KBW-Gruppe GmbH

Stuttgart

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.08.2022 bis zum 31.07.2023

Inhaltsverzeichnis

1. Prüfungsauftrag

2. Wiedergabe des Bestätigungsvermerks

3. Grundsätzliche Feststellungen

3.1. Wirtschaftliche Grundlagen des Konzerns

3.2. Lage des Konzerns

4. Prüfungsdurchführung

4.1. Gegenstand der Prüfung

4.2. Art und Umfang der Prüfung

5. Prüfungsfeststellungen zur Konzernrechnungslegung

5.1. Konsolidierungskreis und Konzernabschlussstichtag

5.2. Prüfung der in den Konzernabschluss einbezogenen Abschlüsse

5.3. Ordnungsmäßigkeit der Konzernrechnungslegung

6. Gesamtaussage des Konzernabschlusses

7. Schlussbemerkung

Konzernbilanz zum 31. Juli 2023

Aktiva

	31.07.2023 EUR	31.07.2022 EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	350.000,00	0,00
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	309.658,00	269.945,00
3. Geschäfts- oder Firmenwert	1.122.972,69	188.043,63
	1.782.630,69	457.988,63
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	34.794.004,82	21.905.747,82
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	9.866.912,46	8.356.232,36
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	917.924,08	475.916,53
	45.578.841,36	30.737.896,71
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	152.080,00	182.080,00
2. Anteile an assoziierten Unternehmen	1,00	190.000,00
3. Genossenschaftsanteile	160,00	160,00
	152.241,00	372.240,00
	47.513.713,05	31.568.125,34
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte Waren	3.476,24	3.412,59
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	10.462.926,99	14.369.865,36
2. Forderungen gegen Gesellschaftern	2.970,32	11.216,20
3. Forderungen gegen Unternehmen mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	301.721,71	1.581.745,89
4. Sonstige Vermögensgegenstände	5.448.025,34	4.525.774,87
	16.215.644,36	20.488.602,32
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	10.317.789,82	8.291.686,19
C. Rechnungsabgrenzungsposten	1.042.801,46	863.875,64
	75.093.424,93	61.215.702,08
Passiva
	31.07.2023 EUR	31.07.2022 EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	25.000,00	25.000,00
II. Kapitalrücklage	5.420.088,60	5.420.088,60
III. Gewinnrücklagen	2.839.694,68	2.566.507,92
IV. Konzernbilanzgewinn	16.848.535,40	11.719.119,32
	25.133.318,68	19.730.715,84
B. Passivischer Unterschiedsbetrag	5.203.860,70	5.477.529,48
C. Sonderposten für Investitionszuschüsse	5.633.631,13	6.411.357,06
D. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	4.472.101,84	4.024.725,38
2. Steuerrückstellungen	28.819,24	7.306,00
3. Sonstige Rückstellungen	3.423.141,97	2.229.076,72
	7.924.063,05	6.261.108,10
E. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	13.307.836,88	6.452.988,07
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	4.340.891,15	4.218.060,91
3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	106.490,53	47.246,92
4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	29.700,00	552.017,53
5. Sonstige Verbindlichkeiten	13.059.989,34	11.695.376,90
- davon aus Steuern (GJ 788.595,59 / VJ 751.539,80)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit (GJ 8.590.28 / VJ 16.722,17)
	30.844.907,90	22.965.690,33
F. Rechnungsabgrenzungsposten	353.643,47	369.301,27
	75.093.424,93	61.215.702,08

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. August 2022 bis 31. Juli 2023

	2022/2023 EUR	2021/2022 EUR
1. Umsatzerlöse	102.956.353,24	95.076.692,69
2. andere aktivierte Eigenleistungen	350.000,00	0,00
3. Sonstige betriebliche Erträge	8.567.143,28	2.262.333,99
4. Materialaufwand
Aufwendungen für bezogene Leistungen	19.240.221,31	17.234.426,62
	19.240.221,31	17.234.426,62
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	59.510.790,15	55.270.656,97
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	14.421.185,82	12.774.719,11
- davon für Altersversorgung (GJ 2.661.155,87 / VJ 1.851.759,64)
	73.931.975,97	68.045.376,08
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	2.845.694,50	2.266.465,34
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen	10.347.663,33	6.949.987,25
8. Erträge aus Beteiligungen	50.179,89	426.678,45
9. Sonstige Zinsen und änliche Erträge	103.686,63	48.527,04
10. Abschreibungen auf Finanzanlagen	189.999,00	0,00
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	294.843,32	111.739,92
12. Finanzergebnis	-330.975,80	363.465,57
13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-2.105,66	47.107,54
14. Ergebnis nach Steuern	5.179.071,27	3.159.129,42
15. Sonstige Steuern	49.655,19	42.766,10
16. Konzernjahresüberschuss	5.129.416,08	3.116.363,32
17. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr	11.719.119,32	8.602.756,00
18. Konzernbilanzgewinn	16.848.535,40	11.719.119,32

Konzernanhang für das Geschäftsjahr vom 1. August 2022 bis zum 31. Juli 2023

I. Allgemeines Allgemeine

Informationen

Die KBW-Gruppe GmbH mit Sitz in Stuttgart ist im Handelsregister beim Amtsgericht Stuttgart unter der HRB 761732 eingetragen.

Aufstellungsgrundsätze

Der Konzernabschluss der KBW-Gruppe GmbH wurde auf Grundlage der Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellt.

Der Grundsatz der Unternehmensfortführung gemäß § 252 Abs. 1 Nr. 2 HGB wurde beachtet. Neben der Planungsrechnung kann aufgrund der vorhandenen Liquidität zum 31. Juli 2023 eine positive Fortbestandsprognose abgegeben werden.

Das Geschäftsjahr umfasst, abweichend vom Kalenderjahr, den Zeitraum 1. August eines jeden Jahres bis 31. Juli des darauffolgenden Jahres. Die Gründung der KBW-Gruppe GmbH und Sacheinlage der Beteiligungen vom Kolping-Bildungswerk Württemberg e.V., Stuttgart erfolgte mit Eintragung ins Handelsregister zum 28. Juli 2017.

Die Gliederung der Konzernbilanz entspricht dem Gliederungsschema gemäß § 266 Abs. 2 und 3 HGB. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt worden. Aufwands- und Ertragspositionen werden gesondert ausgewiesen.

Konsolidierungskreis

Neben der KBW-Gruppe GmbH als rechtlichem Mutterunternehmen umfasst der Konsolidierungskreis folgende Gesellschaften, an denen die KBW-Gruppe GmbH unmittelbar oder mittelbar beteiligt ist und die auf Basis der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen werden (gemeinnützige Gesellschaften werden im Folgenden mit gekennzeichnet):

Name der Gesellschaft	Sitz	Beteiligung (%)
*Kolping Bildung Nordwürttemberg gGmbH	Stuttgart	100
*Kolping Schulen gGmbH	Stuttgart	100
*Kolping Gesundheitsschulen gGmbH	Stuttgart	100
*Kolping Bildung Heilbronn-Franken gGmbH	Stuttgart	100
*Kolping Bildung Südwürttemberg gGmbH	Stuttgart	100
*KBW Berufliche Bildung gGmbH ("vormals: International Campus Stuttgart gGmbH")	Stuttgart	100
*Kolping Berufsbildung gGmbH	Stuttgart	100
KBW Services GmbH	Stuttgart	100
KBW Technische Services GmbH	Stuttgart	100
KBW Personal Services GmbH	Stuttgart	100
VDP Services GmbH Südwest	Stuttgart	100
*Kolping Bildungscampus gGmbH	Stuttgart	100
*Kolping-Kita gGmbH	Stuttgart	100
Kolping Bildungswerk Unterstützungskasse GmbH	Stuttgart	100
*KBW Allgemeinbildung gGmbH ("vormals: KBW Beteiligungen gGmbH")	Stuttgart	100
*Angell Akademie Freiburg GmbH	Stuttgart	70
Berufsfachschule für Kosmetik Edith Lehmann GmbH	Stuttgart	100
*Gymnasium Englisches Institut gGmbH	Heidelberg	69
*Das Kurpfalz gGmbH	Stuttgart	100
KBW International Campus GmbH ("vormals: International University of Cooperative Education Freiburg GmbH")	Stuttgart	100
Institut Dr. Flad GmbH	Stuttgart	100
*Pädagogium Schwerin gGmbH	Stuttgart	100
*Neumühler Schule gGmbH	Schwerin	100

!m Berichtsjahr sind die Institut Dr. Flad GmbH sowie die KBW Personal Services GmbH durch Neugründung in den Konsolidierungskreis als Tochterunternehmen hinzugekommen. Wesentliche Einflüsse auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben sich hieraus nicht ergeben.

Zum 30.06.2023 ist der Komplementär der Kurpfalz-Schulen GmbH & Co. Grundstücks-KG und KBW Schule Sindelfingen GmbH & Co. Grundstücks-KG ausgetreten. Da die KBW-Gruppe GmbH 100% der Vermögensanteile besitzt, sind zum 01.07.2023 sämtliche Vermögensgegenstände, Forderungen und Verbindlichkeiten der KBW-Gruppe GmbH angewachsen.

Durch die Anwachsung der beiden Gesellschaften kam es insbesondere zu Zugängen eines Goodwills i.H. v. T€ 968 sowie von Sachanlagevermögen i.H. v T€ 6.084 und einem Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten i.H. v T€ 6.003.

Aus der Anwachsung ergab sich ein Anwachsungsverlust i.H. v T€ 262 der unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen wird. Hinsichtlich der Erträge aus der Aufdeckung der stillen Reserven im Zuge der Anwachsung verweisen wir auf die Ausführungen unter Punkt III. Anlagevermögen bzw. den sonstigen betrieblichen Erträgen.

Beteiligungen

Es besteht eine Beteiligung an folgendem assoziierten Unternehmen:

Name der Gesellschaft	Sitz	Beteiligung (%)	Eigenkapital IT€)	Jahresergebnis (T€)
ISBA gGmbH - Internationale Studien- und Berufsakademie ¹	Saarbrücken	40,51	-390	-60

Der Buchwert des assoziierten Unternehmens beläuft sich auf einen Erinnerungswert von € 1,00. Des Weiteren bestehen Beteiligungen an folgenden Unternehmen:

Name der Gesellschaft	Sitz	Beteiligung (%)	Eigenkapital (T€)	Jahresergebnis (T€)
Internationale Hochschule für Wirtschaft, Technik und Kultur gGmbH VICTORIA Internationale Hochschule (IHWTK gGmbH) ²	Berlin	8	-4.816	-7

¹ Jahresabschluss zum 31.12.2022

² Jahresabschluss zum 31.12.2022

Name der Gesellschaft	Sitz	Beteiligung	Eigenkapital	Jahresergebnis
Xplify gGmbH ³	Hamburg	5	-389	-247

Die Geschäftsanteile der Kolping Pflege Schule gGmbH (Augsburg) wurden im Geschäftsjahr 2022/2023 verkauft.

Konsolidierungsgrundsätze

Die Konsolidierung erfolgte auf Grundlage der Jahresabschlüsse der einzelnen Konzerngesellschaften zum 31. Juli 2023.

Die Buchwerte der Beteiligungen an den einbezogenen Tochterunternehmen wurden mit dem neubewerteten Eigenkapital dieser Gesellschaften zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung aufgerechnet. Hieraus ergaben sich folgende Effekte:

Aufgrund der erstmaligen Kapitalkonsolidierung in 2016/2017 ergab sich ein technischer aktiver Unterschiedsbetrag in Höhe von T€ 145, der sofort mit den Konzerngewinnrücklagen verrechnet wurde, sowie ein passivischer Unterschiedsbetrag von T€ 4.286, der aufgrund seiner Eigenschaft als technischer passiver Unterschiedsbetrag in Höhe von T€ 160 sofort mit den Konzerngewinnrücklagen verrechnet wurde. Der Restbetrag wird über die Nutzungsdauer der erworbenen abnutzbaren Vermögensgegenstände mit jährlich T€ 159 mit der Konzerngewinnrücklage verrechnet. Weiterhin ergab sich ein passivischer Unterschiedsbetrag i.H. v. T€ 4.018 bei der Erstkonsolidierung der ANGELL Akademie GmbH und der KBW International Campus GmbH, welcher über 26 Jahre mit jährlich T€ 155 aufgelöst wird.

