Hans Schneider Bauunternehmung GmbH

Merxheim

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Lagebericht

1. Grundlagen des Unternehmens

a) Geschäftsmodell des Unternehmens

Die Hans Schneider Bauunternehmung GmbH, Merxheim, positioniert sich am Markt als mittelständisches Hoch- und Tiefbauunternehmen. Abgedeckt werden neben dem Wohnungsbau, Gewerbebau sowie dem Ingenieurbau von Kläranlagen, Hochbehältern oder Brückenbauwerken auch der Bau von öffentlicher Infrastruktur und Erschließungsmaßnahmen für Neubaugebiete oder die Sanierung von bestehenden Kanal- und Wasserleitungssystemen. Auftraggeber sind dabei neben den öffentlichen Gemeinden und Kommunen vor allem die Schwesterunternehmung "Schneider Bau Generalunternehmer GmbH" sowie Wohnungsbaugesellschaften und Industrie- und Gewerbekunden. Der Tätigkeitsschwerpunkt liegt räumlich in einem Radius von 150 km um Merxheim mit dem Schwerpunkt im Rhein-Main-Gebiet.

Die Firma ist dabei organisatorisch in Bauteams organisiert welche jeweils aus einem Bauleiter und ihm zugeordneten Abrechnern und Assistenten bestehen. Für die Auftragsbeschaffung ist für Hochbau und Tiefbau jeweils eine eigene Kalkulationsabteilung zuständig. Alle zuvor genannten stehen jeweils unter der Leitung des jeweiligen Bereichsleiters Hochbau / Tiefbau. Die Nebenbetriebe der Verwaltung und des Bauhofs sind als Dienstleister für die gesamte Unternehmensgruppe jeweils unter einer Leitung tätig.

b) Zweigniederlassungsbericht

Die Gesellschaft hat zum 01.03.2016 eine Zweigniederlassung in Wiesbaden gegründet, um ihre Präsenz im Rhein-Main-Gebiet zu verstärken. Die Zweigniederlassung ist in 2019 an einen neuen Standort umgezogen und wird seither sukzessive vergrößert. Mittlerweile haben hier 6 Mitarbeiter permanent und diverse weitere unregelmäßig ihren Arbeitsplatz. Die Zweigniederlassung wird vor allem als Standort genutzt um die Vielzahl der Baustellen im Rhein-Main-Gebiet mit kurzen Wegen verwalten zu können, sowie für Termine mit Auftraggebern oder potentiellen Kunden.

2. Wirtschaftsbericht

a) Branchenbezogene Rahmenbedingungen:

Das zurückliegende Geschäftsjahr hat wie alle Branchen auch in der Baubranche eine starke Prägung durch die Corona Krise. Aufgrund der guten Auftragslage konnte allerdings die Baubranche die Gesamtkonjunktur der Deutschen Volkswirtschaft stützen. Während die gesamtwirtschaftliche Wertschöpfung zurückging, meldet der Zentralverband des deutschen Baugewerbes e.V. einen Umsatzzuwachs von 3,0 % sowie einer Zunahme an Erwerbstätigen von 1,0 % im Vergleich zum Vorjahr. Zu großen Teilen resultiert der Anstieg aus gestiegenen Materialpreisen. Nach Bereinigung dieser besteht allerdings weiterhin ein realer Zuwachs von 2,0 % für das zurückliegende Geschäftsjahr. Dieser Zuwachs resultiert vor allem aus dem konstant hohen Niveau im Wohnungsbau. Hier meldet der ZDB ein Umsatzwachstum von 10,5 %. Getrübt wird dieser durch die wechselhafte Situation im Wirtschaftsbau. Während der Onlinehandel und damit die Nachfrage nach Lagergebäuden gestiegen ist, sorgt die Corona Pandemie für eine sinkende Nachfrage nach Handels- und Büroflächen.

Während das Geschäftsjahr 2020 insgesamt trotz den Widrigkeiten der Corona Pandemie für die Baubranche positiv zu betrachten ist, sehen die Prognosen des ZDB für das Jahr 2021 nicht so erfolgreich aus. Es wird ein stagnierender Umsatz und eine größere Konkurrenzsituation auf dem Markt erwartet.

Die regionale Wettbewerbssituation ist geprägt durch unterschiedliche Wettbewerber, abhängig des jeweiligen Geschäftsbereiches. Im Tiefbau gibt es eine Vielzahl an ähnlich geprägten Unternehmen mit ähnlichem Leistungsspektrum welche zum Teil deutlich kleinere Unternehmen zum Teil aber auch Niederlassungen weltweit agierender Konzerne darstellen. Im Hochbau sind überwiegend Unternehmen in ähnlicher Größe und Organisationsform Wettbewerber.

Im Regionalbereich Rhein-Nahe-Hunsrück stellt sich die Schneider Bau Gruppe als eines der größeren Bauunternehmen im Wettbewerbsumfeld dar.

Gravierende Veränderungen gegenüber den Vorjahren gibt es dabei nicht.

b) Darstellung von Geschäftsverlauf

Die Bautätigkeit der Hans Schneider Bauunternehmung verzeichnete witterungsbedingt keine außergewöhnlichen Einschränkungen im Geschäftsjahr. Zwar sind die immer heißeren Sommer eine feststellbare Belastung für die Mitarbeiter, durch die immer milderen Winter sorgen diese allerdings auf das gesamte Geschäftsjahr zu keiner wahrnehmbaren Einschränkung. Insgesamt war das Geschäftsjahr, wie auch schon in den letzten Jahren, geprägt von einer sehr guten Auftragslage welche neben einer guten Auslastung auch zu signifikant besseren Margen führt. Diese ist auf eine anhaltend gute Konjunktur der Bauwirtschaft im Allgemeinen und vor allem im Großraum Rhein-Main zurückzuführen.

Durch diverse langjährig aufgebaute Geschäftsbeziehungen konnte sich außerdem ein Marktvorteil über eine entsprechende Vertrauens- und Kundenbindung verschafft werden. Organisatorisch wurde deshalb in der Auswahl und Kalkulation von Bauvorhaben bereits ein größerer Strategischer Fokus auf die Art der Baustellen und Kunden gelegt. Außerdem wird vermehrt die gezielte Kundenakquise im Wohnungsbau und Gewerbebau angegangen.

