Transdev GmbH

Berlin

Jahres- und Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Transdev GmbH

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Transdev GmbH, Berlin, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Transdev GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft. Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und

―

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten Erklärung zur Unternehmensführung.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Der Aufsichtsrat ist für die sonstigen Informationen verantwortlich. Im Übrigen sind die gesetzlichen Vertreter für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angabe zur Frauenquote).

Unser Prüfungsurteil zum Jahresabschluss und Lagebericht erstreckt sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob diese Informationen

―	Wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnisse aufweisen oder
―	Anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben;
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;
―	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt;
―	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens;
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Berlin, 26. Juli 2021

Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Wehner, Wirtschaftsprüfer

Schmidt, Wirtschaftsprüfer

Bilanz zum 31. Dezember 2020

Aktiva

	31.12.2020		31.12.2019
	EUR	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Software	7.909.572,01
2. Geleistete Anzahlungen	57.087,25	7.966.659,26		8.067.009,11
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten	561,25		830,65
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	814.420,80	814.982,05	936.331,63	937.162,28
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	239.649.819,62		266.235.251,59
2. Beteiligungen	2.462.250,00		2.450.000,00
3. Sonstige Ausleihungen	1.640,05	242.113.709,67	1.640,05	268.686.891,64
		250.895.350,98		277.691.063,03
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	4.296.096,38		3.332.831,18
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	162.893.932,30		212.088.725,68
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	624.609,76		901.590,89
4. Sonstige Vermögensgegenstände	9.790.081,48	177.604.719,92	15.836.249,37	232.159.397,12
II. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		59.372,45		56.155,31
		177.664.092,37		232.215.552,43
C. Rechnungsabgrenzungsposten		196.320,89		181.326,72
		428.755.764,24		510.087.942,18
Passiva
			31.12.2020 EUR	31.12.2019 EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital			25.600,00	25.600,00
II. Kapitalrücklage			246.312.702,79	246.312.702,79
III. Gewinnrücklage			2.049,00	2.049,00
IV Gewinn-/Verlustvortrag			-25.816.509,11	3.844.829,47
V. Jahresfehlbetrag			-97.030.253,43	-29.661.338,58
			123.493.589,25	220.523.842,68
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen			31.679,00	112.668,00
2. Steuerrückstellungen			322.500,00	215.920,47
3. Sonstige Rückstellungen			3.950.404,19	3.635.303,83
			4.304.583,19	3.963.892,30
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen			2.175.004,57	2.393.346,63
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen			297.330.283,43	281.808.946,06
3. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht			20.720,50	0,00
4. Sonstige Verbindlichkeiten			1.431.583,30	1.397.914,51
- davon aus Steuern EUR 359.778,58 (i. Vj. EUR 264.329,00) -
			300.957.591,80	285.600.207,20
			428.755.764,24	510.087.942,18

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020

	2020		2019
	EUR	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse		49.454.261,03		61.701.793,67
2. Sonstige betriebliche Erträge		11.617.564,88		10.903.358,31
3. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	-258.092,77		-309.752,93
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-22.175.075,55	-22.433.168,32	-28.014.015,52	-28.323.768,45
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-19.208.495,46		-16.590.699,33
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-3.209.993,31	-22.418.488,77	-2.699.350,85	-19.290.050,18
-davon für Altersversorgung EUR 91.280,21 (i. Vj. EUR 76.689,92)-
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		-2.500.426,88		-2.126.850,82
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen		-19.923.677,95		-23.425.569,63
7. Erträge aus Beteiligungen		132.629,36		125.481,65
8. Erträge aus Ergebnisabführung		4.673.083,47		3.912.788,54
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		4.088.007,21		2.809.112,40
-davon aus verbundenen Unternehmen EUR 3.610.804,84 (I. Vj. EUR 2.739.959,60)-
10. Abschreibungen auf Finanzanlagen		-26.573.181,97		0,00
11. Aufwendungen aus Verlustübernahme		-69.414.953,28		-33.095.093,37
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		-3.799.231,73		-2.697.022,66
-davon Aufwendungen aus der Aufzinsung EUR 3.084,53 (I. Vj. EUR 3.751,84)-
-davon an verbundene Unternehmen EUR 2.307.217,92 (I. Vj. EUR 1.866.458,73)-
13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		74.393,52		-103.355,04
14. Ergebnis nach Steuern		-97.023.189,43		-29.609.175,58
15. Sonstige Steuern		-7.064,00		-52.163,00
16. Jahresfehlbetrag		-97.030.253,43		-29.661.338,58

Anhang für das Geschäftsjahr 2020

1. Allgemeine Angaben

Die Gesellschaft ist unter der Firma Transdev GmbH mit Sitz in Berlin im Handelsregister des Amtsgerichts Berlin-Charlottenburg unter der Nummer HRB 100617 B eingetragen.

Dem Jahresabschluss der Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2020 liegen die Vorschriften des Handelsgesetzbuches über die Rechnungslegung von Kapitalgesellschaften sowie die ergänzenden Vorschriften des Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung zu Grunde.

Die Gliederung des Anlagevermögens wurde, nach der Verordnung über die Gliederung des Jahresabschlusses von Verkehrsunternehmen vom 27. Februar 1968 (BGBI/1968, S. 193), in der am 17. Juli 2015 durch den Artikel 8 Absatz 11 geänderten Fassung (BGBl. IS. 1245), vorgenommen.

Die Gesellschaft ist eine große Kapitalgesellschaft gemäß § 267 Abs. 3 HGB.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB erstellt.

2. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend.

Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten bewertet, vermindert um planmäßige Abschreibungen. Die Abschreibungen erfolgen linear über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer. Die Bemessung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern beruht auf betrieblichen Erfahrungen. Voraussichtlich dauernde Wertminderungen werden durch außerplanmäßige Abschreibungen berücksichtigt.

Abnutzbare bewegliche Vermögensgegenstände mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten in einer Höhe von höchstens 250,00 EUR, die selbständig nutzbar sind, werden sofort abgeschrieben.

Abnutzbare bewegliche Vermögensgegenstände mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten in einer Höhe von mehr als 250,00 EUR aber nicht mehr als 1.000,00 EUR werden in einen jahresbezogenen Sammelposten eingestellt. Der Sammelposten wird im Jahr seiner Bildung und in den folgenden vier Wirtschaftsjahren linear jeweils mit 20% aufwandswirksam aufgelöst.

Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten bewertet. Gemäß § 253 Abs. 3 Satz 3 HGB werden voraussichtlich dauerhafte Wertminderungen durch außerplanmäßige Abschreibungen berücksichtigt. Von dem Wahlrecht des § 253 Abs. 3 Satz 4 HGB wird kein Gebrauch gemacht. Der niedrigere beizulegende Wert für Beteiligungen wird anhand der Discounted-Cashflow-Methode auf Basis der Planungen der Gesellschaften für die Jahre 2020-2027 und mit einer Annahme zum dauerhaften Betrieb von Verkehren auf dem deutschen Markt (ewige Rente) ermittelt. Sofern die Planung der Gesellschaften aufgrund der geplanten Liquidationen oder Unternehmensverkäufen einen kürzeren Zeitraum vorsehen, wird dieser entsprechend verwendet. Den Berechnungen liegt ein durchschnittlicher, gewogener Kapitalkostensatz nach Steuern von 4,20% (Vj. 3,57%) zugrunde.

Als verbundene Unternehmen werden alle Gesellschaften angesehen, die unter der Kontrolle der Transdev Group S.A., Paris, Frankreich, stehen.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden zum Nennwert oder dem jeweiligen niedrigeren beizulegenden Wert bewertet.

Liquide Mittel werden zum Nominalwert bewertet.

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten werden für Ausgaben vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Das gezeichnete Kapital ist zum Nennbetrag bewertet.

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden versicherungsmathematisch unter Zugrundelegung biometrischer Wahrscheinlichkeiten (Richttafeln Heubeck 2018 G) nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren ermittelt.

Bei der Bestimmung der Höhe der Rückstellung werden zukünftig erwartete Entgelt- und Rentensteigerungen bei der Ermittlung der Verpflichtungen berücksichtigt. Dabei geht die Gesellschaft derzeit von jährlichen Anpassungen von 1,50% (Vj. 1,50%) bei den Entgelten und bei den Renten aus. Der pauschal zugrunde gelegte Rechnungszins für die Abzinsung der Pensionsverpflichtungen beläuft sich auf 2,30% (Vj. 2,71%). Es handelt sich um den von der Deutschen Bundesbank ermittelten und veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der letzten 10 Jahre zum Stichtag 31. Oktober 2020 für eine angenommene Restlaufzeit von 15 Jahren.

Die Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewisse Verpflichtungen. Sie sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist.

Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt, sofern ausreichende objektive Hinweise für deren Eintritt vorliegen. Sofern Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr vorliegen werden diese gern. § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.

Der Ansatz der Verbindlichkeiten erfolgt mit ihrem Erfüllungsbetrag.

Latente Steuern wurden für die Unterschiede in den Bilanzansätzen der Handelsbilanz und der Steuerbilanz ermittelt, sofern sich diese in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen. Bei der Berechnung wurde ein Steuersatz von 30,0 % zugrunde gelegt. Die aktiven latenten Steuern setzten sich im Wesentlichen aus den temporären Unterschieden sowie den Verlustvorträgen zusammen und wurden mit passiven latenten Steuern saldiert. Dabei wurde die vollständige Nutzung der zugrundeliegenden Verlustvorträge im Planungszeitraum als wahrscheinlich eingeschätzt. Auf Grund des Aktivüberhangs der latenten Steuern zum Bilanzstichtag wurde von dem Aktivierungswahlrecht des § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB kein Gebrauch gemacht.

3. Erläuterungen zur Bilanz

Die vollständige Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2020 ist im beigefügten Anlagenspiegel dargestellt.

Sämtliche Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände haben wie im Vorjahr eine Laufzeit von bis zu einem Jahr.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von TEUR 162.894 resultieren aus dem Liquiditätssaldo der bei der Transdev GmbH geführten Konten im Rahmen des Cash-Management-Systems (CMS) (TEUR 155.190) sowie aus Lieferungen und Leistungen (TEUR 7.704), davon TEUR 875 gegenüber der Gesellschafterin Transdev Group S.A., Paris, Frankreich, sowie TEUR 4.673 aus Gewinnabführungen.

Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft beträgt TEUR 26 und wird zu 100% von der Transdev Group S.A., Paris, Frankreich, gehalten. Zum Stichtag ist das gezeichnete Kapital vollständig eingezahlt.

Mit Gesellschafterbeschluss vom 27. August 2020 wurde beschlossen, den Jahresfehlbetrag 2019 in Höhe von TEUR 29.661 auf neue Rechnung vorzutragen.

Die Pensionsrückstellungen betreffen die Versorgungsverpflichtungen gegenüber ausgeschiedenen Mitarbeitern.

Sonstige Rückstellungen bestehen insbesondere für ausstehende Rechnungen (TEUR 560), Tantieme (TEUR 1.990), einen Haftpflicht-Selbstbehalt (TEUR 21), Urlaubsansprüche (TEUR 636) und Berufsgenossenschaft (TEUR 68).

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 297.330 beinhalten Verbindlichkeiten gegenüber der Gesellschafterin Transdev Group S.A., Paris, Frankreich, in Höhe von TEUR 78.469. Diese Verbindlichkeiten bestehen aus, Finanzverbindlichkeiten (CMS) in Höhe von TEUR 2.941, in Höhe von TEUR 65.000 aus Gewährung von einem Darlehn, in Höhe von TEUR 6.100 aus den daraus resultierenden Cash Pool und Darlehnszinsen und in Höhe von TEUR 4.428 aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Die weiteren Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 218.861 betreffen Finanzverbindlichkeiten (CMS) gegenüber anderen verbundenen Unternehmen von TEUR 122.046, Verbindlichkeiten aus der Verlustübernahme in Höhe von TEUR 69.415, Verbindlichkeiten aus Darlehen in Höhe von TEUR 16.484 sowie Verbindlichkeiten aus dem Leistungsverkehr in Höhe von TEUR 10.916.

Sämtliche Verbindlichkeiten zum 31. Dezember 2020 sowie zum 31. Dezember 2019 sind nicht besichert und haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr, mit Ausnahme des Gesellschafterdarlehens mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren.

4. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gesellschaft erbringt ausschließlich inländische Verkehrsleistungen im Schienenpersonennahverkehr sowie Dienstleistungen an inländische Tochterunternehmen. In den Umsatzerlösen sind Umsatzminderungen für Vorjahre (periodenfremd) in Höhe von TEUR -621 enthalten.

Die Umsatzerlöse setzen sich wie folgt zusammen:

	TEUR
Inländische Verkehrsleistungen	10.534
Dienstleistungen an inländische Tochterunternehmen	38.920
	49.454

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten Erträge aus Weiterbelastungen in Höhe von TEUR 5.968, konzerninterne Umlagen in Höhe von TEUR 5.263 sowie Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von TEUR 343.

Abweichend zum Vorjahr wird die Management Fee in Höhe von TEUR 7.957 in den Aufwendungen für bezogene Leistungen statt in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind periodenfremde Aufwendungen in Höhe von insgesamt TEUR 724 enthalten.

Die Abschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von TEUR 26.573 betreffen außerplanmäßigen Abschreibung der Anteile an der Transdev Stadt GmbH (TEUR 10.027), der Transdev Verkehr GmbH (TEUR 9.444), der Griensteidl GmbH (TEUR 6.182) und der Transdev Niedersachsen-Westfalen GmbH (TEUR 920).

Die Erträge aus Ergebnisabführung betragen TEUR 4.673 und die Aufwendungen aus Verlustübernahme TEUR 69.415.

Das Zinsergebnis beinhaltet ein periodenfremdes Ergebnis von TEUR 37.

Steuern vom Einkommen und Ertrag in Höhe von TEUR 16 sind periodenfremd.

5. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Haftungsverhältnisse

Es bestehen Verbindlichkeiten aus Bürgschaften in Höhe von TEUR 66.275 für verbundene Unternehmen.

Weiterhin bestehen Verbindlichkeiten aus Gewährleistungsverträgen in Höhe von TEUR 8.219 für verbundene Unternehmen.

Ungesicherte Avale liegen in Höhe von 1.064 TEUR vor.

Die zu Gunsten verbundener Unternehmen eingegangenen Verpflichtungen aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen gegenüber Dritten waren nicht zu passivieren, da die zu Grunde liegenden Verbindlichkeiten durch die verbundenen Unternehmen voraussichtlich erfüllt werden können und daher mit einer Inanspruchnahme nicht zu rechnen ist.

Es bestehen folgende sonstige finanzielle Verpflichtungen:

	Laufzeit bis	Gesamtverpflichtung (Netto) TEUR
Mietvertrag Bürogebäude, Tiefgaragen und Lagerflächen Georgenstraße 22 in 10117 Berlin	09/2022	1.099
Betriebs- & Geschäftsausstattung sowie PKW Leasing	04/2024	195
Summe		1.294

Geschäfte mit nahestehenden Personen

Es besteht ein Dienstleistungsvertrag mit der Gesellschafterin Transdev Group S.A., Paris, Frankreich, über die Führung wesentlicher Teile der laufenden administrativen Tätigkeiten. Die Vergütung betrug im Geschäftsjahr 2020 TEUR 7.957.

6. Sonstige Angaben

Anzahl der Arbeitnehmer

Im Jahresdurchschnitt waren im Geschäftsjahr 304 Mitarbeiter beschäftigt. Nach Gruppen setzt sich die Anzahl der Arbeitnehmer wie folgt zusammen:

	2020	2019
Vollzeit	262	235
Teilzeit	42	66
Gesamt	304	301

Die Aufwendungen für den Abschlussprüfer Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, betrugen TEUR 175 und betreffen Abschlussprüfungsleistungen.

Mitglieder der Geschäftsführung waren im Geschäftsjahr 2020 bzw. sind:

―	Dr. Tobias Heinemann, Sprecher der Geschäftsführung und Geschäftsführer Bahn (ab 1. Juli 2020 auch Geschäftsführer Personal und Soziales)
―	Henrik Behrens, Geschäftsführer Bus
―	Younès Rouissi, Geschäftsführer Finanzen
―	Susanne Greinert, Geschäftsführerin Personal und Soziales (bis 30. Juni 2020)

Für das Geschäftsjahr 2020 belaufen sich die Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung auf TEUR 1.078.

Mitglieder des Aufsichtsrates waren im Geschäftsjahr 2020:

―	Herr Christian Schreyer (Vorsitzender), CEO Northern and Central European Zone und Chairman Germany, Transdev Group S.A., Saint Cloud (Frankreich), bis 25. Februar 2021
―	Herr Martin Becker-Rethmann (Vorsitzender), CEO Zone Germany, Transdev Group S.A., Berlin, ab 25. Februar 2021
―	Herr Dr. Kristian Loroch (stellv. Vorsitzender in Jahren mit gerader Jahreszahl), Vorstandsmitglied der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), Altenstadt (Hessen), ab 11. Februar 2020
―	Herr Bernd Balzer (stellv. Vorsitzender in Jahren mit ungerader Jahreszahl), Gewerkschaftssekretär ver.di Südwestfalen, Solingen
―	Frau Corinne van Butsele, Head of Financing and Treasury Department, Transdev S.A., Lagny sur Marne (Frankreich)
―	Frau Florence Weingarten, Group General Counsel, Transdev Group S.A., Paris (Frankreich)
―	Herr Clement de Villepin, Group Human Resources Director, Transdev Group S.A., Chambourcy (Frankreich)
―	Frau Anne Bagneux, Directrice Zone Sud France, Transdev Group S.A., Versailles (Frankreich), bis 15. Februar 2021
―	Frau Virginie Fernandes, Group Chief Strategy and Transformation Officer, Transdev Group S.A., Paris (Frankreich), ab 15. Februar 2021
―	Herr Antoine Colas, General Secretary, Transdev Group S.A., Paris (Frankreich)
―	Herr Karsten Tanzmann, Sachbearbeiter Kasse/Abrechnung und Betriebsratsvorsitzender, Heidenheimer Verkehrsgesellschaft mbH, Heidenheim, bis 20. November 2020
―	Frau Yolanda Laatsch, Busfahrerin, HABUS GmbH Verkehrsbetriebe, Hagen, ab 21. November 2020
―	Herr Armin Hinderer, Sachbearbeiter Betrieb, Stadtbus Schwäbisch Hall GmbH, Schwäbisch Hall
―	Herr Andreas Küper, Referent Securitymanagement, Transdev GmbH, Osnabrück
―	Frau Anja Kühler, Leiterin Recht, Transdev GmbH, Mittenwalde

Im Geschäftsjahr 2020 erhielten Mitglieder des Aufsichtsrates Aufwandsentschädigungen von insgesamt TEUR 12,9. Diese wurden Ende Dezember 2020 ausgezahlt.

Konsolidierungskreis

Die Gesellschaft stellt einen Konzernabschluss auf; sie wird in den Konzernabschluss der Transdev Group S.A., Paris, Frankreich, einbezogen (kleinster und größter Konsolidierungskreis).

Angaben zum Anteilsbesitz

Eine Aufstellung des Anteilsbesitzes ist dem Anhang beigefügt.

Ergebnisverwendungsvorschlag

Die Geschäftsführung wird der Gesellschafterversammlung vorschlagen, den zum 31. Dezember 2020 ausgewiesenen Jahresfehlbetrag von EUR 97.030.253,43 auf neue Rechnung vorzutragen.

Nachtragsbericht

Auf Führungsebene der Transdev GmbH in Berlin kam es zu folgenden Veränderungen: Christian Schreyer, Aufsichtsratsvorsitzender, hat sein Amt mit Wirkung zum 25. Februar 2021 niedergelegt, daraufhin wurde Martin Becker-Rethmann mit Wirkung zum 25. Februar 2021 zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates berufen.

Weitere Ereignisse mit wesentlichem Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben sich nach dem Ende des Geschäftsjahres nicht ergeben.

Berlin, den 30. Juni 2021

Dr. Tobias Heinemann, Sprecher der Geschäftsführung

Younès Rouissi, Geschäftsführer

Henrik Behrens, Geschäftsführer

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2020

	Anschaffungs- und Herstellungskosten				Kumulierte Abschreibungen
	1.1.2020 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	31.12.2020 EUR	1.1.2020 EUR	Zugänge EUR
Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Software	17.020.274,21	1.935.028,87	0,00	18.955.303,08	9.005.121,10	2.040.609,97
2. Geleistete Anzahlungen immaterielle Vermögensgegenstände	51.856,00	5.231,25	0,00	57.087,25	0,00	0,00
	17.072.130,21	1.940.260,12	0,00	19.012.390,33	9.005.121,10	2.040.609,97
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten	8.851,06	0,00	0,00	8.851,06	8.020,41	269,40
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.634.215,48	337.636,68	0,00	3.971.852,16	2.697.883,85	459.547,51
	3.643.066,54	337.636,68	0,00	3.980.703,22	2.705.904,26	459.816,91
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	299.513.867,43	0,00	0,00	299.513.867,43	33.290.865,84	26.573.181,97
2. Beteiligungen	2.462.250,00	0,00	0,00	2.462.250,00	0,00	0,00
3. Sonstige Ausleihungen	1.640,05	0,00	0,00	1.640,05	0,00	0,00
	301.977.757,48	0,00	0,00	301.977.757,48	33.290.865,84	26.573.181,97
	322.692.954,23	2.277.896,80	0,00	324.970.851,03	45.001.891,20	29.073.608,85

	Kumulierte Abschreibungen		Buchwerte
	Abgänge EUR	31.12.2020 EUR	31.12.2020 EUR	31.12.2019 EUR
Anlagevermögen
1. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Software	0,00	11.045.731,07	7.909.572,01	8.015.153,11
2. Geleistete Anzahlungen immaterielle Vermögensgegenstände	0,00	0,00	57.087,25	51.856,00
	0,00	11.045.731,07	7.966.659,26	8.067.009,11
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten	0,00	8.289,81	561,25	830,65
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	0,00	3.157.431,36	814.420,80	936.331,63
	0,00	3.165.721,17	814.982,05	937.162,28
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	59.864.047,81	239.649.819,62	266.223.001,59
2. Beteiligungen	0,00	0,00	2.462.250,00	2.462.250,00
3. Sonstige Ausleihungen	0,00	0,00	1.640,05	1.640,05
	0,00	59.864.047,81	242.113.709,67	268.686.891,64
	0,00	74.075.500,05	250.895.350,98	277.691.063,03

Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31. Dezember 2020

Name der Gesellschaft	Sitz	Beteiligungshöhe %	Eigenkapital zum 31.12.2020 TEUR	Jahresergebnis 2020 TEUR
Anteile an verbundenen Unternehmen
Transdev Stadt GmbH	Berlin	100,0	10.534	0 ^*)
Transdev Regio GmbH	Berlin	100,0	74.051	0 ^*)
Transdev Verkehr GmbH	Moers	100,0	2.055	0 ^*)
Transdev Verwaltungs SE	Moers	100,0	138	3
Transdev Niedersachsen-Westfalen GmbH	Rheda-Wiedenbrück	100,0	2.522	0 ^*)
Transdev Sachsen-Anhalt GmbH	Halberstadt	100,0	100	0 ^*)
Griensteidl GmbH	Gröbenzell	100,0	1.237	0 ^*)
Niederschlesische Verkehrsgesellschaft mbH	Weißwasser	100,0	4.583	0 ^*)
Transdev Vertrieb	Leipzig	100,0	25	0 ^*)
Beteiligungen
KSA GmbH	Augsburg	49,0	36	1
KSI GmbH & Co. KG	Augsburg	49,0	5.000	330

^*) Bei diesen Gesellschaften bestehen Ergebnisabführungsverträge mit der Transdev GmbH, Berlin

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020

A. Grundlagen der Gesellschaft

Die Transdev GmbH mit Sitz in Berlin ist eine Holding-Gesellschaft, die die deutschen Verkehrsaktivitäten der französischen Muttergesellschaft Transdev Group S.A., Paris, Frankreich, im Wesentlichen über Ihre Tochtergesellschaften durchführt. Die Transdev Group S.A. zählt zu den international aufgestellten Unternehmensgruppen im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Anteilseigner der französischen Transdev Group S.A., Paris, sind die Caisse des Depots et Consignations, Paris, Frankreich, sowie die Rethmann SE &Co. KG, Selm.

Über Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträge spiegelt sich das Ergebnis der Tochtergesellschaften unmittelbar im Jahresergebnis der Transdev GmbH wider. Darüber hinaus führt die Gesellschaft im eigenen Namen Verkehre, insbesondere für die Bundeswehr, unter Nutzung von Dienstleistern, durch.

Für die Transdev GmbH wird ein Konzernabschluss (kleinster Konsolidierungskreis) angefertigt. Zudem wird diese in den Konzernabschluss der Transdev Group S.A., Paris, Frankreich (größter Konsolidierungskreis), einbezogen.

B. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland, Europa und der Welt wurde im Jahr 2020 maßgeblich von den Auswirkungen der Corona-Pandemie bestimmt. Der rasante Anstieg der Infektionszahlen mit dem Covid-19-Virus ab März 2020 führte in Deutschland zu massiven Einschnitten des gesellschaftlichen Lebens. Die deutsche Volkswirtschaft erlebte im Jahr 2020 eine der schwersten Rezessionen seit der Nachkriegszeit.

Nach den Schätzungen des Sachverständigenrates wird für das Jahr 2020 ein Rückgang des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 5,0% (kalenderbereinigt 5,3%) erwartet, was insbesondere auf den massiven Rückgang im zweiten Quartal 2020 zurückzuführen ist. Im dritten Quartal 2020 konnte sich die deutsche Wirtschaft laut Statistischem Bundesamt (Destatis) zwar wieder erholen. Allerdings wurde diese Erholung durch die zweite Corona-Welle und den erneuten Lockdown zum Jahresende ausgebremst. Dennoch bleibt die deutsche Wirtschaftsleistung im vierten Quartal 2020 um 3,9% niedriger als noch im vierten Quartal 2019 vor Ausbruch der Pandemie. ¹

Schon vor und während der Pandemie sah sich die deutsche Volkswirtschaft mit langfristigen Veränderungen konfrontiert. Durch den Strukturwandel, insbesondere aufgrund des technologischen Fortschritts im Zuge der Digitalisierung und des notwendigen Aufbruchs in eine neue Klimapolitik, ist die Wirtschaftspolitik gefordert, das Wachstumspotenzial der deutschen Volkswirtschaft zu stärken. ²

2. Branchenbezogene Rahmenbedingungen

Das Jahr 2020 begann mit guten Vorzeichen für die Branche infolge der Umsetzung der Mehrwertsteuersenkung für Fahrkarten ab 51 Kilometern auf den ermäßigten Satz von 7%. Die Fahrgäste profitierten somit von rund 10% günstigeren Fahrkarten ab dieser Reichweite sowie von ebenfalls reduzierten BahnCards. Die erfreuliche Entwicklung wurde spätestens ab Mitte März gebremst, als allen Akteuren bewusst wurde, dass die Covid-19-Pandemie auch die Nahverkehrsbranche vor nie dagewesene Herausforderungen stellen wird.

¹ Destatis: Bruttoinlandsprodukt im 4. Quartal 2020 um 0,1% höher als im Vorquartal, Pressemitteilung Nr. 040 vom 29. Januar 2021
² Sachverständigenrat: Kurzfassung Corona-Krise gemeinsam Bewältigen, Resilienz und Wachstum stärken, Jahresgutachten 2020/21.

