Digital Reload Holding GmbH

Kronberg im Taunus

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022

Allgemeine Angaben

Der Digital Reload Konzern umfasst die Digital Reload Holding GmbH als Obergesellschaft mit ihren operativen Tochtergesellschaften M&M GmbH, Merzig, und die ICP Transaction Solutions GmbH, Trier, mit ihren Tochtergesellschaften in den Niederlanden, Schweiz, Polen, Tschechien und Luxemburg. Unter der Marke Digital Reload ist der Konzern einer der größten Prozessoren für Prepaid-Applikationen in Zentraleuropa. Die Digital Reload Holding GmbH wird von einem mittelständischen Investorenkonsortium gemeinsam mit dem Firmengründer der ICP Transaction Solutions, Matthias Schneider, dem CEO der operativen Digital Reload Gruppengesellschaften, gehalten.

Das Leistungsspektrum von Digital Reload umfasst den Betrieb und die Abwicklung von Prepaid-Applikationen für unterschiedliche Anwendungen wie z. B. das Aktivieren bzw. Aufladen von Prepaid-Guthaben, der Vermittlung von elektronischem Zahlungsverkehr bis hin zu offenen und geschlossenen Geschenkgutschein-Programmen und Loyalty-Systemen (Kundenbindungsprogramme). Neben der Aufladung von Mobilfunkguthaben gehört zum Produktspektrum die Distribution und Verarbeitung von Gutschein- und Bezahlkarten; dieser Geschäftsbereich wird nachfolgend PoSA bezeichnet (Point of Sale Activation). Die Gesellschaft betreibt hierbei sowohl einen eigenen Handel, insbesondere von Prepaid-Mobilfunkguthaben, agiert aber auch als Betreiber von sog. Konsignationslagern für Dritte. Somit ist die Gesellschaft auch ein sogenannter Transaktionsdienstleister (Prozessor) für Dritte auf deren Rechnung. Neuere Geschäfts- und Produktbereiche wie Bezahl- und sogenannte Incentiv-Lösungen für Unternehmen vervollständigen das Angebot.

Der Verkauf und die Abrechnung der oben erwähnten Anwendungen werden ebenso wie die Lagerhaltung und das Ordermanagement zentral über eigens entwickelte Software an externe Dienstleister ausgelagerte Rechenzentren abgewickelt. Als Endkundenschnittstellen am Point-of-Sale (POS) werden Kassensysteme, Tischterminals, Automaten und Internetlösungen eingesetzt. In der Weiterentwicklung dieser Offline- hin zu Online-Lösungen liegt ein Schwerpunkt der konzernintern betriebenen technischen Innovationen.

Die Digital Reload Gesellschaften haben sich seit ihrer Gründung sowohl durch organisches Wachstum als auch durch Übernahmen kleinerer Marktteilnehmer eine starke europäische Marktposition erarbeitet. Der konsequente Ausbau neuer Produkte im Bereich Gift & Loyalty sowie PoSA haben dazu geführt, dass sowohl auf der Kunden- als auch auf der Lieferantenseite ein hohes Vertrauen in die Leistungsfähigkeit des Unternehmens entstanden ist. Sämtliche Bereiche der Gruppe im In- und Ausland arbeiten intensiv daran, durch die Entwicklung weiterer neuer Produkte bis hin zur Marktreife und der fortlaufenden Optimierung von Prozessen, den kontinuierlichen Wachstumspfad zu verstetigen. Speziell durch neue Produkte und digitale Kundenlösungen, die vor den Wettbewerbern auf den Markt gebracht werden, wird die Wettbewerbsposition gestärkt und die weitere Entwicklung des Unternehmens positiv gestaltet.

Im Geschäftsjahr 2022 hat die Digital Reload Gruppe konsequent Ihre Managementstrukturen weiter verstärkt und in ihre technologische Kompetenz, insbesondere zur Digitalisierung des Produktprogramms sowie des Vertriebs, investiert, um ihre Position als einer der beiden marktführenden Produkt- und Lösungsanbieter von digitalen Prepaid- und Bezahlsystemen konsequent zu festigen.

Die Strategie des Unternehmens ist es, durch komplementäre neue Geschäftsfelder und Produkte sowie dem Ausbau digitaler Dienstleistungen neue Wachstumsimpulse zu setzen, die Kundenbeziehungen zu stärken und somit das langfristige Wachstum des Konzerns abzusichern.

Während die Vorjahre von der digitalen Transformation der IT - Infrastruktur geprägt waren, reiften in 2022 die ersten markfähigen digitalen Produkte. In 2023 wird der Schwerpunkt der Gruppe in der systematischen Vermarktung der hinzugewonnenen Kompetenzen und Produkte liegen. Hierbei setzt die Gruppe auf das organische Wachstum mit seinen Stammkunden, als auch auf die Geschäftserweiterung durch gezielte Zukäufe. Der Standort Luxemburg wurde konsequent weiter als zentraler Hub für IT - Knowhow und der digitalen Vertriebswege durch eigene B2C Webshop - Lösungen ausgebaut.

Rahmenbedingungen - Entwicklung des gesamtwirtschaftlichen Umfelds

Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag im Jahr 2022 nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes nur noch um 1,8 % über dem Vorjahr. Die deutsche Wirtschaft erlebte damit eine sich abschwächende volkswirtschaftliche Gesamtleistung (Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder, 23. September 2023). Geprägt von den Folgen des Krieges in der Ukraine, den extremen Preiserhöhungen bei der Energie und Lebensmitteln und dem drastischen Anstieg der Inflationsrate konnte sich die Wirtschaft aufgrund der Stabilisierungsmaßnahmen der Bundesregierung im zweiten Halbjahr 2022 insgesamt noch behaupten.

Die leichte Zunahme der Erwerbstätigkeit auf 45,6 Millionen (Jahresdurchschnitt) nach 45,0 Millionen in 2021 war nicht zuletzt auf die Konjunktur stimulierende Wirkung der drei Entlastungspakete des Bundes zurückzuführen. Wie schon in den Vorjahren, glichen die höhere Erwerbsbeteiligung sowie die Zuwanderung von Arbeitskräften aus dem Ausland die alterungsbedingten demografischen Effekte sowie die Abwanderungen aus Deutschland weitgehend aus.

Die konjunkturdämpfende Wirkung von Corona auf die Volkswirtschaften in Europa lies verglichen zum Vorjahr nach. Die Auswirkungen und Sekundäreffekte des Ukraine Kriegs mit dem massiven Anstieg des Preisniveaus, die anhaltende Störung der Lieferketten oder Engpässe bei den Vorprodukten waren erheblich und werden die deutsche Volkswirtschaft die nächsten Jahre beeinträchtigen und das Wachstum gering halten.

Rahmenbedingungen - Entwicklung der Branche und des Wettbewerbsumfelds

Die Digital Reload Gruppe ist einer der beiden Marktführer ihrer Branche in Deutschland und im zentraleuropäischen Ausland. Unter Berücksichtigung ihrer Präsenz in den Niederlanden, Luxemburg, der Schweiz, Polen und Tschechien, dürfte die Gruppe einer der größten Prozessoren von Prepaid-Transaktionen in Europa sein. In den vorgenannten europäischen Ländern verarbeitet die Gruppe Transaktionen für eigene Kunden sowie für ihren Partner Lekkerland.

