HERAEUS HOLDING Gesellschaft mit beschränkter Haftung

Hanau

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2016 bis zum 31.12.2016

Konzernlagebericht zum 31. Dezember 2016

Grundlagen des Konzerns

Geschäftsmodell des Konzerns

Der 1851 gegründete Technologiekonzern Heraeus mit Sitz in Hanau ist heute ein weltweit führendes Familienunternehmen. Heraeus schafft hochwertige Lösungen mit und für seine Kunden und stärkt so nachhaltig die Wettbewerbsfähigkeit seiner Geschäfte.

Heraeus verfügt über ein breit diversifiziertes Produkt- und Leistungsangebot für unterschiedliche Märkte und Industrien. Mit seinen verschiedenen Geschäften fokussiert Heraeus sich auf wichtige Märkte, wie z. B. die Elektronik-, Halbleiter-, Telekommunikations-, Licht-, Chemie-, Pharma-, Stahl- und Automobilindustrie sowie die Photovoltaikindustrie und Medizintechnik. Darüber hinaus bietet der Konzern seinen Kunden ein integriertes Management des Edelmetallkreislaufs, das neben dem industriellen Produktgeschäft den Edelmetallhandel und das Edelmetallrecycling umfasst.

Unter dem Dach der Heraeus Holding sind im Geschäftsjahr 2016 die folgenden fünf Aktivitätsfelder des Konzerns zusammengefasst: Im Aktivitätsfeld Gesundheit setzt Heraeus die lange Konzerntradition fort und zählt zu den globalen Anbietern von medizinischen Komponenten, Biomaterialien und pharmazeutischen Wirkstoffen. Das Aktivitätsfeld Elektronik versorgt weltweit Kunden aus der Automobil-, Informationstechnologie- und Telekommunikationsindustrie sowie der Konsumgüterelektronik und bietet herausragende Lösungen an. Im Aktivitätsfeld Industrieanwendungen, in dem die Entwicklungen und Anwendungen bei Hochtemperaturprozessen im Stahlbereich, die zahlreichen industriellen Verarbeitungen von Edelmetallen und die Entwicklungen von edelmetallhaltigen Farben vereint sind, ist Heraeus seit Langem ein gefragter und verlässlicher Partner der Industrie. Die Heraeus Produkte im Aktivitätsfeld Umwelt leisten einen wesentlichen Beitrag zur ressourcenschonenden Energiegewinnung. Unterschiedlichste Dickfilmpasten auf Silberbasis kommen seit Jahren in der Photovoltaik zum Einsatz. Mit dem geschlossenen Edelmetallkreislauf und vielfältigen Recyclingprozessen bietet Heraeus dem Kunden größtmögliche Transparenz bei der Rückgewinnung der Edelmetalle sowie Sicherheit zum Schutz der Umwelt, geprägt durch jahrzehntelange Erfahrung und umfassendes technologisches Know-how. Unter dem Aktivitätsfeld Corporate bündelt der Konzern seine richtungsweisenden und auf die Zukunft ausgelegten Aktivitäten. Neben der Weiterentwicklung von Start-up-Aktivitäten sowie dem Ausbau neuerer, aber schon etablierter Produktlinien besteht die Aufgabe des Aktivitätsfelds darin, weitere Wachstumsfelder und Innovationsmöglichkeiten für Heraeus zu identifizieren und voranzutreiben.

Die Heraeus Holding steuert die strategische Ausrichtung des Unternehmens im Sinne einer Management Holding. Grundlage dafür ist das Heraeus Konzernleitbild 2020, welches die strategische Ausrichtung des Konzerns, die wesentlichen Ziele für die kommenden Jahre, Grundstrukturen der Organisation sowie die Grundlagen des unternehmerischen Handelns bei Heraeus zusammenfasst. Der Erhalt der langfristigen Unabhängigkeit des Konzerns steht jederzeit und bei allen unternehmenspolitischen Entscheidungen im Vordergrund. Die Steuerungskennzahlen Gesamtumsatz, Umsatz ohne Edelmetalle sowie das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) sind die wesentlichen finanziellen Leistungsindikatoren für die Beurteilung der Geschäftsentwicklung. Beim Blick auf den Gesamtumsatz ist zu berücksichtigen, dass dieser signifikant von den volatilen Edelmetallpreisen und den Aktivitäten im Bereich des Edelmetallhandels beeinflusst wird.

Um global Chancen auf profitables Wachstum zu nutzen, ist Heraeus mit über 100 Gesellschaften und rund 12.300 Mitarbeitern weltweit in allen Wirtschaftsregionen mit Produktion und Vertrieb vertreten. Innovationen sind ein wesentliches Element der Geschäftstätigkeit. Heute verfügt Heraeus über mehr als 6.000 Patente und Patentanmeldungen. Im Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) sind weltweit über 630 Mitarbeiter tätig.

Forschung und Entwicklung

Wesentlicher Treiber für ein gesundes, organisches Wachstum ist die Suche nach neuen Trends, die Entwicklung neuer Geschäftsideen sowie die Weiterentwicklung des bestehenden Produktportfolios. Die Verfolgung übergeordneter Forschungs- und Entwicklungsthemen ist im Aktivitätsfeld Corporate gebündelt. Hier werden konzernübergreifend sogenannte Clusterinitiativen koordiniert, in denen interdisziplinäre Entwicklerteams an verschiedenen Themen arbeiten. Insgesamt lagen die Ausgaben für F&E im Geschäftsjahr 2016 bei 121,4 Mio. € und damit nochmals um 11,7 Mio. € über dem Wert des Geschäftsjahres 2015.

Innerhalb der einzelnen Aktivitätsfelder wurden wichtige F&E-Initiativen vorangetrieben. Im Aktivitätsfeld Gesundheit entwickelte Heraeus Produkte, die sowohl den Patientennutzen als auch die Effizienz im Gesundheitssystem steigern.

So wurde z. B. ein Material für Führungsdrähte in der minimalinvasiven Chirurgie patentiert, das aufgrund seiner besonderen Eigenschaften nicht knickt. Die Führungsdrähte (bewegliche Schienen, um innerhalb von Kathetern Therapieprodukte zu ihrer gewünschten Position im Körper zu transportieren) lassen sich dadurch schneller in den Körper einführen, gleichzeitig kann das Risiko für den Patienten bei Operationen minimiert werden. Das neue Produkt wurde im Rahmen der Heraeus Awards als beste Innovation 2016 prämiert. Im Bereich Biomaterialien wurde in Zusammenarbeit mit einem Drittpartner ein Diagnostikverfahren entwickelt, mit dem implantat-assoziierte Infektionen besser und schneller detektiert werden können, um so die Behandlungen auf den individuellen Patienten abzustimmen und zu optimieren. Der diagnostische Ansatz basiert auf der molekularen Analyse von Bakterien-DNA, die im Verdachtsfall z. B. aus Gewebeproben gewonnen wird. Darüber hinaus engagiert sich der Konzern in der Entwicklung von regenerativen Verfahren, um die natürliche Funktionalität der Gelenke zu erhalten sowie die Heilung von traumatischen Verletzungen des Bewegungsapparates zu beschleunigen. Für dieses Ziel beteiligt sich Heraeus an Entwicklungs- und Forschungskooperationen.

Im Aktivitätsfeld Elektronik wurden Initiativen ergriffen, die die Wettbewerbsposition des Konzerns im schnell wachsenden Elektronikmarkt weiter stärken. Ein wesentliches Element dieser Strategie ist die Transformation von einem Materiallieferanten zu einem lösungsorientierten Systemanbieter. Die vereinbarte Kooperation mit einem Technologieunternehmen zur Vermarktung des Produkts "Die Top Systeme", welches auf Basis der Bond Buffer® Technologie des Kooperationspartners eine neue Aufbau- und Verbindungstechnik für Leistungshalbleiter in Si- und Sic-Technologien bietet, unterstützt diese Strategie. Das mit dem Kooperationspartner neu entwickelte Produkt eignet sich insbesondere für Anwendungen mit hohen Zuverlässigkeitsanforderungen wie bspw. für Betreiber von Windparks und Hersteller von Elektro- oder Hybridautos.

Gemeinsam mit den Universitäten Harvard und Leiden sowie dem Leibniz-Institut für Photonische Technologie (IPHT) in Jena entwickelte Heraeus im Geschäftsjahr 2016 Nanolochfasern aus Quarzglas, die Viren markierungs- und zerstörungsfrei nachweisen können. Die Anwendungsmöglichkeiten dieser innovativen Nanolochfasern reichen von der medizinischen Diagnostik bis zur Trinkwasseranalyse. Hierbei ist es erstmals möglich, Viren in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten, ohne sie zu manipulieren.

Das Produktportfolio für Halbleiteranwendungen wurde durch die Entwicklung neuer Formate sowie funktioneller Materialien erweitert. Das innovative Kompositmaterial Heraeus Black Quartz (HBQ®), das sich durch hohe Reinheit und Emissivität auszeichnet, wurde erfolgreich im Markt eingeführt und an verschiedene Anwendungen adaptiert. Neuartige Funktionsschichten mit spezifischen thermischen, mechanischen und chemischen Eigenschaften unterstützen die weitere Geschäftsentwicklung auch außerhalb der klassischen Halbleiterprozesstechnik.

Im Bereich der Optik werden neue Produkte für kommerzielle Anwendungen entwickelt und es wird an hochspezifischen Materialien für die Extrem-Ultraviolett(EUV)-Lithografie geforscht. Produkte für Faserlaseranwendungen wurden konsequent weiterentwickelt und für den Markt qualifiziert. Neuartige Faserdesigns stehen nun auch für den gepulsten Laserbetrieb zur Verfügung. Für die optische Telekommunikation wurden kundenspezifische Materiallösungen mit angepasster Brechzahl entwickelt, die neue Faserdesigns mit niedrigeren Dämpfungsraten und höheren Biegeunempfindlichkeiten erlauben.

Im Aktivitätsfeld Industrieanwendungen stellte Heraeus in der Produktlinie edelmetallhaltige Farben (Precious Colours) das neue Inkjetgold vor. Es ermöglicht erstmalig, Gold per Digitaldruck auf glatte Oberflächen zu drucken. Hochwertige konturscharfe Dekore lassen sich komfortabel erstellen. Das neue Produkt bietet dem Kunden eine flexiblere und individualisierbare Reproduktion mit besonders wirtschaftlicher Effizienz. Bei den innovativen Systemen zur schnellen chemischen Analyse im Stahlherstellungsprozess konnte Heraeus erste Produkte an führende Stahlproduzenten verkaufen.

Im Aktivitätsfeld Umwelt wurden die F&E-Aufwendungen für den Bereich Speziallichtquellen verstärkt und LED-Systeme optimiert. In Summe findet damit eine erhebliche Transformation des Bereichs vom Komponentenlieferanten zum System- und Lösungsanbieter statt. Im Jahr 2016 brachte Heraeus mit dem Produkt Semray® eine neue UV-LED-Lösung für innovative und effiziente Härtungsprozesse auf den Markt. Semray® zeichnet sich durch seine funktionale Vielseitigkeit und seine einfache Integration (Plug & Play-Konzept) in bestehende Systeme aus. Dadurch können u. a. Ausfallzeiten reduziert werden, und durch austauschbare LED-Kanäle bleibt Semray® immer auf dem aktuellen Stand der Technik.

In Schanghai eröffnete Heraeus im Berichtsjahr 2016 ein neues Entwicklungszentrum für die Photovoltaikproduktion. Die enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Kunden wird somit weiter intensiviert und die Entwicklung neuer Innovationen gestärkt, um die Vorreiterposition von Heraeus als weltweit größter Anwendungsentwickler in der Photovoltaikindustrie nachhaltig zu festigen. 2016 erhielt Heraeus den Solar + Power Award 2016 für seine neue PERC-Solarpaste. Die Fachjury prämiert damit den anhaltenden Innovationseifer von Heraeus für hohe Zelleffizienz und verbesserte zeitliche Zuverlässigkeit der Produkte.

Das Technologieportfolio für Dienstleistungen innerhalb des Edelmetallkreislaufs wurde durch die Entwicklung und den Bau eines Schmelzofens im Bereich der Pyrometallurgie gestärkt. Darüber hinaus wurde zusammen mit dem Joint-Venture-Partner Ravindra in Indien eine neue Recyclinganlage zur Rückgewinnung der Edelmetalle aus Katalysatoren der petrochemischen Industrie eröffnet.

Im Aktivitätsfeld Corporate wurde eine Reihe innovativer Projekte vorangetrieben. Das Start-up Battery konnte zusammen mit asiatischen Batterieherstellern Lithium-Ionen-Batterie-Demonstratoren auf der Basis des eigenen Additivs Porocarb® herstellen, um die Leistungssteigerungen unter seriennahen Konditionen nachzuweisen. Parallel wurden erste Projekte zum Einsatz von Porocarb® in Bleiakkus und Superkondensatoren entwickelt. Das Start-up Fuel Cells konnte bereits im zweiten Jahr nach Gründung Kundenprojekte für die Entwicklung überlegener CCMs (Catalyst Coated Membrane) entwickeln und den Bau der ersten Pilotfertigung vorbereiten. Darüber hinaus entwickelte Heraeus in Zusammenarbeit mit einem schwedischen Start-up im Geschäftsjahr 2016 den 3D-Druck von amorphen Bauteilen und erweitert damit sein Spektrum im Bereich Spezialwerkstoffe. Amorphe Metalle sind für ungewöhnlich viele Hightech-Anwendungen geeignet, wie z. B. für Membranen bei Einspritzdüsen, für Gehäuse in der Unterhaltungselektronik oder für Kalottenlautsprecher. Mit dieser neuen Technologie lassen sich die hervorragenden Eigenschaften amorpher Metalle sowohl technisch als auch designspezifisch voll ausschöpfen.

Der Bereich Electronic Chemicals zeigte auf der Elektronikmesse LOPEC in München neue Material- und Systemlösungen für gedruckte Elektronik wie bspw. ein flexibles, voll funktionsfähiges 7-Zoll-Touchpanel auf einem nur zwölf Mikrometer dünnen Polyimidfilm-Substrat als gebogener Sensor, der ein LCD-Display steuert. Damit beschleunigt Heraeus die Entwicklungen von berührungsempfindlichen, roll- und faltbaren Displays.

Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die Weltwirtschaft war auch im Berichtsjahr 2016 von Unsicherheiten und heterogenen Entwicklungen geprägt. Im Euroraum und den USA überwogen die positiven Meldungen zum wirtschaftlichen Klima. Aufgrund der momentanen politischen Entwicklungen steigt in diesen Regionen allerdings die Unsicherheit für die Fortführung des Wirtschaftswachstums. Im Euroraum beruht diese vor allem auf dem Brexit, der abgelehnten Verfassungsreform in Italien, der weiter anhaltenden Flüchtlingsthematik und Terrorgefahr sowie den daraus resultierenden möglichen Verschiebungen in der Parteienlandschaft. In den USA setzte sich der wirtschaftliche Aufschwung aus 2015 fort, allerdings etwas schwächer als prognostiziert. Das politische Jahr in den USA war vor allem geprägt durch die Wahl des Präsidenten mit bereits jetzt sichtbaren Auswirkungen auf die Kapitalmärkte und den US-Dollar. In China, dem Wachstumstreiber der vergangenen Jahre, reduzierte sich das Wachstum, verblieb aber weiterhin oberhalb dessen der meisten anderen Wirtschaftsregionen. Die chinesische Währung bewegte sich im Vergleich zum Euro im Jahresverlauf leicht ansteigend.

Die meisten von Heraeus bedienten Märkte wuchsen weltweit oder hielten zumindest ein solides Niveau. Die Gesundheitsmärkte setzten ihre positive Entwicklung auf sehr gutem Niveau fort. Auch der Markt für Photovoltaik- und Solaranlagen blickt auf ein starkes Jahr 2016 zurück. Die Nachfrage in der Elektronikindustrie war heterogen. Während sich vor allem die Nachfrage nach optischen Glasfasern für die Telekommunikationsindustrie und Elektronikbauteile für den Automobilsektor positiv entwickelte, konnte der Bereich Konsumelektronik lediglich das Niveau halten. Die chemische Industrie war im Berichtsjahr geprägt von einer deutlichen Marktkonsolidierung in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld, und der Stahlsektor kämpfte weiterhin mit weltweiten Überkapazitäten.

Umsatz ohne Edelmetalle in Mio. €

Gesamtumsatz in Mio. €

Vergleich des tatsächlichen mit dem prognostizierten Geschäftsverlauf

Anfang des Jahres 2016 wurde für das abgelaufene Geschäftsjahr ein steigendes operatives Ergebnis bei einem leicht ansteigenden Umsatz ohne Edelmetalle prognostiziert.

Der Umsatz ohne Edelmetalle liegt trotz negativer Währungseffekte 3,9 % über dem Vorjahreswert.

Das EBIT für das Jahr 2016 liegt bei 235,0 Mio. € und damit über den Erwartungen. Gegenüber dem Vorjahr ist das EBIT um 144,3 % gestiegen.

Hier zeigen sich positive Effekte aus den in 2015 gestarteten Investitions- und Optimierungsprogrammen, wie bspw. Heraeus FIT. In dessen Rahmen hat Heraeus Maßnahmen zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit durchgeführt, dabei in mehrere Standorte investiert sowie Produktportfolios optimiert, was kontinuierlich fortgeführt wird. Daneben gab es in den Aktivitätsfeldern operative Effekte, die sich im Vergleich zur Prognose positiv auf das Ergebnis vor Steuern und Zinsen ausgewirkt haben. Insbesondere das Aktivitätsfeld Elektronik setzte die sehr erfreuliche Entwicklung im Geschäft mit optischen Glasfasern fort.

Ebenfalls hervorzuheben ist das Aktivitätsfeld Gesundheit, das sich über dem durchschnittlichen Branchenwachstum entwickelte und vor allem im Bereich der Biomaterialien starke Ergebnisse generierte.

Geschäftsverlauf

Die Umsatzentwicklung im Geschäftsjahr 2016 verlief für Heraeus in einem teilweise schwierigen Marktumfeld sehr zufriedenstellend.

Die Aktivitätsfelder entwickelten sich dabei uneinheitlich. Das Aktivitätsfeld Gesundheit blieb weiterhin auf einem stabilen Wachstumspfad. Das Aktivitätsfeld Elektronik liegt ebenfalls währungsbereinigt über Vorjahresniveau. Wachstumsimpulse, insbesondere in den Bereichen Telekommunikationstechnologie und Automotive, überkompensieren die flache Marktentwicklung in den Bereichen Konsumgüterelektronik und Informationstechnologie, die unter geringer Nachfrage aus China leiden. Das Aktivitätsfeld Industrieanwendungen konnte trotz schwierigem Marktumfeld in der Stahlbranche sowie bei den edelmetallhaltigen Farben und Industrieprodukten den Vorjahresumsatz fast erreichen. Das Aktivitätsfeld Umwelt steigerte den Umsatz vor allem aufgrund der starken Nachfrage in der Photovoltaikindustrie. Hier konnten die erhöhten Absatzmengen den Preisverfall sowie den Effizienzeffekt, es wird weniger Silberpaste pro Zelle verwendet, überkompensieren. Im Bereich der Speziallichtquellen konnte der Vorjahresumsatz erreicht werden, während das Edelmetallrecycling durch steigende Preise vor allem in der Jahresmitte bzw. der zweiten Jahreshälfte profitierte. Im Aktivitätsfeld Corporate erreichten die drei Start-ups weitere Meilensteine. Das Start-up 3D-Druck erzielte darüber hinaus erste Umsätze mit Serienkunden. Der Bereich Sensoren hielt das hohe Umsatzniveau des Vorjahres, und auch der Bereich Electronic Chemicals blickt im Jahr 2016 auf ein starkes Umsatzwachstum zurück.

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Der Gesamtumsatz legte von 12,9 Mrd. € auf 21,5 Mrd. € um 66,4% zu. Verantwortlich dafür ist u. a. die Ausweitung der Handelsumsätze. Heraeus verzeichnete einen deutlichen Anstieg der Umsätze mit Gold. Ursächlich sind ein, vor allem in der Jahresmitte, höherer Goldpreis (in Euro) sowie Mengenzuwächse. Die Mengenerweiterung beruht hauptsächlich auf Barrenverkäufen, die durch stark gestiegene Recyclingmengen in den Markt verkauft wurden, und auf gestiegenen Marktanteilen, vor allem in Hongkong. Des Weiteren wurden hohe Umsätze im Silbergeschäft in den USA durch Industrieaktivitäten und Münzprägung erzielt.

Umsatz ohne Edelmetalle nach Regionen 2016

Beim Umsatz ohne Edelmetalle wurde das Vorjahresniveau trotz negativer Währungseffekte übertroffen. Das EBIT stieg aufgrund des Wegfalls zahlreicher Einmaleffekte im Vorjahr und Maßnahmen im Bereich Operational Excellence erheblich stärker als der Umsatz. Operational Excellence setzt sich zusammen aus Effizienzmaßnahmen in Bereichen wie Logistik und Instandhaltung sowie allen Produktionsbereichen, um die Wettbewerbsfähigkeit in den operativen Einheiten zu erhöhen.

Der Umsatz ohne Edelmetalle lag mit 2,0 Mrd. € um 3,9 % über dem Vorjahresniveau. Bereinigt um Währungseffekte, liegt der Umsatz ebenfalls über dem Niveau des Vorjahres (+ 5,1 %). Die starke Position von Heraeus in einer Vielzahl globaler, hoch spezialisierter Märkte und die anhaltende Innovationskraft sind eine stabile Grundlage für die zukünftige Entwicklung des Konzerns.

Bezogen auf den Umsatz ohne Edelmetalle, war die umsatzstärkste Region mit 42,8 % unverändert Asien. Hier erhöhten sich die Umsätze um 5,0 % gegenüber dem Vorjahr. Die Umsätze ohne Edelmetalle in Europa blieben nahezu unverändert (- 0,2 %), während sich die Umsätze in Amerika erhöhten (+ 6,8 %).

Neben dem erfreulichen Umsatzwachstum konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr insbesondere der Rohertrag als Differenz zwischen Umsatzerlösen und Materialeinsatz deutlich gesteigert werden. Diese Bruttoerfolgsgröße stieg im Vergleich zum Vorjahr zweistellig um + 10,2 % auf 1.474,7 Mio. €.

Konzernbilanz

in Mio. €	31.12.2016	31.12.2015	Veränderung
Kurzfristige Vermögenswerte	3.157,2	2.886,9	+ 270,3
Langfristige Vermögenswerte	1.566,6	1.484,1	+ 82,5
Vermögenswerte gesamt	4.723,8	4.371,0	352,8
Kurzfristiges Fremdkapital	937,2	534,6	+ 402,6
Langfristiges Fremdkapital	790,3	941,3	- 151,0
Eigenkapital	2.996,3	2.895,1	+ 101,2
Fremd- und Eigenkapital gesamt	4.723,8	4.371,0	352,8

Die Personalkosten haben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr geringfügig um 6,1 Mio. € auf 748,0 Mio. € vermindert. Die im Vergleich zum Vorjahr geringeren Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 17,4 Mio. € (Vorjahr: 33,0 Mio. €) sowie Währungseffekte (5,3 Mio. €) haben den Anstieg aufgrund von Gehaltsanpassungen kompensieren können. Die vergleichbar gerechneten Personalkosten liegen rund 0,8 % über dem Niveau des Vorjahres.

Für das Jahr 2016 lag das EBIT mit 235,0 Mio. € um 138,8 Mio. € deutlich über dem Wert des Vorjahres in Höhe von 96,2 Mio. €, das maßgeblich durch Aufwendungen für Restrukturierungen und Veränderungsprojekte geprägt war.

Die Anzahl der Mitarbeiter hat sich zum 31. Dezember 2016 gegenüber dem Vorjahr leicht um 108 auf 12.369 Beschäftigte reduziert. Die Belegschaft in Deutschland verringerte sich um 9 Personen; im Ausland ging die Anzahl der Mitarbeiter um 99 Personen zurück.

Die Abschreibungen und Wertminderungen haben sich im Vergleich zum Vorjahr um 43,5 Mio. € auf 159,5 Mio. € vermindert. Hierin enthalten sind Wertminderungen in Höhe von 45,2 Mio. € (Vorjahr: 82,4 Mio. €). Diese verteilen sich auf mehrere Standorte und Aktivitätsfelder und betreffen sowohl immaterielle Vermögenswerte als auch Sachanlagen. Die Wertminderungen des Vorjahres standen im Wesentlichen in Zusammenhang mit dem Investitions- und Optimierungsprogramm Heraeus FIT.

Die sonstigen betrieblichen Erträge verminderten sich um 34,7 Mio. € auf 30,2 Mio. €. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich im Wesentlichen die Devisenkurserträge von 31,6 Mio. € auf 2,5 Mio. € im abgelaufenen Geschäftsjahr reduziert.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr leicht um 12,7 Mio. € auf 376,2 Mio. € erhöht. Hierin enthalten ist u. a. eine gestiegene bilanzielle Vorsorge für Forderungsausfälle.

Der Beitrag der assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen zum operativen Konzernergebnis vor Steuern und Zinsen lag mit 13,8 Mio. € um 0,5 Mio. € unter dem des Vorjahres, was im Wesentlichen auf den leicht rückläufigen Ergebnisbeitrag der Argor-Heraeus S.A., Mendrisio, Schweiz, zurückzuführen ist.

Das Finanzergebnis verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr um 5,3 Mio. € auf - 30,6 Mio. €. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich insbesondere das Bewertungsergebnis aus derivativen Finanzinstrumenten um rund 3,0 Mio. € verbessert. Darüber hinaus haben sich die Zinsaufwendungen für die langfristige Finanzierung durch die Rückzahlung eines fälligen Schuldscheindarlehens im April 2015 im Vorjahresvergleich um rund 1,4 Mio. € reduziert. Leicht vermindert gegenüber dem Vorjahr haben sich auch die Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung der Pensionsrückstellungen auf 10,1 Mio. € (Vorjahr: 10,5 Mio. €).

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

in Mio. €	2016	2015	Veränderung
Umsatzerlöse	21.515,6	12.929,8	+ 8.585,8
Materialaufwand	- 20.040,9	- 11.592,2	- 8.448,7
Personalaufwand	- 748,0	- 754,1	+ 6,1
Abschreibungen / Wertminderungen	- 159,5	- 203,0	+ 43,5
Sonstige betriebliche Erträge	30,2	64,9	- 34,7
Sonstige betriebliche Aufwendungen	- 376,2	- 363,5	- 12,7
Ergebnis aus der at-Equity-Bewertung	13,8	14,3	- 0,5
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)	235,0	96,2	138,8
Finanzergebnis	- 30,6	- 35,9	+ 5,3
Ergebnis vor Steuern	204,4	60,3	144,1
Ertragsteuern	- 60,5	- 19,3	- 41,2
Jahresüberschuss	143,9	41,0	102,9

Das Konzernergebnis vor Steuern liegt bei 204,4 Mio. € und damit um 144,1 Mio. € deutlich über dem Wert des Vorjahres. Aufgrund der veränderten Verteilung des Konzernergebnisses auf die einzelnen Standorte hat sich die Steuerquote für das abgelaufene Geschäftsjahr im Vergleich zum Vorjahr leicht von 32,0 % auf 29,6 % vermindert.

Das Konzernergebnis nach Steuern (Jahresüberschuss) beläuft sich für 2016 auf 143,9 Mio. € nach 41,0 Mio. € im Vorjahr.

Die Vermögens- und Finanzlage des Heraeus Konzerns entwickelte sich im Jahr 2016 weiterhin positiv. Heraeus verfügt unverändert über eine sehr gesunde Bilanzstruktur, einen hohen Bestand an liquiden Mitteln sowie eine mittel- und langfristig gesicherte Finanzierungsbasis. Zum Jahresende 2016 belief sich die Bilanzsumme des Heraeus Konzerns auf 4.723,8 Mio. € und hat sich damit gegenüber dem Vorjahr um 352,8 Mio. € erhöht. Die Eigenkapitalquote des Konzerns hat sich gegenüber dem Vorjahr leicht vermindert und liegt bei 63,4 % (Vorjahr: 66,2 %).

Die kurzfristigen Vermögenswerte haben sich im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt 270,3 Mio. € erhöht. Hierzu haben im Wesentlichen der Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 170,1 Mio. € sowie die Erhöhung der flüssigen Mittel und Wertpapiere um insgesamt 60,0 Mio. € beigetragen.

Die Liquiditätsreserven des Konzerns, bestehend aus den flüssigen Mitteln und Wertpapieren, haben sich im Wesentlichen durch den Mittelzufluss aus dem operativen Geschäft um 60,0 Mio. € auf insgesamt 1.055,2 Mio. € erhöht.

Gegenüber dem Vorjahr haben sich die langfristigen Vermögenswerte (+ 82,5 Mio. €) erhöht. Die wesentlichen Veränderungen betreffen den Anstieg der latenten Steueransprüche in Höhe von 72,6 Mio. € sowie der Beteiligungen at Equity (+1 3,3 Mio. €), die sich hauptsächlich durch die anteiligen Jahresergebnisse der Gesellschaften und Währungseffekte erhöht haben. Die Sachanlagen stiegen gegenüber dem Vorjahr um 17,9 Mio. €, während sich die übrigen immateriellen Vermögenswerte um 19,0 Mio. € reduziert haben.

Der Anstieg des kurzfristigen Fremdkapitals (+ 402,6 Mio. €) ist maßgeblich bedingt durch die Umgliederung der im Mai 2017 fälligen Anleihe aus dem langfristigen Fremdkapital in Höhe von 249,9 Mio. €. Darüber hinaus haben sich die übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten um 97,1 Mio. € erhöht, im Wesentlichen bedingt durch das ausgeweitete Geschäftsvolumen im Bereich Edelmetallhandel.

Das langfristige Fremdkapital hat sich aufgrund der vorgenannten Umgliederung im Vergleich zum Vorjahresabschluss um 151,0 Mio. € auf 790,3 Mio. € vermindert.

Konzern-Kapitalflussrechnung

in Mio. €	2016	2015	Veränderung
Mittelzufluss aus betrieblicher Geschäftstätigkeit	216,1	310,3	- 94,2
Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit	- 138,4	- 183,6	+ 45,2
Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit	- 28,8	- 196,6	+ 167,8
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands	48,9	- 69,9	+ 118,8

Gegenläufig haben sich die Pensionsrückstellungen im Wesentlichen aufgrund der notwendigen Absenkung des Rechnungszinssatzes von 2,25 % auf 1,75 % um 65,4 Mio. € auf 523,4 Mio. € erhöht.

