RWE Generation SE

Essen

Jahresabschluss mit Bericht zur Gleichstellung und Entgeltgleichheit nach EntgTranspG als Anlage des Lageberichts zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Inhalt

Bericht des Aufsichtsrats

Lagebericht 2022

1 Geschäfts- und Rahmenbedingungen

2 Wesentliche Vorgänge des Geschäftsjahres

3 Geschäftsentwicklung

4 Personal

5 Chancen und Risiken

6 Prognosebericht

7 Erklärung zur Unternehmensführung

Bilanz zum 31.12.2022

Gewinn- und Verlustrechnung vom 01.01.2022 bis 31.12.2022

Anhang für das Geschäftsjahr 2022

Organe

Entwicklung des Anlagevermögens

Aufstellung des Anteilsbesitzes

Bestätigungsvermerk

Bericht des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat der RWE Generation SE hat im Geschäftsjahr 2022 seine ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Er hat den Vorstand bei der Geschäftsführung laufend überwacht und beratend begleitet. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat in schriftlichen und mündlichen Berichten regelmäßig, umfassend und zeitnah über die Geschäftsentwicklung, die wirtschaftliche Lage einschließlich der Risikolage sowie wesentliche Vorgänge in der Gesellschaft informiert. Darüber hinaus hat der Vorstand bedeutsame Einzelvorgänge sowie Fragen der Unternehmensstrategie und der Unternehmenspolitik auch außerhalb der Sitzungen mit dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats beraten.

Im Berichtsjahr fanden drei ordentliche Aufsichtsratssitzungen statt. In Berichten des Vorstands wurden dem Aufsichtsrat die bedeutenden Geschäftsvorgänge im Unternehmen sowie bei den Beteiligungen vorgestellt und nach ausführlicher Beratung die erforderlichen Beschlüsse gefasst.

Im Vordergrund der Beratungen im Geschäftsjahr standen die Entwicklung der Geschäftsfelder der RWE Generation SE und die Lage des Unternehmens. In diesem Zusammenhang wurden weiterhin der steigende Wettbewerbs- und Ergebnisdruck in Folge der sog. Energiewende, die steigenden Energiepreise sowie die Auswirkungen auf die Kraftwerke des Unternehmens thematisiert. Weitere Beratungsschwerpunkte waren neben den Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Angriffskriegs auf die Ukraine auf das operative Geschäft insbesondere der Aufbau des Wasserstoff- und Batteriegeschäfts in Deutschland, UK und den Niederlanden und deren Förderungsmöglichkeiten. Thematisiert wurden zudem die energiepolitischen Rahmenbedingungen auf internationaler, europäischer sowie auf Bundes- und Landesebene. Hierzu zählen zum Beispiel das "Fit for 55-package" der EU zur Erreichung der europäischen Klimaschutzziele, die Verabschiedung der Kriterien zur EU-Taxonomie für Gas- und Kernenergie, die Reform des Europäischen Emissionshandels sowie die Aufhebung der Urgenda-Beschränkungen in den Niederlanden.

Andere ausführlich erörterte Themen waren neben dem laufenden Geschäft der RWE Generation SE und ihrer Beteiligungen die Unternehmensplanung für das Geschäftsjahr 2023 einschließlich der Vorschau für die Geschäftsjahre 2024 und 2025.

Darüber hinaus fanden Diversity- und Inclusionsprojekte sowie die Herausforderungen im Recruiting neuer Mitarbeiter besondere Beachtung.

Der Personalausschuss wurde im Berichtszeitraum zu vier Sitzungen einberufen und hat die ihm übertragenen Entscheidungen über personelle Angelegenheiten des Vorstands getroffen.

Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss und der Lagebericht der RWE Generation SE für das Geschäftsjahr 2022 sind unter Einbeziehung der Buchführung durch die am 23. Februar 2022 von der Hauptversammlung zum Abschlussprüfer gewählte und vom Aufsichtsrat beauftragte PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt am Main, Zweigniederlassung Essen, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. Jahresabschluss, Lagebericht und Prüfungsbericht des Abschlussprüfers sind den Mitgliedern des Aufsichtsrats rechtzeitig vor der Bilanzsitzung am 1. März 2023 zugeleitet worden.

Der Abschlussprüfer hat in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats über die wesentlichen Prüfungsergebnisse berichtet und zur Beantwortung von Fragen zur Verfügung gestanden. Der Aufsichtsrat hat das Prüfungsergebnis zustimmend zur Kenntnis genommen.

Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und den Lagebericht umfassend geprüft. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung sind Einwendungen nicht zu erheben. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2022 gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt.

Im Aufsichtsrat ist auf Seiten der Arbeitnehmervertreter Herr Leonhard Zubrowski zum 30. April 2022 als Mitglied und stellvertretender Vorsitzender aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Nachfolger wurde entsprechend der Vereinbarung zur Beteiligung der Arbeitnehmer nach Maßgabe des SE-Beteiligungsgesetzes das gewählte Ersatzmitglied Herr Christian Dirks mit Wirkung ab 1. Mai 2022. Als stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats wurde mit Wirkung ab 15. Juni 2022 Frau Dagmar Paasch gewählt.

Der Aufsichtsrat dankt den ausgeschiedenen Mitgliedern für ihre wertvolle Mitarbeit.

Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Betriebsvertretungen für die im Geschäftsjahr 2022 geleistete Arbeit Dank und Anerkennung aus.

1. März 2023

Der Aufsichtsrat

Dr. Markus Krebber, Vorsitzender

Lagebericht 2022

1 Geschäfts- und Rahmenbedingungen

Die RWE Generation SE (RWE Generation) ist eine europäische Aktiengesellschaft mit Sitz in Essen. Die Gesellschaft verantwortet die konventionelle Stromerzeugung mit Gas, Wasserkraft und Biomasse sowie die RWE Wasserstoffaktivitäten und führt Kraftwerke bzw. Kraftwerksgesellschaften in Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden und der Türkei. Der vorliegende Lagebericht und handelsrechtliche Jahresabschluss bezieht sich auf die rechtlich der RWE Generation zugeordneten Gas- und Wasserkraftwerke sowie Batteriespeicher in Deutschland.

Die Geschäftstätigkeit der RWE Generation beinhaltet den wirtschaftlichen Betrieb und die Instandhaltung ihrer Kraftwerke. Außerdem setzt die RWE Generation auf den Ausbau der Wasserstoffaktivitäten und Batteriespeicher sowie auf die Dekarbonisierung, die Bestandteil der konzernweiten Investitions- und Wachstumsstrategie "Growing Green" sind. Daneben bietet die Transformation der Energiewirtschaft Wachstumschancen auch in der konventionellen Stromerzeugung, wenn diese klimaschonend erfolgt. Daher will RWE Generation in den Bau klimaschonender Kraftwerke investieren, welche die schwankende Stromerzeugung aus Sonne und Wind ausgleichen können. Entscheidend ist dabei vor allem die Konzeption neuer flexibler Gaskraftwerke, die bereits von Beginn an einen späteren wasserstofffähigen Betrieb "H2-ready" berücksichtigen.

Zwischen der RWE Generation und der RWE AG, die 100 % der Unternehmensanteile hält, besteht ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag. Neben der körperschaft- und gewerbesteuerlichen Organschaft besteht mit der RWE AG ein umsatzsteuerliches Organschaftsverhältnis.

1.1 Konjunkturelle Entwicklung

Die globale Wirtschaftsleistung stieg 2022 nach ersten Schätzungen um ca. 3 % über das Vorjahresniveau. Das Bruttoinlandsprodukt in der Eurozone wird sich im vergangenen Jahr voraussichtlich ebenfalls um rund 3 % erhöht haben. Im Vergleich dazu wird für die Wirtschaftsleistung in Deutschland voraussichtlich im Jahresvergleich ein Anstieg um knapp 2 % erwartet. Die größte Volkswirtschaft des Euro-Währungsraumes ist wegen ihrer Abhängigkeit von Energieimporten besonders von den negativen Auswirkungen der hohen Energiepreise betroffen gewesen.

1.2 Energiemarkt

1.2.1 Witterung

Die Witterung spielt für die Energienachfrage und für die regenerative Erzeugung unseres Unternehmens eine wesentliche Rolle. Im vergangenen Jahr lagen die Durchschnittstemperaturen in Deutschland deutlich oberhalb der Werte des Vorjahres und oberhalb des langjährigen Mittelwertes. Das Windaufkommen in Deutschland befand sich 2022 deutlich über dem Vorjahreswert, jedoch unter dem langjährigen Mittel. Die solare Einstrahlung in Deutschland lag im Jahresverlauf oberhalb der des Vorjahres und ebenfalls oberhalb der Einstrahlung des langfristigen Mittels.

1.2.2 Strom- und Gasnachfrage

Vorläufige Berechnungen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) lassen darauf schließen, dass sich der Stromverbrauch in Deutschland 2022 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 3 % verringert hat. Wesentliche Gründe für diesen Rückgang sind die mildere Witterung im Vergleich zum Vorjahr und die drastisch gestiegenen Energiepreise. Die deutsche Gasnachfrage lag, nach ersten Schätzungen des BDEW, mit voraussichtlich gut 15 % unter dem Wert des Vorjahres. Diese Verbrauchsabnahme resultiert in erster Linie aus Einspareffekten aufgrund der stark gestiegenen Preise, in Verbindung mit höheren Temperaturen im Vorjahresvergleich.

1.2.3 Strompreise

Die Spotpreise an der Großhandels-Börse EEX sind im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahresdurchschnitt deutlich gestiegen und erhöhten sich um 243 % auf rund 235 €/MWh (Base-Kontrakt) bzw. um 227 % auf rund 239 €/MWh (Peak-Kontrakt). Die massive Verteuerung der Rohstoffpreise (insbesondere der Erdgas- und Kohlepreise) infolge des Krieges in der Ukraine sind als Haupteinflussfaktoren für diese Preisanstiege zu nennen.

1.2.4 Kohlepreise

Kohle wurde 2022 mit rund 278 $/t (API#2) auf dem europäischen Markt (ARA) gehandelt. Damit erhöhte sich der Preis um 238 % im Vergleich zum Vorjahr. Der deutliche Anstieg ist u.a. durch stark steigende Frachtraten und kurzfristige Sicherungskäufe aufgrund des Kohle Embargos der EU gegen Russland begründet. Der Preis für die Einfuhr von Kohle nach Deutschland erhöhte sich nach ersten Schätzungen um rund 261 %.

1.2.5 Gaspreise

Der Preis für Gasimporte nach Deutschland (BAFA-Preis) betrug 2022 rund 76 €/MWh und lag damit 292 % über den Preisen des Jahres 2021. Die Preise am niederländischen Spotmarkt TTF, dem kontinentaleuropäischen "Leitmarkt", lagen mit einem Durchschnittswert von rund 124 €/MWh etwa 264 % über dem entsprechenden Vorjahreswert. Dieser immense Preisanstieg ist im Wesentlichen auf den Stopp der russischen Pipeline Lieferungen nach Zentraleuropa und die daraus resultierenden Zukäufe von relativ teurem Flüssigerdgas am Weltmarkt zurückzuführen.

1.2.6 CO ₂ -Zertifikate-Preis

Für die Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen sind von den jeweiligen Unternehmen im Rahmen des europäischen Emissionshandelssystems Zertifikate entsprechend der emittierten CO ₂ -Menge zu erwerben. Eine European Union Allowance (EUA), die zum Ausstoß einer Tonne CO ₂ berechtigt, notierte im Jahr 2022 mit durchschnittlich 84 €. Der Vergleichswert für 2021 lag bei rund 54 €/t. Das Jahr 2022 war gekennzeichnet durch hohe Preisvolatilität. Der EUA Preis handelte zwischen 60 und 100 €/t aufgrund von geopolitischen Ereignissen und politischen Eingriffen wie REPowerEU sowie der EU ETS Reform zur Verschärfung des europäischen Treibhausgasminderungsziels für 2030. Für beide Reformen wurden Ende des Jahres vorläufige Einigungen erzielt, die 2023 in Kraft treten sollen.

1.3 Energiepolitik

1.3.1 Energiepolitik auf europäischer Ebene

Im Geschäftsjahr 2022 haben die energiepolitischen Folgen des Angriffskrieges der russischen Führung auf die Ukraine im Mittelpunkt gestanden. Bereits rund zwei Wochen nach Kriegsbeginn stellte die Europäische Kommission den Plan "REPowerEU" vor. Mit der Initiative will die EU ihre Ziele für Versorgungssicherheit, der Unabhängigkeit von russischen Rohstoffen und den ambitionierten Klimaschutz entscheidend vorantreiben. Das Paket sieht vor, die Gaslieferungen zu diversifizieren sowie den Ausbau der erneuerbaren Energien und den Hochlauf von Wasserstoff zu beschleunigen. Ziel ist es, bis 2030 jeweils 10 Mio. Tonnen erneuerbaren Wasserstoff zu produzieren und zu importieren. Überdies setzt es ambitioniertere Ziele bei der Energieeffizienz sowie der Produktion von Biogas.

Zur Finanzierung der in diesem Maßnahmenpaket enthaltenen Zuschüsse in Höhe von 20 Mrd. € hat es bei den Trilog-Verhandlungen Mitte Dezember eine politische Einigung zwischen EU-Parlament und den Mitgliedsstaaten gegeben. Demnach sollen 12 Mrd. € durch Versteigerung von Emissionszertifikaten (EU Allowances, kurz: EUA) des EU-Emissionshandelssystems (EU-ETS) aus dem EU-Innovationsfonds erwirtschaftet werden. Bis 2030 soll der Innovationsfonds zu einem geringen Teil durch die Verauktionierung von EUAs aus der Marktstabilitätsreserve (MSR) wieder aufgefüllt werden. Weitere 8 Mrd. € sollen durch die Vorverlegung der Versteigerung von Zertifikaten (sog. Frontloading) aus der Handelsperiode 2026 bis 2030 finanziert werden. Ursprünglich hatte die Europäische Kommission vorgeschlagen, 20 Mrd. € durch die Versteigerung von EUAs aus der MSR zu erzielen. Damit hätten erhebliche Marktverzerrungen gedroht und das notwendige Preissignal für die benötigten Investitionen in die Energiewende wäre destabilisiert worden. Eine formale Abstimmung über den Vorschlag ist für das Frühjahr 2023 zu erwarten.

Ebenfalls als Folge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine haben EU und Bundesregierung Maßnahmen ergriffen, um die kurzfristige Versorgungssicherheit zu gewährleisten und die Auswirkungen der steigenden Energiepreise abzumildern. Diese betreffen auch RWE Generation.

Am 07.10.2022 trat die "Verordnung über Notfallmaßnahmen als Reaktion auf die hohen Energiepreise" in Kraft. Sie umfasst unter anderem eine Erlösobergrenze für sogenannte inframarginale Stromerzeugung (außer Gas), die von den Mitgliedstaaten festgelegt wird. Die EU Kommission schlägt 180 €/MWh vor sowie einen sogenannten "Solidaritätsbeitrag" für Unternehmen mit einem Mindestumsatz aus bestimmten Tätigkeiten im Zusammenhang mit fossilen Brennstoffen. Während die RWE Generation von dem sogenannten "Solidaritätsbeitrag" nicht betroffen ist, wird die nationale Erlösobergrenze auf die Stromproduktion aus Wasserkraft angewandt, auf welche im Kapitel 1.3.2 näher eingegangen wird.

Zusätzlich trat am 30.12.2022 die Ratsverordnung "Mehr Solidarität durch eine bessere Koordinierung der Gasbeschaffung, den grenzüberschreitenden Austausch von Gas und zuverlässige Preis-Referenzwerte" in Kraft. Damit soll der Gaspreis eingedämmt werden. Inhalt der Verordnung ist u. a. der Rahmen für einen gemeinsamen Gas-Einkauf durch EU-Unternehmen und für die Ausarbeitung eines neuen europäischen LNG-Preisindex als Alternative zum Benchmarkpreis der Title Transfer Facility (TTF).

Am 29.12.2022 wurde die Ratsverordnung "zur Einführung eines Marktkorrekturmechanismus zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger der Union und der Wirtschaft vor überhöhten Preisen" im Amtsblatt der EU veröffentlicht. Mit der Verordnung wird ein sogenannter "Marktkorrekturmechanismus" (MCM) mit einer dynamischen Gaspreisobergrenze von 180€/MWh für neue TTF-Derivatkontrakte eingeführt. Der MCM wird ab dem 15.02.2023 in Kraft treten. Die Gaspreisobergrenze wird automatisch ausgelöst, wenn an drei Arbeitstagen der monatliche TTF-Preis 180 €/MWh übersteigt und der TTF Spotpreis um 35 € über einem Referenzpreis für globale LNG-Preise liegt. Diese Maßnahmen können zu Unsicherheiten bei der Gas-Preisbildung in Europa führen und bergen das Risiko, dass sie sich negativ auf die LNG-Beschaffung und somit die Versorgungssicherheit auswirken.

In den Niederlanden wurde eine technologiespezifische Erlösabschöpfung für erneuerbare Energien, Biomasse und Steinkohle auf 90 % der Erlöse eingeführt. Sie soll ab dem 01.12.2022 befristet bis zum 30.06.2023 gelten. Auch hier sollen langfristige Absicherungsgeschäfte anrechenbar sein.

Am 17.11.2022 wurden von der britischen Regierung erste Vorschläge für die Einführung einer Windfall-Profit-Tax bekannt gegeben. Der Mechanismus ähnelt dem deutschen System der Erlösabschöpfung. Erlöse aus der Stromerzeugung, die einen Schwellenwert von 75 £/MWh überschreiten, werden zu 45 % abgeschöpft. Berechnet wird die Abschöpfung auf Basis des gesamten Jahres und die Erlöse aus der langfristigen Vermarktung werden angerechnet. Das betrifft neben der Stromerzeugung aus Wasser und Biomasse insbesondere die Erzeugung aus erneuerbaren Energien, die nicht mit einem Differenzvertrag (Contract for Differences, CFD) abgesichert sind. Einkünfte aus der Gasverstromung, dem ROC-System (Renewables Obligation Certificates) und dem Kapazitätsmarkt sind hiervon ausgenommen. Die Maßnahme startet ab dem 01.01.2023 und endet im März 2028.

Es hat Fortschritte bei den Entwicklungen im Rahmen des "Fit for 55-package" gegeben. Mit diesem Paket aus dem Juli 2021 will die EU-Kommission die CO ₂ -Emissionen bis 2030 um 55 % im Vergleich zu 1990 senken. Ein wichtiges Kernelement ist die Revision des EU-Emissionshandelssystems (EU-ETS). Hierzu haben sich am 18.12.2022 das Europäische Parlament und die Mitgliedsstaaten auf die wichtigsten Eckpunkte politisch geeinigt: 62 % Emissionsminderung bis 2030 in den ETS-Sektoren und ein Auslaufen der kostenlosen Zuteilung von 2026 bis 2034. Außerdem wurden Marktzugangsbeschränkungen zum EU-ETS für Finanzunternehmen abgelehnt und kein CO ₂ -Mindestpreis eingeführt. Zukünftig soll die sogenannte "Preisbremse" im EU-ETS gestärkt und ein separater Emissionshandel für Gebäude und Verkehr eingeführt werden. Insgesamt stärkt der Kompromiss das EU-ETS als Leitinstrument des europäischen Klimaschutzes.