In den meisten Ländern, in denen die Vermarktung von Mobilfunk-Aufladeguthaben angeboten wird, lies sich eine leichte Stabilisierung der Umsätze der klassischen Mobilfunknetzbetreiber (MNO) verzeichnen. Durch das anhaltende leichte Wachstum der sogenannten "virtuellen" Netzbetreiber (MVNO), dies sind i. d. R. die Zweitmarken der MNO ́s wie Congstar, o.tel. o, fonic usw., gepaart mit dem Trend der verstärkten Nutzung von Internetdiensten und Datenvolumen, entwickelte sich der Markt für Mobilfunk-Aufladungen mit 2% Wachstum weiter. Die Anzahl der Prepaid-Handy Nutzer in Deutschland blieb gegenüber 2021 unverändert. (Quelle: statista.com, Bevölkerung in Deutschland nach Festvertrag oder Prepaid-Nutzung des Handys oder Smartphones von 2018 bis 2022). Einer der maßgeblichen positiven Treiber ist die unverändert hohe Zunahme der Asylsuchenden in Deutschland (+53,1% ggü. 2021), die klassischen Nachfrager von Mobilfunk-Aufladungen sind.

Der relative Bedeutungsrückgang des Mobilfunkgeschäftes für Digital Reload wurde durch die sogenannten PoSA - Produkte, wie z. B. iTunes, Google Play, Netflix und Amazon deutlich überkompensiert. In Summe verzeichnete dieses Marktsegment im abgelaufenen Jahr erneut ein mäßig, aber trotzdem robustes Wachstum von rund 3 % und bestätigt damit die positive Langfristentwicklung. Diese Entwicklung wird sich nach derzeitiger Einschätzung mittelfristig weiter fortsetzen, was das Prepaid-Geschäft insgesamt auf die kommenden Jahre weiter interessant sein lässt. Wesentliche Treiber sind die steigende Nachfrage nach dem unterliegenden Content (u.a. von Online-Anbietern) sowie die zunehmende Bedeutung von Geschenkkarten (physisch und digital) als Vertriebs- und Marketinginstrument, die fortschreitende Konvergenz von Offline- und Online-Geschäften sowie die allgemeine Bedeutung von alternativen Bezahlsystemen wie E Money Produkten.

Wichtig wird im Prepaid Markt neben dem stationären Verkauf mehr und mehr auch der Online-Vertrieb von Prepaid Guthaben. Durch gezielte Investitionen in diesen Vertriebsweg mit neu entwickelten B2B-und-B2C Webshops hat die Digital Reload Gruppe die Weichen gestellt, wettbewerbsfähig zu bleiben und am Marktwachstum teilzunehmen. Zwei weitere Digital Reload B2C-Vertriebsplattformen wurden in 2022 auf den Europäischen Markt gebracht. Darüber hinaus konnte der Vertriebserfolg über Online-Plattformen von Drittanbieter weiter ausgebaut werden.

Investitionen in Forschung und Entwicklung

Die aktivierten Entwicklungskosten für neue Produktlösungen und die digitale Infrastruktur beliefen sich in 2022 auf rund € 1,1 Mio. (VJ € 1.5 Mio.). Schwerpunkte waren kundenspezifische Software- und Abwicklungslösungen sowie die Weiterentwicklung unserer IT - Infrastruktur für die Geschäftsbereiche Digitaler Vertrieb und Webshop-Lösungen.

Geschäftsverlauf

In 2022 hat sich die Digital Reload Gruppe aufgrund des Ukrainekriegs unter unseren Planerwartungen entwickelt, konnte aber ungeachtet dessen das Covid19-bedingt sehr starke Vorjahr 2021 bei der Gesamtleistung um 2,1% übertreffen. Trotz der Konsumzurückhaltung der privaten Verbraucher, behielt der Kauf von Prepaid Produkten eine unverändert hohe Kundenpräferenz. Diese Entwicklung spiegelte sich im Geschäftsverlauf der Digital Reload Gruppe wider. Das mit unseren Kunden abgewickelte Transaktionsvolumen erreichte das Niveau des Vorjahres. Dies wurde gleichermaßen vom stationären Gutscheingeschäft als auch durch die neu hinzugewonnenen digitalen Vertriebskanäle im In- und europäischen Ausland getragen. Dieses qualitative Wachstum bestätigt die eingeschlagene Strategie, durch gezielte Investitionen die digitale Kompetenz der Gruppe auszubauen. Die von Digital Reload in 2022 abgewickelten Transaktionen (PPC und Gift & Loyalty) erhöhten sich leicht auf knapp 150 Mio. Die eigene Logistik sowie weitere Verbesserungen der Betreuung am POS unserer Großkunden untermauern die Stärke und Stabilität der "vertikalen Wertschöpfungskompetenz" der Digital Reload Gruppe. Der Gross Profit (Umsatzerlöse abzüglich Materialaufwendungen) blieb mit € 21,3 Mio. (VJ € 21,5 Mio.) unwesentlich unter dem Vorjahr. Langfristige Kundenentwicklungsprojekte und Event - getriebene Sonderaktionen lagen krisenbedingt nach wie vor unter unseren Planungen, was jedoch den Geschäfts- und Ergebnisverlauf insgesamt nicht wesentlich beeinträchtigte.

Stabilisierend auf die Ertragslage haben sich der unterdurchschnittliche Anstieg der Personalkosten (EUR 0,1 Mio. oder 1,3%) und die Verminderung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen (EUR -0,6 Mio. oder -7,9%) ausgewirkt. Neben einem stringenten Kostenmanagement kommt hier die sich stetig verbessernde Skalierbarkeit des Geschäftsmodells über bestehende und neu entwickelte Plattformen zum Tragen.

Damit erzielte die Gruppe ein weitgehend stabiles unbereinigtes EBITDA von € 6,5 Mio. (VJ € 7,0 Mio.). Die für die Steuerung des Unternehmens zentrale Größe, das EBITDA bereinigt um Sonderkosten, lag bei € 7,9 Mio. (VJ € 8,3 Mio.).

Kennziffern zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns

Kennziffer	2022	2021
Gesamtleistung	68.905	67.504
Gross Profit	21.293	21.549
Konzernjahresfehlbetrag	-3.463	-1.267
Betriebsergebnis (EBIT)	458	680
EBITDA (unbereinigt)	6.472	7.016
EBITDA (bereinigt)	7.953	8.300
Bilanzsumme	98.261	89.943
Eigenkapital	-6.847	-3.386

Der Digital Reload Konzern betrachtet als finanzielle Leistungsindikatoren, nach denen auch intern die Steuerung erfolgt, insbesondere

―	Gross Profit definiert als Umsatzerlöse abzüglich Materialaufwand,
―	EBITDA (unbereinigt) definiert als EBIT vor Abschreibungen sowie das
―	EBITDA (bereinigt) definiert als um nicht operative und unregelmäßige Sonderkosten bereinigtes EBITDA.

Vermögenslage

Die Bilanzsumme des Digital Reload Konzerns belief sich zum Jahresultimo auf € 98,3 Mio. (VJ € 89,9 Mio.)

Die immateriellen Vermögensgegenstände beliefen sich auf € 23,6 Mio. (VJ € 26,9 Mio.) Der Anteil der Geschäfts- und Firmenwerte - vermindert um die Abschreibungen auf den Goodwill - lag bei € 18,7 Mio. (VJ € 22,2 Mio.). Die selbst geschaffenen Werte und Rechte betragen zum Bilanzstichtag unverändert zum Vorjahresstichtag € 4,3 Mio.

Das Sachanlagevermögen belief sich auf € 4,3 Mio. (VJ € 4,7 Mio.).

Innerhalb des Umlaufvermögens blieb der Vorratsbestand mit € 6,5 Mio. auf dem Niveau des Vorjahresstichtags.

Die Forderungen gegen Gesellschafter wurden leicht um € 0,2 Mio. auf € 1,3 Mio. aufgebaut.

Die sonstigen Vermögensgegenstände haben sich um € 0,5 Mio. auf € 1,8 Mio. vermindert.