Einen Marktanteil abzuleiten ist aufgrund des großen regionalen Tätigkeitsbereiches sowie der Vielzahl an unterschiedliche Marktteilnehmern nicht möglich. Feststellbar ist allerdings das aufgrund der steigenden Präsenz in den Ballungsgebieten und dem positivem Empfehlungsmarketing die Hans Schneider Bauunternehmung vermehrt auch für große Projekte als kompetenter Partner wahrgenommen wird und sich sukzessive im Rhein-Main-Gebiet als feste Größe etabliert.

Das Betriebsergebnis in Relation zur Bauleistung liegt mit 8,0 % deutlich über dem geplanten Bereich von 3,0 %, was auf zwei größere Maßnahmen von öffentlichen Auftraggebern zurück zu führen ist. Hierbei konnte die positive Marktsituation genutzt werden um zu außergewöhnlich guten Konditionen zu einem Bauauftrag zu kommen. Die Bauleistung lag mit 34.874 TEUR über den geplanten 32.372 TEUR, dies liegt an der rückblickend positiveren Auftragslage für das Jahr 2020. Bei der Planung wurde aufgrund der Corona Situation eine konservative Haltung mit niedriger eingeschätzter Bauleistung zu Grunde gelegt.

Die Geschäftsleitung bewertet die Entwicklungen des Geschäftsverlaufes als sehr positiv und ist entsprechend mit dem Geschäftsverlauf sehr zufrieden.

c) Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Darstellung der Ertragslage

Insgesamt erhöhte sich die Bauleistung (Umsatzerlöse und Bestandsveränderungen) im abgelaufenen Kalenderjahr 2020 gegenüber dem Vorjahr um T€ 988. Während hierbei der Tiefbau über die vergangenen Jahre konstant hohe Umsatzzahlen und Ergebnisse liefert, ist die Steigerung in 2020 wie schon im Vorjahr vor allem auf den Hochbau zurückzuführen, welcher in zurückliegenden Geschäftsjahren stark an Leistung und Ergebnis zulegen konnte. Hier trugen vor allem die guten Geschäftsbeziehungen zu verschiedenen Auftraggebern dazu bei. Die gestiegene Bauleistung sowie die besseren Margen durch die gute Auslastung der Bauwirtschaft insgesamt spiegelt sich auch im erzielten Ergebnis nach Steuern in Höhe von T€ 1.809 und ein Jahresüberschuss von T€ 1.769 wieder, was damit rund T€ 1.210 deutlich über dem Vorjahresergebnis liegt.

	2016	2017	2018	2019	2020
Bauleistung	100,0 %	100,0 %	100,0 %	100,0 %	100,0 %
Materialkostenquote	56,3 %	59,0 %	56,3 %	57,3 %	54,2 %
Personalkostenquote	31,0 %	29,0 %	33,4 %	28,8 %	26,9 %
Betriebsergebnis	2,9 %	2,6 %	1,1 %	3,0 %	8,0 %
Betriebsrentabilität (ROI)	8,2 %	9,0 %	3,6 %	11,5 %	22,6 %
Eigenkapitalrentabilität	19,9 %	17,1 %	2,8 %	21,5 %	43,7 %

Die Bauleistung umfasst die Umsatzerlöse sowie die Bestandsveränderungen bei den noch nicht abgerechneten Bauleistungen.

Die Materialkosten betreffen die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie für bezogene Fremdleistungen. Zur Ermittlung der Materialkostenquote werden die Materialkosten in Beziehung zur Bauleistung gesetzt.

Im laufenden Geschäftsjahr ist vor allem der Anteil an Fremdleistungen im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Dies ist vor allem darauf zurück zu führen das verschiedenen Leistungen welche in den Vorjahren komplett über Drittfirmen ausgeführt wurden, in 2020 selbst ausgeführt wurden um so die interne Wertschöpfung zu erhöhen. Dabei wurde dann die Leistung mit eigenem Personal ausgeführt und die Materialien selbst bezogen. Deshalb liegen die Roh- Hilfs- und Betriebsstoffe über dem Vorjahresniveau

Die Personalkosten betreffen die Löhne und Gehälter sowie die sozialen Abgaben und die Aufwendungen für Altersversorgung. Zur Ermittlung der Personalkostenquote werden die Personalkosten in Beziehung zur Bauleistung gesetzt.

Die Personalkosten sind dabei im Geschäftsjahr gesunken. Dies ist vor allem auf den Weggang eines Bauleiters sowie dem Pensionseintritt eines Geschäftsführers zurückzuführen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Vergleich zum Vorjahr stärker gestiegen. Dies ist vor allem auf die Wertberichtung von strittigen Forderungen aus den Vorjahren zurückzuführen. Die Wertberichtung wurde aufgrund aktueller Einschätzungen zu den Erfolgschancen in der Durchsetzung der bestehenden Forderungen notwendig.

Das Betriebsergebnis wird in Relation zur Bauleistung wiedergegeben. Betriebsergebnis sind die Positionen 1. bis 8. gemäß § 275 Abs. 2 HGB.

Zur Ermittlung der Betriebsrentabilität (ROI) wird das Betriebsergebnis in Relation zum betriebsnotwendigen Vermögen gesetzt. Das betriebsnotwendige Vermögen umfasst das Sachanlagevermögen, das Vorratsvermögen, die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die flüssigen Mittel.

Zur Ermittlung der Eigenkapitalrentabilität wird der Jahresüberschuss in Relation zum bilanziellen Eigenkapital gesetzt.

Die aktuelle Auftragslage ist sehr positiv zu beurteilen. Nahezu der gesamte Auftragsbestand für 2021 ist bereits vertraglich gesichert und auch für das Geschäftsjahr 2022 konnte bereits ein großer Teil gesichert werden.

