Aquila Capital Structured Assets GmbH

Hamburg

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2014 bis zum 31.12.2014

Jahresbilanz zum 31. Dezember 2014

der Aquila Capital Structured Assets GmbH, Hamburg

Aktiva

	31. Dezember 2014		31. Dezember 2013
	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Sachanlagen
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung		427,00	978,00
II. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	64.000,00		64.000,00
2. Beteiligungen	198.260,31		198.188,89
		262.260,31	262.188,89
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Leistungen	3.772.891,51		4.250.538,86
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	2.101.471,94		11.221.130,77
3. sonstige Vermögensgegenstände	1.303.709,74		1.064.505,14
		7.178.073,19	16.536.174,77
II. Guthaben bei Kreditinstituten
		893,52	1.367,05
C. Rechnungsabgrenzungsposten		6.415,34	26.054,71
D. Aktive latente Steuern		576.243,00	0,00
		8.024.312,36	16.826.763,42
Passiva
	31. Dezember 2014		31. Dezember 2013
	EUR	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital		250.000,00	250.000,00
II. Gewinnvortrag		677.948,34	1.493.382,54
III. Jahresfehlbetrag		-148.953,56	-815.434,20
		778.994,78	927.948,34
B. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen	0,00		129.156,26
2. sonstige Rückstellungen	561.373,59		937.610,84
		561.373,59	1.066.767,10
C. Verbindlichkeiten
1. Anleihen	5.215.166,66		3.508.478,00
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 4.650.166,66 (Vj: EUR 3.508.478,00)
2. Verbindlichkeiten aus Leistungen	101.449,83		467.606,71
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 101.449,83 (Vj: EUR 467.606,71)
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	1.258.100,28		10.264.935,70
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 1.258.100,28 (Vj: EUR 10.264.935,70)
4. sonstige Verbindlichkeiten	109.227,22		591.027,57
		6.683.943,99	14.832.047,98
- davon aus Steuern EUR 9.058,77 (Vj: EUR 17.089,10)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 0,00 (Vj: EUR 1.391,90)
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 109.227,22 (Vj: EUR 591.027,57)
		8.024.312,36	16.826.763,42

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014

der Aquila Capital Structured Assets GmbH, Hamburg

	2014		2013
	EUR	EUR	EUR
1. Provisionserträge		2.591.235,03	11.330.852,42
2. sonstige betriebliche Erträge		36.658,26	59.306,43
3. Provisionsaufwand
Aufwendungen für bezogene Leistungen		485.323,78	1.934.276,46
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	959.786,96		1.641.736,19
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	51.241,00		201.534,91
- davon für Altersversorgung EUR 2.548,39 (Vj: EUR 1.363,80)		1.011.027,96	1.843.271,10
5. Abschreibungen
a) auf Sachanlagen		752,62	855,00
b) auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibung überschreiten		219.475,67	0,00
6. sonstige betriebliche Aufwendungen		1.383.766,19	8.382.771,79
7. Erträge aus Beteiligungen		206,60	0,00
8. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		167.576,39	37.848,33
davon an verbundene Unternehmen EUR 0,00 (Vj: EUR 16,67)
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		585.439,67	82.267,03
davon an verbundene Unternehmen EUR 0,00 (Vj: EUR 5.936,00)
10. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit		-890.109,61	-815.434,20
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		-741.156,05	0,00
davon latente Steuern: EUR 576.243,00 (Vj: EUR 0,00)
12. Jahresfehlbetrag		-148.953,56	-815.434,20

Anhang zum 31. Dezember 2014

Aquila Capital Structured Assets GmbH

Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss

Der Jahresabschluss der Aquila Capital Structured Assets GmbH wurde auf der Grundlage der Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellt. Die Gesellschaft hat die Vorschriften für mittelgroße Kapitalgesellschaften angewandt und ergänzend zu diesen Vorschriften die Regelungen des GmbH-Gesetzes beachtet.