Im Rahmen des EU-ETS Innovation Funds arbeitet die EU-Kommission an der Umsetzung eines Förderinstruments in Form eines kompetitiven Bietermechanismus. Die wichtigste Priorität der EU-Kommission bei der Einführung eines solchen Instruments ist der Aufbau eines Wasserstoffmarktes sowie die Ermittlung des tatsächlichen Preises für grünen Wasserstoff. Gefördert wird der Wasserstoffpreis auf Seiten des Wasserstoffproduzenten und erfolgt entweder mittels einer festgelegten Prämie (fester Zuschuss pro produziertem Kilogramm Wasserstoff) oder eines Differenzkontraktes (CfDs). Gegebenenfalls werden in Abhängigkeit vom zur Verfügung stehenden Budget zukünftig Auktionen für die Abnehmerseite folgen, um gezielte Sektoren zu adressieren.

Des Weiteren gab es Fortschritte bei den Verhandlungen für die Revision der Erneuerbaren-Energien-Richtlinie (RED II). Nachdem die Mitgliedstaaten ihre Position bereits Ende Juni 2022 festgelegt hatten, legte das EU-Parlament seine Verhandlungsziele am 14.09.2022 fest. Dazu gehört eine Anhebung des Ausbau-Ziels für Erneuerbare Energien von bislang 32 % auf mindestens 45 % bis 2030. Zudem fordert das EU-Parlament Ausnahmeregelungen für die Abscheidung und Speicherung von CO ₂ bei der Verbrennung von Biomasse (Bio-energy with Carbon Capture & Storage, BECCS). Biomasse, einschließlich primärer holzartiger Biomasse, soll auch weiterhin auf die Ziele für erneuerbare Energien angerechnet werden können. Der Anteil der primären holzartigen Biomasse wird im Hinblick auf die Anrechenbarkeit gedeckelt und primäre holzartige Biomasse nicht mehr finanziell gefördert werden.

Im Zuge der Trilogverhandlungen zur RED II bleiben die grundsätzlichen Anforderungen an die Kriterien zum Bezug von erneuerbarem Strom in der Richtlinie entgegen der sehr pragmatischen Position des EU-Parlaments unverändert. Dafür bewegt sich die Kommission bei der Ausgestaltung des delegierten Rechtsaktes zu den Grünstromkriterien für den Wasserstoff hochlauf. Im Hinblick auf die zeitliche Übereinstimmung zwischen der Stromerzeugung der Erneuerbaren-Anlage und dem Stromverbrauch des Elektrolyseurs, sollen Erzeugung und Verbrauch nun zunächst vierteljährlich zum Ausgleich gebracht werden (zeitliche Korrelation) anstatt wie anfangs vorgeschlagen in einem 15 Minuten Zeitraum. Das soll allerdings nur bis März 2028 gelten. Danach gilt eine strikte stündliche Korrelation. Auch die Ausnahmeregelung vom Bau zusätzlicher erneuerbarer Anlagen bei Errichtung von Elektrolyseuren ist weiterhin bis zum 31.12.2026 befristet. Geographisch müssen Erzeugungsanlagen und Elektrolyseure im gleichen Marktgebiet liegen. Hier haben die Mitgliedsstaaten aber noch die Möglichkeit einer nationalen Verschärfung. Während für Elektrolyseure, welche bis Ende 2026 in Betrieb gehen, pragmatische Regeln greifen, wird der Grünstrombezug für spätere Anlagen deutlich erschwert.

Die EU-Kommission hat am 05.04.2022 ihren Entwurf zur Überarbeitung der Industrieemissionsrichtlinie (IED) veröffentlicht und bis Mitte Juni eine Konsultation zu den vorgeschlagenen Änderungen veranstaltet. Die Überarbeitung der Richtlinie ist erforderlich, um sie nach Maßgabe der Ziele des europäischen Green Deals zu modernisieren. Der Entwurf sieht deutliche Verschärfungen für das künftige Verfahren zur Festsetzung von Obergrenzen für Schadstoffemissionen aus Industrieanlagen und Kraftwerken vor. Daraus können erhebliche Erschwernisse für Genehmigungsverfahren neuer Anlagen oder von Anlagenänderungen entstehen bis hin zu massiven Nachrüstungen und Kraftwerkstilllegungen von Bestandsanlagen. Mit einer endgültigen Positionierung von EU-Parlament und Ministerrat ist voraussichtlich erst im ersten Halbjahr 2023 zu rechnen. Erst danach können die Beratungen über Kompromisse zwischen diesen beiden Co-Gesetzgebern, EU-Parlament und Ministerrat, beginnen.

Ende Oktober hat die EU-Kommission zudem einen Entwurf zur Überarbeitung der Luftqualitätsrichtlinie ("Ambient Air Quality Directive", AAQD) vorgelegt. Diese legt Obergrenzen für Schadstoffgehalte in der Luft in Städten und Regionen sowie eine maximale Anzahl von Überschreitungen fest. Werden die Werte nicht eingehalten, müssen die zuständigen Behörden Luftreinhaltepläne aufstellen, deren Maßnahmen für eine Senkung der Schadstoffgehalte sorgen sollen. Die EU-Kommission schlägt für die Festsetzung künftiger Obergrenzen eine Orientierung hin zu den sehr strengen Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation vor. Insbesondere für Feinstaub (PM2,5, PM10) und Stickoxide impliziert das drastische Verschärfungen. Gerade im Hinblick auf Stickoxide könnten die Vorgaben den Betrieb von bestehenden Gaskraftwerken, aber auch die Genehmigung neuer wasserstofffähiger Anlagen erschweren. RWE wird sich in die zum Richtlinienvorschlag laufende Konsultation der EU-Kommission über die Verbände einbringen. Das Gesetzgebungsverfahren in Parlament und Ministerrat dürfte dann zur Jahresmitte anlaufen.

Nach kontroversen politischen Diskussionen trat am 04.08.2022 der ergänzende delegierte Rechtsakt für Gas und Kernenergie (CDA) in der EU-Taxonomie in Kraft. Die Entscheidung der Kommission ermöglicht zumindest teilweise eine Klassifizierung von Gaskraftwerken als nachhaltige Übergangsaktivität in der EU-Taxonomie. Die Kriterien sind sehr ambitioniert und umfassen u. a. eine Umstellung ab 31.12.2035 auf 100 % erneuerbare und / oder low-carbon Gase sowie den Grenzwert von 550kg CO ₂ /kW direkten Emissionen im Durchschnitt über 20 Jahre. Ein GuD-Kraftwerk könnte den 550kg-Grenzwert ab einer Inbetriebnahme im Laufe des Jahres 2028 unterschreiten und somit als nachhaltig klassifiziert werden. Österreich und Luxemburg haben angekündigt Klage gegen den CDA einzureichen.

1.3.2 Energiepolitik auf nationaler Ebene

Am 12.07.2022 trat das Gesetz zur Bereithaltung von Ersatzkraftwerken in Kraft. Das Gesetz zielt darauf ab, im Falle einer Gasknappheit, Strom kurzfristig aus Kohle und Öl zu erzeugen. Die auf dem Gesetz aufbauende "Verordnung zur befristeten Ausweitung des Stromerzeugungsangebots durch Anlagen aus der Netzreserve", die das Kabinett am 13.07.2022 beschloss, erlaubt es Kraftwerken, die mit Öl und Steinkohle betrieben werden und sich aktuell in der Netzreserve befinden, bis zum Ende des Winters 2022/2023 befristet an den Strommarkt zurückzukehren. Am 28.09.2022 hat das Kabinett diese Befristung angepasst. Unter bestimmten Bedingungen können die Kraftwerke aus der Netzreserve nun bis zum 31.03.2024 am Markt bleiben.

Die Bundesregierung setzt mit der Einführung einer Erlösobergrenze für Stromproduzenten die "Verordnung über Notfallmaßnahmen als Reaktion auf die hohen Energiepreise" der EU- Kommission um. Damit sollen die Maßnahmen zur Abmilderung der hohen Energiepreise (Gas und Strom) zum Teil finanziert werden. Das Gesetz sieht eine nach Erzeugungstechnologie differenzierte Erlösobergrenze vor. Wenn die realisierten Preise oberhalb der Erlösobergrenzen liegen, wird die Differenz zu 90 % abgeschöpft. Die jeweiligen Erlösobergrenzen setzen sich zusammen aus Referenzkosten und einem Sicherheitszuschlag. Im Rahmen der Berechnung werden auch Hedge-Ergebnisse mitberücksichtigt. Davon betroffen ist auch die Stromerzeugung aus Wasserkraft. Die Umsetzung gilt ab dem 01.12.2022 bis zunächst 30.06.2023. Eine Verlängerung bis zum 30.04.2024 ist durch Rechtsverordnung der Bundesregierung möglich.

Aktuell bereitet das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) eine Überarbeitung der nationalen Wasserstoffstrategie vor. Eckpunkte, die dem Nationalen Wasserstoffrat vorgestellt wurden, lassen erwarten, dass die Bundesregierung eine Beteiligung des Staates an Entwicklung, Aufbau und Betrieb der Wasserstoffnetze anstrebt. Im Hinblick auf die Errichtung und Förderung von Elektrolyseuren werden im Wesentlichen bekannte Förderprogramme aufgelistet. Das noch im Frühjahr für das Klimaschutz-Sofortprogramm angekündigte explizite Förderprogramm für große Elektrolyseure fehlt. Angekündigt wird ein H2-Beschleunigungsgesetz für das Frühjahr 2023. Damit sollen gezielt Planung und Genehmigung von Elektrolyseuren und Wasserstoffinfrastruktur erleichtert werden. Erkennbar ist zudem, dass das Papier einen starken Fokus auf einen systemdienlichen Einsatz der Elektrolyseure legt. Dies wird gerade in der Hochlaufphase zu Problemen führen. Das BMWK arbeitet zudem an einer konkreten Ausgestaltung der Klimaschutzverträge, welche das Verhältnis zu den Wasserstoffkunden tangieren. Bei den Klimaschutzverträgen handelt es sich um ein Instrument zum Ausgleich des Kostennachteils des Einsatzes klimafreundlicher Technologien. Ausgestaltet werden die Klimaschutzverträge als Differenzverträge (Carbon Contracts for Difference). Die Differenz zwischen dem vertraglich vereinbarten Preis und dem Marktpreis für CO ₂ wird ausgeglichen. Entweder durch eine Zahlung vom oder an den Staat. Sie basieren auf dem Konzept privatwirtschaftlicher Hedging-Verträge, sind technologieoffen ausgestaltet und schließen die Förderlücke unter Berücksichtigung der Investitionsausgaben sowie Betriebskosten der Abnehmerseite.

Noch offen ist die Zeitplanung des BMWK zu den Umsetzungsverordnungen für die im EEG und im Windenergie-auf-See-Gesetz angelegten Ausschreibungen für Elektrolyseure, wasserstoffbetriebene Gaskraftwerke und Konzepte mit wasserstoffbasierter Stromspeicherung. Eine erste Konsultation zu der Ausschreibung von Elektrolyseuren hat im Januar 2023 stattgefunden. Im Rahmen der EEG-Novelle sollen in den nächsten Jahren sowohl im Bereich der Wasserstoff-Speicherung als auch bei der Stromerzeugung auf Basis von grünem

Wasserstoff in der Spitzenlast jeweils 4,4 GW Stromerzeugungsleistung ausgeschrieben werden. Die Ausschreibungsmenge soll von 800 Megawatt (MW) in 2023 auf 1.400 MW in 2026 steigen. Auch das Windenergie-auf-See-Gesetz sieht vor, dass auf Basis einer noch zu erlassenden Verordnung von 2023 bis 2028 jährlich 500 MW an Elektrolyseurleistung ausgeschrieben werden sollen. Bereits im kommenden Jahr sollen die ersten Ausschreibungsrunden starten.

2 Wesentliche Vorgänge des Geschäftsjahres

2.1 Strukturelle Veränderungen

Der Teilbetrieb Wasserkraft/Grubengas der RWE Power Aktiengesellschaft, Essen, ist gemäß Abspaltungsvertrag vom 03.05.2022 und nach Eintragung im Handelsregister Essen am 13.05.2022 rückwirkend zum 01.01.2022 zu Buchwerten auf die RWE Generation übertragen worden. Der Teilbetrieb Wasserkraft/Grubengas umfasst insbesondere die Beschaffung, Erzeugung und Bereitstellung von durch Pumpspeicherkraftwerke und Grubengas gewonnener Energie der RWE Power Aktiengesellschaft. Die Kapitalrücklage hat sich im Zuge der Abspaltung um 16 Mio. € erhöht.

2.2 Kostensenkung und Effizienzsteigerung

Um Innovationen und Geschäftsanforderungen aus dem operativen Geschäft möglichst effizient in digitale Produkte umzusetzen, wurde ein gemeinschaftlicher Prozess mit Information Technology und Operational Technology eingeführt. Der Prozess wird vom Digital Transformation Office gesteuert und hat das Ziel, mit einem standardisierten Ansatz eine schnelle Entwicklung digitaler Produkte zu ermöglichen. Zudem wird er genutzt, um eine klare Fokussierung auf die relevanten Projekte zu gewährleisten. Derzeit befinden sich 52 Projekte in den unterschiedlichen Phasen.

Die kontinuierliche Bewertung und Beurteilung von laufenden Initiativen ist essenziell für eine nachhaltige digitale Transformation der gesamten Organisation. Daher wird sichergestellt, dass neben den Projektkosten auch die erwarteten Vorteile definiert werden. Der Großteil der Effekte wird sich weiterhin in den Folgejahren realisieren.

2.3 Rechtliche Verfahren

Der Rechtsstreit vor dem Landgericht Essen über Einzelheiten der Vertragsdurchführung in Bezug auf den Strombezug aus dem Kraftwerk Datteln 4 konnte durch eine vergleichsweise Einigung auf dem Verhandlungswege erfolgreich beendet werden. Diese sieht eine Einmalzahlung der RWE Generation an Uniper zur vergleichsweisen Abgeltung aller Ansprüche aus der Vergangenheit vor, daneben wurden für die Zukunft einzelne vertragliche Regelungen angepasst, insbesondere wurde ein Emissionsfaktor einvernehmlich festgelegt.

Soweit die RWE Generation in der Vergangenheit im Rahmen des Gesetzes für erneuerbare Energien (EEG) von der sog. "Amnestieregelung" Gebrauch gemacht hat, sind die hieraus hervorgegangenen Rechtsstreitigkeiten mit dem zuständigen Übertragungsnetzbetreiber Amprion mittlerweile beendet oder stehen aktuell unmittelbar vor der Beendigung. Mit der Amnestieregelung (§ 104 Abs. 4 EEG 2017) waren Strombezüge zum eigenen Verbrauch aufgrund bestimmter anteiliger vertraglicher Strombezugsrechte an Stromerzeugungsanlagen Dritter von der EEG-Umlage freigestellt worden, sofern das betroffene Unternehmen dies innerhalb einer Ausschlussfrist verlangt hat. Von dieser Möglichkeit hat RWE Generation in bestimmten Fällen Gebrauch gemacht. Die Überprüfung dieser Fälle durch den Netzbetreiber hat zu mehreren Rechtsstreitigkeiten geführt. Mit der EEG-Novelle 2021 ist die Amnestieregelung sodann gesetzlich um die Möglichkeit ergänzt worden, streitige Amnestiefälle durch einen Vergleich dergestalt zu beenden, dass Strommengen, die vor dem 01.01.2021 verbraucht wurden, umlagefrei sind, auf später verbrauchte Strommengen hingegen die volle EEG-Umlage entrichtet werden muss. Bis auf einen konnten zwischenzeitlich sämtliche Rechtsstreitigkeiten beendet werden. Auch im letzten noch offenen Fall ist ein Vergleich abgeschlossen worden. Das Klageverfahren soll kurzfristig beendet werden.

Gemäß dem niederländischen Gesetz zum Ausstieg aus der Kohleverstromung, das im Dezember 2019 verabschiedet wurde, darf RWE Generation im Kraftwerk Amer 9 ab dem 01.01.2025, und im Kraftwerk Eemshaven ab dem 01.01.2030 keine Kohle mehr verstromen. Dieser Kohleausstieg hat erhebliche Auswirkungen auf die Werte der Kraftwerke und führt zu materiellen Schäden für RWE Generation, zumal das Gesetz keinen angemessenen oder gesonderten Ausgleichsmechanismus vorsieht. Um einen Ausgleich für die Schäden zu erhalten, hat RWE Generation im Januar 2021 ein internationales Investitionsschiedsverfahren (ICSID) gestartet und im Februar 2021 eine Klage vor einem niederländischen Zivilgericht in Den Haag eingereicht. Die Niederlande haben im Mai 2021 ihrerseits ein Verfahren vor dem Oberlandesgericht (OLG) Köln mit dem Ziel eingeleitet, die Fortführung des ICSID- Verfahrens gerichtlich untersagen zu lassen. Zwischenzeitlich hat das OLG Köln über den Antrag der Niederlande entschieden und diesem stattgegeben. RWE hat hiergegen Rechtsbeschwerde vor dem Bundesgerichtshof (BGH) eingelegt. Mit einer Entscheidung ist nicht vor Q2 2023 zu rechnen. Am 30.11.2022 hat das Gericht in Den Haag entschieden, dass das Kohleausstiegsgesetz vom 20.12.2019 nicht gegen niederländische oder europäische Rechtsgrundsätze verstößt. Es hat demgemäß weiter geurteilt, dass RWE die geforderte Entschädigung für die vorzeitige Beendigung der Kohleverstromung in den Kraftwerken Amer und Eemshaven nicht zusteht. RWE prüft nun, ob gegen diese Entscheidung Berufung eingelegt werden soll. Dies kann innerhalb von drei Monaten nach Veröffentlichung der Entscheidung erfolgen. Das Schiedsgerichtsverfahren gegen die Niederlande, das wir in Washington eingereicht haben, ist vor dem Hintergrund des Verfahrens vor dem BGH derzeit ausgesetzt.

2.4 Kraftwerke

Die Systemrelevanzprüfung seitens des Übertragungsnetzbetreibers und der Bundesnetzagentur hat gezeigt, dass der Block Westfalen E nach Beendigung der Stromerzeugung zur Stabilisierung des Stromnetzes als rotierender Phasenschieber benötigt wird. Der Umbau wurde erfolgreich und im Zeitplan durchgeführt. Die Anlage wird seit Mai 2022 von Amprion eingesetzt. Im Kraftwerk Ibbenbüren B wurden die Trockenlegungsaktivitäten bereits im Berichtsjahr beendet. Die Entflechtungsaktivitäten werden voraussichtlich noch bis zum Ende des ersten Quartals 2023 andauern.