In 2017 ergab sich aus der Kapitalkonsolidierung des Gymnasiums Englisches Institut gGmbH ein passiver Unterschiedsbetrag in Höhe von T€ 903, der über einen Zeitraum von 4,4 Jahren mit jährlich T€ 204 mit der Konzerngewinnrücklage verrechnet wird. Des Weiteren wurde aufgrund gesellschaftsvertraglicher Vereinbarungen der Ausweis der Minderheitengesellschafter der ANGELL Akademie GmbH angepasst und entsprechend in der Kapitalkonsolidierung mit einem weiteren passivischen Unterschiedsbetrag von T€ 2.874 berücksichtigt. Dieser wird über 25 Jahre mit jährlich T€ 115 aufgelöst.

In 2018 wurden 3 weitere Gesellschaften (VDP Service GmbH Südwest, Stuttgart, die Das Kurzpfalz gGmbH, Stuttgart, und die Pädagogium Schwerin gGmbH, Stuttgart) erstmalig in die Kapitalkonsolidierung aufgenommen. Hieraus ergibt sich ein passivischer Unterschiedsbetrag i.H.v. T€ 2, der sofort in voller Höhe mit den Konzerngewinnrücklagen verrechnet wurde. Weiterhin resultiert aus einer Gesellschaft ein aktivischer Unterschiedsbetrag von T€ 22, der als Geschäfts- oder Firmenwert über 10 Jahre mit jeweils T€ 2 abgeschrieben wird.

In 2021/22 wurden die Berufsfachschule für Kosmetik Edith Lehmann GmbH und die Neumühler Schule gGmbH erstmalig in die Konsolidierung einbezogen. Hieraus resultieren ein weiterer Geschäfts- und Firmenwert in Höhe von T€ 125, der über 10 Jahre mit jährlich T€ 12,5 abgeschrieben wird sowie ein passivischer Unterschiedsbetrag von T€ 125, der sofort mit der Konzerngewinnrücklage verrechnet wird.

³ Jahresabschluss zum 31.12.2022

In der Konzern-Bilanz werden Forderungen und Schulden zwischen den einbezogenen Unternehmen eliminiert.

In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung werden Innenumsätze ebenso wie die übrigen Erträge aus zwischengesellschaftlichen Lieferungs- und Leistungsbeziehungen mit den korrespondierenden Aufwendungen verrechnet (§ 304 HGB). Zwischenergebnisse waren nicht zu eliminieren.

II. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die im Vorjahr angewendeten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden unverändert zum Vorjahr beibehalten.

Im Berichtsjahr wird erstmals ein selbstgeschaffener immaterieller Vermögensgegenstand in Höhe der Herstellungskosten aktiviert. Der Vermögensgegenstand wird ab seiner Einsatzbereitschaft über die planmäßige wirtschaftliche Nutzungsdauer über 10 Jahre linear abgeschrieben.

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände einschließlich erworbener Geschäfts- und Firmenwerte werden zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger linearer Abschreibungen bewertet. Alle immateriellen Vermögenswerte haben eine begrenzte Nutzungsdauer. Den planmäßigen Abschreibungen liegt die vertragliche oder geschätzte Nutzungsdauer zu Grunde. Die Abschreibung erworbener Geschäfts- und Firmenwerte erfolgt über 10 Jahre. Die Nutzungsdauer der anderen erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände beträgt zwischen 3 und 15 Jahren.

Sachanlagen werden grundsätzlich mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert und planmäßig entsprechend der geschätzten Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Den Abschreibungen des Sachanlagevermögens liegen im Wesentlichen Nutzungsdauern von 33 Jahren (Bauten) sowie 3 bis 13 Jahren (technische Anlagen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung) zugrunde. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau werden nicht abgeschrieben. Bereits abgeschriebene Gegenstände des Sachanlagevermögens werden bis zum Tag ihres Abgangs mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten und den kumulierten Abschreibungen ausgewiesen. Die geringwertigen Wirtschaftsgüter mit Netto-Einzelwerten zwischen 250,00 € und 1.000,00 €bzw. Brutto-Einzelwerten zwischen 297,50 € und 1.190,00 € werden als Sammelposten über 5 Jahre abgeschrieben.

Gewinne oder Verluste aus dem Abgang eines Vermögenswertes (Nettoveräußerungserlös abzüglich des Restbuchwertes) werden im Geschäftsjahr der Ausbuchung erfolgswirksam als Sonstige Erträge oder Sonstige Aufwendungen erfasst. Reparaturkosten werden sofort als Aufwand erfasst.

Anteile an assoziierten Unternehmen werden nach der at equity Methode mit ihren Anschaffungskosten aktiviert und entsprechend § 312 Abs. 4 HGB fortgeschrieben. Andere Finanzanlagen sind grundsätzlich mit ihren Anschaffungskosten vermindert um mögliche Wertberichtigungen bilanziert. Eine Abschreibung auf den niedrigeren beizulegenden Wert erfolgt, wenn Anhaltspunkte vorliegen, dass eine voraussichtlich dauerhafte Wertminderung vorliegen könnte.

Vorräte werden mit ihren Anschaffungskosten bzw. ihrem niedrigeren beizulegenden Zeitwert angesetzt.

Forderungen und Sonstige Vermögensgegenstände werden zum Nominalwert bzw. Anschaffungskosten bewertet. Bei den Forderungen werden Risiken durch Einzelwertberichtigungen berücksichtigt.

Liquide Mittel umfassen Kassenbestände und Bankguthaben und werden zum Nennbetrag bewertet.

Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen, wurden abgegrenzt und als aktiver Rechnungsabgrenzungsposten ausgewiesen.

Latente Steuern nach den §§ 274 und 306 HGB waren - auch dem Grunde nach - nicht anzusetzen. Die gemeinnützigen Unternehmen des Konzerns sind lediglich im Rahmen ihrer wirtschaftlichen Geschäftsbetriebe ertragssteuerpflichtig. Innerhalb dieser wirtschaftlichen Geschäftsbetriebe und bei den nicht gemeinnützigen Gesellschaften bestehen keine wesentlichen Differenzen zwischen Handels- und Steuerrecht.

Das Gezeichnete Kapital der KBW-Gruppe GmbH beträgt laut Gesellschaftsvertrag und Eintragung im Handelsregister 25.000,00 €.

Für Investitionen in das Anlagevermögen hat der Konzern Investitionszuschüsse erhalten. Diese Zuschüsse sind als Sonderposten ausgewiesen und werden anteilig ertragswirksam über die Nutzungsdauer der begünstigten Vermögensgegenstände aufgelöst.

Hinsichtlich des passivischen Unterschiedsbetrages wird auf die Ausführungen unter den Konsolidierungsgrundsätzen verwiesen.

Rückstellungen werden gebildet, soweit gegenüber Dritten eine gegenwärtige Verpflichtung aus einem vergangenen Ereignis besteht, die künftig wahrscheinlich zu einem Abfluss von Ressourcen führt und deren Höhe verlässlich geschätzt werden kann. Die Sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten. Sie sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt.

Die Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn die dieser Schuld zugrundeliegende Verpflichtung erfüllt oder erloschen ist.

Einnahmen vor dem Abschlussstichtag, die Erträge für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen, wurden abgegrenzt und als passiver Rechnungsabgrenzungsposten ausgewiesen.

III. Angaben und Erläuterungen zum Konzernabschluss

1. Anlagevermögen

Die Entwicklung der immateriellen Vermögensgegenstände, der Sachanlagen und der Finanzanlagen wird in einer Anlage zum Anhang dargestellt.

Im Zuge der Anwachsung der Kurpfalz-Schulen GmbH & Co. Grundstücks-KG und KBW Schule Sindel- fingen GmbH & Co. Grundstücks-KG in die KBW-Gruppe GmbH wurden Grundstücke und Gebäude übernommen. Im Zuge der Anwachsung wurden stille Reserven in Höhe von T€ 5.471 aufgedeckt.

Im Geschäftsjahr 2022/2023 wurden die Entwicklungskosten für ein selbstgeschaffenes Kl-Tool für den Schulbetrieb in voller Höhe (T€ 350) aktiviert. Diese werden nach Abschluss der Entwicklung auf 10 Jahre abgeschrieben. Hierfür besteht eine Ausschüttungssperre des Eigenkapitals i.H. v. T€ 350.

Die Beteiligung am assoziierten Unternehmen ISBA gGmbH wurde auf Grund eines negativen Eigenkapitals im Konzernabschluss auf einen Erinnerungswert von € 1 abgeschrieben. Das anteilige negative Eigenkapital beläuft sich zum 31.12.2022 auf T€ -158.

2. Sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen haben unverändert zum Vorjahr eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr.

In den sonstigen Vermögensgegenständen sind Forderungen in Höhe von T€ 4.236 (VJ. T€ 2.801) enthalten die eine Restlaufzeit von über einem Jahr haben.

3. Eigenkapital

Bezüglich der Entwicklung des Konzerneigenkapitals wird auf die Eigenkapitalveränderungsrechnung verwiesen. Die Erhöhung der Gewinnrücklage um T€ 274 resultiert aus der erfolgsneutralen Auflösung des passivischen Unterschiedsbetrages.

4. Sonderposten für Investitionszuschüsse

Der Sonderposten für Investitionszuschüsse wurde in Übereinstimmung mit der Stellungnahme HFA 1/1984 des Instituts der Wirtschaftsprüfer e.V., Düsseldorf, für den im Jahr 2009 bewilligten Zuschuss in Höhe von insgesamt 2.221.000,00 € zum Erwerb und Umbau eines Gebäudes gebildet. Der Zuschuss wird in zehn jährlich gleichbleibenden Raten ausgezahlt. Zum 31. Juli 2023 wird der Zuschuss mit dem Buchwert (T€ 1.647) in der Bilanz ausgewiesen. Der Zuschuss wird über die Nutzungsdauer von 50 Jahren des Gebäudes in jährlichen Raten linear aufgelöst.

Weiterhin wurden im laufenden Geschäftsjahr Sonderposten für Investitionszuschüsse in Höhe von T€ 176 (VJ T€ 534) zum Aufbau von Kindertagesstätten gebildet. Diese werden korrespondieren zum Anlagevermögen über eine Laufzeit von 10 Jahren in jährlichen Raten linear aufgelöst. Zum 31. Juli 2023 wird der Zuschuss mit dem Buchwert (T€ 1.242) in der Bilanz ausgewiesen.

Zum Bau und zur Sanierung von Gebäuden wurden Zuwendungen der öffentlichen Hand, in diesem Fall die staatlichen Zuschüsse des Landes Baden-Württemberg und der Stadt Heidelberg ausgezahlt. Diese werden jährlich zu 3 % linear abgeschrieben. Zum 31. Juli 2023 wird der Zuschuss mit dem Buchwert (T€ 229) in der Bilanz ausgewiesen.

Weiterhin wurden im Geschäftsjahr 2022/2023 Sonderposten für das Digital-Pakt Hauptprogramm und Zusatzprogramme gebildet. Mit dem Digital-Pakt wollen Bund und Länder für eine bessere Ausstattung der Schulen mit digitaler Infrastruktur sorgen und durch größere digitale Kompetenz die richtigen Weichen für die Gegenwart und Zukunft stellen. Diese werden korrespondierend zum Anlagevermögen überwiegend mit einer Laufzeit von 5 Jahren in jährlichen Raten linear aufgelöst. Zum 31. Juli 2023 wird der Zuschuss mit dem Buchwert (T€ 2.471) in der Bilanz ausgewiesen.

5. Rückstellungen

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurden nach den anerkannten versicherungsmathematischen Grundsätzen mittels der ''Projected-Unit-Credit-Methode" errechnet. Als biometrische Rechnungsgrundlage wurden die "Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck verwendet. Im Berichtsjahr wird ein von der Deutschen Bundesbank vorgegebener durchschnittlicher Marktzinssatz von 1,81 % bei der Bewertung zugrunde gelegt. Eine Gehaltsanpassung sowie eine Rentenanpassung wurden beim Gymnasium Englisches Institut gGmbH jeweils mit 1,5 % p. a. eingerechnet. Bei Kolping Bildung Südwürttemberg wurde mit einer Rentenanpassung von 1,0 % p.a. gerechnet. Die Pensionsrückstellungen sind unter der Annahme einer Restlaufzeit von 15 Jahren mit dem hierfür anzuwendenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Geschäftsjahre abgezinst (§ 253 Abs. 2 HGB).