Die Posten Umsatzerlöse und Materialaufwand wurden durch Provisionserträge und Provisionsaufwand ersetzt, da hierdurch die Klarheit der Darstellung verbessert wird.

Im Einzelnen waren dies folgende Grundsätze und Methoden:

Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Bilanzierung und Bewertung erfolgte unter der Annahme der Fortführung der Unternehmenstätigkeit.

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungskosten angesetzt und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die planmäßigen Abschreibungen wurden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände linear vorgenommen.

Die Finanzanlagen in Form der

―	Anteile an verbundenen Unternehmen und
―	Beteiligungen

werden zu Anschaffungskosten angesetzt und bewertet. Abschreibungsbedarf gab es zum Bilanzstichtag nicht.

Die Forderungen werden unter Berücksichtigung aller erkennbaren Risiken ohne die Notwendigkeit, Wertberichtigungen vorzunehmen, angesetzt und bewertet.

Das Guthaben bei Kreditinstituten ist mit dem Nominalwert angesetzt.

Als Rechnungsabgrenzungsposten werden auf der Aktivseite der Bilanz Ausgaben vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, sofern sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen.

Das Wahlrecht nach § 274 Abs. 1 Nr. 2 HGB für den Ansatz aktiver latenter Steuern wird in Anspruch genommen. Die aktiven latenten Steuern basieren auf den zum Bilanzstichtag bestehenden steuerlichen Verlustvorträgen. Bei der Berechnung der aktiven latenten Steuern werden die steuerlichen Verlustvorträge berücksichtigt, welche in den nächsten fünf Jahren verbraucht werden

(Verlustverrechnung). Es erfolgte eine Bewertung mit Steuersätzen von 15,825% für Körperschaftssteuer inklusive Solidaritätszuschlag und 16,5% für Gewerbesteuer. Es besteht für einen Betrag von EUR 576.243,00 eine Ausschüttungssperre.

Verbindlichkeiten wurden zu ihrem Erfüllungsbetrag, der dem Nennwert entspricht, angesetzt.

Steuerrückstellungen wurden für ungewisse Beträge in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt. Das Gleiche gilt für die sonstigen Rückstellungen. Die Rückstellungen haben eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr, so dass keine Abzinsung erforderlich ist.

Aufwendungen und Erträge sowie Bilanzposten in Fremdwährung werden zum Devisenkassamittelkurs umgerechnet.

Gegenüber dem Vorjahr abweichende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Ein Wechsel von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden gegenüber dem Vorjahr fand nicht statt.

Angaben zur Bilanz

Brutto-Anlagenspiegel

Die Aufgliederung und Entwicklung der Anlagenwerte ist aus dem Anlagenspiegel zu entnehmen.

Geschäftsjahresabschreibung

Die Geschäftsjahresabschreibung je Posten der Bilanz ist aus dem Anlagenspiegel zu entnehmen.

Angaben zu Ausleihungen, Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern (§ 42 Abs. 3 GmbHG)

In dem Posten Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind keine Ausleihungen oder Forderungen gegen Gesellschafter enthalten.

Die Rückstellungen betreffen:

	EUR
Personalkosten	362.073,09
Provisionen	106.430,55
Abschluss und Prüfung	22.700,00
Aufbewahrungspflicht	6.600,00
sonstige Kosten	63.569,95

Angabe zu Restlaufzeiten

Von den Verbindlichkeiten haben eine Restlaufzeit:

	bis zu einem Jahr	über 5 Jahre
Anleihen	4.650.166,66	0,00
Verbindlichkeiten
- aus Leistungen	101.449,83	0,00
- gegenüber verbundenen Unternehmen	1.258.100,28	0,00
- sonstige Verbindlichkeiten	109.227,22	0,00

Der Posten Anleihen ist durch die Abtretung von Forderungen in Höhe von EUR 2.000.000,00 besichert.