Als systemrelevante Dienstleistung wurde der innerdeutsche öffentliche Personennahverkehr seitens der Bestellerorganisationen insgesamt ohne größere Angebotsreduzierungen aufrechterhalten. Die Branche beschäftigte sich fortan mit der Umsetzung von Hygienekonzepten, um einen möglichst hohen Infektionsschutz für Reisende und Mitarbeitende in öffentlichen Verkehrsmitteln zu gewährleisten. Den Fahrgästen wurde die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung auferlegt, die Verkehrsunternehmen selbst erhöhten den Infektionsschutz u.a. durch zusätzliche Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen der Fahrzeuge.

Dennoch hatten die im Rahmen der Covid-19-Pandemie im Jahr 2020 von der öffentlichen Hand verordneten Maßnahmen starke Auswirkungen auf den Personenverkehr mit zum Teil entsprechend massiven wirtschaftlichen Folgen für die hier tätigen Unternehmen.

Bedingt durch die Corona-Pandemie waren im Jahr 2020 nur etwa halb so viele Fahrgäste im Linienfernverkehr mit Bussen und Bahnen unterwegs wie im Vorkrisenjahr 2019. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, war das Fahrgastaufkommen mit 88 Millionen Personen um 49% geringer als 2019. Im Eisenbahn-Fernverkehr reisten mit 82 Millionen Fahrgästen 46% weniger Menschen. Im Linienverkehr mit Fernbussen ging die Fahrgastzahl sogar um 71% auf 6,1 Millionen zurück. ³

Im Nahverkehr, der einen Anteil von fast 99% am Linienverkehr hat, ging das Fahrgastaufkommen im Jahr 2020 nach vorläufigen Ergebnissen um rund ein Drittel zurück. So waren im Eisenbahn-Nahverkehr einschließlich S-Bahnen mit 1,7 Milliarden Fahrgästen 39% weniger Menschen unterwegs als 2019. Mit Straßenbahnen fuhren 2,9 Milliarden Fahrgäste und somit 31% weniger als 2019. Die derzeit gemeldeten Daten für den Liniennahverkehr insbesondere mit Bussen, die einen Rückgang um knapp ein Viertel zeigen, bilden möglicherweise die tatsächlichen Rückgänge nicht vollständig ab - unter anderem deshalb, weil im Nahverkehr viele Fahrgäste Zeitkarten besitzen. Diese Tickets wurden aber vermutlich aufgrund der Pandemie vergleichsweise selten genutzt. Daher ist hier mit Revisionen der Meldewerte durch die Verkehrsunternehmen zu rechnen.

³ Destatis: Fahrgastzahl im Linienfernverkehr mit Bahnen und Bussen im Jahr 2020 halbiert, Pressemitteilung Nr. 172 vom 8. April 2021

Ausschlaggebend für die enormen Rückgänge der Fahrgastzahlen im Jahr 2020 waren das 2. und 4. Quartal, die von der Corona-Krise besonders geprägt wurden: Im 2. Quartal 2020 waren drei Viertel (-75%) weniger Personen im Fernverkehr mit Bussen und Bahnen unterwegs als im Vorjahreszeitraum, wobei der Bahnfernverkehr 72% weniger Fahrgäste zählte und der Linienverkehr mit Fernbussen mit 96% weniger Fahrgästen fast zum Erliegen kam. Im 4. Quartal 2020 nutzten 63% weniger Reisende den Fernverkehr (mit Bahnen: -59%; mit Bussen: -88%) als im 4. Quartal 2019. Das Fahrgastaufkommen im gesamten Fernverkehr lag im 1. Quartal 2020 um 14% und im 3. Quartal 2020 um 42% niedriger als in den entsprechenden Vorjahreszeiträumen. ⁴

Für 2020 schätzt die Branche die durch die reduzierten Fahrgastzahlen entstandenen Schäden in den Fahrgelderlösen auf rund 3,3 Mrd. Euro, wobei der zweite harte Lockdown zum Jahresende 2020 nur teilweise berücksichtigt ist und die Schadenssumme sich folglich noch erhöhen könnte. Die größten Verluste in den Fahrgelderlösen zeigen die Bundesländer Bayern, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Hessen.

Die im ÖPNV tätigen Unternehmen treffen diese Verluste wirtschaftlich vor allem aus sog. Netto- und eigenwirtschaftlichen Verträgen, bei denen die Unternehmen Chancen und Risiken aus den erzielten Fahrgelderlösen selbst verantworten.

Die im Jahr 2020 durch die Pandemie entstandenen Verluste in den Fahrgelderlösen sollen zu großen Teilen von der öffentlichen Hand erstattet werden. Der Bund stellt dafür der ÖPNV-Branche durch den sog. Rettungsschirm 2,5 Mrd. Euro zur Verfügung, die Länder sollen ihrerseits ebenso hohe Mittel bereitstellen. Die EU-Kommission hat die Rechtmäßigkeiten der Kompensationsleistungen für 2020 im August des Jahres bewilligt; allerdings mit der Einschränkung, dass für den Zeitraum März bis August (Phase 1) die Kompensationen von den Ländern direkt an die Verkehrsunternehmen und Aufgabenträger gezahlt werden können. Für September bis Dezember (Phase 2) hingegen mussten die Verkehrsunternehmen mit den Aufgabenträgern für jeden Verkehrsvertrag einen Nachtrag abschließen, um Kompensationen zu erhalten. Pandemiebedingte Einsparungen durch beispielsweise geringere Fahrleistungen müssen allerdings im Rahmen der Kompensation berücksichtigt und die Kompensation entsprechend reduziert werden.

⁴ Destatis, Fahrgastzahl im Linienfernverkehr mit Bahnen und Bussen im Jahr 2020 halbiert, Pressemitteilung Nr. 172 vom 8. April 2021

Die Kompensation der pandemiebedingten Mindererlöse erfolgte dabei in zwei Phasen. In Phase 1 (1. März bis 31. August 2020) erfolgt die Kompensation über die jeweils geltende Landes-Richtlinie. Die Höhe des Ausgleichs bemisst sich je nach Festlegung zwischen 90% und 100% des jeweils erstattungsfähigen Schadens. Die erstattungsfähigen Schäden sind in den Landes-Richtlinien aufgeführt.

Die Verkehrsunternehmen haben bis zum 30. September 2020 einen vorläufigen Antrag auf Erstattung gestellt, welcher bis zum 30. September 2021 final testiert beim Land eingereicht werden muss. Zum Jahresende 2020 erfolgten für Phase 1 vorläufige Zahlungen i.H.v. 90-100% der vorläufig beantragten Mittel. In dem Zuge waren unterjährig getätigte Liquiditätszahlungen, welche an einige Verkehrsunternehmen geleistet wurden, aufzurechnen bzw. zurückzuzahlen.

Eine Kompensation in Phase 2 (1. September bis 31. Dezember 2020) erfolgt über einzelvertragliche Regelungen zwischen dem Verkehrsunternehmen und dem/den Aufgabenträger/n (im Allgemeinen als Nachtrag zum Verkehrsdurchführungsvertrag), eine Finanzierung soll analog der Phase 1 erfolgen.

Zum Jahresende 2020 war der Sachstand zur Phase 2 unterschiedlich: Während in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Bayern bereits derartige Vereinbarungen abgeschlossen wurden, liefen in den anderen Bundesländern noch die Verhandlungen zum Abschluss von Vereinbarungen mit den Aufgabenträgern.

Phase 3 des Rettungsschirms betrifft eine etwaige Kompensation für 2021ff, und soll wie in Phase 2 als einzelvertragliche Regelungen zwischen Verkehrsunternehmen und Aufgabenträgern (im Allgemeinen als Nachtrag zum Verkehrsdurchführungsvertrag) erfolgen. Zum Berichtszeitpunkt hat der Bund für das Jahr 2021 eine weitere Finanzierung i.H.v. 1 Mrd. Euro für die Branche zugesagt, ebenso können die in 2020 für die Kompensation nicht abgerufenen Gelder (rund 1,7 Mrd. Euro) in Anspruch genommen werden. Bezüglich der hälftigen Finanzierung durch die Länder laufen bereits entsprechende Gespräche mit den Verkehrsministerien.

Neben den Corona-Herausforderungen sind die Nachwirkungen der Betreiberwechsel im Jahr 2019 weiterhin spürbar. Teilweise mussten Subunternehmerverträge mit Vorbetreibern geschlossen werden, um trotz eigener personeller Engpässe das geforderte Leistungsangebot erbringen zu können. Auch bei der Auslieferung von Neufahrzeugen kam es stellenweise zu Verzögerungen, sodass Ersatzkonzepte gefahren werden mussten.

Das Jahr 2020 war aus Sicht des Wettbewerbs von einem unterdurchschnittlichen Vergabevolumen geprägt. Wie sich bereits in den letzten zwei Jahren abzeichnete, konzentrierte sich die Branche auch 2020 vornehmlich auf die Stabilisierung der jüngst in Betrieb genommenen Netze, Geschäftsentwicklungstätigkeiten wurden deutlich zurückgefahren. Neben regional aktiven Bietern war nach unserer Kenntnis das Bieterfeld der international agierenden Wettbewerber kleiner als in den Jahren zuvor. Ein Ausschreibungsschwerpunkt lag in Bayern, wo zwei größere Netze in die Neuvergabe gingen und grundsätzlich gute Wettbewerbsbedingungen herrschten. In beiden Fällen konnte die DB Regio als Bestandsbetreiber die Verträge langfristig sichern.

Die Transdev-Gruppe beteiligte sich eher selektiv am Ausschreibungsmarkt. Das erst 2019 per Notvergabe gewonnene WO Dieselnetz wurde im Langfristvertrag an die DB Regio verloren. Ebenso musste auch Transdev im Rahmen des Vergabeverfahrens Dieselnetz Niedersachsen-Mitte Bestandsverkehre an die DB Regio abgeben.

Die Bearbeitung des für die Transdev-Gruppe wichtigen Bestandsverkehrs der Mittelrheinbahn hat sich bis in das erste Quartal 2021 hingezogen. Im Juni 2021 haben wir die verbindliche Information erhalten, dass die Verteidigung dieses Vertrages erfolgreich verlaufen ist.

Als Fazit für das bisherige Ausschreibungsjahr 2020 lässt sich zum Berichtszeitpunkt zusammenfassen, dass sich keine wesentlichen Verschiebungen im Markt ergeben haben. Im Ausblick auf das Jahr 2021 erwartet die Transdev-Gruppe ein höheres Vergabevolumen mit relevanten Schwerpunkten zur Sicherung der Bestandsverträge u.a. in Nordrhein-Westfalen und Sachsen.

Die Anbieter im eigenwirtschaftlichen Schienenpersonenfernverkehr bekamen im Jahr 2020 auch unmittelbar die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie zu spüren. Während die DB AG ihre Verkehrsleistung größtenteils aufrechterhalten hat, konnten private Konkurrenten ihre Angebote nicht aufrechterhalten oder gar neu in den Markt eintreten.

3. Entwicklung Transdev Deutschland-Gruppe

3.1 Holding

Die Rethmann-Gruppe ist seit 9. Januar 2019 offiziell der zweite Anteilseigner der Transdev-Gruppe neben der Caisse des Dépôts. Rethmann hält 34% der Anteile an der Transdev Group S.A., Paris. Die in diesem Zusammenhang von der Transdev GmbH aufgenommene 100-prozentige Tochtergesellschaft Transdev SE & Co. KG (vormals Rhenus Veniro SE & Co. KG) wurde im Dezember 2020 im Zuge eines Formwechsels in die Transdev Verkehr GmbH umgewandelt und bereichert weiterhin mit mehr als 1.500 Mitarbeitern das Team in Deutschland.

Im Rahmen der Umstrukturierung im Vorstand (Executive Committee) der Transdev Group S.A., Paris, wurden organisatorische und personelle Entscheidungen für die Neuausrichtung der internationalen Transdev-Gruppe getroffen. Zukünftig werden die drei größten Transdev-Länder Frankreich, USA und Deutschland Mitglieder im internationalen Executive Committee sein und direkt an den CEO berichten.

Mit Wirkung zum 15. Februar 2021 wurde Herr Martin Becker-Rethmann in den internationalen Transdev-Vorstand berufen und hat dort als CEO Germany die Verantwortung für das Deutschlandgeschäft im Konzernvorstand übernommen. Nachdem der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende, Herr Christian Schreyer, sein Amt niedergelegt hatte, wurde Martin Becker-Rethmann in der Gesellschafterversammlung vom 15. Februar 2021 als Mitglied des Aufsichtsrates bestellt und hat mit Wirkung zum 25. Februar 2021 den Vorsitz im Aufsichtsrat übernommen.

Susanne Greinert, Geschäftsführerin Personal & Soziales (Arbeitsdirektorin) ist am 30. Juni 2020 aus der Gruppe ausgeschieden. Als Sprecher der Geschäftsführung und Geschäftsführer Bahn übernahm Dr. Tobias Heinemann ab 1. Juli 2020 in Personalunion auch die Funktion des Geschäftsführers Personal & Soziales (Arbeitsdirektor). Die Funktionen der zwei weiteren Geschäftsführer der Transdev GmbH, Henrik Behrens (Geschäftsführer Bus) und Younès Rouissi (CFO/Geschäftsführer Finanzen), bleiben davon unberührt.

3.2 Bahngeschäft Transdev GmbH

Während des ersten Lockdowns im März und April 2020 verzeichneten einige Bahnbetriebe eine temporär vom Aufgabenträger angeordnete Reduktion der Fahrleistung. Über alle Bahnverträge der Transdev GmbH hinweg wurde die Fahrleistung um durchschnittlich ca. 20% reduziert. Nach diesem Zeitraum gab es im Jahr 2020 keine pandemiebedingten Verringerungen der Fahrleistung.

Zudem wurde mit der DB Netz vereinbart, dass anfallende Stornoentgelte für Infrastruktur während des ersten Lockdowns rückwirkend zum 17. März 2020 nicht gezahlt werden müssen.

Auch auf Pönalezahlungen aufgrund von Corona-bedingten Ausfällen/Angebotseinschränkungen etc. wurde seitens der Aufgabenträger weitestgehend verzichtet bzw. konnten diese in den Anträgen auf Kompensation als pandemiebedingter Schaden geltend gemacht werden.

Die Pünktlichkeit der Bahnunternehmen war während des 1. Lockdowns sehr gut; dies legt nahe, dass schlechte Pünktlichkeitswerte im Wesentlichen auf eine Überlastung der Infrastruktur zurückzuführen sind.

Etwa 50% des Umsatzes im Bahnbereich kommt aus Nettoverträgen - hier ist die Wirtschaftlichkeit der Transdev sehr stark von täglichen Fahrgeldeinnahmen, respektive der Kompensation entgangener Fahrgeldeinnahmen abhängig.

3.3 Busgeschäft Transdev GmbH

Zwischen Mitte März und Ende April 2020 verzeichnen die meisten Busbetriebe eine vom Aufgabenträger angeordnete Reduktion der Fahrleistung. Über alle Busbetriebe hinweg wurde die Fahrleistung um durchschnittlich ca. 30% reduziert. Einzelne Busbetriebe erbrachten nur noch bis zu 30% der vertraglich vereinbarten Fahrleistung.

Ein starker Rückgang der Verkehrsleistung war vor allem bei Schülerverkehren, Bedarfs- und Sondertransporten (z.B. Messeverkehre) und B2B-Dienstleistungen (z.B. Bundeswehrverkehre) zu verzeichnen. Mit Öffnung der Schulen ab Mitte Mai 2020 kehrten die meisten Betriebe wieder auf eine Verkehrsleistung von 80-90% zurück, im Laufe des Sommers dann auch wieder in den Regelbetrieb.

95% der Busbetriebe hatten zum Schutz des Fahrpersonals den Vordereinstieg geschlossen und den Fahrkarten verkauf über längere Zeit gestoppt, was sich spürbar auf sinkende Fahrgeldeinnahmen auswirkte. Durch die Installation von Fahrerplatzeinhausungen wurde der Vordereinstieg und Ticketverkauf wieder ermöglicht, die Fahrgastzahlen bewegten sich aber bis Jahresende weit unter den Erwartungen. Teils hinkten die kommunalen Betriebe mit der Wiederaufnahme des Fahrkartenverkaufs deutlich hinterher, so dass im Rahmen der Einnahmeaufteilungen (negative) Effekte resultieren können.

Die stärksten negativen Auswirkungen auf die Einnahmen sind bei den Nettoverträgen und eigenwirtschaftlichen Verkehren zu verzeichnen (ca. 35% aller Busverträge der Transdev GmbH). Zur Gegensteuerung wurden, ähnlich wie im Bahnbetrieb, die bestehenden Verkehrsverträge angepasst.

Die besonders negativ belastete Schaumburger Verkehrsgesellschaft wurde verkauft, bei der Martin Becker GmbH & Co. KG und der Omnibus-Verkehr Ruoff GmbH wurden Konzessionen zurückgegeben; diese werden nun übergangsweise über Notvergaben betrieben.

Gleichzeitig ergaben sich durch die zunehmende wirtschaftliche Schieflage bei anderen Verkehrsunternehmen Möglichkeiten, eigentlich auskömmliche Konzessionen und ganze Betriebsteile zu übernehmen. Beispiel ist hierfür die insolvente Rexer-Gruppe. Hier übernahm die Omnibus-Verkehr Ruoff GmbH die Konzessionen und Mitarbeiter für die Linien in Heilbronn.

3.4 Maßnahmen der Transdev-Gruppe

Über die gesamte Transdev-Gruppe in Deutschland hinweg wurden - neben dem Schutz unserer Fahrgäste und Mitarbeitenden - einige Sofortmaßnahmen ergriffen. Infolge des ersten Lockdowns erfolgte eine radikale Ausgabensteuerung, u.a. ein Einstellungsstopp für Verwaltungsbereiche, die Aussetzung von Beraterverträgen, die Prüfung von Neu-/Ersatzinvestitionen sowie konsequentes Kostenmanagement.

In allen Bereichen wurden die Strukturkosten überprüft und entsprechende Maßnahmen zur Reduzierung der Kosten eingeleitet. Außerdem wurden alle Mitarbeiter/innen angehalten, Resturlaub sowie Überstunden zeitnah abzubauen. Diverse gruppenweite Top-Projekte für 2020 wurden neu priorisiert.

Seit Ausbruch der Pandemie befinden sich die betroffenen Unternehmen der Transdev-Gruppe in direkten Gesprächen mit den Aufgabenträgern. So konnten für Phase 1 und 2 - auch dank einer branchenweiten, gemeinsamen Verhandlung gegenüber der Politik - sämtliche Vereinbarungen mit den Aufgabenträgern erfolgreich abgeschlossen werden.

Trotz der umfangreichen Kompensationen seitens Bund und Ländern wird das wirtschaftliche Ergebnis der Transdev-Gruppe im Jahr 2020 durch die Pandemie negativ beeinflusst. So sind oftmals Hygienemaßnahmen wie Masken für das fahrende Personal, erhöhte Reinigungsaufwendungen aber auch "Mengeneffekte" in der Fahrgastnachfrage (z.B. nach Inbetriebnahmen, bei Neuverkehren, jährliches Wachstum) nicht erstattungsfähig. Zudem müssen pandemiebedingte Einsparungen mit den Kompensationsleistungen verrechnet werden. Darüber hinaus hat das Land Bayern in Phase 1 und 2 nur 90% der pandemiebedingten Schäden erstattet. Da die Nettoverträge Bahn in Bayern vor der Pandemie deutschlandweit die höchsten Fahrgeldeinnahmen generierten, hat dies die Wirtschaftlichkeit der Verträge negativ beeinflusst. Für Phase 3 gibt es Anzeichen, dass das Land Bayern in 2021 100% der pandemiebedingten Schäden erstatten wird.

4. Lage

4.1 Vermögenslage

	2020		2019
	TEUR	%	TEUR	%
Immaterielle Vermögensgegenstände	7.967	1,8	8.067	1,6
Sachanlagen	815	0,2	937	0,2
Finanzanlagen	242.114	56,5	268.687	52,6
Langfristig gebundenes Vermögen	250.896	58,5	277.691	54,4
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	4.296	1,0	3.333	0,7
Forderungen gegen verbundene Unternehmen	162.019	37,8	210.941	41,4
Forderungen gegen Gesellschafter	875	0,2	1.148	0,2
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	625	0,1	902	0,2
Sonstige Vermögensgegenstände	9.790	2,3	15.836	3,1
Liquide Mittel	59	0,0	56	0,0
Rechnungsabgrenzungsposten	196	0,0	181	0,0
Kurzfristig gebundenes Vermögen	177.860	41,5	232.397	45,6
	428.756	100,0	510.088	100,0

Das Anlagevermögen verringerte sich um 26,8 Mio. EUR, da Investitionen in neue Software von planmäßigen Abschreibungen überkompensiert wurden sowie wegen verringerter Finanzanlagen aufgrund von Abschlägen bei der Beteiligungsbewertung. Die Finanzanlagen setzen sich zum größten Teil aus Anteilen an der Transdev Regio GmbH (146,0 Mio. EUR) und der Transdev Stadt GmbH (36,7 Mio. EUR) sowie der Transdev Verkehr GmbH (55,2 Mio. EUR) zusammen.

Das Umlaufvermögen (inkl. ARAP) mit 177,9 Mio. EUR ist im Vergleich zum Vorjahr (232,4 Mio. EUR) um 54,5 Mio. EUR gesunken. Dies ist im Wesentlichen bedingt durch die um 48,9 Mio. EUR gesunkenen Forderungen gegen verbundene Unternehmen, insbesondere aus veränderten Cash-Pool-Salden sowie den Gewinnabführungen der Tochtergesellschaften resultierend. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, welche aus dem Bundeswehr Fuhrparkservice herrühren, sind von 3,3 Mio. EUR im Vorjahr auf 4,3 Mio. EUR gestiegen. Die sonstigen Vermögensgegenstände sind um 6,0 Mio. EUR gesunken, was auf einer geringeren Forderung gegen das Finanzamt beruht.

	2020		2019
	TEUR	%	TEUR	%
Gezeichnetes Kapital	26	0,0	26	0,0
Kapitalrücklage	246.313	57,4	246.313	48,3
Gewinnrücklage	2	0,0	2	0,0
Gewinnvortrag	-25.817	-6,0	3.845	0,8
Jahresüberschuss/-fehlbetrag	-97.030	-22,6	-29.661	-5,8
Eigenkapital	123.494	28,8	220.524	43,2
Rückstellung für Pensionen und ähnliche Verpflichtung	32	0,0	113	0,0
Steuerrückstellungen	323	0,1	216	0,0
Sonstige Rückstellungen	3.950	0,9	3.635	0,7
Rückstellungen	4.305	1,0	3.964	0,8
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	2.175	0,5	2.393	0,5
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	218.861	51,0	113.910	22,3
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	78.469	18,3	167.899	32,9
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	21	0,0	0	0,0
Sonstige Verbindlichkeiten	1.432	0,3	1.398	0,3
Kurzfristiges Fremdkapital	300.958	70,2	285.600	56,0
	428.756	100,0	510.088	100,0

Das Eigenkapital der Transdev GmbH hat sich im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr auf 123,5 Mio. EUR (Vorjahr 220,5 Mio. EUR) reduziert. Der Rückgang resultiert aus dem Jahresfehlbetrag der Gesellschaft, der maßgeblich durch die im Rahmen der Ergebnisabführungsverträge mit Tochtergesellschaften erzielten Ergebnisse beeinflusst ist sowie die Abschreibungen aus der Beteiligungsbewertung bei den Finanzanlagen.

Die Rückstellungen in Höhe von 4,3 Mio. EUR (Vorjahr 4,0 Mio. EUR) sind um 0,3 Mio. EUR gestiegen. Grund dafür ist im Wesentlichen die Erhöhung der sonstigen Rückstellungen, insbesondere die gestiegenen Rückstellungen für Tantieme. Dagegen laufen reduzierte Rückstellungen für ausstehende Leistungen.

Die Verbindlichkeiten in Höhe von 301,0 Mio. EUR bestehen fast ausschließlich aus Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (218,9 Mio. EUR), die insbesondere aus dem Cash Management sowie aus Verbindlichkeiten im Rahmen der Ergebnisabführungsverträge resultieren, was auch den Anstieg begründet.

4.2 Finanzlage

Die Finanzierung der Gesellschaft erfolgt über das zentrale Group Cash Management Agreement mit der Transdev Group S.A., Paris, Frankreich. Nach unserem derzeitigen Kenntnisstand werden auch künftig ausreichende liquide Mittel von der Muttergesellschaft zur Verfügung gestellt.

Aufgliederung der Cashflows	2020 TEUR	2019 TEUR
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	-19.590	-2.582
Cashflow aus Investitionstätigkeit	-2.278	-70.010
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit	-123	64.733
Veränderung des Finanzmittelfonds	-21.991	-7.859
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	45.366	53.225
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	23.375	45.366

Zusammensetzung des Finanzmittelfonds	2020	2019
Liquide Mittel	59	56
Cash-Pool (Saldo aus Forderungen und Verbindlichkeiten)	23.316	45.310
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	23.375	45.366

Die Veränderung des Finanzmittelfonds zum 31. Dezember 2020 resultiert aus den veränderten Cash-Pool-Salden der Tochtergesellschaften.

Die Gesellschaft war im Geschäftsjahr 2020 jederzeit in der Lage, ihre fälligen Verbindlichkeiten zu bedienen. Durch die Einbindung in das Cash-Management-System verfügt die Gesellschaft über einen finanziellen Rahmen für das operative Geschäft und die Finanzierung neuer zukunftssichernder Investitionen.

Im Geschäftsjahr 2020 wurden Investitionen in Höhe von 2,3 Mio. EUR. getätigt. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Investitionen im IT-Bereich. Hier erforderte die Einführung eines neuen ERP-Systems weitere große Investitionen. Zudem gab es Neuinvestitionen für die Umsetzung von IT-Projekten.

4.3 Ertragslage

	2020		2019
	TEUR	%	TEUR	%
Umsatzerlöse	49.454	100,0	61.702	100,0
Materialaufwand	-22.433	-45,4	-28.324	-45,9
Personalaufwand	-22.418	-45,3	-19.290	-31,3
Abschreibungen	-2.500	-5,1	-2.127	-3,4
Sonstige betriebliche Aufwendungen	-19.924	-40,3	-23.426	-38,0
Betriebsaufwand	-67.276	-136,1	-73.166	118,6
Sonstige betriebliche Erträge	11.618	23,5	10.903	17,7
Betriebsergebnis	-6.204	-12,6	-561	-0,9
Zinsergebnis	289		112
Erträge aus Beteiligungen	133		125
Ergebnis aus Gewinnabführung/Verlustübernahme	-64.742		-29.182
Abschreibungen Finanzanlagen	-26.573		0
Ergebnis vor Ertragsteuern	-97.098		-29.506
Ertragsteuern	74		-103
Ergebnis nach Steuern	-97.023		-29.609
Sonstige Steuern	-7		-52
Jahresfehlbetrag	-97.030		-29.661

Das Betriebsergebnis nach HGB (Operating Income nach Management Fee) wird zur internen Ergebnissteuerung herangezogen, es ermittelt sich aus dem Ergebnis vor Steuern abzüglich des Finanz- und des Beteiligungsergebnisses.

In monatlichen Review-Meetings wird zur internen Steuerung außerdem das Operating Income vor Management Fee nach IFRS analysiert. Unterschiede zwischen Handelsrecht und internationaler Rechnungslegung ergeben sich im Wesentlichen aus unterschiedlichen Abschreibungsdauern und Bewertungsunterschieden bei Rückstellungen (z.B. für schwere Instandhaltung, Drohverluste oder Pensionen).