Aus den Pensionsrückstellungen resultieren Zinsaufwendungen in Höhe von T€ 113 (Vj.: T€ 52).

Die gem. § 19 Privatschulgesetz - PSchG bestehenden Ansprüche gegenüber dem Regierungspräsidium für die Pensionen (T€ 4.208; Vj. T€ 4.401) werden mit den Pensionsverpflichtungen (€ T€ 6.313; Vj. T€ 6.602) saldiert. Aus der Verrechnung der Pensionsverpflichtung mit den Ansprüchen verbleibt ein Unterschiedsbetrag in Höhe von T€ 2.105 (Vj. T€ 2.201). Hinzukommen die Verpflichtungen der im Konzernkreis befindlichen Kolping Bildungswerk Unterstützungskasse GmbH mit T€ 2.368 (Vj. T€ 1.824). Der Gesamtbetrag von T€ 4.472 (Vj. T€ 4.025) wird unter den Pensionsrückstellungen ausgewiesen.

Basierend auf einem einheitlichen Vergütungssystem verschiedener Tochtergesellschaften haben deren Arbeitnehmer Anspruch auf eine arbeitgeberfinanzierte Versorgungsvergütung. Dieses Vergütungssystem sieht eine beitragsorientierte Versicherung vor. Es gibt keine Verpflichtung zu bestimmten Renten- bzw. Kapitalbeträgen bei Eintritt ins Rentenalter, sondern nur eine Zusicherung, dass monatlich ein bestimmter Betrag in eine Versicherung eingezahlt wird, aber keine Beträge bei Auszahlung garantiert werden. Diese Versorgungsvergütung wird in Form einer Unterstützungskasse über die Tochtergesellschaft Kolping Bildungswerk Unterstützungskasse GmbH rückgedeckt. Die Kolping Bildungswerk Unterstützungskasse GmbH selbst sichert sich dieses Risiko bei einem externen Versicherungsanbieter ab. Daher wird in gleicher Höhe (T€ 2.368) eine Rückstellung für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen gebildet als auch ein Aktivposten unter den Sonstigen Vermögensgegenständen erfasst.

In Höhe von T€ 135 besteht ein Unterschiedsbetrag nach § 253 Abs. 6 HGB.

Sonstige Rückstellungen

Die Sonstigen Rückstellungen wurden im Wesentlichen für ausstehende Rechnungen, Urlaubsansprüche, Altersteilzeit und Versorgungsabgaben sowie für noch zu zahlende Abfindungen gebildet.

6. Verbindlichkeiten

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten werden in einer Anlage zum Anhang dargestellt. Zur Darlehenssicherung wurde für das Grundstück Kronenstraße 2-4, in Freiburg eine Grundschuld eingetragen. Besichert wurden Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von 1 Jahr i.H.v. T€ 296, mit einer Laufzeit von 1-5 Jahren i.H.v. T€ 1.189 und mit einer Laufzeit über 5 Jahre i.H.v. T€ 298.

Zur weiteren Darlehensabsicherung wurde das Grundstück in der Turnerstr. 34 in Heidelberg mit einer Grundschuld belastet. Besichert wurden Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von 1 Jahr i.H.v. T€ 208, mit einer Laufzeit von 1-5 Jahren i.H.v. T€ 869 und mit einer Restlaufzeit von über 5 Jahren i.H.v. T€ 528.

Zum Erwerb eines Baurechts auf einem Erbbaurechtgrundstücks wurde ein Darlehen in Höhe von T€ 2.000 aufgenommen. Zu Absicherung wurde eine Grundschuld über T€ 2.000 am Objekt Rheinstr. 14 in Heidelberg eingetragen. Außerdem wurden Ansprüche aus einem Bausparvertrag abgetreten.

Das unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesene Darlehen (T€ 3.700) gegenüber dem früheren Eigentümer der Blumenstraße 25 in Stuttgart ist mit einer Sicherung des Rückübereignungsanspruchs im Grundbuch versehen.

7. Umsatzerlöse

Die ausgewiesenen Umsatzerlöse resultieren überwiegend aus der Tätigkeit der zum Konzernkreis gehörenden Schulträger.

Im Geschäftsjahr beliefen sich die Umsatzerlöse auf T€ 102.596 (VJ: T€ 95.077).

Umsätze	2022/2023 T€	2021/2022 T€
Zuschüsse aus Trägerverträgen bzw. Zertifizierungen	74.266	66.034
Schulgeld und Betreuung	20.509	19.870
Sonstige Umsatzerlöse	8.181	9.172
Umsatzerlöse Gesamt	102.596	95.077

In den sonstigen Umsatzerlösen sind T€ 469 (VJ: T€ 675) an periodenfremden Erträgen enthalten.

8. Sonstige betriebliche Erträge

Die Sonstigen betrieblichen Erträge betreffen im Wesentlichen Erträge aus der Aufdeckung stiller Reserven im Sachanlagevermögen im Zuge der Anwachsung der beiden Grundstücks-Gesellschaften T€ 5.471 (VJ: T€ 0), Erträge aus Weiterverkauf von EDV-Ausstattung T€ 42 (VJ: T€ 389), der Auflösung von Rückstellungen und Sonderposten für Investitionszuschüsse von T€ 1.369 (VJ: T€ 1.230), Erstattungen aus dem Aufwendungsausgleichgesetz von T€ 589 (VJ: T€ 438), sowie Spendeneinnahmen von T€ 850 (VJ: T€ 83).

9. Materialaufwand

Die größten Positionen im Materialaufwand nehmen die Ausgaben für Mieten T€ 9.889 (VJ: T€ 8.709) und deren dazugehörige Raumkosten T€ 2.625 (VJ: T€ 2.715) ein sowie die Aufwendungen für bezogene Leistungen T€ 2.418 (VJ: T€ 1.962) und Materialien und Verpflegung T€ 1.256 (VJ: T€ 1.940) für Schüler und Kinder der Kindertageseinrichtungen,

10. Personalaufwand

Der Personalaufwand ist im Vergleich zum letzten Jahr gestiegen T€ 73.932 (VJ: T€ 68.045).

11. Sonstige betriebliche Aufwendungen

In den Sonstigen betrieblichen Aufwendungen über T€ 10.348 (VJ: T€ 6.950) sind u.a. Kosten für Werbung T€ 1.091 (VJ: T€ 1.000), Reisen und Bewirtungen T€ 210 (VJ: T€ 156), Reparaturen und Instandhaltung T€ 1.345 (VJ: T€ 1.182), Rechts- und Beratungskosten T€ 1.114 (VJ: T€ 489), Leasingkosten T€ 848 (VJ: T€ 633) sowie Außerordentliche Aufwendungen T€ 576 (VJ: T€ 38) enthalten.

Die in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen weiterhin enthaltenen Verwaltungskosten mit T€ 5.750 (VJ: T€ 4.123) unterteilen sich zum überwiegenden Teil in die Ausgaben für Aufwand aus Lizenzkosten T€ 468 (VJ: T€ 371), Kopierkosten T€ 302 (VJ: T€ 261), Bürobedarf T€ 188 (VJ: T€ 187) und Telefon, Porto und Internet T€ 338 (VJ: T€ 326) sowie periodenfremde Aufwendungen für nicht erhaltene Zuschüsse neu gegründeter Schulen, verspätet eingegangener Abrechnungen der Regierungspräsidien und Kommunen T€ 2.610 (VJ: T€ 838).

12. Finanzergebnis

Im Finanzergebnis sind im Wesentlichen Erträge aus Beteiligungen T€ 50 (VJ: T€ 427), Zinsen für langfristige Verbindlichkeiten T€ 223 (T€ 110) und Abschreibungen auf das at equity bewertete assoziierten Unternehmen von T€ 190 (T€ 0) enthalten.

IV. Sonstige Angaben

Für die vollkonsolidierten Tochterunternehmen Kolping Bildung Nordwürttemberg gGmbH, Stuttgart, Kol- ping Schulen gGmbH, Stuttgart, Kolping Gesundheitsschulen gGmbH, Stuttgart, Kolping Bildung Heilbronn-Franken gGmbH, Stuttgart, Kolping Bildung Südwürttemberg gGmbH, Stuttgart, KBW Berufliche Bildung gGmbH, Stuttgart, Kolping Berufsbildung gGmbH, Stuttgart, Kolping Bildungscampus gGmbH, Stuttgart, Kolping-Kita gGmbH, Stuttgart, KBW Allgemeinbildung gGmbH, Stuttgart, ANGELL Akademie GmbH, Stuttgart, Gymnasium Englisches Institut gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Heidelberg, Das Kurpfalz gGmbH, Stuttgart, Institut Dr. Flad GmbH, Stuttgart, Pädagogium Schwerin gGmbH, Stuttgart, Neumühler Schule gGmbH, Schwerin, wird für Zwecke der Offenlegung und Prüfung von der Befreiungsmöglichkeiten des § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch gemacht. Die Gesellschafterbeschlüsse und der Konzernabschluss der Muttergesellschaft werden dem Unternehmensregister zur Veröffentlichung eingereicht.

Mitarbeiter

Im Geschäftsjahr waren durchschnittlich 1.838 (VJ: 1.704) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, davon waren 315 (VJ: 294) geringfügig beschäftigt, 822 (VJ: 704) in Teilzeit und 48 (VJ: 59) Auszubildende.

Haftungsverhältnisse und Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Zum Bilanzstichtag bestehen im Konzern keine Haftungsverhältnisse.

Die Sonstige finanziellen Verpflichtungen resultieren hauptsächlich aus abgeschlossenen Mitverträgen für die Immobilien der jeweiligen Schulstandorte. Die jährliche Mietverpflichtung liegt bei T€ 8.900. Die Laufzeit der Mietverträge liegen nach dem Bilanzstichtag zwischen 1 und 15 Jahren.

Aus Leasingverträgen und Softwarenutzung ergibt sich eine jährliche Gesamtverpflichtung von T€ 1.245.

Gesamthonorar der Abschlussprüfer

Das Gesamthonorar des Geschäftsjahres beträgt für Abschlussprüfungsleistungen T€ 75 (VJ; T€ 50) sowie T€ 123 (VJ: T€ 59) aus Steuerberaterleistungen.

Angaben zur Segmentberichterstattung nach DRS 3

Das Wahlrecht nach § 297 Abs. 1 Satz 2 HGB zur Erweiterung des Konzernabschlusses um eine Segmentberichterstattung nach den Vorschriften des DRS 3 wurde nicht in Anspruch genommen,

Angaben zur Konzern-Kapitalflussrechnung nach DRS 21

Der Finanzmittelfonds setzt sich aus den liquiden Mittel i.H.v. T€ 10.318 (VJ: T€ 8.292) zusammen und beinhaltet den Bilanzposten Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten.

Nachtragsbericht

Vorgänge von besonderer Bedeutung, die sich auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft auswirken, haben sich nach dem Ende des Geschäftsjahres nicht ergeben.