Die Forderungen haben eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr. 31.12.2014: EUR 7.178.073,19; Vorjahr: EUR 16.536.174,77

Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind TEUR 529 Rechts- und Beratungskosten sowie TEUR 835 nicht abziehbare Vorsteuer enthalten.

In den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen sind TEUR 116 Zinsaufwendungen für Steuernachzahlungen enthalten. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind aufgrund des Jahresfehlbetrags nicht angefallen.

Auf Forderungen aus Leistungen wurden TEUR 219 direkt abgeschrieben.

Sonstige Angaben

Beteiligungen

Name und Sitz der Gesellschaft	Anteil am Kapital	Jahresergebnis 2014 TEUR	Eigen-Kapital 31.12.2014 TEUR
Aquila Capital Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg	100%	-2	78
OPS Shipping Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg	56%	3	30
Alceda Directors S.a.r.l., Luxemburg	100%	-11	-128
EE Management S.a.r.l., Luxemburg	100%	-12	-12

Durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahrs beschäftigten Arbeitnehmer

Die nachfolgenden Arbeitnehmergruppen waren während des Geschäftsjahres im Unternehmen beschäftigt:

Arbeitnehmergruppen	Zahl
Angestellte	3,00
leitende Angestellte	1,00
Die Gesamtzahl der durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer beträgt damit	4,00

vollzeitbeschäftigte Mitarbeiter 4,00

teilzeitbeschäftigte Mitarbeiter 0,00

Die Mitglieder der Geschäftsführung sind hierbei nicht berücksichtigt.

Namen der Geschäftsführer

Die Geschäfte des Unternehmens werden durch folgende Person geführt:

Hans-Jürgen Kaiser-Blum, Kaufmann (bis 22.10.2014)

Dr. Dieter Rentsch, Kaufmann (bis 18.3.2016)

Michael Sanders (ab 18.3.2016 bis 2.2.2017)

Karsten Nebe (ab 2.2.2017)

Vergütungen der Geschäftsführer

Es wird auf die Schutzklausel gem. § 286 (4) HGB verwiesen.

Konzernzugehörigkeit

Die Aquila Capital Structured Assets GmbH wird in den Konzernabschluss der Aquila Holding GmbH einbezogen.

Die Aquila Holding GmbH stellt den Konzernabschluss für den größten Konzernkreis auf.

Der offengelegte Konzernabschluss wird im Bundesanzeiger veröffentlicht.

Name: Aquila Holding GmbH

Sitz: Hamburg

Vorschlag zur Ergebnisverwendung

Die Geschäftsführung schlägt in Übereinstimmung mit den Gesellschaftern die folgende Ergebnisverwendung vor:

Der Jahresfehlbetrag beträgt EUR -148.953,56.

Nach Berücksichtigung des Gewinnvortrags von EUR 677.948,34 verbleibt ein Gewinnvortrag von EUR 528.994,78, der auf neue Rechnung vorzutragen ist.

Hamburg, 16.10.2017

Karsten Nebe, Geschäftsführer

Entwicklung des Anlagevermögens für die Zeit vom 1. Januar 2014 bis zum 31. Dezember 2014

der Aquila Capital Structured Assets GmbH, Hamburg

	Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
	1.1.2014	Zugänge	Abgänge	31.12.2014
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Sachanlagen
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.634,19	201,62	151,18	3.684,63
II. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	64.000,00	0,00	0,00	64.000,00
2. Beteiligungen	198.188,89	720,00	648,58	198.260,31
	265.823,08	921,62	799,76	265.944,94

	Abschreibungen
	1.1.2014	Zugänge	Abgänge	31.12.2014
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Sachanlagen
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.656,19	752,62	151,18	3.257,63
II. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	2.656,19	752,62	151,18	3.257,63

	Restbuchwerte
	31.12.2014	31.12.2013
	EUR	EUR
I. Sachanlagen
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	427,00	978,00
II. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	64.000,00	64.000,00
2. Beteiligungen	198.260,31	198.188,89
	262.687,31	263.166,89