Die Fläche des benachbarten und zeitgleich mit dem Kraftwerk Voerde 2017 stillgelegten Kraftwerks West wurde im vierten Quartal 2021 von der STEAG GmbH, Essen, erworben. Für die gesamte Fläche werden mit dem Start einer Bebauungsplanänderung und der Rückbauvorbereitung die Grundlagen für die Entwicklung von Projekten zur Erdgas- und Wasserstoffverstromung, Stromspeicherung und der Wasserstoffproduktion gelegt.

Nachdem RWE Generation bei der Ausschreibung besonderer netztechnischer Betriebsmittel (bnBm) vom Übertragungsnetzbetreiber Amprion GmbH im November 2020 den Zuschlag für den Bau und den Betrieb eines Gaskraftwerks am Standort Biblis erhalten hat, wird durch die RWE Technology International GmbH, Essen, im Rahmen eines EPC-Vertrages mit der General Electric Global Services GmbH, Frankfurt am Main, eine Anlage mit 11 offenen Gasturbinen errichtet. Die Inbetriebnahme soll Anfang 2023 erfolgen.

Alle Blöcke des Gaskraftwerks Emsland waren im Jahr 2022 in Betrieb. Die Auslastung der Blöcke war trotz diverser Stillstände in 2022 auf Vorjahresniveau. Block D übertraf diese sogar. Block C hingegen wurde Mitte März 2022 zu einer geplanten Revision heruntergefahren. Aufgrund unerwarteter Befunde in der Niederdruckdampfturbine musste die Dauer der Revision um mehrere Monate verlängert werden. Die Dampfturbine wurde im Oktober 2022 wieder in Betrieb genommen. Zeitgleich zur Dampfturbinenrevision wurde der Maschinentrafo des Blockes C aufgrund eines technischen Defekts und zum Zwecke der Ausfallrisikominimierung ausgetauscht. An den beiden Vorschaltgasturbinen des Blockes C wurden die geplanten A-Inspektionen mit Beginn der Revision im März durchgeführt. Daraus resultierten erforderliche Instandsetzungsarbeiten an den Rotorwicklungen. Nach Abschluss der Arbeiten standen die Vorschaltgasturbinen Ende Mai wieder im OCGT-Modus (Open Cycle Gas Turbine) zur Verfügung. Außerdem konnte eine finanzielle Einigung mit dem OEM (Original Equipment Manufacturer/Orginalgerätehersteller) hinsichtlich der in den Vorjahren erwähnten technischen Probleme an den Vorschaltgasturbinen der Blöcke B und C erzielt werden.

Für die Anlagen des GuD-Kraftwerks Gersteinwerk hat RWE Generation nach Abgabe eines Angebots für den zweiten Erbringungszeitraum der Kapazitätsreserve für die Kombiblöcke F und G einen Zuschlag erhalten. Damit werden die Blöcke vom 01.10.2022 bis 30.09.2024 in der Kapazitätsreserve nach Anforderung und Fahrplan des Übertragungsnetzbetreibers eingesetzt. Die Turbinen I1 und K1 waren mit hoher technischer Verfügbarkeit entsprechend den Marktanforderungen im Einsatz.

Darüber hinaus wurde am Standort Gersteinwerk eine aeroderivate Gasturbine mit einer Leistung von 46 MW als Ersatz einer alten Siemens V.93 Gasturbine installiert. Die Inbetriebnahme der umgebauten und für den Spitzenlasteinsatz konzipierten Anlage ist zum Ende des Jahres 2022 erfolgt, weitere Optimierungen sind für das Jahr 2023 geplant.

Des Weiteren wurden an den Standorten Gersteinwerk, Westfalen und Herdecke in Summe 24 Spitzenlast-Motorenanlagen mit je ca. 0,5 MW Leistung (insgesamt ca. 13 MW) installiert. Diese Anlagen können wahlweise mit Diesel- oder Biodieselkraftstoff betrieben werden. Sie sollen Strom ins 10kV-Verteilnetz einspeisen, Regelleistung für das Übertragungsnetz vorhalten bzw. erbringen und in Hochpreisphasen Strom erzeugen.

Am 14.12.2022 erfolgte erstmalig die Inbetriebnahme einer neuen Gasturbine für den Peaker-Betrieb und eine Leistungseinspeisung ins Netz am Standort Gersteinwerk. Die Anlage ist für die dezentrale Einspeisevergütung qualifiziert. Die offene Gasturbine hat eine Leistung von 46 MW und ersetzt die alte offene Gasturbine aus den 70er Jahren in Block H des Kraftwerks Gersteinwerk.

RWE erzeugt für den CHEMPARK-Betreiber CURRENTA Strom mit bis zu 260 MW mit dem RWE-eigenen Gaskraftwerk Dormagen. Außerdem betreibt RWE im Auftrag von Dritten die Kraftwerksstandorte Huckingen und Ludwigshafen. Der sichere und zuverlässige Betrieb gestaltete sich an den vorgenannten Kraftwerken auch im Jahr 2022 erfolgreich. In enger Zusammenarbeit mit den Kunden wurden dieses Jahr Maßnahmen zur Bewältigung einer drohenden Erdgasmangellage analysiert und Vorkehrungen angestoßen. Dies umfasst am Chemieparkstandort Dormagen (CURRENTA) u.a. die Ausarbeitung angepasster Nominierungskriterien und die Teilnahme an Notfallübungen. Am Chemiestandort Ludwigshafen (BASF) wurde u.a. der Umbau der Gasturbine GT2 auf leichten Heizölbetrieb begonnen. Am Standort Huckingen (HKM) umfasste die Prüfung die Reduzierung des Erdgaseinsatzes in den beiden Industriegaskesseln, die mit Hochofengas, Koksofengas und Erdgas betrieben werden.

Die Gesamtverfügbarkeit des Pumpspeicherkraftwerks SEO lag in 2022 deutlich oberhalb der des Vorjahres. Die Generalrevision der Maschine 10 verlängerte sich in das Jahr 2022 aufgrund von Verzögerungen in der Inbetriebnahme und wurde erfolgreich abgeschlossen. Aus technischen Erwägungen wurde die Generalrevision der Maschine 9 in Abstimmung mit RWE Generation von 2022 nach 2023 verschoben. Vier maschinenbezogene Kurzrevisionen konnten kompensierend von 2023 nach 2022 vorgezogen werden.

An zwei Standorten hat RWE einen der größten und innovativsten Batteriespeicher Deutschlands mit einer Gesamtleistung von insgesamt 117 MW errichtet. Der Batteriespeicher am bestehenden Kraftwerksstandort in Werne, Nordrhein-Westfalen, verfügt über eine Leistung von 72 MW und am Kraftwerkstandort in Lingen, Niedersachsen, von 45 MW. Der Batteriespeicher umfasst 420 Lithium-Ionen-Batterieracks. Das Innovative an dem Batteriespeicher ist, dass er virtuell mit den RWE-Laufwasserkraftwerken entlang der Mosel gekoppelt ist. Durch das Hoch- bzw. Herunterregeln der Durchflussmenge an diesen Anlagen kann eine zusätzliche Leistung von 15 % als Regelenergie bereitgestellt werden, um so zur Netzstabilität beizutragen. Das Investitionsvolumen für das Vorhaben umfasste rund 50 Millionen Euro. Die Inbetriebnahme ist im Dezember 2022 erfolgt.

2.5 Umweltschutz

Mit einem umfassenden Umweltmanagement trägt die RWE Generation der Verantwortung für einen schonenden Umgang mit den Ressourcen und für die Reduktion des Schadstoffausstoßes Rechnung. Schwerpunkte bilden weiterhin technische Maßnahmen zur Emissionsminderung der Kraftwerke, die Abfallbeseitigung, der Gewässerschutz und die Luftreinhaltung.

2.6 Innovationen und neue Geschäftsfelder

Wasserstoff ist langfristig einer der Hoffnungsträger der Energiewende. In Europa beteiligt sich RWE Generation an mehreren integrierten Wasserstoffprojekten entlang der Wertschöpfungskette. Grundlage der Motivation zur Erzeugung von grünem Wasserstoff bei RWE ist der Einsatz von erneuerbaren Energien.

Auch in der flexiblen Erzeugung vertieft RWE Generation die technologische Wissensbasis. Hierbei liegt der Fokus auf dem Thema Dekarbonisierung. Dazu zählen die Nutzung von grünem Gas einschließlich Wasserstoff und Ammoniak, die Kohlenstoffabscheidung und -Speicherung (CCS) für Gas- und Biomasseanlagen, standortspezifische Technologiestudien unter anderem für Pembroke, Eemshaven und Amer sowie die Bewertung der CO ₂ -Transport- und Speicheroptionen an den entsprechenden Standorten.

Im Projekt GET H2 Nukleus plant RWE Generation zusammen mit Partnern die Errichtung einer ersten 100 MW Elektrolyseanlage in Lingen, den Transport über existierende und auf Wasserstoff umgestellte Erdgasleitungen sowie den Einsatz des grünen Wasserstoffs in der bp Raffinerie in Gelsenkirchen. Die Entscheidung zur Förderbewerbung des Projekts im Rahmen von GET H2 IPCEI für 300 MW bis Ende 2026 verspätet sich durch einen verzögerten Prä-Notifizierungsprozess der EU-Kommission und wird im ersten Halbjahr 2023 erwartet.

Ebenfalls am Standort Lingen wird eine Pilot-Elektrolyseanlage gebaut. Mitte November 2021 hat der Vorstand der RWE Generation die Investitionsentscheidung für zwei Elektrolyseure mit einer Gesamtkapazität von 14 MW getroffen. Die Anlage wird im Sommer 2023 in Betrieb gehen können. Zusätzlich soll eine H2-Tankstelle errichtet werden.

Im Förderprojekt TransHyDE wird am Standort Lingen eine Testumgebung zu Forschungszwecken von RWE Generation aufgebaut und betrieben. Die Anlage soll im ersten Quartal 2023 in Betrieb gehen.

Ferner verfolgt RWE Generation am Standort Lingen das Ziel, gemeinsam mit Kawasaki Heavy Industries (Kawasaki) eine Wasserstoffturbine zu entwickeln und im realen Betrieb zu testen. Die Turbine soll im laufenden Betrieb von Erdgas auf Wasserstoff umgestellt werden können. Eine solche Turbine gibt es derzeit noch nicht auf dem Markt. Kawasaki wird mit der Fertigung der Turbine beginnen, nachdem der Bauentscheid getroffen und Fördermöglichkeiten durch den japanischen Staat und durch das Land Niedersachsen geklärt sind. Die Inbetriebnahme ist geplant für 2025.

Diese diversen Projekte machen Lingen zum Leuchtturm-Standort für die grüne Wasserstoff-Projektentwicklung der RWE Generation in Deutschland. Die derzeit verfügbare Fläche rund um das Kraftwerk Lingen wird aber wahrscheinlich nicht ausreichen, um alle in Betracht gezogenen Entwicklungsprojekte zu ermöglichen. RWE Generation hat daher im Juli 2022 eine an das Kraftwerk Emsland (KEM) angrenzenden Gewerbefläche von 96,5 ha erworben. Die Entwicklung von Elektrolyseur-Projekten auf diesem Grundstück kann von der bestehenden Infrastruktur des KEM profitieren.

RWE Generation hat ein Entwicklungsprogramm für wasserstofffähige Gaskraftwerke gestartet. Basierend auf einer detaillierten Standortanalyse werden diverse Projekte entwickelt, wobei zwei Gas- und Dampfturbinenanlagen der 850 MW-Klasse an den Standorten Gersteinwerk und Weisweiler den höchsten Fortschreitungsgrad aufweisen. Ziel ist es, zunächst rund 3 Gigawatt (GW) (d.h. 4 Anlagen) neue Gaskraftwerkskapazität in NRW bis 2030 zu entwickeln. Im Frühjahr bzw. Sommer 2022 erfolgte die Ausschreibung der ersten beiden Anlagen an den Standorten Gersteinwerk und Weisweiler. Derzeit werden die EPC Verträge mit mehreren möglichen Lieferanten verhandelt. Mit einem Abschluss der Verträge wird im ersten Quartal 2023 gerechnet. Eine finale Investitionsentscheidung wird für 2024 erwartet, wobei ein entsprechend positives regulatorisches Umfeld und die Wirtschaftlichkeit der Anlagen gewährleistet sein müssen. Es ist geplant, die ersten beiden Anlagen ab 2028 in Betrieb zu nehmen, weitere Anlagen dann zeitversetzt. Um die Zukunftsfähigkeit der Anlagen sicherzustellen, werden sie "H2-ready" entworfen, so dass sie neben Erdgas ab Inbetriebnahme mindestens 50 % Wasserstoff verbrennen können, ab Mitte der 2030erJahre dann 100 % - soweit Wasserstoff zur Stromerzeugung in ausreichendem Maße verfügbar sein wird.

Im März 2022 hat RWE Generation mit dem Gasnetzbetreiber Open Grid Europe (OGE) das nationale Wasserstoffkonzept H2ercules vorgestellt. Gemeinsam mit weiteren Unterstützern entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Wasserstoff soll der Hochlauf der Wasserstoff wirtschaft gelingen. Stand Ende Dezember 2022 sind bereits acht weitere Unternehmen der Initiative beigetreten. RWE Generation will in dem Zuge bis zu 1 GW an neuen Elektrolyse-Anlagen bis 2030 insbesondere im Norden Deutschlands realisieren und damit grünen Wasserstoff erzeugen. Auch wird beabsichtigt, wasserstofffähige Gaskraftwerke mit einer Leistung von mindestens 2 GW in Anschlussnähe zur geplanten H2ercules-Trasse zu errichten und die Gasspeicher nahe der niederländischen Grenze an die Wasserstoffleitung anbinden zu lassen.

RWE Generation beteiligt sich auch, teilweise mit Partnern, an weiteren Wasserstoffprojekten in Deutschland, Niederlande und UK. Beispielhafte Wasserstoffprojekte sind Eemshydrogen und South Wales Industrial Cluster (SWIC). Zudem beteiligt sich die Berichtsgesellschaft am Projekt Hollandse Kust West (HKW VII), einem niederländischen Offshore Wind Tender, für den die RWE Renewables den Zuschlag erhalten hat und der bis zu 600 MW Elektrolyse-Kapazität als Flexibilitäts-Option enthält.

BECCUS@Amer & Eemshaven steht für Bio Energy Carbon Capture Utilisation and Storage an den beiden Standorten in Amer und Eemshaven. Es ist geplant, die beiden Kraftwerke zunächst von der noch verbliebenen Steinkohle vollständig auf Biomasse umzurüsten und anschließend um die Carbon Capture-Technologie zu ergänzen. Wird das abgeschiedene CO ₂ gespeichert, so werden negative Emissionen erzielt, welche schwer abbaubare Emissionen aus industriellen Anwendungen ausgleichen können und somit einen wertvollen Beitrag zur Erreichung der ambitionierten Klimaziele der Niederlande und der EU leisten. Wenn das grüne CO ₂ hingegen in der Industrie weiterverwendet wird, kann es als Input für nicht dekarbonisierbare Produkte dienen und dadurch CO ₂ substituieren, das keinen biogenen Ursprung hat. Sowohl mit Speicherung als auch mit Nutzung des grünen CO ₂ führt RWE die Dekarbonisierungsstrategie konsequent weiter fort.

Entlang des geplanten Delta-Korridors entwickelt RWE Generation Optionen für CCS und Wasserstoff als Kraftwerksbrennstoff. Der Delta-Korridor ist ein branchenübergreifendes Infrastrukturprojekt, das aus einem Bündel von vier Pipelines (H ₂ , CO ₂ , Propylen und Flüssiggas (LPG)) bestehen soll. Es soll den Hafen von Rotterdam mit Industrieclustern in den Niederlanden und NRW verbinden. RWE Generation will in erster Linie ein künftiger Nutzer der Infrastruktur sein und unterstützt den Delta-Korridor als Projekt zur Dekarbonisierung. Außerdem arbeitet RWE Generation weiter an der Entwicklung von Optionen zur Dekarbonisierung in Ostengland. So hat das Unternehmen vor kurzem einen Antrag auf Netzanschluss für den Neubau eines Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerks mit CCS am Standort South Humber gestellt, Beziehungen zu Anbietern von CO ₂ -Transport und -Speicherung in der Nordsee aufgebaut und Optionen für die CCS-Nachrüstung und Wasserstoffumwandlung an den Standorten Staythorpe, Kings Lynn und Great Yarmouth geprüft.

RWE Generation plant an zwei Standorten der ExxonMobil in Norddeutschland KWK-geförderte Gasmotorenprojekte jeweils ca. 4,5 MW) zu entwickeln, entsprechende Projektentwicklungsvereinbarungen wurden mit ExxonMobil abgeschlossen. Für die Projekte konnte im Ausschreibungsverfahren jeweils eine Förderung unter dem KWK-Gesetz gesichert werden, der Start der Bauarbeiten des ersten Projektes ist für Anfang 2023 geplant.

RWE Generation baut ein 220 MW Batteriespeicherprojekt in Neurath und Hamm. Insgesamt sollen 690 Blöcke mit Lithium-Ionen-Batterien an den nordrhein-westfälischen RWE- Kraftwerksstandorten installiert werden. Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt rund 140 Mio. €. Die Inbetriebnahme ist für 2024 geplant.

Das geplante System reagiert sekundenschnell und kann über eine Stunde die ausgelegte Leistung erbringen. Dadurch trägt die Anlage zur effizienten Stabilisierung des Netzes und einer zuverlässigen Stromversorgung bei. Das Besondere ist, dass der neue Batteriespeicher virtuell mit den deutschen RWE-Kraftwerken vernetzt ist. Hierdurch lässt sich optimiert steuern, wann welche Einheit einzeln oder als Gruppe effizient Regelenergie bereitstellt.

Unter dem Namen FUREC (Fuse Reuse Recycle) will RWE Wasserstoff für die chemische Industrie herstellen und so dazu beitragen, Produktionsprozesse nachhaltiger zu gestalten. Haushaltsrestmüll aus dem niederländischen Limburg soll dabei Erdgas ersetzen. Für FUREC wird in Limburg eine Anlage errichtet, die Reststoffe zu Rohstoffpellets verarbeitet. Diese werden dann in einer weiteren Anlage im Limburger Industriepark Chemelot in Wasserstoff umgewandelt. Auf diese Weise wird der Erdgasverbrauch des Industrieparks um jährlich mehr als 280 Millionen Kubikmeter gesenkt. Das entspricht dem Jahresverbrauch von etwa 200.000 Haushalten. Auf diese Weise werden pro Jahr rund 500.000 Tonnen CO ₂ eingespart. Das Projekt hat eine Förderzusage im Rahmen des EU Innovation Fund in Höhe von 108 Mio. € erhalten.