Stuttgart, 8. März 2024

Ute Schmucker

Esther Sommer

Dr. Klaus Vogt

Entwicklung des Konzernanlagevermögens für das Geschäftsjahr 2022/2023

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	1.8.2022 EUR	Zugänge EUR	Anwachsung EUR	Umbuchungen EUR	Abgänge EUR	31.7.2023 EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	0,00	350.000,00	0,00	0,00	0,00	350.000,00
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	752.211,54	116.054,23	0,00	0,00	0,00	868.265,77
3. Geschäfts- und Firmenwert	262.191,00	0,00	967.777,25	0,00	0,00	1.229.968,25
	1.014.402,54	466.054,23	967.777,25	0,00	0,00	2.448.234,02
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	28.435.481,50	2.264.220,72	10.969.393,85	322.612,59	0,00	41.991.708,66
2. Andere Anlegen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	17.212.840,64	2.952.821,23	561627,49	65.973,20	8.767,49	20.784.495,27
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	475.916,63	1.053.863,19	23.198,98	-388.585,79	246.468,83	917.924,08
	46.124.238,87	6.270.905,14	11.554.220,32	0,00	255.236,32	63.694.128,01
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	372.080,00	0,00	-20.000,00	-190.000,00	10.000,00	152.080,00
2. Anteile an assoziierten Unternehmen	0,00	0,00	0,00	190.000,00	0,00	190.000,00
3. Genossenschaftsanteile	160,00	0,00	0,00	0,00	0,00	160,00
	372.240,00	0,00	-20.000,00	0,00	10.000,00	342.240,00
	47.510.881,41	6.736.959,37	12.501.997,57	0,00	265.236,32	66.484.602,03

	Kumulierte Abschreibungen
	1.8.2022 EUR	Zugänge EUR	Umbuchungen EUR	Abgänge EUR	Außerplanmäßige Abschreibung EUR	31.7.2023 EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	482.266,54	76.341,23	0,00	0,00	0,00	558.607,77
3. Geschäfts- und Firmenwert	74.147,37	32.848,19	0,00	0,00	0,00	106.995,56
	556.413,91	109.189,42	0,00	0,00	0,00	665.603,33
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	6.529.733,68	650.861,57	17.108,59	0,00	0,00	7.197.703,84
2. Andere Anlegen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	8.856.608,48	2.085.643,51	-17.108,59	7.560,59	0,00	10.917.582,81
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	15.386.342,16	2.736.505,08	0,00	7.560,59	0,00	18.115.286,65
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Anteile an assoziierten Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00	1689.999,00	189.999,00
3. Genossenschaftsanteile	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00	189.999,00	189.999,00
	15.942.756,07	2.845.694,50	0,00	7.560,59	189.999,00	18.970.888,98

	Buchwerte
	31.7.2023 EUR	1.8.2022 EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	350.000,00	0,00
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	309.658,00	269.945,00
3. Geschäfts- und Firmenwert	1.122.972,69	188.043,63
	1.782.630,69	457.988,63
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	34.794.004,82	21.905.747,82
2. Andere Anlegen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	9.866.912,46	8.356.232,36
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	917.924,08	475.916,53
	45.578.841,36	30.737.896,71
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	152.080,00	372.080,00
2. Anteile an assoziierten Unternehmen	1,00	0,00
3. Genossenschaftsanteile	160,00	160,00
	152.241,00	372.240,00
	47.513.713,05	31.568.125,34

Konzernverbindlichkeitenspiegel für das Geschäftsjahr 2022/2023

	Restlaufzeit			31.07.2023
	bis 1 Jahr EUR	1-5 Jahre EUR	über 5 Jahre EUR	Summe EUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	1.015.293,13	4.260.358,30	8.032.185,45	13.307.836,88
Vj.:	678.453,97	2.774.903,67	2.999.630,43	6.452.988,07
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	4.340.891,15	0,00	0,00	4.340.891,15
Vj.:	4.218.060,91	0,00	0,00	4.218.060,91
3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	106.490,53	0,00	0,00	106.490,53
Vj.:	47.246,92	0,00	0,00	47.246,92
4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	29.700,00	0,00	0,00	29.700,00
Vj.:	552.017,53	0,00	0,00	552.017,53
5. Sonstige Verbindlichkeiten	9.310.284,58	3.749.704,76	0,00	13.059.989,34
Vj.:	7.953.578,39	3.741.798,51	0,00	11.695.376,90
	14.802.659,39	8.010.063,06	8.032.185,45	30.844.907,90
Vj.:	13.449.357,72	6.516.702,18	2.999.630,43	22.965.690,33

Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. August 2022 bis 31. Juli 2023

	TEUR	2021/2022 TEUR
1. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
Periodenergebnis	5.129	3.116
Effekt aus der Anwachsung und der Auflösung stiller Reserven	-5.209	0
Abschreibungen (+) auf Gegenstände des Anlagevermögens	2.846	2.266
at Equity Ergebnis	190	0
Zunahme (+)/Abnahme (-) der Rückstellungen	1.629	319
Auflösung des Sonderposten aus Zuschüssen	-982	-949
Cashflow i.e.S.	3.603	4.753
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge	1.189	-2.012
Gewinn (-)/Verlust (+) aus Anlageabgängen	247	11
Zunahme (-)/Abnahme (+) der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva	1.960	690
Zunahme (+)/Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva	535	2.366
Zinsaufwendungen (+) / Zinserträge (-)	201	157
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	7.743	5.966
2. Cashflow aus der Investitionstätigkeit
Auszahlungen (-) für Investitionen in das immat. Anlagevermögen	-466	-241
Einzahlungen(+) aus Abgängen von Sachanlagevermögen	0	175
Auszahlungen (-) für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-6.271	-5.670
Einzahlungen(+) aus Abgängen von Finanzanlagevermögen	10	0
Auszahlungen (-) für Investitionen in das Finanzanlagevermögen	0	-150
Erhaltene Zinsen (+)	52	35
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-6.675	-5,851
3. Cashflow aus dar Finanzierungstätigkeit
Auszahlungen (-) für die Tilgung vor Krediten	-1.140	-616
Einzahlung (+) aus der Aufnahme von Krediten	2.000	0
Einzahlungen (+) aus Zuschüssen für Investitionen in das Anlagevermögen	204	1.668
Gezahlte Zinsen (-)	-221	-140
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	835	711
4. Finanzmittelfonds am Ende der Periode
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds (Zwischensummen 1 - 3)	1.903	826
Konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds	124	856
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	8.292	6.611
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	10.319	8.292
5. Zusammensetzung des Finanzmittelfonds
Liquide Mittel	10.319	8.292
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	10.319	8.292

Konzerneigenkapitalspiegel für das Geschäftsjahr vom 01. August 2022 bis 31. Juli 2023

	Gezeichnetes Kapital EUR	Kapitalrücklage EUR	Gewinnrücklage EUR	Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital EUR
31.07.2021/01.08.2021	25.000,00	5.420.088,60	2.185.586,38	8.602.756,00
Zuführung Gewinnrücklage	0,00	0,00	383.813,18	0,00
Auflösung Gewinnrücklage	0,00	0,00	-2.891,64	0,00
Konzernjahresüberschuss	0,00	0,00	0,00	3.116.363,32
31.07.2022/01.08.2022	25.000,00	5.420.088,60	2.566.507,92	11.719.119,32
Zuführung Gewinnrücklage	0,00	0,00	273.668,78	0,00
Auflösung Gewinnrücklage	0,00	0,00	-482,02	0,00
Konzernjahresüberschuss	0,00	0,00	0,00	5.129.416,08
31.07.2023	25.000,00	5.420.088,60	2.839.694,68	16.848.535,40

	Eigenkapital EUR	Konzerneigenkapital Summe EUR
31.07.2021/01.08.2021	16.233.430,98	16.233.430,98
Zuführung Gewinnrücklage	383.813,18	383.813,18
Auflösung Gewinnrücklage	-2.891,64	-2.891,64
Konzernjahresüberschuss	3.116.363,32	3.116.363,32
31.07.2022/01.08.2022	19.730.715,84	19.730.715,84
Zuführung Gewinnrücklage	273.668,78	273.668,78
Auflösung Gewinnrücklage	-482,02	-482,02
Konzernjahresüberschuss	5.129.416,08	5.129.416,08
31.07.2023	25.133.318,68	25.133.318,68

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. August 2022 bis zum 31. Juli 2023

1 Grundlagen des Unternehmens / der KBW-Gruppe

1.1 Geschäftsmodell

Die KBW-Gruppe GmbH ist eine 100% Tochter der Stiftung Kolping-Bildungswerk Württemberg mit insgesamt 23 verbundenen Unternehmen. Als Dienstleistungsunternehmen im Bereich Bildung und Qualifizierung ist sie im Wesentlichen auf folgenden Feldern aktiv:

Schulen mit anteiliger öffentlicher Refinanzierung und Schulen ohne öffentliche Refinanzierung. Zu dieser Gruppe gehören:

―	Kolping-Kollegs in Ravensburg und Stuttgart
―	Aufbaugymnasium in Sindelfingen
―	Berufskollegs Tagesform- und/oder Abendform in Heilbronn, Ravensburg, Riedlingen, Reutlingen, Bad Mergentheim und Stuttgart
―	Berufliche Gymnasien in Fellbach, Freiburg, Stuttgart, Ravensburg, Heilbronn, Riedlingen und Mannheim
―	Grundschulen in Stuttgart, Heidelberg und Schwerin
―	Realschulen in Schwerin, Fellbach, Stuttgart, Sindelfingen und Mannheim
―	(Wirtschaftsaufbau-)Gymnasien in Schwerin, Heidelberg, Fellbach, Stuttgart, Sindelfingen und Mannheim
―	Berufsschulen in Stuttgart, Sindelfingen und Heilbronn
―	Abendgymnasien in Backnang, Heilbronn, Ravensburg
―	Abendrealschulen in Friedrichshafen, Ravensburg, Stuttgart und Bad Mergentheim
―	Berufskollegs in verschiedenen Fachrichtungen in Heilbronn, Stuttgart, Riedlingen, Ravensburg, Rottenburg, Reutlingen, Sindelfingen, Schwäbisch Gmünd, Mannheim, Bad Mergentheim und Freiburg
―	Gesundheitsschulen in Stuttgart, Backnang, Riedlingen, Rottenburg, Freiburg und Heilbronn
―	Sonderberufsfachschulen in Crailsheim und Ellwangen
―	VABOs und VABs in Stuttgart, Bad Mergentheim, Schwäbisch Hall, Crailsheim, Mannheim und Heilbronn

Die teilweise Refinanzierung und gleichzeitige Aufsicht werden von den Regierungspräsidien des Landes Baden-Württemberg übernommen. Für eine kostendeckende und rücklagenorientierte Arbeitsweise ist das Erheben von Schulgeldern erforderlich.

Die nächste Gruppe wird durch Schulen ohne staatliche Refinanzierung gebildet:

―	Fachschulen für Sozialwirte in Stuttgart und Heilbronn
―	Berufsfachschule für Kosmetik in Stuttgart

Diese Schulen sind staatlich genehmigt und anerkannt, finanzieren sich jedoch ausschließlich durch das Schulgeld. Insgesamt wurden die Fachschulen für Sozialwirte in den letzten Jahren abgebaut, im Fremdsprachenbereich durch Berufskollegs ersetzt.

Weiterhin ist die KBW Gruppe an folgenden Standorten im Bereich Kindertagesstätten aktiv:

―	Stuttgart (Eierstraße, Olgastraße, Sophienstraße, Roter Stich, Weilimdorf, Karl-Kloss-Straße, Rosenbergstraße)
―	Böblingen

Im Bereich Hochschulausbildung unterhält die KBW Gruppe Standorte in:

―	Saarbrücken (Fernstudium)
―	Berlin (Fernstudium)
―	Stuttgart (Physiotherapie)
―	Freiburg (Physiotherapie, BWL)

In den Arbeitsmarktdienstleistungen ist die KBW Gruppe in folgenden Regionen aktiv:

―	Aalen: AsA 2019 / AsA 2020, Drive, Coach4me Aalen, 2022 UB Aalen, Talentcenter Aalen, Viona Aalen, LmR, LNWBB
―	Heidenheim: AbH 2020, AsA Flex Heidenheim, BVB Heidenheim, Talentcenter Heidenheim
―	Ellwangen: AbH Ellwangen, AsA Flex Ellwangen, B2, Coaching Ukraine Ellwangen, Integrationskurse Ellwangen, Reha BVB Ellwangen, Reha Ausbildungen Ellwangen, Stand up Ellwangen, EATA VABO, LmR, Projekt Zukunft
―	Schwäbisch Gmünd: Aktivierung SG, B2, Aqua SG, Coach4me SG, Integrationskurse SG, Stand up SG, Talentcenter SG, Kinderbetreuung, Projekt Zukunft, LmR, LNWBB
―	Schwäbisch-Hall: ABH Schwäbisch Hall, AsA Flex Schwäbisch Hall, BAE Schwäbisch Hall, bbA Schwäbisch Hall, BEF Schwäbisch Hall, BOF Schwäbisch Hall, BVB Schwäbisch Hall, LNWBB Schwäbisch Hall, Reha Ausbildung int. Hall 2019, Viona Schwäbisch Hall, VAB, LAR - pc@frauen.de
―	Crailsheim: AbH Crailsheim, AAsA Flex Crailsheim, BAE Crailsheim, BEF CR, BVB Crailsheim, LNWBB Crailsheim, SBFS, VAB, LRA-pc@frauen.de
―	Öhringen: AbH Öhringen, AsA Flex Öhringen, BAE Öhringen, BVB Öhringen, Coaching4me, Jugendintegrationskurs Öhringen, LNWBB Öhringen, LmR, EQ
―	Künzelsau: AbH Künzelsau, AsA Flex Künzelsau, BAE Künzelsau, Coaching4me Künzelsau, Jugendintegrationskurs, LNWBB Künzelsau, EQ
―	Heilbronn: AsA, AsAflex, BEF, LmR, LNWBB
―	Biberach/Ehingen: Aktivcenter Ehingen, AsA Flex Biberach, BerEb Munderkingen, BVB Biber- ach, LmR, LNWBB, Bewerbungsmanagement BC, Bewerbungsmanagement EH
―	Riedlingen: KooBO, KooBO-Z
―	Heilbronnn: AsA Heilbronn, AsA Flex Heilbronn VP, AsA Flex Heilbronn, allgemeiner Integrationskurs, BeF Alpha Heilbronn, LmR, LNWBB
―	Ravensburg/Wangen: AsA Flex, GK Ravensburg, Viona Ravensburg, LmR, LNWBB, VWV- Kurse, bamff IK
―	Stuttgart: GK Stuttgart, PCM Stuttgart, Viona Stuttgart, LmR, LNWBB, REC

Darüber hinaus gehören folgende Servicegesellschaften zur KBW Gruppe, die verschiedene zentrale Prozesse bündeln:

―	KBW Services GmbH - Finanzbuchhaltung, Personalbuchhaltung und Controlling
―	KBW Technische Services GmbH - Marketing, EDV-Einkauf, Hausmeisterservice, sonst. technische Dienste
―	KBW Personal Services GmbH - Fachkräftevermittlung
―	VDP Service GmbH Südwest - zentraler Büchereinkauf.