Darstellung der Finanzlage

Im Geschäftsjahr 2020 konnte durch die positiven Erträge sowie ein aktives Cashmanagement gestützt auf Vorauszahlungen und stärkere Kontrolle der Rechnungsstellung eine deutliche Verbesserung der Liquidität erreicht werden. Wie aus der unten dargestellten Kapitalflussrechnung zu erkennen ist, ist trotz der höchsten Investitionsaktivität der letzten 5 Jahre der höchste Zuwachs des Finanzmittelfonds, ebenfalls der letzten 5 Jahre, zu verzeichnen. Darüber hinaus wurden durch die gute liquide Situation auch die Geldmarktkredite reduziert.

Die Kapitalflussrechnung wurde im ab dem Jahr 2017 auf DRS 21 umgestellt, aus diesem Grund sind die Zahlen des Jahres 2016 nur bedingt vergleichbar:

	2016 T€	2017 T€	2018 T€	2019 T€	2020 T€
Cash - Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	1.936	1.599,2	990,5	2.797	4.406
Cash - Flow aus der Investitionstätigkeit	./. 931	./. 771,5	./. 1.011,1	./. 1.363	./. 1.394
Cash - Flow aus der Finanzierungstätigkeit	./. 840	./. 1.264,6	-/. 271,7	./. 1.085	./. 229
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds	165	./. 436,9	./. 292,3	349	2.783

Bei der Kapitalstruktur wurde vor allem das Fremdkapital durch Eigenkapital sowie Vorauszahlungen von Auftraggebern abgelöst. Zu Beginn der Corona Krise wurde ein Darlehen über die KFW Bank über 600 TEUR als Sicherheitsmaßnahme abgeschlossen. Im Verlauf der Coronazeit zeigte sich allerdings das ein Zahlungsengpass nicht eingetreten ist und die positive Kapitalsituation sich in 2020 fortsetzt. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhten sich die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um rd. 389 T€. Liquiditätsengpässe für das laufende Geschäftsjahr sind nicht zu erwarten, da derzeit rd. 4 Mio. € an Kreditlinien durch Banken zugesagt sind, welche aktuell nicht ausgenutzt werden müssen, und auch kurzfristig für ausreichend Liquidität sorgen können.

Die Investitionen im laufenden Geschäftsjahr beziehen sich neben den notwendigen Ersatzinvestitionen von LKW´s, Baggern, Mauersteinkränen, Stromaggregaten, Mannschaftsbussen und PKW`s in 2020 vor allem auch auf die Neuanschaffung von Kränen, Bagger und Schalungsmaterial welche zur Erweiterung des Anlagevermögens dienen soll.

Dieses erhöhte Investitionsverhalten wird voraussichtlich im folgenden Geschäftsjahr weiter verfolgt um den Stamm des Anlagevermögens sukzessive zu modernisieren und zu erweitern. Außerdem ist geplant die Technische Unterstützung im Softwarebereich voranzutreiben. Die Vermögensgegenstände werden dabei soweit möglich mit Eigenmitteln finanziert.

	2016 T€	2017 T€	2018 T€	2019 T€	2020 T€
Immaterielle Vermögensgegenstände	35	88	7	2	2
Sachanlagen	936	800	1.045	1.455	831
Finanzanlagen	0	0	0	0	0
Gesamt	971	888	1.052	1.457	833

Darstellung der Vermögenslage

Die Vermögens- und Kapitalstruktur hat sich vor allem stärker in Richtung Eigenkapital verändert. Es wurde zwar zusätzliches Fremdkapital als Sicherungsmaßnahme aufgenommen weshalb absolut das Fremdkapital gestiegen ist, durch das gute Ergebnis und das aktive Cashmanagement konnte aber die Eigenkapitalquote gestärkt werden und die Fremdkapitalquote relativ reduziert werden. Auf Vermögensseite wurde durch die Investition in das Anlagevermögen der Trend der letzten Jahre fortgesetzt und die Anlagenintensität auf Vorjahresniveau gehalten. Dieser Stand wird auch in den folgenden Jahren erwartet.

Aufgrund des aktiven Cashmanagements konnten die Vorräte durch die erhaltenen Anzahlungen auf in Ausführung befindliche Bauaufträge reduziert werden. Die Forderungen sind gleichzeitig durch ein Darlehen an ein verbundenes Unternehmen gestiegen. Hier wird im Geschäftsjahr 2021 das Darlehen und damit die Forderung weiter steigen.

	2016	2017	2018	2019	2020
Vermögensintensitäten
Anlagenintensität	23,7 %	25,6 %	28,3 %	28,8 %	25,5 %
Vorratsintensität	13,3 %	17,9 %	21,3 %	10,8 %	7,5 %
Forderungsintensität	39,3 %	33,6 %	40,9 %	49,9 %	41,5 %
Kapitalstrukturkennzahlen
Eigenkapitalquote	17,8 %	20,6 %	20,0 %	22,8 %	27,3 %
Langfristiges Fremdkapital	17,0 %	17,6 %	23,5 %	22,9 %	19,3 %
Kurzfristiges Fremdkapital	65,3 %	61,8 %	56,6 %	54,4 %	53,4 %

Zur Ermittlung der Vermögensintensitäten und der Kapitalstrukturkennzahlen wurden die jeweiligen Bilanzposten in Relation zur Bilanzsumme gesetzt. Die erhaltenen Anzahlungen wurden dabei vom Vorratsvermögen abgesetzt.

Als mittel- und langfristiges Fremdkapital wurden die Pensionsrückstellungen sowie die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen jeweils mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr angesetzt. Die langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen wurden berücksichtigt.

d) Gesamtaussage

Anhand der zuvor dargestellten Zahlen bestätigt sich das Bild eines sehr positiven Geschäftsjahres 2020 und einer guten Ausgangslage für das Geschäftsjahr 2021. Die bereits in 2018 umgesetzte Umstrukturierungen im Bereich des Hochbaus erzielen die erwarteten Resultate was sich im guten Ergebnis widerspiegelt. Durch das aktive Cashmanagement konnte die Finanzlage und die entsprechenden Liquiditätskennzahlen konstant verbessert werden und mit den gezielten Investitionen in unternehmenswichtige Anlage- und Investitionsgüter wird in die Modernisierung und Zukunftsfähigkeit des Unternehmens investiert. Gepaart mit der gesteigerten Kundenbindung welche gezielt weiterverfolgt wird, ist die Hans Schneider Bauunternehmung gut auf die folgenden Geschäftsjahre eingestellt.

