Diakonie Herzogsägmühle gGmbH

Peiting

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

Lagebericht 2023

1. Grundlagen

Die Diakonie Herzogsägmühle gemeinnützige GmbH (kurz: DHzg) wurde im Geschäftsjahr 2019 im Rahmen der Ausgliederung des Geschäftsbereiches Herzogsägmühle des Vereins Diakonie München und Oberbayern - Innere Mission München e.V. (kurz: DMO) errichtet. Die DMO ist geographisch in die Unternehmensteile München Herzogsägmühle unterteilt.

Die einzelnen Fachbereiche der DHzg umfassen Dienste für Kinder, Jugendliche und Familien, Menschen mit seelischer Erkrankung, Wohnen und Arbeit für Menschen mit Behinderung, Menschen mit Suchtproblemen, Menschen in besonderen Lebenslagen, Arbeit und Integration, Menschen im Alter und Schulen.

Die Gesellschaft ist Mitglied des Diakonischen Werkes der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern e. V. -, Nürnberg.

Organe der Gesellschaft sind die Gesellschafterversammlung, der Beirat und die Geschäftsführung. Neben Johann Rock wurden zum 1. Januar 2023 Andreas Kurz sowie Andrea Betz in die Geschäftsführung der Diakonie Herzogsägmühle berufen.

Die Platzzahlen (jeweils zum Jahresende) der Fachbereiche haben sich wie folgt entwickelt:

	2023	2022	2021
Diakonie Herzogsägmühle
Menschen in besonderen Lebenslagen, Pflege	485	529	583
Wohnen für Menschen mit Behinderung	142	140	157
Menschen mit seelischer Erkrankung, Sucht	1.000	911	866
Kinder, Jugendliche und Familien	100	99	106
Arbeit und Integration, Service und Infrastruktur	129	157	154
Arbeit für Menschen mit Behinderung	611	632	630
Summe	2.467	2.468	2.501

2. Wirtschaftsbericht

2.1. Geschäftsverlauf

Die Gesellschaft hat das abgelaufene Geschäftsjahr mit einem Jahresüberschuss von T€ 299 (Vorjahr T€ 780) abgeschlossen.

Die Auslastung der Angebote war im gesamten Jahresverlauf zufriedenstellend und stabil. Lediglich im Bereich der Ausbildungs- und Qualifizierungsangebote setzte sich der Trend rückläufiger Nachfrage fort. In allen Bereichen wird auf eine passgenaue Personaleinsatzplanung geachtet, deren Ausgangspunkt die aktuellen Auslastungsquoten der Angebote ist.

Die betrieblichen Erträge verminderten sich um 0,2%: Im Geschäftsbereich Menschen in besonderen Lebenslagen wurden die Mitarbeitenden der Abteilung "Hilfen für Flüchtlinge, Migration und Integration" auf den Münchner Bereich "Flucht und Migration" übergeleitet und damit die Angebotsstruktur innerhalb der Gruppe Diakonie München und Oberbayern zusammengeführt. Ein weiterer Betriebsübergang erfolgte zum 1. Juli mit dem Herzogsägmühler Pflegeheim "Schöneckerhaus" an die Hilfe im Alter. Wirtschaftlich erfolgte der Betriebsübergang rückwirkend zum 1. Januar 2023.

Der Bezirk Oberbayern hat die ausstehenden Kompensationszahlungen für die Zeit der pandemiebedingten Erlösausfälle vollständig abgegolten.

Wie im Vorjahr wurde ein Betriebskostenzuschuss aus der Immobilienverwaltung des Vereins Diakonie München und Oberbayern in Höhe von T€ 490 (Vj T€ 1.075) vereinnahmt.

Noch vor dem Jahreswechsel wurde der zweite Ersatzbau für das Förderzentrum für erwachsene Menschen mit schwerer und mehrfacher Behinderung ausgeschrieben, dass in Weilheim errichtet werden soll. Die Erweiterung des Gesamtangebots erfolgt vor dem Hintergrund einer hohen Nachfrage im Bereich Wohnen für Menschen mit Behinderung. Aufgrund der Teilschließung eines Kreiskrankenhauses konnte der Geschäftsbereich seine offenen Personalstellen besetzen.

Im umfirmierten Geschäftsbereich Sozialpsychiatrie, Sucht und Gesundheit hat sich die Auslastung der Angebote im Bereich Jugendrehabilitation und Sucht kontinuierlich verbessert. Für die Abgeltung höherer Infrastrukturkosten aus den Erweiterungen des Suchthilfeangebots wurde mit dem zuständigen überörtlichen Sozialhilfeträger ein neuer Investitionskostensatz verhandelt, der die Refinanzierung nachhaltig verbessern wird.

Leichte Verbesserungen zeichnen sich bei der Refinanzierung stationärer Jugendhilfeangebote ab. Der Geschäftsbereich Kinder, Jugendliche und Familienhilfen, der seit 1. April gemeinsam mit den Jugendhilfeangeboten aus München unter einheitlicher Leitung steht, konnte die tariflichen Personalaufwendungen der AVR Bayern nun erstmalig gegenüber der zuständigen Entgeltkommission durchsetzen. Bei den ambulanten Familienhilfen im Landkreis Weilheim war das - wie schon in den Vorjahren - nicht möglich und das Angebot musste eingestellt werden.

Im Geschäftsbereich Arbeit und Integration wurde auch aufgrund der rückläufigen Nachfrage nach Ausbildungsangeboten die organisatorische Zusammenlegung mit weiteren Arbeits- und Beschäftigungsangeboten - vor allem die der Herzogsägmühler Werkstätten - beschlossen. Vollständig abgeschlossen ist der Wiederaufbau der im Mai 2019 nahezu vollständig zerstörten "Licht & Wachs Werkstatt". Bei Gesamtaufwendungen von rd. Mio. € 2,6 für die Wiederherstellung des Gebäudes sowie die Ersatzbeschaffung des Inventars wurden rd. Mio. € 2,0 von der Versicherung reguliert. Der Betrieb einer eigenen Wäscherei in Herzogsägmühle wurde eingestellt. Die dort vorgehaltenen Beschäftigungsangebote wurden von Zielgruppenpersonen kaum noch nachgefragt und die Standards der Wäschehygiene konnten mit den bestehenden Prozessen nicht mehr gewährleistet werden.

