BIS Industrieservice Mitte GmbH

Frankfurt am Main

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2010 bis zum 31.12.2010

Bestätigungsvermerk

Zu dem Jahresabschluss und dem Lagebericht haben wir folgenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt:

"Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der BIS Industrieservice Mitte GmbH, Frankfurt am Main, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar."

München, den 2. Mai 2011

Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Neugebauer, Wirtschaftsprüfer

Hempel, Wirtschaftsprüfer

Bilanz zum 31.12.2010

Aktiva

	(Anhang)	31.12.2010	31.12.2009
		EUR	EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	(3)	19.040,00	36.415,00
II. Sachanlagen	(3)	1.990.344,55	2.029.029,04
III. Finanzanlagen	(4)	1.472.610,27	901.442,80
		3.481.994,82	2.966.886,84
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe		426.399,44	468.634,39
2. Unfertige Leistungen		3.814.701,12	4.505.871,53
- abzüglich erhaltener Anzahlungen		-1.378.569,25	-942.545,94
		2.436.131,87	3.563.325,59
		2.862.531,31	4.031.959,98
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	(5)	10.922.332,01	14.315.357,85
III. Liquide Mittel	(6)	5.771,67	4.740,67
		13.790.634,99	18.352.058,50
		17.272.629,81	21.318.945,34
Passiva
	(Anhang)	31.12.2010	31.12.2009
		EUR	EUR
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital	(7)	3.100.000,00	3.100.000,00
II. Bilanzverlust		-3.030.519,99	-2.393.816,79
		69.480,01	706.183,21
B. RÜCKSTELLUNGEN	(8)	8.470.791,81	8.884.856,89
C. VERBINDLICHKEITEN	(9)	8.732.357,99	11.727.905,24
		17.272.629,81	21.318.945,34

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit
vom 1.1.2010 bis 31.12.2010

	(Anhang)	2010	2009
		EUR	EUR
1. Umsatzerlöse	(10)	56.519.789,98	61.453.739,43
2. Bestandsveränderungen		-691.170,41	-1.548.448,47
3. Andere aktivierte Eigenleistungen		28.963,09	4.455,26
4. Gesamtleistung		55.857.582,66	59.909.746,22
5. Sonstige betriebliche Erträge	(11)	1.088.150,95	2.010.080,51
6. Materialaufwand	(12)	-19.757.800,02	-23.518.280,94
7. Personalaufwand	(13)	-29.149.363,08	-29.383.232,70
8. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		-379.137,92	-1.180.676,33
9. Sonstige betriebliche Aufwendungen	(14)	-8.022.031,73	-8.958.957,54
10. Zinsergebnis	(15)	-91.596,93	-141.977,92
11. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit		-454.196,07	-1.263.298,70
12. Außerordentliches Ergebnis	(16)	-143.212,27	0,00
13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		-10.018,70	5.797,51
14. Sonstige Steuern		-29.276,16	-97,91
15. Jahresfehlbetrag		-636.703,20	-1.257.599,10
16. Verlustvortrag		-2.393.816,79	-1.136.217,69
17. Bilanzverlust		-3.030.519,99	-2.393.816,79

Anhang zum 31.12.2010

(1)

A. Allgemeine Angaben und Erläuterungen

Der Jahresabschluss der BIS Industrieservice Mitte GmbH wird in den nach IFRS aufgestellten Konzernabschluss der Bilfinger Berger SE, Mannheim, einbezogen. Der Konzernabschluss der Bilfinger Berger SE wird im elektronischen Bundesanzeiger offen gelegt.

Da dieser Konzernabschluss nach IFRS aufgestellt wird, ergeben sich Abweichungen gegenüber den Bilanzierungs-, Bewertungs- und Konsolidierungsmethoden nach HGB. Die Abweichungen ergeben sich insbesondere durch

―	die Anwendung der percentage-of-completion-method bei den unfertigen Leistungen nach IAS 11,
―	den Ansatz von latenten Steuern nach IAS 12,
―	die Aktivierung von Finance-lease-contracts nach IAS 17,
―	die Bewertung von Pensionsrückstellungen und den Ansatz der Unterdeckung bei mittelbaren Pensionsverpflichtungen nach IAS 19,
―	die Bewertung von Vermögensgegenständen und Schulden nach IAS 21,
―	die Bewertung von Kurssicherungsgeschäften nach IAS 39.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Um die Übersichtlichkeit zu verbessern, haben wir die nach den gesetzlichen Vorschriften bei den Posten der Bilanz, beziehungsweise Gewinn- und Verlustrechnung, anzubringenden Vermerke im Anhang aufgeführt. Weiterhin wurden einzelne Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst; sie sind im Anhang gesondert ausgewiesen und erläutert.

(2)

B. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Gesellschaft wendet das HGB in der Fassung des BilMoG erstmals ab dem Geschäftsjahr 2010 an. Die Vorjahreswerte wurden im Rahmen der erstmaligen Anwendung des BilMoG nicht angepasst. Die Bewertung der Vermögens- und Schuldposten trägt allen erkennbaren Risiken nach den Grundsätzen vorsichtiger kaufmännischer Beurteilung Rechnung.