3. Prognosebericht

Durch die bereits in 2020 in Deutschland aufgetretene Corona Pandemie ist eine Prognose für das Geschäftsjahr relativ ungewiss. Die weiterhin gute Auftragslage und die hohe Anzahl an bestehenden Aufträgen geben allerdings ein verhalten positives Bild. Getrübt wird dieses vor allem durch eine insgesamt eher negative Stimmungslage der gesamten Branche sowie die aktuelle Ausnahmesituation der Materialwirtschaft. Als Auswirkung der Corona Pandemie in der Industrie und der Weltwirtschaft ist in den elementaren Handelswaren Holz und Kunststoff aktuell eine extreme Knappheit aufgetreten wodurch teilweise Baustellen nicht mit den benötigten Materialien beliefert werden können, oder Waren nur zu deutliche höheren Preisen bezogen werden können. Die Auswirkung dieser Situation sowie die Dauer dieses Ausnahmezustandes ist aktuell noch nicht absehbar. Ein ähnlicher Engpass besteht im Bereich der Nachunternehmer und Fremdleistungen. Der seit mehreren Jahren sich zuspitzende Fachkräftemangel führt verstärkt dazu das der Einkauf von Fremdleistungen eine immer größerer Herausforderung darstellt. Aus diesem Grund wird für das laufende Geschäftsjahr mit höheren Materialaufwand insgesamt gerechnet. Die Lösung dieses Engpasses stellt dabei die maßgebliche Komponente für das Geschäftsergebnis dar.

Auf Auftragsseite ist allerdings nicht davon auszugehen, dass ein größerer Einbruch stattfindet. Der Bedarf nach Wohnungsraum vor allem in den Ballungszentren besteht weiterhin in erheblichem Maße. Daher wird eine Bauleistung auf Vorjahresniveau erwartet. Bei den Beschäftigtenzahlen wird von einem gleichbleibenden Durchschnitt ausgegangen, allerdings mit der Tendenz zur Reduzierung der Beschäftigtenzahlen, da in den nächsten Jahren ältere Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, deren Stellen nicht nachbesetzt werden. Die Kostenstruktur wird voraussichtlich vor allem durch die erheblichen Lohnfortzahlungen durch Corona Ausfälle geprägt sein. Da diese zu Lasten der Unternehmen im Quarantänefall abgewickelt werden, ist zu erwarten das die Personalkosten auch in 2021 in diesem Bereich steigen werden. Durch die gute Ausgangssituation mit guter Auslastung und guten Margen ist davon auszugehen das im Hinblick auf das Geschäftsergebnis für 2021 ein gutes Ergebnis erzielt wird, welches allerdings unter dem sehr guten Ergebnis in 2020 liegen wird. Auch das Investitionsverhalten wird ähnlich hoch wie 2020 liegen. Bezüglich der Finanzierung wurde zu Beginn der Corona Pandemie als Sicherheit ein Zinsvergünstigtes KFW Darlehen zur Vorsorge für eventuelle Zahlungsverzögerungen oder Zahlungsausfällen bei Auftraggebern abgeschlossen, welches sich im Laufe des Geschäftsjahres 2020 aber als reine Vorsichtsmaßnahme darstellte und nicht benötigt wurde. Für 2021 werden voraussichtlich kleinere Maschinenfinanzierungen aufgenommen. Weitere Fremdfinanzierungsaktivitäten sind für das Geschäftsjahr nicht geplant.

Die Planung geht somit von einer zum Vorjahr leicht gesunkenen Bauleistung von 34,1 Mio. € aus bei einem niedrigeren Ergebnis als in 2020. Insgesamt wird ein EBIT im Verhältnis zur Bauleistung von 4,2 % erwartet, welches somit unter dem erzielten Ergebnis von 2020 liegt.

4. Chancen- und Risikobericht

Die Risikenprüfung der Hans Schneider Bauunternehmung ergab keine bestandsgefährdente Risiken. Das größte Risiko des laufenden Geschäftsjahres 2021 liegt in der Materialpreisentwicklung welche eine Auswirkung der Corona Pandemie auf die Industrie darstellt. Nach aktueller Einschätzung zum Erstellungszeitpunkt besteht hier die Erwartung das diese Entwicklung bis Ende des Jahres sich wieder normalisiert hat. Die größten Engpässe konnten durch größere Lagerhaltung, frühzeitigen Einkauf sowie eine gute Vertragsgestaltung allerdings weitestgehend abgefedert werden.

Verschiedene mittlere Risiken bestehen dauerhaft aufgrund der Branche, sowie des Marktumfeldes. Diese liegen unter anderem in der grundsätzlich hohen Arbeitsbelastung der Mitarbeiter, welche aufgrund der guten Auftragslage resultiert. Hier besteht das Risiko das vereinzelt Mitarbeiter überlastet sein können. Externe Risiken bestehen außerdem dadurch, dass durch die Überlastungen von Behörden und Fachingenieuren kein optimaler Projektablauf gewährleistet ist und es zu Verzögerungen kommt.

Chancen bestehen intern in der weiteren Verfolgung der internen Prozessoptimierung und dem Ausbau einer verbesserten IT Infrastruktur wodurch ein besserer Projektablauf gewährleistet und dadurch die Effizienz gesteigert werden soll. Extern besteht die Chance, dass aufgrund der hohen Nachfrage von Bauleistungen ebenfalls der Preiskampf reduziert wird und sich dadurch die Margen der einzelnen Bauvorhaben steigern.