In den Herzogsägmühler Werkstätten des Bereichs Arbeit für Menschen mit Behinderung konnten die Produktionserlöse um 11,2% auf T€ 4.340 gesteigert werden. Dennoch bleibt die vollständige Erwirtschaftung der Löhne der Werkstattbeschäftigten herausfordernd. In der zweiten Jahreshälfte verschlechterte sich die Auftragslage aus dem Bereich der Industrie infolge der allgemeinen Rezession erheblich. Im ersten Halbjahr wurden in der Zentralküche "Culinarium" nach Abschluss eines Liefervertrags mit einem ambulanten Pflegedienst erstmals mehr als 1.000 Essen pro Tag produziert.

2.2. Lage der Gesellschaft

2.2.1. Ertragslage

Die wesentlichen Posten der Gewinn- und Verlustrechnung haben sich wie folgt entwickelt:

Die Umsatzerlöse umfassen die Leistungsentgelte, Betriebskostenzuschüsse und sonstige Umsatzerlöse und haben sich gegenüber dem Vorjahr von Mio. € 106,0 auf Mio. € 108,6 im Berichtsjahr erhöht. Die Erhöhung resultiert im Wesentlichen aus der Zunahme von Entgelterlösen (+ T€ 2.086). Dagegen verminderten sich die Produktionserlöse der Fach- und Ausbildungsbetriebe und der Werkstätten um T€ 275. Durch den Betriebsübergang des "Schöneckerhauses" sind auch die Umsatzerlöse im Bereich der stationären Altenhilfe gegenüber dem Vorjahr um T€ 2.453 gesunken.

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten im Wesentlichen Erträge aus Spenden und Vermächtnissen, Investitionskostenzuschüsse, Personalkostenerstattungen sowie die Erträge aus der Auflösung von Verbindlichkeiten und Sonderposten. Der Rückgang von T€ 6.392 auf T€ 3.507 resultiert im Wesentlichen aus den in 2022 zugeflossenen Erstattungen von Corona-Aufwendungen (T€ 1.212) sowie einer Verringerung des Betriebskostenzuschusses der DMO von T€ 1.075 auf T€ 490 im Jahr 2023. Die Erträge aus Geldspenden betrugen T€ 345 (Vj. 405) und aus Vermächtnissen T€ 257 (Vj. T€ 592). Die Erträge aus Spenden und Vermächtnissen sind insgesamt im Berichtsjahr um T€ 395 gesunken.

Der Materialaufwand ist von Mio. € 30,6 um 1,5% auf Mio. € 31,1, analog der Entwicklung der Umsatzerlöse, leicht angestiegen. Die Aufwendungen für Wasser, Energie und Brennstoffe sind mit T€ 1.058 gegenüber dem Vorjahr mit T€ 1.046 nahezu unverändert.

Die Personalaufwendungen sind im Vorjahresvergleich mit T€ 75.816 unverändert. Berücksichtigt man die in 2022 noch enthaltenen Aufwendungen für das Personal in der Flüchtlingshilfe und den Pflegebereich, die nach Betriebsübergang in 2023 nicht mehr enthalten sind, so ergibt sich eine durchschnittliche Steigerungsrate der Personalaufwendungen von rd. 3,6%. Diese resultiert aus der Umsetzung der allgemeinen Tarifsteigerung zum 1.1.2023 (Sockelbetrag € 50 sowie lineare Steigerung um 3,5%), der Erhöhung verschiedener Zulagen im Schichtdienst sowie einer weiteren Beitragssteigerung bei der betrieblichen Altersvorsorge von 0,3%.

Die durchschnittliche Anzahl der Vollkräfte bzw. der Beschäftigten hat sich wie folgt entwickelt:

	2023	2022	2021
Diakonie Herzogsägmühle
Vollkräfte	998	1.039	1.053
Beschäftigte	1.444	1.493	1.508

Die geringere Anzahl von Beschäftigten ist auf die beiden vorgenannten Betriebsübergänge zurückzuführen.

Die Abschreibungen betreffen nach Ausgliederung im Wesentlichen die auf die DHzg übertragenen Betriebsmittel.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten im Wesentlichen Verwaltungsaufwendungen und sonstige Aufwendungen für das Personal und verringerten sich gegenüber dem Vorjahr leicht um T€ 167.

Das Jahresergebnis sank gegenüber dem Vorjahr um T€ 481 und ist insbesondere auf verringerte sonstige Erträge (Betriebskostenzuschüsse, Corona-Erstattungen sowie Spenden und Erbschaften) sowie höheren Instandhaltungsaufwendungen zurückzuführen.

2.2.2. Finanzlage

Die liquiden Mittel der Gesellschaft betragen Mio. € 2,0 (Vorjahr Mio. € 4,2). Die Abnahme resultiert im Wesentlichen aus der Verringerung der Verbindlichkeiten gegenüber der DMO, die im Vorjahresvergleich um Mio. € 4,0 abgenommen haben.

Der vereinfachte Cashflow (Jahresergebnis + Abschreibungen - Auflösung von Sonderposten) im Geschäftsjahr 2023 beträgt Mio. € 2,1 (Vorjahr Mio. € 2,7).

Die Finanzlage im Berichtsjahr ist stabil. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten sind durch die liquiden Mittel unter Einbezug der kurzfristigen Forderungen gedeckt.

2.2.3. Vermögenslage

Die wesentlichen Posten der Bilanz haben sich wie folgt entwickelt:

Die Bilanzsumme der Gesellschaft beträgt Mio. € 26,1 gegenüber Mio. € 28,4 im Vorjahr. Der Rückgang der Bilanzsumme resultiert im Wesentlichen aus der Rückführung Liquider Mittel an die DMO.