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2014

Aquila Capital Structured Assets GmbH, Hamburg

I. Grundlagen des Unternehmens

Die Gesellschaft, die am 24. März 2004 im Handelsregister unter der Nummer HRB 90131 eingetragen wurde, tätigt das Eingehen, Verwalten und Verwerten von Beteiligungen an Unternehmen die, bzw. deren nachgeschaltete Gesellschaften, direkt oder indirekt Portfolien von geschlossenen Fonds und Kapitalmarktanlagen für institutionell organisierte Vermögen erwerben, verwalten und verwerten. Seit August 2015 ist der Unternehmensgegenstand um die Vermittlung von Abschlüssen von Verträgen über Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte, gewerbliche Räume oder Wohnräume sowie von Darlehensverträgen und der Nachweis der Gelegenheit zum Abschluss solcher Verträge im Sinne des § 34c Abs. 1 Nr. 1 und 2 GewO erweitert worden. Seit März 2016 ist der Unternehmensgegenstand um die Anlagevermittlung i. S. d. § 1 Abs. 1a Satz 2 Nr. 1 KWG als vertraglich gebundener Vermittler i. S. d. § 2 Abs. 10 KWG erweitert worden.

II. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die Weltwirtschaft ist in 2014 mit 2,6% auf dem moderaten Wachstumspfad des Vorjahres mit 2,5% verblieben (vgl. Weltbank, Januar 2015). Vergleichsweise stark wuchsen die Industrieländer USA und UK. Der Euro-Raum und Japan haben nur verhalten expandiert, während Chinas Wachstum auf vergleichsweise hohem Niveau langsam abkühlt. Wesentliche Gründe hierfür sind niedrige Rohstoffpreise, anhaltende Niedrigzinsen, divergente Geldpolitik und der schwache Welthandel.

Geopolitische Spannungen, die Rücknahmen der globalen Wachstumserwartungen und geldpolitische Maßnahmen bestimmten insbesondere in der zweiten Jahreshälfte die Entwicklung an den Finanzmärkten. Während der EZB-Rat im September 2014 eine weitere expansive geldpolitische Maßnahme beschloss und die Bank von Japan im Oktober 2014 ankündigte, die Ausweitung der Geldbasis nochmals zu beschleunigen, hat die Federal Reserve ihr Anleihenkaufprogramm Ende Oktober 2014 auslaufen lassen. An den Rentenmärkten kam es seit Ende Juni 2014 zu deutlichen Renditerückgängen bei Benchmarkanleihen. Die internationalen Aktienmärkte entwickelten sich dagegen bei erhöhter Volatilität unterschiedlich (vgl. Deutsche Bundesbank, Monatsbericht November 2014). Während der DAX 30 in 2014 um 6,5%, der MSCI World Index um 2,9% zulegte, stagnierte der Dow Jones Index und der japanische Nikkei 225 Index verlor -7,2%.

Kapitalsammelstellen wie Versicherungen, Pensionskassen und Versorgungswerke reagierten auf die sehr volatilen Entwicklungen an den Kapitalmärkten mit einer zunehmenden Allokation ihres Vermögens in alternative Investments. So stieg das weltweit in alternativen Investments verwaltete Vermögen laut Investoren-Umfrage (Deutsche Bank, Alternative Investment Survey 2014) von USD 2,5 Billionen in 2004 auf USD 6,4 Billionen in 2012 und damit mit 12,5% deutlich schneller als die gesamten Assets under Management.

Weiterhin führte die Einführung des KAGB am 22. Juli 2013 zu einer Regulierung vormals nahezu unregulierter geschlossener Fonds. Neu aufgelegte geschlossene Fonds dürfen nunmehr nur nach umfangreicher Prüfung und Genehmigung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht vertrieben werden. Dies führte unter anderem zu einem starken Einbruch des Neugeschäfts in 2014. Laut einem Artikel der Welt vom 4. Februar 2015 wurden in 2014 deutschlandweit nur 24 neue geschlossene AIFs für Privatanleger für den Vertrieb zugelassen. Das korrespondierende Eigenkapital betrug ca. EUR 1,1 Mrd. im Vergleich zum Vorjahr mit ca. EUR 2,3 Mrd. bzw. ca. EUR 3,1 Mrd. in 2012.