1.2 Ziele und Strategien

Die KBW-Gruppe ist einer der bedeutendsten Bildungsträger in Baden-Württemberg.

An über 40 Standorten werden über 15.000 Teilnehmer/innen in ganzjährigen Maßnahmen beschult. Darüber hinaus ist die KBW Gruppe im Bereich Weiterbildung (Fachwirte, ADA-Kurse etc.) aktiv. Sie verteilen sich auf folgende Geschäftsfelder:

―

8.333 Schüler

―	7.659 Schüler im ersten Bildungsweg
―	674 Schüler im zweiten Bildungsweg

―

411 Kinder in den Kitas und 70 Kinder im Hort

―

449 Studierende

―

6.390 Teilnehmer im Bereich Erwachsenenbildung

Die KBW-Gruppe bietet jährlich über 3.000 neuen Schülern einen Schulplatz sowie über 170 Kindern in den Kitas, ca. 160 Studierende sowie über 1.200 Teilnehmer im AMDL Bereich. Dafür beschäftigt die KBW-Gruppe knapp 1.900 sozialversicherungspflichtige Mitarbeiter/innen. Im Rahmen des Kolping-Netzwerks sind die Kolping-Bildungsunternehmen an über 200 Standorten in Deutschland tätig.

Die KBW-Gruppe hat sich zum Ziel gesetzt, im Geiste Adolph Kolpings Bildungsfähigen und Bildungswilligen eine ihren Anlagen entsprechende Bildung zu ermöglichen. Um diese Ziele zu erreichen, bietet die KBW-Gruppe ein breitgefächertes Angebot für alle Altersklassen und Lernstufen.

Wir wollen Jugendliche und Erwachsene motivieren, sich entsprechend ihrer Begabungen weiterzuentwickeln und ihnen dies zu ermöglichen. Wir beachten dabei auch die gesellschaftlich benachteiligten Menschen, unabhängig von den Ursachen der Benachteiligung. Wir fördern Menschen beim Aufbau und bei der Erweiterung ihrer beruflichen und persönlichen Existenz durch unsere Bildungsangebote.

1.3 Steuerungssystem

Finanzielle und nicht-finanzielle Steuerungsgrößen

Die bei der KBW-Gruppe eingesetzten finanziellen Steuerungsgrößen orientieren sich an den Interessen und Ansprüchen der Gesellschafter und stellen die Basis für eine wertorientierte Unternehmensführung dar. Für die KBW-Gruppe sind die Steuerungskennzahlen Umsatz und Jahresüberschuss die bedeutsamsten Leistungsindikatoren für die Bewertung der Geschäftsentwicklung der Gesellschaft. Weiter spielen hinsichtlich der Kosten der Anteil der Personal- und Sachkosten am Gesamtumsatz eine wesentliche Rolle. Im Wirtschaftsbericht, dem Risiko- und Chancenbericht und dem Prognosebericht wird auf diese Steuerungskennzahlen Bezug genommen.

Neben den wichtigen Indikatoren zur Beurteilung der finanziellen Geschäftsentwicklungen spielen auch nicht-finanzielle Steuerungsgrößen eine Rolle für den Erfolg des Unternehmens. Aus Gesellschaftssicht sind insbesondere die Zahl der Schüler und die Zahl der Beschäftigten nach Köpfen von zentraler Bedeutung.

Definition der Steuerungskennzahlen

Umsatz ist definiert als erbrachte Leistungen an externe Kunden, abzüglich Mehrwertsteuer und Erlösminderungen, zum Beispiel Rabatte oder Skonti. Umsatz ist der Hauptindikator für das Geschäftswachstum der KBW-Gruppe und deshalb ein wichtiger Parameter zur Beurteilung des externen wie auch des internen Geschäftserfolgs.

Als operative Ergebnisgröße für die Geschäftsfelder wird der Jahresüberschuss herangezogen.

Die Umsatzrendite ist eine wichtige Messgröße zur Bewertung der Leistungsfähigkeit des Konzerns. Sie errechnet sich aus dem EBIT, dividiert durch den Umsatz.

Aus dem Vergleich der Personalkosten mit dem Umsatz ergibt sich die wichtige Kennzahl der Personalkostenquote.

2 Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Allgemeine Wirtschaftsentwicklung

Die deutsche Wirtschaftsleistung ist 2022 im Vergleich zum Vorjahr in vielen Bereichen der Wirtschaft angestiegen. Auch wenn der Krieg in der Ukraine zu hohen Energiekosten sowie Material- und Lieferengpässen geführt hat, haben andere Sektoren durch den Wegfall der Corona-Schutzmaßnahmen einen Aufschwung erfahren. Das Bruttoinlandsprodukt betrug 2022 in Deutschland rund 3,9 Billionen Euro und stieg demnach um 1,8 % im Vergleich zum Vorjahr.

Der Jahreswechsel 2022/2023 zeichnete sich einerseits durch unternehmerische Skepsis aufgrund von Rekordinflation, Krieg und hohen Energiepreisen aus. Allerdings konnten die Bereiche Industrie, Handel und Dienstleistungen eine positive Entwicklung verzeichnen. Dennoch ist das BIP im 1.Quartal 2023 im Vergleich zum vorigen Quartal um 0,3 % gesunken, im Vergleich zum ersten Quartal des Jahres 2022 ließ sich hier ein Rückgang um 0,2 % verzeichnen. Dies lag in erster Linie daran, dass aufgrund von hohen Preisanstiegen die Konsumausgaben deutlich zurückgingen und die Wirtschaft bremsten.

Im zweiten Quarta! 2023 hat sich die wirtschaftliche Lage stabilisiert. Das BIP blieb auf dem Stand des Vorquartals und die Veränderungsrate belief sich auf 0,0 %. Entgegen der Hoffnung auf eine Erholung der Wirtschaft trat Stagnation ein. Dieser Trend wird sich Prognosen zufolge bis Ende des Jahres nicht bessern. Auch wenn man längerfristig eine Besserung erwarten kann, wird sich die Abklingphase mit ihrer Abschwungsymptomatik wie sinkender Kaufkraft und hohen Verbraucherpreisen durch das ganze Jahr ziehen. Als Ursache dafür gelten die rückläufigen Exporte sowie ein Rückgang der Wertschöpfung im konsumnahen Gastgewerbe. Die Zurückhaltung bei Konsum und Investition wird sich vermutlich nicht vor dem nächsten Jahr bessern.

Die Erwerbstätigkeit hingegen war 2022 auf einem Rekordniveau. Mit 45,6 Millionen Erwerbstätigen wurde sowohl der bisherige Höchststand überschritten, auch im Vergleich zum Vorjahr stieg die Anzahl der Erwerbstätigen um 589 000 Personen (1,3 %). Als maßgebliche Ursache gilt hier die Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte sowie eine erhöhte Beteiligung inländischer Arbeitskräfte. Erwähnenswert sind hierbei die Dienstleistungsbereiche, die für 93% des Beschäftigungsaufbaus verantwortlich waren, insbesondere die Öffentlichen Dienstleister, Erziehung, Gesundheit mit +189 000 Erwerbstätigen oder +1,6 %.

Insgesamt sind Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung 2022 im Jahresdurchschnitt gesunken. Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland reduzierte sich im Vergleich zu 2021 um 195.000, es waren damit 2022 rund 2.418.000 Menschen arbeitslos.

Auch im 2. Quartal 2023 setzte sich der Anstieg der Erwerbstätigkeit fort. Im Vergleich zu dem 2. Quartal 2022 stieg die Zahl der Erwerbstätigen im 2. Quartal 2023 um 340.000 Personen (+0,7 %). Auf das Quartal betrachtet lässt sich auch ein Anstieg verzeichnen, wenn auch ein abflachender. So stieg die Anzahl der Erwerbstätigen im 1. Quartal 2023 um 111.000 (0,2 %), im 2. Quartal hingegen um 67.000 (0,1 %). Allerdings ist auch hier der Dienstleistungssektor am stärksten vertreten, mit einem Beschäftigungsgewinn von 294.000 Personen gegenüber dem Vorjahresquartal (+0,9 %), bei denen der Bereich Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit mit +107 000 Personen (+0,9 %) den größten Anstieg verzeichnete.

Die Reallöhne sind im 2. Quartal 2023 im Vergleich zu dem Vorjahresquartal um rund 0,1 % gestiegen. Der Nominallohnindex stieg im 2. Quartal 2023 sogar im Vergleich zu dem 2.Quartal 2022 um 6,6 Prozentpunkte. Der große Unterschied der Indexwerte ist begründet durch die hohe Inflationsrate, welche die reale Lohnentwicklung ausgleicht.

Die wirtschaftliche Lage Deutschlands gibt Anlass zu vielen Spekulationen. Auf der einen Seite erholt sich die Konjunktur nur schleppend und auch die Weltwirtschaft wirkt sich nachteilig auf ausländische Nachfrage aus. Andererseits rechnet man damit, dass die Erwerbstätigkeit aufgrund von starker Zuwanderung und Erwerbsbeteiligung steigen wird. Damit kann allerdings auch ein Anstieg an Arbeitslosigkeit einhergehen, laut Prognose um 190.000 Personen in diesem und 60.000 im nächsten Jahr. Auch im nächsten Jahr wird die Erholung nur langsam, wenn überhaupt vonstattengehen. Aufgrund hoch bleibender Verbraucherpreise wird sich das Konsumverhalten kaum verändern, wodurch auch das Konjunktur- und Beschäftigungsniveau einen ähnlichen Stand wie in diesem Jahr erreichen wird.

Laut dem Statistischen Landesamt Baden-Württemberg ist die Wirtschaftsleistung des Landes im 2.Quar- tal 2023 gesunken. Im Vergleich zum 1.Quartal 2023 beläuft sich ersten vorläufigen Berechnungen zu Folge der Rückgang auf 0,4 %, im Vergleich zum Vorjahresquartal sogar auf 2,5 %. Ein wichtiger Faktor ist auch hier die Inflation, aber nicht zu vernachlässigen sind Baden-Württembergs Exporte, die sich im Vergleich zum Vorjahresquartal um 9,3% verringert haben. Im Juni 2023 waren in Baden-Württemberg 238.477 Personen arbeitslos gemeldet, das waren 1.565 mehr als im Vormonat (+0,7 %), im Vergleich zum Vorjahresmonat sind es 19.510 Personen mehr. Die Arbeitslosenquote steigt im Vergleich zum Vorjahr um 0,1 Prozentpunkte auf 3,8 %. Generell ist der Arbeitsmarkt Baden-Württembergs von den Unsicherheiten der gesamtwirtschaftlichen Lage betroffen, da üblicherweise ein saisonaler Rückgang der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen wäre, der aber in diesem Jahr ausblieb und auch der Fachkräftemangel weiter stabil bleibt.

