Ströer SE & Co. KGaA

Köln

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021

GESCHÄFTSBERICHT 2021

STRÖER SE & CO. KGAA

KONZERNKENNZAHLEN IM ÜBERBLICK ¹

FORTGEFÜHRTE AKTIVITÄTEN

UMSATZ

1.627,3 Mio. EUR (Vj.: 1.442,2 Mio. EUR)

PRO SEGMENT
In Mio. EUR

EBITDA (ADJUSTED)

513,3 Mio. EUR (Vj.: 452,8 Mio. EUR)

EBITDA-MARGE (ADJUSTED)

31,5 % (Vj.: 31,4 %)

ORGANISCHES UMSATZWACHSTUM

12,6 % (Vj.: -8,3 %)

BEREINIGTES ERGEBNIS JE AKTIE

2,86 EUR (Vj.: 2,00 EUR)

FREE CASH-FLOW VOR M&A

325,1 Mio. EUR (Vj.: 284,6 Mio. EUR)

ROCE

20,0 % (Vj.: 13,4 %)

In Mio. EUR	12M 2021	12M 2020
Umsatzerlöse	1.627,3	1.442,2
EBITDA (adjusted)	513,3	452,8
Bereinigungseffekte	-5,9	-22,5
EBITDA	507,3	430,2
Abschreibungen	-310,1	-335,3
davon aus Kaufpreisallokationen und Wertberichtigungen	-45,9	-59,3
EBIT	197,3	94,9
Finanzergebnis	-28,6	-34,0
EBT	168,7	60,9
Steuern	-38,5	-12,7
Konzernergebnis	130,3	48,2
Bereinigtes Konzernergebnis	170,2	126,0
Free Cash-Flow (vor M&A)	325,1	284,6
Nettoverschuldung (31. Dez.)	612,3	602,2

¹ Für weitere Details zu den einzelnen Kennzahlen verweisen wir auf das Kapitel "Wertorientierte Steuerung".

DER VORSTAND DES PERSÖNLICH HAFTENDEN GESELLSCHAFTERS

Henning Gieseke

CFO

Henning Gieseke wurde 1971 in Hilden geboren. Er studierte BWL an der Universität zu Köln und kam über Kienbaum Consultants zum Metro Konzern, wo er im Laufe seiner Karriere u. a. die Unternehmensentwicklung, Investor Relations und das Konzern-Controlling verantwortete. 2012 übernahm er den Posten des Chief Financial Officer (CFO) der Real Holding und wurde schließlich Co-CEO.

Zum 1. Juni 2021 wurde Henning Gieseke zum Finanzvorstand der Ströer Gruppe berufen.

Udo Müller

Co-CEO

Udo Müller, 1962 in Rüdesheim geboren, stieg 1987 über die Vermarktung seines Handballvereins Reinickendorfer Füchse in Berlin in die Außenwerbung ein.

Ab 1990 baute er zusammen mit Heiner W. Ströer die Ströer City Marketing GmbH auf, die 2002 in eine Aktiengesellschaft umfirmiert wurde. Durch die Übernahme der Deutsche Städte Medien (2004) und der Deutsche Eisenbahn Reklame (2005) trieb Müller das Wachstum des Unternehmens voran, das er 2010 an die Börse brachte.

2011 wurde Udo Müller vom Bundesverband mittelständische Wirtschaft als Anerkennung für herausragende unternehmerische Leistungen zum Senator h. c. ernannt.

Udo Müller erweiterte mit dem Online-Einstieg in 2012 den Geschäftsbereich des Außenwerbers um die Online-Vermarktung. 2018 folgte die erfolgreiche Erweiterung des Ströer Produktportfolios durch den Bereich Dialogmedien.

Christian Schmalzl

Co-CEO

Christian Schmalzl, 1973 in Passau geboren, studierte Politikwissenschaft, Philosophie, Literaturwissenschaft und Soziologie an den Universitäten Passau, München und Cardiff. Nach seinem Studium trat er 1999 bei der Münchner MediaCom ein und wurde im Jahr 2002 jüngster Geschäftsführer der Agenturgruppe.

2007 übernahm er die Verantwortung für das gesamte Deutschlandgeschäft, bevor er 2009 zum Worldwide Chief Operations & Investment Director (COO) der international agierenden Mediagruppe ernannt wurde. Zum Jahresende 2012 übernahm Christian Schmalzl die Aufgabe des COO im Vorstand von Ströer. Im März 2017 wurde Christian Schmalzl zum Co-CEO der Ströer SE & Co. KGaA berufen. Udo Müller und Christian Schmalzl bilden damit eine Doppelspitze der Ströer Gruppe.

Dr. Christian Baier

COO

Dr. Christian Baier wurde 1979 in Berlin geboren. Er studierte Betriebswirtschaft an der European Business School in Oestrich-Winkel, wo er auch promovierte.

Er war acht Jahre mit dem Fokus "Corporate Finance" für McKinsey tätig. Die folgenden sieben Jahre zeichnete er als Managing Director, CFO und COO für zLabels, eine Tochter der Zalando SE, verantwortlich.

Zum 1. August 2019 hat Dr. Christian Baier den Posten des Chief Financial Officer (CFO) bei Ströer übernommen. Nach Erweiterung des Vorstands auf vier Mitglieder verantwortet er seit dem 1. Juni 2021 das COO-Ressort.

VORWORT DES PERSÖNLICH HAFTENDEN GESELLSCHAFTERS

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Aktionärinnen und Aktionäre,

besonders in Zeiten großer Herausforderungen, wie aktuell der Covid-19-Pandemie, die 2021 bereits in das zweite Jahr ging, zeigen sich die Stärken der strategischen Ausrichtung in der Ströer Gruppe. Mit unserer "OOH+"-Strategie und der Fokussierung auf Deutschland haben wir diese Herausforderungen erfolgreich angenommen. So konnten wir mit unserer flexiblen Aufstellung die negativen Auswirkungen der Pandemie auf unser Außenwerbe-Kerngeschäft in Grenzen halten und gleichzeitig langfristige Chancen und Potenziale in unseren digitalen Geschäftsfeldern, sowie insbesondere bei Asam und Statista nutzen. Die Gesamtentwicklung der letzten zwei Jahre hat eindrucksvoll gezeigt, wie robust wir als Unternehmen in einer Krisensituation aufgestellt sind. So konnten wir auch im Jahr 2021 ohne Zeitverzug direkt, nach Beendigung des Lockdowns, wieder auf Wachstum umschalten. Hierzu trugen neben unserer strategischen Ausrichtung auch unser tiefes Marktverständnis, unsere Kundenkenntnis und Kundenbindung sowie unser breites Produktportfolio bei. Vor diesem Hintergrund haben wir auch im abgelaufenen Geschäftsjahr mit Augenmaß in strategische Projekte, insbesondere in den Ausbau unserer digitalen Infrastruktur, investiert.

Mit Blick auf die Außenwerbung war unser starkes, lokales und regionales OOH-Geschäft, das für rund 60 % des OOH-Umsatzes steht, erneut ein stabilisierender Faktor im Kontext des schwierigen konjunkturellen Umfelds. Dank der hohen Flexibilität unseres zunehmend digitalen Werbeinventars konnten wir zudem mit abnehmenden Infektionszahlen im Frühjahr 2021 sehr schnell wieder an das Vor-Corona-Niveau des Jahres 2019 heranreichen. Auch unsere Online-Geschäftsfelder haben an die erfolgreichen Entwicklungen der Vorjahre anknüpfen und diese im Nachgang des Lockdowns spürbar übertreffen können. Gleichzeitig legte das Dialog-Geschäft mit seinen Call-Centern und insbesondere im Bereich der Direktvertriebsaktivitäten (Door-to-Door) weiter deutlich zu und spielte abermals seine Stärken in der Pandemie aus. Unterdessen zeigten sich sowohl das E-Commerce-Geschäft von Asam als auch unser DaaS-Geschäft mit Statista von der Covid-19-Pandemie unbeeindruckt und übertrafen mit Rekordumsätzen erneut die Erwartungen.

Auf der operativen Seite konnten wir einerseits auf unseren Erfahrungen aus dem ersten Coronajahr aufbauen und unsere erfolgreichen Maßnahmen zur Sicherung des Unternehmensergebnisses weiter schärfen, während wir andererseits nach Auslaufen der Corona-Einschränkungen zusätzliche Maßnahmen zur Beschleunigung des profitablen Wachstums erfolgreich umsetzen konnten. Entscheidend hierfür waren sowohl unsere effizienten Prozesse, unser rigides Kostenmanagement und unsere solide Bilanzstruktur als auch unsere engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Darüber hinaus haben wir im abgelaufenen Geschäftsjahr weiter investiert und unseren Capex mit 101 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahresniveau leicht erhöht, wobei der Schwerpunkt unverändert auf dem beschleunigten Ausbau unserer digitalen Werbeträger lag. So konnten wir Mitte Dezember den Aufbau von inzwischen 1.000 Public Video Roadside Screens feiern. Damit verfügen wir über ein sowohl für lokale und regionale als auch für nationale Werbekunden attraktives, deutschlandweites Portfolio an Premium-Werbeträgern, welches flexibel und programmatisch gebucht werden kann und neue, hochprofitable Wachstums-Perspektiven eröffnet.

Unsere Ziele für das Geschäftsjahr 2021 haben wir erreicht bzw. sogar leicht übertroffen. So stieg unser Umsatz von 1.442 Mio. EUR um 12,8 % auf 1.627 Mio. EUR. Auch das organische Wachstum bewegte sich mit 12,6 %, aufgrund unserer nur sehr geringen M&A-Aktivitäten, auf einem vergleichbaren Niveau. Deutlich angestiegen ist zudem das adjusted EBITDA, das sich zum Ende des Geschäftsjahres auf 513 Mio. EUR bezifferte und damit um 13,4 % höher ausfiel (Vj.: 453 Mio. EUR), während gleichzeitig die adjusted EBITDA-Marge stabil bei 31,5 % lag (Vj.: 31,4 %). Ebenfalls merklich von dieser positiven Entwicklung profitieren konnten darüber hinaus das bereinigte Konzernergebnis mit gut 170 Mio. EUR (Vj.: 126 Mio. EUR) sowie der Free Cash-Flow vor M&A (inkl. IFRS 16 Tilgungsauszahlungen), der sich trotz der fortgesetzten Auswirkungen der Covid-19-Pandemie sehr robust zeigte und auf 147 Mio. EUR angestiegen ist (Vj.: 130 Mio. EUR).

Als Zeichen unseres tiefen Vertrauens in die Stärken unseres Unternehmens, in unsere strategische Ausrichtung und in unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sowie vor dem Hintergrund unserer Erwartung, dass wir unser profitables Wachstum weiter beschleunigen können, haben wir im Geschäftsjahr 2021 eine Dividende auf Vorjahresniveau in Höhe von 2,00 Euro je Aktie ausgeschüttet.

Ein intensiver Austausch und Dialog mit dem Kapitalmarkt ist ein zentrales Kernelement unserer Investor Relations Arbeit. Um unsere Investoren und Analysten, insbesondere mit Blick auf die volatile Gesamtsituation, umfassend und zeitnah zu informieren, haben wir zusätzlich zum Standard Investor Relations Programm im Rahmen eines zusätzlichen Trading Updates und eines vielbeachteten Capital Market Days, an dem auch vor Ort internationale Analysten und Investoren teilgenommen haben, unsere Strategie und unsere mittelfristigen Ziele erläutert.

Auch wenn die Covid-19-Pandemie und die daraus resultierenden unternehmerischen und strategischen Herausforderungen die zentralen Themen im abgelaufenen Geschäftsjahr dargestellt haben, gewinnt der Bereich Nachhaltigkeit in zunehmendem Maße an Bedeutung und entwickelt sich immer mehr zu einem Erfolgsfaktor, sowohl operativ als auch in der Positionierung gegenüber unseren Stakeholdern. So haben wir im Geschäftsjahr 2021 eine Vielzahl an Projekten und Maßnahmen erfolgreich umgesetzt, unser Unternehmen auf dem GreenTech Festival als einen Innovationstreiber im Bereich Außenwerbung präsentiert und unseren zweiten Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht, in dem wir über unsere umgesetzten Maßnahmen, Erfolge und Ziele berichten.

Mit unserer robusten "OOH+"-Strategie, den erfolgreich umgesetzten Maßnahmen zur langfristigen Stärkung und Sicherung unseres Unternehmens, dem Fokus auf beschleunigten Ausbau unseres digitalen Portfolios, unserer starken Marktposition und unserer transparenten Kommunikation, sehen wir uns trotz der weiterhin bestehenden Herausforderungen durch die Covid-19-Pandemie gut für das Geschäftsjahr 2022 und die zukünftigen Chancen im strukturellen Wandel des Medienmarktes positioniert.

Vor diesem Hintergrund und mit der festen Überzeugung, dass wir auch in den nächsten Jahren nachhaltig und profitabel wachsen, planen wir der Hauptversammlung eine Dividende am oberen Ende unseres Ausschüttungskorridors von 50 % bis 75 % des bereinigten Konzernergebnisses vorzuschlagen.

Wir danken unseren engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr herzlich für Ihren Einsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr und unseren Geschäftspartnern und Investoren für das unserem Unternehmen entgegengebrachte Vertrauen und wünschen allen ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2022.

Der persönlich haftende Gesellschafter, vertreten durch den, Vorstand

Udo Müller, Co-CEO

Christian Schmalzl, Co-CEO

Henning Gieseke, CFO

Dr. Christian Baier, COO

BERICHT DES AUFSICHTSRATS

Sehr geehrte Damen und Herren,

als ich mich vor einem Jahr an dieser Stelle an Sie gewandt habe, bestand die Hoffnung, dass wir alle unser Leben und Ihre Gesellschaft, die Ströer SE & Co. KGaA, ihr Geschäft im Jahr 2021 deutlich weniger von der Pandemie abhängig vorfinden würde(n), als in 2020. Dass dem nicht so ist, spüren wir täglich.

Das Management-Team und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ströer Gruppe haben jedoch aus den Erfahrungen 2020 gelernt und dank der gewonnenen Erkenntnisse das Geschäftsjahr 2021 außerordentlich erfolgreich abschließen können. Ich bitte Sie, in diesem Geschäftsbericht ganz speziell die Entwicklung der einzelnen Quartale gegen das Vorjahr und mit dem Geschäftsjahr 2019 zu vergleichen. Sie werden feststellen, dass Ihre Gesellschaft schnell und konsequent auf die neuen Rahmenbedingungen reagiert hat und im zweiten Halbjahr des Berichtsjahres Ergebnisse erwirtschaften konnte, die weit über denen im Vorjahr lagen und die uns alle optimistisch stimmen für das begonnene Geschäftsjahr 2022.

Die bewusst diversifizierte Geschäftsfeldlogik der Ströer Gruppe und die stark dezentralisierte Führung der Geschäfte sicherte sehr gute Ergebnisse auch in schwierigen Zeiten. Die marktbedingten Einschränkungen in einem Unternehmensbereich wurden durch andere Aktivitäten der Gruppe zumindest kompensiert, mehrheitlich aber sogar überkompensiert. Diese mit strategischer Weitsicht getroffene Aufstellung Ihres Unternehmens entspricht dem Geist unternehmerischer Führung durch den Vorstand und der familiären Prägung im Aktionariat.

Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben in vollem Umfang wahrgenommen. Wir haben den persönlich haftenden Gesellschafter, die Ströer Management SE, sorgfältig und regelmäßig beraten und überwacht.

Dabei prüfte der Aufsichtsrat vor allem die Rechtmäßigkeit, Zweckmäßigkeit und Ordnungsgemäßheit der Geschäftsführung des persönlich haftenden Gesellschafters, vertreten durch dessen Vorstand. Der persönlich haftende Gesellschafter berichtete dem Aufsichtsrat sowohl in den Aufsichtsratssitzungen als auch außerhalb von Sitzungen laufend durch schriftliche und mündliche Berichte über die Geschäftspolitik und alle relevanten Aspekte der Unternehmensplanung und kam damit seinen Informationspflichten vollumfänglich nach.

In zusätzlichen Gesprächen berieten sich der Aufsichtsratsvorsitzende, der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende und der Vorsitzende des Prüfungsausschusses des Aufsichtsrats untereinander und mit dem Vorstand des persönlich haftenden Gesellschafters über wesentliche Vorfälle des Geschäftsgangs. Über diese Beratungen wurde dem Aufsichtsratsplenum regelmäßig mündlich Bericht erstattet.

Sitzungen des Aufsichtsratsplenums

Während des Geschäftsjahres 2021 kam der Aufsichtsrat der Ströer SE & Co. KGaA zu sechs Sitzungen zusammen, die alle wegen der Covid-19-Pandemie auf Entscheidung des Aufsichtsratsvorsitzenden und im Einvernehmen aller Aufsichtsräte virtuell abgehalten werden mussten.

Gegenstand unserer regelmäßigen Beratungen im Plenum waren die Umsatz- und Ergebnisentwicklung des Ströer Konzerns, die Finanz- und Ertragslage sowie die Personalplanung. Der persönlich haftende Gesellschafter informierte uns in jeder der Sitzungen über den aktuellen Gang der Geschäfte des Ströer Konzerns sowie laufend über die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf den Ströer Konzern. Der Aufsichtsrat besprach regelmäßig Tagesordnungspunkte ohne den Vorstand des persönlich haftenden Gesellschafters, vor allem, wenn die Tagesordnungspunkte interne Aufsichtsratsangelegenheiten betrafen.

1. In der Sitzung des Aufsichtsrats am 22. März 2021 besprachen wir die Arbeiten am Jahres- und des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2020 und billigten die nichtfinanzielle Erklärung des Ströer Konzerns für das Geschäftsjahr 2020. Eine Entscheidung über den Vorschlag des persönlich haftenden Gesellschafters zur Ergebnisverwendung vertagten wir. Außerdem erläuterte uns der persönlich haftende Gesellschafter den Revisions-Bericht und den Compliance-Bericht für das Geschäftsjahr 2020. Schließlich folgten wir der Empfehlung des persönlich haftenden Gesellschafters, die ordentliche Hauptversammlung der Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2020 wegen der Beschränkungen aufgrund der Covid-19-Pandemie virtuell durchzuführen.

2. Unsere Sitzung am 30. März 2021, an der auch der Abschlussprüfer der Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2020, die KPMG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft AG, teilnahm, war geprägt durch die Erörterung des Jahres- und Konzernabschlusses der Ströer SE & Co. KGaA für das Geschäftsjahr 2020. Der Abschlussprüfer erläuterte uns die Prüfungsschwerpunkte und seine Ergebnisse. Anschließend berichtete der persönlich haftende Gesellschafter über die Liquidität und die Entwicklung des Eigenkapitals der Gesellschaft.

3. Schwerpunkte der Sitzung des Aufsichtsrats am 14. Juni 2021 waren die Erörterung des Risikomanagement-Berichts und die Befassung mit dem der Hauptversammlung vorzuschlagenden Vergütungssystem.

4. In unserer Sitzung am 15. Juli 2021 beschlossen wir nach ausführlicher Erörterung der wirtschaftlichen Situation der Gesellschaft, der ordentlichen Hauptversammlung die Ausschüttung einer Dividende von 2,00 EUR je dividendenberechtigter Stückaktie vorzuschlagen. Außerdem befassten wir uns mit dem Projektplan zur Abschlussprüfung für das Geschäftsjahr 2021. Wir verabschiedeten die Vorschläge des Nominierungsausschusses zur Nachbesetzung der Ämter des ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitglieds Dirk Ströer, erweiterten die Zuständigkeit des Prüfungsausschusses um das Thema Nachhaltigkeit (ESG - Environment, Social und Governance) und richteten das Amt eines ESG-Beauftragten des Aufsichtsrats ein. Schließlich besprachen wir Themen der bevorstehenden Hauptversammlung der Gesellschaft im Geschäftsjahr 2021 und stimmten die Einladung ab.

5. Am 8. September 2021 befassten wir uns, unter Ausschluss des Vorstands des persönlich haftenden Gesellschafters, insbesondere mit der Effizienz unserer Arbeit des Aufsichtsrats und prüften, ob und, wenn ja, wie die im Geschäftsjahr 2020 festgestellten Optimierungsempfehlungen umgesetzt wurden.

6. In unserer Sitzung am 15. Dezember 2021 berichtete uns der persönlich haftende Gesellschafter ausführlich über Nachhaltigkeits- und Digitalisierungsprojekte. Außerdem erläuterte uns der persönlich haftende Gesellschafter den Risikomanagement-Bericht, den Prüfungsplan für die interne Revision für das Geschäftsjahr 2022 und den Projektplan zur Abschlussprüfung für das Geschäftsjahr 2021. Wir schlossen uns der Empfehlung des persönlich haftenden Gesellschafters an, den Vergütungsbericht für das Geschäftsjahr 2021 formell durch den Abschlussprüfer der Gesellschaft prüfen zu lassen und entschieden, die nichtfinanzielle Erklärung des Ströer Konzerns für das Geschäftsjahr 2021 in eigener Prüfungsverantwortung zu prüfen. Außerdem beschlossen wir Maßnahmen zur Verbesserung der Corporate Governance in der Ströer Gruppe und die Änderung der Satzung der Gesellschaft zur Erhöhung des Grundkapitals und entsprechenden Anpassung des Bedingten Kapitals nach der Ausübung von Aktienoptionen aus dem Aktienoptionsprogramm 2015 im Geschäftsjahr 2021 durch Bezugsberechtigte.

Ausschüsse des Aufsichtsrats

Im Berichtsjahr hatte der Aufsichtsrat zwei Ausschüsse. Sie bereiten Themen und Beschlüsse vor, die im Plenum des Aufsichtsrats zu behandeln sind. Über die Arbeit in den Ausschüssen unterrichteten die Ausschussvorsitzenden das Aufsichtsratsplenum regelmäßig und umfassend.

Der Prüfungsausschuss

Der Prüfungsausschuss hielt im Geschäftsjahr 2021 sieben Sitzungen ab. Er unterstützte uns bei der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses und befasste sich intensiv mit dem Jahres- und Konzernabschluss, den Zwischenabschlüssen und der nichtfinanziellen Erklärung. Ab Mitte des Berichtsjahres erörterte der Prüfungsausschuss regelmäßig den Projektplan für die Abschlussprüfung zum Geschäftsjahr 2021. Außerdem überwachte der Prüfungsausschuss die Wirksamkeit des Risikomanagements. Der Ausschuss wurde über die Arbeit der Internen Revision, ihren Prüfungsplan und ihre Ausstattung fortlaufend unterrichtet. Weiter hat sich der Prüfungsausschuss mit Compliance befasst und insbesondere den Jahresbericht des Chief Compliance Officers behandelt. Außerdem befasste sich der Ausschuss im Auftrag des Plenums zunehmend mit Nachhaltigkeitsthemen und setzte hierzu einen ESG-Beauftragten des Aufsichtsrats ein.

Der Prüfungsausschuss beschloss die Empfehlung an den Aufsichtsrat, die KPMG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft als unabhängigen Abschlussprüfer zu bestellen, wobei die Ergebnisse der Unabhängigkeitsprüfung, bei der keine Anhaltspunkte für Beanstandungen festgestellt worden waren, berücksichtigt wurde. Er erteilte den Prüfungsauftrag und legte das Honorar des Abschlussprüfers fest. Der Ausschuss überwachte die Qualität und Effizienz des Abschlussprüfers sowie der von diesem erbrachten Leistungen. Außerdem befasste er sich mit den prüfungsvorbereitenden Maßnahmen zum Jahres- und Konzernabschluss 2021 und legte eigene Prüfungsschwerpunkte fest, verabschiedete einen Katalog von genehmigungsfähigen Nichtprüfungsleistungen und das Konzept zur Überprüfung der Qualität der Abschlussprüfung durch den Prüfungsausschuss.

Im Rahmen der Vorbereitung beziehungsweise der Durchführung der Prüfung tauschte sich der Prüfungsausschuss regelmäßig ohne den Vorstand des persönlich haftenden Gesellschafters aus. Der Prüfungsausschuss tagte zudem regelmäßig in Anwesenheit des jeweiligen Finanzvorstands des persönlich haftenden Gesellschafters, teilweise weiterer Vorstandsmitglieder und teilweise des Abschlussprüfers.

Der Nominierungsausschuss

Der Nominierungsausschuss hielt im Geschäftsjahr 2021 eine Sitzung ab. Er behandelte insbesondere Nachfolge- und Besetzungsfragen unter Berücksichtigung der gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen und schlug konkrete Kandidaten für den Aufsichtsrat vor. Außerdem erarbeitete er einen Vorschlag an das Plenum zur Anpassung des Kompetenzprofils für Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat und beleuchtete hierbei insbesondere die Vorgaben des Deutschen Corporate Governance Kodex und des Gesetzes zur Stärkung der Finanzmarktintegrität. Der Ausschuss befasste sich in Vorbereitung auf die Hauptversammlung auch mit dem Vergütungssystem für den Aufsichtsrat.

Sitzungsteilnahme

Die Mitglieder des Aufsichtsrats nahmen wie folgt an den wegen der Covid-19-Pandemie ausschließlich per Videokonferenz durchgeführten Sitzungen des Aufsichtsrats und der Ausschüsse, in denen sie jeweils Mitglied waren, teil:

	Sitzungen (inkl. Ausschüsse)	Sitzungen (Plenum)	Teilnahme (Plenum)	Sitzungen (Ausschüsse)	Teilnahme (Ausschüsse)	Teilnahme in % (alle Sitzungen)
Dr. Karl-Georg Altenburg	6	6	6	0	0	100 %
Angela Barzen	6	6	6	0	0	100 %
Martin Diederichs	10	6	6	4	4	100 %
Sabine Hüttinger	6	6	6	0	0	100 %
Andreas Huster	6	6	6	0	0	100 %
Barbara Liese-Bloch	6	6	5	0	0	83 %
Petra Loubek	6	6	6	0	0	100 %
Rachel Marquardt	6	6	4	0	0	67 %
Tobias Meuser	6	6	6	0	0	100 %
Dr. Thomas Müller	6	6	6	0	0	100 %
Nadine Reichel	6	6	6	0	0	100 %
Christian Sardiña Gellesch	6	6	6	0	0	100 %
Dr. Kai Sauermann	2	2	2	0	0	100 %
Petra Sontheimer	7	6	6	1	1	100 %
Dirk Ströer	5	2	2	3	3	100 %
Christoph Vilanek	13	6	6	7	6	92,3 %
Ulrich Voigt	14	6	6	8	8	100 %

Corporate Governance Kodex

In der Aufsichtsratssitzung am 15. Dezember 2021 hat der Aufsichtsrat eine Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG beschlossen. Die Entsprechenserklärung wurde den Aktionären auf der Unternehmenswebseite unter https://ir.stroeer.com/investor-relations/corpo-rate-governance/ dauerhaft zugänglich gemacht. Die aktuelle Entsprechenserklärung ist auch in der Erklärung zur Unternehmensführung wiedergegeben.

Aus- und Fortbildungsmaßnahmen

Alle neuen Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten eine Einführung in die wesentlichen wirtschaftlichen, rechtlichen, personellen und sonstigen Kriterien der Gesellschaft und des Ströer Konzerns sowie eine Zusammenfassung der Rechte und Pflichten eines Aufsichtsratsmitglieds. Außerdem wurde im Berichtsjahr eine interne Fortbildungsmaßnahme für alle Aufsichtsratsmitglieder durchgeführt, in der die Aufgaben und Zuständigkeiten des Aufsichtsrats unter besonderer Beachtung der Rechtsform einer Kommanditgesellschaft auf Aktien sowie gesetzliche Neuerungen erläutert wurden. Weitere Schwerpunkte der Schulung waren Einblicke in die Arbeiten des Konzern-Controllings sowie die eingehende Darstellung der Geschäftsbereiche Out-of-Home Media und Digital & Dialog Media.

Jahres- und Konzernabschlussprüfung

Die KPMG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft AG hat den Jahres- und Konzernabschluss der Gesellschaft unter Einbeziehung der Buchführung und des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns für das Geschäftsjahr 2021 geprüft und am 11. März 2022 jeweils uneingeschränkte Bestätigungsvermerke erteilt. Die KPMG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist seit dem Geschäftsjahr 2020 Abschlussprüfer für die Ströer SE & Co. KGaA und den Ströer Konzern.

Der persönlich haftende Gesellschafter stellte die Abschlussunterlagen und die Prüfungsberichte allen Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig zur Verfügung. Sie waren Gegenstand intensiver Beratungen im Prüfungsausschuss sowie in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats am 23. März 2022. An den Erörterungen im Plenum nahm der verantwortliche Wirtschaftsprüfer der KPMG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft AG teil. Er berichtete über den Umfang, die Schwerpunkte sowie die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung und ging dabei insbesondere auf die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte (Key Audit Matters) und die vorgenommenen Prüfungshandlungen ein.

Der Aufsichtsrat stimmte den Ergebnissen der Abschlussprüfung zu. Nach dem abschließenden Ergebnis des Prüfungsausschusses und unserer eigenen Prüfung sind keine Einwendungen zu erheben. Wir haben den Jahres- und Konzernabschluss gebilligt.

Personelle Veränderungen

Aufsichtsrat

Dirk Ströer legte zum 31. Mai 2021 sein Amt als Mitglied des Aufsichtsrats nieder. Wir haben ihm für die langjährige und vertrauensvolle Arbeit sowie für seinen professionellen Einsatz und Beitrag zum Erfolg des Unternehmens gedankt. Neu in den Aufsichtsrat wählte die ordentliche Hauptversammlung am 3. September 2021 für die Anteilseignerseite für eine Amtszeit von drei Jahren Dr. Kai Sauermann.

Vorstand des persönlich haftenden Gesellschafters

Seit dem 1. Juni 2021 ist Henning Gieseke ordentliches Vorstandsmitglied und Chief Financial Officer des persönlich haftenden Gesellschafters. Dr. Christian Baier übt seit dem 1. Juni 2021 als ordentliches Vorstandsmitglied das Amt des Chief Operating Officers aus.

Dank

Der Aufsichtsrat der Ströer SE & Co. KGaA spricht dem Vorstand des persönlich haftenden Gesellschafters, den Unternehmensleitungen der Konzerngesellschaften, dem Betriebsrat sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren großen persönlichen Einsatz, ihre herausragenden Leistungen und ihr fortwährendes Engagement seinen großen Dank und seine Anerkennung aus.

Als Vorsitzender des Aufsichtsrats möchte ich mich an dieser Stelle auch für die sehr gute Zusammenarbeit mit dem Vorstand des persönlich haftenden Gesellschafters, mit meinen Aufsichtsratskollegen und allen bedanken, die mit ihrer Kraft und Begeisterung die Gesellschaft erfolgreich machen.

Für den Aufsichtsrat

Christoph Vilanek, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Ströer SE & Co. KGaA

BERICHT ÜBER DIE LAGE DER GESELLSCHAFT UND DES KONZERNS

Die in diesem Bericht über die Lage der Ströer SE & Co. KGaA, Köln, im Folgenden "Ströer KGaA", und des Konzerns vorgenommenen Verweise auf Seitenzahlen beziehen sich auf die Nummerierung im Geschäftsbericht.

In diesem Geschäftsbericht verwenden wir im Interesse der besseren Lesbarkeit überwiegend die männliche Form, wie bspw. "Aktionär" oder "Mitarbeiter". Diese bezieht sich immer zugleich auf alle Geschlechter der Menschen, um die es geht: männlich, weiblich, divers.

GRUNDLAGEN UND STRATEGIE DES STRÖER KONZERNS

Strategie

Ströer hat im Geschäftsjahr 2021 auf den in den Vorjahren gelegten Grundlagen erfolgreich weiter aufgebaut und konsequent die Strategie "OOH+" verfolgt.

Die Strategie "OOH+" basiert vorrangig auf

―	einem starken und resilienten Kerngeschäft im Bereich Out-of-Home (OOH),
―	der primären Konzentration auf den Kernmarkt Deutschland,
―	der Nutzung einzigartiger Möglichkeiten, die sich aus den Bereichen Digital, Content Media und Direct Media, nun im Segment Digital & Dialog Media zusammengeführt, für die nachhaltige Kapitalisierung des Kerngeschäftsbereiches OOH durch besonders breite Zugänge zu Kunden oder die Integration von Technologie, Daten und Content als Synergie ergeben.

Im Geschäftsjahr 2021 konnte Ströer in Deutschland auf Basis des Werbeumsatzes im Bereich Außenwerbung trotz andauernder Coronakrise seine Marktposition weiter festigen und im Vergleich zum Jahr 2020 deutlich verbessern.

Die Grundlagen des Geschäftsmodells sind auf viele Jahre hinaus strategisch abgesichert. Die - trotz Pandemie - im Geschäftsjahr 2021 getätigten Investitionen, sowie die im Jahr 2022 und den Folgejahren geplanten Investitionen in den beschleunigten, weiteren Ausbau der digitalen OOH-Infrastruktur in Deutschland, sind ein wichtiger Garant für die positiven Erfolgsaussichten dieser strategischen Ausrichtung und ihrer dauerhaften und langfristigen Monetarisierbarkeit.

Der Werbemarkt in Deutschland ist in den vergangenen fünf Jahren nicht mehr so stark gewachsen wie zuvor. Verglichen mit 2019 hat der Markt im Jahr 2021 nicht zugelegt, im Vergleich mit 2020 ist er jedoch leicht gestiegen. Die Gattung Out-of-Home wies seit 2014 tendenziell ein stetes Wachstum auf, welches, bis auf 2020, deutlich höher war als das des gesamten Marktes. Die Einbrüche in der Mobilität zu Beginn der Coronakrise im Jahr 2020 haben sich im Jahr 2021 nicht in gleichem Maße gezeigt -der Markt hat sich als widerstandsfähig und gefestigt erwiesen. Es ist davon auszugehen, dass sich mit Ende der pandemiebedingten Einschränkungen spätestens ab 2023 das grundsätzliche Momentum von Außenwerbung wieder in stetem Wachstum des Marktanteils im Werbemarkt fortschreibt.

Entwicklung des deutschen Werbemarktes 2011-2021

Quelle: Nielsen Media Germany GmbH, Bruttowerbeausgaben. Alle Zahlen bereinigt (ohne Werbesendungen) Zahlenbasis 2021 bis zur finalen Backdata-Lieferung Mitte Februar als vorläufig zu betrachten, Stand Januar 2022

Querverweise auf Internetseiten waren nicht Teil der Abschlussprüfung.

Weitere Einflussfaktoren beeinflussen dieses Potenzial positiv:

―	Die Mobilität in Deutschland nimmt, bereinigt um verordnete Einschränkungen der Mobilität, grundsätzlich immer weiter zu (Quelle: "RAAI 2021, PlaceSense"). Sie ist die Einschaltquote der Außenwerbung.
―	Außenwerbung ist nach wie vor der Werbekanal mit der größten Sympathie beim Konsumenten, weil Außenwerbung die Wahrnehmung nicht unterbricht.

Ein weiterer wichtiger Aspekt, der in der "OOH+" Strategie berücksichtigt ist, ist die zunehmende Automatisierung von Außenwerbung, die sich gerade in Zeiten kürzerer Planungszyklen, bedingt durch den Verlauf der Pandemie und ihrer Auswirkungen sowie durch die fortschreitende Digitalisierung, erneut beschleunigt hat. Sie eröffnet neue Vertriebskanäle ("Programmatic") und erlaubt eine bessere Nutzung der Inventare (kurzfristig verfügbar, granular, dynamisch paketierbar) sowie gleichzeitig gesteigerte technologische Möglichkeiten etwa durch dynamische Werbeformate (z. B. durch die Integration sehr aktueller Informationen, wie Sportergebnisse, Wetter, Warnungen etc.). Gerade in der Pandemie war hochflexible digitale Außenwerbung sehr gut nachgefragt.

Ströer Wachstum 2006-2021

Quelle: Ströer Daten

In der automatisierten Vermarktung hat sich in den letzten Jahren programmatische Werbung weltweit zunehmend durchgesetzt. Programmatische Inventare werden automatisiert gehandelt - kurzfristig, flexibel, schnell. Der zusätzliche Einsatz von Zielgruppen-(Bewegungs-)Daten führt zudem zur Erschließung weiterer Kundenpotenziale. Die Mechanik ist in der Online-Vermarktung entstanden, in der auf automatisierten Marktplätzen Angebotsinventare (Supply Side Platform [SSP]) auf Nachfragemodelle (Demand Side Platform [DSP]) treffen und per Algorithmik in Einklang gebracht werden. Die Ströer Digital Gruppe ist einer der bedeutendsten Online-Vermarkter in Deutschland (Vermarkter-Ranking der Arbeitsgemeinschaft Online Forschung [agof]). Das daraus resultierende Wissen um automatisierte programmatische Vermarktung sowie den Zugang zu entsprechenden Plattformen und qualifizierten Experten hat Ströer genutzt, um auch in der Außenwerbung flexiblere programmatische Angebote auf Basis fortschreitend digitalisierter Infrastruktur zu entwickeln und über die vorhandenen Zugänge zu den entsprechenden Fachleuten auf Kundenseite zu vermarkten. Ströer hat dabei in den vergangenen sieben Jahren, seit Beginn der Vermarktung programmatischer digitaler Außenwerbung, bereits wichtige Erfahrungen gesammelt. Die seit mehr als zehn Jahren aufgebaute digitale Indoor-Infrastruktur mit rund 5.000 Public Video Screens in Bahnhöfen, Einkaufszentren, Premium Indoor-Standorten und Nahverkehrssystemen wird nicht nur als klassische digitale Außenwerbung, sondern auch als programmatisches Inventar vermarktet und genutzt. Das stark wachsende Inventar digitaler Außenwerbeflächen im Straßenbereich wird jetzt ebenfalls in programmatischen Strukturen vermarktet und verfügt durch die Aufbauten des Jahres 2021 über die kritische Masse, um auch für nationale Werbekunden in vielen Großstädten relevant zu sein. Ohne das Know-how in programmatischer Werbevermarktung wäre der Aufbau einer funktionierenden programmatischen OOH-Infrastruktur und deren erfolgreiche Vermarktung nicht so schnell gelungen. Das daraus entstehende Produkt verbindet das beste beider Welten: Bildlichkeit und Reichweite der Außenwerbung mit Flexibilität und Granularität der programmatischen Online-Werbung.

Die Digitalisierung von Außenwerbung basiert auf von Ströer in der Vergangenheit strategisch besetzten Möglichkeiten:

―	die passenden Standorte/Rechte, i. d.R. durch langfristige Verträge abgesichert,
―	die Ressourcen, auch komplexere Infrastruktur, schnell auszubauen und dauerhaft zu betreiben,
―	das Know-how, neue Technologien schnell zu adaptieren und auch zu monetarisieren,
―	die Fähigkeit, Inventar in Verbindung mit Daten ideal für die unterschiedlichen Kundenbedürfnisse zu paketieren,
―	den Zugang zu allen relevanten Kundensegmenten durch Vertriebe auf nationaler, aber auch regionaler Ebene, zu Direktkunden, Agenturen, Spezialisten.

Das insgesamt durch die "OOH+" Strategie entstandene Angebotsportfolio von Ströer führt zudem zu einer breiteren und tieferen Verzahnung mit den Kunden und sichert das Geschäft somit auch in Krisenzeiten ab.

Einhergehend mit dem Ausbau von Portfolio und Technologie hat Ströer in den vergangenen Jahren zudem massiv in den Ausbau der Vertriebskapazitäten auf allen Ebenen investiert und diesen Ansatz auch im Jahr 2021 - trotz Pandemie - konsequent weiterverfolgt. Der Vertrieb erfolgt sowohl über eine nationale Vertriebsorganisation, welche Kunden und ihre Agenturen zentral aus allen Großstädten heraus betreut, als auch über eine regionale und lokale Vertriebsorganisation, welche in der Lage ist, kleinste Kunden direkt vor Ort persönlich oder via Videotelefonie zu betreuen. Modernste Vertriebs-Unterstützungssysteme, CRM und Angebotssysteme unterstützen alle Vertriebssegmente und erlauben eine zentrale Ressourcensteuerung und ein zentrales Inventarmanagement.

Geschäftsmodell

Ströer ist ein Anbieter von Außen- und Online-Werbeflächen sowie von allen Facetten des Dialog Marketings mit Schwerpunkt auf den deutschen Werbemarkt. Darüber hinaus betreibt Ströer Daten-Service-Dienste (Data as a Service [DaaS] zusammengeführt in der Marke Statista) und E-Commerce im Bereich Kosmetik (mit der Marke AsamBeauty).

Segmente und Organisationsstruktur

Generelles

Die Reporting-Segmente der Ströer Gruppe bestanden im Jahr 2021 aus den Segmenten Out-of-Home Media, Digital & Dialog Media sowie DaaS & E-Commerce. Diese Segmentierung wurde im Jahr 2021 neu eingeführt.

Ströer Reporting-Segmente seit 2021

Die Segmente sind in enger Abstimmung mit der Konzern-Holdinggesellschaft Ströer SE & Co. KGaA operativ eigenständig am Markt tätig.

Die Abstimmung bezieht sich insbesondere auf die strategische Ausrichtung im Rahmen der Gesamtsteuerung des Ströer Konzerns sowie die vertriebliche Bearbeitung des nationalen, regionalen und lokalen Werbemarktes als auch beispielsweise auf zentrale Funktionen wie Human Resources, Finance, Recht, Strategie & Innovation, und Unternehmenskommunikation. Hierdurch ist ein gezielter Know-how-Transfer zwischen den einzelnen Segmenten möglich. Häufig entstehen gerade daraus neue Angebote für unsere Kunden sowie eine Festigung und Ausweitung vorhandener Kundenbeziehungen.

Darüber hinaus werden auch die Finanzierung und die Liquidität im Ströer Konzern zentral gesteuert. Die hieraus resultierende Refinanzierung der Segmente und deren Versorgung mit ausreichender Liquidität verschaffen den operativen Einheiten die notwendige Flexibilität, um Chancen im Markt kurzfristig nutzen und investieren zu können.

Out-of-Home Media

Das Segment Out-of-Home Media umfasst alle analogen Außenwerbeflächen (OOH) sowie alle digitalen Außenwerbeflächen (DOOH) von Ströer. Alle Werbeflächen, die mindestens 2m ² groß und digital betrieben sind, bezeichnet Ströer seit 2021 mit dem Gattungsbegriff "Public Video".

Basis des Außenwerbegeschäfts ist ein attraktives Portfolio an Verträgen mit privaten und öffentlichen Grundstücks- und Gebäudeeigentümern, von denen Ströer Werberechtskonzessionen für hochfrequente Standorte erlangt. Von Bedeutung sind dabei Verträge mit Kommunen, für die Ströer als Systemanbieter intelligente und passgenaue Kommunikationslösungen entwickelt, welche das Stadtbild aufwerten oder zusätzliche Dienste ermöglichen können. Aber auch private Verträge sowie Verträge mit Unternehmen spielen eine Rolle im ausgeglichenen Rechteportfolio. Ströer stellt den Infrastrukturpartnern vor Ort - Kommunen, Gesellschaften und privaten Verpächtern von Flächen für Werbeanlagen - direkte Ansprechpartner in über 70 Niederlassungen in Deutschland zur Verfügung.

Daneben sind die Verträge mit der Deutschen Bahn und der ECE-Gruppe sowie mit zahlreichen Anbietern im öffentlichen Personennahverkehr von hervorgehobener Bedeutung. Dabei erstreckt sich das Produktportfolio auf alle Werbeformen, die außer Haus zum Einsatz kommen - von klassischen Plakatmedien (verschiedene Größen) über die Werbung an Wartehallen und Transportmitteln bis hin zu digitalen Werbeanlagen, insgesamt einige hundert verschiedene Formate und Formen.

Die Verträge mit Rechtepartnern sehen im Allgemeinen die Zahlung einer festen Pacht vor, während die kommunalen Konzessionsverträge überwiegend umsatzabhängige Pachtzahlungen enthalten, teilweise gesockelt (Mindestpacht) oder gedeckelt (Maximalabgabe). Unvorhergesehene und unverschuldete Ereignisse, wie eine Pandemie, erlauben oft die flexible Handhabung vieler Abgaben vor dem Hintergrund realer Mobilitätsflüsse.

2021 konnten die kommunalen und privaten Werberechtskonzessionen, wie auch in den vorangegangenen Jahren, weiter ausgebaut werden. Beispielsweise konnten in Hannover die kommunalen Werberechtsverträge, mit größtenteils rein analogen Rechten, in Digitalrechte (DOOH) für geeignete Werbeträgerarten gewandelt werden.

Die Digitalisierung bestehender und neuer Werbestandorte stand bei den alten und neuen Werbekonzessionen erneut im Mittelpunkt. Um die Digitalisierung der Städte weiter voranzutreiben, engagiert sich Ströer unter anderem in der Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing Deutschland sowie in einer Reihe weiterer Vereinigungen. Die Zielsetzung ist, Infrastruktur und Möglichkeiten von Ströer dazu zu nutzen, die Kommunikation im öffentlichen Raum zu vereinfachen und Bürgern die Bewältigung ihres fortschreitend digitalisierten Alltags durch smarte kommunale Dienste zu erleichtern. Hierbei spielt es eine besondere Rolle für die Kommunen, ihre Bürger sehr schnell und breit mit Informationen versorgen oder sie warnen zu können. Digitale Stadtinformationsanlagen bieten genau dies und spielten sowohl beim Management von unvorhergesehenen Ereignissen (Wetter, Bombenentschärfungen etc.) als auch bei der Pandemiebekämpfung durch Aufklärung und Information eine große Rolle.

Ströer steht mit vielen deutschen Kommunen in einem intensiven Austausch über die Zukunft und Entwicklung deutscher Städte. Im Jahr 2020 wurde die Stadt Bonn dabei als Modellstadt "Smart City" ausgewählt und es wurden eine Reihe von gemeinsamen Initiativen konzipiert, welche Umweltschutz, Bürgerdialog und Kultur in Bonn durch intelligente Nutzung modernster Anlagen nachhaltig fördern. Im Jahr 2021 wurden die Modelle und Ideen technisch ausentwickelt und werden im Laufe des Jahres 2022 aufgebaut.

Ströer verfügt über eine eigene Forschungs- & Entwicklungsabteilung mit Niederlassungen in Köln und Shanghai. Hier werden Produktlinien von 39 Mitarbeitern gewartet und weiterentwickelt sowie Innovationen konzipiert, wie etwa zuletzt die digitale Säule, oder auf Nachhaltigkeit ausgelegte Lösungen wie die Integration von Bienenhotels oder auch begrünten Dächern in Werbeanlagen oder die Wartehalle der Zukunft. Insgesamt beliefen sich die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen für OoH-Werbeträger auf 3,5 Mio. EUR (2020: 2,8 Mio. EUR).

Konzeptentwürfe digitale Säule und Wartehalle der Zukunft

Dem Außenwerbegeschäft sind zudem eine Reihe von Beteiligungen zugeordnet, die das kundenzentrierte Angebot optimal abrunden. Hier seien beispielsweise die Edgar Ambient Media Group GmbH, vormals United Ambient Media Group GmbH (UAM), oder die BlowUP media GmbH genannt. Erstere bedient alle Ambient Medien, letztere konzentriert sich auf Formate größer als 20m ² . Beide Gruppen sind zudem im europäischen Ausland tätig. Des Weiteren betreibt Ströer Außenwerbegeschäft in Polen.

Durch die digitale und damit flexible Bespielung der digitalen Außenwerbeflächen ist es möglich, diese über alle Vertriebskanäle hinweg zu vermarkten und zudem aufgrund der vollständig digitalisierten Logistik sehr flexibel und granulär anzubieten - von Paketen und Netzen bis hin zu einzelnen Flächen, von Kampagnen über längere Zeiträume hinweg bis hin zu spezifischen zeitpunktabhängigen Aktionen. Gleichzeitig lassen sich noch verfügbare Inventare ("Yields") sehr kurzfristig vermarkten. Die hierfür nötigen, umfassenden technischen Grundlagen auf allen Vertriebsebenen werden permanent weiter ausgebaut. Dies betrifft beispielsweise flexible Kreationen oder die Ausspielung von Werbung in Abhängigkeit von bestimmten für das Produkt relevante Gegebenheiten (wie z. B. Niederschlag, Temperatur, Infektionsgeschehen etc.).

Wie geplant, konnte Ende 2021 erfolgreich die 1.000 digitale Public Video Werbefläche aufgebaut werden. Insgesamt wurden in 2021 815 digitale Werbeflächen aufgebaut, darin enthalten sind Neuaufbauten (vorwiegend Public Video Roadside Screens) und Umbauten bereits vorhandener analoger Flächen (vorwiegend Public Video Screens).

Außerdem wurden im Dezember 2021 die ersten digitalisierten Säulen in Hamburg aufgebaut und in Betrieb genommen. Dabei handelt es sich um ein von Ströer entwickeltes Format, welches sowohl mehrere digitale als auch analoge Flächen an einem Standort vereint und somit sehr flexibel für unterschiedlichste Kundenbedürfnisse geeignet ist.

Der Bereich DOOH unterteilt sich in drei Kategorien:

―

Premium Public Video Roadside Screens

Alle digitalisierten Flächen entlang der Straße mit mehr als 2m ² Fläche

―

Premium Indoor Screens

Hochwertige digitalisierte Flächen in Bahnhöfen, Nahverkehrssystemen, Einkaufszentren und Flughäfen mit einem Format von mindestens 60 Zoll Durchmesser

―

Segment Longtail und 3rd Party Screens

Alle digitalisierten Flächen Indoor mit oft kleinerem Format, i. d.R. in Einkaufsstätten

Digital & Dialog Media

Ströer bietet darüber hinaus die Vermarktung von Onlinewerbung im Rahmen von eigenen und fremden Content-Angeboten an. Auf dieser Basis werden skalierbare Produkte von Branding & Storytelling bis hin zu Performance, Native Advertising und Social Media vermarktet.

Mit einer Reichweite von nahezu 49 Mio. Unique Usern pro Monat (agof daily digital facts, Aug 2021, 16+) ist die Ströer Digital Media GmbH der größte deutsche Digitalvermarkter laut Vermarkter-Ranking der Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (agof) und zählt damit zu den bedeutendsten Display- und Mobile-Vermarktern im deutschen Werbemarkt.

Im Bereich Display- und Mobile-Vermarktung verfügt Ströer Digital Media über eine Vielzahl an Direktmandaten, eigenen Webseiten und über eine automatisierte Technologieplattform (sowohl für die Demand- als auch für die Supply-Side).

Zu den eigenen Webseiten gehören neben t-online.de Special Interest Portale wie giga.de, familie.de, desired.de oder kino.de. Im Bereich der Direktmandate hat Ströer die Vermarktungskapazität gebündelt und verfügt nun über Vermarktungsrechte für mehr als 1.000 Webseiten.

Die wesentlichen Highlights im Bereich der Online-Vermarktung im Jahr 2021 waren:

―	Bei zwei Dritteln aller Ströer 3rd Party Tier A (Umsatz größer 1 Mio. EUR) Publisher standen Mandatsverteidigungen/Vertragsverlängerungen an (Ströer Daten). Ströer konnte aufgrund der erfolgreichen Zusammenarbeit bislang 100 % aller Mandate verlängern. Hierzu gehören unter anderem namhafte Publisher wie Bauer, MPS, Freenet, Computec/Golem. Wichtige neu hinzugewonnene Tier A Publisher wie Wort und Bild und Holidaycheck sowie das vollständige MDNX Portfolio, wurden erfolgreich in die Vermarktung aufgenommen. Aufgrund hoher Zufriedenheit wurden alle relevanten Verträge mit Ströer nach dem ersten Jahr der Zusammenarbeit verlängert. Zudem konnte das Ströer Gesamt-Portfolio, insbesondere im programmatischen Bereich über die erfolgreiche Arbeit der 100 % Ströer Tochter Yieldlove, mit zusätzlichen neuen Publishern wie duden.de, cicero.de, monopol.de und dem Ringier Portfolio konsequent unter Hebung von Synergien ausgebaut werden.
―	Vor dem Hintergrund des weiter stark wachsenden Programmatik-Geschäftes, lag der Fokus im digitalen Produktbereich vor allem in der Weiterentwicklung der eigenen technologischen Vermarktungsplattform. Die Ströer-eigene Technologie konnte dabei, unter anderem durch die Einführung einer Multi-ID-Fähigkeit inkl. Unterstützung bereits etablierter ID-Systeme wie ID5, Shared ID und NetID, erfolgreich auf die zunehmenden Herausforderungen der Schritt für Schritt kommenden Post-Cookie-Ära vorbereitet werden. Auch über Browser wie Safari, Firefox und Microsoft-Edge, die keine Cookies mehr unterstützen, können so in Zukunft 70 - 80 % der User weiterhin angesprochen werden. Ströer konnte dadurch seine Gesamtreichweite im Jahr 2021 um ca. 28 % steigern.
―	Darüber hinaus wurde die Ströer-eigene Targeting-Technologie erfolgreich um kontextbasierte Echtzeit-Targeting-Funktionalitäten erweitert. Über diese wird sichergestellt, dass durch die Kombination von profil-, kontextbasiertem und Echtzeit Targeting auf 100 % des Ströer Inventares, ein qualitativ sehr hochwertiges, soziodemographisches und verhaltensbasierendes Targeting, auch auf Inventaren ohne 3rd Party Cookies und alternativen IDs, angeboten werden kann. Dieser innovative, neue Targeting-Ansatz ist bereits erfolgreich im Einsatz.
―	Parallel hat sich Ströer mit Blick auf den Schutz personenbezogener Daten und die Sicherstellung einer datenschutzkonformen Datenverarbeitung auf den von Ströer vermarkteten Digitaldiensten auch auf Branchenebene im BVDW sehr aktiv dafür eingesetzt und engagiert, die Weiterentwicklung von Standards im Datenschutz-Bereich für die Online-Vermarktung im deutschen Markt voranzutreiben und deren Nutzung im Markt zu fördern. Das Ergebnis dieser Bemühungen ist unter anderem ein gemeinsam mit dem BVDW veröffentlichter Standard für Joint Controller Vereinbarungen, den Ströer bereits für das eigene Portfolio nutzt.

Im Weiteren hat Ströer mit wesentlichen Marktpartnern mit US-Datentransfer, im Zusammenhang mit dem Privacy-Shield-Abkommen, wie vom EuGH im Rahmen des Schrems II Urteil gefordert, Vereinbarungen auf Basis der Standard-Vertragsklauseln der Europäischen Kommission abschließen können und stellt so für die Digital-Vermarktung eine datenschutzrechtlich konforme Datenverarbeitung sicher. Ströer nimmt damit, sowie mit allen weiteren parallelen datenschutzrechtlichen Initiativen und Bemühungen, insgesamt eine Vorreiter-Rolle im deutschen Digital-Markt ein und stellt darüber sicher, dass das digitale, programmatische Vermarktungsgeschäft auch zukünftig gesichert ist.

Neben diesen Themen hat Ströer sich im Jahr 2021 vor allem auf den weiteren Ausbau des eigenen Produktangebots im sich sehr positiv entwickelnden Mobile- und Video-Segment sowie in den Wachstumsfeldern Digital-Audio und Performance-Marketing konzentriert. Neben der erfolgreichen Einführung diverser neuer, innovativer und aufmerksamkeitsstarker Mobile- und Video-Formate mit hoher Sichtbarkeit, wurde in diesem Zusammenhang unter anderem eine komplett neue Ströer Performance Produktfamilie, welche Lösungen zur Generierung von Website-Traffic, User-Engagements bis hin zu Leads und Online Sales bietet, gestartet. Ebenfalls wurde das Portfolio im Bereich digitaler Audio- und Podcast-Angebote, im Ad.Audio Vermarktungs-Joint-Venture mit Antenne Deutschland, konsequent durch neue Produkte und Partner, wie z. B. TOGGO Radio im DAB+ Bereich oder z. B. die Podcasts der Gute Leude Fabrik, erweitert und ausgebaut.

Gleichzeitig konnte Ströer durch die Nutzung des vorhandenen Know-hows und der Ressourcen aus dem Online Media-Bereich das ausgebaute Public Video-Portfolio programmatisch anschließen und damit die für Kunden, Agenturen und Technologie-Dienstleister ansprechbare programmatische Gesamtreichweite sukzessive erweitern.

Auf gleicher Basis wurden ebenso konsequent diverse weitere DSPs angeschlossen, um parallel die Ubiquität in der programmatischen Buchbarkeit von (P)PV zu erhöhen. Mittlerweile sind zwölf DSPs an die Ströer SSP angeschlossen. Dabei handelt es sich einerseits um alle großen und relevanten internationalen DSPs (z. B. TTD, Xandr, MediaMath etc.), anderseits um alle wichtigen lokalen DSPs (z. B. Active Agent, Splicky, Hawk, RTB Market etc.). Insgesamt ist Public Video damit für nahezu alle (Online-)Video-Werbetreibende programmatisch verfügbar gemacht.

Im Jahr 2021 wurden die programmatischen DealArten Private Auction und Open Auction für Public Video gelauncht. Damit sind nunmehr alle aus dem Online Media-Bereich bekannten Deal-Arten, inkl. auktionsbasierter Preisfindung und voller Flexibilität auf Seiten der Advertiser, ebenfalls für den Public Video-Bereich möglich.

Ebenfalls fand der Ausbau des eigenen Public Video Targeting-Produktangebotes statt, unter anderem durch neu verfügbare Segmente (z. B. Family, Tech, Nature Lovers etc.) sowie die Prototypen-Entwicklung eines, auch in Post-Cookie-Zeiten funktionierenden, absolut zukunftssicheren - da nicht auf MAIDs (Mobile Advertising IDs) basierenden - DOOH/Public Video-Targetings mittels Nutzung von mobilen Bewegungsdaten des Mobilfunknetzes der Deutschen Telekom zur Projektion und optimierten Ansprache von anonymisierten Behavorial-Segmenten im öffentlichen Raum.

Zudem wurden schrittweise die Erweiterung und Optimierung des Targetings für Events, durch Entwicklung einer offenen, automatisierten Data-Onboarding-Schnittstelle, für die Ausspielung von Event-Targeting-Kampagnen (Nutzung z. B. für Corona-Inzidenz- und Fußball-BL-Targeting etc.) vorgenommen.

Darüber hinaus haben diverse systemseitige Weiterentwicklungen zur verbesserten Steuerung/Monetarisierung des Inventars (Dealcheck, Auslieferungs-/ Inventory-Reporting etc.) stattgefunden.

Alle Produktinitiativen wurden durch eine Marketingkampagne mit eigenem Film unter dem Claim "Flexibility at Scale" begleitet. Eine starke Präsenz des Themas auf nahezu allen relevanten Branchenevents wurde sichergestellt und es wurde das parallele Renaming aller DOOH-Werbeträger bei Ströer unter dem Gattungsnamen "Public Video" zur verbesserten Marktwahrnehmung und Möglichkeit der konsolidierten Vermarktung durchgeführt. Dadurch entstand insgesamt ein starkes Wachstum programmatischer bzw. über den Adserver ausgespielter Kampagnen insbesondere auf dem Private Marketplace (PMP). Hinzu kommt eine hohe Wiederbuchungsrate und gleichzeitig entsprechend stark gewachsene Umsätze im Vergleich.

Bei der Ströer Media Brands (SMB) und der Ströer Social Publishing GmbH (SSO) werden Portale aus sozialen Netzwerken (v.a. Facebook, neuerdings auch Pinterest) zu einer Vielzahl von Themen betrieben.

Die Ströer Content Group (SCG) ist Teil des Segmentes Digital & Dialog Media und betreibt eigene Portale. Bedingt durch die starke Heim-Nutzung von Inhalten im Pandemiejahr 2021 konnte dieses Segment eine Reihe namhafter Neukunden gewinnen und ihr Angebot zielgerichtet weiter ausbauen:

―	Die SCG konnte im Geschäftsjahr 2021 dauerhaft große Pharmakampagnen an sich binden und der Ausbau der t-online-Gesundheitssektion ist äußerst vorteilhaft für die Generierung zusätzlicher Pharma-Kampagnenbudgets.
―	Der Ausbau der Finanzrubrik hat sich gelohnt. Dadurch konnten neue Kunden/Budgets erschlossen werden. Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Cosmos Direkt zeigt, dass Finanzkunden dauerhaft zufrieden gestellt werden und damit dauerhaft gebunden werden können, wie beispielsweise Amex und DWS, die als große Neukunden gewonnen wurden.
―	Die SCG hat das Angebotsspektrum im Themenbereich Nachhaltigkeit im Jahr 2021 deutlich ausgebaut. Dadurch konnten neue Kunden gewonnen und vorhandene Kunden ausgebaut werden.

Ströer Media Brands, zur Ströer Content Group gehörend, hat im Jahr 2021 die Profile seiner Portale weiter geschärft. Das zahlt sich insbesondere in der Premium-Vermarktung der eigenen Assets aus. desired.de, familie.de, giga.de, kino.de, spieletipps.de und spielaffe.de konnten die Umsätze um mehr als 25 % steigern. Die größten Zuwächse gab es im Women-and-Lifestyle-Segment-familie.de konnte die Umsätze im Jahr 2021 verdoppeln.

t-online - Redaktion (Ströer News Publishing)

Die redaktionelle Positionierung von t-online als journalistisches Leitmedium in Deutschland manifestiert sich unter anderem in der Wahl von Florian Harms zum Chefredakteur des Jahres digital - (kresspro Deemberz 2021). Die Redaktion mit mehr als 120 Journalisten berichtet rund um die Uhr mit Nachrichten, Analysen und Kommentaren über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Daneben war die bereits im Vorjahr angestoßene Regionaloffensive erfolgreich. Dahinter verbirgt sich der Aufbau von Lokalberichterstattung aus allen größeren deutschen Städten und Ballungsräumen. Für die bundespolitische Berichterstattung wurde ein Hauptstadtbüro eröffnet. Weiterhin wurde der Aufbau einer Gesundheitsredaktion für evidenzbasierte Medizinberichterstattung vorangetrieben.

Die Rubriken Wirtschaft und Finanzen sowie Nachhaltigkeit wurden neu entwickelt und etabliert.

Interviews fanden mit einer Vielzahl deutscher Spitzenpolitiker, inklusive Olaf Scholz, Friedrich Merz und Robert Habeck, statt.

In der Vermarktung wurde eine eigene Konzeptvermarktung aufgebaut, welche für Kunden vollständige Werbekonzepte, von Design, Konzeption bis bin hin zu Umsetzung und Auswertung ganzheitlich orchestriert. t-online-Beiträge wurden viele hundert Mal von anderen Medien zitiert und t-online berichtete umfangreich rund um Bundestagswahl, Flutkatastrophe, Fußball-EM und Olympische Spiele.

Die Mediareichweite hat sich zudem sehr gut entwickelt:

―	Reichweite/Visits t-online 2021: +6 % ggü. dem bereits starken Vorjahr (Unique User April 2021: 33,07 Mio. -agof digital facts)

Weitere Bestandteile des Segmentes Digital & Dialog Media sind die Unternehmen Ströer X (ehemals Ströer Dialog Gruppe, vormals Avedo) sowie die Ranger Gruppe.

Bereits 2017 wurden die Avedo Gruppe und die Ranger Gruppe von Ströer übernommen. Die Avedo Gruppe fokussiert sich auf Customer Experience und Sales. Die Avedo Gruppe verfügt über rund 29 Mio. Kundenkontakte jährlich und Expertise in zwölf Branchen, insbesondere in den Bereichen Telekommunikation, Energie, IT, Tourismus, Multimedia und E-Commerce. Mit der Akquisition der Ranger Gruppe im Bereich des performanceorientierten Direktvertriebs wurde das Performance-Marketing-Geschäft der Avedo Gruppe um einen zusätzlichen Kanal ergänzt.

Die Ranger Gruppe ist ein Außendienst-Spezialist und übernimmt für ihre Auftraggeber den hocheffizienten, performancegesteuerten Direktvertrieb. Das Unternehmen verkauft Produkte für Auftraggeber, unter anderem in den Branchen Telekommunikation, Energie, Handel, Finanzen und Medien an Privat- und Geschäftskunden.

Aus den Akquisitionen in diesem Segment ist in den vergangenen Jahren die Ströer Dialog Group entstanden, die im Konzern das Dialog Marketing repräsentiert. Sie ist zu einem der großen Anbieter von Call Center-Kapazitäten in Deutschland aufgestiegen und ist einer der größten Anbieter von performanceorientiertem Direktvertrieb in Europa. Im Jahr 2021 wurde die Gruppe umbenannt in Ströer X.

Die wesentlichen Kunden-Highlights/-Akquisen im Jahr 2021 im Segment waren:

―	Gewinnung vieler neuer Kunden aus den strategischen Fokussegmenten E-Commerce (u. a. Berlin Brands Group, Villeroy & Boch), Travel (u. a. Check 24 Reise), Financial (Allianz), Automotive/Mobility (Sixt)
―	Eröffnung und Aufbau eines ausgelagerten Standortes innerhalb der EU, in Thessaloniki, Griechenland für deutschsprachige Kundenservice- und Vertriebsgeschäfte
―	Start des "Virtual Contact Centers" (VCC) als neue operative-Form und dadurch Erreichung von Talenten in ganz Deutschland
―	Auszeichnung des - von Ströer entwickelten - Chat-bots "Alfred" der Ergo Versicherung, zu einem der besten "Digitalen Assistenten 2021" in Deutschland durch Computer Bild
―	Durchgeführtes Rebranding zu Ströer X als neue, moderne Ausrichtung der Marke

Ranger ist im Jahr 2021 - trotz Corona - weiter gewachsen. Hierzu hat vor allem die konsequente Positionierung von Ranger als Marktführer in dem Wachstums- und Innovationsfeld Vertrieb von Home Digitalisierung durch Glasfaser- und Breitbandanschlüsse beigetragen. Schon mit Beginn der Pandemie hat Ranger die Chancen in der Krise erkannt: Massiver Bedarf von Privatpersonen und Unternehmen nach schnellen Internetleitungen um das dezentrale Arbeiten (Homeoffice) zu ermöglichen.

Neben dem gestiegenen Bedarf entwickelte sich auch der Anbietermarkt für Glasfaseranschlüsse dynamisch. Anschlussverfahren wurden günstiger, die Kapitalmärkte stellten große Finanzierungpakete bereit. Zusammengefasst: der Glasfaserausbau, der im Europäischen Vergleich in Deutschland weit hinterherhinkt, ist angesprungen und der präferierte Vertriebskanal hierfür ist Door-to-Door (D2D).

Neben der konsequenten Ausrichtung des Kundenportfolios auf den Vertrieb von Glasfaseranschlüssen wurden sämtliche Prozesse, Steuerungsmodelle und Organisationen der Strategie angepasst. Ranger ist somit Europas größter Vertriebskanal für Fiber Anschlüsse und wird diese Position ausbauen.

Schwieriger stellte sich die Situation aufgrund stark steigender Preise und regulatorischer Eingriffe im Energiemarkt dar.

DaaS & E-Commerce

Statista

Statista blickt erneut auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück. Mit einem Wachstum von rund 40 % konnte ein Umsatz von über 100 Mio. EUR erzielt werden.

Das Data as a Service (DaaS) Modell von Statista hat sich durchgesetzt. Dahinter steckt eine Plattform, welche immer öfter und länger von den Nutzern besucht wird und die es erlaubt, das Servicespektrum stetig weiter auszubauen. So entsteht eine hohe Treue der Nutzer. Diese sind aufgrund eines stetig wachsenden Inhaltsangebots und optimierter Services bereit, den Zugang durch Abo-Modelle zu erwerben, wodurch stetige Umsätze gesichert werden. Statista hat sowohl die Benutzerfreundlichkeit und Servicetiefe der Plattform ausgebaut als auch die Breite durch eine gute Durchmischung eigener Inhalte mit Drittinhalten verbessert. Im Ergebnis wird die Plattform von Statista bis zu 31 Mio. mal in einem Monat besucht (Visits). Die Bedeutung von Statista führt zwangsläufig zu einer guten Markenbekanntheit bei Entscheidern von 12 - 15 % in USA und UK und mehr als 35 % in Deutschland, ohne dass signifikante Marketingbudgets investiert werden müssten.

Die weltweite Nachfrage nach kuratierten und verdichteten Informationen in einer stark transformativen Welt sollte deutlich zunehmen. Statista bedient diese Nachfrage durch ein internationalisiertes Angebot und regionale Verkaufsbüros für die wichtigsten Märkte. Das Wachstum kommt also nicht nur aus den etablierten Kernmärkten in Europa und den USA, sondern zunehmend auch aus dem Rest der Welt. Die Services von Statista bedienen eine sehr große Grundgesamtheit: Alle Unternehmen, egal in welchem Segment, mit mehr als 250 Mitarbeitern sind die Zielgruppe von Statista. Durch die zunehmende Servicebreite wird auch der Umsatz auf Bestandskunden sukzessive ausgebaut.

In der Mittelfristplanung für Statista wird mit Erlösen von mehr als 250 Mio. EUR bis 2025 gerechnet, was einem erwarteten jährlichen Wachstum von 20 - 30 % entspricht. Im Jahr 2025 wird zudem der überwiegende Teil der Erlöse von Statista außerhalb Deutschlands generiert werden.

AsamBeauty

2021 war für die BHI Gruppe (asambeauty GmbH/Beauty and Health Investment Group GmbH) erneut ein sehr erfolgreiches Jahr, und ein weiterer Rekordumsatz von über 140 Mio. EUR konnte wie geplant erzielt werden.

Wachstumstreiber sind im Wesentlichen:

―	Starke und bekannte Produktmarken, die alle relevanten Segmente im Bereich Beauty mit attraktiven Produkten abdecken. Die bekannten Produktlinien sind M.Asam (Körperpflege und Düfte), Magic Finish (Make-Up), Youthlift (Hautpflege), FloraMare (Körperpflege, Düfte) und für die jungen Zielgruppen die Produktpalette der Marke ahuhu (Haarpflege, Körperpflege). Alle Kundensegmente werden durch diese Marken- und Produktfamilien abgedeckt.
―	Produktinnovationen, die auf eigenen Forschungsinitiativen beruhen und einzigartig sind. Mehr als 50 Jahre eigene Inhouse Forschung verschafft asambeauty ein großes Wissens- und Innovationsrepertoire. Beispiele sind hier die Forschungserrungenschaften im Bereich des Einsatzes von Traubenkernextrakten (OPC) und Resveratrol im Bereich der Körperpflege oder Hyaluron und Collagen im Bereich der Haarpflege.
―	Eigene Produktion in Deutschland in den Werken Beilngries und Steinach erfüllt höchste Ansprüche an Qualität, Effizienz und Flexibilität. Die Abhängigkeit von internationalen Logistikketten ist im Branchenvergleich sehr gering.
―	Produkte von asambeauty sind über einen breiten Kanalmix erhältlich (Omnichannel Marketing): Eigene E-Commerce Plattform, Teleshopping und Livestreaming oder klassischer stationärer Handel.

AsamBeauty hat bereits im Jahr 2021 begonnen, die Vertriebsaktivitäten zu internationalisieren und vertreibt die Produktpalette nun auch in Polen, Frankreich, den USA und China - bedeutsame Wachstumsmärkte für Beauty-Produkte. Hier konnten viele der etablierten Vertriebsinstrumente, wie Live-Streaming Shopping mit Influencern, sehr erfolgreich umgesetzt werden.

Strategisches Umfeld

Ströer konzentriert sich auf Geschäftssegmente im Kerngeschäft OOH+ (OOH Media sowie Digital- und DialogMedia), die aktiv und aus eigener Kraft vorrangig in Deutschland entwickelt werden und klare Wachstumschancen bieten. Sie zeichnen sich zum einen dadurch aus, dass das Inventar ein sehr diversifiziertes Rechte-Portfolio aufweist und die Anforderungen an lokale operative Exzellenz besonders hoch sind. Zum anderen erfordern die Segmente für Management und Produktentwicklung ein hohes lokales Markt-Know-how und sind zudem nicht global skalierbar, da es länderübergreifend große Unterschiede bezüglich Marktstruktur und sprachlicher, kultureller als auch regulativer Rahmenbedingungen gibt. Dies gilt vor allem für den Bereich OOH Media.