Immaterielle Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger linearer Abschreibungen bewertet. Bis zum 30.11.2009 wurden die Firmenwerte zwischen vier und acht Jahre linear abgeschrieben. Nach einem zum 31.12.2009 vorgenommenen Impairmenttest, wurde der Firmenwert (für allgemeine Kundenbeziehungen) in voller Höhe außerplanmäßig abgeschrieben.

Sachanlagen sind zu Anschaffungskosten bewertet. Der Werteverzehr wird durch planmäßige Abschreibungen erfasst. Aufgrund des Unternehmensteuerreformgesetzes 2008 wurden die geringwertigen Wirtschaftsgüter des Jahres 2008 und 2009 in einem Sammelposten geführt und über 5 Jahre abgeschrieben. Ab dem Jahr 2010 werden die geringwertigen Wirtschaftsgüter im Jahr der Anschaffung wieder voll abgeschrieben.

Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten, bei voraussichtlicher dauerhafter Wertminderung abzüglich erforderlicher Abschreibungen zum niedrigeren beizulegenden Wert, angesetzt.

Vorräte an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen werden mit den Anschaffungskosten oder den niedrigeren, am Bilanzstichtag beizulegenden Werten angesetzt.

Die unfertigen Leistungen werden mit den Herstellungskosten bzw. mit dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Die Herstellungskosten setzen sich zusammen aus den direkt zurechenbaren Materialeinzelkosten, den Fertigungseinzelkosten und den Sondereinzelkosten der Fertigung sowie angemessene Teile der Materialgemeinkosten, Fertigungsgemeinkosten und der Abschreibungen, soweit diese durch die Fertigung veranlasst sind. Es wurde auch der angemessene Teil der allgemeinen Verwaltungskosten gemäß § 255 Abs. 2 Satz 3 HGB aktiviert.

Für alle unfertigen Leistungen wird zum Stichtag eine verlustfreie Bewertung durchgeführt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zu Nennwerten angesetzt. Möglichen Risiken wurde durch Einzel- und Pauschalwertberichtigungen Rechnung getragen.

Liquide Mittel wurden zu Nennwerten bzw. bei Fremdwährungsguthaben zu Devisenkassamittelkursen am Bilanzstichtag angesetzt.

Es wurde vom Wahlrecht des § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht Gebrauch gemacht und der Aktivüberhang an latenten Steuern nicht aktiviert. Die latenten Steuern resultieren vorwiegend aus den Verlustvorträgen.

Die Berechnung der Rückstellung für Pensionen basiert auf folgenden Parametern:

•	Bewertungsmethode: Projected Unit Credit Method (laufendes Einmalprämienverfahren).
•	Sterblichkeit: Rechnungsgrundlagen Richttafeln 2005 G
•	Bewertungsendalter: Vorgezogene Altersgrenze lt. RV-Altersgrenzanpassungsgesetz
•	Fluktuation: Alters- und geschlechtsabhängige Fluktuationswahrscheinlichkeit
•	Zinssatz: 5,15 %
•	Einkommenssteigerung: 2,5 %
•	Rentenanpassung: 1,5 %

Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste aus schwebenden Geschäften. Sie sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags (d.h. einschließlich zukünftiger Kosten- und Preissteigerungen) angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden grundsätzlich abgezinst.

Für verschiedene Rückstellungen wird vom Beibehaltungswahlrecht des Art. 67 Abs. 1 Satz 2 EGHGB Gebrauch gemacht.

Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten wurden grundsätzlich mit dem Devisenkassamittelkurs zum Abschlussstichtag umgerechnet. Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurde dabei das Realisationsprinzip (§ 252 Abs. 1 Nr. 4 Halbsatz 2 HGB) und das Anschaffungskostenprinzip (§ 253 Abs. 1 Satz 1 HGB) beachtet.

Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag passiviert.

C. Erläuterungen zur Bilanz

(3)

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist in der Anlage (Anlagenspiegel) dargestellt.

Die als Finanzanlagen ausgewiesenen Wertpapiere beinhalten die Geldanlagen zur Insolvenzsicherung der Altersteilzeitguthaben von Arbeitnehmern.

(4)

Die BIS Inustrieservice Mitte GmbH ist seit 2010 Gesellschafterin der Mühlberger GmbH, Wiesbaden, mit einem Anteil von 30 % und einen Anteile am Kapital in Höhe von € 700.000. Die Mühlberger GmbH weist zum 31. Dezember 2009 ein Eigenkapital von € 4.522.684,21 aus. Der Jahresüberschuss der Mühlberger GmbH betrug in 2009 € 769.335,73.

(5)

Zusammensetzung und Fristigkeit der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände:

in €	31.12.2010	Restlaufzeit bis zu 1 Jahr	Restlaufzeit 1 bis 5 Jahre	31.12.2009
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	10.193.377,44	10.193.377,44	0,00	7.033.599,00
Forderungen gegen verbundene Unternehmen	654.871,20	654.871,20	0,00	7.199.745,15
Sonstige Vermögensgegenstände	74.083,37	74.083,37	0,00	82.013,70
	10.922.332,01	10.922.332,01	0,00	14.315.357,85

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen enthalten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen über € 643.890,22 (Vorjahr: € 2.797.693,14). Das unverzinsliche Darlehen an die BIS Prozesstechnik GmbH i.H.v. € 4.400.000 wurde in 2010 vollständig getilgt.