Branchenspezifische Entwicklung

Nach der amtlichen Schulstatistik für das Schuljahr 2022/23 wurden 1,514 Millionen Schülerinnen und Schüler an den Öffentlichen und privaten allgemeinbildenden und beruflichen Schulen in Baden-Württemberg unterrichtet. Im Vergleich zum letzten Schuljahr waren es damit dieses Jahr 15.600 (+4 %) mehr Schülerinnen und Schüler. Im Schuljahr 2022/23 besuchten ca. 1,124 Mio. Schülerinnen und Schüler die öffentlichen und privaten allgemeinbildenden Schulen, das sind dort rund 26.600 mehr als im Schuljahr zuvor. Die steigende Zahl hängt insbesondere mit dem Zuwachs an vor dem Krieg geflüchteten ukrainischen Kindern und Jugendlichen zusammen. Als Privatschulen zählen neben den Einrichtungen freier Träger auch solche, die von Kirchen oder caritativen Institutionen betrieben werden.

Der Trend in Deutschland geht zu den Privatschulen, so steigt die Zahl der privaten Schulen seit den 1990 Jahren stets kontinuierlich. Im Schuljahr 2021/2022 wuchs die Zahl der freien Träger bundesweit auf ca. 6000 private Schulen. Die steigende Zahl von Schülerinnen und Schülern in Baden-Württemberg spiegelt sich auch in der gesamt-deutschen Bilanz. So wurden im Schuljahr 2022/23 ca. 11,1 Millionen Schülerinnen und Schüler unterrichtet, was einem Anstieg von 1,9 % entspricht. An allgemeinbildenden Schulen stieg die Zahl um 2,9 % auf 8,7 Millionen gegenüber dem Vorjahr, an beruflichen Schulen ging sie um 1,8 % auf 2,3 Millionen zurück.

Baden-Württemberg hat im Vergleich zu anderen Bundesländern die meisten privaten berufsbildenden Schulen. Auch im Bereich der allgemeinbildenden Schulen liegt Baden-Württemberg gemeinsam mit Bayern auf erster Stelle. In Baden-Württemberg haben die über 1.000 Privatschulen einen Anteil von etwa 15 %, die mit fast 160.000 Privatschüler in Baden-Württemberg einen Anteil von etwa 10 % haben.

2.2 Geschäftsverlauf

Im Geschäftsjahr 2022/2023 wurde die von Aufsichtsrat und Vorstand des Kolping-Bildungswerk Württemberg e.V. Im Jahr 2015 beschlossene Strategie, die im jährlichen Rhythmus weiterentwickelt wird, konsequent umgesetzt. Die KBW-Gruppe hat in allen Bildungsbereichen - von der Kita bis zur Hochschule - ein attraktives Angebot. Die KBW-Gruppe verfügt über eine breite Palette an Bildungsangeboten, die sowohl inhaltlich als auch in Bezug auf die Standorte vielfältig sind. Diese Vielfalt ermöglicht es, auf die regionalen Gegebenheiten einzugehen und flexibel auf sich ändernde Marktbedingungen zu reagieren. Ein weiterer großer Vorteil der KBW-Gruppe sind kurze Entscheidungswege und die hohe Eigenverantwortung der Mitarbeiter/innen. Dies führt dazu, dass auf neue Herausforderungen schnell reagiert werden kann und innovative Lösungen entwickelt werden. Das beschlossene Investitionsprogramm in den Bereichen Allgemeinbildung und berufliche Schulen wurde unter zu Hilfenahme der verschiedenen Programme des Digitalpakts umfassend fortgeführt. Die Auswirkungen dieser Entscheidungen zeigen sich spürbar. Die Schülerzahl konnte kontinuierlich gesteigert werden und insgesamt beschulte die KBW-Gruppe über 8.000 Schüler im Ersatzschulbereich.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind im Hochschulbereich immer noch zu spüren. Hier stagniert die Studierendenzahl nach wie vor. Im Arbeitsmarktdienstleistungsbereich konnte die Teilnehmerzahl leicht gesteigert werden, was teilweise auf die Teilnahme geflüchteter Menschen aus der Ukraine zurück zu führen ist.

Die KBW-Gruppe hat im Rahmen ihrer Beteilung an der Europäischen Ausbildungs- und Transferakademie in den letzten fünf Jahren mehr als 150 Junge Erwachsene aus dem europäischen Ausland mit Schwerpunkt Spanien und Italien für das Projekt "Chance Ausbildung in Deutschland" gewinnen können. Voraussetzung für die Projektbeteiligung ist das Interesse an einer Ausbildung in den Mangel-Berufsfel- dem Hotel- und Gaststätten, Pflege und Erziehung, Lager / Handel sowie allen handwerklichen Berufen. Vor dem Ausbildungsbeginn haben die Jugendlichen einen bamf-lntensivsprachkurs der Kolping-Gruppe erfolgreich absolviert um anschließend im Rahmen des Einstiegsqualifzierung (EQ) - ein von der Arbeitsagentur gefördertes Langzeitpraktikum -sechs bis zwölf Monaten lang den zukünftigen Ausbildungsbetrieb kennenzulernen. Auf diese Weise gelang es mit Unterstützung der KBW-Gruppe mehr als 50 % der Jugendlichen in Ausbildung oder Arbeit zu vermitteln - ein Großteil im Hotel-Gaststätten-Bereich (59 %). Die KBW-Gruppe wird sich auch zukünftig weiterhin verstärkt dem Thema widmen.

2.3 Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Der Umsatz (Prozentangaben in Klammer bezogen auf die Umsatzerlöse) gliedert sich in die Hauptbereiche Schule und Kita sowie sonstige Bereiche. Der mit Abstand größte Umsatzanteil (63,2%) wird mit den Regierungspräsidien und Kommunen erzielt, welche dem Hauptbereich Schule zuzuordnen sind. Dazu kommen die Beiträge der Eltern im Schulgeld sowie Sonder- und Profilleistungen (16,5%), so dass der Bereich Schule als größter Faktor mit ca. 79,7% zum Gesamtumsatz beiträgt.

Ein weiterer großer Umsatzanteil stammt aus verschiedenen Zuschüssen wie z.B. der Kommunen und der Arbeitsagentur (15,9%). Die sonstigen Bereiche (4,4%) umfassen Leistungen aus dem Bereich Internationales und sonstige Leistungen (z.B. Vermietungen, Verwaltungstätigkeiten).

Die KBW-Gruppe erzielte Umsatzerlöse in Höhe von 103,0 Millionen Euro (VJ: 95,1 Millionen Euro). Unter Berücksichtigung des Konsolidierungseffekt (11,3 Millionen Euro) wurde der geplante unkonsolidierte Umsatz von 112,3 Millionen Euro um 2,3 Millionen Euro überschritten. Die Umsatzsteigerung ist neben dem natürlichen Wachstum vor allem in dem Bereich allgemeinbildende Schulen auf die weiteren Klassenstufen der in 2019/20 neu eröffneten Gymnasien und Realschulen, auf die Übernahme des Institut Dr. Flad in Stuttgart sowie die Gründung der KBW Personal Services zur Vermittlung von Fachkräften zurückzuführen.

Im Geschäftsjahr 2022/2023 erzielte die KBW-Gruppe einen Konzernjahresüberschuss von 5,1 Mio. Euro, was einer Gesamtumsatzrendite von ca. 4,96 % entspricht. Damit ist die Rendite im Vergleich zum vergangenen Jahr um 1,69 % gestiegen. Somit fällt die erzielte Gesamtumsatzrendite um 2,6% höher aus als geplant (2,36%). Im Rahmen der Anwachsung zweier Gesellschaften, die vorher nicht zum Konsolidierungskreis gehörten, wurden auch Gebäude übernommen. Die Steigerung der Umsatzrendite ist im Wesentlichen mit der ergebniswirksamen Neubewertung dieser Gebäude zu begründen. Im Geschäftsjahr 2022/23 wurden aufgrund einer Anwachsung drei weitere Gebäude in die KBW-Gmppe aufgenommen. In diesem Zusammenhang wurden aus Basis vorliegender Gutachten die Gebäude und Grundstücke neu bewertet. Dies führte zu einer Erhöhung des neutralen Ergebnisses um 5,47 Mio. Euro. Gegenläufig ergab sich aus der Anwachsung allerdings ein Anwachsungsverlust von 262.000 Euro. Neben der Anwachsung gab es weitere Anpassungen im neutralen Bereich, insbesondere wurde ein periodenfremdes Ergebnis von -3,1 Mio. Euro erfasst, u.a. für nicht erhaltene Zuschüsse neu gegründeter Schulen, sowie weitere außerordentliche Aufwendungen von 315.000 Euro.

Der erzielte Jahresüberschuss von rund 5,1 Millionen Euro übertrifft die Planung für das abgelaufene Geschäftsjahr um 2,5 Mio. Euro, welche im Wesentlichen aus den oben erwähnten Effekten der Anwachsungen und den gegenläufigen periodenfremden Effekten resultieren.

Die im Geschäftsjahr vorgenommenen Investitionen wurden aus dem Bestand an liquiden Mitteln, die zum Teil aus Mitteln des Digitalpaktes stammen, finanziert. Unter Berücksichtigung der geforderten Bedingungen des Programms wurden zahlreiche Investitionen im digitalen Bereich getätigt. Alle Investitionen werden unter Berücksichtigung der jeweiligen Nutzungsdauer und der konkreten Bedarfssituation in dem entsprechenden Umfang getätigt. Hierbei werden konsequent betriebswirtschaftliche Grundsätze angewendet.

In den folgenden Jahren wird die KBW-Gruppe weiterhin entsprechende Summen in Schulgebäude und deren Ausstattung sowie Büro- und Geschäftsausstattung investieren, um den infrastrukturellen Qualitätsstandard in der Unternehmensgruppe sicherstellen zu können sowie die Anforderungen einer Nachhaltigkeitsberichterstattung gerecht werden zu können. Weitere Investitionen im Rahmen des Digitalpaktes zur Verbesserung des digitalen Unterrichts und zur Erhöhung unserer pädagogischen Qualität sowie zur Erschließung neuer Schulen (z.B. Institut Dr. Flad, allgemeinbildende Schulen) waren nötig.

Die Liquidität der Unternehmensgruppe ist durch die monatlichen, stets pünktlichen Zahlungen der Regierungspräsidien gesichert. Die anfallenden finanziellen Verpflichtungen wurden stets - in der Regel unter Erwirtschaftung von Skontoerträgen - durch schnelle Zahlung erfüllt.

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ist höher als im Vorjahr, insbesondere da die offenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber einigen Zuschussgebern angepasst wurden. Beim Cashflow aus Investitionstätigkeit wird sichtbar, dass die KBW-Gruppe im Geschäftsjahr hohe Investitionen im Bereich Sachanlagevermögen getätigt hat. Diese stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Digitalpakt. Die für den Digitalpakt getätigten Investitionen wurden nicht durch Fremdkapital finanziert, sondern aus den bereits ausgezahlten Zuschüssen bzw. der bestehenden Liquidität. Die Veränderung des Cashflows aus Finanzierungstätigkeit ergibt sich im Wesentlichen aus einem neu aufgenommenen Darlehen zur Finanzierung eines Erbbaurechts am Standort Heidelberg und der Tilgung von bestehenden Kreditverhältnissen.