Daher sind solche Geschäftssegmente durch einen starken und integrierten lokalen Anbieter wie Ströer optimal zu gestalten.

Vor allem das traditionelle Kernsegment von Ströer, Out-of-Home Media, erfährt durch die Entwicklung des Digitalgeschäftes rund um deutschen Content (Digital- und Dialog-Media) nachhaltige Wachstumsimpulse in der Strategie "OOH+".

Historisch war der Bereich Out-of-Home stets auch aufgrund der föderal diversifizierten Struktur der deutschen Städtelandschaft durch eine begrenzte Standardisierung gekennzeichnet. Das bedeutet, dass jeder Rechtevertrag individuell zu entwickeln und zu betreuen ist und gleichzeitig internationale Skaleneffekte etwa in der Produktentwicklung und -beschaffung keine große Rolle einnehmen.

Gründe für den Erfolg in den Kernsegmenten von Ströer sind im Wesentlichen:

―	Proprietäres Detailwissen in Breite und Tiefe, also das tiefe Wissen um die lokal sehr unterschiedlichen Rahmenbedingungen z. B. jedes einzelnen Werbestandortes, jeder einzelnen Webseite oder jedes einzelnen Call Centers.
―	Individuelle Qualität in Management und Ausführung bzw. der Wille, auch im regionalen und lokalen Raum maximale Präzision sicherzustellen und nicht mit zu unspezifischen Standardlösungen zu arbeiten. Deswegen betreibt Ströer allein im Out-of-Home Media-Bereich mehr als 200 unterschiedliche Produktvarianten, aber auch die digitalen Lösungen werden lokal durch spezialisierte Verkäufer angeboten.
―	Proprietäre, auf den Kunden zugeschnittene Lösungen mit dem Ziel, maximale Kundenzufriedenheit auch in kleinsten Segmenten sicherzustellen, statt Kunden auf global skalierte Plattformen zu zwingen.
―	Direkter Zugang zu allen Kunden auf allen Ebenen bzw. der kontinuierliche Ausbau aller Vertriebsressourcen, um Kundenkontakte in der maximal möglichen Breite und Tiefe im Markt sicherzustellen, gerade auch im Segment der mittleren und kleinen Gewerbe, die von anderen Anbietern nicht flächendeckend ganzheitlich beraten werden können.

Im Sinne der Optimierung der Investitionen von Ströer in das eigene Portfolio können die Auslastung sowie die Wertschöpfung des Portfolios fortlaufend optimiert werden. Durch die Möglichkeiten der Digitalisierung von Infrastruktur wird die historische Dividende in Form von proprietären Rechten und Produkten optimal monetarisiert. Noch nicht monetarisierte Werbeflächen oder bereits bestehende Marketing-Infrastrukturen steigern den Wert der in den Vorjahren gezielt ergänzten und profitablen Beteiligungen und Zusatzgeschäfte.

Organisatorisch bedeutet dies eine erhebliche Elastizität und Spannbreite, welche durch neu eingeführte CRM- und ERP-Systeme zentral unterstützt und dank sogenannter Künstlicher Intelligenz, stetig optimiert werden

―	von Bedürfnissen großer nationaler Werbetreibender und ihrer Agenturpartner, die zunehmend nach automatisierten, programmatischen, datengetriebenen Lösungen mit hoher Flexibilität verlangen,
―	bis hin zu den Bedürfnissen im Segment der kleinen und mittleren, regionalen Kunden, die Ströer durch den wachsenden Lokalvertrieb optimal direkt vor Ort in allen Facetten des Angebotes aus einer Hand beraten kann und deren Lösungen eher organisatorisch, als technisch skaliert werden können.

Damit ist Ströer sehr gut aufgestellt, um im deutschen Werbemarkt weiterhin nachhaltig erfolgreich zu sein.

Werbemarkt

Der Werbemarkt ist nach einem Rückgang im Jahr 2020 im Jahr 2021 gewachsen. Der Anstieg betrug 8,0 % auf Basis der Bruttoausgaben (Quelle: Nielsen Media Germany GmbH, ohne Werbesendungen). Die Gattung OOH konnte um 8,1 % zulegen und liegt damit knapp über dem Gesamtmarktdurchschnitt. Insbesondere nach Beendigung der Lockdowns und Ausgangsbeschränkungen hat sich der Markt deutlich belebt. Die Nachfrage ist bis zum Jahresende relativ stabil auf sehr hohem Niveau gewesen. Der Marktanteil der Gattung am Gesamtmarkt liegt bei 7,0 % nach der traditionellen Marktsystematik (ohne Werbesendungen). Die Gattung Online weist ein durchschnittliches Wachstum von 6,5 % auf, hatte allerdings im Jahr 2020 keine Rückgänge zu verzeichnen und wird in der Datenerfassung auch nur in Teilen erfasst (kein Search, kein Social, Video nur sehr begrenzt). Deswegen ist auch der ausgewiesene Marktanteil von 13,2 % nur bedingt aussagekräftig.

Hervorgerufen durch das kurzfristig veränderte Mobilitätsverhalten und die hohe Nachfrage nach Bewegtbild konnte die Gattung TV erhebliche Zuwächse im Werbemarkt verzeichnen. Es ist jedoch anzunehmen, dass diese nicht dauerhaft sein werden. Perspektivisch kann weiter davon ausgegangen werden, dass das Aufkommen von Video on Demand Diensten (Amazon Prime, Netflix, Magenta TV, Sky, DAZN, Disney+ etc.) zunehmend Druck auf die Nutzungsdauer von klassischem linearen TV ausüben wird und Kino und klassische gedruckte Werbemedien weiter an Bedeutung verlieren werden, dieses vor dem Hintergrund sich zunehmend entwickelnder Online Content-Plattformen.

Regional weist der Markt ein erhebliches Volumen auf, von dem ein großer Teil der Werbeausgaben von kleinen und mittelgroßen Unternehmen (KMU) noch in eher klassischen Medien wie Print, Verzeichnisdiensten, Webseitengestaltung oder Messeauftritten fließt. Letzteres ist auch im Jahr 2021 eingebrochen. Andere, regional verfügbare Werbung, wie etwa OOH konnten davon profitieren. Daher ist davon auszugehen, dass sich digitale und einfacher skalierbare Angebote, etwa DOOH, besser entwickeln werden als analoge.

Produktentwicklung

Ein wesentlicher Bestandteil der Strategie basiert auf einer fortlaufend weiterentwickelten Technologieposition, die lokale und regionale Angebote ebenso wie Direktmarketing ermöglicht. In zunehmendem Maße sind dabei Technologien erfolgsentscheidend, die eine zielgenaue Aussteuerung von Kampagnen und das professionelle Management anonymisierter Datenmengen ermöglichen. Hierdurch ist die reibungslose Verzahnung von Branding- und Performance-Marketing im Rahmen von Strategien möglich, welche auf verschiedene Mediakanäle ideal miteinander verzahnt zugreifen. Neben der Entwicklung spezieller Anwendungen und Software-Lösungen im Bereich der digitalen Werbung fokussiert sich der Ströer Konzern gleichzeitig im OOH-Bereich auf die Entwicklung der nächsten Generation von Werbeträgern (bspw. begrünte Werbeträger, Multifunktionale Wartehallen, neuere emissionsarme Displaytechnologien) für unsere Kunden. Im Geschäftsjahr 2021 wurde eine Aktivierungsquote in Höhe von 53,6 % erreicht (Vj.: 25,9 %). Es ergaben sich dabei Abschreibungen in Höhe von 4,5 Mio. EUR (Vj.: 5,6 Mio. EUR).

Wertorientierte Steuerung

Der Ströer Konzern wird nach intern definierten finanziellen und nichtfinanziellen Kennzahlen im Sinne einer langfristig nachhaltigen Wertentwicklung gesteuert. Diese finanziellen Steuerungsgrößen folgen entsprechend der internen Berichtsstruktur. Bei den Kennzahlen handelt es sich um Steuerungs- und Controllinginstrumenten, die sowohl das Geschäftsmodell als auch die Steuerung abbilden, jedoch nicht Bestandteil der internationalen Rechnungslegungsstandards sind. Dazu gehören das organische Umsatzwachstum und das adjusted EBITDA als Hauptsteuerungsgrößen des Konzerns. Weitere bedeutsamste Leistungsindikatoren sind das bereinigte Konzernergebnis, → der Free Cash-Flow (vor M&A Transaktionen), der ROCE (Return on Capital Employed) und der dynamische Verschuldungsgrad.

Einer der wesentlichen Indikatoren, an denen sich die Entwicklung des gesamten Konzerns ablesen lässt, ist das Umsatzwachstum. Dieses ist auch eine der wesentlichen Größen zur Steuerung der Segmente im Ströer Konzern. Im Rahmen der Budget- und Mittelfristplanung werden die entsprechenden Wachstumserwartungen und Zielumsätze auf die jeweilige Ebene heruntergebrochen und deren Einhaltung unterjährig laufend überwacht. Dabei wird sowohl das organische Umsatzwachstum als auch das nominale Umsatzwachstum in Bezug auf Zielerreichung bzw. -abweichung überwacht.

Bei der Berechnung des organischen Umsatzwachstums werden sowohl Währungskurseffekte als auch M&A-Effekte bereinigt. Bezüglich der M&A-Effekte gehen die Umsätze von neu akquirierten Unternehmen direkt ab dem Zeitpunkt des Erwerbs in die Konzern-Umsätze ein. Zur Herstellung der Vergleichbarkeit werden die Vorjahresumsätze der neu akquirierten Unternehmen zeitanteilig dem Vorjahresumsatz der Ströer Gruppe hinzugerechnet. Dadurch werden die laufenden Umsätze der Ströer Gruppe einschließlich des neu erworbenen Unternehmens den Vorjahresumsätzen der Ströer Gruppe einschließlich des neu erworbenen Unternehmens vergleichbar gegenübergestellt. In Bezug auf Unternehmensverkäufe werden die Vorjahresumsätze des Konzerns für jene Monate zeitanteilig bereinigt, für die das abgehende Unternehmen auch im Berichtsjahr keine Umsätze mehr beisteuert. Für das Geschäftsjahr 2021 bezifferte sich das organische Umsatzwachstum der Ströer Gruppe auf 12,6 % (Vj.: -8,3 %).

Mit Beginn des Jahres 2022 hat Ströer die Ermittlung des organischen Umsatzwachstums dahingehend umgestellt, dass zusätzliche Umsätze aus neu erworbenen Unternehmen erst nach Ablauf eines Jahres in die Berechnung des organischen Umsatzwachstums einfließen. Für das Geschäftsjahr 2021 hätte das organische Umsatzwachstum bei Anwendung dieser Methode bei 13,2 % (Vj.: -8,3 %) gelegen.

Das adjusted EBITDA (Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, vor Wertminderungen sowie korrigiert um Bereinigungseffekte) stellt die nachhaltige Ertragsentwicklung des Konzerns dar. Daneben ist das adjusted EBITDA → eine wesentliche Input-Größe zur Bestimmung des Verschuldungsfaktors, der den kreditgebenden Banken quartalsweise mitzuteilen ist. Es wird des Weiteren als Standardkenngröße am Kapitalmarkt verwendet, um im Rahmen von Multiplikatorverfahren den Unternehmenswert zu ermitteln.

Das bereinigte Konzernergebnis ist eine Kennzahl zur Bestimmung der Dividendenauszahlung. Vor dem Hintergrund seiner wertorientierten Unternehmensentwicklung strebt Ströer an, soweit es nach handelsrechtlichen Vorschriften zulässig ist, im Rahmen seiner Dividendenpolitik 50 bis 75 % des bereinigten Konzernergebnisses als Dividende auszuzahlen.

Ein weiteres Steuerelement des Vorstands ist der Free Cash-Flow (vor M&A-Transaktionen). Dieser wird aus dem Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit abzüglich der Netto-Investitionen, d. h. der Summe aus Einzahlungen und Auszahlungen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen berechnet. Der Free Cash-Flow (vor M&A-Transaktionen) stellt somit die cashwirksame Ertragskraft des Unternehmens dar und ist damit die zentrale Steuerungsgröße für Investitions-, Finanzierungs- und Dividendenpolitik.

Die nachhaltige Steigerung der Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) ist eines der wesentlichen Ziele des Ströer Konzerns. Um dieses zu erreichen, entwickelt Ströer seine Steuerungs- und Controllingsysteme kontinuierlich weiter. Der ROCE errechnet sich aus dem Quotienten des bereinigten EBIT und dem Capital Employed. Das bereinigte EBIT wird wie folgt definiert: Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern, Abschreibungen aus Kaufpreisallokationen, vor Wertminderungen und angepasst um Bereinigungseffekte. Das Capital Employed setzt sich aus der Summe der immateriellen Vermögenswerte, der Sachanlagen und kurzfristigen Vermögenswerte abzüglich der nicht zinstragenden Verbindlichkeiten (Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige nicht zinstragende Verbindlichkeiten) zusammen. Es errechnet sich aus dem arithmetischen Mittel dieser Werte zum jeweiligen Jahresanfang und Jahresende. Anhand des ROCE verfügt Ströer über ein Instrumentarium, das eine wertorientierte Steuerung des Konzerns und der Unternehmensbereiche erlaubt. Ein positiver Wertbeitrag und damit eine Steigerung des Unternehmenswerts wird erreicht, wenn der ROCE den jeweiligen Kapitalkostensatz der zahlungsmittelgenerierenden Einheit (ZGEs) überschreitet.

Die Nettoverschuldung bzw. der dynamische Verschuldungsgrad (Leverage Ratio) sind weitere zentrale Steuerungsgrößen des Konzerns. Der dynamische Verschuldungsgrad ist ein wichtiger Faktor für den Kapitalmarkt, um die Qualität der Finanzlage einzuschätzen. Der dynamische Verschuldungsgrad ist das Verhältnis der Nettoverschuldung zum adjusted EBITDA (Leverage Ratio). Die Nettoverschuldung wird errechnet aus der Summe der Verbindlichkeiten aus dem Facility Agreement, aus den Schuldscheindarlehen sowie aus sonstigen Finanzverbindlichkeiten abzüglich liquider Mittel.

Als nichtfinanzielle Indikatoren werden Kennzahlen zur Beschäftigungssituation wie z. B. die Mitarbeiteranzahl auf Konzernebene zum Bilanzstichtag berücksichtigt.

Überleitung: organisches Umsatzwachstum

Die nachfolgende Tabelle enthält die Überleitung zum organischen Umsatzwachstum. Für das Jahr 2021 ergibt sich daraus bei einem Anstieg des Umsatzes (ohne Fremdwährungseffekte) von 182,6 Mio. EUR und einem angepassten Vorjahres-Umsatz von 1.452,6 Mio. EUR ein organisches Wachstum in Höhe von 12,6 %.

in TEUR	2021	2020
Umsatzerlöse Vorjahr (berichtet)	1.442.159	1.591.145
Verkaufte Unternehmen	-9.043	-20.429
Akquisitionen	19.450	8.107
Umsatzerlöse Vorjahr (angepasst)	1.452.566	1.578.823
Fremdwährungseffekte	-7.877	-5.431
Organisches Umsatzwachstum	182.634	-131.233
Umsatzerlöse aktuelles Jahr (berichtet)	1.627.323	1.442.159

Überleitung: EBITDA (adjusted)

Die Segmentergebnisgröße EBITDA (adjusted) wird um bestimmte Bereinigungseffekte korrigiert. Als Bereinigungseffekte hat der Konzern Aufwendungen und Erträge aus Änderungen des Beteiligungsportfolios (unter anderem Transaktionskosten für Due Diligence, Rechtsberatung, Beurkundung, Kaufpreisallokationen), Reorganisations- und Restrukturierungsmaßnahmen (unter anderem Kosten für Integration von Gesellschaften und Geschäftsbereichen, Bereinigung um Sondereffekte aus materiellen Neuausrichtungen und Performance Improvement Programmen), Kapitalstrukturmaßnahmen (unter anderem materielle Gebühren für Amendments bzw. Anpassungen von Kreditverträgen inklusive externer Beratungskosten) und sonstige Bereinigungseffekte (unter anderem Kosten für mögliche Rechtsstreitigkeiten, Währungseinflüsse, sonstige nicht zahlungswirksame Bewertungseffekte) definiert.

Die Aufteilung der Bereinigungseffekte nach einzelnen Klassen stellt sich wie folgt dar:

in TEUR	2021	2020
Aufwendungen und Erträge aus Änderungen des Beteiligungsportfolios	886	1.930
Aufwendungen und Erträge aus Kapitalstrukturmaßnahmen	1	0
Reorganisations- und Restrukturierungsaufwendungen	4.547	6.357
Sonstige Bereinigungseffekte	490	14.263
Summe	5.923	22.550

In den Aufwendungen und Erträgen aus Änderungen des Beteiligungsportfolios sind im Geschäftsjahr 2021 insbesondere Aufwendungen aus M&A-Aktivitäten von insgesamt TEUR 1.158 (Vj.: TEUR 1.380) enthalten. Der Rückgang der Reorganisations- und Restrukturierungsaufwendungen resultiert aus den reduzierten Gehalts- und Abfindungszahlungen diverser Konzerngesellschaften, beispielsweise für das Freiwilligenprogramm der Ströer Digital Publishing GmbH in Höhe von TEUR 1.292 (Vj.: TEUR 1.590) sowie der geringeren Abfindungszahlungen für das "SDI Integration Project" (TEUR 0 (Vj.: TEUR 429)).

Die sonstigen Bereinigungseffekte belaufen sich im Geschäftsjahr 2021 auf TEUR 490 (Vj.: TEUR 14.263). Die Veränderung beruht im Wesentlichen auf der Zuschreibung des at-Equity-Beteiligungsbuchwerts der tricontes360 GmbH, Köln, von TEUR 0 auf nunmehr TEUR 11.989. Von dieser Zuschreibung wurde ein Teilbetrag in Höhe von TEUR 7.060 als Bereinigung eingestuft, während im Vorjahr noch eine Abwertung auf den Beteiligungsbuchwert vorgenommen wurde, die mit TEUR 3.034 als Bereinigung einzustufen war. In Summe ergibt sich damit gegenüber dem Vorjahr ein Gesamteffekt in Höhe von TEUR 10.094, der auf der Bewertung der tricontes360 GmbH beruht und in die sonstigen Bereinigungseffekte eingegangen ist.

In der Überleitungsrechnung von den Segmentwerten auf die Konzernwerte werden Informationen ausgewiesen, die Konzerneinheiten zugeordnet sind, die nicht die Definition eines Segments erfüllen (zentrale Posten). Im Wesentlichen handelt es sich um sämtliche Kosten zentraler Funktionen wie Vorstand, Unternehmenskommunikation, Rechnungswesen und Controlling abzüglich entsprechender Einnahmen aus Serviceleistungen.

Die Überleitung der Segmentergebnisgröße auf die im Konzernabschluss enthaltenen Werte stellt sich wie folgt dar:

in TEUR	2021	2020
EBITDA (adjusted) Summe Segmentergebnisse	545.278	475.304
Zentrale Posten	-32.005	-22.532
EBITDA (adjusted) Konzern	513.272	452.772
Bereinigung (Adjustments)	-5.923	-22.550
EBITDA	507.349	430.222
Planmäßige Abschreibungen (Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen (IFRS 16))	-193.885	-176.299
Planmäßige Abschreibungen (Sonstige Vermögenswerte des Anlagevermögens)	-102.152	-146.111
Wertminderungen (einschließlich Abschreibungen auf Goodwill)	-14.029	-12.923
Finanzergebnis	-28.576	-34.009
Ergebnis vor Steuern	168.706	60.880

Der Rückgang der planmäßigen Abschreibungen auf sonstige Vermögenswerte des Anlagevermögens beruhte unter anderem auf auslaufenden Abschreibungen und Amortisationen auf Vermögenswerte, die im Rahmen von Kaufpreisallokationen aktiviert wurden, sowie auf sonstige immaterielle Vermögenswerte. Darüber hinaus hat es zudem auch Verlagerungen zu den planmäßigen Abschreibungen auf Nutzungsrechte aus IFRS 16-Leasingverhältnissen gegeben.

Überleitung der Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung zu den Management Kennzahlen

In Mio. EUR	Gewinn- und Verlustrechnung lt. IFRS 2021	Umgliederung von Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen	Umgliederung von Bereinigungen	Gewinn- und Verlustrechnung nach Management Accounting
Umsatzerlöse	1.627,3			1.627,3
Umsatzkosten	-984,3	270,3	-0,3	-714,3
Vertriebskosten	-273,0
Verwaltungskosten	-218,0
Summe Vertriebs- und Verwaltungskosten	-491,0	39,8	11,6	-439,6
Sonstige betriebliche Erträge	47,0
Sonstige betriebliche Aufwendungen	-21,1
Summe sonstige betriebliche Erträge und sonstige betriebliche Aufwendungen	25,8	0,0	1,4	27,3
Anteil am Ergebnis at-Equity-bilanzierter Unternehmen	19,3		-6,8	12,5
EBITDA (adjusted)				513,3
Planmäßige Abschreibungen und Wertminderungen		-310,1		-310,1
EBIT (adjusted)				203,2
Bereinigungen ¹			-5,9	-5,9
Finanzergebnis	-28,6			-28,6
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-38,5			-38,5
Konzernergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen	130,3	0,0	0,0	130,3

In Mio. EUR	Aus Kaufpreisallokationen resultierende planmäßige Abschreibungen	Währungseffekte aus innerkonzernlichen Finanzierungen
Umsatzerlöse
Umsatzkosten
Vertriebskosten
Verwaltungskosten
Summe Vertriebs- und Verwaltungskosten
Sonstige betriebliche Erträge
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Summe sonstige betriebliche Erträge und sonstige betriebliche Aufwendungen
Anteil am Ergebnis at-Equity-bilanzierter Unternehmen
EBITDA (adjusted)
Planmäßige Abschreibungen und Wertminderungen	31,9
EBIT (adjusted)	31,9
Bereinigungen ¹
Finanzergebnis		0,4
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Konzernergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen	31,9	0,4

In Mio. EUR	Steuernormalisierung	Eliminierung aus Bereinigungen und Wertminderungen	Bereinigte Gewinn- und Verlustrechnung 2021	Bereinigte Gewinn- und Verlustrechnung 2020
Umsatzerlöse			1.627,3	1.442,2
Umsatzkosten			-714,3	-648,6
Vertriebskosten
Verwaltungskosten
Summe Vertriebs- und Verwaltungskosten			-439,6	-359,5
Sonstige betriebliche Erträge
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Summe sonstige betriebliche Erträge und sonstige betriebliche Aufwendungen			27,3	16,6
Anteil am Ergebnis at-Equity-bilanzierter Unternehmen			12,5	2,2
EBITDA (adjusted)			513,3	452,8
Planmäßige Abschreibungen und Wertminderungen		14,0	-264,1	-276,0
EBIT (adjusted)		14,0	249,1	176,8
Bereinigungen ¹		5,9	0,0	0,0
Finanzergebnis		0,0	-28,2	-27,1
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-12,4		-50,8	-23,7
Konzernergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen	-12,4	20,0	170,2	126,0

¹ Für weitere Details zu Bereinigungen verweisen wir auf den Abschnitt "Überleitung: EBITDA (adjusted)" auf Seite 25.

Leitung und Kontrolle

Der Vorstand des persönlich haftenden Gesellschafters, der Ströer Management SE, Düsseldorf, besteht zum 31. Dezember 2021 aus vier Mitgliedern. Ihm gehören Herr Udo Müller (Co-CEO), Herr Christian Schmalzl (Co-CEO), Herr Dr. Christian Baier (COO) und Herr Henning Gieseke (CFO) an. Die folgende Übersicht stellt die Verantwortlichkeiten der einzelnen Vorstandsmitglieder im Konzern dar:

Name	Bestellung bis	Verantwortlichkeiten
Udo Müller	Juli 2025	Co-Vorstandsvorsitzender Unternehmensstrategie Public Affairs & Government Relations Interne/externe Unternehmenskommunikation OOH Infrastruktur Entwicklung & Bestandsmanagement OOH R&D
Christian Schmalzl	Juli 2025	Co-Vorstandsvorsitzender OOH Vermarktung national OOH Vermarktung regional/lokal OOH Auslandsbeteiligungen Digitale Vermarktung & Digitale Services Digitales Publishing Direct & Dialog Media
Dr. Christian Baier	Juli 2022	Vorstand für das operative Geschäft (COO) Data as a Service & E-Commerce M&A Konzern-Einkauf Human Resources Corporate IT, Cyber Security, Digitalisierung Nachhaltigkeit/ESG
Henning Gieseke	Mai 2024	Finanzvorstand Konzernrechnungslegung & Treasury Shared Service Center & Tax Konzern-Controlling Investor Relations Risiko-Management, Datenschutz, Revision, Compliance Recht

Die Mitglieder des Vorstands tragen gemeinsam die Verantwortung für die Geschäftsführung.

Zur Professionalisierung und Unterstützung bei der Führung und Verankerung von Schwerpunktthemen innerhalb des Ströer Konzerns besteht neben dem Vorstand ein Executive Committee als erweitertes Führungsgremium. Bei regelmäßigen Präsenzterminen werden grundlegende Themen diskutiert und eine einheitliche Ausrichtung des gesamten Konzerns wird sichergestellt.

Der Aufsichtsrat der Ströer SE & Co. KGaA bestand zum Ende des Geschäftsjahres 2021 gemäß §§ 278 Abs. 3, 95 ff. AktG i. V.m. § 10 Abs. 1 der Satzung der Ströer SE & Co. KGaA aus 16 Aufsichtsratsmitgliedern. Dieser setzt sich zusammen aus den acht Anteilseignervertretern mit Herrn Christoph Vilanek als Vorsitzendem, Herrn Ulrich Voigt als stellvertretenden Vorsitzenden, Herr Dr. Karl-Georg Altenburg, Frau Angela Barzen, Herrn Martin Diederichs, Frau Barbara Liese-Bloch, Herrn Dr. Kai Sauermann und Frau Petra Sontheimer sowie den acht Arbeitnehmervertretern Herrn Andreas Huster, Frau Sabine Hüttinger, Frau Petra Loubek, Frau Rachel Marquardt, Herrn Tobias Meuser, Herrn Dr. Thomas Müller, Frau Nadine Reichel und Herrn Christian Sardiña-Gellesch. Dabei ersetzte Herr Dr. Kai Sauermann bei den Anteilseignervertretern ab dem 3. September 2021 den am 31. Mai 2021 aus dem Aufsichtsrat ausgeschiedenen Dirk Ströer.

Nähere Ausführungen zum Zusammenwirken von Vorstand und Aufsichtsrat und zu weiteren Standards von Unternehmensführung und -kontrolle finden sich in der Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f HGB, die auch die Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG zum Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) enthält. Alle Dokumente werden auf der Homepage von Ströer (www.stroeer.com/investor-relations) veröffentlicht.

Für das Geschäftsjahr 2021 erstellt die Ströer SE & Co. KGaA wieder einen nichtfinanziellen Konzernbericht gemäß § 315b HGB, der ab dem 30. März 2022 auf unserer Homepage abrufbar ist unter https://ir.stroeer.com/de/ investor-relations/finanzberichte/.

Märkte und Einflussfaktoren

Mit ihrem Geschäftsmodell agiert die Ströer Gruppe auf den Märkten für Außenwerbung, für Online- und Mobile-Vermarktung, im Bereich des Dialog Marketing sowie des E-Commerce und der datengetriebenen Servicedienste. Die wirtschaftliche Lage wird naturgemäß durch die bearbeiteten Werbemärkte beeinflusst, die ihrerseits stark auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung sowie auf das Verhalten von Konsumenten und Werbetreibenden reagieren. Hierbei ist zu differenzieren zwischen dem Verhalten nationaler, oft auch internationaler Werbetreibender und dem Verhalten regionaler oder lokaler Werbetreibender. Die international agierenden Werbetreibenden reagieren mit ihren Werbeinvestitionen oft im Rahmen der Weltkonjunkturschwankungen, teilweise - wie in der Pandemie - aber auch antizyklisch. Nationale, regionale und lokale Werbetreibende orientieren sich primär an der Binnenkonjunktur, sodass die Werbebudgets dieser Kunden wesentlich weniger volatil sind. Die Produkt- und Vertriebsstrategie von Ströer ist es, den Anteil nationaler, regionaler und lokaler Kunden zu erhöhen. Im Jahr 2021 verzeichnete Ströer zudem eine stark angestiegene Nachfrage von Ministerien und Institutionen, die zunehmend Außen- und Online-Werbung sowie Dialog-Dienste zur Gesundheitsinformation und Aufklärung, Prävention und Warnkommunikation eingesetzt haben.

Spezielle Einflussfaktoren für die Außenwerbung sind die Rahmenbedingungen hinsichtlich der durch Kommunen eingeräumten Werberechtskonzessionen sowie allgemeine Werbeverbote für bestimmte Produkte wie z. B. Tabak. Entscheidende Faktoren für die Online-Werbung und das Dialog Marketing sind regulatorische Rahmenbedingungen, insbesondere die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).

In der Außenwerbebranche buchen Kunden ihre Aufträge in zunehmendem Maße mit kürzeren Vorausbuchungsfristen. Durch die fortschreitende Digitalisierung des Außenwerbeinventars ist Ströer immer besser in der Lage, Inventare granularer und sehr viel kurzfristiger anzubieten. Analog zu den saisonalen Schwankungen des übrigen Medienmarktes entwickelt sich der Auftragsbestand. Schwerpunkte der Außenwerbeaktivitäten liegen generell im zweiten und vierten Quartal, rund um Ostern und Weihnachten. Sportereignisse, wie die Fußball-Weltmeisterschaft, haben jedoch selten einen stimulierenden Einfluss auf die Außenwerbung. Auf der Kostenseite ist die Entwicklung der Miet- und Pachtzahlungen sowie der Personal- und sonstigen Gemeinkosten (u. a. auch Strom-, Bau-, Wartungskosten) ein wesentlicher Einflussfaktor. Die angespannte Verfügbarkeit von Mikroprozessoren und die Störungen weltweiter Logistikketten hatten im Jahr 2021 nur in geringem Umfang Einfluss auf die Geschwindigkeit und die Kosten beim Aufbau des DOOH-Netzes. Durch vorausschauende Lagerhaltung hat Ströer alle Aufbauziele erreicht.

Im Online-Bereich sind die Vorausbuchungsfristen der Kunden bedingt durch den hohen Automatisierungsgrad im Vergleich zur Außenwerbung nochmal deutlich kürzer, oft sogar im Bereich weniger Minuten vor einer Ausstrahlung. Die höchste Umsatzaktivität wird in der Online-Branche mit Abstand im vierten Quartal beobachtet. Ein wichtiger Einflussfaktor für die Online-Vermarktung ist die weitere Durchdringung des Marktes mit automatisierten programmatischen Plattformen, auf denen Ströer das digitale Inventar der Außenwerbung in Online-Mechaniken zur Verfügung stellt. Wesentliche Kostentreiber sind neben den an die Webseitenbetreiber abzuführenden Kommissionen insbesondere die Aufwendungen für das Personal und den IT-Betrieb (u. a. Rechenzentren, Sicherheitssysteme etc.).

Im Bereich des Dialog Marketing ist die Saisonalität weniger stark ausgeprägt, hat jedoch einen etwas stärkeren Verlauf im zweiten Halbjahr des Geschäftsjahres. Aufgrund der langfristigen Beziehungen und hohen Kundentreue sowie der relativ langfristigen Vorlaufzeiten ist das Dienstleistungsgeschäft im Dialog Marketing durch eine vergleichsweise geringe Volatilität geprägt. Die Einflussfaktoren für die Umsatzentwicklung liegen hier in der Produktivität der Mitarbeiter und dem Personalaufbau (Rekrutierung, Training, Entwicklung). Die Produktivität ist im Dienstleistungsgeschäft immer abhängig von den effektiv vorhandenen Arbeitstagen pro Monat. Saisonale Schwankungen sind daher auf den Dezember durch eine generell niedrigere Produktivarbeitszeit aufgrund der Feiertage/Urlaubszeit begrenzt. Im Bereich Field Sales ermöglicht der Zugewinn neuer Einsatzgebiete antizyklische Umsatzeffekte. Die abzusehende Erhöhung des Mindestlohnes sowie die starken Schwankungen in der Verfügbarkeit von Arbeitskräften zählen hier zu den nennenswerten Einflussfaktoren.

Darüber hinaus wirkt sich das regulatorische Umfeld auf die wirtschaftliche Lage der Ströer Gruppe aus. Sollte es zu regulatorischen Anpassungen im Bereich Außenwerbung kommen, wird Ströer aufgrund der üblichen Vorlaufzeiten bei Gesetzesänderungen mit entsprechenden Marketing- und Vertriebsaktivitäten die Auswirkungen auf das Geschäftsvolumen aber abschwächen können. Aktuell ist davon auszugehen, dass OOH-Tabakwerbung ab 2023 ganz verboten sein wird. Die Werbetreibenden haben die entsprechenden Budgets ohnehin bereits seit einiger Zeit reduziert.

Das regulatorische Umfeld in der Online-Vermarktung wird im Wesentlichen von datenschutzrechtlichen Aspekten auf nationaler und europäischer Ebene bestimmt, die dem nationalen Gesetzgeber Gestaltungsspielraum bei der Ausgestaltung von Richtlinien einräumen.

Im E-Commerce profitiert die Ströer Gruppe von der steigenden Bedeutung des Versandhandels im Kontext der Pandemie. Hier ist das Geschäftsmodell durch die internationale Expansion, ebenso wie im Bereich der datengestützten Informationsdienste, auch von zunehmender Regulierung anderer, auch nicht-europäischer Märkte, abhängig.

Insgesamt ist die Ströer Gruppe mit ihrem integrierten Portfolio sehr gut positioniert, um von den mittel- bis langfristigen Markttrends der zunehmenden Mobilität, Digitalisierung und Urbanisierung zu profitieren. Erwartungsgemäß wird sich der Markt immer unmittelbarer am Mediennutzer und an dessen Nutzungsverhalten orientieren. Dieses ist stärker auf den Medienkonsum über mobile Endgeräte im privaten, beruflichen und öffentlichen Umfeld ausgerichtet.

Nach wie vor besteht ein erhebliches Potenzial für regionale Online-Werbekampagnen und die zunehmende Digitalisierung des Außenwerbeinventars auch in Städten mit weniger als 100.000 Einwohnern.

WIRTSCHAFTSBERICHT ¹

Wirtschaftliches Umfeld
Gesamtwirtschaftliche Entwicklungen 2021

Im Rahmen der "OOH+"-Strategie fokussiert sich Ströer auf seinen Heimatmarkt Deutschland, der mit einem Umsatzanteil von knapp 90 % von zentraler Bedeutung ist. Entsprechend hat das internationale Geschäft nur einen untergeordneten Stellenwert.

Auch im zweiten Jahr der Coronakrise waren die wirtschaftlichen Auswirkungen der weltweiten Pandemie für die internationalen Märkte, aber auch in Deutschland, das dominierende Thema. Nach zehn Jahren stetigen Wachstums ist die deutsche Wirtschaft bedingt durch die Covid-19-Pandemie im Jahr 2020 in eine Rezession geraten. ² In 2021 zeigte die Wirtschaft in Deutschland dann wieder einen Aufschwung. Mit den im Frühsommer 2021 einsetzenden Lockerungen der Corona-Einschränkungen haben die Entwicklungen im zweiten Quartal wieder an Fahrt aufgenommen, wurden aber im weiteren Jahresverlauf von Lieferengpässen und neuen Einschränkungen infolge der vierten Coronawelle gebremst. So erholte sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach einem schwachen Jahresauftakt 2021 im weiteren Jahresverlauf zwar mit Wachstumsraten von preis-, saison- und kalenderbereinigt 2,0 % im zweiten Quartal und 1,7 % im dritten Quartal, dennoch blieb die Wirtschaftsleistung mit zuletzt 1,1 % unter dem Vorkrisenniveau des vierten Quartals 2019. ³ Nach den Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) war das Bruttoinlandprodukt für das Jahr 2021 um 2,8 % ⁴ höher als im Vergleichsjahr 2020 (-5,0 %). ⁵

Die Inflationsrate lag im Jahr 2021 bei 3,1 % ⁶ und der Schuldenstand in Prozent des nominalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) ist in 2021 aufgrund der Belastungen durch Corona leicht von 69,1 % auf 69,3 % angestiegen. ⁷

Im Jahresdurchschnitt 2021 waren rund 44,9 Mio. Menschen mit Arbeitsort in Deutschland erwerbstätig. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes lag die jahresdurchschnittliche Zahl der Erwerbstätigen im Jahr 2021 auf gleichem Niveau (+7.000 Personen; 0,0 %) wie im Vorjahr. Im Jahr 2020 hatte die Coronakrise den zuvor über 14 Jahre anhaltenden Anstieg der Erwerbstätigkeit beendet und zu einem Rückgang um 370.000 Erwerbstätige (-0,8 %) geführt. ⁸ Zum Ende des Berichtsjahres lag die Arbeitslosenquote bei 5,1 %. ⁹ Das verfügbare Einkommen stieg mit rund 4,0 % ¹⁰ stärker als die Inflation.

Entwicklung der Außen- und Online-Werbebranche 2021

Der westeuropäische Werbemarkt befand sich im Zeitraum 2012 bis 2020 in einer nachhaltigen Erholungsphase ¹¹ , die durch die Corona-Pandemie in 2020 beendet wurde. Obwohl die Covid-19-Pandemie auch in 2021 noch weiterhin andauerte, haben sich die europäischen Werbemärkte im Berichtsjahr wieder deutlich erholt. So geht Zenith für 2021 von einem Anstieg der preisbereinigten Nettowerbeausgaben von 16,1 % ¹² gegenüber dem Vorjahr 2020 aus. Neben Kino, das aufgrund der niedrigen, Lockdown bedingten Vergleichsbasis in 2020, um 29,0 % ¹³ zulegen konnte, weist insbesondere der Online-Bereich mit 21,2 % ¹⁴ ein deutliches Wachstum in 2021 auf. Die Printmedien konnten sich nur leicht erholen und legten um 0,3 % ¹⁵ zu, wobei das Subsegment Print (Zeitungen) mit -0,4 % ¹⁶ weiterhin mit einem Rückgang zu kämpfen hatte. Die Werbeausgaben bei TV stiegen um 14,6 %. ¹⁷ Der Bereich Außenwerbung konnte im westeuropäischen Raum um 15,1 % zulegen. ¹⁸

Deutschland

Laut der von Nielsen erhobenen Daten zu den Bruttowerbeausgaben stiegen die Bruttowerbeausgaben in Deutschland im Jahr 2021 um 6,6 % ¹⁹ im Vergleich zum Vorjahr. Die von Nielsen verwendeten Bruttowerbedaten stellen für uns jedoch nur Trendaussagen dar und erlauben aufgrund unterschiedlicher Definitionen und Marktabgrenzungen nur begrenzt Rückschlüsse auf die relevanten Nettogrößen. Die derzeitige Schätzung von Zenith für 2021 zeigt einen im Vergleich zu Nielsen gleichen Anstieg der Nettowerbeausgaben in Höhe von 6,6 %. ²⁰

Die Werbeausgaben im Internet bilden dabei laut Zenith mit einem Anstieg der Nettowerbeausgaben von 10,0 % ²¹ erneut den Wachstumstreiber. Das Segment Print verzeichnete im zurückliegenden Jahr insgesamt nur einen leichten Anstieg von 0,5 % ²² , während der Outdoor Werbemarkt um 8,0 % ²³ zulegen konnte.

Wechselkursentwicklungen 2021

Aufgrund der Fokussierung des Ströer Konzerns auf den Kernmarkt Deutschland sind Wechselkurseffekte nur noch von untergeordneter Bedeutung.

Ertragslage Gruppe

Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage durch den Vorstand

Die Ströer Gruppe kann trotz der anfänglichen, pandemiebedingten Unwägbarkeiten im ersten Quartal 2021 insgesamt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken. Während die Gruppe im Rahmen der Shutdown-Maßnahmen in den ersten Monaten des Jahres insbesondere in der Außenwerbung noch beträchtliche Rückgänge hinnehmen musste, konnte sie in den nachfolgenden Quartalen mit abnehmenden Infektionszahlen und steigenden Impfquoten wieder deutliche Zuwächse verbuchen. Bezogen auf das Gesamtjahr 2021 legten die Umsatzerlöse in allen Geschäftsbereichen gegenüber dem Vorjahr zu, sodass die Gruppe mit einem Umsatz von insgesamt 1.627 Mio. EUR den bisherigen Spitzenwert aus dem Jahr 2019 übertreffen konnte.

Mit Blick auf die Vermögens- und Finanzlage überzeugte der Konzern aus Sicht des Vorstands auch im Geschäftsjahr 2021 durch ein ausgewogenes und solides Bilanzbild. Ausgehend von einer breit aufgestellten, tragfähigen Außenfinanzierung, durch die der jederzeitige Zugriff auf eine komfortable Liquiditätsausstattung sichergestellt ist, verfügt die Ströer Gruppe zudem über eine starke Innenfinanzierungskraft, die vor allem in einem unverändert robusten Free Cash-Flow zum Ausdruck kommt. Gleichzeitig bewegte sich die Nettoverschuldung - trotz der pandemiebedingten Herausforderungen und der Ausschüttung einer Dividende an die Aktionäre der Ströer SE & Co. KGaA - mit 612,3 Mio. EUR nur geringfügig über Vorjahresniveau (Vj.: 602,2 Mio. EUR), sodass sich letztendlich auch der dynamische Verschuldungsgrad (Leverage Ratio) mit 1,97 weiter verbessert hat (Vj.: 2,29). Abgerundet wurde dieser positive Gesamteindruck aus Sicht des Vorstands schlussendlich durch eine weiterhin stabile Eigenkapitalquote.

Alles in allem sehen wir die Ströer Gruppe sowohl operativ wie auch finanziell weiterhin sehr gut aufgestellt, um auch zukünftige Herausforderungen bewältigen und die Chancen im strukturellen Wandel des Medienmarktes flexibel nutzen zu können.

Vergleich des prognostizierten mit dem tatsächlichen Geschäftsverlauf

Wir haben die für das Geschäftsjahr 2021 formulierten Prognosen seinerzeit aus einer vorsichtig optimistischen Einschätzung zur Entwicklung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen abgeleitet. Allerdings unterliegen Jahresprognosen naturgemäß größeren Unwägbarkeiten. Dies gilt insbesondere in Zeiten der Covid-19-Pandemie.

Die für das Geschäftsjahr 2021 ursprünglich gesetzten Ziele waren in Abhängigkeit von der weiteren Entwicklung der Pandemie weitgehend als erwartete Tendenzen formuliert. Im Rahmen der Berichterstattung zum 30. Juni 2021 haben wir unsere Prognose dann dahingehend konkretisiert, dass wir für das Gesamtjahr 2021 von einem Umsatz in Höhe von etwa 1,6 Mrd. EUR sowie von einem EBITDA (adjusted) zwischen 490 Mio. EUR und 510 Mio. EUR ausgegangen sind. Diese konkretisierten Schätzungen wurden beide leicht übertroffen.

²¹ Zenith Advertising Expenditure Forecast, Dezember 2021
²² Zenith Advertising Expenditure Forecast, Dezember 2021
²³ Zenith Advertising Expenditure Forecast, Dezember 2021

Prognostizierte Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2021 Tatsächlich erzielte Ergebnisse im Geschäftsjahr 2021

Organisches Umsatzwachstum	Wachstum über dem Vorjahr (2020: -8,3 %)	12,6 %
EBITDA (adjusted)	Höheres Niveau als im Vorjahr (2020: 452,8 Mio. EUR)	513,3 Mio. EUR
		(+13,4 %)
ROCE	Vergleichbares Niveau wie im Vorjahr (2020: 13,4 %)	20,0 %
Bereinigtes Konzernergebnis	Höheres Niveau als im Vorjahr (2020: 126,0 Mio. EUR)	170,2 Mio. EUR
Free Cash-Flow vor M&A (inkl. IFRS 16-Tilgungsauszahlungen)	Wachstum analog zum EBITDA (adjusted) (2020: 130,3 Mio. EUR)	147,0 Mio. EUR
		(+12,8 %)
Leverage Ratio	Vergleichbares Niveau wie im Vorjahr (unter Vorbehalt von M&A-Transaktionen) (2020: 2,3)	2,0

Ertragslage des Konzerns

Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung

In Mio. EUR	2021	2020
Umsatzerlöse	1.627,3	1.442,2
EBITDA	507,3	430,2
EBITDA (adjusted)	513,3	452,8
EBIT	197,3	94,9
Finanzergebnis	-28,6	-34,0
Ergebnis vor Steuern	168,7	60,9
Steuern von Einkommen und Ertrag	-38,5	-12,7
Konzernergebnis	130,3	48,2

Als Folge der weiteren Ausbreitung der Covid-19-Pandemie gestaltete sich der Auftakt in das neue Geschäftsjahr 2021 zunächst sehr herausfordernd. So war vor allem das Außenwerbegeschäft der Ströer Gruppe ganz erheblich von den zeitweise verhängten Shutdown-Maßnahmen betroffen. Erst im weiteren Verlauf des Frühjahrs konnte die Gruppe einhergehend mit den abnehmenden Infektionszahlen, den Fortschritten bei den Impfkampagnen und den damit verbundenen Erleichterungen des öffentlichen Lebens wieder kräftige Zuwächse in der Außenwerbung vermelden. In Zahlen bedeutete dies, dass Ströer im ersten Quartal zunächst signifikante Umsatzrückgänge um -56,4 Mio. EUR gegenüber einem sehr starken Vorjahresquartal hinnehmen musste, bevor die Umsatzerlöse in der Folgezeit wieder kontinuierlich ausgebaut werden konnten und auf Jahressicht mit 1.627,3 Mio. EUR (Vj.: 1.442,2 Mio. EUR) sogar ein neuer Spitzenwert erzielt wurde. Verglichen mit dem Vorjahr bezifferte sich das Umsatzwachstum auf 12,8 % (berichtet) bzw. 12,6 % (organisch).

Die nachfolgende Tabelle stellt die Entwicklung der Außenumsätze nach Segmenten dar:

In Mio. EUR	2021	2020 ¹
Out-of-Home Media	658,1	630,4
Digital & Dialog Media	727,4	631,9
DaaS & E-Commerce	241,8	179,9
Summe	1.627,3	1.442,2

¹ Rückwirkend angepasst aufgrund der Neu-Segmentierung zum 1. Januar 2021

Die Zusammensetzung des Konzernumsatzes nach Inlands- und Auslandsumsätzen hat sich im Jahr 2021 strukturell nicht wesentlich verändert. Die im Inland erzielten Umsätze sind von 1.306,8 Mio. EUR auf 1.453,5 Mio. EUR angestiegen. Die im Ausland erwirtschafteten Umsätze bewegten sich mit 173,9 Mio. EUR um 38,5 Mio. EUR Euro ebenfalls über dem Wert des Vorjahres (Vj.: 135,3 Mio. EUR). Damit entfielen insgesamt 10,7 % der Umsätze auf das Ausland (Vj.: 9,4 %).

Die Umsätze der Ströer Gruppe unterliegen - ähnlich wie die Umsätze der gesamten übrigen Medienbranche - erheblichen saisonalen Schwankungen. Dies beeinflusst sowohl die unterjährige Umsatz- als auch die Ergebnisentwicklung der Gruppe. Während das vierte Quartal grundsätzlich durch signifikant höhere Umsatz- und Ergebnisbeiträge geprägt ist, fällt insbesondere das erste Quartal regelmäßig etwas schwächer aus. Im Geschäftsjahr 2021 wurden diese ohnehin typischen saisonalen Schwankungen gerade im ersten Quartal durch die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie nochmals verstärkt.

Mit dem merklichen Anstieg der Umsatzerlöse gingen gleichzeitig auch höhere Umsatzkosten einher, die im abgelaufenen Geschäftsjahr von 938,2 Mio. EUR um 46,1 Mio. EUR auf 984,3 Mio. EUR zugelegt haben. Dabei sind im Rahmen der anziehenden operativen Geschäftstätigkeit unter anderem höhere umsatzabhängige Pachten und Bewirtschaftungskosten im Außenwerbebereich sowie gestiegene Publishervergütungen im Digitalgeschäft ins Gewicht gefallen. Gegenläufig wirkten sich unter anderem die auslaufenden Amortisationen auf Kaufpreisallokationen aus. Im Saldo bezifferte sich das Bruttoergebnis vom Umsatz auf gut 643,0 Mio. EUR (Vj.: 504,0 Mio. EUR).

Zugelegt haben darüber hinaus auch die Vertriebs- und Verwaltungskosten der Gruppe. Waren im Vorjahr noch 419,5 Mio. EUR zu Buche geschlagen, so verzeichnete Ströer im Berichtsjahr mit 491,0 Mio. EUR einen Zuwachs um knapp 71,5 Mio. EUR. Ursächlich dafür waren vorwiegend die im Jahr zuvor noch maßgeblich reduzierten Vertriebsaktivitäten sowie die Kurzarbeit im Rahmen der Covid-19-Pandemie. Gleichzeitig sind im Geschäftsjahr 2021 vermehrt wieder unsere gezielten Wachstumsinvestitionen zum Tragen gekommen. Im Verhältnis zum Umsatz ergab sich damit eine Vertriebs- und Verwaltungskostenquote in Höhe von 30,2 % (Vj.: 29,1 %). Unterdessen bewegten sich die sonstigen betrieblichen Erträge mit 47,0 Mio. EUR um 7,3 Mio. EUR über dem Vorjahr (Vj.: 39,6 Mio. EUR). Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang vor allem die Auflösung einer erhöhten Risikovorsorge, die im Vorjahr im Zuge der Covid-19-Pandemie für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gebildet, jedoch im laufenden Jahr nicht mehr benötigt und daher aufgelöst wurde. Umgekehrt haben die sonstigen betrieblichen Aufwendungen mit 21,1 Mio. EUR unverkennbar nachgegeben (Vj.: 31,4 Mio. EUR), wobei die zusätzlichen Aufwendungen des Vorjahres im Kern sowohl aus der oben beschriebenen zusätzlichen Risikovorsorge als auch aus höheren Aufwendungen aus dem Abgang von Anlagevermögen resultierten. Beachtlich zulegen konnte zudem mit 19,3 Mio. EUR das Ergebnis aus at-Equity-bilanzierten Unternehmen (Vj.: 2,2 Mio. EUR). Während das Vorjahresergebnis noch durch die Covid-19-Pandemie und durch einzelne Wertberichtigungen beeinträchtigt war, sind dem Ergebnis im abgelaufenen Geschäftsjahr neben substanziellen operativen Verbesserungen auch entsprechende Wertaufholungen im Dialog-Geschäft zugutegekommen.

Im Kontext dieser insgesamt erheblich gestiegenen operativen Geschäftstätigkeit konnte das EBIT der Gruppe - nach einem Rückgang im Vorjahr - im Berichtszeitraum wieder signifikant hinzugewinnen und mit 197,3 Mio. EUR - trotz der pandemiebedingten Herausforderungen gerade im ersten Quartal - einen neuen Höchstwert markieren (Vj.: 94,9 Mio. EUR). Ebenfalls von dieser Trendwende beflügelt legte das EBITDA (adjusted) von 452,8 Mio. EUR auf nunmehr 513,3 Mio. EUR zu. Die Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) knüpfte mit 20,0 % im Berichtsjahr an das sehr hohe Niveau früherer Jahre an (Vj.: 13,4 %).

Das Finanzergebnis der Gruppe schloss zum Ende des Geschäftsjahres mit einem Saldo von -28,6 Mio. EUR (Vj.: -34,0 Mio. EUR). Neben allgemeinen Refinanzierungskosten für bestehende Bankverbindlichkeiten enthält das Finanzergebnis seit der Einführung des IFRS 16 primär auch die Aufwendungen aus der Aufzinsung von Leasingverbindlichkeiten. Während das Finanzergebnis im Vorjahr zudem noch durch einige Wertberichtigungen auf Darlehensforderungen gegenüber ehemaligen Konzernunternehmen belastet war, wurde diese positive Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr teilweise durch höhere Aufwendungen aus der Aufzinsung von Leasingverbindlichkeiten kompensiert.

Die wesentlich verbesserte Ertragslage der Ströer Gruppe hat einen dementsprechenden Anstieg der steuerlichen Bemessungsgrundlage nach sich gezogen. Infolgedessen ist auch der Steueraufwand mit -38,5 Mio. EUR maßgeblich höher ausgefallen als noch im Jahr zuvor (Vj.: -12,7 Mio. EUR).

Insgesamt bezifferte sich das Konzernergebnis der Ströer Gruppe im Lichte einer deutlichen Erholung ihrer operativen Geschäftstätigkeit und trotz der anfänglichen Beeinträchtigungen im ersten Quartal 2021 auf nunmehr 130,3 Mio. EUR (Vj.: 48,2 Mio. EUR). Auch das bereinigte Konzernergebnis reflektierte mit 170,2 Mio. EUR die vollzogene Trendwende nach einem pandemiebedingt deutlich schwächeren Vorjahresniveau (Vj.: 126,0 Mio. EUR).

Finanz- und Vermögenslage

Gesamtaussage zur Finanz- und Vermögenslage

Die Ströer Gruppe ist - auch mit Blick auf die anhaltenden Unwägbarkeiten der Covid-19-Pandemie - aufgrund ihrer soliden und ausgewogenen Finanz- und Vermögenslage aus Sicht des Vorstands weiterhin robust aufgestellt. Wesentlicher Grundpfeiler dieser soliden Finanzstruktur ist eine tragfähige Außenfinanzierung mit langfristig zugesagten freien Kreditlinien, die sich zum Ende des Geschäftsjahres auf insgesamt 302,0 Mio. EUR beliefen (Vj.: 418,2 Mio. EUR). Zusammen mit den vorhandenen Zahlungsmitteln ergaben sich daraus zum Stichtag freie Finanzierungsspielräume in Höhe von insgesamt 365,4 Mio. EUR (Vj.: 503,7 Mio. EUR). Flankiert wird diese tragfähige Außenfinanzierung zudem durch eine starke Innenfinanzierungskraft, die sich nicht zuletzt auch im Berichtsjahr in einem beträchtlichen Free Cash-Flow (vor M&A) in Höhe von 325,1 Mio. EUR (Vj.: 284,6 Mio. EUR) manifestiert hat. Damit einhergehend verbesserte sich der dynamische Verschuldungsgrad (definiert als Quotient aus Nettoverschuldung und EBITDA (adjusted)) auf nunmehr 1,97 (Vj.: 2,29). Abgerundet wurde dieses Gesamtbild durch eine nach wie vor sehr gefestigte Eigenkapitalquote.

Grundzüge der Finanzierungsstrategie

Ströer verfolgt konsequent eine konservative und langfristig ausgerichtete Finanzierungsstrategie. Die Sicherung der finanziellen Flexibilität hat höchste Priorität in der Gruppe. Dies gewährleisten wir durch eine Auswahl von Finanzierungsinstrumenten, bei denen Kriterien wie Marktkapazität, Investorendiversifikation, Flexibilität bei der Inanspruchnahme, Kreditauflagen und das Fälligkeitsprofil angemessen berücksichtigt werden.

Zu den wesentlichen Zielen des Finanzmanagements der Ströer Gruppe gehören:

―	Sicherung der Liquidität und deren gruppenweite effiziente Steuerung
―	Erhaltung und laufende Optimierung der Finanzierungsfähigkeit des Konzerns
―	Reduktion der finanziellen Risiken, auch unter Einsatz von Finanzinstrumenten
―	Optimierung der Kapitalkosten für Fremd- und Eigenkapital

Die Finanzierung der Ströer Gruppe ist strukturell so ausgestaltet, dass sie uns ein ausreichendes Maß an unternehmerischer Flexibilität ermöglicht, um dadurch angemessen auf Markt- bzw. Wettbewerbsveränderungen reagieren zu können. Daneben sehen wir in der kontinuierlichen Optimierung unserer Finanzierungskosten und Kreditauflagen sowie in der Diversifikation der Kapitalgeber weitere wichtige Finanzierungsziele.

Im Rahmen unserer Finanzierung achten wir auf ein angemessenes Fälligkeitsprofil unserer Finanzverbindlichkeiten sowie auf ein ausgewogenes, stabiles Portfolio von Kreditinstituten und Finanzintermediären, mit denen wir zusammenarbeiten. Wir operieren dabei auf Basis verbindlicher Standards, die Fremdkapitalgebern Transparenz und Fairness gewährleisten. In der Zusammenarbeit mit unseren kreditgebenden Banken ist uns der Aufbau einer langfristigen und nachhaltigen Beziehung besonders wichtig.

Unsere externen Finanzierungsspielräume und unsere finanzielle Flexibilität beruhen im Wesentlichen auf zwei Bausteinen: Der erste Baustein setzt sich aus mehreren Schuldscheindarlehen zusammen, welche die Ströer SE & Co. KGaA im Juni 2016 und im Oktober 2017 am Kapitalmarkt platziert hat und die zum 31. Dezember 2021 mit einem Volumen von 18,0 Mio. EUR bzw. 332,0 Mio. EUR valutierten. Diese Darlehen bestehen aus mehreren Tranchen, die eine Laufzeit von fünf bzw. sieben Jahren haben und in einem Umfang von 183,5 Mio. EUR einer fixen Verzinsung unterliegen. Durch die große Anzahl der an diesen Schuldscheindarlehen beteiligten Banken ist unsere Investorenbasis in nennenswertem Umfang diversifiziert.

Der zweite Baustein besteht aus einer seit Dezember 2016 mit einem Bankensyndikat vereinbarten Kreditfazilität in Höhe von 600,0 Mio. EUR, deren Volumen bei Bedarf um weitere 100,0 Mio. EUR ausgeweitet werden kann. Die Konditionen der Fazilität entsprechen den aktuellen Marktverhältnissen. Gleichzeitig reflektiert die Dokumentation den Investment Grade Status der Ströer Gruppe. Die Laufzeit dieser Finanzierung ist bis zum Dezember 2023 fest zugesagt. Das gesamte Volumen in Höhe von 600,0 Mio. EUR ist als flexible Revolving Facility einschließlich bilateraler Kreditlinien ausgestaltet, wodurch die Ströer Gruppe über eine enorme finanzielle Flexibilität verfügt.

Für beide Finanzierungsbausteine gilt, dass die Vergabe der Darlehensmittel unbesichert erfolgte. Die Kreditauflagen (Financial Covenants) entsprechen in allen Fällen den marktüblichen Usancen und betreffen die Kennzahl "Leverage Ratio", die zum Jahresende mit deutlichem Abstand eingehalten wurde. Die für die Umsetzung dieser beiden Bausteine angefallenen Kosten werden über die jeweilige Laufzeit der Verträge amortisiert. Der Ströer Konzern kann damit insgesamt auf eine sehr flexible, langfristig stabile Finanzierung mit niedrigen Fremdkapitalkosten zurückgreifen. Zum 31. Dezember 2021 standen aus den nicht in Anspruch genommenen Kreditlinien unter der Kreditfazilität einschließlich des bestehenden Kassensaldos (63,4 Mio. EUR) insgesamt frei verfügbare Finanzierungsspielräume in Höhe von 365,4 Mio. EUR (Vj.: 503,7 Mio. EUR) zur Verfügung.

Am Bilanzstichtag vereinte keine Bank mehr als 20 % aller in Anspruch genommenen Kreditbeträge in der Ströer Gruppe auf sich, wodurch sich eine ausgewogene Diversifizierung der Kreditbereitstellung ergibt. Als Bestandteil der Finanzierungsstrategie setzt sich der Vorstand zudem regelmäßig mit der möglichen Absicherung der verbliebenen Zinsänderungsrisiken durch den zusätzlichen Einsatz von Festzinsderivaten auseinander.

Im Cash-Management konzentrieren wir uns auf die Steuerung unserer Liquidität sowie die Optimierung der Zahlungsströme innerhalb des Konzerns. Dabei wird der Finanzierungsbedarf von Tochtergesellschaften - soweit nicht über deren Innenfinanzierung abbildbar - prinzipiell über interne Darlehensbeziehungen im Rahmen von automatisiertem Cash-Pooling abgedeckt. Im Ausnahmefall werden auch Kreditlinien mit lokal ansässigen Banken vereinbart, um rechtlichen, steuerlichen oder betrieblichen Anforderungen Rechnung zu tragen. Diesem Leitgedanken entsprechend erfolgte die Finanzierung der Tochtergesellschaften auch im Jahr 2021 hauptsächlich über die Konzernholding. Auf Konzernebene werden die in den einzelnen Einheiten bestehenden Liquiditätsüberschüsse - soweit rechtlich möglich - zusammengeführt. Über die Konzernholding stellen wir jederzeit sicher, dass der Finanzierungsbedarf der einzelnen Konzerngesellschaften adäquat gedeckt wird.

Der dynamische Verschuldungsgrad (Leverage Ratio) der Ströer Gruppe hat sich trotz der volkswirtschaftlich herausfordernden Rahmenbedingungen im Zuge der Covid-19-Pandemie auf 1,97 verbessert (Vj.: 2,29). Im Jahr 2021 haben die Ströer SE & Co. KGaA sowie ihre Konzerngesellschaften alle Kreditauflagen und Verpflichtungen aus Finanzierungsverträgen erfüllt.

Zunehmend steigende Eigenkapitalanforderungen an die Banken wirken sich insbesondere auch auf das Kreditgeschäft aus. Daher überprüfen wir regelmäßig, ob und wie wir unsere derzeit stark auf Banken ausgerichtete Finanzierungsstruktur zugunsten einer stärker kapitalmarktorientierten Verschuldung diversifizieren können. In diesem Zusammenhang untersuchen wir wiederkehrend verschiedene alternative Finanzierungsoptionen (wie z. B. Begebung von Unternehmensanleihen), um damit gegebenenfalls auch eine weitere Optimierung des Fristigkeitsprofils unserer Finanzschulden zu erreichen.

Finanzlage

Liquiditäts- und Investitionsanalyse

Die nachfolgende Darstellung der Cash-Flows bezieht sich ausschließlich auf die fortgeführten Aktivitäten der Ströer Gruppe.

In Mio. EUR	2021	2020
Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit	426,5	380,0
Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen	5,2	1,6
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen	-106,5	-97,0
Ein- bzw. Auszahlungen in Bezug auf Investitionen in at-Equity-bilanzierte Unternehmen und in das Finanzanlagevermögen	2,5	-3,3
Ein- bzw. Auszahlungen aus dem Verkauf bzw. Kauf von konsolidierten Unternehmen	-0,4	-8,7
Cash-Flow aus Investitionstätigkeit	-99,3	-107,4
Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit	-349,2	-290,7
Mittelveränderung	-22,1	-18,1
Mittelbestand am Ende der Periode	63,4	85,5
Free Cash-Flow vor M&A (inkl. IFRS 16-Tilgungsauszahlungen)	147,0	130,3
Free Cash-Flow vor M&A	325,1	284,6

Das anfänglich noch sehr herausfordernde Umfeld im Rahmen der Covid-19-Pandemie hatte den Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit im ersten Quartal des Berichtsjahres (26,8 Mio. EUR) - im Vergleich zum starken Vorjahresquartal (68,7 Mio. EUR) - noch massiv belastet. Erst im Zuge der abnehmenden Infektionszahlen und der damit einhergehenden Erleichterungen des öffentlichen Lebens konnte das operative Geschäft der Gruppe wieder kräftig zulegen, sodass der Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit - bezogen auf das Gesamtjahr - trotz der Einbußen im ersten Quartal dennoch um 46,5 Mio. EUR auf 426,5 Mio. EUR zulegen konnte (Vj.: 380,0 Mio. EUR).

Demgegenüber fiel der Cash-Flow aus Investitionstätigkeit mit -99,3 Mio. EUR etwas niedriger aus als noch im Vorjahr (Vj.: -107,4 Mio. EUR). Zwar verzeichnete die Gruppe einen leichten Anstieg bei den Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen, jedoch wurde dieser Zuwachs unter anderem durch rückläufige M&A-Auszahlungen überkompensiert. Der Free Cash-Flow vor M&A verbesserte sich um 40,5 Mio. EUR auf nunmehr 325,1 Mio. EUR (Vj.: 284,6 Mio. EUR). Bereinigt um die IFRS 16-Tilgungsauszahlungen lag er bei 147,0 Mio. EUR (Vj.: 130,3 Mio. EUR).

Der Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit war im Berichtsjahr mit -349,2 Mio. EUR - wie schon im Jahr zuvor (Vj.: -290,7 Mio. EUR) - im Wesentlichen durch die IFRS 16-Tilgungsauszahlungen sowie durch die Auszahlung einer Dividende an die Aktionäre der Ströer SE & Co. KGaA gekennzeichnet. Alles in allem bezifferte sich der Bestand an Zahlungsmitteln zum Ende des Geschäftsjahres auf 63,4 Mio. EUR.

Finanzstrukturanalyse

Die Finanzverbindlichkeiten der Ströer Gruppe beliefen sich zum 31. Dezember 2021 auf insgesamt 1.648,4 Mio. EUR (Vj.: 1.617,7 Mio. EUR), wobei der Anstieg um 30,6 Mio. EUR vornehmlich auf höhere Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen (IFRS 16) zurückzuführen war, während die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten leicht zurückgegangen sind. Innerhalb der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind zudem die Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen im Rahmen der Tilgung fälliger Tranchen in einem Volumen von 127,0 Mio. EUR auf 349,8 Mio. EUR zurückgegangen. Diese Tilgungszahlungen wurden im Rahmen des bestehenden Facility Agreements refinanziert und haben dort zu einem entsprechenden Anstieg der Verbindlichkeiten geführt.

Bei der Ermittlung der Nettoverschuldung orientiert sich die Ströer Gruppe an ihren bestehenden Darlehensverträgen mit kreditgebenden Banken. Sowohl im Facility Agreement als auch in der Vertragsdokumentation zu den Schuldscheindarlehen waren die seit der Einführung des IFRS 16 zusätzlich zu bilanzierenden Leasingverbindlichkeiten explizit von der Berechnung der Nettoverschuldung ausgenommen worden, da sich nach Auffassung der Vertragsparteien die Beurteilung der wirtschaftlichen Lage der Ströer Gruppe durch die Einführung des neuen Standards nicht geändert hat. Vor diesem Hintergrund bleiben aus Gründen der Konsistenz bei der Ermittlung des dynamischen Verschuldungsgrads die Auswirkungen des IFRS 16 im EBITDA (adjusted) ebenfalls unbeachtet.

In Mio. EUR		31.12.2021	31.12.2020
(1)	Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen (IFRS 16)	945,1	900,3
(2)	Verbindlichkeiten aus Facility Agreement	280,6	165,5
(3)	Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen	349,8	476,6
(4)	Verbindlichkeiten zum Erwerb eigener EK-Instrumente	27,5	29,8
(5)	Verbindlichkeiten aus Dividenden an nicht beherrschende Gesellschafter	4,9	8,0
(6)	Sonstige Finanzverbindlichkeiten	40,4	37,5
(1)+(2)+(3) +(4)+(5)+(6)	Summe Finanzverbindlichkeiten	1.648,4	1.617,7
(2)+(3)+(5)+(6)	Summe Finanzverbindlichkeiten ohne Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen (IFRS 16) und ohne Verbindlichkeiten zum Erwerb eigener EK-Instrumente	675,7	687,6
(7)	Zahlungsmittel	63,4	85,5
(2)+(3)+(5)+(6)-(7)	Nettoverschuldung	612,3	602,2
Dynamischer Verschuldungsgrad		2,0	2,3

Die Nettoverschuldung der Ströer Gruppe hat im abgelaufenen Geschäftsjahr nur geringfügig um 10,2 Mio. EUR auf nunmehr 612,3 Mio. EUR zugelegt. Dementsprechend hat sich der dynamische Verschuldungsgrad (definiert als Quotient aus Nettoverschuldung und EBITDA (adjusted)) vor dem Hintergrund eines merklich gestiegenen EBITDA (adjusted) auf 1,97 verbessert (Vj.: 2,29) und bewegt sich damit auf einem sehr komfortablen Niveau.

Leicht rückläufig entwickelten sich die kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, die zum Ende des Jahres mit einem Saldo von 227,9 Mio. EUR schlossen (Vj.: 243,1 Mio. EUR), während im gleichen Zeitraum die kurz- und langfristigen sonstigen Rückstellungen moderat um 21,4 Mio. EUR auf 114,3 Mio. EUR zugelegt haben. In beiden Fällen lagen die Veränderungen im Rahmen der normalen Bandbreiten.

Ebenfalls über dem Wert des Vorjahres zeigten sich mit 41,6 Mio. EUR die laufenden Ertragsteuerverbindlichkeiten (Vj.: 26,5 Mio. EUR), deren Anstieg vor allem aus einer insgesamt verbesserten Ertragslage der Gruppe und einer dadurch gestiegenen steuerlichen Bemessungsgrundlage herrührte. Auch die passiven latenten Steuern lagen mit 22,3 Mio. EUR über dem Vergleichswert des Vorjahres (Vj.: 12,8 Mio. EUR).

Die in der Bilanz mit 7,1 Mio. EUR ausgewiesenen Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit zur Veräußerung bestimmten Vermögenswerten betrafen die türkische Konzerngesellschaft SEM Internet Reklam Hizmetleri ve Danismanlik A.S., Istanbul/Türkei.

Letztendlich beendete die Ströer Gruppe das Geschäftsjahr mit einem Eigenkapital in Höhe von 483,9 Mio. EUR (Vj.: 479,0 Mio. EUR). Während die Ausschüttung einer Dividende an die Aktionäre der Ströer SE & Co. KGaA in Höhe von 113,3 Mio. EUR unterjährig zunächst zu einem Rückgang des Eigenkapitals geführt hatte, wurde dieser Effekt auf Jahressicht durch das Konzernergebnis der Ströer Gruppe in Höhe von 130,3 Mio. EUR überkompensiert. Die Eigenkapitalquote bewegte sich mit 17,8 % aufgrund der leicht gestiegenen Bilanzsumme marginal unter dem Vorjahresniveau (Vj.: 18,2 %). Bereinigt um die Bilanzierung der IFRS 16-Leasingverbindlichkeiten lag die Eigenkapitalquote zum Stichtag bei 27,3 % (Vj.: 27,8 %).

Kosten der Kapitalstruktur

Die Kapitalkosten im Ströer Konzern stellen risikoadjustierte Renditeforderungen dar und werden für Bewertungszwecke im Konzernabschluss nach dem Capital Asset Pricing Model und dem WACC-Ansatz (Weighted Average Cost of Capital) bestimmt. Die Eigenkapitalkosten werden als Renditeerwartung der Aktionäre aus Kapitalmarktinformationen abgeleitet. Als Fremdkapitalkosten legen wir Renditen von langfristigen Unternehmensanleihen zugrunde. Um den unterschiedlichen Rendite-/Risikoprofilen unserer Tätigkeitsschwerpunkte Rechnung zu tragen, berechnen wir für unsere Geschäftsbereiche individuelle Kapitalkostensätze nach Ertragsteuern.

Vermögenslage

Konzernbilanz

In Mio. EUR	31.12.2021	31.12.2020
Aktiva
Langfristige Vermögenswerte	2.360,9	2.306,1
Kurzfristige Vermögenswerte	347,8	320,1
Zur Veräußerung gehalten ¹	9,0	0,0
Bilanzsumme	2.717,7	2.626,2
Passiva
Eigenkapital	483,9	479,0
Langfristige Verbindlichkeiten	1.307,6	1.385,2
Kurzfristige Verbindlichkeiten	919,1	762,0
Zur Veräußerung gehalten ¹	7,1	0,0
Bilanzsumme	2.717,7	2.626,2

¹ Die Position "Zur Veräußerung gehalten" enthält zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte bzw. damit zusammenhängende Verbindlichkeiten.