Die Sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten vor allem Forderungen an Mitarbeiter und Steuerforderungen.

(6)

Die Liquiden Mittel beinhalten zum Bilanzstichtag ausschließlich Kassenbestände.

(7)

96 % der Anteile an der BIS Industrieservice Mitte GmbH werden von der Bilfinger Berger Industrial Services GmbH, München, sowie jeweils weitere 2 % der Anteile von Herrn Günter Illig sowie Herrn Helmut Frenzel als Managementanteil gehalten. Die Bilfinger Berger Industrial Services GmbH ist ein 100%iges Tochterunternehmen der Bilfinger Berger SE, Mannheim. Somit ist die BIS Industrieservice Mitte GmbH ein verbundenes Unternehmen zur Bilfinger Berger SE und deren unmittelbaren und mittelbaren Tochtergesellschaften.

(8)

Zusammensetzung der Rückstellungen:

in €	31.12.2010	31.12.2009
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	4.141.119,00	4.069.278,00
Steuerrückstellungen	28,00	37.958,00
Sonstige Rückstellungen	4.329.644,81	4.777.620,89
	8.470.791,81	8.884.856,89

Es bestehen mittelbare Pensionsverpflichtungen. Die Unterdeckung für diese Verpflichtungen beläuft sich auf € 448.307,15.

Durch die Ausübung des Beibehaltungswahlrechts nach Art. 67 Abs. 1 Satz 2 EGHGB besteht bei den Pensionsrückstellungen zum Bilanzstichtag eine Überdeckung in Höhe von € 462.474,00.

Unter der Position Pensionsrückstellungen werden neben den Rückstellungen für Pensionen (T€ 3.689) im Geschäftsjahr auch Rückstellungen für Lohnfortzahlung im Todesfall (T€ 50) und Jahresabschlussleistungen im Versorgungsfall (T€ 401) ausgewiesen. Bezüglich des Ausweises der Rückstellungen für Jahresabschlussleistungen im Versorgungsfall und für Lohnfortzahlungen im Todesfall unter den Pensionsrückstellungen wurden die Vorjahreszahlen im Anhang angepasst. Im Vorjahr wurden diese Rückstellungen unter den sonstigen Rückstellungen ausgewiesen.

Die Sonstigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen Beträge aus Altersteilzeit, zukünftigen Jubiläumszuwendungen, Gleitzeitguthaben, erfolgsabhängige Einmalzahlung und für ausstehende Lieferantenrechnungen.

(9)

Die Verbindlichkeiten teilen sich wie folgt auf:

in €	31.12.2010	Restlaufzeit bis zu 1 Jahr	Restlaufzeit 1 bis 5 Jahre	Restlaufzeit mehr als 5 Jahre	31.12.2009
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	3.320.777,31	3.317.405,49	3.371,82	0,00	3.249.410,59
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	4.878.490,03	4.878.490,03	0,00	0,00	8.017.556,61
Sonstige Verbindlichkeiten	533.090,65	533.090,65	0,00	0,00	460.938,04
(- davon aus Steuern	376.487,89	376.487,89	0,00	0,00	310.006,08)
(- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit	18.740,77	18.740,77	0,00	0,00	3.836,77)
	8.732.357,99	8.728.986,17	3.371,82	0,00	11.727.905,24

Gegenüber der Mehrheitsgesellschafterin Bilfinger Berger Industrial Services GmbH bestand am 31.12.2010 eine Verbindlichkeit in Höhe von € 4.387.468,43 (davon aus Cashclearing € 4.312.192,89). Im Vorjahr betrug die Verbindlichkeit € 7.827.490,85 (davon aus Cashclearing € 7.143.460,06).

Es erfolgte eine Verrechnung von Schulden mit Vermögensgegenständen nach § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB. Bei den Vermögensgegenständen handelt es sich um Wertpapiere, welche ausschließlich der Erfüllung von langfristig fälligen Verpflichtungen (Langzeitarbeitskonten) dienen und dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind.

Der Erfüllungsbetrag der verrechneten Schulden, die Anschaffungskosten der Vermögengegenstände und der beizulegende Zeitwert der Vermögensgegenstände sind identisch und betragen € 116.734,65.

Im Geschäftsjahr 2010 existierten keine Sachverhalte, aus denen sich passive latente Steuern ergeben würden.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

in €	bis 1 Jahr	1 - 5 Jahre	über 5 Jahre
Mietverpflichtungen	583.721,00	1.958.445,00	67.569,00
	583.721,00	1.958.445,00	67.569,00

D. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

(10)

Die Umsatzerlöse enthalten im Wesentlichen Umsätze aus Serviceleistungen für die Industrie in Deutschland.

(11)

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten vor allem periodenfremde Erträge aus Auflösungen von Rückstellungen (€ 133.214,04, Vorjahr: € 1.051.183,32), Kostenweiterbelastungen an verbundene Unternehmen (€ 236.410,20, Vorjahr: € 239.020,05) sowie Erlöse aus Nebengeschäften (€ 409.934,24, Vorjahr: € 659.399,28). Die Erträge aus den Auflösungen von Rückstellungen resultierten in Höhe von € 62.833,38 aus zu hoch gebildeten Rückstellungen für ausstehende Rechnungen des Vorjahres.