Das Betriebsergebnis (Operating Income nach Management Fee) im Geschäftsjahr 2020 liegt bei -6,2 Mio. EUR nach -0,6 Mio. EUR im Jahr 2019. Auf die Entwicklung haben sich folgende Effekte ausgewirkt:

Die gesunkenen Umsatzerlöse in Höhe von 49,5 Mio. EUR (Vorjahr 61,7 Mio. EUR) setzen sich im Wesentlichen aus Erlösen für sonstige Verkehrsleistungen in Höhe von 10,5 Mio. EUR sowie aus Einnahmen aus der Management Fee (18,8 Mio. EUR) zusammen. Außerdem sind sonstige Umsatzerlöse für Weiterbelastung von Kosten des Shared Service Centers, der IT, und der Personalabrechnung in Höhe von 20,1 Mio. EUR enthalten.

Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen um 0,7 Mio. EUR auf 11,6 Mio. EUR, was im Wesentlichen mit gestiegenen Erlösen aus Weiterbelastungen zu erklären ist.

Der Materialaufwand (-22,4 Mio. EUR) ist gegenüber dem Vorjahr um 5,9 Mio. EUR gesunken. Ursächlich dafür sind vor allem die um 12,1 Mio. EUR geringeren Fremdleistungen für Subunternehmer sowie der Umgliederung des Aufwands für Management Fee (-8,0 Mio. EUR) aus den sonstigen betrieblichen Aufwendungen.

Der Personalaufwand der Transdev GmbH hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 3,1 Mio. EUR aufgrund gestiegener Entgeltanpassungen erhöht. Im Geschäftsjahr 2020 waren durchschnittlich 304 Mitarbeiter (Vorjahr 301 Mitarbeiter) in der Gesellschaft beschäftigt.

Die Abschreibungen der Sachanlagen resultieren aus planmäßigen Abschreibungen.

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind hauptsächlich Rechts- und Beratungskosten, Mietkosten, Betriebsführungskosten der französischen Muttergesellschaft, EDV- und Telefonkosten sowie Reisekosten enthalten. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen (-19,9 Mio. EUR) sind im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 Mio. EUR auf gesunken. Ursächlich hierfür ist die Umgliederung der Management Fee in den Materialaufwand (-8,0 Mio. EUR), zudem stiegen Kosten für Seminare, IT-Lizenzen, Telefon und Sachversicherung (-3,3 Mio. EUR).

Die Abschreibungen auf Finanzanlagevermögen in Höhe von 26,6 EUR Mio. resultieren aus gesunkenen Ertragsaussichten u.a. aus der Neueinschätzung der erzielbaren Erträge im Zusammenhang mit zwischenzeitlich erfolgten und anstehenden Neuausschreibungen sowie unter Berücksichtigung der Coronavirusbedingten Auswirkungen auf die Ertragslage der Tochtergesellschaften.

Das Ergebnis vor Ertragsteuern ist um 67,6 Mio. EUR gesunken. Ursächlich dafür sind insbesondere die gestiegenen Verlustübernahmen in Höhe von insgesamt -69,4 Mio. EUR, zusammen mit den sich nur geringfügig erhöhten Erträgen aus Gewinnabführungen (4,7 Mio. EUR) sowie den Abschreibungen auf Finanzanlagen (26,6 Mio. EUR).

Die Erträge aus Ertragsteuern sind um 0,2 Mio. EUR auf 74 Tsd. EUR im Jahr 2020 gestiegen. Die Erträge resultieren im Wesentlichen aus der Veranlagung für das Jahr 2017 zur Körperschaftssteuer zzgl. Solidaritätszuschlag sowie zur Gewerbesteuer.

Die vorstehenden Effekte führen zu einem Jahresfehlbetrag von 97,0 Mio. EUR (Vorjahr Jahresfehlbetrag von 29,7 Mio. EUR).

4.4 Gesamtaussage zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Das Operating Income nach Management Fee liegt mit einer Höhe von -6,2 Mio. EUR unter den Erwartungen des Budgets (-2,7 Mio. EUR). Grund sind vor allem die gesunken Umsatzerlöse (-12,2 Mio. EUR im Vergleich zu 2019). Die Ergebnisse aus den Ergebnisabführungsverträgen (-64,7 Mio. EUR) blieben deutlich hinter den Erwartungen zurück. Dies resultiert im Wesentlichen aus den angesprochenen operativen Problemen im öffentlichen Personennahverkehr bedingt durch die Corona-Pandemie.

C. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

1. Prognosebericht

Ausblick für den Schienenpersonenverkehr im Jahr 2021

Der internationale Fahrplanwechsel im Dezember 2021 wird diverse vertragliche Auswirkungen bei den SPNV-Verträgen der Transdev-Gruppe haben:

Bei der NordWestBahn GmbH (NWB) wird Ende 2021 der neue Verkehrsvertrag für die Leistungen im Netz der Regio-S-Bahn Bremen/Niedersachsen in Kraft treten. Die NordWestBahn betreibt das Netz bereits seit 2010. Im ersten Betriebsjahr wird das Leistungsvolumen des bestehenden Vertrages erbracht. Im Dezember 2022 erfolgt eine umfangreiche Netzerweiterung auf jährlich rund 6,5 Mio. Zug-km. Die Erweiterung umfasst die Integration der Strecke Verden (Aller) - Rotenburg (Wümme), die Strecke Oldenburg - Wilhelmshaven nach der Elektrifizierung, die Einführung einer Expresslinie Bremen - Bad Zwischenahn im Stundentakt sowie Taktverdichtungen in den Stoßzeiten auf einzelnen Linien. Zur Steigerung des Fahrgastkomforts wird die bewährte Bestandsflotte von Alstom um 16 Stadler FLIRT3-Neufahrzeuge ergänzt.

Ebenfalls zum Dezember 2021 werden die Bestandsverkehre der NWB auf den Linien des Emscher-Münsterland-Netzes in einen neuen Verkehrsvertrag überführt. Im Zuge dessen werden die Leistungen der heute überwiegend separat betriebenen Linie RB45 in die Linie RE14 integriert sowie ein ganztägiger Flügelzugbetrieb ab Dorsten in Richtung Borken (Westfalen) und Coesfeld eingeführt. Somit entstehen neue attraktive Direktverbindungen zwischen dem Münsterland und dem Ruhrgebiet. Das Leistungsangebot wird geringfügig um Verstärkerfahrten im Berufsverkehr erweitert. Zudem fordern die Aufgabenträger eine höhere Zugbegleitquote zur Erlössicherung und zur Steigerung des subjektiven Fahrgastgefühls.

Einen Ausschreibungsverlust musste die NordWestBahn auf der seit 2011 betriebenen Weser-/Lammetalbahn hinnehmen. Die dortigen Leistungen gehen ab Dezember 2021 im Dieselnetz Niedersachsen-Mitte auf und werden ab diesem Zeitpunkt von DB Regio erbracht.

Der größte Ausschreibungsgewinn in der Geschichte der Transdev-Gruppe konnte mit dem Zuschlag im Netz der S-Bahn Hannover verbucht werden. Der ursprünglich für Dezember 2021 geplante Vertragsstart wurde aufgrund der juristischen Prüfung des Vorbetreibers DB Regio um ein halbes Jahr verschoben. Die für den Betrieb neugegründete Transdev Hannover GmbH (TDH) unterstützt den Vorbetreiber bereits heute durch den Verleih von neu ausgebildeten Fahrpersonalen. Aktuell laufen Verhandlungsgespräche mit den zuständigen Aufgabenträgern mit dem Ziel, bereits im Dezember 2021 einzelne S-Bahn-Linien der DB Regio zu übernehmen. Dadurch soll ein reibungsloser Betreiberwechsel und ein umfangreicher Probebetrieb der Stadler FLIRT3-Neufahrzeuge gewährleistet sein.

Die Bayerische Oberlandbahn GmbH (BOB) wird ihr Leistungsvolumen zum Ende des Jahres 2021 erweitern und den Verkehrsvertrag im Netz Chiemgau-Berchtesgaden in Betrieb nehmen. Mit der ersten Inbetriebnahmestufe im Dezember wird die heute von der Berchtesgadener Land Bahn betriebene Strecke zwischen Freilassing und Berchtesgaden übernommen. Zum Einsatz kommen die bereits heute verkehrenden Fahrzeuge des Typs Stadler FLIRT1. Die zweite Inbetriebnahmestufe erfolgt ein Jahr später, wenn die ebenfalls im Netz ausgeschriebenen Fahrten auf der Strecke Traunstein - Ruhpolding von der Bayerischen Überlandbahn übernommen werden.

Zum Dezember 2021 gehen die Linien aus dem WO Dieselnetz von der Transdev Regio Ost GmbH (TDRO) über an die DB Regio AG. Die TDRO hatte die Linien erst Ende 2019 im Rahmen einer Notvergabe von der insolventen Städtebahn Sachsen GmbH übernommen und konnte sich leider in der Langfristausschreibung nicht behaupten.

Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2021 wird die langjährige Vertragsbeziehung der Transdev Rheinland GmbH (TDRL) für den Betrieb der S28 Kaarst - Düsseldorf -Mettmann planmäßig zu Ende gehen. Unter der Marke Rheinisch-Bergische Eisenbahn hat die Transdev Rheinland GmbH den Betrieb im Auftrag der Regiobahn Fahrbetriebsgesellschaft mbH durchgeführt. Letztere hat sich dazu entschieden, den Fährbetrieb künftig mit eigenem Personal durchzuführen.

Im Jahr 2021 erwartet Transdev ein weiterhin hohes Vergabevolumen mit deutschlandweiten Wachstumschancen. Zudem stehen neben der zum Berichtszeitpunkt erfolgreich entschiedenen Ausschreibung der Mittelrheinbahn (Trans Regio) die Bestandsverteidigungen der heute von Transdev betriebenen Linien des RE6 Leipzig - Chemnitz (Transdev Regio Ost) als auch den Linien im künftigen Niederrhein-Münsterland-Netzes - Teilnetz 2 (Nord-WestBahn) im Fokus.

Ausblick für den Busverkehr in 2021

Durch die Corona-Pandemie erlitt der ÖPNV in Deutschland im Jahr 2020 erhebliche zusätzliche Belastungen, u.a. durch wegbrechende Fahrgeldeinnahmen, welche weitestgehend, aber nicht vollumfänglich, durch einen Bund-Länder-Rettungsschirm ausgeglichen wurden. Die Pandemie hat auch in 2021 nach wie vor tiefgreifenden negativen Einfluss. Zur Mitte des Jahres 2021 können aufgrund der wesentlich verringerten Fallzahlen Lockerungen umgesetzt werden. Inzwischen konnte das Gesetzgebungsverfahren zur Implementierung eines weiteren Bund-Länder-Rettungsschirmes für das Jahr 2021 abgeschlossen werden. Dennoch sind aufgrund dieser Umstände die Verkehrsverträge vom Grunde her neu zu justieren und umzustellen, indem beispielsweise Netto- auf Bruttoverträge umgestellt oder Entbindungen von dauerhaft und perspektivisch defizitären Verträgen beantragt werden, um dieser nachhaltig vorteilhaft zu gestalten.

Die Regionalbus Oberlausitz GmbH (RBO), eine gemeinsame Gesellschaft des Landkreises Bautzen und der Transdev-Gruppe, wird auch weiterhin den ÖPNV im Landkreis Bautzen betreiben. Dies ist das Ergebnis einer europaweiten Ausschreibung der Dienstleistung. Der Verkehrsvertrag startet am 1. Januar 2022 und läuft über zehn Jahre bis zum 31. Dezember 2031 und umfasst eine Leistung von ca. 12 Mio. Fahrplankilometern. Es werden ca. 250 Busse zum Einsatz kommen.

Bei der Heidenheimer Verkehrsgesellschaft mbH (HVG) übernahm der Kreis Heidenheim zum Jahreswechsel 2020/2021 die Mehrheitsanteile und stockte seine Anteile an dem Verkehrsunternehmen von 25,2% auf 51% auf. In Folge der Umschichtung ist die Verkehrsgesellschaft zukünftig direktvergabefähig und die erfolgreiche öffentlich-private Partnerschaft kann fortgeführt werden.

Die Martin Becker GmbH & Co. KG (MB) wird zum Jahreswechsel 2020/2021 vom defizitären eigenwirtschaftlichen Linienbündel Altenkirchen - Wissen sowie von Einzellinien im Landkreis Neuwied entbunden.

Für den Stadtverkehr Bad Kreuznach hat die Stadtbus Bad Kreuznach GmbH (SBK) ebenfalls einen Entbindungsantrag für die bis Ende 2021 laufenden eigenwirtschaftlichen Linien gestellt. Diesem wurde stattgegeben und der Verkehr per Notvergabe bis mindestens 30. April 2022, mit Verlängerungsoption bis 31. Dezember 2022, an die SBK übertragen. Bereits ausgelaufene Linien wurden im Rahmen einer Notvergabe durch den Landkreis Bad Kreuznach bei der SBK beauftragt.

Die Omnibus-Verkehr Ruoff GmbH (OVR) hat für das defizitäre eigenwirtschaftliche Linienbündel Backnang - Murrhardt einen Entbindungsantrag gestellt, der durch die Genehmigungsbehörde abgewiesen wurde. Dagegen wurde wiederum unsererseits am 24. April 2021 Klage erhoben. Der Landkreis lehnt einen interimistischen Aktionsplan zur Ergebnisverbesserung bis zur Gerichtsentscheidung ab. Ein weiterer Entbindungsantrag für das Linienbündel Hemmingen ist ebenfalls bei der Genehmigungsbehörde eingereicht worden.

Die Transdev Rhein-Main GmbH (TDRM) betreibt mit der Marke Alpina seit 13. Dezember 2020 das Linienbündel G im Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV). Das Linienbündel beinhaltet die Verkehre der Linien 24, 25, 27, 28, 29, 35, 45, 47, 48, 65, 69, 84, n4 und n41 und hat ein Volumen von 2,57 Mio. Nwkm/Jahr (Nutzwagenkilometer/Jahr). Der Vertrag läuft bis Dezember 2028. Zum Einsatz kommen ca. 120 Mitarbeitende, die das Netz mit 60 Fahrzeugen bedienen werden. Dabei handelt es sich zum Teil um das Bestandsnetz mit 1,89 Mio. Nwkm/Jahr sowie um zusätzliche Verkehre in der Betriebsstufe 2 in der Größenordnung von 0,68 Mio. Nwkm/Jahr.

Die Transdev Rhein-Main GmbH betreibt mit der Marke Alpina seit Fahrplanwechsel im Dezember 2020 im Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) auch das Linienbündel A für zehn Jahre. Bei dem Auftrag mit einem Volumen von 2,16 Mio. Fahrplankilometer pro Jahr handelt es sich um Bestandsgeschäft, das in der Stufe 2 ab Ende 2021 noch weiter ausgeweitet werden soll. Betroffen davon sind rund 90 Mitarbeiter/innen und 45 Fahrzeuge. Erstmals sollen im Linienbündel A auch 25 Elektrobusse zum Einsatz kommen.

Die Rohde Verkehrsbetriebe GmbH ROD) sollte ursprünglich ab dem 13. Dezember 2020 im Kreis Segeberg die Teilnetze SE3-SE9 mit 4,2 Mio. Fahrplankilometern übernehmen. Aufgrund einer erfolgten Nachprüfung durch die Vergabestelle unter Rechtsauffassung des OLG Schleswig erhielt die Autokraft GmbH (DB Regio) diesen Zuschlag. Derzeit laufen Verhandlungen über einen möglichen Subunternehmereinsatz der Rohde, diese sind aber noch nicht abgeschlossen.

Die Transdev Service West GmbH (TDSeW) soll ab dem 2. August 2021 den Stadtbus Nienburg mit 0,5 Mio. Fahrplankilometern und 12 Fahrzeugen bedienen. Zum Zeitpunkt der Berichterstattung war noch ein Nachprüfungsverfahren anhängig.

Darüber hinaus führen zahlreiche Unternehmen der Transdev Deutschland-Gruppe Nachverhandlungen über bestehende Verkehrsverträge, u.a. zum Ausgleich Corona-bedingter Lasten sowie massiv gestiegener Personalkosten, die durch die Preisgleitklauseln nicht vollständig indexiert wurden.

Die Zahl der Ausschreibungen im ÖPNV Bus Markt nimmt weiter zu, so dass sich Wachstumschancen im Kerngeschäft ergeben. Überlegungen, neue Geschäftsfelder zu erschließen, die das Kerngeschäft ergänzen, werden weiter auf ihre Umsetzungsmöglichkeit untersucht. Zudem bereiten sich die Kommunen weiter auf die Umsetzung der Verkehrswende vor. Hier kann Transdev seine Kompetenzen als weltweit tätige Gruppe gut einbringen, weil die Bürgerinnen und Bürger von den Kommunen Mobilitätsdienstleistungen sowie Zero Emission-Lösungen erwarten. Dies bietet weitere Möglichkeiten, insbesondere im Rahmen öffentlich-privater Partnerschaften.

Gesamtaussage zur Prognose des Geschäftsverlaufs

Auf der Grundlage der internen Planungen zu den finanziellen Leistungsindikatoren für das Geschäftsjahr 2021 erwartete die Gesellschaft zunächst ein Operating Income nach Management Fee von -3,2 Mio. EUR. Das entspricht einer Verbesserung von 3,0 Mio. EUR. Der positive Effekt resultiert aus der Annahme, dass die Kosten im Vergleich zum Budget 2020 (-6,4 Mio. EUR) wesentlich geringer ausfallen werden.

Im Bereich der Investitionen ist im Jahr 2021 mit einem Rückgang zu rechnen. In den Jahren 2018 bis 2020 war die Einführung des gruppenweiten neuen ERP-Systems mit hohen Investitionskosten, aufgrund der umfangreichen Beraterdienstleistungen, verbunden.

In keinem realistischen Szenario wäre die Fortführung der Geschäftstätigkeit grundsätzlich gefährdet. Wir gehen in diesem Zusammenhang davon aus, dass der sich durch die Corona-Pandemie zusätzlich ergebende Finanzierungsbedarf zum Ausgleich der Einnahmeverluste durch Hilfsprogramme des Staates, Vereinbarungen mit den Aufgabenträgern oder notfalls über eine Gesellschafterfinanzierung gedeckt werden.

Im Ergebnis der Prognosen ist für 2021 ein Jahresverlust von rund 3,2 Mio. EUR geplant.

2. Chancen- und Risikobericht

Durch die monatliche Analyse der Plan/Ist-Abweichungen, die durch das regionale Controlling in Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung erstellt und an die Transdev GmbH, Berlin, gemeldet werden, ist die Einbettung in das Risikomanagement der Transdev-Gruppe gegeben.

In diesem Rahmen werden besonders die Auswirkungen folgender Indikatoren berücksichtigt:

―	die Entwicklung der Kilometer- und Stundenleistungen,
―	die Entwicklung des Dieselpreises,
―	die Entwicklung des Lohn- und Gehaltsgefüges im Rahmen der Tarifentwicklungen und
―	die Entwicklung der Krankenquoten.

Im Rahmen des Finanzmanagements werden mögliche Risiken u.a. durch folgende Maßnahmen fortlaufend überwacht, quantifiziert und nach den Unternehmenszielen entsprechend aktiv gesteuert:

―	Freigabe von Teilbudgets nach sorgfältiger Risiko- und Wirtschaftlichkeitsanalyse,
―	Kostenreduzierungsmaßnahmen zur Kompensation von Erlösausfällen,
―	Liquiditätssteuerung ausgehend von der mittelfristigen Unternehmensplanung, aktuellen Hochrechnungen und Abweichungsanalysen des Working Capital.

Die derzeitigen Umsatzerlöse/Forderungen der Tochtergesellschaften basieren teilweise auf Schätzungen, die auf konkreten Annahmen basieren. Das Risiko (und die Chance) bestehen darin, dass eine finale Abrechnung zu einer Anpassung der Forderungen führt. Hier bestehen also noch entsprechende branchenübliche Beurteilungs- und Schätzungsspielräume.

Konkret unterliegt die Gesellschaft den Risiken im Wettbewerb um Verkehrsverträge, was jedoch gleichzeitig eine Chance darstellt. Zur Abmilderung der Risiken werden die Unterlagen der jeweiligen Töchter vor Teilnahme an einer Ausschreibung durch die Transdev GmbH auf Plausibilität überprüft und freigegeben.

Ein weiteres Risiko ist das Aufrechterhalten des Finanzierungsverhaltens seitens der Gesellschafterin, wobei derzeit keine Anzeichen erkennbar sind, die dem widersprechen.

Die Planungen der Gesellschaft gehen davon aus, dass sich der positive Trend in der Verkehrsentwicklung in der Transdev-Gruppe fortsetzt und ausgebaut werden kann. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass mit den steigenden Chancen aus der Ausweitung und Intensivierung der Verkehrsverträge die hieraus resultierenden grundsätzlichen Risiken ebenfalls zunehmen. Solche Risiken können aus der Fehlereinschätzung der Verkehrsentwicklung, Verlustübernahmen von Tochtergesellschaften, aus dem Vertragsmanagement sowie aus operativen Risiken resultieren, wie beispielsweise Zugausfälle und Kosten für Schienenersatzverkehr oder kurzfristiger Ausfall von Fahrpersonal in signifikanten Größenordnungen.

Für die Entwicklung des Treibstoffpreises im Jahr 2021 wird angenommen, dass aufgrund der zusätzlichen Brennstoffabgabe (Brennstoffemissionshandelsgesetz) der Budgetwert den Jahresdurchschnitt 2020 überschreiten wird.

Aktuellen Prognosen zufolge wird die Corona-Pandemie auch nach einer großflächigen Schutzimpfungsmaßnahme langfristige Auswirkungen auf die Nachfrage im öffentlichen Personennahverkehr haben, die derzeit noch nicht abschließend absehbar und quantifizierbar sind.

Für das Jahr 2021 geht der Sachverständigenrat in seiner Mitteilung vom 17. März 2021 von einem Wachstum von 3,1% (kalenderbereinigt ebenfalls 3,1%) aus und hat damit seine vorherige Prognose nochmals nach unten korrigiert. ⁵

Im SPNV sind die aktuellen Fahrgastzahlen - neben einem starken pandemiebedingten Rückgang im Freizeitsektor - maßgeblich geprägt durch eine deutliche Zunahme von Arbeitnehmern im Home-Office. Im Schienenpersonenfernverkehr wird ebenfalls erwartet, dass ein beträchtlicher Teil an Dienstreisenden künftig wegfällt, da pandemiebedingt flächendeckend Möglichkeiten für dienstortunabhängiges Arbeiten geschaffen wurden. Schon der erste Lockdown im Frühjahr 2020 hat eine intensive Auseinandersetzung der Arbeitnehmer mit den Medien befördert, so dass sich eine breite Akzeptanz gegenüber der neuen Arbeitswelt eingestellt hat.

Infolge der zum Jahresende 2020 wieder stark angestiegenen Infektionszahlen und den daraus resultierenden weiteren harten Lockdowns in Deutschland seit dem Jahreswechsel 2020/2021 gab es im 1. Halbjahr 2021 einen erneuten, langanhaltenden Einbruch der Fahrgastzahlen (etwa -50% im Vergleich zur Nachfrage 2019). Verhandlungen mit den Aufgabenträgern zur Anpassung der Pönaleregelungen und Kompensationen für Phase 3 laufen bereits.

Es wird zwar im Jahresverlauf 2021 eine sukzessive Erholung erwartet, aber über die Wintermonate langsamer als noch im Sommer 2020. Eine insgesamt schwächer erwartete Wirtschaftsleistung in 2021 wird eine sinkende Erwerbstätigkeit zur Folge haben, die eine Nachfrageerholung im öffentlichen Personennahverkehr zusätzlich verlangsamen wird. In Summe wird die Nachfrage in 2021 also deutlich unter 2019 liegen, v.a. für Netze mit hohem Pendler- und Freizeitanteil.

Die Branche schätzt den Verlust an Fahrgeldeinnahmen für 2021 auf bis zu 3,63 Mrd. Euro. ⁶ Da ein bedeutender Anteil der Bahn- und Busverträge der Transdev-Gruppe in Deutschland wirtschaftlich von der Höhe der Fahrgeldeinnahmen abhängig ist, wird ein Rückgang dieser Einnahmen die Transdev-Gruppe auch in 2021 weiter belasten.

⁵ Sachverständigenrat: Pressemitteilung, Deutsche Wirtschaft trotz längerem Shutdown robust -im
Sommer weitere Erholung zu erwarten, 17. März 2021, S.1
⁶ VDV: Pressemitteilung Personenverkehr, Verkehrsministerkonferenz votiert für Fortführung des ÖPNV-Rettungsschirms für 2021, 26.02.2021

Um die erwarteten Einnahmenverluste in den betroffenen Netto- und eigenwirtschaftlichen Verträgen abzusichern, und die Zahlungsfähigkeit der deutschen SPNV-Betreiber auch in 2021 (Phase 3) sicherzustellen, sind entsprechende Einigungen mit den Aufgabenträgern unabdingbar.

Aus dem Rettungsschirm 2020 werden voraussichtlich bis zu 1,7 Mrd. Euro nicht abgerufen, die Mittel könnten einen Teil des Finanzierungsbedarfs im Jahr 2021 decken. Wie bereits geschildert, hat der Bund zum Berichtszeitpunkt 1 Mrd. Euro Finanzierungshilfen für die Branche in 2021 zugesagt.

Darüber hinaus erwarten wir im Jahr 2021 weiterhin einen hohen Zusatzaufwand für Desinfektion und Zugreinigung. Ab dem zweiten Halbjahr rechnen alle Betriebe mit höheren Marketingaufwendungen zur Kundenrückgewinnung (Sicherheit im Zug, Freizeitsegment, Rückgewinnung der Abo-Kunden).

Da wir davon ausgehen, dass sich die Nachfrage im öffentlichen Personennahverkehr im Zuge der Pandemie langfristig verändern bzw. reduzieren wird, ist je nach Szenario und Kundensegment entsprechend mit langfristigen Auswirkungen für das Transdev-Geschäft zu rechnen. In einzelnen Verträgen wird dies zu einer langfristigen Reduzierung der Wirtschaftlichkeit führen. In der Folge müssen für langfristige Nettoverträge und Verträge mit starken Incentives (EMS, BOB/BRB, Trans Regio, TDH) Langfristregelungen mit den Aufgabenträgern verhandelt werden, um die Folgen für die Transdev-Gruppe abzufedern.

Auch im Busbereich der Transdev-Gruppe ist zu erwarten, dass die negativen Auswirkungen der Pandemie weit in das Jahr 2021 hinein belasten. Hier werden zum jetzigen Zeitpunkt weitere Unterstützungsmaßnahmen diskutiert. Aufgrund dieser Umstände sind auch in diesem Geschäftsbereich die Verkehrsverträge vom Grunde her neu zu justieren und umzustellen, indem beispielsweise Netto- auf Bruttoverträge umgestellt werden oder Entbindungen von dauerhaft und perspektivisch defizitären Verträgen beantragt werden.