Der Bestand an liquiden Mitteln stieg aufgrund einer ultimobedingten Kundenvorauszahlung um € 24,0 Mio. auf € 30,4 Mio. deutlich an. Korrespondierend sanken die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum Bilanzstichtag um € 15,9 Mio. auf € 22,3 Mio. Bis Ende Januar 2023 hatte sich der Kassenbestand und die Forderung aus Lieferungen und Leistungen wieder normalisiert.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten umfasst abgegrenzte Beträge aus diversen Versicherungen sowie einem Outsourcing-Vertrag mit der T-Systems.

Die sonstigen Rückstellungen normalisierten sich zum Jahresultimo auf € 4,6 Mio. (VJ € 9,5 Mio.). Im Vorjahr ursächlich waren ein relativ hoher Anteil verspätet eingegangener Lieferantenrechnungen aus dem Weihnachtsgeschäft.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten erhöhten sich um € 14,9 Mio. auf € 24,0 Mio. Hintergrund war die Rückführung eines Mezzanine Darlehens in Höhe von € 8 Mio., das durch Bankdarlehen i.H.v. ursprünglich € 23,6 Mio. mit besseren Finanzierungsbedingungen ersetzt wurde.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stiegen stichtagsbedingt um € 8,9 Mio. auf € 61,6 Mio.

Aufgrund der neuen Finanzierung konnten die sonstigen Verbindlichkeiten um € 12,9 Mio. vermindert werden.

Ertragslage

Die Digital Reload Gruppe erreichte im Geschäftsjahr 2022 Umsatzerlöse von € 67,3 Mio. Dies bedeutet eine Steigerung um € 2,2 Mio. oder 3,4 %. Der Anstieg reflektiert die positive Entwicklung in den stationären- als auch in den neuen digitalen Vertriebswegen.

Die Materialaufwandsquote (Quotient: Materialaufwand zu Gesamtleistung (=Summe aus Umsatzerlösen, aktivierten Eigenleistungen und sonstigen betrieblichen Erträgen)) beträgt 66,8 % und ist gegenüber dem Vorjahr (64,5 %) leicht gestiegen.

Die Steuerungsgröße Gross Profit blieb im Geschäftsjahr 2022 mit € 21,3 Mio. nahezu auf Vorjahresniveau.

Die Personalaufwandsquote (Personalaufwand in Relation zu Umsatzerlösen und aktivierten Eigenleistungen) ist von 13,4 % im Jahr 2021 auf 13,3 % im Jahr 2022 leicht gefallen. Bei einer durchschnittlichen Mitarbeiterzahl von 166 (VJ 167) sind Personalaufwendungen in Höhe von € 9,0 Mio. (Vj. € 8,9 Mio.) angefallen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen konnten um € 0,6 Mio. oder 7,9 % auf € 7,4 Mio. vermindert werden.

Damit erzielte der Konzern ein unbereinigtes EBITDA von € 6,5 Mio., das um € 0,5 Mio. unter dem EBITDA des Vorjahres liegt.

Die planmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen von € 6,0 Mio. (VJ € 5,8 Mio.) spiegeln den Anstieg der aktivierten Zukunftsinvestitionen und wie in den Vorjahren die handelsrechtlich gebotene Abschreibung des Geschäfts-/Firmenwerts der Firmenerwerbe in Höhe von € 3,5 Mio.

Nach Berücksichtigung des Finanzergebnisses (- € 2,5 Mio., Vj. - € 2,4 Mio.) wird ein Ergebnis vor Steuern i.H.v. - 2,0 Mio. € (Vj. - € 1,7 Mio.) erzielt.

Finanzlage

Das Finanzmanagement der Konzerngesellschaften ist darauf ausgerichtet, die Liquidität der Firmengruppe zu sichern und gruppenweit effizient zu steuern. Finanzierungsthemen werden gemeinsam mit der ICP Transaction Solutions GmbH und der M&M GmbH wahrgenommen und koordiniert. Der Konzern finanziert sich im operativen Geschäft nicht zuletzt auch über die im Einzelhandel üblichen Zahlungsziele der Vorlieferanten und aus der laufenden Geschäftstätigkeit. Tagesbezogener Liquiditätsbedarf war durch eine kurzfristige Kontokorrentlinie unserer Hausbank in Höhe von € 7,0 Mio. zu jeder Zeit abgesichert.

Kapitalstruktur und Liquidität

Aus der Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2022 ergibt sich ein Cashflow aus der operativen Geschäftstätigkeit in Höhe von € 13,8 Mio, aus der Investitionstätigkeit in Höhe von € -2,3 Mio. (VJ € -2,6 Mio.) sowie aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von € 12,6 Mio. Die positive Veränderung des Cashflows aus der Finanzierungstätigkeit ist auf die Umfinanzierung im Jahre 2022 zurückzuführen.

Die Firmenerwerbe wurden transaktionsüblich durch eine Kombination aus Eigenkapital, langfristigem Fremd- und Mezzanine Kapital finanziert. Aufgrund der positiven Ertragsentwicklung konnte das Mezzanine Kapital von € 13,0 Mio. durch ein Bank Senior Darlehen in Höhe von € 23,6 Mio. ersetzt werden. Zwecks Finanzierung von Wachstumsinvestitionen besteht seit 2020 ein nachrangiges Gesellschafterdarlehen von € 2,4 Mio. Die Verpflichtungen gegenüber Fremdkapitalgebern wurden jederzeit fristgerecht und in voller Höhe bedient.

Die Zahlungsfähigkeit der Gruppe war im Jahr 2022 jederzeit sichergestellt. Vor dem Hintergrund des sich in 2023 ergebenden weiteren Rückgang der übernahmebedingten Sonderkosten und der stabilen Entwicklung der Geschäftsvolumen sollte sich die jahresdurchschnittliche Liquiditätslage der Gruppe weiter verbessern. Im März 2023 wurde das nachrangige Gesellschafterdarlehen in Höhe von € 2,4 Mio. durch ein nachrangiges Darlehen in Höhe von € 5,0 Mio. ersetzt. Damit wird die durch die hohen Goodwill-Abschreibungen ausgelöste Unterbilanz annähernd ausgeglichen.

Investitionen

Die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände beliefen sich im Geschäftsjahr 2022 auf € 1,5 Mio., die Investitionen in Sachanlagen auf € 0,7 Mio., denen jeweils planmäßige Abschreibungen i.H.v. € 1,4 Mio. bzw. € 1,1 Mio. gegenüberstehen.

Gesamtaussage zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Zusammenfassend stellt die Geschäftsführung fest, dass das Geschäftsjahr 2022, geprägt von der digitalen Transformation und einer insgesamt stabilen Geschäftstätigkeit, zufriedenstellend verlaufen ist.

Risikomanagementsystem

Das Berichtswesen zum zentralen Controlling wurde in 2022 weiterentwickelt. Die monatlich generierten Reports aus Cash-Flow-Entwicklung, Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Kennzahlenvergleich, Varianzanalysen sowie Produkt- und kundenbezogene Auswertungen helfen den Bereichsleitern und der Geschäftsführung, strategische Entscheidungen auf einer gesicherten Datenbasis zu treffen.

Das Forderungsmanagement wurde weiter optimiert und es erfolgt ein turnusmäßiges, wöchentliches Monitoring. Bei dem Warenkreditversicherer R & V besteht zur Absicherung eventueller Forderungsausfälle eine entsprechende Versicherungsabdeckung.

Die laufenden Lieferantenkontakte wurden wie in den Vorjahren mit Aufmerksamkeit gepflegt, so dass Beschaffungsrisiken rechtzeitig identifiziert und beseitigt werden können. Zudem hat sich die Digital Reload Gruppe mittlerweile eine kritische Größe im Markt erarbeitet, dass Lieferanten von Prepaid-Produkten auf den Vertrieb über die Gesellschaft kaum verzichten können.