(12)

Materialaufwand

in €	2010	2009
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-8.607.339,44	-11.078.443,26
Aufwendungen für bezogene Leistungen	-11.150.460,58	-12.439.837,68
	-19.757.800,02	-23.518.280,94

(13)

Personalaufwand

in €	2010	2009
Löhne und Gehälter	-24.512.995,80	-24.821.549,30
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung	-4.635.607,77	-4.242.098,23
Aufwendungen für Altersversorgung	-759,51	-319.585,17
	-29.149.363,08	-29.383.232,70

(14)

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen im Wesentlichen Mieten, Konzernumlagen und Standortkosten.

(15)

Zinsergebnis

in €	2010	2009
Erträge aus anderen Wertpapieren des Finanzanlagevermögens	4.895,50	14.502,32
(- davon aus verbundenen Unternehmen	0,00	0,00)
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	21.802,85	20.360,85
(- davon aus verbundenen Unternehmen	21.782,38	18.434,26)
Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-118.295,28	-176.841,09
(- davon an verbundene Unternehmen	-95.384,35	-176.831,25)
	-91.596,93	-141.977,92

In den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen ist der Zinsanteil der Veränderung der Pensionsrückstellungen i.H.v. € 7.760,00 (Vorjahr: € 154.720,00) enthalten.

(16)

Außerordentliches Ergebnis

in €	2010	2009
Aufwand aus der Umstellung BilMoG	143.212,27	0,00
	143.212,27	0,00

Die außerordentlichen Aufwendungen hatten keinen Einfluss auf die Ertragssteuern.

E. Sonstige Angaben

(17)

Durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter

	2010	2009
Mitarbeiter Verwaltung/Vertrieb	181	173
Mitarbeiter operativ	357	371
Mitarbeiter gesamt	538	544

(18)

Geschäftsführer im Geschäftsjahr waren:

	Günter Illig
	Helmut Frenzel

Auf die Angabe der Bezüge der Geschäftsführer wird unter Anwendung des § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

Gemäß § 286 Abs. 4 HGB wurde auf die Angabe der Gesamtbezüge früherer Organmitglieder gemäß § 285 Abs. 9b HGB verzichtet. Die Pensionsrückstellungen enthalten Rückstellungen für frühere Organmitglieder in Höhe von T€ 37.

(19)

Das für das Geschäftsjahr berechnete Honorar des Abschlussprüfers braucht nicht angegeben zu werden, da es in den Angaben im Konzernabschluss der Bilfinger Berger SE, Mannheim, einbezogen wird.

Frankfurt, den 02.05.2011

Die Geschäftsführung

Günter Illig

Helmut Frenzel

Lagebericht zum 31.12.2010

der BIS Industrieservice Mitte GmbH

Hinweis zur aktuellen Wirtschaftslage

An der allgemeinen Konjunkturbelebung partizipierten die Kunden der BIS Industrieservice Mitte GmbH unterschiedlich stark. Grundsätzlich war jedoch festzustellen, dass sich entgegen dem allgemeinen Markttrend erst im letzten Quartal des Geschäftsjahres die teilweise positive Entwicklung auf das Bestellverhalten der Kunden in den Bereichen Instandhaltungsleistungen und Investitionen auswirkte. Bei einigen Großkunden der BIS Industrieservice Mitte GmbH wurde und wird auch noch weiterhin die positive Entwicklung in den Branchen Chemie und Pharma durch kundenspezifische Probleme, insbesondere am Standort Frankfurt gedämpft. Positiv wirkte sich die steigende Nachfrage nach Leistungen der BIS Industrieservice Mitte GmbH aus der Großinvestition des Kunden Ticona sowie aus der Inbetriebnahme des Ersatzbrennstoff-Kraftwerkes besonders im letzten Quartal aus.

Nachdem die Nachfrage in den letzten Wochen des Geschäftsjahres zugenommen hat und einige Kunden Investitionen angekündigt haben, erwartet die Geschäftsleitung für das kommende Geschäftsjahr eine leichte Belebung des Geschäfts.

Überblick

Die Gesellschaft BIS Industrieservice Mitte GmbH ist im Handelsregister Frankfurt am Main unter der Nummer HRB 75015 eingetragen.

Die BIS Industrieservice Mitte GmbH gehört mehrheitlich zum Konzern der Bilfinger Berger Industrial Services GmbH (im Folgenden: BIS GmbH), München, die wiederum zum Konzern der Bilfinger Berger SE, Mannheim, gehört.

Organisatorisch ist die Bilfinger Berger Industrial Services GmbH in vier Divisionen aufgeteilt: Central Europe, Western Europe & International, Northern & Eastern Europe und Plant Technologies. Die BIS Industrieservice Mitte GmbH ist der Division Central Europe zugeordnet.

Gegenstand der wirtschaftlichen Tätigkeit der BIS Industrieservice Mitte GmbH ist die Erbringung von technischen Dienstleistungen für die Prozessindustrie. Schwerpunkt ist die Industrieinstandhaltung. National und international tätige Kunden kommen aus der Chemie- und Pharmaindustrie, Biotechnologie, Nahrungsmittel-, Entsorgungs- und artverwandten Prozessindustrie.