Die Finanzierung des Konzerns erfolgt zentral durch die Konzernfunktion Treasury der Heraeus Holding GmbH. Die Liquiditätssicherung basiert auf der Grundlage einer mehrjährigen Finanzplanung, deren wesentliche Liquiditätsquelle die operative Geschäftstätigkeit des Konzerns darstellt. Die lang- und mittelfristige Finanzierung des Konzerns erfolgt primär durch zwei direkt platzierte Schuldverschreibungen mit einer Laufzeit bis 2032 bzw. 2034. Zur Finanzierung kurzfristiger Finanzierungsbedarfe stehen ein Commercial-Paper-Programm sowie eine langfristige, fest zugesagte syndizierte Kreditlinie zur Verfügung. Beide Instrumente waren per Jahresende 2016 ungenutzt. Im Bereich Trading wird zur kurzfristigen Finanzierung auch das Instrument der Edelmetallleihe eingesetzt. Zum Jahresende 2016 waren insgesamt Edelmetalle, bewertet zu Marktwerten, in Höhe von 492,0 Mio. € (Vorjahr: 238,0 Mio. €) von Dritten geliehen.

Der Mittelzufluss aus betrieblicher Geschäftstätigkeit beläuft sich für das Berichtsjahr auf 216,1 Mio. € nach 310,3 Mio. € im Vorjahr. Hierzu hat hauptsächlich das Ergebnis vor Steuern und Zinsen in Höhe von 235,0 Mio. € beigetragen.

Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit in Höhe von 138,4 Mio. € beinhaltet im Wesentlichen die Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen in Höhe von 149,6 Mio. €.

Die Dividendenausschüttungen in Höhe von 16,0 Mio. € führten zusammen mit den gezahlten Zinsen in Höhe von 25,5 Mio. € und einem nur leichten Anstieg der verzinslichen Verbindlichkeiten (per Saldo 10,3 Mio. €) zu einem Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von 28,8 Mio. €.

Insgesamt ergibt sich somit eine zahlungswirksame Erhöhung des Finanzmittelbestands in Form der flüssigen Mittel in Höhe von 48,9 Mio. €. Zur weiteren Analyse wird auf die Kapitalflussrechnung im Konzernanhang verwiesen.

Die Liquiditätsreserven des Konzerns insgesamt, flüssige Mittel und Wertpapiere zusammengefasst, erhöhten sich zum Geschäftsjahresende, im Wesentlichen bedingt durch den Mittelzufluss aus dem operativen Geschäft, um 60,0 Mio. € auf 1.055,2 Mio. €. Mit dieser unverändert sehr soliden Vermögens-, Finanz- und Ertragslage verfügt der Konzern über eine wichtige Grundlage, um auch zukünftig seine Geschäftsfelder aktiv entwickeln und am Markt positionieren zu können.

Investitionen

Die Investitionen in Sachanlagen lagen im Jahr 2016 mit 139,2 Mio. € über dem Vorjahreswert von 118,9 Mio. € (+ 17,1 %). Zum Jahresende bestand darüber hinaus ein Bestellobligo von 30,4 Mio. €, das aus den verfügbaren flüssigen Mitteln bedient werden kann.

Investitionen und Abschreibungen bei Sachanlagen in Mio. €

Heraeus setzte in den einzelnen Aktivitätsfeldern unterschiedliche Ausgabenschwerpunkte. Im Aktivitätsfeld Gesundheit wurde der größte Teil der Investitionsausgaben für die Erweiterung der Produktionskapazitäten in Wehrheim, Deutschland, und Cartago, Costa Rica, verwendet. Im Aktivitätsfeld Elektronik investierte Heraeus insbesondere in Kapazitätserweiterungen für das Geschäft mit optischen Glasfasern am Standort Bitterfeld, Deutschland, in die Erweiterung des Produktionsstandorts in Rumänien sowie in die Konsolidierung und Erweiterung der Produktion von Bonddrähten und Assembly Materials in China. Im Aktivitätsfeld Industrieanwendungen tätigte Heraeus Investitionen zur Effizienzsteigerung und Automatisierung der Produktionsanlagen. Das Aktivitätsfeld Umwelt hatte im Geschäftsjahr 2016 nur einen geringen Anteil an den Gesamtinvestitionen.

Seit dem Jahr 2015 treibt der Heraeus Konzern im Rahmen des Programms Heraeus FIT eine groß angelegte Initiative zur Modernisierung und Erweiterung seiner Betriebsstätten mit dem Ziel erheblicher Effizienzsteigerung voran. In diesem Rahmen wurden im Bereich Corporate vor allem die Heraeus Projekte, wie das Innovationszentrum in Hanau sowie der Aufbau der Edelmetallfabriken in Hanau und Nanjing, China, vorangetrieben. Die Eröffnung des Innovationszentrums ist für das laufende Geschäftsjahr 2017 und die der Edelmetallfabriken für das Jahr 2018 geplant.

Im Geschäftsjahr 2016 wurden keine Akquisitionen getätigt.

Im Dezember unterzeichnete Heraeus im Aktivitätsfeld Industrieanwendungen einen Vertrag über den Verkauf des Geschäfts mit Glass Sputter Targets sowie Sputter Targets für die Halbleiter-, Display- und Photovoltaikindustrie an das US-Unternehmen Materion Corporation mit Sitz in Mayfield Heights, Ohio. Der Abschluss der Transaktion erfolgte am 28. Februar 2017. Dieser Verkauf hat auf die zukünftige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens keine wesentlichen Auswirkungen.

Aktivitätsfeld Gesundheit

Heraeus forscht kontinuierlich an der Weiterentwicklung von Produkten, die zum medizinischen Fortschritt beitragen. Das Wachstum der globalen Gesellschaft und die zunehmende Alterung in den westlichen Industrienationen lassen den Bedarf an modernen Materialien und Technologien im Medizinsektor steigen. Das Engagement von Heraeus auf diesem Markt hat eine lange Tradition -entstand das Unternehmen doch ursprünglich aus einer Apotheke. Heute ist das Unternehmen u. a. der wichtigste Hersteller von Knochenzementen für die Orthopädie. Außerdem verfügt Heraeus über eine breite Produktpalette für die Medizintechnik. Das Angebot reicht hier von Komponenten für kardiovaskuläre Medizingeräte bis hin zur minimalinvasiven Chirurgie. Edelmetallhaltige Produkte für die pharmazeutische Industrie, wie sie bspw. in der Krebstherapie eingesetzt werden, runden das Portfolio ab.

Geschäftsentwicklung

Von wirtschaftlichen Einflussfaktoren wie konjunkturellen Schwankungen ist das Aktivitätsfeld Gesundheit weitgehend unabhängig. Die Nachfrage im Gesundheitsmarkt bleibt weiterhin auf einem klaren Wachstumspfad. Eine strengere Regulierung der Produktzulassungen sowie ein anhaltender Preisdruck im Gesundheitssystem bleiben jedoch die Herausforderungen in den nächsten Jahren. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Umsatz ohne Edelmetalle innerhalb des Aktivitätsfelds Gesundheit um 12,1 % auf 399,7 Mio. €.

Heraeus baute seine Marktposition im Bereich der medizintechnischen Komponenten und medizinischen Lösungen weiter aus. Letzteres gelang vor allem durch die erfolgreiche Integration der im Jahr 2015 übernommenen NeoMetrics, Inc., mit Sitz in Plymouth, USA. Im Bereich der Komponenten, z. B. für Herzschrittmacher und Neurostimulatoren, besteht das Kerngeschäft aus der Fertigung von Komponenten, aber auch die Herstellung ganzer Baugruppen gewinnt zunehmend an Bedeutung. Im Bereich der minimalinvasiven Diagnostik und Therapie bietet Heraeus das gesamte Spektrum von Komponenten über Baugruppen bis zu kompletten Lösungen an. Aufgrund des erwarteten Marktwachstums in diesem Bereich wurde mit der Erweiterung des Produktionsstandorts in Costa Rica begonnen, die bis Mitte 2017 abgeschlossen sein wird. Heraeus ist in allen strategisch wichtigen Wachstumsmärkten präsent und arbeitet an innovativen Lösungen, um den Miniaturisierungstrend der Branche für neue Therapie- und Diagnoseverfahren zu unterstützen.

Umsatz ohne Edelmetalle Aktivitätsfeld Gesundheit in Mio. €

Im Bereich der Biomaterialien bietet Heraeus ein Portfolio aus innovativen, evidenzbasierten und kosteneffektiven Lösungen an, die in der Orthopädie und Unfallchirurgie zum Einsatz kommen. Die Produkte generieren einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung der klinischen Ergebnisse in den Bereichen der Implantat-Fixierung sowie des Infektionsmanagements und erhöhen damit die Lebensqualität des Patienten. Infektionen, die infolge einer Gelenkersatzoperation auftreten können, sind die häufigste Ursache für eine Wechseloperation des Implantats, die sogenannte Revision. Auf der Basis des Produkts PALACOS® wird der Fokus zunehmend auf den umfassenden Bereich des Infektionsmanagements gelegt, und zusätzlich werden spezielle Produkte für Revisionseingriffe entwickelt. Darüber hinaus engagiert sich Heraeus bei Entwicklungs- und Forschungskooperationen für regenerative Lösungen, um die natürliche Funktionalität der Gelenke zu erhalten und die Heilung von traumatischen Verletzungen des Bewegungsapparates zu beschleunigen. In Summe entwickelte sich dieser Bereich in 2016 stärker als erwartet.

Heraeus ist ein geschätzter und etablierter Partner der pharmazeutischen Industrie. Im Bereich der hochpotenten aktiven pharmazeutischen Wirkstoffe (hAPI), etwa für die Krebstherapie, wurden die Erwartungen übertroffen. Im Projektgeschäft für Wirkstoffe auf Exklusivbasis ("Branded") realisierte Heraeus weitere Meilensteine in der pharmazeutischen Entwicklung.

Aktivitätsfeld Elektronik

Digitalisierung und Vernetzung schreiten weltweit weiterhin stark voran und sind zentraler Bestandteil der modernen Gesellschaft. Mit einem breiten und global verfügbaren Angebot an innovativen Lösungen der Verbindungs- und Beschichtungstechnik unterstützt Heraeus Kunden aus Automobil-, Informationstechnologie-, Telekommunikations- und Konsumgüterindustrie dabei, Elektronikbauteile kleiner, langlebiger und effizienter zu machen. Das umfassende Material-Know-how sowie das breite Technologieportfolio erlauben dabei maßgeschneiderte, perfekt aufeinander abgestimmte Lösungen. Darüber hinaus ist der Werkstoffspezialist Heraeus Technologieführer für die Herstellung und Verarbeitung von hochreinem Quarzglas. Dieses ist Ausgangsmaterial zur Herstellung von Glasfaserkabeln für die Telekommunikationsindustrie, das Rückgrat des Internets, und wird für die Herstellung von Komponenten zur Produktion immer kleinerer Halbleiterchips eingesetzt.

Geschäftsentwicklung

Im Geschäftsfeld Elektronik stieg der Umsatz ohne Edelmetalle im Jahr 2016 um 6,5 % auf 630,4 Mio. €. Getragen wurde die positive Entwicklung insbesondere von der weiterhin starken Nachfrage nach Glasfaserkabeln in der Telekommunikationsindustrie und dem positiven Markttrend für Elektronikkomponenten im Automobilsektor. Eine etwas schwächere Dynamik zeigten die Branchen Konsumgüterelektronik und Halbleiterproduktion.

Der Bereich Verbindungs- und Beschichtungstechnik hat sich trotz eines sich fortsetzenden Trends weg von teuren edelmetallhaltigen und hin zu günstigeren Produkten mit geringerem Edelmetallanteil stabil entwickelt. Heraeus qualifizierte zahlreiche neue Produkte bei Kunden und brachte ein erstes Produkt aus dem neuen Angebot an Metallkeramiksubstraten auf den Markt. Weiterhin stark entwickelte sich die Nachfrage im Bereich Elektronikkomponenten für die Automobilindustrie. Auf der einen Seite wuchs der Automobilmarkt, getrieben durch China, auf der anderen Seite steigt die Anzahl elektronischer Komponenten pro Auto aufgrund der Verbreitung von modernen Fahrerassistenzsystemen und der Elektrifizierung von Fahrzeugen kontinuierlich an. Die Bereiche Konsumgüterelektronik und Informationstechnologie zeigten dagegen aufgrund der schwächeren Entwicklung in China keine nennenswerten Wachstumsimpulse.

Im Bereich der Halbleiterindustrie führte eine insgesamt stabile Nachfrage im Jahr 2016 dazu, die Erwartungen zu erreichen. Insbesondere im zweiten Halbjahr verzeichnete die Chipproduktion eine Erholung. Diese Entwicklung ist auf die Investitionstätigkeit in neue Halbleiter-Fertigungsanlagen bei verbesserten Marktaussichten zurückzuführen.

Umsatz ohne Edelmetalle Aktivitätsfeld Elektronik in Mio. €

Heraeus Quarzglas entwickelte neue funktionale Materialien bei strategischen Kunden erfolgreich weiter. Darüber hinaus rückt die Serienfertigung von Anlagen der nächsten Lithographie-Generation (EUV) näher. Dort werden Halbleiterchips mit einer Belichtungswellenlänge von 10 Nanometern und kleiner hergestellt. Für diese Technologie liefert Heraeus entsprechend optimiertes Quarzglas.

Die seit einigen Jahren stark wachsende Nachfrage nach optischen Glasfasern für die Telekommunikation hat im abgelaufenen Jahr mit einem Bedarf von ca. 450 Millionen km einen neuen Höchststand erreicht. Heraeus baute auch aufgrund von Kapazitätserweiterungen seine Marktführerschaft in diesem Segment aus. Getrieben durch ein sich änderndes Nutzerverhalten mit immer häufigeren Abrufen hochauflösender Videos und der Schaffung der Voraussetzungen für den zukünftigen Mobilfunkstandard 5G mit seinen neuen Anwendungsmöglichkeiten, erwartet Heraeus auch für das kommende Jahr ein weiterhin positives Marktumfeld.

Aktivitätsfeld Industrieanwendungen

Mit seinem umfassenden Know-how im Umgang mit Hochtemperaturprozessen sowie der industriellen Verarbeitung von Edelmetallen ist Heraeus mit seinem breit aufgestellten Portfolio seit Langem ein gefragter Partner der Industrie. Heraeus ist anerkannter Spezialist für Messungen in flüssigem Stahl, Eisen und Aluminium und entwickelt sein Portfolio von Hochleistungssensoren bis hin zu vollständigen Messsystemen kontinuierlich weiter. Darüber hinaus bilden umfangreiche Beschichtungs- und Veredelungsprozesse sowie edelmetallhaltige Farben einen Schwerpunkt der Aktivitäten im industriellen Umfeld.

Geschäftsentwicklung

Der Umsatz ohne Edelmetalle des Aktivitätsfelds Industrieanwendungen lag im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 564,8 Mio. € leicht unter Vorjahresniveau (- 2,5 %). Neben einem sich weiterhin verschärfenden Umfeld in der Stahlindustrie gestalteten sich auch die Märkte für Target-Materialien, edelmetallhaltige Industrieprodukte und edelmetallhaltige Farben schwierig.

Die Entwicklung bei den Anwendungen im Stahlbereich war im Berichtsjahr von einer Abschwächung der weltweiten Marktnachfrage nach Stahl und durch für Heraeus nachteilige Wechselkurseffekte geprägt. Insbesondere die schwächere chinesische Binnennachfrage und die geringeren Investitionen in den Ausbau der Infrastruktur zur Erdölförderung, vor allem in den USA, beeinflussten das Geschäft negativ. Die daraus resultierenden Überkapazitäten in der Stahlproduktion führten zu geringen Investitionen und Kosteneinsparungsbemühungen, die alle Zulieferer in der Branche getroffen haben. Trotz des allgemeinen Markttrends entwickelte sich die Marktnachfrage in einigen Schwellenländern positiver. Hier baut Heraeus seine lokale Präsenz aus. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde weiter in die Automatisierung und Flexibilisierung der Produktionsprozesse investiert.

Das Geschäftsjahr 2016 war sowohl für die Glass Sputter Targets (Architekturglas) als auch für die Targets zur Beschichtung von magnetischen Datenspeichern (Hard Disk Drive; HDD) ein herausforderndes Jahr. Der weitere Nachfragerückgang bei Glass Sputter Targets in China und fehlende Wachstumsimpulse aus Europa und den USA führten zu deutlichen Überkapazitäten und einer unverändert hohen Wettbewerbsintensität. Vor diesem Hintergrund hat sich Heraeus entschieden, den Bereich Glass Sputter Targets zusammen mit dem Geschäft mit Sputter Targets für die Halbleiter-, Display- und Photovoltaikindustrie an das US-Unternehmen Materion Corporation zu veräußern. Eine entsprechende Vereinbarung wurde im Dezember 2016 unterzeichnet. Der Abschluss der Transaktion erfolgte am 28. Februar 2017.

Umsatz ohne Edelmetalle Aktivitätsfeld Industrieanwendungen in Mio. €

Die unterschiedlichen Märkte für edelmetallhaltige Industrieprodukte entwickelten sich im Jahr 2016 schwach. Heraeus nutzte das Jahr aktiv zur Verbesserung seiner Position in diesem Marktsegment. Zum einen wurde das Produktportfolio bereinigt und selektiv die Produktion einzelner Produkte mit geringem Wachstums- und Ergebnispotenzial eingestellt, zum anderen wurden neue Produkte mit attraktiven Wachstumsaussichten wie bspw. Materialien für Probe Needles zur automatischen Qualitätskontrolle in der Elektronikindustrie eingeführt. Darüber hinaus führte Heraeus verschiedene Maßnahmen zur Effizienzsteigerung, u. a. Konsolidierung der Fertigung auf weniger Standorte und Investitionen in Automatisierungen, durch, um die Profitabilität in diesen Bereichen nachhaltig zu stärken.

Die Nachfrage nach edelmetallhaltigen Farben ging im Berichtsjahr 2016 entgegen den Erwartungen zurück. Getrieben wurde diese Entwicklung insbesondere von der politischen und ökonomischen Instabilität mehrerer Absatzmärkte im Mittleren Osten sowie der nachlassenden gesamtwirtschaftlichen Dynamik in China. Die Präsentation des neuen Heraeus Inkjetgold auf der glasstec-Messe in Düsseldorf weckte das Medieninteresse. Das Produkt ermöglicht dem Kunden erstmalig, Gold per Digitaldruck auf glatte Glas- oder Keramikoberflächen zu drucken.

Aktivitätsfeld Umwelt

Die Entwicklung nachhaltiger Technologien für eine saubere Umwelt bildet einen Aktivitätsschwerpunkt von Heraeus. Das Unternehmen leistet mit seinen Produkten wesentliche Beiträge zur ressourcenschonenden Energiegewinnung, bspw. im Bereich der Photovoltaik. Die Reinigung von Luft und der knapper werdenden Ressource Wasser durch Speziallichtquellen von Heraeus bildet einen weiteren Schwerpunkt. Als Edelmetallspezialist verfügt das Unternehmen über eine umfangreiche Expertise in der Herstellung edel-metallhaltiger Industrieprodukte für unterschiedliche Anwendungsgebiete. Dabei bedient Heraeus von Beschaffung über Verarbeitung bis zum Recycling den gesamten Edelmetallkreislauf: Insbesondere dem Bereich des Recyclings von z. B. Platinkatalysatoren fällt in Zeiten verringerter Kapazitäten aus der Primärproduktion eine immer bedeutendere Rolle zur Ressourcenerhaltung zu.

Geschäftsentwicklung

Heraeus konnte den Vorjahresumsatz ohne Edelmetalle des Aktivitätsfelds Umwelt übertreffen. Gegenüber 2015 stieg dieser um 8,3 % auf 309,4 Mio. €.

Im Markt für Silberleitpasten für Solarzellen in der Photovoltaikindustrie wurde der anhaltende Preisdruck im vergangenen Geschäftsjahr erneut durch die erhöhte Nachfrage überkompensiert. Treiber im wachsenden Markt ist China, wo die Mehrzahl der Solarzellenhersteller zunehmend hocheffiziente Zelltechnologien produziert. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Kunden und den Ausbau der Kompetenz für die Entwicklung maßgeschneiderter Kundenlösungen steigerte Heraeus die Zell- und Moduleffizienz seiner Kunden auch im vergangenen Geschäftsjahr. Diese Innovationskraft spiegelt sich zudem in der erfolgreichen Markteinführung einer Reihe neuer Leitpasten im vergangenen Jahr wider.

Der Bereich für Speziallichtquellen verfolgte im Jahr 2016 weiterhin konsequent die strategische Ausrichtung auf Systeme und LEDs. Damit bedient Heraeus den steigenden Bedarf des Markts nach schlüsselfertigen Lösungen und anwendungsspezifischen Beratungen. Im wichtigen Zielmarkt Druckindustrie wurden erste Infrarot-Systeme zur Marktreife gebracht. Darüber hinaus revolutioniert Heraeus durch das funktional vielseitige UV-LED-System Semray® den Markt für industrielle Härtungssysteme. Der modulare Aufbau und die einfache Integration des Systems ermöglichen die flexible Anpassung an individuelle Aufgabenstellungen. Im Marktsegment Umwelt verschärfen sich die gesetzlichen Vorgaben für die Reinhaltung von Wasser und Luft. Dies bietet zusätzliche Marktchancen für das System- und Lösungsangebot von Heraeus, z. B. für UV-Technologien zur Entkeimung von Ballastwasser in Frachtschiffen.

Umsatz ohne Edelmetalle Aktivitätsfeld Umwelt in Mio. €

Durch integrierte Dienstleistungspakete und eine klare Kunden- und Marktorientierung stärkte Heraeus seinen Ruf als Anbieter ganzheitlicher Edelmetalllösungen nachhaltig. Insbesondere die Tochtergesellschaft in Hongkong entwickelte sich bei hoher Auslastung exzellent. Die Implementierung einer einheitlichen SAP-Plattform sowie ein neues Customer-Relationship-Management-System ermöglichten erhebliche Effizienzsteigerungen zum Nutzen der Geschäftspartner. Durch Investitionen in die Erweiterung des eigenen Technologieportfolios baute der Bereich das globale Angebot zur nachhaltigen Ressourcennutzung weiter aus. Ferner stärkte Heraeus seine globale Präsenz. So schritt die Planung der neuen Edelmetallfabrik in Nanjing, China, deutlich voran, und im Joint Venture Ravindra Heraeus in Indien wurde eine strategisch wichtige neue Produktionslinie zur Rückgewinnung von Edelmetallen aus verbrauchten Katalysatoren eröffnet.

Aktivitätsfeld Corporate

Unter dem Aktivitätsfeld Corporate sind die Heraeus Konzernfunktionen angesiedelt, die direkt dem Group Management Board der Heraeus Holding unterstellt sind. Die Heraeus Servicegesellschaften nehmen bereichsübergreifende Funktionen wie bspw. IT-Services und Facility-Management für die operativen Gesellschaften wahr. Sie koordinieren und unterstützen die Geschäftsaktivitäten des Heraeus Konzerns. Um das innovative Potenzial neuer Geschäfte in einem geschützten Umfeld entwickeln zu können, hat Heraeus seine Start-up-Aktivitäten gebündelt. Dieses Vorgehen ermöglicht es, Geschäftsideen bis zum fertigen Produkt zu entwickeln und bestehende Geschäfte, die das Potenzial für dynamisches Wachstum haben, zu betreiben.

Geschäftsentwicklung

Zusätzlich zur Geschäftsentwicklung in den übrigen Aktivitätsfeldern betreibt der Konzern Technologie-Scouting sowie die Gründung und Entwicklung von Start-ups. Im Jahr 2016 betrug der Umsatz ohne Edelmetalle des Aktivitätsfelds Corporate 100,5 Mio. € und liegt damit aufgrund einer Neuzuordnung einzelner, kleinerer Geschäfte zu den Aktivitätsfeldern um 13,1 % unter dem Vorjahreswert. Der vergleichbare Umsatz ist im Geschäftsjahr 2016 um 2,2 % gestiegen.

Im Bereich Scouting werden firmenexterne Produktentwicklungen in den Aktivitätsfeldern Umwelt, Gesundheit, Elektronik und Industrieanwendungen gesucht und beurteilt. Im Falle eines positiven Ergebnisses werden mögliche Formen der Kooperation geprüft. Möglichkeiten sind hier:

―	die Zusammenarbeit im Bereich F&E,
―	Lizenzvereinbarungen,
―	die strategische Zusammenarbeit als Gesellschafter oder
―	eine gesamte Übernahme.

Machbarkeitsstudien zu den Themen Katalysatoren für Brennstoffzellen, Additive für Batterien und Materialien für 3D-Druckverfahren (Additive Manufacturing) haben im Vorjahr zur Gründung von drei Start-ups geführt:

Im Start-up Fuel Cell werden in enger Kooperation mit Automobilfirmen Membranen mit optimierten Katalysatoren für den Einsatz in Polymerelektrolyt(PEM)-Brennstoffzellen in Fahrzeugen entwickelt.

Umsatz ohne Edelmetalle Aktivitätsfeld Corporate in Mio. €

Das Start-up Battery industrialisiert ein neuartiges, funktionales Kohlenstoffadditiv zur Leistungssteigerung von Lithium-Ionen- und Blei-Batterien.

Im Start-up Additive Manufacturing werden metallische, hochschmelzende Spezialpulver für den Einsatz in 3D-Druckverfahren entwickelt. Dabei werden an eigenen Anlagen auch die Prozessparameter für die jeweiligen Kundenapplikationen entwickelt.

Im Bereich Amorphe Metalle werden erste Entwicklungen durchgeführt. Falls die Ergebnisse positiv ausfallen, wird gegen Ende 2017 ein weiteres Start-up entstehen. Darüber hinaus sind weitere Ideen in Prüfung.

Mitarbeiter

Mitarbeiter nach Regionen 2016

Zum 31. Dezember 2016 beschäftigte Heraeus weltweit 12.369 Mitarbeiter. Damit hat sich die Zahl im Vergleich zum Vorjahr nur unwesentlich geändert; sie liegt mit 108 Personen unter dem Niveau des Bilanzstichtages 2015.

In den europäischen Ländern ohne Deutschland (-42 Mitarbeiter) sowie in Asien (- 49) ging die Mitarbeiteranzahl leicht zurück. In Afrika und Australien (- 5 Mitarbeiter) sowie in Amerika (- 3 Mitarbeiter) blieb die Beschäftigtenzahl nahezu auf Vorjahresniveau. In Deutschland verzeichnete Heraeus einen geringfügigen Rückgang der Mitarbeiterzahl um neun Personen.

Weiterführung von Heraeus FIT

Unter dem Namen "Heraeus FIT" hat Heraeus im Geschäftsjahr 2015 ein Investitions- und Optimierungsprogramm zum umfangreichen Umbau seiner Produktionslandschaft ins Leben gerufen, das auch im Berichtsjahr fortgeführt wurde. Es dient der Sicherung und Entwicklung der Produktionslandschaft und beinhaltet u. a. Investitionen in eine moderne Edelmetallfabrik an den Standorten Hanau und Nanjing, China, Maßnahmen zur Strukturverbesserung an den Produktionsstandorten im Rhein-Main-Gebiet sowie eine Optimierung der einzelnen Abläufe an den jeweiligen Stätten. In diesem Zusammenhang werden in Deutschland in der Produktion und in produktionsnahen Bereichen im Rhein-Main-Gebiet insgesamt rund 400 Stellen abgebaut und die Verträge mit 110 Zeitarbeitskräften beendet.

Ausbildungsaktivitäten

Im Berichtsjahr hat Heraeus seine Aktivitäten in der Berufsausbildung weitergeführt. 2016 begannen 78 Auszubildende und dual Studierende mit ihrer beruflichen Laufbahn bei Heraeus einen neuen Lebensabschnitt. 60 junge Menschen, davon 58 am Standort in Hanau und zwei am Produktionsstandort von Heraeus Quarzglas in Bitterfeld, begannen eine Ausbildung; 18 weitere entschieden sich für ein duales Studium. Insgesamt verteilen sich die Berufsanfänger auf acht duale Studiengänge sowie 14 Ausbildungsberufe, unter denen 2016 erstmalig auch zwei Mediengestalter sind.

Im Berichtsjahr haben insgesamt 87 junge Menschen ihre Ausbildung bei Heraeus erfolgreich beendet: 65 Auszubildende, 19 Bachelor-Absolventen und drei Master-Absolventen.

Von den Auszubildenden treten 53 eine Arbeitsstelle im Unternehmen an, acht verlassen Heraeus für weiterführenden Studien extern, zwei wegen anderer Optionen, und zwei erhalten die Möglichkeit eines internen dualen Studiums.

Von den dualen Bachelor-Absolventen treten elf eine Arbeitsstelle im Unternehmen an, vier verlassen Heraeus, drei werden ins interne duale Master-Programm übernommen, und einer erhält einen Arbeitsvertrag an einem amerikanischen Standort. Die drei Master-Absolventen treten alle eine Arbeitsstelle im Unternehmen an.

Insgesamt beschäftigte das Unternehmen zum Ende des Geschäftsjahres 308 Auszubildende und dual Studierende (Vorjahr 320), was einer unverändert hohen Ausbildungsquote von 7 % in Deutschland entspricht.

Mitarbeiter nach Aktivitätsfeldern 2016

Für das Engagement zur Internationalisierung der Ausbildung hat Heraeus im Berichtsjahr die Erasmus+ Mobilitätscharta erhalten und damit eine finanzielle Förderzusage bis ins Jahr 2020. Voraussetzung hierfür war die Bereitschaft, Auszubildende und dual Studierende ins Ausland zu schicken und damit die Internationalisierung der Berufsbildung in Europa zu fördern. Bereits seit zwölf Jahren werden bei Heraeus Auszubildende der kaufmännischen und technischen Berufe in Niederlassungen in England, Belgien, Frankreich, Polen, Österreich, Rumänien, Schweden oder der Türkei eingesetzt. 20 % bis 30 % der Auszubildenden nehmen das Angebot wahr. Damit liegt Heraeus weit über der Quote in Deutschland von 4 %.

Mitarbeiterentwicklung weltweit

Auszeichnungen

2016 wurde Heraeus von der Stiftung Familienunternehmen als eines der Top 10 Familienunternehmen in Deutschland ausgezeichnet. Daneben erhielt der Personalbereich den Deutschen Personalwirtschaftspreis 2016 für die erfolgreiche HR-Transformation. In Singapur gewann Heraeus in der Kategorie "Best HR Strategy" bei den HRM Excellence 2016 Awards Bronze.