Im Rahmen der Einführung des KAGB und der Zulassung der Alceda Asset Management GmbH am 7. März 2014 als Kapitalverwaltungsgesellschaft mussten aufgrund der regulatorischen Anforderungen Mitarbeiter in die Kapitalverwaltungsgesellschaft oder andere Gesellschaften der Aquila Gruppe überführt werden, sodass die Strukturierungs- oder sonstigen Dienstleistungen nicht mehr vollumfänglich über die Gesellschaft erbracht wurden. Das Neugeschäft geschlossener Fonds wurde komplett aufgegeben. Nunmehr konzentriert sich die Gesellschaft auf kleinere Einzeltransaktionen im Bereich der alternativen Investments, welche sie im Rahmen ihrer Einbettung in die Aquila Gruppe erbringt.

III. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Die Geschäftsentwicklung im Jahr 2014 war von der internen Überführung einem Teil der Mitarbeiter und der Prozesse sowie der dazugehörenden Tätigkeiten auf andere Gesellschaften der Aquila Gruppe geprägt.

Ertragslage

Die Provisionserträge sind von TEUR 11.331 auf TEUR 2.591 gesunken. Die geringeren Erlöse resultieren aus der internen Umstrukturierung auf andere Gesellschaften und entfallen im Wesentlichen mit TEUR 7.661 auf Strukturierungserträge und mit TEUR 1.097 auf Vermittlungsprovisionen.

Der Aufwand für extern und konzernintern bezogene Leistungen und sonstige betriebliche Aufwendungen ist gleichlaufend von TEUR 10.318 auf TEUR 1.869 gesunken. Er entfällt im Wesentlichen mit TEUR 7.112 auf geringere Beratungsleistungen und gruppeninterne Dienstleistungen sowie mit TEUR 1.502 auf geringere Vertriebsprovisionen. Gegenläufig führten höhere nicht abziehbare Vorsteuern für Vorjahre aufgrund einer EuGH-Entscheidung aus 2013 im Rahmen einer abgeschlossenen steuerlichen Außenprüfung zu Mehraufwendungen in Höhe von TEUR 480.

Der Personalaufwand ist gegenüber dem Vorjahr um TEUR 832 auf TEUR 1.011 gesunken. Der Rückgang resultiert aus einer auf vier (Vorjahr: neun) Mitarbeiter gesunkenen Arbeitnehmerzahl.

Der Anstieg der Zinsen und ähnlichen Aufwendungen entfällt im Wesentlichen mit TEUR 388 auf die Unternehmensanleihe und mit TEUR 116 auf die steuerliche Außenprüfung.

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag beinhalten Erstattungen für Vorjahre aus der steuerlichen Außenprüfung über TEUR 165 sowie erstmalig gebildete aktive latente Steuern auf Verlustvorträge in Höhe von TEUR 576.

Der Jahresfehlbetrag verringerte sich auf TEUR -149 (Vorjahr: TEUR -815).

Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme der Gesellschaft hat sich von TEUR 16.827 auf TEUR 8.024 reduziert. Diese Bilanzverkürzung über insgesamt TEUR 8.802 entfällt mit TEUR 9.120 auf den Rückgang konzerninterner Forderungen infolge Zahlungsausgleichs. Erstmalig wurden auf bestehende Verlustvorträge aktive latente Steuern in Höhe von TEUR 576 gebildet.