Das bilanzielle Eigenkapital hat sich infolge des Jahresüberschusses um T€ 299 erhöht. Bei Ausgliederung im Jahr 2019 bilanzierte die Gesellschaft ein Eigenkapital von Mio.€ 10,5 infolge der Verlustvorträge der Jahre 2020 und 2021 bis auf Mio. € 4,9 aufgezehrt war und sich nun auf Mio. € 6,0 verbessert.

Das Anlagevermögen (Mio. € 8,3) mit einem Anteil von 31,7% der Bilanzsumme hat im Vergleich zum Vorjahr um T€ 45 zugenommen.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen sind mit Mio. € 14,0 nahezu unverändert. Der Zunahme der Forderungen gegen Kostenträger (+Mio. € 3,4) steht ein Rückgang der sonstigen Vermögensgegenstände um -Mio.€ 3,5 entgegen. Der Rückgang bei den sonstigen Vermögensgegenständen betrifft Investitionskostenzuschüsse, die im Berichtsjahr eingegangen sind.

Das Eigenkapital beträgt Mio. € 6,0 (Vorjahr Mio. € 5,7). Die Eigenkapitalquote steigt von 20,0% auf 22,9% bzw. unter Einbezug der Sonderposten von 26,0% auf 30,2%.

Die sonstigen Rückstellungen sind gegenüber dem Vorjahr um T€ 377 auf Mio. € 6,6 angestiegen und betreffen mit Mio. € 6,2 Personalkostenrückstellungen.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen betragen Mio. € 1,2 und sind nahezu unverändert zum Vorjahr.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter wurden um Mio. € 4,0 vermindert.

Das im Zuge der Ausgliederung ausgereichte langfristigen Gesellschafterdarlehen in Höhe von T€ 4.875 wurde mit 0,8% verzinst und im Geschäftsjahr 2023 mit T€ 240 getilgt.

2.2.4. Gesamtaussage

Die Ertragslage der Gesellschaft beurteilen wir im abgelaufenen Geschäftsjahr als ausreichend.

Der positive Cashflow verbessert die Finanz- und Vermögenslage.

2.3. Nachtragsbericht

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres im Sinne des § 285 Nr. 33 HGB sind nicht eingetreten.

2.4. Prognosebericht

Aus sicherheitspolitischer Sicht hat sich das krisengeprägte Umfeld durch den aufflammenden Nahostkonflikt im Jahr 2023 nochmals verschärft. In diesem Umfeld ist die Entwicklung der Märkte von Vorsicht geprägt.

Das nationale preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt sank im Vorjahresvergleich um 0,3%. Die hohen Preise, insbesondere für Energie, sind zwar etwas rückläufig - gleichzeitig dämpfen die ungünstigen Finanzierungskonditionen die Investitionsbereitschaft und schwächen die Konjunktur.

Wenngleich aktuell die Teuerungsrate wieder bei 2,2% liegt werden gerade im Dienstleistungssektor mit den hohen Personalkostenquoten die Gestehungskosten aufgrund beachtlicher Tarifsteigerungen weiterhin stark steigen.

Eine schnelle Zinssenkung schon im ersten Halbjahr 2024 blieb aus. Die Zinsen für Baufinanzierungen sind nur leicht gesunken, ohne die Rentabilität von Investitionen wesentlich zu verbessern.

Unverändert ist in allen Geschäftsfeldern der DMO eine hohe Nachfrage zu verzeichnen. Die prekäre Situation bei der Nachbesetzung offener Stellen hat sich etwas abgeschwächt. Der Bereich Pflege profitiert hier von der wachsenden Unsicherheit im Krankenhaussektor. Weiterhin steigende Personalaufwendungen belasten die Liquiditätslage von Anbietern, die mit den Leistungsträgern keine ausreichende Finanzierung verhandelt haben.

Daher erwarten wir weiterhin Angebote zur Übernahme bereits bestehender Einrichtungen.

Für das Geschäftsjahr 2024 rechnen wir mit einer Umsatzsteigerung von rd. 5%, die sich im Wesentlichen aus den Steigerungen bei den Leistungsentgelten ergibt sowie einem nahezu ausgeglichenen Ergebnis

2.5. Chancen- und Risikobericht

2.5.1. Gesamtwirtschaftliche Chancen und Risiken

Deutschland befand sich 2023 in der Rezession und für das aktuelle Wirtschaftsjahr wird nur ein geringes Wachstum von 0,2% prognostiziert. Konnte in 2022 noch ein Steuerplus gegenüber dem Vorjahr von 7,1% erzielt werden, so betrug die Zunahme in 2023 lediglich noch 2,2%.

Noch vor Jahreswechsel hat ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts die Haushaltsplanungen der Bundesregierung blockiert. Verabschiedet wurde dieser dann mit deutlichen Einsparungen bei Klima- und Transformationsprojekten sowie einer erheblichen Anhebung der CO ₂ -Abgabe. Die finanzielle Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen die russische Invasion sowie die Stärkung der eigenen Verteidigungsfähigkeit bindet weiterhin Bundesmittel.

Die Haushalte von Kommunen stehen ebenso unter Druck - den stark rückläufigen Einnahmen aus der Gewerbesteuer müssen die zu planenden Ausgaben angepasst werden. In diesem Umfeld wird die Durchsetzung sozialer Belange schwieriger. Zwar hat die Bundesregierung aufgrund der rasanten Preisentwicklung das im Vorjahr eingeführte Bürgergeld zum Jahreswechsel um 12 Prozent angehoben, jedoch steht zu befürchten, dass die Kürzungen im Sozialhaushalt - wie schon bei der Finanzierung der Migrationsberatung oder der Freiwilligendienste - fortgeführt werden.

Durch die wachstumshemmenden Rahmenbedingungen wurden die Ziele im Wohnbau erneut weit verfehlt. Dadurch hat sich die Situation der Wohnraumbeschaffung für zuzugswillige Fach- und Hilfskräfte nicht verbessert und den stetigen Anstieg der Wohnraummieten nicht verändert.