Trotz der großen wirtschaftlichen Auswirkungen ist aus heutiger Sicht in keinem realistischen Szenario die Fortführung der Geschäftstätigkeit grundsätzlich gefährdet. Die Gesellschaft wird die Entwicklung weiterhin analysieren und bei Bedarf die entsprechenden Maßnahmen anpassen bzw. ausweiten. Wir gehen davon aus, dass der sich durch die Pandemie zusätzlich ergebende Finanzierungsbedarf zum Ausgleich von Einnahmeverlusten oder zusätzlicher Kosten durch Hilfsprogramme des Staates, Vereinbarungen mit dem Aufgabenträger oder notfalls über eine Gesellschafterfinanzierung gedeckt wird.

D. Erklärung zur Unternehmensführung

Die Transdev GmbH ist nach § 289f Abs. 4 HGB i.V.m. §§ 36, 52 GmbHG zur Angabe des Frauenanteils im Aufsichtsrat, in der Geschäftsführung und in den beiden Ebenen unterhalb der Geschäftsführung verpflichtet.

Die Zielgröße für den Anteil von Frauen im Aufsichtsrat wurde durch den Aufsichtsrat differenziert nach Anteilseignervertreter/-innen und Arbeitnehmervertreter/-innen festgelegt. Insgesamt bestand der Aufsichtsrat der Transdev GmbH im Geschäftsjahr 2020 bis einschließlich August, entsprechend der Satzung, aus zwölf Personen (sechs Anteilseignervertreter/-innen und sechs Arbeitnehmervertreter/-innen), davon zu 33% aus Frauen. Seit September 2020 konnte eine offene Stelle eines Anteilseignervertreters im Aufsichtsrat noch nicht wieder nachbesetzt werden. Diesem Umstand geschuldet lag die Frauenquote im Aufsichtsrat zum Jahresende 2020 bei 36%.

Für das Geschäftsjahr 2020 wurden keine Zielgrößen für den Anteil von Frauen in der Transdev GmbH für die Geschäftsführung und in den zwei Ebenen darunter festgelegt. Der Frauenanteil für diese 3 Ebenen lag im Durchschnitt für das Jahr 2020 bei 32%.

Berlin, 30. Juni 2021

Transdev GmbH

Die Geschäftsführung

Dr. Tobias Heinemann, Geschäftsführer

Younès Rouissi, Geschäftsführer

Henrik Behrens, Geschäftsführer

GESELLSCHAFTERBESCHLUSS

Die unterzeichnete

Transdev Group, Société Anonyme,

mit einem eingetragenen Kapital

von EUR 1.206.035.927,20,

eingetragen unter 521 477 851 RCS im

Handelsregister in Nanterre,

als alleinige Gesellschafterin der

Transdev GmbH
AG Charlottenburg / HRB 100 617B

fasst hiermit unter Verzicht auf sämtliche gesetzlichen und/oder gesellschaftsvertraglichen Fristen und Formen im Wege schriftlicher Beschlussfassung die folgenden Beschlüsse:

1) Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 (Jahresfehlbetrag i. H. v. EUR 97.030.253,43) wird festgestellt.

2) Der Jahresfehlbetrag wird auf neue Rechnung vorgetragen.

3) Der Geschäftsführung wird für ihre Tätigkeit im Geschäftsjahr 2020 Entlastung erteilt.

4) Den Mitgliedern des Aufsichtsrats wird für ihre Tätigkeit im Geschäftsjahr 2020 Entlastung erteilt.

Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin wird zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2021 bestellt.

Weitere Beschlüsse werden nicht gefasst.

Datum: Paris, 31.08.2021

Transdev Group S.A.

Thierry Mailet

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Transdev GmbH

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Transdev GmbH, Berlin, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Kapitalflussrechnung und dem Konzern-Eigenkapitalspiegel für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Transdev GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2020 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und

―

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben;
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;
―	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt;
―	holen wir ausreichende, geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile;
―	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns;
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Berlin, 26. Juli 2021

Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Wehner, Wirtschaftsprüfer

Schmidt, Wirtschaftsprüfer

KONZERNBILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2020

Aktiva

	31.12.2020 EUR	31.12.2019 EUR
ANLAGEVERMÖGEN
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	14.031.233,83	12.394.616,71
Geschäfts- oder Firmenwert	18.623.240,39	20.951.145,44
Geleistete Anzahlungen	512.949,29	1.332.542,51
	33.167.423,51	34.678.304,66
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	42.264.097,09	54.895.588,27
Technische Anlagen und Maschinen	32.304.300,39	31.813.050,81
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	21.300.393,05	24.136.041,64
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	12.008.274,51	9.285.987,28
Gleisanlagen, Streckenausrüstung und Sicherungsanlagen	5.352.112,44	8.556.439,60
Fahrzeuge für Personen- und Güterverkehr	167.656.357,96	146.037.097,94
	280.885.535,44	274.724.205,54
Finanzanlagen
Anteile an assoziierten Unternehmen	2.815.688,54	3.025.344,76
Beteiligungen	252.523,82	227.358,65
Sonstige Ausleihungen	44.996.927,53	44.625.999,53
	48.065.139,89	47.878.702,94
	362.118.098,84	357.281.213,14
UMLAUFVERMÖGEN
Vorräte
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	45.922.064,58	45.780.971,87
Waren	635.159,55	121.619,36
Geleistete Anzahlungen	0,00	135.076.321,90
	46.557.224,13	180.978.913,13
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	152.459.642,75	148.600.655,63
Forderungen gegen Gesellschafter	2.644.662,87	2.601.974,13
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	3.320.238,33	1.781.416,09
Sonstige Vermögensgegenstände	35.039.412,50	58.359.473,70
	193.463.956,45	211.343.519,55
Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten	13.482.642,32	15.559.304,21
	253.503.822,90	407.881.736,89
RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	19.602.235,19	21.738.490,70
	635.224.156,93	786.901.440,73
PASSIVA
	31.12.2020 EUR	31.12.2019 EUR
EIGENKAPITAL
Gezeichnetes Kapital	25.600,00	25.600,00
Kapitalrücklage	246.312.702,79	246.312.702,79
Gewinnrücklagen	2.049,00	2.049,00
Verlustvortrag	-163.188.406,70	-132.671.210,13
Konzernjahresfehlbetrag	-64.192.030,02	-30.517.196,57
Nicht beherrschende Anteile	5.536.521,83	5.666.454,92
	24.496.436,90	88.818.400,01
SONDERPOSTEN FÜR INVESTITIONSZUSCHÜSSE ZUM ANLAGEVERMÖGEN	30.127.612,27	28.218.780,61
RÜCKSTELLUNGEN
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	3.293.557,65	3.654.004,73
Steuerrückstellungen	6.085.610,36	6.404.668,06
Sonstige Rückstellungen	188.656.312,21	138.912.055,35
	198.035.480,22	148.970.728,14
VERBINDLICHKEITEN
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	65.959.241,22	33.474.977,32
Erhaltene Anzahlungen	1.851,00	88.078,90
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	44.953.823,04	137.319.278,62
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	6.175,61	0,00
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	78.489.442,34	168.057.446,18
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	1.309.465,13	1.009.718,50
Sonstige Verbindlichkeiten	168.196.929,30	153.977.444,66
- davon aus Steuern: EUR 485.763,68 (Vorjahr: EUR 293.650,83)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 61.286,28 (Vorjahr: EUR 124.144,94)
	358.916.927,64	493.926.944,18
RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	18.342.104,85	22.541.793,66
PASSIVE LATENTE STEUERN	5.305.595,05	4.424.794,13
	635.224.156,93	786.901.440,73

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2020

	2020 EUR	2019 EUR
Umsatzerlöse	1.131.842.765,78	1.079.235.695,22
Sonstige betriebliche Erträge	50.599.387,97	27.084.059,56
- davon Erträge aus Währungsumrechnung: EUR 0,00 (Vorjahr: EUR 3.805,80)
Materialaufwand
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-120.644.229,92	-119.428.065,75
Aufwendungen für bezogene Leistungen	-627.711.723,37	-589.914.744,40
Personalaufwand
Löhne und Gehälter	-263.713.961,69	-239.489.741,51
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-55.353.335,28	-49.634.759,61
- davon für Altersversorgung: EUR 1.528.969,96 (Vorjahr: EUR 1.059.269,21)
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-44.237.391,91	-38.344.264,71
Sonstige betriebliche Aufwendungen	-130.695.347,18	-84.735.618,14
- davon Aufwendungen aus Währungsumrechnung: EUR 1,10 (Vorjahr: EUR 309,34)
Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	429.399,98	-3.208.735,21
Erträge aus Beteiligungen	31.540,93	19.533,43
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	4.477.804,32	494.156,56
- davon Erträge aus Abzinsung: EUR 311.966,51 (Vorjahr: EUR 410.334,79)
- davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 226.469,63 (Vorjahr: EUR 0,00)
Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-7.169.169,77	-7.056.881,93
- davon Aufwendungen aus Aufzinsung: EUR 716.386,00 (Vorjahr: EUR 702.352,68)
- davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 4.899.606,17 (Vorjahr: EUR 3.116.446,13)
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-1.210.060,02	-4.408.096,29
- davon aus latenten Steuern: Aufwand EUR 880.800,92 (Vorjahr: Aufwand EUR 3.203.591,01)
Ergebnis nach Steuern	-63.354.320,16	-29.387.462,78
Sonstige Steuern	-306.399.09	-371.311,47
Konzernjahresfehlbetrag	-63.660.719,25	-29.758.774,25
davon auf nicht beherrschende Anteile entfallende Gewinne	531.310,77	758.422,32

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2020

Allgemeine Angaben

Die Transdev GmbH - kurz "Gesellschaft" - überschreitet mit ihren Tochtergesellschaften - zusammen mit der Muttergesellschaft kurz "Gesellschaften", "Transdev" oder "Konzern" - die Größenmerkmale des § 293 Abs. 1 HGB und ist daher nach § 290 Abs. 1 HGB in Verbindung mit § 290 Abs. 2 Nr. 1 HGB zur Aufstellung eines Konzernabschlusses verpflichtet.

Der Konzernabschluss der Transdev GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 wurde nach den Vorschriften der §§ 290 ff. des Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellt. Weiterhin liegen dem aufgestellten Konzernabschluss die Vorschriften des Handelsgesetzbuches über die Rechnungslegung für große Kapitalgesellschaften in der Fassung des Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetzes (BilRUG), die Deutschen Rechnungslegungs Standards (DRS) und die ergänzenden Vorschriften des Gesetzes die Gesellschaften mit beschränkter Haftung betreffend (GmbHG) zugrunde.

Die Gliederung des Anlagevermögens wurde entsprechend der Verordnung über die Gliederung des Jahresabschlusses von Verkehrsunternehmen vom 27. Februar 1968 (BGBl 1968, Seite 193) in der am 17. Juli 2015 geänderten Fassung (BGBl 2015, Seite 1245) vorgenommen.

In den Konzernabschluss wurden die Muttergesellschaft sowie alle Tochtergesellschaften einbezogen.

Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträge

Zwischen der Transdev GmbH und den folgenden Unternehmen besteht eine geschlossene Kette von Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträgen:

Gesellschaft	Vertragsdatum (letzte Änderung)	Gesellschafterversammlung	HR-Eintrag	Inkrafttreten
Transdev Regio GmbH	07.11.2014	07.11.2014	22.12.2014	2014
Nassauische Verkehrs-Gesellschaft mbH	14.11.2014	07.11.2014	11.12.2014	2014
Württembergische Eisenbahn-Gesellschaft mbH	07.11.2014	07.11.2014	24.11.2014	2014
Württembergische Bus-Gesellschaft mbH	08./09.03.2016	26.01.2016	04.04.2016	2016
Transdev Bus GmbH	30.08.2016	10.08.2016	02.09.2016	2016
Omnibus-Verkehr Ruoff GmbH	07.11.2014	07.11.2014	21.11.2014	2014
AWV Ahrweiler Verkehrs GmbH	11.12.2013	17.12.2013	27.12.2013	2013
VREM Verkehrsbetrieb Rhein Eifel Mosel GmbH	16.12.2013	17.12.2013	19.12.2013	2013
Transdev Shuttle GmbH	11.12.2013	17.12.2013	23.12.2013	2013
VLD Verkehrsbetrieb Lahn Dill GmbH	11.12.2013	17.12.2013	23.12.2013	2013
Bayerische Regiobahn GmbH (BRB)	11.11.2014	07.11.2014	25.11.2014	2014
Bayerische Oberlandbahn GmbH (BOB)	11.11.2014	07.11.2014	04.12.2014	2014
Palatina Bus GmbH	07./13.11.2014	07.11.2014	11.12.2014	2014
Stadtbus Schwäbisch Hall GmbH	07.11.2014	07.11.2014	08.12.2014	2014
Transdev Taunus GmbH	09.11.2015	18.11.2015	03.12.2015	2015
Transdev Regio-Süd-West GmbH	11.12.2015	02.12.2015	15.12.2015	2015
Transdev Sachsen-Anhalt GmbH	07./10.11.2014	07.11.2014	17.12.2014	2014
Ostseeland Verkehr GmbH	19./20.11.2015	18./16.11.2015	21.12.2015	2015
Nord-Ostsee-Bahn GmbH	07.11.2014	07.11.2014	28.11.2014	2014
Transdev Instandhaltung GmbH (ehemals Eisenbahnwerkstatt-Gesellschaft mbH)	07.11.2014	07.11.2014	04.12.2014	2014
Transdev Service West GmbH	23.11.2012	05.12.2012	19.12.2012	2012
Transdev Ostwestfalen GmbH	07./14.11.2014	07.11.2014	05.12.2014	2014
Transdev Niedersachsen/Westfalen GmbH	07./14.11.2014	07.11.2014	18.12.2014	2014
Transdev Nord GmbH	16.02.2016	27.01.2016	24.02.2016	2016
Griensteidl GmbH	14.11.2014	07.11.2014	22.12.2014	2014
Transdev Mitteldeutschland GmbH	11.01.2016	06.01.2016	03.06.2016	2016
Transdev Regio Ost GmbH	07.11.2014	07.11.2014	04.12.2014	2014
Transdev Vertrieb GmbH	09.11.2015	18.11.2015	08.12.2015	2015
MOVE ON Telematik Service GmbH	11.11.2014	07.11.2014	24.11.2014	2014
NordWestBahn GmbH (NWB)	08.08.2014	08.08.2014	19.12.2014	2014
Transdev Stadt GmbH	07.11.2014	07.11.2014	18.12.2014	2014
Rohde Verkehrsbetriebe GmbH	07.11.2014	07.11.2014	02.12.2014	2014
Transdev Süd-West GmbH	07.11.2014	07.11.2014	18.12.2014	2014
Transdev Busservice GmbH	07.11.2014	07.11.2014	15.12.2014	2014
Transdev Personalservice GmbH	07./13.11.2014	07.11.2014	09.12.2014	2014
Transdev Service GmbH	07.11.2014	07.11.2014	25.11.2014	2014
Transdev Rheinland GmbH	07./14.11.2014	07.11.2014	02.12.2014	2014
Alpina Immobilien GmbH	07./14.11.2014	07.11.2014	15.12.2014	2014
Transdev Rhein-Main GmbH	07./12.11.2014	07.11.2014	15.12.2014	2014
Transdev West GmbH	07.11.2014	07.11.2014	04.12.2014	2014
Transdev Bahn GmbH	09.11.2015	18./26.11.2015	08.12.2015	2015
OLB Überlandbahn Fahrzeugbereitstellungs GmbH	06.12.2012	10.12.2012	12.12.2012	2012
Trans Regio Deutsche Regionalbahn GmbH	06./07.11.2014	07.11.2014	05.12.2014	2014
Transdev Düren GmbH (ehemals Transdev Niedersachsen GmbH)	29.09.2017	12.09.2017	26.09.2017	2017
Transdev Hannover GmbH	15.04.2019	20.03.2019	12.06.2019	2019
Everride GmbH	19.11.2019	05.12.2019	16.12.2019	2019
NZM Nutzfahrzeugzentrum Mittelrhein GmbH	25./26.11.2020	24.11.2020	02.12.2020	2020
Niederschlesische Verkehrsgesellschaft mbH	26.11.2020	24.11.2020	30.11.2020	2020
Norddeutsche Verkehrsbetriebe GmbH	25.11./ 10.12.2020	24.11.2020	22.12.2020	2020
Transdev Verkehr GmbH (ehemals Transdev SE & Co. KG)	14.12.2020	14.12.2020	18.12.2020	2020
stendalbus GmbH	10.12.2020	14.12.2020	16.12.2020	2020
eurobus Verkehrs-Service GmbH Rheinland-Pfalz	10.12.2020	14.12.2020	18.12.2020	2020
INGmobil GmbH	10.12.2020	14.12.2020	18.12.2020	2020
Kraftverkehrsgesellschaft Dreiländereck mbH - KVG -	14.12.2020	14.12.2020	21.12.2020	2020
MB Moselbahn Verkehrsbetriebsgesellschaft mbH	09./10.12.2020	14.12.2020	22.12.2020	2020
mobus Märkisch-Oderland Bus GmbH	07./10.12.2020	14.12.2020	18.12.2020	2020
Regionalverkehr Westsachsen GmbH	10.12.2020	14.12.2020	16.12.2020	2020
Verkehrsgesellschaft Zweibrücken GmbH	10.12.2020	14.12.2020	22.12.2020	2020
VIO Verkehrsgesellschaft Idar-Oberstein mbH	10.12.2020	14.12.2020	18.12.2020	2020

Intercompany Cash-Pooling Agreement

Innerhalb des deutschen Transdev-Konzerns führt die Transdev GmbH ein Cash-Pooling durch. Die Transdev GmbH selbst ist in den Cash-Pool der Transdev Group S.A., Paris, Frankreich, eingebunden. Es erfolgt ein täglicher Ausgleich der jeweiligen Salden zwischen der Transdev GmbH und der Transdev Group S.A.

Das Cash-Pooling dient neben der konzernweiten Zentralisierung der Kassenhaltung auch zur Optimierung der liquiden Mittel aller teilnehmenden Konzernunternehmen durch Abschöpfung der überschüssigen Liquidität der einzelnen Teilnehmer und durch die bedarfsgerechte Verteilung dieser Liquidität innerhalb der Transdev-Gruppe in Deutschland. Die Teilnahme am Cash-Pooling ermöglicht außerdem die Weitergabe der konzernweiten Einsparungen von Finanzierungskosten an die einzelnen Teilnehmer. Die Teilnehmer führen alle liquiden Mittel aus ihrem freien Vermögen in den Cash-Pool der Transdev GmbH ab bzw. sie erhalten aus dem Cash-Pool der Transdev GmbH den benötigten Finanzbedarf taggleich.

Teilnehmer am Cash-Pooling der Transdev GmbH sind alle Tochterunternehmen der Transdev GmbH mit Ausnahme der Transdev Verkehr GmbH, Moers, und ihrer Tochterunternehmen, der NETLOG-Neubrandenburger Teile- und Logistikgesellschaft mbH, Neubrandenburg, und der Sax-Bus Eilenburger Busverkehr GmbH, Eilenburg. Darüber hinaus war im Geschäftsjahr das assoziierte Unternehmen West-Bus GmbH, Krefeld, in das Cash-Pooling eingebunden.

Die Transdev Verkehr GmbH führt für sich und ihre Tochterunternehmen ein separates Cash-Pooling durch.

Struktur der Unternehmensgruppe

Die Transdev GmbH als Muttergesellschaft ist zu 100% an der Transdev Stadt GmbH, Berlin, an der Transdev Regio GmbH, Berlin, und an der Transdev Verkehr GmbH (ehemals: Transdev SE & Co. KG), Moers, beteiligt. Die Transdev Stadt GmbH, die Transdev Regio GmbH und die Transdev Verkehr GmbH sind ihrerseits an weiteren Tochterunternehmen mittelbar und unmittelbar beteiligt. Die Transdev GmbH ist darüber hinaus an weiteren Tochterunternehmen mittelbar und unmittelbar beteiligt.

Konsolidierungskreis

Neben der Transdev GmbH sind 75 inländische Tochterunternehmen im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen worden.

Darüber hinaus bestehen drei mittelbare Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und drei mittelbare Beteiligungen an Gemeinschaftsunternehmen.

Nr.	Gesellschaft	Sitz	Beteiligung	Gehalten von
1	Transdev GmbH	Berlin
	Tochterunternehmen
2	Transdev Regio GmbH	Berlin	100,00%	1
3	Transdev Stadt GmbH	Berlin	100,00%	1
4	Transdev SE & Co. KG	Moers	100,00%	1
5	Transdev Verwaltungs SE	Moers	100,00%	1
6	Transdev Niedersachsen/ Westfalen GmbH	Rheda-Wiedenbrück	100,00%	1
7	Griensteidl GmbH	Gröbenzell	100,00%	1
8	Transdev Sachsen-Anhalt GmbH	Halberstadt	100,00%	1
9	Niederschlesische Verkehrsgesellschaft GmbH	Weißwasser	100,00%	1
10	Transdev Vertrieb GmbH	Berlin	100,00%	1
11	Transdev Instandhaltung GmbH	Husum	100,00%	2
12	NETLOG-Neubrandenburger Teile und Logistikgesellschaft mbH	Neubrandenburg	66,70%	2
13	Transdev Süd-West GmbH	Mönchengladbach	100,00%	2
14	Transdev Regio Ost GmbH	Leipzig	100,00%	2
15	Transdev Personalservice GmbH	Berlin	100,00%	2
16	Transdev Busservice GmbH	Feldberger Seenlandschaft	100,00%	2
17	Württembergische Eisenbahn-Gesellschaft mbH	Waiblingen	100,00%	2
18	Ostseeland Verkehr GmbH	Schwerin	100,00%	2
19	OLB Oberlandbahn Fahrzeugbereitstellungs GmbH	Lenggries	100,00%	2
20	Nord-Ostsee-Bahn GmbH	Kiel	100,00%	2
21	Rohde Verkehrsbetriebe GmbH	Husum	100,00%	20
22	Norddeutsche Verkehrsbetriebe GmbH	Niebüll	100,00%	20
23	Bayerische Oberlandbahn GmbH (BOB)	Holzkirchen	100,00%	2
24	Bayerische Regiobahn GmbH (BRB)	Holzkirchen	100,00%	2
25	Transdev Mitteldeutschland GmbH	Chemnitz	100,00%	23
26	MOVE ON Telematik Service GmbH	Holzkirchen	100,00%	23,24
27	NordWestBahn GmbH (NWB)	Osnabrück	100,00%	2
28	Transdev Bahn GmbH	Berlin	100,00%	2
29	Trans Regio Deutsche Regionalbahn GmbH	Koblenz	100,00%	2
30	Transdev Nord GmbH	Berlin	100,00%	2
31	Transdev Regio-Süd-West GmbH	Waiblingen	100,00%	2
32	Transdev Düren GmbH (ehemals Transdev Niedersachsen GmbH)	Berlin	100,00%	3
33	Transdev Service GmbH	Neubrandenburg	100,00%	3
34	Omnibus-Verkehr Ruoff GmbH	Waiblingen	100,00%	3
35	Stadtbus Schwäbisch Hall GmbH	Schwäbisch Hall	100,00%	3
36	Transdev Ostwestfalen GmbH	Rheda-Wiedenbrück	100,00%	3
37	Heidenheimer Verkehrsgesellschaft mbH	Heidenheim an der Brenz	74,80%	3
38	Transdev Rheinland GmbH	Aachen	100,00%	3
39	Sax-Bus Eilenburger Busverkehr GmbH	Eilenburg	56,00%	38
40	TAETER-TOURS GmbH	Dresden	51,00%	38
41	Transdev Rhein-Main GmbH	Frankfurt am Main	100,00%	3
42	Alpina Immobilien GmbH	Frankfurt am Main	100,00%	3
43	Palatina Bus GmbH	Edenkoben	100,00%	3
44	Nassauische Verkehrs-	Bogel	100,00%	3
	Gesellschaft mbH (NVG)
45	AWV Ahrweiler Verkehrs GmbH	Brohl-Lützing	100,00%	3
46	VLD Verkehrsbetrieb Lahn Dill GmbH	Limburg a. d. Lahn	100,00%	3
47	Transdev Service West GmbH	Rheda-Wiedenbrück	100,00%	3
48	VREM Verkehrsbetrieb Rhein Eifel Mosel GmbH	Polch	100,00%	3
49	Transdev Shuttle GmbH	Heidenheim an der Brenz	100,00%	3
50	Transdev West GmbH	Mönchengladbach	100,00%	3
51	HABUS GmbH Verkehrsbetriebe	Hagen	51,00%	50
52	Rhein-Bus Verkehrsbetrieb GmbH	Düsseldorf	51,00%	50
53	NZM Nutzfahrzeugzentrum Mittelrhein GmbH	Neuwied	100,00%	3
54	Transdev Taunus GmbH	Berlin	100,00%	3
55	Württembergische Bus-Gesellschaft mbH	Waiblingen	100,00%	3
56	Transdev Bus GmbH	Berlin	100,00%	3
57	Everride GmbH	Leipzig	100,00%	2
58	Transdev Hannover GmbH	Hannover	100,00%	2
59	INGmobil GmbH	Ingelheim	100,00%	4
60	eurobus Verkehrs-Service GmbH Rheinland-Pfalz	Bad Kreuznach	100,00%	4
61	stendalbus GmbH	Stendal	100,00%	4
62	Freiberger Eisenbahngesellschaft mbH	Freiberg	85,00%	4
63	Kraftverkehrsgesellschaft Dreiländereck mbH - KVG -	Zittau	100,00%	4
64	Martin Becker GmbH & Co. KG	Altenkirchen	100,00%	4,65
65	Verwaltungsgesellschaft der Firma Martin Becker mit beschränkter Haftung	Altenkirchen	100,00%	4
66	MB Moselbahn Verkehrsbetriebsgesellschaft mbH	Bernkastel-Kues	100,00%	4
67	OSL Bus GmbH	Senftenberg	100,00%	4
68	Regionalbus West GmbH	Moers	100,00%	4
69	Regionalbus Oberlausitz GmbH	Bautzen	74,00%	4
70	Regionalverkehr Westsachsen GmbH	Zwickau	100,00%	4
71	mobus Märkisch-Oderland Bus GmbH	Strausberg	100,00%	4
72	Verkehrsgesellschaft mbH, Bad Kreuznach	Bad Kreuznach	100,00%	4
73	Stadtbus Bad Kreuznach GmbH	Bad Kreuznach	100,00%	4
74	Verkehrsgesellschaft Zweibrücken GmbH	Zweibrücken	100,00%	4
75	Stadtbus Zweibrücken GmbH	Zweibrücken	100,00%	4
76	VIO Verkehrsgesellschaft Idar-Oberstein mbH	Idar-Oberstein	100,00%	4
	Assoziierte Unternehmen
77	KSI GmbH & Co. KG	Augsburg	49,00%	1
78	KSA GmbH	Augsburg	49,00%	1
79	West-Bus GmbH	Krefeld	49,00%	38
	Gemeinschaftsunternehmen
80	RMV Vermögens- und Beteiligungs GmbH	Hamburg	50,00%	3
81	ARGE Prignitzbus GbR	Perleberg	50,00%	71
82	REV Regionale Europäische Verkehrsgesellschaft mbH	Augsburg	50,00%	4

Im Geschäftsjahr 2020 sind das Tochterunternehmen Schaumburger Verkehrs-Gesellschaft mbH, Stadthagen, sowie die Anteile am Gemeinschaftsunternehmen Schaumburger Bus-Service GmbH (SBS), Stadthagen, aus dem Konsolidierungskreis ausgeschieden.

Konsolidierungsgrundsätze

Einheitliche Bilanzierungsgrundsätze

Die Jahresabschlüsse der einbezogenen Tochterunternehmen sind einheitlich auf den Stichtag der Muttergesellschaft aufgestellt.