Auf der Passivseite entfällt der Rückgang im Wesentlichen mit TEUR 9.007 auf konzerninterne Verbindlichkeiten infolge Zahlungsausgleichs sowie geringere Rückstellungen für Steuern und für Risiken aus der steuerlichen Außenprüfung in Höhe von TEUR 429. Gegenläufig ist die Ende 2013 begebene Unternehmensanleihe um TEUR 1.707 auf TEUR 5.215 gestiegen. Die Unternehmensanleihe hatte eine ursprüngliche Laufzeit von einem Jahr und wurde mit Zustimmung der Anleihegläubiger dreimal bis zum 31. Januar 2016 verlängert. Sie ist in Höhe von TEUR 2.000 durch die Abtretung von Forderungen besichert.

Das Eigenkapital beträgt per 31. Dezember 2014 TEUR 779 (Vorjahr: TEUR 928). Die Liquidität der Gesellschaft war im Verlauf des abgelaufenen Geschäftsjahres jederzeit sichergestellt.

IV. Nachtragsbericht

Die Unternehmensanleihe wurde bis zum 31. Dezember 2015 auf TEUR 565 zurückgeführt und am 31. Januar 2016 vollständig getilgt. Nach dem Ende des Geschäftsjahres sind keine weiteren Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten, die eine nennenswerte Auswirkung auf die Ertrags-, Finanz- oder Vermögenslage der Gesellschaft gehabt hätten.

V. Chancen und Risiken

Der allgemeine Trend, dass Investoren nach regulierten Produkten aus dem EU-Raum verlangen, besteht mit steigender Nachfrage unverändert fort. Insbesondere aufgrund der zunehmenden Allokation der Vermögen von Kapitalsammelstellen in alternative Investments werden Nachfragen nach Strukturierungs- und Verwaltungsdienstleistungen zunehmen.

Die erwartete Marktkonsolidierung infolge der Einführung der AIFM-Richtlinie ist noch nicht eingetreten, stellt jedoch für die Aquila Gruppe mit ihrer Kompetenz für Sachwertinvestments und -strukturierung, deren Teil die Aquila Capital Structured Assets GmbH ist, eine Chance dar. Risiken resultieren aus zeitlichen Verzögerungen bei der Auflage von Fondsstrukturen für institutionelle Investoren.

VI. Ausblick 2015 bis 2018

Sachwertinvestments werden von Anlegern unverändert nachgefragt. Sie liefern gut prognostizierbare Cash-Flow Ströme und sind nur gering korreliert gegenüber den Entwicklungen an den liquiden Kapitalmärkten. Beide Faktoren werden im Umfeld tiefer Anleiherenditen und hoher Aktienbewertungen ihre Bedeutung beibehalten. In Summe erwarten wir, dass das markoökonomische Umfeld und die aktuellen politischen Strömungen für den Sachwertbereich positiv sein werden. Alternative Anlagen werden in den kommenden Jahren ihren Marktanteil weiter ausbauen können.

Mit den gruppenweit in den Jahren 2014 bis heute erreichten Lizenzerweiterungen und den umgesetzten organisatorischen Anpassungen hat sich die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft seit 2016 wesentlich verändert. Der Großteil der Mitarbeiter wurde in andere Gesellschaften überführt, sodass sich die Provisionserträge auf die bestehenden Fonds ohne weitere Strukturierungserträge reduziert hat welche entsprechend der Laufzeiten der Fonds zukünftig auslaufen.

Aufgrund der reduzierten Aufwandslage konnte die Gesellschaft in den Geschäftsjahren 2015 und 2016 wieder leichte Gewinne erzielen. Für das laufende Geschäftsjahr wird erneut ein positives Ergebnis erwartet. Vor diesem Hintergrund können die bilanzierten aktiven latenten Steuern genutzt werden, der verbleibende Betrag soll im kommenden Jahr durch eine geplante gesellschaftsrechtliche Umstrukturierung genutzt werden.

Hamburg, 16.10.2017

Karsten Nebe

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Aquila Capital Structured Assets GmbH, Hamburg, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2014 bis zum 31. Dezember 2014 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Hamburg, 18. Oktober 2017

BDO AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. Dr. Zemke, Wirtschaftsprüfer

gez. Zink, Wirtschaftsprüfer