Merxheim, den 04. Juni 2021

Gez. Johannes Schneider, Geschäftsführer

Gez. Michel Schneider, Geschäftsführer

Bilanz

Aktiva

	31.12.2020 EUR	31.12.2019 EUR
A. Anlagevermögen	3.806.051,92	3.286.081,42
I. sonstige immaterielle Vermögensgegenstände	3.135,00	17.518,50
II. Sachanlagen	3.802.786,92	3.268.432,92
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	107.295,92	117.411,92
2. technische Anlagen und Maschinen	1.629.950,50	1.326.820,50
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.065.540,50	1.824.200,50
III. Finanzanlagen	130,00	130,00
B. Umlaufvermögen	11.067.786,66	8.080.982,45
I. Vorräte	1.121.563,49	1.233.900,90
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	6.183.095,25	5.703.122,29
1. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	1.365.488,13	744.923,44
III. Wertpapiere	0,00	164.000,00
IV. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	3.763.127,92	979.959,26
C. Rechnungsabgrenzungsposten	37.657,23	62.071,00
Bilanzsumme, Summe Aktiva	14.911.495,81	11.429.134,87
Passiva
	31.12.2020 EUR	31.12.2019 EUR
A. Eigenkapital	4.074.679,46	2.605.358,22
I. gezeichnetes Kapital	653.400,00	653.400,00
II. Gewinnrücklagen	1.000.000,00	1.000.000,00
III. Gewinnvortrag	651.958,22	392.673,15
IV. Jahresüberschuss	1.769.321,24	559.285,07
B. Rückstellungen	5.368.054,56	4.226.473,05
C. Verbindlichkeiten	5.468.761,79	4.597.303,60
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	1.343.484,78	954.579,94
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	1.020.778,00	187.262,13
Bilanzsumme, Summe Passiva	14.911.495,81	11.429.134,87

Gewinn- und Verlustrechnung

	1.1.2020 - 31.12.2020 EUR	1.1.2019 - 31.12.2019 EUR
1. Rohergebnis	16.893.095,96	14.929.011,61
2. Personalaufwand	9.395.367,57	9.756.279,52
a) Löhne und Gehälter	6.962.554,82	7.152.168,59
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	2.432.812,75	2.604.110,93
davon für Altersversorgung	161.651,73	225.451,19
3. Abschreibungen	1.014.557,72	923.616,61
a) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	1.014.557,72	923.616,61
4. sonstige betriebliche Aufwendungen	3.706.913,43	3.235.975,51
davon Aufwendungen nach Artikel 67 Absatz 1 und 2 EGHGB	8.572,00	8.572,00
5. Erträge aus Beteiligungen	2,28	4,23
6. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	21.309,83	16.101,25
davon aus verbundenen Unternehmen	7.733,48	4.014,94
davon aus Abzinsung	0,00	1.380,00
7. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	175.530,98	175.641,84
davon aus Abzinsung	66.029,00	66.906,00
8. Aufwendungen aus Verlustübernahme	624,52	212,64
9. Steuern vom Einkommen und Ertrag	812.777,11	268.397,71
10. Ergebnis nach Steuern	1.808.636,74	584.993,26
11. sonstige Steuern	39.315,50	25.708,19
12. Jahresüberschuss	1.769.321,24	559.285,07

Anhang

1. Allgemeine Angaben und Erläuterungen zum Jahresabschluss:

Die Firma Hans Schneider Bauunternehmung GmbH hat ihren Sitz in Merxheim und ist eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Bad Kreuznach mit der Registernummer HRB 1828.

Die Hans Schneider Bauunternehmung GmbH, Merxheim, (HS-GmbH) hat ihren Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2020 unter Beachtung der deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Vorschriften des Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung aufgestellt.

Die Gesellschaft ist eine mittelgroße Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 2 HGB.

Die Aufstellung des Jahresabschlusses erfolgt in Euro, die Beträge im Anhang wurden zwecks Übersichtlichkeit in Tausend Euro (TEUR) angegeben.

2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden:

Bei der Aufstellung der Bilanz hat die Gesellschaft die Bilanzform im Sinne des § 266 HGB gewählt. Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren ausgestellt. Die Gliederung entspricht § 275 Abs. 2 HGB.

Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen sind mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten vermindert um planmäßige Abschreibungen über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer angesetzt.

Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskoten von bis zu € 800,00 werden im Jahr der Anschaffung vollständig abgeschrieben. In der Entwicklung des Anlagevermögens wird ein fiktiver Abgang gezeigt.

Die Finanzanlagen sind mit den Anschaffungskosten bewertet.

Die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe erfolgte mit den Anschaffungskosten bzw. mit niedrigeren Tages- oder Wiederbeschaffungskosten. Für Kleinteile wurde gem. § 240 Abs. 3 HGB ein Festwert angesetzt.

Die in Ausführung befindlichen Bauaufträge sind mit den Herstellkosten bewertet. Die Herstellungskosten umfassen die Einzelkosten, angemessene Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie Verwaltungsgemeinkosten. Das Niederstwertprinzip wurde durch Berücksichtigung angemessener Abschläge unter Beachtung des Baufortschritts anhand der Leistungsmeldungen pro Baustelle beachtet.

Die Gesellschaft hat gemäß § 268 Abs. 5 HGB Abschlagszahlungen für erbrachte und vom Auftraggeber geprüfte Bauleistungen sowie erhaltene Anzahlungen offen von den Vorräten abgesetzt, soweit diesen Zahlungen bilanziell entsprechende Bestände gegenüberstehen. Nur soweit eine erhaltene Abschlagszahlung den Wert der in Ausführung befindlichen Bauaufträge übersteigt, wird diese Zahlung als erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen unter den Verbindlichkeiten passiviert.

Grundlage der Abschlagszahlungen sind vom Auftraggeber geprüfte Abschlagsrechnungen für erbrachte Teilleistungen. Die zur Rechnungslegung notwendigen Feststellungen der Teilleistungen erfolgen gemeinsam mit dem Auftraggeber.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert bilanziert. Erkennbaren Einzelrisiken wird durch Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Für das allgemeine Kreditausfallrisiko wird eine Pauschalwertberichtigung in Höhe von 2,00 % (i. Vj. 2,0 %) auf die nicht einzelwertberichtigten Forderungen gebildet.