Immer lauter wurden im vergangenen Jahr die Anfeindungen gegen geflüchtete Menschen und unverhohlen wurde gegen die verfassungsrechtliche Demokratie gewütet. Die Unterstützung von Parteien mit rechtsextremen Programminhalten wuchs erneut. Gerade zum Jahreswechsel hat sich unter dem Motto "Aufstehen gegen rechts" eine breite gesellschaftliche Gegenbewegung formiert. Dennoch bleibt die Sorge, ob zum Beispiel bei den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen eine Regierungsbeteiligung verhindert werden kann.

2.5.2. Branchenspezifische Chancen und Risiken

Die konjunkturelle Eintrübung im letzten Jahr hat den gesamtwirtschaftlichen Wettbewerb um gut qualifizierte Mitarbeiter nur unwesentlich gedämpft. Der demographische Wandel führt weiterhin langfristig zu einem erheblichen Rückgang des erwerbsfähigen Bevölkerungsanteils. Der branchenweite Mangel an Pflege- und Erziehungskräften birgt in Verbindung mit vorgegebenen Fachkraftquoten und Personalschlüsseln weiterhin das Risiko, dass Einrichtungen trotz hoher Nachfrage nicht voll belegen können. Regional sind auf dem Fachkräftemarkt hohe Unterschiede zu verzeichnen; die Bewerberlage im Geschäftsbereich München hat sich nur unwesentlich verbessert.

Mit gut sechs Monaten Verzögerung wurde im Juli 2023 der neue Landesrahmenvertrag für die Eingliederungshilfe (Bundesteilhabegesetz) abgeschlossen. Trotz fehlender Rechtsgrundlage im ersten Halbjahr sind die Leistungsträger ihren Finanzierungsverpflichtungen voll umfänglich nachgekommen.

Unternehmen aus der Sozialwirtschaft werden zunehmend Ziel geplanter Hackerangriffe. Schrittweise werden Sicherheitsbarrieren überwunden und schließlich sämtliche Anwendungen gesperrt. Um die Systeme wieder in Betrieb nehmen zu können, ist Lösegeld zu bezahlen oder die Applikationen müssen mit einem extrem hohen Aufwand neu aufgesetzt werden. Verweigert die betroffene Organisation die Zahlung wird gedroht, die gestohlenen Daten im Darknet zu veröffentlichen. Um den Schutz der Daten und Systeme zu erhöhen, sind stetig steigende Finanzmittel nötig. In den letzten 10 Jahren hat sich die IT-Kostenquote auf 1,6% nahezu verdoppelt - ähnliche Zuwächse sind für die Folgejahre zu erwarten.

Alle identifizierten operativen Risiken werden im Risikomanagementsystem systematisch erfasst und fortlaufend überwacht.

Chancen für die Gesellschaft bestehen darüber hinaus im weiter steigenden Bedarf an Betreuungs- und Beratungsangeboten: Als anerkannter Partner der zuständigen Kostenträger sind wir hierfür gut gerüstet.

2.5.3. Einrichtungsspezifische Chancen und Risiken

Durch die gruppenweite Angleichung von Organisationsstrukturen, Systemen und Abläufen nutzt die Gesellschaft mit der Gruppe Diakonie München und Oberbayern die Chance, mit standardisierten Prozessen und Verfahren organisatorische, administrative und rechtliche Anforderungen effizient und kostendämpfend umzusetzen.

Das Image der Gesellschaft ist modern, einprägsam und hat einen hohen Wiedererkennungswert bei Auftraggebern, Kunden und im Personalmarkt.

Personalgewinnung und -bindung verbunden mit einer umfassenden Führungskräfteentwicklung sind als strategische Aufgabe in einem dafür geschaffenen Vorstandsressort der Gruppe gebündelt.

Die Gesellschaft verfügt über ein breit diversifiziertes Leistungsangebot. So können Belegungsschwankungen in einzelnen Hilfefeldern (z.B. Rückgang von Jugendhilfemaßnahmen) in der Regel durch stabile Bedingungen in anderen Dienstleistungsbereichen kompensiert werden.

Durch qualitätssichernde Maßnahmen in den Betreuungsprozessen wird die Servicequalität der Dienstleistungen überwacht und gesteuert.

Gemeinsam mit wichtigen Leistungsträgern werden die Strukturen digitaler Verwaltungsprozesse weiterentwickelt.

Darüber hinaus sehen wir für die Gesellschaft keine weiteren wesentlichen einrichtungsspezifischen Risiken.

Chancen sehen wir weiterhin im Zusammenhang mit dem hohen Ansehen der Diakonie München und Oberbayern mit allen Tochtergesellschaften bei Kostenträgern, Kunden und Aufsichtsbehörden hinsichtlich einer weiteren Ausweitung unserer Leistungen und Angebote.

Die Einbindung aller Gesellschaften der Gruppe Diakonie München und Oberbayern in einen gruppenweiten Cash-Pool führt ebenfalls zu positiven Effekten. Genutzt werden die Möglichkeit der Optimierung von Liquiditätsströmen hinsichtlich der Anlage von freien liquiden Mitteln, der Abdeckung von kurzfristigen Liquiditätsengpässen sowie der Finanzierung von Investitionen.

2.5.4. Gesamtaussage

Bestandsgefährdende Risiken sind aus Sicht der Geschäftsführung nicht vorhanden. Zusammenfassend ist trotz unsichererer geopolitischer Lage und schwieriger werdender rechtlicher und finanzieller Rahmenbedingungen der öffentlichen Hand von positiven Zukunftsperspektiven auszugehen.