Kernleistungsbereiche sind:

•	Anlagenbau, -erweiterung und -inbetriebnahme
•	Instandhaltung: Wartung, Inspektion, Instandsetzung und Optimierung in den Bereichen Mechanik und Elektrotechnik
•	Kunststofftechnik
•	Behälter- und Apparatebau aus Spezialwerkstoffen
•	Herstellung von Schallschutzkulissen für Gasturbinen

Die strategische Ausrichtung des Unternehmens zielt auf die Übernahme kompletter Instandhaltungsleistungen im Rahmen von verfügbarkeitsorientierten Instandhaltungskonzepten wie Main-Contracting und Full-Service ab, um langfristige Kundenbeziehungen aufzubauen.

Regionale Schwerpunkte der Geschäftstätigkeit sind die Industrieparks Höchst und Griesheim.

Die Gesellschaft betreibt unselbständige Zweigstellen in Griesheim auf dem Gelände des Industrieparks Griesheim, in Beverungen auf dem Gelände des Kernkraftwerks Würgassen sowie seit April 2010 in Ludwighafen auf dem Gelände der BASF.

Gesellschaftsrechtliche Struktur

Zum 31.12.2010 wurden 96 % der Geschäftsanteile der BIS Industrieservice Mitte GmbH von der Bilfinger Berger Industrial Services GmbH, München, gehalten. Die verbleibenden 4 % werden von den Mitgliedern des Managements der BIS Industrieservice Mitte GmbH gehalten.

Im September 2010 erwarb die Gesellschaft die von der Bilfinger Berger Industrial Services GmbH in München gehaltenen Geschäftsanteile an der Mühlberger GmbH in Wiesbaden.

Geschäftsentwicklung

Im Geschäftsjahr 2010 ist die Leistung bei den von spezifischen Problemen betroffenen Kunden im zweiten Jahr in Folge nochmals deutlich zurückgegangen. Bei 6 Großkunden der Gesellschaft betrug der Rückgang im Gesamtjahr nochmals insgesamt ca. TEUR 2.690.

Die geringe Nachfrage nach Montageprojekten im abgelaufenen Geschäftsjahr führte in diesem Bereich zu einem starken Preisverfall und damit zu einem deutlichen Druck auf die Margen. Das Geschäft mit Schallschutzkulissen ist aufgrund wirtschaftlicher und kundenspezifischer Probleme ebenfalls im zweiten Jahr in Folge dramatisch eingebrochen. Nach einem mehr als 25%igen Rückgang im Vorjahr betrug der Einbruch im Geschäftsjahr ca. 64 % oder TEUR 3.566 im Vergleich zum Vorjahr.

Der Rückgang der Leistung betrug insgesamt nochmals nahezu 7 % im Vergleich zum Vorjahr.

Um dem wiederholten Nachfragerückgang im Projektgeschäft und einer damit verbundenen Unterbeschäftigung entgegenzuwirken, wurden insbesondere im Bereich der Montagen Aufträge mit unzureichenden Deckungsbeiträgen angenommen. Dies führte zu einer Verschlechterung des Deckungsbeitrags für die einzelnen Aufträge und somit des Gesamtdeckungsbeitrags.

Die negativen Effekte aus den Rückgängen von Umsatz und Deckungsbeitrag konnten allerdings durch eine nochmalige deutliche Reduzierung der Geschäftskosten abgefedert werden.

Des Weiteren konnten die Unfallzahlen im fünften Jahr in Folge nochmals gesenkt werden.

Auch wenn die Wettbewerbsfähigkeit durch die Optimierungsmaßnahmen der letzten Jahre deutlich gesteigert werden konnte, stehen die Leistungen der Gesellschaft insbesondere bei Projektanfragen nach wie vor unter großem Wettbewerbsdruck. Während das hohe Qualitäts- und Sicherheitsniveau des Unternehmens in Krisenzeiten sehr selten preispolitisch positiv genutzt werden konnte, gelang es, sich im letzten Quartal bei einer größeren Projektanfrage vom "billigeren" Wettbewerb zu differenzieren und den Auftrag zu akquirieren.

Die Wirksamkeit der Differenzierungsstrategie zeigte sich ebenfalls bei der erfolgreichen Umsetzung eines Fullservice-Konzeptes für die Instandhaltung einer Produktionsanlage des größten Kunden der Gesellschaft.

Zum Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens ist die Fortsetzung der verstärkten Orientierung auf Märkte außerhalb der Industrieparks erforderlich, um dadurch Fixkosten zu verdünnen und vorzuhaltende Kompetenzen abzusichern. Die im Vorjahr begonnene Vertriebsoffensive stieß zwar auf Marktinteresse, führte jedoch wegen der Nachwirkungen der Wirtschaftskrise noch nicht zu nennenswerten Erfolgen.

Geschäftszahlen

- Umsatz und Ergebnis

Im Geschäftsjahr 2010 erzielte die Gesellschaft einen Umsatz von T€ 56.520 (Vorjahr T€ 61.454). Als Ergebnis vor Ertragssteuern inkl. des außerordentlichen Ergebnisses werden T€ -597 (Vorjahr T€ -1.263) ausgewiesen. Die Verbesserung des Ergebnisses der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in Höhe von T€ 809 resultiert im Wesentlichen aus dem Wegfall der Abschreibung auf den Firmenwert, welche im Vorjahr T€ 801 betrug.