Die flüssigen Mittel wurden mit dem Nennwert angesetzt.

Das Eigenkapital wurde zum Nennwert bewertet.

Rückstellungen werden mit dem nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag angesetzt und tragen den ungewissen Verbindlichkeiten und den erkennbaren Risiken in angemessenem Umfang Rechnung. Längerfristige Rückstellungen werden abgezinst. Neu gebildete Rückstellungen werden nach der Bruttomethode eingebucht.

Soweit Vermögensgegenstände (Rückdeckungsversicherungen) dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind und zur Rückdeckung der Pensionsverpflichtungen dienen, werden diese gemäß § 246 Abs. 2 S. 2 HGB mit der Pensionsrückstellung verrechnet. Der Ansatz der Aktivwerte der Rückdeckungsversicherungen erfolgt gemäß § 255 Abs. 4 S. 3 HGB.

Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag bilanziert.

3. Erläuterungen zur Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung:

3.1 Erläuterungen zur Bilanz

Die Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2020 ist in dem beigefügten Anlagenspiegel (Anlage zum Anhang) dargestellt.

Ab dem 01.01.2017 besteht eine Konzernstruktur mit der Schneider Bau-Holding GmbH & Co. KG als Mutterunternehmen. Der Ausweis von Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen der Schneider-Bau-Gruppe, soweit die Anteile von der Schneider Bau-Holding GmbH & Co. KG gehalten werden, erfolgt unter den Forderungen gegen verbundene Unternehmen bzw. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen. Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber dem gleichen verbundenen Unternehmen, werden bei gleicher Fristigkeit saldiert ausgewiesen. Die Forderungen resultieren i. H. v. TEUR 638 aus Lieferungen und Leistung (i. Vj. TEUR 745) und i. H. v. TEUR 727 (i. Vj. TEUR 0) aus gegebenen Darlehen. Die Darlehen haben in Höhe von TEUR 2 eine Laufzeit kleiner einem Jahr, i. H. v. 725 TEUR eine Laufzeit größer einem Jahr und i. H. v. TEUR 321 eine Laufzeit größer 5 Jahre. Darin enthalten sind Forderungen aus Darlehen i. H. v. 477 TEUR gegenüber der Gesellschafterin, davon haben 475 TEUR eine Laufzeit größer einem Jahr und 321 TEUR größer 5 Jahren.

Von den erhaltenen Anzahlungen sind TEUR 3.649 erhaltene Anzahlungen von verbundenen Unternehmen.

Sonstige Vermögensgegenstände in Höhe von TEUR 540 (i. Vj. TEUR 494) haben eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr. Es handelt sich dabei mit TEUR 539 (i. Vj. TEUR 493) um den Aktivwert einer Rückdeckungsversicherung, die die Voraussetzungen zur Saldierung mit der Pensionsrückstellung gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB nicht mehr erfüllt. Weiterhin bestehen kurzfristige Darlehen in Höhe von TEUR 431 an eine den Gesellschaftern der Schneider Bau Holding GmbH & Co. KG nahestehende Gesellschaft.

Unter den sonstigen Vermögensgegenständen sind Forderungen aus Bau-Arbeitsgemeinschaften in der Rechtsform von Gesellschaften bürgerlichen Rechts nach Berücksichtigung von Wertberichtigungen in Höhe von TEUR 21 (i. Vj. TEUR 162) enthalten.

Das gezeichnete Kapital von TEUR 653 war am Bilanzstichtag in voller Höhe eingezahlt.

Der Gewinnvortrag aus dem Vorjahr setzt sich aus vergangenen Gewinnvorträgen sowie dem Jahresüberschuss des Vorjahres abzüglich einer Gewinnausschüttung von TEUR 300 zusammen.

Die Bewertung der Pensionsrückstellung erfolgte gemäß § 253 Abs. 1 Satz 2 HGB nach der PUC - Methode mit einem Rechnungszinssatz von 1,60 % p. a. (i. Vj. 1,97 % p. a.) unter der pauschalen Annahme einer Restlaufzeit der Pensionszusage von 15 Jahren. Zukünftige Gehaltstrends sind aufgrund der individualvertraglichen Regelung nicht zu berücksichtigen. Als biometrische Rechnungsgrundlagen wurden die "Richttafeln 2018 Heubeck RT 2018G" verwendet.

Der sich durch die geänderte Ermittlung des durchschnittlichen Marktzinssatzes vom 7-Jahresdurchschnitt hin zum 10-Jahresdurchschnitt ergebende Unterschiedsbetrag ist gemäß § 253 Abs. 6 HGB ist ausschüttungsgesperrt und beträgt zum 31.12.2020 TEUR 219.

Die Gesellschaft verteilt den Unterschiedsbetrag aus der erstmaligen Anwendung des BilMoG in Höhe von TEUR 129 auf bis zu 15 Jahren (Art. 67 Abs. 1 EGHGB). Im Geschäftsjahr 2020 wurde der Unterschiedsbetrag, wie im Vorjahr, in Höhe von TEUR 9 der Pensionsrückstellung zugeführt. In Höhe von TEUR 34 wurde die Pensionsrückstellung noch nicht erhöht.

Der Ansatz der Pensionsrückstellungen erfolgt unter Saldierung der verrechnungsfähigen Aktivierungswerte aus Rückdeckungsversicherungen bzw. der auf einen nur mit Verfügungszustimmung des Pensionsempfängers eingerichteten Bankkonto liegenden ausgezahlten Rückdeckungsversicherungsbeträge, die als Rentenversicherung rückgesichert werden. Der Erfüllungsbetrag der Pensionsverpflichtung zum 31. Dezember 2020 beträgt TEUR 2.298 (i. Vj. TEUR 2.204) und die Summe der Aktivwerte der Rückdeckungsversicherung bzw. der Bankbeträge für die rückgesicherte Rentenversicherung beträgt TEUR 634 (i. Vj. TEUR 588). Eine nicht verpfändete Rückdeckungsversicherung ist unter den sonstigen Vermögensgegenständen ausgewiesen (vgl. vorstehend).