Prognosebericht

Für das Jahr 2017 rechnet Heraeus mit einem positiven konjunkturellen Umfeld. Jedoch haben die Unsicherheiten aufgrund der aktuellen politischen Lage deutlich zugenommen. Die immer noch niedrigen Energiepreise sowie die anhaltend niedrigen Zinsen stimulieren weiterhin die wirtschaftliche Entwicklung. Allerdings sind die Erwartungen für das kommende Jahr auch mit zahlreichen Risiken und Unsicherheiten behaftet. Die Entwicklung des Ölpreises, die konkreten wirtschaftlichen Auswirkungen des Regierungswechsels in den USA und der Zinsentscheidungen der dortigen Notenbank sowie Unsicherheiten hinsichtlich der Entwicklung der chinesischen Volkswirtschaft können signifikante und noch nicht absehbare Auswirkungen auf die Konjunktur haben. Insgesamt wird für das Jahr 2017 ein Weltwirtschaftswachstum in Höhe von circa 3 % erwartet.

Aufgrund des Verkaufs von Teilen der Heraeus Target-Geschäfte erwartet das Unternehmen für das Jahr 2017 einen leichten Rückgang des Umsatzes ohne Edelmetalle um circa 1%. Korrigiert um diese Unternehmenstransaktion, wird ein organisches Wachstum zwischen 2 % und 4 % erwartet. Ermöglicht wird diese Steigerung durch ein innovatives Produktportfolio in langfristig attraktiven Märkten wie Erneuerbare Energien, Medizintechnik und Telekommunikation. Die kontinuierliche Verbesserung der Vertriebsprozesse sowie die Weiterentwicklung der Produktkompetenz für Einzelkomponenten hin zu umfassenden Lösungen spielen ebenfalls wichtige Rollen. Daneben wird das Wachstum durch signifikante Investitionen in Infrastruktur und Innovation unterstützt.

Für das EBIT erwartet Heraeus einen im Vergleich zum Umsatz überproportionalen Anstieg. Das konzernweite Effizienzprogramm Heraeus FIT, das zur Stabilisierung und Optimierung von Produktionsbereichen bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr erste positive Effekte lieferte, soll auch im kommenden Jahr für einen signifikanten zusätzlichen Ergebnisbeitrag sorgen. Darüber hinaus werden die Exzellenzinitiativen über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg (Produktion, Logistik, Infrastrukturprozesse, Vertrieb, Verwaltung sowie Innovation) konsequent weiter vorangetrieben, um so die nachhaltige Ertragskraft des Unternehmens zu stärken.

In den kommenden Jahren erwartet Heraeus für das Aktivitätsfeld Gesundheit über alle Bereiche hinweg weiteres Wachstum. Die Fixierung von Gelenkprothesen mit Knochenzement wird, vor allem auch bei der Versorgung älterer Patienten, der zementfreien Versorgung vorgezogen. Dies beeinflusst die Entwicklung des Geschäfts mit Biomaterialien für diese Anwendung, in dem Heraeus führend ist, positiv. Darüber hinaus wird zukünftig die Bedeutung von Produkten zur Infektionsprophylaxe und zur Therapieunterstützung von Implantat-assoziierten Infektionen weiter steigen. Heraeus reagiert auf diesen Trend mit der Erweiterung seines Produktportfolios und bietet für unterschiedliche Indikationen Produkte an. Auch bei den medizinischen Komponenten und Systemen treiben die zunehmende Alterung der Gesellschaft und der Anstieg chronischer Krankheiten die Nachfrage. Heraeus ist hier ebenso in der Lage, durch sein breites Technologieportfolio in neue Anwendungen einzusteigen.

Für das Aktivitätsfeld Elektronik sieht Heraeus ebenfalls ein deutliches Umsatzwachstum voraus. Nach der starken Marktdynamik in der Telekommunikationsindustrie im vergangenen Jahr erwartet das Unternehmen, dass sich die positive Entwicklung weiter fortsetzt. Durch Investitionen in diesem Bereich wird sichergestellt, dass Heraeus weiterhin voll am starken Marktumfeld partizipiert. Für die Halbleiterindustrie erwartet das Unternehmen für das Jahr 2017 ebenfalls eine positive Marktentwicklung. Wesentliche Treiber sind der Kapazitätsausbau für 3D-NAND-Speicher-chips sowie Investitionen in die 10-Nanometer- und 7-Nanometer-Fertigungstechnologien. Damit rückt auch die Serienfertigung der Anlagen der nächsten Lithografie-Generation (EUV) näher. Hierfür ist Heraeus hinsichtlich der Lieferung entsprechend optimierten Quarzglases und neuer Materialgenerationen hervorragend positioniert. Auch im Bereich Verbindungs- und Beschichtungstechnik wird von einem insgesamt positiven Marktwachstum ausgegangen. Insbesondere die Nachfrage nach elektronischen Komponenten für den Automobilsektor ist wegen des anhaltenden Trends hin zu komplexen Assistenzsystemen ungebrochen. Beim Bonddrahtgeschäft begegnet Heraeus der fortschreitenden Substitution von Golddrähten mit eigenen innovativen Produkten, wie z. B. goldbeschichteten Silberdrähten und dotierten Aluminiumverbindungen.

Der Kompetenzausbau, umfassende und aufeinander abgestimmte Lösungen anbieten zu können, wird die Geschäftsaktivitäten auch in Zukunft stärken. Kernbaustein sind hier u. a. die Anwendungszentren in der Nähe der Kunden, um schnell reagieren und auf Kundenwünsche eingehen zu können.

Innerhalb des Aktivitätsfelds Industrieanwendungen erwartet das Unternehmen ein insgesamt schwieriges Umfeld im Stahlmarkt, von dem auch der Bereich Stahlsensoren im kommenden Jahr belastet sein wird. Durch Innovationen versucht Heraeus, seine starke Position zu behaupten und weiter auszubauen. Langfristig rechnet das Unternehmen wieder mit einer deutlich positiveren Entwicklung, da Stahl das Material der Wahl für ein riesiges Spektrum von Anwendungen bleiben wird. Zudem ist der Einsatz von Sensoren zur Messung von Parametern im Herstellungsprozess kritisch, um höchste Effizienz, Qualität und Sicherheit zu gewährleisten. Bei den edelmetallhaltigen Farben erwartet Heraeus eine Rückkehr zu Marktwachstum, unterstützt durch die Markteinführung von im Inkjet-Verfahren druckbaren Goldfarben. Für edelmetallhaltige Industrieprodukte erwartet Heraeus ebenfalls ein Wachstum, unterstützt sowohl durch Produktneueinführungen als auch durch eine gesteigerte Reaktionsfähigkeit auf Kundenbedürfnisse.

Im Bereich geschlossene Materialkreisläufe baut Heraeus das globale Angebot zur modernen, umweltschonenden Verarbeitung und Rückgewinnung von Edelmetallen durch Erweiterungen des Technologieportfolios auch durch Akquisitionen aus. Mit dem Erwerb der Vino Plasma, die einen der weltweit modernsten Plasmaschmelzöfen betreiben, erweitert Heraeus seine Kompetenz zur Rückgewinnung von Platingruppenmetallen (Platin, Palladium, Rhodium) aus Autoabgaskatalysatoren. Dadurch erweitert der Konzern den adressierbaren Recycling-Markt zum Vorteil der Kunden, aber auch im Sinne einer nachhaltigen Ressourcennutzung. Das Wachstum im Zukunftsmarkt China wird durch das dort im Bau befindliche neue Werk in Nanjing mit modernsten Technologien unterstützt. Wie im vergangenen Jahr bleibt der Edelmetallhandel auch im kommenden Geschäftsjahr volatil und kann schnell auf teilweise regional spezifische volkswirtschaftliche Entwicklungen reagieren, die schwer vorherzusagen sind. Der Markt für Speziallichtlösungen wird sich zukünftig positiv entwickeln. Dabei wird Heraeus durch den stärkeren Fokus auf anwendungsspezifische Lösungen (z. B. für die Druckindustrie) und zugehörige Servicedienstleistungen für die Kunden noch attraktiver werden. Weiterhin positiv wird die Marktentwicklung im Bereich Photovoltaik erwartet, getragen von den Märkten in China, Südostasien und Indien. Trotz eines anhaltend hohen Wettbewerbsdrucks erwartet Heraeus hier, seinen Marktanteil weiter auszubauen. Der Trend zu hocheffizienten Solarzellen (z. B. PERC-Zellen), die Pasten in besonders engen Spezifikationstoleranzen benötigen, unterstützt diese Entwicklung, da Heraeus auch in diesem Marktsegment seine technologische Kompetenz und Innovationsfähigkeit nutzen kann.

Chancen- und Risikobericht

Integriertes Risikomanagementsystem

Heraeus verfügt über ein konzernübergreifendes, in sämtliche organisatorische Prozesse integriertes Risikomanagementsystem, mithilfe dessen Risiken standardisiert erfasst und bewertet werden, um damit die Risiken frühzeitig erkennen sowie besser steuern und überwachen zu können. Damit wird die nachhaltige Sicherung der Unternehmensexistenz gewährleistet.

Ein weiteres Ziel des Risikomanagementsystems ist die Definition, Umsetzung und Verfolgung zielführender Maßnahmen zur wirksamen Bewältigung existenzgefährdender Risiken. Hier werden die Erkenntnisse aus Risikomanagement, Jahresabschlussprüfung, Konzernrevision und Compliance-Management gebündelt.

Als Risiken gelten alle Entwicklungen, die sich negativ auf die künftige Entwicklung der wirtschaftlichen Lage des Konzerns auswirken können.

Risikomanagementprozess

Eine Identifikation der Einzelrisiken erfolgt durch die operativen Geschäfts- und funktional Verantwortlichen nach zwei Kriterien: einerseits Risiken, die einen Fortbestand des Aktivitätsfelds mit hoher Wahrscheinlichkeit gefährden, und andererseits Risiken, die einen erheblichen Einfluss auf das Ergebnis des Unternehmens haben könnten. Dabei sind nur additive, d. h. sich nicht gegenseitig ausschließende Risiken und Risiken, die nicht Bestandteil der Plan- bzw. Ist-Zahlen sind, zu berücksichtigen. Die identifizierten Risiken werden anhand ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und der maximalen Schadenshöhe bewertet und auf Ebene der Aktivitätsfelder und des Konzerns zusammengefasst. Auf Konzernebene wird die Summe der relativen Schadenshöhen (= maximale Schadenshöhe multipliziert mit der Eintrittswahrscheinlichkeit) dem Eigenkapital und den flüssigen Mitteln gegenübergestellt sowie die Auswirkung bewertet. Die Einzelrisiken werden entsprechend ihrer negativen Auswirkungen als "gering", "mittel" und "hoch" eingestuft. Dadurch wird die aktuelle Risikosituation systematisch und konzerneinheitlich analysiert. Auf dieser Basis lassen sich konkrete Risikobewältigungsmaßnahmen ableiten. Identifizierte, aber nicht mehr bestehende Einzelrisiken werden aus dem Risikokatalog nur dann gelöscht, wenn dies durch Umsetzung entsprechender Gegensteuerungsmaßnahmen belegt und vermerkt ist. Die Risikoberichterstattung ist vollständig in den standardisierten Controlling-Prozess integriert. In einem halbjährlichen Rhythmus wird der aktuelle Stand der Risiken und ihrer finanziellen Auswirkungen überprüft. Dies ist fester Bestandteil regelmäßiger Meetings zwischen dem Konzerncontrolling und den Verantwortlichen der Aktivitätsfelder.

Die Führungs- und Aufsichtsgremien werden regelmäßig über die aktuelle Risikosituation informiert. Bei unterjährig neu auftretenden Risiken oberhalb einer Maximalschadenshöhe von 25 Mio. € sowie bei einer signifikanten Veränderung entweder der maximalen Schadenshöhe (+ 50 %) oder der Eintrittswahrscheinlichkeit (+ 20 Prozentpunkte) bereits bekannter wesentlicher Risiken über 25 Mio. € erfolgt zudem eine Ad-hoc-Berichterstattung. Die Effizienz und Wirksamkeit des Risikomanagementsystems werden ständig intern überwacht.

Identifizierte konzernweite wesentliche Chancen und Risiken

Die nachfolgend erläuterten Risiken werden gemäß ihrer negativen Auswirkung auf den Konzern in Kategorien geordnet und innerhalb dieser Kategorien in absteigender Reihenfolge dargestellt.

Strategische Chancen und Risiken

Zu dieser Risikokategorie gehören bei Heraeus insbesondere die Bedrohung von Kernkompetenzen, die Bedrohung von kritischen Erfolgsfaktoren und strategischen Zielen, wie bspw. das Übersehen entscheidender Entwicklungen des Markts oder der Kundenbedürfnisse, sowie strukturelle Kostennachteile.

Der langfristige Erfolg basiert auf den von Kunden wahrnehmbaren Wettbewerbsvorteilen von Heraeus und der Fähigkeit, auch zukünftig Wettbewerbsvorteile zu generieren. Durch intensive F&E-Aktivitäten versucht der Konzern, beständig weitere Umsatzchancen durch die Schaffung von Wettbewerbsvorteilen zu generieren. Dies ermöglicht es, alternative Technologien zu entwickeln und bereits bestehende weiterzuentwickeln, die somit die Zunahme von Marktanteilen fördern. Dieses Leitmotiv schlägt sich auch in den Clusterinitiativen und der Bündelung übergreifender F&E-Aktivitäten nieder. Der Bezug des neu errichteten Innovationszentrums am Standort Hanau erfolgt im ersten Halbjahr 2017 und unterstützt diese Aktivitäten. Um die Risiken zu begrenzen, die sich aus Verzögerungen und Fehlallokationen bei F&E-Projekten ergeben können, erfolgt eine regelmäßige Überwachung durch das Innovation Board und die Geschäftsführung der Heraeus Holding.

Die im Vorjahr begonnenen Initiativen zur Steigerung der unternehmensweiten Exzellenz haben bereits Erfolge gezeigt und sollen in den nächsten Jahren für weitere Effizienzsteigerungen sorgen. Falls diese Anpassungen nicht im geplanten Zeitraum umgesetzt oder die erwarteten Einsparungen nicht erzielt werden können, würde sich dies negativ auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage auswirken. Auch Fehleinschätzungen in der Definition und Umsetzung der strategischen Produkt- und Technologie-Roadmap würden sich negativ auswirken. Die bisher erreichten Maßnahmen haben sich positiv ausgewirkt, der Konzern hat sich in der neuen Struktur weiterentwickelt und macht messbare Fortschritte. Vor diesem Hintergrund betrachtet, stuft Heraeus die strategischen Risiken insgesamt als gering ein.

Marktchancen und -risiken

Der Risikoumfang ist wesentlich durch die Wettbewerbskräfte bedingt, wie z. B. niedrige Markteintritts-Hemmnisse, starke Schwankungen der Nachfrage allgemeiner Art oder durch branchenkonjunkturelle Effekte sowie Dominanz einzelner Kunden und Lieferanten.

Heraeus ist als weltweit tätiger Technologiekonzern von der konjunkturellen Entwicklung abhängig. Eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation, bedingt durch Finanzierungsengpässe einzelner Staaten in der Eurozone, kann nicht ausgeschlossen werden. Dies würde zweifelsohne deutliche Auswirkungen auf die Gewinnerwartungen haben, vor allem in den konjunkturell sensiblen Kundenbranchen Automobil, Stahl und Halbleiter. Weitere Risiken könnten durch eine potenzielle, mittelfristig auftretende Abschwächung der volkswirtschaftlichen Lage einzelner Länder, insbesondere in China, auftreten. Heraeus beobachtet intensiv die wirtschaftliche Entwicklung einzelner Länder und Regionen, um auf negative Entwicklungen möglichst frühzeitig reagieren zu können. Insgesamt positiv wirkt sich die weltweite Marktpräsenz aus, die regional begrenzten Krisen in ihren negativen Auswirkungen auf den Konzern vermindert. Jedoch würden ausgeprägte konjunkturelle Nachfragerückgänge ein mittleres Risiko für den Konzern darstellen. Umgekehrt würden sich bei einer besseren konjunkturellen Entwicklung als aktuell prognostiziert zusätzliche Absatzchancen ergeben.

Der Bedrohung von Marktpositionen und Wettbewerbsvorteilen begegnet Heraeus durch eine breit diversifizierte Produkt- und Kundenstruktur, die einzelne Marktrisiken in ihren Auswirkungen auf den Gesamtkonzern begrenzt. Risiken für das bestehende Produktportfolio versucht der Konzern systematisch zu verringern. So ist eine ständige Weiterentwicklung der Produkte nach erfolgreicher Markteinführung Voraussetzung für eine langfristige Positionierung auf den Märkten. Des Weiteren tragen intensive Kundenbeziehungen, der Aufbau von weiteren Großkunden und die Qualifizierung von zusätzlichen Lieferanten für Schlüsselprodukte zur Risikominimierung bei. Durch eine genaue Marktbeobachtung und die Entwicklung von Alternativprodukten soll einem Marktanteilsverlust entgegengewirkt werden.

Anhand der Kontrolle aller wichtigen Kennzahlen auf Monatsbasis werden Risiken frühzeitig erkannt. Dies ermöglicht es der Geschäftsführung, bei veränderten Umfeldbedingungen schnell und entschlossen darauf zu reagieren. Insgesamt schätzt Heraeus das Marktrisiko aufgrund der als möglich erachteten Eintrittswahrscheinlichkeit und der negativen Auswirkungen auf den Konzern als geringes Risiko ein.

Die starke Abhängigkeit von wenigen Kunden in manchen Aktivitätsfeldern könnte die Umsatz- und Ergebnisentwicklung nachhaltig beeinflussen. Der Konsolidierungstrend, der bei manchen Kunden von Heraeus zu beobachten ist, verschärft die Abhängigkeit zusätzlich. Um die in der Regel langjährigen Kundenbeziehungen auch in Zukunft aufrechtzuerhalten, erfolgt eine enge Kundenbetreuung mit der strikten Fokussierung auf Kundennutzen und -zufriedenheit. Dabei ist das Verständnis der Kundenbedürfnisse von essenzieller Bedeutung. Um dies zu würdigen, werden jährlich im Rahmen des Heraeus Awards Produktinnovationen, die in enger Kooperation mit externen Partnern entwickelt wurden, prämiert. Falls immer möglich, werden zur Absicherung der Umsatzentwicklung Abnahmeverträge frühzeitig verlängert. Die Risiken, die sich aus der Abhängigkeit von wenigen Kunden ergeben, stellen für den Konzern in Summe ein geringes Risiko dar.

Der Heraeus Konzern legt großen Wert auf Produktinnovation und -entwicklung und profitiert daher kontinuierlich von neuen Wachstumschancen. Mit völlig neuen Produkten bietet sich u. a. die Möglichkeit, in neue Marktsegmente einzudringen. Diese weitere Diversifizierung des Produktportfolios und intensive Innovationsaktivitäten erhöhen die Chancen auf ein robustes, nachhaltiges Wachstum. Der Nachfrage von Kunden nach immer individuelleren Lösungen, besonders in Asien, wurde durch die Eröffnung neuer Anwendungszentren Rechnung getragen, wodurch sich ebenfalls Marktchancen für die Zukunft ergeben haben.

Marktchancen könnten weiterhin aus der Veränderung von Technologien, Trends und Moden entstehen. Ständig werden die neuesten Entwicklungen in allen Aktivitätsfeldern untersucht und Ideen für neue Geschäftsmöglichkeiten generiert. Im Rahmen der bestehenden Clusterinitiativen werden technische und kommerzielle Machbarkeitsstudien unter Nutzung bestehender Kompetenzen koordiniert. Für den gesamten Konzern wurde ein vereinheitlichter und verbindlicher Innovationsprozess entwickelt, und gleichzeitig wurden neue Trends analysiert sowie neue Geschäftsideen generiert. Die demografische Entwicklung der Bevölkerung und der technologische Fortschritt sowie der zunehmende Wohlstand von Schwellenländern stellen mittel- und langfristige Chancen für das Medizingeschäft von Heraeus dar. Der Stahlmarkt ist aktuell von Überkapazitäten geprägt, mittelfristig bleibt Stahl aber der bevorzugte Werkstoff für eine Vielzahl von Anwendungen. Für Heraeus als Marktführer bei Sensoren für die Stahlproduktion können sich damit zusätzliche Chancen ergeben. Die Tendenz zu hochleistungsfähigen Solarzellen wird sich weiter fortsetzen. Aufgrund der guten Positionierung in der Photovoltaikindustrie verspricht sich Heraeus für die Zukunft positive Impulse.

Finanzielle Chancen und Risiken

Unter finanziellen Risiken werden u. a. Risiken, die durch den Ausfall (Konkurs) wichtiger Vertragspartner entstehen (Verluste oder entgangene Gewinne), sowie Risiken, verursacht durch Veränderungen der Währungen, wenn Rechnungen in Fremdwährung fakturiert werden, oder auch Liquiditätsrisiken, welche die eigene Zahlungsfähigkeit gefährden, zusammengefasst. Viele Risiken anderer Kategorien korrelieren mit den finanziellen Risiken.

Als international tätiger Konzern mit wesentlichen Beteiligungen im Ausland ist Heraeus finanzwirtschaftlichen Risiken und Chancen ausgesetzt, die sich auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns auswirken können. So ist Heraeus Marktschwankungen von Devisenkursen sowie Zinssätzen ausgesetzt. Transaktionale Währungsrisiken werden durch global diversifizierte Einkaufs-, Produktions- und Absatzaktivitäten grundsätzlich gemindert. Darüber hinaus können wesentliche Einzelrisiken fallweise und durch Steuerung des Bereichs Corporate Treasury abgesichert werden. Translationsrisiken werden grundsätzlich nicht abgesichert. Die aus der globalen Liquiditätsbeschaffung und -anlage resultierenden Finanzverbindlichkeiten und Geldanlagen sind grundsätzlich einem Kurs-, Zinsänderungs- und Kontrahentenrisiko ausgesetzt. Die Bewertung und Steuerung dieser Risiken erfolgt zentral durch den Bereich Corporate Treasury. Zur Absicherung können derivative Finanzinstrumente eingesetzt werden. Sicherungsgeschäfte dürfen ausschließlich mit ausgewählten Geschäftspartnern und nur im Rahmen festgelegter Limits abgeschlossen werden. Durch interne Richtlinien ist festgelegt, dass derivative Finanzinstrumente nicht zu Spekulationszwecken eingegangen werden dürfen. Der Hauptanteil der identifizierten finanziellen Einzelrisiken betrifft Bonitäts- und Adressausfallrisiken. Diesen Risiken begegnet Heraeus durch ein konsequentes, weltweites, standardisiertes Forderungsmanagement auf Basis eines Limitsystems, das in der Verantwortung der operativen Einheiten liegt, jedoch durch ein zentrales Kreditmanagement gesteuert und überwacht wird. Hierzu wurden zusätzliche Berichts- und Überwachungsinstrumente installiert, und eine globale Kreditrichtlinie befindet sich in der Umsetzung.

Durch diverse Maßnahmen zur Liquiditätssicherung kann Heraeus auch auf kurzfristige und unerwartete Liquiditätsrisiken reagieren. Hierzu stehen hohe liquide Mittel sowie zugesagte Kreditlinien zur Verfügung. Die Bonitäts- und Kapitalmarktrisiken stellen für Heraeus ein mittleres Risiko dar. Für eine tiefer gehende Analyse der finanziellen Risiken wird auf die Anmerkungen (39) bis (43) des Konzernanhangs verwiesen.

Aus den finanzwirtschaftlichen Entwicklungen können neben den beschriebenen Risiken auch Chancen für den Konzern hervorgehen. Dies ist insbesondere der Fall, wenn sich Wechselkurse oder Zinssätze positiver entwickeln als in den für die Planung unterstellten Szenarien.

Operative Chancen und Risiken

Unter operativen Risiken versteht Heraeus Risiken aus den betrieblichen Systemen oder Prozessen, die bei Eintritt die Geschäftsabwicklung negativ beeinflussen können. Diese Risiken treten infolge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, Menschen und Systemen ein. Dazu zählt z. B. die Gefährdung der Lieferfähigkeit aufgrund des Ausfalls zentraler Komponenten der Produktionsanlagen.

Die Vermeidung von Produktionsrisiken ist für Heraeus als Technologiekonzern mit seinem breiten, innovativen Produktportfolio und der hohen Anzahl von Produktionsstätten von zentraler Bedeutung. Schwächen im Produktionsprozess können zu verzögerten Auslieferungen führen, die mit dem zusätzlichen Risiko von Vertragsstrafen verbunden sind. Qualitätsmängel können zu verminderten Kundenbestellungen, kostenintensiven Nacharbeiten, Rückrufen und im Extremfall zu Produkthaftungsfällen führen. Dies kann die Reputation von Heraeus beschädigen und einen Einfluss auf die Gewinnentwicklung haben. Diesen Gefahren wird durch Qualitätskontrollen, die permanente Fortentwicklung der Qualitätsmanagementsysteme, extensive Weiterbildungsprogramme für Mitarbeiter sowie durch die weltweite Implementierung von aktuellen und zuverlässigen IT-Sicherheitsprogrammen begegnet. So sind bspw. die Edelmetallsicherungssysteme in ein Daten- und Überwachungsleitnetz integriert, das auch die IT-gestützte Nachverfolgung der Effizienz der jeweils eingesetzten Produktionsverfahren ermöglicht und wichtige Hinweise für deren Optimierung liefert. Auch vertragliche Regelungen mit Lieferanten hinsichtlich Qualitätsmängeln sowie das Vorhalten von Sicherheitsbeständen, um die Lieferfähigkeit an Kunden zu gewährleisten, tragen zur Risikominimierung bei. Die kontinuierliche Prozessoptimierung in allen Bereichen wird seit dem Jahr 2015 durch die Modernisierung der Produktionslandschaft im Rahmen des Investitions- und Optimierungsprogramms Heraeus FIT intensiv vorangetrieben. Die dabei erreichten Verbesserungen sorgen nicht nur für innovative Produkte, sondern auch dafür, dass diese kostengünstig und in höchster Qualität hergestellt werden, was wiederum nachhaltiges und profitables Wachstum sicherstellt.

Risiken hinsichtlich Qualitätsmängeln aus der Fertigungs- und Auftragsausführung können auch zukünftig nicht vollkommen ausgeschlossen werden. Hier sind insbesondere Produkthaftungsfälle bei medizinischen Produkten und Rückrufaktionen bei Automobilzulieferern mit hohen betroffenen Stückzahlen zu nennen. Daher verbleibt für Heraeus trotz der getroffenen Maßnahmen ein mittleres Risikopotenzial.

Das breite Geschäftsportfolio des Konzerns birgt allgemein Risiken hinsichtlich der Beherrschung der IT-Strukturen. Die Gründung neuer Standorte sowie zahlreiche Akquisitionen führten zu einer in weiten Teilen heterogenen IT-Landschaft. Die daraus entstandenen Risiken werden in den nächsten Jahren durch fortschreitende Standardisierung und die Einführung professioneller IT-Systeme weiter zurückgeführt und begrenzt.

Dabei kommt das Ende 2011 gestartete Programm Magellan, das die umfassende Harmonisierung der weltweiten Geschäftsprozesse auf Basis einer zukünftig einheitlichen IT-Plattform zum Ziel hat, gut voran. In den wesentlichen Teilen der deutschen Organisation sind nun mehr als die Hälfte aller SAP-User auf dem neuen System aufgeschaltet. Im Bereich der IT-Sicherheit stellen Sicherheitsgefährdungen durch Viren, Trojaner, Hackerangriffe, Spionage im internen Netzwerk, Datenverluste und Ausfall geschäftskritischer IT-Anwendungen ein wachsendes Bedrohungspotenzial dar. Heraeus begegnet diesen Risiken neben aktueller Schutzsoftware, Netzwerk- und Datenverschlüsselungen und klaren Berechtigungskonzepten mit dem Informationssicherheitsmanagementsystem (ISMS), das sich am internationalen Standard ISO / IEC 27001 orientiert.

Das ISMS beinhaltet die Aufstellung von Verfahren und Regeln, welche dazu dienen, die Informationssicherheit dauerhaft zu steuern, zu kontrollieren, aufrechtzuerhalten und fortlaufend zu verbessern. Dabei hat das ISMS zum Ziel, Risiken für das Unternehmen zu identifizieren, zu analysieren und durch entsprechende Maßnahmen beherrschbar zu machen. Ein wichtiger Baustein zur Reduzierung von IT-Risiken ist das Wissen der eigenen Mitarbeiter um mögliche Gefahren. Mit der internen Kampagne "Be aware. Be secure." werden Mitarbeiter gezielt auf Alltagsgefahren im IT-Bereich und über aktuelle Bedrohungen informiert und geschult.

Die Auswirkungen der IT-Risiken und deren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage werden als geringes Risiko eingeschätzt.

Aus dem weltweiten Beschaffungsprozess ergeben sich eine Reihe von Risiken. Schwankungen bei der Lieferqualität können zu erheblichen Risiken bei Heraeus führen. Speziell im Markt für Medizinprodukte ist eine einwandfreie und verlässliche Lieferung der verwendeten Materialien und Vorprodukte sehr wichtig. Auch Lieferverzögerungen oder Lieferausfälle aufgrund der Insolvenz eines Zulieferunternehmens können zu Produktionsengpässen bis hin zu Produktionsstillständen führen. Mit der Qualifizierung von zusätzlichen Lieferanten für Schlüsselprodukte werden wichtige Beiträge zur Risikominimierung geleistet. Die Heraeus Einkaufsrichtlinie regelt einheitlich die Beschaffungsprozesse für Materialien, Güter und Dienstleistungen von Dritten. Sie ist weltweit für alle Heraeus Standorte und Geschäftsbereiche gültig und trägt damit zur Risikobegrenzung bei. Vor dem Hintergrund einer Vielzahl von edelmetall-haltigen Produkten stellt die Beschaffungssicherheit von Edelmetallen eine besondere Risikoposition dar. Die hohe Nachfrage nach einigen Industriemetallen könnte zu einer Verknappung führen. Mit Northam Platinum Limited, einem bedeutenden südafrikanischen Minenbetreiber, wurde ein langfristiger Vertrag abgeschlossen. Darüber hinaus werden in erheblichem Umfang Edelmetalle von Kunden beigestellt. Heraeus kann zudem weiterhin auf Feinmetall (reines Edelmetall) aus der Ausbringung von Scheidepartien und verbrauchten Produkten zurückgreifen, das erneut in den Edelmetallkreislauf einfließt. Damit sind die Beschaffungsrisiken trotz teilweise schwankender Produktionsmengen einiger Minen weitestgehend reduziert. Zusammenfassend stuft Heraeus die Beschaffungsrisiken konzernweit als gering ein.