3 Geschäftsentwicklung

3.1 Vermögenslage

Bilanzstruktur

	31.12.2022
Aktiva	Mio. €	% Bilanzsumme
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände	4	0
Sachanlagen	613	11
Finanzanlagen	4.539	79
	5.156	90
Umlaufvermögen
Vorräte	95	1
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	488	9
Flüssige Mittel	0	0
	583	10
Rechnungsabgrenzungsposten	0	0
	5.739	100

	angepasst 01.01.2022		31.12.2021
Aktiva	Mio. €	% Bilanzsumme	Mio. €	% Bilanzsumme
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände	2	0	2	0
Sachanlagen	477	10	472	10
Finanzanlagen	3.550	73	3.511	73
	4.029	83	3.985	83
Umlaufvermögen
Vorräte	74	1	74	2
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	769	16	752	15
Flüssige Mittel	0	0	0	0
	843	17	826	17
Rechnungsabgrenzungsposten	1	0	1	0
	4.873	100	4.812	100

Passiva	31.12.2022
	Mio. €	% Bilanzsumme
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital	123	2
Kapitalrücklage	143	3
Gewinnrücklagen	15	0
Bilanzgewinn	-	-
	281	5
Sonderposten	18	0
Rückstellungen	915	16
Verbindlichkeiten	4.520	79
Rechnungsabgrenzungsposten	5	0
	5.739	100

Passiva	angepasst 01.01.2022		31.12.2021
	Mio. €	% Bilanzsumme	Mio. €	% Bilanzsumme
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital	123	3	123	3
Kapitalrücklage	143	3	127	3
Gewinnrücklagen	15	0	15	0
Bilanzgewinn	6	0	6	0
	287	6	271	6
Sonderposten	16	0	16	0
Rückstellungen	1.423	29	1.395	29
Verbindlichkeiten	3.145	65	3.128	65
Rechnungsabgrenzungsposten	2	0	2	0
	4.873	100	4.812	100

Die Bilanzverlängerung ist neben dem höheren Finanzanlagevermögen, aufgrund der Anteilszuschreibungen RWE Generation UK Holdings Limited und RWE Generation Holding B.V., unter anderem auf das deutlich positivere Ergebnis der RWE Generation im Vergleich zum Vorjahr zurückzuführen, das zu einer entsprechend höheren Verbindlichkeit aus der Ergebnisabführung gegenüber der RWE AG geführt hat.

Aktiva

Während das Anlagevermögen infolge des höheren Sach- und Finanzanlagevermögens signifikant um 1.127 Mio. € gegenüber dem Vorjahr angestiegen ist, ist das Umlaufvermögen um 260 Mio. € gesunken.

Die Erhöhung des Sachanlagevermögens ergibt sich im Wesentlichen aus durchgeführten Investitionen. Die Veränderung des Finanzanlagevermögens ist auf die Zuschreibungen der Anteile an der RWE Generation UK Holdings Limited und RWE Generation Holding B.V.

zurückzuführen. Die Reduzierung des Umlaufvermögens resultiert im Wesentlichen aus dem Rückgang der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände in Höhe von 281 Mio. €.

Passiva

Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind die Rückstellungen um 508 Mio. € gesunken. Dies resultiert im Wesentlichen aus der Auflösung von in der Vergangenheit gebildeten Rückstellungen für defizitäre Strombezugsverträge. Die Verbindlichkeiten haben sich gegenüber dem Vorjahr um 1.375 Mio. € erhöht. Dies ist vor allem auf das signifikant höhere Ergebnis der RWE Generation des abgelaufenen Geschäftsjahres in Höhe von 921 Mio. € zurückzuführen.

Die Eigenkapitalquote der RWE Generation ist aufgrund der Veränderungen von Rückstellungen und Verbindlichkeiten gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken (5 %).

3.2 Finanzlage

3.2.1 Finanzierung

Die RWE Generation ist in das konzernweite Cash-Management der RWE AG integriert. Hiernach führt die RWE Generation ihre Liquidität im Rahmen des Cash-Pools an die RWE AG über ein Finanzierungsmittelkonto ab. Der voraussichtliche Liquiditätsbedarf oder -überschuss wird anhand von Finanzplänen ermittelt. Etwaige Liquiditätsbedarfe werden von der RWE AG ausgeglichen.

3.2.2 Investitionen

Die Investitionen in das Sachanlagevermögen der RWE Generation belaufen sich im Geschäftsjahr 2022 auf 224 Mio. €.

3.3 Ertragslage

Das Ergebnis nach Steuern der RWE Generation hat sich im Geschäftsjahr 2022 um 907 Mio. € auf 921 Mio. € gegenüber dem Vorjahr verbessert. Grund hierfür sind vor allem Zuschreibungen im Rahmen des Finanzanlagevermögens und Auflösungen von Rückstellungen.

3.3.1 Produktion und Absatz

Das Stromaufkommen der RWE Generation beläuft sich im Geschäftsjahr 2022 auf insgesamt 7 Terrawattstunden (TWh) und liegt damit unter Vorjahresniveau. Dies liegt in erster Linie an einer geringeren Stromerzeugung aus Gaskraftwerken.

Die Vermarktung der weitgehend bereits in Vorperioden kontrahierten Strommengen erfolgt über die RWE Supply & Trading GmbH. Im Rahmen des Geschäftsbereichs "Commercial Asset Optimisation" (CAO) vermarktet und optimiert die RWE Supply & Trading GmbH die liquiden Commodity-Positionen der RWE Generation.

3.3.2 Umsatz und Ergebnis

Mit 1.584 Mio. € ist der Umsatz im Geschäftsjahr 2022 um 36 % im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus dem Verkauf von Steinkohle.

Die sonstigen betrieblichen Erträge sind gegenüber dem Vorjahr um 1.310 Mio. € auf 1.403 Mio. € gestiegen. Der deutlich höhere Wert im Geschäftsjahr 2022 resultiert im Wesentlichen aus der Auflösung von Rückstellungen für defizitäre Strombezugsverträge sowie aus den Zuschreibungen der Anteile an der RWE Generation UK Holding Limited und RWE Generation Holding B.V..

Der Materialaufwand stellt mit 1.693 Mio. € den größten Aufwandsposten dar und hat sich gegenüber dem Vorjahr um 796 Mio. € erhöht. Dies resultiert im Wesentlichen aus der Beschaffung von Steinkohle für Kraftwerke in den Niederlanden, welche im zu berichtenden Geschäftsjahr sehr stark eingesetzt wurden. Zudem lagen die Marktpreise deutlich über dem Vorjahresniveau.

Der Personalaufwand liegt mit 233 Mio. € um 57 Mio. € über dem Vorjahreswert. Der Anstieg ist neben einer höheren durchschnittlichen Mitarbeiterzahl, im Vergleich zum Vorjahr, zudem auf höhere Pensionsaufwendungen zurückzuführen.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind die Abschreibungen um 50 Mio. € gestiegen. Dies resultierte aus außerplanmäßigen Abschreibungen von zwei Kraftwerken.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind um 75 Mio. € auf 106 Mio. € gesunken. Dies begründet sich vor allem darin, dass das Jahr 2022 durch die Bildung von Rückstellungen weniger belastet war als das Vorjahr.

Das Ergebnis aus Finanzanlagen und anderen Wertpapieren beträgt 73 Mio. € (Vorjahr 57 Mio. €). Wesentlicher Treiber des laufenden Ergebnisses war der durch die RWE Generation Hydro GmbH abzuführende Gewinn in Höhe von 73 Mio. €.

Das Zinsergebnis (-28 Mio. €) hat sich gegenüber dem Vorjahr (-17 Mio. €) verschlechtert.

Aufgrund der vorab beschriebenen Entwicklungen hat sich das Ergebnis nach Steuern auf 921 Mio. € gegenüber 14 Mio. € im Vorjahr signifikant verbessert.

3.3.3 Bereinigtes EBITDA nach IFRS

Das bereinigte EBITDA nach Definition der RWE AG für den Konzernabschluss, der nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt worden ist, stellt die wesentliche Steuerungskennzahl der RWE Generation dar. Dabei wird das Ergebnis vor Steuern, vor Finanzergebnis und vor Abschreibungen bereinigt um neutrale Ergebnisbestandteile, die aus betriebswirtschaftlicher Sicht ungewöhnlich sind, sowie um Sondervorgänge. Abgesehen von den im nächsten Abschnitt enthaltenen Erläuterungen erklären die Ausführungen zum Ergebnis nach Steuern nach HGB in Abschnitt 3.3.2 ebenfalls die Entwicklung des bereinigten EBITDA nach IFRS.

Die RWE Generation weist im Jahresabschluss 2022 ein Ergebnis nach Steuern nach HGB in Höhe von 921 Mio. € aus. Steuern werden durch den Organträger RWE AG abgeführt. Eine konzerninterne Steuerumlage wird nicht erhoben. Nach Berücksichtigung der erfolgswirksamen Bilanzierungs- und Bewertungsunterschiede zwischen IFRS und HGB in Höhe von 319 Mio. € ergibt sich ein positives Ergebnis vor Steuern nach IFRS in Höhe von 1.240 Mio. €. Die Bewertungsunterschiede ergeben sich aus der Veränderung von Rückstellungen, insbesondere Drohverlustrückstellungen sowie aus der gemäß. IFRS und HGB unterschiedlichen Abbildung von Hedge Accounting Sachverhalten.

Das Ergebnis vor Steuern nach IFRS ergibt sich aus dem bereinigten EBITDA in Höhe von 941 Mio. €, den Abschreibungen von -47 Mio. €, dem neutralen Ergebnis in Höhe von 255 Mio. € und dem Finanzergebnis in Höhe von 91 Mio. €. Das bereinigte EBITDA des Vorjahres betrug 77 Mio. €. Das bereinigte EBITDA in Höhe von 941 Mio. € liegt entgegen unserer Prognose des Lageberichts 2021 über dem Vorjahresniveau von 77 Mio. €, was jedoch durch Sondereffekte wie die Zuschreibung von Anlagevermögen bzw. Beteiligungsbuchwerten sowie die Auflösung von defizitären Strombezugsverträgen in Höhe von insgesamt 1.000 Mio. € getrieben ist. Abseits dieser Sondereffekte lag das Ergebnis unterhalb des Vorjahresniveaus.

3.4 Nicht-finanzielle Leistungsindikatoren

Ein nicht-finanzieller Leistungsindikator der RWE Generation ist die Höhe der CO ₂ -Emissionen der eigenen Kraftwerksanlagen, bei dem es sich nicht um eine zur Steuerung des Unternehmens verwendete Kennzahl handelt. Zum Ende des Geschäftsjahres liegt die Höhe der CO ₂ -Emissionen eigener Kraftwerke mit 2 Mio. t CO ₂ deutlich unter Vorjahresniveau.

4 Personal

Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (in Mitarbeiteräquivalenten) hat sich im Vergleich zum Vorjahr von 1.043 auf 1.120 am 31.12.2022 erhöht. Ursache hierfür war im Wesentlichen der Aufbau im Bereich Wasserstoff. Darüber hinaus resultierten Mitarbeiterzugänge aus der Abspaltung und Übertragung des Wassergeschäfts von der RWE Power Aktiengesellschaft auf die RWE Generation. Im Bereich Steinkohle erfolgten weitere Reduzierungen.

Mit Wirkung zum 01.01.2022 erfolgte eine generelle Grundanhebung der AT-Gehälter um 1,7 %. In begründeten Ausnahmefällen (z.B. Anhebung im Band bei zusätzlichen/veränderten (höherwertigen) Aufgaben oder sehr guter Leistung) war eine Anhebung in pauschalen Stufen möglich. Im Tarifbereich erfolgte eine generelle Grundanhebung zum 01.04.2022 um 1,7 %. Des Weiteren wurde Tarifmitarbeitern und AT-Mitarbeitern im Dezember 2022 eine einmalige steuer- und sozialversicherungsfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.500 € ausbezahlt.

Die Unfallentwicklung innerhalb der RWE Generation hat sich in 2022 im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert. Die LTIF-Unfallquote in 2022 ist mit 1,0 deutlich höher als in 2021. Damit wurde die Zielvorgabe für die RWE Generation (LTIF ≤ 0,4) überschritten. Insgesamt ereigneten sich im Zeitraum vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022 neun Arbeitsunfälle mit mindestens einer Ausfallschicht bei den eigenen Mitarbeitern und Partnerfirmen.

Im Geschäftsjahr 2022 betrug die gesundheitsbedingte Ausfallquote, die die Ausfallzeiten der eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgrund von Krankheit, Unfällen und Kuren beinhaltet, 6,0 %. Damit wurde unser für 2022 gesetztes Ziel von 4,5 % nicht erreicht.

5 Chancen und Risiken

5.1 Risikomanagement

Im Hinblick auf die Früherkennung von Chancen und Risiken ist die RWE Generation in das konzernweite Risikomanagementsystem der RWE AG integriert. Die kontinuierliche systematische Erfassung, Bewertung und Steuerung von wesentlichen Chancen und Risiken, erfolgen nach einheitlichen Standards durch operative Einheiten der RWE Generation mit Unterstützung von Fachabteilungen. Identifizierte Risiken/Chancen werden hinsichtlich der erwarteten Schadens-/Chancenhöhe bzw. ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit bewertet und klassifiziert. Als Wertmaßstab für die Beurteilung der Höhe dient die Abweichung von der erwarteten Ergebniswirkung. Da aber auch die Auswirkungen auf Liquidität und Nettoverschuldung bemessen werden sollen, werden hierfür zentral durch die RWE AG konzerneinheitlich ermittelte Wertklassen vorgegeben.

Die Erhebung der KonTraG-Risiken und der Risiken und Chancen unterhalb der KonTraG- Meldegrenze erfolgt in einem einheitlichen Prozess. Dies gewährleistet eine vierteljährliche, zentrale Zusammenfassung und Kommunikation aller erkannten Risiken und wesentlichen Chancen an die Entscheidungsträger im Unternehmen. Die KonTraG-Meldung an die RWE AG erfolgt zweimal jährlich. Unsere Analyse erstreckt sich auf den Mittelfristplanungszeitraum und kann bei wesentlichen strategischen Risiken darüber hinausreichen. Die Risiken werden auf Ebene der RWE AG mithilfe einer Übersicht der Risiken und Chancen analysiert, in der die identifizierten Risiken mit ihrer jeweiligen Eintrittswahrscheinlichkeit und potenziellen Schadensauswirkung dargestellt werden. So kann abgeleitet werden, ob und in welchem Umfang Handlungsbedarf besteht. Im Fall von hoch eingestuften Risiken begrenzen wir diese in der Regel durch Maßnahmen zur Mitigation. Mittlere Risiken werden kontinuierlich beobachtet und, falls notwendig, durch eine entsprechende Maßnahme begrenzt. Geringe Risiken lösen keinen unmittelbaren Handlungsbedarf aus, werden aber kontinuierlich überwacht.

Über unvorhergesehene wesentliche Veränderungen der Risiko-Situation wird der Vorstand unverzüglich in Kenntnis gesetzt. Mittels eines internen Kontrollsystems und wiederkehrenden Überprüfungen durch die interne Revision wird die Wirksamkeit des Risikomanagementsystems überwacht.

Für die Ermittlung und Absicherung von Preisänderungs- und von (Kredit-) Ausfallrisiken erfolgt der Einsatz konzerneinheitlicher Methoden. Deren Anwendung ist durch verbindliche Richtlinien und regelmäßiges Monitoring sichergestellt. So werden auftretende Preisänderungsrisiken auf den Strom- und Primärenergiemärkten mittels einer Variante der Value-at-Risk-Methodik (VaR) bei der RWE Supply & Trading GmbH ermittelt und nachverfolgt. Der gezielte Einsatz moderner derivativer Finanzinstrumente zur Risikobegrenzung ist im Rahmen von Konzernrichtlinien und unternehmensspezifisch gewährter Limite definiert. Die Bewertung von Betriebs- und Umfeldrisiken erfolgt weitgehend auf Basis von Szenarien.

Außerdem setzen wir Finanzinstrumente zur Risikosteuerung im Zusammenhang mit der Währungssicherung unserer Beteiligungen ein.

Weiterhin unsichere politische Rahmenbedingungen auf nationaler und europäischer Ebene, sich wandelnde Marktstrukturen sowie schwankende Strom- und Brennstoffpreise haben maßgeblichen Einfluss auf unser Geschäft und stellen große unternehmerische Herausforderungen dar. Wir begegnen den sich verändernden Marktverhältnissen mit weitreichenden Programmen zur Restrukturierung und Effizienzsteigerung unseres Portfolios sowie unserer Prozesse.

Die nachfolgend aufgeführten Sachverhalte wurden als wesentlich für die RWE Generation erachtet. Zu beachten ist, dass Risiken, die uns derzeit noch nicht bekannt sind oder die gegenwärtig noch als unwesentlich eingeschätzt werden, bei unerwarteten gravierenden Änderungen der Umfeldbedingungen ebenfalls zu wesentlichen Beeinträchtigungen führen können.

Im Folgenden beschreiben wir die Risiken, die wesentliche nachteilige Auswirkungen auf unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können und die in der Kombination von möglicher Schadenshöhe und geschätzter Eintrittswahrscheinlichkeit so eingeschätzt werden, dass sie von erheblicher Tragweite für das Unternehmen sein könnten. Die Reihenfolge impliziert keine Wertigkeit der Risiken.

Den Fortbestand der RWE Generation gefährdende Risiken sind bei Aufstellung des Jahresabschlusses nicht bekannt.

5.2 Marktrisiken und -chancen

RWE Supply & Trading GmbH steuert - im Auftrag der RWE Generation - die Commoditybezogenen Marktrisiken des Erzeugungsportfolios. Durch den Abschluss mittel- und langfristiger Lieferverträge auf Termin für die Stromproduktion unseres Kraftwerksportfolios begrenzen wir die im liberalisierten Strommarkt auftretenden Preisänderungsrisiken und versuchen gleichzeitig, sich darbietende Chancen zu nutzen. Im Zuge der Risikobegrenzung erfolgen im Rahmen der Brennstoffbeschaffung korrespondierend zu den Stromverkäufen Sicherungsgeschäfte mittels genehmigter derivativer Finanzinstrumente. Weiterhin erfolgt ein permanentes Monitoring der erwarteten Stromverkäufe und der daran bemessenen Zu- und Verkäufe von CO ₂ -Emissionszertifikaten. Es verbleibt ein Preisrisiko in Bezug auf die noch nicht veräußerten bzw. gekauften offenen Mengen.

Im Falle steigender Marktpreise besteht die Chance, dass für noch nicht kontrahierte Strommengen höhere Absatzpreise realisiert werden können, als von uns planerisch unterstellt.

Die wahrscheinlichkeitsgewichtete Nettoschadenshöhe der wesentlichen Marktrisiken der RWE Generation im Jahr 2022 beträgt 194 Mio. €.

5.3 Finanzmarktrisiken und -chancen

Zinssätze, Währungskurse, Wertpapierkurse und Inflationsraten unterliegen Schwankungen, die nur schwer prognostizierbar sind und erhebliche Auswirkungen auf unsere Vermögens- und Ertragslage haben können. Finanzwirtschaftliche Risiken und Kreditrisiken werden zentral bei der RWE AG vom Bereich Finanzen & Kreditrisiko gesteuert, doch werden die Risiken und Chancen der einzelnen Konzerngesellschaften auch separat für diese ausgewiesen. Durch ihre internationale Ausrichtung unterliegt RWE Generation Wechselkursrisiken und - chancen, die sich durch die gesteigerte Volatilität der Märkte im Geschäftsjahr 2022 erhöht haben. Die RWE AG aggregiert die Währungsrisiken der einzelnen Gesellschaften zu einer Nettofinanzposition je Währung und sichert diese nötigenfalls durch Derivatgeschäfte ab.