Risiken und Chancen der zukünftigen Geschäftsentwicklung

Risiken bezüglich der Geschäftsentwicklung sieht die Gesellschaft in dem Wettbewerb bei Standardprodukten, dem insbesondere durch Differenzierung über technologische Lösungskompetenz und umfassenden Kundenservice begegnet werden kann. Margensenkungen durch die MNOs (Mobile Network Operators) sind grundsätzlich nicht auszuschließen, diese werden im Allgemeinen jedoch in derselben Höhe an die Kunden weitergegeben. Die Gesellschaft erwartet parallel zur Erweiterung ihres Kundenstamms stabile bis leicht steigende Telco-Aufladungen.

Die Auswirkungen von Corona/COVID - 19 auf die Geschäftsentwicklung der Digital Reload Gruppe waren, entgegen dem Trend in anderen Branchen, in der Summe als positiv zu bezeichnen. Die Corona-bedingte Veränderung des Einkaufsverhaltens der Verbraucher mit einem deutlichen Anstieg der Anschaffungen von Gebrauchsgütern über das Internet blieb soweit für uns und unsere Kunden erkennbar intakt. Risiken aus dem Ukrainekrieg und den Nachwehen durch COVID - 19, welche die Chancen für unser Geschäftsmodell überlagern könnten, sind Stand heute nur sehr begrenzt, z.B. einem erneuten Rückgang an Promotion-Aktionen, zu erkennen. Ungeachtet dessen bleiben Risiken und Chancen hinsichtlich der Kriegsauswirkungen und Corona/COVID - 19 schwer einschätzbar. Als Prozessor von Online-Content sowie dem Fokus auf Lebensmitteleinzelhändler und Convenience-Stores sollte die Digital Reload Gruppe in Summe aber von Negativauswirkungen weitgehend verschont bleiben. Auswirkungen des massiven Anstieges der Inflation und des gedämpften privaten Konsums können als Einflussfaktor auf das Geschäft der Gruppe nur bedingt eingeschätzt werden. Während Telco-Aufladungen in wirtschaftlich unsicheren Zeiten typischerweise zulegen, so ist der mögliche Einfluss auf die Nachfrage nach POSA-Guthaben nicht eindeutig herleitbar. Bis zum dritten Quartal dieses Jahres konnten wir keine erheblichen Veränderungen bei unseren Kundenumsätzen feststellen. Grundsätzlich erweist sich das Geschäftsmodell von Digital Reload in einem wirtschaftlich und geopolitisch herausfordernden Umfeld als recht resilient. Die mittelfristige Entwicklung der Nachfrage wird aber wie in 2022 nicht zuletzt auch von den Maßnahmen der Bundesregierung und der europäischen Zentralbank abhängen.

Chancen ergeben sich grundsätzlich aus dem strukturellen Wachstum des POSA-Marktes sowie aus innovativen Zahlungslösungen sowohl im Endkundengeschäft über Handelspartner (Consumer) als auch im B2B-Geschäft (Corporate). Als Beispiel seien Mitarbeiterkarten als wichtiges Instrument zur Incentivierung von Mitarbeitern auf einem zunehmend angespannten Arbeitsmarkt zu nennen. Darüber hinaus ermöglicht unsere digitale Plattform in Verbindung mit der Kompetenz und Infrastruktur zur sicheren Abwicklung von Millionen von Transaktionen auch Geschäftsmodelle außerhalb des Zahlungsverkehrs. Beispielhaft genannt sei die Weiterentwicklung und der laufende Betrieb der Fährbuchungsplattform für unseren Kunden ADAC. Im Produktbereich der Sachbezugskarten erleben wir einen starken Anstieg der Kundennachfrage. Mit mehr als 50.000 Sachbezugskarten unterschiedlicher Ausprägung hat Digital Reload mittlerweile eine kritische Größe überschritten.

Auch in der jetzigen kritischen Wirtschaftslage ist der Anteil von Prepaid am Gesamtmarktvolumen nach wie vor hoch. Prepaid wird, aufgrund seiner vielfältigen Einsetzbarkeit und hohen Flexibilität, nach Ansicht der Gesellschaft ihre natürliche Position innerhalb des Mix etablierter Bezahlsysteme weiter ausbauen. Gerade eine Verschlechterung der Konjunktur würde diesen Anteil und damit das Kerngeschäft der Gesellschaft erfahrungsgemäß stärken, da die Kundennachfrage nach Guthabenprodukten antizyklische Merkmale aufweist.

Die neu entwickelten Geschäftsfelder und Produkte tragen dazu bei, Wachstumspotenziale zu schaffen, die Risiken zu verteilen und neue Kundengruppen und Märkte zu erschließen.

Voraussichtliche Entwicklung der Gesellschaft

Die Digital Reload Gruppe hat mit ihrer Kerneuropa umfassenden Präsenz und dem in 2022 ausgebauten Produkt- und Lösungs-Know-how eine sehr große Wertschöpfungstiefe-/ breite erreicht. Bestehende Kundenbeziehungen haben für beide Seiten zunehmend strategischen Charakter. So konnten wir beispielsweise mit unseren Online-Vertriebspartnern in den Niederlanden die Anzahl der Transaktionen noch einmal deutlich gegenüber dem Vorjahr steigern.

Im Mittelpunkt der nächsten Jahre steht - neben dem weiteren Ausbau unserer technologischen Kompetenz - die Ausweitung des Angebots an Sachbezugs- und Mitarbeiterkarten sowie die Vermarktung von Prepaid-Guthaben über eigen- und fremdbetriebene Online-Shops, dem global wachstumsstärksten Vertriebskanal für Prepaid-Produkte. Das erreichte digitale Leistungsprofil ermöglicht es der Gruppe, ihren großen Handelspartnern wie Edeka verstärkt Mehrwertdienste anzubieten, in deren Mittelpunkt nicht das Produkt an sich, sondern die damit verbundene Information (z.B. zum Kundenverhalten) steht. Derart hochinnovative Leistungen im Bereich BI/Data Analytics stärken die Kundenbindung erheblich und öffnen Möglichkeiten für weitere spannende Kundenlösungen.

In 2023 stehen einem stabilen Wachstum im Basisgeschäft positive Impulse der fortschreitenden Digitalisierung sowie dem Aufbau neuer Kundenbeziehungen und Produktangebote gegenüber. Für das Geschäftsjahr 2023 wird daher mit einem leicht verbesserten Gross Profit und einem entsprechend verbesserten unbereinigten EBITDA geplant. Für das Geschäftsjahr 2024 wird mit einem moderaten Anstieg der wesentlichen Steuerungsgrößen gerechnet. Vor dem Hintergrund der finanziellen Stabilität des Konzerns sieht die Geschäftsführung keine Risiken, die die Entwicklung des Konzerns wesentlich beeinträchtigen oder seinen Bestand gefährden.