Operative Chancen könnten sich aus einer noch besseren Auslastung der Produktionsanlagen aufgrund einer höher als erwarteten Nachfrage nach bestimmten Produkten und damit verbundenen geringeren Stückkosten ergeben. Ebenfalls unter operative Chancen würde eine schneller als geplante Umsetzung der Maßnahmen im Bereich Operational Excellence fallen.

Rechtliche Chancen und Risiken

Einleitend lässt sich festhalten, dass die zunehmende Regulierungsdichte in den verschiedenen Rechtsordnungen, in denen Heraeus tätig ist, erhebliche und zunehmende Risiken, aber durchaus auch Chancen mit sich bringt. Die Nichtbeachtung von Finanz- und Rechnungswesenvorschriften lassen sich aufgrund der umfangreichen, weltweiten Geschäftsaktivitäten und der damit verbundenen unterschiedlichen gesetzlichen Rahmenbedingungen nicht vollständig ausschließen. Dies kann insbesondere auch Zoll- und Steuerrisiken zur Folge haben. Heraeus begegnet dem durch entsprechende Rückstellungen bzw. präventiv durch einen personellen Ausbau der entsprechenden zentralen Konzernfunktionen. Auch die bereits fortgeschrittene weltweite Einführung eines einheitlichen Enterprise-Resource-Planning(ERP)-Systems (Programmname Magellan) mit seinen integrierten und harmonisierten Geschäftsprozessen sorgt für eine weitere Reduzierung der Risiken. Die Risiken, die sich aus der Nichtbeachtung von Finanz- und Rechnungswesenvorschriften ergeben können, stuft Heraeus als gering ein.

Die Bedeutung von Umweltschutz und Arbeitssicherheit nimmt für Heraeus weiter zu, sei es bei der Vermeidung von Umweltrisiken oder wenn es um die Gesundheit und Arbeitsfähigkeit unserer Mitarbeiter geht. Um den Risiken, die für Menschen und Umwelt entstehen können, zu begegnen, wurde bereits im vergangenen Jahr die globale Environment, Health und Safety(EHS)-Organisation personell verstärkt und ausgebaut. Das EHS-Kompetenzcenter am Standort Hanau entwickelt dabei weltweit gültige EHS-Standards. Regionale EHS-Koordinatoren tragen die einheitlichen Regeln in ihre Bereiche und arbeiten dabei eng mit den EHS-Verantwortlichen an den Standorten zusammen. Die Einhaltung der Arbeits- und Umweltvorschriften wird durch Audits fortlaufend überprüft und überwacht. Aufgrund der getroffenen Maßnahmen stuft Heraeus das Risiko als gering ein.

Risiken von Rechts- oder Gesetzesverletzungen wird durch einen weltweit gültigen Verhaltenskodex Rechnung getragen. Verstöße gegen gesetzliche Vorschriften, z. B. kartellrechtliche Vorschriften, Exportkontrollvorschriften oder auch strafrechtliche Vorschriften, können sowohl für Heraeus als auch für die Mitarbeiter von Heraeus erhebliche Folgen haben. Die Wahrscheinlichkeit von Rechts- oder Gesetzesverletzungen von als besonders kritisch angesehenen Vorschriften wird durch das Compliance-Management-System begrenzt. In weltweiten Schulungen, die vom Heraeus Compliance Officer sowie den Compliance Officern und Führungskräften der operativen Einheiten durchgeführt werden, wird sichergestellt, dass alle relevanten Mitarbeiter über Neuregelungen informiert sind und die Regelungen des Heraeus Compliance-Systems kennen und verstehen. Ebenfalls wird das schon durch umfangreiche Sicherheitsstandards minimierte Risiko von Diebstählen in den sensiblen Edelmetallbereichen durch fortwährende Verbesserung der Sicherheitsmaßnahmen im Rahmen weltweiter Standards und Kontrollmechanismen herabgesetzt. Heraeus kommt zur Einschätzung, dass ein geringes Risiko bezüglich Compliance-Verstößen besteht.

Da sich Heraeus in einzelnen Geschäften auf den Weg einer Vorwärtsintegration begeben hat, erhöht sich durch die zunehmende Komplexität und Anzahl an zu beachtenden Schutzrechten das Risiko möglicher Patentverletzungen. Trotz getroffener Maßnahmen wie projektspezifischen Schutzrechtsrecherchen kann es zu Verletzungen von gewerblichen Schutzrechten und anderen geistigen Eigentumsrechten kommen. Dies kann im Einzelfall zu langwierigen und kostspieligen Prozessen führen. Es ist daher für die Zukunft nicht auszuschließen, dass Heraeus sich mit Behauptungen bzw. Vorwürfen von Schutzrechtsverletzungen konfrontiert sieht und sich mit diesen auseinandersetzen muss. Sofern sich Risiken aus Rechtsstreitigkeiten wegen möglicher Patentverletzungen konkretisieren, sind diese im Konzernabschluss berücksichtigt. Eigene Patente sichert Heraeus durch eine aktive Schutzrecht-Strategie ab. Die Risiken aus Patentverletzungen werden zum jetzigen Zeitpunkt als gering bewertet.

Im Bereich der rechtlichen Rahmenbedingungen lassen sich auch Chancen identifizieren. Heraeus bietet eine Reihe von Produkten an, die den Kunden helfen, verschärfte Regulierungen (z. B. in Bezug auf die Reinhaltung von Wasser und Luft oder den Übergang zur Stromproduktion aus erneuerbaren Energien) zu erfüllen.

Umfeldchancen und -risiken

Auf der Risikoseite besteht eine schwer zu prognostizierende Zahl an möglichen Gefährdungen, die sich außerhalb des Einflussbereichs von Heraeus befinden. Darunter fallen in erster Linie die Risiken höherer Gewalt (unvorhersehbare Naturkatastrophen) mit entsprechenden Schäden an den in- und ausländischen Standorten und die Risiken, welche aufgrund von länderspezifischen soziokulturellen und politischen Verhältnissen verursacht werden. Diese werden durch hoheitliche Einflussnahme des Staates, in dem sich der Vertragspartner oder das eigene Unternehmen befinden, beeinflusst. Folgen dieser Einflussnahme können u. a. Krieg, Unruhen, Streik, Enteignung, Beschlagnahmung, Transferrisiko, Zahlungsverbot und Zahlungsmoratorium sein. Aufgrund des breit diversifizierten Produkt- und Leistungsangebots für unterschiedliche Märkte und Industrien kann Heraeus das Potenzial der negativen Auswirkungen verringern. Soweit möglich, werden negative Auswirkungen in der Planung berücksichtigt. Das Risiko von Standortschäden ist durch den Abschluss von Versicherungen, soweit sich mögliche Schäden in einem ökonomisch vertretbaren Rahmen versichern lassen, begrenzt.

Negative Auswirkungen können ebenfalls Reputationsrisiken haben, bei denen ein direkter Verlust aus einem Ansehensverlust des Unternehmens erwächst. Diese Risikoart kann Verluste in weiteren Kategorien verursachen. Aufgrund der getroffenen Maßnahmen und der aktuellen Lage stuft Heraeus die Umfeldrisiken insgesamt als gering ein.

Edelmetallhandelschancen und -risiken

Die Edelmetallhandelsrisiken sind jene Risiken, die sich ausschließlich aus den Geschäftsprozessen mit dem Handel von Edelmetallen ergeben können.

Für den Edelmetallhandel gelten die entsprechenden Richtlinien der jeweiligen Heraeus Handelsgesellschaften an den Standorten Hanau, New York, Hongkong und Schanghai. Die Handelsgesellschaften dürfen Edelmetalltransaktionen grundsätzlich nur auf Basis eines physischen Kundengrundgeschäfts durchführen. Positionen dürfen nur in eng begrenzten und laufend überwachten Risikolimits auf Tagesbasis aufgebaut und gehalten werden. Sämtliche Transaktionen werden in einem elektronischen Handelssystem erfasst und laufend überwacht. Alle Handelsstandorte wurden im Geschäftsjahr 2015 im Rahmen des Programms Magellan auf ein einheitliches IT-System gebracht, wodurch sich die Transparenz erhöhte und die Handelsprozessrisiken weiter verringert wurden. Die sich aus dem Edelmetallhandel ergebenden Risiken stuft Heraeus insgesamt als geringes Risiko ein.

Zur Absicherung gegen Preisrisiken werden die im Markt gängigen Sicherungsinstrumente eingesetzt. Dazu zählen Edelmetall-Spot- und -Termingeschäfte, Edelmetallswaps und Edelmetallleihen (Leihen und sogenannte Cash-and-Carry-Transaktionen). Die laufende Kontrolle der Einhaltung der vorgegebenen Risikolimits und Grenzwerte obliegt Mitarbeitern, die dem Handel nicht weisungsgebunden sind, wodurch das Prinzip der funktionalen Trennung gewahrt wird.

Für den Bereich des Edelmetallhandels bieten sich Chancen speziell aus der Schwankung der Edelmetallmärkte und -preise, woraus sich eine Zunahme der Nachfrage, sowohl der Industriekunden als auch der Anlegerseite, einstellen kann. Wachstumspotenzial bietet sich insbesondere in Asien.

Gesamtbewertung der Risiken

Mit den installierten Systemen zur Risikomessung und -begrenzung trägt Heraeus auch den Anforderungen zur Risikofrüherkennung Rechnung. Aus der Analyse der derzeit erkennbaren Risiken ergibt sich keine Bestandsgefährdung für den Heraeus Konzern.

Compliance-Bericht

Seit der Einführung eines weltweit gültigen Verhaltenskodex im Heraeus Konzern zum 1. Januar 2007 wird das Heraeus Compliance-System inhaltlich und strukturell stetig fortentwickelt. Im Jahr 2016 lag der Schwerpunkt in der Einbettung des Heraeus Compliance-Systems in das zum 1. Juli 2016 neu geschaffene Responsibility Management System. Außerdem wurden die Richtlinie Sourcing und das konzerneinheitliche Schulungskonzept überarbeitet und neu ausgerollt.

Das Responsibility Management System unterstützt den Aufbau bzw. Ausbau weltweit zuverlässiger und effizienter Prozesse und Strukturen zur Wahrnehmung von Verantwortlichkeit. Das Responsibility Management System gibt Linienorganisationen wie Compliance, aber auch EHS, Außenwirtschaftsrecht oder Datenschutz, einen einheitlichen Rahmen vor und unterstützt dabei, die Zusammenarbeit zwischen den operativen Bereichen und Konzernfunktionen weiter zu verbessern.

Am 1. Oktober 2016 wurde die neue Richtlinie Sustainable Sourcing eingeführt, die die Sourcing Policy und die Richtlinie zur Annahme von Edelmetallen zum Recycling ablöst. Im Rahmen von Qualitätsaudits bei Lieferanten sollen in Zukunft in noch größerem Umfang soziale und ökologische Gesichtspunkte berücksichtigt werden. Die bisherige Richtlinie zur Annahme von Edelmetall zum Recycling wird in die Richtlinie Sustainable Sourcing integriert, da Lieferanten von Risikoprodukten nach ähnlichen Grundsätzen geprüft werden wie Recycling-Kunden. Um den tatsächlichen Geschäftspartnerprüfungsprozess besser an neue tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten anpassen zu können, wird der Prüfprozess selbst in der Richtlinie nicht mehr dargestellt, sondern es wird dafür auf den über die letzten Jahre immer weiter verfeinerten Prozess verwiesen, der in der Compliance-Abteilung erarbeitet wurde. Das neue, weltweit einheitliche Schulungskonzept für Compliance-Schulungen, welches zum 1. Oktober 2016 in Kraft getreten ist, definiert die zu schulenden Mitarbeitergruppen unter Berücksichtigung der geänderten Strukturen im Heraeus Konzern neu und legt genauer fest, welche Mitarbeitergruppen zu welchen Themen geschult werden müssen.

Über weltweite Schulungen, die vom Heraeus Compliance Officer, den Compliance Officern und Führungskräften der operativen Einheiten sowie den Compliance Officern und Führungskräften der Tochtergesellschaften im Ausland auf der Grundlage des Compliance-Schulungskonzepts durchgeführt werden, wird sichergestellt, dass alle relevanten Mitarbeiter über Neuregelungen informiert sind und die Regelungen des Heraeus Compliance-Systems kennen und verstehen. Darüber hinaus findet ein regelmäßiger Austausch zu Compliance-Themen zwischen dem Heraeus Compliance Officer und den Compliance Officern der operativen Einheiten sowie zwischen dem Heraeus Compliance Officer und den Compliance Officern von wichtigen Tochtergesellschaften, die dem Aktivitätsfeld Corporate zugeordnet sind, statt.

Um Compliance auch im M&A-Prozess fest zu verankern, ist in den Anforderungskatalog (Request List) zur Due Diligence, mit dessen Hilfe wichtige Informationen von potenziellen Übernahmezielen abgefragt werden, ein neuer Fragenblock im Hinblick auf Compliance-Risiken aufgenommen worden. Corporate Compliance war 2016 in alle unter dem Blickwinkel Compliance wesentlichen Transaktionen einbezogen.

Das Compliance Committee ist zum 1. Juli 2016 durch das Group Responsibility Committee ersetzt worden. Damit trägt Heraeus der Weiterentwicklung des Heraeus Compliance-Systems in ein Responsibility Management System Rechnung. Im Group Responsibility Committee sind nun die Geschäftsführung, der General Counsel, der Head Responsibility Office, der Head Tax & Customs, der Heraeus Risk Officer, der Head Internal Audit, der Datenschutzbeauftragte, der Head EHS sowie die Wirtschaftsprüfer vertreten. Außerdem sind zum 1. Juli 2016 ein Product Compliance Board und ein Group Sustainability Board eingerichtet worden. Mit der Einrichtung des Group Product Compliance Board trägt Heraeus der immer größer werdenden Bedeutung der Product Compliance Rechnung. Mit dem Group Sustainability Board möchte Heraeus den Nachhaltigkeitsgedanken stärker im Unternehmen verankern.

Die Konzernrevision wird nicht nur im Rahmen des Compliance Committees über Compliance-Risiken unterrichtet, sondern hat in ihren Prüfungskatalog ausdrücklich compliance-relevante Fragestellungen aufgenommen und unterrichtet sowohl die Konzernleitung als auch den Heraeus Compliance Officer über ihre Feststellungen. Die Gesellschaften, bei denen Compliance-Prüfungen durchgeführt werden sollen, werden vom Leiter der Konzernrevision zusammen mit dem Heraeus Compliance Officer auf der Grundlage einer systematischen Risikoanalyse ausgewählt. Besteht die Notwendigkeit, wegen des Verdachts eines erheblichen Compliance-Verstoßes eine interne Untersuchung durchzuführen, regelt die Prozessbeschreibung für interne Untersuchungen Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten.

Seit dem Jahr 2009 füllen die Konzerngesellschaften einmal jährlich einen Compliance-Fragebogen aus, in dem sie Auskunft über die Einführung und Implementierung der Compliance-Richtlinien geben. Der ausgefüllte Compliance-Fragebogen dient dem Heraeus Compliance Officer und den Compliance Officern der Bereiche zur Überprüfung der Effektivität des Compliance-Systems.

Der Compliance-Fragebogen steht außerdem der Konzernrevision als Grundlage für Compliance-Prüfungen zur Verfügung.

Einmal im Jahr berichtet der Heraeus Compliance Officer formal an den CEO. Hierzu fasst der Heraeus Compliance Officer die Berichte der Compliance Officer der einzelnen Bereiche, an die wiederum die Compliance Officer der Tochtergesellschaften berichten, zusammen, stellt wichtige einzelne Ereignisse dar und berichtet über die Fortentwicklung des Compliance-Management-Systems.

Auf Basis aller gesammelten Kenntnisse unterrichtet die Konzernleitung den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats über die Entwicklung des Compliance-Management-Systems sowie wichtige Einzelereignisse.

Nachtragsbericht

Nach dem Stichtag der Bilanz am 31. Dezember 2016 haben sich keine relevanten berichtspflichtigen Geschäftsvorfälle ereignet.

Konzernbilanz um 31. Dezember 2016

der Heraeus Holding GmbH, Hanau

AKTIVA

in Mio. €	Anhang	31.12.2016	31.12.2015 ^*	01.01.2015 ^*
Flüssige Mittel	(11)	719,9	676,6	733,1
Wertpapiere	(11)	335,3	318,6	312,0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	(12)	745,7	575,6	627,2
Kurzfristige Ertragsteuerforderungen		17,0	58,7	33,4
Übrige kurzfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte	(13)	496,8	405,1	379,5
Vorräte - ohne Edelmetalle	(14)	346,9	362,9	355,4
Edelmetalle	(14)	482,4	489,4	570,0
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte	(15)	13,2	-	-
Kurzfristige Vermögenswerte		3.157,2	2.886,9	3.010,6
Geschäfts- oder Firmenwerte	(16)	101,3	100,8	104,9
Übrige immaterielle Vermögenswerte	(16)	197,5	216,5	209,6
Sachanlagen	(17)	789,3	771,4	772,9
Beteiligungen at Equity	(18)	184,4	171,1	143,0
Übrige Finanzanlagen		6,3	5,8	2,8
Langfristige Ertragsteuerforderungen		-	2,8	5,1
Übrige langfristige Vermögenswerte	(19)	3,6	4,1	3,4
Latente Steueransprüche	(34)	284,2	211,6	171,9
Langfristige Vermögenswerte		1.566,6	1.484,1	1.413,6
Vermögenswerte gesamt		4.723,8	4.371,0	4.424,2
PASSIVA
in Mio. €	Anhang	31.12.2016	31.12.2015 ^*	01.01.2015 ^*
Kurzfristige Finanzschulden	(20)	273,1	12,5	130,8
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	(21)	172,3	160,2	187,0
Kurzfristige Ertragsteuerverbindlichkeiten		29,7	21,2	33,6
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten	(22)	297,5	200,4	215,0
Kurzfristige Rückstellungen	(23)	155,2	140,3	116,6
Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten	(15)	9,4	-	-
Kurzfristiges Fremdkapital		937,2	534,6	683,0
Langfristige Finanzschulden	(20)	97,6	346,9	346,5
Übrige langfristige Verbindlichkeiten	(22)	15,8	21,8	35,2
Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen	(24)	523,4	458,0	465,2
Übrige langfristige Rückstellungen	(23)	34,5	29,5	31,0
Latente Steuerschulden	(34)	119,0	85,1	93,9
Langfristiges Fremdkapital		790,3	941,3	971,8
Gezeichnetes Kapital		210,0	210,0	210,0
Kapitalrücklage		127,8	127,8	127,8
Gewinnrücklagen		2.420,3	2.339,7	2.330,3
Sonstige Rücklagen		216,9	198,7	82,5
Den Gesellschaftern der Heraeus Holding GmbH zustehendes Eigenkapital	(25)	2.975,0	2.876,2	2.750,6
Nicht beherrschende Anteile	(26)	21,3	18,9	18,8
Eigenkapital		2.996,3	2.895,1	2.769,4
Fremd- und Eigenkapital gesamt		4.723,8	4.371,0	4.424,2

^* Vorjahreswerte angepasst, siehe (4)

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

der Heraeus Holding GmbH, Hanau, für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2016

in Mio. €	Anhang	2016	2015
Umsatzerlöse	(28)	21.515,6	12.929,8
Materialaufwand		- 20.040,9	- 11.592,2
Personalaufwand	(29)	- 748,0	- 754,1
Abschreibungen / Wertminderungen	(16) (17)	- 159,5	- 203,0
Sonstige betriebliche Erträge	(30)	30,2	64,9
Sonstige betriebliche Aufwendungen	(31)	- 376,2	- 363,5
Ergebnis aus der at-Equity-Bewertung	(18) (32)	13,8	14,3
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)		235,0	96,2
Finanzierungserträge	(33)	12,2	13,0
Finanzierungsaufwendungen	(33)	- 42,8	- 48,9
Finanzergebnis		- 30,6	- 35,9
Ergebnis vor Steuern		204,4	60,3
Ertragsteuern	(34)	- 60,5	- 19,3
Jahresüberschuss		143,9	41,0
davon den Gesellschaftern des Konzerns zustehend		137,8	35,3
davon auf nicht beherrschende Anteile entfallend	(26)	6,1	5,7

Konzern-Gesamtergebnisrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2016

der Heraeus Holding GmbH, Hanau

		2016
in Mio. €	Anhang	Betrag vor Steuern	Steueraufwand / -ertrag	Betrag nach Steuern
Jahresüberschuss		204,4	- 60,5	143,9
Bestandteile, die nicht in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden
Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Versorgungsplänen	(24)	- 66,2	19,5	- 46,7
Bestandteile, die in den Gewinn oder Verlust umgegliedert wurden oder werden können
Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung		0,3	-	0,3
Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung -Umgliederung in Gewinn oder Verlust		1,8	-	1,8
Anteil am sonstigen Ergebnis aus der at-Equity-Bewertung		5,6	-	5,6
Available-for-Sale-Wertpapiere -Nettoveränderung aus der Bewertung		14,2	- 4,4	9,8
Absicherung von Zahlungsströmen - wirksamer Teil der Änderungen des beizulegenden Zeitwerts	(40a)	- 1,7	0,5	- 1,2
Absicherung von Zahlungsströmen -Umgliederung in Gewinn oder Verlust	(40a)	1,9	- 0,6	1,3
Sonstiges Ergebnis		- 44,1	15,0	- 29,1
Gesamtergebnis		160,3	- 45,5	114,8
davon den Gesellschaftern des Konzerns zustehend				109,3
davon auf nicht beherrschende Anteile entfallend				5,5

		2015
in Mio. €	Anhang	Betrag vor Steuern	Steueraufwand / -ertrag	Betrag nach Steuern
Jahresüberschuss		60,3	- 19,3	41,0
Bestandteile, die nicht in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden
Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Versorgungsplänen	(24)	9,7	- 1,7	8,0
Bestandteile, die in den Gewinn oder Verlust umgegliedert wurden oder werden können
Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung		98,6	-	98,6
Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung -Umgliederung in Gewinn oder Verlust		-	-	-
Anteil am sonstigen Ergebnis aus der at-Equity-Bewertung		15,3	-	15,3
Available-for-Sale-Wertpapiere -Nettoveränderung aus der Bewertung		5,4	- 1,7	3,7
Absicherung von Zahlungsströmen - wirksamer Teil der Änderungen des beizulegenden Zeitwerts	(40a)	- 1,0	0,2	- 0,8
Absicherung von Zahlungsströmen -Umgliederung in Gewinn oder Verlust	(40a)	1,0	- 0,3	0,7
Sonstiges Ergebnis		129,0	- 3,5	125,5
Gesamtergebnis		189,3	- 22,8	166,5
davon den Gesellschaftern des Konzerns zustehend				159,4
davon auf nicht beherrschende Anteile entfallend				7,1

Konzern-Kapitalflussrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2016

der Heraeus Holding GmbH, Hanau

in Mio. €	Anhang	2016	2015 ^*
Jahresüberschuss		143,9	41,0
Abschreibungen / Wertminderungen und Zuschreibungen auf das Anlagevermögen		159,3	203,0
Finanzergebnis		30,6	35,9
Erhaltene Dividenden von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen		6,1	6,1
Veränderung der Vorräte		17,2	105,4
Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen		- 176,5	85,7
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen		11,5	- 37,4
Veränderung der Rückstellungen		- 1,0	- 6,0
Veränderung übriges Nettovermögen		11,3	- 107,5
Sonstige nicht zahlungswirksame Vorgänge und sonstige nicht operative Aufwendungen		8,6	- 21,1
Ergebnis aus dem Abgang von Sachanlagen und der übrigen finanziellen Vermögenswerte		5,1	5,2
Mittelzufluss aus betrieblicher Geschäftstätigkeit	(35)	216,1	310,3
Einzahlungen aus Anlagenabgängen		1,7	4,7
Einzahlungen aus dem Abgang von sonstigen Unternehmensanteilen		-	1,8
Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen		- 149,6	- 123,5
Auszahlungen für Unternehmenserwerbe abzüglich erworbener liquider Mittel		-	- 43,1
Auszahlungen für den Erwerb von sonstigen Unternehmensanteilen		-	- 35,0
Sonstige Auszahlungen		- 0,3	- 0,5
Erhaltene Zinsen		11,4	12,8
Einzahlungen aus dem Verkauf von Wertpapieren		14,9	19,5
Auszahlungen aus dem Erwerb von Wertpapieren		- 16,5	- 20,3
Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit	(36)	- 138,4	- 183,6
Einzahlungen konzernfremder Gesellschafter		2,4	-
Gezahlte Dividenden einschließlich Dividenden an konzernfremde Gesellschafter		- 16,0	- 40,6
Gezahlte Zinsen		- 25,5	- 35,9
Einzahlungen aus der Begebung von verzinslichen Verbindlichkeiten		11,3	2,3
Auszahlungen für die Tilgung von verzinslichen Verbindlichkeiten		- 1,0	- 122,4
Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit	(37)	- 28,8	- 196,6
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands		48,9	- 69,9
Wechselkursbedingte Wertänderung des Finanzmittelbestands		- 5,6	13,4
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode		676,6	733,1
Finanzmittelbestand am Ende der Periode	(38)	719,9	676,6

^* Vorjahreswerte angepasst, siehe (4)

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung zum 31. Dezember 2016

der Heraeus Holding GmbH, Hanau

				Gewinnrücklagen		Sonstige Rücklagen
in Mio. €	Anhang	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage	Sonstige Gewinnrücklagen	Neubewertung aus leistungsorientierten Versorgungsplänen	Währungsumrechnung
Eigenkapital zum 01.01.2015		210,0	127,8	2.459,8	- 129,5	76,2
Jahresüberschuss 2015		-	-	35,3	-	-
Neubewertung aus leistungsorientierten Versorgungsplänen		-	-	-	8,0	-
Währungsumrechnung		-	-	-	-	97,2
Anteil at-Equity-Bewertung		-	-	-	-	15,3
Absicherung von Zahlungsströmen		-	-	-	-	-
Bewertung von Available-for-Sale-Wertpapieren		-	-	-	-	-
Sonstiges Ergebnis 2015		-	-	-	8,0	112,5
Gesamtergebnis 2015		-	-	35,3	8,0	112,5
Ausschüttung		-	-	- 33,6	-	-
Übrige Veränderungen		-	-	- 0,3	-	0,1
Eigenkapital zum 31.12.2015		210,0	127,8	2.461,2	- 121,5	188,8
Eigenkapital zum 01.01.2016		210,0	127,8	2.461,2	- 121,5	188,8
Jahresüberschuss 2016		-	-	137,8	-	-
Neubewertung aus leistungsorientierten Versorgungsplänen		-	-	-	- 46,7	-
Währungsumrechnung		-	-	-	-	2,7
Anteil at-Equity-Bewertung		-	-	-	-	5,6
Absicherung von Zahlungsströmen		-	-	-	-	-
Bewertung von Available-for-Sale-Wertpapieren		-	-	-	-	-
Sonstiges Ergebnis 2016		-	-	-	- 46,7	8,3
Gesamtergebnis 2016		-	-	137,8	- 46,7	8,3
Ausschüttung	(25)	-	-	- 10,5	-	-
Einzahlungen nicht beherrschender Gesellschafter		-	-	-	-	-
Eigenkapital zum 31.12.2016		210,0	127,8	2.588,5	- 168,2	197,1

	Sonstige Rücklagen
in Mio. €	Absicherung von Zahlungsströmen	Bewertung von Available-for-Sale-Wertpapieren	Den Gesellschaftern der Heraeus Holding GmbH zustehendes Eigenkapital	Nicht beherrschende Anteile (26)	Eigenkapital
Eigenkapital zum 01.01.2015	- 1,5	7,8	2.750,6	18,8	2.769,4
Jahresüberschuss 2015	-	-	35,3	5,7	41,0
Neubewertung aus leistungsorientierten Versorgungsplänen	-	-	8,0	-	8,0
Währungsumrechnung	-	-	97,2	1,4	98,6
Anteil at-Equity-Bewertung	-	-	15,3	-	15,3
Absicherung von Zahlungsströmen	- 0,1	-	- 0,1	-	- 0,1
Bewertung von Available-for-Sale-Wertpapieren	-	3,7	3,7	-	3,7
Sonstiges Ergebnis 2015	- 0,1	3,7	124,1	1,4	125,5
Gesamtergebnis 2015	- 0,1	3,7	159,4	7,1	166,5
Ausschüttung	-	-	- 33,6	- 7,0	- 40,6
Übrige Veränderungen	-	-	- 0,2	-	- 0,2
Eigenkapital zum 31.12.2015	- 1,6	11,5	2.876,2	18,9	2.895,1
Eigenkapital zum 01.01.2016	- 1,6	11,5	2.876,2	18,9	2.895,1
Jahresüberschuss 2016	-	-	137,8	6,1	143,9
Neubewertung aus leistungsorientierten Versorgungsplänen	-	-	- 46,7	-	- 46,7
Währungsumrechnung	-	-	2,7	- 0,6	2,1
Anteil at-Equity-Bewertung	-	-	5,6	-	5,6
Absicherung von Zahlungsströmen	0,1	-	0,1	-	0,1
Bewertung von Available-for-Sale-Wertpapieren	-	9,8	9,8	-	9,8
Sonstiges Ergebnis 2016	0,1	9,8	- 28,5	- 0,6	- 29,1
Gesamtergebnis 2016	0,1	9,8	109,3	5,5	114,8
Ausschüttung	-	-	- 10,5	- 5,5	- 16,0
Einzahlungen nicht beherrschender Gesellschafter	-	-	-	2,4	2,4
Eigenkapital zum 31.12.2016	- 1,5	21,3	2.975,0	21,3	2.996,3

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2016

der Heraeus Holding GmbH, Hanau

Wesentliche Rechnungslegungsgrundsätze

(1) Allgemeine Erläuterungen

Die Heraeus Holding GmbH ist die Konzernobergesellschaft und hat ihren Sitz in Hanau, Deutschland. Die im Handelsregister eingetragene Adresse lautet Heraeusstraße 12 - 14, 63450 Hanau.

Der Konzernabschluss der Heraeus Holding GmbH wurde unter Anwendung von § 315a HGB in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, aufgestellt.

Das Geschäftsjahr umfasst das Kalenderjahr 2016. Der Konzernabschluss wurde in Euro aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden alle Beträge in Millionen Euro (Mio. €) angegeben.