Die wahrscheinlichkeitsgewichtete Nettoschadenshöhe der wesentlichen Finanzmarktrisiken der RWE Generation im Jahr 2022 beträgt 10 Mio. €.

5.4 Umfeldrisiken und -chancen

Veränderungen des politischen und regulatorischen Rahmens können erhebliche negative Auswirkungen auf RWE Generation haben. Risiken ergeben sich derzeit vor allem aus dem Ukraine-Krieg. Obwohl der RWE-Konzern keinen Geschäftstätigkeiten in Russland und der Ukraine nachgeht, ist auch RWE Generation von den wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges betroffen. RWE Supply & Trading hatte vor dem Krieg Terminkontrakte über Rohstofflieferungen aus Russland geschlossen. Die dabei vereinbarten Preise lagen weit unter dem aktuellen Marktniveau. Diese Bezüge dienten auch den Kraftwerken der RWE Generation. Wegfallende Mengen muss RWE Supply & Trading zu wesentlich ungünstigeren Konditionen von Dritten beschaffen. Bei Ausbruch des Krieges Ende Februar 2022 unterhielt RWE Supply & Trading Verträge über den Bezug russischer Steinkohle. Hier ist es zu einem Stopp der Lieferungen gekommen. Sanktionen Großbritanniens und der EU schließen eine Fortführung der Bezüge aus. Risiken bestehen darin, dass durch die Verengung der Bezugsmöglichkeiten die Steinkohlepreise unerwartet stark steigen und dies die Kosten unserer Stromerzeugung insbesondere in den Niederlanden erhöht.

Zur Linderung der hohen Energie- und Rohstoffpreise infolge der Ukraine-Krise haben sich die EU-Kommission und der Ministerrat über die Einführung einer bis Mitte 2023 befristeten Sonderabgabe geeinigt. Mit den Einnahmen sollen Entlastungen für Haushalte und Unternehmen finanziert werden, die unter den hohen Energiekosten leiden. Die Verordnung zur Sonderabgabe umfasst unter anderem eine Erlösobergrenze für sogenannte inframarginale Stromerzeugung (außer Gas) von 180 €/MWh. Die Verordnung bildet den Rahmen für einzelstaatliche Maßnahmen, die verschärft werden können.

In Deutschland wurden bereits für den Zeitraum vom 01.12.2022 bis maximal Ende April 2024 nach Erzeugungstechnologien differenzierte Preisobergrenzen definiert. Betroffen davon sind die Wasserkraftwerke der RWE Generation sowie das Müllheizkraftwerk Karnap. Das niederländische Gesetz sieht die zeitlich befristete Einführung einer Obergrenze vom 01.12.2022 bis zum 30.06.2023 für Erneuerbare Energien, Biomasse und Steinkohle vor. Wie in Deutschland sollen auch hier 90 % der Erlöse oberhalb der technologiespezifischen Erlösobergrenzen abgeschöpft und Absicherungsgeschäfte berücksichtigt werden. Es besteht das Risiko, dass das Parlament die von der Regierung vorgeschlagenen Obergrenzen insbesondere für Biomasse und Steinkohle noch weiter verschärft.

Der Mechanismus in Großbritannien sieht vor, Erlöse aus der Stromerzeugung, die einen Schwellwert von 75 £/MWh überschreiten, zu 45 % abzuschöpfen. Das betrifft insbesondere die Erzeugung aus Erneuerbaren Energien, die nicht mit einem Differenzvertrag (Contract for Differences, CFD) abgesichert ist. Die Erlöse aus der langfristigen Vermarktung können angerechnet werden. Einkünfte aus der Gasverstromung, dem ROC-System (Renewables Obligation Certificates) und dem Kapazitätsmarkt werden nicht berücksichtigt. Die Maßnahme startet ab dem 01.01.2023 und endet im April 2028.

Die niederländische Regierung hat am 20.06.2022 das Gesetz, das den Einsatz von Steinkohle in der Stromerzeugung erhebliche Beschränkungen unterwirft, zurückgezogen. Nach dem Gesetz, das erst Anfang 2022 in Kraft getreten war, durften die jährlichen CO ₂ -Emissionen durch den Kohleeinsatz maximal 35 % des Niveaus betragen, das in der jeweiligen Anlage theoretisch möglich gewesen wäre. Die Betreiber der Anlagen sollten für die Produktionseinschränkungen in der ersten Jahreshälfte Entschädigungen erhalten. Bei RWE Generation war das Kraftwerk Eemshaven von dieser Maßnahme betroffen. Grund für die Rücknahme des Gesetzes ist die Energiekrise in Europa. Die Betreiber der Anlagen wurden gehalten, schnellstmöglich ihre Kohleverstromung zu erhöhen und damit das Einsparen von Erdgas zu ermöglichen. Da eine Kompensation für das erste Halbjahr 2022 bereits im Gesetzentwurf, der in den nächsten Wochen im Parlament diskutiert wird, enthalten ist, besteht die Chance, dass RWE Generation für die im ersten Halbjahr 2022 erwirtschafteten Erlöseinbußen des Kraftwerks Eemshaven eine Kompensationszahlung erhält. Die genaue Höhe ist noch nicht bekannt.

Um eine mittelfristige und langfristige Sicherheit der Stromversorgung zu fördern, können Länder der Europäischen Union Kapazitätsmechanismen einführen, mit denen Kraftwerke für die Bereitstellung von Stromkapazitäten entlohnt werden. In Großbritannien ist ein solcher Mechanismus bereits etabliert - auch in EU-Staaten werden Kapazitätsmärkte diskutiert. RWE Generation hat in ihrer Langfristplanung Kapazitätszahlungen aus den potenziellen Kapazitätsmärkten in Belgien, den Niederlanden und Deutschland eingeplant. Es besteht das Risiko, dass die Kapazitätsmärkte nicht wie antizipiert umgesetzt werden und somit Erlöseinbußen eintreten.

Die meisten Länder, in denen wir aktiv sind, verfolgen ehrgeizige Klimaschutzziele. Einige von ihnen, darunter Deutschland, haben ihre Ambitionen zuletzt weiter erhöht. Um die Ziele erfüllen zu können, werden sie die Rahmenbedingungen für erneuerbare Energien und grünen Wasserstoff weiter verbessern müssen.

Für Unternehmen wie RWE, die die Transformation der Energiewirtschaft zu ihrem Geschäftsmodell gemacht haben, ergeben sich daraus Wachstumschancen. In Europa beteiligt sich RWE Generation an mehreren integrierten Wasserstoffprojekten entlang der Wertschöpfungskette. Grundlage der Motivation zur Erzeugung von grünem Wasserstoff bei RWE ist der Einsatz von erneuerbaren Energien. Auch in der flexiblen Erzeugung vertieft RWE Generation die technologische Wissensbasis; hier liegt der Fokus auf dem Thema Dekarbonisierung. Dazu zählen die Nutzung von grünem Gas einschließlich Wasserstoff und Ammoniak in künftigen wasserstoffgefeuerten Gaskraftwerken, die Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (CCS) für Gas- und Biomasseanlagen, standortspezifische Technologiestudien unter anderem für Pembroke, Eemshaven und Amer sowie die Bewertung der CO ₂ -Transport- und Speicheroptionen an den entsprechenden Standorten.

Für diese ersten Wasserstoff- und Dekarbonisierungsprojekte ist das Einwerben öffentlicher Förderung notwendig, um eine Wirtschaftlichkeit der Vorhaben sicherzustellen. Es besteht das Risiko, dass RWE bei Ausschreibungen, die bereits für 2023 angekündigt sind, nicht zum Zuge kommt, Förderanträge nicht bewilligt werden oder Fördermöglichkeiten insgesamt nicht schnell genug ausgebaut werden bzw. unzureichend bleiben.

Die wahrscheinlichkeitsgewichtete Nettoschadenshöhe der wesentlichen Umfeldrisiken der RWE Generation im Jahr 2022 beträgt 155 Mio. €.

5.5 Betriebsrisiken und -chancen

Der Eintritt ungeplanter Betriebsunterbrechungen in unserem Erzeugungsportfolio infolge verschiedener Ursachen, z.B. auf Grund von Materialschäden und technischen Fehlfunktionen, kann erhebliche Produktionsausfälle zur Folge haben. Neben eventuell notwendigen Reparaturkosten im Kraftwerksbereich belasten vor allem Kosten für notwendige Ersatzbeschaffung der von der RWE Generation in der Regel vorab verkauften Strommengen das Ergebnis. Mögliche Einkommensverluste beziehen sich auf nicht versicherte Schäden. Aus wirtschaftlichen Überlegungen und Erfahrungen in den vergangenen Jahren wurde der Versicherungsschutz zurückgeführt.

Die wahrscheinlichkeitsgewichtete Nettoschadenshöhe der wesentlichen Betriebsrisiken der RWE Generation im Jahr 2022 beträgt 117 Mio. €.

6 Prognosebericht

6.1 Politisches Umfeld

Politische Entscheidungen wie der deutliche Ausbau der Erneuerbaren Energien oder die Verschärfung des europäischen Emissionshandels haben die Rahmenbedingungen für die konventionelle Stromerzeugung verschlechtert. Vor allem in Bezug auf das angestrebte Ziel "Fit for 55-Package", Reduzierung klimaschädlicher Emissionen in Europa bis zum Jahr 2030 um 55 % im Vergleich zu 1990, werden die künftig weitreichenden Veränderungen in der Energiewirtschaft deutlich. Auch auf nationaler Ebene stehen auf der politischen Agenda maßgebliche Entscheidungen, insbesondere zur Klimaschutzpolitik. Für die RWE Generation bergen die Überarbeitung der nationalen Wasserstoffstrategie sowie die angekündigten Ausschreibungen für den Bau von Elektrolyseuren und wasserstofffähigen Gaskraftwerken Chancen und Potenziale. So soll der Ausbau der Wasserstoffwirtschaft durch gezielte Erleichterung von Planung und Genehmigung von Elektrolyseuren beschleunigt werden.

RWE Generation stellt sich den Herausforderungen zum einen durch strategische Maßnahmen. Dazu gehören insbesondere Restrukturierungs- und Effizienzverbesserungsmaßnahmen in allen Unternehmensteilen sowie die konsequente Weiterentwicklung und Optimierung von Strukturen und Prozessen. In diesem Zusammenhang agierte im Berichtsjahr erstmals das Digital Transformation Office in vollständiger Besetzung, um bestehende Prozesse durch Digitalisierung zu verbessern. Hierbei konnten bereits erste Projekte erfolgreich beendet werden. Weitere Projekte und Initiativen werden im kommenden Geschäftsjahr die digitale Transformation weiter vorantreiben.

Zum anderen stellt RWE Generation Erzeugungsanlagen kontinuierlich auf den Prüfstand und optimiert das Portfolio entsprechend der neuen politischen Rahmenbedingungen weiter, unwirtschaftliche Kapazitäten werden vom Markt genommen und kommerzielle Verfügbarkeiten weiter verbessert. Die durch erneuerbare Energien bereitgestellte Leistung steigt stetig an. Da dieses Wachstum mit starken Schwankungen in der Energieversorgung einhergeht, ist die Bereitstellung flexibler Energie sehr wichtig. Wir erwarten daher, dass insbesondere konventionelle Gaskraftwerke auch in den nächsten Dekaden zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit benötigt werden, wenngleich diese unter Umständen weniger Strom als bisher erzeugen werden. Darüber hinaus werden wir mit unserem Engagement in der hochflexiblen Speichertechnologie und durch die Entwicklung von Kapazitäten im Bereich des grünen Wasserstoffs zusätzlich zur Versorgungssicherheit beitragen.

Die Unternehmensplanung der RWE Generation basiert auf konzernweit vorgegebenen Prämissen. Die Investitionen im Planungszeitraum werden höher als im abgelaufenen Geschäftsjahr sein, beispielsweise durch den Zukauf des wasserstofffähigen Gaskraftwerkes Magnum sowie der Umsetzung von größeren Projekten im Bereich Wasserstoff wie bspw. "GET H2 Nukleus". Außerdem beteiligt sich RWE Generation am Projekt Hollandse Kust West der RWE Renewables.

6.2 Konjunktur Prognose

Nach ersten Prognosen wird erwartet, dass die globale Wirtschaftsleistung 2023 voraussichtlich um rund 2 % steigen wird. Das Bruttoinlandsprodukt des Euro-Raums soll sich in diesem Jahr nur um 0,3 % erhöhen. Noch etwas schlechter scheinen die Perspektiven für die deutsche Volkswirtschaft zu sein: der Sachverständigenrat hält für 2023 eine Schrumpfung der Wirtschaftsleistung für möglich. Negative Auswirkungen werden insbesondere von den hohen Energiepreisen erwartet, die zu sinkendem privatem Konsum und fallenden Investitionen führen dürften.

6.3 Stromnachfrage- und Gasnachfrage

Nachdem die Temperaturen im Jahr 2022 über dem langjährigen Mittel lagen, dürfte im Falle eines Jahres 2023 mit normalen Temperaturen der witterungsabhängige Teil der Gas- und Stromnachfrage steigen. Der konjunkturabhängige Teil der Energienachfrage wird aufgrund der schrumpfenden Wirtschaftswachstumsaussichten das Vorjahresniveau wahrscheinlich unterschreiten. Zudem werden voraussichtlich wieder dämpfende Einflüsse eines immer effizienteren Energieeinsatzes die Gas- und Stromnachfrage reduzieren.

6.4 Energiepreise

Bei den international gehandelten Rohstoffen Öl und Kohle notieren die Forward-Kontrakte für das Jahr 2023 bei zuletzt (05.01.2023) rund 78 $/bbl bzw. 176 $/t und damit etwa 22 % bzw. 37 % unter den Preisniveaus des Jahres 2022. Gas-Forwardkontrakte (TTF) für 2023 werden zurzeit mit rund 74 €/MWh gehandelt und somit 41 % unter dem Spotpreis-Niveau des Vorjahres bewertet. Für CO ₂ -Zertifikate werden aktuell ebenfalls niedrigere Preise erwartet: Forwards für 2023 liegen mit rund 79 €/t etwa 6 % unter den durchschnittlichen Spotmarkt-Preisen von 2022. Im Strommarkt notieren die Base-Forwardkontrakte 2023 mit durchschnittlich knapp 194 €/MWh ca. 18 % unter den durchschnittlichen Spotmarkt-Preisen von 2022, während die Peak-Forwardkontrakte mit rund 234 €/MWh ca. 2 % unter dem durchschnittlichen Peakpreis des vergangenen Jahres liegen.

6.5 Ausblick für die RWE Generation

Für das kommende Jahr rechnen wir in unserem konventionellen Kraftwerksportfolio und unserem Wassergeschäft grundsätzlich mit einem starken Anstieg der Margen. Nur im Geschäftsbereich Gas gehen wir von Margen in der Größenordnung des aktuellen Jahres aus. Bei weiterer Kostendisziplin erwarten wird jedoch leicht gestiegene Kosten gegenüber dem Berichtszeitraum, was insbesondere durch die Erweiterung des Kraftwerk-Portfolios wie zum Beispiel bnBm Biblis oder andere Wachstumsinitiativen wie beispielsweise im Hydrogen-Bereich begründet ist. In Summe erwarten wir für das Geschäftsjahr 2023 ein bereinigtes E-BITDA nach IFRS signifikant oberhalb des Vorjahreswerts ohne Sondereffekte.

7 Erklärung zur Unternehmensführung

Der Aufsichtsrat der RWE Generation hat in seiner Sitzung vom 15.06.2022 nach dem Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst für den dritten Erfüllungszeitraum (01.07.2022 bis 30.06.2027) eine Zielquote von Frauen im Vorstand von 33,3 % (eine Frau) und im Aufsichtsrat von 30,0 % (sechs Frauen) beschlossen. Für den Vorstand liegt die Quote aktuell bei 66,7 % (zwei Frauen) und bei 30,0 % (sechs Frauen) für den Aufsichtsrat. Damit ist die Quote für den Aufsichtsrat erreicht, für den Vorstand liegt die Quote über dem Soll-Wert. Für den zweiten Erfüllungszeitraum (01.07.2017 bis 30.06.2022) hatte der Aufsichtsrat eine Zielquote von Frauen im Vorstand von 20 % und im Aufsichtsrat von 15 % beschlossen. Die erreichten Quoten liegen daher beide über dem Soll-Wert.

Mit Beschlussfassung vom 06.04.2022 greift der Vorstand für den dritten Erfüllungszeitraum (01.07.2022 bis 30.06.2027) die Anforderungen des Gesetzes für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst auf, den absoluten Anteil weiblich besetzter Führungspositionen auf der ersten und zweiten Führungsebene unterhalb des Vorstands mindestens stabil zu halten. Für den Erfüllungszeitraum wurde daher eine Zielgröße von 28,6 % für die erste Führungsebene und von 30,99 % für die zweite Führungsebene beschlossen. Für die erste Führungsebene unterhalb des Vorstandes liegt die Quote mit aktuell 29,4 % oberhalb der Zielsetzung. Für die zweite Führungsebene unterhalb des Vorstandes liegt die Quote mit 26,6 % noch unter dem Zielwert, ist aber im Vergleich zum Vorjahr leicht angestiegen.

Für die erste und zweite Führungsebene unterhalb des Vorstandes hatte der Vorstand für den zweiten Erfüllungszeitraum (01.07.2017 bis 30.06.2022) die Zielgröße von 12,5 % für die erste und 9,1 % für die zweite Führungsebene beschlossen. Zum Ende des Erfüllungszeitraums waren beide Quoten um 10-15 Prozentpunkte erkennbar überschritten.