Die Vermögensgegenstände, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten sowie Erträge und Aufwendungen der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sind mit den in den entsprechenden Einzelabschlüssen ausgewiesenen Werten und - soweit notwendig - nach Anpassungen in den Konzernabschluss übernommen worden. Gliederung, Ansatz und Bewertung erfolgen im Konsolidierungskreis grundsätzlich nach konzerneinheitlichen Vorschriften.

Kapitalkonsolidierung

Die Transdev GmbH stellte zum 31. Dezember 2016 erstmalig einen Konzernabschluss auf, somit erfolgte die Erstkonsolidierung für alle am 1. Januar 2016 bereits existierenden Tochterunternehmen zum 1. Januar 2016.

Bei der Kapitalkonsolidierung wird gemäß § 301 Abs. 1 HGB die Neubewertungsmethode angewandt. Dabei wurde im Rahmen der erstmaligen Erstellung eines Konzernabschlusses gemäß § 290 ff. HGB für das Geschäftsjahr 2016 von der Ausnahmeregelung gemäß § 301 Abs. 2 Satz 5 HGB Gebrauch gemacht, die Wertansätze des Mutterunternehmens mit dem anteiligen Eigenkapital des Tochterunternehmens zum Zeitpunkt der Begründung des Mutter-Tochterverhältnisses zu verrechnen. Wesentliche stille Reserven bestanden zum jeweiligen Zeitpunkt nicht, da die Tochterunternehmen hauptsächlich gegründet und nicht erworben wurden. Soweit in der Vergangenheit Erwerbe erfolgten, liegen diese Jahre zurück, sodass daraus resultierende Unterschiedsbeträge bei der erstmaligen Erstellung des Konzernabschlusses bereits amortisiert waren.

Der gemäß § 301 Abs. 1 HGB aus der Kapitalkonsolidierung aufgrund des Erwerbs der Anteile am Transdev Verkehr GmbH (ehemals: Transdev SE & Co. KG) Teilkonzern resultierende Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von Mio. EUR 23,3 wurde in den Geschäftsjahren 2019 und 2020 um Mio. EUR 4,7 abgeschrieben. Die Nutzungsdauer des Geschäfts- oder Firmenwertes beträgt 10 Jahre. Die Abschreibung erfolgt linear über die Nutzungsdauer.

Die Anteile anderer Gesellschafter am Eigenkapital werden gern. § 307 HGB innerhalb des Eigenkapitals unter der Bezeichnung "Nicht beherrschende Anteile" ausgewiesen. Die anderen Gesellschaftern zustehenden Anteile am Konzernjahresergebnis werden in einem gesonderten Posten unterhalb des Konzernjahresergebnisses ausgewiesen.

Aufstockungen werden als Kapitalvorgang abgebildet.

Equity-Bewertung

Die Beteiligungen an den assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen werden in der Konzernbilanz gemäß § 312 Abs. 1 Satz 1 HGB mit dem Buchwert angesetzt. Die der Bewertung zugrunde liegenden Bilanzen der assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen wurden von diesen mit denselben Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wie der Konzernabschluss aufgestellt. Der Wertansatz der Beteiligungen wurde regelmäßig gemäß § 312 Abs. 4 HGB fortgeschrieben.

Die Gemeinschaftsunternehmen ARGE Prignitzbus GbR und REV Regionale Europäische Verkehrsgesellschaft mbH wurden in Anwendung des § 311 Abs. 2 HGB nicht bei der Equity-Bewertung einbezogen. Die Gesellschaften sind hinsichtlich ihres Einflusses auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von untergeordneter Bedeutung.

Schuldenkonsolidierung

Die Schuldenkonsolidierung erfolgt nach § 303 Abs. 1 HGB durch Eliminierung der Forderungen und aktiven Rechnungsabgrenzungsposten mit den entsprechenden Rückstellungen, Verbindlichkeiten und passiven Rechnungsabgrenzungsposten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen. Wesentliche Aufrechnungsdifferenzen haben sich nicht ergeben.

Aufwands- und Ertragskonsolidierung

Die Aufwands- und Ertragskonsolidierung erfolgt gemäß § 305 Abs. 1 HGB durch Verrechnung der konzerninternen Erträge mit den auf sie entfallenden Aufwendungen.

Zwischenergebniseliminierung

Zwischenergebnisse im Anlagevermögen aus konzerninternen Lieferungen und Leistungen werden gemäß § 304 Abs. 1 HGB eliminiert, soweit sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind.

Latente Steuern

Passive latente Steuern wurden auf temporäre Differenzen aus der Anpassung der Einzelabschlüsse an konzerneinheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze sowie aus der Aufdeckung und Fortschreibung stiller Reserven und Lasten im Rahmen der Erst- und Folgekonsolidierung des Transdev Verkehr GmbH (ehemals Transdev SE & Co. KG) - Teilkonzerns gebildet. Auf temporäre Differenzen zwischen der Steuerbilanz und der Handelsbilanz I wurden gemäß dem Wahlrecht nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB in Verbindung mit § 298 Abs. 1 HGB keine aktiven latenten Steuern gebildet.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Konzernabschluss

Für die Aufstellung des Konzernabschlusses waren unverändert die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend.

Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 wird nach den Vorschriften des Dritten Buches des HGB in der Fassung des Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetz (BilRUG) aufgestellt. Der Konzernabschluss wird gemäß § 298 Abs. 1 HGB unter Beachtung der generell für große Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften der §§ 242 bis 256a, § 265 bis § 278 HGB sowie der ergänzenden Vorschriften für Konzernabschlüsse der §§ 297 ff. HGB aufgestellt.

Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.

Nach § 298 Abs. 1 HGB i. V. m. § 244 HGB ist der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 in Euro aufgestellt. Die Einzelabschlüsse der einbezogenen Gesellschaften werden ebenfalls in Euro aufgestellt, eine Währungsumrechnung ist nicht erforderlich.

Die immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten vermindert um planmäßige Abschreibungen bewertet. Die Zugänge werden mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten erfasst. Die Abschreibungen auf unterjährige Zugänge des Anlagevermögens erfolgen grundsätzlich pro rata temporis.

Immaterielle Vermögensgegenstände werden über einen Zeitraum von 3 bis 15 Jahren linear abgeschrieben. Die Abschreibungen auf Sachanlagen werden linear über eine Nutzungsdauer von 2 bis 75 Jahre verteilt. Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, sofern diese erforderlich sind.

Der Geschäfts- oder Firmenwert aus der Kapitalkonsolidierung des Teilkonzerns Transdev Verkehr GmbH (ehemals: Transdev SE & Co. KG) amortisiert sich über einen Zeitraum von 10 Jahren. Im Rahmen einer Plausibilisierung des Geschäfts- oder Firmenwertes wurden verschiedene begründende Effekte identifiziert und deren Amortisationszeiträume geschätzt. Hierbei handelt es sich vor allem um Synergieeffekte.

Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten angesetzt, sofern keine außerplanmäßigen Abschreibungen erforderlich sind. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und an Gemeinschaftsunternehmen werden im Konzernabschluss gemäß § 312 HGB mit der Equity-Methode bewertet, sofern solche Unternehmen im Einzelfall nicht von untergeordneter Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns sind.

Die Vorräte werden zu Anschaffungskosten zuzüglich Anschaffungsnebenkosten unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips bewertet.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden zum Nennwert bewertet bzw. mit dem am Bilanzstichtag beizulegenden niedrigeren Wert angesetzt. Risiken im Zusammenhang mit den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden bei Konkretisierung der Risiken durch Vornahme von Einzelwertberichtigungen und ansonsten durch Vornahme von Pauschalwertberichtigungen berücksichtigt. Fremdwährungsforderungen bestehen nicht.

Die liquiden Mittel werden zum Nominalwert bewertet.

Ergänzende Angaben zur Kapitalflussrechnunq: Der Finanzmittelfonds setzt sich aus den Bankguthaben, den Kassenbeständen sowie den Cash-Pool-Forderungen und -Verbindlichkeiten gegenüber der Transdev Group S.A. und sowie gegenüber bestimmten assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen zusammen.

Ein aktiver Rechnungsabgrenzungsposten wird für Ausgaben vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Eine sich aus temporären Differenzen zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen und Schulden insgesamt ergebende Steuerentlastung wird nach § 306 HGB als passive latente Steuer angesetzt. Es erfolgt kein Ansatz aktiver latenter Steuern auf steuerliche Verlustvorträge, da von dem Ansatzwahlrecht nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB Gebrauch gemacht wird.

Das gezeichnete Kapital wird mit dem Nennbetrag angesetzt.

Zur periodengerechten Abgrenzung von erhaltenen Investitionszuschüssen werden passivische Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen gebildet, die über die Nutzungsdauer der bezuschussten Vermögensgegenstände ergebniswirksam aufgelöst werden.

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden versicherungsmathematisch unter Zugrundelegung biometrischer Wahrscheinlichkeiten (Richttafeln Prof. Dr. Klaus Heubeck 2018 G) nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren ermittelt. Bei der Bestimmung der Höhe der Rückstellungen werden zukünftige Erwartungen, Entgelt- und Rentensteigerungen bei der Ermittlung der Verpflichtungen berücksichtigt. Dabei wird für die Pensionsrückstellungen derzeit von jährlichen Anpassungen von 1,50% (Vorjahr 1,50%) bei den Entgelten und Renten ausgegangen. Der pauschal zugrunde gelegte Rechnungszins für die Abzinsung dieser Pensionsverpflichtungen beläuft sich auf 2,30% (Vorjahr 2,71%); es handelt sich um den von der Deutschen Bundesbank ermittelten und veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der letzten zehn Jahre für eine angenommene Restlaufzeit von 15 Jahren.

Die sonstigen Rückstellungen und Steuerrückstellungen sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt, sofern ausreichende objektive Hinweise für deren Eintritt vorliegen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden gern. § 253 Abs. 2 HGB mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst. Bei der Bewertung der sonstigen Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr erfolgt die erstmalige Erfassung der Rückstellung und der zukünftigen Zuführungen nach der Bruttomethode. Der Zinsertrag aus der Abzinsung wird gesondert vom Zuführungsbetrag erfasst und im Finanzergebnis ausgewiesen.

Die Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Einnahmen vor dem Abschlussstichtag werden, soweit sie Erträge für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen, unter den passiven Rechnungsabgrenzungsposten erfasst.

Im Rahmen der zeitnahen Erstellung der Jahresabschlüsse der Tochterunternehmen werden auf dem Stand der Buchhaltung im Dezember 2020 Aufwands- und Ertragsschätzungen für den Zeitraum bis zum 31. Dezember 2020 vorgenommen. Für Teile dieser Aufwands- und Ertragskomponenten liegen Abrechnungen zum Teil erst nach dem Aufstellungszeitpunkt der Jahresabschlüsse bestimmter Tochterunternehmen vor.

Bei der Aufstellung der Jahresabschlüsse der Tochterunternehmen wurden insbesondere die Ansprüche auf Erstattungen der Fahrgeldausfälle aus der Beförderung Schwerbehinderter sowie die Ansprüche gegen Verkehrsverbünde und sonstige Leistungsempfänger zum 31. Dezember 2020 auf Basis der gesetzlichen und vertraglichen Grundlagen geschätzt, da die Endabrechnungen durch die Leistungsempfänger regelmäßig nach Erstellung der Jahresabschlüsse bestimmter Tochterunternehmen erfolgen.

Erläuterungen zur Konzernbilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens und der Abschreibungen wird im Anlagespiegel (Anlage A zum Konzernanhang) dargestellt.

Die Summe der Geschäfts- und Firmenwerte und der passiven Unterschiedsbeträge, die auf assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen entfallen, beträgt TEUR -62 (Vorjahr TEUR -48). Die darin enthaltene Summe der Geschäfts- und Firmenwerte beträgt TEUR 0 (Vorjahr TEUR15); die Summe der passiven Unterschiedsbeträge beträgt TEUR -62 (Vorjahr TEUR -63).

Der Geschäfts- und Firmenwert, der auf Tochterunternehmen entfällt, beträgt TEUR 18.623 (Vorjahr TEUR 20.951).

Vorräte

Das Vorratsvermögen beinhaltete im Vorjahr im Wesentlichen geleistete Anzahlungen (TEUR 0, Vorjahr TEUR 135.076) für neue Züge. In 2020 wurden dazu entsprechende Leasingtransaktionen abgeschlossen, die Anzahlungen wurden jeweils durch den Leasinggeber erstattet.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen haben zum Bilanzstichtag folgende Restlaufzeiten:

	Gesamtbetrag (TEUR)	bis zu einem Jahr (TEUR)	mehr als ein Jahr (TEUR)
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	152.460	151.670	790
(Vorjahr)	(148.601)	(140.883)	(7.718)
Forderungen gegen Gesellschafter	2.645	2.645	0
(Vorjahr)	(2.602)	(2.602)	(0)
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	3.320	3.320	0
(Vorjahr)	(1.781)	(1.781)	(0)
Sonstige Vermögensgegenstände	35.039	34.470	569
(Vorjahr)	(58.360)	(42.257)	(16.103)
Summe	193.464	192.105	1.359
(Vorjahr)	(211.344)	(87.523)	(23.821)

Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten Forderungen, die rechtlich erst nach dem Abschlussstichtag entstehen, in Höhe von TEUR 92 (Vorjahr TEUR 5.075) und resultieren aus Vorsteuer, die erst in Folgeperioden abziehbar ist. Die Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, enthalten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 2.590 (Vorjahr TEUR 1.375).

Die Forderungen gegen Gesellschafter enthalten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 2.645 (Vorjahr TEUR 2.602).

Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von TEUR 19.602 (Vorjahr TEUR 21.738) enthält im Wesentlichen Ausgaben für Leasinggeschäfte in Höhe von TEUR 14.068 (Vorjahr TEUR 15.471), Ausgaben für Mieten und Wartung in Höhe von TEUR 2.814 (Vorjahr TEUR 2.617) sowie Ausgaben für Garantieverlängerung in Höhe von TEUR 514 (Vorjahr TEUR 616).

Eigenkapital

Die Entwicklung des Eigenkapitals ist dem Konzerneigenkapitalspiegel zu entnehmen.

Der Konzernbilanzverlustvortrag aus dem Vorjahr beträgt TEUR 163.188 (Vorjahr TEUR 132.671).

Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen

Der Sonderposten enthält im Rahmen von getätigten Investitionen erhaltene Investitionszuschüsse. Die Investitionszuschüsse wurden entsprechend dem Abschreibungsverlauf der begünstigten Wirtschaftsgüter ratierlich aufgelöst. Im Geschäftsjahr ergab sich eine erfolgswirksame Auflösung des Sonderpostens für Investitionszuschüsse in Höhe von TEUR 4.991 (Vorjahr TEUR 4.183).

Pensionsrückstellung

Die Pensionsrückstellungen decken die Versorgungsverpflichtungen gegenüber ausgeschiedenen Mitarbeitern ab.

Zur Deckung bestimmter Pensionsrückstellungen wurde eine Rückdeckungsversicherung mit Anschaffungskosten in Höhe von TEUR 121 abgeschlossen, die durch Verpfändung dem Zugriff der Gläubiger entzogen wurde und ausschließlich der Erfüllung der Altersversorgungsverpflichtung dient. Der beizulegende Zeitwert dieser Rückdeckungsversicherung in Höhe von TEUR 136 (Vorjahr TEUR 155) wurde mit den Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 3.430 (Vorjahr TEUR 3.809) verrechnet. Der Unterschiedsbetrag nach § 253 Abs. 6 HGB beträgt TEUR 231 (Vorjahr TEUR 256).

Steuerrückstellungen

Die Steuerrückstellungen in Höhe von TEUR 6.086 (Vorjahr TEUR 6.405) setzen sich vollständig aus Rückstellungen für Ertragssteuern zusammen.

Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen in Höhe von TEUR 188.656 (Vorjahr TEUR 138.912) wurden im Wesentlichen für Instandhaltungen von Fahrzeugen in Höhe von TEUR 54.920 (Vorjahr TEUR 54.236), Drohverlustrückstellungen zu Nettoverträgen 48,8 (Vorjahr TEUR 3,4), für ausstehende Rechnungen in Höhe von TEUR 47.492 (Vorjahr TEUR 48.101) und für Personal in Höhe von TEUR 24.992 (Vorjahr TEUR 22.961) gebildet.

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten haben zum Bilanzstichtag folgende Restlaufzeiten:

	Gesamtbetrag (TEUR)	bis zu einem Jahr (TEUR)	mehr als ein Jahr (TEUR)	davon mehr als 5 Jahre (TEUR)
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	65.959	6.371	59.588	39.393
(Vorjahr)	(33.475)	(5.625)	(27.850)	(10.252)
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	2	2	0	0
(Vorjahr)	(88)	(88)	(0)	(0)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	44.954	44.954	0	0
(Vorjahr)	(137.319)	(137.319)	(0)	(0)
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	6	6	0	0
(Vorjahr)	(0)	(0)	(0)	(0)
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	78.489	13.489	65.000	65.000
(Vorjahr)	(168.057)	(168.057)	(0)	(0)
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	1.310	1.310	0	0
(Vorjahr)	(1.010)	(1.010)	(0)	(0)
Sonstige Verbindlichkeiten	168.197	165.942	2.255	0
(Vorjahr)	(153.978)	(150.238)	(3.740)	(23)
Summe	358.917	232.074	126.843	104.393
(Vorjahr)	(493.927)	(462.337)	(31.590)	(10.275)

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestehen in Höhe von TEUR 65.959 (Vorjahr TEUR 33.475). Von diesen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind TEUR 13.607 (Vorjahr TEUR 16.956) durch Sicherungsübereignungen und TEUR 8.327 (Vorjahr: TEUR 6.859) durch Grundschulden gesichert.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen enthalten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 6 (Vorjahr TEUR 0), die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern enthalten in Höhe von TEUR 4.449 (Vorjahr TEUR 3.218) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, enthalten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 222 (Vorjahr TEUR 378).

Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern enthalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus dem oben beschriebenen Cash-Pooling mit der Transdev Group S.A. in Höhe von TEUR 2.941 (Vorjahr TEUR 97.129), Darlehensverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 65.000 (Vorjahr TEUR 65.000) und Zinsverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 6.100 (Vorjahr TEUR 2.553), die aus früheren Cash-Pool-Verbindlichkeiten sowie aus den Darlehensverbindlichkeiten resultieren.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, enthalten Cash-Pool-Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 1.030 (Vorjahr TEUR 559).

Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten im Wesentlichen Überzahlungen von Auftraggebern in Höhe von TEUR 138.292 (Vorjahr TEUR 88.120). Die enthaltenen Steuerverbindlichkeiten (TEUR 486; Vorjahr TEUR 294) und Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit (TEUR 61; Vorjahr TEUR 124) haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Die passiven latenten Steuern in Höhe von TEUR 5.306 (Vorjahr TEUR 4.425) resultieren aus der Anpassung der Einzelabschlüsse an konzerneinheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze sowie aus der Aufdeckung und Fortschreibung stiller Reserven und Lasten im Rahmen der Erst- und Folgekonsolidierung des Teilkonzerns der Transdev Verkehr GmbH (ehemals Transdev SE & Co. KG). Die Berechnung erfolgte mit dem konzernweiten Durchschnittssteuersatz von 30%.

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Die Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 1.131.843 (Vorjahr TEUR 1.079.236) beinhalten Umsätze aus dem Bahnbetrieb in Höhe von TEUR 717.605 (Vorjahr TEUR 668.770) sowie aus dem Busbetrieb in Höhe von TEUR 414.238 (Vorjahr TEUR 410.466). Die Umsatzerlöse beinhalten auf Grundlage der "Richtlinie zum Ausgleich von Schäden im öffentlichen Personennahverkehr" sowie der hierauf aufbauenden Nachverhandlungen der Verkehrsverträge im Zusammenhang mit dem Ausbruch von COVID-19 unmittelbare und mittelbare Bestellerentgelte in Höhe von TEUR 105.098.

Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:

	2020 TEUR	2019 TEUR
Auflösung von Rückstellungen	18.676	12.710
Buchgewinne aus dem Abgang von Anlagevermögen	8.134	1.050
Erlöse aus Schadensersatz	7.637	4.954
Weiterbelastungen	6.406	1.913
Auflösung von Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen	4.991	4.183
Auflösungen von Wertberichtigungen zu Forderungen	624	559
Übrige	4.131	1.715
	50.599	27.084

Die Auflösungen von Rückstellungen stellen periodenfremde Erträge dar.

Darüber hinaus bestehen periodenfremde Erträge von TEUR 8.758.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

	2020 TEUR	2019 TEUR
Drohverlustrückstellungen	46.712	573
Aufwendungen im Zusammenhang mit Personal	14.369	11.577
Mieten	11.027	10.382
Versicherungen und Versicherungsfälle	9.459	8.236
IT-Kosten	8.579	6.816
Wertberichtigungen	6.698	11.428
Beiträge und Gebühren	4.130	3.107
Kommunikationskosten	3.860	2.764
Reparaturen und Instandhaltungen	3.579	3.323
Marketing, Kommunikation und Repräsentationskosten	3.294	3.643
Buchverluste aus dem Abgang von Anlagevermögen	1.162	199
Management Fee	0	7.151
Übrige	17.826	15.537
	130.695	84.736

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten in Höhe von TEUR 7.860 (Vorjahr TEUR 739) periodenfremde Aufwendungen. Im Berichtsjahr wird die Management Fee in Höhe von TEUR 7.957 in den Aufwendungen für bezogene Leistungen statt wie im Vorjahr in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Für eine im Zuge der Corona-Pandemie zukünftig erwartete geringere Nachfrage im öffentlichen Personennahverkehr wurden im Geschäftsjahr 2020 für einzelne Verkehrsverträge Drohverlustrückstellungen in Höhe von TEUR 46.712 gebildet, um die langfristig reduzierte Wirtschaftlichkeit abzubilden.

Das Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen enthält im Wesentlichen Abwertungen von assoziierten und Gemeinschaftsunternehmen in Höhe von TEUR 2 (Vorjahr TEUR 3.642), Aufwertungen solcher Unternehmen in Höhe TEUR 18 (Vorjahr TEUR 0) sowie Gewinnausschüttungen solcher Unternehmen in Höhe von TEUR 393 (Vorjahr TEUR 433).

In den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen in Höhe von TEUR 4.478 (Vorjahr TEUR 494) sind im Wesentlichen Bauzeitzinsen in Höhe von TEUR 2.178 (Vorjahr TEUR 0) und Erträge aus Abzinsungen in Höhe von TEUR 312 (Vorjahr TEUR 410) enthalten.

Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen in Höhe von TEUR 7.169 (Vorjahr TEUR 7.057) setzen sich im Wesentlichen zusammen aus Zinsaufwendungen gegenüber der Gesellschafterin in Höhe von TEUR 4.890 (Vorjahr TEUR 3.116), Zinsaufwendungen aus Aufzinsungen in Höhe von TEUR 906 (Vorjahr TEUR 702), aus Darlehenszinsen in Höhe von TEUR 696 (Vorjahr TEUR 669) sowie Aufwendungen für Avalprovision in Höhe von TEUR 575 (Vorjahr TEUR 555).

Sonstige Angaben

Haftungsverhältnisse

Die Summe der Haftungsverhältnisse beträgt TEUR 121.404 und betrifft selbstschuldnerische Bürgschaften in Höhe von TEUR 119.244 und Verbindlichkeiten aus Gewährleistungsverträgen in Höhe von TEUR 2.160.

Der Geschäftsführung sind keine Inanspruchnahmen durch obige Haftungsverhältnisse bekannt. Aufgrund der regelmäßigen Würdigung der Haftungsverhältnisse schätzt die Geschäftsführung das Risiko der Inanspruchnahme aus den Haftungsverhältnissen als niedrig ein.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Der Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 599.124 (Vorjahr TEUR 389.159). Diese setzen sich wie folgt zusammen:

	Gesamt (TEUR)	davon 2021 (TEUR)	davon 2022 bis 2025 (TEUR)	davon nach 2025 (TEUR)
Miete/Leasing	554.364	96.890	272.130	185.344
davon gegen AU/GU ^*	14.352	5.229	4.417	4.706
Dienstleistungsverträge	30.904	7.257	17.861	5.786
davon gegen AU/GU ^*	1.190	1.190	0	0
Grundstücksaufwendungen	3.212	1.025	2.140	47
davon gegen AU/GU ^*	0	0	0	0
Betriebsführungskosten	0	0	0	0
davon gegen AU/GU ^*	0	0	0	0
Erbpacht	289	9	35	245
davon gegen AU/GU ^*	0	0	0	0
Sonstige Verpflichtungen	10.355	4.739	5.539	77
davon gegen AU/GU ^*	0	0	0	0
Summe	599.124	109.920	297.705	191.499
davon gegen AU/GU ^*	15.542	6.419	4.417	4.706

^* Assoziierte Unternehmen (AU) / Gemeinschaftsunternehmen (GU)

Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Es besteht über die dargestellten sonstigen finanziellen Verpflichtungen hinaus ein Dienstleistungsvertrag mit der Gesellschafterin Transdev Group S.A., Paris, Frankreich, über die Führung wesentlicher Teile der laufenden administrativen Tätigkeiten. Die Vergütung betrug im Geschäftsjahr 2020 TEUR 7.957 (Vorjahr TEUR 7.151).

Abschlussprüferhonorar

Das im Geschäftsjahr als Aufwand erfasste Honorar des Konzernabschlussprüfers für Abschlussprüfungsleistungen beträgt TEUR 583 (Vorjahr TEUR 658). Des Weiteren wurden andere Bestätigungsleistungen in Höhe von TEUR 11 (Vorjahr TEUR 99) sowie sonstige Leistungen in Höhe von TEUR 4 (Vorjahr TEUR 81) erbracht.

Anzahl der Beschäftigten

Die durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Mitarbeiter beträgt:

	2020	2019
Operatives Personal	6.184	5.908
Verwaltung	667	686
Gesamt	6.851	6.594

Nachtragsbericht

Auf Führungsebene der Transdev GmbH in Berlin kam es zu folgenden Veränderungen: Christian Schreyer, Aufsichtsratsvorsitzender, hat sein Amt mit Wirkung zum 25. Februar 2021 niedergelegt, daraufhin wurde Martin Becker-Rethmann mit Wirkung zum 25. Februar 2021 zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates berufen.

Weitere Ereignisse mit wesentlichem Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben sich nach dem Ende des Geschäftsjahres nicht ergeben.

Geschäftsführungsorgane der Muttergesellschaft

Während des abgelaufenen Geschäftsjahres wurden die Geschäfte der Transdev GmbH durch folgende Personen geführt:

―	Herr Dr. Tobias Heinemann, Sprecher der Geschäftsführung (ab 1. Juli 2020 auch Geschäftsführer Personal und Soziales)
―	Herr Younès Rouissi, Geschäftsführer Finanzen
―	Herr Henrik Behrens, Geschäftsführer Bus
―	Frau Susanne Greinert, Geschäftsführerin Personal und Soziales (bis 30. Juni 2020)

Die Geschäftsführer erhielten im Geschäftsjahr 2020 für ihre Tätigkeit Bezüge in Höhe von TEUR 1.078 (Vorjahr TEUR 1.095).