Den reduzierten Umsätzen standen linear reduzierte Kosten gegenüber, so dass eine weitere Ergebnisverschlechterung verhindert werden konnte. Dies ist auch darauf zurückzuführen, dass Veränderungen der Einkaufspreise i.d.R. an Kunden weitergegeben werden können.

Des Weiteren sind im aktuellen Jahr außerordentliche Aufwendungen in Höhe von T€ 143 im Zusammenhang mit der Umstellung der Bilanzierung aufgrund des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes entstanden.

- Vermögenslage

Die Bilanzsumme hat sich gegenüber dem Vorjahr deutlich verkürzt auf T€ 17.273 (Vorjahr T€ 21.319). Die Veränderung resultiert überwiegend aus einem Abbau der unfertigen Leistungen und Forderungen im Verbundbereich um T€ 4.561 auf T€ 13.791 (Vorjahr T€ 18.352). Im Verbundbereich wurde im aktuellen Jahr ein im Vorjahr enthaltenes kurzfristiges Darlehen in Höhe von T€ 4.400 zurückbezahlt. Gegenläufig erhöhten sich die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die Beteiligungen durch den Erwerb von Geschäftsanteilen der Mühlberger GmbH.

Auf der Passivseite reduzierten sich die Rückstellungen und Verbindlichkeiten um T€ 3.410 auf T€ 17.203 (Vorjahr: T€ 20.613). Dies betrifft hauptsächlich die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen, welche aufgrund der erwähnten Rückzahlung des kurzfristigen Darlehens reduziert werden konnten.

Das Eigenkapital beläuft sich zum 31. Dezember 2010 auf T€ 69, die Eigenkapitalquote beträgt 0,4 %. Es hat sich damit um den erzielten Jahresfehlbetrag in Höhe von T€ 637 im Vergleich zum Vorjahr verringert.

Das Investitionsvolumen belief sich im Geschäftsjahr 2010 auf insgesamt TE. 1.168. Davon entfallen T€ 323 auf Sachanlagen, T€ 707 auf Beteiligungen, T€ 129 auf Wertpapiere zur Absicherung der Altersteilzeitguthaben von Arbeitnehmern und T€ 9 auf immaterielle Vermögensgegenstände. Der Erwerb der Mühlberger GmbH, welcher ein konzerninterner Vorgang war, erfolgte vor dem Hintergrund, dass eine enge Kooperation zischen der BIS Industrieservice Mitte GmbH und der Mühlberger GmbH besteht und daraus positive Effekte erhofft werden.

- Finanzlage

Der Finanzmittelbestand und die entsprechenden Mittelbewegungen werden anhand der nachstehenden zusammengefassten Kapitalflussrechnung (in TE) aufgezeigt. Aufgrund des bestehenden Cash-Pooling mit der BIS GmbH, über die der Finanzierungsbedarf der Gesellschaft gedeckt wird, werden auch die Verbindlichkeiten gegenüber der BIS GmbH aus dem Cash-Pooling dem Finanzmittelfonds zugerechnet.

	2010	2009
Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit	+ 3.868	+ 1.046
Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit	-1.035	-481
Mittelzufluss/-abfluss aus Finanzierungstätigkeit	0	0
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelbestandes	+ 2.833	+ 565
Bilanzsumme	17.273	21.319
Eigenkapitalquote	0,4 %	3,3 %

Die Erhöhung des Cashflows im Vergleich zum Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus der Rückzahlung des kurzfristigen Darlehens i.H.v. T€ 4.400 im Verbundbereich.

Personalentwicklung

Die durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter betrug im Geschäftsjahr 2010 538 (Vorjahr 544). Der Personalaufwand betrug T€ 29.149 (Vorjahr T€ 29.383) und ist somit im Vergleich zum Vorjahr praktisch unverändert. Die Gesellschaft hatte zum 31.12.2010 30 Auszubildende.

Für die Mitarbeiter werden zur Erhaltung und Weiterentwicklung des Qualifikationsniveaus die notwendigen Fortbildungsmaßnahmen durchgeführt. Die Belegschaft wird weiterhin konsequent auf die strikte Einhaltung der konzernweit geltenden Verhaltensgrundsätze (Ethical Principles) verpflichtet.

Nachtragsbericht

Vorgänge von besonderer Bedeutung haben sich nach Abschluss des Geschäftsjahres bisher nicht ergeben.

Risikobericht und Risikomanagement

Das allgemeine wirtschaftliche Risiko hat sich aus Sicht der Geschäftsführung im Jahr 2010 durch die Wirtschaftskrise im Vergleich zum Vorjahr nicht weiter erhöht. Größere Kunden der Chemieindustrie waren im ersten Halbjahr teilweise noch stark von der Krise betroffen, was zu einem weiteren Umsatzrückgang im Geschäftsjahr 2010 führte. Seit dem letzten Quartal des Geschäftsjahres ist bei einzelnen Kunden eine Verbesserung der Situation erkennbar.

Die Geschäftsführung der Gesellschaft erwartet für das Jahr 2011 keine weitere Verschlechterung der wirtschaftlichen Entwicklung bei den Hauptkunden, insbesondere der in den Industrieparks Höchst und Griesheim tätigen Unternehmen, bei einzelnen Kunden wird eine Verbesserung erwartet. Die im Vorjahr intensivierte Kundenbeobachtung wird in Zusammenarbeit mit der Muttergesellschaft fortgesetzt.