Herzogsägmühle, 2. Mai 2024

Andrea Betz, Geschäftsführerin

Andreas Kurz, Geschäftsführer

Johann Rock, Geschäftsführer

Bilanz zum 31. Dezember 2023

AKTIVSEITE

	31.12.2023		31.12.2022
	€	€	€
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten		217.596,00	464.507,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	169.256,00		246.064,00
2. Technische Anlagen und Maschinen	563.488,00		473.468,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	6.629.514,00		7.000.381,00
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00		40.798,44
		7.362.258,00	7.760.711,44
III. Finanzanlagen
1. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	691.600,00		0,00
2. Beteiligungen	9.042,00		9.042,00
3. Sonstige Ausleihungen	1.000,00		1.818,07
		701.642,00	10.860,07
		8.281.496,00	8.236.078,51
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	1.103.116,74		1.162.875,68
2. Fertige Erzeugnisse und Waren	688.650,59		651.090,34
		1.791.767,33	1.813.966,02
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	13.538.940,46		10.136.018,40
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	152.261,21		19.878,94
3. Forderungen gegen Gesellschafter	0,00		83.414,07
4. Sonstige Vermögensgegenstände	351.412,80		3.898.923,73
		14.042.614,47	14.138.235,14
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks		2.012.044,71	4.208.605,46
		17.846.426,51	20.160.806,62
C. Rechnungsabgrenzungsposten		16.740,22	6.065,16
		26.144.662,73	28.402.950,29
Treuhandvermögen		427.117,80	515.982,97
PASSIVSEITE
	31.12.2023 €	€	31.12.2022 €
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital		500.000,00	500.000,00
II. Kapitalrücklage		10.000.000,00	10.000.000,00
III. Gewinnrücklagen
Andere Gewinnrücklagen		338.209,73	338.209,73
IV. Verlustvortrag		- 5.152.583,44	- 5.932.238,64
V. Jahresüberschuss		299.180,09	779.655,20
		5.984.806,38	5.685.626,29
B. Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens
1. Sonderposten aus Zuweisungen und Zuschüssen der öffentlichen Hand	909.156,00		739.574,00
2. Sonderposten aus Zuweisungen und Zuschüssen sonstiger Stellen	1.008.075,00		960.652,00
		1.917.231,00	1.700.226,00
C. Rückstellungen
Sonstige Rückstellungen		6.575.745,46	6.198.856,04
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	0,00		5.000,00
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.174.637,32		1.131.623,42
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	346.987,28		227.602,05
4. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	7.309.336,06		11.325.894,47
5. Sonstige Verbindlichkeiten	2.739.194,84		2.030.075,64
		11.570.155,50	14.720.195,58
E. Rechnungsabgrenzungsposten		96.724,39	98.046,38
		26.144.662,73	28.402.950,29
Treuhandverbindlichkeiten		427.117,80	515.982,97

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023

	2023 €	€	2022 €
1. Umsatzerlöse
a) Leistungsentgelte	79.474.561,75		77.388.505,21
b) Betriebskostenzuschüsse	13.341.840,81		12.964.870,80
c) Sonstige Umsatzerlöse	15.800.389,81		15.632.546,49
		108.616.792,37	105.985.922,50
2. Erhöhung oder Verminderung (-) des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen		33.740,88	48.762,78
3. Andere aktivierte Eigenleistungen		130.243,49	125.727,13
4. Sonstige betriebliche Erträge		3.507.370,79	6.391.791,31
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	11.337.721,04		11.600.709,40
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	19.743.190,44		19.008.547,96
		31.080.911,48	30.609.257,36
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	59.252.852,92		59.579.579,84
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	16.563.521,11		16.236.113,03
davon für Altersversorgung € 4.490.570,01			(4.294.882,73)
		75.816.374,03	75.815.692,87
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		2.247.673,70	2.328.849,67
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen		2.711.769,55	2.878.386,13
9. Erträge aus Beteiligungen		14,70	0,00
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		42.727,79	5.792,01
11. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens		818,07	0,00
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		129.921,11	102.466,45
davon an verbundene Unternehmen € 96.197,78			(73.426,67)
davon aus der Aufzinsung von Rückstellungen € 33.723,00			(28.505,00)
13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		4.460,54	0,00
14. Ergebnis nach Steuern		338.961,54	823.343,25
15. Sonstige Steuern		39.781,45	43.688,05
16. Jahresüberschuss		299.180,09	779.655,20

Anhang 2023

1 Allgemeine Angaben

Die Diakonie Herzogsägmühle gGmbH, Peiting ist unter der Nummer HRB 251920 in das Handelsregister des Amtsgerichts München eingetragen.

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2023 wurde nach den Bestimmungen des Handelsgesetzbuches gemäß den §§ 242 ff. und §§ 264 ff. sowie den einschlägigen Vorschriften des GmbHG aufgestellt und gegliedert.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.

Die Gesellschaft ist eine große Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 3 HGB und als gemeinnützige Körperschaft von den Ertragsteuern befreit.

2 Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Erstellung des Jahresabschlusses erfolgt unter der Annahme der Unternehmensfortführung (§ 252 Abs. 1 Nr. 2 HGB).

Immaterielle Vermögensgegenstände werden mit Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen bewertet.

Der Ansatz des Sachanlagevermögens erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten. Anschaffungskostenminderungen werden abgesetzt. Es kommt ausschließlich die lineare Abschreibungsmethode zur Anwendung. Die Abschreibungssätze richten sich nach der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer. Mietereinbauten werden entsprechend der voraussichtlichen Laufzeit des jeweiligen Mietvertrags abgeschrieben. Die technischen Anlagen und Maschinen sowie die Betriebs- und Geschäftsausstattung wird in der Regel entsprechend den amtlichen steuerlichen Abschreibungstabellen abgeschrieben. Geringwertige Anlagegüter mit Anschaffungskosten zwischen € 250,00 und € 1.000,00 werden im Jahr des Zugangs nach § 6 Abs. 2a EStG in einen Sammelposten eingestellt und linear über fünf Jahre abgeschrieben.

Der Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens enthält zur Finanzierung von Anlagegütern erhaltene Zuschüsse und Spenden; er wird nach Maßgabe der Bindungs- bzw. Abschreibungsfristen erfolgswirksam aufgelöst und neutralisiert insoweit die Abschreibungen auf die geförderten bzw. aus zweckgebundenen Spenden finanzierten Anlagengegenstände.

Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten angesetzt, gegebenenfalls vermindert um außerplanmäßige Abschreibungen oder erhöht um Zuschreibungen, falls die Gründe für die Abschreibungen nicht mehr bestehen. Die Ausleihungen an verbundene Unternehmen betreffen in voller Höhe von 692 T€ Ausleihungen an den Gesellschafter. Abweichend zum Vorjahr wurden die Genossenschaftsanteile in den sonstigen Ausleihungen (Vorjahr: eigene Position Genossenschaftanteile) ausgewiesen. Das Vorjahr wurde entsprechend angepasst.

Die Bewertung des Vorratsvermögens erfolgt unter Berücksichtigung des strengen Niederstwertprinzips zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten. Für geringe, seit mehreren Geschäftsjahren relativ gleichbleibende Bestände an Kleinmaterial wurde ein auf Basis des durchschnittlichen Einkaufspreises ermittelter Festwert gemäß § 240 Abs. 3 HGB angesetzt.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind mit dem Nominalbetrag bewertet. Einzelwertberichtigungen sind im erforderlichen Umfang gebildet worden. Uneinbringliche Posten sind vollständig ausgebucht.

Die Forderungen gegen Gesellschafter, Forderungen gegen verbundene Unternehmen sowie sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert bilanziert.

Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten sind mit ihren Nominalbeträgen angesetzt.

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tage darstellen; die Auflösung des Postens erfolgt linear entsprechend dem Zeitablauf.

Die sonstigen Rückstellungen enthalten alle bekannten Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten. Die Bewertung erfolgte mit dem voraussichtlichen Erfüllungsbetrag im Rahmen einer vernünftigen kaufmännischen Beurteilung. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind mit einem fristenkongruenten Marktzinssatz abgezinst worden.

Mittelbare Versorgungszusagen werden in Ausübung des Wahlrechts nach Art. 28 Abs.1 Satz 2 EGHGB nicht passiviert.

Die Verbindlichkeiten sind jeweils im Einzelnen mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen Einnahmen vor dem Abschlussstichtag, die Ertrag für eine bestimmte Zeit nach diesem Tage darstellen.

Das Treuhandvermögen und die Treuhandverbindlichkeiten werden mit dem Nominalbetrag bewertet. Es handelt sich um treuhänderisch verwaltete Gelder der Bewohner und Klienten.

3 Erläuterungen zur Bilanz

Das Gliederungsschema der Bilanz wurde unter Bezugnahme auf § 265 Abs. 5 Satz 2 HGB zur Darstellung der bisher erhaltenen und verwendeten Investitionskostenzuschüsse auf der Passivseite um den Posten "Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens" erweitert.

Ferner wurden gemäß § 42 Abs. 3 GmbHG die Posten "Forderungen gegen Gesellschafter" und "Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern" hinzugefügt.

Die Entwicklung des Anlagevermögens ergibt sich aus dem Anlagennachweis als Bestandteil des Anhangs. Die Gesellschaft macht von dem Wahlrecht auf Unterlassen der Angaben über den Anteilsbesitz gemäß § 286 Abs. 3 HGB Gebrauch.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben bis auf T€ 46 (Vorjahr: T€ 37) eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr.

Die Forderungen gegen Gesellschafter und verbundene Unternehmen resultieren aus dem laufenden Geschäftsverkehr und haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr.

Die sonstigen Rückstellungen entfallen im Wesentlichen auf Personalverpflichtungen (Urlaubs- und Überstundenverpflichtungen, Jubiläumsleistungen, Berufsgenossenschaftsbeiträge sowie Ansprüche aus dem Familienbudget) sowie erwarteter Rückforderungen von Betriebskostenzuschüssen.

Mittelbare Versorgungszusagen gegenüber der Arbeitnehmerschaft bestehen bei der Evangelischen Zusatzversorgungskasse Darmstadt, Darmstadt. Auf eine Bilanzierung der mittelbaren Pensionsverpflichtungen wurde in Ausübung des Wahlrechts des Art. 28 Abs. 1 Satz 2 EGHGB verzichtet. Die Altersversorgung durch die EZVK wird über Beiträge finanziert. Als Grundbeitrag wurden 6,5 % und als Sonderbeitrag 1,6 % des zusatzversorgungspflichtigen Entgelts erhoben. Im Berichtsjahr betrug die Summe der verbeitragten Löhne und Gehälter T€ 56.260.

Vermögensgegenstände, die ausschließlich der Deckung der Verpflichtung aus Altersteilzeit und Sabbatical-Verträgen dienen und dem Zugriff aller Gläubiger entzogen sind, wurden mit dem beizulegenden Zeitwert der den Anschaffungskosten entspricht, in Höhe von T€ 837 bewertet und mit den entsprechenden Rückstellungen saldiert. Auf eine Abzinsung wurde aus Wesentlichkeitsgründen verzichtet.

Bei der Bewertung der Rückstellungen für Jubiläum wurde eine versicherungsmathematische Berechnung unter Verwendung der projected unit credit method vorgenommen. Als biometrische Rechnungsgrundlagen dienen die Sterbetafeln 2016/18 des Statistischen Bundesamts. Für die Berechnung wurde ein Entgeltsteigerungssatz von 2,0% sowie eine Fluktuation von 8,0 bis 10,0 Prozent berücksichtigt. Die Jubiläumsrückstellung wurde pauschal mit dem von der Deutschen Bundesbank im Monat Dezember 2023 veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre für eine Restlaufzeit von 15 Jahren abgezinst. Dieser Zinssatz beträgt 1,74%.

Die Verbindlichkeiten gegenüber dem Gesellschafter betreffen, neben den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, ein Darlehen zur Liquiditätshilfe (T€ 3.000) sowie ein Darlehen, welches im Rahmen der Ausgliederung durch die Diakonie München und Oberbayern - Innere Mission München e.V. gewährt wurde (T€ 3.840).

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen ausschließlich den laufenden Geschäftsverkehr.