Essen, 26.01.2023

RWE Generation SE

Der Vorstand

Roger Miesen

Katja van Doren

Dr. Sopna Sury

Bilanz zum 31.12.2022

Aktiva

	Anhang	31.12.2022	^* angepasst 01.01.2022	31.12.2021
		Mio. €	Mio. €	Mio. €
Anlagevermögen	III(1)
Immaterielle Vermögensgegenstände		4	2	2
Sachanlagen		613	477	472
Finanzanlagen		4.539	3.550	3.511
		5.156	4.029	3.985
Umlaufvermögen
Vorräte	II (2)	95	74	74
Forderungen und sonstige
Vermögensgegenstände	III(3)	488	769	752
Flüssige Mittel	III(4)	0	0	0
		583	843	826
Rechnungsabgrenzungsposten		0	1	1
		5.739	4.873	4.812

Passiva

	Anhang	31.12.2022	^* angepasst 01.01.2022	31.12.2021
		Mio. €	Mio. €	Mio. €
Eigenkapital	III(5)
Gezeichnetes Kapital		123	123	123
Kapitalrücklage		143	143	127
Gewinnrücklagen		15	15	15
Bilanzgewinn		-	6	6
		281	287	271
Sonderposten	III(6)	18	16	16
Rückstellungen	III(7)	915	1.423	1.395
Verbindlichkeiten	III(8)	4.520	3.145	3.128
Rechnungsabgrenzungsposten	III(9)	5	2	2
		5.739	4.873	4.812

^* Angepasste Vorjahreswerte nach Abspaltung/Übertragung

Gewinn- und Verlustrechnung vom 01.01.2022 bis 31.12.2022

	Anhang	2022	2021
		Mio. €	Mio. €
Umsatzerlöse	IV (1)	1.584	1.166
Strom-/Erdgas- und Kohlesteuer		1	-1
Umsatzerlöse
(abzüglich Strom-/Erdgas- und Kohlesteuer)		1.585	1.165
Sonstige betriebliche Erträge	IV (2)	1.403	93
Materialaufwand	IV (3)	-1.693	-897
Personalaufwand	IV (4)	-233	-176
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen	IV (5)	-80	-30
Sonstige betriebliche Aufwendungen	IV (6)	-106	-181
		-709	-1.191
Ergebnis Finanzanlagen	IV (7)	73	57
Zinsergebnis	IV (8)	-28	-17
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	IV (9)	0	0
Ergebnis nach Steuern		921	14
Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrags abgeführter Gewinn	IV (10)	-927	-8
Jahresfehlbetrag/Jahresüberschuss		-6	6
Gewinnvortrag		6	-
Bilanzgewinn		-	6

Anhang für das Geschäftsjahr 2022

I Allgemeine Grundlagen

Die RWE Generation SE (RWE Generation) ist eine europäische Aktiengesellschaft mit Sitz in Essen. Sie verantwortet innerhalb des RWE Konzerns die Stromerzeugung aus Gas, Wasserkraft und Biomasse sowie die RWE Wasserstoffaktivitäten.

Die Gesellschaft ist im Handelsregister Essen des Amtsgerichts Essen B unter HRB 24353 eingetragen. Alleinige Gesellschafterin der RWE Generation ist die RWE AG, Essen. Zwischen der RWE AG und der RWE Generation bzw. ihrer Rechtsvorgängerin besteht ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag.

Die RWE AG hat der RWE Generation gemäß. § 20 Abs. 1 und 4 AktG am 18.12.2019 mitgeteilt, dass ihr sämtliche Aktien - und damit mehr als der vierte Teil der Aktien und eine Mehrheitsbeteiligung - an der RWE Generation gehören und dass ihr die Beteiligung auch bereits vor dem 01.10.2017 gehörte.

Der Jahresabschluss ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB), der SE-VO der EU, den Vorschriften des SE-Ausführungsgesetz (SEAG), den weiteren rechtsformspezifischen Vorschriften (§§ 150 bis 160 AktG) sowie den branchenspezifischen Vorschriften (§ 6b EnWG) aufgestellt worden. Bei der RWE Generation handelt es sich um eine große Kapitalgesellschaft gemäß § 267 Abs. 3 S. 1 i.V.m. Abs. 2 HGB. Die Gesellschaft und ihre Tochterunternehmen werden in den Konzernabschluss der RWE AG, Essen, einbezogen, der nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, aufgestellt wird. Der Konzernabschluss der RWE AG wird an die das Unternehmensregister führende Stelle elektronisch übermittelt und bekannt gemacht. Aus diesem Grund ist die RWE Generation von der Verpflichtung befreit, einen eigenen Konzernabschluss und einen Konzernlagebericht aufzustellen.

Die Gesellschaft unterliegt als Energieversorgungsunternehmen den Vorschriften des EnWG in der geltenden Fassung. Gemäß§ 6b Abs. 1 EnWG besteht für den Jahresabschluss und den Lagebericht die Aufstellungs- und Offenlegungspflicht nach den für Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des HGB. Die Gesellschaft ist ein i.S.v.§ 3 Nr. 38 EnWG vertikal integriertes Energieversorgungsunternehmen mit der Folge der Kontentrennungspflicht nach§ 6b Abs. 3 EnWG.

Geschäfte größeren Umfangs, die mit verbundenen oder assoziierten Unternehmen i.S.v. § 6b EnWG getätigt wurden, die aus dem Rahmen der gewöhnlichen Energieversorgungstätigkeit herausfallen und nicht nur von untergeordneter Bedeutung sind, sind in Abschnitt V (3) näher erläutert.

Der Jahresabschluss wird in Euro (€) aufgestellt. Die Beträge werden in Millionen Euro (Mio. €) angegeben. Alle Beträge werden kaufmännisch gerundet. Werte, die aufgrund ihrer geringen Höhe nicht auf 1 Mio. € aufgerundet werden können, werden mit einem Wert von Null angegeben. Die Angabe "-" stellt eine Fehlanzeige dar.

Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, sind einzelne Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst. Diese Posten sind im Anhang gesondert ausgewiesen und erläutert.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden gegenüber dem Vorjahr beibehalten.

Der Teilbetrieb Wasserkraft/Grubengas der RWE Power Aktiengesellschaft, Essen, ist gemäß Abspaltungsvertrag vom 03.05.2022 und nach Eintragung im Handelsregister Essen am 13.05.2022 rückwirkend zum 01.01.2022 zu Buchwerten auf die RWE Generation übertragen worden. Der Teilbetrieb Wasserkraft/Grubengas umfasst insbesondere die Beschaffung, Erzeugung und Bereitstellung von durch Pumpspeicherkraftwerke und Grubengas gewonnener Energie der RWE Power Aktiengesellschaft. Die Kapitalrücklage hat sich im Zuge der Übernahme des positiven Nettoreinvermögens um 16 Mio. € erhöht. In der Bilanz werden neben den Ist-Werten des Vorjahres zusätzlich, zur Herstellung der Vergleichbarkeit, angepasste Beträge zum 01.01.2022 dargestellt.

II Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Aktiva

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten erfasst und linear entsprechend der voraussichtlichen Nutzungsdauer abgeschrieben. Bei Eintreten einer voraussichtlich dauernden Wertminderung werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen.

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich planmäßiger und außerplanmäßiger Abschreibungen bewertet. Die Herstellungskosten umfassen Einzelkosten und angemessene Gemeinkosten i.S.d. § 255 Abs. 2 HGB.

Bei der Berechnung der Herstellungskosten werden keine Kosten der allgemeinen Verwaltung, der Aufwendungen für soziale Einrichtungen des Betriebs, der freiwilligen sozialen Leistungen und der betrieblichen Altersversorgung berücksichtigt. Das Wahlrecht zur Aktivierung von Fremdkapitalzinsen nach § 255 Abs. 3 HGB wird angewendet.

Die planmäßigen Abschreibungen basieren auf den betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern. Planmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen für Zugänge bis zum 31.12.2009 werden - soweit steuerlich zulässig - sowohl degressiv als auch linear vorgenommen. Bei Verwendung der degressiven Abschreibungsmethode erfolgt der Wechsel auf die lineare Abschreibung, sobald diese zu höheren Abschreibungsbeträgen führt. Für Zugänge ab dem 01.01.2010 wird grundsätzlich die lineare Abschreibungsmethode angewendet. Auf Neuzugänge des Sachanlagevermögens werden Abschreibungen monatsgenau verrechnet.

Vermögensgegenstände mit Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bis einschließlich 250 € werden im Zugangsjahr direkt als Betriebsausgabe gebucht. Vermögensgegenstände mit Anschaffungskosten zwischen 251 € und 800 € werden einem Sammelposten zugeführt und im Zugangsjahr voll abgeschrieben.

Den planmäßigen Abschreibungen liegen, bezogen auf den überwiegenden Anteil der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, folgende Nutzungsdauern zugrunde:

Nutzungsdauer in Jahren	min. - max.
Gebäude	33-50
Technische Anlagen/Thermische Kraftwerke	15-25
Sonstige Versorgungsanlagen (einschließlich Fernwärme)	15-25

Bei Sachanlagen werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen, wenn eine voraussichtlich dauernde Wertminderung eingetreten ist.

Unter den Finanzanlagen sind die Anteile an verbundenen Unternehmen, Beteiligungen und Wertpapiere des Anlagevermögens zu Anschaffungskosten bzw. zu niedrigeren beizulegenden Werten bilanziert, wobei der jeweilige Börsen- oder Marktpreis am Bilanzstichtag herangezogen wird. Niedrigere beizulegende Werte werden angesetzt, wenn voraussichtlich dauernde Wertminderungen vorliegen. Hinsichtlich der gebildeten Bewertungseinheit bzgl. der Anteile an der RWE Generation UK Holdings Limited, Swindon/ Großbritannien, siehe III (11).

Verzinsliche Ausleihungen sind zum Nominalwert bilanziert. Zinslose und niedrig verzinsliche Ausleihungen werden mit dem Barwert angesetzt, sofern keine gleichwertigen Vorteile gegenüberstehen. In Einzelfällen wird auf den niedrigeren beizulegenden Wert abgeschrieben.

Vorräte werden beim Zugang mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet. Am Abschlussstichtag werden sie mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und Börsen- oder Marktpreis bilanziert. Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer und geminderter Verwertbarkeit ergeben, wird durch Wertabschläge Rechnung getragen.

CO ₂ -Emissionsrechte werden als immaterielle Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens unter den Vorräten bilanziert. Die von der deutschen Emissionshandelsstelle (DEHSt) kostenlos ausgegebenen Zertifikate werden mit einem Merkposten von 1 € angesetzt. Die zugekauften Emissionsrechte sind zu durchschnittlichen Anschaffungskosten aktiviert. Die Bestandsbewertung der CO ₂ -Emissionsrechte erfolgt am Bilanzstichtag zu den durchschnittlichen Anschaffungskosten oder zum niedrigeren Börsenwert.

Bewertungsvereinfachungen gemäß § 256 HGB, wie Verbrauchsfolgeverfahren, insbesondere Bewertung zum gewogenen Durchschnitt oder beispielsweise die Bewertung von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen zum Festwert nach § 240 Abs. 3 HGB, werden in Anspruch genommen. Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer und geminderter Verwertbarkeit ergeben, wird durch Wertabschläge Rechnung getragen.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert unter Abzug gebotener Einzelwertberichtigungen angesetzt. Unverzinsliche oder niedrig verzinsliche Forderungen werden auf den Barwert abgezinst. Alle erkennbaren Einzelrisiken und das allgemeine Kreditrisiko werden berücksichtigt.

Flüssige Mittel werden mit dem Nennwert bilanziert.

Unter dem aktiven Rechnungsabgrenzungsposten werden Ausgaben vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Aufwendungen für einen bestimmten Zeitraum danach darstellen.

Passiva

Das gezeichnete Kapital ist zum Nennwert bilanziert.

Sonderposten mit Rücklageanteil aufgrund von Übertragungen gemäß § 6b EStG, die vor dem 01.01.2010 gebildet wurden, sind unter Anwendung des Beibehaltungswahlrechts gemäß Art. 67 Abs. 3 Einführungsgesetz zum Handelsgesetzbuch (EGHGB) innerhalb des Sonderpostens ausgewiesen und werden entsprechend den planmäßigen Abschreibungen aufgelöst.

Außerdem werden innerhalb des Sonderpostens steuerfreie Zulagen und steuerpflichtige Zuschüsse der öffentlichen Hand für Investitionen als Sonderposten für Investitionszuwendungen zum Anlagevermögen passiviert.

Die steuerpflichtigen Zuschüsse werden abschreibungskonform, die steuerfreien Zulagen linear über die durchschnittliche Nutzungsdauer der zulagenbegünstigten Vermögensgegenstände verrechnet. Zuschüsse der öffentlichen Hand für ab 2004 angeschaffte Vermögensgegenstände werden erfolgswirksam vereinnahmt.

Bei der Bemessung der Rückstellungen wird den erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten Rechnung getragen. Der Wertansatz erfolgt in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages unter Berücksichtigung geschätzter künftiger Kostensteigerungen.

Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden überwiegend mit dem von der Deutschen Bundesbank für den Monat November bzw. Dezember des laufenden Geschäftsjahres veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben bzw. zehn Jahre restlaufzeitadäquat abgezinst.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden auf der Grundlage versicherungsmathematischer Berechnungen unter Berücksichtigung der Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck - die eine generationenabhängige Lebenserwartung berücksichtigen - nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren gebildet. Die Abzinsung der Pensionsrückstellungen erfolgt gemäß § 253 Abs. 2 HGB pauschal mit dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Der Zinssatz im Dezember 2022 beträgt 1,78 % (Vorjahr: 1,87 %). Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Rückstellungen für Pensionen zum 31.12.2022 unter Verwendung des durchschnittlichen Marktzinssatzes über die vergangenen zehn Jahre sowie des durchschnittlichen Marktzinssatzes über die vergangenen sieben Jahre beläuft sich auf 15 Mio. €.

Im Rahmen weiterer Rechnungsannahmen wurden folgende jährliche Lohn- und Gehaltssteigerungen sowie Rentensteigerungen zugrunde gelegt. Zudem wurden unternehmensindividuelle Fluktuationsannahmen unterstellt.

in %	Lohn- und Gehaltssteigerungen		Rentensteigerungen
	31.12.2022	31.12.2021	31.12.2022	31.12.2021
Pensionsverpflichtungen	2,75	2,35	2,00	1,60
Deputatverpflichtungen	-	-	2,00	1,60
Restrukturierungsmaßnahmen	2,75	2,35	1,00	1,00
Altersteilzeit	2,50	2,10	-	-
Jubiläumsverpflichtungen	2,75	2,35	-	-

Für die Ermittlung der Entgeltumwandlungen von Mitarbeitern in Versorgungsansprüche im Rahmen der RWE-Entgeltumwandlungs-Verordnung 2004 wurden - abweichend zu Pensionen - keine Gehaltssteigerungen angesetzt.

Die Pensionsrückstellungen umfassen neben den vertraglich zugesagten Barbezügen Rückstellungen für Deputatverpflichtungen, die auf der Basis des Ablösebetrages bzw. der Selbstkosten bewertet werden.

Soweit Zweckvermögen gemäß § 246 Abs. 2 HGB vorliegt, ergibt sich die Rückstellung aus dem Saldo des versicherungsmathematischen Barwerts der Verpflichtung und des beizulegenden Zeitwerts des zur Deckung gebildeten Zweckvermögens. Der beizulegende Zeitwert entspricht grundsätzlich dem Marktwert des Zweckvermögens. Ergebnisauswirkungen aus einer Änderung des Diskontierungszinssatzes, Zeitwertänderungen des Zweckvermögens und laufende Erträge des Zweckvermögens werden nach Verrechnung im Zinsergebnis ausgewiesen.

Das Deckungsvermögen besteht nahezu vollständig aus Anteilen an Investmentvermögen. Als beizulegender Zeitwert wurde der Rücknahmepreis per 31.12.2022 verwendet. Das Investmentvermögen ist überwiegend in börsengehandelte Wertpapiere oder an anderen organisierten Märkten zugelassene oder in diese einbezogene Wertpapiere investiert. Ferner ist ein Guthabenkonto bei einem Kreditinstitut Bestandteil des Deckungsvermögens; die Kategorisierung als sonstige Vermögensgegenstände erfolgt durch die Verfügungsbeschränkung aufgrund der treuhänderischen Verwaltung. Das Guthaben ist zum Nennwert angesetzt.

Sonstige Rückstellungen beinhalten u.a. Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften, ungewisse Verbindlichkeiten aus Strombezugs- und Absatzgeschäften, Jubiläumszuwendungen, Leistungen nach dem Altersteilzeitgesetz, Restrukturierungsmaßnahmen sowie für Rückbauverpflichtungen.

Die Bewertung der Jubiläumsrückstellungen wurde mittels der Projected-Unit-Credit-Methode durchgeführt. Als Rechnungsgrundlagen dienen die Richttafeln 2018 G von Prof. Dr.

Klaus Heubeck mit einem Rechnungszinssatz von 1,44 % p.a. (Vorjahr: 1,35 % p.a.) und die Annahme von Gehaltssteigerungen von 2,75 % p.a. (Vorjahr: 2,35 % p.a.).

Die Rückstellungen für Verpflichtungen zur Erbringung von Leistungen nach dem Altersteilzeitgesetz enthalten Aufstockungsbeträge und bis zum Bilanzstichtag aufgelaufene Erfüllungsverpflichtungen der Gesellschaft. Als Rechnungsgrundlagen dienen die Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck mit einem unter der Anwendung der Durationsmethode ermittelten Rechnungszinssatz von 0,58 % p.a. (Vorjahr: 0,40 % p.a.) und die Annahme von Gehaltssteigerungen von 2,50 % p.a. (Vorjahr: 2,10 % p.a.).

Die Rückstellungen für Abfindungszahlungen wurden zum Erfüllungsbetrag angesetzt. Als Rechnungsgrundlagen dienen die Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck mit einem unter Anwendung der Durationsmethode ermittelten Rechnungszinssatz von 1,00 % p.a. (Vorjahr: 0,95 % p.a.) und die Annahme von Rentensteigerungen von 1,00 % p.a. (Vorjahr: 1,00 % p.a.). Soweit in den Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen Beträge enthalten sind, die im Zusammenhang mit noch nicht weiter konkretisierten Verpflichtungen nach dem Altersteilzeitgesetz stehen, wurden abweichend keine Rentensteigerungen, jedoch Lohn- und Gehaltssteigerungen von 2,75 % p.a. (Vorjahr: 2,35 % p.a.) unterstellt.

Die Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Erhaltene Anzahlungen werden zum Nennwert ausgewiesen.

Als passive Rechnungsabgrenzungsposten werden die vor dem Bilanzstichtag erhaltenen Einnahmen abgegrenzt, soweit sie Ertrag für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen.

Auf Grund der ertragsteuerlichen Organschaft der Gesellschaft mit der RWE AG bilanziert die RWE Generation als Organgesellschaft keine aktiven und passiven latenten Steuern.

Die Wertansätze der Haftungsverhältnisse entsprechen dem am Bilanzstichtag bestehenden Stand der jeweiligen Hauptschuld.

Zur Absicherung von Zins- und Währungsrisiken werden derivative Finanzinstrumente eingesetzt.

Soweit möglich, werden Bewertungseinheiten nach § 254 HGB gebildet. Die Bewertungseinheiten werden unter Anwendung der Einfrierungsmethode bilanziell abgebildet. Für Derivate außerhalb von Bewertungseinheiten, die zum Bilanzstichtag einen negativen Marktwert aufweisen, werden Rückstellungen für drohende Verluste gebildet.

Geschäftsvorfälle in Fremdwährung werden mit dem Kurs zum Zeitpunkt der Erstverbuchung erfasst. Auf Fremdwährung lautende Vermögensgegenstände und Schulden mit einer Restlaufzeit von unter einem Jahr werden am Abschlussstichtag zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag umgerechnet. Bei Restlaufzeiten größer einem Jahr erfolgt die Bewertung unter Berücksichtigung des Realisationsprinzips oder ggf. - bei Sicherungsbeziehungen - zum Sicherungskurs.

In der Gewinn- und Verlustrechnung ist in einem gesonderten Posten nach den Umsatzerlösen die (unmittelbar geschuldete) Stromsteuer/Energiesteuer auf Erdgas/Kohlesteuer ausgewiesen. Die über Zukäufe gezahlte Erdgassteuer ist im Materialaufwand enthalten.