Eine Übersicht der Verbindlichkeiten wird im folgenden Verbindlichkeitsspiegel dargestellt.

	Restlaufzeit davon
	Bis 1 Jahr TEUR	Über 1 Jahr TEUR	davon > 5 Jahre TEUR	Gesamt TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber KI	589	754	0	1.343
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	846	175	0	1.021
Verbindlichkeiten gesamt:	4.227	1.242	0	5.469

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind durch Grundschulden, Sicherungsübereignungen von Fahrzeugen und Maschinen, selbstschuldnerische Bürgschaften der Gesellschafterin und ihrer Kommanditisten sowie Bürgschaften und Mithaftung verbundener Unternehmen und einer Bankengleichbehandlungserklärung besichert. Für die restlichen Verbindlichkeiten bestehen keine Sicherheiten.

Von den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen u. a. gegenüber der Gesellschafterin Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 785 (i. Vj. TEUR 187), die sich aus Forderung/Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 350 (i. Vj. Forderung TEUR 5) aus Lieferungen und Leistungen, TEUR 435 (i. Vj. 509) aus umsatzsteuerlicher Organschaft sowie im Vorjahr aus einer saldierten Darlehensforderung i. H. v. TEUR 317 zusammensetzen.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen größer 1 Jahr betreffen die von der Gesellschaft im Rahmen der zu beachteten Gewährleistungsfrist offene Sicherheitseinbehalte.

Unter den sonstigen Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten aus Steuern in Höhe von 221 TEUR (i. Vj. 251 TEUR) und im Rahmen der sozialen Sicherheit in Höhe von 39 TEUR (i. Vj. 60 TEUR) enthalten.

Gegenüber den verbundenen Unternehmen Schneider Bau Generalunternehmer GmbH, Schneider Bau GmbH und Schneiderman GmbH besteht eine gesamtschuldnerische Mitverpflichtung für die Kreditlinie eines Kontokorrentkontos. Dieses Konto weist per 31. Dezember 2020 Guthaben aus. Aus diesem Grund ist mit einer Inanspruchnahme nicht zu rechnen.

3.2 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Umsatzerlöse wurden im Inland erzielt, davon entfallen auf den Bereich Tiefbau 23 % (i. Vj. 38 %) und den Bereich Hochbau 75 % (i. Vj. 59 %) und auf Dienstleistungen 2 %. (i. Vj. 3 %).

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten periodenfremde Erträge von TEUR 625 (i. Vj. TEUR 238). Diese betreffen im Wesentlichen mit TEUR 245 (i. Vj. TEUR 10) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen, mit TEUR 110 (i. Vj. TEUR 141) Erträge aus der Auflösung von Einzelwertberichtigungen, mit TEUR 120 (i. Vj. TEUR 20) Gewinn aus Anlagenverkäufen, mit TEUR 116 (i. Vj. TEUR 40) Erträge aus ausgebuchten Verbindlichkeiten aus Vorjahren, sowie mit TEUR 2 (i. Vj. TEUR 0) Erträge aus der Auflösung von Pauschalwertberichtigungen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten mit TEUR 33 (i. Vj. TEUR 116) periodenfremde Aufwendungen. Davon betreffen im Wesentlichen TEUR 32 (i. Vj. TEUR 21) Rechnungen für Vorjahre und TEUR 1 (i. Vj. TEUR 94) Verluste aus dem Anlagenverkauf.

Die sonstigen Zinsen und ähnliche Erträge enthalten Zinserträge gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 8 (i. Vj. TEUR 4).

Die Zinsen und ähnliche Aufwendungen enthalten Zinsaufwand gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 1 (i. Vj. TEUR 8).

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag beinhalten im Wesentlichen Gewerbesteuer aus dem Geschäftsjahr 2020 in Höhe von TEUR 344 sowie Körperschaftssteuer incl. Solidaritätszuschlag für das Geschäftsjahr 2020 in Höhe von TEUR 430.

Der sich nach der Handelsbilanz ergebende Steueraufwand entspricht dem Steueraufwand in der Steuerbilanz, da zum Stichtag keine passiven latenten Steuern zu bilden sind und die aktivierungsfähigen aktiven latenten Steuern aufgrund voneinander abweichenden Wertansätze der Pensions-, Jubiläums- und Archivierungsrückstellung in Handels- und Steuerbilanz gem. § 274 Abs. 1 HGB nicht aktiviert worden.

4. Sonstige finanzielle Verpflichtungen:

Von der Schneider Bau Holding GmbH & Co.KG hat die Gesellschaft Büroräume bis auf unbestimmte Zeit angemietet. Die dadurch bestehenden sonstigen finanziellen Verpflichtungen betragen zum Bilanzstichtag TEUR 80.

Ferner hat die Gesellschaft von der Schneider Bau Holding GmbH & Co.KG eine Werkstatt, eine Lagerfläche sowie weitere Büroräume angemietet. Aus der dafür zu zahlenden Pacht und Miete ergibt sich zum 31.12.2020 eine zukünftige finanzielle Verpflichtung von insgesamt TEUR 76.

Außerdem hat die Gesellschaft von der Schneider Bau Holding GmbH & Co.KG weitere Büroräume in Wiesbaden angemietet. Aus der dafür zu zahlenden Miete ergibt sich zum 31.12.2020 eine zukünftige finanzielle Verpflichtung von insgesamt TEUR 99.

Des Weiteren hat die Gesellschaft von der Schneider Bau GmbH Archivräume angemietet. Hieraus ergibt sich zum 31.12.2020 eine zukünftige finanzielle Verpflichtung TEUR 12.

Weiterhin hat die Gesellschaft von fremden Dritten Lagerflächen angemietet. Die dadurch bestehenden zukünftigen sonstigen finanziellen Verpflichtungen betragen zum 31.12.2020 TEUR 10.

Die sich aus den Leasingverträgen für PKW, LKW und BGA ergebenen sonstigen finanziellen Verpflichtungen betragen TEUR 148.

Insgesamt ergeben sich somit sonstige finanzielle Verpflichtungen in Höhe von TEUR 424, welche einen Barwert (Abzinsungssatz 0,44 %) in Höhe von TEUR 422 ergeben.