Verbindlichkeitsspiegel

Bilanzposten	Restlaufzeit < 1 Jahr T€	Restlaufzeit > 1 Jahr T€	Restlaufzeit > 5 Jahre T€
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	0	0	0
	(5)	(0)	(0)
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.175	0	0
	(1.131)	(0)	(0)
3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	3.709	3.600	2.640
	(7.486)	(3.840)	(2.880)
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	347	0	0
	(228)	(0)	(0)
5. sonstige Verbindlichkeiten	1.535	1.204	636
	(1.530)	(500)	(0)
	6.766	4.804	3.276
Summe	(10.380)	(4.340)	(2.880)

Bilanzposten	Gesamt T€	Sicherheiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	0
	(5)
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.175
	(1.131)
3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	7.309
	(11.326)
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	347
	(228)
5. sonstige Verbindlichkeiten	2.739	Absicherung Darlehen Staatschuldenverwaltung durch Grundschuld des Gesellschafters lastend auf Flurstück 7678/7
	(2.030)
	11.570
Summe	(14.720)

4 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Aufgliederung der Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse enthalten insbesondere folgende Positionen:

- Leistungsentgelte	T€	79.475
- Betriebskostenzuschüsse	T€	13.342
- Sonstige Umsatzerlöse	T€	15.800.

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind außergewöhnliche Erträge in Höhe von T€ 1.693 aus Spenden und vergleichbaren Zuwendungen enthalten. Die Zuwendungen beinhalten T€ 243, die der Finanzierung von Investitionsgütern dienen. Die Beträge wurden in die Sonderposten aus nicht öffentlicher Förderung eingestellt. Im Berichtszeitraum wurden nicht verbrauchte zweckgebundene Zuwendungen in Höhe von T€ 153 in die Verbindlichkeiten eingestellt und T€ 179 nach Zweckerfüllung entnommen.

Die in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesenen Schadensersatzleistungen (T€ 52) betreffen die Regulierungsbeträge der Versicherung für Kfz-Schäden sowie für weitere Kleinschäden. Die Erstattungen für Corona-Tests beliefen sich auf T€ 47.

Die Erträge aus der Auflösung von Sonderposten beliefen sich auf T€ 449 und werden ebenfalls in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten Zuweisungen an verbundene Unternehmen in Höhe von T€ 61.

Periodenfremde Erträge sind im Geschäftsjahr in Höhe von T€ 1.677 für Leistungsentgelte, T€ 822 für Betriebskostenzuschüsse und in Höhe von T€ 33 für übrige Erträge entstanden. Die periodenfremden Erträge werden innerhalb der Umsatzerlöse ausgewiesen.

Periodenfremde Aufwendungen sind im Geschäftsjahr in Höhe von T€ 74 für Nebenkostenabrechnungen aus Mietverträgen (Ausweis unter den Aufwendungen für bezogene Leistungen), T€ 144 für die Rückzahlung von Betriebskostenzuschüssen, T€ 14 für Personalaufwendungen und T€ 17 für sonstige Aufwendungen angefallen (Ausweis unter sonstigen betrieblichen Aufwendungen).

Die Zinsaufwendungen in Höhe von € 129.921,11 enthalten Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen in Höhe von € 33.723,00 (Vorjahr: € 28.505,00).

5 Sonstige Angaben

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Wesentliche finanzielle Verpflichtungen ergeben sich aus den mit dem Gesellschafter abgeschlossenen Miet- und Pachtverträgen. Die entsprechenden Miet- und Pachtaufwendungen beliefen sich in 2023 auf T€ 5.500 p.a. (ohne Nebenkosten). Die Mietverträge sind für 10 Jahre (bis 2029) geschlossen und verlängern sich automatisch, sofern keine Kündigung erfolgt. Eine außerordentliche Kündigung aus wichtigem Grund ist möglich. Die Mietaufwendungen gegenüber der Selbstbestimmung fördern gGmbH (verbundenes Unternehmen) betrugen T€ 1.442 p.a.

Hinzu kommen diverse Mietverträge mit externen Vermietern mit unterschiedlichen Restlaufzeiten. Deren Mietaufwendungen beliefen sich in 2023 auf T€ 2.385.

Geschäftsführung

Die Geschäftsführung lag im Geschäftsjahr 2023 bei:

Frau Andrea Betz, Sozialpädagogin, München

Vorständin der Diakonie München und Oberbayern - Innere Mission München e.V.

Herr Andreas Kurz, Diplom-Sozialpädagoge und MBA für Sozialwesen, Burggen

Herr Johann Rock, Diplom-Kaufmann, Fuchstal

Vorstand der Diakonie München und Oberbayern - Innere Mission München e.V.

Die Gesellschaft macht von dem Wahlrecht auf Unterlassen der Angaben über die Bezüge der Geschäftsführung gemäß § 286 Abs. 4 HGB Gebrauch.

Beirat

Dem Beirat gehörten im Berichtsjahr an:

Herr Peter Gleue, Diplom-Kaufmann, Icking (1. Vorsitzender)

Frau Dr. Isabel Gocke, Controllerin bzw. Unternehmensberaterin, München (2. Vorsitzende)

Frau Dr. Marlene Sophie Altenmüller, wissenschaftliche Mitarbeiterin, München

Herr Christoph Flad, Kirchenverwaltungsdirektor, München (ab 25.09.2023)

Herr Prof. Dr. Christopher Herzog, Facharzt für Radiologie, Pullach i. Isartal

Herr Hans-Otto Kraus, Architekt, München

Frau Dr. Katrin Kugler, Rechtsanwältin, Schäftlarn OT Zell

Frau Adelheid Meyer, stellv. Schulleiterin (Gymnasium) in Rente, Weilheim

Frau Vera Seemann, Diplom-Volkswirtin, Icking (seit 20.09.2023)

Herr Dr. Bernhard Liess, Stadtdekan, München

Herr Jörg Hammerbacher, Vertreter des Dekanatsbezirks Weilheim

Frau Nicole Seidel, Altenpflegerin, München

Herr Klaus Winters, Diplom-Verwaltungswissenschaftler, München

An die Mitglieder des Beirats wurde im Berichtsjahr keine Vergütung und keine Aufwandsentschädigung geleistet.