Kronberg im Taunus, den 30. November 2023

Dr. Rainer Lauterbach

Dr. Christian Kühn

Dietrich Kube

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022

AKTIVA

	31.12.2022		31.12.2021
	EUR	EUR	EUR	EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte	4.320.650,97		4.330.904,85
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werte	506.451,98		396.839,00
3. Geschäfts- oder Firmenwert	18.726.993,56		22.172.341,84
4. Geleistete Anzahlungen	6.000,00	23.560.096,51	0,00	26.900.085,69
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	1.897.157,47		1.996.232,47
2. Technische Anlagen und Maschinen	623.857,43		25.899,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.804.895,12		2.531.103,28
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	4.325.910,02	152.187,52	4.705.422,27
		27.886.006,53		31.605.507,96
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	7.200,00		3.610,00
2. Fertige Erzeugnisse und Waren	6.477.973,57	6.485.173,57	6.542.585,85	6.546.195,85
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	22.279.592,18		38.187.078,41
2. Forderungen gegen Gesellschafter	1.335.114,91		1.119.650,97
3. Sonstige Vermögensgegenstände	1.798.408,04	25.413.115,13	2.264.918,79	41.571.648,17
III. Kassenbestand, Guthaben
bei Kreditinstituten		30.439.977,88		6.385.926,72
		62.338.266,58		54.503.770,74
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		1.092.793,09		290.820,55
D. AKTIVE LATENTE STEUERN		96.871,31		156.509,03
E. NICHT DURCH EIGENKAPITAL GEDECKTER FEHLBETRAG		6.847.411,43		3.386.395,45
		98.261.348,94		89.943.003,73

PASSIVA

	31.12.2022		31.12.2021
	EUR	EUR	EUR	EUR
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital	25.000,00		25.000,00
II. Kapitalrücklage	10.000.000,00		10.000.000,00
III. Gewinnrücklage	0,00		102,48
IV. Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung	38.434,42		36.304,72
V. Konzernbilanzverlust	./. 16.910.845,85		./. 13.447.802,65
VI. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag	6.847.411,43	0,00	3.386.395,45	0,00
B. RÜCKSTELLUNGEN
1. Steuerrückstellungen	937.068,79		285.570,82
2. Sonstige Rückstellungen	4.601.998,82	5.539.067,61	9.508.664,82	9.794.235,64
C. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	24.034.375,89		9.063.017,50
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	61.624.555,10		52.662.283,47
3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	2.425.882,11		2.205.347,11
4. Sonstige Verbindlichkeiten	4.122.255,79	92.207.068,89	15.755.117,29	79.685.765,37
D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		133.875,00		33.772,93
E. PASSIVE LATENTE STEUERN		381.337,44		429.229,79
		98.261.348,94		89.943.003,73

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2022

	2022	2021
	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse	67.318.131,14	65.112.627,24
2. Andere aktivierte Eigenleistungen	868.462,69	1.330.268,83
3. Sonstige betriebliche Erträge	718.023,29	1.061.598,25
	68.904.617,12	67.504.494,32
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	1.247.414,48	1.374.330,47
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	44.777.736,15	42.189.081,30
	46.025.150,63	43.563.411,77
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	7.632.478,63	7.546.489,18
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	1.407.521,15	1.374.602,50
	9.039.999,78	8.921.091,68
6. Abschreibungen
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	6.014.123,98	5.848.971,47
b) auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten	0,00	486.937,88
	6.014.123,98	6.335.909,35
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen	7.367.394,76	8.003.666,21
	457.947,97	680.415,31
8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	115.620,96	18.785,36
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	2.614.231,26	2.438.775,82
	-2.498.610,30	-2.419.990,46
10. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
(im Vorjahr Steuererstattungen)	-1.048.151,14	578.532,37
11. Ergebnis nach Steuern	-3.088.813,47	-1.161.042,78
12. Sonstige Steuern	374.229,73	106.197,95
13. Konzernjahresfehlbetrag	-3.463.043,20	-1.267.240,73
14. Konzernverlustvortrag	-13.447.802,65	-12.180.561,92
15. Konzernbilanzverlust	-16.910.845,85	-13.447.802,65

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2022

A. Vorbemerkung / Allgemeine Grundsätze

Die Digital Reload Holding GmbH, Kronberg im Taunus, (Amtsgericht Königstein im Taunus, HRB 9750), ist gemäß HGB §§ 290, 293 aufgrund der Größenkriterien seit dem Geschäftsjahr 2020 zur Aufstellung eines Konzernabschlusses verpflichtet. Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 wurde nach den am Abschlussstichtag gültigen deutschen handelsrechtlichen Rechnungslegungsvorschriften (HGB) aufgestellt.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Der Konzernabschluss ist in Euro aufgestellt.

B. Abgrenzung des Konsolidierungskreises

In den Konzernabschluss wurden gemäß HGB § 294 Abs. 1 als Mutterunternehmen die Digital Reload Holding GmbH, Kronberg im Taunus, sowie zwei inländische und fünf ausländische Tochterunternehmen einbezogen.

Die neben der Muttergesellschaft in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sind in einer separaten Aufstellung einzeln aufgeführt. Diese Aufstellung des Anteilsbesitzes ist integraler Bestandteil des Konzernanhangs.

C. Konsolidierungsgrundsätze und Währungsumrechnung

Dem Konzernabschluss liegen die Jahresabschlüsse der einbezogenen Unternehmen zugrunde.

Bei sämtlichen in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen deckt sich der Stichtag des Einzelabschlusses mit dem Stichtag des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2022.

Die Kapitalkonsolidierung der einbezogenen Unternehmen erfolgte nach der angelsächsischen Methode (Erwerbsmethode), die zwischen Erstkonsolidierung und Folgekonsolidierung differenziert.

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Neubewertungsmethode, gemäß HGB § 301 Abs.1, Satz 2.

Hierbei wird der Wertansatz der dem Mutterunternehmen gehörenden Anteile mit dem auf diese Anteile entfallenden Betrag des Eigenkapitals der Tochtergesellschaften verrechnet. Das Eigenkapital ist dabei entsprechend der Neubewertungsmethode mit dem Betrag anzusetzen, der dem Zeitwert der in den Konzernabschluss aufzunehmenden Vermögensgegenstände, Schulden, Rechnungsabgrenzungsposten und Sonderposten entspricht, der diesen zum Erstkonsolidierungszeitpunkt beizulegen ist. Rückstellungen sind nach HGB § 253 Abs. 1 Satz 2, 3 und Abs. 2 und latente Steuern nach HGB § 274 Abs.2 zu bewerten. Die Verrechnung erfolgt gemäß HGB § 301 Abs.2 zu dem Zeitpunkt, zu dem das Unternehmen Tochterunternehmen geworden ist.

Ein verbleibender aktivischer Unterschiedsbetrag wird, soweit ein nachhaltiger Firmenwertcharakter vorliegt, aktiviert und über die individuell ermittelte Nutzungsdauer bzw. auf den niedrigeren beizulegenden Wert abgeschrieben. Ein verbleibender passivischer Unterschiedsbetrag wird nach dem Eigenkapital als Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung ausgewiesen bzw. wird mit den Konzerngewinnrücklagen verrechnet, sofern er aus thesaurierten Gewinnen vor der Konzernzugehörigkeit resultiert.

Die gegenseitigen Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den Konzerngesellschaften wurden im Rahmen der Schuldenkonsolidierung gegeneinander aufgerechnet. Aus Vereinfachungsgründen wurden währungskursbedingte Differenzen aus der Schuldenkonsolidierung in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfolgswirksam eliminiert. Aus der Schuldenkonsolidierung resultierende echte Aufrechnungsdifferenzen wurden erfolgswirksam behandelt.

In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wurden alle Umsätze zwischen den Konzerngesellschaften und die übrigen konzerninternen Erträge und Aufwendungen einschließlich der Gewinnausschüttungen von Konzernunternehmen voll konsolidiert.

Zwischenergebnisse konzerninterner Transaktionen, sofern vorhanden, wurden eliminiert.

Die Abgrenzung von latenten Steuern aus Konsolidierungsmaßnahmen erfolgte gemäß HGB § 306 insoweit, als sich der abweichende Steueraufwand in den späteren Geschäftsjahren ausgleicht. Die Ermittlung der latenten Steuern wurde auf Basis der zukünftigen Steuerbelastungen der betreffenden Gesellschaften vorgenommen.

Die Aktiv- und Passivposten der auf Fremdwährung lautenden Bilanzen der ausländischen Gesellschaften werden mit Ausnahme des Eigenkapitals, das zum historischen Kurs in Euro umgerechnet ist, zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag in Euro umgerechnet. Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung wurden zum Durchschnittskurs in Euro umgerechnet. Die Durchschnittsermittlung erfolgt vereinfachend mit dem Mittelwert des Monats.