Die Gesellschaft hat Haftungsverhältnisse in Form von Eventualverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 6.021 TEUR durch von Versicherungen übernommene Gewährleistungsbürgschaften, sowie andere im Rahmen der Bauabwicklung notwendigen Bürgschaften. Außerdem haftet sie gesamtschuldnerisch für andere Unternehmen der Schneider-Gruppe in Höhe von 11.033 TEUR.

Das Risiko der Inanspruchnahme wird als gering eingeschätzt, es handelt sich um branchenübliche Sicherheiten. Eigene Verpflichtungen aus diesem Avalrisiko lagen zum Bilanzstichtag nicht vor.

Es bestehen Bürgschaften zugunsten eines verbundenen Unternehmens i. H. v. TEUR 2.400. Aufgrund der guten Liquiditäts- und Bilanzsituation des Unternehmens ist mit einer Inanspruchnahme nicht zu rechnen.

Die Gesellschaft haftet aus der Beteiligung an Arbeitsgemeinschaften, entsprechend der Haftungsregelung für BGB-Gesellschaften, gesamtschuldnerisch.

5. Sonstige Angaben:

Die Gesellschaft ist anteilig an den Bau-Arbeitsgemeinschaften ", "ARGE Replace Hainerberg ACP" (mit 18,13 %), "ARGE Wörrstadt - Hinter der Bahn, Kaiserslautern (mit 44,5 %), "ARGE Pfaffen-Schwabenheim (mit 47,9 %) alle in der Rechtsform der Gesellschaft des bürgerlichen Rechts - beteiligt.

Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl der Gesellschaft gliedert sich wie folgt:

	2020	2019
Gewerbliche Arbeitnehmer	100	102
Angestellte	54	54
	154	156

Darin enthalten sind 15 gewerbliche Auszubildende (Vorjahr 15) und 9 angestellte Auszubildende (Vorjahr 9).

Als Geschäftsführer waren im Berichtsjahr 2020 bestellt:

Herr Bruno Schneider, 55566 Bad Sobernheim, Maurermeister (bis 30.06.2020)

Herr Johannes Schneider, 55568 Staudernheim, Bauingenieur

Herr Michel Schneider, 55571 Odernheim, Bachelor of arts in international Management

Die Gesellschaft hat von der Schutzklausel gemäß § 286 Abs. 4 HGB Gebrauch gemacht.

Die Geschäftsführung schlägt der Gesellschafterversammlung vor, den Jahresüberschuss auf neue Rechnung vorzutragen.

Merxheim, 04. Juni 2021

Gez. Michel Schneider, Geschäftsführer

Gez. Johannes Schneider, Geschäftsführer

Anlagespiegel

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	Stand 01.01.2020 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	Stand 31.12.2020 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	235.996,86	2.280,00	8.682,79	229.594,07
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	290.508,38	0,00	0,00	290.508,38
2. Technische Anlagen und Maschinen	6.116.634,49	736.619,04	482.217,67	6.371.035,86
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	4.895.935,36	830.698,09	235.737,42	5.490.896,03
Sachanlagen gesamt	11.303.078,23	1.567.317,13	717.955,09	12.152.440,27
III. Finanzanlagen
1. Genossenschaftsanteile	130,00	0,00	0,00	130,00
Finanzanlagen gesamt	130,00	0,00	0,00	130,00
Anlagevermögen gesamt	11.539.205,09	1.569.597,13	726.637,88	12.382.164,34

	Abschreibungen
	Stand 01.01.2020 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	Stand 31.12.2020 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	218.478,36	16.659,50	8.678,79	226.459,07
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	173.096,46	10.116,00	0,00	183.212,46
2. Technische Anlagen und Maschinen	4.789.813,99	432.854,04	481.582,67	4.741.085,36
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.071.734,86	554.928,18	201.307,51	3.425.355,53
Sachanlagen gesamt	8.034.645,31	997.898,22	682.890,18	8.349.653,35
III. Finanzanlagen
1. Genossenschaftsanteile	0,00	0,00	0,00	0,00
Finanzanlagen gesamt	0,00	0,00	0,00	0,00
Anlagevermögen gesamt	8.253.123,67	1.014.557,72	691.568,97	8.576.112,42

	Buchwerte
	Stand 31.12.2020 EUR	Vorjahr EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	3.135,00	17.518,50
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	107.295,92	117.411,92
2. Technische Anlagen und Maschinen	1.629.950,50	1.326.820,50
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.065.540,50	1.824.200,50
Sachanlagen gesamt	3.802.786,92	3.268.432,92
III. Finanzanlagen
1. Genossenschaftsanteile	130,00	130,00
Finanzanlagen gesamt	130,00	130,00
Anlagevermögen gesamt	3.806.051,92	3.286.081,42

Außerplanmäßige Abschreibungen beim Anlagevermögen und beim Umlaufvermögen zur Vorwegnahme künftiger Wertschwankungen

1.1.2020 - 31.12.2020

Die außerplanmäßigen Abschreibungen im Anlagevermögen betragen 0,00 EUR.

1.1.2019 - 31.12.2019

Die außerplanmäßigen Abschreibungen im Anlagevermögen betragen 10.000,00 EUR.

sonstige Berichtsbestandteile

Angaben zur Feststellung:

Der Jahresabschluss wurde am 15.06.2021 festgestellt.

Bestätigungsvermerk

In dem vorstehenden zur Offenlegung bestimmten verkürzten Jahresabschluss werden die größenabhängigen Erleichterungen gem. § 327 HGB zutreffend in Anspruch genommen. Zu dem vollständigen Jahresabschluss und dem Lagebericht haben wir folgenden Bestätigungsvermerk erteilt.

"Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Hans Schneider Bauunternehmung GmbH - bestehend aus der Bilanz zum 31.12.2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Hans Schneider Bauunternehmung GmbH für das Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31.12.2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Bad Kreuznach, 04.06.2021

Arcotas GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Niclas Reiniger, Wirtschaftsprüfer"