Abschlussprüferhonorar

Das im Geschäftsjahr vom Abschlussprüfer berechnete Gesamthonorar in Höhe von 30.999,75 Euro schlüsselt sich auf in das Honorar für:

a) die Abschlussprüfungsleistungen	€	26.450,00
b) andere Bestätigungsleistungen	€	2.329,75
c) Steuerberatungsleistungen	€	0,00
d) sonstige Leistungen	€	2.220,00

Anzahl der Arbeitnehmer

Die Zahl der Vollzeitbeschäftigten betrug in 2023 im Jahresdurchschnitt 998,44. Insgesamt waren 2023 bei der Diakonie Herzogsägmühle gGmbH durchschnittlich 1.444,25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt (einschließlich Teilzeitkräfte, geringfügig Beschäftigte, aber ohne Auszubildende und Kräfte im Freiwilligen Sozialen Jahr).

Die durchschnittlichen Vollzeitstellen betragen nach Gruppen:

- Leitung	45,03 Stellen
- Verwaltung	117,12 Stellen
- Fachdienst	89,96 Stellen
- Sozialpädagogen/Betreuer	648,28 Stellen
- Hauswirtschaft	72,19 Stellen
- Technik	25,86 Stellen

Vorgänge nach dem Schluss des Geschäftsjahres

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres im Sinne des § 285 Nr. 33 HGB sind nicht eingetreten.

Ergebnisverwendung

Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresüberschuss in Höhe von € 299.180,09 mit dem Verlustvortrag in Höhe von € 5.152.583,44 zu verrechnen und auf neue Rechnung vorzutragen.

Konzernabschluss

Der Jahresabschluss wird in den Konzernabschluss der Diakonie München und Oberbayern - Innere Mission München e.V., München, einbezogen.

Peiting, 2. Mai 2024

Andrea Betz, Geschäftsführerin

Andreas Kurz, Geschäftsführer

Johann Rock, Geschäftsführer

Anlagennachweis

Zusammensetzung und Entwicklung des Anlagevermögens ergeben sich aus folgender Aufstellung:

	Entwicklung der Anschaffungswerte
Bilanzposten	Anfangsstand €	Zugang €	Umbuchungen €	Abgänge €	Endstand €
1	2	3	4	5	6
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	2.121.600,34	0,00	0,00	83.382,98	2.038.217,36
	2.121.600,34	0,00	0,00	83.382,98	2.038.217,36
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	875.678,79	0,00	0,00	74.126,72	801.552,07
2. Technische Anlagen und Maschinen	3.257.666,89	169.041,66	0,00	183.871,18	3.242.837,37
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	32.977.751,56	1.629.877,60	40.798,44	4.498.670,61	30.149.756,99
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	40.798,44	0,00	- 40.798,44	0,00	0,00
	37.151.895,68	1.798.919,26	0,00	4.756.668,51	34.194.146,43
III. Finanzanlagen
1. Ausleihungen an verb.Unternehmen	0,00	691.600,00	0,00	0,00	691.600,00
2. Beteiligungen	9.042,00	0,00	0,00	0,00	9.042,00
3. Sonstige Ausleihungen	1.818,07	0,00	0,00	818,07	1.000,00
	10.860,07	691.600,00	0,00	818,07	701.642,00
	39.284.356,09	2.490.519,26	0,00	4.840.869,56	36.934.005,79

	Entwicklung der Abschreibungen
Bilanzposten	Anfangsstand €	Abschreibungen des Geschäftsjahres €	Umbuchungen €	Entnahme für Abgänge €	Endstand €
1	7	8	9	10	11
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.657.093,34	246.390,00	0,00	82.861,98	1.820.621,36
	1.657.093,34	246.390,00	0,00	82.861,98	1.820.621,36
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	629.614,79	35.830,00	0,00	33.148,72	632.296,07
2. Technische Anlagen und Maschinen	2.784.198,89	79.021,66	0,00	183.871,18	2.679.349,37
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	25.977.370,56	1.886.432,04	0,00	4.343.559,61	23.520.242,99
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	29.391.184,24	2.001.283,70	0,00	4.560.579,51	26.831.888,43
III. Finanzanlagen
1. Ausleihungen an verb.Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
3. Sonstige Ausleihungen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	31.048.277,58	2.247.673,70	0,00	4.643.441,49	28.652.509,79

	Restbuchwert
Bilanzposten	(Stand am 31.12.2023) €	(Stand am 31.12.2022) €
1	12	13
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	217.596,00	464.507,00
	217.596,00	464.507,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	169.256,00	246.064,00
2. Technische Anlagen und Maschinen	563.488,00	473.468,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	6.629.514,00	7.000.381,00
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	40.798,44
	7.362.258,00	7.760.711,44
III. Finanzanlagen
1. Ausleihungen an verb.Unternehmen	691.600,00	0,00
2. Beteiligungen	9.042,00	9.042,00
3. Sonstige Ausleihungen	1.000,00	1.818,07
	701.642,00	10.860,07
	8.281.496,00	8.236.078,51

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Diakonie Herzogsägmühle gGmbH, Peiting

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Diakonie Herzogsägmühle gGmbH, Peiting - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2023 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Diakonie Herzogsägmühle gGmbH, Peiting, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

• entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2023 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 und

• vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und der Gesellschafterversammlung für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Die Gesellschafterversammlung ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

• identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

• gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

• beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

• ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

• beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

• beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.

• führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Nürnberg, am 5. Juni 2024

CURACON GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Zweigniederlassung Nürnberg

Faaß, Wirtschaftsprüfer

Mohr, Wirtschaftsprüfer

Ergebnisverwendungsbeschluss

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2023 wurde in der Sitzung des Beirats vom 24. Juli 2024 festgestellt.

Der Jahresabschluss 2023 wird mit einer Bilanzsumme in Höhe von € 26.144.662,73 und einem Jahresüberschuss von € 299.180,09 festgestellt. Das Ergebnis wird auf neue Rechnung vorgetragen.