Vermögensstrukturanalyse

Mit Blick auf die langfristigen Vermögenswerte verzeichnete Ströer im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Zuwachs um 54,8 Mio. EUR auf 2.360,9 Mio. EUR. Dieser Anstieg beruhte mit zusätzlichen 66,7 Mio. EUR insbesondere auf einem höheren Sachanlagevermögen, während sich gleichzeitig die immateriellen Vermögenswerte um 39,7 Mio. EUR rückläufig entwickelten, da deren Zugänge durch laufende Amortisationen deutlich überkompensiert wurden.

Unterdessen sind die kurzfristigen Vermögenswerte der Gruppe mit 347,8 Mio. EUR um 27,7 Mio. EUR höher ausgefallen als noch im Vorjahr. Wesentlicher Grund dafür waren vor allem die Zugänge in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (+30,7 Mio. EUR), wohingegen die Zahlungsmittel im Rahmen einer konzernweiten Optimierung der Liquidität um 22,1 Mio. EUR auf 63,4 Mio. EUR zurückgegangen sind.

Die zur Veräußerung bestimmten Vermögenswerte in Höhe von 9,0 Mio. EUR betrafen die türkische Konzerngesellschaft SEM Internet Reklam Hizmetleri ve Danismanlik A.S., Istanbul/Türkei.

Zum nicht bilanzierten Vermögen des Ströer Konzerns zählt aufgrund der starken Marktposition vor allem ein breit aufgestelltes Portfolio an tragfähigen Kundenbeziehungen. Von diesen Kundenbeziehungen ist nur jener kleine Teil als Vermögenswert bilanziert, der im Rahmen von Unternehmenserwerben hinzugekommen und noch nicht vollständig amortisiert ist.

Ertragslage Segmente

Die Ströer Gruppe hat zum 1. Januar 2021 ihr gesamtes OOH-Geschäft (digital und klassisch) im Segment "Out-of-Home Media" zusammengefasst. Daneben wurden gleichzeitig die "PLUS" Geschäftsaktivitäten in einem weiteren Segment "Digital & Dialog Media" gebündelt. Mit diesen Anpassungen wurde der Geschäftsentwicklung der letzten Jahre Rechnung getragen und die "OOH+" Strategie der Ströer Gruppe sowie deren Steuerung und interne Berichtsstruktur noch deutlicher reflektiert. Demgegenüber werden die nicht zum Kerngeschäft gehörenden Wachstumsfelder Statista und AsamBeauty seither in einem separaten Segment "DaaS & E-Commerce" ausgewiesen. Sämtliche Vorjahreszahlen wurden entsprechend rückwirkend angepasst

Out-of-Home Media

In Mio. EUR	2021	2020	Veränderung
Segmentumsatz, davon	700,8	655,7	45,1	6,9 %
Classic OOH	473,7	465,6	8,1	1,7 %
Digital OOH	173,8	139,7	34,1	24,4 %
OOH Services	53,3	50,3	2,9	5,8 %
EBITDA (adjusted)	335,9	298,2	37,6	12,6 %
EBITDA-Marge (adjusted)	47,9 %	45,5 %	2,4 Prozentpunkte

Im Segment OOH Media konnten im Geschäftsjahr 2021 mit 700,8 Mio. EUR wieder Umsatzerlöse über dem Niveau des Vorjahres erzielt werden (Vj.: 655,7 Mio. EUR). Dies entspricht einem Anstieg von 6,9 %. Nachdem das erste Quartal 2021 noch signifikant von den Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie beeinträchtigt war, profitierte die Außenwerbung im Verlauf des zweiten Quartals bereits wieder von einer zunehmend positiven Marktdynamik. Dank einer starken Entwicklung im zweiten Halbjahr konnten im gesamten Berichtszeitraum wieder Umsatzerlöse über dem Vorjahr berichtet werden. Im dritten und vierten Quartal stiegen die Umsatzerlöse über alle Produktgruppen hinweg deutlich über das Niveau des Vorjahres und erreichten insgesamt wieder das Niveau vor Beginn der Covid-19-Pandemie.

Die Produktgruppe Classic OOH, in der klassische Außenwerbeprodukte für unsere Kunden angeboten werden, vermeldete im Berichtszeitraum mit 473,7 Mio. EUR Umsätze leicht über dem Niveau des Vorjahres (Vj.: 465,6 Mio. EUR), getrieben von einer belebenden Entwicklung ab dem zweiten Quartal 2021. In der Produktgruppe Digital OOH, in der unsere digitalen Out-of-Home Produkte (insbesondere Public Video und Road Side Screen) ausgewiesen werden, stiegen die Umsatzerlöse im Berichtszeitraum um 34,1 Mio. EUR auf 173,8 Mio. EUR. Die Vermarktung unseres Public Video Netzwerks litt im ersten Quartal besonders stark unter den pandemiebedingten Shutdown-Maßnahmen. Ab dem zweiten Quartal 2021 verzeichneten unsere digitalen OOH-Produkte hingegen das stärkste relative Wachstum. Der kontinuierliche Ausbau unseres Road Side Screen Portfolios machte sich zusätzlich positiv bemerkbar. Die Produktgruppe OOH Services vermeldete im Berichtszeitraum mit 53,3 Mio. EUR ebenfalls Umsätze leicht über dem Niveau des Vorjahres (Vj.: 50,3 Mio. EUR). In dieser Produktgruppe werden unter anderem die lokale Vermarktung digitaler Produkte bei kleinen und mittelgroßen Kunden sowie ergänzende Aktivitäten ausgewiesen, die das kundenzentrierte Angebot im Außenwerbegeschäft optimal abrunden.

Ergebnisseitig machte sich die sehr gute Geschäftsentwicklung insbesondere im zweiten Halbjahr 2021 spürbar positiv bemerkbar. Insgesamt konnte das Segment die Ergebnisse des Vorjahres deutlich übertreffen und erwirtschaftete im Berichtszeitraum ein um 12,6 % auf 335,9 Mio. EUR gestiegenes EBITDA (adjusted) (Vj.: 298,2 Mio. EUR). Besonders hervorzuheben ist diese Entwicklung vor dem Hintergrund der deutlich geringeren Nutzung staatlicher Förderprogramme (Kurzarbeit) im Geschäftsjahr 2021. So konnten diese Effekte kostenseitig durch einen vorteilhaften Produktmix kompensiert werden. Die EBITDA-Marge (adjusted) erreichte im Berichtszeitraum, trotz der massiven Beeinträchtigungen durch die Pandemie im ersten Quartal, einen Wert von 47,9 % (Vj.: 45,5 %).

Digital & Dialog Media

In Mio. EUR	2021	2020	Veränderung
Segmentumsatz, davon	733,9	636,7	97,2	15,3 %
Digital	429,5	386,7	42,8	11,1 %
Dialog	304,3	250,0	54,4	21,8 %
EBITDA (adjusted)	187,4	155,5	31,9	20,5 %
EBITDA-Marge (adjusted)	25,5 %	24,4 %	1,1 Prozentpunkte

Im Geschäftsjahr 2021 konnte das Segment Digital & Dialog Media seine Umsatzerlöse um 97,2 Mio. EUR auf 733,9 Mio. EUR ausbauen. Dies entspricht einem Anstieg von 15,3 %. Dabei konnte auch dieses Segment von einer belebenden Dynamik seit dem zweiten Quartal profitieren. Die Produktgruppe Digital, in der unsere Online-Vermarktungsaktivitäten ausgewiesen werden, konnte im zweiten Quartal den Rückgang aus dem ersten Quartal, welches von den negativen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie geprägt war, deutlich überkompensieren. Im dritten und vierten Quartal 2021 wurde die Geschäftsentwicklung der starken Vorjahresquartale übertroffen, sodass über den gesamten Berichtszeitraum hinweg ein Anstieg um 42,8 Mio. EUR auf 429,5 Mio. EUR vermeldet werden konnte. Innerhalb unseres breit aufgestellten Publisher-Portfolios konnte sich unser reichweitenstarkes Portal t-online.de nachhaltig dem allgemeinen Marktdruck entziehen und Umsatzerlöse über dem Niveau des Vorjahres erzielen. In der Produktgruppe Dialog, in der unsere Call Center- und Direktvertriebsaktivitäten (door-to-door) gebündelt sind, stieg der Umsatz im Berichtszeitraum erneut deutlich um 54,4 Mio. EUR auf 304,3 Mio. EUR. Dies ist auch auf einen niedrigen Vorjahresvergleichswert bei Dialog zurückzuführen, da von Mitte März bis in den Mai 2020 vorübergehend behördlich - bedingt durch die Covid-19-Pandemie - die door-to-door Vertriebsaktivitäten eingestellt werden mussten. Die pandemiebedingte Entwicklung im Arbeitsmarkt begünstigte im ersten Quartal 2021 noch den Ausbau der Vertriebsorganisation in beiden Vertriebskanälen. Mit der Beendigung der Shutdown-Maßnahmen und der damit einhergehenden Belebung des öffentlichen Lebens, stieg ab dem dritten Quartal die Mitarbeiterfluktuation wieder leicht an.

Ergebnisseitig machte sich die sehr gute Geschäftsentwicklung insbesondere im zweiten Quartal spürbar positiv bemerkbar. Insgesamt konnte das Segment die Ergebnisse des Vorjahres deutlich übertreffen und erwirtschaftete im Berichtszeitraum ein um 20,5 % auf 187,4 Mio. EUR gestiegenes EBITDA (adjusted) (Vj.: 155,5 Mio. EUR). Die EBITDA-Marge (adjusted) lag in einem herausfordernden Marktumfeld mit 25,5 % über dem Niveau des Vorjahres (Vj.: 24,4 %).

DaaS & E-Commerce

In Mio. EUR	2021	2020	Veränderung
Segmentumsatz, davon	241,9	180,0	61,9	34,4 %
Data as a Service	101,8	73,7	28,1	38,1 %
E-Commerce	140,1	106,3	33,8	31,8 %
EBITDA (adjusted)	22,1	21,6	0,5	2,3 %
EBITDA-Marge (adjusted)	9,1 %	12,0 %	-2,9 Prozentpunkte

Das Segment DaaS & E-Commerce vermeldete im Geschäftsjahr 2021 erneut einen kräftigen Anstieg seiner Umsatzerlöse um 61,9 Mio. EUR auf 241,9 Mio. EUR. Dies entspricht einem Anstieg von 34,4 %. Der Bereich Data as a Service erzielte durch den anhaltenden Wachstumskurs bei Statista - national wie international - einen deutlichen Zuwachs um 28,1 Mio. EUR auf 101,8 Mio. EUR. Die Produktgruppe E-Commerce, in der das Geschäft von AsamBeauty ausgewiesen wird, konnte ihre Umsatzerlöse auch im Berichtszeitraum erneut deutlich um 33,8 Mio. EUR auf 140,1 Mio. EUR ausbauen. Dabei konnten insbesondere die Vertriebswege E-Com und Retail zu der positiven Entwicklung beitragen.

Insgesamt erwirtschaftete das Segment im Berichtszeitraum ein um 2,3 % gestiegenes EBITDA (adjusted) in Höhe von 22,1 Mio. EUR (Vj.: 21,6 Mio. EUR) und mit 9,1 % eine, trotz des Wachstumskurses und der damit einhergehenden Aufbauaktivitäten, nur leicht unter dem Vorjahr liegende EBITDA-Marge (adjusted) (Vj.: 12,0 %).

ANGABEN ZUR STRÖER SE & CO. KGAA

Der Lagebericht der Ströer SE & Co. KGaA und der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2021 sind nach § 315 Abs. 5 HGB in Verbindung mit § 298 Abs. 2 HGB zusammengefasst. Der Jahresabschluss und der Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns werden zeitgleich im elektronischen Bundesanzeiger offengelegt.

Beschreibung der Gesellschaft

Die Ströer SE & Co. KGaA ist eine Holdinggesellschaft, die ausschließlich Aufgaben im Bereich der Steuerung des Konzernverbunds wahrnimmt sowie konzernweite Verwaltungs- und Serviceleistungen erbringt. Hierzu gehören insbesondere die Bereiche Finanz- und Konzernrechnungswesen, Unternehmens- und Kapitalmarktkommunikation, IT-Services, Konzerncontrolling und Risikomanagement sowie Recht und Compliance.

Die nachfolgenden Zahlen und Erläuterungen beziehen sich auf den nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs und des Aktiengesetzes aufgestellten Jahresabschluss der Ströer SE & Co. KGaA. Bedeutsamster Leistungsindikator der Gesellschaft ist das Jahresergebnis.

Ertragslage

Während sich der Start in das neue Geschäftsjahr 2021 im Kontext der anfänglichen Shutdown-Maßnahmen insbesondere im Außenwerbegeschäft der Ströer Gruppe zunächst noch schwierig gestaltete, verzeichnete Ströer mit abnehmenden Infektionszahlen und fortschreitender Immunisierung der Bevölkerung ab dem zweiten Quartal wieder nennenswerte Zuwächse. Letztendlich konnten auf Jahressicht alle Geschäftsbereiche der Ströer Gruppe gegenüber dem Vorjahr einen Umsatzanstieg vermelden. Infolge dieser positiven Gesamtentwicklung hat der Jahresüberschuss der Ströer SE & Co. KGaA über die konzerninternen Ergebnisabführungen im Berichtsjahr sichtlich profitieren können und sich mit 135,0 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt (Vj.: 65,6 Mio. EUR).

In TEUR	2021	2020
Umsatzerlöse	28.709	27.572
Sonstige betriebliche Erträge	8.373	22.583
Materialaufwand	-8.528	-8.308
Personalaufwand	-21.913	-25.879
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-6.426	-8.178
Sonstige betriebliche Aufwendungen	-48.153	-34.514
Erträge aus Beteiligungen	0	345
Erträge aus Gewinnabführungsverträgen und Aufwendungen aus Verlustübernahme	215.966	128.409
Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens	2.058	2.236
Abschreibungen auf Finanzanlagen	0	-7.790
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge sowie Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-9.791	-10.338
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-25.223	-20.391
Ergebnis nach Steuern	135.072	65.748
Sonstige Steuern	-113	-113
Jahresüberschuss	134.959	65.635
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr	120.000	170.000
Bilanzgewinn	254.959	235.635

Die Ströer SE & Co. KGaA erzielte ihre Umsatzerlöse wie schon in den Jahren zuvor auch im Berichtsjahr zum größten Teil aus konzerninternen Dienstleistungen und Mieterträgen, die sich mit 28,7 Mio. EUR geringfügig über dem Vorjahr bewegten (Vj.: 27,6 Mio. EUR). Demgegenüber vermeldete die Holding in den sonstigen betrieblichen Erträgen einen spürbaren Rückgang auf 8,4 Mio. EUR (Vj.: 22,6 Mio. EUR), da im Vorjahreswert noch ein Veräußerungsgewinn aus einem konzerninternen Verkauf von Sachanlagen und immateriellen Vermögensgegenständen enthalten war. Gleichzeitig bewegte sich der Materialaufwand, der sich vorwiegend aus konzerninternen Mietaufwendungen zusammensetzte, mit 8,5 Mio. EUR abermals nahezu unverändert auf Vorjahresniveau (Vj.: 8,3 Mio. EUR). Die rückläufige Anzahl der Mitarbeiter in der Holding führte unterdessen - trotz eines geringeren Umfangs der Kurzarbeit - zu einem um 4,0 Mio. EUR auf 21,9 Mio. EUR gesunkenen Personalaufwand (Vj.: 25,9 Mio. EUR). Im Gegensatz dazu notierten die sonstigen betrieblichen Aufwendungen mit 48,2 Mio. EUR einen Zuwachs um 13,6 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr (Vj.: 34,5 Mio. EUR). Dabei machten sich unter anderem auch gestiegene Fuhrparkkosten im Rahmen des konzernweiten Poolings der Firmenfahrzeuge bemerkbar. Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen bezifferten sich auf 6,4 Mio. EUR (Vj.: 8,2 Mio. EUR).

Mit Blick auf die konzerninternen Ergebnisabführungen (Erträge aus Gewinnabführungsverträgen und Aufwendungen aus Verlustübernahme) konnte die Holding aufgrund der insgesamt verbesserten Geschäftstätigkeit der Gruppe mit 216,0 Mio. EUR einen beachtlichen Anstieg um 87,6 Mio. EUR verzeichnen (Vj.: 128,4 Mio. EUR). Demgegenüber bewegten sich die Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens mit 2,1 Mio. EUR nahezu unverändert auf Vorjahresniveau (Vj.: 2,2 Mio. EUR). Auch das Zinsergebnis (sonstige Zinsen und ähnliche Erträge sowie Zinsen und ähnliche Aufwendungen) zeigte sich mit 9,8 Mio. EUR kaum verändert (Vj.: 10,3 Mio. EUR). Die Abschreibungen auf Finanzanlagen enthielten im Vorjahr noch Wertberichtigungen auf Darlehensforderungen gegenüber ehemaligen Konzerngesellschaften. Derartige Wertberichtigungen sind im Berichtsjahr nicht mehr angefallen (0,0 Mio. EUR (Vj.: 7,8 Mio. EUR)).

Mit der verbesserten operativen Geschäftstätigkeit ist auch die steuerliche Bemessungsgrundlage in der Organschaft angestiegen, sodass die Steuern vom Einkommen und Ertrag mit 25,2 Mio. EUR um 4,8 Mio. EUR zugelegt haben (Vj.: 20,4 Mio. EUR). Zu detaillierten Ausführungen im Hinblick auf die latenten Steuern verweisen wir auf Abschnitt C.6 im Anhang der Gesellschaft.

Insgesamt hat damit der Jahresüberschuss der Ströer SE & Co. KGaA vor allem aufgrund der deutlich höheren konzerninternen Ergebnisabführungen auf 135,0 Mio. EUR zugelegt und sich damit mehr als verdoppelt (Vj.: 65,6 Mio. EUR).

Vermögens- und Finanzlage

Die wesentlichen Eckpunkte in der Vermögens- und Finanzlage der Ströer SE & Co. KGaA haben sich gegenüber dem Vorjahr nur punktuell verändert. Während es im Berichtszeitraum bei den immateriellen Vermögensgegenständen und Sachanlagen ebenso wie im Finanzanlagevermögen keine nennenswerten Bewegungen gab, sind im Umlaufvermögen die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände um 37,6 Mio. EUR auf 1.470,7 Mio. EUR angestiegen. Auf der Passivseite haben sich die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten leicht um 12,0 Mio. EUR reduziert, während die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen um 17,8 Mio. EUR zugelegt haben. Das Eigenkapital ist im Berichtsjahr um 23,9 Mio. EUR auf 1.349,0 Mio. EUR angestiegen. Zwar hatte die unterjährige Ausschüttung einer Dividende an die Aktionäre der Gesellschaft in Höhe von 113,3 Mio. EUR zunächst zu einem Rückgang des Eigenkapitals geführt, jedoch wurde dieser durch den erzielten Jahresüberschuss in Höhe von 135,0 Mio. EUR überkompensiert. Unter Berücksichtigung einer weiterhin robusten Eigenkapitalquote von 59,9 % (Vj.: 59,8 %) ergab sich damit zum Bilanzstichtag ein unverändert sehr solides und ausgewogenes Bilanzbild.

In TEUR	2021	2020
Aktiva
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen	17.572	18.348
Finanzanlagen	759.384	762.089
	776.957	780.437
Umlaufvermögen
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	1.470.723	1.433.118
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	192	632
	1.470.915	1.433.750
Rechnungsabgrenzungsposten	2.687	3.366
Bilanzsumme	2.250.559	2.217.553
Passiva
Eigenkapital	1.348.962	1.325.037
Rückstellungen
Steuerrückstellungen	18.947	18.175
Sonstige Rückstellungen	26.136	19.977
	45.082	38.152
Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	631.841	643.878
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten	6.319	9.963
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	218.354	200.523
	856.514	854.364
Bilanzsumme	2.250.559	2.217.553

Vermögensstrukturanalyse

Die Investitionen der Ströer SE & Co. KGaA bewegten sich in puncto immaterielle Vermögensgegenstände marginal über den laufenden Amortisationen, während die Zugänge bei den Sachanlagen durch die laufenden Abschreibungen überkompensiert wurden. Schlussendlich summierten sich die immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen zum Stichtag auf 17,6 Mio. EUR (Vj.: 18,3 Mio. EUR). Ebenfalls leicht rückläufig um 2,7 Mio. EUR entwickelten sich mit 759,4 Mio. EUR die Finanzanlagen der Gesellschaft (Vj.: 762,1 Mio. EUR). Dabei waren es vor allem die etwas niedrigeren Ausleihungen an verbundene Unternehmen, die zu diesem Rückgang führten.

Demgegenüber beliefen sich die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände zum Stichtag auf 1.470,7 Mio. EUR, was einem Anstieg um 37,6 Mio. EUR entsprach (Vj.: 1.433,1 Mio. EUR). In diesem Zusammenhang sind einerseits die im Vergleich zum Vorjahr gestiegenen Forderungen aus konzerninternen Ergebnisabführungen für das Geschäftsjahr 2021 positiv zum Tragen gekommen, während sich andererseits die unterjährige Abführung von Liquiditätsüberschüssen einzelner Tochtergesellschaften an die Konzern-Holding gegenläufig ausgewirkt hat.

Die Guthaben bei Kreditinstituten beliefen sich zum Ende des Berichtsjahres mit knapp 0,2 Mio. EUR etwa auf Vorjahresniveau (Vj.: 0,6 Mio. EUR). Ebenfalls kaum verändert zeigte sich mit 2,7 Mio. EUR der Rechnungsabgrenzungsposten der Gesellschaft (Vj.: 3,4 Mio. EUR). In dieser Position sind unter anderem jene Kreditbeschaffungskosten aktiviert, die in vergangenen Jahren im Rahmen mehrerer Anpassungen der Kreditfazilität aufgelaufen waren. Diese Kosten werden seither über die Laufzeit der Finanzierung abgegrenzt und zeitanteilig aufgelöst.

Finanzstrukturanalyse

Die Ströer SE & Co. KGaA beendete das Geschäftsjahr 2021 mit einem Eigenkapital in Höhe von 1.349,0 Mio. EUR (Vj.: 1.325,0 Mio. EUR). Positiv wirkte sich in diesem Zusammenhang vor allem der laufende Jahresüberschuss der Gesellschaft mit 135,0 Mio. EUR aus (Vj.: 65,6 Mio. EUR). Des Weiteren hat auch die Ausübung von Aktienoptionen im Rahmen eines Aktienoptionsprogramms mit 2,3 Mio. EUR (Vj.: 3,5 Mio. EUR) zu diesem Anstieg beigetragen, während sich die Ausschüttung einer Dividende an die Aktionäre der Ströer SE & Co. KGaA mit 113,3 Mio. EUR (Vj.: 113,2 Mio. EUR) gegenläufig ausgewirkt hat. Insgesamt bewegte sich die Eigenkapitalquote mit 59,9 % auf einem weiterhin sehr komfortablen Niveau (Vj.: 59,8 %).

Leicht angestiegen sind im Berichtszeitraum die Rückstellungen der Gesellschaft, die mit 45,1 Mio. EUR um 6,9 Mio. EUR über dem Vorjahr lagen (Vj.: 38,2 Mio. EUR). Im Kern war dieser Anstieg unter anderem den gestiegenen Rückstellungen für ausstehende Rechnungen und für Instandhaltungen geschuldet. Im Gegensatz dazu sind die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um 12,0 Mio. EUR auf 631,8 Mio. EUR zurückgegangen (Vj.: 643,9 Mio. EUR). Auch die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten lagen zum Stichtag mit 6,3 Mio. EUR um 3,7 Mio. EUR unter dem Vorjahr (Vj.: 10,0 Mio. EUR), wobei der Rückgang der sonstigen Verbindlichkeiten im Wesentlichen auf rückläufige Umsatzsteuer-Verbindlichkeiten (-4,5 Mio. EUR) zurückzuführen war.

Mit Blick auf die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen verzeichnete die Gesellschaft einen verhaltenen Anstieg um 17,8 Mio. EUR auf 218,4 Mio. EUR. Dabei handelte es sich im Wesentlichen um gestiegene Verbindlichkeiten aus der unterjährigen Abführung von Liquiditätsüberschüssen einzelner Tochtergesellschaften an die Konzern-Holding. Teilweise kompensiert wurde dieser Effekt durch die Begleichung von Verbindlichkeiten aus Ergebnisabführungen, die auf das Vorjahr entfielen.

Liquiditätsanalyse

Die Ströer SE & Co. KGaA verfügt im Rahmen ihrer Kreditfazilität über langfristige Kreditlinien in einem Umfang von 600,0 Mio. EUR, die bei Bedarf um weitere 100,0 Mio. EUR erhöht werden können. Die Kreditlinien sind in voller Höhe als flexible Revolving Facility ausgestaltet und bis zum Dezember 2023 fest zugesagt. Zum 31. Dezember 2021 waren von diesen Kreditlinien insgesamt 302,0 Mio. EUR (Vj.: 418,2 Mio. EUR) frei verfügbar.

Das Nettofinanzvermögen der Gesellschaft belief sich zum 31. Dezember 2021 auf 714,2 Mio. EUR (Vj.: 684,3 Mio. EUR). Die nachfolgende Übersicht stellt die Zusammensetzung des Nettofinanzvermögens der Ströer SE & Co. KGaA zum Stichtag dar:

In Mio. EUR	31.12.2021	31.12.2020
(1) Forderungen gegen verbundene Unternehmen	1.462,7	1.425,0
(2) Ausleihungen an verbundene Unternehmen	101,5	103,1
(3) Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	0,2	0,6
(1)+(2)+(3) Summe Finanzvermögen	1.564,4	1.528,7
(4) Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	631,8	643,9
(5) Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	218,4	200,5
(4)+(5) Summe Finanzverbindlichkeiten	850,2	844,4
(1)+(2)+(3)-(4)-(5) Nettofinanzvermögen	714,2	684,3
Eigenkapitalquote (in %)	59,9 %	59,8 %

Die Ströer SE & Co. KGaA ist als Holdinggesellschaft eng mit der Entwicklung der gesamten Ströer Gruppe verbunden. Aufgrund des positiven Nettofinanzvermögens, der komfortablen Eigenkapitalquote sowie der Erwartung, dass sich die Ergebnisse der Tochtergesellschaften nach Überwindung der Covid-19-Pandemie in Summe besser darstellen, ist die Gesellschaft nach unserer Überzeugung ebenso wie die gesamte Gruppe für zukünftige Herausforderungen bestens aufgestellt. Die Chancen und Risiken der Gesellschaft gehen im Wesentlichen mit den Chancen und Risiken der Ströer Gruppe einher.

Voraussichtliche Entwicklung der Gesellschaft

Die voraussichtliche Entwicklung der Ströer SE & Co. KGaA hängt aufgrund ihrer Eigenschaft als Konzernmuttergesellschaft von der Entwicklung des Gesamtkonzerns ab. Die Entwicklung des Gesamtkonzerns wird wiederum spürbar durch die weitere Entwicklung der Covid-19-Pandemie beeinflusst. Dabei würden insbesondere erneute Lockdowns spürbare Auswirkungen auf das Außenwerbegeschäft der Gruppe nach sich ziehen, wodurch eine verlässliche Prognose zum jetzigen Zeitpunkt erschwert wird. Wir gehen jedoch insgesamt aufgrund der im Prognosebericht des Konzerns dargestellten Entwicklung der Ertragslage für das Jahr 2022 davon aus, dass die Tochtergesellschaften - abhängig von der weiteren Entwicklung der Covid-19-Pandemie - im Jahr 2022 insgesamt nochmals spürbar höhere Ergebnisbeiträge erwirtschaften werden als im Jahr 2021 und die Ströer SE & Co. KGaA damit ein Jahresergebnis auf einem entsprechend nennenswert höheren Niveau als im Jahr 2021 erzielen wird.

INFORMATIONEN ZUR AKTIE ¹

Vor dem Hintergrund des Lockdowns im Kernmarkt Deutschland, der bis ins Frühjahr 2021 andauerte, und der auch im weiteren Jahresverlauf anhaltenden Herausforderungen und Unsicherheiten aufgrund der Covid-19-Pandemie, konnte die Aktie von Ströer nicht an die starke Entwicklung des Vorjahres anschließen. Dagegen hatten die internationalen, wie nationalen Leitindizes, getrieben im Wesentlichen von Large Caps, ihre positiven Entwicklungen fortgesetzt. So legte der DAX über das Gesamtjahr 2021 um 15,8 % (Vj.: 3,5 %) zu. Der MDAX, in dem die Aktie der Ströer SE & Co. KGaA notiert ist, stieg um 14,1 % (Vj.: 8,8 %).

Der DAXsector All Media Index zeigte sich leicht besser als im Vorjahreszeitrum und stieg im Jahresverlauf um rund 7,1 % (Vj.: 5,9 %).

Trotz der insgesamt guten Grundstimmung und positiven Gesamtentwicklungen der Aktienmärkte, wies die Aktie der Ströer SE & Co. KGaA im ersten Halbjahr eine unterdurchschnittliche Entwicklung gegenüber den maßgeblichen Indizes auf. Vor dem Hintergrund der positiven Geschäftsentwicklung konnte die Aktie jedoch im zweiten Halbjahr wieder an die allgemeine Marktentwicklung anschließen. Nachdem das Papier im Dezember 2020 nahe dem historischen Allzeithoch schloss, entwickelte sich die Ströer Aktie im Laufe des Geschäftsjahres 2021 rückläufig. Zum Stichtag lag die Aktie bei 69,30 EUR und damit um rund 14,4 % unter dem Schlusskurs des Vorjahres. Unter Berücksichtigung der Dividendenzahlung (Total Return) in Höhe von 2,00 EUR im September 2021 lag die Performance, leicht, um rund 3 Prozentpunkte besser.

Die Ströer Aktie im Jahr 2021 im Vergleich (indexiert, in %)

Die Ströer Aktie im 3 Jahresvergleich (indexiert, in %)

Quelle: Factset

¹ Dieser Abschnitt ist nicht Teil der Abschlussprüfung durch den unabhängigen Abschlussprüfer.

Im 3-Jahresvergleich konnte die Ströer Aktie (Total Return) die Entwicklung des MDAX und des DAX um rund 18- bzw. 30 Prozentpunkte deutlich übertreffen.

Ströer im Dialog mit dem Kapitalmarkt

Insbesondere in herausfordernden Zeiten, wie in dem durch Corona geprägten Geschäftsjahr 2021, ist eine aktive und kontinuierliche Kommunikation mit Investoren und Analysten von zentraler Bedeutung für die Investor Relations Arbeit bei der Ströer SE & Co. KGaA. Das Ziel von Investor Relations ist es, sowohl durch direkten Kontakt, per Videokonferenz, als auch über die Webseite und den E-Mail-Verteiler, privaten und institutionellen Investoren, Analysten sowie weiteren interessierten Kapitalmarktteilnehmern das Unternehmen zu präsentieren und die Strategie sowie Potenziale zu erläutern. Coronabedingt konnten in 2021 keine klassischen Roadshowaktivtäten stattfinden. Vielmehr lag der Schwerpunkt auf einer Vielzahl an virtuellen Roadshows und virtuellen Investmentkonferenzen. Diese haben sich zu mittlerweile etablierten Formaten entwickelt, um zeitnah über aktuelle Entwicklungen des Unternehmens zu informieren. Um Investoren und Analysten kontinuierlich auf dem aktuellen Stand über das Unternehmen und den Geschäftsverlauf zu halten, hat der Vorstand des persönlich haftenden Gesellschafters im Geschäftsjahr 2021, zusätzlich zu den Standard Investor Relations Aktivitäten, in einem Trading Update im Juni den Kapitalmarkt über die Geschäftsentwicklungen und den erwarteten weiteren Geschäftsverlauf informiert. Daneben fand im Oktober 2021 noch zusätzlich ein Kapitalmarkttag statt, um den Investoren und Analysten die aktuellen Entwicklungen und Pläne zur strategischen Weiterentwicklung, sowie mittelfristige Ziele bis einschließlich 2026 vorzustellen.

Neben Investor Relations hat der Vorstand des persönlich haftenden Gesellschafters an einer Vielzahl von virtuellen Investorengesprächen teilgenommen, um sich den Fragen der Kapitalmarktteilnehmer zu stellen. Zur optimalen Steuerung der Kapitalmarktaktivitäten wertet Investor Relations kontinuierlich die Aktionärsstruktur aus und plant entsprechend seine Aktivitäten. Daneben ist die Webseite ein zentrales Kommunikationsmittel. Auf → ir.stroeer.com berichtet Ströer zeitnah über kapitalmarktrelevante Informationen und stellt alle Investor Relations Dokumente dort zum Download zur Verfügung.

Ordentliche Hauptversammlung

Aufgrund der Covid-19-Pandemie und der damit verbundenen Kontaktbeschränkungen wurde die Aktionärsversammlung erneut als virtuelle Hauptversammlung durchgeführt. Diese fand am 3. September 2021 statt. Insgesamt waren rund 50 Mio. Stückaktien bzw. rund 87 % des Grundkapitals vertreten. Im Rahmen der Abstimmung wurden alle Beschlussvorschläge des Aufsichtsrats und des persönlich haftenden Gesellschafters angenommen. Hierzu zählte auch die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 2,00 EUR pro dividendenberechtigter Stückaktie.

Börsennotierung, Marktkapitalisierung und Handelsvolumen

Die Aktie der Ströer SE & Co. KGaA ist im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse notiert und im MDAX gelistet. Auf Basis des Schlusskurses vom 31. Dezember 2021 betrug die Marktkapitalisierung rund 3,9 Mrd. EUR (Vj.: 4,6 Mrd. EUR). Das durchschnittliche tägliche Handelsvolumen der Ströer Aktie auf Xetra lag 2021 bei rund 63.400 Stück (Vj.: 112.000 Stück).

Analystenstudien

Derzeit wird die Ströer SE & Co. KGaA von 15 nationalen und internationalen Banken analysiert. Von den Einschätzungen zum Ende der zwölfmonatigen Berichtsperiode lauten elf "Kaufen" und vier "Halten".

Die aktuellen Broker-Einschätzungen können unter www.stroeer.com/investor-relations eingesehen und der nachfolgenden Tabelle entnommen werden:

Investment Bank	Empfehlung
Exane BNP Paribas	Kaufen
HSBC	Kaufen
Hauck & Aufhäuser	Kaufen
UBS	Kaufen
Warburg Research	Kaufen
Nord/LB	Kaufen
J.P. Morgan	Kaufen
Barclays	Kaufen
Morgan Stanley	Kaufen
LBBW	Halten
Deutsche Bank	Kaufen
Kepler Cheuvreux	Kaufen
Goldman Sachs	Halten
Citi	Halten
Oddo BHF	Halten

Aktionärsstruktur

Zum Jahresende 2021 hielt Udo Müller, Gründer und Co-Vorsitzender des Vorstands, direkt 6,18 % und mittelbar über zwischengeschaltete Tochtergesellschaften 15,99 %, insgesamt 22,17 %. Dirk Ströer hielt mittelbar über zwischengeschaltete Tochtergesellschaften 19,49 % und Christian Schmalzl, Co-Vorsitzender des Vorstands, hielt rund 0,05 % sowie Christian Baier 0,003 % der Aktien an der Ströer SE & Co. KGaA. Udo Müller und Dirk Ströer sind Vertragsparteien in einem Stimmbindungs- und Poolvertrag. Der Streubesitz betrug rund 43 %. Laut den der Gesellschaft vorliegenden Mitteilungen zum Stichtag 31. Dezember 2021 waren Ströer die folgenden Stimmrechtsanteile an der Ströer SE & Co. KGaA von über 3 % bekannt: Allianz Global Investors GmbH 9,01 %, ValueAct Holdings GP, LLC 6,17 %, Deutsche Telekom Trust e.V., 4,93 %, DWS Investment, 4,92 % und Credit Suisse, 3,44 %.

Aktionärsstruktur der Ströer SE & Co. KGaA

Stand 31.12.2021 in %

Dividendenpolitik

Im abgelaufenen Berichtsjahr hat die Ströer SE & Co. KGaA eine 2,00-EUR-Dividende pro dividendenberechtigter Stückaktie ausgeschüttet. Vor dem Hintergrund der soliden Finanzlage des Konzerns und der erwarteten positiven Geschäftsentwicklung ist die Gesellschaft damit, über den im Rahmen ihrer Dividendenpolitik formulierten Ausschüttungskorridor von 50 - 75 % des bereinigten Konzernergebnisses hinausgegangen.

Die Ströer SE & Co. KGaA beabsichtigt die Aktionäre weiterhin an einer erfolgreichen Gewinnentwicklung zu beteiligen.

Kenndaten der Ströer SE & Co. KGaA Aktie zum 31. Dezember 2021

Grundkapital	56.691.571 EUR
Anzahl der Aktien	56.691.571
Gattung	Nennwertlose Inhaberstammaktien (anteiliger Betrag von 1,00 EUR je Aktie am Grundkapital)
Erstnotierung	15. Juli 2010
ISIN (International Securities Identification Number)	DE0007493991
WKN (Wertpapierkennnummer)	749399
Börsenkürzel	SAX
Tickersymbol Reuters	SAXG.DE
Tickersymbol Bloomberg	SAX/DE
Marktsegment	Prime Standard
Index	MDAX
Jahresanfangskurs 2021 ¹	81,40 EUR
Jahresendkurs 2021 ¹	69,30 EUR
Höchstkurs 2021 ¹	81,70 EUR
Tiefstkurs 2021 ¹	64,65 EUR

¹ XETRA-Kurs in EUR

MITARBEITER

Die Digitalisierung in der Medienbranche stellt weiterhin höchste Anforderungen an die Mitarbeiter. Dies gilt sowohl für die interne Zusammenarbeit mit Kollegen, als auch für die externe Interaktion mit den Kunden, und betrifft sowohl technisches Know-how einerseits, als auch Kreativität und neue Arbeitsformen andererseits.

Ströer möchte dabei seinem Anspruch gerecht werden, diese Veränderungen aktiv mitzugestalten und dabei als Pionier voranzugehen. Durch die bereits zuvor angewandten kollaborativen, flexiblen und agilen Arbeitsformen konnten die Arbeitsabläufe mit Einsetzen der Pandemie sehr schnell und zeitnah vollständig virtuell abgebildet werden. Hierzu wurden Führungskräfte und Mitarbeiter im Rahmen von digitalen Online-Schulungen zu den Themen "Meeting over Distance" und "Lead over Distance" entsprechend vorbereitet. Darüber hinaus hat Ströer seinen Mitarbeitern während der gesamten Pandemie mittels einer Ideenwerkstatt zusätzlichen Raum für Kreativität gegeben.

Im Jahr 2021 konnte die Kurzarbeit beendet und in den Normalmodus zurückgekehrt werden. Gleichzeitig haben wir die Sicherheit der Mitarbeiter mit weiterhin geltenden strengen Zugangs-, Hygiene- und Abstandsregelungen sowie hybriden Arbeitsformen jederzeit gewährleistet. Darüber hinaus wurde unmittelbar nach dem entsprechenden Beschluss der Bundesregierung erfolgreich eine Software zur Kontrolle der 3G-Regel am Arbeitsplatz eingeführt.

Auch das Thema Nachhaltigkeit treibt Ströer aktiv voran und hat hierfür den ersten Nachhaltigkeitsmonat im September 2021 veranstaltet. Die Mitarbeiter konnten sich jeden Freitag zu verschiedenen Themen aus den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung informieren sowie über Schwerpunktthemen im Bereich ESG (Environment/Social/Governance) diskutieren. Das spannende Programm setzte sich aus Beiträgen von externen und internen Referenten sowie interaktiven Workshops zusammen. Mit Ende des Nachhaltigkeitsmonats wurde die "Nachhaltigkeitswerkstatt" implementiert, damit die hier angestoßenen Themen für die Mitarbeiter erlebbar werden und sie sich selbst und ihre Ideen einbringen und diese vor allem auch umsetzen können.

Vor dem Hintergrund der voranschreitenden Digitalisierung und der zunehmenden Umsetzung agiler Arbeitsformen hat Ströer in 2021 das Angebot an Online-Schulungen für Führungskräfte zum Thema "Digital Leadership" ausgebaut, um seine Führungskräfte auf diesem Wege fit für die Führung der Zukunft zu machen.

Im Jahr 2021 hat die Ströer Gruppe ca. 60.000 Bewerbungen erhalten. In diesem Zusammenhang hat sich vor allem auch das digitale Empfehlungsprogramm bewährt, wodurch Empfehlungen unter anderem über Online-Kanäle weitergeleitet werden können.

Digitales Leadership Workshop Konzept

Mit dem stetigen Ausbau der Internet-Präsenz sorgt die Ströer Gruppe zudem für eine bessere Auffindbarkeit im Netz und hat darüber hinaus mit dem Aufbau eines eigenen Rekrutierungsteams auf den sich weiter verschärfenden Fachkräftemangel reagiert.

Vielfalt war und ist ein wichtiger Grundsatz für die Zusammenarbeit im Konzern. Ströer unterstützt Vielfalt in jeglicher Hinsicht und fördert eine Kultur von Wertschätzung und Fairness. In 2021 hat Ströer die Zusammenarbeit des internen Frauennetzwerkes EmpowHer erweitert. Der Fokus auf Diversity führte zu vielen Höhepunkten und Diskussionsrunden am Diversity Tag, unterstützt durch den Beitritt zur Charta der Vielfalt. Die daraus entstehenden internen Impulse wurden aufgenommen und es wurde in der Nachhaltigkeitswerkstatt die Gründung des Netzwerkes LOUT (LGBT+ -Netzwerk) angestoßen.

Durch ansprechende moderne Bürowelten, flexible Arbeitszeitmodelle, sowie viele weitere Leistungen, wie z. B. der Betriebskindergarten in Köln und die Programme Jobbike und Joblunch für eine attraktive Brutto-/Nettolohn-Umwandlung, bietet Ströer viele innovative Rahmenbedingungen für bestehende und neue Mitarbeiter.

Beschäftigungssituation

Mitarbeiterzahl

Der Ströer Konzern beschäftigte zum Jahresende 10.079 (Vj.: 10.003) Mitarbeiter in Voll- und Teilzeitbeschäftigung, die sich auf die nachfolgenden Unternehmensbereiche verteilen:

Mitarbeiter nach Unternehmensbereichen

Stichtag 31.12.2021

Betriebszugehörigkeit und Altersverteilung

Zum Bilanzstichtag waren die Mitarbeiter im Schnitt 4,7 Jahre (Vj.: 4,6 Jahre) im Ströer Konzern beschäftigt. Dabei verfügt Ströer insgesamt über eine ausgewogene Altersstruktur, da Ströer grundsätzlich bestrebt ist, junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch gezielte Ausbildungsprogramme für das Unternehmen zu begeistern und sie dadurch auch langfristig zu binden. Kollegen, die auf eine umfassende berufliche Erfahrung zurückblicken, begleiten sie auf ihrem Weg.

Altersverteilung im Konzern

2021 in %

Geschlechterverteilung

→ Ströer hatte im Geschäftsjahr 2021 weiterhin ein sehr ausgewogenes Geschlechterverhältnis. Der Anteil weiblicher Beschäftigter im Konzern ist im Jahresverlauf marginal gestiegen. Zum Jahresende waren zu 49 % Männer und zu 51 % Frauen in der Ströer Gruppe beschäftigt. Damit ist die Verteilung im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Die ausgewogene Geschlechterverteilung ist nicht zuletzt das Resultat der attraktiven Arbeitszeitmodelle und der hybriden Arbeitsweise, wodurch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gefördert wird und Ströer sich als modernes Unternehmen auszeichnet.

Geschlechterverteilung der Mitarbeiter nach Unternehmensbereichen

2021 in %

Aus- und Weiterbildung

Berufsausbildung und Studium

Ströer bildet bundesweit insgesamt 154 Nachwuchskräfte aus. Auch im Jahr 2021 wurde Ströer in der Umfrage "Deutschlands beste Ausbilder" des Wirtschaftsmagazins CAPITAL erneut mit fünf Sternen bewertet und zählt damit zu besten Ausbildern Deutschlands. Neben der klassischen Berufsausbildung wurde auch das Ströer-Programm für duale Studienplätze ausgebaut. Auch hier wurde Ströer in der Umfrage erneut mit 5 Sternen bewertet. Neben dem berufsbegleitenden BA-Studium bieten wir seit 2018 auch ein Master-Programm an.

Natürlich bietet Ströer erfolgreichen BA-Studenten und Auszubildenden gute Chancen auf eine Übernahme und hat auch im vergangenen Jahr viele junge Talente in verschiedensten Unternehmensbereichen übernommen.

Weiterbildung und Qualifizierung

Ströer bietet seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Perspektiven, ihre beruflichen Ziele innerhalb des Ströer-Konzerns zu erreichen. Zudem wurde das bestehende Trainee-Programm in den letzten Jahren kontinuierlich ausgeweitet, um Berufseinsteigern eine vielfältige Einarbeitung und Orientierung zu bieten. Ein Einstieg als Trainee ist in den nachfolgenden drei Bereichen möglich: General Management, Personal und Vertrieb.

Die Teilnehmer des Talentprogramms entwickelten sich hervorragend weiter und viele sind innerhalb der Ströer-Gruppe ihre nächsten Karriereschritte gegangen. In der dritten Runde des im Jahr 2019 gestarteten "Jump 'n Grow" Programms hat Ströer aufgrund der Pandemie einige Bausteine digital durchgeführt, andere wurden pausiert. Eine regelmäßige Diskussion fand zudem weiterhin im Rahmen von Buchbesprechungen und Online-Kursen statt. Dieses Programm wird in Q2 2022 beendet. Der vierte Jahrgang des Programms startet im September 2022. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können ab Mai 2022 ihre Bewerbung für das Programm einreichen. Die Bausteine des Programms umfassen Workshops, Trainings, Kamingespräche mit den Vorständen sowie die Mitarbeit in gemeinsamen Projekten. Darüber hinaus wird die Vernetzung für die Dauer des Programms durch eine gezielte Verknüpfung mit Mentoren aus der oberen Führungsebene unterstützt, die als Sparring Partner und Wegbegleiter ebenfalls an Teilen des Programms teilnehmen.

CHANCEN- UND RISIKOBERICHT

Chancen- und Risikomanagementsystem

Unter dem Begriff Risiko versteht Ströer sämtliche, durch die Unsicherheit der Zukunft ausgelöste Planabweichungen, die für das Unternehmen sowohl eine Gefahr als auch eine Chance darstellen und dadurch bei Eintritt potenzielle Auswirkungen auf die Unternehmensziele sowie den Fortbestand des Unternehmens haben können.

Das Risikomanagement der Ströer Gruppe umfasst die Gesamtheit aller Aktivitäten für einen systematischen Umgang mit Risiken. Innerhalb des Risikomanagements werden Risiken nach einer einheitlichen Systematik frühzeitig identifiziert und analysiert sowie Maßnahmen zur Optimierung des Chancen- und Risikoverhältnisses abgeleitet. Als wesentlichen Bestandteil des Risikomanagementsystems betreibt Ströer ein konzernweites Risikofrüherkennungssystem, das im Einklang mit den gesetzlichen Anforderungen gemäß § 91 Abs. 2 AktG steht.

Der Vorstand des persönlich haftenden Gesellschafters trägt die Verantwortung für das Risikomanagement der Ströer SE & Co. KGaA, das integraler Bestandteil der Unternehmensführung und damit der Corporate Governance der Ströer Gruppe ist. Zudem ist der kontinuierliche Umgang mit Chancen und Risiken integraler Bestandteil des Planungs- und Kontrollprozesses.

Risikostrategie

Im Vordergrund unserer Risikostrategie steht nicht die strikte Vermeidung von Risiken. Vielmehr geht es uns darum sicherzustellen, dass unsere unternehmerischen Entscheidungen auf wohl informierten Abwägungen von Chancen und Risiken beruhen. Gleichzeitig gilt es, solche Risiken rechtzeitig zu identifizieren, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten, um hier umgehend Maßnahmen zur Vermeidung oder Begrenzung solcher Risiken einleiten zu können. Ein offener und verantwortungsbewusster Umgang mit Risiken ist wesentlich für unsere Risikokultur und wird insbesondere durch den Vorstand kommuniziert und vorgelebt.

Governance, Risk & Compliance Organisation

Prüfungsausschuss	Überwacht die Implementierung und Umsetzung
Vorstand	Trägt Implementierungs- und Umsetzungsverantwortung
Zentralbereich Governance, Risk & Compliance (GRC)	Unterstützt bei der Implementierung und Umsetzung durch Richtlinien und Methodik, definiert Mindestanforderungen
Cluster-Risk-Officer	Stellt Implementierung und Umsetzung innerhalb der Cluster-Gesellschaften sicher
Konzern-Gesellschaften	Implementieren die definierten GRC-Strukturen und Maßnahmen gem. gesetzlicher und interner Vorgaben

Risikotragfähigkeit

Wesentlicher Indikator für die Risikotragfähigkeit der Ströer Gruppe ist der Nettoverschuldungsgrad, da er einen direkten Bezug zur Liquidität des Unternehmens aufweist und als relevante Kennzahl zur Bonitätsbewertung, und damit der Möglichkeit des Unternehmens zur weiteren Finanzierung, herangezogen wird. Sämtliche im Risikomanagementprozess identifizierten Risiken werden daher unter Verwendung einer Monte-Carlo-Simulation hinsichtlich ihrer Auswirkung auf den Nettoverschuldungsgrad bewertet. Der unter Berücksichtigung der Risiken simulierte Nettoverschuldungsgrad soll dabei den vom Vorstand des persönlich haftenden Gesellschafters als Risikotragfähigkeit definierten Nettoverschuldungsgrad keinesfalls überschreiten.

Risikomanagementorganisation

Die organisatorische Einbettung des Risikomanagements im Konzern erfolgt über die im Jahr 2021 neu etablierte Governance, Risk & Compliance Organisation:

Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats der Ströer SE & Co. KGaA überwacht das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem.

Der Vorstand des persönlich haftenden Gesellschafters trägt die übergeordnete Implementierungs- und Umsetzungsverantwortung für ein angemessenes und wirksames internes Kontroll- und Risikomanagementsystem. Er stellt sicher, dass den Fortbestand des Unternehmens gefährdende oder sich erheblich auf die Erreichung der Unternehmensziele auswirkende Risiken frühzeitig erkannt, bewertet, gesteuert und überwacht werden. Zudem trägt er dazu bei die Risikoerkennung und -kommunikation in allen Unternehmensbereichen zu stärken und hinsichtlich der Risikokultur innerhalb der gesamten Ströer Gruppe zu sensibilisieren.

Der Vorstand wird dabei durch den Zentralbereich Governance, Risk & Compliance (GRC) unterstützt, welcher insbesondere die notwendigen Leit- und Richtlinien als Basis der Aufbau- und Ablauforganisation des Risikomanagements zur Verfügung stellt. Durch die Bereitstellung zentraler Tools und Methodiken zur Risikoerfassung und -bewertung wird ein strukturierter und einheitlicher Risikomanagementprozess ermöglicht. Zugleich ist der Zentralbereich GRC mit Unterstützung der Cluster-Risk-Officer für die konzernweite Risikokoordinierung, -überwachung und -berichterstattung zuständig und stellt durch die Durchführung von Schulungen die einheitliche Umsetzung der zentralen Vorgaben im Konzern sicher.

Unterhalb der Konzern-Segmente wurden mehrere Konzern-Gesellschaften (Cluster) im Rahmen der Corporate Governance Strukturen zusammengezogen und Verantwortlichkeiten (Cluster-Risk-Officer) geschaffen, welche die Implementierung und Umsetzung in den einzelnen Konzern-Gesellschaften sicherstellen und unterstützen. Der Cluster-Risk-Officer steuert den Risikomanagementprozess und die Risikosituation innerhalb seines Verantwortungsbereiches. Er überwacht dabei insbesondere die Identifikation und Bewertung von Risiken innerhalb der relevanten Tochtergesellschaften sowie die Umsetzung der risikominimierenden Maßnahmen.

Das Chancen- und Risikomanagement der Ströer Gruppe ist grundsätzlich so ausgerichtet, dass die Risiken der einzelnen Segmente, Cluster und Gesellschaften des Konzerns vollständig erfasst werden. Dazu sind die Geschäftsführer der einzelnen Konzern-Gesellschaften verpflichtet entsprechende Strukturen und Maßnahmen gemäß gesetzlichen und konzerninternen Vorgaben zu implementieren und den operativen Risikomanagementprozess sicherzustellen. So können Risiken auf der Ebene, auf der sie entstehen und gesteuert werden, angemessen und möglichst vollständig erfasst werden.

Risikomanagementprozess

Die Ströer SE & Co. KGaA betreibt ein umfassendes Risikomanagementsystem, welches sich klassischerweise in einen strategischen und einen operativen Risikomanagementprozess untergliedern lässt.

Der strategische Risikomanagementprozess wird dabei im Wesentlichen durch den Vorstand der Ströer SE & Co. KGaA in Zusammenarbeit mit dem Zentralbereich GRC gesteuert und umgesetzt.

Risikomanagementprozess

Der operative Risikomanagementprozess erfolgt hingegen halbjährlich auf Ebene der Cluster und Konzerngesellschaften. Durch die Verwendung der konzernweiten, durchgängigen Risikomanagementmethodik, kodifiziert in den entsprechenden Leit- und Richtlinien des Zentralbereichs GRC, sowie die Verwendung einheitlicher Erfassungs- und Bewertungstools wird ein effizienter und effektiver operativer Risikomanagementprozess sichergestellt. Der Risikomanagementprozess wurde im Geschäftsjahr 2021, unter Berücksichtigung der Anforderungen des Gesetzes zur Stärkung der Finanzmarktintegrität (FISG) überprüft und insbesondere in den Bereichen der Risikoidentifikation und -bewertung weiterentwickelt.

Identifikation

Grundlage des Risikomanagements ist die Identifikation wesentlicher Risiken hinsichtlich ihrer Auswirkung auf die Unternehmensziele. Die Verantwortung der umfassenden Identifikation solcher wesentlichen Risiken obliegt den Geschäftsführungen der jeweiligen Konzerngesellschaften. Diese werden dabei durch die Cluster-Risk-Officer unterstützt. Jedes Risiko wird einem sogenannten Risikoverantwortlichen (Risk Owner) zugeordnet, der die Verantwortung und Kompetenz für eine angemessene Überwachung und Steuerung des Risikos hat.

Die Überprüfung der Vollständigkeit der in das Risikomanagement einbezogenen Konzerngesellschaften erfolgt mindestens einmal jährlich im Rahmen eines etablierten Prozesses durch den Zentralbereich Governance, Risk & Compliance. Die Gesellschaften werden dabei den jeweiligen Clustern und somit auch dem verantwortlichen Cluster-Risk-Officer zugeordnet, um eine konzernweite und möglichst vollständige Bottom-Up-Risikoberichterstattung zu ermöglichen.

Bewertung

Die Bewertung der Risiken erfolgt in einem zweistufigen Prozess. Zunächst wird aus erwarteter Schadenshöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit der Schadenserwartungswert (SEW) gebildet und so eine erste Klassifizierung der Einzelrisiken in die Kategorien kritisch, hoch, mittel, niedrig vorgenommen. Die Bewertung erfolgt dabei auf Basis des sogenannten Netto-Risikos, d. h. dass bestehende Maßnahmen zur Risikovermeidung oder -minimierung bereits berücksichtigt werden. Bezugsgröße für die Bewertung und Kategorisierung der Risiken ist ein über vier Quartale gebildeter, durchschnittlicher EBITDA auf Konzernebene (vergleiche nachfolgende Grafik; "Risikomatrix SEW"). Die Bewertung der Risiken in Bezug auf die Risikotragfähigkeit der Ströer SE & Co. KGaA erfolgt dann im nächsten Schritt im Zuge der Risikoaggregation und -simulation.

Aggregation, Simulation und Bewertung der Risikotragfähigkeit

Die in den Gesellschaften identifizierten Risiken werden durch die Cluster-Risk-Officer überprüft, aggregiert und mögliche Interdependenzen identifiziert.

Die Bewertung der Gesamtrisikosituation der Ströer Gruppe in Bezug zur Risikotragfähigkeit und unter Berücksichtigung möglicher weiterer Interdependenzen der Einzelrisiken erfolgt dann im Rahmen einer Monte-Carlo-Simulation durch den Zentralbereich GRC. Dies ermöglicht auch die Identifikation möglicher "bestandsgefährdender Entwicklungen" infolge kombinierter Auswirkungen mehrerer Einzelrisiken.

Risikomatrix SEW (Bewertung Einzelrisiken)

Des Weiteren erfolgt durch Sensitivitätsanalyse (Auswirkung des Einzelrisikos auf die Risikosimulation) eine zusätzliche Identifikation wesentlicher Einzelrisiken über die reine Ermittlung der Schadenserwartungswerte (SEW) hinaus.

Bewertung Sensitivität

Steuerung

Ergeben sich durch die Identifikation und Bewertung der Risiken für die Ströer Gruppe wesentliche Einzelrisiken, so werden diese durch zusätzliche Maßnahmen hinsichtlich ihrer möglichen Eintrittswahrscheinlichkeit oder der erwarteten Schadenshöhe reduziert. Dies erfolgt in der Regel immer dann, wenn die Risikosensitivität einzelner Risiken den Wert von 15 % des Risikotragfähigkeitspotenzials überschreitet. Bestehen angesichts der aktuellen Risikobewertung keine Bedenken, wird das Risiko akzeptiert und keine weiteren Maßnahmen ergriffen. Das Risiko wird jedoch weiterhin überwacht, um sicherzustellen, dass definierte Risikotoleranzen zukünftig nicht überschritten werden.

Reporting

Die Überwachung und Berichterstattung sind wesentliche Bestandteile des ganzheitlichen Risikomanagementprozesses. Dabei sollen relevante Änderungen der Risikolage berücksichtigt und die Effektivität der ergriffenen Maßnahmen überwacht werden. Zudem stellt die Dokumentation und Berichterstattung der Risiken und Maßnahmen sicher, dass die relevanten Entscheidungsträger und Gremien (insbesondere Vorstand und Aufsichtsrat) umfassend über die Risikolage der Ströer Gruppe informiert sind.

Ad-Hoc-Risikoberichterstattung

Zusätzlich zum beschriebenen formalen, halbjährlich durchgeführten Risikomanagementprozess werden Risiken fortlaufend identifiziert, beurteilt und durch entsprechende Maßnahmen minimiert. Falls auf Grund aktueller Ereignisse oder zusätzlicher Informationen erforderlich und angemessen, sind Risiken auch außerhalb des halbjährlichen Prozesses an den Zentralbereich GRC und den Vorstand zu berichten.

Überwachung

Die Interne Revision der Ströer SE & Co. KGaA gibt regelmäßig eine objektive Einschätzung der Angemessenheit und Wirksamkeit des Risikomanagementsystems gegenüber Vorstand und Prüfungsausschuss ab. Zudem kann sie im Rahmen ihrer Prüfungstätigkeit auch die Wirksamkeit des Risikomanagementprozesses sowie die Einhaltung der Leit- und Richtlinien zum Risikomanagement von ausgewählten Geschäfts- oder Fachbereichen in den jährlichen Prüfungsumfang einschließen.

Das Risikomanagementsystem wird regelmäßig, sowohl durch die Interne Revision als auch durch Dritte, auf Angemessenheit und Wirksamkeit überprüft und gegebenenfalls angepasst. Die im aktuellen Geschäftsjahr durchgeführte Überprüfung des Risikomanagementprozesses durch die Interne Revision ergab keine signifikanten Mängel oder Schwächen.

Selbstredend gibt es stets Verbesserungsmöglichkeiten im Risikomanagement- und Berichterstattungsprozess, an denen der Vorstand sowie der Zentralbereich GRC und die Cluster-Risk-Officer gemeinsam arbeiten. Dies betrifft vor allem die Gewährleistung einer einheitlichen Vorgehensweise bei der Identifikation und Bewertung der Risiken.

Der Vorstand berichtet dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats mit Unterstützung des Zentralbereichs GRC regelmäßig über die Ergebnisse und die Effektivität des Risikomanagementsystems sowie die damit verbundene Einhaltung der rechtlichen Anforderungen.

Abschließend hat der Jahresabschlussprüfer der Ströer SE & Co. KGaA nach §317 Abs. 4 HGB geprüft, ob das bestehende und in das Risikomanagementsystem integrierte Risikofrüherkennungssystem gemäß §91 Abs. 2 AktG die gesetzlichen Anforderungen erfüllt.

Internes Kontrollsystem

Einen wichtigen Teil des Risikomanagement stellt das rechnungslegungsbezogene interne Kontroll- und Risikomanagementsystem der Ströer Gruppe dar. Wir verstehen unter dem internen Kontrollsystem die vom Management eingeführten Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen, die auf die organisatorische Umsetzung von Führungsentscheidungen zur Sicherung der Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der Geschäftstätigkeit, zur Ordnungsmäßigkeit bzw. Verlässlichkeit der internen und externen Rechnungslegung sowie zur Einhaltung der für die Ströer Gruppe maßgeblichen rechtlichen Vorschriften gerichtet sind.

Des Weiteren soll das interne Kontrollsystem die Berichterstattung unterstützen, ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Ströer Gruppe zu vermitteln.

Konzeptionelle Grundlage für das interne Kontrollsystem der Ströer Gruppe, das aus dem internen Steuerungs- und Überwachungssystem besteht, ist das international anerkannte Rahmenwerk COSO (Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission).

Das interne Kontrollsystem der Ströer Gruppe wird kontinuierlich weiterentwickelt, insbesondere im Hinblick auf die steigenden Dokumentationsanforderungen an die Kontrollen und ihre regelmäßige Durchführung. Es ist integraler Bestandteil der Rechnungslegungs- und Finanzberichterstattungsprozesse in den relevanten Gesellschaften, organisatorischen Einheiten und Konzernfunktionen. Das System umfasst Grundsätze, Verfahren sowie prozessintegrierte präventive und aufdeckende Kontrollen wie beispielsweise umfassende Plausibilisierungen, Funktionstrennung, Zugriffs- und Berechtigungskonzepte und das Vier-Augen-Prinzip.

Die Verantwortung für das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem im Hinblick auf den Konzernrechnungslegungsprozess träg der Finanzvorstand. Alle in den Konzernabschluss einbezogenen vollkonsolidierten Gesellschaften sind über eine fest definierte Führungs- und Berichtsorganisation eingebunden. Zudem wurde mit dem Aufbau einer, im Zentralbereich Governance, Risk und Compliance verankerten, dezentralen IKS Organisation im Geschäftsjahr 2021 begonnen, deren Ausbau im Jahr 2022 weiter vorangetrieben wird.

Die mit der Rechnungslegung und Finanzberichterstattung betrauten Mitarbeiter werden bereits bei ihrer Einstellung auf die notwendige Qualifikation hin überprüft und erhalten regelmäßige Unterweisungen. Die Bewertung komplexer Sachverhalte, wie beispielsweise der Pensionsverpflichtungen, erfolgt je nach Bedarf mit der Unterstützung durch externe Partner. Die lokalen Gesellschaften werden bei der eigenverantwortlichen Erstellung der Einzelabschlüsse durch das zentrale Konzernrechnungswesen unterstützt und überwacht.

Sofern sich Gesetze und Standards in der Rechnungslegung ändern, werden deren mögliche Auswirkungen auf das Rechnungswesen und die Finanzberichterstattung frühzeitig analysiert und, falls notwendig, in das Konzernberichtswesen und die Systeme aufgenommen.

Die Konsolidierung der im Konzernabschluss zu berücksichtigenden Teilkonzerne und Einzelabschlüsse erfolgt zentral und mit Hilfe eines standardisierten Konsolidierungssystems. Unsere Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften regeln zusammen mit den Vorschriften nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) die einheitliche Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze für die in den Konzernabschluss der Ströer SE & Co. KGaA einbezogenen inländischen und ausländischen Unternehmen. Die Konsolidierungsmaßnahmen, Abstimmungen und die Überwachung der zeitlichen und prozessualen Vorgaben erfolgen durch qualifizierte Mitarbeiter der Ströer SE & Co. KGaA. Standardisierte Prozesse und Checklisten stellen den Konsolidierungsprozess sicher. Zudem gibt es einen verbindlichen Abschlusskalender. Neben vorhandenen systemseitigen Plausibilisierungen und Prüfungen werden Kontrollen hinsichtlich der Vollständigkeit und Richtigkeit sowohl durch die einzubeziehenden Gesellschaften selbst als auch durch das Konzernrechnungswesen durchgeführt. Grundsätzlich gilt das Vier-Augen-Prinzip. Zusätzlich erfolgt eine Kontrolle durch Soll-Ist-Vergleiche sowie die Analyse über die inhaltliche Zusammensetzung und Veränderung wesentlicher Einzelposten.

Die Interne Revision der Ströer SE & Co. KGaA ist mit prozessunabhängigen Prüfungstätigkeiten in ausgewählten Teilbereichen in das Überwachungssystem eingebunden. Sie prüft, ob gesetzliche Rahmenbedingungen und konzerninterne Richtlinien für das Kontroll- und Risikomanagementsystem eingehalten werden. Bei Bedarf initiiert sie gemeinsam mit dem relevanten Bereich zusätzliche Maßnahmen. Zudem befasst sich der Prüfungsausschuss auf Grundlage des §107 Abs. 3 AktG vor allem mit der Abschlussprüfung, der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses und der Wirksamkeit des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems.

Der Vorstand und der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats der Ströer SE & Co. KGaA werden regelmäßig, sowohl durch die Interne Revision als auch im Rahmen der Konzernjahresabschlussprüfung durch den Konzernabschlussprüfer, über potenzielle wesentliche Kontrollschwächen im internen Kontrollsystem informiert. Der Abschlussprüfer selbst ist gleichwohl nicht Teil des internen Kontrollsystems des Unternehmens.

Internes Revisionssystem

Die Interne Revision ist ein Instrument des Vorstands des persönlich haftenden Gesellschafters und des Aufsichtsrats der Ströer SE & Co. KGaA und unterstützt diese Gremien als Teil der Corporate Governance in ihrer Führungs- und Aufsichtsfunktion. Dazu führt sie in ausgewählten Beteiligungsgesellschaften und Unternehmensbereichen Prüfungen durch. Hierzu können folgende Themenschwerpunkte zählen:

―	Prüfung der Finanz- und Vermögenslage, der Zuverlässigkeit des Rechnungswesens und daraus abgeleiteter Informationen sowie der Einhaltung der internen Bilanzierungsrichtlinien (Financial Auditing),
―	Prüfung der Qualität, Sicherheit, Ordnungsmäßigkeit, Wirtschaftlichkeit und Funktionalität der Strukturen, Prozesse und Systeme inklusive der IT-Systeme sowie des Internen Kontrollsystems (Operational Auditing) und
―	Einhaltung von Gesetzen, Verordnungen, Richtlinien, Verfahren und Verträgen (Compliance, Ordnungsmäßigkeit).

Auf Basis eines risikoorientierten Prüfplans wurde im Rahmen mehrerer interner Revisionsprojekte im Berichtsjahr die Wirksamkeit des Kontrollumfeldes und der Verbesserung von Geschäftsprozessen unterstützt. Die Ergebnisse dieser Prüfungen wurden unterjährig dem Vorstand des persönlich haftenden Gesellschafters und dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats der Ströer SE & Co. KGaA berichtet. Ein umfassender Jahresbericht der Arbeit der Internen Revision sowie der Inhalte der Prüfungen und ihrer Ergebnisse wird turnusmäßig dem Aufsichtsrat vorgelegt. Die möglichen, sich aus Revisionsprüfungen ergebenden Verbesserungsmaßnahmen wurden bzw. werden systematisch nachverfolgt.

Gesamtbeurteilung der Chancen- und Risikolage durch den Vorstand des persönlich haftenden Gesellschafters

Das zuvor beschriebene Risikomanagementsystem der Ströer Gruppe bildet die Grundlage für die umfassende Risikoeinschätzung des Vorstands des persönlich haftenden Gesellschafters.

Nach unserer Einschätzung sind die derzeit identifizierten und im Folgenden beschriebenen Risiken zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Berichts beherrschbar. Im Einzelnen sind keine bestandsgefährdenden Risiken oder eine Beeinträchtigung der Risikotragfähigkeit zu erwarten. Auch wenn durch die Anpassung der zuvor beschriebenen Risikobewertungssystematik und -aggregation Änderungen der Bewertung einzelner Risiken möglich sind, sehen wir keine wesentliche Veränderung der gesamtheitlichen Risikosituation gegenüber dem Vorjahr.

Die anhaltende Covid-19-Pandemie durch das Coronavirus (SARS-CoV-2) und die Möglichkeit zusätzlicher, weitreichender Maßnahmen durch die Regierung in den kommenden Monaten können zwar materiellen Einfluss auf unsere unternehmerischen Ziele haben, die Erfahrungen aus den vorherigen Geschäftsjahren haben jedoch gezeigt, dass unsere strategischen und strukturellen Maßnahmen wirksam sind und es uns ermöglicht haben, die besondere Herausforderung zu jeder Zeit zu beherrschen.

Trotz der weiterhin bestehenden Unsicherheiten der volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen durch die anhaltenden Folgen der globalen Covid-19-Pandemie, werden sich, nach Erwartung des Vorstands des persönlich haftenden Gesellschafters, die Marktbedingungen im Geschäftsjahr 2022 weiter verbessern. Bei Eintreten eines schlechteren Szenarios kann die Ströer Gruppe zeitnah reagieren und, wie schon in der Vergangenheit gezeigt, von internen Maßnahmen zur notwendigen Anpassung der Investitions- und Kostenbudgets Gebrauch machen. Zugleich sind wir überzeugt, dass Ströer strategisch und finanziell sehr gut aufgestellt ist, um auch 2022 sich bietende Chancen im Wettbewerb nutzen zu können.

Aus der Gesamtheit der identifizierten Chancen und Risiken werden nachfolgend jene Bereiche dargestellt, die aus heutiger Sicht die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Prognosezeitraum (12 Monate) am wesentlichsten positiv oder negativ beeinflussen können.

Risikosituation

Kategorie	Subkategorie	Trend	SEW	Sensitivität
Externe Risiken
	Covid-19	→ stabil	hoch	hoch
Strategische Risiken
	Absatzmarkt	→ stabil	mittel	mittel
	Beschaffungsmarkt	↗ steigend	niedrig	mittel
	Regulatorische Risiken	→ stabil	mittel	niedrig
Finanzrisiken
	Finanzierungsrisiko	→ stabil	niedrig	niedrig
	Steuerrisiko	→ stabil	niedrig	mittel
	Impaiment-Risiko	→ stabil	mittel	niedrig
	Währungsrisiko	→ stabil	niedrig	niedrig
	Zinsrisiko	→ stabil	niedrig	niedrig
IT-Risiken
	IT-Security-Risiken	→ stabil	niedrig	niedrig
	Phishing-Attacks	→ stabil	mittel	niedrig
Rechtsrisiken
	Compliance-Risiken	→ stabil	niedrig	niedrig
	Datenschutzrisiken	↗ steigend	niedrig	niedrig
Sonstige Risiken
	Kommunikationsrisiken	→ stabil	niedrig	niedrig

Externe Risiken

Covid-19-Pandemie: Die Covid-19-Pandemie hält weiter an, mögliche Einschränkungen des öffentlichen Lebens (Lockdowns) sind auch im Jahr 2022 trotz weitreichender Maßnahmen und trotz eines breiten Spektrums an Impfstoffen nicht vollständig auszuschließen. Dadurch könnte es auch im Jahr 2022 zu einer Eintrübung der Konjunktur und zu weiteren Einsparungen in den Werbebudgets von stark betroffenen Branchen wie Kultur, Reise und Gastronomie kommen.