Die Währungsunterschiede, die sich durch die Umrechnung der Vermögens-, Kapital- und Schuldposten ausländischer Konzerngesellschaften sowie Währungsunterschiede, die sich aus der historischen Umrechnung des Eigenkapitals von nicht in Euro geführten Gesellschaften ergeben, wurden erfolgsneutral innerhalb des Konzerneigenkapitals unter dem Posten "Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung" ausgewiesen.

Im Übrigen wurde der Grundsatz der Stetigkeit der Konsolidierungsmethoden und der Währungsumrechnung beachtet.

D. Rechnungslegungsgrundsätze

Bei den in den Konzernabschluss einbezogenen ausländischen Gesellschaften wurden die nach landesrechtlichen Vorschriften aufgestellten Jahresabschlüsse der Konsolidierung zu Grunde gelegt. Die Jahresabschlüsse der ausländischen und inländischen Konzernunternehmen wurden, soweit dies erforderlich war, im Rahmen der Konsolidierung an die konzerneinheitlichen Bilanzierungsgrundsätze angepasst. Der Konzernjahresüberschuss umfasst den Anteil am Jahresergebnis, der den Gesellschaftern des Mutterunternehmens zuzurechnen ist.

Die Grundsätze der Bilanzierungs-, Ausweis- und Bewertungsstetigkeit wurden im Berichtsjahr beachtet.

Bei den inländischen Tochtergesellschaften werden einheitlich die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der Muttergesellschaft angewandt.

Bei den ausländischen Konzerngesellschaften wurden die Bilanzen auf die Ausweis- und Bewertungsgrundsätze des deutschen Handelsrechts umgestellt. Hierdurch ist nicht ganz auszuschließen, dass unterschiedliche sachliche Inhalte und unterschiedlich ermittelte Werte in den Posten der Konzernbilanz zusammengefasst wurden. Nach unserer Auffassung ergibt sich jedoch hieraus keine wesentliche Beeinträchtigung der Aussagefähigkeit des Konzernabschlusses.

Entwicklungsleistungen werden in Ausübung des Wahlrechts nach HGB § 248 Abs. 2 im Wesentlichen für Webshop-Komponenten als selbstgeschaffene immaterielle Vermögensgegenstände aktiviert.

Die für die Entwicklung anfallenden Aufwendungen werden ab dem Beginn der Entwicklungsphase in die Herstellungskosten der selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens einbezogen, soweit sie nicht im Vorjahresabschluss als Aufwand erfasst wurden. Die Bewertung erfolgt zu Herstellungskosten vermindert um planmäßige kumulierte Abschreibungen. Die Herstellungskosten umfassen Material- und Fertigungseinzelkosten sowie angemessene Teile zugehöriger Gemeinkosten. Die Abschreibungen werden linear über die wirtschaftliche Nutzungsdauer von fünf Jahren vorgenommen. Für die Folgebewertung sind zukünftig auch die mit diesen Vermögensgegenständen erzielten Umsatzerlöse zu betrachten und gegebenenfalls außerplanmäßige Abschreibungen vorzunehmen.

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände, Geschäfts- und Firmenwerte sowie Sachanlagen sind zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten vermindert um kumulierte planmäßige Abschreibungen bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert nach HGB § 253 Abs.3, Satz 3 bewertet. Die Abschreibungen werden linear über die wirtschaftliche Nutzungsdauer vorgenommen.

Die Firmenwerte sowie die entgeltlich erworbenen Geschäfts- und Firmenwerte werden über die individuell ermittelte Nutzungsdauer linear über einen Zeitraum von 10 Jahren bzw. auf den niedrigeren beizulegenden Wert abgeschrieben:

Soweit der nach vorstehenden Grundsätzen ermittelte Wert von Gegenständen des Anlagevermögens über dem Wert liegt, der ihnen am Bilanzstichtag beizumessen ist, wird dem durch außerplanmäßige Abschreibungen Rechnung getragen. Stellt sich in einem späteren Geschäftsjahr heraus, dass die Gründe hierfür nicht mehr bestehen, so wird der Betrag dieser Abschreibungen im Umfang der Werterhöhung unter Berücksichtigung der Abschreibungen, die inzwischen vorzunehmen gewesen wären, wieder zugeschrieben.

Die Bewertung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungskosten einschließlich Anschaffungsnebenkosten, wobei Abschläge für Verwertungsrisiken in angemessenem Umfang vorgenommen wurden.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden zu Nennwerten angesetzt. Alle erkennbaren Einzelrisiken werden bei der Bewertung berücksichtigt. Für das allgemeine Kreditrisiko wurden Pauschalwertberichtigungen für Forderungen aus dem Liefer- und Leistungsverkehr gebildet.

Der Bestand an liquiden Mitteln wird mit Nominalwerten bewertet.

Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen werden mit den nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbeträgen angesetzt. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden dabei berücksichtigt, sofern ausreichend objektive Hinweise für deren Eintritt vorliegen. Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst.

Die Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag bilanziert.

Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen werden mit dem Nennwert angesetzt.

Latente Steuern werden auf zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten angesetzt, sofern sich diese in späteren Jahren voraussichtlich abbauen. Differenzen aus dem erstmaligen Ansatz eines Geschäfts- oder Firmenwertes bzw. durch einen negativen Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung bleiben unberücksichtigt. Eine sich ergebende Steuerbelastung wird in der Bilanz als passive latente Steuer angesetzt. Im Fall einer sich ergebenden Steuerentlastung wird von dem Aktivierungswahlrecht des HGB § 274 Abs. 1 Satz 2 i.V.m. HGB 298 Abs. 1 kein Gebrauch gemacht. Auf eliminierte Zwischengewinne werden latente Steuern nach HGB § 306 aktivisch abgegrenzt. Vom Wahlrecht gemäß HGB § 306 Abs. 6 wird kein Gebrauch gemacht. Darüber hinaus ist eine Steuerabgrenzung auf andere Maßnahmen der Vollkonsolidierung nicht erforderlich. Für die Berechnung der latenten Steuern werden unternehmensindividuelle Steuersätze zugrunde gelegt.

Forderungen und Verbindlichkeiten in Fremdwährung mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr werden zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag umgerechnet. Insofern sind im vorliegenden Konzernabschluss unrealisierte Gewinne und Verluste aus der Währungsumrechnung enthalten. Bei einer Restlaufzeit über einem Jahr erfolgt die Umrechnung mit dem Wechselkurs zum Zeitpunkt des Entstehens. Bei Wechselkursänderungen bis zum Bilanzstichtag erfolgt die Bewertung grundsätzlich zum Wechselkurs des Bilanzstichtags unter Beachtung des Niederstwertprinzips auf der Aktiv- und des Höchstwertprinzips auf der Passivseite.

I. Konzernbilanz

1. Anlagevermögen

Die gesondert dargestellte Entwicklung des Anlagevermögens ist integraler Bestandteil des Anhangs.

Die Geschäftsführung geht aufgrund der Bestandsdauer und Entwicklung der erworbenen Unternehmen sowie der Lebenszyklen der Produkte bzw. der zugrundeliegenden digitalen Infrastruktur von einer Nutzungsdauer der Geschäfts- und Firmenwerte von 10 Jahren aus, bei selbst geschaffenen Vermögensgegenständen von fünf Jahren.

Der Geschäfts- und Firmenwert in 2022 von TEUR 18.727 (VJ TEUR 22.172) besteht zum einen aus der Kapitalkonsolidierung in Höhe von TEUR 18.118 (VJ TEUR 21.519) sowie entgeltlich erworbenen Firmenwerten nach Abschreibung in Höhe von TEUR 609 (VJ TEUR 653), die in den Jahresabschlüssen der einbezogenen Unternehmen entstanden sind.