Aufsichtsrat

Mitglieder des Aufsichtsrates seit dem Geschäftsjahr 2020:

―	Herr Christian Schreyer (Vorsitzender), CEO Northern and Central European Zone und Chairman Germany, Transdev Group S.A., Saint Cloud (Frankreich), bis 25. Februar 2021
―	Herr Martin Becker-Reth mann (Vorsitzender), CEO Zone Germany, Transdev Group S.A., Berlin, ab 25. Februar 2021
―	Herr Dr. Kristian Loroch (stellv. Vorsitzender in Jahren mit gerader Jahreszahl), Vorstandsmitglied der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), Altenstadt (Hessen), ab 11. Februar 2020
―	Herr Bernd Balzer (stellv. Vorsitzender in Jahren mit ungerader Jahreszahl), Gewerkschaftssekretär ver.di Südwestfalen, Solingen
―	Frau Corinne van Butsele, Head of Financing and Treasury Department, Transdev S.A., Lagny sur Marne (Frankreich)
―	Frau Florence Weingarten, Group General Counsel, Transdev Group S.A., Paris (Frankreich)
―	Herr Clement de Villepin, Group Human Resources Director, Transdev Group S.A., Chambourcy (Frankreich)
―	Frau Anne Bagneux, Directrice Zone Sud France, Transdev Group S.A., Versailles (Frankreich), bis 15. Februar 2021
―	Frau Virginie Fernandes, Group Chief Strategy and Transformation Officer, Transdev Group S.A., Paris (Frankreich), ab 15. Februar 2021
―	Herr Antoine Colas, General Secretary, Transdev Group S.A., Paris (Frankreich)
―	Herr Karsten Tanzmann, Sachbearbeiter Kasse/Abrechnung und Betriebsratsvorsitzender, Heidenheimer Verkehrsgesellschaft mbH, Heidenheim, bis 20. November 2020
―	Frau Yolanda Laatsch, Busfahrerin, HABUS GmbH Verkehrsbetriebe, Hagen, ab 21. November 2020
―	Herr Armin Hinderer, Sachbearbeiter Betrieb, Stadtbus Schwäbisch Hall GmbH, Schwäbisch Hall
―	Herr Andreas Küper, Referent Securitymanagement, Transdev GmbH, Osnabrück
―	Frau Anja Kühler, Leiterin Recht, Transdev GmbH, Mittenwalde

Im Geschäftsjahr 2020 erhielten Mitglieder des Aufsichtsrates Aufwandsentschädigungen von insgesamt TEUR 12,9 (Vorjahr TEUR 15,5). Diese wurden Ende Dezember 2020 ausgezahlt.

Ergebnisverwendungsvorschlag

Die Geschäftsführung wird der Gesellschafterversammlung vorschlagen, den zum 31. Dezember 2020 ausgewiesenen Jahresfehlbetrag des Mutterunternehmens von TEUR 63.661 auf neue Rechnung vorzutragen.

Befreiung nach §§ 264 Abs. 3 und 264b HGB

Der vorliegende Konzernabschluss ist ein befreiender Konzernabschluss gemäß §§ 264 Abs. 3 und 264b HGB. Auf eine Offenlegung der Einzelabschlüsse der im Abschnitt Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträge genannten, vollkonsolidierten Tochterunternehmen, für die eine geschlossene Kette von Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträgen besteht, wird daher gemäß § 264 Abs. 3 HGB i. V. m. § 325 Abs. 1 HGB verzichtet. Darüber hinaus wird auf die Offenlegung des Einzelabschlusses der Martin Becker GmbH & Co. KG als Personengesellschaft gemäß §264b HGB i. V. m. §325 Abs. 1 HGB verzichtet. Die diesbezüglich erforderlichen Beschlussfassungen der Gesellschafter für das abgelaufene Geschäftsjahr und die Veröffentlichungen der Gesellschafterbeschlüsse im elektronischen Bundesanzeiger erfolgen bis zum 31. Dezember 2021.

Konzernverhältnisse

Die Gesellschaft wird in den Konzernabschluss der Transdev Group S.A., Paris, Frankreich, (kleinster und größter Konsolidierungskreis) einbezogen. Dieser ist am Sitz der Gesellschaft erhältlich.

Berlin, den 30. Juni 2021

Dr. Tobias Heinemann, Sprecher der Geschäftsführung

Younès Rouissi, Geschäftsführer

Henrik Behrens, Geschäftsführer

ENTWICKLUNG DES KONZERNANLAGE VERMÖGENS

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	01.01.2020 EUR	Zugänge EUR	Abgänge aus Veränderungen des Konsolidierungskreises EUR	Abgänge EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltliche erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	45.363.884,01	3.689.281,97	18.978,37	206.261,92
2. Geschäfts- oder Finnenwert	24.164.396,25	0,00	0,00	0,00
3. Geleistete Anzahlungen	1.332.542,51	234.059,36	0,00	40.980,00
	70.860.822,77	3.923.341,33	18.978,37	247.241,92
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	124.805.177,44	987.719,46	0,00	20.503.094,56
2. Technische Anlagen und Maschinen	47.599.408,00	4.860.822,48	0,00	2.025.993,42
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	80.805.886,84	3.247.037,12	572.653,35	1.858.534,63
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	9.285.987,28	8.596.903,90	0,00	-102.017,90
5. Gleisanlagen, Streckenausrüstung und Sicherungsanlagen	22.769.034,44	83.785,61	0,00	4.596.839,60
6. Fahrzeuge für Personen- und Güterverkehr	368.447.160,71	51.937.645,79	1.121.184,55	59.874.773,26
	653.712.654,71	69.713.914,36	1.693.837,90	88.757.217,57
III. Finanzanlagen
1. Anteile an assoziierten Unternehmen	7.423.207,96	0,00	245.684,48	0,00
2. Beteiligungen	234.554,76	25.165,17	0,00	0,00
3. Sonstige Ausleihungen	44.625.999,53	393.128,00	0,00	22.200,00
	52.283.762,25	418.293,17		22.200,00
	776.857.239,73	74.055.548,86	1.712.816,27	89.026.659,49

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	Umbuchungen EUR	31.12.2020 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltliche erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	3.171.200,18	52.037.082,61
2. Geschäfts- oder Finnenwert	0,00	24.164.396,25
3. Geleistete Anzahlungen	-1.012.672,58	512.949,29
	2.158.527,60	76.714.428,15
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	0,00	105.289.802.34
2. Technische Anlagen und Maschinen	1.117.797,60	51.552.034,66
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	474.816,60	82.096.552,58
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	-5.976.634,57	12.008.274,51
5. Gleisanlagen, Streckenausrüstung und Sicherungsanlagen	11.225,66	18.267.206,11
6. Fahrzeuge für Personen- und Güterverkehr	1.637.111,75	361.025.960,44
	-2.735.682,96	630.239.830.64
III. Finanzanlagen
1. Anteile an assoziierten Unternehmen	0,00	7.177.523,48
2. Beteiligungen	0,00	259.719,93
3. Sonstige Ausleihungen	0,00	44.996.927.53
	0,00	52.434.170,94
	-577.155,36	759.388.429.73

	Kumulierte Abschreibungen und Equity-Bewertung
	01.01.2020 EUR	Zugänge EUR	Abgänge aus Veränderungen des Konsolidierungskreises EUR	Umbuchungen EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltliche erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	32.969.267.30	5.099.365,03	18.978,37	0,00
2. Geschäfts- oder Finnenwert	3.213.250,81	2.327.905,05	0,00	0,00
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	36.182.518,11	7.427.270,08	18.978,37	0,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	69.909.589,17	3.131.865,86	0,00	0,00
2. Technische Anlagen und Maschinen	15.786.357,19	4.397.437,54	0,00	0,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	56.669.845,20	6.421.900,18	540.433,91	126,23
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
5. Gleisanlagen, Streckenausrüstung und Sicherungsanlagen	14.212.594,84	1.036.240,91	0,00	0,00
6. Fahrzeuge für Personen- und Güterverkehr	222.410.062.77	21.822.677,34	1.045.140,24	579.893,79
	378.988.449,17	36.810.121,83	1.585.574,15	580.020,02
III. Finanzanlagen
1. Anteile an assoziierten Unternehmen	4.397.863,20	0,00	0,00	0,00
2. Beteiligungen	7.196,11	0,00	0,00	0,00
3. Sonstige Ausleihungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	4.405.059,31	0,00		0,00
	419.576.026,59	44.237.391,91	1.604.552,52	580.020,02

	Kumulierte Abschreibungen und Equity-Bewertung
	Abgänge EUR	Equity-Bewertung EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltliche erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	81.761,92	0,00
2. Geschäfts- oder Finnenwert	0,00	0,00
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00
	81.761,92	0,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	10.015.749,78	0,00
2. Technische Anlagen und Maschinen	936.060,46	0,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.755.278,17	0,00
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00
5. Gleisanlagen, Streckenausrüstung und Sicherungsanlagen	2.333.742,08	0,00
6. Fahrzeuge für Personen- und Güterverkehr	50.397.891,18	0,00
	65.438.721,67	0,00
III. Finanzanlagen
1. Anteile an assoziierten Unternehmen	19.623,96	16.404,30
2. Beteiligungen	0,00	0,00
3. Sonstige Ausleihungen	0,00	0,00
	19.623,96	16.404,30
	65.540.107,55	16.404,30

	Kumulierte Abschreibungen und Equity-Bewertung	Buchwerte
	31.12.2020 EUR	31.12.2020 EUR	31.12.2019 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltliche erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	38.005.848,78	14.031.233,83	12.394.616,71
2. Geschäfts- oder Finnenwert	5.541.155,86	18.623.240,39	20.951.145,44
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	512.949,29	1.332.542,51
	43.547.004,64	33.167.423,51	34.678.304,66
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	63.025.705,25	42.264.097,09	54.895.588,27
2. Technische Anlagen und Maschinen	19.247.734,27	32.304.300,39	31.813.050,81
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	60.796.159,53	21.300.393,05	24.136.041,64
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	12.008.274,51	9.285.987,28
5. Gleisanlagen, Streckenausrüstung und Sicherungsanlagen	12.915.093,67	5.352.112,44	8.556.439,60
6. Fahrzeuge für Personen- und Güterverkehr	193.369.602,48	167.656.357,96	146.037.097,94
	349.354.295,20	280.885.535,44	274.724.205,54
III. Finanzanlagen
1. Anteile an assoziierten Unternehmen	4.361.834,94	2.815.688,54	3.025.344,76
2. Beteiligungen	7.196,11	252.523,82	227.358,65
3. Sonstige Ausleihungen	0,00	44.996.927,53	44.625.999,53
	4.369.031,05	48.065.139,89	47.878.702,94
	397.270.330,89	362.118.098,84	357.281.213,14

KAPITALFLUSSRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS ZUM 31. DEZEMBER 2020

	2020 EUR	2019 EUR
Konzernjahresfehlbetrag	-63.660.719,25	-29.758.774,25
+ Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	44.237.391,91	38.344.264,71
+/- Verlust/Gewinn aus Abgängen aus dem Konsolidierungskreis	-12.884.08	0,00
+/- Abwertungen/Aufwertungen aufgrund der Bewertung nach der Equity-Methode	-16.404,30	3.641.740,74
	49.073.851,72	5.545.320,80
+/- Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge	6.073.848,99	10.869.480,31
-/+ Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Vermögensgegenständen des Anlagevermögens	-6.950.261,38	-879.450,30
-/+ Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	146.585.240,24	-155.315.084,87
+/- Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-74.463.572,94	90.944.696,78
+/- Zinsaufwendungen / Zinserträge	2.691.365,45	6.562.725,37
+/- Ertragsteueraufwand/-ertrag	1.210.060,02	4.408.096,29
+ Einzahlungen im Zusammenhang mit Erträgen von außerordentlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung	0,00	0,00
Auszahlungen Im Zusammenhang mit Aufwendungen von außerordentlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung	0,00	0,00
+/- Ertragsteuerzahlungen	-975.154,07	1.844.025,70
Erträge aus Zuschüssen	-4.991.221,18	-4.183.369,69
= Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	98.801.541,12	-27.976.328,41
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Immateriellen Anlagevermögens	0,00	0,00
- Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-5.592.722,39	-6.952.958,47
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Immateriellen Anlagevermögen	0,00	0,00
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	24.778.665,40	935.472,42
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-65.358.527,13	-64.563.688,86
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens	2.576,04	3.533,88
-Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen	-418.293,17	-159.650,00
-/+ Auszahlungen/Einzahlungen aus Zugängen/Abgängen im Konsolidierungskreis	512.967,80	-57.856.462,59
+ Erhaltene Zinsen	4.165.647,02	83.821,77
+ Erhaltene Ausschüttungen von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen	393.371,72	433.005,53
- Cash Flow aus der Investitionstätigkeit	-41.516.314,71	-128.076.926,32
- Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten	-7.227.000,00	-18.369.000,00
+ Erzählungen aus der Aufnahme von Krediten	39.712.000,00	82.648.000,00
	0,00	-8.903.098,86
Gezollte Ausschüttungen an nicht beherrschende Anteile	-166.737,86	-463.441,35
Auszahlungen aufgrund der Aufstockung von Anteilen an Tochterunternehmen	0,00	-90.000,00
+ Erzählungen aus erhaltenen Zuschüssen	4.943.126,37	1.163.000,00
Gezahlte Zinsen	-2.906.144,27	-4.460.889,56
= Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeiten	34.355.244,24	51.524.570,23
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelbestands	91.640.470,65	-104.528.684,50
+ Finanzmittelbestand am Anfang des Geschäftsjahrs	-82.128.464,02	22.400.220,48
- Finanzmittelbestand am Ende des Geschäftsjahrs	9.512.006,63	-82.128.464,02
+ Zahlungsmittel	13.482.642,32	15.559.304,21
+/- Saldo der Cash-Pool-Forderungen/-Verbindlichkeiten	-3.970.635,69	-97.687.768,23
	9.512.006,63	-82.128.464,02

Die Kapitalflussrechnung wird aus der Konzernbilanz und der Konzerngewinn- und Verlustrechnung abgeleitet.

Zusätzlich zu den hier ausgewiesenen Investitionen wurden weitere Investitionen in das Anlagevermögen getätigt, die erst in den Folgejahren zu Auszahlungen führen. Im Anlagenspiegel sind die entsprechenden Gesamtinvestitionen ausgewiesen.

Bei den Einzahlungen aus Abgängen im Konsolidierungskreis handelt es sich im Geschäftsjahr 2020 um den Verkaufspreis für die Schaumburger Verkehrsgesellschaft abzgl. des entsprechenden veräußerten Finanzmittelbestandes.

Bei den Auszahlungen aus Zugängen im Konsolidierungskreis handelt es sich im Geschäftsjahr 2019 um den Kaufpreis für den Transdev SE & Co. KG - Teilkonzern abzgl. den entsprechenden erworbenen Finanzmittelbestandes.

Die Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten enthalten im Geschäftsjahr 2019 Einzahlungen aus der Begebung eines Gesellschafterdarlehens in Höhe von EUR 65 Mio.

KONZERNEIGENKAPITALSPIEGEL

	Eigekapital des Mutterunternehmens
	Gezeichnetes Kapital EUR	Kapitalrücklage nach § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB EUR	Gewinnrücklage (andere Gewinnrücklagen) EUR	Verlustvortrag EUR
01.01.2019	25.600,00	246.312.702,79	2.049,00	-124.114.832,32
Ausschüttung	0,00	0,00	0,00	-8.903.098,86
Änderungen des Konsolidierungskreises	0,00	0,00	0,00	0,00
Sonstige Veränderungen	0,00	0,00	0,00	346.721,05
Konzernjahresergebnis	0,00	0,00	0,00	0,00
31.12.2019	25.600,00	246.312.702,79	2.049,00	-132.671.210,13
01.01.2020	25.600,00	246.312.702,79	2.049,00	-163.188.406,70
Ausschüttung	0,00	0,00	0,00	0,00
Änderungen des Konsolidierungskreises	0,00	0,00	0,00	0,00
Konzernjahresergebnis	0,00	0,00	0,00	0,00
31.12.2020	25.600,00	246.312.702,79	2.049,00	-163.188.406,70

	Eigekapital des Mutterunternehmens
	Konzernjahresüberschuss, der dem Mutterunternehmen zuzurechnen ist EUR	Summe EUR
01.01.2019	0,00	122.225.519,47
Ausschüttung	0,00	-8.903.098,86
Änderungen des Konsolidierungskreises	0,00	0,00
Sonstige Veränderungen	0,00	346.721,05
Konzernjahresergebnis	-30.517.196,57	-30.517.196,57
31.12.2019	-30.517.196,57	83.151.945,09
01.01.2020	0,00	83.151.945,09
Ausschüttung	0,00	0,00
Änderungen des Konsolidierungskreises	0,00	0,00
Konzernjahresergebnis	-64.192.030,02	-64.192.030,02
31.12.2020	-64.192.030,02	18.959.915,07

	Nicht beherrschende Anteile			Konzerneigenkapital
	Nicht beherrschende Anteile vor Jahresergebnis EUR	Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Gewinne/Verluste EUR	Summe EUR	Summe EUR
01.01.2019	3.331.118,30	0,00	3.331.118,30	125.556.637,77
Ausschüttung	-463.441,35	0,00	-463.441,35	-9.366.540,21
Änderungen des Konsolidierungskreises	2.477.076,70	0,00	2.477.076,70	2.477.076,70
Sonstige Veränderungen	-436.721,05	0,00	-436.721,05	-90.000,00
Konzernjahresergebnis	0,00	758.422,32	758.422,32	-29.758.774,25
31.12.2019	4.908.032,60	758.422,32	5.666.454,92	88.818.400,01
01.01.2020	5.666.454,92	0,00	5.666.454,92	88.818.400,01
Ausschüttung	-166.737,86	0,00	-166.737,86	-166.737,86
Änderungen des Konsolidierungskreises	-494.506,00	0,00	-494.506,00	-494.506,00
Konzernjahresergebnis	0,00	531.310,77	531.310,77	-63.660.719,25
31.12.2020	5.005.211,06	531.310,77	5.536.521,83	24.496.436,90

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2020

A. Grundlagen des Konzerns

Die deutsche Transdev-Gruppe, Tochter des in Paris ansässigen weltweiten Mobilitätsdienstleisters Transdev Group S.A., ist Deutschlands führender privater Anbieter im regionalen Bahn- und Busverkehr.

Anteilseigner der Transdev Group S.A. sind die Caisse des Depots et Consignation, Paris, Frankreich, zu 66% sowie die Rethmann SE & Co. KG, Selm, mit 34%.

Der Konzern ist regional breit aufgestellt und erbringt mit seinen Tochterunternehmen Schienen- und Buspersonenverkehre in weiten Teilen Deutschlands.

Neben der Transdev GmbH sind 75 inländische Tochterunternehmen im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzern integriert.

Die Entwicklung der Transdev-Gruppe ist nur bedingt von der wirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands abhängig, da langfristige Verkehrsverträge mit öffentlichen Aufgabenträgern wesentliche Grundlage des Geschäftes sind. Dabei unterscheidet man Brutto- und Nettoverträge. Bei Bruttoverträgen liegt das Risiko der Fahrgeldeinnahmen im Wesentlichen beim Aufgabenträger. Bei den Nettoverträgen trägt das Verkehrsunternehmen das gesamte Fahrgeldrisiko. Außerdem gibt es Bruttoverträge mit Anreizwirkung, bei denen das Verkehrsunternehmen nur einen Teil des Fahrgeldrisikos trägt. Die Transdev-Gruppe hat sowohl Brutto- als auch Nettoverträge abgeschlossen.

Auf der Kostenseite besteht eine Abhängigkeit von Preissteigerungen. Diese werden zu einem großen Teil durch Indexierungsregelungen in den Verkehrsverträgen von den Aufgabenträgern ausgeglichen.

B. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland, Europa und der Welt wurde im Jahr 2020 maßgeblich von den Auswirkungen der Corona-Pandemie bestimmt. Der rasante Anstieg der Infektionszahlen mit dem Covid-19-Virus ab März 2020 führte in Deutschland zu massiven Einschnitten des gesellschaftlichen Lebens. Die deutsche Volkswirtschaft erlebte im Jahr 2020 eine der schwersten Rezessionen seit der Nachkriegszeit.

Nach den Schätzungen des Sachverständigenrates wird für das Jahr 2020 ein Rückgang des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 5,0% (kalenderbereinigt 5,3%) erwartet, was insbesondere auf den massiven Rückgang im zweiten Quartal 2020 zurückzuführen ist. Im dritten Quartal 2020 konnte sich die deutsche Wirtschaft laut Statistischem Bundesamt (Destatis) zwar wieder erholen, allerdings wurde diese Erholung durch die zweite Corona-Welle und den erneuten Lockdown zum Jahresende ausgebremst. Aufgrund dessen war die deutsche Wirtschaftsleistung im vierten Quartal 2020 um 3,9% niedriger als noch im vierten Quartal 2019 vor Ausbruch der Pandemie. ¹

Schon vor und während der Pandemie sah sich die deutsche Volkswirtschaft mit langfristigen Veränderungen konfrontiert. Durch den Strukturwandel, insbesondere aufgrund des technologischen Fortschritts im Zuge der Digitalisierung und des notwendigen Aufbruchs in eine neue Klimapolitik, ist die Wirtschaftspolitik gefordert, das Wachstumspotenzial der deutschen Volkswirtschaft zu stärken. ²

2. Branchenbezogene Rahmenbedingungen

Das Jahr 2020 begann mit guten Vorzeichen für die Branche infolge der Umsetzung der Mehrwertsteuersenkung für Fahrkarten ab 51 Kilometern auf den ermäßigten Satz von 7%. Die Fahrgäste profitierten somit von rund 10% günstigeren Fahrkarten ab dieser Reichweite sowie von ebenfalls reduzierten BahnCards. Die erfreuliche Entwicklung wurde spätestens ab Mitte März 2020 gebremst, als allen Akteuren bewusst wurde, dass die Covid-19-Pandemie auch die Nahverkehrsbranche vor nie dagewesene Herausforderungen stellen wird.

¹ Destatis: Bruttoinlandsprodukt im 4. Quartal 2020 um 0,1% höher als im Vorquartal, Pressemitteilung Nr. 040 vom 29. Januar 2021
² Sachverständigenrat: Kurzfassung Corona-Krise gemeinsam Bewältigen, Resilienz und Wachstum stärken, Jahresgutachten 2020/21

Als systemrelevante Dienstleistung wurde der innerdeutsche öffentliche Personennahverkehr seitens der Bestellerorganisationen insgesamt ohne größere Angebotsreduzierungen aufrechterhalten. Die Branche beschäftigte sich fortan mit der Umsetzung von Hygienekonzepten, um einen möglichst hohen Infektionsschutz für Reisende und Mitarbeitende in den öffentlichen Verkehrsmitteln zu gewährleisten. Den Fahrgästen wurde die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung auferlegt, die Verkehrsunternehmen selbst erhöhten den Infektionsschutz u.a. durch zusätzliche Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen der Fahrzeuge.

Dennoch hatten die im Rahmen der Covid-19-Pandemie im Jahr 2020 von der öffentlichen Hand verordneten Maßnahmen starke Auswirkungen auf den Personenverkehr mit zum Teil entsprechend massiven wirtschaftlichen Folgen für die hier tätigen Unternehmen.

Bedingt durch die Corona-Pandemie waren im Jahr 2020 nur etwa halb so viele Fahrgäste im Linienfernverkehr mit Bussen und Bahnen unterwegs wie im Vorkrisenjahr 2019. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, war das Fahrgastaufkommen mit 88 Millionen Personen um 49% geringer als 2019. Im Eisenbahn-Fernverkehr reisten mit 82 Millionen Fahrgästen 46% weniger Menschen. Im Linienverkehr mit Fernbussen ging die Fahrgastzahl sogar um 71% auf 6,1 Millionen zurück. ³

Im Nahverkehr, der einen Anteil von fast 99% am Linienverkehr hat, ging das Fahrgastaufkommen im Jahr 2020 nach vorläufigen Ergebnissen um rund ein Drittel zurück. So waren im Eisenbahn-Nahverkehr einschließlich S-Bahnen mit 1,7 Milliarden Fahrgästen 39% weniger Menschen unterwegs als 2019. Mit Straßenbahnen fuhren 2,9 Milliarden Fahrgäste und somit 31% weniger als 2019. Die derzeit gemeldeten Daten für den Liniennahverkehr insbesondere mit Bussen, die einen Rückgang um knapp ein Viertel zeigen, bilden möglicherweise die tatsächlichen Rückgänge nicht vollständig ab -unter anderem deshalb, weil im Nahverkehr viele Fahrgäste Zeitkarten besitzen. Diese Tickets wurden aber vermutlich aufgrund der Pandemie vergleichsweise selten genutzt. Daher ist hier mit Revisionen der Meldewerte durch die Verkehrsunternehmen zu rechnen.

Ausschlaggebend für die enormen Rückgänge der Fahrgastzahlen im Jahr 2020 waren das 2. sowie das 4. Quartal, die von der Corona-Krise besonders geprägt wurden: Im 2. Quartal 2020 waren drei Viertel (-75%) weniger Personen im Fernverkehr mit Bussen und Bahnen unterwegs als im Vorjahreszeitraum, wobei der Bahnfernverkehr 72% weniger Fahrgäste zählte und der Linienverkehr mit Fernbussen mit 96% weniger Fahrgästen fast zum Erliegen kam. Im 4. Quartal 2020 nutzten 63% weniger Reisende den Fernverkehr (mit Bahnen: -59%; mit Bussen: -88%) als im 4. Quartal 2019. Das Fahrgastaufkommen im gesamten Fernverkehr lag im 1. Quartal 2020 um 14% und im 3. Quartal 2020 um 42% niedriger als in den entsprechenden Vorjahreszeiträumen. ⁴

³ Destatis: Fahrgastzahl im Linienfernverkehr mit Bahnen und Bussen im Jahr 2020 halbiert, Pressemitteilung Nr. 172 vom 8. April 2021

Für 2020 schätzt die Branche die durch die reduzierten Fahrgastzahlen entstandenen Schäden in den Fahrgelderlösen auf rund 3,3 Mrd. Euro, wobei der zweite harte Lockdown zum Jahresende 2020 dabei nur teilweise berücksichtigt ist und die Schadenssumme sich folglich noch erhöhen könnte. Die größten Verluste in den Fahrgelderlösen zeigen die Bundesländer Bayern, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Hessen.

Die im ÖPNV tätigen Unternehmen treffen diese Verluste wirtschaftlich vor allem aus sog. Netto- und eigenwirtschaftlichen Verträgen, bei denen die Unternehmen Chancen und Risiken aus den erzielten Fahrgelderlösen selbst verantworten.

Die im Jahr 2020 durch die Pandemie entstandenen Verluste in den Fahrgelderlösen sollen zu großen Teilen von der öffentlichen Hand erstattet werden. Der Bund stellt dafür der ÖPNV-Branche durch den sog. Rettungsschirm 2,5 Mrd. Euro zur Verfügung, die Länder sollen ihrerseits ebenso hohe Mittel bereitstellen. Die EU-Kommission hat die Rechtmäßigkeit der Kompensationsleistungen für 2020 im August des Jahres bewilligt; allerdings mit der Einschränkung, dass für den Zeitraum März bis August (Phase 1) die Kompensationen von den Ländern direkt an die Verkehrsunternehmen und Aufgabenträger gezahlt werden können. Für September bis Dezember (Phase 2) hingegen mussten die Verkehrsunternehmen mit den Aufgabenträgern für jeden Verkehrsvertrag einen Nachtrag abschließen, um Kompensationen zu erhalten.

Pandemiebedingte Einsparungen durch beispielsweise geringere Fahrleistungen müssen allerdings im Rahmen der Kompensation berücksichtigt und die Kompensation entsprechend reduziert werden.