III Erläuterungen zur Bilanz

(1) Anlagevermögen

Die Aufgliederung der in der Bilanz zusammengefassten Anlageposten und deren Entwicklung im Berichtsjahr sind im Anlagenspiegel, der dem vorliegenden Anhang als Anlage beigefügt ist, dargestellt. Eine Aufstellung des vollständigen Anteilsbesitzes nach § 285 Nr. 11, 11a HGB ist ebenfalls als Anlage angehängt.

(2) Vorräte

in Mio. €	31.12.2022	31.12.2021
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	45	41
CO ₂ -Emissionsrechte	50	33
	95	74

(3) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

in Mio. €	31.12.2022	RLZ ^* > 1 Jahr	angepasst 01.01.2022	31.12.2021	RLZ ^* > 1 Jahr
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	100	-	75	75	1
Forderungen gegen verbundene Unternehmen	358	-	630	619	-
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	-	-	0	0	-
Sonstige Vermögensgegenstände	30	0	64	58	-
	488	0	769	752	1

^* RLZ = Restlaufzeit

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen beinhalten vor allem Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 271 Mio. € (Vorjahr: 183 Mio. €). Darüber hinaus besteht eine Forderung gegen die RWE Generation Hydro GmbH, Essen, aus dem bestehenden Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag in Höhe von 73 Mio. € (Vorjahr: 49 Mio. €).

(4) Flüssige Mittel

Die flüssigen Mittel betreffen Guthaben bei Kreditinstituten. Sie weisen, wie im Vorjahr, einen geringfügigen Betrag auf.

(5) Eigenkapital

in Mio. €	31.12.2022	angepasst 01.01.2022	31.12.2021
Gezeichnetes Kapital	123	123	123
Kapitalrücklage	143	143	127
Gewinnrücklagen	15	15	15
davon gesetzliche Rücklagen	(12)	(12)	(12)
davon andere Gewinnrücklagen	(3)	(3)	(3)
Bilanzgewinn	-	6	6
	281	287	271

Das gezeichnete Kapital ist eingeteilt in 48.046.875 auf den Inhaber lautende Stückaktien, die zu 100 % von der RWE AG gehalten werden.

Die Kapitalrücklage ist in Höhe von 127 Mio. € gemäß. § 272 Abs. 2 Nr. 1 HGB und in Höhe von 16 Mio. € gemäß. § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB gebildet. Der Anstieg ist auf den Abspaltungsvorgang des Teilbetriebs Wasserkraft/Grubengas der RWE Power Aktiengesellschaft zurückzuführen.

(6) Sonderposten

in Mio. €	31.12.2022	31.12.2021
Sonderposten für Investitionszuwendungen im Anlagevermögen	7	5
Sonderposten mit Rücklageanteil	11	11
	18	16

Steuerrechtlich bedingte Sonderposten wurden bis zum 31.12.2009 auf der Grundlage von § 6b, 7b und 7d EStG a.F. gebildet.

(7) Rückstellungen

in Mio. €	31.12.2022	angepasst 01.01.2022	31.12.2021
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	111	67	64
bei zehnjährigem durchschnittlichen Marktzinssatz	(111)	(64)	(64)
bei siebenjährigem durchschnittlichen Marktzinssatz	(126)	(84)	(84)
Unterschiedsbetrag	(15)	(20)	(20)
Sonstige Rückstellungen	804	1.356	1.331
	915	1.423	1.395

Es erfolgt die Verrechnung des zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Zweckvermögens mit den fondsgedeckten Pensionsverpflichtungen.

in Mio. €	Historische Anschaffungskosten	Beizulegender Zeitwert	Erfüllungsbetrag
Verrechnete Vermögensgegenstände (Zweckvermögen)	93	82
Wertpapiere des Anlagevermögens	(89)	(78)
Sonstige Vermögensgegenstände	(4)	(4)
Pensions- und ähnliche Verpflichtungen			193
Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung (Rückstellung für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen)			111

Die sonstigen Rückstellungen in Höhe von 804 Mio. € beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für defizitäre Strombezugsverträge und Verpflichtungen aus dem Steinkohleausstieg. Daneben sind sonstige Rückstellungen für die Rückgabeverpflichtung von CO ₂ -Rechten, für Restrukturierung, für Verpflichtungen aus Strombeschaffung und Stromabgabe, für den Rückbau von Kraftwerken und für andere ungewisse Verbindlichkeiten gebildet worden.

(8) Verbindlichkeiten

in Mio. €	31.12.2022	RLZ ^* < = 1 Jahr
Erhaltene Anzahlungen	0	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	151	150
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	4.349	1.445
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	8	8
Sonstige Verbindlichkeiten	12	12
davon aus Steuern	(4)	(4)
	4.520	1.615

in Mio. €	RLZ ^* > 1 Jahr	RLZ ^* > 5 Jahre	angepasst 01.01.2022
Erhaltene Anzahlungen	-	-	8
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1	-	170
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	2.904	-	2.957
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	-	-	0
Sonstige Verbindlichkeiten	-	-	10
davon aus Steuern	-	-	(4)
	2.905	-	3.145

in Mio. €	31.12.2021	RLZ ^* < = 1 Jahr	RLZ ^* > 1 Jahr	RLZ ^* > 5 Jahre
Erhaltene Anzahlungen	8	8	-	-
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	153	151	2	-
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	2.957	2.957	-	-
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0	-	-	-
Sonstige Verbindlichkeiten	10	10	-	-
davon aus Steuern	(4)	(4)	-	-
	3.128	3.126	2	-

^* RLZ = Restlaufzeit

Im Rahmen der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen wird der abzuführende Gewinn in Höhe von 927 Mio. € einschließlich des Bilanzgewinns des vorangegangenen Geschäftsjahres in Höhe von 6 Mio. € an die RWE AG ausgewiesen. Zudem beinhalten die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen das verzinsliche Verrechnungskonto mit der RWE AG in Höhe von 348 Mio. € (Vorjahr: 0 Mio. €) sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 159 Mio. € (Vorjahr: 44 Mio. €).

Aus der Finanzierung des Erwerbs der RWE Generation UK Holdings Limited besteht zudem eine Darlehensverbindlichkeit gegenüber der RWE AG in Höhe von 2.904 Mio. € (Vorjahr: 2.904 Mio. €). Für einige Verbindlichkeiten bestehen, im Rahmen des üblichen Geschäftsverkehrs, Eigentumsvorbehalte zugunsten der Lieferanten.

(9) Passive Rechnungsabgrenzungsposten

Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten umfassen diverse Vorauseinnahmen in Höhe von 5 Mio. € (Vorjahr: 2 Mio. €).

(10) Haftungsverhältnisse

Haftungsverhältnisse werden nur im Rahmen unserer Geschäftstätigkeit und nach eingehender Prüfung der hiermit zusammenhängenden Risiken eingegangen. Im Rahmen unseres Risikomanagementsystems führen wir ein laufendes Monitoring der unten stehenden Sachverhalte durch. Nach unserer Einschätzung werden die zugrunde liegenden Verbindlichkeiten durch den jeweiligen Hauptschuldner voraussichtlich erfüllt werden können. Vor diesem Hintergrund ist mit einer Inanspruchnahme nicht zu rechnen und somit sind die eingegangenen Haftungsverhältnisse nicht zu passivieren.

in Mio. €	31.12.2022	31.12.2021
Verbindlichkeiten aus Gewährleistungsverträgen	517	412
davon zu Gunsten verbundener Unternehmen	(517)	(412)
Verbindlichkeiten aus Bürgschaften	182	180
	699	592

Aus den bei der RWE AG bilanzierten Pensionsverpflichtungen ergibt sich auf Grund der bei der RWE Generation liegenden wirtschaftlichen Be- und Entlastungen eine Gewährleistungsverpflichtung in Höhe von 495 Mio. € (Vorjahr: 411 Mio. €).

Im Rahmen eines Contractual Trust Arrangement (CTA) wurden im Geschäftsjahr 2008 Vermögenswerte auf einen Treuhänder, den RWE Pensionstreuhand e.V., zur externen Finanzierung von Teilen der betrieblichen Altersversorgung übertragen. Zum Ende des Geschäftsjahres beträgt der beizulegende Wert des treuhänderisch gebundenen Vermögens der RWE Generation 82 Mio. € (Vorjahr: 101 Mio. €). Davon entfällt ein geringer Betrag auf Bankbestände (Treuhandkonto). Mit der Bewertungsumstellung nach BilMoG werden beide Beträge mit der Pensionsverpflichtung saldiert. Die Anschaffungskosten der Wertpapiere betragen 89 Mio. € (Vorjahr: 88 Mio. €).

(11) Finanzinstrumente und Bewertungseinheiten gemäß § 254 HGB

Bei der RWE Generation werden keine derivativen Finanzinstrumente zur Absicherung von Commodity-Risiken eingesetzt.

Die Anteile an der RWE Generation UK Holdings Limited sind währungskursgesichert. Dies erfolgt durch GBP-Darlehen (Great Britain Pound) von der RWE AG (Nominalbetrag 1.900 Mio. £; 2.904 Mio. €) und durch einen Zinswährungsswap (Nominalbetrag 400 Mio. £; 631 Mio. €; Laufzeit bis 2032).

Bei Beendigung des Zinswährungsswaps bzw. bei Tilgung der GBP-Darlehen wird die Differenz zwischen dem Tageskurs und dem ursprünglichen GBP-Kassakurs mit den Anschaffungskosten der Beteiligung an der RWE Generation UK Holdings Limited erfolgsneutral verrechnet. Der Zinswährungsswap weist zum Bilanzstichtag einen beizulegenden Zeitwert in Höhe von 244 Mio. € (Vorjahr: 285 Mio. €) auf.

In Höhe des Buchwerts (3.861 Mio. €) bildet die Beteiligung RWE Generation UK Holdings Limited mit dem Zinswährungsswap und den GBP-Darlehen eine Bewertungseinheit (Mikrohedge). Die Ergebniseffekte der Sicherungsgeschäfte werden über die gesamte Laufzeit anteilig durch entsprechend gegenläufige Wertänderungen der Beteiligung kompensiert.

Der beizulegende Zeitwert entspricht grundsätzlich dem Marktwert der derivativen Finanzinstrumente, soweit dieser verlässlich bestimmbar ist. Liegt ein verlässlich feststellbarer Marktwert nicht vor, wird der beizulegende Zeitwert aus dem Marktwert gleichartiger derivativer Finanzinstrumente abgeleitet oder mit Hilfe allgemein anerkannter Bewertungsmethoden bestimmt, hierzu zählen die Discounted-Cash-Flow-Methode und - bei Vorliegen von Optionen - das Black-Scholes-Modell. Dies erfolgt unter anderem unter Berücksichtigung aktueller Wechselkursverhältnisse, marktgerechter Zinsstrukturkurven sowie Kreditausfallrisiken der Kontrahenten.

Die Höhe der mit Bewertungseinheiten abgesicherten Risiken beläuft sich auf 1.006 Mio. € (Vorjahr: 874 Mio. €). Aufgrund von Betrags-, Risiko- und Fristengleichheit weisen die Bewertungseinheiten eine hohe Wirksamkeit auf, die anhand der Critical Terms Match Methode nachgewiesen wird. Die Bilanzierung der Bewertungseinheiten erfolgt nach der Einfrierungsmethode.

(12) Außerbilanzielle Geschäfte

Es liegen keine außerbilanziellen Geschäfte gemäß § 285 Nr. 3 HGB vor, die für die Beurteilung der Finanzlage notwendig sind.

(13) Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Der Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen beläuft sich auf rund 4.330 Mio. €. Zahlungsverpflichtungen aus Strombezügen bestehen bei vertraglich gebundenen Kraftwerken in Höhe von 4.259 Mio. €; davon sind 199 Mio. € innerhalb eines Jahres fällig.

Das Bestellobligo aus erteilten Investitionsaufträgen beträgt insgesamt 71 Mio. €. Daneben bestehen für künftige Kraftwerksrevisionen und Großreparaturen Zahlungsverpflichtungen aus bereits erteilten Bestellungen.

Weitere Zahlungsverpflichtungen resultieren aus Forward-Geschäften im Zusammenhang mit der Beschaffung von CO ₂ -Rechten gegenüber der RWE Supply & Trading GmbH.

Aus der Mitgliedschaft in verschiedenen Gesamthandschaften, die im Zusammenhang mit Kraftwerksobjekten und mit Ergebnisabführungsverträgen bestehen, obliegt uns die gesetzliche bzw. vertragliche Haftung.

IV Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

(1) Umsatzerlöse

in Mio. €	01.01.-31.12.2022	01.01.-31.12.2021
Strom	453	716
Betriebsführung	76	49
Sonstige Umsatzerlöse	1.055	401
	1.584	1.166

Die Umsatzerlöse sind, wie im Vorjahr, überwiegend mit verbundenen Unternehmen getätigt worden. Die sonstigen Umsatzerlöse betreffen im Wesentlichen Erlöse aus dem Verkauf von Steinkohle an verbundene Unternehmen.

(2) Sonstige betriebliche Erträge

in Mio. €	01.01.-31.12.2022	01.01.-31.12.2021
Erträge aus Anlagenabgängen	13	6
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen	392	64
Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens	1	9
Erträge aus Zuschreibungen auf Sachanlagen	7	-
Erträge aus Zuschreibungen auf Finanzanlagen	930	-
Erträge aus Währungskursgewinnen	3	0
Sonstiges	57	14
	1.403	93

Die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen betreffen im Wesentlichen Auflösungen von Rückstellungen für defizitäre Strombezugsverträge. Die Veränderung der Erträge aus Zuschreibungen auf Finanzanlagen sind auf die Beteiligungen an der RWE Generation UK Holdings Limited und RWE Generation Holding B.V., Geertruidenberg/ Niederlande zurückzuführen. In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde Erträge in Höhe von 1.342 Mio. € (Vorjahr: 70 Mio. €) enthalten, die Erträge aus Anlagenabgängen, Auflösungen von Rückstellungen und Zuschreibungen auf Finanzanlagen betreffen.

(3) Materialaufwand

in Mio. €	01.01.-31.12.2022	01.01.-31.12.2021
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	1.570	808
davon CO ₂ -Aufwand	(189)	(110)
Aufwendungen für bezogene Leistungen	123	89
	1.693	897

Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe enthalten die Einsatzstoffe für die Stromerzeugung, die Strom- und sonstigen Energiebezüge.

(4) Personalaufwand

in Mio. €	01.01.-31.12.2022	01.01.-31.12.2021
Löhne und Gehälter	123	115
Soziale Abgaben	18	18
Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung	92	43
davon für Altersversorgung	(92)	(43)
	233	176

Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt

	01.01.-31.12.2022		01.01.-31.12.2021
Mitarbeiter/innen im Jahresdurchschnitt	Anzahl Personen	in Vollzeitstellen	Anzahl Personen	in Vollzeitstellen
Angestellte	701	679	623	590
Gewerbliche Arbeitnehmer/innen	434	432	455	458
	1.135	1.111	1.078	1.048

(5) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen

Die Zusammensetzung der Abschreibungen ist aus dem Anlagenspiegel, der dem Anhang als Anlage beigefügt ist, ersichtlich. Im Berichtsjahr erfolgten außerplanmäßige Abschreibungen von Sachanlagen in Höhe von 54 Mio. €.

(6) Sonstige betriebliche Aufwendungen

in Mio. €	01.01.-31.12.2022	01.01.-31.12.2021
Verluste aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	7	4
Aufwendungen aus Wechselkursänderungen	0	3
Aufwendungen für Fremdleistungen	30	60
Zuführung von Rückstellungen	31	83
Sonstige Steuern	2	1
Übrige	36	30
	106	181

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind periodenfremde Aufwendungen in Höhe von 7 Mio. € (Vorjahr: 4 Mio. €) enthalten, die im Wesentlichen Aufwendungen aus Verlusten aus dem Abgang von Sachanlagen betreffen.

(7) Ergebnis aus Finanzanlagen

in Mio. €	01.01.-31.12.2022	01.01.-31.12.2021
Erträge aus Gewinnabführung	73	49
Aufwendungen aus der Verlustübernahme	-11	0
Erträge aus Beteiligungen	10	8
davon aus verbundenen Unternehmen	(7)	(8)
Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens	1	0
	73	57

Die Erträge aus Gewinnabführung resultieren aus dem verbundenen Unternehmen RWE Generation Hydro GmbH. Die Aufwendungen aus der Verlustübernahme beziehen sich auf die verbundenen Unternehmen RWE Technology International GmbH, Essen, und RWE Generation Service GmbH, Essen. Die Erträge aus Beteiligungen ergeben sich aus Dividendenzahlungen der Gesellschaften RWE & Turcas Güney Elektrik Üretim A.S., Ankara/Türkei, Mingas-Power GmbH, Essen, und Société Electrique de l'Our S.A., Luxemburg/Luxemburg.

(8) Zinsergebnis

in Mio. €	01.01.-31.12.2022	01.01.-31.12.2021
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	35	44
davon aus verbundenen Unternehmen	(35)	(44)
Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-63	-61
davon an verbundene Unternehmen	(-37)	(-38)
davon aus der Aufzinsung von Rückstellungen	(-26)	(-23)
	-28	-17

(9) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Zwischen der RWE AG und der RWE Generation besteht ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag und es liegt eine steuerliche Organschaft vor. Die RWE AG ist daher im Außenverhältnis Schuldnerin der auf Basis des Organkreises unter Berücksichtigung der Ergebnisse der einzelnen Organgesellschaften errechneten Körperschaftsteuer, des Solidaritätszuschlages und der Gewerbesteuer. Eine Vereinbarung über eine Steuerumlage besteht nicht. Daher werden in der Regel keine Steuern vom Einkommen und vom Ertrag ausgewiesen.

(10) Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrags abgeführter Gewinn

Der Gewinn in Höhe von 927 Mio. € einschließlich des Bilanzgewinns des vorangegangenen Geschäftsjahres in Höhe von 6 Mio. € wurde nach Maßgabe des bestehenden Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags an die RWE AG abgeführt.

V Sonstige Angaben

(1) Organe

Die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands sind in einer Anlage zu diesem Anhang aufgeführt.

Die Gesamtbezüge des Vorstands für das Geschäftsjahr 2022 betragen 3.534 T€ (Vorjahr: 2.992 T€). Der Vorstand erhält im Rahmen des "LTIP Strategie Performance Plan" 26.283 Stück am Aktienkurs der RWE-Stammaktien gemessene Wertsteigerungsrechte (Performance Shares) mit einem beizulegenden Zeitwert von 907 T€ zum Zeitpunkt ihrer Gewährung. Diese sind in der Angabe der Gesamtbezüge enthalten.

Die Gesamtbezüge ehemaliger Mitglieder des Vorstands belaufen sich auf 937 T€. Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Vorständen bzw. Geschäftsführern und ihren Hinterbliebenen sind 13.307 T€ zurückgestellt.

Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats belaufen sich auf 252 T€ (Vorjahr: 416 T€).

(2) Abschlussprüferhonorar

Das von dem Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar i.S.d. §285 Nr. 17 HGB ist in der entsprechenden Anhangangabe des Konzernabschlusses der RWE AG enthalten.