Zur Verbesserung der Klarheit und Aussagefähigkeit des Konzernabschlusses werden in der Bilanz sowie in der Gewinn- und Verlustrechnung einzelne Posten zusammengefasst und im Anhang gesondert ausgewiesen. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Die Bilanzgliederung erfolgt nach der Fristigkeit der Vermögenswerte und Schulden. Als kurzfristig werden Vermögenswerte und Schulden angesehen, wenn sie innerhalb eines Jahres oder aber innerhalb des normalen Geschäftszyklus des Unternehmens fällig sind oder veräußert werden sollen. Dieser Zeitraum beginnt mit der Beschaffung der für den Leistungserstellungsprozess notwendigen Ressourcen bis zum Erhalt der Zahlungsmittel bzw. Zahlungsmitteläquivalente als Gegenleistung für die Veräußerung der in diesem Prozess erstellten Produkte oder erbrachten Dienstleistungen. Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Vorräte werden grundsätzlich als kurzfristige Posten ausgewiesen. Latente Steueransprüche bzw. -verbindlichkeiten werden ebenso wie Pensionsrückstellungen grundsätzlich als langfristig dargestellt.

Die Erstellung des Konzernabschlusses erfolgt grundsätzlich unter Anwendung des Anschaffungskostenprinzips. Hiervon ausgenommen sind derivative Finanzinstrumente und zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurden.

Der zum 31. Dezember 2016 aufgestellte Konzernabschluss sowie der Konzernlagebericht wurden am 13. März 2017 durch die Geschäftsführung zur Billigung durch den Aufsichtsrat und zur Veröffentlichung freigegeben.

(2) Erstmalige Anwendung neuer bzw. geänderter Standards und Interpretationen

Änderung von IAS 1 - "Offenlegungsinitiative":

Die Änderungen an IAS 1 - "Darstellung des Abschlusses" stellen eher eine Klarstellung als eine wesentliche Änderung der bestehenden Anforderungen von IAS 1 dar. Die Änderungen präzisieren Folgendes:

―	Die Wesentlichkeitsbestimmungen in IAS 1.
―	Bestimmte Posten in der Gewinn- und Verlustrechnung, der Gesamtergebnisrechnung und in der Bilanz können aufgegliedert werden.
―	Unternehmen können frei wählen, in welcher Reihenfolge sie die Angaben im Anhang darstellen.

Der Anteil von nach der Equity-Methode bilanzierten assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen am sonstigen Ergebnis ist jeweils in einem einzigen Posten auszuweisen, unterteilt danach, ob diese Posten in Folgeperioden in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden oder nicht. Außerdem stellen die Änderungen klar, welche Vorschriften für die Darstellung zusätzlicher Zwischensummen in der Bilanz, der Gewinn- und Verlustrechnung und im sonstigen Ergebnis gelten.

Die Änderungen haben keine wesentlichen Auswirkungen auf den Heraeus Konzernabschluss.

Änderungen an IAS 19 - "Leistungsorientierte Pläne: Arbeitnehmerbeiträge":

Die Änderung regelt die Erfassung von Beiträgen von Arbeitnehmern oder Dritten zum Pensionsplan als Reduktion des Dienstzeitaufwands, sofern diese die in der Berichtsperiode erbrachte Leistung widerspiegeln.

Die Änderungen haben keine wesentlichen Auswirkungen auf den Heraeus Konzernabschluss.

(3) Nicht vorzeitig angewandte Rechnungslegungsvorschriften

Für die folgenden neuen oder geänderten Standards und Interpretationen, die verpflichtend erst in späteren Geschäftsjahren anzuwenden sind, plant Heraeus keine frühzeitige Anwendung. Soweit nicht anders angegeben, werden die Auswirkungen auf den Heraeus Konzernabschluss derzeit geprüft.

(a) Von der EU übernommene Standards und Interpretationen

IFRS 9 - "Finanzinstrumente":

Der im Juli 2014 herausgegebene IFRS 9 ersetzt die bestehenden Leitlinien in IAS 39 - "Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung". IFRS 9 enthält überarbeitete Leitlinien zur Einstufung und Bewertung von Finanzinstrumenten, darunter ein neues Modell der erwarteten Kreditausfälle zur Berechnung der Wertminderung von finanziellen Vermögenswerten, sowie die neuen allgemeinen Bilanzierungsvorschriften für Sicherungsgeschäfte. Er übernimmt auch die Leitlinien zur Erfassung und Ausbuchung von Finanzinstrumenten aus IAS 39.

IFRS 9 ist erstmals anzuwenden in Geschäftsjahren, die am oder nach dem 1. Januar 2018 beginnen. Eine frühzeitige Anwendung ist zulässig.

IFRS 15 - "Erlöse aus Verträgen mit Kunden":

Der neue Standard legt einen umfassenden Rahmen zur Bestimmung fest, ob, in welcher Höhe und zu welchem Zeitpunkt Umsatzerlöse erfasst werden. Er ersetzt bestehende Leitlinien zur Erfassung von Umsatzerlösen, darunter IAS 18 - "Umsatzerlöse" und IAS 11 - "Fertigungsaufträge". Nach IFRS 15 ist die Kontrolle das maßgebliche Kriterium für die Umsatzrealisierung.

IFRS 15 ist erstmals anzuwenden in Geschäftsjahren, die am oder nach dem 1. Januar 2018 beginnen. Eine frühzeitige Anwendung ist zulässig. Die neuen Regelungen werden keine wesentlichen Auswirkungen auf den Heraeus Konzernabschluss haben.

(b) Noch nicht von der EU übernommene Standards und Interpretationen

IFRS 16 - "Leasingverhältnisse":

IFRS 16 führt ein einheitliches Rechnungslegungsmodell ein, wonach Leasingverhältnisse in der Bilanz des Leasingnehmers zu erfassen sind. Ein Leasingnehmer erfasst ein Nutzungsrecht, das sein Recht auf die Nutzung des zugrunde liegenden Vermögenswerts darstellt, sowie eine Schuld aus dem Leasingverhältnis, die seine Verpflichtung zu Leasingzahlungen darstellt. Es gibt Ausnahmeregelungen für kurzfristige Leasingverhältnisse und Leasingverhältnisse hinsichtlich geringwertiger Wirtschaftsgüter. Die Rechnungslegung beim Leasinggeber ist vergleichbar mit dem derzeitigen Standard - d. h., dass Leasinggeber Leasingverhältnisse weiterhin als Finanzierungs- oder Operating-Leasingverhältnisse einstufen. IFRS 16 ersetzt die bestehenden Leitlinien zu Leasingverhältnissen, darunter IAS 17 - "Leasingverhältnisse" und IFRIC 4 - "Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthält".

Der Standard ist - vorbehaltlich einer Übernahme in EU-Recht - erstmals in der ersten Berichtsperiode eines am oder nach dem 1. Januar 2019 beginnenden Geschäftsjahres anzuwenden. Eine frühzeitige Anwendung ist zulässig für Unternehmen, die IFRS 15 - "Erlöse aus Verträgen mit Kunden" zum Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung des IFRS 16 oder davor anwenden.

Heraeus hat mit einer ersten Beurteilung der möglichen Auswirkungen auf seinen Konzernabschluss begonnen. Bislang wurde als wesentlichste Auswirkung identifiziert, dass der Konzern neue Vermögenswerte und Schulden für seine Operating-Leasingverhältnisse über Gebäude erfassen wird. Darüber hinaus wird sich die Art der Aufwendungen, die mit diesen Leasingverhältnissen verbunden sind, ändern, da IFRS 16 die linearen Aufwendungen für Operating-Leasingverhältnisse durch einen Abschreibungsaufwand für Nutzungsrechte und Zinsaufwendungen für Schulden aus dem Leasingverhältnis ersetzt. Es werden keine wesentlichen Auswirkungen auf die Finanzierungsleasingverhältnisse des Konzerns erwartet.

(4) Änderung einer Rechnungslegungsmethode

Im Rahmen der Steuerung der Liquidität investiert Heraeus in Geldmarktfonds. Diese wurden bislang innerhalb der Wertpapiere ausgewiesen. Bei den Geldmarktfonds handelt es sich um Schuldinstrumente, die kurzfristig innerhalb eines Tages in Zahlungsmittel umgewandelt werden können. Das Risiko von Wertschwankungen ist sehr gering. Um den Einfluss der Geldmarktfonds auf die Finanzlage besser darzustellen, wurden sie im Geschäftsjahr erstmals innerhalb der flüssigen Mittel ausgewiesen. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst.

Die Auswirkungen auf das Geschäftsjahr sowie auf die Vergleichsperiode stellen sich in der Bilanz wie folgt dar:

in Mio. €	31.12.2016	Änderung	31.12.2016 angepasst	31.12.2015	Änderung	31.12.2015 angepasst
Flüssige Mittel	653,3	66,6	719,9	510,0	166,6	676,6
Wertpapiere	401,9	- 66,6	335,3	485,2	- 166,6	318,6
Flüssige Mittel und Wertpapiere	1.055,2	-	1.055,2	995,2	-	995,2

in Mio. €	01.01.2015	Änderung	01.01.2015 angepasst
Flüssige Mittel	616,3	116,8	733,1
Wertpapiere	428,8	- 116,8	312,0
Flüssige Mittel und Wertpapiere	1.045,1	-	1.045,1

Die Anpassungen in der Kapitalflussrechnung sind der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen:

in Mio. €	31.12.2016	Änderung	31.12.2016 angepasst	31.12.2015	Änderung	31.12.2015 angepasst
Nettoauszahlungen aus Wertpapieren	92,5	- 94,1	- 1,6	- 42,7	41,9	- 0,8
Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit	- 44,3	- 94,1	- 138,4	- 225,5	41,9	- 183,6
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands	143,0	- 94,1	48,9	- 111,8	41,9	- 69,9
Wechselkursbedingte Wertänderung des Finanzmittelbestands	0,3	- 5,9	- 5,6	5,5	7,9	13,4
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode	510,0	166,6	676,6	616,3	116,8	733,1
Finanzmittelbestand am Ende der Periode	653,3	66,6	719,9	510,0	166,6	676,6

(5) Konsolidierungsgrundsätze

Die Abschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sind nach einheitlichen, den IFRS entsprechenden Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen auf den Stichtag des Konzernabschlusses aufgestellt worden.

Im Rahmen der Kapitalkonsolidierung werden die Beteiligungsbuchwerte an den Tochterunternehmen mit dem anteiligen Eigenkapital dieser Tochterunternehmen verrechnet. Bei Unternehmenszusammenschlüssen werden die übernommenen, identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Für bestimmte Sachverhalte, wie z. B. latente Steuern und Leistungen an Arbeitnehmer, erfolgt die Bewertung nach den hierfür einschlägigen Standards. Ein nach der Kaufpreisallokation verbleibender aktiver Unterschiedsbetrag wird als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert. Dieser wird mindestens einmal jährlich einem Impairment Test unterzogen, bei dem die Werthaltigkeit überprüft und bei Bedarf eine Wertminderung vorgenommen wird. Negative Unterschiedsbeträge werden in der Periode des Erwerbs erfolgswirksam erfasst. Nicht beherrschende Anteile werden im Erwerbszeitpunkt mit dem entsprechenden Anteil am angesetzten, identifizierten Nettovermögen des erworbenen Unternehmens bewertet.

Die Anteile an Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen werden - sofern sie wesentlich sind -nach der Equity-Methode bilanziert. Bei Beteiligungen, die at Equity in den Konzernabschluss einbezogen sind, wird der Buchwert jährlich um die dem Heraeus Anteil entsprechenden Eigenkapitalveränderungen erhöht bzw. vermindert.

Im Zuge der Aufwands- und Ertragskonsolidierung werden Innenumsätze und sonstige konzerninterne Erträge mit den entsprechenden Aufwendungen verrechnet.

Zwischenergebnisse aus dem konzerninternen Lieferungs- und Leistungsverkehr sind eliminiert. Wegen Geringfügigkeit wird bei Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen auf eine Zwischengewinneliminierung verzichtet. Schuldverhältnisse innerhalb des Konzerns sind aufgerechnet.

Bei den ergebniswirksamen Konsolidierungsvorgängen werden die ertragsteuerlichen Auswirkungen berücksichtigt und latente Steuern in Ansatz gebracht.

(6) Währungsumrechnung

In fremder Währung aufgestellte Jahresabschlüsse von ausländischen Tochterunternehmen werden in die Darstellungswährung Euro umgerechnet. Da die Tochtergesellschaften ihre Geschäfte in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbstständig betreiben, ist die funktionale Währung im Wesentlichen identisch mit der jeweiligen Landeswährung. Für vier (Vorjahr: fünf) ausländische Tochtergesellschaften ist die funktionale Währung anstelle der Landeswährung der US-Dollar.

Im Konzernabschluss werden Aufwendungen und Erträge aus den Fremdwährungsabschlüssen zum Jahresdurchschnittskurs, Vermögenswerte und Schulden zum Stichtagskurs und das jeweilige Eigenkapital zu historischen Kursen umgerechnet. Verbleibende Umrechnungsdifferenzen werden im sonstigen Ergebnis erfasst.

Die im Rahmen der Schuldenkonsolidierung aufgetretenen Währungsdifferenzen werden erfolgswirksam berücksichtigt und in den sonstigen betrieblichen Erträgen oder sonstigen betrieblichen Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. In den lokalen Einzelabschlüssen der Gesellschaften werden Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten zum Stichtagskurs bewertet. Die am Bilanzstichtag noch nicht realisierten Kursgewinne und -verluste werden erfolgswirksam im Periodenergebnis erfasst.

Währungsgewinne und -verluste aus der Umrechnung von operativen Fremdwährungsforderungen und Fremdwährungsverbindlichkeiten sowie das Nettoergebnis aus der Marktbewertung von operativen derivativen Sicherungsgeschäften, die der Absicherung von Grundgeschäften in Fremdwährung dienen, werden saldiert in den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Währungsgewinne bzw. -verluste im Zusammenhang mit der Finanzierung werden saldiert im Finanzergebnis berichtet.

Die der Währungsumrechnung zugrunde gelegten Wechselkurse der wichtigsten Währungen haben sich im Verhältnis zum Euro wie folgt verändert:

		Stichtagskurse		Durchschnittskurse
	1 EUR =	2016	2015	2016	2015
China	CNY	7,3202	7,0608	7,3522	6,9740
Großbritannien	GBP	0,8562	0,7340	0,8195	0,7259
Hongkong	HKD	8,1751	8,4376	8,5922	8,6018
Japan	JPY	123,40	131,07	120,20	134,31
Kanada	CAD	1,4188	1,5116	1,4659	1,4188
Republik Korea	KRW	1.269,36	1.280,78	1.284,18	1.256,69
Schweiz	CHF	1,0739	1,0835	1,0902	1,0680
USA	USD	1,0541	1,0887	1,1069	1,1096

(7) Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

a) Flüssige Mittel

Die flüssigen Mittel setzen sich aus Kassenbeständen, Bankguthaben und kurzfristigen Festgeldern zusammen. Darüber hinaus enthalten sie Geldmarktfonds, die keinen wesentlichen Wertschwankungen unterliegen und innerhalb eines Tages in Zahlungsmittel umgewandelt werden können.

Die flüssigen Mittel sind zum Nominalwert angesetzt. Fremdwährungsbestände werden mit dem Stichtagskurs umgerechnet.

b) Wertpapiere

Unter den Wertpapieren werden Anlagen in Eigenkapital- und Schuldinstrumente ausgewiesen, die jederzeit in liquide Mittel umgewandelt werden können. Es handelt sich hierbei um zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte.

c) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden zum beizulegenden Zeitwert der erbrachten Leistung erfasst und anschließend zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Einzelfallbezogene Risiken werden unter Berücksichtigung notwendiger Wertberichtigungen abgebildet. Diese werden erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

In der Regel sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen innerhalb eines Jahres fällig, sodass keine Abzinsungen vorzunehmen sind.

Objektive Hinweise auf eine eingetretene Wertminderung könnten bspw. folgende sein:

―	Hinweise auf erhebliche finanzielle Schwierigkeiten eines Kunden oder einer Gruppe von Kunden, die auf eine messbare Verringerung der geschätzten Kapitalflüsse hindeuten, oder
―	die Nichteinhaltung von Zahlungszielen oder Nichtzahlung von Zins- oder Kapitalbeträgen.

Stellt sich in Folgeperioden heraus, dass die Gründe für die Wertminderung nicht mehr vorliegen, wird eine Wert-aufholung bis zur Höhe der ursprünglichen Anschaffungskosten erfolgswirksam erfasst.

Wertansätze bei Forderungen werden grundsätzlich über ein Wertberichtigungskonto korrigiert. Wenn Forderungen uneinbringlich sind, werden die Forderungen mit der vorgenommenen Wertberichtigung vollständig ausgebucht.

d) Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte sowie übrige Verbindlichkeiten

Im Rahmen der Steuerung der Edelmetallliquidität schließt Heraeus mit seinen Geschäftspartnern Edelmetallswaps ab. Geleistete bzw. erhaltene Zahlungen aus diesen Geschäften werden innerhalb der Positionen "Übrige kurzfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte" bzw. "Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten" ausgewiesen.

e) Vorräte - ohne Edelmetalle

Die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, Waren, unfertigen und fertigen Erzeugnisse erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten oder den niedrigeren realisierbaren Nettoveräußerungswerten. Die Herstellungskosten enthalten neben den Einzelkosten (Fertigungsmaterial und -löhne) auch der Produktion zurechenbare Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten. Die Ermittlung der Anschaffungs- oder Herstellungskosten basiert grundsätzlich auf gewichteten Durchschnittskosten. Wertberichtigungen auf Vorräte werden vorgenommen, wenn der realisierbare Nettoveräußerungswert unter den bilanzierten Anschaffungs- oder Herstellungskosten liegt. Hierbei werden auch einzelfallbezogene Risiken berücksichtigt.

f) Edelmetalle

Bei der Bewertung der Edelmetallbestände wird zwischen den folgenden Kategorien unterschieden:

Der ungesicherte Edelmetallbestand, der aus den in den Verarbeitungs- und Produktionsprozessen gebundenen sowie aus strategischen Gründen gehaltenen Edelmetallvorräten besteht, wird mit den gewichteten durchschnittlichen Anschaffungskosten bewertet. Zu jedem Bilanzstichtag wird geprüft, ob der Buchwert über dem Nettoveräußerungswert liegt und gegebenenfalls eine Wertminderung vorzunehmen ist. Bei Wegfall der Gründe für eine vorgenommene Wertminderung erfolgt eine Wertaufholung bis maximal zu den ursprünglichen Anschaffungskosten.

Der Auftragsvorlaufbestand ist jener Edelmetallvorrat, der zur Erfüllung der Kundenaufträge benötigt wird. Die Edelmetalle für den Auftragsvorlaufbestand werden grundsätzlich zu dem für den Kunden kontrahierten Einkaufspreis (zuordenbare Anschaffungskosten) bewertet.

Der Edelmetallhandelsbestand ist der von den Handelsgesellschaften des Konzerns gehaltene Edelmetallvorrat. Dieser wird in der Regel zu kontrahierten Anschaffungskosten oder den niedrigeren Nettoveräußerungswerten angesetzt. Entstandene Rückdeckungsverpflichtungen, die durch abgeschlossene, nach dem Stichtag fällige Terminkaufgeschäfte erfüllt werden, sind mit dem Betrag angesetzt, der für die Erfüllung der Verpflichtung zum Bilanzstichtag erforderlich ist.

g) Geschäfts- oder Firmenwerte

Die aktivierten Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben. Sie werden jährlich - oder bei vorliegenden Anzeichen einer Wertminderung - im Rahmen eines Impairment Tests auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Die Werthaltigkeitsprüfung findet dabei auf Basis der zugrunde liegenden zahlungsmittelgenerierenden Einheit oder Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten statt. Ist der erzielbare Betrag der betreffenden Einheiten unter deren Buchwert gesunken, werden Wertminderungen vorgenommen. Der erzielbare Betrag ist der höhere Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert. Die Werthaltigkeitsprüfung erfolgt in der Regel auf Basis des Nutzungswerts. Eine Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten erfolgt nur, wenn der Nutzungswert unter dem Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten liegt und eine zuverlässige Schätzung möglich ist. Wertaufholungen sind nicht zulässig. Sobald ein Geschäfts- oder Firmenwert in vollständiger Höhe wertberichtigt ist, wird sein Abgang im Konzernanlagenspiegel unterstellt.

h) Übrige immaterielle Vermögenswerte

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte werden zu ihren Anschaffungskosten aktiviert und, soweit sie eine bestimmbare wirtschaftliche Nutzungsdauer haben, planmäßig über ihre wirtschaftliche Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Den planmäßigen Abschreibungen liegen Nutzungsdauern zwischen 2 und 20 Jahren zugrunde.

Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer werden mit ihren Anschaffungskosten aktiviert und bei vorliegenden Anzeichen für eine Wertminderung oder mindestens einmal jährlich einem Impairment Test unterzogen. Sofern der Buchwert den erzielbaren Betrag übersteigt, werden Wertminderungen vorgenommen. Sind die Gründe für die Wertminderung entfallen, findet eine Wertaufholung statt. Die ergebniswirksame Wertaufholung ist begrenzt auf den fortgeführten Buchwert, der sich ohne die in der Vergangenheit vorgenommene Wertberichtigung ergeben hätte, oder auf einen niedrigeren erzielbaren Betrag.

Im Rahmen der Aktivierung von selbst erstellten immateriellen Vermögenswerten werden grundsätzlich Forschungs- und Entwicklungskosten unterschieden: Forschungskosten werden bei Anfall in der Gewinn- und Verlustrechnung aufwandswirksam erfasst; Entwicklungskosten für künftige Produkte oder Technologien werden, sofern die entsprechenden Kriterien gemäß IAS 38 kumulativ erfüllt sind, aktiviert. Sind die Voraussetzungen für eine Aktivierung nicht gegeben, werden die Aufwendungen im Jahr ihrer Entstehung im Periodenergebnis erfasst. Entsprechend erfolgt bei dem Programm "Magellan" zur Harmonisierung und Standardisierung der operativen Prozesse auf Basis einer konzerneinheitlichen IT-Plattform eine Überprüfung der Aktivierungsvoraussetzungen, sofern Software-Module neu entwickelt werden. Bei den Altmodulen liegen hingegen keine Entwicklungstätigkeiten vor. Die hiermit verbundenen Aufwendungen zur Harmonisierung der Systeme werden in der Periode, in der sie anfallen, in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

i) Sachanlagen

Sachanlagen werden zu ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert.

Die Anschaffungskosten umfassen den Kaufpreis einschließlich direkt zurechenbarer Anschaffungsnebenkosten, die anfallen, wenn der Vermögenswert in den betriebsbereiten Zustand für seine vorgesehene Verwendung gebracht wird.

Die Herstellungskosten für selbst erstellte Anlagen enthalten neben den Einzelkosten (Fertigungsmaterial und -löhne) auch angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten (einschließlich Abschreibungen). Finanzierungskosten werden aktiviert, sofern die Kriterien eines qualifizierenden Vermögenswerts erfüllt sind. Ein Vermögenswert qualifiziert sich für die Aktivierung von Fremdkapitalkosten, sofern der Herstellungsprozess über eine Periode von zwölf Monaten andauert. Direkt zuordenbare Finanzierungskosten werden vollständig und nicht direkt zurechenbare Finanzierungsvolumina anteilig aktiviert.

Zuschüsse, Zulagen oder ähnliche Beihilfen der öffentlichen Hand werden von den Anschaffungs- oder Herstellungskosten in Abzug gebracht.

Planmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen werden entsprechend ihrer wirtschaftlichen Nutzungsdauer linear vorgenommen. Die Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden für Sachanlagen werden periodisch überprüft, damit gewährleistet ist, dass die Abschreibungsmethode und der Abschreibungszeitraum mit dem erwarteten wirtschaftlichen Nutzenverlauf aus den Vermögenswerten in Einklang stehen. Den planmäßigen Abschreibungen liegen im Wesentlichen folgende Nutzungsdauern zugrunde:

Anlageposten	Nutzungsdauer in Jahren
Gebäude	15 - 50
Grundstückseinrichtungen	5 - 25
Technische Anlagen und Maschinen	10 - 25
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	4 - 25

Wertminderungen auf Sachanlagen werden vorgenommen, wenn der erzielbare Betrag des betreffenden Vermögenswerts unter den Buchwert gesunken ist. Sind die Gründe für eine in Vorjahren vorgenommene Wertminderung entfallen, so wird eine entsprechende Wertaufholung vorgenommen. Eine Wertaufholung darf - wie bei den übrigen immateriellen Vermögenswerten - maximal bis auf den fortgeführten Buchwert oder den niedrigeren erzielbaren Betrag vorgenommen werden.

(j) Gemeinschaftsunternehmen, assoziierte Unternehmen und sonstige Beteiligungen

Wesentliche Beteiligungen an Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen werden nach der Equity-Methode zum anteiligen Eigenkapital angesetzt. Bei abweichenden Bilanzstichtagen wird für diese Unternehmen auf Zwischenabschlüsse zurückgegriffen.

Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen und sonstige Beteiligungen werden zu Anschaffungskosten angesetzt. Bei objektiven Hinweisen auf eine Wertminderung erfolgt eine Wertminderung in Höhe der Differenz des Buchwerts und des Barwerts der geschätzten zukünftigen Cashflows. Eine Wertaufholung ist nicht zulässig.

(k) Leasing

Unter den Sachanlagen werden auch Vermögenswerte aus Leasingverträgen ausgewiesen, sofern dem Heraeus Konzern die wesentlichen Risiken und der Nutzen aus dem Eigentum an den Vermögenswerten zugeordnet werden (Finanzierungsleasing).

Bei der Klassifizierung der Leasingverträge werden die den Leasingverhältnissen zugrunde liegenden Zinssätze oder, falls diese nicht praktikabel ermittelbar sind, der Grenzfremdkapitalzinssatz des Konzerns verwendet.

Der Ansatz der Leasinggegenstände in der Bilanz erfolgt mit dem niedrigeren Wert aus dem zu Beginn des Leasingverhältnisses beizulegenden Zeitwert des Leasingobjektes und dem Barwert der Mindestleasingzahlungen. In gleicher Höhe wird eine Leasingverbindlichkeit passiviert. Im Rahmen der Folgebewertung werden Abschreibungen auf aktivierte Leasinggegenstände linear über die planmäßige wirtschaftliche Nutzungsdauer oder die kürzere Vertragslaufzeit vorgenommen. Die wirtschaftlichen Nutzungsdauern orientieren sich dabei an denen der Sachanlagen.

Die Zahlungsverpflichtung aus den künftigen Leasingraten wird entsprechend ihrer Restlaufzeit unter den langfristigen bzw. kurzfristigen sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.

(l) Finanzinstrumente

Zu den Finanzinstrumenten gehören die originären Finanzinstrumente wie Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Finanzforderungen und -verbindlichkeiten. Außerdem existieren derivative Finanzinstrumente, die zur Absicherung von Währungs-, Preis- und Zinsrisiken eingesetzt werden.

Die finanziellen Vermögenswerte werden in die folgenden Kategorien unterteilt:

―	Darlehen und Forderungen (LaR - Loans and Receivables),
―	erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende finanzielle Vermögenswerte (derivative Finanzinstrumente der Kategorie Held-for-Trading mit positivem Marktwert, FAHfT - Financial Assets Held-for-Trading),
―	bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen (Wertpapiere der Kategorie Held-to-Maturity, HtM - Held-to-Maturity Investments) und
―	zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (Wertpapiere der Kategorie Available-for-Sale, AfS - Available-for-Sale Financial Assets).

Die finanziellen Verbindlichkeiten werden in die folgenden Kategorien unterteilt:

―	erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende finanzielle Verbindlichkeiten (derivative Finanzinstrumente der Kategorie Held-for-Trading mit negativem Marktwert, FLHfT - Financial Liabilities Held-for-Trading) und
―	sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (FLAC - Financial Liabilities Measured at Amortised Cost).

Die Klassifizierung hängt vom jeweiligen Zweck ab, für den die finanziellen Vermögenswerte bzw. finanziellen Verbindlichkeiten erworben bzw. eingegangen wurden. In die Kategorie Available-for-Sale fallen Finanzinstrumente, die keine Darlehen und Forderungen oder bis zur Endfälligkeit gehaltenen Finanzinvestitionen darstellen und die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Das Management bestimmt die Klassifizierung der finanziellen Vermögenswerte bzw. finanziellen Verbindlichkeiten zum Zeitpunkt des erstmaligen Ansatzes und überprüft die Klassifizierung zu jedem Bilanzstichtag.

In der Regel werden marktübliche Käufe und Verkäufe von Finanzinstrumenten zum Erfüllungstag bilanziert, Derivate werden zum Handelstag erfasst. Die Zugangsbewertung erfolgt grundsätzlich zum beizulegenden Zeitwert. Bei Finanzinstrumenten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden, sind zudem die direkt zurechenbaren Transaktionskosten in der erstmaligen Bewertung zu berücksichtigen. Die Folgebewertung hängt von der Klassifizierung ab.

Eventuelle Wertminderungen werden grundsätzlich für einzelne Finanzinstrumente vorgenommen, sofern objektive Hinweise dafür vorliegen und nicht in vollem Umfang mit den künftigen Cashflows zu rechnen ist. Objektive Evidenzen für eine Wertminderung liegen vor, wenn sich die Bonität des Schuldners verschlechtert oder die Entwicklung der Marktwerte anhaltend rückgängig ist. Falls die Gründe einer Wertminderung entfallen, erfolgt entsprechend eine Wertaufholung.

Originäre Finanzinstrumente

Darlehen und Forderungen, bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Verwendung der Effektivzinsmethode bewertet.

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte sowie erfolgswirksam mit dem beizulegenden Zeitwert zu bewertende finanzielle Vermögenswerte bzw. finanzielle Verbindlichkeiten werden mit ihrem beizulegenden Zeitwert auf Basis ihres notierten Marktwerts zum Bilanzstichtag bewertet.

Sonstige Beteiligungen sind als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte zu klassifizieren. Da für diese jedoch kein aktiver Markt existiert, werden sie zu Anschaffungskosten bewertet.

Marktwertänderungen von zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten werden nach Berücksichtigung latenter Steuern im sonstigen Ergebnis erfasst. Erst bei Veräußerung bzw. bei einem signifikanten oder länger anhaltenden Rückgang des beizulegenden Zeitwerts eines gehaltenen Eigenkapitalinstruments unter dessen Anschaffungskosten werden die im Eigenkapital kumulierten Anpassungen des beizulegenden Zeitwerts erfolgswirksam im Finanzergebnis abgebildet.