Mit der Pandemie in Zusammenhang stehende, reduzierte Mobilität z. B. durch den vermehrten Wechsel auf Home-Office oder aber das eingeschränkte Vertrauen in den Öffentlichen Nahverkehr kann aus Perspektive unserer Kunden zu einer reduzierten Werbewirksamkeit führen, sodass Werbebudgets kurzfristig eingefroren oder reduziert werden. Des Weiteren hat sich im vergangenen Jahr der Pandemie gezeigt, dass Branchen, die von der Pandemie profitieren z. B. im Bereich eCommerce, teilweise auf zusätzliche Werbemaßnahmen verzichten.

Auf Grund der schwierigen Bestimmung von Ausmaß und Eintrittswahrscheinlichkeit sowie der Abhängigkeit von vielen, kaum beeinflussbaren Faktoren gehen wir daher weiterhin von einem hohen Gesamtrisiko aus, das wir teilweise bereits in unserer Planung berücksichtigt haben. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass eine weitere, durch die Pandemie hervorgerufene, Abschwächung der gesamtwirtschaftlichen Lage in unseren Kernmärkten und die starke Konjunkturabhängigkeit des Werbemarktes zu weiteren möglichen Umsatz- und Ergebniseinbußen führen können.

Die Diversifizierung unserer Geschäftsmodelle, sowie unsere "OOH+"-Strategie haben bereits im letzten Jahr der Pandemie gezeigt, dass sie geeignet sind, die aus der Pandemie resultierenden Risiken adäquat zu steuern. Wie bereits im Jahr 2020 und 2021 werden wir, falls notwendig, mit flexiblen Angeboten auf unsere Kunden zugehen. Zudem werden wir unsere Vertriebsaktivitäten auf solche Branchen fokussieren, die weniger von einer möglichen, weiteren Krise betroffen sind.

Strategische Risiken

Absatzmarkt: Hinsichtlich der Vermarktung könnten sich Planabweichungen in den einzelnen Segmenten ergeben: Durch mögliche Erlöseinbußen bei der Auftragserteilung gewichtiger Werbetreibender oder Agenturen, durch Kundenverluste im intra- und intermedialen Wettbewerb oder durch reduzierte Margen infolge steigender Rabatte in der Medienbranche. In diesem Zusammenhang werten wir regelmäßig unsere Vertriebsaktivitäten aus und treffen entsprechende Maßnahmen, um dem bestehenden Rabattdruck entgegenzuwirken.

Im Segment OOH erfolgte bereits in den vergangenen Jahren eine zunehmende Verlagerung der Werbebudgets großer Digital-Konzerne vom klassischen OOH in den DOOH-Bereich. Es besteht die Tendenz einer weiteren Verlagerung von Werbebudgets auf DOOH. Zudem nutzen diese Konzerne teilweise vermehrt ihre eigenen Plattformen für Werbemaßnahmen. Durch den Ausbau unserer DOOH-Angebote können wir unseren Kunden hier jedoch eigene, attraktive Angebote machen. Des Weiteren werden wir die vertrieblichen Aktivitäten hinsichtlich dieser Kunden und der zuständigen Medienagenturen weiter intensivieren.

Durch die enge Zusammenarbeit im Bereich Dialog mit großen, nationalen Auftraggebern aus dem Bereich Telekommunikation und Energie ist ein nicht unwesentlicher Anteil der Entwicklung des Umsatzes von diesen Großkunden abhängig. Ein geändertes Nachfrageverhalten dieser Großkunden kann hier grundsätzlich auch zu kurzfristigen Erlösrisiken führen. Durch die stetige Erweiterung unseres Kundenportfolios sind wir bemüht, dieses Risiko weiter zu reduzieren. Gleichzeitig arbeiten wir kontinuierlich an der Stärkung unserer Geschäftsbeziehung mit unseren Großkunden.

Die Umsätze im Bereich Digital und DaaS werden stark durch ihre Sichtbarkeit im Internet und den damit verbundenen Website-Traffic geprägt. Dabei kann eine Änderung der durch die Suchmaschinen verwendeten Algorithmen sich direkt auf den relevanten Website-Traffic unserer Angebote auswirken. Speziell im Bereich DaaS konvertiert der Traffic regelmäßig in neue Nutzer und direkte Accountkäufe. Zudem stärkt ein hoher Traffic in diesem Bereich die Produktbindung der Bestandskunden und reduziert die sogenannte Churn-Rate. Mithilfe eines fortlaufenden Monitorings der Suchmaschinen-Platzierungen, der Verwendung akzeptierter Suchmaschinen-Optimierungsmaßnahmen sowie einer fortwährenden, technischen Überarbeitung der Websites kann das Risiko weitestgehend reduziert und gesteuert werden. Zudem erfolgt eine stetige Intensivierung des direkten Content-Marketings an unsere Kunden.

Beschaffungsmarkt: Im Beschaffungsbereich können sich generell materielle Planabweichungen vor allem durch den Verlust von Werberechtskonzessionen in der Außenwerbung oder durch den Verlust großer Publisher-Verträge im Digitalbereich ergeben. Von Nachteil wäre auch eine Verzögerung der Genehmigungsprozesse, ein Kostenanstieg zur Erlangung notwendiger Baugenehmigungen oder eine Ablehnung attraktiver Standorte durch die Genehmigungsbehörden. Im Bereich der Online-Medien besteht grundsätzlich das Risiko, dass die im Portfolio befindlichen Webseiten - u. a. aufgrund von Konkurrenzangeboten - weniger Nutzerinteresse auf sich ziehen als erwartet. Eine geringer als erwartet ausfallende Zahl von Unique Visitors bzw. Unique Users oder Ad Impressions kann die Erlöse aus der Reichweitenvermarktung beeinträchtigen. Diese Gefahren sehen wir aber als ganz normale Geschäftsrisiken an, die durch unser im Außenwerbe- wie auch im Digitalgeschäft sehr breit aufgestelltes Portfolio begrenzt sind.

Im Bereich OOH ergibt sich aufgrund der aktuellen, globalen Lage an den Beschaffungsmärkten, teilweise bedingt durch die anhaltende Covid-19-Pandemie und weiterer gesamtwirtschaftlicher Einflussfaktoren eine hohe Unsicherheit der Liefertermine in Bezug auf elektrotechnische und elektronische Komponenten und Baugruppen. Gleiches gilt für Rohstoffe im Bereich Stahl und Aluminium sowie Glas, welche ebenfalls für den Bau unserer Werbeträger von wesentlicher Bedeutung sind. Dadurch kann es zu möglichen Preiserhöhungen oder einer Verzögerung bei der Umsetzung neuer Werbeflächen und Kampagnen kommen. Durch die vorzeitige Beschaffung und den Aufbau von angemessenen Lagerbeständen, soll möglichen Verzögerungen entgegengewirkt werden. Hierzu findet eine umfassende Analyse der Beschaffungsplanung in Zusammenhang mit der mittelfristigen Investitionsplanung der Portfoliosteuerung statt, sodass unmittelbar erforderliche Beschaffungsaktivitäten frühzeitig abgeleitet werden können. Zudem setzen wir weiterhin auf eine enge Zusammenarbeit mit unseren Zulieferern, auf produkt- und regionenübergreifende Standardisierung der Komponenten und Dienstleistungen sowie auf eine Mehrquellenbeschaffungsstrategie.

Regulatorische Risiken: Die anhaltende Diskussion zu datenschutzrechtlichen Themen in Politik und Gesellschaft beobachten wir weiterhin sehr intensiv. Insbesondere in unseren Geschäftsbereichen, in denen die Verarbeitung von personenbezogenen Daten ein zentrales Element des Geschäftsmodels ist, können weitere Einschränkungen ein relevantes Risiko darstellen. Die zunehmende Konkretisierung und Verschärfung der europäischen und nationalen Datenschutzverordnungen, hat die Verwendung von sogenannten Cookies, deutlich erschwert. Im Mai 2021 hat der Bundesgerichtshof entschieden, dass es ab sofort einer aktiven Zustimmung für eine Cookie-Setzung bei Analytics, Werbung oder Marktforschung bedarf.

Zur rechtskonformen Verwendung von Cookies und weiterer meist anonymisierter Benutzerdaten sind in der Regel aktive Einwilligungen (Consent) der Nutzer notwendig. Sinkende Einwilligungsraten könnten daher zu einer Reduktion des Website-Traffic und somit der vermarktbaren Inventarmengen führen. Ob und inwieweit solche Regelungen das Nutzungsverhalten und die Vermarktbarkeit über die von uns bereits in der Prognose unterstellten Auswirkungen hinaus negativ beeinflussen, ist weiterhin mit Unsicherheit behaftet.

Wir arbeiten fortlaufend an den technischen Voraussetzungen zur Einhaltung der Vorgaben und gleichzeitig an Möglichkeiten zur Verringerung negativer Auswirkungen auf die Vermarktbarkeit unseres vorhandenen Inventars. Gezielte Maßnahmen zur gesteuerten und flächendeckenden Einholung der Nutzereinwilligungen wurden initiiert, um den Ausbau der Einwilligungsrate und des damit verbundenen Traffic und der vermarktbaren Inventarmenge zu stabilisieren. Auch arbeiten wir fortlaufend an der Umsetzung neuer Technologien durch die zukünftig teilweise auf den Einsatz von Cookies verzichtet werden kann. Zudem ergeben sich aus diesen Technologien neue Anwendungsmöglichkeiten und Produkte. Durch den Ausbau unserer tracking- und werbefreien Abo-Angebote bieten wir den Nutzern eine alternative zu den kostenlosen werbefinanzierten Angeboten.

Finanzrisiken

Finanzierungsrisiko: Aus der aktuellen Verschuldung resultiert für Ströer ein generelles Finanzierungsrisiko, dessen Tragweite von der Einhaltung der in den Kreditverträgen mit dem Bankenkonsortium vereinbarten Covenants sowie Informations- und Genehmigungspflichten abhängt. Dieses Risiko ist aber aufgrund der zum Ende des Berichtsjahres soliden Finanzmittelausstattung und der im Geschäftsjahr 2021 gegenüber dem Krisenjahr 2020 deutlich verbesserten Cash-Generierung als niedrig einzustufen. Auch unter den bestehenden Unsicherheiten in Bezug auf die Entwicklung der Covid-19-Pandemie und damit verbundener möglicher Einschränkungen sehen wir für den Prognosezeitraum ausreichenden finanziellen Spielraum zur Einhaltung der vereinbarten Covenants.

Steuerrisiko: Auf Grund der Komplexität des Steuerrechts besteht die Möglichkeit, dass die Finanzbehörden und -gerichte steuerrelevante Sachverhalte anders beurteilen als heute oder sie bisherige Verfahren angreifen. Um solche Risiken zu vermindern, sind wir im ständigen Austausch mit internen und externen Steuerspezialisten.

Impairment-Risiko: Ein Impairment-Risiko in Bezug auf Beteiligungswerte bzw. Goodwills resultiert grundsätzlich in Zukunft aus Verlusten von Tochtergesellschaften und sonstigen Beteiligungsunternehmen, die sich auf die Ertragslage und Liquidität der Ströer Gruppe auswirken könnten. Es ist nicht auszuschließen, dass es auch zukünftig zu Berichtigungen von Firmenwerten kommt, sollte die Geschäftsentwicklung einzelner Gesellschaften bzw. Czahlungsmittelgenerierender Einheiten (ZGEs) hinter den Erwartungen zurückbleiben.

Der wirtschaftliche Erfolg im Bereich DaaS, aber auch anderer Unternehmensbereiche, ist wesentlich von der Entwicklung und Weiterentwicklung der Kundenangebote und technischen Lösungen abhängig. Die Aktivierung solcher immateriellen Vermögensgegenstände unterliegt einem Impairment-Risiko, das wesentlich von der Dokumentation und dem wirtschaftlichen Erfolg dieser Angebote und technischen Lösungen abhängt. Wir überwachen sowohl die Erstellung und damit verbundene Dokumentation sowie den wirtschaftlichen Erfolg solcher immateriellen Vermögensgegenstände fortlaufend.

Währungsrisiko: Ströer entstehen überdies währungsbedingte Risiken. So besteht ein Translationsrisiko, das sich aus der Umrechnung der in Fremdwährung aufgestellten Abschlüsse ausländischer Tochtergesellschaften ergibt. Die relative Bedeutung der in Fremdwährung aufgestellten Abschlüsse am Konzernabschluss ist im Berichtszeitraum aber zu vernachlässigen. Transaktionsbedingte Währungsrisiken sind für die Ströer Gruppe eher unbedeutend.

Zinsrisiko: Generellen Zinsänderungsrisiken ist die Ströer Gruppe im Wesentlichen im Bereich der langfristigen variabel verzinsten Finanzverbindlichkeiten sowie hinsichtlich der vorhandenen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente ausgesetzt. Für den Prognosezeitraum gehen wir hier aber von keinen materiellen Änderungen aus.

IT-Risiken

IT-Security Risiken: Unsere Unternehmensabläufe sowie unsere Kommunikation sind im hohen Maße durch Informationstechnologie geprägt. Folglich ist die IT-Sicherheit ein kritischer Faktor, der in Bezug auf Datenintegrität, Informationsvertraulichkeit, Authentizität und Verfügbarkeit berücksichtigt werden muss. Eine Störung oder gar ein Ausfall einzelner oder gar mehrerer Systeme könnte zu einem Datenverlust und Beeinträchtigung der IT-gestützten Geschäftsprozesse führen. Da viele der zentralen IT-Systeme bei Ströer inhaltlich, technisch und physisch getrennt voneinander betrieben werden, beziehen sich die Risiken immer nur auf Teilbereich der Gruppe. Dennoch unterliegen IT-Prozesse kontinuierlichen Nachbesserungsmaßnahmen, welche die oben genannten Risiken reduzieren sollen. Das allgemeine, aus Cyber-Crime-Attacken resultierende Risiko ist für Unternehmen insgesamt weiterhin hoch. Um diesem Risiko adäquat zu begegnen, haben wir im Jahr 2021 eine umfassende Cyber-Security-Initiative über alle Segmente der Ströer Gruppe gestartet, die wir im Jahr 2022 und darüber hinaus fortführen werden. Im Rahmen der Initiative wurden zusätzliche organisatorische Maßnahmen getroffen, potenzielle Sicherheitslücken strukturiert über alle Geschäftsbereiche analysiert und wo notwendig entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet, sodass wir das Risiko für die Ströer Gruppe als niedrig einstufen.

Phishing-Attacks: Die Bedrohung durch Cyber-Attacken und andere betrügerische Handlungen hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Das verstärkte Auftreten von Phishing- und insbesondere Spear-Phishing-Emails birgt ein erhöhtes Risiko von unbeabsichtigten Falschauszahlungen oder unautorisierten Zugängen zu Zahlungsvorgängen. Neben erheblichen Investitionen im Bereich Cyber-Security, haben wir unsere Anstrengungen im Bereich der Mitarbeitersensibilisierung in den relevanten Bereichen deutlich erhöht.

Legale Risiken

Compliance Risiken: Unsere geschäftlichen Aktivitäten müssen mit geltendem Recht in Einklang stehen, insbesondere mit kartell- und kapitalmarktrechtlichen Regelungen, Regelungen eines integren Geschäftsverkehrs sowie Datenschutzregelungen. Darüber hinaus vermindern wir unsere Rechtsrisiken durch gezielte Einbindung von externen Wirtschaftsexperten und Rechtsanwälten. Grundsätzlich können aus laufenden oder zukünftigen Rechtsstreitigkeiten Prozessrisiken entstehen, die letztlich von vorgenommenen Risikoeinschätzungen und damit verbundenen Rückstellungen abweichen.

Datenschutz-Risiken: Auf Grund der zunehmenden Digitalisierung unserer Geschäftsmodelle und Geschäftsprozesse verarbeiten wir personenbezogene Daten von Beschäftigten, Kunden, Lieferanten und anderen Dritten. Der Umgang mit solchen Daten innerhalb der Ströer Gruppe erfolgt unter Einhaltung der gültigen datenschutzrechtlichen Vorgaben. Insbesondere die Nichteinhaltung der EU-Datenschutz-Grundverordnung kann sowohl rechtliche Konsequenzen und somit erhebliche Geldbußen nach sich ziehen als auch rufschädigend wirken. Um Risiken zu minimieren, die mit einem nicht rechtskonformen Umgang von personenbezogenen Daten einhergehen, hat die Ströer Gruppe eine dezentrale Datenschutzorganisation implementiert. Die dezentrale Organisation ermöglicht eine geschäftsmodellspezifische Anpassung der Datenschutzorganisation und -prozesse sowie einen angemessenen Umgang mit den jeweiligen Datenschutzrisiken. Durch die Bereitstellung eines zentralen Datenschutz-IT-Systems und gruppenweiter Standards werden die Datenschutzprozesse innerhalb der Ströer Gruppe effizient und effektiv umgesetzt. Der Ausbau dieser dezentralen Datenschutzorganisation und -prozesse wird im Jahr 2022 kontinuierlich weiterentwickelt.

Sonstige Risiken

Kommunikationsrisiken: Grundsätzlich ist die Ströer Gruppe Kommunikationsrisiken ausgesetzt, die letztendlich auch in Reputationsrisiken münden können. Mit unserer Konzernkommunikation und den Investor Relations verfügen wir jedoch über zwei wichtige Funktionen, um relevante Informationen rechtzeitig den entsprechenden Adressaten zur Verfügung zu stellen und sachgerecht zu agieren.

Chancensituation

Gesamtwirtschaftliche Chancen ergeben sich unter anderem aus einer Erhöhung des Nettowerbevolumens, insbesondere in unserem Kernmarkt Deutschland, die stärker ausfällt als in unseren Plänen hinterlegt. Dies könnte der Fall sein, wenn sich das gesamtwirtschaftliche Umfeld besser entwickelt als erwartet oder sofern sich Werbebudgets stärker als angenommen auf die Außen- und/oder Online-Werbung bzw. auf das Dialog Marketing verlagern. Ebenso kann sich eine verbesserte gesamtwirtschaftliche Entwicklung positiv auf die Umsätze unserer transaktionalen Geschäftsaktivitäten auswirken.

Eine gesamtwirtschaftliche Chance besteht insbesondere darin, dass die COVID-19-Pandemie die Werbeausgaben im dritten Jahr der Pandemie weniger stark beeinträchtigen kann als in unserer Basisplanung angenommen. Der längerfristige Strukturwandel in der Werbeindustrie, der sich insbesondere in einem veränderten Medienkonsum und in der fortschreitenden Digitalisierung der Medienangebote niederschlägt, kann sich im Geschäftsjahr 2022 noch über das erwartete Maß hinaus materialisieren. So beobachten wir seit Jahren eine Abwanderung des Anzeigengeschäfts in Printmedien sowie auch einen Rückgang der Werbeerlöse in der klassischen linearen Fernsehwerbevermarktung hin zu digitalen Medien sowie zu klassischen und digitalen Außenwerbeprodukten. Als Folge der Covid-19-Pandemie waren die Umsätze auf diesen Produkten eingebrochen, normalisieren sich seit dem abrupten Einbruch der Werbebuchungen im Jahr 2020 aber wieder. Nach unserer Einschätzung wurde und wird der generelle, positive Trend nur von den Auswirkungen der Pandemie überlagert. Wir gehen davon aus, dass sich die positiven Effekte des längerfristigen Strukturwandels auf unser Geschäft nach Überwindung der Covid-19-Pandemie wieder deutlicher zeigen werden. Wenn dies schneller erfolgt als in unserer Basisplanung angenommen, dann können sich Werbebudgets bereits schneller als angenommen auf die Außen- und/oder Online-Werbung verlagern.

In diesem Zusammenhang kann auch die Nachfrage nach Multi Screen-Lösungen (Public Video, Road Side Screens, Desktop, Tablet, Mobile), wie sie in dieser Kombination insbesondere von der Ströer Gruppe angeboten werden, über unsere Planungen hinaussteigen. Weiteres Nachfragewachstum kann sich darüber hinaus zum einen aus dem programmatischen Einkauf unserer digitalen Außenwerbeträger ergeben, also durch den vollautomatisierten Echtzeit-Ein- und Verkauf von Werbeflächen im Bereich Public Video. Zum anderen kann der weitere Ausbau unseres regionalen und insbesondere unseres lokalen Vertriebsauftritts in Deutschland stärker als bereits angenommen zu einer erhöhten Nachfrage durch lokale und regionale Kunden führen. Aus all diesen Möglichkeiten ergeben sich Chancen von stärkeren Marktanteilszuwächsen im intermedialen Wettbewerb, als bislang in unseren Planungen erwartet.

Wichtiger Erfolgsfaktor für die Nutzung der sich bietenden Chancen im Bereich der Werbevermarktung ist die Qualität des Portfolios an analogen und digitalen Werbeträgern. Die anhaltende und in unseren Planungen für 2022 noch verstärkte Digitalisierung unserer Außenwerbeträger verbessert diese genannten Absatzmarkt-Chancen zusätzlich. Aus der engen Partnerschaft mit Städten und mit Betreibern von Bahnhöfen im Bereich der Außenwerbung sowie mit Publishern im Online-Segment können unter Umständen national wie international zusätzliche Potenziale ausgeschöpft werden. Chancen bestehen auch in der Gewinnung neuer Publisher. Darüber hinaus können sich aus neuen Angeboten bei unseren eigenen Publishing Aktivitäten bislang unerreichte Kundengruppen erschließen lassen, z. B. durch den weiteren Ausbau der Rubriken Finanzen, Gesundheit und Nachhaltigkeit oder durch den Ausbau regionaler Nachrichtenseiten.

Durch die fortlaufende Optimierung des Außenwerbeportfolios sowie des Online-Inventars sowie durch eine weitere Verbesserung der Technologieposition können sich Synergien zwischen digitalen und analogen sowie zwischen Außenwerbe- und Onlineangebote ergeben, die in der Basisplanung noch nicht berücksichtigt sind. Mit unserem voll integrierten Geschäftsmodell sind wir zuversichtlich, uns im Wettbewerb mit den großen verlagsgebundenen Vermarktern und TV-Angeboten noch besser positionieren und Marktanteile gewinnen zu können. Es können sich in einem stärker als bislang erwarteten Ausmaß Größeneffekte ergeben.

Im Dialog Marketing bestehen Chancen insbesondere in der Gewinnung weiterer Mitarbeiter, die höher als angenommene Umsätze bringen können. Dabei können Home-Office- und Nearshore-Lösungen im Call Center-Bereich zu besser als geplanten Ergebnissen führen. Außerdem verbessert die gestiegene Verbreitung von Home-Office Lösungen in breiten Teilen der Wirtschaft die Erreichbarkeit unserer Zielgruppen zuhause. Zusätzliche Chancen für Wachstum im Dialogbereich ergeben sich aus der Gewinnung weiterer Kunden sowie durch eine Ausweitung der Zusammenarbeit mit bestehenden Kunden.

Im Bereich Data-as-a-Service gibt es Wachstumschancen aus einer steigenden Nachfrage nach Daten sowie aus dem Ausbau des Statista-Vertriebs und der stetigen Erweiterung des Produktportfolios. So können möglicherweise über das geplante Maß hinaus neue Kunden gewonnen werden und neue, bislang noch weniger stark angesprochene Kundensegmente erreicht werden. Das kann, neben beschleunigten Erfolgen aus der anhaltenden Internationalisierung dieses Geschäftes, zu einem noch schnelleren Wachstum führen, als bislang in unseren Plänen hinterlegt.

Chancen bestehen darüber hinaus allgemein auf dem Beschaffungsmarkt und in der Kostenstruktur. Auf dem Beschaffungsmarkt können die negativen Effekte aus Preissteigerungen möglicherweise geringer als angenommen ausfallen. Zudem können sich Fixmieten unter Umständen besser monetarisieren lassen. Unsere verstärkten Anstrengungen bei der Digitalisierung und Automatisierung interner Prozesse können zusätzliche, bislang noch nicht berücksichtigte Kostenoptimierungen ergeben.

Auch wenn derzeit keine materiellen Akquisitionen im Prognosezeitraum geplant sind, so prüfen wir immer sich bietende Optionen, sofern sie in unsere Strategie passen. Hier könnten sich unerwartete Chancen auf attraktive Akquisitionen aufgrund der für viele Unternehmen anhaltend herausfordernden wirtschaftlichen Gesamtsituation ergeben, mit denen wir unsere Positionen in unseren Kernmärkten und -geschäftsbereichen ausbauen bzw. gezielt unser Produktangebot auf die Nachfragen unserer Kunden ausrichten könnten.

PROGNOSEBERICHT ¹

Gesamtaussage des Vorstands des persönlich haftenden Gesellschafters zur erwarteten Konzernentwicklung in 2022

Strukturelle Veränderungen werden auch im Jahr 2022 den Medienmarkt prägen. Treiber hierfür ist der weitere Ausbau sowie die Beschleunigung und Verfügbarkeit der Datennetze, die weiter zunehmende Nutzung mobiler Endgeräte und damit der Konsum der verfügbaren Inhalte. Aufgrund immer und überall verfügbarer digitaler Medieninhalte auf allen Geräten, verliert die lineare Mediennutzung zunehmend an Bedeutung. Dagegen ist Außenwerbung zwar ebenfalls zu jeder Zeit verfügbar, kann aber nicht ausgeblendet werden. Daneben basieren die von Ströer vermarkteten Webseiten in der Regel auf redaktionell bearbeiteten Inhalten. Die Dialogangebote der Ströer Gruppe basieren auf direkter Ansprache. Entsprechend sind die Angebote des Ströer Konzerns gut für die zunehmenden Veränderungen im Mediakonsum aufgestellt.

Mit eigenen Ad-Servern ist Ströer in der Lage, zentral Bild-Inhalte auf Online-Desktops, Mobile- und Public Video Screens sowie digitalen Public Video Roadside Werbeflächen auszuspielen und anzusteuern. Das vermarktbare Inventar ist in so gut wie allen relevanten Nachfrageplattformen (DSP, Demand Side Platform) verfügbar. Aus Kundensicht sieht Ströer in der verstärkten lokalen und regionalen Vermarktung des Out-of-Home Inventars, aus Produktsicht vor allem im beschleunigten Ausbau des digitalen Portfolios, insbesondere im Bereich Roadside Werbeflächen, signifikante Wachstumschancen.

Entsprechend wird auch im Jahr 2022 der Ausbau des lokalen und regionalen Vertriebs in Deutschland fortgesetzt. Daneben arbeitet Ströer intensiv daran, das vermarktbare Inventar in allen Wachstumsfeldern zu sichern und selektiv zu verstärken. Einen Schwerpunkt wird dabei der beschriebene beschleunigte Ausbau des digitalen Public Video Roadside Werbeflächen Netzwerks bilden. So ist für das Jahr 2022 und die Folgejahre jeweils die Digitalisierung von 500 großformatigen Werbeträgern geplant, d. h. hier werden traditionelle, analoge Werbeträger durch digitale Screens ersetzt. Darüber hinaus sind die weitere Internationalisierung und der Ausbau der global führenden Position des Data-as-a-Service Statistik-Portals Statista und die weitere Internationalisierung von Asam zentrale Eckpunkte des Wachstums.

Für die Steuerung des Ströer Konzerns sind das organische Umsatzwachstum und das adjusted EBITDA die bedeutsamsten finanziellen Leistungsindikatoren. Aufgrund der anhaltenden Covid-19-Pandemie und gegebenenfalls notwendiger Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung im Rahmen eines evtl. wieder aufflammenden Infektionsgeschehens (vierte/fünfte Welle), sowie vor dem Hintergrund des Ukraine Konflikts bestehen Unsicherheiten für die Prognostizierbarkeit sowohl des organischen Umsatzwachstums als auch des adjusted EBITDA. Dies gilt insbesondere für das Geschäftsjahr 2022. Auch wenn der Konzern über keine wesentlichen Geschäftsaktivitäten in Russland oder der Ukraine verfügt, sind Auswirkungen des Konflikts auf die Geschäftsentwicklung wesentlicher Kunden des Ströer Konzerns nicht auszuschließen, jedoch nicht Bestandteil unserer Prognose.

Insgesamt geht der Vorstand des persönlich haftenden Gesellschafters mittelfristig, d.h. für den Zeitraum 2022 bis 2026, auf Basis der in 2021 erreichten Ergebnisse von einem durchschnittlichen Umsatzwachstum (CAGR) von 9,5 bis 12,0 % für das Kernsegment OOH Media und von 5,4 bis 6,0 % für das Segment Digital & Dialog aus. Damit sollte der Konzern in diesem Zeitraum, ohne die überdurchschnittlich stark wachsenden Beteiligungen Statista und Asam Beauty im Durchschnitt um 7,4 bis 8,5 % pro Jahr beim Umsatz zulegen können. Damit wird das Wachstum des gesamten Konzerns deutlich oberhalb dieser Bandbreite erwartet. Bezogen auf das adjusted EBITDA rechnet der Vorstand mittelfristig (2022 - 2026) mit einer durchschnittlichen Entwicklung des Konzerns (ohne Asam Beauty und Statista) oberhalb der beschriebenen Umsatzentwicklung.

Für das Geschäftsjahr 2022 geht der Vorstand des persönlich haftenden Gesellschafters für den Gesamtkonzern von einem organischen Umsatzwachstum von 10 bis 14 % aus.

Das adjusted EBITDA des Ströer Konzerns sollte sich prozentual weitgehend analog zum Umsatz entwickeln.

Daneben geht der Vorstand des persönlich haftenden Gesellschafters für das bereinigte Konzernergebnis von einer vergleichbaren Entwicklung zum adjusted EBITDA aus.

Der dynamische Verschuldungsgrad (Nettoverschuldung zu adjusted EBITDA) sollte unter dem Niveau des Vorjahres (2021: 1,97) liegen. Für die Entwicklung des Free Cash-Flow (unter Berücksichtigung der IFRS 16-relevanten Tilgungszahlungen) erwartet der Vorstand eine Entwicklung weitgehend analog zum adjusted EBITDA. Die Kapitalrendite (ROCE) sollte auf dem Niveau des Vorjahres (Geschäftsjahr 2021: 20,0 %) liegen.

¹ Der Vergleich zum prognostizierten Wert des nächsten Jahres beruht grundsätzlich auf dem in 2021 erreichten Ist-Wert.

Zukunftsgerichtete Aussagen

Aussagen zur künftigen Geschäftsentwicklung können nur die zum Zeitpunkt der Bilanzaufstellung bekannten, wesentlichen Umstände, die die Aktivitäten und die Geschäftsentwicklung im Jahr 2022 beeinflussen können, berücksichtigen. Dabei kann die Umsatz- und Ergebnisentwicklung der Ströer Gruppe von der Entwicklung der Gesamtkonjunktur, insbesondere im Kernmarkt Deutschland, der Entwicklung der Werbemärkte, aber auch weiterhin durch die Covid-19-Pandemie beeinflusst werden. Daneben hat auch der Marktanteil der Digital- bzw. Out-of-Home-Medien am Gesamtwerbemarkt Einfluss auf die Umsatzentwicklung. Eine direkte Ableitung einer Umsatzprognose aus diesen gesamtwirtschaftlichen oder branchenspezifischen Parametern ist indes nicht möglich, da die Korrelation der genannten Parameter mit dem Umsatz in einzelnen Jahren sehr unterschiedlich sein kann. Aufgrund von unterjährigen Änderungen der Rahmenbedingungen kann die tatsächliche Entwicklung der Umsatz- und Ertragslage von der prognostizierten Entwicklung signifikant abweichen.

Zudem sind die verschiedenen Medien zunehmend durch kurzfristigere Auftragsvorläufe geprägt. Im Besonderen trifft dies auf die Digitalvermarktung zu, da hier Kampagnen aus technischen Gründen kurzfristiger eingebucht werden können als in klassischen Out-of-Home-Kanälen. Aufgrund des zunehmend geringen Buchungsvorlaufs bei einer Vielzahl unserer Medienprodukte, sind wir in der konkreten Voraussage unserer Umsatz- und damit auch Ertragsentwicklung eingeschränkt.

Daneben ist, bedingt durch die Schwankung externer Marktparameter, wie beispielsweise die Entwicklung der Zinskurven, das exakte Konzernergebnis nur bedingt prognostizierbar. Unsicherheiten bei diesen Parametern können sich dabei auch auf zahlungsunwirksame Sachverhalte im Finanzergebnis auswirken. Im Rahmen dieser Prognose geht Ströer von gegenüber dem Berichtsjahresende im Durchschnitt weitestgehend konstanten Parametern im Finanzergebnis aus.

Zukünftige gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Für 2022 prognostiziert die Bundesregierung einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von 4,1 % ² , das sich im Jahr 2023 mit einem Zuwachs von 1,6 % ² wieder normalisieren sollte. Der Industrieverband BDI erwartet für 2022 dagegen ein Plus von 3,5 %. ³ Deutlich optimistischer schätzt das IMK die Entwicklungen für das laufende Jahr mit 4,5 % ⁴ ein. Diese Schätzungen beruhen auf erwarteten Aufholeffekten, weil nach einem schwierigen Winter durch die schrittweise Überwindung der Pandemie ab dem Frühjahr der private Konsum wieder stärker in Schwung kommen sollte, während sich Lieferengpässe langsam wieder entspannen. Insgesamt sieht das IfW Kiel beträchtliche Auf- und Abwärtsrisiken, insbesondere durch den weiteren Pandemieverlauf - nicht zuletzt mit Blick auf die Omikron-Variante - sowie durch die Entwicklung der Lieferengpässe. Für beide Fälle rechnet das IfW Kiel mit weiterhin potenziell merklich dämpfenden Effekten, wobei die Lieferengpässe kaum vor Ende 2022 vollständig überwunden sein dürften.

Zudem kann diese Prognose den wirtschafts- und finanzpolitischen Kurs der neuen Bundesregierung nur zum Teil abbilden, da sich dieser erst in konkreten Gesetzesbeschlüssen ausprägen muss.

Die Erholung des Arbeitsmarktes wurde durch die vierte Coronawelle unterbrochen. Allerdings sollte die Zahl der Erwerbstätigen nach einer Stagnationsphase im Winterhalbjahr 2021/22 zunächst wieder anziehen. In diese Erholung hinein wirkt die für den 1. Juli erwartete Erhöhung des Mindestlohnes auf 12 EUR, was den Beschäftigungsaufbau dämpfen wird. 2023 wird dann mit 45,5 Mio. Beschäftigten der Zenit bei der Beschäftigung alterungsbedingt erreicht und die Anzahl an erwerbstätigen Personen wird fortan tendenziel wieder rückläufig sein. Die Arbeitslosenquote sollte im Jahr 2022 auf 5,2 % und in 2023 auf 5,0 % zurückgehen. ⁵

Der Leistungsbilanzüberschuss Deutschlands sollte in den kommenden beiden Jahren auf 5,8 bzw. 5,5 % der Wirtschaftsleistung sinken. Der Rückgang ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass die Importpreise deutlich stärker zulegen als die Exportpreise. ⁵

Vor dem Hintergrund des Ukraine Konflikts bestehen allerdings Unsicherheiten bezüglich der tatsächlichen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Jahresverlauf.

² BMWK - Pressemeldung Wirtschaftliche Entwicklung, 27. Oktober 2021
³ BDI - Pressemeldung BIP Wachstum, 13. Januar 2022
⁴ IMK Institut - Wirtschaftpolitischer Ausblick, 13. Januar 2022
⁵ IfW Kiel - Winterprognose, 15. Dezember 2021

Zukünftige Branchenentwicklung

Entwicklung des deutschen Werbemarktes

Für das Jahr 2022 erwartet die Agentur Zenith ein Wachstum der Nettowerbeumsätze von rund 3,7 %. ⁶ Nach einer Umfrage der Organisation Werbungtreibende im Markenverband (OWM) schätzen die befragten Mitgliederunternehmen das wirtschaftliche Umfeld tendenziell vorsichtiger ein und gehen von einem im Vergleich zu 2021 nur stabilen Werbevolumen aus. So gehen 37 % der befragten Medienunternehmen von einem gleichbleibenden Werbevolumen, 32 % von einem zunehmenden Werbevolumen und 31 % von einem rückläufigen Volumen für 2022 aus. Die Erwartungen unter den Mitgliederunternehmen hinsichtlich der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in 2022 spiegelt diese Stimmung wider. Derzeit gehen 35 % der befragten Mitgliederunternehmen von einer verbesserten Situation in 2022 im Vergleich zu 2021 aus. 30 % gehen dagegen von einer Verschlechterung des Umfelds aus. ⁷

Nach Einschätzung von PricewaterhouseCoopers GmbH (im Folgenden: PwC) sollen die Werbeumsätze im Segment Außenwerbung im Zeitraum 2021 bis 2025 um durchschnittlich 10,1 % ⁸ pro Jahr wachsen. Wesentliche Treiber des Wachstums werden dabei innovative Technologien wie Programmatic DOOH und die weitere Digitalisierung des Werbeinventars sein. So sollten nach den Erwartungen von PwC die Nettoumsatzerlöse der digitalen Außenwerbung bis 2025 auf rund 507 Mio. EUR ⁸ steigen, was einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 18,9 % entspricht. Damit steigt der Anteil der digitalen Außenwerbung deutlich stärker als der Anteil traditioneller, analoger Werbeformate, deren Werbeerlöse um lediglich 6,6 % ⁸ zulegen sollten. Entsprechend sollte der Anteil der digitalen Außenwerbung am Gesamtmarkt bis zu rund 35 % ⁸ im Jahr 2025 ausmachen.

Vor diesem Hintergrund geht PwC von einem deutlichen Wachstum für Außenwerbung aus. Nach den deutlichen Rückgängen im Coronajahr 2020 sollte die Kategorie Außenwerbung um rund 10 % ⁹ zulegen und damit deutlich in die zuvor beschriebene langfristige Entwicklung einzahlen.

Vor dem Hintergrund der robusten Entwicklung von Online in den Coronajahren, geht PwC von einer im Vergleich zur Außenwerbung deutlich moderateren Entwicklung in 2022 aus. Zenith und PwC prognostizieren für das Jahr 2022 ein Wachstum der Werbeumsätze in der Online-Werbung von jeweils 7,5 %. ^{10, 11}

Nach einer pandemiebedingten Verlangsamung der Umsatzentwicklung in den Jahren 2020 und 2021 im Bereich mobile Online-Werbung geht PwC wieder von einer Beschleunigung der positiven Entwicklung für das Jahr 2022 aus. So sollten hier die Umsätze um rund 14 % ¹² steigen. In Summe gehen die Experten für den Zeitraum 2020 bis 2025 von einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 12,5 % ¹³ aus. Treiber dieses Wachstums sind weiterhin die steigende Penetration internetfähiger Mobilfunkgeräte (Smartphones und Tablets) und vor allem der starke Anstieg im Bereich der Display-Videowerbung.

PwC erwartet für den deutschen Contact-Center- und CRM-Service-Markt trotz und auch aufgrund der Covid-19-Krise eine nachhaltig positive Entwicklung. Nach ihrer Einschätzung sollte das durchschnittliche Jahreswachstum (Compound Annual Growth Rate, CAGR) der Marktgröße im Zeitraum 2018 bis 2022 für Inhouse- bei 5,0 % und bei ausgelagerten Lösungen bei 4,2 % liegen ¹⁴ und bis 2022 ein Umsatzvolumen von rund 13 Mrd. EUR erreichen können.

Wachstumstreiber ist dabei der nachhaltige Strukturwandel der deutschen Wirtschaft. Unternehmen fokussieren sich in zunehmendem Maße auf Dienstleistungen und Handel, statt auf die Herstellung physischer Güter. So ist der deutsche Dienstleistungssektor im Vergleich zum Bruttoinlandsprodukt durchschnittlich stärker gewachsen. Dies sollte, insbesondere im Customer Care und im Customer Relationship Bereich, zu deutlichen Umsatz- und Wachstumschancen führen. ¹⁴

Erwartete Umsatz- und Ergebnisentwicklung

Ströer Gruppe

Wie bereits beschrieben geht Ströer für das Geschäftsjahr 2022 für den Gesamtkonzern von einem organischen Umsatzwachstum von 10 bis 14 % aus.

Das adjusted EBITDA des Ströer Konzerns sollte sich prozentual weitgehend analog zum Umsatz entwickeln.

⁶ Zenith Advertising Expenditure Forecast, Dezember 2021
⁷ Organisation Werbungtreibende im Werbeverband (OWM), Dezember 2021
⁸ PWC: German Entertainment and Media Outlook 2021 - 2025
⁹ PWC - German Entertainment and Media Outlook 2021 - 2025
¹⁰ PWC - German Entertainment and Media Outlook 2021 - 2025
¹¹ IfW Kiel - Winterprognose, 15.12.2021
¹² PWC - German Entertainment and Media Outlook 2021 - 2025
¹³ PWC - German Entertainment and Media Outlook 2021 - 2025
¹⁴ PWC - Die Zukunft des deutschen Contact-Center- und CRM-Marktes, Februar 2020

Durch die Fokussierung auf Deutschland sind Erlöse aus ausländischen Geschäftsaktivitäten in Fremdwährungen von geringer Bedeutung. Sofern diese in Planungsprozessen Einfluss finden, geht Ströer von nahezu konstanten Parametern aus.

Die direkten Kosten sollten sich nach Einschätzung von Ströer im Jahr 2022 analog zum Umsatzwachstum entwickeln. Die Overhead-Kosten sollten inflationsbedingt durch Gehalts- und sonstige Kostenanpassungen, den fortgesetzten Ausbau der Strukturen im Bereich des lokalen und regionalen Vertriebs, die weitere Internationalisierung von Statista sowie das in der Gruppe deutlich gestiegene Geschäftsvolumen steigen.

Wie bereits beschrieben, gehen die Wirtschaftsforschungsinstitute und die Bundesregierung von einer grundsätzlich positiven wirtschaftlichen Entwicklung für 2022 aus. Potenzielle Unsicherheiten, wie die mögliche Fortsetzung der Covid-19-Pandemie, sollten allenfalls kurzfristige, aber keine längerfristigen, wesentlichen Auswirkungen auf Werbebudgets und damit auf den Geschäftsverlauf haben. Allerdings kann die Verfügbarkeit und Aufteilung der tatsächlichen Werbebudgets sowie die Rabattentwicklung zum Veröffentlichungszeitpunkt nicht abschließend prognostiziert werden. Maßgeblich hierfür sind u.a. die starken Umbrüche in der Medienlandschaft, wie die beschriebene Zunahme von Online-Werbung und die steigende Vielfalt von Werbeangeboten, insbesondere in digitalen Medienkanälen. Daneben ist die steigende Bedeutung der sozialen Netzwerke für die Werbeindustrie ursächlich für die veränderte Allokation der Werbebudgets. In diesem Marktumfeld erwartet Ströer, sich mit seinem deutschlandweit einzigartigen Portfolio an attraktiven Out-of-Home- und digitalen Medien weiterhin erfolgreich und nachhaltig zu behaupten.

Geplante Investitionen

Die Investitionstätigkeit im Segment OOH Media wird sich in 2022 im Besonderen auf den beschleunigten Ausbau des digitalen Außenwerbeinventars (Digitale Public Video Roadside Werbeflächen) konzentrieren. So soll im aktuellen Geschäftsjahr aber auch in den Folgejahren das Portfolio in diesem Bereich jährlich um rund 500 zusätzliche Screens erweitert werden. Daneben wird in die Erneuerung und die Ausweitung des Public Video Inventars investiert. Im Segment Digital & Dialog Media plant Ströer den Investitionsschwerpunkt auf die IT-Infrastruktur sowie die Erweiterung der Call Center Kapazitäten im Rahmen von Nearshoring zu legen. Im Segment DaaS & E-Commerce stehen im Geschäftsjahr 2022 sowohl bei Statista als auch bei Asam Beauty die weitere Internationalisierung und Investitionen in die Unternehmensinfrastruktur im Vordergrund.

Für die Ströer Gruppe erwartet der Vorstand des persönlich haftenden Gesellschafters für das Geschäftsjahr 2022 - ohne Berücksichtigung von M&A-Aktivitäten -Investitionsauszahlungen, deren Anstieg leicht über dem für das Geschäftsjahr 2022 erwarteten organischen Umsatzwachstum liegen sollte. Ein erheblicher Teil der Investitionen ist nicht mit verbindlichen Investitionszusagen hinterlegt, sodass die Investitionssumme insbesondere im Hinblick auf die jeweilige Markt- und Unternehmenslage bei Bedarf deutlich nach unten angepasst werden kann.

Vor dem Hintergrund der auf organisches Wachstum ausgerichteten "OOH+"-Strategie plant das Unternehmen keine wesentlichen Unternehmenserwerbe (M&A).

Erwartete Finanzlage

Die Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) sollte im Geschäftsjahr 2022 auf dem Niveau des Geschäftsjahres 2021 (20,0 %) liegen.

Die aktuelle Kreditfinanzierung der Ströer Gruppe im Rahmen der Kreditfazilität ist bis Ende 2023 gesichert. Im Rahmen der letzten Refinanzierungen ist es gelungen, die Kreditkonditionen auf ein bis heute für uns attraktives Niveau zu bringen. Die Kreditbedingungen sind so ausgestaltet, dass auch unter Berücksichtigung von konjunkturellen und saisonalen Schwankungen ein ausreichender finanzieller Spielraum (Headroom) verbleibt. Mit dem zum Ende des Berichtsjahres erreichten dynamischen Verschuldungsgrad (Leverage Ratio) von 2,0 liegt das Unternehmen weiterhin in einer sehr komfortablen Zone. Ströer erwartet, den dynamischen Verschuldungsgrad im Jahr 2022, vorbehaltlich steigender Dividendenausschüttungen oder M&A Aktivitäten, stabil zu halten.

Der Vorstand des persönlich haftenden Gesellschafters ist unverändert der Auffassung, dass die bestehende Kreditfinanzierung ausreichend Spielraum gibt, geplante Investitionen sowie zusätzlich sich bietende Geschäftschancen im Prognosezeitraum umzusetzen. Die Konditionen der Finanzierung werden laufend an den aktuellen Entwicklungen der Fremdkapitalmärkte gemessen. Wirtschaftlich sinnvolle Chancen zu einer Optimierung des Fälligkeitenprofils sowie zu Konditionenanpassungen werden bei Bedarf verfolgt.

ANGABEN GEMÄSS § 315 A HGB NEBST ERLÄUTERNDEM BERICHT DES PERSÖNLICH HAFTENDEN GESELLSCHAFTERS DER STRÖER SE & CO. KGAA

Im Folgenden sind die nach § 315a Satz 1 HGB geforderten übernahmerechtlichen Angaben dargestellt.

Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals

Das bei der Umwandlung der Gesellschaft in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien zum 1. März 2016 vorhandene gezeichnete Kapital in Höhe von 55.282.499 EUR wurde durch Formwechsel des Rechtsträgers bisheriger Rechtsform, der Ströer SE mit Sitz in Köln (HRB 82548), erbracht.

In den nachfolgenden Geschäftsjahren verzeichnete die Gesellschaft im gezeichneten Kapital weitere Zugänge im Rahmen der Ausübung von Aktienoptionen. Im Jahr 2021 hat sich die Zahl der Aktien um weitere 45.000 Aktien auf 56.691.571 Aktien erhöht. Damit ist das gezeichnete Kapital zum 31. Dezember 2021 in 56.691.571 voll eingezahlte auf den Inhaber lautende nennwertlose Stückaktien mit einem rechnerischen Nennwert von 1 EUR eingeteilt.

Beteiligungen am Kapital, die 10 % der Stimmrechte überschreiten

Die Ströer Management SE, Düsseldorf, ist die persönlich haftende Gesellschafterin der Ströer SE & Co. KGaA. Sie hat keine Sondereinlage erbracht und ist weder am Gewinn und Verlust noch am Vermögen der Gesellschaft beteiligt.

Herr Udo Müller besitzt (direkt und indirekt) insgesamt 22,17 % und Herr Dirk Ströer besitzt (direkt und indirekt) insgesamt 19,49 % der Gesamtzahl der Aktien. Darüber hinaus sind dem Vorstand zum Stichtag 31.12.2021 nach dem WpHG keine Beteiligungen am Kapital gemeldet, die 10 % der Stimmrechte überschreiten.

Nach dem Stichtag hat der Vorstand die Meldung gemäß WpHG erhalten, dass die ValueAct Holdings GP, LLC, Wilmington/Delaware, USA, insgesamt 11,42 % der Gesamtzahl der Aktien hält.

Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen

Es besteht eine Stimmbindungs- und Poolvereinbarung, an der neben Herrn Udo Müller und Herrn Dirk Ströer noch weitere Vertragspartner beteiligt sind. Von den beteiligten Vertragspartnern halten Herr Udo Müller (direkt bzw. indirekt) Anteile in Höhe von 22,17 % und Herr Dirk Ströer (direkt bzw. indirekt) Anteile in Höhe von 19,49 % an der Ströer SE & Co. KGaA. Nach Kenntnis des Vorstands halten die übrigen Vertragspartner keine Anteile an der Ströer SE & Co. KGaA.

Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen

Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen, bestehen nicht.

Gesetzliche Vorschriften und Bestimmungen der Satzung über Beginn und Ende der Geschäftsführungs- und Vertretungsbefugnis der persönlich haftenden Gesellschafterin sowie über Satzungsänderungen

Die Satzung der Ströer SE & Co. KGaA regelt in § 8 die näheren Bestimmungen hinsichtlich eines etwaigen Ausscheidens der persönlich haftenden Gesellschafterin und der weiteren Fortführung der Ströer SE & Co. KGaA. Über Satzungsänderungen beschließt gemäß § 119 Abs. 1 Nr. 5 AktG die Hauptversammlung. Die näheren Verfahrensregelungen sind in § 181 AktG in Verbindung mit § 9 der Satzung der Ströer SE & Co. KGaA enthalten.

Befugnisse der persönlich haftenden Gesellschafterin zur Aktienausgabe oder zum Aktienrückkauf

Die persönlich haftende Gesellschafterin ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft in der Zeit bis zum 18. Juni 2024 einmalig oder mehrmals um insgesamt bis zu EUR 5.652.657,00 durch Ausgabe von bis zu 5.652.657 neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bareinlagen und/oder Sacheinlagen zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2019).

Das Grundkapital ist um bis zu EUR 1.629.523,00 durch Ausgabe von bis zu 1.629.523 auf den Inhaber lautenden Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2015). Diese bedingte Kapitalerhöhung gilt jedoch höchstens bis zu dem Betrag und der Anzahl von Aktien, in dessen bzw. deren Höhe im Zeitpunkt des Wirksamwerdens des Formwechsels der Ströer SE in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien gemäß Umwandlungsbeschluss vom 25. September 2015 die bedingte Kapitalerhöhung gemäß § 6B Abs. 1 der Satzung der Ströer SE noch nicht durchgeführt ist. Die bedingte Kapitalerhöhung dient ausschließlich der Gewährung von Rechten an die Inhaber von Aktienoptionsrechten aus dem Aktienoptionsprogramm 2015, zu deren Ausgabe der Vorstand mit Beschluss der Hauptversammlung vom 25. September 2015 ermächtigt wurde. Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber von Aktienoptionsrechten, die aufgrund der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 25. September 2015 gewährt wurden, diese Aktienoptionsrechte ausüben und die Gesellschaft die Aktienoptionsrechte nicht durch Barzahlung erfüllt.

Das Grundkapital der Gesellschaft ist um bis zu EUR 11.056.400,00 durch Ausgabe von bis zu 11.056.400 neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2017). Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Gewährung von auf den Inhaber lautenden Stückaktien an die Inhaber bzw. Gläubiger von Wandelschuldverschreibungen und/oder Optionsschuldverschreibungen, die aufgrund der von der Hauptversammlung vom 14. Juni 2017 unter Tagesordnungspunkt 9 beschlossenen Ermächtigung von der Gesellschaft oder von einem Beteiligungsunternehmen begeben werden. Die Ausgabe der neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien erfolgt zu dem nach Maßgabe des vorstehend bezeichneten Ermächtigungsbeschlusses jeweils zu bestimmenden Wandlungs- oder Optionspreis. Die bedingte Kapitalerhöhung ist nur insoweit durchzuführen, wie von Wandlungs- oder Optionsrechten Gebrauch gemacht wird oder wie die zur Wandlung verpflichteten Inhaber bzw. Gläubiger ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen und soweit nicht ein Barausgleich gewährt oder eigene Aktien oder neue Aktien aus einer Nutzung eines genehmigten Kapitals zur Bedienung eingesetzt werden.

Das Grundkapital ist um bis zu EUR 2.200.000,00 durch Ausgabe von bis zu 2.200.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2019). Die bedingte Kapitalerhöhung dient ausschließlich der Gewährung von Rechten an die Inhaber von Aktienoptionsrechten aus dem Aktienoptionsprogramm 2019 gemäß der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 19. Juni 2019. Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber von Aktienoptionsrechten, die aufgrund der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 19. Juni 2019 gewährt wurden, diese Aktienoptionsrechte ausüben und die Gesellschaft die Aktienoptionsrechte nicht durch Barzahlung oder durch die Gewährung eigener Aktien erfüllt.

Wesentliche Vereinbarungen der Gesellschaft, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen, und die hieraus folgenden Wirkungen

Facility Agreement/Schuldscheindarlehen

Zwischen der Ströer SE & Co. KGaA und einem Konsortium aus verschiedenen Banken und Finanzinstituten besteht ein Kreditvertrag (Facility Agreement), auf dessen Grundlage das Konsortium an die Gesellschaft eine Kreditlinie von 600 Mio. EUR eingeräumt hat. Durch dieses im Jahr 2016 neu abgeschlossene Facility Agreement wurde ein bis dahin bestehendes Agreement aus dem Jahr 2014 abgelöst. Des Weiteren hat die Ströer SE & Co. KGaA im Jahr 2016 ein Schuldscheindarlehen mit einem Volumen von 145 Mio. EUR sowie im Jahr 2017 ein Schuldscheindarlehen mit einem Volumen von 350 Mio. EUR am Kapitalmarkt platziert. Während das Schuldscheindarlehen aus dem Jahr 2016 zum Stichtag noch in Höhe von 18 Mio. EUR bestand, valutierte das Schuldscheindarlehen aus dem Jahr 2017 zum Stichtag mit 332 Mio. EUR.

Die Bedingungen im Hinblick auf einen Kontrollwechsel entsprechen sowohl im Facility Agreement als auch in den Schuldscheindarlehen den marktüblichen Vereinbarungen. Sie führen nicht zur automatischen Beendigung, sondern räumen unseren Vertragspartnern für den Fall eines Kontrollwechsels lediglich die Möglichkeit ein, unter diesen Bedingungen zu kündigen.

KONZERNABSCHLUSS

KONZERN-GEWINN- UND -VERLUSTRECHNUNG

In TEUR	Anhang	2021	2020 ¹
Umsatzerlöse	(9)	1.627.323	1.442.159
Umsatzkosten	(10)	-984.274	-938.201
Bruttoergebnis vom Umsatz		643.048	503.958
Vertriebskosten	(11)	-272.996	-242.740
Verwaltungskosten	(12)	-217.962	-176.729
Sonstige betriebliche Erträge	(13)	46.967	39.635
Sonstige betriebliche Aufwendungen	(14)	-21.119	-31.388
Anteil am Ergebnis at-Equity-bilanzierter Unternehmen	(5)	19.343	2.152
Finanzerträge	(15)	1.673	2.021
Finanzaufwendungen	(15)	-30.249	-36.030
Ergebnis vor Steuern		168.706	60.880
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	(16)	-38.452	-12.675
Konzernergebnis		130.254	48.205
Davon entfallen auf:
Anteilseigner des Mutterunternehmens		122.134	35.198
Nicht beherrschende Gesellschafter		8.120	13.007
		130.254	48.205
Ergebnis je Aktie
Unverwässertes Ergebnis je Aktie (EUR)		2,16	0,62
Verwässertes Ergebnis je Aktie (EUR)		2,14	0,62

¹ Die Vergleichszahlen zum 31. Dezember 2020 wurden aufgrund einer Kaufpreisallokation, die nach dem 31. Dezember 2020 finalisiert worden ist, rückwirkend angepasst. Wir verweisen auf unsere Angaben zur rückwirkenden Anpassung von Kaufpreisallokationen in Abschnitt 6 des Anhangs.

KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG

In TEUR	Anhang	2021	2020 ¹
Konzernergebnis		130.254	48.205
Sonstiges Ergebnis
Beträge, die nicht in künftigen Perioden ergebniswirksam umgegliedert werden
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste	(27, 28)	1.134	-1.139
Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von Eigenkapitalinstrumenten, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden		-569	299
Ertragsteuern	(16)	-460	281
		105	-559
Beträge, die gegebenenfalls in künftigen Perioden ergebniswirksam umgegliedert werden
Fremdwährungsumrechnung von Abschlüssen ausländischer Teileinheiten	(8)	139	-2.989
Ertragsteuern	(16)	0	0
		139	-2.989
Sonstiges Ergebnis nach Ertragsteuern		244	-3.548
Gesamtergebnis nach Ertragsteuern		130.498	44.657
Davon entfallen auf:
Anteilseigner des Mutterunternehmens		122.257	31.735
Nicht beherrschende Gesellschafter		8.240	12.922
		130.498	44.657

KONZERNBILANZ

Aktiva

(in TEUR)	Anhang	31.12.2021	31.12.2020 ¹
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte	(19)	1.067.273	1.106.982
Sachanlagen	(20)	1.214.044	1.147.302
Anteile an at-Equity-bilanzierten Unternehmen	(5)	35.000	22.981
Finanzanlagen		3.413	3.565
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	(22)	558	1.785
Sonstige nichtfinanzielle Vermögenswerte	(22)	10.597	12.297
Latente Steueransprüche	(16)	30.007	11.205
Summe langfristige Vermögenswerte		2.360.892	2.306.116
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte	(23)	24.388	15.542
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	(21)	200.724	170.018
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	(22)	13.778	11.282
Sonstige nichtfinanzielle Vermögenswerte	(22)	39.047	31.073
Laufende Ertragsteueransprüche		6.481	6.684
Zahlungsmittel	(24)	63.382	85.469
Summe kurzfristige Vermögenswerte		347.799	320.068
Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte	(25)	9.040	0
Summe Aktiva		2.717.732	2.626.185

¹ Die Vergleichszahlen zum 31. Dezember 2020 wurden aufgrund einer Kaufpreisallokation, die nach dem 31. Dezember 2020 finalisiert worden ist, rückwirkend angepasst. Wir verweisen auf unsere Angaben zur rückwirkenden Anpassung von Kaufpreisallokationen in Abschnitt 6 des Anhangs.

Passiva

(in TEUR)	Anhang	31.12.2021	31.12.2020 ¹
Eigenkapital	(26)
Gezeichnetes Kapital		56.692	56.647
Kapitalrücklage		762.342	754.877
Gewinnrücklagen		-336.837	-333.304
Kumuliertes übriges Konzernergebnis		-7.689	-7.722
		474.507	470.498
Nicht beherrschende Gesellschafter		9.351	8.552
Summe Eigenkapital		483.859	479.049
Langfristige Verbindlichkeiten
Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen	(27)	43.445	44.949
Sonstige Rückstellungen	(28)	22.972	27.497
Finanzverbindlichkeiten	(29)	1.216.179	1.298.756
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	(30)	1.443	1.144
Sonstige Verbindlichkeiten	(31)	1.302	0
Latente Steuerverbindlichkeiten	(16)	22.301	12.836
Summe langfristige Verbindlichkeiten		1.307.641	1.385.182
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Sonstige Rückstellungen	(28)	91.283	65.348
Finanzverbindlichkeiten	(29)	432.181	318.983
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	(30)	226.463	241.936
Sonstige Verbindlichkeiten	(31)	127.584	109.153
Laufende Ertragsteuerverbindlichkeiten		41.578	26.533
Summe kurzfristige Verbindlichkeiten		919.089	761.953
Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit zur Veräußerung bestimmten Vermögenswerten	(25)	7.142	0
Summe Passiva		2.717.732	2.626.185

KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG

In TEUR	2021	2020 ¹
Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit
Periodenergebnis	130.254	48.205
Aufwendungen (+)/Erträge (-) aus Finanz- und Steuerergebnis	67.029	46.684
Abschreibungen (+) auf Gegenstände des Anlagevermögens	116.182	156.713
Abschreibungen (+) auf Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen (IFRS 16)	193.885	178.619
Anteil am Ergebnis at-Equity-bilanzierter Unternehmen	-19.343	-2.152
Einzahlungen aus Gewinnausschüttungen at-Equity-bilanzierter Unternehmen	4.742	5.689
Gezahlte (-) Zinsen im Rahmen von Leasingverhältnissen (IFRS 16)	-17.643	-15.600
Gezahlte (-) Zinsen im Rahmen von sonstigen Finanzverbindlichkeiten	-8.742	-9.543
Erhaltene (+) Zinsen	47	50
Gezahlte (-/erhaltene (+) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-32.964	-28.285
Zunahme (+)/Abnahme (-) der Rückstellungen	22.345	10.039
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen (+)/Erträge (-)	-6.737	3.039
Gewinn (-)/Verlust (+) aus Anlageabgängen	-1.070	3.708
Zunahme (-/Abnahme (+) der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva	-56.234	22.870
Zunahme (+)/Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva	34.708	-40.082
Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit (fortgeführte Aktivitäten)	426.458	379.954
Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit (nicht-fortgeführte Aktivitäten)	0	329
Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit	426.458	380.283
Cash-Flow aus Investitionstätigkeit
Einzahlungen (+) aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen	5.167	1.615
Auszahlungen (-) für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen	-106.548	-97.004
Einzahlungen (+)/Auszahlungen (-) in Bezug auf Investitionen in at-Equity-bilanzierte Unternehmen und in das Finanzanlagevermögen	2.491	-3.320
Einzahlungen (+)/Auszahlungen (-) aus dem Verkauf von konsolidierten Unternehmen	530	287
Einzahlungen (+)/Auszahlungen (-) aus dem Kauf von konsolidierten Unternehmen	-974	-8.979
Cash-Flow aus Investitionstätigkeit (fortgeführte Aktivitäten)	-99.334	-107.400
Cash-Flow aus Investitionstätigkeit (nicht-fortgeführte Aktivitäten)	0	-12.676
Cash-Flow aus Investitionstätigkeit	-99.334	-120.075
Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit
Einzahlungen (+) aus Eigenkapitalzuführungen	2.309	3.527
Auszahlungen (-) von Dividenden	-125.955	-124.197
Auszahlungen (-) für den Kauf von Unternehmensanteilen ohne Änderung der Kontrolle	-17.132	-23.864
Einzahlungen (+) aus der Aufnahme von Finanzkrediten	308.020	482.346
Auszahlungen (-) aus der Tilgung von Finanzkrediten	-338.371	-474.208
Auszahlungen (-) aus der Tilgung von Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen (IFRS 16)	-178.081	-154.292
Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit (fortgeführte Aktivitäten)	-349.210	-290.688
Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit (nicht-fortgeführte Aktivitäten)	0	9.016
Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit	-349.210	-281.672
Finanzmittelfonds am Ende der Periode
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds (fortgeführte Aktivitäten)	-22.087	-18.134
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds (nicht-fortgeführte Aktivitäten)	0	-3.330
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode (fortgeführte Aktivitäten)	85.469	103.603
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode (nicht-fortgeführte Aktivitäten)	0	3.330
Finanzmittelfonds am Ende der Periode (fortgeführte Aktivitäten)	63.382	85.469
Finanzmittelfonds am Ende der Periode (nicht-fortgeführte Aktivitäten)	0	0
Zusammensetzung des Finanzmittelfonds
Zahlungsmittel (fortgeführte Aktivitäten)	63.382	85.469
Zahlungsmittel (nicht-fortgeführte Aktivitäten)	0	0
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	63.382	85.469

¹ Die Vergleichszahlen zum 31. Dezember 2020 wurden aufgrund einer Kaufpreisallokation, die nach dem 31. Dezember 2020 finalisiert worden ist, rückwirkend angepasst. Wir verweisen auf unsere Angaben zur rückwirkenden Anpassung von Kaufpreisallokationen in Abschnitt 6 des Anhangs.

KONZERN-EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG

In TEUR	Gezeichnetes Kapital			Kumuliertes übriges Konzernergebnis
		Kapitalrücklage	Gewinnrücklagen	Fremdwährungsumrechnung von Abschlüssen ausländischer Teileinheiten
01.01.2020	56.577	747.491	-232.740	-4.796
Konzernergebnis			35.198
Sonstiges Ergebnis			-536	-2.926
Gesamtergebnis			34.662	-2.926
Änderungen Konsolidierungskreis
Anteilsbasierte Vergütungen	70	7.386
Effekte aus Anteilsänderungen an Tochtergesellschaften ohne Kontrollverlust			-19.787
Verpflichtung zum Erwerb eigener EK-Instrumente			-2.285
Dividenden			-113.153
31.12.2020 ¹ /01.01.2021	56.647	754.877	-333.304	-7.722
Konzernergebnis			122.134
Sonstiges Ergebnis			90	33
Gesamtergebnis			122.224	33
Änderungen Konsolidierungskreis
Anteilsbasierte Vergütungen	45	7.465
Effekte aus Anteilsänderungen an Tochtergesellschaften ohne Kontrollverlust			-11.506
Verpflichtung zum Erwerb eigener EK-Instrumente			-909
Dividenden			-113.343
31.12.2021	56.692	762.342	-336.837	-7.689

In TEUR
	Summe	Nicht beherrschende Gesellschafter
01.01.2020	566.531	8.706
Konzernergebnis	35.198	13.007
Sonstiges Ergebnis	-3.462	-85
Gesamtergebnis	31.736	12.922
Änderungen Konsolidierungskreis		4.610
Anteilsbasierte Vergütungen	7.456
Effekte aus Anteilsänderungen an Tochtergesellschaften ohne Kontrollverlust	-19.787	2.063
Verpflichtung zum Erwerb eigener EK-Instrumente	-2.285	-7.146
Dividenden	-113.153	-12.603
31.12.2020 ¹ /01.01.2021	470.498	8.552
Konzernergebnis	122.134	8.120
Sonstiges Ergebnis	124	120
Gesamtergebnis	122.257	8.240
Änderungen Konsolidierungskreis		-762
Anteilsbasierte Vergütungen	7.510
Effekte aus Anteilsänderungen an Tochtergesellschaften ohne Kontrollverlust	-11.506	-1.473
Verpflichtung zum Erwerb eigener EK-Instrumente	-909	3.186
Dividenden	-113.343	-8.391
31.12.2021	474.507	9.351

In TEUR
	Summe Eigenkapital
01.01.2020	575.238
Konzernergebnis	48.205
Sonstiges Ergebnis	-3.548
Gesamtergebnis	44.657
Änderungen Konsolidierungskreis	4.610
Anteilsbasierte Vergütungen	7.456
Effekte aus Anteilsänderungen an Tochtergesellschaften ohne Kontrollverlust	-17.724
Verpflichtung zum Erwerb eigener EK-Instrumente	-9.431
Dividenden	-125.756
31.12.2020 ¹ /01.01.2021	479.049
Konzernergebnis	130.254
Sonstiges Ergebnis	244
Gesamtergebnis	130.498
Änderungen Konsolidierungskreis	-762
Anteilsbasierte Vergütungen	7.510
Effekte aus Anteilsänderungen an Tochtergesellschaften ohne Kontrollverlust	-12.979
Verpflichtung zum Erwerb eigener EK-Instrumente	2.277
Dividenden	-121.734
31.12.2021	483.859

¹ Vergleichszahlen zum 31. Dezember 2020 wurden aufgrund einer Kaufpreisallokation, die nach dem 31. Dezember 2020 finalisiert worden ist, rückwirkend angepasst. Wir verweisen auf unsere Angaben zur rückwirkenden Anpassung von Kaufpreisallokationen in Abschnitt 6 des Anhangs.

KONZERNANHANG

ERLÄUTERUNGEN ZUM KONZERNABSCHLUSS

Grundlagen des Konzernabschlusses
1 Allgemeine Informationen

Die Ströer SE & Co. KGaA, Köln, ist eine börsennotierte Kapitalgesellschaft. Sitz der Gesellschaft ist die Ströer-Allee 1 in 50999 Köln. Die Gesellschaft ist im Handelsregister der Stadt Köln in der Abteilung B unter der Nr. 86922 eingetragen.

Unternehmensgegenstand der Ströer SE & Co. KGaA und der im Konzernabschluss zusammengefassten Unternehmen (im Folgenden: "Ströer Konzern" oder "Konzern") ist die Erbringung von Dienstleistungen in den Bereichen Medien, Werbung, Vermarktung und Kommunikation, insbesondere, aber nicht ausschließlich, die Vermarktung von Out-of-Home-Medien sowie die Vermittlung und Vermarktung von Online-Werbeflächen. Zum Einsatz bei der Vermarktung von Out-of-Home-Medien kommen vom klassischen Großformat über Transportmedien bis hin zu elektronischen Medien alle Out-of-Home-Werbeformen.

Der Konzernabschluss der Ströer SE & Co. KGaA wurde für das Geschäftsjahr 2021 in Übereinstimmung mit den zum Abschlussstichtag gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB) erstellt, wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, wobei die ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB zu beachtenden handelsrechtlichen Vorschriften berücksichtigt wurden.

Der vorliegende Konzernabschluss umfasst den Zeitraum vom 1. Januar 2021 bis 31. Dezember 2021. Der Vorstand der Ströer Management SE, Düsseldorf, die persönlich haftende Gesellschafterin der Ströer SE & Co. KGaA ist, hat den Konzernabschluss am 11. März 2022 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat der Ströer SE & Co. KGaA freigegeben. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen und zu erklären, ob er den Konzernabschluss billigt.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Umsatzkostenverfahren erstellt.

Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden alle Beträge in Tausend Euro (TEUR) angegeben. Aus rechentechnischen Gründen können sich in Tabellen Rundungsdifferenzen zu den mathematisch exakten Werten ergeben.

Die in diesem Konzernanhang vorgenommenen Verweise auf Seitenzahlen beziehen sich auf die Nummerierung im Geschäftsbericht.

2 Annahmen, Ermessensausübungen und Schätzungen

Die Erstellung des Konzernabschlusses in Übereinstimmung mit den IFRS macht es erforderlich, Annahmen und Schätzungen zu treffen, welche die Beträge, die im Konzernabschluss und im dazugehörigen Anhang ausgewiesen werden, beeinflussen. Die Schätzungen basieren auf Erfahrungen der Vergangenheit und anderen Kenntnissen über die zu bilanzierenden Geschäftsvorfälle. Die tatsächlichen Ergebnisse können von solchen Schätzungen abweichen. Die den Schätzungen zugrunde liegenden Annahmen werden regelmäßig überprüft.

Die Annahmen, Ermessensausübungen und Schätzungen beziehen sich im Wesentlichen auf folgende Sachverhalte (zur Angabe der Buchwerte sowie weiterer Erläuterungen verweisen wir auf die entsprechenden Einzelangaben in diesem Anhang):

Umsatzerlöse

Bei der Beurteilung, ob Kundenverträge im Bereich der Vermarktung von analogen Werbeträgern als Leasingverträge im Sinne des IFRS 16 darzustellen sind, bestehen grundsätzlich Ermessensspielräume. Aus Sicht der Unternehmensleitung sind die Anforderungen an einen Leasingvertrag gemäß IFRS 16 in diesen Fällen jedoch nicht erfüllt, da die relevanten Entscheidungen in Bezug auf die Verwendung der Werbeträger vorbestimmt sind und der Werbekunde kein Recht hat, den Vermögenswert (z.B. die Plakatwand) selbst zu betreiben.

Des Weiteren ist die Zusammenfassung von zugesagten Leistungsversprechen im Rahmen eines Kundenvertrags zu einer einheitlichen Leistungsverpflichtung ermessensbehaftet. Im Bereich der Out-of-Home-Medien fasst der Konzern die Leistungsversprechen Medialeistungen, Produktionsleistungen und Plakatierungsleistungen aufgrund der signifikanten Integrationsleistung zu einer einheitlichen Leistungsverpflichtung "Außenwerbung" zusammen. Darüber hinaus werden im Rahmen der digitalen Vermarktung von Online-Werbeflächen die Leistungsversprechen Generierung von Ad Impressions, Ausspielung und Messung der Ad Impressions sowie Research-Dienstleistungen in einer einheitlichen Leistungsverpflichtung "Onlinewerbekampagne" gebündelt.