Die Bilanzsumme liegt im Berichtsjahr bei 75,1 Mio. Euro (Vj 61,2 Mio. Euro) mit einer Eigenkapitalquote (einschl. passivischem Unterschiedsbetrags) von 40,4 % (Vj 41,2). Der Anstieg der Bilanzsumme resultiert auf der Aktivseite unter anderem aus Zugängen in das Anlagevermögen im Zuge der Anwachsung der beiden Grundstücksgesellschaften. Das Anlagevermögen beträgt 47,5 Mio. Euro (Vj: 31,6 Mio. Euro) und umfasst in erster Linie Grundstücke und Bauten in der Höhe von 34,8 Mio. Euro (Vj: 21,9 Mio. Euro) sowie Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung in der Höhe von 9,9 Mio. Euro (Vj: 8,3 Mio. Euro). Die starke Erhöhung der Grundstücke und Bauten resultiert im Wesentlichen aus der Anwachsung der Grundstücke und Gebäude bei der KBW Gruppe GmbH. Der Kassenbestand bzw. das Bankguthaben ist auf 10,3 Mio. Euro (Vj: 8,3 Mio. Euro) gestiegen. Weiterhin ergibt sich eine Reduzierung der Forderungen aus Lieferungen um Leistungen auf 10,5 Mio. Euro (Vj: 14,3 Mio. Euro). Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten ist aufgrund bereits gezahlter Rechnungen, die erst das kommende Wirtschaftsjahr betreffen, wie z.B. IT-Ausstattung, auf 1,0 Mio. Euro (Vj: 0,9 Mio. Euro) gestiegen. Der Anstieg der Bilanzsumme auf der Passivseite ergibt sich zum einen aus der Übernahme von Darlehen im Rahmen der Anwachsung bei der KBW Gruppe GmbH i.H.v. 5,9 Mio. Euro und der Aufnahme eines weiteren Darlehens über 2,0 Mio. EUR. Zum anderen erhöht das laufende Konzernergebnis (5,1 Mio. Euro) den Konzernbilanzgewinn entsprechend, Zudem sind die Rückstellungen insgesamt um 1,7 Mio. Euro auf 7,9 Mio. Euro (Vj: 6,2 Mio. Euro) gestiegen. Ursächlich hierfür sind neben den Pensionsverpflichtungen (+ 0,4 Mio. Euro) insbesondere die Rückstellungen für Versorgungsabgaben (+ 1,7 Mio. Euro). Die Verbindlichkeiten gegenüber den Kreditinstituten sind auf 13,3 Mio. Euro gestiegen (Vj: 6,4 Mio. Euro). Sie resultieren im Wesentlichen aus neu aufgenommenen Darlehen im Zusammenhang mit dem Kauf von Schulimmobilien und wie bereits erwähnt aus der Anwachsung bei der KBW Gruppe GmbH. Die sonstigen Verbindlichkeiten (13,1 Mio. Euro, Vj: 11,7 Mio. Euro) sind vor allem im Bereich der kreditorischen Debitoren gestiegen.

2.4 Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Die KBW-Gruppe beschäftigt zum Stichtag 31. Juli 2023 durchschnittlich 1.838 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter inklusive der Geschäftsführung und Auszubildenden (Vj 1.704). Davon sind 696 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vj 654) und damit 37,9 % in Vollzeit beschäftigt (Vj 38,2 %). Damit ist die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Vergleich zum Vorjahr um 7,9 % gestiegen, wobei die Anzahl der Vollzeitbeschäftigen nahezu gleichblieb. Die Stagnation ist darauf zurückzuführen, dass aufgrund der Rückkehr der Lehrkräfte aus der Elternzeit häufig ein Teilzeitmodell gewählt wird, um Familie und Beruf gleichermaßen gerecht werden zu können.

Die Personalkostenquote (Personalkosten gemessen am Gesamtumsatz) beträgt im Berichtsjahr 71,6% (Vj 71,6%) und ist damit unverändert. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Vergütungsstruktur der KBW Gruppe im Laufe des Schuljahres ähnlich stark gestiegen ist, wie die Erhöhung der Zuschüsse von den Regierungspräsidien. Die Planung der Personalkostenquote lag bei 65,6%. Nicht geplant waren die Personalkosten der Institut Dr. Flad GmbH und der KBW Personal Services GmbH, da diese Gesellschaften erst nach Finalisierung der Wirtschaftspläne in den Konsolidierungskreis aufgenommen wurden.

Die Kostenquote für den Materialaufwand mit 18,6% (Vj 18,1%) und die Abschreibungen mit 2,8% (Vj 2,4%) sind aufgrund der Anwachsung und der hohen Investitionskosten für Digitalisierung im Hinblick auf den Digitalpakt leicht gestiegen. Die Kostenquote für sonstige betriebliche Aufwendungen (10,0%, Vj 7,3%) ist gestiegen. Hierin enthalten sind die periodenfremden Aufwendungen, der Anwachsungsverlust sowie Recht- und Beratungskosten für zurückgestellte Prozessrisiken.

Die Quote der gesamten Kosten abzüglich Personalkosten liegt mit 31,4% über der geplanten Quote von 27,4% aufgrund der Energiekrise und der damit verbundenen gestiegenen Inflationsrate.

3 Prognose-, Chancen- und Risikobericht

3.1 Prognosebericht

Die Planung für das Schuljahr 2023/24 und die weiteren Schuljahre sieht eine konsequente Fortführung der bisherigen Strategie vor. Die Schülerzahl im zweiten Bildungsweg wird erfahrungsgemäß weiter abnehmen. Daher ist ein Wachstum im allgemeinbildenden Bereich, den beruflichen Schulen sowie im Bereich der Kindertagesstätten notwendig, um diese Rückgänge zu kompensieren.

Für das Schuljahr 2023/24 wird wieder ein Wachstum angestrebt, vor allem bedingt durch weiteres organisches Wachstum und weitere Käufe von allgemeinbildenden Schulen. Es wird mit einem Anstieg des Umsatzes von ca. 15% auf 131,5 Mio. Euro vor Konsolidierung gerechnet. Jedoch werden die Personalkosten in ähnlicher Art und Weise steigen. Für 2023/24 sind ca. 90,5 Mio. Euro Personal kosten geplant, was einen Zuwachs von ca. 22,3% bedeutet und auf neu hinzugekommene Standorte und Gesellschaften zurückzuführen ist. Auch für den Ausbau der weiteren Klassen der in den letzten Jahren neu eröffneten Schulen sind weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter notwendig. Das geplante Ergebnis (rund 3,1 Mio. Euro) wird damit höher ausfallen als das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis im Schuljahr 2022/23 (rund 2,4 Mio. Euro). Für das Schuljahr 2023/24 wird daher eine Umsatzrendite von 2,4% angestrebt.

3.2 Risikobericht

Die Gesellschaft hat für das Erkennen wesentlicher Risiken ein umfassendes Kontroll- und Risikomanagement als Bestandteil der Unternehmensplanung implementiert. Die eingesetzten Steuerungs- und Überwachungssysteme werden fortlaufend weiterentwickelt, um noch besser das Maß der Risiken bewerten und handhaben zu können.

Folgende Risiken sind zu erkennen:

Aufgrund der demografischen Entwicklung konnte bereits im Jahr 2011, dem Jahr mit der niedrigsten Geburtenrate seit 1991, beobachtet werden, dass staatliche Einrichtungen Probleme haben, ihre teilweise neu geschaffenen Raumkapazitäten auszulasten. Seit 2011 steigen die Geburtenraten wieder leicht an. Dies könnte dazu führen, dass der Druck im Wettbewerb um Schüler etwas sinkt.

Der Wettbewerb um qualifizierte Lehrkräfte nimmt weiter zu, da in bestimmten Fächern (v.a. Mathematik, Physik, Chemie im höheren Bereich) sowie im Grundschullehrpersonal Lehrermangel herrscht. Dies gilt auch für den Bereich der Kindertagesstätten, wo aufgrund eines Mangels an Kita-Erziehern, Kitas, die sich im Aufbau befinden, erst mit Verzögerung ausgelastet werden können, obwohl von Seiten der Eltern eine große Nachfrage besteht.

Die nahezu vorliegende Vollbeschäftigung hat sich zudem risikoreich auf den beruflichen Ersatzschulbereich ausgewirkt. Das duale System kann mittlerweile nicht mehr alle Ausbildungsplätze besetzen, die von den Wirtschaftsunternehmen angeboten werden. Schüler, die nach der mittleren Reife in eine Ausbildung gehen, sind zunächst für die beruflichen Gymnasien bzw. die vollschulische Berufsausbildung verloren.

Aufgrund der neuen Struktur der KBW-Gruppe werden in den nächsten Jahren weitere Führungskräfte benötigt. Aus diesem Grund werden seit dem Geschäftsjahr 19/20 konsequent bewährte Führungskräfte zu Geschäftsführern der einzelnen Tochtergesellschaften berufen. Zudem steuert die KBW-Gruppe auf eine Pensionierungswelle zu. Aus diesem Grund bietet die KBW-Gruppe regelmäßig für Lehrpersonen ohne 2. Staatsexamen ein internes Qualifizierungsprogramm an. Für Schlüsselfunktionen müssen in der Zentrale noch weitere Vertretungslösungen aufgebaut bzw. neue Kompetenzen entwickelt werden.

Der momentan anhaltende Ukrainekrieg verbunden mit erheblichen Preissteigerungen bei den Energieversorgern sowie einer hohen Inflationsrate im ersten Halbjahr wird für das Schuljahr 2023/24 insbesondere mit weiterhin hohen Gebäudekosten und Sachkosten gerechnet. Die Unsicherheit in Bezug auf den Krieg sowie der aktuelle Nahostkonflikt werden voraussichtlich dazu führen, dass die Inflations- und Energiekrise nur langsam abflachen wird und die damit verbundenen Kosten dementsprechend bestehen bleiben.

Liquiditätsrisiken des Unternehmens sind jedoch mit Blick auf den beachtlichen Bestand an liquiden Mitteln nicht zu erkennen. Kontroll- und Steuerungsinstrumente in diesem Zusammenhang sind insbesondere der regelmäßige Liquiditätsstatus sowie die unterjährige Finanzplanung.

Es sind keine bestandsgefährdenden Risiken bekannt.

Aufgrund des erstellten Unternehmensplans und der Budgetvorgaben ist weder eine rechtliche noch eine wirtschaftliche Bestandsgefährdung zu erwarten. Ein professionelles Controlling bewirkt, dass eine frühzeitige Analyse der wirtschaftlichen Ist-Situation garantiert ist. Rechtzeitige Steuerungsmaßnahmen zur Erreichung der jahresbezogenen Sollsituation werden dadurch initiiert. Durch ein umfassendes Compliance Management wird sichergestellt, dass Vorschriften eingehalten und Regularien effizient umgesetzt werden.

Die geplanten Schülerzahlen für das Schuljahr 2022/23 konnten in den allgemeinbildenden Bereichen zum Teil mehr als erfüllt werden, dagegen wurden einige geplante Schülerzahlen im 2. Bildungsweg leicht verfehlt. Über alle Schulen hinweg wurden die Planzahlen der Neuanmeldungen jedoch leicht überschritten. Auch dieser Aspekt zeigt, dass trotz der negativen Wirtschaftsfaktoren die Anmeldezahlen grundsätzlich nicht zurückgehen, sondern Rückgänge eher demografische Gründe haben. Für den schulischen Bereich ist daher nicht mit Umsatzeinbrüchen zu rechnen. Nur auf dem zweiten Bildungsweg sehen wir im Vergleich zum Vorjahr nur einen minimalen Anstieg an Schülerzahlen, weshalb davon auszugehen ist, dass auch in diesem Bereich das Wachstum eher stagniert und der Fokus daher auf dem ersten Bitdungsweg liegen muss.

Im Bereich Arbeitsmarktdienstleistung konnte im Schuljahr 2022/23 das Kursangebot wieder vollumfänglich stattfinden und noch erweitert werden. Die Geschäftsfelder dieses Bereiches werden stets durch jegliche Art von gesellschaftlichen Veränderungen, politischen Entscheidungen und Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt beeinflusst. Insbesondere vor dem Hintergrund der pandemischen Situation der letzten beiden Jahre musste sich die KBW-Gruppe in diesen Tätigkeitsfeldern großen Veränderungen und Herausforderungen stellen und dazu mehr denn je schnell und flexibel auf stets neue Anforderungen reagieren.

Der Ausbau der Angebote in diesem Bereich ist ein zentrales Ziel, damit unsere Kurse den individuellen Herausforderungen des Arbeitsmarkts flächendeckend gerecht werden. Aufgrund des anhaltenden Kriegs in der Ukraine kommen weiterhin Flüchtlinge nach Deutschland, die in Integrationskursen und Deutschkursen beschult werden. Dies trägt zur positiven Umsatzentwicklung in diesem Geschäftsfeld bei. In diesem Geschäftsjahr ist dank der Energiepreisbremse mit keinem Anstieg der Kurzarbeit zu rechnen. Weiterhin hat der Nahostkonflikt zwar erhebliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft, der Einfluss auf unsere Geschäftsfelder hält sich allerdings, nicht zuletzt durch den geringen Influx an Flüchtlingen, in Grenzen.