Derivative Finanzinstrumente

Die Folgebewertung der derivativen Finanzinstrumente erfolgt zum beizulegenden Zeitwert.

Warentermingeschäfte, bei denen die nach IAS 39 geltende Own Use Exemption nicht zur Anwendung kommt, werden abgegrenzt vom Own-Use-Bestand als Handelsbestand erfasst und mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet.

Darüber hinaus hängt die Behandlung der Änderungen des beizulegenden Zeitwerts davon ab, ob Hedge Accounting angewandt wird. Sofern für Sicherungsgeschäfte, die betriebswirtschaftlich der Währungs-, Preis- oder Zinssicherung dienen, Hedge Accounting nicht angewandt wird, werden die Änderungen des beizulegenden Zeitwerts erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Bei Anwendung von Hedge Accounting werden derivative Finanzinstrumente bei Vertragsabschluss entweder als Sicherungsinstrument zur Absicherung des beizulegenden Zeitwerts bestimmter bilanzierter Vermögenswerte und Schulden (Fair Value Hedge) oder zur Absicherung erwarteter zukünftiger Zahlungsströme (Cashflow Hedge) klassifiziert.

Zu Beginn des Hedge Accounting wird die Sicherungsbeziehung zwischen Grund- und Sicherungsgeschäft einschließlich der Risikomanagementziele sowie der dem Abschluss von Sicherungsbeziehungen zugrunde liegenden Unternehmensstrategie dokumentiert. Des Weiteren wird sowohl bei Eingehen der Sicherungsbeziehung als auch in deren Verlauf regelmäßig dokumentiert, ob das designierte Sicherungsinstrument hinsichtlich der Kompensation der Änderungen des beizulegenden Zeitwerts bzw. der Zahlungsströme des Grundgeschäfts gemäß dem abgesicherten Risiko in hohem Maße effektiv ist.

Bei einem Fair Value Hedge werden sowohl das Sicherungs- als auch das dazugehörige Grundgeschäft mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet und Änderungen dieser Zeitwerte grundsätzlich erfolgswirksam im Finanzergebnis erfasst.

Im Rahmen eines Cashflow Hedge ist der effektive Teil der Marktwertänderungen des Sicherungsinstruments unter Berücksichtigung latenter Steuern im sonstigen Ergebnis zu erfassen. Erst zum Zeitpunkt, zu dem die korrespondierenden Verluste bzw. Gewinne aus dem Grundgeschäft realisiert werden, erfolgt eine erfolgswirksame Erfassung der im Eigenkapital kumulierten Anpassungen.

(m) Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten werden grundsätzlich zum beizulegenden Zeitwert unter Berücksichtigung von Transaktionskosten angesetzt. Langfristige Verbindlichkeiten und Finanzschulden werden mit einem fristadäquaten Marktzins abgezinst, sofern es sich um materielle Beträge handelt und die Verbindlichkeit vertraglich unverzinslich ist oder mit einem nicht fristadäquaten Zinssatz verzinst wird.

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen werden in der Bilanz mit dem niedrigeren Wert aus beizulegendem Zeitwert des Leasingobjektes oder Barwert der Mindestleasingzahlungen zu Beginn des Leasingverhältnisses angesetzt.

(n) Sonstige Rückstellungen

Sonstige Rückstellungen werden gebildet, wenn eine gegenwärtige rechtliche oder faktische Verpflichtung gegenüber Dritten aus einem vergangenen Ereignis besteht, die Inanspruchnahme wahrscheinlich ist und die Höhe der Verpflichtung zuverlässig geschätzt werden kann. Die Rückstellungsbewertung erfolgt in Höhe des wahrscheinlichsten Erfüllungsbetrags bzw. im Falle gleicher Wahrscheinlichkeiten in Höhe des Mittelwerts der möglichen Erfüllungsbeträge. Es erfolgt eine regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Schätzungen.

Rückstellungen, die nicht schon im Folgejahr zu einem Ressourcenabfluss führen, werden mit dem Barwert der zur Erfüllung der Verpflichtung voraussichtlich notwendigen Ausgaben angesetzt, sofern der Zinseffekt wesentlich ist.

(o) Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen

Ansatz und Bewertung der Verpflichtungen aus leistungsorientierten Versorgungsplänen erfolgen für jeden leistungsorientierten Plan separat nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren. Bei diesem Verfahren werden neben den am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften auch künftig zu erwartende Steigerungen von Gehältern und Renten berücksichtigt. Die bei der Berechnung der Leistungsverpflichtung zugrunde gelegten versicherungsmathematischen Annahmen für die Diskontierungssätze, die Gehaltssteigerungsraten, den Rententrend, Fluktuationen sowie Kostensteigerungen für medizinische Versorgung werden pro Land in Abhängigkeit von den jeweiligen ökonomischen Gegebenheiten festgelegt. Die Zinssätze, mit denen die Pensionsverpflichtungen abgezinst werden, orientieren sich an den Zinssätzen, die für erstrangige festverzinsliche Industrieanleihen entsprechend der Währung und der Duration der Pensionsverpflichtungen gelten.

Stehen den Pensionsverpflichtungen Vermögenswerte einer rechtlich eigenständigen Einheit gegenüber (z. B. eines Fonds oder durch externe Vermögen gedeckte Leistungszusagen), die ausschließlich zur Erfüllung der erteilten Versorgungsverpflichtungen verwendet werden dürfen und dem Zugriff etwaiger Gläubiger entzogen sind, sind die Pensionsverpflichtungen mit ihrer Nettoschuld unter Abzug der Vermögenswerte auszuweisen. Die von inländischen Gesellschaften sowie von einigen ausländischen Gesellschaften des Heraeus Konzerns gehaltenen Fonds erfüllen die Voraussetzungen von Planvermögen und werden daher mit den Pensionsrückstellungen saldiert.

Der Ermittlung der Nettoschuld aus den jeweiligen leistungsorientierten Versorgungsplänen liegt zu jedem Abschlussstichtag ein versicherungsmathematisches Gutachten eines qualifizierten Gutachters zugrunde.

Die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste, die sich aus Änderungen der Rechnungsannahmen und aus Abweichungen zwischen den Rechnungsannahmen und der tatsächlichen Entwicklung ergeben, werden unter Berücksichtigung latenter Steuern in der Periode ihrer Entstehung im sonstigen Ergebnis des Konzerns erfasst. Die in der jeweiligen Berichtsperiode erfassten versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste werden in der Gesamtergebnisrechnung gesondert dargestellt.

Die auf das Geschäftsjahr entfallenden Beiträge aus beitragsorientierten Versorgungszusagen werden in dem betreffenden Geschäftsjahr direkt als Personalaufwendungen erfasst.

(p) Latente Steuern

Latente Steuern werden auf zeitliche Unterschiede zwischen den Wertansätzen von Vermögenswerten und Schulden in IFRS- und Steuerbilanz, auf realisierbare Verlustvorträge und auf Konsolidierungsvorgänge ermittelt. Der Berechnung liegen die in den einzelnen Ländern zum Realisierungszeitpunkt erwarteten Steuersätze zugrunde. Diese basieren auf den am Bilanzstichtag gültigen bzw. verabschiedeten gesetzlichen Regelungen.

Latente Steuern, die sich auf erfolgsneutral erfasste Posten beziehen, werden ebenfalls erfolgsneutral verbucht. Sie werden dabei entsprechend dem ihnen zugrunde liegenden Geschäftsvorfall entweder im sonstigen Ergebnis oder direkt im Eigenkapital erfasst.

Eine Verrechnung von latenten Steueransprüchen mit latenten Steuerschulden erfolgt, soweit eine Identität der Steuergläubiger besteht und ein einklagbares Recht zur Aufrechnung tatsächlicher Steuererstattungsansprüche gegen tatsächliche Steuerschulden besteht.

Latente Steueransprüche werden angesetzt, soweit wahrscheinlich ist, dass künftige zu versteuernde Gewinne verfügbar sein werden, gegen die abzugsfähige temporäre Differenzen, noch nicht genutzte steuerliche Verluste sowie noch nicht genutzte Steuergutschriften aufgerechnet werden können.

(q) Umsatzerlöse und sonstige Erträge

Die Umsatzerlöse sind Nettoumsätze aus dem Verkauf von eigenen Erzeugnissen, Waren und Dienstleistungen. Der Ausweis der Umsatzerlöse erfolgt grundsätzlich abzüglich Skonti, Rabatten und ähnlicher Erlösschmälerungen. Die Realisierung von Umsätzen erfolgt, wenn die geschuldete Lieferung oder Leistung erbracht worden ist und die wesentlichen Risiken und Chancen auf den Erwerber übergegangen sind. Die Umsatzerlöse enthalten auch Erlöse aus Dienstleistungen, die insgesamt jedoch nur einen geringfügigen Umfang haben.

Zinserträge werden zeitanteilig unter Anwendung der Effektivzinsmethode erfasst. Lizenzerlöse werden je nach dem wirtschaftlichen Gehalt der zugrunde liegenden Verträge entweder sofort realisiert oder abgegrenzt und zeitanteilig erfasst. Dividendenerträge werden zum Zeitpunkt erfasst, in dem das Recht auf den Empfang der Zahlung entsteht. Dieser entspricht dem Zeitpunkt des Ausschüttungsbeschlusses.

(8) Schätzungen und Annahmen bei der Erstellung des Konzernabschlusses

Die Aufstellung des Konzernabschlusses unter Beachtung der IFRS erfordert, dass Annahmen getroffen und Schätzungen verwendet werden, die sich auf Höhe und Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte, Schulden sowie Rückstellungen, Erträge und Aufwendungen sowie der Haftungsverhältnisse oder sonstigen finanziellen Verpflichtungen auswirken. Die wesentlichen Annahmen und Parameter für die vorgenommenen Schätzungen basieren jeweils auf dem aktuellen Kenntnisstand sowie den aktuell verfügbaren Daten und sind im Anhang dargelegt. Bestehende Unsicherheiten werden bei der Wertermittlung angemessen berücksichtigt, jedoch können die tatsächlichen Ergebnisse von den Schätzungen abweichen.

Bei Unternehmenserwerben (siehe (10)) werden die übernommenen Vermögenswerte und Schulden mit dem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt bewertet. Die Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte zum Zeitpunkt des Erwerbs sowie der Nutzungsdauern der erworbenen immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen ist mit Annahmen verbunden. Die Bewertung basiert im Wesentlichen auf prognostizierten Cashflows. Die tatsächlichen Cashflows können von den bei der Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte zugrunde gelegten Cashflows nicht unwesentlich abweichen. Bei der Kaufpreisaufteilung wesentlicher Akquisitionen werden externe unabhängige Gutachten erstellt. Die Bewertungen bei Unternehmenserwerben basieren auf Informationen, die zum Erwerbszeitpunkt verfügbar sind. Neben den Erwartungen über die Entwicklung künftiger Cashflows sind die Bewertungen insbesondere von den verwendeten Diskontierungszinssätzen beeinflusst.

Geschäfts- oder Firmenwerte (siehe (16)(a)) sind zahlungsmittelgenerierenden Einheiten oder Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zuzuordnen und mindestens einmal jährlich auf ihre Werthaltigkeit zu überprüfen. Falls der Buchwert einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit oder einer Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten den erzielbaren Betrag übersteigt, wird eine Wertminderung auf den niedrigeren Wert vorgenommen.

Zur Überprüfung der Werthaltigkeit sind langfristige Ertrags- bzw. Cashflow-Prognosen vor dem Hintergrund der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung zu treffen. Von erheblicher Bedeutung sind die hierbei zugrunde gelegten Erwartungen im Hinblick auf die künftigen Zahlungsströme im Prognosezeitraum sowie die in der Folge angewandte Wachstumsrate. Ein weiterer wichtiger Parameter ist der gewichtete Kapitalkostensatz (WACC). Dessen Komponenten sind der risikofreie Zins, die Marktrisikoprämie, die sogenannten Beta-Faktoren, der Zuschlag für das Kreditrisiko (Spread) sowie die Verschuldungsquote.

Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (siehe (7), (16)(b) und (17)): Die voraussichtlichen Nutzungsdauern und Abschreibungsverläufe von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen beruhen auf Erfahrungswerten, Planungen und Schätzungen.

Wenn bestimmte Indikatoren auf eine mögliche Wertminderung hinweisen, werden für diese Vermögenswerte Impairment Tests durchgeführt. Zu den externen Indikatoren zählen bspw. Veränderungen in den Kundenbranchen, bei den verwendeten Technologien sowie eine rückläufige Konjunkturentwicklung. Eine reduzierte Profitabilität der Produkte, geplante Restrukturierungsmaßnahmen oder physische Schäden der Vermögenswerte stellen interne Indikatoren für eine Wertminderung dar. Die Aussagen zur Ermittlung des erzielbaren Betrags bei den Geschäfts- oder Firmenwerten gelten hier weitestgehend analog. Beim Entfallen der Gründe für eine Wertminderung werden entsprechende Wertaufholungen vorgenommen, die die fortgeführten Anschaffungskosten nicht übersteigen dürfen.

Latente Steueransprüche / -schulden (siehe (34)): Die Realisierbarkeit latenter Steueransprüche hängt von künftigen steuerpflichtigen Ergebnissen der jeweiligen Gesellschaft ab. Wenn Zweifel an der Realisierbarkeit künftiger Steuervorteile bestehen, werden im Einzelfall angemessene Wertberichtigungen der latenten Steueransprüche vorgenommen. Die Beurteilung der Werthaltigkeit latenter Steueransprüche basiert auf unternehmensinternen Planungsrechnungen zur zukünftigen Ergebnissituation der Gesellschaft.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (siehe (12)) werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet. Liegt eine Wertminderung vor, werden Forderungen erfolgswirksam wertberichtigt. Hinweise auf eine Wertminderung sind bspw. das Bekanntwerden finanzieller Schwierigkeiten des Schuldners und das Eintreten von Zahlungsverzug. Bei der Beurteilung des Wertberichtigungsbedarfs werden regionale und branchenspezifische Gegebenheiten berücksichtigt. Für die Bestimmung der Wertminderungen werden Erfahrungswerte zur Zahlungsfähigkeit der Kunden und zudem Faktoren wie die Altersstruktur, die Überfälligkeit, vorhandene Versicherungen sowie kundenspezifische Risiken berücksichtigt.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (siehe (24)) werden unter Anwendung versicherungsmathematischer Verfahren bewertet. Dabei werden neben dem Diskontierungszinssatz u. a. Annahmen für die folgenden Bewertungsparameter verwendet: künftige Entwicklung der Arbeitsentgelte und Renten, Fluktuation der Beschäftigten sowie Lebenserwartung der Versorgungsberechtigten. Bei fondsfinanzierten Pensionsplänen wird der für die Bestimmung des Zinsaufwands und die Bewertung der Pensionsverpflichtungen anzusetzende Zinssatz gleichermaßen bei der Ermittlung des Zinsertrags aus dem Planvermögen zugrunde gelegt. Versicherungsmathematische Gewinne bzw. Verluste werden im sonstigen Ergebnis erfasst. Sie entstehen durch die Abweichungen der tatsächlichen Entwicklung der Pensionsverpflichtungen und des Planvermögens von den zu Jahresbeginn getroffenen Annahmen sowie durch die Aktualisierung der versicherungsmathematischen Annahmen.

Übrige Rückstellungen (siehe (23)) decken u. a. Risiken aus Rechtsstreitigkeiten ab. Zur Beurteilung der Rückstellungshöhe werden neben der Sachverhaltsbeurteilung und den geltend gemachten Ansprüchen im Einzelfall auch die Ergebnisse vergleichbarer Verfahren und unabhängige Rechtsgutachten herangezogen sowie Annahmen über Eintrittswahrscheinlichkeiten und Bandbreiten möglicher Inanspruchnahmen getroffen. Die tatsächlichen Belastungen können von diesen Einschätzungen abweichen. Bei der Abzinsung langfristiger Rückstellungen sind Annahmen hinsichtlich des zu verwendenden Zinssatzes zu treffen.

Wesentliche Zu- und Abgänge im Konzern

(9) Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss werden neben der Heraeus Holding GmbH die Tochterunternehmen einbezogen, über die die Heraeus Holding GmbH Beherrschung hat.

Der Konsolidierungskreis setzt sich wie folgt zusammen:

Konsolidierte Tochtergesellschaften

	2016			2015
	Gesamt	Inland	Ausland	Gesamt	Inland	Ausland
Stand 01.01.	108	23	85	110	25	85
Zugänge	2	2	-	5	1	4
Veränderung Konsolidierungskreis	- 5	-	- 5	-	-	-
Abgänge	- 1	-	- 1	- 2	- 1	- 1
Verschmelzung	- 1	- 1	-	- 5	- 2	- 3
Stand 31.12.	103	24	79	108	23	85

Das Geschäftsjahr der konsolidierten Tochtergesellschaften ist das Kalenderjahr. Die Vergleichbarkeit mit dem Konzernabschluss des Vorjahres ist durch Änderungen im Konsolidierungskreis nicht beeinträchtigt. Die Änderungen sind insgesamt für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage unwesentlich.

Nach der Equity-Methode einbezogene Unternehmen

	2016			2015
	Gesamt	Inland	Ausland	Gesamt	Inland	Ausland
Stand 01.01.	6	-	6	7	-	7
Veränderung Konsolidierungskreis	-	-	-	- 1	-	- 1
Stand 31.12.	6	-	6	6	-	6

(10) Unternehmenszusammenschlüsse

a) Unternehmenszusammenschlüsse im laufenden Jahr

Im Geschäftsjahr fanden keine Unternehmenserwerbe statt.

b) Unternehmenszusammenschlüsse im Vorjahr

Im Geschäftsjahr 2015 fanden folgende Unternehmenserwerbe statt - gegliedert nach den Geschäftsbereichen:

	Art des Erwerbs	Erworbene Stimmrechte in %	Zeitpunkt des Erwerbs
Heraeus Medical Components NeoMetrics, Inc., USA	Share Deal	100,0	30.04.15
Heraeus Electro-Nite CPP Thermo Devices Pvt. Ltd., Indien	Share Deal	100,0	26.03.15
OCC Gesellschaft für physikalische Messtechnik und kybernetische Systeme mbH, Deutschland	Share Deal	100,0	30.09.15

Die übertragene Gegenleistung betrug insgesamt 44,9 Mio. € und umfasste ausschließlich Zahlungsmittel.

Erläuterungen zur Konzernbilanz

(11) Flüssige Mittel und Wertpapiere

Die flüssigen Mittel und Wertpapiere bestehen aus folgenden Posten:

in Mio. €	31.12.2016	31.12.2015 ^*
Kassenbestand, Bankguthaben, kurzfristige Geldmarktfonds sowie sonstige Zahlungsmittel	719,9	676,6
Wertpapiere - Available-for-Sale	335,3	318,6
Flüssige Mittel und Wertpapiere	1.055,2	995,2

^* Vorjahreswerte angepasst, siehe (4)

Im Berichtsjahr wurden wie im Vorjahr keine Wertminderungen bei den Wertpapieren der Kategorie Available-for-Sale vorgenommen.

(12) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen setzen sich wie folgt zusammen:

in Mio. €	31.12.2016	31.12.2015
Bruttoforderungen aus Lieferungen und Leistungen	769,8	597,0
Wertberichtigungen	24,1	21,4
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	745,7	575,6

Ausfall- und sonstigen Risiken wurde durch die Bildung von Wertberichtigungen ausreichend Rechnung getragen.

Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich wie folgt entwickelt:

in Mio. €	2016	2015
Stand Wertberichtigungen zum 01.01.	21,4	17,5
Währungsänderungen	- 0,3	1,1
Veränderungen Konsolidierungskreis	- 0,2	-
Zuführungen	6,9	13,9
Verbrauch	- 1,2	- 3,8
Auflösungen	- 2,5	- 7,3
Stand Wertberichtigungen zum 31.12.	24,1	21,4

In der nachfolgenden Tabelle erfolgt die Darstellung der Altersstruktur der überfälligen, aber nicht wertgeminderten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen:

	Zum Abschlussstichtag nicht wertgeminderte und in den folgenden Zeitbändern überfällige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
in Mio. €	weniger als 30 Tage	zwischen 30 und 90 Tagen	zwischen 91 und 180 Tagen	zwischen 181 und 360 Tagen	mehr als 1 Jahr
zum Stichtag 31.12.2016	79,7	26,7	3,6	1,0	1,5
zum Stichtag 31.12.2015	72,9	24,8	4,3	1,9	3,5

Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug befindlichen Bestands der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden.

(13) Übrige kurzfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte

Die übrigen kurzfristigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:

in Mio. €	31.12.2016	31.12.2015
Positive Marktwerte Derivate	12,9	17,3
Forderungen aus Edelmetallswaps	308,2	268,2
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	12,7	18,6
Sonstige Steuerforderungen	64,1	59,9
Geleistete Anzahlungen	77,7	25,4
Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte	21,2	15,7
Übrige kurzfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte	496,8	405,1

Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte enthalten in Höhe von 3,0 Mio. € (Vorjahr: 2,5 Mio. €) geleistete Bareinschüsse auf sogenannte Margin Accounts, die als Sicherheit für Terminmarktgeschäfte verpfändet werden. Die Verpfändung endet jeweils mit der Fälligkeit der die Verpfändung begründenden Transaktion.

(14) Vorräte

Die Vorräte setzen sich wie folgt zusammen:

in Mio. €	31.12.2016	31.12.2015
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	135,9	142,9
Unfertige und fertige Erzeugnisse sowie Handelswaren	262,9	264,7
Wertberichtigungen auf Vorräte - ohne Edelmetalle	- 51,9	- 44,7
Vorräte - ohne Edelmetalle	346,9	362,9
Edelmetalle	501,6	514,2
Wertberichtigungen auf Edelmetalle	- 19,2	- 24,8
Edelmetalle	482,4	489,4
Vorräte	829,3	852,3

Die Abwertungen des Vorratsvermögens betragen zum Bilanzstichtag 71,1 Mio. € (Vorjahr: 69,5 Mio. €) und sind im Buchwert bereits berücksichtigt. Wesentliche Wertaufholungen wurden im Geschäftsjahr nicht vorgenommen.

Die noch ausstehenden Kosten für Edelmetallrecycling in Höhe von 10,1 Mio. € (Vorjahr: 9,8 Mio. €) sind unter den Wertberichtigungen auf Edelmetalle ausgewiesen.

(15) Veräußerungsgruppe, die als zur Veräußerung gehalten eingestuft wurde

Im Dezember 2016 unterzeichnete Heraeus einen Vertrag über den Verkauf von Teilen der Heraeus Target-Geschäfte an den US-amerikanischen Technologiekonzern Materion Corporation mit Sitz in Mayfield Heights, Ohio. Gegenstand des Vertrags sind die Bereiche Large Area Coating und Target Materials, im Detail Glass Sputter Targets sowie Sputter Targets für die Halbleiter-, Display- und Photovoltaikindustrie. Der Abschluss der Transaktion erfolgte am 28. Februar 2017. Die zugehörigen Vermögenswerte und Schulden werden entsprechend als Veräußerungsgruppe dargestellt.

Zum 31. Dezember 2016 umfasst die Veräußerungsgruppe die nachstehenden Vermögenswerte und Schulden:

in Mio. €	31.12.2016
Vorräte - ohne Edelmetalle	7,4
Sachanlagen	5,8
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte	13,2
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten	0,2
Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen	5,3
Übrige langfristige Rückstellungen	3,9
Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten	9,4

Es sind keine kumulativen Erträge oder Aufwendungen, die in Verbindung mit der Veräußerungsgruppe stehen, im sonstigen Ergebnis enthalten.

(16) Immaterielle Vermögenswerte

in Mio. €	Geschäfts- oder Firmenwerte	Patente, Lizenzen, Technologien und ähnliche Rechte	Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte	Gesamt
Anschaffungskosten zum 01.01.2015	111,8	390,7	1,1	503,6
Währungsänderungen	8,8	23,0	-	31,8
Zugang Unternehmenserwerbe	11,8	22,5	-	34,3
Abgang Unternehmensverkäufe	-	- 0,1	-	- 0,1
Zugänge	-	4,3	-	4,3
Abgänge	-	- 0,9	-	- 0,9
Anschaffungskosten zum 31.12.2015 /01.01.2016	132,4	439,5	1,1	573,0
Währungsänderungen	2,4	6,9	-	9,3
Zugänge	-	22,3	-	22,3
Abgänge	- 24,4	- 10,1	-	- 34,5
Umbuchungen	-	- 1,8	1,8	-
Abgänge zu zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten	-	- 3,5	-	- 3,5
Anschaffungskosten zum 31.12.2016	110,4	453,3	2,9	566,6
Kumulierte Abschreibungen / Wertminderungen zum 01.01.2015	6,9	182,1	0,1	189,1
Währungsänderungen	0,9	8,4	-	9,3
Abgang Unternehmensverkäufe	-	- 0,1	-	- 0,1
Zugänge (planmäßige Abschreibungen)	-	33,3	0,1	33,4
Zugänge (Wertminderungen)	23,8	1,0	-	24,8
Abgänge	-	- 0,8	-	- 0,8
Kumulierte Abschreibungen /Wertminderungen zum 31.12.2015 / 01.01.2016	31,6	223,9	0,2	255,7
Währungsänderungen	0,2	3,2	-	3,4
Zugänge (planmäßige Abschreibungen)	-	32,6	0,1	32,7
Zugänge (Wertminderungen)	1,7	12,3	-	14,0
Abgänge	- 24,4	- 10,1	-	- 34,5
Umbuchungen	-	- 1,8	1,8	-
Abgänge zu zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten	-	- 3,5	-	- 3,5
Kumulierte Abschreibungen / Wertminderungen zum 31.12.2016	9,1	256,6	2,1	267,8
Nettobuchwerte zum 31.12.2016	101,3	196,7	0,8	298,8
Nettobuchwerte zum 31.12.2015	100,8	215,6	0,9	317,3

a) Geschäfts- oder Firmenwerte

Die Geschäfts- oder Firmenwerte haben sich von 100,8 Mio. € im Vorjahr auf 101,3 Mio. € im laufenden Geschäftsjahr erhöht. Die Veränderung ergibt sich aus Wertzuwächsen infolge gestiegener Fremdwährungskurse in Höhe von 2,2 Mio. €, welche durch Wertminderungen in Höhe von 1,7 Mio. € weitgehend kompensiert wurden.

Die Geschäfts- oder Firmenwerte werden in der Regel auf Ebene der Global Business Units überwacht. In Einzelfällen erfolgt das Monitoring eine Ebene darunter (Business Lines). In den Global Business Units und Business Lines sind keine Geschäfts- oder Firmenwerte enthalten, die einzeln betrachtet wesentlich sind.

Die Nutzungswerte der jeweiligen Einheiten werden auf Grundlage der erwarteten Free Cashflows nach der Discounted-Cashflow-Methode (DCF-Methode) ermittelt. Dabei wird insgesamt ein Planungszeitraum von fünf Jahren zugrunde gelegt. Die Daten der ersten drei Jahre werden der aktuellen Mittelfristplanung entnommen. Für die Folgejahre werden pauschale Annahmen über weitere Preis- und Kostenentwicklungen in der jeweiligen Einheit zugrunde gelegt. Die langfristigen Wachstumsraten sind abhängig von der betrachteten Global Business Unit und liegen zwischen 0 % und 2 % (Vorjahr: zwischen 0 % und 2 %). Als Diskontierungssatz werden die gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten der für die jeweilige Global Business Unit relevanten Peer Group zuzüglich eines Risikozuschlages nach Steuern verwendet. Im Geschäftsjahr lagen die Diskontierungssätze zwischen 6,6 % und 7,9 % (Vorjahr: zwischen 7,7 % und 9,3 %).

Für die Business Line Engineered Materials Technology, die der Global Business Unit Heraeus Performance Products zuzuordnen ist, wurde im Rahmen der Werthaltigkeitsprüfung festgestellt, dass der Geschäfts- oder Firmenwert in voller Höhe wertgemindert werden muss (1,7 Mio. €). Für die Ermittlung des Nutzungswerts wurde ein Diskontierungssatz von 7,9 % verwendet.

Die Wertminderungen im Vorjahr betrafen im Wesentlichen die Geschäfts- oder Firmenwerte der Business Line Display & Semiconductor (21,5 Mio. €), die der Global Business Unit Heraeus New Businesses zuzuordnen ist. Hierbei wurde ein Diskontierungssatz von 9,3 % herangezogen.

Die Geschäfts- oder Firmenwerte lassen sich wie folgt den Global Business Units zuordnen:

in Mio. €	31.12.2016	31.12.2015
Heraeus Metal Management	2,2	2,2
Heraeus Electronics	14,1	13,9
Heraeus Photovoltaics	1,4	1,4
Heraeus Medical Components	22,3	21,5
Heraeus Performance Products	7,2	9,0
Heraeus New Businesses	0,5	0,5
Heraeus Electro-Nite	21,9	21,4
Heraeus Noblelight	31,7	30,9
Geschäfts- oder Firmenwerte	101,3	100,8

b) Übrige immaterielle Vermögenswerte

Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen der Global Business Units in Höhe von 121,4 Mio. € (Vorjahr: 109,7 Mio. €) wurden ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die Wertminderungen in Höhe von 12,3 Mio. € (Vorjahr: 1,0 Mio. €) setzen sich aus mehreren Beträgen verschiedener Global Business Units und Standorte zusammen. Sie betreffen im Wesentlichen nicht werthaltige Kundenbeziehungen sowie nicht mehr nutzbare Technologien und Lizenzen. Alle betroffenen Vermögenswerte wurden in voller Höhe wertgemindert. Die Wertminderungen sind in der Gewinn- und Verlustrechnung wie im Vorjahr unter dem Posten Abschreibungen / Wertminderungen ausgewiesen.