Bei der Beurteilung, ob der Ströer Konzern als Prinzipal oder als Agent auftritt, übt der Konzern ein Ermessen hinsichtlich der Frage aus, ob er vor Erbringung einer Werbeleistung die Verfügungsgewalt über das Werbeinventar eines Dritten innehat, ob er gegenüber einem Dritten das Recht hat, diesen zur Erbringung einer Werbeleistung im Namen des Ströer Konzerns anzuweisen oder ob er selbst eine signifikante Integrationsleistung erbringt. Darüber hinaus ist die Einschätzung der subsidiären Indikatoren in Bezug auf die Hauptverantwortung für die Leistungserbringung sowie die Fähigkeit, die Preise für die Dienstleistungen festsetzen zu können, ermessensbehaftet.

Zur Schätzung variabler Gegenleistungen in Kundenverträgen verwendet der Konzern die Erwartungswertmethode oder die Methode des wahrscheinlichsten Betrags. Hinsichtlich der Umsatzerlöse aus dem E-Commerce-Geschäft sowie aus dem Dialog Marketing werden aufgrund von gesetzlichen bzw. vertraglichen Rückgabe- und Widerrufsrechten die Umsatzerlöse und Umsatzkosten um die erwarteten Retouren bzw. Storno-Quoten gekürzt. Korrespondierend zu den Umsatzerlösen wirken sich diese Annahmen und Schätzungen auch auf die entsprechenden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aus.

Zu weiteren Details hinsichtlich der Umsatzerlöse verweisen wir auf die Abschnitte 3 und 9.

Leasing

Die Bewertung der Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen sowie der zugehörigen Nutzungsrechte erfordert neben der Festlegung eines angemessenen Kapitalisierungszinssatzes auch Annahmen hinsichtlich weiterer Parameter in Bezug auf deren Eintrittswahrscheinlichkeiten und -zeitpunkte. Dazu gehören insbesondere auch Annahmen in Bezug auf etwaige Kauf- und Verlängerungsoptionen sowie Kündigungsoptionen. Auch die Beurteilung, ob ein Vertrag überhaupt die Voraussetzungen des IFRS 16 erfüllt und damit als Leasingverhältnis zu bilanzieren ist, kann gewissen Ermessensspielräumen unterliegen.

Hinsichtlich der Ermittlung der laufzeitadäquaten Kapitalisierungszinssätze sowie der sonstigen Details zu Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen und zugehörigen Nutzungsrechten verweisen wir auf die Abschnitte 3 und 35.

Werthaltigkeit des Goodwills

Der jährliche Test auf Werthaltigkeit des Goodwills bedarf der Abschätzung zukünftiger Cash-Flows und der Wahl eines angemessenen Kapitalisierungszinssatzes. Die entsprechenden Prämissen sowie die zugrunde liegende Methodik bei der Durchführung des Wertminderungstests können einen erheblichen Einfluss auf die jeweiligen Werte und damit auf die Höhe der Wertminderung des Goodwills haben. Insbesondere die Ermittlung diskontierter Cash-Flows ist in erheblichem Maße abhängig von den getroffenen Planungsannahmen, die sensitiv auf Änderungen reagieren und damit die Werthaltigkeit signifikant beeinflussen können. Die Cash-Flows leiten sich grundsätzlich aus der Unternehmensplanung für die jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (ZGE) ab. Wir verweisen zu weiteren Details auf die Abschnitte 3 und 19.

Reallokation des Goodwills

Die Ströer Gruppe hat zum 1. Januar 2021 ihr gesamtes OOH-Geschäft (digital und klassisch) im Segment "Out-of-Home Media" zusammengefasst. Daneben wurden gleichzeitig die "PLUS" Geschäftsaktivitäten in einem weiteren Segment "Digital & Dialog Media" gebündelt. Mit diesen Anpassungen wurde der Geschäftsentwicklung der letzten Jahre Rechnung getragen und die "OOH+" Strategie der Ströer Gruppe noch deutlicher reflektiert. Demgegenüber werden die nicht zum Kerngeschäft gehörenden Wachstumsfelder Statista und AsamBeauty seither in einem separaten Segment "DaaS & E-Commerce" ausgewiesen. Sämtliche Vorjahreszahlen wurden entsprechend rückwirkend angepasst. Die Realloaktion der Goodwills wurde auf Basis der relativen Fair Values vorgenommen.

Beizulegende Zeitwerte bei Unternehmenserwerben

Im Rahmen von Kaufpreisallokationen bei Unternehmenserwerben sind Annahmen hinsichtlich des Ansatzes und der Bewertung von Vermögenswerten und Schulden erforderlich. In Bezug auf die Bewertung betrifft dies insbesondere deren beizulegende Zeitwerte sowie die jeweiligen Nutzungsdauern im Zeitpunkt des Erwerbs. Zur Bewertung dieser Vermögenswerte und Schulden werden die beizulegenden Zeitwerte unter Zuhilfenahme der geschätzten zukünftigen Cash-Flows und eines angemessenen Kapitalisierungszinssatzes ermittelt. Die tatsächlichen Cash-Flows können von den bei der Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte zugrunde gelegten Cash-Flows maßgeblich abweichen.

Bei sukzessiven Unternehmenserwerben werden die beizulegenden Zeitwerte von bereits gehaltenen Anteilen auf Basis des Kaufpreises der neuen Anteile bzw. im Rahmen eines Discounted-Cash-Flow-Verfahrens bestimmt. Wir verweisen zu weiteren Details auf die Abschnitte 3 und 6.

Selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte

Bei selbst erstellten immateriellen Vermögenswerten werden die Ausgaben für die Entwicklungsphase aktiviert, sofern die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt sind. Die Entwicklungsphase gilt als abgeschlossen, sobald der aktivierte Vermögenswert zur Nutzung bereitsteht und in der Art und Weise einsatzfähig ist, wie es durch das Management beabsichtigt ist. Dabei wird im Rahmen sogenannter agiler Softwareentwicklungen zwischen vorläufiger und endgültiger Fertigstellung unterschieden. In der Folge werden die selbsterstellten immateriellen Vermögenswerte planmäßig über die Nutzungsdauer abgeschrieben, wobei im Zeitpunkt der vorläufigen Fertigstellung die Abschreibung aller bis dahin aktivierten Aufwendungen beginnt. Forschungsausgaben werden sofort im Zeitpunkt ihrer Entstehung als Aufwand erfasst.

Pensions- und Abbauverpflichtungen

Die Bilanzierung von Pensions- und Abbauverpflichtungen erfordert neben der Schätzung eines angemessenen Kapitalisierungszinssatzes auch das Treffen von Annahmen hinsichtlich weiterer versicherungsmathematischer Parameter bzw. der Wahrscheinlichkeiten und Zeitpunkte der Inanspruchnahmen. Wir verweisen zu weiteren Details auf die Abschnitte 27 und 28. Die voraussichtlichen Abbaukosten werden auf Basis von sog. Leistungsverzeichnissen und Abbauwahrscheinlichkeiten über die jeweilige geschätzte Vertragslaufzeit der Werberechtskonzessionen ermittelt. Die Abbauwahrscheinlichkeiten variieren je nach Art der zugrunde liegenden Werberechtskonzessionen (private vs. kommunale Konzessionen). Hinsichtlich der geschätzten Vertragslaufzeiten verweisen wir auf Abschnitt 3. Aufgrund der Tatsache, dass die Rückstellungen für eine Vielzahl von unterschiedlichen Werberechtskonzessionen ermittelt werden, ist eine Angabe von Sensitivitäten wesentlicher Einflussfaktoren an dieser Stelle nicht aussagekräftig.

Aktive latente Steuern auf Verlustvorträge

Der Konzern setzt auf Verlustvorträge aktive latente Steuern an. Der Ansatz basiert auf Planungen über die zukünftige Ertragsteuerbelastung und hinsichtlich der Möglichkeit, die Verlustvorträge im Rahmen dieser Planungen in Anspruch zu nehmen. Wir verweisen zu weiteren Details auf Abschnitt 16.

Covid-19-Pandemie

Die Covid-19-Pandemie hat insbesondere im zweiten Quartal 2020 erhebliche, aber auch im ersten Quartal 2021 noch spürbare Umsatzeinbrüche vor allem im OOH-Geschäft der Ströer Gruppe verursacht. Ausschlaggebend dafür waren vorwiegend die zum Schutz von Gesundheit und Leben verhängten Shutdown-Maßnahmen, durch welche das öffentliche Leben in Deutschland ebenso wie in fast allen anderen Staaten Europas weitgehend zurückgefahren wurde. Im Zuge dieser Maßnahmen hatten insbesondere die Werbekampagnen im OOH-Geschäft einen signifikanten Rückgang ihrer Reichweite verzeichnen müssen, der zu entsprechend deutlich rückläufigen Auftragseingängen geführt hat. Um die Auswirkungen im weiteren Verlauf der Covid-19-Pandemie im Konzernabschluss der Gruppe richtig abzubilden, waren insbesondere die nachfolgenden Punkte ermessensbehaftet:

a) Werthaltigkeit von Buchwerten (Impairment Tests (IAS 36))

Die immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen des Ströer Konzerns werden bei Vorliegen von konkreten Anhaltspunkten (Triggering Events) auf eine etwaige Wertminderung hin überprüft. Da die Covid-19-Pandemie für das OOH-Geschäft der Ströer Gruppe beim erstmaligen Eintritt im zweiten Quartal 2020 ein derartiges Triggering Event darstellte, das zuvor noch nicht in den entsprechenden Planungen enthalten war, hatten wir insbesondere die Werthaltigkeit der bilanzierten Geschäfts- oder Firmenwerte (Goodwills) sowie die Werthaltigkeit der aktivierten Nutzungsrechte aus Leasingverträgen (IFRS 16) bereits zum 30. Juni 2020 genauer untersucht. Die Wertberichtigungen bezifferten sich auf 2,3 Mio. EUR. Zum 31. Dezember 2020 und zum 31. Dezember 2021 haben sich demgegenüber keine Wertminderungen ergeben, da die erwarteten Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die zukünftigen Cash-Flows des OOH-Geschäfts im Vergleich zum 30. Juni 2020 als moderat eingestuft wurden.

b) Anpassung von Leasingzahlungen (IFRS 16)

Im Rahmen der Covid-19-Pandemie hat Ströer mit zahlreichen Vertragspartnern im OOH-Geschäft für die bestehenden Werberechtsverträge eine Reduzierung der Mindestleasingzahlungen vereinbart. Dabei hat der Konzern den praktischen Behelf für Covid-19-bedingte Mietkonzessionen insoweit angewandt, als die darin genannten Voraussetzungen erfüllt waren. Die durch die Neuverhandlung der Werberechtsverträge erzielte Minderung der Leasingverbindlichkeiten belief sich im Geschäftsjahr 2021 auf insgesamt 8,2 Mio. EUR. Vor dem Hintergrund der Änderungen des IFRS 16 (Covid-19-bezogene Mietkonzessionen) hat Ströer von dieser Minderung der Leasingverbindlichkeiten einen Teilbetrag in Höhe von 3,6 Mio. EUR erfolgswirksam vereinnahmt.

3 Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Ertrags- und Aufwandsrealisierung

Die Umsatzerlöse entstehen im Wesentlichen aus der Vermarktung von Werbeflächen im Out-of-Home-Geschäft, aus der Vermarktung von Online-Werbeflächen, aus dem Abonnement- und E-Commerce-Geschäft sowie aus dem Dialog Marketing. Im Bereich der Out-of-Home-Medien generiert der Ströer Konzern seine Umsatzerlöse im Wesentlichen aus der Vermarktung von Werbeflächen in den Bereichen Großformate, Street Furniture, Transport und Sonstige.

Die Kundenverträge stellen für den Bereich der analogen Werbeträger keine Leasingverträge im Sinne des IFRS 16 dar, da die relevanten Entscheidungen in Bezug auf die Verwendung des Werbeträgers vorbestimmt sind und der Kunde nicht das Recht hat, den Vermögenswert (z. B. die Plakatwand) selbst zu betreiben. Die wesentlichen Leistungsversprechen Medialeistungen, Produktionsleistungen und Plakatierungsleistungen werden aufgrund der signifikanten Integrationsleistung des Ströer Konzerns in einer einheitlichen Leistungsverpflichtung "Außenwerbung" gebündelt.

Die Umsatzrealisierung beruht auf vereinbarten Festpreisen für einheitliche Leistungen und Produkte. Ausgewiesen werden die Umsätze jeweils nach Abzug der Erlösschmälerungen, die sich aus Agenturprovisionen, Spezialmittlervergütungen, Rabatten und Skonti zusammensetzen. Die Realisation der Umsätze erfolgt zeitraumbezogen mit Beginn des Aushangs entsprechend des Fertigstellungsgrads. Dieser ergibt sich aus dem bereits erbrachten Zeitraum der Außenwerbung im Verhältnis zum insgesamt zu erbringenden Zeitraum der Außenwerbung. Damit basiert die Realisierung der Umsätze auf der outputbasierten Methode, da diese die Leistungserbringung am zuverlässigsten abbildet.

Neben eigenen Werbeträgern werden auch Werbeträger im Eigentum von Dritten vermarktet. Die Umsatzerlöse, die mit eigenen Werbeträgern erzielt werden, werden auf Basis der Gesamtgegenleistung, die im Austausch für die Dienstleistung erzielt wird, ausgewiesen (Prinzipal). Sofern der Ströer Konzern die Verfügungsgewalt über das Werbeinventar eines Dritten vor Erbringung der Werbeleistung innehat (z. B. durch exklusive Vermarktungsrechte), gegenüber einem Dritten das Weisungsrecht zur Erbringung der Werbeleistung im Namen des Ströer Konzerns innehat (z. B. durch das Recht des Ströer Konzerns zu bestimmen, auf welchen Werbeflächen des Dritten die Werbung ausgespielt wird) oder eine signifikante Integrationsleistung (z. B. durch Integration von Medialeistung und Plakatierungsleistung) erbringt, ist der Ströer Konzern als Prinzipal einzustufen. Liegen die Kriterien für eine Prinzipalstellung nicht vor, handelt der Ströer Konzern als Agent, sodass per Saldo nur die vereinbarte Vertriebsprovision in den Umsatzerlösen ausgewiesen wird (Agent). Auf Basis der Beurteilung der Unternehmensleitung ist der Ströer Konzern in der Regel als Prinzipal anzusehen.

Des Weiteren generiert der Ströer Konzern Umsatzerlöse aus der Vermarktung von Online-Werbeflächen. Die Leistungsversprechen Generierung von Ad Impressions, Ausspielung und Messung der Ad Impressions sowie Research-Dienstleistungen werden in einer einheitlichen Leistungsverpflichtung "Onlinewerbekampagne" gebündelt.

Die Umsatzrealisierung beruht auf vereinbarten Festpreisen für einheitliche Leistungen und Produkte. Ausgewiesen werden die Umsätze jeweils nach Abzug der Erlösschmälerungen, die sich aus Agenturprovisionen, Spezialmittlervergütungen, Rabatten und Skonti zusammensetzen. Die Realisation der Umsätze erfolgt zeitraumbezogen entsprechend des Fertigstellungsgrads. Dieser ergibt sich aus den bereits erbrachten Ad Impressions im Verhältnis zu den insgesamt zu erbringenden Ad Impressions. Damit basiert die Realisation der Umsätze auf der outputbasierten Methode, da diese die Leistungserbringung am zuverlässigsten abbildet.

Neben eigenen Online-Werbeflächen (Websites) werden auch Online-Werbeflächen im Eigentum von Dritten vermarktet. Die Umsatzerlöse, die mit eigenen Online-Werbeflächen erzielt werden, werden auf Basis der Gesamtgegenleistung, die im Austausch für die Dienstleistung gelistet wird, ausgewiesen (Prinzipal).

Sofern der Ströer Konzern gegenüber einem Dritten das Weisungsrecht zur Erbringung der Online-Werbeleistung im Namen des Ströer Konzerns innehat (z. B. durch das Recht des Ströer Konzerns zu bestimmen, auf welchen Online-Werbeflächen die Werbung ausgespielt wird) oder eine signifikante Integrationsleistung (z. B. durch Integration der Generierung von Ad Impressions und der Ausspielung und Messung der Ad Impressions mittels AdServer Technologie unter Berücksichtigung der Kampagnenziele des Kunden wie beispielsweise Zielgruppen- oder Targetingkriterien) erbringt, ist der Ströer Konzern als Prinzipal einzustufen. Liegen die Kriterien für eine Prinzipalstellung nicht vor, handelt der Ströer Konzern als Agent, sodass per Saldo nur die vereinbarte Vertriebsprovision in den Umsatzerlösen ausgewiesen wird (Agent). Auf Basis der Beurteilung der Unternehmensleitung ist der Ströer Konzern in der Regel als Prinzipal anzusehen.

Ein weiterer Geschäftszweig der Ströer Gruppe beruht auf der Erzielung von Umsatzerlösen im Abonnementgeschäft (Statista, Stayfriends). Die Leistungsverpflichtungen umfassen sowohl Bereitschaftsverpflichtungen (sog. stand-ready obligations) (Stayfriends) als auch die Gewährung eines Rechts auf Zugang zu geistigem Eigentum (Statista).

Die Umsatzrealisation basiert regelmäßig auf den in der Abonnement-Vereinbarung vereinbarten Festpreisen für einheitliche Leistungen und Produkte. Die Realisation der Umsätze erfolgt zeitraumbezogen mit Beginn des Abonnements entsprechend des Fertigstellungsgrads. Dieser ergibt sich aus dem bereits abgelaufenen Zeitraum im Verhältnis zum insgesamt zu leistenden Zeitraum. Damit basiert die Realisation der Umsätze auf der outputbasierten Methode, da diese die Leistungserbringung am zuverlässigsten abbildet. Weitere Umsätze generiert der Ströer Konzern im Bereich seines E-Commerce-Geschäfts. Die Leistungsverpflichtung besteht dabei in dem Verkauf von Waren.

Der Verkauf erfolgt sowohl über den Online-Vertrieb direkt an den Endkunden als auch über den Vertrieb an Einzelhändler und Teleshopping-Unternehmen. Die Umsatzrealisation basiert regelmäßig auf den vertraglich vereinbarten Preisen für die Produkte. Infolge der bei E-Commerce-Geschäften für Verbraucher bestehenden Rückgaberechte werden die Umsatzerlöse um die erwarteten Retouren gekürzt. Die Retourenquoten basieren auf historischen Erfahrungswerten.

Die Realisation der Umsatzerlöse aus E-Commerce-Geschäften erfolgt zum Zeitpunkt der Übertragung der Verfügungsgewalt der Produkte, das heißt zu dem Zeitpunkt, zu dem die Ware dem Kunden (Verbraucher, Einzelhändler und Teleshopping-Unternehmen) geliefert wird bzw. dieser die Ware erhält. Der Ströer Konzern ist im E-Commerce-Geschäft ausschließlich als Prinzipal anzusehen.

Schließlich erwirtschaftet die Ströer Gruppe auch Umsatzerlöse im Dialog Marketing. Die Leistungsverpflichtung besteht in diesem Zusammenhang je nach Auftragsart entweder in der erfolgreichen Vermittlung eines Vertragsabschlusses zwischen unserem Auftraggeber und dessen potenziellem Kunden über unsere Call Center- und Direktvertriebs-Aktivitäten (door-to-door) bzw. in der Erbringung von Serviceleistungen gegenüber Bestandskunden unserer Auftraggeber in unseren Call Centern.

Die Umsatzrealisation basiert regelmäßig auf den vertraglich vereinbarten Preisen für die Vermittlungsleistungen (Provisionen) und sonstige Serviceleistungen. Sie werden im Hinblick auf die Vermittlung von Vertragsabschlüssen um erwartete Stornoquoten reduziert. Die Stornoquoten basieren auf historischen Erfahrungswerten. Die Realisation der Umsatzerlöse erfolgt im Bereich des Dialog Marketing je nach Auftragsart im Zeitpunkt der Übermittlung der Kundendaten aus der Vermittlung eines Vertragsabschlusses an den Auftraggeber (Call Center; door-to-door) bzw. über den Zeitraum der Erbringung der Serviceleistung (Call Center). Der Ströer Konzern ist Prinzipal für die erbrachte Vermittlungsleistung, nicht aber für die vermittelte Leistung.

Umsatzerlöse aus Gegengeschäften werden grundsätzlich zum Marktwert der erhaltenen Gegenleistung bewertet und eventuell um eine zusätzliche Barzahlung angepasst. Ist der Marktwert der Gegenleistung nicht zuverlässig bestimmbar, werden Gegengeschäfte zum Marktwert der erbrachten Werbeleistung bewertet und eventuell um eine zusätzliche Barzahlung angepasst. Zur Schätzung variabler Gegenleistungen in Kundenverträgen verwendet der Konzern die Erwartungswertmethode oder die Methode des wahrscheinlichsten Betrags.

Während die Zahlungsbedingungen in den meisten Geschäftsbereichen in der Regel eine Zahlung nach Leistungserbringung (ggf. mit Abschlagszahlungen) vorsehen, erfolgt insbesondere im Abonnement-Geschäft grundsätzlich eine Vorauszahlung. Sämtliche Zahlungsbedingungen enthalten in der Regel keine wesentlichen Finanzierungskomponenten.

Bei Umsätzen aus Multi-Komponentengeschäften werden die auf die einzelnen Komponenten entfallenden Umsätze nach Maßgabe der relativen Fair Values aufgeteilt und gemäß den oben dargestellten Grundsätzen realisiert.

Betriebliche Aufwendungen werden mit Inanspruchnahme der Leistung bzw. zum Zeitpunkt ihrer Verursachung ergebniswirksam.

Zinsen werden periodengerecht unter Anwendung der Effektivzinsmethode im Finanzergebnis erfasst.

Dividenden werden mit Entstehung des Rechtsanspruches vereinnahmt.

Goodwill und sonstige immaterielle Vermögenswerte

Gemäß IFRS 3 stellt Goodwill den positiven Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten und den anteilig beizulegenden Zeitwerten der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden zum Erwerbszeitpunkt dar. Es erfolgt keine planmäßige Abschreibung.

Alle entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögenswerte, im Wesentlichen Werberechtskonzessionen und Software, haben eine bestimmbare Nutzungsdauer und werden mit ihren Anschaffungskosten aktiviert. Die planmäßige Abschreibung von immateriellen Vermögenswerten erfolgt linear über die jeweilige Nutzungsdauer. Die Abschreibungen des Geschäftsjahres werden den entsprechenden Funktionsbereichen Umsatz-, Verwaltungs- und Vertriebskosten zugeordnet. Dabei werden Abschreibungen auf Werberechte den Umsatzkosten zugeordnet.

Den planmäßigen Abschreibungen (einschließlich der Abschreibungen auf aufgedeckte stille Reserven im Rahmen von Kaufpreisallokationen (PPA)) liegen folgende Nutzungsdauern zugrunde:

Nutzungsdauer	In Jahren
Kommunale Werberechtskonzessionen	1-17
Andere Werberechtskonzessionen	1-30
Übrige immaterielle Vermögenswerte	1-10
Goodwill	unbestimmt

Sowohl die Angemessenheit der Nutzungsdauern als auch die der Abschreibungsmethode wird jährlich überprüft.

Kosten für die Entwicklung neuer oder deutlich verbesserter Produkte und Prozesse werden aktiviert, sofern die Entwicklungskosten verlässlich ermittelt werden können, das Produkt oder der Prozess technisch und wirtschaftlich realisierbar sowie ein zukünftiger wirtschaftlicher Nutzen wahrscheinlich ist. Darüber hinaus muss der Ströer Konzern die Absicht haben und über ausreichende Ressourcen verfügen, die Entwicklung abzuschließen und den Vermögenswert zu nutzen oder zu verkaufen.

Entwicklungskosten im Konzern können im Bereich der Entwicklung von Werbeträgern und im Bereich der Softwareentwicklung anfallen.

Die aktivierten Kosten umfassen im Wesentlichen Personalkosten sowie direkt zurechenbare Gemeinkosten. Sämtliche aktivierte Entwicklungskosten weisen eine bestimmbare Nutzungsdauer auf und werden zu Herstellungskosten bilanziert. Die Abschreibung erfolgt analog zu den Nutzungsdauern vergleichbarer erworbener immaterieller Vermögenswerte. Entwicklungskosten, die die Ansatzkriterien nicht erfüllen, werden periodengerecht im Aufwand erfasst.

Sachanlagen

Die Bilanzierung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- und Herstellungskosten vermindert um nutzungsbedingte planmäßige sowie gegebenenfalls erforderliche außerplanmäßige Abschreibungen. Grundstücke werden nicht planmäßig abgeschrieben.

Die Anschaffungskosten umfassen den Anschaffungspreis, Anschaffungsnebenkosten sowie nachträgliche Anschaffungskosten abzüglich erhaltener Anschaffungspreisminderungen. Da keine qualifizierten Vermögenswerte im Sinne des IAS 23 identifiziert worden sind, sind in den Anschaffungskosten keine Fremdkapitalkosten enthalten.

Einzeln abgrenzbare technische Komponenten einer Sachanlage werden separat aktiviert und abgeschrieben.

Die planmäßige Abschreibung erfolgt dem Nutzungsverlauf entsprechend linear. Die Abschreibungsaufwendungen werden den entsprechenden Funktionsbereichen zugeordnet. Zuschreibungen werden vorgenommen, wenn der Grund für die außerplanmäßige Abschreibung entfällt. Die Restbuchwerte, die Annahmen in Bezug auf die Restnutzungsdauern und die Angemessenheit der Abschreibungsmethode werden jährlich überprüft.

Den planmäßigen Abschreibungen (einschließlich der Abschreibungen auf aufgedeckte stille Reserven im Rahmen von Kaufpreisallokationen (PPA)) liegen folgende Nutzungsdauern zugrunde:

Nutzungsdauer	In Jahren
Gebäude	50
Technische Anlagen und Maschinen	5-13
Werbeträger	4-35
Übrige Betriebs- und Geschäftsausstattung	3-15

Die geschätzten Kosten für den wahrscheinlichen Abbau von Werbeträgern nach Beendigung einer Werberechtskonzession werden als Anschaffungskosten mit dem jeweiligen Werbeträger aktiviert und über die Nutzungsdauer des Vermögenswerts abgeschrieben. Der Betrag bemisst sich an der gemäß IAS 37 "Rückstellungen, Eventualschulden und Eventualforderungen" gebildeten Rückstellung für die bestehende Abbauverpflichtung. Änderungen der Rückstellungen sind gemäß IFRIC 1 zu den Anschaffungskosten des jeweiligen Vermögenswerts in der laufenden Periode hinzuzufügen bzw. von diesen abzuziehen.

Die im Rahmen der Bilanzierung von Leasingverhältnissen gemäß IFRS 16 zu aktivierenden Nutzungsrechte werden im Sachanlagevermögen ausgewiesen. Der jeweils im Zeitpunkt der erstmaligen Bilanzierung zu aktivierende Betrag bemisst sich dabei nach dem für diesen Zeitpunkt ermittelten Barwert der Mindestleasingzahlungen.

Sofern für die Anschaffung von Vermögenswerten des Sachanlagevermögens Zuwendungen der öffentlichen Hand nach dem Investitionszulagengesetz gezahlt werden, werden diese Zuwendungen vom Buchwert des entsprechenden Vermögenswertes abgesetzt.

Überprüfung der Werthaltigkeit

Die immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen des Ströer Konzerns werden bei Vorliegen von konkreten Anhaltspunkten auf Wertminderungen überprüft. Der Goodwill wird mindestens einmal jährlich zum 30. September auf eine mögliche Wertminderung geprüft. Falls Ereignisse oder veränderte Umstände auf eine mögliche Wertminderung hindeuten, wird diese Prüfung auch häufiger durchgeführt. Immaterielle Vermögenswerte mit einer unbegrenzten Nutzungsdauer sind im Ströer Konzern nicht vorhanden.

Falls der erzielbare Betrag der Vermögenswerte niedriger als der Buchwert ist, wird auf den erzielbaren Betrag abgeschrieben. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert. Die Ermittlung erfolgt grundsätzlich für jeden Vermögenswert einzeln; sofern ein Vermögenswert jedoch keine weitgehend unabhängigen Mittelzuflüsse erzeugt, wird der erzielbare Betrag pro zahlungsmittelgenerierender Einheit (ZGE) berechnet.

Entfallen die Gründe einer in Vorjahren erfassten Wertminderung, erfolgt mit Ausnahme des Goodwills eine entsprechende Zuschreibung, die maximal bis zu den fortgeführten Anschaffungskosten vorgenommen wird.

Leasing

Im Ströer Konzern werden alle Verträge, die einen Leasingvertrag darstellen oder ein Leasingverhältnis enthalten, bei der erstmaligen Bilanzierung als Finanzverbindlichkeit mit dem Barwert der Leasingzahlungen über den zugrunde gelegten Zeitraum bewertet. In gleicher Höhe wird zum Zeitpunkt der erstmaligen Bilanzierung auch ein entsprechendes Nutzungsrecht an dem zugrunde liegenden Vermögenswert in der jeweiligen Kategorie der Sachanlagen erfasst. Variable Leasingzahlungen, die nicht an einen Index oder einen Zinssatz im Sinne des IFRS 16.27 b) gekoppelt sind, bleiben bei der Bewertung unberücksichtigt.

Etwaige Verlängerungsoptionen seitens Ströer werden bei der Bemessung der Leasingdauer mit einbezogen, sofern es hinreichend sicher ist, dass Ströer diese ausüben wird. Automatische Vertragsverlängerungen bleiben demgegenüber unberücksichtigt, falls ungewiss ist, ob der Leasinggeber den Vertrag vor Inkrafttreten der Verlängerung durch fristgemäße Kündigung beenden wird. Die im IFRS 16 vorhandenen Wahlrechte bezüglich der Behandlung von Leasingvereinbarungen mit einer Laufzeit von nicht mehr als zwölf Monaten und Leasingvereinbarungen über Vermögenswerte mit geringem Wert werden im Ströer Konzern nicht ausgeübt.

Zu den Leasingverhältnissen zählen - neben typischen Miet- oder Pachtverträgen in Bezug auf Bürogebäude oder Firmenfahrzeuge - auch die zahlreichen Werberechtsverträge im OOH-Geschäft der Ströer Gruppe. Dazu gehören sowohl Verträge mit Städten und Gemeinden als auch solche mit privaten Grundstückseigentümern. In diesen Verträgen wird Ströer jeweils das Recht eingeräumt auf öffentlich-rechtlichem bzw. auf privatem Grund und Boden seine Werbeträger zu errichten.

Die Erstanwendung des Standards führte zum 1. Januar 2018 aufgrund der zu passivierenden Leasing-Verpflichtungen zu einer Erhöhung der Finanzverbindlichkeiten um 1.097,9 Mio. EUR. Gleichzeitig erhöhte sich auch das Sachanlagevermögen um 1.097,9 Mio. EUR, denn in dieser Höhe waren die Nutzungsrechte aus Leasingverträgen für Mobilien, Immobilien und Werbestandorte zu aktivieren. Dabei waren es vor allem die Verträge zu den Werbestandorten (Werberechtsverträge) im OOH-Geschäft der Ströer Gruppe, aus denen im Rahmen der Einführung des neuen IFRS 16 der deutliche Anstieg der Bilanzsumme resultierte.

In der Gewinn- und Verlustrechnung gehen die Leasingaufwendungen seither nicht mehr direkt in voller Höhe als operativer Aufwand ein, sondern es erfolgt eine Aufteilung der einzelnen Leasingraten in einen Zins- und einen Tilgungsanteil. Während der Zinsanteil direkt im Finanzergebnis erfasst wird, geht anstelle des Tilgungsanteils die lineare Abschreibung auf das Nutzungsrecht in die Gewinn- und Verlustrechnung ein, wobei die Summe der Tilgungsanteile über die gesamte Laufzeit des einzelnen Leasingvertrags der Summe der Abschreibungen entspricht.

In der Kapitalflussrechnung gehen die Leasingzahlungen in Höhe des Zinsanteils in den Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit und in Höhe des Tilgungsanteils in den Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit ein.

Die Diskontierung der Leasingzahlungen erfolgt über laufzeitadäquate Grenzzinssätze. Ausgangspunkt bei der Ermittlung dieser Zinssätze sind die Grenz-Refinanzierungskosten, die bei Ströer angefallen wären, wenn Ströer den Erwerb des jeweils zugrunde liegenden Vermögenswerts für eine vergleichbare Laufzeit über einen Kredit finanziert hätte. Die praktischen Behelfe werden dergestalt ausgeübt, dass für Klassen von Leasingverhältnissen ein einheitlicher Grenzzinssatz verwendet wird. Für das in Polen bestehende OOH-Geschäft wurden aufgrund der dort wesentlichen IFRS 16-Effekte separate Grenzzinssätze ermittelt. Die im Zeitpunkt der erstmaligen Bilanzierung eines Leasingvertrags zugrunde gelegte Zinskurve wird während der Laufzeit des Vertrags nicht an etwaige Veränderungen des Kapitalmarktes angepasst.

Im Hinblick auf das OOH-Geschäft ist das Kriterium des "identified asset" im Sinne des IFRS 16.9 sowohl für private als auch für kommunale Werberechtsverträge regelmäßig erfüllt. Während der Werbeträger-Standort bei Werberechtsverträgen auf privatem Grund und Boden regelmäßig genau im Vertrag definiert ist, sind die finalen Werbeträger-Standorte bei kommunalen Verträgen zwar in der Regel nicht explizit in den Werberechtsverträgen festgelegt, jedoch sind grundsätzlich für die Errichtung eines OOH-Werbeträgers eine Baugenehmigung sowie ggf. bauliche Maßnahmen erforderlich, wodurch der Werbeträger-Standort spätestens im Zeitpunkt der Errichtung des Werbeträgers für die verbleibende Vertragslaufzeit eindeutig definiert ist. Demgegenüber sind die Anforderungen des "substantive substitution right" im Sinne des IFRS 16.B14 bei Werberechtsverträgen im OOH-Geschäft regelmäßig nicht erfüllt. Dies gilt z. B. auch für den Werberechtsvertrag mit der Deutschen Bahn, da allein für die Versetzung eines Werbeträgers innerhalb eines Bahnhofs umfangreiche baurechtliche Voraussetzungen erfüllt sein müssen und die notwendige Infrastruktur (Strom- u. Datenleitungen) angepasst werden muss.

Anteile an at-Equity-bilanzierten Unternehmen

Für Beteiligungen an Gemeinschaftsunternehmen und an assoziierten Unternehmen, die im Ströer Konzernabschluss nach der at-Equity-Methode bilanziert werden, erfolgt die Einbeziehung bei Erwerb zu Anschaffungskosten. Im Beteiligungsbuchwert enthalten ist ggf. ein Goodwill als positiver Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten der Beteiligung und dem auf die Ströer Gruppe entfallenden Anteil an den beizulegenden Zeitwerten der identifizierbaren Nettovermögenswerte des erworbenen Unternehmens. Die Werthaltigkeit des at-Equity-Buchwerts der Beteiligung wird untersucht, sofern Anzeichen für eine Wertminderung vorliegen. Sofern der Buchwert der Beteiligung ihren erzielbaren Betrag übersteigt, ist in Höhe der Differenz ein Wertminderungsaufwand zu erfassen. Im Falle eines späteren Anstiegs des erzielbaren Betrags wird die Differenz zwischen Buchwert und erzielbarem Betrag maximal bis zur Höhe des fortgeführten anteiligen Werts des Eigenkapitals der Beteiligung als Wertaufholungsertrag erfasst. Der erzielbare Betrag wird durch den höheren Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert der Beteiligung bestimmt.

Finanzinstrumente

a) Ansatz und erstmalige Bewertung

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden ab dem Zeitpunkt, zu dem sie entstanden sind, angesetzt. Alle anderen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden erstmals am Handelstag erfasst, wenn das Unternehmen Vertragspartei nach den Vertragsbestimmungen des Instruments wird.

Ein finanzieller Vermögenswert (außer einer Forderung aus Lieferungen und Leistungen ohne wesentliche Finanzierungskomponente) oder eine finanzielle Verbindlichkeit wird beim erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Bei einem Posten, der nicht zu FVTPL (Fair Value through Profit or Loss) bewertet wird, werden die Transaktionskosten, die direkt seinem Erwerb bzw. ihrer Ausgabe zurechenbar sind, hinzugerechnet bzw. abgezogen. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ohne wesentliche Finanzierungskomponente werden beim erstmaligen Ansatz zum Transaktionspreis bewertet.

b) Klassifizierung und Folgebewertung

I) FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE

Bei der erstmaligen Erfassung wird ein finanzieller Vermögenswert wie folgt eingestuft und bewertet:

―	zu fortgeführten Anschaffungskosten
―	FVOCI-Eigenkapitalinvestments (Eigenkapitalinvestments, die zum beizulegenden Zeitwert mit Änderungen im sonstigen Ergebnis bewertet werden (Fair Value through Other Comprehensive Income))

―	FVTPL (zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen im Gewinn oder Verlust (Fair Value through Profit or Loss))

Finanzielle Vermögenswerte werden nach der erstmaligen Erfassung nicht reklassifiziert, es sei denn, der Konzern ändert sein Geschäftsmodell zur Steuerung der finanziellen Vermögenswerte. In diesem Fall werden alle betroffenen finanziellen Vermögenswerte am ersten Tag der Berichtsperiode reklassifiziert, die auf die Änderung des Geschäftsmodells folgt.

Ein finanzieller Vermögenswert wird zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, wenn beide der folgenden Bedingungen erfüllt sind und er nicht als FVTPL designiert wurde:

―	Er wird im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten, dessen Zielsetzung darin besteht, finanzielle Vermögenswerte zur Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme zu halten, und
―	die Vertragsbedingungen des finanziellen Vermögenswertes führen zu festgelegten Zeitpunkten zu Zahlungsströmen, die ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen.

Beim erstmaligen Ansatz eines Eigenkapitalinvestments, das nicht zu Handelszwecken gehalten wird, kann der Konzern unwiderruflich wählen, Folgeänderungen im beizulegenden Zeitwert des Investments im sonstigen Ergebnis zu zeigen. Diese Wahl wird einzelfallbezogen für jedes Investment getroffen.

Alle finanziellen Vermögenswerte, die nicht zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zu FVOCI bewertet werden, werden zu FVTPL bewertet. Dies umfasst alle derivativen finanziellen Vermögenswerte. Bei der erstmaligen Erfassung kann der Konzern unwiderruflich entscheiden, finanzielle Vermögenswerte, die ansonsten die Bedingungen für die Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zu FVOCI erfüllen, zu FVTPL zu designieren, wenn dies dazu führt, ansonsten auftretende Rechnungslegungsanomalien ("accounting missmatch") zu beseitigen oder signifikant zu verringern.

Einschätzung des Geschäftsmodells - Der Konzern trifft eine Einschätzung der Ziele des Geschäftsmodells, in dem der finanzielle Vermögenswert gehalten wird, auf einer Portfolio-Ebene, da dies am besten die Art, wie das Geschäft gesteuert und Informationen an das Management gegeben werden, widerspiegelt.

Finanzielle Vermögenswerte, die zu Handelszwecken gehalten oder verwaltet werden und deren Wertentwicklung anhand des beizulegenden Zeitwertes beurteilt wird, werden zu FVTPL bewertet.

Einschätzung, ob die vertraglichen Zahlungsströme ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen sind -Für Zwecke dieser Einschätzung ist der "Kapitalbetrag" definiert als beizulegender Zeitwert des finanziellen Vermögenswertes beim erstmaligen Ansatz. "Zins" ist definiert als Entgelt für den Zeitwert des Geldes und für das Ausfallrisiko, das mit dem über einen bestimmten Zeitraum ausstehenden Kapitalbetrag verbunden ist, sowie für andere grundlegende Kreditrisiken, Kosten (zum Beispiel Liquiditätsrisiko und Verwaltungskosten) und eine Gewinnmarge.

Bei der Einschätzung, ob die vertraglichen Zahlungsströme ausschließlich Zins- und Tilgungszahlungen auf den Kapitalbetrag sind, berücksichtigt der Konzern die vertraglichen Vereinbarungen des Instruments. Dies umfasst eine Einschätzung, ob der finanzielle Vermögenswert eine vertragliche Vereinbarung enthält, die den Zeitpunkt oder den Betrag der vertraglichen Zahlungsströme ändern könnte, sodass diese nicht mehr diese Bedingungen erfüllen. Bei der Beurteilung berücksichtigt der Konzern:

―	bestimmte Ereignisse, die den Betrag oder den Zeitpunkt der Zahlungsströme ändern würden
―	Bedingungen, die den Zinssatz, inklusive variabler Zinssätze, anpassen würden
―	vorzeitige Rückzahlungs- und Verlängerungsmöglichkeiten und
―	Bedingungen, die den Anspruch des Konzerns auf Zahlungsströme eines speziellen Vermögenswertes einschränken (zum Beispiel keine Rückgriffsberechtigung).

Eine vorzeitige Rückzahlungsmöglichkeit steht im Einklang mit dem Kriterium der ausschließlichen Zins- und Tilgungszahlungen, wenn der Betrag der vorzeitigen Rückzahlung im Wesentlichen nicht geleistete Zins- und Tilgungszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag umfasst, wobei angemessenes Entgelt für die vorzeitige Beendigung des Vertrages enthalten sein kann. Zusätzlich wird eine Bedingung für einen finanziellen Vermögenswert, der gegen einen Auf- oder Abschlag gegenüber dem vertraglichen Nennbetrag erworben worden ist, die es erlaubt oder erfordert, eine vorzeitige Rückzahlung zu einem Betrag, der im Wesentlichen den vertraglichen Nennbetrag plus aufgelaufener (jedoch nicht gezahlter) Vertragszinsen (die ein angemessenes Entgelt für die vorzeitige Beendigung des Vertrages beinhaltenkönnen) darstellt, zu leisten, als im Einklang mit dem Kriterium behandelt, sofern der beizulegende Zeitwert der vorzeitigen Rückzahlungsmöglichkeit zu Beginn nicht signifikant ist.

Folgebewertung sowie Gewinne und Verluste -Finanzielle Vermögenswerte zu FVTPL - Diese Vermögenswerte werden zum beizulegenden Zeitwert folgebewertet. Nettogewinne und -verluste, einschließlich jeglicher Zins- oder Dividendenerträge, werden im Gewinn oder Verlust erfasst. Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten - Diese Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten mittels der Effektivzinsmethode folgebewertet. Die fortgeführten Anschaffungskosten werden durch Wertminderungsaufwendungen gemindert. Zinserträge, Währungskursgewinne und -verluste sowie Wertminderungen werden im Gewinn oder Verlust erfasst. Ein Gewinn oder Verlust aus der Ausbuchung wird im Gewinn oder Verlust erfasst. Eigenkapitalinvestments zu FVOCI - Diese Vermögenswerte werden zum beizulegenden Zeitwert folgebewertet. Dividenden werden als Ertrag im Gewinn oder Verlust erfasst, es sei denn, die Dividende stellt offensichtlich eine Deckung eines Teils der Kosten des Investments dar. Andere Nettogewinne oder -verluste werden im sonstigen Ergebnis erfasst und nie in den Gewinn oder Verlust umgegliedert.

II) FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN

Klassifizierung, Folgebewertung und Gewinne und Verluste - Finanzielle Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (FVTPL) eingestuft und bewertet. Eine finanzielle Verbindlichkeit wird zu FVTPL eingestuft, wenn sie als zu Handelszwecken gehalten eingestuft wird, ein Derivat ist oder beim Erstansatz als ein solches designiert wird.

Finanzielle Verbindlichkeiten zu FVTPL werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet und Nettogewinne oder verluste, einschließlich Zinsaufwendungen, werden im Gewinn oder Verlust erfasst.

Andere finanzielle Verbindlichkeiten werden bei der Folgebewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten mittels der Effektivzinsmethode bewertet. Zinsaufwendungen und Fremdwährungsumrechnungsdifferenzen werden im Gewinn oder Verlust erfasst. Gewinne oder Verluste aus der Ausbuchung werden ebenfalls im Gewinn oder Verlust erfasst.

c) Ausbuchung

I) FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE

Der Konzern bucht einen finanziellen Vermögenswert aus, wenn

―

sein vertragliches Anrecht auf Zahlungsströme aus dem finanziellen Vermögenswert ausläuft oder

―

er sein Anrecht auf den Bezug von vertraglichen Zahlungsströmen in einer Transaktion überträgt, in der entweder:

―	im Wesentlichen alle mit dem Eigentum des finanziellen Vermögenswertes verbundenen Risiken und Chancen übertragen werden oder
―	wenn der Konzern im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen weder überträgt noch behält und er nicht die Verfügungsmacht über den übertragenen Vermögenswert behält.

Der Konzern führt Transaktionen durch, in denen er bilanzierte Vermögenswerte überträgt, aber entweder alle oder alle wesentlichen Risiken und Chancen aus dem übertragenen Vermögenswert behält. In diesen Fällen werden die übertragenen Vermögenswerte nicht ausgebucht.

II) FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN

Der Konzern bucht eine finanzielle Verbindlichkeit aus, wenn die vertraglichen Verpflichtungen erfüllt, aufgehoben oder ausgelaufen sind. Der Konzern bucht des Weiteren eine finanzielle Verbindlichkeit aus, wenn dessen Vertragsbedingungen geändert werden und die Zahlungsströme der angepassten Verbindlichkeit signifikant anders sind. In diesem Fall wird eine neue finanzielle Verbindlichkeit basierend auf den angepassten Bedingungen zum beizulegenden Zeitwert erfasst.

Bei der Ausbuchung einer finanziellen Verbindlichkeit wird die Differenz zwischen dem Buchwert der getilgten Verbindlichkeit und dem gezahlten Entgelt (einschließlich übertragener unbarer Vermögenswerte oder übernommener Verbindlichkeiten) im Gewinn oder Verlust erfasst. Verbindlichkeiten mit verlängerten Zahlungszielen (Reverse Factoring) werden als Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen, bis die Begleichung durch den Konzern erfolgt. Dabei berücksichtigt der Konzern die Vorgaben des IFRIC Agenda Paper vom Dezember 2020 sowie des IDW RS HFA 50. Vor diesem Hintergrund bleiben die originären Verbindlichkeiten gegenüber den Lieferanten zunächst unverändert bestehen, da sie als Teil der Working Capital-Definition und dessen Steuerung im Konzern eingestuft werden und auch die weiteren Kriterien für einen entsprechenden Ausweis erfüllen. Die Zahlungen des Konzerns zur Begleichung der Verbindlichkeiten werden stets in vollem Umfang im Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit ausgewiesen.

d) Verrechnung

Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden saldiert und in der Bilanz als Nettobetrag ausgewiesen, wenn der Konzern einen gegenwärtigen, durchsetzbaren Rechtsanspruch hat, die erfassten Beträge miteinander zu verrechnen, und es beabsichtigt ist, entweder den Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen oder gleichzeitig mit der Verwertung des betreffenden Vermögenswertes die dazugehörige Verbindlichkeit abzulösen.

e) Wertminderung

Finanzielle Vermögenswerte - Der Konzern bilanziert Wertberichtigungen für erwartete Kreditverluste (ECL) für:

―	finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden und
―	Vertragsvermögenswerte.

Der Konzern bilanziert Wertberichtigungen für erwartete Kreditverluste (ECL) auch für:

―	Leasingforderungen, die unter Lieferungen und Leistungen ausgewiesen werden, und
―	sonstige Forderungen.

Der Konzern bemisst die Wertberichtigungen in Höhe der über die Laufzeit zu erwartenden Kreditverluste, außer für die folgenden Wertberichtigungen, die in Höhe des erwarteten 12-Monats-Kreditverlusts bemessen werden:

―	Schuldinstrumente, die ein geringes Ausfallrisiko zum Bilanzstichtag aufweisen, und
―	andere Schuldinstrumente und Bankguthaben, bei denen sich das Ausfallrisiko (zum Beispiel das Kreditausfallrisiko über die erwartete Laufzeit des Finanzinstruments) seit dem erstmaligen Ansatz nicht signifikant erhöht hat.

Wertberichtigungen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (inklusive Leasingforderungen) sowie für Vertragsvermögenswerte werden immer in Höhe des über die Laufzeit zu erwartenden Kreditverlusts bewertet.

Bei der Festlegung, ob das Ausfallrisiko eines finanziellen Vermögenswertes seit der erstmaligen Erfassung signifikant angestiegen ist, und bei der Schätzung von erwarteten Kreditverlusten berücksichtigt der Konzern angemessene und belastbare Informationen, die relevant und ohne unangemessenen Zeit- und Kostenaufwand verfügbar sind. Dies umfasst sowohl quantitative als auch qualitative Informationen und Analysen, die auf vergangenen Erfahrungen des Konzerns und fundierten Einschätzungen, inklusive zukunftsgerichteter Informationen, beruhen.

Der Konzern betrachtet einen finanziellen Vermögenswert als ausgefallen, wenn:

―	es unwahrscheinlich ist, dass der Schuldner seine Kreditverpflichtung vollständig an den Konzern zahlen kann, ohne dass der Konzern auf Maßnahmen wie die Verwertung von Sicherheiten (falls vorhanden) zurückgreifen muss.

Über die Laufzeit erwartete Kreditverluste sind erwartete Kreditverluste, die aus allen möglichen Ausfallereignissen während der erwarteten Laufzeit des Finanzinstruments resultieren.

12-Monats-Kreditverluste sind der Anteil der erwarteten Kreditverluste, die aus Ausfallereignissen resultieren, die innerhalb von zwölf Monaten nach dem Abschlussstichtag (oder einem kürzeren Zeitraum, falls die erwartete Laufzeit des Instruments weniger als zwölf Monate beträgt) möglich sind. Der bei der Schätzung von erwarteten Kreditverlusten maximal zu berücksichtigende Zeitraum ist die maximale Vertragslaufzeit, in der der Konzern einem Kreditrisiko ausgesetzt ist.

Bemessung erwarteter Kreditverluste - Erwartete Kreditverluste sind die wahrscheinlichkeitsgewichteten Schätzungen der Kreditverluste. Kreditverluste werden als Barwert der Zahlungsausfälle (das heißt die Differenz zwischen den Zahlungen, die einem Unternehmen vertragsgemäß geschuldet werden, und den Zahlungen, die das Unternehmen voraussichtlich einnimmt) bemessen. Erwartete Kreditverluste werden mit dem Effektivzinssatz des finanziellen Vermögenswertes abgezinst.

Finanzielle Vermögenswerte mit beeinträchtigter Bonität - Der Konzern schätzt zu jedem Abschlussstichtag ein, ob finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten in der Bonität beeinträchtigt sind. Ein finanzieller Vermögenswert ist in der Bonität beeinträchtigt, wenn ein Ereignis oder mehrere Ereignisse mit nachteiligen Auswirkungen auf die erwarteten zukünftigen Zahlungsströme des finanziellen Vermögenswertes auftreten. Indikatoren dafür, dass ein finanzieller Vermögenswert in der Bonität beeinträchtigt ist, umfassen die folgenden beobachtbaren Daten:

―	signifikante finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners
―	einen Vertragsbruch, wie beispielsweise einen Ausfall oder eine erhebliche Überfälligkeit
―	die Restrukturierung eines Darlehens oder Kredits durch den Konzern, die er andernfalls nicht in Betracht ziehen würde
―	die Wahrscheinlichkeit, dass der Schuldner in Insolvenz oder ein sonstiges Sanierungsverfahren geht oder
―	durch finanzielle Schwierigkeiten bedingtes Verschwinden eines aktiven Marktes für ein Wertpapier.

Darstellung der Wertminderung für erwartete Kreditverluste in der Bilanz - Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet sind, werden vom Bruttobuchwert der Vermögenswerte abgezogen.

Abschreibung - Der Bruttobuchwert eines finanziellen Vermögenswertes wird abgeschrieben, wenn der Konzern nach angemessener Einschätzung nicht davon ausgeht, dass der finanzielle Vermögenswert ganz oder teilweise realisierbar ist.

Vorräte

Die Vorräte werden zu Anschaffungskosten bewertet. Die Anschaffungskosten werden nach der Methode des gewogenen Durchschnitts ermittelt. Ist am Bilanzstichtag der realisierbare Veräußerungspreis abzüglich noch anfallender Kosten (Nettoveräußerungspreis) niedriger, so wird auf diesen Wert abgewertet. Sofern der Nettoveräußerungspreis zu einem späteren Zeitpunkt wieder steigt, erfolgt eine entsprechende Wertaufholung bis maximal zu den Anschaffungskosten.

Latente Steuern

Die Berechnung der latenten Steuern erfolgt nach IAS 12 "Ertragsteuern". Sie werden auf temporäre Differenzen zwischen den Wertansätzen der Vermögenswerte und Schulden in der IFRS-Bilanz und den steuerlichen Wertansätzen sowie auf temporäre Differenzen aus Konsolidierungsvorgängen und auf wahrscheinlich realisierbare Verlustvorträge gebildet. Latente Steuern auf Sachverhalte, die gemäß den relevanten Standards direkt im Eigenkapital zu erfassen sind, werden ebenfalls direkt im Eigenkapital erfasst. Die daraus zum Stichtag resultierenden kumulierten Beträge der direkt im Eigenkapital erfassten latenten Steuern sind der Konzern-Gesamtergebnisrechnung zu entnehmen.

Aktive latente Steuern auf abzugsfähige temporäre Differenzen und steuerliche Verlustvorträge werden in der Höhe aktiviert, in der es wahrscheinlich ist, dass hierfür zu versteuerndes Ergebnis zukünftig verfügbar sein wird, und es damit hinreichend sicher erscheint, dass die abzugsfähigen temporären Differenzen und Verlustvorträge tatsächlich genutzt werden können.

Der Buchwert der aktiven latenten Steuern wird an jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang reduziert, in dem es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das der latente Steueranspruch verwendet werden kann. Nicht angesetzte latente Steueransprüche werden an jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich geworden ist, dass ein künftiges zu versteuerndes Ergebnis die Realisierung des Anspruchs ermöglicht.

Der Berechnung liegen die in den einzelnen Ländern zum Realisierungszeitpunkt erwarteten Steuersätze zugrunde. Diese basieren auf den am Bilanzstichtag gültigen oder bereits verabschiedeten Steuersätzen. Die Effekte aus Steuersatzänderungen werden ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, es sei denn sie entfallen auf Sachverhalte, die direkt im Eigenkapital zu erfassen sind. Latente Steuerforderungen und -verbindlichkeiten werden saldiert, wenn ein einklagbares Recht zur Aufrechnung tatsächlicher Steuerforderungen gegen tatsächliche Steuerverbindlichkeiten besteht und es sich um die gleiche Steuerart und Steuerbehörde handelt.

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Schulden

Sofern die Voraussetzungen des IFRS 5 erfüllt sind und eine Veräußerung innerhalb von zwölf Monaten sehr wahrscheinlich ist, werden langfristige Vermögenswerte (oder eine Veräußerungsgruppe) als zur Veräußerung gehalten klassifiziert und zum niedrigeren Wert aus Buchwert oder beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bewertet, wenn ihr Buchwert im Wesentlichen durch einen Verkauf erlöst wird und nicht durch die fortgesetzte betriebliche Nutzung. Die mit den langfristigen Vermögenswerten im Zusammenhang stehenden Schulden werden gleichermaßen separat ausgewiesen.

Pensionsrückstellungen

Rückstellungen werden für Verpflichtungen gegenüber Dritten gebildet, die aus Ereignissen der Vergangenheit resultieren, die wahrscheinlich zu einem Mittelabfluss führen werden und deren Höhe verlässlich geschätzt werden kann.

Pläne für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses werden in Abhängigkeit von ihrem wirtschaftlichen Gehalt, der sich aus den grundlegenden Leistungsbedingungen und Voraussetzungen des Plans ergibt, entweder als Leistungszusagen (Defined Benefit) oder als Beitragszusagen (Defined Contribution) klassifiziert.

Die versicherungsmathematische Bewertung von leistungsorientierten Pensions- und ähnlichen Verpflichtungen erfolgt nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (projected unit credit method). Bei diesem Verfahren werden nicht nur die am Stichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften, sondern auch künftig zu erwartende Steigerungen von Renten und Gehältern berücksichtigt. Die Pensionsverpflichtungen werden auf Basis versicherungsmathematischer Gutachten ermittelt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden im sonstigen Ergebnis im Eigenkapital erfasst.

Gewinne oder Verluste aus der Kürzung oder Abgeltung eines leistungsorientierten Planes werden zum Zeitpunkt der Kürzung oder Abgeltung erfasst. Sie umfassen jede aus der Plankürzung oder -abgeltung resultierende erfolgswirksam zu erfassende Änderung des Barwerts der leistungsorientierten Verpflichtung sowie alle etwaigen, damit verbundenen versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste und etwaigen nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand.

Bei beitragsorientierten Altersversorgungssystemen (z.B. Direktversicherungen) werden die einzahlungspflichtigen Beiträge unmittelbar als Aufwand verrechnet. Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen werden im Zusammenhang mit beitragsorientierten Verpflichtungen nicht gebildet, da der Ströer Konzern in diesen Fällen neben der Verpflichtung zur Prämienzahlung keinen weiteren Verpflichtungen unterliegt.

Sonstige Rückstellungen

Die Bewertung der sonstigen Rückstellungen erfolgt mit der bestmöglichen Schätzung des erwarteten Mittelabflusses, oder bei längerfristigen Rückstellungen, sofern der Zinseffekt wesentlich ist, mit dem Barwert des erwarteten Mittelabflusses.

Bestehen gesetzliche oder vertragliche Verpflichtungen, am Ende der Laufzeit der Werberechtskonzession Werbeträger abzubauen und den Standort wiederherzustellen, so wird für diese Verpflichtung eine Rückstellung gebildet soweit es wahrscheinlich ist, dass die Verpflichtung tatsächlich zu erfüllen ist. Die Höhe der Rückstellung bemisst sich nach den zukünftig erwarteten Abbaukosten am Ende der Laufzeit, abgezinst auf den Zeitpunkt der erstmaligen Bildung der Rückstellung. In dieser Höhe wird die Rückstellung erfolgsneutral gebildet, da gleichzeitig eine betragsgleiche Aktivierung dieses Betrages unter den Sachanlagen erfolgt. Änderungen im Wert der Rückstellungen wirken sich unmittelbar auf den Wert der korrespondierenden Sachanlagen aus.

Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften (Drohverlustrückstellungen) werden gebildet, wenn die zur Erfüllung eines Vertrages unvermeidbaren Kosten, denen sich Ströer aufgrund vertraglicher Verpflichtungen nicht entziehen kann, höher als der erwartete wirtschaftliche Nutzen sind.

Sonstige nichtfinanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

Abgrenzungen, Vorauszahlungen sowie nichtfinanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt.

Eventualschulden

Eventualschulden sind mögliche Verpflichtungen, die auf vergangenen Ereignissen beruhen und deren Existenz erst durch das Eintreten eines oder mehrerer ungewisser zukünftiger Ereignisse bestätigt wird, die jedoch außerhalb des Einflussbereiches des Ströer Konzerns liegen. Ferner können gegenwärtige Verpflichtungen dann Eventualschulden darstellen, wenn die Wahrscheinlichkeit des Abflusses von Ressourcen nicht hinreichend für die Bildung einer Rückstellung ist und/oder die Höhe der Verpflichtung nicht ausreichend zuverlässig geschätzt werden kann. Eventualschulden entsprechen dem am Bilanzstichtag bestehenden Haftungsumfang. Eventualschulden werden grundsätzlich nicht in der Bilanz erfasst, sondern im Anhang erläutert.

Aktienbasierte Vergütungsformen

Die bei einer aktienbasierten Vergütungstransaktion erhaltenen oder erworbenen Güter oder Dienstleistungen werden zu dem Zeitpunkt angesetzt bzw. als Aufwand erfasst, zu dem die Güter erworben oder die Dienstleistungen erhalten wurden. Basis für die Aufwandsermittlung ist der beizulegende Zeitwert bei Gewährung der entsprechenden Zusage. Es wird eine entsprechende Zunahme im Eigenkapital erfasst, wenn die Güter oder Dienstleistungen bei einer aktienbasierten Vergütungstransaktion mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente erhalten wurden. Im Falle einer aktienbasierten Vergütungstransaktion, die in bar abgegolten wird, werden die erworbenen Güter oder Dienstleistungen und die entstandene Schuld mit dem beizulegenden Zeitwert der Schuld angesetzt. Bis zur Begleichung der Schuld wird der beizulegende Zeitwert der Schuld zu jedem Bilanzstichtag neu bestimmt. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts werden erfolgswirksam erfasst.

Bei anteilsbasierten Vergütungen, die der Ströer SE & Co. KGaA das vertragliche Wahlrecht einräumen den Ausgleich in bar oder durch Ausgabe von Aktien vorzunehmen (siehe aktuelles Aktienoptionsprogramm), geht die Gesellschaft von einem Ausgleich durch Ausgabe in Aktien aus, solange sie keine andere Festlegung oder Erfüllungspraxis geschaffen hat. Insofern erfolgt die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts zum Zeitpunkt der Gewährung. Bis zur vollständigen Erdienung der aktienbasierten Ansprüche, die durch Ausgabe von Aktien erfüllt werden, erfolgt eine erfolgswirksame Verteilung des beizulegenden Zeitwerts über den Erdienungszeitraum.

Put-Optionen

Nicht beherrschenden Gesellschaftern gewährte Put-Optionen über die noch in deren Eigentum stehenden Gesellschaftsanteile werden in den Fällen, in denen Ströer nicht als wirtschaftlicher Eigentümer ("present owner") gilt, als fiktiver Erwerb am Stichtag dargestellt. Der im Eigenkapital gebildete Ausgleichsposten für diese Anteile wird ausgebucht, stattdessen wird eine Verbindlichkeit in Höhe einer fiktiven Kaufpreisverbindlichkeit eingebucht. Der kumulierte Differenzbetrag zwischen dem ausgebuchten Ausgleichsposten und der fiktiven Kaufpreisverbindlichkeit wird direkt mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Der Wert der fiktiven Kaufpreisverbindlichkeit sowie Einzelheiten zu ihrer Ermittlung werden in Abschnitt 34 dargestellt. Im Zusammenhang mit den an nicht beherrschende Gesellschafter von Tochterunternehmen gewährten Put-Optionen wurde der Eigenkapitalanteil der nicht beherrschenden Gesellschafter im Geschäftsjahr um TEUR 3.186 erhöht und im Vorjahr um TEUR 7.146 verringert.

Anteilserwerbe von nicht beherrschenden Gesellschaftern

Transaktionen mit nicht beherrschenden Gesellschaftern über den weiteren Kauf oder Verkauf von Eigenkapitalanteilen, die nicht zum Verlust des beherrschenden Einflusses der Ströer Gruppe führen, werden erfolgsneutral als Transaktionen im Eigenkapital bilanziert. Die Differenz zwischen dem Kaufpreis der Anteile und dem auf die betreffenden nicht beherrschenden Anteile entfallenden Buchwert des Eigenkapitals ist mit dem Konzerneigenkapital erfolgsneutral in der Kapitalrücklage zu verrechnen.

Übersicht ausgewählter Bewertungsmethoden

Bilanzposten	Bewertungsmethode
Aktiva
Goodwill	Niedrigerer Wert aus Anschaffungskosten und erzielbarem Betrag
Sonstige immaterielle Vermögenswerte	(Fortgeführte) Anschaffungskosten
Sachanlagen	(Fortgeführte) Anschaffungskosten
davon Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen (IFRS 16)	(Fortgeführte) Anschaffungskosten
Anteile an at-Equity-bilanzierten Unternehmen	Fortgeführter anteiliger Wert des Eigenkapitals der Beteiligung bzw. niedrigerer erzielbarer Betrag
Finanzanlagen	Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	(Fortgeführte) Anschaffungskosten
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	(Fortgeführte) Anschaffungskosten
Vorräte	Niedrigerer Wert aus Anschaffungskosten und Nettoveräußerungswert
Zahlungsmittel	Nennwert
Passiva
Rückstellungen
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	Anwartschaftsbarwertmethode
Sonstige Rückstellungen	Erfüllungsbetrag
Finanzverbindlichkeiten	(Fortgeführte) Anschaffungskosten
davon Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen (IFRS 16) (IFverhältnissen (IFRS 16)	(Fortgeführte) Anschaffungskosten
davon bedingte Verbindlichkeiten aus Unternehmenskäufen	Fair Value
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	(Fortgeführte) Anschaffungskosten
Sonstige Verbindlichkeiten	Erfüllungsbetrag

4 Änderung von Rechnungslegungsvorschriften und -methoden

Für die Erstellung des Konzernabschlusses wurden sämtliche durch das IASB und das IFRIC veröffentlichten neuen und geänderten Standards und Interpretationen angewendet, soweit diese für Geschäftsjahre beginnend am 1. Januar 2021 verpflichtend in der Europäischen Union anzuwenden sind.

Änderungen von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden oder Schätzungenn

Im Geschäftsjahr 2021 hat es keine wesentlichen Änderungen in Bezug auf Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden oder Schätzungen gegeben.

Übernommene Standards oder Verlautbarungen im Hinblick auf die Bilanzierung des Konzerns

Die nachfolgend aufgeführten Standards oder Verlautbarungen des IASB sind erstmals im Geschäftsjahr 2021 anzuwenden gewesen bzw. angewandt worden. Hieraus ergaben sich mit Ausnahme der unten dargestellten Änderungen zu IFRS 16 bei allen übrigen Standards aufgrund des spezifischen Charakters der Anpassungen keine bzw. keine wesentlichen Auswirkungen auf die Bilanzierung des Konzerns:

―	Änderungen an IFRS 9, IAS 39, IFRS 7, IFRS 4 und IFRS 16 - Reform der Benchmark-Zinssätze - Phase 2 (anzuwenden auf das Geschäftsjahr, das am oder nach dem 1. Januar 2021 beginnt (Freigabe durch die EU-Kommission ist am 13. Januar 2021 erfolgt))
―	Änderungen an IFRS 4 - Versicherungsverträge - Verschiebung der Erstanwendung von IFRS 9 für Versicherer (anzuwenden auf das Geschäftsjahr, das am oder nach dem 1. Januar 2021 beginnt (Freigabe durch die EU-Kommission ist am 15. Dezember 2020))
―	Änderungen an IFRS 16 - Leasingverhältnisse (Covid-19-bezogene Mietkonzessionen, die über den 30. Juni 2021 hinausgehen) (anzuwenden auf das Geschäftsjahr, das am oder nach dem 1. April 2021 beginnt) (Freigabe durch die EU-Kommission ist am 30. August 2021 erfolgt))

Der Ströer Konzern hat die Änderungen des IFRS 16 -Covid-19-bezogene Mietkonzessionen, die über den 30. Juni 2021 hinausgehen - rückwirkend für das gesamte Geschäftsjahr 2021 angewandt. Die Änderung umfasst einen freiwilligen praktischen Behelf für Leasingverhältnisse, bei denen der Konzern Leasingnehmer ist. Das bedeutet, dass der Konzern für Leasingverhältnisse, für die der praktische Behelf anwendbar ist, nicht beurteilen muss, ob qualifizierende Mietkonzessionen, die eine unmittelbare Folge der Covid-19-Pandemie sind und über den 30. Juni 2021 hinausgehen, eine Änderung des Leasingverhältnisses darstellen. Im Rahmen der Pandemie hat Ströer mit zahlreichen Vertragspartnern im OOH-Geschäft für die bestehenden Werberechtsverträge eine Reduzierung der Mindestleasingzahlungen vereinbart. Von der im Geschäftsjahr 2021 insgesamt erzielten Minderung der Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 8,2 Mio. EUR erfüllte ein Teilbetrag in Höhe von 3,6 Mio. EUR die Voraussetzungen des praktischen Behelfs und wurde daher ertragswirksam erfasst.

Noch nicht anzuwendende Standards oder Verlautbarungen

Die nachfolgend erläuterten Standards, die vom IASB bzw. vom IFRIC verabschiedet oder geändert worden sind, waren im Berichtsjahr noch nicht verpflichtend anzuwenden und sind bisher von uns auch noch nicht angewandt worden. Aus der erstmaligen Anwendung dieser Standards werden sich jedoch voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns ergeben:

―	Änderungen an IFRS 3, IAS 16, IAS 37 und Verbesserungen zu IFRS 1, IFRS 9, IAS 41, IFRS 16 (Sammelstandard 2018 - 2020) (anzuwenden auf das Geschäftsjahr, das am oder nach dem 1. Januar 2022 beginnt (Freigabe durch die EU-Kommission ist am 28. Juni 2021 erfolgt))
―	IFRS 17 - Versicherungsverträge (anzuwenden auf das Geschäftsjahr, das am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnt (Freigabe durch die EU-Kommission ist am 19. November 2021 erfolgt))
―	Änderungen an IAS 1 - Darstellung des Abschlusses und IFRS Praxishinweis 2 (Darstellung der Rechnungslegungsmethoden) (anzuwenden auf das Geschäftsjahr, das am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnt (Freigabe durch die EU-Kommission ist am 2. März 2022 erfolgt))
―	Änderungen an IAS 1 - Darstellung des Abschlusses (Einstufung von Schulden als kurz- oder langfristig) (anzuwenden auf das Geschäftsjahr, das am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnt (Freigabe durch die EU-Kommission ist noch nicht erfolgt))
―	Änderungen an IAS 8 - Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, Änderungen von Schätzungen und Bilanzierungsfehler (Definition von Schätzungen) (anzuwenden auf das Geschäftsjahr, das am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnt (Freigabe durch die EU-Kommission ist am 2. März 2022 erfolgt))
―	Änderungen an IAS 12 - Ertragsteuern (Latente Steuern auf Vermögensgegenstände und Schulden aus einer einzelnen Transaktion) (anzuwenden auf das Geschäftsjahr, das am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnt (Freigabe durch die EU-Kommission ist noch nicht erfolgt))
―	Änderungen an IFRS 17 - Erstmalige Anwendung des IFRS 17 und IFRS 9 (anzuwenden auf das Geschäftsjahr, das am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnt (Freigabe durch die EU-Kommission ist noch nicht erfolgt))
―	Änderungen an IFRS 10 und IAS 28 - Veräußerung oder Einbringung von Vermögenswerten zwischen einem Investor und einem assoziierten Unternehmen oder einem Gemeinschaftsunternehmen (erstmalige Anwendung auf unbestimmte Zeit verschoben (Freigabe durch die EU-Kommission ist noch nicht erfolgt))

5 Konsolidierungskreis

Der Konzernabschluss beinhaltet die Abschlüsse aller wesentlichen Gesellschaften, bei denen die Ströer SE & Co. KGaA mittelbar oder unmittelbar einen beherrschenden Einfluss ausübt. Zum 31. Dezember 2021 wurden neben der Ströer SE & Co. KGaA weitere 83 deutsche und 42 ausländische Tochtergesellschaften im Wege der Vollkonsolidierung und fünf deutsche Gemeinschaftsunternehmen (Joint Ventures) sowie drei assoziierte Unternehmen im Wege der at-Equity-Bilanzierung in den Konzernabschluss einbezogen.

Der Ströer Konzern hält an sämtlichen vollkonsolidierten Gesellschaften mehr als 50 % der Anteile und übt damit die Beherrschung im Sinne des IFRS 10 auf Basis der jeweiligen Mehrheit der Stimmrechte in den entsprechenden Gremien der Gesellschaften aus.

Die Angabe der Kapitalanteile erfolgt in Übereinstimmung mit §16 Absatz 4 Aktiengesetz. Es wird also jeweils der Anteil des direkten Mutterunternehmens angegeben und nicht der durchgerechnete Anteil.