Die Kompensation der pandemiebedingten Mindererlöse erfolgte dabei in 2020 in zwei Phasen. In Phase 1 (1. März bis 31. August 2020) erfolgt die Kompensation über die jeweils geltende Landes-Richtlinie. Die Höhe des Ausgleichs bemisst sich je nach Festlegung zwischen 90% und 100% des jeweils erstattungsfähigen Schadens. Die erstattungsfähigen Schäden sind in den Landes-Richtlinien aufgeführt.

⁴ Destatis: Fahrgastzahl im Linienfernverkehr mit Bahnen und Bussen im Jahr 2020 halbiert, Pressemitteilung Nr. 172 vom 8. April 2021

Die Verkehrsunternehmen haben bis zum 30. September 2020 einen vorläufigen Antrag auf Erstattung gestellt, welcher bis 30. September 2021 final testiert beim Land eingereicht werden muss. Zum Jahresende 2020 erfolgten für Phase 1 vorläufige Zahlungen i.H.v. 90-100% der vorläufig beantragten Mittel. Im Zuge dessen waren unterjährig getätigte Liquiditätszahlungen, welche an einige Verkehrsunternehmen geleistet wurden, aufzurechnen bzw. zurückzuzahlen.

Eine Kompensation in Phase 2 (1. September bis 31. Dezember 2020) erfolgt über einzelvertragliche Regelungen zwischen dem Verkehrsunternehmen und dem/den Aufgabenträger/n (im Allgemeinen als Nachtrag zum Verkehrsdurchführungsvertrag), eine Finanzierung soll analog der Phase 1 erfolgen.

Zum Jahresende 2020 war der Sachstand zur Phase 2 unterschiedlich: Während in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Bayern bereits derartige Vereinbarungen abgeschlossen wurden, liefen in den anderen Bundesländern noch die Verhandlungen zum Abschluss von Vereinbarungen mit den Aufgabenträgern.

Phase 3 des Rettungsschirms betrifft eine etwaige Kompensation für 2021ff, und soll wie in Phase 2 als einzelvertragliche Regelungen zwischen Verkehrsunternehmen und Aufgabenträgern (im Allgemeinen als Nachtrag zum Verkehrsdurchführungsvertrag) erfolgen. Zum Berichtszeitpunkt hat der Bund für das Jahr 2021 eine weitere Finanzierung i.H.v. 1 Mrd. Euro für die Branche beschlossen, ebenso können die in 2020 für die Kompensation nicht abgerufenen Gelder (rund 1,7 Mrd Euro) in Anspruch genommen werden. Bezüglich der hälftigen Finanzierung durch die Länder laufen bereits entsprechende Gespräche mit den Verkehrsministerien.

Neben den Corona-Herausforderungen sind die Nachwirkungen der Betreiberwechsel im Jahr 2019 weiterhin spürbar. Teilweise mussten Subunternehmerverträge mit Vorbetreibern geschlossen werden, um trotz eigener personeller Engpässe das geforderte Leistungsangebot erbringen zu können. Auch bei der Auslieferung von Neufahrzeugen kam es stellenweise zu Verzögerungen, sodass Ersatzkonzepte gefahren werden mussten.

Das Jahr 2020 war aus Sicht des Wettbewerbs von einem unterdurchschnittlichen Vergabevolumen geprägt. Wie sich bereits in den letzten zwei Jahren abzeichnete, konzentrierte sich die Branche auch 2020 vornehmlich auf die Stabilisierung der jüngst in Betrieb genommenen Netze, Geschäftsentwicklungstätigkeiten wurden deutlich zurückgefahren. Neben regional aktiven Bietern war nach unserer Kenntnis das Bieterfeld der international agierenden Wettbewerber kleiner als in den Jahren zuvor. Ein Ausschreibungsschwerpunkt lag in Bayern, wo zwei größere Netze in die Neuvergabe gingen und grundsätzlich gute Wettbewerbsbedingungen herrschten. In beiden Fällen konnte die DB Regio als Bestandsbetreiber die Verträge langfristig sichern.

Die Transdev-Gruppe beteiligte sich eher selektiv am Ausschreibungsmarkt. Das erst 2019 per Notvergabe gewonnene WO Dieselnetz wurde im Langfristvertrag an die DB Regio verloren. Ebenso musste auch Transdev im Rahmen des Vergabeverfahrens Dieselnetz Niedersachsen-Mitte Bestandsverkehre an die DB Regio abgeben.

Die Bearbeitung des für die Transdev-Gruppe wichtigen Bestandsverkehrs der Mittelrheinbahn hat sich bis in das erste Quartal 2021 hingezogen. Im Juni 2021 haben wir die verbindliche Information erhalten, dass die Verteidigung dieses Vertrages erfolgreich verlaufen ist.

Als Fazit für das Ausschreibungsjahr 2020 lässt sich zum Berichtszeitpunkt zusammenfassen, dass sich keine wesentlichen Verschiebungen im Markt ergeben haben. Im Ausblick auf das Jahr 2021 erwartet die Transdev-Gruppe ein höheres Vergabevolumen mit relevanten Schwerpunkten zur Sicherung der Bestandsverträge u.a. in Nordrhein-Westfalen und Sachsen.

Die Anbieter im eigenwirtschaftlichen Schienenpersonenfernverkehr bekamen im Jahr 2020 auch unmittelbar die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie zu spüren. Während die DB AG als bundeseigenes Unternehmen ihre Verkehrsleistung trotz stark reduzierten Fahrgastaufkommens größtenteils aufrechterhalten hat, konnten private Konkurrenten ihre Angebote nicht aufrechterhalten oder gar neu in den Markt eintreten.

3. Geschäftsverlauf

3.1 Holding

Die Rethmann-Gruppe ist seit 9. Januar 2019 offiziell der zweite Anteilseigner der Transdev-Gruppe neben der Caisse des Dépôts. Rethmann hält 34% der Anteile an der Transdev Group S.A., Paris. Die in diesem Zusammenhang von der Transdev GmbH aufgenommene 100-prozentige Tochtergesellschaft Transdev SE & Co. KG (vormals Rhenus Veniro SE & Co. KG) wurde im Dezember 2020 im Zuge eines Formwechsels in die Transdev Verkehr GmbH umgewandelt und bereichert mit ihren Tochterunternehmen weiterhin mit mehr als 1.500 Mitarbeitern das Team in Deutschland.

Im Rahmen der Umstrukturierung im Vorstand (Executive Committee) der Transdev Group S.A., Paris, wurden organisatorische und personelle Entscheidungen für die Neuausrichtung der internationalen Transdev-Gruppe getroffen. Zukünftig werden die drei größten Transdev-Länder Frankreich, USA und Deutschland Mitglieder im internationalen Executive Committee sein und direkt an den CEO berichten.

Mit Wirkung zum 15. Februar 2021 wurde Herr Martin Becker-Rethmann in den internationalen Transdev-Vorstand berufen und hat dort als CEO Germany die Verantwortung für das Deutschlandgeschäft im Konzernvorstand übernommen. Nachdem der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende, Herr Christian Schreyer, sein Amt niedergelegt hatte, wurde Martin Becker-Rethmann in der Gesellschafterversammlung vom 15. Februar 2021 als Mitglied des Aufsichtsrates bestellt und hat mit Wirkung zum 25. Februar 2021 den Vorsitz im Aufsichtsrat übernommen.

Susanne Greinert, Geschäftsführerin Personal & Soziales (Arbeitsdirektorin) ist am 30. Juni 2020 aus der Gruppe ausgeschieden. Als Sprecher der Geschäftsführung und Geschäftsführer Bahn übernahm Dr. Tobias Heinemann ab 1. Juli 2020 in Personalunion auch die Funktion des Geschäftsführers Personal & Soziales (Arbeitsdirektor). Die Funktionen der beiden weiteren Geschäftsführer der Transdev GmbH, Henrik Behrens (Geschäftsführer Bus) und Younès Rouissi (CFO/Geschäftsführer Finanzen), bleiben davon unberührt.

3.2 Aktivitäten der Geschäftsbereiche

3.2.1 Zusammenfassung Schienenpersonennahverkehr

Während des ersten Lockdowns im März und April 2020 verzeichneten einige Bahnbetriebe eine temporär vom Aufgabenträger angeordnete Reduktion der Fahrleistung. Über alle Bahnverträge der Transdev GmbH hinweg wurde die Fahrleistung um durchschnittlich ca. 20% reduziert. Nach diesem Zeitraum gab es im Jahr 2020 keine pandemiebedingten Verringerungen der Fahrleistung.

Zudem wurde mit der DB Netz vereinbart, dass anfallende Stornoentgelte für Infrastruktur während des ersten Lockdowns rückwirkend zum 17. März 2020 nicht gezahlt werden müssen.

Auch auf Pönalezahlungen aufgrund von Corona-bedingten Ausfällen/Angebotseinschränkungen etc. wurde seitens der Aufgabenträger weitestgehend verzichtet bzw. konnten diese in den Anträgen auf Kompensation als pandemiebedingter Schaden geltend gemacht werden.

Die Pünktlichkeit der Bahnunternehmen war während des 1. Lockdowns sehr gut; dies legt nahe, dass schlechte Pünktlichkeitswerte im Wesentlichen auf eine Überlastung der Infrastruktur zurückzuführen sind.

Etwa 50% des Umsatzes im Bahnbereich kommt aus Nettoverträgen - hier ist die Wirtschaftlichkeit der Transdev-Unternehmen sehr stark von täglichen Fahrgeldeinnahmen, respektive von der Kompensation entgangener Fahrgeldeinnahmen abhängig.

3.2.2 Zusammenfassung Busverkehr

Zwischen Mitte März und Ende April 2020 verzeichnen die meisten Busbetriebe eine vom Aufgabenträger angeordnete Reduktion der Fahrleistung. Über alle Busbetriebe hinweg wurde die Fahrleistung um durchschnittlich ca. 30% reduziert. Einzelne Busbetriebe erbrachten nur noch bis zu 30% der vertraglich vereinbarten Fahrleistung.

Ein starker Rückgang der Verkehrsleistung war vor allem bei Schülerverkehren, Bedarfs- und Sondertransporten (z.B. Messeverkehre) und B2B-Dienstleistungen (z.B. Bundeswehrverkehre) zu verzeichnen. Mit der Öffnung der Schulen ab Mitte Mai 2020 kehrten die meisten Betriebe wieder auf eine Verkehrsleistung von 80%-90% zurück, im Laufe des Sommers dann auch wieder in den Regelbetrieb.

95% der Busbetriebe hatten zum Schutz des Fahrpersonals den Vordereinstieg geschlossen und den Fahrkartenverkauf über längere Zeit gestoppt, was sich spürbar auf sinkende Fahrgeldeinnahmen auswirkte. Durch die Installation von Fahrerplatzeinhausungen wurde der Vordereinstieg und Ticketverkauf wieder ermöglicht, die Fahrgastzahlen bewegten sich aber bis Jahresende weit unter den Erwartungen. Teils hinkten die kommunalen Betriebe mit der Wiederaufnahme des Fahrkartenverkaufs deutlich hinterher, so dass im Rahmen der Einnahmeaufteilungen (negative) Effekte resultieren können.

Die stärksten negativen Auswirkungen auf die Einnahmen sind bei den Nettoverträgen und eigenwirtschaftlichen Verkehren zu verzeichnen (ca. 35% aller Busverträge der Transdev GmbH). Zur Gegensteuerung wurden, ähnlich wie im Bahnbetrieb, die bestehenden Verkehrsverträge angepasst.

Die besonders negativ belastete Schaumburger Verkehrsgesellschaft wurde verkauft. Bei der Martin Becker GmbH & Co. KG und der Omnibus-Verkehr Ruoff GmbH wurden Konzessionen zurückgegeben; diese werden nun übergangsweise über Notvergaben betrieben.

Gleichzeitig ergaben sich durch die zunehmende wirtschaftliche Schieflage bei anderen Verkehrsunternehmen Möglichkeiten, eigentlich auskömmliche Konzessionen und ganze Betriebsteile zu übernehmen. Beispiel ist hierfür die insolvente Rexer-Gruppe. Hier übernahm die Omnibus-Verkehr Ruoff GmbH die Konzessionen und Mitarbeiter für die Linien in Heilbronn.

3.3 Maßnahmen der Transdev-Gruppe

Über die gesamte Transdev-Gruppe in Deutschland hinweg wurden - neben dem Schutz unserer Fahrgäste und Mitarbeitenden - einige Sofortmaßnahmen ergriffen. Infolge des ersten Lockdowns erfolgte eine radikale Ausgabensteuerung, u.a. ein Einstellungsstopp für Verwaltungsbereiche, die Aussetzung von Beraterverträgen, die Prüfung von Neu-/Ersatzinvestitionen sowie konsequentes Kostenmanagement.

In allen Bereichen wurden die Strukturkosten überprüft und entsprechende Maßnahmen zur Reduzierung der Kosten eingeleitet. Außerdem wurden alle Mitarbeiter/innen angehalten, Resturlaub sowie Überstunden zeitnah abzubauen. Diverse gruppenweite Top-Projekte für 2020 wurden neu priorisiert.

Seit Ausbruch der Pandemie befinden sich die betroffenen Unternehmen der Transdev-Gruppe in direkten Gesprächen mit den Aufgabenträgern. So konnten für Phase 1 und 2 - auch dank einer branchenweiten, gemeinsamen Verhandlung gegenüber der Politik - sämtliche Vereinbarungen mit den Aufgabenträgern erfolgreich abgeschlossen werden.

Trotz der umfangreichen Kompensationen seitens Bund und Länder wird das wirtschaftliche Ergebnis der Transdev-Gruppe im Jahr 2020 durch die Pandemie negativ beeinflusst. So sind oftmals Hygienemaßnahmen wie Masken für das fahrende Personal, erhöhte Reinigungsaufwendungen aber auch "Mengeneffekte" in der Fahrgastnachfrage (z.B. nach Inbetriebnahmen, bei Neuverkehren, jährliches Wachstum) nicht erstattungsfähig. Zudem müssen pandemiebedingte Einsparungen mit den Kompensationsleistungen verrechnet werden. Darüber hinaus hat das Land Bayern in Phase 1 und 2 nur 90% der pandemiebedingten Schäden erstattet. Da die Nettoverträge Bahn in Bayern vor der Pandemie deutschlandweit die höchsten Fahrgeldeinnahmen generierten, hat dies die Wirtschaftlichkeit der Verträge negativ beeinflusst. Für Phase 3 gibt es Anzeichen, dass das Land Bayern in 2021 100% der pandemiebedingten Schäden erstatten wird.

3.4 Gesamtwürdigung des Geschäftsverlaufes

Ohne Berücksichtigung der pandemiebedingten Einflüsse sowie einzelner nachhaltig unwirtschaftlicher Verkehrsverträge hat sich der Konzern im Geschäftsjahr im Wesentlichen den Erwartungen entsprechend entwickelt. Die prognostizierte Entwicklung des Betriebsergebnis wurde jedoch nicht erreicht, wobei die negativen betriebswirtschaftlichen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie fast ausschließlich den Bereich Schienenverkehr betrafen. Ursächlich hierfür waren Ausfälle bei den Ticketeinnahmen aus Nettoverträgen, die trotz Rettungsschirm von einigen Aufgabenträgern nicht vollständig erstattet wurden. Zudem wurden im Geschäftsjahr 2020 für einzelne SPNV-Verträge Drohverlustrückstellungen gebildet, um die langfristig reduzierte Wirtschaftlichkeit abzubilden. Das Betriebsergebnis beträgt -59,9 Mio. EUR.

Transdev betreibt europaweit die größte E-Busflotte mit aktuell über 1.000 Fahrzeugen in unterschiedlichen Ländern. Auch in Deutschland gehen wir - in enger Kooperation mit den Aufgabenträgern - das Thema COz-Reduktion intensiv an und stellen unsere Flotten sukzessive auf klimaschonende Antriebe um. In zahlreichen Netzen sorgen E-Busse oder Hybridfahrzeuge bereits für bessere Luft in den Städten. So wurden beispielsweise im Dezember 2020 13 Elektrobusse in Betrieb genommen, welche nun in Frankfurt am Main im Linienbündel A verkehren und die bisherigen Dieselbusse ersetzen. Fahrerassistenzsysteme tragen im Bahn- und Busbereich dazu bei, durch effiziente Fahrweise den Energieverbrauch auf das Nötigste zu reduzieren.

4. Lage

4.1 Vermögenslage

	2020		2019		+/-
	TEUR	%	TEUR	%	TEUR	%
Immaterielle Vermögensgegenstände	33.167	5	34.678	4	-1.511	-4
Sachanlagen	280.886	44	274.724	35	6.162	2
Finanzanlagen	48.065	8	47.879	6	186	0
Langfristig gebundenes Vermögen	362.118	57	357.281	45	4.837	1
Vorräte	46.557	7	180.979	23	-134.422	-74
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	152.460	24	148.601	20	3.859	3
Forderungen gegen Gesellschafter	2.645	0	2.602	0	43	2
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	3.320	1	1.782	0	1.538	86
Sonstige Vermögensgegenstände	35.039	6	58.359	7	-23.320	-40
Liquide Mittel	13.483	2	15.559	2	-2.076	-13
Rechnungsabgrenzungsposten	19.602	3	21.738	3	-2.136	-10
Kurzfristig gebundenes Vermögen	273.106	43	429.620	55	-156.514	-36
	635.224	100	786.901	100	-151.677	-19

Die Immateriellen Vermögensgegenstände bestehen im Wesentlichen aus Software zur Sicherstellung der betrieblichen, verwaltungstechnischen Abläufe (14,0 Mio. EUR, Vorjahr 12,4 Mio. EUR) und dem Geschäfts- oder Firmenwert aus der Kapitalkonsolidierung des Transdev Verkehr GmbH (ehemals: Transdev SE & Co.KG)-Teilkonzerns (18,6 Mio. EUR, Vorjahr 21,0 Mio. EUR).

Die Sachanlagen beinhalten Grundstücke und Gebäude (42,3 Mio. EUR, Vorjahr 54,9 Mio. EUR), technische Anlagen und Maschinen (32,3 Mio. EUR, Vorjahr 31,8 Mio. EUR), andere Anlagen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung (21,3 Mio. EUR, Vorjahr 24,1 Mio. EUR), geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau (12,0 Mio. EUR, Vorjahr 9,3 Mio. EUR), Gleisanlagen, Streckenausrüstung und Sicherungsanlagen (5,4 Mio. EUR, Vorjahr 8,6 Mio. EUR) und Fahrzeuge für Personenverkehr (167,7 Mio. EUR, Vorjahr 146,0 Mio. EUR).

Die Finanzanlagen bestehen insbesondere aus Anteilen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen, die mittels der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen werden (2,8 Mio. EUR., Vorjahr 3,0 Mio. EUR) sowie sonstigen Ausleihungen (45,0 Mio. EUR, Vorjahr 44,6 Mio. EUR), bei denen es sich im Wesentlichen um geleistete Sicherheiten für Leasing Verträge handelt, die langfristig gebunden sind und zum Vertragsende zurückgezahlt werden.

Das Vorratsvermögen beinhaltete im Vorjahr im Wesentlichen geleistete Anzahlungen (0,0 Mio. EUR, Vorjahr 135,1 Mio. EUR) für neue Züge. In 2020 wurden dazu entsprechende Leasingtransaktionen abgeschlossen, die Anzahlungen wurden jeweils durch den Leasinggeber erstattet.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beinhalten hauptsächlich Forderungen gegen Verbünde und Aufgabenträger.

Die sonstigen Vermögensgegenstände setzen sich primär aus Forderungen aus Schadensersatz in Höhe von 13,1 Mio. EUR (Vorjahr 14,3 Mio. EUR) sowie Umsatzsteuerforderungen in Höhe von 8,5 Mio. EUR (Vorjahr 19,1 Mio. EUR) zusammen.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten enthält überwiegend Ausgaben für Leasing in Höhe von 14,1 Mio. EUR (Vorjahr 15,5 Mio. EUR), Ausgaben für Mieten und Wartung in Höhe von 2,8 Mio. EUR (Vorjahr 2,6 Mio. EUR) sowie Ausgaben für Versicherungen über 0,8 Mio. EUR (Vorjahr 0,6 Mio. EUR).

	2020		2019		±/-
	TEUR	%	TEUR	%	TEUR	%
Gezeichnetes Kapital	26	0	26	0	0	0
Kapitalrücklage	246.313	39	246.313	31	0	0
Gewinnvortrag	2	0	2	0	0	0
Konzernbilanzverlust	-227.380	-36	-163.188	-21	-64.192	39
Nicht beherrschende Anteile	5.536	1	5.666	1	-130	-2
Eigenkapital	24.497	4	88.819	11	-64.322	-72
Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen	30.128	5	28.219	4	1.909	7
Rückstellung für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	3.293	1	3.654	0	-361	-10
Steuerrückstellungen	6.086	1	6.405	1	-319	-5
Sonstige Rückstellungen	188.656	30	138.912	18	49.744	36
Rückstellungen	198.035	32	148.971	19	49.064	33
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	65.959	10	33.475	4	32.484	97
Erhaltene Anzahlungen	2	0	88	0	-86	-98
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	44.954	7	137.319	17	-92.365	-67
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	6	0	0	0	6	0
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	78.489	12	168.057	21	-89.568	-53
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	1.310	0	1.009	0	301	30
Sonstige Verbindlichkeiten	168.197	26	153.977	20	14.220	9
Passiver Rechnungsabgrenzungsposten	18.342	3	22.542	3	-4.200	-19
Verbindlichkeiten	377.259	58	516.467	65	-139.208	-27
Passive Latente Steuern	5.305	1	4.425	1	880	20
	635.224	100	786.901	100	-151.677	-19

Der Sonderposten enthält im Rahmen von getätigten Investitionen erhaltene Investitionszuschüsse. Die Investitionszuschüsse wurden entsprechend dem Abschreibungsverlauf der begünstigten Wirtschaftsgüter ratierlich aufgelöst. Im Geschäftsjahr ergab sich eine erfolgswirksame Auflösung des Sonderpostens für Investitionszuschüsse in Höhe von 5,0 Mio. EUR (Vorjahr 4,2 Mio. EUR).

Die sonstigen Rückstellungen bestehen im Wesentlichen für Drohverlustrückstellungen zu Nettoverträgen in Höhe von 48,8 Mio. EUR (Vorjahr 3,4 Mio. EUR), für ausstehende Rechnungen in Höhe von 47,5 Mio. EUR (Vorjahr 48,1 Mio. EUR), für die Instandhaltung von Fahrzeugen mit 54,9 Mio. EUR (Vorjahr 54,2 Mio. EUR) sowie für Personal in Höhe von 25,0 Mio. EUR (Vorjahr 23,0 Mio. EUR).

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben sich insbesondere aufgrund der Finanzierung des Erwerbs von Fahrzeugen erhöht.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern enthalten Verbindlichkeiten aus Cash-Pooling mit der Transdev Group S.A. in Höhe von 2,9 Mio. EUR (Vorjahr 97,1 Mio. EUR), Darlehensverbindlichkeiten in Höhe von 65,0 Mio. EUR (Vorjahr 65,0 Mio. EUR) sowie Zinsverbindlichkeiten in Höhe von 6,1 Mio. EUR (Vorjahr 2,6 Mio. EUR), die aus früheren Cash-Pool-Verbindlichkeiten resultieren.

Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten im Wesentlichen Überzahlungen von Auftraggebern in Höhe von 138,3 Mio. EUR (Vorjahr 88,1 Mio. EUR).

Die passiven latenten Steuern resultieren aus der Anpassung der Einzelabschlüsse an konzerneinheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze sowie aus der Aufdeckung und Fortschreibung stiller Reserven und Lasten.

4.2 Finanzlage

Die Finanzierung der Gesellschaft erfolgt über das zentrale Group Cash Management Agreement mit der Transdev Group S.A., Paris, Frankreich.

Die Analyse der Liquidität erfolgt anhand der Kapitalflussrechnung, die im Folgenden aggregiert dargestellt ist:

Aufgliederung der Cashflows	2020 TEUR	2019 TEUR	+/- TEUR
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	98.801	-27.976	126.777
Cashflow aus Investitionstätigkeit	-41.516	-128.077	86.561
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit	34.355	51.525	-17.170
Veränderung des Finanzmittelfonds	91.640	-104.528	196.168
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	-82.128	22.400	-104.528
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	9.512	-82.128	91.640

Zusammensetzung des Finanzmittelfonds	2020 TEUR	2019 TEUR	+/- TEUR
Liquide Mittel	13.483	15.560	-2.077
Cash-Pool (InterCompany-Forderungen und -Verbindlichkeiten)	-3.971	-97.688	93.717
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	9.512	-82.128	91.640

Die Veränderung des Finanzmittelfonds zum 31. Dezember 2020 resultiert im Wesentlichen aus einem deutlich geringeren Investitionsvolumen.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit war im Vorjahr maßgeblich geprägt durch den Anteilskauf des Transdev SE &Co. KG-Teilkonzerns. Im Berichtsjahr gab es im Wesentlichen Investitionen in Fahrzeuge für die Aufnahme neuer Verkehre. Die Höhe der Investitionen ins Sachanlagevermögen entspricht annähernd dem Vorjahreswert.

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit ist maßgeblich beeinflusst durch die Erstattung der Leasinggeber der im Vorjahr geleisteten Anzahlungen im Zusammenhang mit dem Abschluss von Leasingtransaktionen.

Die Gesellschaft war im Geschäftsjahr 2020 jederzeit in der Lage, ihre fälligen Verbindlichkeiten zu bedienen. Durch die Einbindung in das Cash-Management-System der Transdev Group S.A. verfügt die Gesellschaft über einen finanziellen Rahmen für das operative Geschäft und die Finanzierung zukunftssichernder Investitionen.

4.3 Ertragslage

	2020		2019		+/-
	TEUR	%	TEUR	%	TEUR	%
Umsatzerlöse	1.131.843	100	1.079.236	100	52.607	5
Materialaufwand	-748.356	-66	-709.343	-66	-39.013	5
Personalaufwand	-319.067	-28	-289.125	-27	-29.942	10
Abschreibungen	-44.238	-4	-38.344	-4	-5.894	15
Sonstige betriebliche Aufwendungen	-130.696	-12	-84.736	-8	-45.960	54
Betriebsaufwand	-1.242.357	-110	-1.121.548	-104	-120.809	11
Sonstige betriebliche Erträge	50.599	5	27.084	3	23.515	87
Betriebsergebnis	-59.915	-5	-15.228	-2	-44.687	293
Zinsergebnis	-2.691		-6.563		3.872
Ergebnis aus Beteiligungen	461		-3.189		3.650
Ergebnis vor Ertragsteuern	-62.145		-24.980		-37.165
Ertragsteuern	-1.210		-4.408		3.198
Ergebnis nach Steuern	-63.355		-29.388		-33.967
Sonstige Steuern	-306		-371		65
Konzernjahresüberschuss	-63.661		-29.759		-33.902
abzüglich Anteil nicht beherrschender Anteile am Konzernjahresfehlbetrag	531		758		-227
Verlustvortrag aus dem Vorjahr	-163.188		-133.018		-30.170
Aufstockung von Anteilen an
Tochterunternehmen	0		347		-347
Konzernbilanzverlust	-227.380		-163.188		-64.646

Die Umsatzerlöse in Höhe von 1.131,8 Mio. EUR (Vorjahr 1.079,2 Mio. EUR) beinhalten Umsätze aus dem Bahnbetrieb in Höhe von 717,6 Mio. EUR (Vorjahr 668,8 Mio. EUR) sowie aus dem Busbetrieb in Höhe von 414,2 Mio. EUR (Vorjahr 410,4 Mio. EUR). In den Umsatzerlösen sind auf Grundlage der "Richtlinie zum Ausgleich von Schäden im öffentlichen Personennahverkehr" sowie der hierauf aufbauenden Nachverhandlungen der Verkehrsverträge im Zusammenhang mit dem Ausbruch von Covid-19 unmittelbare und mittelbare Bestellerentgelte in Höhe von 105,1 Mio. EUR enthalten.