(3) Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Angabepflichtige Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Personen und Unternehmen gem. § 285 Nr. 21 HGB im wesentlichen Umfang zu nicht marktüblichen Bedingungen bestanden nicht.

(4) Angaben zu Geschäften größeren Umfangs gemäß § 6b Abs. 1 S. 1 i.V.m. 6b Abs. 2 EnWG

in Mio. €	Volumen der gelieferten Leistungen 01.01. - 31.12.2022	Volumen der bezogenen Leistungen 01.01. - 31.12.2022	Volumen der gelieferten Leistungen 01.01. - 31.12.2021	Volumen der bezogenen Leistungen 01.01. - 31.12.2021
Dienstleistungen		40		37
Lieferung Steinkohle an niederländische Tochtergesellschaften	804		229
	804	40	229	37

Von verbundenen Unternehmen wurden IT- und sonstige verschiedene Dienstleistungen im Umfang von 40 Mio. € (Vorjahr: 37 Mio. €) i.S.v. § 6b Abs. 2 EnWG bezogen, die aus dem Rahmen der gewöhnlichen Energieversorgungstätigkeit herausfallen. Die Dienstleistungen resultieren im Wesentlichen aus Betriebsführung, IT-Leistungen, kaufmännischen Dienstleistungen sowie sonstigen Leistungen.

(5) Angabe zu Vorgängen von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres

Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem 31.12.2022 geschehen sind und eine wesentliche Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage des Geschäftsjahres 2022 haben, sind nicht eingetreten.

Essen, 26.01.2023

RWE Generation SE

Der Vorstand

Roger Miesen

Katja van Doren

Dr. Sopna Sury

Organe

Aufsichtsrat

Dr. Markus Krebber

Essen

Vorsitzender

Vorsitzender des Vorstands der RWE AG

Leonhard Zubrowski ¹

Lippetal

Stellv. Vorsitzender

- bis 30.04.2022 -

Gesamt-/Konzern- und SE-Betriebsratsvorsitzender der RWE Generation SE

Dagmar Paasch ¹

Solingen

Stellv. Vorsitzende (seit 15.06.2022)

Gewerkschaftssekretärin des ver.di-Landes-fachbreichs Finanzdienste, Kommunikation und Technologie, Kultur, Ver- und Entsorgung

Richard Bailey ¹

Featherston, West Yorkshire, England

Mitglied des RWE Generation UK plc.

Business Review Forums

Dirk Berkhahn

Essen

Leiter Corporate Strategy der RWE AG

Ute Brimberg ¹

Witten

Leiterin Erdgaskraftwerk Emsland der RWE Generation SE

Christian Dirks ¹

- seit 01.05.2022 -

Recklinghausen

Vorsitzender des Betriebsrats KW Westfalen /

KW Ibbenbüren der RWE Generation SE

Christoph Dänzer-Vanotti

Rheinbreitbach

Rechtsanwalt

Andrew Eveleigh ¹

North Cornelly, Bridgend, England

Mitglied des Business Review Forums

der RWE Generation UK plc.

Gunhild Grieve

Essen

Mitglied der Geschäftsführung

der RWE Supply & Trading GmbH

Gudrun Janßen ¹

Lünen

Stellv. Bezirksgeschäftsführerin ver.di Westfalen

Frank Krispin ¹

Essen

Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats u. stellv. Vorsitzender des Konzernbetriebsrats der RWE Generation SE

Carsten Liedtke

Krefeld

Sprecher des Vorstands der SWK

Stadtwerke Krefeld AG

Dr. Michael Müller

Krefeld

Mitglied des Vorstands der RWE AG

Ulrike Pugh

Essen

Leiterin People Development & Talent Attraction der RWE AG

Dr. Ulrich Rust

Mülheim an der Ruhr

Leiter Recht der RWE AG

Zvezdana Seeger

Berlin

Mitglied des Vorstands der RWE AG

Ralf Sikorski ¹

Hannover

Stellvertretender Vorsitzender der IG Bergbau, Chemie, Energie

Dietmar Spohn

Bochum

Geschäftsführer der Stadtwerke Bochum Holding GmbH

Reiner van Limbeck ¹

Essen

Stellv. Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats und Vorsitzender des Konzernbetriebsrats der RWE Generation SE

Romé van der Hoek ¹

Made, Niederlande

Vorsitzender des SE-Betriebsrats der RWE

Generation SE und Gesamtbetriebsratsvorsitzender der RWE Generation NL B.V.

¹ Vertreter der Arbeitnehmer

Vorstand

Roger Miesen

Vorstandsvorsitz

Ressort Biomass, Gas, Hydro & Storage

Katja van Doren

Ressort Finance, Human Resources

Dr. Sopna Sury

Ressort Hydrogen

Entwicklung des Anlagevermögens

	Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
	Stand 01.01. 2022	Zugänge	Abspaltung/ Übertragung
	Mio. €	Mio. €	Mio. €
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene sonstige Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	20	1	0
Summe immaterieller Vermögensgegenstände	20	1	0
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	617	12	7
Technische Anlagen und Maschinen	4.297	14	88
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	40	1	2
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	921	197	0
Summe Sachanlagen	5.875	224	97
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	7.884	68	-
Beteiligungen	14	0	25
Wertpapiere des Anlagevermögens	2	0	-
Sonstige Ausleihungen	0	10	14
Summe Finanzanlagen	7.900	78	39
Summe Anlagevermögen	13.795	303	136

	Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
	Abgänge	Umbuchungen/ Umgliederungen	Stand 31.12. 2022
	Mio. €	Mio. €	Mio. €
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene sonstige Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	-	1	22
Summe immaterieller Vermögensgegenstände	-	1	22
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	17	0	619
Technische Anlagen und Maschinen	16	21	4.404
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1	0	42
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	4	-22	1.092
Summe Sachanlagen	38	-1	6.157
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	17	-	7.935
Beteiligungen	0	-	39
Wertpapiere des Anlagevermögens	-	-	2
Sonstige Ausleihungen	2	-	22
Summe Finanzanlagen	19	-	7.998
Summe Anlagevermögen	57	0	14.177

	Kumulierte Abschreibungen
	Stand 01.01. 2022	Zugänge	Abspaltung/ Übertragung	Abgänge
	Mio. €	Mio. €	Mio. €	Mio. €
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene sonstige Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	18	0	0	-
Summe immaterieller Vermögensgegenstände	18	0	0	-
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	516	11	7	3
Technische Anlagen und Maschinen	4.105	67	84	16
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	37	1	2	1
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	745	0	0	4
Summe Sachanlagen	5.403	79	93	24
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	4.389	-	-	-
Beteiligungen	-	-	-	-
Wertpapiere des Anlagevermögens	-	-	-	-
Sonstige Ausleihungen	-	-	-	-
Summe Finanzanlagen	4.389	-	-	-
Summe Anlagevermögen	9.810	79	93	24

	Kumulierte Abschreibungen
	Umbuchungen	Zuschreibungen	Stand 31.12. 2022
	Mio. €	Mio. €	Mio. €
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene sonstige Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	-	-	18
Summe immaterieller Vermögensgegenstände	-	-	18
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	-	-	531
Technische Anlagen und Maschinen	-	7	4.233
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	-	-	39
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	-	-	741
Summe Sachanlagen	-	7	5.544
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	-	930	3.459
Beteiligungen	-	-	-
Wertpapiere des Anlagevermögens	-	-	-
Sonstige Ausleihungen	-	-	-
Summe Finanzanlagen	-	930	3.459
Summe Anlagevermögen	-	937	9.021

	Buchwerte
	Stand 31.12. 2022	angepasst 01.01.2022	Stand 31.12. 2021
	Mio. €	Mio. €	Mio. €
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene sonstige Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	4	2	2
Summe immaterieller Vermögensgegenstände	4	2	2
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	88	101	101
Technische Anlagen und Maschinen	171	196	192
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3	4	3
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	351	176	176
Summe Sachanlagen	613	477	472
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	4.476	3.495	3.495
Beteiligungen	39	38	14
Wertpapiere des Anlagevermögens	2	2	2
Sonstige Ausleihungen	22	14	0
Summe Finanzanlagen	4.539	3.550	3.511
Summe Anlagevermögen	5.156	4.029	3.985

Aufstellung des Anteilsbesitzes

	Anteil am Kapital		Geschäftsjahr	Eigenkapital	Jahresergebnis
Name und Sitz	in %	Währung		Währung in Tausend
Direkte Beteiligungen
Grosskraftwerk Mannheim Aktiengesellschaft, Mannheim	40,0	EUR	2021	147.375	6.647
Mingas-Power GmbH, Essen	40,0	EUR	2021	6.720	6.051
Nukleus Green H2 GmbH & Co. KG, Lingen	100,0	EUR			²⁾
rostock EnergyPort cooperation GmbH, Rostock	25,0	EUR			²⁾
RWE Generation Holding B.V., Geertruidenberg/Niederlande	100,0	EUR	2021	./. 10.700	45.600
RWE Generation Hydro GmbH, Essen	100,0	EUR	2021	25	- ¹⁾
RWE Generation Service GmbH, Essen	100,0	EUR	2021	25	- ¹⁾
RWE Generation UK Holdings Limited, Swindon/Großbritannien	100,0	EUR	2021	2.904.418	6.961
RWE Hydrogen Lingen Management GmbH, Lingen	100,0	EUR			²⁾
RWE Technology International GmbH, Essen	100,0	EUR	2021	15.789	- ¹⁾
RWE TECNOLOGIA LTDA, Rio de Janeiro/Brasilien	1,0	EUR	2021	105	./. 0
RWE & Turcas Güney Elektrik Üretim A.S., Ankara/Türkei	69,84	EUR	2021	93.476	19.026 ^*
Société Electrique de l'Our S.A., Luxemburg/Luxemburg	40,0	EUR	2021	40.436	2.044
SRS Eco Therm GmbH, Salzbergen	90,0	EUR	2021	21.497	4.304
Indirekte Beteiligungen
Energy Resources Holding B.V., Geertruidenberg/Niederlande	100,0	EUR	2021	./. 37	./. 58
INDI Energie B.V., 's-Hertogenbosch/Niederlande	100,0	EUR	2021	125	64
INDI Solar-Projects 1 B.V., Utrecht/Niederlande	100,0	EUR	2021	135	46
Moravske Hidroelektrane d.o.o., Belgrad/Serbien	51,0	EUR	2021	22	./. 5
Rheinkraftwerk Albbruck-Dogern Aktiengesellschaft. Waldshut-Tiengen	77,0	EUR	2021	32.104	1.757
RWE Belgium BV, Brüssel/Belgien	100,0	EUR	2021	1.350	./. 101
RWE Eemshaven Holding II B.V., Geertruidenberg/Niederlande	100,0	EUR	2021	./. 1.492.815	./. 539.226
RWE Eemshydrogen B.V., Geertruidenberg/Niederlande	100,0	EUR	2021	./. 183	./. 183
RWE Energy APAC Co. Ltd., Chengdu/China	100,0	EUR	2021	227	./. 335
RWE Energy Solutions Belgium N.V., Hasselt/Belgien	100,0	EUR			²⁾
RWE Generation NL B.V., Geertruidenberg/Niederlande	100,0	EUR	2021	./. 2.121.699	./. 1.570.710
RWE Generation NL Personeel B.V., Geertruidenberg/Niederlande	100,0	EUR	2021	15.049	0
RWE Generation UK plc, Swindon/Großbritannien	100,0	EUR	2021	609.985	1.019.969
RWE Ingen!us Limited, Swindon/Großbritannien	100,0	EUR	2021	2.552	-
RWE Kings Lynn Limited, Trigonos/Großbritannien	100,0	EUR	2021	0	-
RWE Markinch Limited, Swindon/Großbritannien	100,0	EUR	2021	11.231	./. 77.261
RWE Personeel B.V., Geertruidenberg/Niederlande	100,0	EUR	2021	334	348
RWE Technology International Energy Environment Engineering GmbH, Essen	100,0	EUR	2021	25	- ¹⁾
RWE Technology UK Limited, Swindon/Großbritannien	100,0	EUR	2021	3.397	1.046
RWE TECNOLOGIA LTDA, Rio de Janeiro/Brasilien	99,0	EUR	2021	105	./. 0
RWE & Turcas Dogalgaz Ithalat ve Ihracat A.S., Istanbul/Türkei	100,0	EUR	2021	501	91 ^*
Vliegasunie B.V., De Bilt/Niederlande	74,63	EUR	2021	5.356	./. 39
Windesco Inc, Boston/USA	20,90	EUR	2021	1.525	./. 4.046

^* Umrechnung erfolgte mit Stichtagskurs
¹⁾ Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag
²⁾ Neue Gesellschaft, Abschlusszahlen liegen noch nicht vor

Bestätigungsvermerk

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die RWE Generation SE, Essen

VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES UND DES LAGEBERICHTS

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der RWE Generation SE, Essen, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der RWE Generation SE für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft. Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten Erklärung zur Unternehmensführung.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) als nicht inhaltlich geprüften Bestandteil des Lageberichts.

Die sonstigen Informationen umfassen zudem alle übrigen Teile des Geschäftsberichts - ohne weitergehende Querverweise auf externe Informationen -, mit Ausnahme des geprüften Jahresabschlusses, des geprüften Lageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

•	wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zu den inhaltlich geprüften Lageberichtsangaben oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
•	anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß. an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN

Vermerk über die Prüfung der Einhaltung der Rechnungslegungspflichten nach § 6b Abs. 3 EnWG

Prüfungsurteil

Wir haben geprüft, ob die Gesellschaft ihre Pflichten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 5 EnWG zur Führung getrennter Konten für das Geschäftsjahr vom 1.Januar bis zum 31. Dezember 2022 eingehalten hat.

Nach unserer Beurteilung wurden die Pflichten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 5 EnWG zur Führung getrennter Konten in allen wesentlichen Belangen eingehalten.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Prüfung der Einhaltung der Pflichten zur Führung getrennter Konten in Übereinstimmung mit § 6b Abs. 5 EnWG unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards: Prüfung nach § 6b Energiewirtschaftsgesetz (IDW PS 610 n.F. (07.2021)) durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung der Einhaltung der Rechnungslegungspflichten nach § 6b Abs. 3 EnWG" weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir wenden als Wirtschaftsprüfungsgesellschaft die Anforderungen des IDW Qualitätssicherungsstandards: Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QS 1) an. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zur Einhaltung der Rechnungslegungspflichten nach § 6b Abs. 3 EnWG zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für die Einhaltung der Rechnungslegungspflichten nach § 6b Abs. 3 EnWG

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Einhaltung der Pflichten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 5 EnWG zur Führung getrennter Konten.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachtet haben, um die Pflichten zur Führung getrennter Konten einzuhalten.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung der Einhaltung der Rechnungslegungspflichten der Gesellschaft nach § 6b Abs. 3 EnWG.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung der Einhaltung der Rechnungslegungspflichten nach § 6b Abs. 3 EnWG

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die gesetzlichen Vertreter ihre Pflichten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 5 EnWG zur Führung getrennter Konten in allen wesentlichen Belangen eingehalten haben.

Ferner umfasst unsere Zielsetzung, einen Vermerk in den Bestätigungsvermerk aufzunehmen, der unser Prüfungsurteil zur Einhaltung der Rechnungslegungspflichten nach § 6b Abs. 3 EnWG beinhaltet.

Die Prüfung der Einhaltung der Pflichten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 5 EnWG zur Führung getrennter Konten umfasst die Beurteilung, ob die Zuordnung der Konten zu den Tätigkeiten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 4 EnWG sachgerecht und nachvollziehbar erfolgt ist und der Grundsatz der Stetigkeit beachtet wurde.

Essen, den 27. Januar 2023

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Markus Dittmann, Wirtschaftsprüfer

ppa. Christoph Drewes, Wirtschaftsprüfer

Entgeltbericht gemäß dem Gesetz zur Förderung der Transparenz von Entgeltstrukturen zwischen Frauen und Männern (Entgelttransparenzgesetz - EntgTranspG)

Die RWE Generation SE mit Sitz in Essen ist ein Energieversorgungsunternehmen, das im RWE Konzern die Stromerzeugung mit Steinkohle, Gas, Wasserkraft sowie Biomasse verantwortet. Die Gesellschaft führt Kraftwerke bzw. Kraftwerksgesellschaften in Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden und der Türkei. Darüber hinaus sind seitdem 01.02.2021 die RWE Wasserstoffaktivitäten in der RWE Generation gebündelt.

Die Gesellschaft ist im Handelsregister Essen des Amtsgerichts Essen B unter HRB 24353 eingetragen.

Nachfolgend werden gemäß § 22 Abs. 3 EntgTranspG die Zahlen des Kalenderjahres 2021 berichtet (Angaben in Klammern: Veränderung der Werte gegenüber dem letzten Bericht über das Geschäftsjahr 2016).

Die RWE Generation SE beschäftigte in Deutschland im Geschäftsjahr 2021 durchschnittlich 142 (+97) weibliche Mitarbeiterinnen und 929 (+125) männliche Mitarbeiter. Davon waren durchschnittlich 52 (+35) weibliche Mitarbeiterinnen in einem Teilzeitarbeitsverhältnis tätig. Von den männlichen Mitarbeitern waren 21 (+9) Mitarbeiter in Teilzeit tätig.

Die RWE Generation SE fördert die Gleichstellung von Frauen und Männern. Durch gezielte arbeitgeberseitige Maßnahmen wird dazu beigetragen, dass die Ausübung einer Voll- oder Teilzeitbeschäftigung geschlechterunabhängig möglich wird. Dazu zählen Angebote wie flexible Arbeitszeitmodelle, Betriebskindergärten, Home Office und mobiles Arbeiten. Zudem werden Mentoringprogramme für weibliche Führungskräfte und Potenzialträgerinnen offeriert, um bei der Übernahme von (neuen) Führungsrollen zu unterstützen. Die RWE Generation SE hat sich zudem eigene Ziele hinsichtlich der Erreichung eines Frauenanteils auf den Managementebenen gesetzt. Unsere Recruiter und Führungskräfte sind in De-Biasing Techniken geschult, um faire Einstellungs- und Entscheidungsprozesse zu gewährleisten.

Darüber hinaus bestehen Engagements in Netzwerken, wie bspw. Charta der Vielfalt, mit denen man im Wissensaustausch zu weiteren Maßnahmen steht.

Damit eine gleichartige Vergütung für Frauen und Männer bei der RWE Generation SE gewährleistet wird, gilt für Tarifmitarbeitende ein Manteltarifvertrag, für außertarifliche Mitarbeitende eine Betriebsvereinbarung zur außertariflichen Vergütung. Für leitende Mitarbeitende kommt das Hay Grading zur Anwendung. Alle Vergütungssysteme sind an der ausgeübten Funktion orientiert und damit grundsätzlich geschlechterneutral. Die genannten Vergütungssysteme sehen eine regelmäßige Überprüfung der Vergütungsanpassung vor.

Essen, im Januar 2023

Roger Miesen

Katja van Doren

RWE Generation SE

Eigentümerstruktur