Vollkonsolidierte Unternehmen

			Kapitalanteil v. H.
Firma	Sitz	Land	31.12.2021	31.12.2020
4EVER YOUNG GmbH	München	Deutschland	100,0	75,0
Adscale Laboratories Ltd.	Christchurch	Neuseeland	100,0	100,0
ahuhu GmbH	Unterföhring	Deutschland	80,0	80,0
Ambient-TV Sales & Services GmbH	Hamburg	Deutschland	70,0	70,0
Asam Betriebs-GmbH	Beilngries	Deutschland	100,0	100,0
ASAMBEAUTY GmbH	Unterföhring	Deutschland	100,0	100,0
ASAMBEAUTY TRADING (SHANGHAI) CO., LTD.	Shanghai	China	100,0	-
ASAMBEAUTY US INC.	New York	USA	100,0	-
Assur Eco Conceil S.A.S.	Metz	Frankreich	-	100,0
AVEDO Essen GmbH	Essen	Deutschland	100,0	100,0
AVEDO Gelsenkirchen GmbH	Gelsenkirchen	Deutschland	100,0	100,0
Avedo Hellas M.A.E.	Thessaloniki	Griechenland	100,0	-
Avedo II GmbH	Pforzheim	Deutschland	100,0	100,0
Avedo Köln GmbH	Köln	Deutschland	100,0	100,0
Avedo Leipzig GmbH	Leipzig	Deutschland	100,0	100,0
AVEDO Leipzig West GmbH	Leipzig	Deutschland	100,0	100,0
Avedo München GmbH	München	Deutschland	100,0	100,0
Avedo Palma S.A.U.	Palma de Mallorca	Spanien	100,0	100,0
Avedo Rostock GmbH	Rostock	Deutschland	100,0	100,0
BHI Beauty & Health Investment Group Management GmbH	Unterföhring	Deutschland	51,0	51,0
blowUP media Belgium BVBA	Antwerpen	Belgien	80,0	80,0
blowUP media Benelux B.V.	Amsterdam	Niederlande	100,0	100,0
BlowUP Media GmbH ¹	Köln	Deutschland	100,0	100,0
blowUP media U.K. Ltd.	London	Großbritannien	100,0	100,0
Boojum Kft.	Budapest	Ungarn	-	60,0
Business Advertising GmbH	Düsseldorf	Deutschland	65,7	65,7
Business Power GmbH	Düsseldorf	Deutschland	100,0	100,0
Contacter Sarl	Tunis	Tunesien	100,0	100,0
Content Fleet GmbH	Hamburg	Deutschland	90,0	90,0
Courtier en Economie d'Energie S.A.S.U.	Metz	Frankreich	100,0	100,0
Dea Holding S.r.l.	Bergamo	Italien	51,0	51,0
Dea S.r.l.	Bergamo	Italien	100,0	100,0
Delta Concept S.A.S.	Metz	Frankreich	55,0	55,0
DERG Vertriebs GmbH	Köln	Deutschland	100,0	100,0
Diciotto Plus S.r.l.	Bergamo	Italien	100,0	100,0
Dieci S.c.a.r.l.	Bergamo	Italien	100,0	100,0
Diler Power Italia S.r.l.	Bergamo	Italien	100,0	100,0
DSA Schuldisplay GmbH	Hamburg	Deutschland	51,0	51,0
DSM Deutsche Städte Medien GmbH	Frankfurt am Main	Deutschland	100,0	100,0
DSM Krefeld Außenwerbung GmbH	Krefeld	Deutschland	51,0	51,0
DSM Rechtegesellschaft mbH	Köln	Deutschland	100,0	100,0
DSM Werbeträger GmbH & Co. KG	Köln	Deutschland	100,0	100,0
DSM Zeit und Werbung GmbH	Köln	Deutschland	100,0	100,0
ECE flatmedia GmbH	Hamburg	Deutschland	75,1	75,1
Edgar Ambient Media Group GmbH	Hamburg	Deutschland	82,4	82,4
Erdbeerlounge GmbH	Köln	Deutschland	-	100,0
FA Business Solutions GmbH	Hamburg	Deutschland	50,0	50,0
Fahrgastfernsehen Hamburg GmbH	Hamburg	Deutschland	100,0	100,0
grapevine marketing GmbH	München	Deutschland	62,2	62,2
Hamburger Verkehrsmittel-Werbung GmbH	Hamburg	Deutschland	75,1	75,1
HanXX Media GmbH	Köln	Deutschland	51,0	51,0
iBillBoard Internet Reklam Hizmetleri ve Bilisim Teknolojileri A.S.	Istanbul	Türkei	96,0	96,0
iBillBoard Poland Sp. z.o.o.	Warschau	Polen	100,0	100,0
Immoclassic S.A.	Luxemburg Stadt	Luxemburg	100,0	100,0
INFOSCREEN GmbH	Köln	Deutschland	100,0	100,0
InnoBeauty GmbH	Unterföhring	Deutschland	100,0	100,0
Interactive Media CCSP GmbH	Köln	Deutschland	94,2	94,2
Internet BillBoard a.s. ¹	Ostrau	Tschechien	100,0	100,0
INTREN Informatikai Tanácsadó és Szolgáltató Kft. ¹	Budapest	Ungarn	-	50,9
ITwo S.r.l.	Bergamo	Italien	100,0	100,0
Klassenfreunde.ch GmbH	Alpnach	Schweiz	100,0	100,0
Klassträffen Sweden AB	Karlskoga	Schweden	100,0	100,0
Liberdatum Internet Reklam Hizmetleri ve Danismanlik A.S.	Istanbul	Türkei	100,0	100,0
LSP Digital GmbH & Co. KG	Hamburg	Deutschland	100,0	100,0
LSP Digital Management GmbH	Hamburg	Deutschland	100,0	100,0
M.Asam GmbH	Unterföhring	Deutschland	100,0	100,0
MBR Targeting GmbH	Berlin	Deutschland	100,0	100,0
MediaSelect Media-Agentur GmbH	Baden-Baden	Deutschland	-	100,0
Media-Direktservice GmbH	Köln	Deutschland	100,0	100,0
Nachsendeauftrag DE Online GmbH	Köln	Deutschland	-	100,0
Neo Advertising GmbH	Hamburg	Deutschland	100,0	100,0
Omnea GmbH	Berlin	Deutschland	100,0	100,0
OPS Online Post Service GmbH	Berlin	Deutschland	100,0	100,0
optimise-it GmbH	Hamburg	Deutschland	100,0	100,0
Outsite Media GmbH	Mönchengladbach	Deutschland	51,0	51,0
Permodo GmbH	München	Deutschland	100,0	100,0
PosterSelect Media-Agentur für Aussenwerbung GmbH	Baden-Baden	Deutschland	100,0	100,0
PrintSafari.com GmbH	Berlin	Deutschland	75,1	75,1
PrintSafari Inc.	Ashburnham	USA	100,0	100,0
Ranger France S.A.S.U.	Paris	Frankreich	100,0	100,0
Ranger Marketing & Vertriebs GmbH	Düsseldorf	Deutschland	100,0	100,0
RegioHelden GmbH	Stuttgart	Deutschland	100,0	100,0
Retail Media GmbH	Köln	Deutschland	100,0	100,0
Sales Holding GmbH	Düsseldorf	Deutschland	100,0	100,0
Seeding Alliance GmbH	Köln	Deutschland	70,0	70,0
SEM Internet Reklam Hizmetleri ve Danismanlik A.S. ¹	Istanbul	Türkei	100,0	100,0
Service Planet GmbH	Düsseldorf	Deutschland	100,0	100,0
Services PrintSafari Canada Inc.	Montreal	Kanada	100,0	100,0
SIGN YOU mediascreen GmbH	Oberhausen	Deutschland	100,0	100,0
Smartplace GmbH	Düsseldorf	Deutschland	-	100,0
SMD Rechtegesellschaft mbH	Köln	Deutschland	100,0	100,0
SMD Werbeträger GmbH & Co. KG	Köln	Deutschland	100,0	100,0
SRG Rechtegesellschaft mbH	Köln	Deutschland	100,0	100,0
SRG Werbeträger GmbH & Co. KG	Köln	Deutschland	100,0	100,0
Statista GmbH	Köln	Deutschland	100,0	100,0
Statista Inc.	New York	USA	100,0	100,0
Statista Japan Ltd.	Tokio	Japan	100,0	100,0
Statista Ltd.	London	Großbritannien	100,0	100,0
Statista Pte. Ltd.	Singapur	Singapur	100,0	100,0
Statista S.a.r.l.	Paris	Frankreich	100,0	100,0
Stayfriends GmbH (vormals: stylefruits GmbH, München)	Berlin	Deutschland	100,0	100,0
Ströer Content Group GmbH ¹	Köln	Deutschland	100,0	100,0
Ströer Content Group Sales GmbH	Köln	Deutschland	100,0	100,0
Ströer Core GmbH & Co. KG	Leverkusen	Deutschland	100,0	100,0
Ströer Core Verwaltungs GmbH	Leverkusen	Deutschland	100,0	100,0
Ströer DERG Media GmbH	Kassel	Deutschland	100,0	100,0
Ströer Deutsche Städte Medien GmbH	Köln	Deutschland	100,0	100,0
Ströer Dialog Group GmbH	Leipzig	Deutschland	-	100,0
Ströer Digital Commerce GmbH ¹	Köln	Deutschland	100,0	100,0
Ströer Digital Group GmbH	Köln	Deutschland	100,0	100,0
Ströer Digital Media GmbH	Hamburg	Deutschland	100,0	100,0
Ströer Digital Publishing GmbH ¹	Köln	Deutschland	100,0	100,0
Ströer media brands apps d.o.o.	Zagreb	Kroatien	100,0	100,0
Ströer media brands GmbH	Berlin	Deutschland	100,0	100,0
Ströer Media Deutschland GmbH ¹	Köln	Deutschland	100,0	100,0
Ströer Media Sp. z.o.K.	Warschau	Polen	100,0	100,0
Ströer Netherlands B.V.	Amsterdam	Niederlande	100,0	100,0
Ströer Netherlands C.V.	Amsterdam	Niederlande	100,0	100,0
Ströer News Publishing GmbH	Köln	Deutschland	100,0	100,0
Ströer Next Publishing GmbH	Köln	Deutschland	100,0	100,0
Ströer Performance Group GmbH	Köln	Deutschland	-	100,0
Ströer Polska Sp. z.o.o. ¹	Warschau	Polen	100,0	100,0
Ströer Sales & Services GmbH	Köln	Deutschland	100,0	100,0
STRÖER SALES France S.A.S.U.	Paris	Frankreich	100,0	100,0
Ströer Sales Group GmbH ¹	Köln	Deutschland	100,0	100,0
Ströer Social Publishing GmbH	Berlin	Deutschland	100,0	100,0
Ströer SSP GmbH	München	Deutschland	100,0	100,0
Ströer Werbeträgerverwaltungs GmbH	Köln	Deutschland	100,0	100,0
Ströer X GmbH (vormals: Mercury Beteiligungs GmbH, Leipzig)	Leipzig	Deutschland	100,0	100,0
Super M&N GmbH (vormals: SuperM&N UG (haftungsbeschränkt), Köln)	Köln	Deutschland	80,0	51,0
Tom S.r.l.	Bergamo	Italien	100,0	100,0
Trombi Acquisition SARL	Paris	Frankreich	100,0	100,0
Vendi S.A.S.	Paris	Frankreich	100,0	100,0
Yieldlove GmbH	Hamburg	Deutschland	100,0	51,0

¹ An diesen Gesellschaften ist die Ströer SE & Co. KGaA unmittelbar beteiligt.

Im Berichtsjahr wurden die Boojum Kft., Budapest und die INTREN Informatikai Tanácsadó és Szolgáltató Kft. ¹ , Budapest, veräußert. Durch konzerninterne Verschmelzungen sind im Geschäftsjahr 2021 folgende Unternehmen von einer anderen Konzerngesellschaft aufgenommen worden:

―	Assur Eco Conceil S.A.S., Metz
―	Delta Advertising GmbH, München ²
―	Erdbeerlounge GmbH, Köln
―	MAIRDUMONT NETLETIX GmbH & Co. KG, Ostfildern ²
―	MAIRDUMONT NETLETIX Verwaltungs GmbH, Ostfildern ²
―	MediaSelect Media-Agentur GmbH, Baden-Baden
―	Nachsendeauftrag DE Online GmbH, Köln
―	Smartplace GmbH, Düsseldorf
―	Ströer Dialog Group GmbH, Leipzig
―	Ströer Performance Group GmbH, Köln

Tochterunternehmen mit wesentlichen Anteilen ohne beherrschenden Einfluss

Die nachfolgenden Finanzinformationen beziehen sich auf Tochterunternehmen mit wesentlichen Anteilen ohne beherrschenden Einfluss bzw. bei Obergesellschaften eines Teilkonzerns auf die entsprechende Gruppe von Unternehmen.

Anteile ohne beherrschenden Einfluss (in %)

Firma/Obergesellschaft des Teilkonzerns	Sitz	Land	31.12.2021	31.12.2020
BHI Beauty & Health Investment Group Management GmbH (AsamBeauty)	Unterföhring	Deutschland	49	49
Interactive Media CCSP GmbH	Köln	Deutschland	6	6
Edgar Ambient Media Group GmbH	Hamburg	Deutschland	18	18

Die Finanzinformationen zu Tochterunternehmen beziehungsweise zur jeweiligen Gruppe von Unternehmen mit wesentlichen Anteilen ohne beherrschenden Einfluss ergeben sich aus Konzernsicht (nach Konsolidierung, jedoch vor Berücksichtigung von Put-Optionen) wie folgt:

In TEUR	31.12.2021	31.12.2020
Kumulierter Saldo der wesentlichen Anteile ohne beherrschenden Einfluss
BHI Gruppe (AsamBeauty)	10.164	10.703
Interactive Media Gruppe	11.299	11.975
EAM Gruppe	2.828	2.727

In TEUR	2021	2020
Den wesentlichen Anteilen ohne beherrschenden Einfluss zurechenbare (+) Gewinne / (-) Verluste
BHI Gruppe (AsamBeauty)	4.420	6.481
Interactive Media Gruppe	1.358	2.897
EAM Gruppe	938	1.086

Nachfolgend finden sich Finanzinformationen dieser Tochterunternehmen beziehungsweise der Gruppe von Unternehmen in zusammengefasster Form. Die Darstellung basiert auf Angaben vor Schulden-, Aufwands- und Zwischenergebniseliminierung sowie vor Berücksichtigung von Put-Optionen auf Anteile von nicht beherrschenden Gesellschaftern.

¹ An diesen Gesellschaften ist die Ströer SE & Co. KGaA unmittelbar beteiligt.
² Die Gesellschaft wurde im Geschäftsjahr 2021 erworben.

Zusammengefasste Gewinn- und Verlustrechnung (vor Konsolidierung):

2021

In TEUR	BHI Gruppe (AsamBeauty)	Interactive Media Gruppe	EAM Gruppe
Umsatzerlöse	179.741	393.123	45.722
Umsatzkosten	-88.436	-337.046	-25.764
Vertriebs- und Verwaltungskosten	-92.078	-54.730	-18.556
Sonstiges betriebliches Ergebnis	8.519	9.356	898
Finanzergebnis	1.172	577	1.182
Ergebnis vor Steuern	8.919	11.280	3.482
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	1.919	-832	-1.813
Ergebnis nach Steuern	10.838	10.448	1.669
Gesamtergebnis	10.838	10.448	1.669
Davon entfallen auf Anteile ohne beherrschenden Einfluss	5.310	606	294
An die Inhaber der Anteile ohne beherrschenden Einfluss gezahlte Dividenden	6.907	3.647	837

2020

In TEUR	BHI Gruppe (AsamBeauty)	Interactive Media Gruppe	EAM Gruppe
Umsatzerlöse	150.764	349.280	44.453
Umsatzkosten	-75.604	-305.749	-26.273
Vertriebs- und Verwaltungskosten	-63.522	-49.946	-16.155
Sonstiges betriebliches Ergebnis	5.475	13.849	244
Finanzergebnis	292	-3.761	793
Ergebnis vor Steuern	17.405	3.674	3.062
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-1.033	-684	-614
Ergebnis nach Steuern	16.372	2.990	2.448
Gesamtergebnis	16.372	2.990	2.448
Davon entfallen auf Anteile ohne beherrschenden Einfluss	8.022	173	431
An die Inhaber der Anteile ohne beherrschenden Einfluss gezahlte Dividenden	5.242	3.078	747

Zusammengefasste Bilanz (vor Konsolidierung):

31.12.2021

In TEUR	BHI Gruppe (AsamBeauty)	Interactive Media Gruppe	EAM Gruppe
Langfristige Vermögenswerte	66.001	268.762	15.886
Kurzfristige Vermögenswerte	80.520	269.074	18.460
Langfristige Verbindlichkeiten	4.934	16.116	5.124
Kurzfristige Verbindlichkeiten	89.376	258.599	20.819
Eigenkapital	52.211	263.120	8.402
Davon entfallen auf:
Anteilseigner des Mutterunternehmens	26.628	247.859	6.924
Anteile ohne beherrschenden Einfluss	25.584	15.261	1.479

31.12.2020

In TEUR	BHI Gruppe (AsamBeauty)	Interactive Media Gruppe	EAM Gruppe
Langfristige Vermögenswerte	59.832	278.168	16.786
Kurzfristige Vermögenswerte	74.457	269.956	16.439
Langfristige Verbindlichkeiten	4.164	11.766	5.508
Kurzfristige Verbindlichkeiten	76.447	265.688	18.821
Eigenkapital	53.678	270.670	8.896
Davon entfallen auf:
Anteilseigner des Mutterunternehmens	27.376	254.971	7.330
Anteile ohne beherrschenden Einfluss	26.302	15.699	1.566

Zusammengefasste Kapitalflussrechnung:

31.12.2021

In TEUR	BHI Gruppe (AsamBeauty)	Interactive Media Gruppe	EAM Gruppe
Laufende Geschäftstätigkeit	27.001	31.419	630
Investitionstätigkeit	-11.224	-19.114	-1.823
Finanzierungstätigkeit	-17.291	-27.280	-1.706
Nettozahlungsströme gesamt	-1.514	-14.976	-2.899

31.12.2020

In TEUR	BHI Gruppe (AsamBeauty)	Interactive Media Gruppe	EAM Gruppe
Laufende Geschäftstätigkeit	18.993	50.196	2.937
Investitionstätigkeit	-5.897	-21.738	-2.472
Finanzierungstätigkeit	-12.787	-12.649	-1.272
Nettozahlungsströme gesamt	310	15.808	-807

Die negative Entwicklung des Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit bei der Interactive Media Gruppe ist auf nachteilige Veränderungen im Working Capital zurückzuführen.

Gemeinschaftsunternehmen

Die nachfolgend aufgeführten Gemeinschaftsunternehmen sind überwiegend im Bereich der Vermarktung von Out-of-Home-Medien tätig. Die Anteile an den gemeinschaftlich geführten Unternehmen werden nach der at-Equity-Methode im Konzernabschluss bilanziert.

			Kapitalanteil v. H.
Firma	Sitz	Land	31.12.2021	31.12.2020
DSMDecaux GmbH	München	Deutschland	50	50
mediateam Stadtservice GmbH/ Ströer Media Deutschland GmbH in GbR (vormals: mediateam Werbeagentur GmbH/ Ströer Media Deutschland GbR)	Berlin	Deutschland	50	50
Trierer Gesellschaft für Stadtmöblierung mbH	Trier	Deutschland	-	50
X-City Marketing Hannover GmbH	Hannover	Deutschland	50	50
OS Data Solutions GmbH & Co. KG	Hamburg	Deutschland	50	50
OS Data Solutions Verwaltung GmbH	Hamburg	Deutschland	50	50

Die folgenden Tabellen zeigen Finanzinformationen der DSMDecaux GmbH, X-City Marketing Hannover GmbH sowie der weiteren Gemeinschaftsunternehmen auf Basis des in Übereinstimmung mit IFRS aufgestellten Abschlusses sowie die Überleitung dieser Finanzinformationen auf den Buchwert des Anteils an diesen Gemeinschaftsunternehmen:

31.12.2021

In TEUR	DSMDecaux GmbH	X-City Marketing Hannover GmbH	weitere Gemeinschaftsunternehmen	Summe
Langfristige Vermögenswerte	25.329	27.773	35	53.137
Kurzfristige Vermögenswerte	17.609	9.902	3.779	31.290
Langfristige Verbindlichkeiten	19.522	18.657	0	38.179
Kurzfristige Verbindlichkeiten	7.377	6.124	1.667	15.168
Eigenkapital	16.039	12.895	2.146	31.080
Anteil des Konzerns	50 %	50 %	50 %	50 %
Anteil des Konzerns am Eigenkapital	8.019	6.448	1.073	15.540
Restbuchwert der zugeordneten stillen Reserven abzügl. latente Steuern/ Wertberichtigungen	1.601	0	0	1.601
Goodwill	4.294	1.549	27	5.870
Buchwert der Anteile an at-Equity-bilanzierten Unternehmen	13.914	7.997	1.100	23.011

31.12.2020

In TEUR	DSMDecaux GmbH	X-City Marketing Hannover GmbH	weitere Gemeinschaftsunternehmen	Summe
Langfristige Vermögenswerte	26.778	30.993	33	57.804
Kurzfristige Vermögenswerte	16.460	9.567	3.258	29.285
Langfristige Verbindlichkeiten	19.463	21.388	702	41.553
Kurzfristige Verbindlichkeiten	10.293	6.824	1.532	18.649
Eigenkapital	13.482	12.348	1.057	26.887
Anteil des Konzerns	50 %	50 %	50 %	50 %
Anteil des Konzerns am Eigenkapital	6.741	6.174	529	13.444
Restbuchwert der zugeordneten stillen Reserven abzügl. latente Steuern/ Wertberichtigungen	2.402	0	0	2.402
Goodwill	4.294	1.561	29	5.884
Buchwert der Anteile an at-Equity-bilanzierten Unternehmen	13.437	7.735	558	21.730

In TEUR	DSMDecaux GmbH	X-City Marketing Hannover GmbH	weitere Gemeinschaftsunternehmen	Summe
Umsatzerlöse	27.774	12.561	8.641	48.976
Umsatzkosten	-6.029	-6.249	-3.570	-15.848
Vertriebs- und Verwaltungskosten	-1.682	-3.498	-3.488	-8.668
Sonstiges betriebliches Ergebnis	227	699	161	1.087
Finanzergebnis	-328	-452	-10	-790
Ergebnis vor Steuern	19.962	3.062	1.733	24.757
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-6.609	-1.039	-278	-7.926
Ergebnis nach Steuern	13.353	2.024	1.455	16.832
Anteil des Konzerns am Ergebnis	6.677	1.012	727	8.416
Planmäßige Abschreibung auf stille Reserven	-1.185	-17	0	-1.202
Erfolgswirksame latente Steuern	385	6	0	391
Anteil am Ergebnis at-Equity-bilanzierter Unternehmen	5.877	1.001	727	7.605

2020

In TEUR	DSMDecaux GmbH	X-City Marketing Hannover GmbH	weitere Gemeinschaftsunternehmen	Summe
Umsatzerlöse	23.181	11.520	6.241	40.942
Umsatzkosten	-6.040	-6.737	-2.293	-15.070
Vertriebs- und Verwaltungskosten	-1.504	-3.317	-2.805	-7.626
Sonstiges betriebliches Ergebnis	121	199	127	447
Finanzergebnis	-211	-502	-15	-728
Ergebnis vor Steuern	15.547	1.163	1.255	17.965
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-4.947	-226	-200	-5.373
Ergebnis nach Steuern	10.600	937	1.055	12.592
Anteil des Konzerns am Ergebnis	5.300	469	525	6.294
Planmäßige Abschreibung auf stille Reserven	-1.185	-23	-307	-1.515
Erfolgswirksame latente Steuern	385	0	0	385
Anteil am Ergebnis at-Equity-bilanzierter Unternehmen	4.500	446	218	5.164

Die in der Konzernbilanz ausgewiesenen "Anteile an at-Equity-bilanzierten Unternehmen" enthalten neben diesen Anteilen an Gemeinschaftsunternehmen zudem auch die Anteile an assoziierten Unternehmen. Des Weiteren enthalten die in der Konzern- Gewinn- und -Verlustrechnung ausgewiesenen "Anteile am Ergebnis at-Equity-bilanzierer Unternehmen" neben diesen Ergebnis-Anteilen von Gemeinschaftsunternehmen auch die Ergebnis-Anteile an assoziierten Unternehmen. Wir verweisen diesbezüglich auf den nachfolgenden Abschnitt "Assoziierte Unternehmen".

Der Konzern hat im Berichtsjahr TEUR 5.398 (Vj.: TEUR 6.335) an Brutto-Dividende von der DSMDecaux GmbH erhalten. In den Umsatz-, Vertriebs- und Verwaltungskosten sind planmäßige Abschreibungen in Höhe von TEUR 3.735 (Vj.: TEUR 3.147) enthalten. Im Berichtsjahr und in 2020 bestanden keine Eventualverbindlichkeiten oder Kapitalverpflichtungen.

Der Konzern hat im Berichtsjahr TEUR 738 (Vj.: TEUR 0) an Brutto-Dividende von der X-City Marketing Hannover GmbH erhalten. In den Umsatz-, Vertriebs- und Verwaltungskosten sind planmäßige Abschreibungen in Höhe von TEUR 3.706 (Vj.: TEUR 3.904) enthalten. Im Berichtsjahr und in 2020 bestanden keine Eventualverbindlichkeiten oder Kapitalverpflichtungen.

Der Konzern hat im Berichtsjahr TEUR 22 (Vj.: TEUR 46) an Brutto-Dividende von den weiteren Gemeinschaftsunternehmen erhalten. Es bestanden im Berichtsjahr und in 2020 keine Eventualverbindlichkeiten oder Kapitalverpflichtungen.

Assoziierte Unternehmen

Die nachfolgend aufgeführten assoziierten Unternehmen werden nach der at-Equity-Methode im Konzernabschluss bilanziert, wobei die Gesellschaften mit Ausnahme der tricontes360 GmbH von untergeordneter Bedeutung sind:

			Kapitalanteil v. H.
Firma	Sitz	Land	31.12.2021	31.12.2020
eValue 2nd Fund GmbH (i.L.) ¹	Berlin	Deutschland	33	33
Instytut Badán Outdooru IBO Sp. z.o.o.	Warschau	Polen	50	50
tricontes360 GmbH	Köln	Deutschland	50	50

¹ An dieser Gesellschaft ist die Ströer SE & Co. KGaA unmittelbar beteiligt.

Vor dem Hintergrund der erfolgreichen Restrukturierung der tricontes360 Gruppe im Geschäftsjahr 2020 und der daraus folgenden deutlich verbesserten operativen Geschäftstätigkeit im Geschäftsjahr 2021 sowie der spürbar verbesserten Aussichten, die sich auch in den bestehenden Planungen widerspiegeln, wurde der Equity-Buchwert im Konzernabschluss der Ströer Gruppe zum 31. Dezember 2021 einschließlich des laufenden anteiligen Ergebnisses der tricontes360 Gruppe auf TEUR 11.989 zugeschrieben.

Demgegenüber hat die Ströer Gruppe aus der Liquidation der eValue 2nd Fund GmbH (i.L.) einen Liquidationserlös in Höhe von TEUR 1.000 erhalten. Der verbliebene Restbuchwert in Höhe von TEUR 251 wurde in voller Höhe wertberichtigt.

Der Buchwert der assoziierten Unternehmen, die nach der at-Equity-Methode bilanziert werden, beträgt damit TEUR 11.989 (Vj.: TEUR 1.251).

31.12.2021

In TEUR	tricontes360 Gruppe
Langfristige Vermögenswerte	10.478
Kurzfristige Vermögenswerte	30.536
Langfristige Verbindlichkeiten	9.638
Kurzfristige Verbindlichkeiten	15.688
Nicht beherrschende Gesellschafter	776
Eigenkapital	14.913
Anteil des Konzerns	50 %
Anteil des Konzerns am Eigenkapital	8.957 ¹
Restbuchwert der zugeordneten stillen Reserven abzügl. latente Steuern/ Zuschreibungen	3.031
Goodwill	0
Buchwert der Anteile an at-Equity-bilanzierten Unternehmen	11.989

¹ Der Anteil des Konzerns am Eigenkapital in Höhe von TEUR 8.957 ergibt sich aus einer nur der Ströer Gruppe zustehenden Einlage (TEUR 3.000), dem anteiligen Ergebnis für das Jahr 2020 (TEUR 1.014) bzw. 2021 (TEUR 4.931) sowie dem anteiligen Stammkapital (TEUR 12). Der Gesamtbetrag in Höhe von TEUR 8.957 wurde im Geschäftsjahr 2021 im Rahmen der Auflösung stiller Lasten auf TEUR 11.989 zugeschrieben.

31.12.2020

In TEUR	tricontes360 Gruppe
Langfristige Vermögenswerte	12.750
Kurzfristige Vermögenswerte	19.849
Langfristige Verbindlichkeiten	14.550
Kurzfristige Verbindlichkeiten	12.222
Nicht beherrschende Gesellschafter	776
Eigenkapital	5.051
Anteil des Konzerns	50 %
Anteil des Konzerns am Eigenkapital	4.026 ¹
Restbuchwert der zugeordneten stillen Reserven abzügl. latente Steuern/ Wertberichtigungen	-4.026
Goodwill	0
Buchwert der Anteile an at-Equity-bilanzierten Unternehmen	0

¹ Der Anteil des Konzerns am Eigenkapital in Höhe von TEUR 4.026 ergibt sich aus einer nur der Ströer Gruppe zustehenden Einlage (TEUR 3.000), dem anteiligen Ergebnis (TEUR 1.014) sowie dem anteiligen Stammkapital (TEUR 12). Der Gesamtbetrag in Höhe von TEUR 4.026 wurde im Geschäftsjahr 2020 in voller Höhe wertberichtigt.

Der Anteil am Ergebnis der assoziierten Unternehmen, die nach der at-Equity-Methode bilanziert werden, beträgt TEUR 1 1.738 (Vj.: TEUR -3.012).

2021

In TEUR	tricontes360 Gruppe
Umsatzerlöse	106.526
Umsatzkosten	-86.787
Vertriebs- und Verwaltungskosten	-7.985
Sonstiges betriebliches Ergebnis	3.392
Finanzergebnis	-164
Ergebnis vor Steuern	14.983
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-4.782
Nicht beherrschende Gesellschafter	339
Ergebnis nach Steuern	9.862
Anteil des Konzerns am Ergebnis	4.931
Planmäßige Abschreibung auf stille Reserven/Zuschreibungen von Kapitalanteilen	7.059
Erfolgswirksame latente Steuern	0
Anteil am Ergebnis at-Equity-bilanzierter Unternehmen (inkl. der Zuschreibung von Kapitalanteilen)	11.989

2020

In TEUR	tricontes360 Gruppe
Umsatzerlöse	85.681
Umsatzkosten	-74.224
Vertriebs- und Verwaltungskosten	-8.056
Sonstiges betriebliches Ergebnis	1.282
Finanzergebnis	-344
Ergebnis vor Steuern	4.337
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-2.038
Nicht beherrschende Gesellschafter	272
Ergebnis nach Steuern	2.027
Anteil des Konzerns am Ergebnis	1.014
Planmäßige Abschreibung auf stille Reserven/Wertberichtigung von Ergebnisanteilen	-1.014 ¹
Erfolgswirksame latente Steuern	0
Anteil am Ergebnis at-Equity-bilanzierter Unternehmen (inkl. Wertberichtigung von Kapitalanteilen)	-3.012

¹ Von dem Ergebnis nach Steuern in Höhe von TEUR 2.027 entfiel im Vorjahr ein anteiliges Ergebnis in Höhe von TEUR 1.014 auf Ströer. Sowohl dieses anteilige Ergebnis (TEUR 1.014) als auch das übrige anteilige Eigenkapital (TEUR 3.012) wurde in voller Höhe wertberichtigt.

6 Wesentliche Unternehmenserwerbe

Transaktionen mit Kontrollwechsel

Der Ströer Konzern hat im abgelaufenen Geschäftsjahr mit Erwerbsdatum zum 29. Januar 2021 sämtliche Anteile an der MAIRDUMONT NETLETIX GmbH & Co. KG, Ostfildern, sowie an der MAIRDUMONT NETLETIX Verwaltungs GmbH, Ostfildern, erworben. Der Kaufpreis für die beiden Gesellschaften einschließlich einer weiteren Tochtergesellschaft belief sich auf insgesamt TEUR 2.247 und wurde durch Barzahlung des Kaufpreises beglichen. Die Gesellschaften wurden im Laufe des Jahres 2021 auf die Muttergesellschaft Ströer Digital Media GmbH verschmolzen.

Die Kaufpreisallokation wurde einschließlich der Identifikation und der Bewertung der Vermögenswerte und Schulden zum beizulegenden Zeitwert im Berichtsjahr abgeschlossen. Die Buchwerte der übernommenen Forderungen und der sonstigen finanziellen und nichtfinanziellen Vermögenswerte entsprechen jeweils ihren beizulegenden Zeitwerten. Der beizulegende Zeitwert der erworbenen Forderungen stellt gleichzeitig die beste Schätzung für die erwarteten Zahlungsmittelzuflüsse aus diesen Forderungen dar. Die aufgedeckten stillen Reserven in Höhe von TEUR 1.790 beziehen sich auf den Kundenstamm der Gesellschaft. Der Goodwill beläuft sich auf TEUR 753 und ist der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Digital Media zugeordnet. Er beruht auf den positiven Aussichten durch Hebung weiterer Synergien im Ströer Konzern zusätzliche Cash-Flows generieren zu können. Die Ermittlung des Goodwills erfolgte nach der Purchased-Goodwill-Methode. Der Goodwill ist steuerlich nicht abzugsfähig.

Da die Ströer Gruppe im Geschäftsjahr 2021 ausschließlich die oben beschriebenen MAIRDUMONT-Gesellschaften erworben hat, beziehen sich die nachfolgenden, zusammenfassenden Angaben für das Geschäftsjahr 2021 ausschließlich auf diesen Unternehmenserwerb. Die zusammenfassenden Angaben für das Geschäftsjahr 2020 betreffen die Unternehmenserwerbe des Vorjahres.

Zusammenfassende Angaben

Die vertraglich vereinbarten Kaufpreise für Unternehmenserwerbe mit Kontrollwechsel betragen einschließlich der Zahlungen in späteren Perioden und der Ablösung von Finanzverbindlichkeiten insgesamt TEUR 2.247 (Vj.: TEUR 13.440). Für die Erwerbe sind im Geschäftsjahr Transaktionskosten von insgesamt TEUR 4 angefallen, die in den Verwaltungskosten erfasst sind.

Die Auswirkungen auf den Cash-Flow aus Investitionstätigkeit stellen sich wie folgt dar:

In TEUR	2021	2020
Gesamtsumme der Kaufpreise einschließlich Ablösung von Gesellschafterdarlehen	-2.247	-11.127
Gesamtsumme der erworbenen Zahlungsmittel	1.273	2.148
Saldierter Zahlungsmittelabfluss aus Unternehmenserwerben	-974	-8.979

Die Gesamtsumme der zugehenden Vermögenswerte und Schulden ergibt sich aus der nachfolgenden Aufstellung:

In TEUR	2021	2020
Immaterielle Vermögenswerte	1.794	5.266
Sachanlagen	10	142
Finanzanlagen	0	10
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	376	4.094
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	183	17
Sonstige nichtfinanzielle Vermögenswerte	144	125
Laufende Ertragssteueransprüche	0	708
Zahlungsmittel	1.273	2.148
Sonstige Rückstellungen	1.477	24
Latente Steuerverbindlichkeiten	534	1.447
Finanzverbindlichkeiten	0	95
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	138	680
Sonstige Verbindlichkeiten	138	1.091
Laufende Ertragssteuerverbindlichkeiten	0	882
Erworbenes Reinvermögen	1.494	8.291

Die übernommenen Vermögenswerte und Schulden sämtlicher neu erworbener Unternehmen sowie deren Goodwill wurden entsprechend ihrer jeweiligen Einbindung in den Ströer Konzern der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Digital Media zugeordnet.

Seit der Kontrollerlangung haben die erworbenen Gesellschaften insgesamt Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 4.189 erwirtschaftet, die in der Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns enthalten sind.

Wenn alle im Jahr 2021 erworbenen Gesellschaften der MAIRDUMONT-Gruppe bereits ab dem 1. Januar 2021 im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen worden wären, hätten sich die Umsatzerlöse und das Ergebnis nach Steuern im Konzern entsprechend der nachfolgenden Tabelle entwickelt, wobei in den Beträgen die Effekte aus den Kaufpreisallokationen für die Unternehmenserwerbe des Geschäftsjahres 2021 bereits enthalten sind.

In TEUR	Umsatzerlöse	Ergebnis nach Steuern
01.01.-31.12.2021	1.627.668	130.257

Transaktionen ohne Kontrollwechsel

Yieldlove GmbH

Der Ströer Konzern hat im Rahmen der Ausübung zweier Call-Optionen gegenüber nicht beherrschenden Gesellschaftern zum 17. Mai 2021 die übrigen 49,0 % der Anteile an der Yieldlove GmbH erworben. Der Kaufpreis bezifferte sich auf 11,6 Mio. EUR und wurde durch Barzahlung des Kaufpreises beglichen.

Weitere Transaktionen ohne Kontrollwechsel

Zudem wurden weitere Transaktionen ohne Kontrollwechsel vorgenommen, die einzeln betrachtet jedoch von untergeordneter Bedeutung waren.

Zusammenfassende Angaben

Sämtliche Erwerbe wurden gemäß IFRS 10 jeweils als Transaktion zwischen Gesellschaftern dargestellt. Die entsprechenden bilanziellen Effekte können der nachfolgenden Aufstellung entnommen werden.

In TEUR
Summe der Kaufpreise	12.978
Anteilige Werte der nicht beherrschenden Anteile	1.473
Veränderung des Konzern-Eigenkapitals der Anteilseigner der Ströer SE & Co. KGaA	-11.506

Die Transaktionen haben sich im Wesentlichen in den Konzern-Gewinnrücklagen der Anteilseigner der Ströer SE & Co. KGaA niedergeschlagen.

Rückwirkende Anpassung von Kaufpreisallokationen

Dea Gruppe

Die Kaufpreisallokation für die Bewertung der Vermögenswerte und Schulden der im Jahr 2020 erworbenen Dea Gruppe wurde im Geschäftsjahr 2021 abgeschlossen. Aus der Anpassung der Kaufpreisallokation ergaben sich folgende Auswirkungen auf die Bilanz zum 1. Oktober 2020 (Erwerbszeitpunkt) und die Gewinn- und Verlustrechnung des Jahres 2020:

In TEUR	Buchwert im Erwerbszeitpunkt	Anpassung aus Kaufpreisallokation	Buchwert in der Ströer Konzernbilanz
Immaterielle Vermögenswerte	18	5.093	5.111
Sachanlagen	136		136
Finanzanlagen	10		10
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	3.874		3.874
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	13		13
Sonstige nichtfinanzielle Vermögenswerte	100		100
Laufende Ertragsteueransprüche	689		689
Zahlungsmittel	2.000		2.000
Latente Steuerverbindlichkeiten	0	1.447	1.447
Finanzverbindlichkeiten	95		95
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	442		442
Sonstige Verbindlichkeiten	1.077		1.077
Laufende Ertragsteuerverbindlichkeiten	876		876
Erworbenes Reinvermögen	4.350	3.646	7.996

In TEUR	2020 angepasst	2020 ursprünglich
Umsatzkosten	2.800	2.190
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-76	97

Bei den immateriellen Vermögenswerten handelte es sich um Kundenbeziehungen mit einer Nutzungsdauer von fünf Jahren.

Der Goodwill ist nach der Purchased-Goodwill-Methode ermittelt worden und leitet sich wie folgt ab:

In TEUR	2020 angepasst	2020 ursprünglich
Kaufpreis	12.512	10.577
Anteiliger Wert der nicht beherrschenden Anteile	3.918	2.131
Erworbenes Reinvermögen	7.996	4.350
Goodwill	8.434	8.358

Der Goodwill beruht auf den positiven Aussichten, durch die bestehende Vertriebsorganisation der Dea Gruppe den Kundenstamm zu erweitern und durch eine stärkere Marktdurchdringung zusätzliche Cash-Flows generieren zu können. Der Goodwill ist der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Dialog-Marketing zugeordnet.

Unternehmenserwerbe nach dem Bilanzstichtag

Es hat nach dem Bilanzstichtag keine wesentlichen Unternehmenserwerbe gegeben.

7 Konsolidierungsgrundsätze

Die Vermögenswerte und Schulden der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden bestimmt. Der Bilanzstichtag ist einheitlich der 31. Dezember.

Tochtergesellschaften werden ab dem Erwerbszeitpunkt, d. h. ab dem Zeitpunkt, ab dem der Konzern die Beherrschung erlangt, voll konsolidiert. Beherrschung im Sinne des IFRS 10 "Konzernabschlüsse" ist gegeben, wenn Ströer schwankenden Renditen aus dem Tochterunternehmen ausgesetzt ist bzw. Anrechte auf die Renditen besitzt und die Fähigkeit hat, diese mittels seiner Verfügungsgewalt über das Tochterunternehmen zu beeinflussen. Die Einbeziehung in den Konzernabschluss endet, sobald die Beherrschung durch das Mutterunternehmen nicht mehr besteht.

Die Anschaffungskosten von erworbenen ausländischen Gesellschaften werden zum Erwerbszeitpunkt mit dem jeweiligen Kurs in Euro umgerechnet.

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbsmethode. Im Rahmen der Kaufpreisallokation werden die übernommenen Vermögenswerte und Schulden sowie bestimmte Eventualschulden mit ihren beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Ein verbleibender positiver Unterschiedsbetrag der Anschaffungskosten der Beteiligung über die anteiligen Zeitwerte der identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden wird als Goodwill aktiviert. Der auf die nicht beherrschenden Anteile entfallende Goodwill wird gemäß IFRS 3 von Fall zu Fall aktiviert. Verbleibende negative Unterschiedsbeträge werden sofort erfolgswirksam aufgelöst. Wenn die Anschaffungskosten der Beteiligung oder die den übernommenen Vermögenswerten und Schulden des erworbenen Unternehmens zuzuweisenden beizulegenden Zeitwerte zum Zeitpunkt der erstmaligen Bilanzierung nur provisorisch bestimmt werden können, wird der Unternehmenszusammenschluss mittels dieser provisorischen Werte ermittelt.

Die aufgedeckten stillen Reserven und Lasten werden im Rahmen der Folgekonsolidierung entsprechend der korrespondierenden Vermögenswerte und Schulden fortgeführt. Bilanzierte Goodwills werden einem jährlichen Werthaltigkeitstest unterzogen (siehe hierzu Abschnitt 19).

Der Werthaltigkeitstest erfolgt darüber hinaus stets auch unmittelbar bei konkreten Anhaltspunkten (Triggering Events) auf eine etwaige Wertminderung.

Im Geschäftsjahr gegebenenfalls in den Einzelabschlüssen vorgenommene Zu- bzw. Abschreibungen auf Anteile an konsolidierten Gesellschaften werden im Konzernabschluss wieder storniert. Konzerninterne Gewinne und Verluste, Umsätze, Aufwendungen und Erträge sowie die zwischen konsolidierten Gesellschaften bestehenden Forderungen und Verbindlichkeiten werden eliminiert.

Bei den Konsolidierungsvorgängen werden ertragsteuerliche Auswirkungen berücksichtigt und latente Steuern in Ansatz gebracht.

Die auf die jeweiligen nicht beherrschenden Gesellschafter entfallenden Anteile am Kapital und am Ergebnis werden in einem gesonderten Posten innerhalb des Eigenkapitals erfasst.

Werden weitere Anteile von bereits vollkonsolidierten Gesellschaften erworben oder veräußert, wird der Differenzbetrag mit dem Eigenkapital erfolgsneutral verrechnet.

Ein Gemeinschaftsunternehmen wird als gemeinsame Vereinbarung definiert, bei der die Parteien, die gemeinschaftlich die Führung über die Vereinbarung ausüben, Rechte am Nettovermögen der Vereinbarung besitzen. Die Beurteilung, ob rechtlich oder wirtschaftlich Rechte am Nettovermögen bestehen, erfolgt gemäß IFRS 11 anhand der vertraglichen Beziehungen (z. B. Gesellschaftsvertrag, sog. shareholder agreements, Liefer- und Leistungsbeziehungen) zwischen dem jeweiligen Vehikel und den Gesellschaftern. Die Konsolidierung von Gemeinschaftsunternehmen sowie von assoziierten Unternehmen erfolgt unter Anwendung der at-Equity-Methode. In der Gewinn- und Verlustrechnung wird der Anteil des Konzerns am Periodenergebnis der assoziierten Unternehmen und der Gemeinschaftsunternehmen im Ergebnis vor Finanz- und Steuerergebnis ausgewiesen. Änderungen des sonstigen Ergebnisses dieser Beteiligungsunternehmen werden im sonstigen Ergebnis des Konzerns erfasst.

Wesentliche Beteiligungen, auf welche die Ströer Gruppe einen maßgeblichen Einfluss ausüben kann, werden nach der at-Equity-Methode bilanziert. Dabei handelt es sich in der Regel um Beteiligungen, an denen die Ströer Gruppe zwischen 20 % und 50 % der Anteile hält. Entsprechend der at-Equity-Methode werden die Anteile an einem assoziierten Unternehmen in der Bilanz zu Anschaffungskosten zuzüglich der nach dem Erwerb eingetretenen Änderungen des Anteils des Konzerns am Reinvermögen des assoziierten Unternehmens erfasst. Der Anteil des Konzerns am Gewinn oder Verlust eines assoziierten Unternehmens wird in der Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt. Hierbei handelt es sich um den den Anteilseignern des assoziierten Unternehmens zurechenbaren Gewinn nach Steuern.

Sonstige Beteiligungen werden entsprechend IFRS 9 als erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert klassifiziert.

8 Währungsumrechnung

Die Jahresabschlüsse der ausländischen Konzerngesellschaften, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, werden nach dem Konzept des IAS 21 "Auswirkungen von Änderungen der Wechselkurse" in die Konzernberichtswährung Euro umgerechnet. Die funktionale Währung der ausländischen Konzerngesellschaften entspricht der jeweiligen Landeswährung.

Vermögenswerte und Schulden werden mit dem Kurs zum Bilanzstichtag umgerechnet. Das Eigenkapital wird zu historischen Kursen geführt. Aufwendungen und Erträge werden zu gewogenen Durchschnittskursen der jeweiligen Periode in Euro umgerechnet. Erfolgsneutral im OCI erfasste Umrechnungsdifferenzen werden erst dann ergebniswirksam erfasst, wenn die entsprechende Unternehmenseinheit verkauft oder entkonsolidiert wird.

Transaktionen der konsolidierten Gesellschaften in Fremdwährungen werden mit den Wechselkursen zum Transaktionszeitpunkt in die funktionale Währung umgerechnet. Gewinne und Verluste, die aus der Erfüllung solcher Transaktionen sowie aus der Umrechnung von zum Stichtagskurs in Fremdwährung geführten monetären Vermögenswerten und Schulden resultieren, werden ergebniswirksam erfasst.

Währungskurseffekte aus konzerninternen Darlehen werden erfolgsneutral erfasst, sofern die Darlehen die Voraussetzungen eines Net Investments im Sinne des IAS 21 erfüllen.

Für die wichtigsten Fremdwährungen des Ströer Konzerns wurden folgende Währungskurse verwendet:

		Stichtagskurs		Gewogener Durchschnittskurs
	Währung	31.12.2021	31.12.2020	2021	2020
Kanada	CAD	1,4393	1,5633	1,4828	1,6754
Schweiz	CHF	1,0331	1,0802	1,0811	1,0702
China	CNY	7,1947	8,0225	7,6283	7,8674
Tschechien	CZK	24,8580	26,2420	25,6438	26,4364
Großbritannien	GBP	0,8402	0,8990	0,8598	0,8887
Japan	JPY	130,3800	126,4900	129,8420	121,7039
Polen	PLN	4,5969	4,5597	4,5636	4,4413
Schweden	SEK	10,2503	10,0343	10,1443	10,4837
Singapur	SGD	1,5279	1,6218	1,5893	1,5726
Türkei	TRY	15,2335	9,1131	10,2390	7,9133
USA	USD	1,1326	1,2271	1,1829	1,1396

ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- und VERLUSTRECHNUNG

9 Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse lassen sich wie folgt unterteilen:

In TEUR	2021	2020
Erlöse aus der Erbringung von Dienstleistungen im weiteren Sinne	1.456.246	1.303.445
Erlöse aus dem Verkauf von Produkten	171.077	138.714
Gesamt	1.627.323	1.442.159

Für die Aufteilung der Umsatzerlöse nach Segmenten wird auf die Angaben zur Segmentberichterstattung verwiesen. Die Erlöse aus dem Verkauf von Produkten werden im Wesentlichen im Segment DaaS & E-Commerce in der Produktgruppe E-Commerce erzielt und sind zeitpunktbezogen, während die Erlöse aus Dienstleistungen zeitraumbezogen realisiert werden.

Die Kundenbeziehungen des Konzerns sind von kurzfristigen Auftragsvorläufen und Buchungsvergaben geprägt. Daher besteht zum Stichtag im Wesentlichen ein kurzfristiger Auftragsbestand.

In den Umsatzerlösen sind Umsätze aus Gegengeschäften in Höhe von TEUR 13.506 (Vj.: TEUR 13.525) enthalten. Die offenen Forderungen und Verbindlichkeiten aus Gegengeschäften betragen zum Stichtag TEUR 8.503 (Vj.: TEUR 8.079) beziehungsweise TEUR 6.179 (Vj.: TEUR 4.862).

Zu den realisierten Umsatzerlösen aus abgegrenzten Einzahlungen verweisen wir auf Abschnitt 31 dieses Anhangs.

10 Umsatzkosten

Die Umsatzkosten umfassen sämtliche Kosten, die für den Verkauf von Produkten und die Erbringung von Dienstleistungen angefallen sind und untergliedern sich wie folgt:

In TEUR	2021	2020
Abschreibungen	270.313	288.054
Personalaufwand	186.387	175.953
Pacht-, Miet- und Nutzungsentgelte	71.392	65.938
Übrige Umsatzkosten	456.183	408.256
Gesamt	984.274	938.201

11 Vertriebskosten

Die Vertriebskosten umfassen alle verursachten Vertriebseinzel- und Vertriebsgemeinkosten. Die Vertriebskosten unterteilen sich in:

In TEUR	2021	2020
Personalaufwand	164.085	155.329
Abschreibungen	10.987	12.913
Übrige Vetriebskosten	97.924	74.497
Gesamt	272.996	242.740

12 Verwaltungskosten

Die Verwaltungskosten umfassen die Personal-, Sach- und Abschreibungsaufwendungen sämtlicher Verwaltungsbereiche, die nicht mit Technik, Vertrieb oder Produktentwicklung in Verbindung stehen. Die Verwaltungskosten setzen sich wie folgt zusammen:

In TEUR	2021	2020
Personalaufwand	120.856	92.925
Abschreibungen	28.767	34.366
Übrige Verwaltungskosten	68.338	49.438
Gesamt	217.962	176.729

13 Sonstige betriebliche Erträge

Die Zusammensetzung der sonstigen betrieblichen Erträge zeigt die nachfolgende Tabelle:

In TEUR	2021	2020
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen sowie der Ausbuchung von Verbindlichkeiten	13.303	7.329
Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen	5.967	1.905
Erträge aus dem Abgang von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten	2.321	471
Erträge aus Serviceleistungen	3.267	1.406
Erträge aus Wechselkursdifferenzen	2.660	1.986
Erträge aus der Veränderung des Konsolidierungskreises	614	2.866
Übrige sonstige betriebliche Erträge	18.835	23.673
Gesamt	46.967	39.635

Die Erträge aus der Veränderung des Konsolidierungskreises des Berichtsjahres resultieren aus der Veräußerung der INTREN Informatikai Tanácsadó és Szolgáltató Kft., Budapest, Ungarn. Im Vorjahr ergaben sich die Erlöse im Wesentlichen aus der Veräußerung der TUBE ONE Networks GmbH, Köln.

Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge enthalten unter anderem Erträge aus Mietminderungen in Höhe von TEUR 3.590 (Vj.: TEUR 2.503), die im Rahmen der Covid-19-Pandemie mit Vertragspartnern ausgehandelt wurden.

14 Sonstige betriebliche Aufwendungen

Nachfolgend werden die sonstigen betrieblichen Aufwendungen untergliedert:

In TEUR	2021	2020
Aufwendungen aus der Bildung von Wertberichtigungen	4.898	7.859
Aufwendungen aus der Ausbuchung von Forderungen und sonstigen Vermögenswerten	4.801	3.736
Erwarteter Wertminderungsaufwand aus nicht einzeln bewerteten Forderungen	609	1.234
Periodenfremde Aufwendungen	5.259	5.772
Aufwendungen aus Wechselkursdifferenzen	2.721	2.843
Aufwand aus dem Abgang von Sachanlagevermögen und immateriellen Vermögenswerten	1.250	4.178
Übrige sonstige betriebliche Aufwendungen	1.581	5.766
Gesamt	21.119	31.388

15 Finanzergebnis

Die nachfolgende Übersicht zeigt die Zusammensetzung des Finanzergebnisses:

In TEUR	2021	2020
Finanzerträge	1.673	2.021
Zinserträge aus Krediten und Forderungen	816	503
Erträge aus Wechselkursdifferenzen bei Finanzinstrumenten	821	1.361
Sonstige Finanzerträge	36	158
Finanzaufwendungen	-30.249	-36.030
Aufzinsung von Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing	-17.795	-15.376
Zinsaufwand aus Ausleihungen und Verbindlichkeiten	-9.382	-10.706
Aufwand aus Wechselkursdifferenzen bei Finanzinstrumenten	-1.240	-1.231
Sonstige Finanzaufwendungen	-1.832	-8.717
Finanzergebnis	-28.576	-34.009

Die Erträge bzw. Aufwendungen aus Wechselkursdifferenzen bei Finanzinstrumenten enthalten nicht zahlungswirksame Währungsgewinne bzw. -verluste aus der Umrechnung von Darlehensbeziehungen mit Konzerngesellschaften außerhalb des Euro-Raums, die nicht die Kriterien eines Net Investment im Sinne des IAS 21 erfüllen.

Die sonstigen Finanzaufwendungen enthielten im Vorjahr unter anderem noch Wertberichtigungen auf Darlehensforderungen gegenüber ehemaligen Konzerngesellschaften.

16 Ertragsteuern

Als Ertragsteuern werden die in den einzelnen Ländern gezahlten oder geschuldeten Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sowie die latenten Steuerabgrenzungen ausgewiesen. Die Ertragsteuern setzen sich wie folgt zusammen:

In TEUR	2021	2020
Aufwand aus laufenden Steuern	48.794	31.078
davon für Vorjahre	-365	1.096
Aufwand (+)/Ertrag (-) aus latenten Steuern	-10.342	-18.403
davon für Vorjahre	667	484
davon aus temporären Differenzen	-17.421	-23.883
Aufwand (+)/Ertrag (-)	38.452	12.675

Die Veränderungen der direkt im Eigenkapital erfassten Transaktionen und der darauf entfallenden latenten Steuern sind in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt:

2021

In TEUR	Vor Steuern	Steuern	Nach Steuern
Fremdwährungsumrechnung von Abschlüssen ausländischer Teileinheiten	139	0	139
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste	1.134	-460	674
Erfolgsneutrale Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von Eigenkapitalinstrumenten	-569	0	-569
	704	-460	244

2020

In TEUR	Vor Steuern	Steuern	Nach Steuern
Fremdwährungsumrechnung von Abschlüssen ausländischer Teileinheiten	-2.989	0	-2.989
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste	-1.139	281	-858
Erfolgsneutrale Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von Eigenkapitalinstrumenten	299	0	299
	-3.829	281	-3.548

Der gesetzliche Körperschaftsteuersatz in Deutschland für den Veranlagungszeitraum 2021 betrug 15 %. Hieraus resultiert, einschließlich Gewerbesteuer und Solidaritätszuschlag, eine Steuerbelastung von 31,55 % (Vj.: 31,62 %).

Für die Bewertung der latenten Steuern wird im deutschen Organkreis ein Steuersatz in Höhe von 31,55 % (Vj.: 31,62 %) angewandt.

Die angewandten lokalen Ertragssteuersätze für ausländische Gesellschaften und nicht zum Organkreis gehörenden Gesellschaften variieren, wie im Vorjahr, zwischen 17 % bis 32,975 %.

Aus der in 2021 für das Geschäftsjahr 2020 geleisteten Dividendenzahlung resultierten keine ertragsteuerlichen Konsequenzen. Für etwaige in 2022 vorgesehene Dividendenzahlungen für das Jahr 2021 sind ebenfalls keine ertragsteuerlichen Konsequenzen zu erwarten.

Die Steuerabgrenzungen sind folgenden Bilanzposten zuzuordnen:

	31.12.2021		31.12.2020
in TEUR	Aktiv	Passiv	Aktiv	Passiv
Immaterielle Vermögenswerte	14.455	37.088	18.531	46.406
Sachanlagen	976	295.911	1.062	290.315
Finanzanlagen	124	7.382	60	755
Forderungen, sonstige finanzielle und nicht finanzielle Vermögenswerte	4.201	7.830	4.412	8.621
Pensionsrückstellungen	6.314	192	6.842	157
Sonstige Rückstellungen	6.586	3.340	6.180	5.421
Verbindlichkeiten	306.942	6.626	296.685	6.561
Latente Steuern auf temp. Differenzen	339.598	358.369	333.772	358.236
Verlust- und Zinsvorträge	26.475	0	22.833	0
Latente Steuern gesamt	366.073	358.369	356.605	358.236
Saldierungen	-336.068	-336.068	-345.400	-345.400
Latente Steuern Bilanzansatz	30.007	22.301	11.205	12.836

Für Verlustvorträge in Höhe von TEUR 120.055 (Vj.: TEUR 136.757) wurden keine aktiven latenten Steuern gebildet. Hiervon entfallen TEUR 119.018 auf inländische Konzerngesellschaften und TEUR 1.037 auf ausländische Konzerngesellschaften. Die auf ausländische Konzerngesellschaften entfallenden nicht aktivierten Verlustvorträge verfallen im Wesentlichen in den nachfolgend aufgeführten Jahren:

Jahr	Betrag in TEUR
2022	0
2023	8
2024	58
2025	56
2026	79
2027	0

Für Verlustvorträge in Höhe von TEUR 4.882 wurden aktive latente Steuern gebildet, obwohl die Gesellschaften, denen diese Verlustvorträge zuzuordnen sind, im aktuellen Geschäftsjahr oder im Vorjahr Verluste erzielt haben und keine ausreichenden zu versteuernden temporären Differenzen vorliegen. Auf der Basis von positiven steuerlichen Planungsrechnungen der betroffenen Gesellschaften, die sich teilweise aus Umstrukturierungen ergeben, gehen wir allerdings davon aus, dass wir diese Verlustvorträge aufgrund entsprechend hoher zu versteuernder Einkommen in Zukunft nutzen können.

Gemäß IAS 12 sind latente Steuern auf den Unterschiedsbetrag zwischen dem in der Konzernbilanz erfassten anteiligen Eigenkapital einer Tochtergesellschaft und dem Beteiligungsbuchwert für diese Tochtergesellschaft in der Steuerbilanz der Muttergesellschaft zu bilden, wenn mit der Realisierung zu rechnen ist (Outside Basis Differences). Im Konzernabschluss wurden in diesem Zusammenhang latente Steuern für die Beteiligungen gebildet, aus denen in naher Zukunft mit Ausschüttungen zu rechnen ist. Insgesamt wurden latente Steuerverbindlichkeiten auf Outside Basis Differenzen in Höhe von TEUR 599 (Vj.: TEUR 326) passiviert.

Der berücksichtigte IFRIC 23 "die Bilanzierung von Unsicherheiten in Bezug auf Ertragsteuern" stellt die Anwendung von Ansatz und Bewertungsvorschriften des IAS 12, wenn Unsicherheit bezüglich der ertragsteuerlichen Behandlung besteht, klar. Für den Ansatz und die Bewertung sind Schätzungen und Annahmen zu treffen, zum Beispiel ob eine Einschätzung gesondert oder zusammen mit anderen Unsicherheiten vorgenommen wird, ein wahrscheinlicher oder erwarteter Wert für die Unsicherheit herangezogen wird und ob Änderungen im Vergleich zur Vorperiode eingetreten sind. Das Entdeckungsrisiko ist für die Bilanzierung unsicherer Bilanzpositionen unbeachtlich. Die Bilanzierung erfolgt unter der Annahme, dass die Steuerbehörden den fraglichen Sachverhalt untersuchen und ihnen alle relevanten Informationen vorliegen.

Die Überleitung zwischen dem erwarteten Steueraufwand und dem tatsächlichen Steueraufwand zeigt die nachfolgende Übersicht:

In TEUR	2021	2020
Jahresergebnis vor Ertragsteuern nach IFRS	168.706	60.880
Konzernertragsteuersatz	31,55 %	31,62 %
Erwarteter Ertragsteueraufwand im Geschäftsjahr	53.221	19.250
Auswirkungen von Steuersatzänderungen	246	-270
Gewerbesteuerliche Hinzurechnungen/Kürzungen	-5.737	-18.856
Auswirkungen von im Geschäftsjahr erfassten Steuern aus Vorjahren	303	1.152
Auswirkungen wegen abweichender Steuersätze	-2.660	1.501
Auswirkungen steuerfreier Erträge	-6.335	-1.144
Effekte aus der At-Equity-Bilanzierung	0	-534
Auswirkungen von nicht abziehbaren Betriebsausgaben	6.859	5.402
Ansatz und Korrektur steuerlicher Zins- und Verlustvorträge	-7.326	4.998
Sonstige Abweichungen	-119	1.176
Gesamter Steueraufwand (+)/ Steuerertrag (-)	38.452	12.675

Die Steuerquote des Ströer Konzerns wurde in den Jahren 2015 bis 2020 durch die zwei nachfolgenden Faktoren maßgeblich beeinflusst:

Im Rahmen seiner Strategie 2010-2018 verfolgte der Ströer Konzern zwei Handlungsstränge für weiteres Wachstum. Zum einen der Aufbau von unterschiedlichen Verticals, insbesondere durch Zukäufe im Digitalbereich. Dies waren häufig Unternehmen in der Start-up Phase. In der Regel hat der Ströer Konzern daher, nach erfolgter Akquisition, in weiteres, profitables Wachstum investiert. Entsprechend erhöhte sich der Abschreibungsaufwand. Dieser wurde im Rahmen der steuerlichen Regeln steuermindernd angesetzt.

Zum anderen sollte eine Straffung der Vermarktungsstruktur im OOH-Segment erfolgen, indem durch eine gezielte Bündelung der Werberechte in einer Gesellschaft eine Erhöhung der Transparenz und damit eine verbesserte Koordination und Compliance erreicht werden sollte. Im Rahmen der Internationalisierungsstrategie wurde für dieses Vorhaben ein Standort außerhalb Deutschlands gesucht und schließlich im Jahr 2015 eine niederländische Einheit gegründet, in der die angestrebte Bündelung der Werberechte und verschiedener Tätigkeiten im Zusammenhang mit deren Verwertung erfolgte. Bei dieser Gesellschaft handelte es sich aus deutscher Sicht um eine Personengesellschaft. Steuerlich führte die Bündelung der Werberechte dazu, dass die deutschen Gesellschafter dieser Personengesellschaft die ihnen zuzurechnenden Einnahmen aus der Rechteüberlassung an die Personengesellschaft gewerbesteuerlich kürzen mussten. In den Niederlanden minderten die Entgelte für die Rechteüberlassung das Einkommen für Zwecke der Körperschaftsteuer (eine Gewerbesteuer wird dort nicht erhoben). In der Steuerüberleitungsrechnung machte dies den größten Teil der dargestellten Zeile "Gewerbesteuerliche Hinzurechnungen / Kürzungen" aus.

Die beiden oben genannten Faktoren sind im Jahr 2021 nur noch in geringerem Umfang zum Tragen gekommen.

17 Erläuterungen zum Ergebnis je Aktie

In TEUR	2021	2020
Unverwässerter Ergebnisanteil der Aktionäre der Ströer SE & Co. KGaA (fortgeführte Aktivitäten)	122.134	35.198

In Tausend	2021	2020
Gewichtete durchschnittliche Anzahl ausgegebener Stammaktien zum 31.12.	56.666	56.580
Effekte aus begebenen Bezugsrechten	533	297
Gewichtete durchschnittliche Anzahl ausgegebener Stammaktien zum 31.12. (verwässert)	57.199	56.877

Im Jahr 2021 erhöhte sich die Anzahl der Aktien aufgrund der Aktienoptionsprogramme um 45.000 Stück (Vj.: 70.000 Stück) auf 56.691.571 Stück (Vj.: 56.646.571 Stück). Damit lag dem Ergebnis je Aktie 2021 eine zeitlich gewichtete Anzahl der Aktien in Höhe von 56.666.092 Stück (Vj.: 56.579.631 Stück) zugrunde.

Das Ergebnis je Aktie unterliegt einer potenziellen Verwässerung aufgrund der in den Geschäftsjahren 2015 und 2019 aufgelegten Aktienoptionsprogramme sowie aufgrund des LTI-Bestandteils "Aktienkurs". Wir verweisen auf Kapitel "26 Eigenkapital".

Von dem Konzernergebnis in Höhe von TEUR 130.254 (Vj.: TEUR 48.205) entfallen auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens TEUR 122.134 (Vj.: TEUR 35.198) und auf die nicht beherrschenden Gesellschafter TEUR 8.120 (Vj.: TEUR 13.007).

18 Sonstige Angaben

Personalaufwand

In den Umsatz-, Verwaltungs- und Vertriebskosten sind Personalaufwendungen in Höhe von TEUR 471.328 (Vj.: TEUR 424.208) enthalten.

Die Anzahl der Mitarbeiter im Durchschnitt des Geschäftsjahres war wie folgt:

Anzahl	2021	2020
Angestellte	9.442	9.503
Arbeiter	13	164
Gesamt	9.455	9.667

Die Anzahl der Mitarbeiter errechnet sich aus dem Durchschnitt der zum Ende der vier Quartale beschäftigten Mitarbeiter. Dabei wird auf die arbeitsrechtlichen Verhältnisse abgestellt; Teilzeitbeschäftigte werden voll erfasst. Nicht einbezogen werden Mitglieder der Geschäftsführung, Auszubildende, Praktikanten, Rentner und Mitarbeiter in Elternzeit.

Die Gesamtzahl der Mitarbeiter nach Personen (Voll- und Teilzeitbeschäftigte) liegt im Konzern zum Stichtag 31. Dezember 2021 bei 10.079 (Vj.: 10.003). Die Differenz (624 Mitarbeiter) zur oben dargestellten durchschnittlichen Anzahl der Mitarbeiter beruht einerseits auf der Stichtagsbetrachtung zum 31. Dezember, da bei dieser Betrachtung die Anzahl der Mitarbeiter der neu erworbenen Unternehmen keiner zeitlichen Gewichtung unterliegt. Zudem beruht die Differenz anderseits auch auf der Einbeziehung von Angestellten in Elternzeit, Auszubildenden und Aushilfskräften, da diese Mitarbeiter in die oben dargestellte Angabe nach § 314 Abs. 1 Nr. 4 i.V.m. § 285 Nr. 7 HGB nicht einzubeziehen sind.

Der Personalaufwand setzt sich im Wesentlichen aus Löhnen und Gehältern von TEUR 391.639 (Vj.: TEUR 351.861), Sozialabgaben von TEUR 70.295 (Vj.: TEUR 61.709) und Aufwendungen für Altersversorgung von TEUR 2.262 (Vj.: TEUR 2.403) zusammen.

Abschreibungen

Die in den Umsatz-, Verwaltungs- und Vertriebskosten enthaltenen Abschreibungen sind in den Abschnitten 10 bis 12 ersichtlich. Die Abschreibungen haben sich im Geschäftsjahr um TEUR 25.266 auf TEUR 310.067 (Vj.: TEUR 335.333) verringert.

Währungseffekte

Im Berichtsjahr wurden im Saldo Aufwendungen aus Umrechnungsdifferenzen in Höhe von TEUR 480 (Vj.: TEUR 728) in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, davon im Saldo ein Aufwand in Höhe von TEUR 419 (Vj.: Ertrag TEUR 129) im Finanzergebnis.

ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ

19 Immaterielle Vermögenswerte

Die Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte im Berichtsjahr und im Vorjahr ist in der folgenden Tabelle dargestellt.

In TEUR	Rechte und Lizenzen	Goodwill	Geleistete Anzahlungen und in Entwicklung befindliche Projekte	Eigene Entwicklungskosten	Erworbene Technologien	Gesamt
Anschaffungs- oder Herstellungskosten
Anfangsstand 01.01.2020	776.678	913.058	7.118	7.519	79.561	1.783.934
Veränderung Konsolidierungskreis	-2.110	6.861	-1.118	-2.535	0	1.098
Zugänge	33.539	0	18.975	223	0	52.738
Umbuchungen	6.723	0	-18.346	11.429	0	-194
Abgänge	-19.288	0	-226	-1.792	0	-21.306
Währungsumrechnungsdifferenzen	-2.090	-610	-1	-290	0	-2.991
Endstand 31.12.2020/ Anfangsstand 01.01.2021	793.451	919.309	6.402	14.556	79.561	1.813.280
Veränderung Konsolidierungskreis	1.709	548	0	0	0	2.258
Zugänge	6.926	0	22.852	1.243	0	31.021
Umbuchungen	4.373	-1.580	-15.577	13.904	0	1.119
Abgänge	-19.146	0	-124	0	0	-19.270
Währungsumrechnungsdifferenzen	-155	-69	-1	-283	0	-509
Endstand 31.12.2021	787.158	918.207	13.553	29.419	79.561	1.827.898
Abschreibungen/Auflösungen
Anfangsstand 01.01.2020	557.952	3.893	0	6.957	56.452	625.254
Veränderung Konsolidierungskreis	-7.346	-924	-516	0	0	-8.785
Abschreibungen	98.351	0	516	5.576	5.960	110.404
Abgänge	-19.269	0	0	0	0	-19.269
Währungsumrechnungsdifferenzen	-1.193	-44	0	-70	0	-1.307
Endstand 31.12.2020/ Anfangsstand 01.01.2021	628.496	2.925	0	12.463	62.412	706.297
Veränderung Konsolidierungskreis	-78	0	0	0	0	-78
Abschreibungen	61.868	0	0	4.457	3.975	70.300
Umbuchungen	-1.394	0	0	2.099	1.412	2.117
Abgänge	-17.605	0	0	0	0	-17.605
Währungsumrechnungsdifferenzen	-105	-5	0	-294	0	-404
Endstand 31.12.2021	671.182	2.920	0	18.724	67.799	760.626
Bilanzwert 31.12.2020 ¹	164.955	916.384	6.402	2.093	17.149	1.106.982
Bilanzwert 31.12.2021	115.976	915.288	13.553	10.693	11.762	1.067.273

¹ Die Vergleichszahlen zum 31. Dezember 2020 wurden aufgrund von Kaufpreisallokation, die nach dem 31. Dezember 2020 finalisiert worden sind, rückwirkend angepasst. Wir verweisen auf unsere Angaben zur rückwirkenden Anpassung von Kaufpreisallokationen in Abschnitt 6 des Anhangs.