Der Materialaufwand besteht aus Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren (120,6 Mio. EUR, Vorjahr 119,4 Mio. EUR) und Aufwendungen für bezogene Leistungen (627,7 Mio. EUR, Vorjahr 589,9 Mio. EUR). Der Materialaufwand enthält im Wesentlichen Aufwendungen für Trassen- und Stationskosten, Leasingaufwendungen für Fahrzeuge, Energieverbrauch und Instandhaltungskosten.

Der Personalaufwand beträgt 319,1 Mio. EUR (Vorjahr 289,1 Mio. EUR) und beinhaltet 55,4 Mio. EUR (Vorjahr 49,6 Mio. EUR) Aufwand für soziale Abgaben. Im Geschäftsjahr waren durchschnittlich 6.851 Mitarbeitende (Vorjahr 6.594) beschäftigt, davon 6.184 (Vorjahr 5.908) im operativen Bereich und 667 (Vorjahr 686) in der Verwaltung.

Im Berichtsjahr wird die Management Fee in Höhe von 8,0 Mio. EUR in den Aufwendungen für bezogene Leistungen statt wie im Vorjahr in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.

Für eine im Zuge der Corona-Pandemie zukünftig erwartete geringere Nachfrage im öffentlichen Personennahverkehr wurden im Geschäftsjahr 2020 für einzelne unrentable Verkehrsverträge Drohverlustrückstellungen in Höhe von 46,7 Mio. EUR gebildet, um die langfristig reduzierte Wirtschaftlichkeit abzubilden.

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten im Wesentlichen Auflösungen von Rückstellungen in Höhe von 18,7 Mio. EUR (Vorjahr 12,7 Mio. EUR) sowie Buchgewinne aus dem Abgang von Anlagevermögen in Höhe von 8,1 Mio. EUR (Vorjahr 1,1 Mio. EUR).

Innerhalb des Konzerns bestehen zwischen der Transdev GmbH und der Mehrzahl der Tochterunternehmen Ergebnisabführungs- und Beherrschungsverträge in geschlossener Kette. Diesbezüglich besteht eine ertragsteuerliche Organschaft.

Es ergibt sich ein Konzernjahresfehlbetrag in Höhe von 63,7 Mio. EUR (Vorjahr Konzernjahresfehlbetrag von 29,8 Mio. EUR), davon entfallen 0,5 Mio. EUR auf Jahresüberschüsse von nicht beherrschenden Anteilen (Vorjahr Jahresüberschüsse von 0,8 Mio. EUR).

4.4 Gesamtaussage zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Transdev hat die gesetzten Erwartungen des Budgets 2020 hinsichtlich Investitionen und Mitarbeiterzahl überwiegend erfüllt. Die prognostizierte Entwicklung des Betriebsergebnisses ist jedoch nicht eingetreten, was maßgeblich auf die Berücksichtigung von Risiken hinsichtlich sinkender Umsatzerlöse aus der zukünftigen Nutzung der Verkehrsangebote sowie auf einzelne unwirtschaftliche Verkehrsverträge im SPNV zurückzuführen ist. Die im Zuge der Pandemie erwartete geringere Nachfrage im öffentlichen Personennahverkehr wurde im Geschäftsjahr 2020 für einzelne Verkehrsverträge mit nachhaltig reduzierter Wirtschaftlichkeit über Drohverlustrückstellungen abgebildet.

C. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

Dem Prognose-, Chancen- und Risikobericht liegt ein Prognosezeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 zugrunde.

1. Prognosebericht

Gesamtaussage zur Prognose des Geschäftsverlaufes

Auf der Grundlage der internen Planungen für den Konsolidierungskreis per 31. Dezember 2020 zu den finanziellen Leistungsindikatoren für das Geschäftsjahr 2021 erwartet der Konzern steigende Umsatzerlöse in einem Korridor von 0% bis 5% sowie ein deutlich steigendes Betriebsergebnis auf ein leicht positives Ergebnis.

Im Bereich der Investitionen ist im Jahr 2021 mit einem Anstieg zu rechnen, der im Wesentlichen aus der Zunahme von Buskäufen resultiert. Geplant ist eine Steigerung der Investitionen von 71 Mio. EUR im Jahr 2020 auf rund 140 Mio. EUR im Jahr 2021, die genaue Höhe wird von den Vergabeentscheidungen abhängig sein.

Ausblick für den Schienenpersonenverkehr in 2021

Der internationale Fahrplanwechsel im Dezember 2021 wird diverse vertragliche Auswirkungen bei den SPNV-Verträgen der Transdev-Gruppe haben:

Bei der NordWestBahn GmbH (NWB) wird Ende 2021 der neue Verkehrsvertrag für die Leistungen im Netz der Regio-S-Bahn Bremen/Niedersachsen in Kraft treten. Die NordWestBahn betreibt das Netz bereits seit 2010. Im ersten Betriebsjahr wird das Leistungsvolumen des bestehenden Vertrages erbracht. Im Dezember 2022 erfolgt eine umfangreiche Netzerweiterung auf jährlich rund 6,5 Mio. Zug-km. Die Erweiterung umfasst die Integration der Strecke Verden (Aller) - Rotenburg (Wümme), nach der Elektrifizierung die Strecke Oldenburg - Wilhelmshaven, die Einführung einer Expresslinie Bremen - Bad Zwischenahn im Stundentakt sowie Taktverdichtungen in den Stoßzeiten auf einzelnen Linien. Zur Steigerung des Fahrgastkomforts wird die bewährte Bestandsflotte von Alstom um 16 Stadler FLIRT3-Neufahrzeuge ergänzt.

Ebenfalls zum Dezember 2021 werden die Bestandsverkehre der NWB auf den Linien des Emscher-Münsterland-Netzes in einen neuen Verkehrsvertrag überführt. Im Zuge dessen werden die Leistungen der heute überwiegend separat betriebenen Linie RB45 in die Linie RE14 integriert sowie ein ganztägiger Flügelzugbetrieb ab Dorsten in Richtung Borken (Westfalen) und Coesfeld eingeführt. Somit entstehen neue attraktive Direktverbindungen zwischen dem Münsterland und dem Ruhrgebiet. Das Leistungsangebot wird geringfügig um Verstärkerfahrten im Berufsverkehr erweitert. Zudem fordern die Aufgabenträger eine höhere Zugbegleitquote zur Erlössicherung und zur Steigerung des subjektiven Fahrgastgefühls.

Einen Ausschreibungsverlust musste die NordWestBahn auf der seit 2011 betriebenen Weser-/Lammetalbahn hinnehmen. Die dortigen Leistungen gehen ab Dezember 2021 im Dieselnetz Niedersachsen-Mitte auf und werden ab diesem Zeitpunkt von DB Regio erbracht.

Der größte Ausschreibungsgewinn in der Geschichte der Transdev-Gruppe konnte mit dem Zuschlag im Netz der S-Bahn Hannover verbucht werden. Der ursprünglich für Dezember 2021 geplante Vertragsstart wurde aufgrund der juristischen Prüfung des Vorbetreibers DB Regio um ein halbes Jahr verschoben. Die für den Betrieb neugegründete Transdev Hannover GmbH (TDH) unterstützt den Vorbetreiber bereits heute durch den Verleih von neu ausgebildeten Fahrpersonalen. Aktuell laufen Verhandlungsgespräche mit den zuständigen Aufgabenträgern mit dem Ziel, bereits im Dezember 2021 einzelne S-Bahn-Linien der DB Regio zu übernehmen. Dadurch soll ein reibungsloser Betreiberwechsel und ein umfangreicher Probebetrieb der Stadler FLIRT3-Neufahrzeuge gewährleistet werden.

Die Bayerische Oberlandbahn GmbH (BOB) wird ihr Leistungsvolumen zum Ende des Jahres 2021 erweitern und den Verkehrsvertrag im Netz Chiemgau-Berchtesgaden in Betrieb nehmen. Mit der ersten Inbetriebnahmestufe im Dezember wird die heute von der Berchtesgadener Land Bahn betriebene Strecke zwischen Freilassing und Berchtesgaden übernommen. Zum Einsatz kommen die bereits heute verkehrenden Fahrzeuge des Typs Stadler FLIRT1. Die zweite Inbetriebnahmestufe erfolgt ein Jahr später, wenn die ebenfalls im Netz ausgeschriebenen Fahrten auf der Strecke Traunstein - Ruhpolding von der Bayerischen Oberlandbahn übernommen werden.

Zum Dezember 2021 gehen die Linien aus dem WO Dieselnetz von der Transdev Regio Ost GmbH (TDRO) über an die DB Regio AG. Die TDRO hatte die Linien erst Ende 2019 im Rahmen einer Notvergabe von der insolventen Städtebahn Sachsen GmbH übernommen und konnte sich leider in der Langfristausschreibung nicht behaupten.

Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2021 wird die langjährige Vertragsbeziehung der Transdev Rheinland GmbH (TDRL) für den Betrieb der S28 Kaarst - Düsseldorf - Mettmann planmäßig zu Ende gehen. Unter der Marke Rheinisch-Bergische Eisenbahn hat die Transdev Rheinland GmbH den Betrieb im Auftrag der Regiobahn Fahrbetriebsgesellschaft mbH durchgeführt. Letztere hat sich dazu entschieden, den Fährbetrieb künftig mit eigenem Personal durchzuführen.

Im Jahr 2021 erwartet Transdev ein weiterhin hohes Vergabevolumen mit deutschlandweiten Wachstumschancen. Zudem stehen neben der zum Berichtszeitpunkt erfolgreich entschiedenen Ausschreibung der Mittelrheinbahn (Trans Regio) die Bestandsverteidigungen der heute von Transdev betriebenen Linien des RE6 Leipzig - Chemnitz (Transdev Regio Ost) als auch den Linien im künftigen Niederrhein-Münsterland-Netzes - Teilnetz 2 (NordWestBahn) im Fokus.

Ausblick für den Busverkehr in 2021

Durch die Corona-Pandemie erlitt der ÖPNV in Deutschland im Jahr 2020 erhebliche zusätzliche Belastungen, u.a. durch wegbrechende Fahrgeldeinnahmen, welche weitestgehend, aber nicht vollumfänglich, durch einen Bund-Länder-Rettungsschirm ausgeglichen wurden. Die Pandemie hat auch in 2021 nach wie vor tiefgreifenden negativen Einfluss. Zur Mitte des Jahres 2021 können aufgrund der wesentlich verringerten Fallzahlen Lockerungen umgesetzt werden. Inzwischen konnte das Gesetzgebungsverfahren zur Implementierung eines weiteren Bund-Länder-Rettungsschirmes für das Jahr 2021 abgeschlossen werden. Dennoch sind aufgrund dieser Umstände die Verkehrsverträge vom Grunde her neu zu justieren und umzustellen, indem beispielsweise Netto- auf Bruttoverträge umgestellt oder Entbindungen von dauerhaft und perspektivisch defizitären Verträgen beantragt werden, um diese nachhaltig vorteilhaft zu gestalten.

Die Regionalbus Oberlausitz GmbH (RBO), eine gemeinsame Gesellschaft des Landkreises Bautzen und der Transdev-Gruppe, wird auch weiterhin den ÖPNV im Landkreis Bautzen betreiben. Dies ist das Ergebnis einer europaweiten Ausschreibung der Dienstleistung. Der Verkehrsvertrag startet am 1. Januar 2022 und läuft über zehn Jahre bis zum 31. Dezember 2031 und umfasst eine Leistung von ca. 12 Mio. Fahrplankilometern. Es werden ca. 250 Busse zum Einsatz kommen.

Bei der Heidenheimer Verkehrsgesellschaft mbH (HVG) übernahm der Kreis Heidenheim zum Jahreswechsel 2020/2021 die Mehrheitsanteile und stockte seine Anteile an dem Verkehrsunternehmen von 25,2% auf 51% auf. In Folge der Umschichtung ist die Verkehrsgesellschaft zukünftig direktvergabefähig und die erfolgreiche öffentlich-private Partnerschaft kann fortgeführt werden.

Die Martin Becker GmbH & Co. KG (MB) wird zum Jahreswechsel 2020/2021 vom defizitären eigenwirtschaftlichen Linienbündel Altenkirchen - Wissen sowie von Einzellinien im Landkreis Neuwied entbunden.

Für den Stadtverkehr Bad Kreuznach hat die Stadtbus Bad Kreuznach GmbH (SBK) ebenfalls einen Entbindungsantrag für die bis Ende 2021 laufenden eigenwirtschaftlichen Linien gestellt. Diesem wurde stattgegeben und der Verkehr per Notvergabe bis mindestens 30. April 2022, mit Verlängerungsoption bis 31. Dezember 2022, an die SBK übertragen. Bereits ausgelaufene Linien wurden im Rahmen einer Notvergabe durch den Landkreis Bad Kreuznach bei der SBK beauftragt.

Die Omnibus-Verkehr Ruoff GmbH (OVR) hat für das defizitäre eigenwirtschaftliche Linienbündel Backnang - Murrhardt einen Entbindungsantrag gestellt, der durch die Genehmigungsbehörde abgewiesen wurde. Dagegen wurde wiederum unsererseits am 24. April 2021 Klage erhoben. Der Landkreis lehnt einen interimistischen Aktionsplan zur Ergebnisverbesserung bis zur Gerichtsentscheidung ab. Ein weiterer Entbindungsantrag für das Linienbündel Hemmingen ist ebenfalls bei der Genehmigungsbehörde eingereicht worden.

Die Transdev Rhein-Main GmbH (TDRM) betreibt mit der Marke Alpina seit 13. Dezember 2020 das Linienbündel G im Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV). Das Linienbündel beinhaltet die Verkehre der Linien 24, 25, 27, 28, 29, 35, 45, 47, 48, 65, 69, 84, n4 und n41 und hat ein Volumen von 2,57 Mio. Nwkm/Jahr (Nutzwagenkilometer/Jahr). Der Vertrag läuft bis Dezember 2028. Zum Einsatz kommen ca. 120 Mitarbeitende, die das Netz mit 60 Fahrzeugen bedienen werden. Dabei handelt es sich zum Teil um das Bestandsnetz mit 1,89 Mio. Nwkm/Jahr sowie um zusätzliche Verkehre in der Betriebsstufe 2 in einer Größenordnung von 0,68 Mio. Nwkm/Jahr.

Die Transdev Rhein-Main GmbH betreibt mit der Marke Alpina seit Fahrplanwechsel im Dezember 2020 im Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) auch das Linienbündel A für zehn Jahre. Bei dem Auftrag mit einem Volumen von 2,16 Mio. Fahrplankilometer pro Jahr handelt es sich um Bestandsgeschäft, das in der Stufe 2 ab Ende 2021 noch weiter ausgeweitet werden soll. Betroffen davon sind rund 90 Mitarbeiter/innen und 45 Fahrzeuge. Erstmals sollen im Linienbündel A auch 25 Elektrobusse zum Einsatz kommen.

Die Rohde Verkehrsbetriebe GmbH (ROD) sollte ursprünglich ab dem 13. Dezember 2020 im Kreis Segeberg die Teilnetze SE3-SE9 mit 4,2 Mio. Fahrplankilometern übernehmen. Aufgrund einer erfolgten Nachprüfung durch die Vergabestelle unter Rechtsauffassung des OLG Schleswig erhielt die Autokraft GmbH (DB Regio) diesen Zuschlag. Derzeit laufen Verhandlungen über einen möglichen Subunternehmereinsatz der Rohde, diese sind aber noch nicht abgeschlossen.

Die Transdev Service West GmbH (TDSeW) soll ab dem 2. August 2021 den Stadtbus Nienburg mit 0,5 Mio. Fahrplankilometern und 12 Fahrzeugen bedienen. Zum Zeitpunkt der Berichterstattung war noch ein Nachprüfungsverfahren anhängig.

Darüber hinaus führen zahlreiche Unternehmen der Transdev Deutschland-Gruppe Nachverhandlungen über bestehende Verkehrsverträge, u.a. zum Ausgleich Corona-bedingter Lasten sowie massiv gestiegener Personalkosten, die durch die Preisgleitklauseln nicht vollständig indexiert wurden.

Die Zahl der Ausschreibungen im ÖPNV Bus-Markt nimmt weiter zu, so dass sich Wachstumschancen im Kerngeschäft ergeben. Überlegungen, neue Geschäftsfelder zu erschließen, die das Kerngeschäft ergänzen, werden weiter auf ihre Umsetzungsmöglichkeit untersucht. Zudem bereiten sich die Kommunen weiter auf die Umsetzung der Verkehrswende vor. Hier kann Transdev seine Kompetenzen als weltweit tätige Gruppe gut einbringen, weil die Bürgerinnen und Bürger von den Kommunen Mobilitätsdienstleistungen sowie Zero Emission-Lösungen erwarten. Dies bietet weitere Möglichkeiten, insbesondere im Rahmen öffentlich-privater Partnerschaften.

2. Chancen- und Risikobericht

Durch die monatliche Analyse der Plan/Ist-Abweichungen, die durch das regionale Controlling in Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung erstellt wird, ist die Einbettung in das Risikomanagement der Transdev-Gruppe gegeben.

In diesem Rahmen werden besonders die Auswirkungen folgender Indikatoren berücksichtigt:

―	die Entwicklung der Kilometer- und Stundenleistungen,
―	die Entwicklung des Dieselpreises,
―	die Entwicklung des Lohn- und Gehaltsgefüges im Rahmen der Tarifentwicklungen und
―	die Entwicklung der Krankenquoten.

Im Rahmen des Finanzmanagements werden mögliche Risiken u.a. durch folgende Maßnahmen fortlaufend überwacht, quantifiziert und nach den Unternehmenszielen entsprechend aktiv gesteuert:

―	Freigabe von Teilbudgets nach sorgfältiger Risiko- und Wirtschaftlichkeitsanalyse,
―	Kostenreduzierungsmaßnahmen zur Kompensation von Erlösausfällen und
―	Liquiditätssteuerung ausgehend von der mittelfristigen Unternehmensplanung und aktuellen Hochrechnungen und Abweichungsanalysen des Working Capital.

Die derzeitigen Umsatzerlöse/Forderungen der Tochtergesellschaften basieren teilweise auf Schätzungen, die auf konkreten Annahmen basieren. Das Risiko (und die Chance) besteht darin, dass eine finale Abrechnung zu einer Anpassung der Forderungen führt. Hier bestehen also noch entsprechende branchenübliche Beurteilungs- und Schätzungsspielräume.

Konkret unterliegt die Gesellschaft den Risiken im Wettbewerb um Verkehrsverträge, was jedoch gleichzeitig eine Chance darstellt. Zur Abmilderung der Risiken werden die Unterlagen der jeweiligen Töchter vor Teilnahme an einer Ausschreibung durch die Transdev GmbH auf Plausibilität überprüft und freigegeben.

Ein weiteres Risiko ist das Aufrechterhalten des Finanzierungsverhaltens seitens der Gesellschafterin, wobei derzeit keine Anzeichen erkennbar sind, die dem widersprechen.

Die Planungen der Gesellschaft gehen davon aus, dass sich der positive Trend in der Verkehrsentwicklung in der Transdev-Gruppe fortsetzt und ausgebaut werden kann. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass mit den steigenden Chancen aus der Ausweitung und Intensivierung der Verkehrsverträge die hieraus resultierenden grundsätzlichen Risiken ebenfalls zunehmen. Solche Risiken können aus der Fehleinschätzung der Verkehrsentwicklung, aus dem Vertragsmanagement sowie aus operativen Risiken resultieren, wie beispielsweise Zugausfällen und Kosten für Schienenersatzverkehr oder kurzfristiger Ausfall von Fahrpersonal in signifikanten Größenordnungen.

Für die Entwicklung des Treibstoffpreises im Jahr 2021 wird angenommen, dass aufgrund der zusätzlichen Brennstoffabgabe (Brennstoffemissionshandelsgesetz) der Budgetwert den Jahresdurchschnitt 2020 überschreiten wird.

Aktuellen Prognosen zufolge wird die Corona-Pandemie auch nach einer großflächigen Schutzimpfungsmaßnahme langfristige Auswirkungen auf die Nachfrage im öffentlichen Personennahverkehr haben, die derzeit noch nicht abschließend absehbar und quantifizierbar sind.

Für das Jahr 2021 geht der Sachverständigenrat in seiner Mitteilung vom 17. März 2021 von einem Wachstum von 3,1% (kalenderbereinigt ebenfalls 3,1%) aus und hat damit seine vorherige Prognose nochmals nach unten korrigiert. ⁵

Im SPNV sind die aktuellen Fahrgastzahlen - neben einem starken pandemiebedingten Rückgang im Freizeitsektor - maßgeblich geprägt durch eine deutliche Zunahme von Arbeitnehmern im Home-Office. Im Schienenpersonenfernverkehr wird ebenfalls erwartet, dass ein beträchtlicher Teil an Dienstreisenden künftig entfällt, da pandemiebedingt flächendeckend Möglichkeiten für dienstortunabhängiges Arbeiten geschaffen wurden. Schon der erste Lockdown im Frühjahr 2020 hat eine intensive Auseinandersetzung der Arbeitnehmer mit den Medien befördert, so dass sich eine breite Akzeptanz gegenüber der neuen Arbeitswelt eingestellt hat.

Infolge der zum Jahresende 2020 wieder stark angestiegenen Infektionszahlen und den daraus resultierenden weiteren harten Lockdowns in Deutschland seit dem Jahreswechsel 2020/2021 gab es im 1. Halbjahr 2021 einen erneuten, langanhaltenden Einbruch der Fahrgastzahlen (etwa -50% im Vergleich zur Nachfrage 2019). Verhandlungen mit den Aufgabenträgern zur Anpassung der Pönaleregelungen und Kompensationen für Phase 3 laufen bereits.

Es wird zwar im Jahresverlauf 2021 eine sukzessive Erholung erwartet, aber voraussichtlich über die Wintermonate langsamer als noch im Sommer 2020. Eine insgesamt schwächer erwartete Wirtschaftsleistung in 2021 wird eine sinkende Erwerbstätigkeit zur Folge haben, die eine Nachfrageerholung im öffentlichen Personennahverkehr zusätzlich verlangsamen wird. In Summe wird die Nachfrage in 2021 also deutlich unter 2019 liegen, v.a. für Netze mit hohem Pendler- und Freizeitanteil.

Die Branche schätzt den Verlust an Fahrgeldeinnahmen für 2021 auf bis zu 3,63 Mrd. Euro. ⁶ Da ein bedeutender Anteil der Bahn- und Busverträge der Transdev-Gruppe in Deutschland wirtschaftlich von der Höhe der Fahrgeldeinnahmen abhängig ist, wird ein Rückgang dieser Einnahmen auch in 2021 die Transdev-Gruppe weiter belasten.

⁵ Sachverständigenrat: Pressemitteilung, Deutsche Wirtschaft trotz längerem Shutdown robust -im Sommer weitere Erholung zu erwarten, 17. März 2021, S.l
⁶ VDV: Pressemitteilung Personenverkehr, Verkehrsministerkonferenz votiert für Fortführung des ÖPNV-Rettungsschirms für 2021, 26.02.2021

Um die erwarteten Einnahmenverluste in den betroffenen Netto- und eigenwirtschaftlichen Verträgen abzusichern, und die Zahlungsfähigkeit der deutschen SPNV-Betreiber auch in 2021 (Phase 3) sicherzustellen, sind entsprechende Einigungen mit den Aufgabenträgern unabdingbar.

Aus dem Rettungsschirm 2020 werden voraussichtlich bis zu 1,7 Mrd. Euro nicht abgerufen, die Mittel könnten einen Teil des Finanzierungsbedarfs im Jahr 2021 decken. Wie bereits geschildert, hat der Bund zum Berichtszeitpunkt 1 Mrd. Euro Finanzierungshilfen für die Branche in 2021 zugesagt.

Darüber hinaus erwarten wir im Jahr 2021 weiterhin einen hohen Zusatzaufwand für Desinfektion und Zugreinigung. Ab dem zweiten Halbjahr rechnen alle Betriebe mit höheren Marketingaufwendungen zur Kundenrückgewinnung (Sicherheit im Zug, Freizeitsegment, Rückgewinnung der Abo-Kunden).

Da wir davon ausgehen, dass sich die Nachfrage im öffentlichen Personennahverkehr im Zuge der Pandemie langfristig verändern bzw. reduzieren wird, ist je nach Szenario und Kundensegment entsprechend mit langfristigen Auswirkungen für das Transdev-Geschäft zu rechnen. In einzelnen Verträgen wird dies zu einer langfristigen Reduzierung der Wirtschaftlichkeit führen. In der Folge müssen für langfristige Nettoverträge und Verträge mit starken Incentives (EMS, BOB/BRB, Trans Regio, TDH) Langfristregelungen mit den Aufgabenträgern verhandelt werden, um die Folgen für die Transdev-Gruppe abzufedern.

Auch im Busbereich der Transdev-Gruppe ist zu erwarten, dass die negativen Auswirkungen der Pandemie weit in das Jahr 2021 hinein belasten. Hier werden zum jetzigen Zeitpunkt weitere Unterstützungsmaßnahmen diskutiert. Aufgrund dieser Umstände sind auch in diesem Geschäftsbereich die Verkehrsverträge vom Grunde her neu zu justieren und umzustellen, indem beispielsweise Netto- auf Bruttoverträge umgestellt werden oder Entbindungen von dauerhaft und perspektivisch defizitären Verträgen beantragt werden.

Trotz der großen wirtschaftlichen Auswirkungen ist aus heutiger Sicht in keinem realistischen Szenario die Fortführung der Geschäftstätigkeit grundsätzlich gefährdet. Die Gesellschaft wird die Entwicklung weiterhin analysieren und bei Bedarf die entsprechenden Maßnahmen anpassen bzw. ausweiten. Wir gehen davon aus, dass der sich durch die Pandemie zusätzlich ergebende Finanzierungsbedarf zum Ausgleich von Einnahmeverlusten oder zusätzlicher Kosten durch Hilfsprogramme des Staates, Vereinbarungen mit dem Aufgabenträger oder notfalls über eine Gesellschafterfinanzierung gedeckt wird.

3. Gesamtaussage zur zukünftigen Entwicklung

Der Konzern wird versuchen, die Performance des bestehenden Geschäfts - insbesondere auch durch Nachverhandlungen der langfristigen Verkehrsverträge - zu verbessern, interne Prozesse zu optimieren und seine Geschäftsaktivitäten auszubauen. Der Konzern wird sich an weiteren Ausschreibungen im Bus- und Bahnbereich beteiligen und plant zudem, das neu erschlossene Geschäftsfeld der Vertriebsdienstleistungen weiter auszubauen.

Berlin, den 30. Juni 2021

Transdev GmbH

Die Geschäftsführung

Dr. Tobias Heinemann, Geschäftsführer

Younès Rouissi, Geschäftsführer

Henrik Behrens, Geschäftsführer

Transdev Süd-West GmbH