2. Forderungen gegen Gesellschafter

Die Forderungen gegen Gesellschafter in Höhe von TEUR 1.335 (VJ TEUR 1.120) resultieren aus Finanzierungsmaßnahmen und haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

3. Sonstige Vermögensgegenstände

Unter den sonstigen Vermögensgegenständen sind Forderungen von TEUR 1.185 (VJ TEUR 1.061) mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr enthalten.

4. Flüssige Mittel

Diese Position enthält den Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten.

5. Eigenkapital

Die Zusammensetzung und Entwicklung des Eigenkapitals ergibt sich im Einzelnen aus der Entwicklung des Konzerneigenkapitals (Konzerneigenkapitalspiegel).

6. Steuerrückstellungen

Die Steuerrückstellungen betreffen die inländischen Ertragsteuern und entfallen auf die Konzernobergesellschaft.

7. Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen umfassen im Wesentlichen noch zu erteilende Gutschriften, ausstehende Rechnungen für bereits eingegangene Warenlieferungen und erbrachte Leistungen sowie Personalrückstellungen für Urlaub und Prämien.

8. Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind durch Vermögensgegenstände der Digital Reload Gruppe abgesichert. Insgesamt setzen sich die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten wie folgt zusammen:

	31.12.2022	31.12.2021
	TEUR	TEUR
Restlaufzeit bis 1 Jahr	1.063	2.986
Restlaufzeit 1 bis 5 Jahre	6.471	6.039
Restlaufzeit über 5 Jahre	16.500	38
	24.034	9.063

Bei den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen branchenübliche Eigentumsvorbehalte der Lieferanten. Sie haben, wie im Vorjahr, eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.

Die Verbindlichkeiten gegen Gesellschafter resultieren aus Gesellschafterdarlehen und haben, wie im Vorjahr, eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

Sonstige Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 4.122 beinhalten im Wesentlichen kreditorische Debitoren TEUR 2.100, Kautionen TEUR 1.267 und Darlehen TEUR 291 sowie Leasingverbindlichkeiten TEUR 211.

Es bestehen Verbindlichkeiten aus Steuern in Höhe von TEUR 190 (VJ TEUR 153), im Rahmen der sozialen Sicherheit in Höhe von TEUR 27 (VJ TEUR 151).

Die sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 2.353 (VJ TEUR 2.109) weisen Restlaufzeiten von weniger als einem Jahr aus; TEUR 1.769 (VJ TEUR 13.646) haben Restlaufzeiten von 1 bis 5 Jahren.

9. Latente Steuern

Auf den aktivierten Betrag der selbstgeschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände wurden aktive latente Steuern aus Zwischenergebniseliminierung (Steuersatz 26%) sowie passive latente Steuern nach HGB § 274 HGB (Steuersatz 30%) gebildet.

	Stand am 01.01.2022	Veränderung 2022	Stand am 31.12.2022
	TEUR	TEUR	TEUR
Aktive latente Steuern	156	-59	96
Passive latente Steuern	429	-47	381

II. Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

1. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse verteilen sich auf folgende Produktgruppen:

	31.12.2022	31.12.2021
	TEUR	TEUR
Telefon- und Gutscheinkarten	64.634	60.751
Hardware	1.879	3.542
Sonstige	805	820
	67.318	65.113

Der Auslandsanteil an den erzielten Umsätzen beträgt 22,1 % (VJ 21,7 %).

2. Sonstige betriebliche Erträge

Unter den sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde Erträge in Höhe von TEUR 234 (VJ TEUR 636) ausgewiesen. Auf die Währungsumrechnung entfallen TEUR 85 (VJ TEUR 71).

3. Personalaufwand

Im Posten "Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung" sind Aufwendungen für Altersversorgung in Höhe von TEUR 8 (VJ TEUR 7) enthalten.

4. Sonstige betriebliche Aufwendungen

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind periodenfremde Aufwendungen in Höhe von TEUR 72 (VJ TEUR 51) enthalten. Auf die Währungsumrechnung entfallen TEUR 80 (VJ TEUR 75).

5. Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Zinsen und ähnlichen Aufwendungen enthalten Zinsaufwand gegen verbundene Unternehmen bzw. Gesellschafter in Höhe von TEUR 221 (VJ TEUR 200).

6. Steuererstattungen (Steuern vom Einkommen und Ertrag)

In den Steuern vom Einkommen und Ertrag sind TEUR -12 (VJ TEUR 27) latente Steuern enthalten.

III. Angaben zur Konzernkapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung entspricht der Definition nach DRS 21. Danach werden die Zahlungsströme nach den Cashflows für die Bereiche der laufenden Geschäftstätigkeit, der Investitions- und der Finanzierungstätigkeit gesondert dargestellt. Gezahlte Ertragsteuern sind der laufenden Geschäftstätigkeit zugeordnet. Die Zahlungsströme sind unsaldiert ausgewiesen, ausgenommen bei der indirekten Darstellung des Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit. Ausgangspunkt der Kapitalflussrechnung bildet der Finanzmittelfonds. Er setzt sich ausschließlich aus den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalente zusammen. Zahlungsmitteläquivalente sind als Liquiditätsreserve gehaltene, kurzfristige, liquide Finanzmittel, die jederzeit in Zahlungsmittel umgewandelt werden können und nur unwesentlichen Wertschwankungen unterliegen. Der Finanzmittelfonds zum 31. Dezember 2022 in Höhe von TEUR 30.396 umfasst die liquiden Finanzmittel von TEUR 30.440 und die kurzfristigen Bankverbindlichkeiten von TEUR 44.

E. Sonstige Angaben

1. Beteiligungsverhältnisse

Hinsichtlich der Beteiligungen der Gesellschaft verweisen wir auf die gesonderte Aufstellung der Angaben nach § 313 Abs. 2 HGB, die integraler Bestandteil des Konzernanhangs ist.

2. Personal

Der Konzern beschäftigte zum Stichtag 31.12.2022 166 Mitarbeiter (VJ 167), davon 135 in Deutschland (VJ 134) und 31 im Ausland (VJ 33).

3. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Es bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen in Höhe von TEUR 1.407 (VJ TEUR 2.085) sowie aus dem Outsourcing von Hosting-Dienstleistungen an T-Systems in Höhe von TEUR 2.550 (VJ TEUR 4.140).

4. Befreiungen einbezogener Unternehmen

Die ICP Transaction Solutions GmbH, Trier, und die M&M GmbH, Merzig, machen von der Befreiung gem. § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch.

Der Konzernabschluss der Digital Reload Holding GmbH, Kronberg im Taunus, ist ein befreiender Konzernabschluss für die ICP Transaction Solutions GmbH, Trier, die von der Befreiung gemäß § 291 Abs. 1 HGB Gebrauch macht.

5. Honorare Abschlussprüfer

Das Gesamthonorar des Konzernabschlussprüfers für die im Geschäftsjahr 2022 erbrachten Leistungen umfasst ausschließlich Abschlussprüferleistungen in Höhe von 70 TEUR

6. Organe des Mutterunternehmens

Geschäftsführer sind:

	Dr. Rainer Lauterbach, Bad Vilbel
	Dr. Christian Kühn, München
	Dietrich Kube, Kronberg im Taunus

Hinsichtlich der Bezüge der Geschäftsführung und der übrigen die Geschäftsführung betreffenden Angaben nach HGB § 314 Abs. 1 Nr. 6 Buchst. a) und b) wird von der Schutzklausel nach HGB § 286 Abs. 4 Gebrauch gemacht. Das gleiche gilt hinsichtlich der Angaben der Leistungen an ehemalige Organmitglieder.

Die Geschäftsführung des Mutterunternehmens schlägt vor, den Bilanzverlust des Mutterunternehmens auf neue Rechnung vorzutragen.