Aus den immateriellen Vermögenswerten wurden gemäß IFRS 5 TEUR 1.580 (Vj.: TEUR 0) in zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte umgegliedert, wobei die Umgliederung aus dem Bereich Goodwill resultiert. Die nicht aktivierungsfähigen Bestandteile der Entwicklungskosten bezifferten sich im Berichtsjahr auf TEUR 16.430 (Vj.: TEUR 26.220). Diese sind im Wesentlichen in den Umsatzkosten enthalten.

Im Berichtsjahr wurden - wie auch schon im Vorjahr -keine wesentlichen Investitionszulagen gemäß Investitionszulagengesetz (InvZuIG) als Minderung der Anschaffungskosten erfasst.

Im Bereich der immateriellen Vermögenswerte (im Wesentlichen Rechte und Lizenzen) wurden TEUR 9.602 (Vj.: TEUR 6.130) außerplanmäßig wertberichtigt, davon entfielen TEUR 3.539 auf nicht mehr werthaltige stille Reserven der Dea Gruppe (Segment Digital & Dialog Media) und TEUR 3.158 auf nicht mehr werthaltige Werbenutzungsverträge der Ströer Polen (Segment Out-of-Home-Media). Der Wertminderungsaufwand ist im Wesentlichen in den Umsatzkosten enthalten.

Alle im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbenen Goodwills wurden im Geschäftsjahr einem Werthaltigkeitstest unterzogen.

Die nachstehende Tabelle gibt eine Übersicht über die Zuordnung der Goodwills zu zahlungsmittelgenerierenden Einheiten sowie die in den Werthaltigkeitstest eingeflossenen Annahmen:

In TEUR	Ströer Deutschland	Digital Media	Ströer Polen	Asam Gruppe	Statista Gruppe	Dialog-Marketing
Buchwert 31.12.2020	379.599	214.269	5.517	99.109	83.724	122.404
Veränderung Konsolidierungskreis	0	548	0	0	0	0
Umgliederung	0	-1.580	0	0	0	0
Wechselkurseffekte	0	-20	-45	0	0	0
Buchwert 31.12.2021	379.599	213.217	5.473	99.109	83.724	122.404
Detailplanungszeitraum (in Jahren)	5	5	5	5	5	5
Umsatzwachstum nach Ende des Planungszeitraums	1,0 %	1,2%	2,3%			1,0 %
	(Vj.: 1,0 %)	(Vj.: 1,1 %)	(Vj.: 2,4)	1,0 %	1,0 %	(Vj.: 1,0 %)
	6,6 %	7,5%	8,8 %			6,2 %
Zinssatz (nach Steuern)	(Vj.: 5,3 %)	(Vj.: 6,2 %)	(Vj.: 7,7 %)	7,0 %	7,1 %	(Vj.: 5,6 %)

In TEUR	BlowUP- Gruppe
Buchwert 31.12.2020	11.762
Veränderung Konsolidierungskreis	0
Umgliederung	0
Wechselkurseffekte	0
Buchwert 31.12.2021	11.762
Detailplanungszeitraum (in Jahren)	5
Umsatzwachstum nach Ende des Planungszeitraums	1,0%
	(Vj.: 1,0 %)
	6,7 %
Zinssatz (nach Steuern)	(Vj.: 5,1 %)

Im Rahmen der Neusegmentierung zum 1. Januar 2021 hat die Ströer Gruppe auch den Zuschnitt der Tests zur Überprüfung der Werthaltigkeit ihrer Goodwills entsprechend angepasst. In diesem Zusammenhang wurde die zahlungsmittelgenerierende Einheit "Digital OOH & Content" in die drei neuen Einheiten "Public Video", "Digital Media" und "Statista Gruppe" aufgeteilt. Während die Einheiten "Digital Media" und "Statista Gruppe" seither einzeln getestet werden, wird die Einheit "Public Video" u. a. aufgrund der stetig zunehmenden Synergien im Rahmen des weiteren Aufbaus der Roadside-Screens sowie des allgemeinen Austauschs von bisher analogen durch zunehmend digitale Werbeflächen zusammen mit der Einheit "Ströer Deutschland" getestet. Darüber hinaus wurde die zahlungsmittelgenerierende Einheit "Transactions" in "Asam Gruppe" umbenannt, da diese Einheit nun ausschließlich aus den Gesellschaften der Asam Gruppe besteht. Die Buchwerte aller neu zugeordneten Goodwills wurden zum 31. Dezember 2020 auf Basis der relativen Fair Values neu allokiert und im Rahmen der neuen Zuordnung auf Werthaltigkeit überprüft.

Der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wird auf Basis von Cash-Flow-Prognosen mit Stichtag zum 30. September jeden Jahres ermittelt, die auf von der Unternehmensleitung genehmigten Finanzplänen basieren.

Für Ströer Deutschland, Ströer Polen und die BlowUP Gruppe wird sich, nach Überwindung der Folgen der Covid-19-Pandemie, der mittelfristige Wachstumstrend gemäß der Unternehmensplanung wieder in vollem Ausmaß darstellen. Diese drei zahlungsmittelgenerierenden Bereiche profitieren dabei von strukturellen Verschiebungen in den jeweiligen Werbemärkten, die zu steigender Nachfrage nach Außenwerbeprodukten im Vergleich zu anderen Mediengattungen führen. Besonders in Deutschland wird die beschleunigte Digitalisierung des Werbeinventars und die Nutzung innovativer Technologien in der Vermarktung zu zusätzlichem Wachstum und einer überproportionalen EBITDA-Entwicklung führen. Darüber hinaus wird die Nutzung digitaler Werbeträger eine noch gezieltere Ansprache lokaler und regionaler Kundengruppen ermöglichen. Dies wird zusammen mit dem kontinuierlichen Ausbau des Lokalvertriebs zu einer Gewinnung neuer Kundengruppen und einer positiven Entwicklung beitragen.

In der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Digital Media wird gemäß der Unternehmensplanung die Ausnutzung eines robusten Marktwachstums insbesondere im Bereich mobiler Onlinewerbung - unterstützt durch die Ausnutzung neuer Produktformate und Technologien - eine solide EBITDA-Entwicklung treiben. Weitere Reichweitengewinne der eigenen Portale stützen die Geschäftsentwicklung zusätzlich.

Im Bereich Dialog Marketing wird das EBITDA-Wachstum gemäß der Unternehmensplanung durch ein moderates Marktwachstum, den verstärkten Glasfaserausbau und die entsprechenden Vermarktungsaktivitäten in Deutschland getrieben. Mit dem Ausbau des Nearshorings werden weitere positive EBITDA-Effekte erwartet.

Für die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten Statista und Asam Gruppe wird in den Planungen davon ausgegangen, dass der Ausbau führender Positionen in den bestehenden Märkten durch Erweiterungen der Produktangebote sowie das Erschließen weiterer Märkte durch Internationalisierung mittelfristig ein hohes EBITDA-Wachstum treiben wird.

Dabei wird auf Grundlage detaillierter Planungen hinsichtlich der zukünftig erwarteten Marktannahmen, Erlöse und Aufwendungen zunächst die Plangröße EBITDA bestimmt. Das projizierte Wachstum des im Detailplanungszeitraum erwarteten EBITDA steht in engem Zusammenhang mit den Erwartungen hinsichtlich der voraussichtlichen Werbeinvestitionen der werbungtreibenden Wirtschaft, der weiteren Entwicklung der Konkurrenzsituation, den Aussichten für innovative Werbeformate, den lokalen Inflationsraten, den jeweiligen Aussichten für die Außenwerbebranche sowie den von Ströer geplanten Erweiterungsinvestitionen im jeweiligen Segment. Diese Erwartungen leiten sich im Wesentlichen aus öffentlich zugänglichen Marktdaten ab. Aus diesen Erwartungen ergeben sich für die einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten jeweils durchschnittliche EBITDA-Wachstumsraten, die je nach Marktumfeld im mittleren bis hohen einstelligen (BlowUP-Gruppe, Ströer Polen, Digital OOH & Content), im niedrigen zweistelligen (Ströer Deutschland, Dialog-Marketing) oder im höheren zweistelligen Prozentbereich liegen (Asam Gruppe, Statista Gruppe). Die EBITDA-Plangröße wird in einem zweiten Schritt unter Hinzuziehung der geplanten Investitionen und Working-Capital-Veränderungen in einen Plan-Cash-Flow transformiert. Anschließend werden die Detailplanungen zu Finanzplänen aggregiert und von der Unternehmensleitung verabschiedet. Sie spiegeln die Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung im Planungszeitraum wider.

Für Zwecke der Überprüfung der Goodwills auf ihre Werthaltigkeit wurde der beizulegende Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten als erzielbarer Betrag bestimmt (Fair Value Hierarchie 3). Der für die Cash-Flow-Prognose verwendete Abzinsungssatz wurde unter Heranziehung von Marktdaten und Kennziffern der PeerGroup ermittelt und ist abhängig von dem wirtschaftlichen Umfeld, in dem die Cash-Flows generiert werden. So wurden für zahlungsmittelgenerierende ausländische Einheiten gesonderte Zinssätze auf Basis der lokalen Besonderheiten berechnet.

Die Bestimmung der Wachstumsrate der ewigen Rente erfolgt auf Basis der langfristigen konjunkturellen Erwartungen sowie der Erwartungen hinsichtlich der Inflationsentwicklung in den jeweiligen Märkten. Zur Ermittlung dieser Wachstumsraten werden Informationen von Zentralbanken, Wirtschaftsforschungsinstituten und offiziellen Stellungnahmen der jeweiligen Regierungen herangezogen und ausgewertet.

Im Rahmen einer Szenarioanalyse untersuchen wir grundsätzlich für jede nicht wertgeminderte zahlungsmittelgenerierende Einheit den Einfluss wesentlicher Parameter auf den Impairment-Bedarf. Hierbei wird jeweils auf den Unterschiedsbetrag zwischen erzielbarem Betrag und Buchwert abgestellt.

Da für alle zahlungsmittelgenerierenden Einheiten der Unterschiedsbetrag zwischen erzielbarem Betrag und Buchwert ausreichend hoch ist, konnten die Szenarioanalysen im Berichtsjahr unterbleiben.

20 Sachanlagen

Die Entwicklung der Sachanlagen ist dem folgenden Anlagespiegel zu entnehmen.

In TEUR	Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten	Technische Anlagen und Maschinen	Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	Sachanlagen (Leasing)
Anschaffungs- oder Herstellungskosten
Anfangsstand 01.01.2020	9.511	3.600	556.227	1.316.642
Veränderung Konsolidierungskreis	-8	-19	2.539	-962
Zugänge	340	498	37.256	96.869
Umbuchungen	18	149	8.876	0
Abgänge	0	-10	-17.538	-15.212
Währungsumrechnungsdifferenzen	-21	-1	-1.885	-3.567
Endstand 31.12.2020/ Anfangsstand 01.01.2021	9.840	4.218	585.474	1.393.770
Veränderung Konsolidierungskreis	-20	0	-91	0
Zugänge	806	1.747	50.546	239.879
Umbuchungen	791	403	7.047	-209
Abgänge	-524	-279	-23.096	-25.745
Währungsumrechnungsdifferenzen	23	0	-40	837
Endstand 31.12.2021	10.915	6.089	619.840	1.608.532
Abschreibungen/Auflösungen
Anfangsstand 01.01.2020	1.306	1.166	336.706	342.221
Veränderung Konsolidierungskreis	-8	-9	2.396	-786
Abschreibungen	456	766	44.997	178.619
Umbuchungen	4	0	19	0
Zuschreibungen	0	0	0	-157
Abgänge	0	-10	-16.169	-868
Währungsumrechnungsdifferenzen	-5	0	-1.110	-2.471
Endstand 31.12.2020/ Anfangsstand 01.01.2021	1.753	1.912	366.840	516.559
Veränderung Konsolidierungskreis	-4	0	-58	0
Abschreibungen	937	963	42.086	193.885
Umbuchungen	0	0	-96	-122
Zuschreibungen	0	0	0	-144
Abgänge	-456	-276	-19.239	-16.323
Währungsumrechnungsdifferenzen	9	0	15	470
Endstand 31.12.2021	2.239	2.599	389.548	694.324
Bilanzwert 31.12.2020	8.088	2.306	218.634	877.211
Bilanzwert 31.12.2021	8.676	3.490	230.292	914.208

In TEUR	Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	Gesamt
Anschaffungs- oder Herstellungskosten
Anfangsstand 01.01.2020	45.111	1.931.091
Veränderung Konsolidierungskreis	0	1.550
Zugänge	10.314	145.276
Umbuchungen	-8.849	194
Abgänge	-1.928	-34.688
Währungsumrechnungsdifferenzen	-442	-5.915
Endstand 31.12.2020/ Anfangsstand 01.01.2021	44.206	2.037.509
Veränderung Konsolidierungskreis	0	-111
Zugänge	27.229	320.207
Umbuchungen	-8.389	-358
Abgänge	-1.691	-51.334
Währungsumrechnungsdifferenzen	-34	786
Endstand 31.12.2021	61.321	2.306.698
Abschreibungen/Auflösungen
Anfangsstand 01.01.2020	3.375	684.775
Veränderung Konsolidierungskreis	0	1.594
Abschreibungen	92	224.929
Umbuchungen	-23	0
Zuschreibungen	0	-157
Abgänge	-110	-17.157
Währungsumrechnungsdifferenzen	-191	-3.777
Endstand 31.12.2020/ Anfangsstand 01.01.2021	3.143	890.207
Veränderung Konsolidierungskreis	0	-62
Abschreibungen	1.897	239.767
Umbuchungen	0	-218
Zuschreibungen	0	-144
Abgänge	-1.075	-37.368
Währungsumrechnungsdifferenzen	-22	472
Endstand 31.12.2021	3.943	1.092.654
Bilanzwert 31.12.2020	41.063	1.147.302
Bilanzwert 31.12.2021	57.378	1.214.044

Aus den Sachanlagen wurden gemäß IFRS 5 TEUR 184 (Vj.: TEUR 0) in zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte umgegliedert, wobei die Umgliederung im Wesentlichen aus dem Bereich Betriebs- und Geschäftsausstattung resultiert.

Die anderen Anlagen beinhalten vor allem Werbeträger (Restbuchwert Berichtsjahr: TEUR 199.100; Vj.: TEUR 191.658).

Im Berichtsjahr wurden - wie auch schon im Vorjahr -keine Investitionszulagen gemäß Investitionszulagengesetz (InvZulG) als Minderung der Anschaffungskosten erfasst (TEUR 0 (Vj.: TEUR 0)).

Als Erträge aus Schadenersatz für die Beschädigung oder Zerstörung von Vermögenswerten des Sachanlagevermögens wurden TEUR 918 (Vj.: TEUR 230) erfasst.

Die Sachanlagen (Leasing) sind zum 31. Dezember 2021 gegenüber dem Vorjahr angestiegen, da im Berichtsjahr mehr Leasingverträge verlängert bzw. neu abgeschlossen worden sind als im Jahr zuvor. Wir verweisen auf unsere Ausführungen in Abschnitt 35 dieses Anhangs.

Zudem wurden im Bereich der Sachanlagen (im Wesentlichen andere Anlagen) TEUR 4.428 (Vj.: TEUR 6.793) außerplanmäßig wertberichtigt, davon entfielen TEUR 2.939 (Vj.: TEUR 2.959) auf Wertberichtigungen von abgebauten Werbeträgern (Sachanlagen) (Segment Out-of-Home-Media). Der Wertminderungsaufwand ist im Wesentlichen in den Umsatzkosten enthalten.

21 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Einzelwertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich wie folgt entwickelt:

In TEUR	2021	2020
Wertberichtigungen zu Beginn des Berichtsjahres	10.456	5.794
Zuführungen (erfolgswirksam)	4.761	6.413
Auflösungen (erfolgswirksam)	-5.788	-1.628
Inanspruchnahmen	-600	30
Währungsumrechnungseffekte	88	-153
Wertberichtigungen am Ende des Berichtsjahres	8.916	10.456

Im Rahmen von Einzelwertberichtigungen wurden zum Stichtag Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit einem Bruttorechnungsbetrag in Höhe von TEUR 19.118 (Vj.: TEUR 12.012) wertberichtigt. Nach Abzug der Einzelwertberichtigungen in Höhe von TEUR 8.916 (Vj.: TEUR 10.456) beträgt der Buchwert dieser Forderungen zum Stichtag TEUR 10.202 (Vj.: TEUR 1.556).

Darüber hinaus verwendet der Konzern eine Wertberichtigungsmatrix, um die erwarteten Kreditverluste der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber jener sehr großen Anzahl von Kunden zu messen, auf die nur kleine Salden entfallen und die daher keiner Einzelwertberichtigung unterlagen.

Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber jener sehr großen Anzahl von Kunden mit kleinen Salden haben sich wie folgt entwickelt:

In TEUR	2021	2020
Wertberichtigungen zu Beginn des Berichtsjahres	2.305	1.557
Zuführungen (erfolgswirksam)	609	1.234
Auflösungen (erfolgswirksam)	-306	-618
Inanspruchnahmen	234	48
Währungsumrechnungseffekte	-50	-4
Sonstige Veränderungen	31	89
Wertberichtigungen am Ende des Berichtsjahres	2.823	2.305

Die nachfolgende Tabelle enthält die zugehörigen Buchwerte der überfälligen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie das geschätzte Ausfallrisiko und die erwarteten Kreditverluste zum 31. Dezember 2021. Die Verlustraten wurden auf Grundlage der tatsächlichen Kreditverluste der letzten zwei vorangegangenen Jahre berechnet.

	Überfällig seit
In TEUR	1 - 30 Tagen	31 - 60 Tagen	61 - 90 Tagen	91 - 180 Tagen	mehr als 180 Tagen
31.12.2021
Bruttobuchwerte	26.602	7.742	3.302	2.567	4.070
Geschätztes Ausfallrisiko (in %)	1,9 %	2,1 %	7,5 %	15,2 %	23,5 %
Erwarteter Kreditverlust	519	161	247	390	957
31.12.2020
Bruttobuchwerte	20.068	5.745	2.326	1.990	1.526
Geschätztes Ausfallrisiko (in %)	1,5 %	1,8 %	9,0 %	36,3 %	18,4 %
Erwarteter Kreditverlust	294	102	209	723	281

Einschließlich der erwarteten Kreditverluste aus noch nicht überfälligen Forderungen, bei denen ein Ausfallrisiko von 0,3 % (Vj.: 0,5 %) und ein Kreditverlust in Höhe von TEUR 549 (Vj.: TEUR 696) erwartet wird, ergeben sich dadurch Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 2.823 (Vj.: TEUR 2.305).

22 Sonstige finanzielle und nichtfinanzielle Vermögenswerte

Eine Aufteilung der langfristigen sonstigen finanziellen und nichtfinanziellen Vermögenswerte zeigt die nachfolgende Übersicht:

In TEUR	31.12.2021	31.12.2020
Finanzielle Vermögenswerte
Sonstige Ausleihungen	4	17
Restkaufpreisforderungen aus dem Verkauf von Konzernunternehmen	0	1.000
Andere langfristige finanzielle Vermögenswerte	554	768
Gesamt	558	1.785
Nichtfinanzielle Vermögenswerte
Abgegrenzte Auszahlungen	7.226	7.887
Andere langfristige sonstige Vermögenswerte	3.371	4.410
Gesamt	10.597	12.297

Die anderen langfristigen sonstigen (nichtfinanziellen) Vermögenswerte enthalten neben weiteren Effekten auch die aktivisch abgegrenzten Transaktionskosten, die über die Laufzeit der Kreditfazilität amortisiert werden.

Die kurzfristigen sonstigen finanziellen und nicht finanziellen Vermögenswerte setzen sich folgendermaßen zusammen:

In TEUR	31.12.2021	31.12.2020
Finanzielle Vermögenswerte
Forderungen gegen bestehende und ehemalige Gesellschafter der Konzerngesellschaften	0	24
Debitorische Kreditoren	5.481	2.383
Kautionen	1.772	1.415
Restkaufpreisforderungen aus dem Verkauf von Konzernunternehmen	675	850
Sonstige Ausleihungen	838	2.422
Andere finanzielle Vermögenswerte	5.011	4.187
Gesamt	13.778	11.282
Nichtfinanzielle Vermögenswerte
Abgegrenzte Auszahlungen	21.578	14.603
Forderungen aus Steuern	12.440	11.236
Sonstige geleistete Anzahlungen	839	1.204
Forderungen aus Investitionszulagen	153	153
Andere sonstige Vermögenswerte	4.037	3.878
Gesamt	39.047	31.073

Die abgegrenzten Auszahlungen enthalten gemäß IFRS 15 abgegrenzte Vertragserlangungskosten in Höhe von TEUR 813 in den langfristigen und in Höhe von TEUR 610 in den kurzfristigen nichtfinanziellen Vermögenswerten.

Die Einzelwertberichtigungen auf sonstige finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, haben sich wie folgt entwickelt:

In TEUR	2021	2020
Wertberichtigungen zu Beginn des Berichtsjahres	3.112	1.817
Zuführungen (erfolgswirksam)	137	1.447
Auflösungen (erfolgswirksam)	-137	-144
Inanspruchnahmen	-15	-7
Wertberichtigungen am Ende des Berichtsjahres	3.097	3.112

Im Rahmen von Einzelwertberichtigungen wurden zum Stichtag finanzielle Vermögenswerte mit einem Nominalbetrag in Höhe von TEUR 3.692 (Vj.: TEUR 3.688) wertberichtigt. Nach Abzug der Einzelwertberichtigungen in Höhe von TEUR 3.097 (Vj.: TEUR 3.112) beträgt der Buchwert dieser Forderungen zum Stichtag TEUR 595 (Vj.: TEUR 577).

Die folgende Tabelle zeigt den Buchwert der überfälligen finanziellen Vermögenswerte, die noch nicht wertgemindert wurden.

	Überfällig seit
In TEUR	1 - 30 Tagen	31 - 60 Tagen	61 - 90 Tagen	91 - 180 Tagen	mehr als 180 Tagen
31.12.2021	1.317	247	23	80	735
31.12.2020	1.399	44	18	155	319

Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug befindlichen Bestands der kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte werden zum Abschlussstichtag keine Verluste erwartet.

23 Vorräte

In TEUR	31.12.2021	31.12.2020
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	8.154	5.829
Fertige Erzeugnisse und Waren	15.905	9.698
geleistete Anzahlungen auf Vorräte	330	16
Gesamt	24.388	15.542

Die als Aufwand in der Berichtsperiode in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Vorräte betragen TEUR 41.570 (Vj.: TEUR 31.017). Die Summe der aufwandswirksam erfassten Anschaffungs- oder Herstellungskosten der Vorräte umfasst wie im Vorjahr keine Abschreibungen auf den Nettoveräußerungspreis.

24 Zahlungsmittel

In TEUR	31.12.2021	31.12.2020
Bankguthaben	63.322	85.231
Kassenbestände	60	238
Gesamt	63.382	85.469

In den Bankguthaben sind Tages- und Termingelder in Höhe von TEUR 472 (Vj.: TEUR 448) enthalten. Die erzielten Zinssätze bewegen sich wie im Vorjahr um 0,00 %.

In den Bankguthaben sind Beträge in Höhe von TEUR 409 (Vj.: TEUR 943) enthalten, die zum Bilanzstichtag einer kurzfristigen Verfügungsbeschränkung unterliegen.

25 Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit zur Veräußerung bestimmten Vermögenswerten

Zum Bilanzstichtag weist der Ströer Konzern als Sachgesamtheit die Vermögenswerte und Schulden der Tochtergesellschaft SEM Internet Reklam Hizmetleri ve Danismanlik A.S. Istanbul/Türkei als zur Veräußerung gehalten aus. Hintergrund dieses gesonderten Ausweises ist die vorvertraglich vereinbarte Veräußerung der Gesellschaft im Geschäftsjahr 2022. Die Gesellschaft ist in der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Digital Media enthalten.

Die Bilanzposition zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte in Höhe von TEUR 9.040 (Vj.: TEUR 0) enthält im Wesentlichen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (TEUR 7.054). Die Schulden in direktem Zusammenhang mit zur Veräußerung bestimmten Vermögenswerten in Höhe von TEUR 7.142 (Vj.: TEUR 0) resultieren im Wesentlichen aus kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (TEUR 5.822). Der Sachgesamtheit ist ein aufgelaufener Währungskursverlust in Höhe von TEUR 2.996 zuzuordnen.

26 Eigenkapital

Die Entwicklung der einzelnen Bestandteile des Eigenkapitals im Berichtsjahr und im Vorjahr ergibt sich aus der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung.

Gezeichnetes Kapital

Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft hat sich im Geschäftsjahr 2021 im Rahmen der Ausübung von Aktienoptionen um 45.000 Aktien auf 56.691.571 Aktien erhöht. Damit ist das gezeichnete Kapital zum 31. Dezember 2021 in 56.691.571 voll eingezahlte auf den Inhaber lautende nennwertlose Stückaktien mit einem rechnerischen Nennwert von 1,00 EUR eingeteilt.

Die nachfolgenden Angaben sind im Wesentlichen der Satzung der Ströer SE & Co. KGaA entnommen.

Genehmigtes Kapital 2019

Die persönlich haftende Gesellschafterin ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft in der Zeit bis zum 18. Juni 2024 einmalig oder mehrmals um insgesamt bis zu 5.652.657,00 EUR durch Ausgabe von bis zu 5.652.657 neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bareinlagen und/oder Sacheinlagen zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2019).

Den Aktionären ist grundsätzlich ein Bezugsrecht einzuräumen. Das gesetzliche Bezugsrecht kann auch in der Weise gewährt werden, dass die neuen Aktien von einem Kreditinstitut oder einem nach § 53 Abs. 1 S. 1 oder nach § 53b Abs. 1 S. 1, Abs. 7 des Gesetzes über das Kreditwesen tätigen Unternehmen mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären mittelbar im Sinne von § 186 Abs. 5 AktG zum Bezug anzubieten. Die persönlich haftende Gesellschafterin ist jedoch ermächtigt, das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre mit Zustimmung des Aufsichtsrats für eine oder mehrere Kapitalerhöhungen im Rahmen des Genehmigten Kapitals auszuschließen,

(i) um Spitzenbeträge von dem Bezugsrecht der Aktionäre auszunehmen;

(ii) wenn die Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen erfolgt, insbesondere - aber ohne Beschränkung hierauf - zum Erwerb von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen;

(iii) wenn die Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen erfolgt und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenkurs der bereits börsennotierten Aktien gleicher Gattung und Ausstattung zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrages nicht wesentlich im Sinne der § 203 Abs. 1 und 2, 186 Abs. 3 S. 4 AktG unterschreitet und der auf die nach dieser Ziffer (iii) unter Ausschluss des Bezugsrechts gemäß § 186 Abs. 3 S. 4 AktG ausgegebenen neuen Aktien entfallende anteilige Betrag des Grundkapitals insgesamt 10 % des Grundkapitals nicht überschreitet, und zwar weder im Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung noch im Zeitpunkt ihrer Ausübung. Auf diesen Höchstbetrag ist der anteilige Betrag des Grundkapitals anzurechnen, der auf neue oder eigene Aktien entfällt, die seit dem 19. Juni 2019 unter vereinfachtem Bezugsrechtsausschluss gemäß oder entsprechend § 186 Abs. 3 S. 4 AktG ausgegeben oder veräußert worden sind, sowie der anteilige Betrag des Grundkapitals, der auf Aktien entfällt, auf die sich Options- und/oder Wandlungsrechte bzw. -pflichten aus Schuldverschreibungen oder Genussrechten beziehen, die seit dem 19. Juni 2019 in entsprechender Anwendung von § 186 Abs. 3 S. 4 AktG ausgegeben worden sind; und/ oder

(iv) soweit dies erforderlich ist, um Inhabern von Optionsscheinen oder Gläubigern von Wandelschuldverschreibungen oder Genussrechten mit Wandlungs- oder Optionsrecht, die von der Gesellschaft oder von ihr abhängigen oder in ihrem Mehrheitsbesitz stehenden Unternehmen ausgegeben werden, ein Bezugsrecht auf neue Aktien in dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung der Options- oder Wandlungsrechte oder nach Erfüllung der Wandlungspflicht zustünde.

Die insgesamt aufgrund der vorstehenden Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre bei Kapitalerhöhungen gegen Bar- oder Sacheinlagen ausgegebenen Aktien dürfen 10 % des Grundkapitals weder zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung noch - falls dieser Wert geringer ist - zum Zeitpunkt ihrer Ausübung überschreiten. Auf diesen Höchstbetrag von 10 % ist der anteilige Betrag des Grundkapitals derjenigen Aktien anzurechnen, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung aufgrund einer anderen Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben werden. Ebenfalls sind Rechte anzurechnen, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung bis zu ihrer Ausnutzung aufgrund anderer Ermächtigungen unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben werden und die den Bezug von Aktien der Gesellschaft ermöglichen oder zu ihm verpflichten.

Über den weiteren Inhalt der Aktienrechte, den Ausgabebetrag, das für die neuen Aktien zu zahlende Entgelt und die sonstigen Bedingungen der Aktienausgabe entscheidet die persönlich haftende Gesellschafterin mit Zustimmung des Aufsichtsrats. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, Änderungen der Satzung, die nur die Fassung betreffen, nach vollständiger oder teilweiser Durchführung der Erhöhung des Grundkapitals aus dem Genehmigten Kapital oder nach Ablauf der Ermächtigungsfrist vorzunehmen.

Bedingtes Kapital 2015

Das Grundkapital ist um bis zu EUR 1.629.523,00 durch Ausgabe von bis zu 1.629.523 auf den Inhaber lautenden Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2015). Diese bedingte Kapitalerhöhung gilt jedoch höchstens bis zudem Betrag und der Anzahl von Aktien, in dessen bzw. deren Höhe im Zeitpunkt des Wirksamwerdens des Formwechsels der Ströer SE in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien gemäß Umwandlungsbeschluss vom 2 5. September 2015 die bedingte Kapitalerhöhung gemäß § 6B Abs. 1 der Satzung der Ströer SE noch nicht durchgeführt ist. Die bedingte Kapitalerhöhung dient ausschließlich der Gewährung von Rechten an die Inhaber von Aktienoptionsrechten aus dem Aktienoptionsprogramm 2015, zu deren Ausgabe der Vorstand mit Beschluss der Hauptversammlung vom 25. September 2015 ermächtigt wurde. Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber von Aktienoptionsrechten, die aufgrund der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 25. September 2015 gewährt wurden, diese Aktienoptionsrechte ausüben und die Gesellschaft die Aktienoptionsrechte nicht durch Barzahlung erfüllt. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an am Gewinn teil, für das zum Zeitpunkt der Ausgabe der neuen Aktien noch kein Beschluss der Hauptversammlung über die Verwendung des Bilanzgewinns gefasst worden ist.

Die persönlich haftende Gesellschafterin wird ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzulegen, es sei denn, es sollen Aktienoptionsrechte und Aktien an Mitglieder des Vorstands der persönlich haftenden Gesellschafterin ausgegeben werden; in diesem Fall legt der Aufsichtsrat die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung fest. Der Aufsichtsrat wird ermächtigt, die Fassung der Satzung entsprechend dem Umfang der Kapitalerhöhung aus dem Bedingten Kapital 2015 zu ändern.

Bedingtes Kapital 2017

Das Grundkapital der Gesellschaft ist um bis zu EUR 11.056.400,00 durch Ausgabe von bis zu 1 1.056.400 neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2017). Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Gewährung von auf den Inhaber lautenden Stückaktien an die Inhaber bzw. Gläubiger von Wandelschuldverschreibungen und/oder Optionsschuldverschreibungen, die aufgrund der von der Hauptversammlung vom 14. Juni 2017 unter Tagesordnungspunkt 9 beschlossenen Ermächtigung von der Gesellschaft oder von einem Beteiligungsunternehmen begeben werden. Die Ausgabe der neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien erfolgt zu dem nach Maßgabe des vorstehend bezeichneten Ermächtigungsbeschlusses jeweils zu bestimmenden Wandlungs- oder Optionspreis. Die bedingte Kapitalerhöhung ist nur insoweit durchzuführen, wie von Wandlungs- oder Optionsrechten Gebrauch gemacht wird oder wie die zur Wandlung verpflichteten Inhaber bzw. Gläubiger ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen und soweit nicht ein Barausgleich gewährt oder eigene Aktien oder neue Aktien aus einer Nutzung eines genehmigten Kapitals zur Bedienung eingesetzt werden. Die neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie durch Ausübung von Options bzw. Wandlungsrechten oder durch die Erfüllung von Wandlungspflichten entstehen, am Gewinn teil. Die persönlich haftende Gesellschafterin ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzusetzen.

Bedingtes Kapital 2019

Das Grundkapital ist um bis zu EUR 2.200.000,00 durch Ausgabe von bis zu 2.200.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2019). Die bedingte Kapitalerhöhung dient ausschließlich der Gewährung von Rechten an die Inhaber von Aktienoptionsrechten aus dem Aktienoptionsprogramm 2019 gemäß der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 19. Juni 2019. Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber von Aktienoptionsrechten, die aufgrund der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 19. Juni 2019 gewährt wurden, diese Aktienoptionsrechte ausüben und die Gesellschaft die Aktienoptionsrechte nicht durch Barzahlung oder durch die Gewährung eigener Aktien erfüllt. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an am Gewinn teil, für das zum Zeitpunkt der Ausgabe der neuen Aktien noch kein Beschluss der Hauptversammlung über die Verwendung des Bilanzgewinns gefasst worden ist. Die persönlich haftende Gesellschafterin ist ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzulegen, es sei denn, es sollen Aktienoptionsrechte und Aktien an Mitglieder des Vorstands der persönlich haftenden Gesellschafterin ausgegeben werden; in diesem Fall legt der Aufsichtsrat der persönlich haftenden Gesellschafterin die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung fest. Der Aufsichtsrat der Gesellschaft ist ermächtigt, die Fassung der Satzung entsprechend dem Umfang der Kapitalerhöhung aus dem Bedingten Kapital 2019 zu ändern.

Kapitalrücklage

Die Kapitalrücklage des Konzerns hat sich im Geschäftsjahr 2021 von TEUR 754.877 um TEUR 7.465 auf TEUR 762.342 erhöht. Dieser Anstieg betrifft die Aktienoptionsprogramme der Ströer SE & Co. KGaA.

Gewinnrücklagen

Die Gewinnrücklagen umfassen in der Vergangenheit erzielte und nicht ausgeschüttete Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen. Gemäß Hauptversammlungsbeschluss vom 3. September 2021 wurden TEUR 113.343 (EUR 2,00 je dividendenberechtigter Stückaktie) als Dividende ausgeschüttet und TEUR 120.000 aus dem Bilanzgewinn 2020 auf neue Rechnung vorgetragen.

Kumuliertes übriges Konzernergebnis

Im kumulierten übrigen Konzernergebnis werden Differenzen aus der Umrechnung von Fremdwährungsabschlüssen ausländischer Tochterunternehmen erfasst. In dieser Position sind zudem grundsätzlich auch die Effekte aus der Bewertung von in Sicherungsbeziehung stehenden derivativen Finanzinstrumenten sowie aus der Umrechnung von als Net Investment designierten Darlehen an ausländische Konzerngesellschaften enthalten, die das Konzernergebnis (inklusive latenter Steuern) somit nicht beeinflussen. Im Berichtjahr haben jedoch ebenso wie im Vorjahr weder derartige Finanzinstrumente noch als Net Investment designierte Darlehen vorgelegen. Vor diesem Hintergrund bezifferten sich auch die erfolgsneutral verrechneten latenten Steuerverbindlichkeiten auf Bewertungsergebnisse von in Sicherungsbeziehungen stehenden derivativen Finanzinstrumenten wie im Vorjahr auf TEUR 0.

Anteile ohne beherrschenden Einfluss

Die Anteile ohne beherrschenden Einfluss umfassen die Fremdanteile am konsolidierten Eigenkapital der einbezogenen Gesellschaften.

Verpflichtung zum Erwerb eigener EK-Instrumente

Die Gesellschaft hat nicht beherrschenden Gesellschaftern von Tochterunternehmen Put-Optionen gewährt, die bei Eintritt vertraglich bestimmter Bedingungen zu einer Kaufverpflichtung für den nicht beherrschenden Anteil führen. Wir stellen diese Optionen entsprechend unseren Ausführungen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden als fiktiven Erwerb am Stichtag dar. Für die Verpflichtungen sind Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 27.519 (Vj.: TEUR 29.796) dotiert worden, die in den Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen werden.

Gewinnverwendung

Die Gewinnverwendung bestimmt sich nach den handels- und aktienrechtlichen Vorschriften, die der Ermittlung des Bilanzgewinns der Ströer SE & Co. KGaA zugrunde liegen.

Im Geschäftsjahr 2021 weist der handelsrechtliche Jahresabschluss der Ströer SE & Co. KGaA einen Jahresüberschuss von TEUR 134.959 (Vj.: TEUR 65.635) aus.

Kapitalmanagement

Das Kapitalmanagement der Ströer Gruppe ist darauf ausgelegt, die Fortführung und das Wachstum des Unternehmens sicherzustellen sowie die Attraktivität für Kapitalgeber und Marktteilnehmer zu erhalten und auszubauen. Um dies zu gewährleisten, wird seitens des Vorstands die Fremdkapitalhöhe und -struktur fortlaufend überwacht. Das in das generelle Kapitalmanagement einbezogene Fremdkapital setzt sich zusammen aus Finanzverbindlichkeiten und den sonstigen Verbindlichkeiten wie sie in der Konzernbilanz ausgewiesen werden. Im Rahmen der Konzernfinanzierung durch Bankdarlehen orientiert sich der Ströer Konzern an einer externen Steuerungsgröße in Form des maximal erlaubten Verschuldungsgrades. Wichtiger Bestandteil der internen Steuerung sind die Planung und laufende Überwachung des bereinigten operativen Ergebnisses (EBITDA (adjusted)), da es über den Verschuldungsgrad in die Bestimmung der anzuwendenden Kreditmarge einfließt. Dieser dynamische Verschuldungsgrad ist definiert als Nettoverschuldung im Verhältnis zum operativen Ergebnis vor Zinsen und Abschreibung (EBITDA (adjusted)). Die relevante Steuerungsgröße wird dem Vorstand im Rahmen regelmäßiger Reportings zur Beurteilung vorgelegt. Der zulässige Nettoverschuldungsgrad wurde zum Stichtag ebenso wie im Vorjahr komfortabel eingehalten. Siehe zum EBITDA (adjusted) auch den Abschnitt 33 "Segmentberichterstattung".

Darüber hinaus überwacht der Vorstand die Eigenkapitalquote des Konzerns. Hierbei entspricht das der Berechnung der Eigenkapitalquote zugrunde gelegte Eigenkapital dem in der Bilanz ausgewiesenen Eigenkapital unter Einschluss der Anteile nicht beherrschender Gesellschafter.

Zusätzlich erfolgt die Überwachung des Eigenkapitals auf Ebene der jeweiligen Einzelgesellschaften im Rahmen der Überwachung der Einhaltung der Mindestkapitalanforderungen zur Vermeidung von insolvenzrechtlichen Konsequenzen. Das in diesem Zusammenhang überwachte Eigenkapital entspricht dem nach landesrechtlichen Vorschriften ausgewiesenen Eigenkapital.

Es gab keine sonstigen Veränderungen der Kapitalmanagementstrategie im Vergleich zum Vorjahr.

27 Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen

Bei den wesentlichen existierenden Pensionsplänen handelt es sich um leistungsorientierte Pensionszusagen im Inland, bei denen die Pensionsverpflichtung von den Bezügen des jeweiligen Mitarbeiters bei Renteneintritt abhängig ist oder auf der Zusage eines festen Betrages beruht. Da die versicherungsmathematischen Gewinne bzw. Verluste sofort bei ihrer Entstehung erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst werden, entspricht der Anwartschaftsbarwert der Pensionszusagen und pensionsähnlichen Verpflichtungen abzüglich des vorhandenen Planvermögens der in der Bilanz ausgewiesenen Pensionsrückstellung.

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen leiten sich wie folgt ab:

In TEUR	31.12.2021	31.12.2020
Anwartschaftsbarwert 01.01.	44.949	44.145
Laufender Dienstzeitaufwand	808	812
Nettozinsaufwand	398	416
Versicherungsmathematische Gewinne(-)/Verluste(+)	-1.134	993
Pensionszahlungen	-1.587	-1.569
Veränderungen im Konsolidierungskreis	0	1
Währungsumrechnung	0	-2
Sonstige Veränderungen	11	154
Anwartschaftsbarwert 31.12./Bilanzwert	43.445	44.949

Im Berichtsjahr sind erfolgsneutral erfasste versicherungsmathematische Gewinne in Höhe von TEUR 1.134 zu verzeichnen (Vj.: Verluste TEUR 993). Diese Entwicklung beruht im Wesentlichen auf dem im Vergleich zum Vorjahr gestiegenen Diskontierungszinssatz. Für das Jahr 2022 werden Auszahlungen aus bestehenden Pensionsverpflichtungen in Höhe von TEUR 1.613 (Vj.: TEUR 1.539) erwartet.

Plankürzungen sind im laufenden Geschäftsjahr nicht zu verzeichnen. Bei dem Planvermögen handelt es sich um Rückdeckungsversicherungen mit einem Zeitwert zum 31. Dezember 2021 von TEUR 43 (Vj.: TEUR 51). Aufgrund der unwesentlichen Beträge wird auf weitere Angaben zum Planvermögen verzichtet.

Es wurden Sensitivitäten mit einem halben Prozentpunkt über und unter dem verwendeten Zinssatz gerechnet. Eine Veränderung des Zinssatzes um +0,5 Prozentpunkte würde sich zum Bilanzstichtag mit TEUR -2.533 (Vj.: TEUR -2.739) auf die Anwartschaftsbarwerte auswirken; eine Veränderung um -0,5 Prozentpunkte mit TEUR +2.777 (Vj.: TEUR +3.012).

Neben der Veränderung des Zinssatzes wurde der Rententrend als wesentlicher Einflussparameter auf den Anwartschaftsbarwert identifiziert. Eine Veränderung des Rententrends um +0,5 Prozentpunkte würde sich zum Bilanzstichtag mit TEUR +1.150 (Vj.: TEUR +1.227) auf die Anwartschaftsbarwerte auswirken; eine Veränderung um -0,5 Prozentpunkte mit TEUR -1.063 (Vj.: TEUR -1.133).

Die Sensitivitäten wurden mit den gleichen Methoden wie die bilanzierten Rückstellungen berechnet. Die verwendeten Bandbreiten für die Berechnungen der Sensitivitäten der Parameter beruhen auf den bis zum nächsten Bilanzstichtag für möglich gehaltenen Änderungen auf Basis historischer Erfahrungen. Grenzen dieser Methoden können die Aussagefähigkeit historischer Erfahrungen für die Prognose künftiger Entwicklungen sowie die Vernachlässigung gleichzeitiger Änderungen mehrerer Parameter sein.

Der Ermittlung des Barwerts der Versorgungsansprüche lagen die nachfolgend aufgeführten Prämissen zugrunde:

Konzern (in %)	31.12.2021	31.12.2020
Zinssatz	1,30	0,90
Rententrend	1,00	1,00
Gehaltstrend	2,00	2,00
Fluktuationsrate	1,00	1,00

In der folgenden Tabelle werden die Bestandteile der in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Aufwendungen für Versorgungsleistungen dargestellt:

In TEUR	2021	2020
Zinsaufwand	398	416
Dienstzeitaufwand und sonstige Veränderungen	819	966
Aufwendungen für leistungsorientierte Versorgungsleistungen	1.217	1.382
Aufwendungen für gesetzliche Rentenversicherungsbeiträge (beitragsorientiert)	32.177	25.945
Gesamtaufwendungen für Versorgungsleistungen	33.394	27.327

Der Zinsaufwand aus Pensionsverpflichtungen wird im Zinsergebnis, der Dienstzeitaufwand im Personalaufwand ausgewiesen. Die versicherungsmathematischen Gewinne bzw. Verluste werden sofort erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst.

Die kumulierten, direkt im Eigenkapital erfassten versicherungsmathematischen Gewinne (+) und Verluste (-) betragen nach Steuern zum Stichtag TEUR -7.798 (Vj.: TEUR -8.457).

Die durchschnittliche gewichtete Laufzeit der leistungsorientierten Pläne beträgt zwölf Jahre (Vj.: zwölf Jahre).

Die Anwartschaftsbarwerte sowie die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste setzen sich wie folgt zusammen:

In TEUR	31.12.2021	31.12.2020	31.12.2019	31.12.2018	31.12.2017
Barwert der nicht gedeckten Verpflichtungen	43.445	44.949	44.145	40.476	39.727
Gewinn/Verlust der Periode aus
Erfahrungsbedingten Anpassungen der Planschulden	954	524	-386	91	69
Anpassungen versicherungsmathematischer Annahmen	-2.088	469	4.013	825	316

28 Sonstige Rückstellungen

Die Rückstellungen haben sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt:

In TEUR	01.01.2021	Währungsänderung	Änderung des Konsolidierungskreises	Zuführung	Effekte aus Aufzinsung und Zinssatzänderung	Verbrauch
Abbauverpflichtungen	27.782	-21	0	2.685	83	-2.144
davon langfristig	16.050
Personalbereich	26.267	399	1.477	49.436	4	-35.870
davon langfristig	9.809
Übrige	38.795	739	0	76.363	0	-65.236
davon langfristig	1.638
Summe	92.844	1.117	1.477	128.484	87	-103.250

In TEUR	Auflösung	Umbuchung	31.12.2021
Abbauverpflichtungen	-912	0	27.474
davon langfristig			18.960
Personalbereich	-3.412	0	38.300
davon langfristig			1.667
Übrige	-2.172	-8	48.481
davon langfristig			2.345
Summe	-6.496	-8	114.255

In den Rückstellungen im Personalbereich sind Tantiemen und Prämien an Vorstand und Mitarbeiter sowie Verpflichtungen aus Abfindungszahlungen enthalten.

In den übrigen sonstigen Rückstellungen sind unter anderem Rückstellungen für Schadensersatzansprüche und Prozessrisiken enthalten.

Der Berechnung der Rückstellung für Abbauverpflichtungen liegen die voraussichtlich anfallenden Abbaukosten zugrunde. Die Abzinsung der Rückstellung erfolgte mit einem Zinssatz von 0,00 % (Vj.: 0,00 %).

29 Finanzverbindlichkeiten

Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

	Buchwert
In TEUR	31.12.2021	31.12.2020
Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen (IFRS 16)	793.326	763.004
Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen	130.884	349.664
Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	265.058	155.831
Verpflichtung zum Erwerb eigener EK-Instrumente	25.509	29.796
Verbindlichkeiten aus Unternehmenskäufen	1.338	378
Sonstige Finanzverbindlichkeiten	64	84
Gesamt	1.216.179	1.298.756

Die Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen (IFRS 16) haben sich zum 31. Dezember 2021 leicht gegenüber dem Vorjahr erhöht, da im Berichtsjahr mehr Verträge ausgelaufen bzw. neu abgeschlossen worden sind als im Jahr zuvor. Wir verweisen auf unsere Ausführungen in Abschnitt 35 dieses Anhangs.

Die Ströer SE & Co. KGaA hat im Juni 2016 ein Schuldscheindarlehen in einem Volumen von TEUR 145.000 am Kapitalmarkt platziert. Von diesem Darlehen wurden im Geschäftsjahr 2021 insgesamt TEUR 127.000 zurückgeführt. Die verbleibenden TEUR 18.000 haben eine Restlaufzeit bis zum Juni 2023. Von diesem Betrag erfolgt die Verzinsung für ein Volumen von TEUR 15.000 variabel auf Basis des EURIBOR zuzüglich einer Marge von 110bp. Die übrigen TEUR 3.000 unterliegen einer fixen Verzinsung von 127bp.

Im Oktober 2017 hat die Ströer SE & Co. KGaA ein weiteres Schuldscheindarlehen in einem Volumen von TEUR 350.000 am Kapitalmarkt platziert, wovon im Geschäftsjahr 2020 insgesamt TEUR 18.000 getilgt wurden. Die verbleibenden Tranchen haben eine Restlaufzeit bis zum Oktober 2022 (TEUR 219.000) bzw. bis zum Oktober 2024 (TEUR 113.000). Die Verzinsung erfolgt für ein Volumen von TEUR 1 51.500 variabel auf Basis des EURIBOR zuzüglich einer Marge, die zwischen 75bp und 90bp liegt. Die übrigen TEUR 180.500 unterliegen einer fixen Verzinsung, die sich in einer Bandbreite von 95bp bis 140bp bewegt.

Des Weiteren hat die Ströer SE & Co. KGaA im Dezember 2016 mit einem Bankensyndikat aus ausgewählten in- und ausländischen Finanzinstituten eine Kreditfazilität in Höhe von TEUR 600.000 vereinbart, wobei das Volumen bei Bedarf um weitere TEUR 100.000 ausgeweitet werden kann. Die Laufzeit der Finanzierung ist bis zum Dezember 2023 fest zugesagt. Das gesamte Volumen in Höhe von TEUR 600.000 ist als flexible Revolving Facility ausgestaltet. Die Verzinsung der Kreditlinie erfolgt variabel auf Basis des EURIBOR zuzüglich einer Marge, die sich in Abhängigkeit vom Verschuldungsgrad in einer Bandbreite von 65bp bis 160bp bewegt.

Die im Rahmen der Transaktionen angefallenen Kosten werden ebenso wie die Kosten aus früheren Finanzierungen über die jeweilige Darlehenslaufzeit abgegrenzt. Wir verweisen hierzu auf Abschnitt 22 dieses Anhangs.

Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

In TEUR	31.12.2021	31.12.2020
Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen (IFRS 16)	151.808	137.318
Verpflichtung zum Erwerb eigener EK-Instrumente	2.010	0
Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen	218.920	126.952
Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	15.598	11.620
Kreditorische Debitoren	17.560	12.571
Verbindlichkeiten aus Unternehmenskäufen	76	5.421
Zinsverbindlichkeiten	1.189	868
Sonstige kurzfristige Finanzverbindlichkeiten	25.020	24.233
Gesamt	432.181	318.983

Der Rückgang der langfristigen und der Anstieg der kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen beruht vor allem auf einer Umgliederung der oben beschriebenen Darlehenstranchen in einem Volumen von TEUR 219.000, die im Oktober 2022 zur Rückzahlung fällig sind. Demgegenüber beruhte die im Vorjahr als kurzfristig ausgewiesene Verbindlichkeit auf einer Tranche, die im Juni 2021 in einem Volumen von TEUR 127.000 zur Rückzahlung fällig war und getilgt wurde. Die Refinanzierung zur Tilgung dieser Tranche hat entsprechend zu einem Anstieg der langfristigen sonstigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten geführt.

In den Sonstigen kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten sind unter anderem die Verbindlichkeiten gegenüber nicht beherrschenden Gesellschaftern in Höhe von TEUR 4.885 (Vj.: TEUR 7.993) enthalten, die als Ausgleichsanspruch im Rahmen von Ergebnisabführungsverträgen zu bilanzieren sind.

Zu den Verbindlichkeiten aus Unternehmenskäufen verweisen wir auf Abschnitt 6 dieses Anhangs.

30 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Die lang- und kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen setzen sich wie folgt zusammen:

In TEUR	31.12.2021	31.12.2020
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	125.865	161.774
Abgegrenzte Verbindlichkeiten aus ausstehenden Rechnungen	102.041	81.307
Gesamt	227.906	243.080

31 Sonstige Verbindlichkeiten

Die lang- und kurzfristigen sonstigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

In TEUR	31.12.2021	31.12.2020
Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern	38.754	38.465
Abgegrenzte Einzahlungen	70.855	51.797
Übrige sonstige Verbindlichkeiten	19.277	18.891
Gesamt	128.886	109.153

Von den abgegrenzten Einzahlungen entfällt wie im Vorjahr ein wesentlicher Teil auf erhaltene Zahlungen im Abonnement-Geschäft der Gruppe, die zu Beginn des Abonnements fällig und anschließend über die jeweilige Vertragslaufzeit als Ertrag vereinnahmt werden. Von den im Vorjahr bestehenden abgegrenzten Einzahlungen wurden im Berichtsjahr TEUR 48.654 (Vj.: TEUR 41.564) als Umsatzerlöse erfasst.

SONSTIGE ERLÄUTERUNGEN

32 Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung wird gemäß IAS 7 "Kapitalflussrechnungen" aufgestellt und zeigt die Mittelzu- und -abflüsse im Laufe des Geschäftsjahres, gegliedert nach den Zahlungsströmen aus laufender Geschäftstätigkeit, Investitions- und Finanzierungstätigkeit.

Die Darstellung der Zahlungsströme aus laufender Geschäftstätigkeit erfolgt mittels der indirekten Methode, indem entsprechend den Vorgaben des IAS 7 das Periodenergebnis um nicht zahlungswirksame Vorgänge korrigiert wird. Darüber hinaus werden Sachverhalte eliminiert, die dem Cash-Flow aus Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzurechnen sind. Ausgangspunkt des Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit ist das Konzernergebnis vor Finanzergebnis, Steuerergebnis und Abschreibungen. In den Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit gehen unter anderem auch die Einzahlungen aus Ausschüttungen der assoziierten Unternehmen und der Gemeinschaftsunternehmen ein. Darüber hinaus sind im Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit jedoch wie im Vorjahr keine sonstigen Dividendeneinnahmen enthalten.

Neben den in der Kapitalflussrechnung enthaltenen Beträgen sind gemäß IAS 7.43 zudem auch Transaktionen anzugeben, die einerseits zwar als nicht-zahlungswirksam einzustufen sind, jedoch andererseits zu einer Erhöhung des Anlagevermögens geführt haben. Zu den nicht-zahlungswirksamen Transaktionen zählen im weiteren Sinne auch Leasing-Sachverhalte gemäß IFRS 16. Im abgelaufenen Geschäftsjahr bezifferten sich die Zugänge bei den IFRS 16-Leasingverträgen auf 239,9 Mio. EUR (Vj.: 96,9 Mio. EUR). Die Zahlungswirksamkeit tritt bei IFRS 16-Leasingverhältnissen erst im Zeitpunkt der tatsächlichen Leasing-Zahlungen ein. Diese werden in Höhe des Zinsanteils im Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit sowie in Höhe des Tilgungsanteils im Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit ausgewiesen. Darüber hinaus zählen auch Verbindlichkeiten mit verlängerten Zahlungszielen (Reverse Factoring) zu den nicht-zahlungswirksamen Transaktionen. Diese Verbindlichkeiten bezifferten sich zum 31. Dezember 2021 auf insgesamt 0,0 Mio. EUR (Vj.: 25,1 Mio. EUR). Die insgesamt im Rahmen des Reverse Factoring im Jahr 2021 bezogenen Leistungen bezifferten sich auf ein Volumen von 68,6 Mio. EUR (Vj.: 86,1 Mio. EUR). Sämtliche im Rahmen des Reverse Factoring angefallenen Auszahlungen werden stets in vollem Umfang im Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit ausgewiesen.

Der Finanzmittelfonds umfasst die in der Bilanz ausgewiesenen Zahlungsmittel. Die Zahlungsmittel setzen sich aus den Kassenbeständen und Guthaben bei Kreditinstituten zusammen.

Die nachfolgende Tabelle stellt die zahlungswirksamen und zahlungsunwirksamen Veränderungen der Finanzverbindlichkeiten dar:

			Zahlungsunwirksame Veränderung
In Mio. EUR	01.01.2021	Zahlungswirksame Veränderung im Finanzierungs-Cash-Flow	Änderung Konsolidierungskreis	Änderung Fair Value	Sonstige	31.12.2021
Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen (IFRS 16)	900,3	-178,1	-	17,8	205,1	945,1
Langfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	505,5	109,2	-	0,2	-219,0	395,9
Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	138,6	-123,1	-	-	219,0	234,6
Verpflichtung zum Erwerb eigener EK-Instrumente	29,8	-	-	-2,3	-	27,5
Sonstige Finanzverbindlichkeiten	43,4	-41,6	-	-0,2	43,6	45,2
Summe Finanzverbindlichkeiten	1.617,7	-233,6	-	15,5	248,7	1.648,4

			Zahlungsunwirksame Veränderung
In Mio. EUR	01.01.2020	Zahlungswirksame Veränderung im Finanzierungs-Cash-Flow	Änderung Konsolidierungskreis	Änderung Fair Value	Sonstige	31.12.2020
Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen (IFRS 16)	994,2	-154,3	0,1	15,4	44,9	900,3
Langfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	571,8	60,3	0,1	0,2	-127,0	505,5
Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	22,4	-10,7	-	-	127,0	138,7
Verpflichtung zum Erwerb eigener EK-Instrumente	20,4	-1,5	15,9	-4,9	-	29,8
Sonstige Finanzverbindlichkeiten	57,0	-48,3	3,3	3,3	28,1	43,4
Summe Finanzverbindlichkeiten	1.665,8	-154,5	19,4	14,0	73,0	1.617,7

33 Segmentberichterstattung

Berichterstattung nach operativen Segmenten

Die Ströer Gruppe hat zum 1. Januar 2021 ihr gesamtes OOH Geschäft (digital und klassisch) im Segment Out-of-Home Media zusammengefasst. Daneben wurden gleichzeitig die "PLUS" Geschäftsaktivitäten in einem weiteren Segment Digital & Dialog Media gebündelt. Mit diesen Anpassungen wurde der Geschäftsentwicklung der letzten Jahre Rechnung getragen und die "OOH+" Strategie der Ströer Gruppe sowie deren Steuerung noch deutlicher reflektiert. Demgegenüber werden die nicht zum Kerngeschäft gehörenden Wachstumsfelder Statista und AsamBeauty seither in einem separaten Segment DaaS & E-Commerce ausgewiesen. Damit hat der Ströer Konzern sein Geschäft in drei neue Segmente gebündelt, die in enger Abstimmung mit der Konzern-Holdinggesellschaft Ströer SE & Co. KGaA operativ eigenständig am Markt tätig sind. Während dem Segment Out-of-Home Media die Produktgruppen Classic OOH, Digital OOH sowie OOH Services zugeordnet sind, umfasst das Segment Digital & Dialog Media die Bereiche Digital und Dialog. Das Segment DaaS & E-Commerce beinhaltet schließlich die Produktgruppen Data as a Service und E-Commerce. Sämtliche Vorjahreszahlen wurden entsprechend rückwirkend angepasst.

2021

In TEUR	OOH Media	Digital & Dialog Media	DaaS & E-Commerce	Überleitung	Konzernwert
Außenumsatzerlöse	658.109	727.440	241.773	0	1.627.323
Innenumsatzerlöse	42.669	6.442	142	-49.253	0
Segmentumsätze	700.779	733.882	241.914	-49.253	1.627.323
EBITDA (adjusted)	335.860	187.359	22.058	-32.005	513.272
Planmäßige Abschreibungen und Wertminderungen	226.858	52.483	17.287	13.440	310.067
Zinserträge	313	525	107	-128	816
Zinsaufwendungen	17.082	2.859	336	6.899	27.177
Ertragsteuern	-4.417	-2.764	-127	-31.143	-38.452

2020

In TEUR	OOH Media	Digital & Dialog Media	DaaS & E-Commerce	Überleitung	Konzernwert
Außenumsatzerlöse	630.395	631.851	179.913	0	1.442.159
Innenumsatzerlöse	25.269	4.852	99	-30.219	0
Segmentumsätze	655.664	636.703	180.011	-30.219	1.442.159
EBITDA (adjusted)	298.244	155.495	21.565	-22.532	452.772
Planmäßige Abschreibungen und Wertminderungen	235.872	70.317	14.848	14.296	335.333
Zinserträge	202	226	171	-96	503
Zinsaufwendungen	15.170	3.083	361	7.468	26.082
Ertragsteuern	7.390	1.923	-1.968	-20.020	-12.675

OOH Media

Das Segment OOH Media umfasst das gesamte Außenwerbegeschäft des Konzerns in den Bereichen Classic OOH, Digital OOH und OOH Services. Außerdem umfasst das Segment die gesamten Tätigkeiten der Bereiche Ströer Polen und Riesenpostergeschäft BlowUP.

Digital & Dialog Media

Das Segment Digital & Dialog Media umfasst das gesamte Geschäft des Konzerns in den Bereichen Digital und Dialog.

DaaS & E-Commerce

Dieses Segment umfasst die gesamten Tätigkeiten der Bereiche Data as a Service und E-Commerce.

Die interne Steuerung und Berichterstattung basiert auf den im Abschnitt 1 "Allgemeine Informationen" beschriebenen Grundsätzen der Rechnungslegung nach IFRS.

Erlöse zwischen den Segmenten werden zu Preisen berechnet, wie sie auch mit Konzernfremden vereinbart würden.

Im Bereich der Umsatzerlöse beinhaltet die Überleitung der Umsatzerlöse aller Segmente zu den Umsatzerlösen des Konzerns ausschließlich Konsolidierungseffekte.

Der Konzern misst den Erfolg seiner Segmente anhand der intern definierten Ergebnisgröße EBITDA (adjusted). Diese Größe stellt aus Sicht des Vorstandes die am besten geeignete Information zur Beurteilung der wirtschaftlichen Leistung der einzelnen Segmente dar.

Die Segmentergebnisgröße EBITDA (adjusted) setzt sich zusammen aus dem Bruttoergebnis vom Umsatz, den Vertriebs- und Verwaltungskosten, dem sonstigen betrieblichen Ergebnis (Sonstige betriebliche Erträge abzüglich sonstige betriebliche Aufwendungen) sowie dem Anteil am Ergebnis at-Equity-bilanzierter Unternehmen jeweils vor Abschreibungen und Wertminderungen korrigiert um Bereinigungseffekte (Adjustments).

Die Segmentergebnisgröße EBITDA (adjusted) wird um bestimmte Bereinigungseffekte korrigiert. Als Bereinigungseffekte hat der Konzern Aufwendungen und Erträge aus Änderungen des Beteiligungsportfolios (unter anderem Transaktionskosten für Due Diligence, Rechtsberatung, Beurkundung, Kaufpreisallokationen), Reorganisations- und Restrukturierungsmaßnahmen (unter anderem Kosten für Integration von Gesellschaften und Geschäftsbereichen, Bereinigung um Sondereffekte aus materiellen Neuausrichtungen und Performance Improvement Programmen), Kapitalstrukturmaßnahmen (unter anderem materielle Gebühren für Amendments bzw. Anpassungen von Kreditverträgen inklusive externer Beratungskosten) und sonstige Bereinigungseffekte (unter anderem Kosten für mögliche Rechtsstreitigkeiten, Währungseinflüsse) definiert.

Die Aufteilung der Bereinigungseffekte nach einzelnen Klassen stellt sich wie folgt dar:

In TEUR	2021	2020
Aufwendungen und Erträge aus Änderungen des Beteiligungsportfolios	886	1.930
Aufwendungen und Erträge aus Kapitalstrukturmaßnahmen	1	0
Reorganisations- und Restrukturierungsaufwendungen	4.547	6.357
Sonstige Bereinigungseffekte	490	14.263
Summe	5.923	22.550

In den Aufwendungen und Erträgen aus Änderungen des Beteiligungsportfolios sind im Geschäftsjahr 2021 insbesondere Aufwendungen aus M&A-Aktivitäten von insgesamt TEUR 1.158 (Vj.: TEUR 1.380) enthalten. Der Rückgang der Reorganisations- und Restrukturierungsaufwendungen resultiert aus den reduzierten Gehalts- und Abfindungszahlungen diverser Konzerngesellschaften, beispielsweise für das Freiwilligenprogramm der Ströer Digital Publishing GmbH in Höhe von TEUR 1.292 (Vj.: TEUR 1.590) sowie der geringeren Abfindungszahlungen für das "SDI Integration Project" (TEUR 0 (Vj.: TEUR 429)).

Die sonstigen Bereinigungseffekte belaufen sich im Geschäftsjahr 2021 auf TEUR 490 (Vj.: TEUR 14.263). Die Veränderung beruht im Wesentlichen auf der Zuschreibung des at-Equity-Beteiligungsbuchwerts der tricontes360 GmbH, Köln, von TEUR 0 auf nunmehr TEUR 11.989. Von dieser Zuschreibung wurde ein Teilbetrag in Höhe von TEUR 7.060 als Bereinigung eingestuft, während im Vorjahr noch eine Abwertung auf den Beteiligungsbuchwert vorgenommen wurde, die mit TEUR 3.034 als Bereinigung einzustufen war. In Summe ergibt sich damit gegenüber dem Vorjahr ein Gesamteffekt in Höhe von TEUR 10.094, der auf der Bewertung der tricontes360 GmbH beruht und in die sonstigen Bereinigungseffekte eingegangen ist.

In der Überleitungsrechnung von den Segmentwerten auf die Konzernwerte werden Informationen ausgewiesen, die Konzerneinheiten zugeordnet sind, die nicht die Definition eines Segments erfüllen (zentrale Posten). Im Wesentlichen handelt es sich um sämtliche Kosten zentraler Funktionen wie Vorstand, Unternehmenskommunikation, Rechnungswesen und Controlling abzüglich entsprechender Einnahmen aus Serviceleistungen.

Die Überleitung der Segmentergebnisgröße auf die im Konzernabschluss enthaltenen Werte stellt sich wie folgt dar:

In TEUR	2021	2020
Summe Segmentergebnisse (EBITDA (adjusted))	545.278	475.304
Zentrale Posten	-32.005	-22.532
EBITDA (adjusted) Konzern	513.272	452.772
Bereinigung (Adjustments)	-5.923	-22.550
EBITDA	507.349	430.222
Planmäßige Abschreibungen (Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen (IFRS 16))	-193.885	-176.299
Planmäßige Abschreibungen (Sonstige Vermögenswerte des Anlagevermögens)	-102.152	-146.111
Wertminderungen (einschließlich Abschreibungen auf Goodwill)	-14.029	-12.923
Finanzergebnis	-28.576	-34.009
Ergebnis vor Steuern	168.706	60.880

Berichterstattung nach geografischen Gebieten

Die Zurechnung der Umsätze und der langfristigen Vermögenswerte erfolgt nach dem Standortprinzip (d. h. geografischer Standort des umsatzgenerierenden Ströer Unternehmens).

2021

In TEUR	Deutschland	Ausland	Konzernwert
Außenumsatzerlöse	1.453.454	173.868	1.627.323
Langfristige Vermögenswerte (IFRS 8)	2.245.480	81.938	2.327.418

2020

In TEUR	Deutschland	Ausland	Konzernwert
Außenumsatzerlöse	1.306.836	135.323	1.442.159
Langfristige Vermögenswerte (IFRS 8)	2.198.962	90.600	2.289.562

Berichterstattung nach Produktgruppen

Der Konzern hat auf Basis der von ihm angebotenen Produkte und Dienstleistungen insgesamt sieben Produktgruppen definiert.

2021

In TEUR	Classic OOH	Digital OOH	OOH Services	Digital	Dialog	Data as a Service
Segmentumsatzerlöse	473.701	173.824	53.254	429.543	304.339	101.842

In TEUR	E-Commerce	Überleitung	Konzernwert
Segmentumsatzerlöse	140.072	-49.253	1.627.323

2020

In TEUR	Classic OOH	Digital OOH	OOH Services	Digital	Dialog	Data as a Service
Segmentumsatzerlöse	465.588	139.732	50.344	386.736	249.967	73.745

In TEUR	E-Commerce	Überleitung	Konzernwert
Segmentumsatzerlöse	106.266	-30.219	1.442.159

Classic OOH

In der Produktgruppe Classic OOH werden die klassischen (analogen) Außenwerbeprodukte zusammengefasst, von klassischen Plakatmedien über Werbung an Wartehallen bis hin zu Transportmitteln.

Digital OOH

Die Produktgruppe Digital OOH umfasst die digitalen Out-of-Home Produkte, insbesondere Public Video und Road Side Screen.

OOH Services

Die Produktgruppe OOH Services umfasst sämtliche Erlöse aus der lokalen Vermarktung digitaler Produkte bei kleinen und mittelgroßen Kunden sowie diverse kleinere Ergänzungsakquisitionen, die das kundenzentrierte Angebot im Außenwerbegeschäft abrunden.

Digital

In dieser Produktgruppe werden Erlöse aus Online-Vermarktungsaktivitäten ausgewiesen, sowohl für betriebseigene als auch betriebsfremde Werbeplattformen.

Dialog

Die Produktgruppe Dialog umfasst sämtliche Erlöse aus den Bereichen Telesales, Telemarketing und vertriebsorientiertem Außendienst (Dienstleistungen in der Kundenkommunikation).

Data as a Service

In der Produktgruppe Data as a Service werden Erlöse aus der Aufbereitung und Bereitstellung von statistischen Markt- und Konsumentendaten ausgewiesen.

E-Commerce

Diese Produktgruppe allokiert sämtliche Erlöse aus dem E-Commerce-Geschäft.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden mit keinem Endkunden Umsatzerlöse von mindestens 10 % der gesamten Umsatzerlöse erzielt.

34 Sonstige Erläuterungen nach IFRS 7 und IFRS 13 zum Finanzrisikomanagement und zu den Finanzinstrumenten

Finanzrisikomanagement und derivative Finanzinstrumente

Im Rahmen der operativen Tätigkeit ist der Konzern im Finanzbereich Kredit-, Liquiditäts-, sowie Marktrisiken ausgesetzt. Die Marktrisiken betreffen insbesondere Zinsänderungs- und Währungsrisiken.

Kreditrisiko

Das Kreditrisiko liegt in der Verschlechterung der wirtschaftlichen Verhältnisse von Kunden und Kontrahenten von Ströer begründet. Daraus entsteht zum einen die Gefahr des teilweisen oder vollständigen Ausfalls vertraglich vereinbarter Zahlungen und zum anderen von bonitätsbedingten Wertminderungen bei Finanzinstrumenten. Das maximale Ausfallrisiko ohne Berücksichtigung von Sicherheiten entspricht dem Buchwert.

Kreditrisiken resultieren überwiegend aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Zur Steuerung des Kreditrisikos werden die Forderungsbestände laufend überwacht. Kunden, die größere Geschäftsvolumina abschließen wollen, werden zuvor einer Bonitätsprüfung unterzogen; das Ausfallrisiko bewegt sich auf branchenüblichem Niveau. Dem verbleibenden Risiko wird durch Bildung von Wertberichtigungen Rechnung getragen. In geringem Ausmaß ist der Ströer Konzern Ausfallrisiken aus sonstigen finanziellen Vermögenswerten ausgesetzt.

Im Rahmen des Risikomanagements werden über die Fachabteilungen regelmäßig Analysen vorgenommen, ob sich insbesondere beim Kredit- oder Ausfallrisiko Risikokonzentrationen ergeben haben, die sich aus der Zusammenballung von Forderungen mit ähnlichen Charakteristika ergeben. Ähnliche Charakteristika ergeben sich nach dem Verständnis des Konzerns, wenn sich hohe Forderungen gegenüber einem Debitor oder einer Gruppe von verbundenen Debitoren ergeben. Zum Stichtag 31. Dezember 2021 sind keine solchen Risikokonzentrationen mit wesentlichen Beträgen erkennbar.

Zinsänderungsrisiko

Zinsänderungsrisiken ist der Ströer Konzern im Wesentlichen im Bereich der langfristigen variabel verzinsten Finanzverbindlichkeiten sowie hinsichtlich der vorhandenen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente ausgesetzt. Die Verzinsung der Verbindlichkeiten erfolgt in einer Höhe von 183,5 Millionen Euro mit einer festen Verzinsung. Die Verzinsung der übrigen Verbindlichkeiten erfolgt variabel. Die Entwicklung des Zinsniveaus wird regelmäßig überwacht, um rechtzeitig auf Veränderungen reagieren zu können. Sicherungsmaßnahmen werden zentral koordiniert bzw. durchgeführt. Unverändert zum Vorjahr bestehen keine Zinssicherungsinstrumente, die sich in einer Hedge-Beziehung befinden. Im Geschäftsjahr 2021 wurden wie im Vorjahr keine Bewertungserfolge aus Zinsswaps erfolgsneutral mit dem Eigenkapitel verrechnet.