(17) Sachanlagen

in Mio. €	Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschl. Bauten auf fremden Grundstücken	Technische Anlagen und Maschinen	Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	Anlagen im Bau	Gesamt
Anschaffungskosten zum 01.01.2015	577,3	844,1	477,9	80,6	1.979,9
Währungsänderungen	15,4	26,4	4,5	2,4	48,7
Zugang Unternehmenserwerbe	0,6	7,7	0,6	0,4	9,3
Abgang Unternehmensverkäufe	-	- 0,3	- 0,2	-	- 0,5
Zugänge	7,4	20,9	16,6	74,0	118,9
Abgänge	- 9,4	- 26,7	- 15,2	- 1,5	- 52,8
Umbuchungen	5,2	33,1	16,0	- 54,3	-
Anschaffungskosten zum 31.12.2015/ 01.01.2016	596,5	905,2	500,2	101,6	2.103,5
Währungsänderungen	3,0	4,2	-	0,4	7,6
Zugänge	8,9	31,2	20,9	78,2	139,2
Abgänge	- 3,7	- 34,7	- 16,1	- 0,1	- 54,6
Umbuchungen	16,4	34,7	11,3	- 62,4	-
Abgänge zu zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten	-	- 22,6	- 3,2	-	- 25,8
Anschaffungskosten zum 31.12.2016	621,1	918,0	513,1	117,7	2.169,9
Kumulierte Abschreibungen / Wertminderungen zum 01.01.2015	282,1	566,3	340,0	18,6	1.207,0
Währungsänderungen	5,9	16,5	2,5	0,2	25,1
Abgang Unternehmensverkäufe	-	- 0,3	- 0,2	-	- 0,5
Zugänge (planmäßige Abschreibungen)	16,2	43,7	27,3	-	87,2
Zugänge (Wertminderungen )	21,9	25,4	10,3	-	57,6
Abgänge	- 8,5	- 22,4	- 13,4	-	- 44,3
Umbuchungen	- 2,2	0,8	3,0	- 1,6	-
Kumulierte Abschreibungen /Wertminderungen zum 31.12.2015 / 01.01.2016	315,4	630,0	369,5	17,2	1.332,1
Währungsänderungen	2,1	2,9	0,6	-	5,6
Zugänge (planmäßige Abschreibungen)	14,0	42,0	25,6	-	81,6
Zugänge (Wertminderungen )	15,4	9,7	2,5	3,6	31,2
Abgänge	- 3,2	- 31,3	- 15,0	-	- 49,5
Zuschreibungen	-	- 0,2	-	-	- 0,2
Umbuchungen	9,6	0,9	2,6	- 13,1	-
Abgänge zu zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten	-	- 17,7	- 2,5	-	- 20,2
Kumulierte Abschreibungen / Wertminderungen zum 31.12.2016	353,3	636,3	383,3	7,7	1.380,6
Nettobuchwerte zum 31.12.2016	267,8	281,7	129,8	110,0	789,3
Nettobuchwerte zum 31.12.2015	281,1	275,2	130,7	84,4	771,4

Die im Geschäftsjahr vorgenommenen Wertminderungen auf Sachanlagen verteilen sich ebenfalls auf verschiedene Global Business Units und Standorte weltweit. Zu den wertgeminderten Vermögenswerten gehören überwiegend Anlagen, die entweder für nicht werthaltig befunden wurden oder nicht mehr in der geplanten Weise genutzt werden können. Darüber hinaus erstrecken sich die Wertminderungen auf Gebäude, die insbesondere am Stammwerk in Hanau zurückgebaut werden müssen. Die betroffenen Vermögenswerte wurden jeweils in voller Höhe wertgemindert, da sie über keine nennenswerten beizulegenden Zeitwerte verfügen und aus der fortgesetzten Nutzung keine wesentlichen Vorteile erzielt werden können. Die Wertminderungen sind in der Gewinn- und Verlustrechnung wie im Vorjahr unter dem Posten Abschreibungen / Wertminderungen ausgewiesen. Die im Vorjahr erfassten Wertminderungen standen im Zusammenhang mit dem globalen Optimierungs- und Investitionsprogramm Heraeus FIT.

Im Rahmen der Sachanlagen sind u. a. Vermögenswerte aus Finanzierungsleasing aktiviert. Diese unterteilen sich wie folgt:

in Mio. €	31.12.2016	31.12.2015
Gebäude	5,6	6,3
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1,1	1,5
Leasingvermögen	6,7	7,8

Die wesentlichen Leasingvereinbarungen betreffen die Anmietung von Verwaltungs-, Produktions- und Lagergebäuden an den Standorten in Polen und Rumänien. Die Verträge haben Grundlaufzeiten von fünf bis zehn Jahren. Neben den marktüblichen Preisanpassungsklauseln sind Verlängerungs- und Kaufoptionen in den Verträgen fixiert.

(18) Beteiligungen at Equity

Gemeinschaftsunternehmen: Shin-Etsu Quartz Products Co. Ltd.

Die Geschäftsaktivitäten der Shin-Etsu Quartz Products Co. Ltd. mit Sitz in Tokio, Japan, umfassen die Herstellung, den Verkauf sowie den Handel mit Quarzglas und zugehörigen Produkten.

Die nachfolgende Tabelle fasst die Finanzinformationen der Shin-Etsu Quartz Products Co. Ltd. zusammen:

in Mio. €	2016	2015
Anteil in %	50	50
Langfristige Vermögenswerte	61,7	57,4
Kurzfristige Vermögenswerte	177,7	145,7
davon Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	78,4	56,4
Langfristige Schulden	12,3	10,8
davon finanzielle Schulden ohne Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Verbindlichkeiten	-	-
Kurzfristige Schulden	45,6	29,1
davon finanzielle Schulden ohne Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Verbindlichkeiten	0,9	0,5
Nettovermögen (100 %)	181,5	163,2
Anteil am Nettovermögen	90,8	81,6
Beteiligungsansatz Gemeinschaftsunternehmen	90,8	81,6
Erhaltene Dividenden	1,8	1,8
Umsatzerlöse	164,4	134,4
Gewinn und Gesamtergebnis	12,4	12,6
Anteil des Konzerns an Gewinn und Gesamtergebnis	6,2	6,3

Assoziiertes Unternehmen: Argor-Heraeus S.A.

Zur Geschäftstätigkeit der Argor-Heraeus S.A. mit Sitz in Mendrisio, Schweiz, gehören die Raffination von Gold, Silber, Platin und Palladium, die Verarbeitung von Edelmetallfabrikaten und -halbfabrikaten sowie der Trading Support für das physische Edelmetallgeschäft.

Die nachfolgende Tabelle fasst die Finanzinformationen der Argor-Heraeus S.A. zusammen:

in Mio. €	2016	2015
Anteil in %	32,72	32,72
Langfristige Vermögenswerte	42,6	40,9
Kurzfristige Vermögenswerte	215,4	193,2
Langfristige Schulden	11,3	11,1
Kurzfristige Schulden	91,2	69,4
Nettovermögen (100 %)	155,5	153,6
Anteil am Nettovermögen	50,9	50,3
Goodwill	14,1	14,0
Beteiligungsansatz assoziiertes Unternehmen	65,0	64,3
Erhaltene Dividenden	3,6	3,6
Umsatzerlöse	75,5	88,1
Jahresüberschuss und Gesamtergebnis	11,5	16,7
Anteil des Konzerns an Gewinn und Gesamtergebnis	3,8	5,5

Die aggregierten Finanzinformationen der einzeln für sich genommenen unwesentlichen Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen, die in den Heraeus Konzernabschluss nach der Equity-Methode einbezogenen wurden, stellen sich wie folgt dar:

in Mio. €	Gemeinschaftsunternehmen, bewertet at Equity	Assoziierte Unternehmen, bewertet at Equity	Gesamte Unternehmen, bewertet at Equity
Werte zum 31.12.2016
Beteiligungsansatz	10,8	17,8	28,6
Anteiliger Gewinn / Verlust (-)	1,2	2,6	3,8
Werte zum 31.12.2015
Beteiligungsansatz	9,9	15,3	25,2
Anteiliger Gewinn / Verlust (-)	0,5	2,0	2,5

(19) Übrige langfristige Vermögenswerte

Die übrigen langfristigen Vermögenswerte bestehen aus folgenden Posten:

in Mio. €	31.12.2016	31.12.2015
Positive Marktwerte Derivate	0,2	0,7
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	1,9	2,2
Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte	1,5	1,2
Übrige langfristige Vermögenswerte	3,6	4,1

(20) Finanzschulden

Die Finanzschulden setzen sich wie folgt zusammen:

	31.12.2016			31.12.2015
in Mio. €	Restlaufzeit bis 1 Jahr	Restlaufzeit über 1 Jahr	Gesamt	Restlaufzeit bis 1 Jahr	Restlaufzeit über 1 Jahr	Gesamt
Anleihe 2010 / 2017	249,9	-	249,9	-	249,5	249,5
Namensschuldverschreibung	-	97,5	97,5	-	97,4	97,4
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	23,2	0,1	23,3	12,5	-	12,5
Finanzschulden	273,1	97,6	370,7	12,5	346,9	359,4

Die Anleihe ist eine im Mai 2010 von der Heraeus Finance GmbH emittierte Unternehmensanleihe mit einer Laufzeit von sieben Jahren über nominal 250,0 Mio. €. Der Ansatz der Anleihe erfolgte zum Ausgabekurs von 99,419 %, das Disagio der Anleihe wird über die Laufzeit der Anleihe nach der Effektivzinsmethode zugeschrieben. Die Anleihe hat einen Kupon von 4,0 % p.a. und ist an der Luxemburger Börse im unregulierten Euro-MTF-Markt notiert. Die Anleihe ist nicht mit Anlegerschutzklauseln (Covenants) ausgestattet.

Die Schuldverschreibungen stellen sich im Einzelnen wie folgt dar:

	31.12.2016			31.12.2015
in Mio. €	Restlaufzeit bis 1 Jahr	Restlaufzeit über 1 Jahr	Gesamt	Restlaufzeit bis 1 Jahr	Restlaufzeit über 1 Jahr	Gesamt
Effektivzinssatz
4,01 % - festverzinslich	-	48,5	48,5	-	48,4	48,4
3,91 % - festverzinslich	-	49,0	49,0	-	49,0	49,0
Namensschuldverschreibungen gesamt	-	97,5	97,5	-	97,4	97,4

Im Oktober 2012 hat die Heraeus Finance GmbH eine Namensschuldverschreibung in Höhe von nominal 50,0 Mio. € mit einer Laufzeit von 20 Jahren begeben. Der Ansatz der Namensschuldverschreibung erfolgte zum Ausgabekurs von 96,452 %, das Disagio wird über die Laufzeit der Namensschuldverschreibung nach der Effektivzinsmethode zugeschrieben.

Im Januar 2013 hat die Heraeus Finance GmbH eine weitere Namensschuldverschreibung in Höhe von nominal 50,0 Mio. € mit einer Laufzeit von 21 Jahren begeben. Der Ansatz der Namensschuldverschreibung erfolgte zum Ausgabekurs von 97,792 %, das Disagio wird über die Laufzeit der Namensschuldverschreibung nach der Effektivzinsmethode zugeschrieben.

(21) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind kurzfristig und stellen sich im Einzelnen wie folgt dar:

in Mio. €	31.12.2016	31.12.2015
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	170,6	158,7
Verbindlichkeiten aus der Annahme gezogener Wechsel	1,7	1,5
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	172,3	160,2

(22) Übrige Verbindlichkeiten

Die übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

in Mio. €	31.12.2016	31.12.2015
Negative Marktwerte Derivate	35,7	27,2
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing	3,5	0,9
Verbindlichkeiten aus Edelmetallswaps	79,9	34,6
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	65,5	39,0
Personalverbindlichkeiten	34,5	32,9
Erhaltene Anzahlungen	8,8	9,1
Sonstige Steuerverbindlichkeiten	33,0	34,9
Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten	36,6	21,8
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten	297,5	200,4

Die übrigen langfristigen Verbindlichkeiten bestehen aus folgenden Posten:

in Mio. €	31.12.2016	31.12.2015
Negative Marktwerte Derivate	4,5	6,0
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing	2,0	5,5
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	3,8	4,0
Personalverbindlichkeiten	2,2	1,8
Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten	3,3	4,5
Übrige langfristige Verbindlichkeiten	15,8	21,8

Unter den kurzfristigen Personalverbindlichkeiten sind u. a. Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit in Höhe von 4,1 Mio. € (Vorjahr: 4,0 Mio. €) enthalten.

Die Überleitung der Summe aus den Mindestleasingzahlungen auf die Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing stellt sich wie folgt dar:

	31.12.2016			31.12.2015
in Mio. €	Künftige Mindestleasing zahlungen	Abzinsung	Leasingverbindlichkeit	Künftige Mindestleasingzahlungen	Abzinsung	Leasingverbindlichkeit
Restlaufzeit bis 1 Jahr	3,6	0,1	3,5	1,1	0,2	0,9
Restlaufzeit 1 bis 5 Jahre	1,9	0,2	1,7	5,1	0,3	4,8
Restlaufzeit über 5 Jahre	0,3	-	0,3	0,7	-	0,7
Gesamt	5,8	0,3	5,5	6,9	0,5	6,4

(23) Übrige Rückstellungen

Die übrigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

	Kurzfristige Rückstellungen		Langfristige Rückstellungen		Summe
in Mio. €	31.12.2016	31.12.2015	31.12.2016	31.12.2015	31.12.2016	31.12.2015
Übrige Rückstellungen
für Personalkosten	64,3	59,0	20,9	18,9	85,2	77,9
für Restrukturierung	29,3	28,8	3,2	-	32,5	28,8
für Gewährleistungen	6,4	6,7	-	-	6,4	6,7
für Rückbau- und Entsorgungskosten	-	-	5,4	3,3	5,4	3,3
für Patent- und Rechtsstreitigkeiten	0,9	2,3	-	-	0,9	2,3
für Sonstiges	54,3	43,5	5,0	7,3	59,3	50,8
Summe	155,2	140,3	34,5	29,5	189,7	169,8

Die kurzfristigen Rückstellungen für Personalkosten in Höhe von 64,3 Mio. € (Vorjahr: 59,0 Mio. €) umfassen Tantiemen und Gratifikationen, erfolgsabhängige Sonderzahlungen, Abfindungen sowie andere Ansprüche der Mitarbeiter. Die Restrukturierungsrückstellungen betreffen im Wesentlichen das Projekt Heraeus FIT.

Die langfristigen Rückstellungen für Personalkosten in Höhe von 20,9 Mio. € (Vorjahr: 18,9 Mio. €) beziehen sich im Wesentlichen auf Jubiläumsgeld. Das Planvermögen zur Absicherung von Ansprüchen aus Altersteilzeitvereinbarungen sowie Verpflichtungen aus Langzeitkonten und Saldozeiten wurden mit den Verpflichtungen für Altersteilzeit und den langfristigen Personalverpflichtungen saldiert.

Die übrigen Rückstellungen entwickelten sich im laufenden Geschäftsjahr wie folgt:

in Mio. €	01.01.2016	Währungsumrechnung	Zuführung	Aufzinsung	Inanspruchnahme	Auflösung
Übrige Rückstellungen
für Personalkosten	77,9	0,3	54,8	0,9	40,7	7,0
für Restrukturierung	28,8	0,1	13,9	-	3,7	6,6
für Gewährleistungen	6,7	-	3,7	-	3,6	0,4
für Rückbau- und Entsorgungskosten	3,3	0,2	2,2	-	0,3	-
für Patent- und Rechtsstreitigkeiten	2,3	-	0,1	-	1,4	0,1
für Sonstiges	50,8	0,2	17,2	-	6,5	2,4
Übrige Rückstellungen	169,8	0,8	91,9	0,9	56,2	16,5

in Mio. €	Sonstiges	31.12.2016
Übrige Rückstellungen
für Personalkosten	- 1,0	85,2
für Restrukturierung	-	32,5
für Gewährleistungen	-	6,4
für Rückbau- und Entsorgungskosten	_-	5,4
für Patent- und Rechtsstreitigkeiten	_-	0,9
für Sonstiges	-	59,3
Übrige Rückstellungen	- 1,0	189,7

(24) Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen

Im Rahmen der betrieblichen Altersversorgung stehen Mitarbeitern der einbezogenen Gesellschaften Ansprüche aus leistungs- sowie beitragsorientierten Versorgungsplänen zu.

Bei den beitragsorientierten Plänen zahlt das Unternehmen aufgrund gesetzlicher oder vertraglicher Verpflichtungen bzw. auf freiwilliger Basis Beiträge an staatliche oder private Rentenversicherungsträger. Mit Zahlung der Beiträge bestehen für das Unternehmen keine weiteren Leistungsverpflichtungen und somit keine finanziellen oder versicherungsmathematischen Risiken.

Leistungsorientierte Versorgungspläne umfassen überwiegend Zusagen auf Alters-, Invaliden-, Witwen- und Waisenrenten. Die Verpflichtungen umfassen sowohl laufende Pensionen als auch Anwartschaften auf zukünftig zu zahlende Pensionen. Die Leistungen des Konzerns hängen in der Regel von der Beschäftigungsdauer sowie dem Entgelt der Mitarbeiter ab und sind in unterschiedlichen Versorgungsordnungen geregelt. Leistungsorientierte Altersversorgungssysteme sind bei Heraeus sowohl rückstellungs- als auch fondsfinanziert.

Im Folgenden werden die Merkmale und Risiken für die wesentlichen leistungsorientierten Versorgungsregelungen beschrieben.

Leistungszusagen liegen überwiegend bei inländischen Gesellschaften vor. Für deren Belegschaft bestehen im Wesentlichen drei verschiedenartige Gesamtversorgungszusagen:

Für Mitarbeiter, die vor dem 1. Januar 1988 eingetreten sind, gilt die Versorgungsordnung vom 24. Oktober 1979. Hierbei handelt es sich um eine arbeitgeberfinanzierte, endgehaltbezogene Versorgungszusage, bei der sich die Versorgungsleistung für jedes anrechnungsfähige Dienstjahr um einen bestimmten Prozentsatz des rentenfähigen Arbeitsverdienstes erhöht.

Die Versorgungsansprüche der nach dem 1. Januar 1988 eingetretenen Mitarbeiter sind in der Versorgungsordnung I 2001 vom 14. Mai 2001 geregelt und stellen eine arbeitgeberfinanzierte, beitragsbasierte Leistungszusage dar. Die im Rahmen dieser Zusage geleisteten Versorgungsbeiträge werden versicherungsmathematisch - unter Zugrundelegung einer altersabhängigen und auf einer definierten Garantieverzinsung basierenden Verrentungstabelle - in "Rentenbausteine" umgerechnet, die dem individuellen Versorgungskonto jedes Begünstigten gutgeschrieben werden. Die Höhe des Versorgungsbeitrags ist abhängig vom versorgungsfähigen Arbeitsverdienst des jeweiligen Mitarbeiters.

Die Versorgungsordnung II 2001, die mit Betriebsvereinbarung vom 14. Mai 2001 eingeführt wurde, ermöglicht den teilnehmenden Mitarbeitern, durch freiwillige Entgeltumwandlungen zusätzliche Versorgungsleistungen nach einem beitragsorientierten Leistungsplan zu erwerben. Für die umgewandelten Entgeltbestandteile erfolgt ebenfalls eine Umrechnung in Rentenbausteine. Die Pensionszusagen nach den Versorgungsordnungen aus dem Jahr 2001 sind jeweils durch Anlagen in Wertpapierfonds rückgedeckt.

Der Heraeus Pensionstreuhand e.V. verwaltet diese Wertpapierfonds auf der Grundlage von Treuhandvereinbarungen (Contractual Trust Arrangements - CTA), welche mit den jeweiligen inländischen Konzerngesellschaften abgeschlossen wurden.

Sowohl die Versorgungsordnung I als auch die Versorgungsordnung II wurden seit ihrer Einführung weiterentwickelt und an geänderte wirtschaftliche Rahmenbedingungen angepasst. Die mit Wirkung zum 1. Januar 2010 durchgeführte Neuordnung dieser Versorgungswerke bezog sich insbesondere auf die Verwendung des tariflichen Demografiebeitrags für die Altersversorgung sowie auf die Anpassung des Garantiezinses für die Versorgungsbeiträge.

Daneben werden an Mitglieder der Geschäftsführung und an Führungskräfte Einzelzusagen erteilt. Bei den derzeit bestehenden Einzelzusagen handelt es sich überwiegend um arbeitgeberfinanzierte, endgehaltbezogene Versorgungszusagen.

Die bei den inländischen Konzerngesellschaften bestehenden Leistungszusagen unterliegen keinen gesetzlichen Mindestfinanzierungsverpflichtungen.

Für die Mitarbeiter im Ausland bestehen bei einigen Gesellschaften ebenfalls - teils sehr unterschiedlich geregelte -Ansprüche auf Altersversorgung, und bei einer in den USA ansässigen Gesellschaft auch auf medizinische Versorgung. Die Höhe dieser Ansprüche ist im Wesentlichen von der Betriebszugehörigkeit sowie von dem bezogenen Gehalt abhängig. Die Leistungszusagen im Ausland werden überwiegend über externe Fonds finanziert.

Im Zusammenhang mit den leistungsorientierten Versorgungsplänen ist der Konzern verschiedenen Risiken ausgesetzt. Neben allgemeinen versicherungsmathematischen Risiken wie dem Langlebigkeitsrisiko und dem Zinssatzänderungsrisiko ist der Konzern dem Währungsrisiko sowie - bei fondsgedeckten Pensionsplänen -dem Kapitalmarkt- bzw. Anlagerisiko ausgesetzt.

Der Berechnung der Pensionsverpflichtungen wurden insbesondere die in der nachfolgenden Tabelle aufgeführten versicherungsmathematischen Annahmen zugrunde gelegt. Bei den für das Ausland angegebenen Werten für den Rechnungszinssatz und die Einkommensentwicklung handelt es sich um Durchschnittswerte, die mit dem Barwert der jeweiligen Leistungsverpflichtungen gewichtet wurden.

	Inland		Ausland
in %	2016	2015	2016	2015
Rechnungszinssatz	1,75	2,25	1,85	2,53
Einkommensentwicklung (jährlich)	3,00	3,00	2,24	2,72
Rentenanpassung (jährlich)	1,0 - 1,5	1,0 - 1,5	0,0 - 3,4	0,0 - 3,3
Künftige Kostensteigerung für medizinische Versorgung	-	-	5,0 - 8,0	6,0 - 8,5

Die Pensionsverpflichtungen für die inländischen Gesellschaften basieren generell auf den biometrischen Rechnungsgrundlagen der "Richttafeln 2005 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck. Bei den ausländischen Gesellschaften wurden landesspezifische biometrische Rechnungsgrundlagen zur Ermittlung der Verpflichtungen herangezogen.

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen umfassen die Pensionsverpflichtungen der inländischen und ausländischen Gesellschaften sowie die Verpflichtungen einer Tochtergesellschaft in den USA für die Gesundheitsversorgung von Pensionären. Für diese Rückstellung wurde ein Rechnungszinssatz von 4,05 % (Vorjahr: 4,29 %) zugrunde gelegt. Die künftige Kostensteigerung für die medizinische Versorgung wurde mit 8,0 % (Vorjahr: 8,5 %) jährlich für das kommende Geschäftsjahr und für spätere Geschäftsjahre mit stetig bis auf 5,0 % (Vorjahr: 6,0 %) sinkenden Anstiegsraten berücksichtigt.

Der in der Bilanz ausgewiesene Wert der "Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen" setzt sich wie folgt aus Versorgungsverpflichtungen der inländischen und ausländischen Gesellschaften zusammen:

in Mio. €	2016	2015
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen der inländischen Gesellschaften zum 31.12.	459,3	406,8
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen der ausländischen Gesellschaften zum 31.12.	64,1	51,2
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen zum 31.12.	523,4	458,0

Bei den als Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen ausgewiesenen Beträgen handelt es sich um die Nettoschuld, die sich ergibt, wenn von dem Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung das mit seinem beizulegenden Zeitwert bewertete Planvermögen abgezogen wird.

Der Anwartschaftsbarwert, aufgegliedert nach Art der Rückdeckung, sowie der Finanzierungsstatus sind der nachstehenden Übersicht zu entnehmen:

in Mio. €	2016	2015
Anwartschaftsbarwert, über Fonds finanziert	232,1	192,4
Anwartschaftsbarwert, nicht über Fonds finanziert	334,0	311,7
Anwartschaftsbarwert der inländischen Gesellschaften zum 31.12.	566,1	504,1
Zeitwert des Fondsvermögens zum 31.12.	- 106,8	- 97,3
Finanzierungsstatus / Rückstellungen der inländischen Gesellschaften zum 31.12.	459,3	406,8
Anwartschaftsbarwert, über Fonds finanziert	110,2	90,5
Anwartschaftsbarwert, nicht über Fonds finanziert	31,1	28,6
Anwartschaftsbarwert der ausländischen Gesellschaften zum 31.12.	141,3	119,1
Zeitwert des Fondsvermögens zum 31.12.	- 77,2	- 67,9
Finanzierungsstatus / Rückstellungen der ausländischen Gesellschaften zum 31.12.	64,1	51,2
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (Nettoschuld) zum 31.12.	523,4	458,0

Der Anwartschaftsbarwert der leistungsorientierten Versorgungsverpflichtungen der inländischen Konzerngesellschaften entwickelte sich im laufenden Geschäftsjahr wie folgt:

in Mio. €	2016	2015
Anwartschaftsbarwert der inländischen Gesellschaften zum 01.01.	504,1	495,9
Laufender Dienstzeitaufwand	10,7	9,9
Versicherungsmathematische Gewinne (-) / Verluste	56,9	- 5,0
Zinsaufwand	11,2	11,0
Einzahlungen von Mitarbeitern	5,8	5,7
Auszahlungen für Pensionen	- 13,8	- 13,4
Umgliederung in Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten	- 7,5	-
Sonstige Veränderungen	- 1,3	-
Anwartschaftsbarwert der inländischen Gesellschaften zum 31.12.	566,1	504,1

Der Barwert der leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen verteilt sich bei den inländischen Gesellschaften wie folgt auf die einzelnen Gruppen von Versorgungsberechtigten:

―	aktive Anwärter: 320,5 Mio. € (Vorjahr: 290,9 Mio. €)
―	ausgeschiedene Anwärter: 64,9 Mio. € (Vorjahr: 48,7 Mio. €)
―	Pensionäre und Hinterbliebene: 180,7 Mio. € (Vorjahr: 164,5 Mio. €)

Sämtliche in der Bilanz ausgewiesenen Verpflichtungen sind bereits unverfallbar.

Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit dieser Verpflichtungen beläuft sich zum 31. Dezember 2016 auf 20,6 Jahre (Vorjahr: 18,7 Jahre).

Für das folgende Geschäftsjahr 2017 werden Auszahlungen für Pensionen in Höhe von 12,7 Mio. € erwartet.

Die in der Entwicklung des Anwartschaftsbarwerts der inländischen Gesellschaften im Geschäftsjahr 2016 ausgewiesenen versicherungsmathematischen Verluste in Höhe von 56,9 Mio. € (Vorjahr: Gewinne in Höhe von 5,0 Mio. €) setzen sich zusammen aus Verlusten in Höhe von 54,6 Mio. € (Vorjahr: Gewinne in Höhe von 3,3 Mio. €), welche auf die Änderungen finanzieller Annahmen zurückzuführen sind, und aus Verlusten in Höhe von 2,3 Mio. € (Vorjahr: Gewinne in Höhe von 1,7 Mio. €), die aus erfahrungsbedingten Berichtigungen resultieren.

Eine Erhöhung bzw. Senkung der wesentlichen versicherungsmathematischen Annahmen um einen halben Prozentpunkt hätte auf den Barwert der inländischen Pensionsverpflichtungen zum Stichtag folgende Auswirkungen:

Veränderung Anwartschaftsbarwert Inland

in Mio. €	2016	2015
Rechnungszinssatz
+ 0,5 %-Punkte	- 54,2	- 44,5
- 0,5 %-Punkte	62,8	53,5
Jährliche Einkommensentwicklung
+ 0,5 %-Punkte	3,1	3,3
- 0,5 %-Punkte	- 3,6	- 3,1

Ausgehend von den ursprünglichen versicherungsmathematischen Bewertungen wurde eine Sensitivitätsanalyse der als wesentlich eingestuften Parameter isoliert vorgenommen, um die Auswirkungen auf den zum jeweiligen Bilanzstichtag berechneten Barwert der Pensionsverpflichtungen separat aufzuzeigen. Mögliche Korrelationen zwischen den einzelnen Annahmen werden hierbei nicht betrachtet. Die Berechnungen wurden mit den geänderten Parametern neu durchgeführt und basieren nicht auf Schätzungen. Sie spiegeln somit die vollständigen Effekte der isolierten Änderungen wider.

Bei den ausländischen Konzerngesellschaften stellt sich die Entwicklung des Anwartschaftsbarwerts der Leistungsverpflichtungen im abgelaufenen Geschäftsjahr wie folgt dar:

in Mio. €	2016	2015
Anwartschaftsbarwert der ausländischen Gesellschaften zum 01.01.	119,1	110,7
Währungsänderungen	- 4,1	5,4
Laufender Dienstzeitaufwand	3,6	3,4
Versicherungsmathematische Verluste	22,9	0,9
Zinsaufwand	2,8	3,1
Einzahlungen von Mitarbeitern	0,4	0,5
Auszahlungen für Pensionen	- 4,6	- 4,7
Sonstige Veränderungen	1,2	- 0,2
Anwartschaftsbarwert der ausländischen Gesellschaften zum 31.12.	141,3	119,1

In den Anwartschaftsbarwerten der ausländischen Leistungsverpflichtungen sind die Verpflichtungen einer Tochtergesellschaft in den USA für die Gesundheitsversorgung von Pensionären in Höhe von 4,5 Mio. € (Vorjahr: 4,3 Mio. €) enthalten. Eine um einen Prozentpunkt höhere Kostensteigerung für die medizinische Versorgung würde zu einem Anstieg des Barwerts der Verpflichtungen auf 5,2 Mio. € (Vorjahr: 5,2 Mio. €) führen, während ein um einen Prozentpunkt geringerer Kostenanstieg einen Rückgang des Barwerts der Leistungsverpflichtungen auf 3,8 Mio. € (Vorjahr: 3,7 Mio. €) zur Folge hätte.

Die übrigen ausländischen Leistungsverpflichtungen bestehen fast ausschließlich gegenüber aktiven Anwärtern. Sämtliche in der Bilanz ausgewiesenen Verpflichtungen der ausländischen Gesellschaften sind unverfallbar.

Für das Geschäftsjahr 2017 wird erwartet, dass aus den ausländischen Versorgungsanwartschaften Versorgungsleistungen in Höhe von 6,4 Mio. € gezahlt werden.