3.3 Chancenbericht

Chancen durch Wachstum

Die gute Ertragslage der KBW-Gruppe erlaubt es, auch weiterhin sowohl an den bestehenden Standorten als auch an neuen Standorten zu wachsen. Dies umfasst den Ausbau bestehender Standorte sowie gezielte und ökonomisch verantwortbare Zukäufe, die sich als Chancen erweisen. Die Marktchancen werden aktiv genutzt, um die Präsenz im Bildungssektor auszuweiten. An allen bestehenden Standorten wird für die kommenden Jahre eine Vollauslastung angestrebt. Eine gute Chance liegt im Bereich der allgemeinbildenden Schulen und der Fachkräftevermittlung. Das KBW hat im Wirtschaftsjahr 2022/2023 damit begonnen, Fachkräfte aus dem Ausland zu gewinnen. Das neu verabschiedete Fachkräftezuwanderungsgesetz erleichtert die Einreisebedingungen für Menschen aus Drittstaaten. Da in diesem Bereich noch viel Potenzial liegt, soll ein besonderer Fokus auf dessen Ausbau gelegt werden, insbesondere im Bereich der Pflegekräfte und Erzieher für Kindertagesstätten.

Im Schuljahr 2022/23 wurden weitere Standorte erworben. An dem Standort in Fellbach wird aufgrund der anhaltend großen Nachfrage in den kommenden Jahren der Standort räumlich weiter aus- und umgebaut. Auch in Stuttgart sind weitere Standorte geplant, an denen verschiedene Schulen aus dem Bereich berufliche Bildung etabliert werden sollen. Weiteres Wachstum ist durch die Übernahme des Instituts Flad sowie die Eröffnung des Studien Standorts Stuttgart im Bereich der sozialen Arbeit zu erwarten. Dieser Ansatz wird erweitert durch strategische Zukäufe von weiteren Schulen im allgemeinbildenden Bereich. Durch Zukäufe in Städten, in denen bisher nur ein Standort vorhanden ist, lassen sich Synergieeffekte nutzen und das Angebot weiter ausbauen. Eine Erhöhung der Schülerzahl und die damit einhergehende Vollauslastung der Standorte stellen eine gute Möglichkeit dar, das Potenzial vor Ort voll und effizient auszuschöpfen.

Der Bereich Grundschulen birgt auch noch Potenzial, weshalb für die kommenden Wirtschaftsjahre geplant ist, weitere Grundschulen an neuen, gewinnbringenden Standorten zu eröffnen.

Auch im Geschäftsfeld der Arbeitsmarktdienstleistung sollen neue Standorte über Ausschreibungen gewonnen werden. Dabei lassen sich in den kommenden Jahren durch weitere Angebote ebenfalls Synergien nutzen. Der systematische Ausbau der Angebote im Bereich Arbeitsmarktdienstleistung (Ausbildung, Weiterbildung, Mitarbeiterentwicklung, Leadership) ist ein zentrales Ziel. Es soll gewährleistet werden, dass die Bildungsangebote den aktuellen Anforderungen des Arbeitsmarktes entsprechen und die Teilnehmer bestmöglich auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet sind.

Im Geschäftsjahr 2018/19 hat das KBW seinen sozialpädagogischen Bereich weiter ausgebaut und bietet eine praxisintegrierte Ausbildung als Erzieherin und Erzieher an. Hier werden sowohl Schüler für den Eigenbedarf als auch für Partner wie Stadtdekanat und Landeshauptstadt Stuttgart ausgebildet. In den kommenden Schuljahren sollen die pädagogischen Schulen stärker ausgebaut werden. Mit dem kommenden Schuljahr soll der Studiengang "Soziale Arbeit" starten. Der für die kommenden Jahre weiter ausgebaut wird und damit positiv zum Wachstum beitragen wird. An den Standorten in Mannheim und Sindelfingen wurden im Schuljahr 2021/22 pädagogische Schulen eröffnet, die nun weiter ausgebaut werden. Weitere Standorte und Ausbildungsformen sind für die kommenden Jahre in Planung.

Chancen durch Zentralisierung

Die internen Prozesse werden standardisiert und optimiert, um die Effizienz und Agilität des Unternehmens zu erhöhen. Es werden weitere zentrale Prozesse installiert. Verbesserte Prozesse, eine klare Benennung der Verantwortlichkeiten und Kompetenzen sowie eine optimierte Organisationsstruktur sind unabdingbar für effizientes Arbeiten und dem Erschließen von Synergieeffekten. Durch die Einführung effektiver Technologien, einen Fokus auf Qualitätsmanagement, sowie klare Abgrenzungen innerhalb der Organisation und zielgerichteter Kommunikation können erhebliche Kosteneffekte erzielt werden. Dies ermöglicht es, flexibel auf Veränderungen zu reagieren und neue Standorte und Bildungsangebote schnell zu integrieren.

Chancen durch neue Geschäftsfelder

Weitere positive Entwicklungen sind neben den Geschäftsfeldern Allgemeinbildung und Personalgewinnung auch im Bereich Arbeitsmarktdienstleistung zu erwarten. Dort können neue Geschäftsfelder an bestehenden Standorten, z.B. BVB-Maßnahmen, erschlossen werden, die zu einem umfassenderen Bildungsangebot beitragen. Als Beispiel lassen sich hier auch die Standorte Böblingen und Waiblingen anführen, wo die Bereiche U25-Ausbildung, Ausbildungsbegleitung und berufliche Orientierung neu aufgebaut werden sollen.

Geschäftsfeld Kita

Im Geschäftsjahr 2023/24 wird trotz des Fachkräftemangels im Erzieherbereich eine Vollbelegung angestrebt sowie der Ausbau weiterer Kitas. Besonderes Augenmerk wird hierbei auch auf die Prozessverbesserung und Mitarbeiterbindung gelegt. Durch aktive Erfolgsanreize und eine intensivere Vernetzung der Standorte wird auch auf Organisationsebene eine Optimierung der Leistung angestrebt.

Geschäftsfeld Kl - digital unterstützte Bildung

Mit dem Aufkommen von Chatbots wie ChatGPT ergeben sich auch für die Bildungsbranche neue Möglichkeiten, dem immer stärker werdenden Fachkräftemangel zu begegnen. Die KBW-Gruppe hat dabei kritisch geprüft, was diese Technologie im Bereich Bildung, insbesondere im Hinblick Fachkräftemangel und der immer noch vorherrschenden Anwendung homogenisierter Lehrmethoden aus dem industriellen Zeitalter bei einer heterogenen Schülerschaft leisten kann.

Innerhalb der KBW-Gruppe gibt es enorme Möglichkeiten, künstliche Intelligenz (Kl) auf neue und wirkungsvolle Weisen einzusetzen. Nicht nur kann die Kraft der bestehenden generativen KI-Technologien genutzt, sondern die Werkzeuge können dazu verwendet werden, Lerninhalte zu erstellen, komplexe Texte zu klären und repetitive Aufgaben zu automatisieren. Letzteres hat das Potenzial, die Effizienz zu erhöhen und Fachleuten dadurch Zeit zu geben, sich auf Aufgaben zu konzentrieren, die sie wirklich fordern, weil menschliche Intuition und emotionale Intelligenz nötig sind. Diese Aufgaben zu bewältigen ist die eigentliche Kernaufgabe von Bildungsstätten.

Es wurde ein spezielles Ki-Tools entwickelt, indem riesige Daten- und Wissensbestände genutzt werden, die im Unternehmen zur Verfügung stehen und weiter entstehen, insbesondere, wenn Kl-Technologien mit Lern-Management-Systemen kombiniert werden. Dadurch soll das strategische Ziel erreicht werden, bis zu 20% der Unterrichtsinhalte im beruflichen Bereich als Blended Learning oder Hybrid Learning anzubieten. Für das Schuljahr 2023/24 ist bereits geplant an einigen Standorten die entstandene Software für einzelne Fächer mit einer parallelen Weiterentwicklung der Funktionen und Inhalte zu testen.

Geschäftsfeld Personalgewinnung und Fachkräftevermittlung

Das Thema Fachkräftemangel, ganz besonders im Bereich der Gesundheitsberufe und der Erzieher- und Pflegeberufe, stellt unsere Gemeinschaft in den kommenden Jahren vor eine große Herausforderung. Erfahrungen, die wir hier in den letzten acht Jahren gemacht haben, werden gebündelt, insbesondere das Prozess-Know-How. Im Geschäftsjahr 22/23 konnten bereits die ersten Fachkräfte und Auszubildende in den Arbeitsmarkt in Deutschland integriert werden. Dies soll im Folgejahr noch erhöht werden. Auch sollen an gezielten Standorten, beispielsweise im Landkreis Ostalb und Hohenlohe, Aktivierungsund Vermittlungsmaßnahmen mit vermehrtem aufsuchenden Betreuungsanteil verfolgt werden. Während der Fokus bisher auf einzelnen Branchen (Altenpflege und Erzieher) lag, zeigen sich mittlerweile Bedarfe in nahezu allen Branchen (Gastronomie, Einzelhandel, etc.). Für das kommende Geschäftsjahr bestehen bereits Rahmenverträge mit diversen Kommunen und Pflegeeinrichtungen sowie Catering-Unternehmen. Auch intern wird immer mehr Wert auf aktive Mitarbeiterbindung gelegt. Durch Maßnahmen und Anreize sollen unsere Gesellschaften und Standorte nicht nur konkurrenzfähig sein, sondern viel mehr Orte der Ankunft, an denen sowohl Mitarbeiter als auch Lernende langfristig im Unternehmen gehalten werden.

Geschäftsfeld Dienstleistung im kaufmännischen Bereich

Aufgrund der über viele Jahre gewonnenen Erkenntnisse, welche Besonderheiten im kaufmännischen Bereich von Schulträgern zu beachten sind, sollen in den kommenden Jahren Dienstleistungen an weitere externe Schulträger angeboten werden, diese bei ihrer Buchhaltung zu unterstützen bzw. sie zu übernehmen. Erste Verträge wurden im Geschäftsjahr 2022/23 bereits abgeschlossen. Innerhalb der Organisationsstruktursoll eine Konsolidierung der Finanzen sowie eine zentrale Dienstleistungsgesellschaft für eine transparente und Effiziente Erfüllung der Aufgaben sorgen. Gleichzeitig führen diese Schritte an den Standorten zu erhöhter finanzieller Verantwortung, was einen spürbar positiven Effekt auf die finanzielle Gesamtheit der KBW-Gruppe haben wird.

Chancen durch Internationalisierung

Im Jahr 2024 wird der Fokus vor allem im Pflegebereich liegen und weitere Länder - dritt- und osteuropäische - werden eine Chance in Ausbildung und Arbeit in Deutschland durch die KBW-Gruppe in der EATA erhalten.

Insbesondere das Themenfeld Sprachvermittlung soll an einigen Standorten durch allgemeine und berufsspezifische Kurse intensiv aufgegriffen werden und durch kooperative Synergien verstärkt platziert werden.

Durch eine Investition in zukunftsträchtige Technologien soll es den Standorten in den Folgejahren möglich sein, internationale Schülerinnen und Schüler leichter zu betreuen. Somit kann mit dem bestehenden Personal eine größere Bandbreite an Lernenden in den Tagesbetrieb aufgenommen werden.

Chancen durch Nachhaltigkeit

Die Erstellung eines Nachhaltigkeitsbericht wird bereits seit dem Schuljahr 2021/22 konsequent verfolgt, Nicht zuletzt durch die neuen europäischen Richtlinien, die in den kommenden Jahren umzusetzen sind, gewinnt dieser Bereich noch mehr an Bedeutung. Um die Anforderungen dieser Richtlinien zu erfüllen, werden im kommenden Schuljahr verschiedene Kennzahlen entwickelt und Malistäbe festgelegt. Diese Maßstäbe und Kennzahlen dienen zur Schaffung von Nachhaltigkeitsstandards und zur Erfüllung der neuen Richtlinie, die wiederum zu Kostenersparnissen und optimalem Einsatz der vorhandenen Ressourcen führen können.

Stuttgart, 8. März 2024

Ute Schmucker

Esther Sommer

Dr. Klaus Vogt

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die KBW-Gruppe GmbH, Stuttgart

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der KBW-Gruppe GmbH und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Juli 2023, der Konzern-Gewinn und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. August 2022 bis zum 31. Juli 2023 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der KBW-Gruppe GmbH, Stuttgart für das Geschäftsjahr vom 1. August 2022 bis zum 31. Juli 2023 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Juli 2023 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. August 2022 bis zum 31. Juli 2023 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufs pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter o- der unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Heidelberg, den 08. März 2024

PKF Riedel Appel Hornig GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Dr. Harald Riedel, Wirtschaftsprüfer

Dieter Wilhelm, Wirtschaftsprüfer