Die Sensitivitätsanalyse des Zinsrisikos zeigt den Effekt einer Verschiebung der Zinsstrukturkurve um 100 Basispunkte nach oben und um 10 Basispunkte nach unten ceteris paribus auf das Periodenergebnis. Die Zinsstrukturkurve wurde lediglich um 10 Basispunkte nach unten verschoben, da diese Verringerung nach Einschätzung des Konzerns dem maximalen Zinsänderungsrisiko bei dem aktuell niedrigen Zinsniveau entspricht. Die Analyse bezieht sich auf die variabel verzinsten Finanzverbindlichkeiten sowie auf die vorhandenen Zahlungsmittel. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst:

	31.12.2021		31.12.2020
In TEUR	+100bp	-10bp	+100bp	-10bp
Veränderung des Periodenergebnisses	-1.439	1	-1.438	0

Währungsrisiko

Das Währungsrisiko hat im Ströer Konzern mit Ausnahme der Umrechnung des operativen Ergebnisses der ausländischen Geschäftsbereiche in Euro nur noch eine untergeordnete Bedeutung. Die funktionale Währung der Gesellschaften in den Ländern, in denen der Konzern operiert, ist jeweils die Landeswährung.

Für Zwecke der Sensitivitätsanalyse werden Währungsrisiken aus monetären Finanzinstrumenten, die nicht in den funktionalen Währungen der einzelnen Gesellschaften des Ströer-Konzerns abgeschlossen wurden, in die Analyse einbezogen. Effekte aus der Umrechnung der Fremdwährungsabschlüsse ausländischer Tochterunternehmen in die Konzernberichtswährung (Euro) sind nicht in die Sensitivitätsanalyse nach IFRS 7 einzubeziehen.

Bei einer entsprechenden Aufwertung bzw. Abwertung des Euro gegenüber dem Polnischen Zloty würde sich das Jahresergebnis um TEUR 212 (Vj.: TEUR 276) vermindern bzw. erhöhen. Bei einer entsprechenden Aufwertung bzw. Abwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar würde sich das Jahresergebnis dagegen um TEUR 1.090 (Vj.: TEUR 934) vermindern bzw. erhöhen. Die Auswirkungen auf das Jahresergebnis aller weiteren Währungen im Konzern sind zum 31. Dezember 2021 unwesentlich. Diese Analyse wurde unter Berücksichtigung etwaiger als Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb (IAS 21) behandelten Euro-Darlehen sowie unter der Annahme durchgeführt, dass alle anderen Variablen, insbesondere die Zinssätze, unverändert bleiben, und beruht auf den Fremdwährungspositionen zum Stichtag.

Liquiditätsrisiko

Unter Liquiditätsrisiko wird das Risiko verstanden, dass die Ströer SE & Co. KGaA nicht genügend Finanzmittel besitzt, um ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Dem Liquiditätsrisiko wird durch ein systematisches Liquiditätsmanagement begegnet. Eine auf einen festen Planungshorizont vorhandene Liquiditätsvorausschau und die vorhandenen, nicht ausgenutzten Kreditlinien stellen jederzeit die Liquiditätsversorgung sicher. Ein Liquiditätsrisiko besteht grundsätzlich auch im Hinblick auf Verbindlichkeiten mit verlängerten Zahlungszielen (Reverse Factoring). Aufgrund des vollständig auf 0,0 Mio. EUR reduzierten Volumens dieser Verbindlichkeiten (Vj.: 25,1 Mio. EUR) bestand zum Ende des Geschäftsjahres 2021 jedoch kein Liquiditätsrisiko mehr. Die Auszahlungen im Zuge der Begleichung der Verbindlichkeiten wurden stets in vollem Umfang im Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit ausgewiesen.

Die folgende Übersicht zeigt die Liquiditätssituation sowie die vertraglichen Fälligkeiten der aus den finanziellen Verbindlichkeiten resultierenden Zahlungsströme zum 31. Dezember 2021:

Vertragliche Fälligkeit der finanziellen Verbindlichkeiten inklusive Zinszahlungen zum 31.12.2021

In TEUR	Buchwert	<1 Jahr	1-3 Jahre	4-5 Jahre	> 5 Jahre	Gesamt
Finanzverbindlichkeiten ¹	675.707	283.086	400.925	1.205	0	685.216
Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen	945.134	169.603	357.638	227.737	399.929	1.154.907
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	227.906	226.463	1.443	0	0	227.906
Verpflichtung zum Erwerb eigener EK-Instrumente	27.519	2.010	0	21.967	4.391	28.368
Gesamt	1.876.266	681.162	760.006	250.909	404.320	2.096.397

Vertragliche Fälligkeit der finanziellen Verbindlichkeiten inklusive Zinszahlungen zum 31.12.2020

In TEUR	Buchwert	<1 Jahr	1-3 Jahre	4-5 Jahre	> 5 Jahre	Gesamt
Finanzverbindlichkeiten ¹	687.621	186.399	360.199	156.363	0	702.961
Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen	900.322	195.275	273.913	212.927	398.769	1.080.884
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	243.080	241.936	1.144	0	0	243.080
Verpflichtung zum Erwerb eigener EK-Instrumente	29.796	0	4.266	15.866	9.665	29.797
Gesamt	1.860.820	623.610	639.523	385.156	408.434	2.056.722

¹ Ohne Verpflichtung zum Erwerb eigener EK-Instrumente und Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen

Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten

Die folgende Tabelle stellt den Buchwert und beizulegenden Zeitwert (Fair Value) der in den einzelnen Bilanzposten enthaltenen Finanzinstrumente nach Klassen sowie nach Bewertungskategorien des IFRS 9 dar.

			Wertansatz Bilanz nach IFRS 9
In TEUR	Bewertungskategorie nach IFRS 9	Buchwert 31.12.2021	Fortgeführte Anschaffungskosten	Fair Value erfolgsneutral
Aktiva
Zahlungsmittel	VWzfA	63.382	63.382
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	VWzfA	200.724	200.724
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte	VWzfA	558	558
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte	VWzfA	13.778	13.778
Eigenkapitalinstrumente, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis erfasst werden	VWOCI	3.413		3.413 ¹
Passiva
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	FVzfA	227.906	227.906
Langfristige Finanzverbindlichkeiten ²	FVzfA	1.189.332	1.189.332
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten ²	FVzfA	430.095	430.095
Bedingte Kaufpreisverbindlichkeiten	FVewFV	1.414
Verpflichtung zum Erwerb eigener EK-Instrumente	FVzfA	27.519	27.519
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien gemäß IFRS 9:
Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten	VWzfA	278.442	278.442
Eigenkapitalinstrumente, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis erfasst werden	VWOCI	3.413		3.413
Finanzielle Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum Fair Value bewertet werden	FVewFV	1.414
Finanzielle Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden	FVzfA	1.874.852	1.874.852

	Wertansatz Bilanz nach IFRS 9
In TEUR	Fair Value erfolgswirksam	Fair Value 31.12.2021
Aktiva
Zahlungsmittel		63.382
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen		200.724
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte		558
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte		13.778
Eigenkapitalinstrumente, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis erfasst werden		3.413
Passiva
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen		227.906
Langfristige Finanzverbindlichkeiten ²		1.190.813
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten ²		430.095
Bedingte Kaufpreisverbindlichkeiten	1.414	1.414
Verpflichtung zum Erwerb eigener EK-Instrumente		27.519
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien gemäß IFRS 9:
Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten		278.442
Eigenkapitalinstrumente, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis erfasst werden		3.413
Finanzielle Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum Fair Value bewertet werden	1.414	1.414
Finanzielle Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden		1.876.333

¹ Sonstige Beteiligungen (Level 3)
² Ohne Verpflichtung zum Erwerb eigener EK-Instrumente und ohne bedingte Kaufpreisverbindlichkeiten (Level 3)

			Wertansatz Bilanz nach IFRS 9
In TEUR	Bewertungskategorie nach IFRS 9	Buchwert 31.12.2020	Fortgeführte Anschaffungskosten	Fair Value erfolgsneutral
Aktiva
Zahlungsmittel	VWzfA	85.469	85.469
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	VWzfA	170.018	170.018
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte	VWzfA	1.785	1.785
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte	VWzfA	11.282	11.282
Eigenkapitalinstrumente, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis erfasst werden	VWOCI	3.565		3.565 ¹
Passiva
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	FVzfA	243.080	243.080
Langfristige Finanzverbindlichkeiten ²	FVzfA	1.268.582	1.268.582
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten ²	FVzfA	316.807	316.807
Bedingte Kaufpreisverbindlichkeiten	FVewFV	2.555
Verpflichtung zum Erwerb eigener EK-Instrumente	FVzfA	29.796	29.796
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien gemäß IFRS 9:
Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten	VWzfA	268.553	268.553
Eigenkapitalinstrumente, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis erfasst werden	VWOCI	3.565		3.565
Finanzielle Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum Fair Value bewertet werden	FVewFV	2.555
Finanzielle Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden	FVzfA	1.858.265	1.858.265

	Wertansatz Bilanz nach IFRS 9
In TEUR	Fair Value erfolgswirksam	Fair Value 31.12.2020
Aktiva
Zahlungsmittel		85.469
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen		170.018
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte		1.785
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte		11.282
Eigenkapitalinstrumente, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis erfasst werden		3.565
Passiva
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen		243.080
Langfristige Finanzverbindlichkeiten ²		1.268.582
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten ²		316.807
Bedingte Kaufpreisverbindlichkeiten	2.555	2.555
Verpflichtung zum Erwerb eigener EK-Instrumente		29.796
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien gemäß IFRS 9:
Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten		268.553
Eigenkapitalinstrumente, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis erfasst werden		3.565
Finanzielle Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum Fair Value bewertet werden	2.555	2.555
Finanzielle Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden		1.858.265

¹ Sonstige Beteiligungen (Level 3)
² Ohne Verpflichtung zum Erwerb eigener EK-Instrumente und ohne bedingte Kaufpreisverbindlichkeiten (Level 3)

Aufgrund der kurzen Laufzeiten von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstigen finanziellen Vermögenswerten und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten wird angenommen, dass die beizulegenden Zeitwerte den Buchwerten entsprechen (sog. Stufe 2 Zeitwerte).

Die beizulegenden Zeitwerte der in den langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten enthaltenen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten werden als Barwerte des zukünftig erwarteten Cash-Flows unter Berücksichtigung des eigenen Kreditrisikos von Ströer ermittelt (sog. Stufe 2 Zeitwerte). Zur Diskontierung werden marktübliche Zinssätze, bezogen auf die entsprechenden Fristigkeiten, verwendet. Zum Stichtag wird daher angenommen, dass der Buchwert der langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten dem beizulegenden Zeitwert entspricht. Lediglich in Bezug auf die Schuldscheindarlehen wurde für eine festverzinsliche Tranche in Höhe von 85,0 Mio. EUR zum Stichtag ein etwas darüber liegender Zeitwert in Höhe von 86,5 Mio. EUR ermittelt.

Die Stufen der Fair-Value-Hierarchie und ihre Anwendung auf die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten des Konzerns sind im Folgenden beschrieben:

Stufe 1: Es sind notierte Marktpreise für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten an aktiven Märkten vorhanden. Der notierte Marktpreis für die vom Konzern gehaltenen finanziellen Vermögenswerte entspricht dem aktuellen Geldkurs. Diese Instrumente sind in Stufe 1 eingeordnet.

Stufe 2: Börsen- oder Marktpreis für ähnliche Finanzinstrumente auf einem aktiven Markt oder für identische oder ähnliche Finanzinstrumente auf einem nicht aktiven Markt oder andere Inputfaktoren als Marktpreisnotierungen, bei denen die angewandten Parameter auf beobachtbaren Marktdaten basieren. Wenn alle wesentlichen Inputfaktoren, die zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts eines Instruments erforderlich sind, am Markt beobachtbar sind, wird das Instrument in Stufe 2 eingeordnet.

Stufe 3: Bewertungstechniken, bei denen die angewandten Parameter nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren. Die Einordnung des Instruments in Stufe 3 trifft insbesondere auf nicht notierte Eigenkapitalinstrumente zu.

Ein Wechsel der Einschätzung, welche Stufe für die Bewertung der jeweiligen Vermögenswerte und Schulden heranzuziehen ist, findet im Zeitpunkt des eventuellen Vorliegens neuer Sachverhalte statt.

Kaufpreisverbindlichkeiten aus Unternehmenserwerben

Darüber hinaus bestehen bedingte Kaufpreisverbindlichkeiten aus Unternehmenserwerben, die der Stufe 3 angehören. Diese an vertraglich vereinbarte Bedingungen geknüpften Verbindlichkeiten werden auf Basis des im Vertrag festgelegten Bewertungsschemas zum Stichtag als Finanzverbindlichkeit zum beizulegenden Zeitwert neu bewertet. Für Verbindlichkeiten aus bedingten Kaufpreiszahlungen werden die beizulegenden Zeitwerte auf Basis von Discounted Cash-Flows unter Einbeziehung von nichtbeobachtbaren Inputfaktoren ermittelt. In die Bewertungsmodelle gehen neben den für die betroffenen Gesellschaftsanteile prognostizierten - und in Einzelfällen mit Wahrscheinlichkeiten gewichteten - EBITDA-Größen auch laufzeitabhängige, risikoadjustierte Zinsen ein. Die EBITDA-Größen resultieren aus der jeweiligen kurz- und mittelfristigen Unternehmensplanung. Eine Einschätzung und eventuelle Anpassung hinsichtlich der eintretenden EBITDA-Größen wird quartalsweise durchgeführt. Die folgende Tabelle stellt die Veränderungen der zur Stufe 3 gehörenden Verbindlichkeiten dar:

In TEUR	01.01.2021	Zugänge	Abwertungen	Aufwertungen	Abgänge	31.12.2021
Bedingte Kaufpreisverbindlichkeiten	2.555	1.141	-223	0	-2.059	1.414

In TEUR	01.01.2020	Zugänge	Abwertungen	Aufwertungen	Abgänge	31.12.2020
Bedingte Kaufpreisverbindlichkeiten	9.814	950	-643	274	-7.840	2.555

Aus der Neubewertung von bedingten Kaufpreisverbindlichkeiten ergaben sich Aufwendungen in Höhe von 0,0 Mio. EUR (Vj.: 0,3 Mio. EUR), die in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen wurden, sowie Erträge in Höhe von 0,2 Mio. EUR (Vj.: 0,1 Mio. EUR), die in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen wurden. Des Weiteren wurden bedingte Kaufpreisverbindlichkeiten in einer Höhe von 0,0 Mio. EUR (Vj.: 0,6 Mio. EUR) aufgrund von wertaufhellenden Ereignissen erfolgsneutral aufgelöst. Die Zinsaufwendungen aus Aufzinsungen beliefen sich auf 0,0 Mio. EUR (Vj.: 0,0 Mio. EUR).

Die Bewertungsmodelle sind grundsätzlich sensitiv hinsichtlich der Höhe der prognostizierten und tatsächlich erreichten EBITDA-Größen. Aufgrund der geringen Beträge würden sich die beizulegenden Zeitwerte der bedingten Kaufpreisverbindlichkeiten bei einer Erhöhung des jeweiligen EBITDA um 20 % bzw. einer Minderung um 20 % jedoch nur marginal verändern (0,0 Mio. EUR (Vj.: 0,0 Mio. EUR)).

Darüber hinaus besteht eine Sensitivität bzgl. der verwendeten Diskontierungszinssätze. Die Verbindlichkeiten würden sich jedoch aufgrund der überwiegend kurzfristigen Laufzeiten bei einem um 100 Basispunkte erhöhten bzw. reduzierten Zinssatz nur marginal verändern. Dies gilt auch für die Beträge des Vorjahres.

Sonstige Beteiligungen

Das Bewertungsmodell für Eigenkapitalinstrumente, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis erfasst werden (Stufe 3), basiert im Wesentlichen auf Marktmultiplikatoren als Ableitung aus vergleichbaren Transaktionen. Der geschätzte beizulegende Zeitwert würde hierbei steigen (sinken), wenn die entsprechenden Marktmultiplikatoren größer (kleiner) wären. Der Stand der Eigenkapitalinstrumente zum Stichtag von TEUR 3.413 (Vj.: TEUR 3.565) entwickelt sich aus Zugängen von TEUR 444 (Vj.: TEUR 295), Abgängen von TEUR 27 (Vj.: TEUR 0) sowie Zuschreibungen von TEUR 62 (Vj.: TEUR 299) und Wertberichtigungen auf den beizulegenden Zeitwert von TEUR 631 (Vj.: TEUR 0).

Die folgende Tabelle stellt die in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigten Nettogewinne bzw. -verluste von Finanzinstrumenten, gegliedert nach den Bewertungskategorien des IFRS 9 dar (ohne derivative Finanzinstrumente, die in ein Hedge-Accounting einbezogen sind):

In TEUR	2021	2020
Zu Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte	-3.336	-11.050
Zu Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten	-244	-291

Die Nettogewinne bzw. -verluste aus zu Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten beinhalten Ergebnisse aus Wertminderungen (TEUR 4.160; Vj.: TEUR 10.795), Zuschreibungen und Währungsumrechnungseffekten.

Die Nettogewinne bzw. -verluste aus zu Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten beinhalten Ergebnisse aus Währungsumrechnungseffekten sowie aus der Aufzinsung von Darlehen.

Der Gesamtzinsertrag für finanzielle Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, beträgt im Geschäftsjahr TEUR 816 (Vj.: TEUR 503). Der Gesamtzinsaufwand für finanzielle Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, beträgt im Geschäftsjahr TEUR 26.690 (Vj.: TEUR 25.093).

35 Erläuterungen zum Leasing nach IFRS 16

In der nachfolgenden Tabelle wird die Entwicklung der Nutzungsrechte aus Leasing nach Klassen der Vermögenswerte aufgegliedert:

In TEUR	Werbeträger Standorte	Immobilien	Betriebs- und Geschäftsausstattung/ Sonstige	Gesamt
Anschaffungs- oder Herstellungskosten
Anfangsstand 01.01.2020	1.088.210	198.005	30.427	1.316.642
Veränderung Konsolidierungskreis	0	-791	-172	-962
Zugänge	71.794	22.221	2.853	96.869
Umbuchungen	0	0	0	0
Abgänge	-12.898	-2.310	-5	-15.212
Währungsumrechnungsdifferenzen	-2.962	-566	-39	-3.567
Endstand 31.12.2020/Anfangsstand 01.01.2021	1.144.145	216.561	33.065	1.393.770
Veränderung Konsolidierungskreis	0	0	0	0
Zugänge	204.458	25.243	10.178	239.879
Umbuchungen	0	-161	-48	-209
Abgänge	-22.035	-1.049	-2.661	-25.745
Währungsumrechnungsdifferenzen	540	313	-16	837
Endstand 31.12.2021	1.327.109	240.907	40.517	1.608.532
Abschreibungen/Auflösungen
Anfangsstand 01.01.2020	271.484	52.598	18.140	342.221
Veränderung Konsolidierungskreis	0	-664	-121	-786
Abschreibungen	142.043	29.221	7.354	178.619
Zuschreibungen	-95	-17	-46	-157
Umbuchungen	0	0	0	0
Abgänge	-694	-180	6	-868
Währungsumrechnungsdifferenzen	-2.149	-291	-31	-2.471
Endstand 31.12.2020/Anfangsstand 01.01.2021	410.589	80.668	25.302	516.559
Veränderung Konsolidierungskreis	0	0	0	0
Abschreibungen	157.601	28.970	7.314	193.885
Zuschreibungen	-134	-6	-4	-144
Umbuchungen	0	-100	-22	-122
Abgänge	-13.217	491	-3.597	-16.323
Währungsumrechnungsdifferenzen	298	188	-16	470
Endstand 31.12.2021	555.137	110.211	28.976	694.324
Bilanzwert 31.12.2020	733.557	135.893	7.762	877.211
Bilanzwert 31.12.2021	771.972	130.696	11.541	914.208

Bei den Zugängen zu den Werbeträger-Standorten beruht der Anstieg gegenüber dem Vorjahr im Wesentlichen auf der Tatsache, dass im Geschäftsjahr 2021 mehr Werberechtsverträge bzw. Werberechtsverträge mit mehr Volumen und/oder längerer Laufzeit abgeschlossen bzw. verlängert worden sind als im Vorjahr.

Weitere Erläuterungen zum Leasing:

In TEUR	2021	2020
Aufwand für variable Leasingzahlungen, die nicht in die Bewertung der Leasingverbindlichkeiten einbezogen wurden	36.032	26.831
Erträge aus der Unter- bzw. Weitervermietung von Nutzungsrechten von Immobilien an Dritte	2.538	2.714
Gesamte Zahlungsmittelabflüsse für Leasingverhältnisse	231.907	196.499

Die voraussichtlichen Leasingverbindlichkeiten aus bereits abgeschlossenen Leasingvereinbarungen, die erst nach dem 31. Dezember 2021 bilanziell wirksam werden, betragen TEUR 2.600 (Vj.: TEUR 60.000). Die noch nicht bilanzierten Leasingverbindlichkeiten sind auch in Abschnitt 36 in den "Übrigen sonstigen finanziellen Verpflichtungen" enthalten.

Zu den Verbindlichkeiten aus Leasing verweisen wir auf Abschnitt 29 Finanzverbindlichkeiten. Die Zinsaufwendungen aus Leasing werden in Abschnitt 15 Finanzergebnis gezeigt. Weitere Angaben zum Leasing erfolgen im Abschnitt 34 Sonstige Erläuterungen nach IFRS 7 und IFRS 13 zum Finanzrisikomanagement und zu den Finanzinstrumenten.

36 Eventualschulden und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Eventualschulden

Zum Stichtag 31. Dezember 2021 bestehen keine Bürgschaften und bürgschaftsähnliche Verpflichtungen.

Finanzielle Verpflichtungen

Es bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen aus den folgenden vertraglichen Vereinbarungen, deren Fälligkeit sich zum Bilanzstichtag wie folgt darstellt:

31.12.2021		davon mit Restlaufzeit
in TEUR	Gesamtbetrag	bis zu 1 Jahr	von 1 - 5 Jahren	über 5 Jahre
Investitionsverpflichtungen	14.113	10.022	4.092	0
Instandhaltungsleistungen	3.784	1.622	2.162	0
Übrige sonstige finanzielle Verpflichtungen	27.737	24.220	3.517	0

Im Vorjahr teilten sich die Verpflichtungen folgendermaßen auf:

31.12.2020		davon mit Restlaufzeit
in TEUR	Gesamtbetrag	bis zu 1 Jahr	von 1 - 5 Jahren	über 5 Jahre
Investitionsverpflichtungen	12.974	7.698	4.895	381
Instandhaltungsleistungen	3.528	1.536	1.967	25
Übrige sonstige finanzielle Verpflichtungen	79.456	26.363	48.388	4.705

Im Vorjahr waren in den sonstigen finanziellen Verpflichtungen mit TEUR 60.000 Werberechtsverträge enthalten, die vertraglich bereits im Jahr 2020 vereinbart wurden, jedoch zum 31. Dezember 2020 noch nicht als Zugang bei den IFRS 16-Leasingverhältnissen zu bilanzieren waren. Im Berichtsjahr sind in 2021 vereinbarte IFRS 16-Leasingverhältnisse von TEUR 2.600 in den sonstigen finanziellen Verpflichtungen enthalten, die erst in 2022 als Zugang bei den IFRS 16-Leasingverhältnisse zu bilanzieren sind (siehe auch Abschnitt 35).

37 Beziehungen zu nahestehenden Personen und Unternehmen

Als nahestehende Personen wurden der Vorstand und der Aufsichtsrat sowie deren nahe Familienangehörige definiert. Nahestehende Unternehmen umfassen - neben den in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften - insbesondere jene Unternehmen, bei denen nahestehende Personen allein oder gemeinsam mit anderen eine beherrschende Position innehaben.

Die folgenden Geschäftsvorfälle zwischen dem Ströer Konzern und nahestehenden Personen bzw. Unternehmen fanden im Geschäftsjahr 2021 statt:

Herr Udo Müller ist Aktionär der Ströer SE & Co. KGaA und Vorstandsvorsitzender der Ströer Management SE, Düsseldorf. Aufgrund der bestehenden und gegenüber dem Vorjahr unveränderten Konzernstruktur wird Herr Müller als ultimativ beherrschende Partei im Sinne des IAS 24 eingestuft. Der Ströer Konzern hat im Geschäftsjahr 2021 Leistungen in Höhe von TEUR 74 (Vj.: TEUR 75) erhalten, die entweder von Herrn Müller erbracht wurden oder von einem Unternehmen, auf das er entweder einen maßgeblichen oder (allein bzw. gegebenenfalls gemeinsam mit anderen) einen beherrschenden Einfluss hat. Der Ströer Konzern hat demgegenüber Leistungen in Höhe von TEUR 104 (Vj.: TEUR 5) erbracht, die entweder von Herrn Müller empfangen wurden oder von einem Unternehmen, auf das er entweder einen maßgeblichen oder (allein bzw. gegebenenfalls gemeinsam mit anderen) einen beherrschenden Einfluss hat. Es handelte sich bei den erbrachten bzw. erhaltenen Leistungen im Wesentlichen um Mietsachverhalte sowie um Medialeistungen. Forderungen bzw. Verbindlichkeiten, welche aus diesen Leistungsbeziehungen resultieren, bestanden zum 31. Dezember 2021 in Höhe von TEUR 18 (Vj.: TEUR 0) bzw. TEUR 6 (Vj.: TEUR 0).

Herr Dirk Ströer ist Aktionär und war bis Ende Mai 2021 als Mitglied des Aufsichtsrats der Ströer SE & Co. KGaA tätig. Darüber hinaus ist er an Unternehmen beteiligt, zu denen im Geschäftsjahr Liefer- und Leistungsbeziehungen bestanden, die im Wesentlichen mit der Vermarktung von Werbeträgern, der Überlassung von Werberechten und der Anmietung von Gebäuden im Zusammenhang stehen. Die im Rahmen der erhaltenen Leistungen angefallenen Aufwendungen belaufen sich im Geschäftsjahr auf TEUR 31.180 (Vj.: TEUR 31.743), die Erträge bezifferten sich auf TEUR 6.951 (Vj.: TEUR 10.388). Forderungen bzw. Verbindlichkeiten, welche aus diesen Leistungsbeziehungen resultieren, bestehen zum 31. Dezember 2021 in Höhe von TEUR 8.105 (Vj.: TEUR 2.186) bzw. TEUR 5.641 (Vj.: TEUR 162).

Frau Angela Barzen ist Mitglied des Aufsichtsrats der Ströer SE & Co. KGaA. Darüber hinaus war sie im Geschäftsjahr 2021 ebenso wie im Jahr zuvor beratend für ein Konzernunternehmen tätig. Die in diesem Zusammenhang erhaltenen Leistungen beliefen sich auf TEUR 20 (Vj.: TEUR 16), die erzielten Erträge auf TEUR 0 (Vj.: TEUR 0). Zum 31. Dezember 2021 bestanden wie im Vorjahr keine Forderungen und keine Verbindlichkeiten.

Die Ströer SE & Co. KGaA unterhält Geschäftsbeziehungen zur Deutschen Telekom AG, mit der sie bis zum 4. November 2020 in einem Assoziierungsverhältnis stand. Die aus dieser Geschäftsbeziehung im Jahr 2020 erhaltenen Leistungen beliefen sich auf TEUR 8.909, die erzielten Erträge betrugen TEUR 92.191. Aus diesen Leistungsbeziehungen resultierten zum 31. Dezember 2020 Forderungen in Höhe von TEUR 14.936 und Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 352.

Die Ströer SE & Co. KGaA hat im abgelaufenen Geschäftsjahr eine Dividende in Höhe von insgesamt TEUR 113.343 ausgeschüttet. Die Herren Udo Müller und Dirk Ströer haben entsprechend der von ihnen gehaltenen Anteile an dieser Ausschüttung partizipiert.

Die Ströer Management SE, welche die persönlich haftende Gesellschafterin der Ströer SE & Co. KGaA ist, erbringt Dienstleistungen im Bereich der Unternehmensführung für die Ströer SE & Co. KGaA. Aufgrund der bestehenden Anteilsmehrheit an der Ströer Management SE sind diese Geschäftsbeziehungen zudem auch Herrn Udo Müller zuzuordnen. Die aus dieser Geschäftsbeziehung erhaltenen Leistungen im Rahmen der Unternehmensführung beziehen sich im Wesentlichen auf die Leistungen des Vorstands und belaufen sich für das Jahr 2021 auf TEUR 11.779 (Vj.: TEUR 9.2 57), die erzielten Erträge betragen TEUR 374 (Vj.: TEUR 552). Aus diesen Leistungsbeziehungen resultieren zum 31. Dezember 2021 Forderungen in Höhe von TEUR 22 (Vj.: TEUR 102) und Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 16.620 (Vj.: TEUR 10.865).

Aus Geschäftsbeziehungen mit at-Equity-bilanzierten Unternehmen belaufen sich die erhaltenen Leistungen im Geschäftsjahr auf TEUR 9.552 (Vj.: TEUR 14.924), die erzielten Erträge betragen TEUR 5.428 (Vj.: TEUR 5.091). Aus diesen Leistungsbeziehungen resultieren zum 31. Dezember 2021 Forderungen in Höhe von TEUR 1.017 (Vj.: TEUR 1.510) und Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 14.348 (Vj.: TEUR 14.353).

38 Honorare für Dienstleistungen des Abschlussprüfers

Als Aufwand für Dienstleistungen des Konzernabschlussprüfers KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wurden im Geschäftsjahr 2021 gebucht:

In TEUR	2021	2020
Honorar des Abschlussprüfers
Honorare für Abschlussprüfungsleistungen	1.997	1.389
Honorare für andere Bestätigungsleistungen	9	9
Honorare für Steuerberatungsleistungen	0	0
Honorare für sonstige Leistungen	67	210
Gesamt	2.073	1.608

Die Honorare für Abschlussprüfungsleistungen der KPMG AG WPG bezogen sich vor allem auf die Prüfung des Konzernabschlusses und des Jahresabschlusses nebst (Konzern) Lagebericht der Ströer SE & Co. KGaA sowie verschiedene Jahresabschlussprüfungen ihrer Tochterunternehmen einschließlich gesetzlicher Auftragserweiterungen. Von den Honoraren für Abschlussprüfungsleistungen im Berichtsjahr betreffen TEUR 479 das Vorjahr. Andere Bestätigungsleistungen betreffen die Durchführung von sonstigen Bescheinigungsleistungen (z. B. Umsatzbescheinigungen) aus Vertragsverhältnissen. Die sonstigen Leistungen betreffen Aufwendungen aus Beratungsleistungen im Rahmen von Due-Diligence-Leistungen sowie Beratung in sonstigen wirtschaftlichen Angelegenheiten.

39 Angaben zu § 264 Abs. 3 HGB

Die im Folgenden aufgeführten inländischen Tochtergesellschaften in der Rechtsform einer Kapital- oder Personenhandelsgesellschaft nehmen die Möglichkeit zur Befreiung von bestimmten Vorschriften über die Aufstellung, Prüfung und Offenlegung des Jahresabschlusses bzw. des Lageberichts gemäß § 264 Abs. 3 HGB bzw. § 264b HGB in Anspruch:

Asam Betriebs-GmbH, Beilngries

ASAMBEAUTY GmbH, Unterföhring

AVEDO Essen GmbH, Essen

AVEDO Gelsenkirchen GmbH, Gelsenkirchen

Avedo II GmbH, Pforzheim

Avedo Köln GmbH, Köln

Avedo Leipzig GmbH, Leipzig

AVEDO Leipzig West GmbH, Leipzig

Avedo München GmbH, München

Avedo Rostock GmbH, Rostock

BHI Beauty & Health Investment Group Management

GmbH, Unterföhring

BlowUP Media GmbH, Köln

Business Advertising GmbH, Düsseldorf

Content Fleet GmbH, Hamburg

DERG Vertriebs GmbH, Köln

DSM Deutsche Städte Medien GmbH, Frankfurt am Main

DSM Rechtegesellschaft mbH, Köln

DSM Werbeträger GmbH & Co. KG, Köln

DSM Zeit und Werbung GmbH, Köln

ECE flatmedia GmbH, Hamburg

Edgar Ambient Media Group GmbH, Hamburg

Hamburger Verkehrsmittel-Werbung GmbH, Hamburg

INFOSCREEN GmbH, Köln

InnoBeauty GmbH, Unterföhring

Interactive Media CCSP GmbH, Köln

M.Asam GmbH, Unterföhring

OPS Online Post Service GmbH, Berlin

Permodo GmbH, München

Ranger Marketing & Vertriebs GmbH, Düsseldorf

RegioHelden GmbH, Stuttgart

Retail Media GmbH, Köln

Sales Holding GmbH, Düsseldorf

Service Planet GmbH, Düsseldorf

SMD Rechtegesellschaft mbH, Köln

SMD Werbeträger GmbH & Co. KG, Köln

SRG Rechtegesellschaft mbH, Köln

SRG Werbeträger GmbH & Co. KG, Köln

Statista GmbH, Köln

Stayfriends GmbH (vormals: stylefruits GmbH, München), Berlin

Ströer Content Group GmbH, Köln

Ströer Content Group Sales GmbH, Köln

Ströer DERG Media GmbH, Kassel

Ströer Deutsche Städte Medien GmbH, Köln

Ströer Digital Commerce GmbH, Köln

Ströer Digital Group GmbH, Köln

Ströer Digital Media GmbH, Hamburg

Ströer Digital Publishing GmbH, Köln

Ströer media brands GmbH, Berlin

Ströer Media Deutschland GmbH, Köln

Ströer News Publishing GmbH, Köln

Ströer Next Publishing GmbH, Köln

Ströer Sales & Services GmbH, Köln

Ströer Sales Group GmbH, Köln

Ströer Social Publishing GmbH, Berlin

Ströer SSP GmbH, München

Ströer Werbeträgerverwaltungs GmbH, Köln

Ströer X GmbH (vormals: Mercury Beteiligungs GmbH, Leipzig), Leipzig

Yieldlove GmbH, Hamburg

40 Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex

Der Vorstand der Ströer Management SE, welche die persönlich haftende Gesellschafterin der Ströer SE & Co. KGaA ist, und der Aufsichtsrat der Ströer SE & Co. KGaA haben am 15. Dezember 2021 die jährliche Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex gemäß § 161 AktG abgegeben. Die Entsprechenserklärung wurde den Aktionären auf der Internetseite der Gesellschaft https://ir.stroeer.com/de/investor-relations/ corporate-governance/ unter der Rubrik Corporate Governance dauerhaft zugänglich gemacht.

41 Vergütungen für Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats

Die Vergütung des Vorstands erfolgt grundsätzlich durch die Ströer Management SE und wird dieser im Rahmen der von ihr abgerechneten Geschäftsführungsvergütung durch die Ströer SE & Co. KGaA erstattet. Der gebuchte Aufwand aus Vergütungsvereinbarungen des Vorstands und des Aufsichtsrats des Ströer Konzerns beträgt:

In TEUR	2021	2020
Vorstand
Kurzfristig fällige Leistungen	5.459	3.995
Andere langfristig fällige Leistungen	5.495	3.952
Aktienbasierte Vergütung	4.254	3.073
Gesamt	15.208	11.020
Aufsichtsrat
Kurzfristig fällige Leistungen	414	312
Gesamt	414	312

Kurzfristig fällige Leistungen umfassen insbesondere Gehälter, Sachbezüge sowie erfolgsabhängige Vergütungsbestandteile, die innerhalb des Folgejahres zur Auszahlung gelangen. Langfristig fällige Leistungen umfassen dem Vorstand gewährte erfolgsabhängige Vergütungsbestandteile (ohne aktienbasierte Vergütungsbestandteile), die erst in späteren Jahren zur Auszahlung gelangen. Die aktienbasierte Vergütung betrifft zum einen sog. Long Term Incentives (LTI) und zum anderen Vergütungen im Rahmen des in 2015 beschlossenen Aktienoptionsprogramms, aus dem in 2015 und 2017-2020 Aktienoptionen gewährt wurden sowie aus einem in 2019 beschlossenen Aktienoptionsprogramm, aus dem in den Jahren 2019-2021 Aktienoptionen gewährt wurden.

Für die dem Vorstand - letztmalig für das Geschäftsjahr 2020 - gewährten aktienbasierten LTI-Vergütungen (ohne Aktienoptionsprogramm) wird zum Ende jeden Geschäftsjahres ein Referenzkurs der Aktie der Ströer SE & Co. KGaA ermittelt.

Nach Ablauf von vier Geschäftsjahren wird der Referenzkurs mit dem Aktienkurs am Jahresende verglichen und auf Basis des erreichten Aktienkurses die Auszahlung der Vergütung ermittelt (sog. Vergütung mit Barausgleich bzw. "cash-settled"). Für die aktienbasierte Vergütung ist eine Obergrenze vereinbart.

Die Ermittlung des Wertes der aktienbasierten Vergütung erfordert zu jedem Stichtag die Abschätzung eines in der Zukunft liegenden Aktienkurses. Dies erfolgt über ein Black-Scholes-Bewertungsmodell, in das zum 31. Dezember 2020 eine Volatilität von 23,7 % und eine Dividend-Yield von 2,5 % eingeflossen sind. Die für das Modell verwendeten Zinssätze betragen -0,7 %. Für die auf das Jahr 2020 entfallende aktienbasierte Vergütung gehen wir derzeit davon aus, dass der Aktienkurs nach Ende des Erdienungszeitraums 100 % des Referenzkurses entspricht.

Die in 2020 gewährten 3.424 virtuellen Aktienoptionen haben jeweils einen beizulegenden Zeitwert von EUR 74,18. Darauf ist in 2020 ein Aufwand aus der Zuführung zu Rückstellungen in Höhe von TEUR 480 entfallen.

Die Rückstellung für die dem Vorstand gewährte aktienbasierte LTI-Vergütung (ohne Aktienoptionsprogramm) per 31. Dezember 2021 beträgt insgesamt TEUR 1.090 (Vj.: TEUR 2.187).

Aktienoptionsprogramm 2015

Im Rahmen des in 2015 von der Hauptversammlung beschlossenen Aktienoptionsprogramms hat der Vorstand von 201 5-2020 insgesamt 1.097.846 Optionen und in 2021 keine Optionen erhalten. Hieraus resultiert in 2021 ein Aufwand von TEUR 1.100 (Vj.: TEUR 1.411).

Der gewichtete durchschnittliche beizulegende Zeitwert der während des Geschäftsjahres gewährten Optionen entfällt mangels gewährter Optionen (Vj.: EUR 3,76).

Der gewichtete durchschnittliche beizulegende Zeitwert aller im Rahmen des "Aktienoptionsprogramms 2015" gewährten Optionen beträgt EUR 9,78 (Vj.: EUR 9,78).

Für nähere Einzelheiten verweisen wir auf Kapitel 42 "Anteilsbasierte Vergütung".

Aktienoptionsprogramm 2019

Im Rahmen des in 2019 von der Hauptversammlung beschlossenen Aktienoptionsprogramms hat der Vorstand in 2019-2020 insgesamt 1.480.000 Optionen und in 2021 insgesamt 60.000 Optionen erhalten. Hieraus resultiert in 2021 ein Aufwand von TEUR 3.155 (Vj.: TEUR 1.181).

Der gewichtete durchschnittliche beizulegende Zeitwert der während des Geschäftsjahres gewährten Optionen beträgt EUR 6,57 (Vj.: EUR 5,88).

Der gewichtete durchschnittliche beizulegende Zeitwert aller im Rahmen des "Aktienoptionsprogramms 2019" gewährten Optionen beträgt EUR 8,77 (Vj.: EUR 8,86).

Für nähere Einzelheiten verweisen wir auf Kapitel 42 "Anteilsbasierte Vergütung".

Zum 31. Dezember 2021 sind für alle ggf. zukünftig fällig werdenden Bonusansprüche des Vorstands kurz- wie langfristiger Natur insgesamt TEUR 16.222 (Vj.: TEUR 13.071) als Rückstellungen erfasst, von denen TEUR 1.090 (Vj.: TEUR 2.187) auf derzeitige Ansprüche aus aktienbasierten Vergütungen entfallen. Für weitere Informationen verweisen wir auf den separat veröffentlichten Vergütungsbericht.

Von den langfristig fälligen Leistungen (sog. LTI) werden TEUR 4.146 im Jahr 2022 zur Auszahlung fällig.

Zusätzliche Angaben nach den Vorschriften des HGB:

Die Gesamtbezüge für die Wahrnehmung der Aufgaben des Vorstands betrugen für das Geschäftsjahr 2021 TEUR 11.349 (Vj.: TEUR 9.186). Dies umfasst aktienbasierte Vergütungen mit einem beizulegenden Zeitwert zum Gewährungszeitpunkt von TEUR 395 (Vj.: TEUR 1.238). Den aktiven Vorstandsmitgliedern wurden im Geschäftsjahr eine Anzahl von 60.000 (Vj.: 239.466) Stück Aktienoptionen aus dem Aktienoptionsprogramm 2019 gewährt.

Den Mitgliedern des Aufsichtsrats wurden im Geschäftsjahr 2021 Gesamtbezüge in Höhe von 414 TEUR (Vj.: TEUR 312) für deren Aufsichtsratstätigkeit gewährt. Individualisierte Angaben zu den Bezügen des Aufsichtsrats sind im Vergütungsbericht dargestellt.

42 Anteilsbasierte Vergütung

"Aktienoptionsprogramm 2015" für Führungskräfte und Mitarbeiter

In 2015 führte der Konzern ein Aktienoptionsprogramm ein, das die betreffenden Mitglieder des Vorstands sowie führende Mitarbeiter berechtigt, Aktien des Unternehmens zu erwerben.

Die Optionsrechte können frühestens nach Ablauf einer Wartezeit von vier Jahren beginnend ab dem Zuteilungstag des Bezugsrechts ausgeübt werden. Die Optionen haben einen vertraglichen Optionszeitraum von sieben Jahren. Die Gesellschaft ist berechtigt, zur Bedienung der Aktienoptionen wahlweise statt neuer Aktien eine Barzahlung zu gewähren. Es wird von einer Bedienung in Aktien ausgegangen (sog. "equity settled").

Die Ausübung der Aktienoptionen ist an die Erfüllung einer Anzahl von Dienstjahren (Vesting Period), an die Höhe des Aktienkurses der Gesellschaft sowie an ein operatives Mindest-EBITDA im Konzern von 250 Mio. EUR geknüpft. Der durch die Ausübung der Aktienoptionsrechte erzielbare Gewinn des jeweiligen Optionsinhabers darf das Dreifache des jeweiligen Ausübungspreises nicht überschreiten.

Der beizulegende Zeitwert der gewährten Aktienoptionen wird zum Zeitpunkt der Gewährung unter Anwendung eines Black Scholes Modells und unter Berücksichtigung der Bedingungen, zu denen die Aktienoptionen gewährt wurden, ermittelt.

Nachfolgende Tabelle veranschaulicht die Anzahl und die gewichteten durchschnittlichen Ausübungspreise (GDAP) sowie die Entwicklung der Aktienoptionen während des Geschäftsjahres.

In EUR	2021 Anzahl	2021 GDAP	2020 Anzahl	2020 GDAP
Am 01.01. ausstehend	1.395.846	53,75	1.259.380	52,17
Im Jahr gewährt	0	0	226.466	61,48
Im Jahr kaduziert	0	0	0	0
Im Jahr ausgeübt	-45.000	51,32	-70.000	50,89
Im Jahr verfallen	-20.000	51,97	-20.000	51,97
Am 31.12. ausstehend	1.330.846	53,85	1.395.846	53,75
Am 31.12. ausübbar	531.460	49,65	240.000	50,88

Der erfasste Aufwand für während des Geschäftsjahres erhaltene Leistungen stellt sich wie folgt dar:

In TEUR	2021	2020
Aufwand aus anteilsbasierten Vergütungstransaktionen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente	1.549	2.266

Die gewichtete durchschnittliche Vertragsrestlaufzeit für die zum 31. Dezember 2021 ausstehenden Aktienoptionen beträgt 3,1 Jahre (Vj.: 4,0 Jahre).

Der gewichtete durchschnittliche beizulegende Zeitwert der im Geschäftsjahr 2021 gewährten Optionen entfällt mangels gewährter Optionen (Vorjahr.: EUR 4,37).

Der gewichtete durchschnittliche beizulegende Zeitwert aller im Rahmen des "Aktienoptionsprogramms 2015" gewährten Optionen beträgt EUR 10,33 (Vj.: EUR 9,99).

Die nachfolgende Tabelle enthält die Inputparameter, mit denen die im Geschäftsjahr 2020 gewährten Optionen des Aktienoptionsprogramms 2015 bewertet wurden. Die Angabe für das Geschäftsjahr 2021 entfällt mangels im Jahr 2021 gewährter Optionen.

"Aktienoptionsprogramm 2019" für Führungskräfte und Mitarbeiter

In 2019 führte der Konzern ein weiteres Aktienoptionsprogramm ein, das die betreffenden Mitglieder des Vorstands sowie führende Mitarbeiter berechtigt, Aktien des Unternehmens zu erwerben.

Die Optionsrechte können frühestens nach Ablauf einer Wartezeit von vier Jahren beginnend ab dem Zuteilungstag des Bezugsrechts ausgeübt werden. Die Optionen haben einen vertraglichen Optionszeitraum von acht Jahren. Die Gesellschaft ist berechtigt, zur Bedienung der Aktienoptionen wahlweise statt neuer Aktien eine Barzahlung zu gewähren. Es wird von einer Bedienung in Aktien ausgegangen (sog. "equity settled").

Die Ausübung der Aktienoptionen ist an die Erfüllung einer Anzahl von Dienstjahren (Vesting Period), an die Höhe des Aktienkurses der Gesellschaft sowie an ein operatives Mindest-EBITDA im Konzern von 600 Mio. EUR geknüpft. Der durch die Ausübung der Aktienoptionsrechte erzielbare Gewinn des jeweiligen Optionsinhabers darf das Dreifache des jeweiligen Ausübungspreises nicht überschreiten.

	In 2020 gewährte Optionen
	Vorstände	Leitende MA
Dividendenrendite (%)	4,3	3,5
Erwartete Volatilität (%)	36,1	31,3
Risikoloser Zinssatz (%)	-0,65	-0,72
Erwartete Laufzeit (Jahre)	5,5	4,0
Aktienkurs am Tag der Gewährung (EUR)	40,32	59,45
Angewandtes Modell	Black Scholes	Black Scholes

Die erwartete Volatilität basiert auf einer Beurteilung der historischen Volatilität des Aktienkurses des Unternehmens, insbesondere in dem Zeitraum, der der erwarteten Laufzeit entspricht. Die erwartete Laufzeit der Aktienoptionen basiert auf Schätzungen des Vorstands.

Der beizulegende Zeitwert der gewährten Aktienoptionen wird zum Zeitpunkt der Gewährung unter Anwendung eines Black Scholes Modells und unter Berücksichtigung der Bedingungen, zu denen die Aktienoptionen gewährt wurden, ermittelt.

Nachfolgende Tabelle veranschaulicht die Anzahl und die gewichteten durchschnittlichen Ausübungspreise (GDAP) sowie die Entwicklung der Aktienoptionen während des Geschäftsjahres.

In EUR	2021 Anzahl	2021 GDAP	2020 Anzahl	2020 GDAP
Am 01.01. ausstehend	1.710.000	52,18	1.670.000	51,85
Im Jahr gewährt	60.000	69,62	40.000	66,06
Im Jahr kaduziert	0	0	0	0
Im Jahr ausgeübt	0	0	0	0
Im Jahr verfallen	0	0	0	0
Am 31.12. ausstehend	1.770.000	52,78	1.710.000	52,18
Am 31.12. ausübbar	0	0	0	0

Der erfasste Aufwand für während des Geschäftsjahres erhaltene Leistungen stellt sich wie folgt dar:

In TEUR	2021	2020
Aufwand aus anteilsbasierten Vergütungstransaktionen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente	3.654	1.597

Die gewichtete durchschnittliche Vertragsrestlaufzeit für die zum 31. Dezember 2021 ausstehenden Aktienoptionen beträgt 5,6 Jahre (Vj.: 6,5 Jahre).

Der gewichtete durchschnittliche beizulegende Zeitwert der im Geschäftsjahr 2021 gewährten Optionen beträgt EUR 6,57 (Vj.: EUR 5,88).

Der gewichtete durchschnittliche beizulegende Zeitwert aller im Rahmen des "Aktienoptionsprogramms 2019" gewährten Optionen beträgt EUR 8,76 (Vj.: EUR 8,83).

Die nachfolgende Tabelle enthält die Inputparameter, mit denen die im Berichtsjahr 2021 (2020) gewährten Optionen des Aktienoptionsprogramms 2019 bewertet wurden:

	In 2021 gewährte Optionen		In 2020 gewährte Optionen
	Vorstände	Leitende MA	Vorstände	Leitende MA
Dividendenrendite (%)	2,93	-	3,46	-
Erwartete Volatilität (%)	26,74	-	31,33	-
Risikoloser Zinssatz (%)	-0,56	-	-0,72	-
Erwartete Laufzeit (Jahre)	5,6	-	5,5	-
Aktienkurs am Tag der Gewährung (EUR)	67,22	-	59,45	-
Angewandtes Modell	Black Scholes	-	Black Scholes	-

Die erwartete Volatilität basiert auf einer Beurteilung der historischen Volatilität des Aktienkurses des Unternehmens, insbesondere in dem Zeitraum, der der erwarteten Laufzeit entspricht. Die erwartete Laufzeit der Aktienoptionen basiert auf Schätzungen des Vorstands.

43 Organe der Gesellschaft

Name	Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten	Mitgliedschaft in anderen, einem Aufsichtsrat vergleichbaren Kontrollgremien
Vorstand
Udo Müller (Co-CEO)
Christian Schmalzl (Co-CEO)		Internet Billboard a.s., Ostrau (Tschechien) Mongram Network Inc., Mission Viejo (USA)
Dr. Christian Baier (COO)
Henning Gieseke (CFO) (seit 1. Juni 2021)
Aufsichtsrat
Christoph Vilanek CEO freenet AG, Büdelsdorf (Vorsitzender)	CECONOMY AG, Düsseldorf eXaring AG, München Ströer Management SE, Düsseldorf VNR Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG, Bonn	Mairs Geographischer Verlag, Ostfildern
Dirk Ströer Geschäftsführer der Ströer Außenwerbung GmbH & Co. KG, Köln (Stellvertretender Vorsitzender bis 31. Mai 2021)
Ulrich Voigt Vorstandsvorsitzender der Sparkasse KölnBonn (Stellvertretender Vorsitzender seit 15. Juli 2021)	Ströer Management SE, Düsseldorf Landesbank Berlin Holding AG, Berlin Landesbank Berlin AG, Berlin Berlin Hyp AG, Berlin	Beethoven Jubiläums GmbH, Bonn
Dr. Karl-Georg Altenburg Executive Vice President & Vice Chairman des Board of Directors der Plastic Energy Global S.L, Madrid (Spanien)	SPORTFIVE Global Holding GmbH, Hamburg Ströer Management SE, Düsseldorf	MedShr Ltd., London (England)
Angela Barzen Coach und Business Trainerin für Führungskräfte und Unternehmen
Martin Diederichs Rechtsanwalt	Pison Montage AG, Dillingen Ströer Management SE, Düsseldorf
Christian Sardiña Gellesch Leiter Bestandsmanagement West der Ströer Media Deutschland GmbH
Andreas Huster Betriebsratsvorsitzender tricontes360 Gera GmbH, Gera	tricontes360 Verwaltung Hamburg GmbH, Hamburg
Sabine Hüttinger Mitarbeiterin Public Affairs der Ströer Deutsche Städte Medien GmbH, Köln
Barbara Liese-Bloch Geschäftsführerin der MONOFIL-TECHNIK Gesellschaft für Synthesemonofile mbH, Hennef
Petra Loubek Leiterin Innendienste Regional der Ströer Media Deutschland GmbH, Köln
Rachel Marquardt Bereichsleiterin Tarifpolitik, Industrie, Verlage, Druck und Papier (ver.di)	Bundesdruckerei Gruppe GmbH, Berlin Bundesdruckerei GmbH, Berlin
Tobias Meuser Gebietsmanager der Ströer Deutsche Städte Medien GmbH, Köln
Dr. Thomas Müller Leiter Fachbereich Telekommunikation/ Informationstechnologie (ver.di)	Deutsche Telekom Services Europe SE, Bonn
Nadine Reichel Kfm. Leiterin Rechnungswesen/Controlling bei Infoscreen GmbH, Köln
Dr. Kai Sauermann Wirtschaftsprüfer/Steuerberater Gesellschafter-Geschäftsführer der SEJ GmbH-Steuerberatungsgesellschaft (seit 3. September 2021)	Ströer Management SE, Düsseldorf
Petra Sontheimer Management Coach und Organisationsberaterin bei cidpartners GmbH, Bonn

44 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Es sind keine wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag eingetreten.

VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

Köln, den 11. März 2022

Ströer SE & Co. KGaA vertreten durch:
Ströer Management SE
(persönlich haftende Gesellschafterin)

Udo Müller, Co-CEO

Christian Schmalzl, Co-CEO

Henning Gieseke, CFO

Dr. Christian Baier, COO

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Ströer SE & Co. KGaA, Köln

Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Ströer SE & Co. KGaA, Köln, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) -bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns (im Folgenden "Konzernlagebericht") der Ströer SE & Co. KGaA für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 geprüft.

Die im Abschnitt "Sonstige Informationen" unseres Bestätigungsvermerks genannten Bestandteile des Konzernlageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Der Konzernlagebericht enthält als ungeprüft gekennzeichnete, nicht vom Gesetz vorgesehene Querverweise. Diese Querverweise sowie die Informationen, auf die sich die Querverweise beziehen, haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

Entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2021 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 und

―

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der im Abschnitt "Sonstige Informationen" genannten Bestandteile des Konzernlageberichts. Der Konzernlagebericht enthält als ungeprüft gekennzeichnete, nicht vom Gesetz vorgesehene Querverweise. Unser Prüfungsurteil erstreckt sich nicht auf diese Querverweise sowie die Informationen, auf die sich die Querverweise beziehen.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Konzernabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Die Werthaltigkeit des Goodwill

Zu den angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundlagen sowie den verwendeten Annahmen verweisen wir auf den Konzernanhang Ziffer 2 und 3. Angaben zur Höhe des Goodwill finden sich im Konzernanhang unter Ziffer 19 und Angaben zur wirtschaftlichen Entwicklung der Geschäftssegmente im Konzernlagebericht im Abschnitt "Ertragslage Segmente".

Das Risiko für den Abschluss

Der Goodwill beträgt zum 31. Dezember 2021 EUR 915,3 Mio. und stellt mit 34 % der Bilanzsumme einen erheblichen Anteil an den Vermögenswerten dar.

Die Werthaltigkeit des Goodwill wird jährlich anlassunabhängig auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten überprüft. Ergeben sich unterjährig Impairment-Trigger, wird zudem unterjährig ein anlassbezogener Goodwill-Impairment-Test durchgeführt. Aufgrund der zu Beginn des Geschäftsjahres 2021 erfolgten Neusegmentierung war außerdem eine teilweise Reallokation der Goodwills auf die Segmente und eine entsprechende Berücksichtigung im Rahmen des Werthaltigkeitstest notwendig. Für den Goodwill-Impairment-Test wird der Buchwert mit dem erzielbaren Betrag der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheit verglichen. Liegt der Buchwert über dem erzielbaren Betrag, ergibt sich ein Abwertungsbedarf. Für Zwecke der Überprüfung des Goodwills auf seine Werthaltigkeit wurde der beizulegende Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten als erzielbarer Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit bestimmt. Stichtag für die Werthaltigkeitsprüfung ist der 30. September 2021.

Die Werthaltigkeitsprüfung des Goodwill ist komplex und beruht auf einer Reihe ermessensbehafteter Annahmen. Hierzu zählen unter anderem die erwartete Geschäfts- und Ergebnisentwicklung der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten für die nächsten 5 Jahre, die unterstellten langfristigen Wachstumsraten und der verwendete Abzinsungssatz. Durch die sich seit Januar 2020 weltweit ausbreitende Covid-19 Pandemie hat sich, im Vergleich zu den Jahren vor der Covid-19 Pandemie, der Grad der Schätzunsicherheit erhöht. Zudem ist die Abgrenzung der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, denen der Goodwill zugeordnet wird, ermessensbehaftet.

Als Ergebnis der durchgeführten Werthaltigkeitsprüfungen hat die Gesellschaft keinen Wertminderungsbedarf festgestellt.

Es besteht das Risiko für den Konzernabschluss, dass eine bestehende Wertminderung nicht erkannt wurde. Außerdem besteht das Risiko, dass die damit zusammenhängenden Anhangangaben nicht sachgerecht sind.

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung

Unter Einbezug unserer Bewertungsspezialisten haben wir unter anderem die Angemessenheit der wesentlichen Annahmen sowie der Berechnungsmethode der Gesellschaft beurteilt. Dazu haben wir die erwartete Geschäfts- und Ergebnisentwicklung sowie die unterstellten langfristigen Wachstumsraten mit den Planungsverantwortlichen erörtert. Außerdem haben wir Abstimmungen mit anderen intern verfügbaren Prognosen, z. B. für steuerliche Zwecke, und dem von den gesetzlichen Vertretern erstellten und vom Aufsichtsrat genehmigten Budget vorgenommen. Darüber hinaus haben wir die Konsistenz der Annahmen unter Einbezug unserer Bewertungsspezialisten mit externen Markteinschätzungen beurteilt.

Die Einschätzung der gesetzlichen Vertreter zur Identifizierung der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, auf denen der Goodwill durch die Gesellschaft überwacht wird, haben wir unter Einbezug unserer Spezialisten gewürdigt. Dazu haben wir das zur Überwachung und Steuerung des Konzerns verwendete interne Berichtswesen analysiert und nachvollzogen, ob die identifizierten zahlungsmittelgenerierenden Einheiten mit dem internen Berichtswesen übereinstimmen. Dies beinhaltete auch die Würdigung der sich aus der Neusegmentierung ergebenden Goodwill-Reallokation.

Ferner haben wir uns von der bisherigen Prognosegüte der Gesellschaft überzeugt, indem wir Planungen früherer Geschäftsjahre mit den tatsächlich realisierten Ergebnissen verglichen und Abweichungen analysiert haben. Wir haben die dem Abzinsungssatz zugrunde liegenden Annahmen und Daten, insb. den risikofreien Zinssatz, die Marktrisikoprämie und den Betafaktor, mit eigenen Annahmen und öffentlich verfügbaren Daten verglichen. Des Weiteren haben wir die Auswirkungen der Covid-19 Pandemie auf die verwendeten Planungen gewürdigt.

Zur Beurteilung der methodisch und mathematisch sachgerechten Umsetzung der Bewertungsmethode haben wir die von der Gesellschaft vorgenommene Bewertung anhand eigener Berechnungen nachvollzogen und Abweichungen analysiert. Um der bestehenden Prognoseunsicherheit und dem vorgezogenen Stichtag für die Werthaltigkeitsprüfung Rechnung zu tragen, haben wir die Auswirkungen möglicher Veränderungen des Abzinsungssatzes, der Ergebnisentwicklung bzw. der langfristigen Wachstumsrate auf den erzielbaren Betrag untersucht, indem wir alternative Szenarien berechnet und mit den Werten der Gesellschaft verglichen haben (Sensitivitätsanalyse).

Schließlich haben wir beurteilt, ob die Anhangangaben zur Werthaltigkeit des Goodwill sachgerecht sind.

Unsere Schlussfolgerungen

Die der Werthaltigkeitsprüfung des Goodwill zugrunde liegende Berechnungsmethode ist sachgerecht und steht im Einklang mit den anzuwendenden Bewertungsgrundsätzen.

Die der Bewertung zugrunde liegenden Annahmen und Daten der Gesellschaft sind angemessen.

Die damit zusammenhängenden Anhangangaben sind sachgerecht.

Der Bestand der Umsatzerlöse

Zu den angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundlagen sowie den verwendeten Annahmen verweisen wir auf den Konzernanhang Ziffer 2 und 3. Angaben zur Höhe der Umsatzerlöse finden sich im Konzernanhang unter Ziffer 9.

Das Risiko für den Abschluss

Die Umsatzerlöse des Konzerns belaufen sich im Geschäftsjahr 2021 auf EUR 1.627 Mio. Der Konzern erzielt seine Umsatzerlöse im Wesentlichen mit der Vermarktung von Außenwerbeflächen (Out-of-Home Media), der Vermarktung von Online-Werbeflächen, dem Betrieb von Webseiten und Dialogmarketing (Digital & Dialog Media) sowie mit Data as a Service und E Commerce (DaaS & E-Commerce). Die Bereiche Out-of-Home Media und Digital & Dialog Media waren im Geschäftsjahr 2021 mit EUR 658 Mio und EUR 727 Mio die umsatzstärksten Segmente. Die Umsatzerlöse sind in der Berichtsperiode aufgrund einer Reduzierung der Covid-19 Pandemie bedingten Einschränkungen und der kräftigen Belebung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung angestiegen.

Die Umsatzerlöse basieren auf einer hohen Anzahl von Geschäftsvorfällen und werden in einer Vielzahl von Konzerngesellschaften mit unterschiedlichen Prozessen je nach Art des Geschäftsmodells erfasst. Die Umsatzerlöse stellen für den Konzern eine der wichtigsten Zielerreichungskennzahlen dar und bilden zudem eine bedeutende Entscheidungsgrundlage für die Abschlussadressaten.

Es besteht das Risiko für den Konzernabschluss, dass Umsatzerlöse erfasst werden, ohne dass tatsächliche Leistungen erbracht wurden.

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung

Zur Prüfung des Bestandes der Umsatzerlöse haben wir Ausgestaltung und Einrichtung der internen Kontrollen in Bezug auf die Auftragsannahme, die Leistungserbringung und die Fakturierung beurteilt.

Wir haben den Bestand der Umsatzerlöse durch den Abgleich der Rechnungen mit entsprechenden Zahlungseingängen beurteilt. Sofern erforderlich und insbesondere für die stichtagsnahen Umsätze haben wir zusätzlich die Rechnungen mit den zugehörigen Bestellungen und Verträgen sowie den externen Leistungsnachweisen abgestimmt. Grundlage dafür waren auf Basis eines mathematisch-statistischen Verfahrens ausgewählte Umsätze, die im Geschäftsjahr erfasst wurden. Bei der Bestimmung unseres Stichprobenumfangs haben wir die Ausgestaltung und Einrichtung der internen Kontrollen berücksichtigt. Zudem wurden für die zum Bilanzstichtag noch nicht ausgeglichenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Drittbestätigungen für ausgewählte Posten eingeholt. Für ausgebliebene Rückmeldungen der Drittbestätigungsaktion wurden alternative Prüfungshandlungen vorgenommen, indem die Umsatzerlöse unter anderem mit den zugrundeliegenden Bestellungen, Verträgen, internen Rechnungsfreigaben, Rechnungen, Liefernachweisen und Abnahmeprotokollen bzw. Stundennachweisen sowie den eingegangenen Zahlungen abgestimmt wurden.

Zusätzlich haben wir das Buchungsjournal im Hinblick auf manuelle Umsatzbuchungen untersucht. Für ausgewählte manuelle Umsatzbuchungen haben wir Nachweise zum Bestand der Umsatzerlöse erlangt, um zu beurteilen, ob den erfassten Umsatzerlösen tatsächlich erbrachte Leistungen zugrunde lagen.

Wir haben uns davon überzeugt, dass überfällige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die einen möglichen Indikator für ohne tatsächlich erbrachte Leistungen erfasste Umsatzerlöse darstellen, nur in geringem Umfang vorhanden sind. Gutschriften und Stornobuchungen, die nach dem Bilanzstichtag von Ströer erfasst wurden, haben wir auf Basis einer bewussten Auswahl eingesehen. Zudem haben wir den tatsächlichen Bestand der dafür im Geschäftsjahr 2021 erfassten Umsatzerlöse gewürdigt.

Unsere Schlussfolgerungen

Die Vorgehensweise zur Erfassung der Umsatzerlöse ist sachgerecht.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter bzw. der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die folgenden nicht inhaltlich geprüften Bestandteile des Konzernlageberichts:

―	den uns voraussichtlich nach dem Datum dieses Bestätigungsvermerks zur Verfügung zu stellenden gesonderten zusammengefassten nichtfinanziellen Bericht der Gesellschaft und des Konzerns, auf den im Konzernlagebericht Bezug genommen wird,
―	die zusammengefasste Erklärung zur Unternehmensführung der Gesellschaft und des Konzerns, auf die im Konzernlagebericht Bezug genommen wird, und
―	die im Konzernlagebericht enthaltenen lageberichtsfremden und als ungeprüft gekennzeichneten Angaben.

Die sonstigen Informationen umfassen zudem die übrigen Teile des Geschäftsberichts.

Die sonstigen Informationen umfassen nicht den Konzernabschluss, die inhaltlich geprüften Konzernlageberichtsangaben sowie unseren dazugehörigen Bestätigungsvermerk.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

―	wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zu den inhaltlich geprüften Konzernlageberichtsangaben oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
―	anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten -falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
―	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
―	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
―	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Vermerk über die Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergabe des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts nach § 317 Abs. 3a HGB

Wir haben gemäß § 317 Abs. 3a HGB eine Prüfung mit hinreichender Sicherheit durchgeführt, ob die in der bereitgestellten "529900MBF3N1ATE55378-2021-12-31-de.zip" (SHA256-Hashwert: b3024243cd98c9a1b60598 fab9e372985c104cdd63a1da1538fe034b63e233c2) enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts (im Folgenden auch als "ESEF-Unterlagen" bezeichnet) den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat ("ESEF-Format") in allen wesentlichen Belangen entsprechen. In Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften erstreckt sich diese Prüfung nur auf die Überführung der Informationen des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in das ESEF-Format und daher weder auf die in diesen Wiedergaben enthaltenen noch auf andere in der oben genannten Datei enthaltene Informationen.

Nach unserer Beurteilung entsprechen die in der oben genannten bereitgestellten Datei enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in allen wesentlichen Belangen den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat. Über dieses Prüfungsurteil sowie unsere im voranstehenden "Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" enthaltenen Prüfungsurteile zum beigefügten Konzernabschluss und zum beigefügten Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 hinaus geben wir keinerlei Prüfungsurteil zu den in diesen Wiedergaben enthaltenen Informationen sowie zu den anderen in der oben genannten Datei enthaltenen Informationen ab.

Wir haben unsere Prüfung der in der oben genannten bereitgestellten Datei enthaltenen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 3a HGB unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards: Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben von Abschlüssen und Lageberichten nach § 317 Abs. 3a HGB (IDW PS 410 (10.2021)) durchgeführt. Unsere Verantwortung danach ist nachstehend weitergehend beschrieben. Unsere Wirtschaftsprüferpraxis hat die Anforderungen an das Qualitätssicherungssystem des IDW Qualitätssicherungsstandards: Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QS 1) angewendet.

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Erstellung der ESEF-Unterlagen mit den elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 1 HGB und für die Auszeichnung des Konzernabschlusses nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 2 HGB.

Ferner sind die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Erstellung der ESEF-Unterlagen zu ermöglichen, die frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - Verstößen gegen die Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat sind.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Prozesses der Erstellung der ESEF-Unterlagen als Teil des Rechnungslegungsprozesses.

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die ESEF-Unterlagen frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - Verstößen gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB sind. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - Verstöße gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.
―	gewinnen wir ein Verständnis von den für die Prüfung der ESEF-Unterlagen relevanten internen Kontrollen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Kontrollen abzugeben.
―	beurteilen wir die technische Gültigkeit der ESEF-Unterlagen, d. h. ob die die ESEF-Unterlagen enthaltende bereitgestellte Datei die Vorgaben der Delegierten Verordnung (EU) 2019/815 in der zum Abschlussstichtag geltenden Fassung an die technische Spezifikation für diese Datei erfüllt.
―	beurteilen wir, ob die ESEF-Unterlagen eine inhaltsgleiche XHTML-Wiedergabe des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften Konzernlageberichts ermöglichen.
―	beurteilen wir, ob die Auszeichnung der ESEF-Unterlagen mit Inline XBRL-Technologie (iXBRL) nach Maßgabe der Artikel 4 und 6 der Delegierten Verordnung (EU) 2019/815 in der am Abschlussstichtag geltenden Fassung eine angemessene und vollständige maschinenlesbare XBRL-Kopie der XHTML-Wiedergabe ermöglicht.

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 3. September 2021 als Konzernabschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 15. Dezember 2021 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2020 als Konzernabschlussprüfer der Ströer SE & Co. KGaA tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

Sonstiger Sachverhalt - Verwendung des Bestätigungsvermerks

Unser Bestätigungsvermerk ist stets im Zusammenhang mit dem geprüften Konzernabschluss und dem geprüften Konzernlagebericht sowie den geprüften ESEF-Unterlagen zu lesen. Der in das XHTML-Format überführte Konzernabschluss und der Konzernlagebericht - auch die im Bundesanzeiger bekanntzumachenden Fassungen -sind lediglich elektronische Wiedergaben des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften Konzernlageberichts und treten nicht an deren Stelle. Insbesondere ist der ESEF-Vermerk und unser darin enthaltenes Prüfungsurteil nur in Verbindung mit den in elektronischer Form bereitgestellten geprüften ESEF-Unterlagen verwendbar.

Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Carsten Nölgen.

Köln, den 11. März 2022

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. Nölgen, Wirtschaftsprüfer

gez. Dr. Ohmen, Wirtschaftsprüfer

IMPRESSUM

Herausgeber

Ströer SE & Co. KGaA

Ströer-Allee 1 . 50999 Köln

Telefon: +49 (0)2236 . 96 45-0

Fax:+49 (0)2236 . 96 45-299

E-Mail info@stroeer.de

Amtsgericht Köln

HRB 86922

USt.-Id.-Nr.: DE811763883

IR-Kontakt

Ströer SE & Co. KGaA

Christoph Löhrke

Head of Investor & Credit Relations

Ströer-Allee 1 . 50999 Köln

Telefon: +49 (0)2236 . 96 45-356

Fax:+49 (0)2236 . 96 45-6356

E-Mail: ir@stroeer.de / cloehrke@stroeer.de

Pressekontakt

Ströer SE & Co. KGaA

Marc Sausen

Director Corporate Communications

Ströer-Allee 1 . 50999 Köln

Telefon: +49 (0)2236 . 96 45-246

Fax:+49 (0)2236 . 96 45-6246

E-Mail: presse@stroeer.de / msausen@stroeer.de

Konzept und Gestaltung

Kirchhoff Consult AG

Borselstraße 20 . 22765 Hamburg

www.kirchhoff.de

Dieser Geschäftsbericht wurde am 30. März 2022 veröffentlicht. Er liegt in deutscher und englischer Sprache vor. Bei Unterschieden ist die deutsche Fassung verbindlich.

Disclaimer

Dieser Geschäftsbericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen mit damit verbundenen Risiken und Unwägbarkeiten. Die tatsächliche Geschäftsentwicklung und die Ergebnisse der Ströer SE & Co. KGaA sowie des Konzerns können in der Zukunft unter Umständen wesentlich von den diesem Geschäftsbericht zugrunde gelegten Annahmen abweichen. Dieser Geschäftsbericht stellt kein Angebot zum Verkauf und keine Aufforderung zur Abgabe eines Angebots zum Kauf von Wertpapieren der Ströer SE & Co. KGaA dar. Dieser Geschäftsbericht verpflichtet nicht zu einer Aktualisierung der darin enthaltenen Aussagen.

FINANZKALENDER

18.05.2022	Quartalsmitteilung Q1 2022
16.08.2022	Halbjahresfinanzbericht H1 / Q2 2022
10.11.2022	Quartalsmitteilung 9M / Q3 2022

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Telefax +49 (0) 2236 . 96 45-299

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