F. Nachtragsbericht

Im März 2023 wurde das nachrangige Gesellschafterdarlehen in Höhe von € 2,4 Mio. durch ein nachrangiges Darlehen in Höhe von € 5.0 Mio. ersetzt. Damit wird die durch die hohen Goodwill Abschreibungen ausgelöste Unterbilanz annähernd ausgeglichen.

Nach dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 sind ansonsten keine Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten, die wesentliche finanzielle Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben.

Kronberg im Taunus, 30. November 2023

Digital Reload Holding GmbH

Dr. Rainer Lauterbach

Dr. Christian Kühn

Dietrich Kube

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2022

	Anschaffungs-/Herstellungskosten
	Stand am 1.1.2022	Währungsanpassung	Zugänge	Abgänge	Umbuchungen	Stand am 31.12.2022
	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte	7.296.672	-931	1.144.980	0	0	8.440.721
2. Entgeltliche erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte	11.021.987	-1.670	395.198	0	0	11.415.515
3. Geschäfts- oder Firmenwert	34.654.210	35.683	0	0	0	34.689.893
4. Geleistete Anzahlungen	0	0	6.000	0	0	6.000
	52.972.869	33.082	1.546.178	0	0	54.552.129
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	2.290.884	0	0	0	4.603	2.295.487
2. Technische Anlagen und Maschinen	37.067	-15.353	313.952	0	25.180.904	25.516.570
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	27.113.581	4.553	399.418	10.028	-25.033.319	2.474.205
4. Geleistete Anzahlungen	152.188	0	0	0	-152.188	0
	29.593.720	-10.800	713.370	10.028	0	30.286.262
	82.566.589	22.282	2.259.548	10.028	0	84.838.391

	Abschreibungen
	Stand am 1.1.2022	Währungsanpassung	Zugänge	Abgänge
	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte	2.965.767	-6.258	1.160.561	0
2. Entgeltliche erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte	10.625.148	-870	284.785	0
3. Geschäfts- oder Firmenwert	12.481.868	5.060	3.475.971	0
4. Geleistete Anzahlungen	0	0	0	0
	26.072.783	-2.068	4.921.317	0
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	294.652	0	103.678	0
2. Technische Anlagen und Maschinen	11.168	-15.354	434.087	0
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	24.582.478	4.628	555.042	10.027
4. Geleistete Anzahlungen	0	0	0	0
	24.888.298	-10.726	1.092.807	10.027
	50.961.081	-12.794	6.014.124	10.027

	Abschreibungen
	Umbuchungen	Stand am 31.12.2022
	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte	0	4.120.070
2. Entgeltliche erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte	0	10.909.063
3. Geschäfts- oder Firmenwert	0	15.962.899
4. Geleistete Anzahlungen	0	0
	0	30.992.032
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	0	398.330
2. Technische Anlagen und Maschinen	24.462.811	24.892.712
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	-24.462.811	669.310
4. Geleistete Anzahlungen	0	0
	0	25.960.352
	0	56.952.384

	Buchwerte
	Stand am 31.12.2022	Stand am 31.12.2022

I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte	4.320.651	4.330.905
2. Entgeltliche erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte	506.452	396.839
3. Geschäfts- oder Firmenwert	18.726.994	22.172.342
4. Geleistete Anzahlungen	6.000	0
	23.560.097	26.900.086
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	1.897.157	1.996.232
2. Technische Anlagen und Maschinen	623.858	25.899
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.804.895	2.531.103
4. Geleistete Anzahlungen	0	152.188
	4.325.910	4.705.422
	27.886.007	31.605.508

Aufstellung der Angaben nach § 313 Abs. 2 HGB der Digital Reload Holding GmbH, Kronberg im Taunus, zum 31. Dezember 2022

Nr. Name	Beteiligungsquote
	%
I. Verbundene Unternehmen, die in den Konzernabschluss einbezogen wurden
1 ICP Transaction Solutions GmbH, Trier	100
2 ICP Nederland B.V., Hoofddorp/Niederlande	100
3 ICP Polska Sp. z o.o., Warschau/Polen	100
4 ICP Czech, s.r.o., Prag/Tschechische Republik	100
5 ICP INNOVATION SARL, Wasserbillig/Luxemburg	100
6 M&M GmbH, Merzig	100
7 ICP Transaction Solutions (Schweiz) AG, Spreitenbach/Schweiz	100

Konzerkapitalflussrechnung

der Digital Reload Holding GmbH, Kronberg im Taunus

	2022	2021
	EUR	EUR
Konzernjahresfehlbetrag	-3.463.043	-1.267.241
(+) Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	6.014.124	5.848.971
(+) Zunahme / (-) Abnahme der Rückstellungen	-4.906.666	5.648.844
(-) Sonstige zahlungsunwirksame Erträge	0	-2.307
(-) Zunahme / (+) Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	15.416.198	-6.611.704
(+) Zunahme / (-) Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-2.374.153	-14.573.264
(+) Zinsaufwendungen / (-) Zinserträge	2.498.610	2.458.156
(+) Ertragsteueraufwand / (-) Ertragsteuerertrag	1.036.406	-578.532
(-) Ertragsteuerzahlungen	-384.908	-164.558
= Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	13.836.568	-9.241.635
(-) Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-1.546.178	-2.028.333
(-) Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-713.370	-548.413
= Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-2.259.548	-2.576.746
(+) Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und der Aufnahme von (Finanz-) Krediten	23.600.000	100.000
(-) Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-) Krediten	-8.672.661	-3.225.722
(-) Saldo gezahlte/erhaltene Zinsen	-2.350.043	-1.062.792
= Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	12.577.296	-4.188.514
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds	24.154.316	-16.006.895
(+) Wechselkurs- und bewertungsbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds	4.283	10.288
(+) Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	6.237.360	22.233.967
= Finanzmittelfonds am Ende der Periode	30.395.959	6.237.360
Finanzmittelfonds
Flüssige Mittel	30.439.978	6.385.927
Kurzfristige Bankverbindlichkeiten	-44.019	-148.567
	30.395.959	6.237.360

Konzerneigenkapitalspiegel gemäß § 297 Abs. 1 HGB für das Geschäftsjahr 2022

	Stammkapital	Kapitalrücklage (§ 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB)	Gesetzliche Gewinnrücklage	Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Stand am 01.01.2022	25	10.000	0	36
Ausschüttungen an die Gesellschafter	0	0	0	0
Währungsumrechnung	0	0	0	2
Einstellungen/Entnahmen aus Rücklagen	0	0	0	0
Konzernjahresfehlbetrag	0	0	0	0
Stand zum 31.12.2022	25	10.000	0	38

	Konzernverlustvortrag	Konzernjahresfehlbetrag	Konzerneigenkapital
	TEUR	TEUR	TEUR
Stand am 01.01.2022	-13.448	0	-3.387
Ausschüttungen an die Gesellschafter	0	0	0
Währungsumrechnung	0	0	2
Einstellungen/Entnahmen aus Rücklagen	0	0	0
Konzernjahresfehlbetrag	0	-3.463	-3.463
Stand zum 31.12.2022	-13.448	-3.463	-6.848

"BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Digital Reload Holding GmbH, Kronberg im Taunus

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Digital Reload Holding GmbH, Kronberg im Taunus, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gewinn und Verlustrechnung, der Konzernkapitalflussrechnung und dem Konzerneigenkapitalspiegel für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Digital Reload Holding GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben.

Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben;
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;
•	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt;
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile;
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns;
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen."

Saarbrücken, den 30. November 2023

DFP Feß & Kollegen
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Ralf Marquis, Wirtschaftsprüfer

Datum der Feststellung des Konzernabschlusses

Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 wurde am 30.11.2023 gebilligt.