Im Übrigen ergeben sich für die zukünftige Entwicklung lediglich branchentypische Risiken. Bestandsgefährdende Risiken für das Unternehmen sind zurzeit nicht erkennbar. Zwar ist das Eigenkapital durch den erzielten Verlust im Jahr 2010 fast aufgebraucht, jedoch hat die BIS GmbH als Mehrheitsgesellschafterin zur Vermeidung einer tatsächlichen Überschuldung durch weitere Verluste in den nächsten Monaten mit Datum vom 10.01.2011 eine Rangrücktrittserklärung abgeschlossen. Gemäß dieser Vereinbarung tritt die BIS GmbH mit ihren Forderungen gegen die BIS Industrieservice Mitte GmbH mit einem Betrag i.H.v. T€ 2.000 hinter die Forderung aller gegenwärtigen und zukünftigen Gläubiger der Gesellschaft zurück und verpflichtet sich, die Zahlung nur zu verlangen, wenn die BIS Industrieservice Mitte GmbH die Leistungen aus dem Bilanzgewinn, aus einem sonstigen die Verbindlichkeiten übersteigenden freien Vermögen oder aus einem etwaigen Liquidationsüberschuss möglich ist.

Aufgrund der Rangrücktrittserklärung und der für 2012 erwarteten positiven Ertragslage gehen wir davon aus, dass keine tatsächliche Überschuldung im insolvenzrechtlichen Sinne vorliegt bzw. in den nächsten Monaten eintreten wird.

Die laufende Finanzierung der Gesellschaft ist überdies durch die Teilnahme am bestehenden Cash-Pooling mit der BIS GmbH gesichert, somit sind insgesamt keine bestandsgefährdenden Risiken erkennbar.

Durch die Zugehörigkeit zum Konzern der Bilfinger Berger Industrial Services GmbH werden für das interne Risikomanagement die zentralen Einheiten des Konzerns genutzt.

Über ein einheitliches Managementinformationssystem erfolgt die zentrale Kommunikation relevanter unternehmensbezogener Daten. Diese Basis des Risikomanagementsystems enthält auch Informationen aus den Bereichen Markt, Finanz- und Rechnungswesen sowie Personal.

Flankierend zu den Abteilungen und Gesellschaften vor Ort haben sich die Konzerneinheiten Projektcontrolling, Unternehmenscontrolling und Revision in Verbindung mit einem transparenten konzernweiten System für das Finanz- und Rechnungswesen hinsichtlich einer Risikofrüherkennung bewährt.

Die Finanzierung, die Absicherung von Währungsrisiken sowie die erforderlichen Versicherungen werden zentral gesteuert. Damit verbunden ist auch die Berücksichtigung sich ändernder Parameter innerhalb der Konzernplanung und die Wertung einzelner Aktivitäten. So erfolgt die Kommunikation erwarteter Zins-, Bürgschafts- oder Versicherungskonditionen an die operativen Einheiten als Basis für die Bottom-up-Berichtserstattung und für die operative Planung.

Ausblick

Für das Geschäftsjahr 2011 rechnet die Division Industrial Services Central Europe gegenüber 2010 mit einem leichten Marktwachstum, da sich insbesondere die chemische Industrie in weiten Teilen gut erholt hat und die Investitionsbereitschaft wieder zunimmt.

Insgesamt wird jedoch der Markttrend zu langfristen, großen Paketrahmenverträgen, insbesondere im Bereich Chemie-und Petrochemie Industrie, als auch die Tendenz zum Outsourcing von Kern- und Managementfunktionen in der industriellen Instandhaltung anhalten.

Die Kombination aus regionaler Präsenz und überregionalen Kompetenzzentren versetzt die Division in die Lage, sich besser als der Gesamtmarkt zu entwickeln. Dazu trägt insbesondere auch die zum Jahreswechsel umgesetzte Neustrukturierung der BIS-Gesellschaften in Deutschland bei, mit der größere, klar fokussierte Einheiten realisiert wurden, wobei die BIS Industrieservice Mitte GmbH nicht unmittelbar von der Neustrukturierung in Form von Verschmelzungen und Asset Deals betroffen ist.

Diese Einheiten stärken und erweitern sowohl die regionale Präsenz als auch die Breite und Kompetenz des Leistungsportfolios. Das ermöglicht eine selektive Bearbeitung von Investitionsprojekten und die Prüfung von weiteren Outsourcing-Projekten, was sowohl die Leistungsfähigkeit der Division stärken als auch die Risikostruktur des Geschäftes nachhaltig positiv beeinflussen wird. Die abgesicherte Dauerkundenstruktur und die erteilten Rahmenverträge sichern auch für das Geschäftsjahr 2011 die Grundauslastung der Gesellschaften.

Die bekannten Erfolgsfaktoren - hohes Qualitätsniveau, zuverlässige Arbeitssicherheit, Kompetenz der Bündelung aller relevanten Leistungen und gut ausgebildetes eigenes Fachpersonal in allen Bereichen - sind die Differenzierungsmerkmale, die BIS zum zuverlässigen Partner bei Schlüsselkunden sowohl im Rahmenvertragsgeschäft als auch im Projektgeschäft machen.

Bei einer leichten Erholung des Umsatzes auf einem sehr niedrigen Niveau ist eine Steigerung des Ergebnisses in den Folgeperioden möglich, da die in den Vorjahren umgesetzten strategischen Optimierungsmaßnahmen die Leistungsfähigkeit der Gesellschaft gestärkt haben.

Ein weiterhin niedriges Umsatzniveau kann aber weitere Anpassungen der Kostenstruktur und des Leistungsportfolios erfordern.

Die Gesellschaft geht jedoch davon aus, dass im Zuge von angekündigten größeren Investitionsprojekten einiger Kunden im Industriepark Höchst der Umsatz wieder leicht gesteigert werden kann. Das auf Dumpingpreisen basierende Marktverhalten einiger Wettbewerber gerät zunehmend in die Kritik von Großkunden. Die Erkenntnis, dass Preisdumping die Risiken in den Bereichen Compliance, Qualität und Sicherheit fördert, führt gerade bei großen Unternehmen zu einer Überprüfung der bisherigen preisgetriebenen Einkaufspolitik.

Mittelfristig erwartet die Geschäftsleitung aus den sehr hohen Standards der Gesellschaft in den Bereichen Compliance, Qualität und Sicherheit einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil. Bei der Vergabe eines größeren Projektes im letzten Quartal des Geschäftsjahres konnte die Gesellschaft diesen Wettbewerbsvorteil bereits nutzen.

Im Zuge der später als erwartet einsetzenden Sonderkonjunktur durch das Großprojekt TiGer der Firma Ticona hat die Gesellschaft im letzten Quartal des Geschäftsjahres bereits zwei größere Aufträge akquirieren können. Das Anfragevolumen hat nicht nur bei diesem Projekt, sondern insgesamt im letzten Quartal des Geschäftsjahres zugenommen, was die Chancen für eine Steigerung des Auftragseingangs in 2011 erhöht. Das breite Leistungsspektrum der Gesellschaft ermöglicht es, unterschiedliche Gewerke zu bündeln und den Kunden "alles aus einer Hand" anzubieten. Dadurch werden Schnittstellen reduziert und der Koordinationsaufwand für die Kunden minimiert.

Für 2011 wird von einer leichten Wiederbelebung der Nachfrage auch im Instandhaltungsbereich ausgegangen.

Insgesamt erwartet die Geschäftsleitung für das kommende Geschäftsjahr im Vergleich zum Jahr 2010 eine moderate Umsatzsteigerung in Höhe von ca. T€ 2.500 (ca. 4,4 % Steigerung) und ein EBIT von ca. T€ -1.400 (entspricht -2.4 % EBIT-Rendite). Das Ergebnis des Jahres 2011 wird durch einen Restrukturierungsaufwand in Höhe von ca. T€ 2.400 belastet. Die daraus resultierenden Effekte werden erst in den Folgejahren wirksam. Für 2012 wird mit einer weiteren Umsatzsteigerung von ca. T€ 1.000 (ca. 1,7 % Steigerung) und einem EBIT von ca. T€ 1.500 (EBIT-Rendite 2,5 %) gerechnet.

Frankfurt, 02. Mai 2011

Die Geschäftsführung

Rechtliche Verhältnisse

1. Gesellschaftsrechtliche Grundlagen

Die Gesellschaft ist unter der Nr. HRB 75015 im Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt am Main eingetragen

Ein Handelsregisterauszug vom 2. Februar 2011 mit letzter Eintragung vom 16. Juni 2010 lag uns vor.

Der Sitz der Gesellschaft ist Frankfurt am Main.

Gegenstand des Unternehmens ist laut Gesellschaftsvertrag Planung, Bau, Montage und Instandhaltung von technischen Anlagen für die chemische und verwandte Industrie sowie damit verbundene Engineeringleistungen.

Es gilt der Gesellschaftsvertrag vom 16. Mai 2002, zuletzt geändert am 9. Januar 2007.

Das Stammkapital ist voll eingezahlt. Gesellschafter zum Stichtag sind:

Gesellschafter	TEUR	%
Bilfinger Berger Industrial Services GmbH, München	2.976	96,0
Helmut Frenzel	62	2,0
Günter Illig	62	2,0
	3.100	100,0

Die Gesellschaft ist ein verbundenes Unternehmen gemäß § 271 Abs. 2 HGB zur Bilfinger Berger SE, Mannheim (BB SE). Der Jahresabschluss wird gemäß § 294 HGB in den nach den IFRS aufgestellten Konzernabschluss der BB SE einbezogen.

2. Vertretung

Die Geschäftsführung setzt sich wie folgt zusammen:

	Herr Helmut Frenzel, Wiesthal
	Herr Günter Illig, Übach-Palenberg

Zur Vertretung der Gesellschaft sind jeweils zwei Geschäftsführer gemeinschaftlich oder ein Geschäftsführer zusammen mit einem Prokuristen befugt. Ist nur ein Geschäftsführer vorhanden, vertritt dieser die Gesellschaft allein.

3. Steuerliche Verhältnisse

Mit der BB SE besteht umsatzsteuerliche Organschaft.

Die letzte steuerliche Außenprüfung umfasste die Veranlagungszeiträume 2001 bis 2005 und wurde im Geschäftsjahr 2009 abgeschlossen.

Der Jahresabschlussist durch Beschluss der Gesellschafterversammlung vom 01.06.2011 festgestellt worden.