Der Zeitwert des Fondsvermögens hat sich im Laufe des Berichtsjahres für die in- und ausländischen Gesellschaften wie nachfolgend dargestellt verändert:

in Mio. €	2016	2015
Zeitwert des Fondsvermögens der inländischen Gesellschaften zum 01.01.	97,3	86,9
Zinserträge	2,2	2,0
Versicherungsmathematische Gewinne	2,2	0,4
Eingezahlte Beträge - Arbeitgeber	9,2	9,2
Umgliederung in Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten	- 2,2	-
Auszahlungen für Pensionen	- 1,9	- 1,2
Zeitwert des Fondsvermögens der inländischen Gesellschaften zum 31.12.	106,8	97,3
Zeitwert des Fondsvermögens der ausländischen Gesellschaften zum 01.01.	67,9	54,5
Währungsänderungen	- 4,3	3,0
Zinserträge	1,7	1,6
Versicherungsmathematische Gewinne	11,4	5,2
Eingezahlte Beträge - Arbeitgeber	3,4	6,5
Eingezahlte Beträge - Arbeitnehmer	0,4	0,5
Auszahlungen für Pensionen	- 3,3	- 3,4
Zeitwert des Fondsvermögens der ausländischen Gesellschaften zum 31.12.	77,2	67,9
Zeitwert des Fondsvermögens zum 31.12.	184,0	165,2

Heraeus erwartet, dass im kommenden Jahr die Einzahlungen des Arbeitgebers in das Fondsvermögen rund 8,7 Mio. € (Berichtsjahr: 9,2 Mio. €) bei den inländischen Gesellschaften und rund 3,4 Mio. € (Berichtsjahr: 3,4 Mio. €) bei den ausländischen Gesellschaften betragen werden.

Bei den in der Entwicklung des Fondsvermögens ausgewiesenen versicherungsmathematischen Gewinnen handelt es sich um erfahrungsbedingte Berichtigungen aufgrund der Abweichung der tatsächlichen Rendite von dem auf Basis des Rechnungszinses ermittelten Zinsertrag.

Das Fondsvermögen in Bezug auf die inländischen und ausländischen Gesellschaften umfasst dabei folgende Finanzinstrumente und sonstige Vermögenswerte:

in Mio. €	2016	2015
Schuldinstrumente (Rentenfonds)	72,2	66,3
Eigenkapitalinstrumente (Aktienfonds)	34,6	25,0
Sonstige Vermögenswerte (Kreditfonds)	-	6,0
Zeitwert des Fondsvermögens der inländischen Gesellschaften zum 31.12.	106,8	97,3
Schuldinstrumente	11,9	14,7
Eigenkapitalinstrumente	21,8	23,7
Geldmarktnahe Papiere und Bankguthaben	5,0	3,7
Immobilien	2,3	2,5
Ansprüche gegenüber Versicherungen	25,7	17,1
Sonstige Vermögenswerte	10,5	6,2
Zeitwert des Fondsvermögens der ausländischen Gesellschaften zum 31.12.	77,2	67,9
Zeitwert des Fondsvermögens zum 31.12.	184,0	165,2

Seit dem Jahr 2014 werden die für die Erfüllung der inländischen Pensionsverpflichtungen vorgesehenen Mittel in mehreren Publikumsfonds verwaltet. Die Verwaltung dieser Fonds erfolgt durch den Heraeus Pensionstreuhand e.V. als Treuhänder. Im Rahmen der Asset-Management-Strategie ist eine strategische Asset-Allokation festgelegt worden Darüber hinaus wurden Minimum- und Maximumquoten für die jeweiligen Asset-Klassen definiert, welche nicht über- oder unterschritten werden sollen. Die vorgegebene Aufteilung des Vermögens auf verschiedene Anlageklassen richtet sich an der Laufzeit der Verbindlichkeiten aus, und es wurde mithilfe von Stresstestszenarien das vertretbare Risiko festgelegt. Mithilfe dieser Strategie soll langfristig bei nahezu konstantem Risiko eine attraktive Rendite erwirtschaftet werden. Damit das Risiko konstant gehalten werden kann, wird eine regelmäßige Nachjustierung des Portfolios durchgeführt.

Die Kosten für die Verwaltung der Publikumsfonds werden von den Fonds selbst getragen.

Das Fondsvermögen umfasst weder eigene Finanzinstrumente noch selbst genutzte Immobilien oder andere vom Unternehmen genutzte Vermögenswerte.

Die Zusammensetzung des in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Netto-Pensionsaufwands ist aus der nachfolgenden Aufstellung zu ersehen:

in Mio. €	2016	2015
Laufender Dienstzeitaufwand	10,7	9,9
Zinsaufwand auf die Verpflichtungen	11,2	11,0
Erwartete Erträge aus Fondsvermögen	- 2,2	- 2,0
Aufwand der inländischen Gesellschaften	19,7	18,9
Laufender Dienstzeitaufwand	3,6	3,4
Zinsaufwand auf die Verpflichtungen	2,8	3,1
Erwartete Erträge aus Fondsvermögen	- 1,7	- 1,6
Aufwand der ausländischen Gesellschaften	4,7	4,9
Aufwand gesamt	24,4	23,8

Vom gesamten Aufwand für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sind 14,3 Mio. € (Vorjahr: 13,3 Mio. €) im Personalaufwand erfasst. Der Zinsaufwand aus der Aufzinsung der Pensionsverpflichtungen in Höhe von 14,0 Mio. € (Vorjahr: 14,1 Mio. €) sowie die Zinserträge aus dem Fondsvermögen in Höhe von 3,9 Mio. € (Vorjahr: 3,6 Mio. €) sind dagegen saldiert in der Position "Finanzergebnis" ausgewiesen. Die tatsächlichen Erträge aus dem Planvermögen betrugen im Berichtsjahr 9,3 Mio. € (Vorjahr: 9,2 Mio. €).

Neben den leistungsorientierten Versorgungssystemen existieren auch beitragsorientierte Zusagen. Die entsprechenden Aufwendungen in Höhe von 8,5 Mio. € (Vorjahr: 7,9 Mio. €) werden im Personalaufwand erfasst und betreffen im Wesentlichen ausländische Gesellschaften. Ferner wurden an die gesetzliche Rentenversicherung in Deutschland Arbeitgeberbeiträge in Höhe von 24,5 Mio. € (Vorjahr: 24,0 Mio. €) abgeführt.

(25) Den Gesellschaftern der Heraeus Holding GmbH zustehendes Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital ist der Betrag, auf den die Haftung der Gesellschafter der Heraeus Holding GmbH für Verbindlichkeiten der Gesellschaft gegenüber Gläubigern beschränkt ist.

Die Gewinnrücklagen beinhalten die erzielten und nicht ausgeschütteten Gewinne der Heraeus Holding GmbH und der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften. Darüber hinaus enthält die Position die Ergebnisse aus der at-Equity-Bewertung von Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen, die ergebniswirksamen Konsolidierungsmaßnahmen sowie die Auswirkungen der Verrechnung versicherungsmathematischer Gewinne und Verluste aus Pensionsrückstellungen unter Berücksichtigung latenter Steuern mit dem Eigenkapital.

Die sonstigen Rücklagen umfassen den Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung, Effekte aus der Marktbewertung von Available-for-Sale-Wertpapieren sowie Effekte aus der Bewertung von Sicherungsbeziehungen unter Berücksichtigung zu erfassender latenter Steuern. Die in der Cashflow-Hedge-Rücklage erfassten Gewinne und Verluste werden bei ergebniswirksamer Erfassung des Grundgeschäfts in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. Gleiches gilt für die Effekte aus der Marktbewertung von Available-for-Sale-Wertpapieren, sofern diese realisiert sind oder ein objektiver Hinweis auf eine Wertminderung vorliegt.

Für das Geschäftsjahr 2016 wird von der Geschäftsführung der Heraeus Holding GmbH eine Dividende in Höhe von 34,7 Mio. € (Vorjahr: 10,5 Mio. €) vorgeschlagen.

(26) Nicht beherrschende Anteile

Unter den nicht beherrschenden Anteilen werden die Anteile von konzernfremden Gesellschaftern am Eigenkapital konsolidierter Gesellschaften ausgewiesen.

Die Gewinne dieser Gesellschafter belaufen sich 2016 auf 6,1 Mio. € (Vorjahr: 5,7 Mio. €). Wie im Vorjahr entfielen keine Verluste auf die nicht beherrschenden Anteile.

(27) Angaben zum Kapitalmanagement

Die Ziele des Kapitalmanagements leiten sich aus der Heraeus Konzern-Finanzrichtlinie ab.

Hierzu gehören die Sicherung und Steuerung der jederzeitigen Liquidität, die Gewährleistung des jederzeitigen Zugangs zum Geld-, Kredit- und Kapitalmarkt sowie eine hohe Eigenkapitalausstattung.

Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele sind die Optimierung der Kapitalstruktur, die Veränderung der Ausschüttung und die Reduzierung von Schulden über die letzten Jahre hinweg.

Heraeus nutzt neben einer hohen Eigenkapitalquote die Finanzierungsmöglichkeiten des Geld- und Kapitalmarkts in Form von Anleiheemissionen, die durch vertraglich vereinbarte längerfristige Kreditfazilitäten mit Banken erstklassigen Ratings aus unterschiedlichen Sektoren unterstützt werden.

Im Bereich Trading wird zur Finanzierung der für die Produktion notwendigen Edelmetalle u. a. das branchenübliche Instrument der Edelmetallleihe eingesetzt. Edelmetallleihen werden im Heraeus Konzern im Allgemeinen mit einer Laufzeit von bis zu zwölf Monaten abgeschlossen.

Die Steuerung der finanzwirtschaftlichen Risiken orientiert sich an den festgelegten Kennzahlen:

―	Zinsdeckungsfaktor,
―	operative Schuldendeckung und
―	Eigenkapitalquote.

Aufgrund der internationalen Ausrichtung der Geschäfte sind je nach Region unterschiedliche rechtliche und regulatorische Vorschriften zu beachten. Stand und Weiterentwicklung dieser Vorschriften werden lokal und zentral verfolgt und Veränderungen im Rahmen des Kapitalmanagements berücksichtigt.

in Mio. €	31.12.2016	31.12.2015	Veränderung in %
Eigenkapital	2.996,3	2.895,1	3,5
In % vom Gesamtkapital	89,0	89,0	-
Kurzfristige Finanzschulden	273,1	12,5	-
Langfristige Finanzschulden	97,6	346,9	-
Finanzschulden	370,7	359,4	3,1
In % vom Gesamtkapital	11,0	11,0	-
Gesamtkapital (Eigenkapital plus Finanzschulden)	3.367,0	3.254,5	3,5

Zur Beurteilung des Finanzprofils tragen die Kreditratings bei, die durch die beiden Ratingagenturen Moody's Investor Service und Standard & Poor's erstellt werden. Ein Kreditrating beurteilt und klassifiziert die Bonität eines Emittenten, mit bestimmten Finanztiteln verbundene fällige Zahlungsverpflichtungen vollständig und rechtzeitig erfüllen zu können. Ein Rating wird nach Kriterien wie Kapitalstruktur, Profitabilität, Cashflow-Generierung, Diversifizierung und Wettbewerbsposition erstellt.

Die folgende Tabelle zeigt die derzeitige Bewertung der Kreditqualität durch die beiden Agenturen:

	Moody's Investor Service	Standard & Poor's
Langfristige Finanzschulden	Baa1	BBB+
Kurzfristige Finanzschulden	-	A-2

Das Rating "Baa1" von Moody's liegt im oberen Bereich der Kategorie "B" und damit nur eine Stufe unter der Kategorie "A". Der Ratingausblick von Moody's bezeichnet eine Einschätzung hinsichtlich der wahrscheinlichen mittelfristigen Entwicklung des Kreditratings eines Emittenten. Im Rahmen der Kategorien "positiv", "stabil" und "negativ" hat Moody's den Ausblick für Heraeus als "stabil" bewertet. Für die kurzfristige Kreditqualität wurde von Moody's keine Bewertung angefordert.

Basierend auf der auch in Zukunft erwarteten finanziellen Stärke sowie einer weiterhin soliden Geschäftsentwicklung, bewertet Standard & Poor's die langfristige Kreditqualität von Heraeus mit einem Rating von "BBB+". Diese Klassifikation entspricht dort der höchsten Kreditqualität innerhalb der Kategorie "B". Der Ratingausblick bezeichnet auch bei Standard & Poor's die Einschätzung der wahrscheinlichen mittelfristigen Entwicklung des Emittenten. Der Ausblick wurde von Standard & Poor's als "stabil" bewertet.

Die kurzfristige Kreditqualität von Heraeus bewertet Standard & Poor's mit "A-2". Dies ist die dritthöchste Bewertung innerhalb der Standard & Poor's Methodik.

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

(28) Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse entfallen wie folgt auf die einzelnen Aktivitätsfelder:

in Mio. €	2016	2015
Gesundheit	399,7	356,7
Elektronik	630,4	592,1
Industrieanwendungen	564,8	579,0
Umwelt	309,4	285,6
Corporate	100,5	115,7
Umsatz ohne Edelmetalle	2.004,8	1.929,1
Umsatz Edelmetalle	19.510,8	11.000,7
Umsatzerlöse	21.515,6	12.929,8

Die Umsatzerlöse in den Regionen betragen:

in Mio. €	2016	2015
Deutschland	227,6	230,8
Übriges Europa	344,8	342,6
Amerika	527,4	494,0
Asien	857,9	816,9
Übrige	47,1	44,8
Umsatz ohne Edelmetalle	2.004,8	1.929,1
Umsatz Edelmetalle	19.510,8	11.000,7
Umsatzerlöse	21.515,6	12.929,8

(29) Personalaufwand

Im Personalaufwand sind folgende Aufwandsarten enthalten:

in Mio. €	2016	2015
Entgelt	- 635,3	- 645,4
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung	- 89,9	- 87,2
Aufwendungen für Altersversorgung	- 22,8	- 21,5
Personalaufwand	- 748,0	- 754,1

Die durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter teilt sich wie folgt auf:

Aktivitätsfeld	2016	2015
Gesundheit	1.714	1.641
Elektronik	2.933	3.077
Industrieanwendungen	4.167	4.383
Umwelt	1.725	1.810
Corporate	1.885	1.631
Gesamt	12.424	12.542

Die Bezüge der aktiven Mitglieder der Geschäftsführung für 2016 betrugen 3,8 Mio. € (Vorjahr: 3,1 Mio. €), davon sind 2,1 Mio. € (Vorjahr: 1,5 Mio. €) erfolgsabhängig. Es handelt sich um kurzfristig fällige Leistungen. Darüber hinaus betrugen in 2016 die Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses für die Geschäftsführung 0,4 Mio. € (Vorjahr: 0,4 Mio. €).

Die Vergütungen an Mitglieder des Aufsichtsrats beliefen sich für 2016 auf 0,8 Mio. € (Vorjahr: 0,7 Mio. €). Die Gesamtbezüge des Gesellschafterausschusses betrugen 0,1 Mio. € (Vorjahr: 0,1 Mio. €).

Ehemalige Mitglieder der Geschäftsführung bzw. ihre Hinterbliebenen erhielten im Geschäftsjahr 2016 Bezüge in Höhe von 1,1 Mio. € (Vorjahr: 1,0 Mio. €). Für diesen Personenkreis sind zum Bilanzstichtag Rückstellungen für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen in Höhe von 14,4 Mio. € (Vorjahr: 17,7 Mio. €) gebildet worden.

(30) Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten im Wesentlichen Erträge aus Dienstleistungen außerhalb des Kerngeschäfts sowie Auflösungen aus Rückstellungen und Wertberichtigungen. Darüber hinaus umfassen sie Devisenkurserträge in Höhe von 2,5 Mio. € (Vorjahr: 31,6 Mio. €).

(31) Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten im Wesentlichen Aufwendungen aus externen Dienstleistungen, Instandhaltungen, operativen Leasingverhältnissen, Werbung und Repräsentationskosten sowie Ausgangsfrachten. Die Aufwendungen aus operativen Leasingverhältnissen betragen 32,9 Mio. € (Vorjahr: 25,6 Mio. €). Wesentliche Ursache für den Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind höhere Aufwendungen aus externen Dienstleistungen.

(32) Ergebnis aus der at-Equity-Bewertung

Das Ergebnis aus der at-Equity-Bewertung beträgt 13,8 Mio. € (Vorjahr: 14,3 Mio. €) und betrifft die anteiligen Jahresergebnisse der Gemeinschaftsunternehmen (7,4 Mio. €; Vorjahr: 6,8 Mio. €) und der assoziierten Unternehmen (6,4 Mio. €; Vorjahr: 7,5 Mio. €).

(33) Finanzergebnis

Das Finanzergebnis umfasst folgende Erträge und Aufwendungen:

in Mio. €	2016	2015
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	11,3	12,6
Gewinne aus dem Abgang von Wertpapieren	0,9	0,4
Finanzierungserträge	12,2	13,0
Zinsen und ähnliche Aufwendungen	- 26,3	- 29,3
Verluste aus der Bewertung von derivativen Finanzinstrumenten und Darlehen	- 6,4	- 9,1
Nettozinsaufwand Pensionsrückstellungen	- 10,1	- 10,5
Finanzierungsaufwendungen	- 42,8	- 48,9
Finanzergebnis	- 30,6	- 35,9

(34) Ertragsteuern

Die Ertragsteuern gliedern sich wie folgt:

in Mio. €	2016	2015
Laufende Steuern Deutschland	- 44,0	- 33,3
Laufende Steuern Ausland	- 40,3	- 40,4
Laufende Steuern	- 84,3	- 73,7
davon periodenfremd	- 2,0	- 11,1
Latente Steuern	23,8	54,4
Ertragsteuern	- 60,5	- 19,3

Die latenten Steuern werden auf Basis der lokalen Steuersätze der jeweiligen Gesellschaften im In- und Ausland ermittelt, die nach aktueller Rechtslage in den einzelnen Ländern gelten.

Für die Ermittlung der latenten sowie der laufenden Steuern im Inland beträgt der Steuersatz für Körperschaftsteuer einschließlich Solidaritätszuschlag 15,8 % (Vorjahr: 15,8 %) und für Gewerbesteuer in Abhängigkeit vom lokalen Hebesatz zwischen 11,2 % und 18,2 % (Vorjahr: 11,2 % bis 18,2 %). Für die deutschen Konzerngesellschaften finden demnach Steuersätze zwischen 27,0 % und 34,0 % Anwendung (Vorjahr: 27,0 % bis 34,0 %).

Im Ausland variieren die Steuersätze zwischen 4,0 % und 39,9 % (Vorjahr: 4,0 % bis 38,5 %).

Die Überleitung vom erwarteten zum ausgewiesenen Ertragsteueraufwand stellt sich wie folgt dar:

in Mio. €	2016	2015
Ergebnis vor Ertragsteuern	204,4	60,3
Erwarteter Ertragsteueraufwand (Steuersatz Standort Hanau: 30,8 %; Vorjahr: 30,8 %)	- 63,0	- 18,6
Abweichungen:
Differenz lokaler Steuersatz zum Gruppensteuersatz	14,0	- 3,7
Steuersatzänderung	- 0,5	0,4
Wertberichtigungen / Wertaufholungen	- 4,5	1,2
Steuerfreie Einnahmen	7,4	2,4
Steuerlich nicht abzugsfähige Betriebsausgaben	- 8,0	- 4,4
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag für Vorjahre	- 5,9	3,2
Sonstige	-	0,2
Ausgewiesener Ertragsteueraufwand	- 60,5	- 19,3
Effektiver Steuersatz in %	29,6	32,0

Auf Ansatz- und Bewertungsunterschiede bei den einzelnen Bilanzpositionen sowie auf steuerliche Verlustvorträge entfallen die folgenden latenten Steueransprüche und latenten Steuerschulden:

	Latente Steueransprüche		Latente Steuerschulden
in Mio. €	31.12.2016	31.12.2015	31.12.2016	31.12.2015
Sonstiges Vermögen	65,9	36,0	45,9	33,5
Vorräte	21,8	20,2	12,0	17,3
Immaterielle Vermögenswerte	48,9	37,0	9,5	11,5
Sachanlagen	15,4	9,4	56,2	54,8
Finanzanlagen	4,3	11,1	16,1	5,3
Verbindlichkeiten	54,9	30,2	59,3	29,7
Übrige Rückstellungen	30,4	25,5	6,2	3,4
Pensionsrückstellungen	113,9	95,0	11,7	11,0
Steuerliche Verlustvorträge	26,6	28,6	-	-
Bilanzansatz vor Saldierung	382,1	293,0	216,9	166,5
Saldierung	- 97,9	- 81,4	- 97,9	- 81,4
Bilanzansatz	284,2	211,6	119,0	85,1

Die steuerlichen Verlustvorträge zum 31. Dezember 2016 betrugen 238,5 Mio. € (Vorjahr: 198,7 Mio. €). Davon wurden auf 181,9 Mio. € (Vorjahr: 181,5 Mio. €) latente Steueransprüche gebildet. In Höhe von 24,9 Mio. € (Vorjahr: 15,1 Mio. €) ist die Nutzung der Verlustvorträge zeitlich begrenzt möglich, davon in Höhe von 0,0 Mio. € (Vorjahr: 1,0 Mio. €) in den nächsten drei Jahren. Bei Verlustvorträgen in Höhe von 213,6 Mio. € (Vorjahr: 183,6 Mio. €) ist gesetzlich kein Verfall vorgesehen. Bei steuerlichen Verlustvorträgen in Höhe von 56,6 Mio. € (Vorjahr: 17,2 Mio. €) wird mit einer zukünftigen Nutzung nicht gerechnet.

Aufgrund der Ergebnisprognose bei Konzerngesellschaften, die im abgelaufenen Geschäftsjahr oder in Vorjahren Verluste erlitten haben, sind latente Steueransprüche auf Verlustvorträge in Höhe von 26,6 Mio. € (Vorjahr: 28,8 Mio. €) aktiviert und latente Steueransprüche in Höhe von 10,4 Mio. € (Vorjahr: 3,9 Mio. €) wertberichtigt worden. Wertaufholungen wurden in Höhe von 0,0 Mio. € (Vorjahr: 1,2 Mio. €) vorgenommen. Die Nutzung bisher nicht berücksichtigter Verluste hat den Steueraufwand um 0,9 Mio. € (Vorjahr: 1,7 Mio. €) gemindert.

Für temporäre Unterschiede auf Anteile an Tochtergesellschaften wurden insoweit latente Steuerschulden gebildet, als eine Umkehrung dieser Unterschiede absehbar ist.

Latente Steueransprüche und -schulden gegenüber der gleichen Steuerbehörde werden saldiert, sofern ein einklagbares Recht zur Aufrechnung besteht.

Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung

In der Kapitalflussrechnung werden die Zahlungsströme getrennt nach Mittelzu- und -abflüssen aus betrieblicher Geschäftstätigkeit, Investitions- sowie Finanzierungstätigkeit dargestellt. Die Veränderungen der Bilanzpositionen, die für die Entwicklung der Kapitalflussrechnung herangezogen werden, werden um nicht zahlungswirksame Effekte aus der Währungsumrechnung und Konsolidierungskreisänderungen angepasst. Aus diesem Grunde sind die Veränderungen der betreffenden Bilanzpositionen mit den entsprechenden Werten aus der Konzernbilanz nicht unmittelbar abstimmbar.

(35) Mittelzufluss aus betrieblicher Geschäftstätigkeit

Ausgehend vom Jahresüberschuss, wird der Mittelzufluss aus betrieblicher Geschäftstätigkeit indirekt abgeleitet und folglich um die nicht zahlungswirksamen Aufwendungen und Erträge bereinigt.

Die Auszahlungen für Ertragsteuern im Geschäftsjahr betragen 30,2 Mio. € (Vorjahr: 104,2 Mio. €). Die Position "Veränderung übriges Nettovermögen" setzt sich wie folgt zusammen:

in Mio. €	2016	2015
Veränderung der übrigen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten	35,1	- 53,0
Latente Steuern	- 23,8	- 54,5
Veränderung übriges Nettovermögen	11,3	- 107,5

Die sonstigen nicht zahlungswirksamen Vorgänge und sonstigen nicht operativen Aufwendungen enthalten im Wesentlichen Wertberichtigungen auf Vorräte und Forderungen, Nettopensionsaufwendungen, Ergebnisse aus der at-Equity-Bewertung von Beteiligungen sowie Marktwertänderungen von Derivaten.

(36) Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit

Für Unternehmenserwerbe wurden keine (Vorjahr: 44,9 Mio. €, davon zum Bilanzstichtag 1,8 Mio. € noch nicht zahlungswirksam) liquiden Mittel verwendet.

Der Mittelzufluss aus dem Verkauf von Wertpapieren in Höhe von 14,9 Mio. € (Vorjahr: 19,5 Mio. €) und der Mittelabfluss aus dem Erwerb von Wertpapieren in Höhe von 16,5 Mio. € (Vorjahr: 20,3 Mio. €) resultiert im Wesentlichen aus der Umschichtung von flüssigen Mitteln in kurzfristig gehaltene Wertpapiere.

(37) Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit

Die Ausschüttung an die Gesellschafter der Heraeus Holding GmbH betrug 10,5 Mio. € (Vorjahr: 33,6 Mio. €), an die nicht beherrschenden Gesellschafter 5,5 Mio. € (Vorjahr: 7,0 Mio. €).

(38) Finanzmittelbestand

Der Finanzmittelbestand am Ende der Periode umfasst ausschließlich die in der Bilanz ausgewiesenen flüssigen Mittel in Form von Kassenbestand, Bankguthaben, kurzfristigen Geldmarktfonds sowie sonstigen Zahlungsmitteln in Höhe von 719,9 Mio. € (Vorjahr: 676,6 Mio. €).

Weitere Angaben zu Finanzinstrumenten

(39) Finanzielles Risikomanagement

a) Allgemein

Im Rahmen der operativen Tätigkeit und im Finanzierungsbereich ist der Heraeus Konzern insbesondere Zins-, Währungs-, Preis-, Ausfall- und Liquiditätsrisiken ausgesetzt. Die Messung, Steuerung und Überwachung dieser Risiken erfolgt zum einen durch das Risikomanagementsystem, zum anderen durch das Finanzmanagementsystem des Konzerns.

Aufgabe der Abteilung Corporate Treasury, der Abteilung Corporate Credit Management und des Edelmetallhandels ist es, die im Folgenden näher erläuterten Risiken gegebenenfalls durch den Abschluss von Sicherungsgeschäften zu begrenzen. Der Einsatz solcher Sicherungsgeschäfte unterliegt klaren, konzernweit einheitlichen Richtlinien, deren Einhaltung ständig kontrolliert wird und die bei Bedarf angepasst werden. Heraeus ist keinen wesentlichen Risikokonzentrationen aus Finanztransaktionen ausgesetzt. Zu weiteren Angaben verweisen wir auf den Abschnitt "Chancen- und Risikobericht" im Konzernlagebericht.

b) Zinsrisiko

Ein Zinsrisiko ergibt sich, sofern sich Zinssatzänderungen negativ auf die Vermögens- und Ertragslage des Heraeus Konzerns auswirken. Die Vermeidung von Zinsrisiken hat grundsätzlich Vorrang, wobei aber auch Ertragspotenziale aus Zinsänderungen genutzt werden. Die langfristige Finanzierung des Konzerns erfolgt derzeit im Wesentlichen durch eine ausstehende Anleihe und zwei privat platzierte Schuldverschreibungen. Zur Unterstützung des Zinsmanagements können Zinsderivate eingesetzt werden. Beim Einsatz von Derivaten kann auf die am Markt üblichen Instrumente zurückgegriffen werden. Hierzu zählen Zinstauschgeschäfte (Swaps) sowie Zinsoptionen für die Vereinbarung von Zinsober- und Zinsuntergrenzen (Caps, Floors, Collars).

Heraeus war im Geschäftsjahr keinen wesentlichen Cashflow-Zinsrisiken aus Verbindlichkeiten ausgesetzt, da primär festverzinsliche Finanzierungen eingegangen worden sind. Der Nominalwert variabel verzinslicher Geldanlagen betrug zum Bilanzstichtag 0,0 Mio. € (Vorjahr: 14,9 Mio. €).

c) Währungsrisiko

Aufgrund seiner internationalen Ausrichtung ist der Heraeus Konzern einem Währungsrisiko ausgesetzt, das sich aus den Wechselkursänderungen verschiedener Fremdwährungen ergibt. Auch hier hat die Vermeidung von Risiken grundsätzlich Vorrang vor der Wahrnehmung von Chancen aus Veränderungen der Wechselkurse. Jede Absicherung bezieht sich auf bestehende oder sicher erwartete Grundgeschäfte. Zum Bilanzstichtag bestehen im Wesentlichen Währungsrisiken in Höhe von 51,9 Mio. USD bzw. 49,2 Mio. € (Vorjahr: 48,1 Mio. USD bzw. 44,2 Mio. €).

Zur Unterstützung des Währungsmanagements werden aus den Grundgeschäften abgeleitete derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Dabei werden neben Kassageschäften vorwiegend Devisentermingeschäfte und Devisenswaps abgeschlossen.

Die Devisentermingeschäfte dienen in erster Linie der Absicherung der sicher erwarteten operativen Zahlungsströme aus Liefer- und Einkaufsgeschäften. Die Devisenswaps werden vornehmlich im Zusammenhang mit Konzerndarlehen in Fremdwährung abgeschlossen.

d) Andere Preisrisiken

Edelmetalle stellen eine zentrale Ressource im Heraeus Konzern dar. Sie unterliegen Marktschwankungen und führen somit zu Preisrisiken. Der Edelmetallhandel setzt am Markt gängige Sicherungsinstrumente zur Absicherung von Preisrisiken ein. Dazu zählen insbesondere Edelmetallleihen und sogenannte Cash-and-Carry-Transaktionen (Metallswaps), aber auch Forwards und Futures. Für Termingeschäfte, die nicht unter die Own Use Exemption und damit in den Scope von IFRS 7 fallen, besteht ökonomisch betrachtet kein Preisrisiko, da sie zur Absicherung einer offenen Position abgeschlossen werden.

e) Ausfallrisiko

Das Ausfallrisiko aus finanziellen Vermögenswerten besteht in der Gefahr des Ausfalls von Vertragspartnern und daher maximal in Höhe der Buchwerte gegenüber den jeweiligen Vertragspartnern. Bei derivativen Finanzinstrumenten handelt es sich um deren Wiederbeschaffungskosten (Marktwerte). Kontrahentenspezifische Ausfallrisiken werden anhand von Kreditspreads fortlaufend überwacht, wobei die Kontrahenten entsprechend ihrer Bonität in unterschiedlichen Gruppen zusammengefasst werden.

Durch die Bildung von Einzelwertberichtigungen für Forderungsausfälle wird dem Risiko aus originären Finanzinstrumenten Rechnung getragen. Finanztransaktionen werden grundsätzlich nur mit als erstklassig eingestuften Partnern abgeschlossen. Anlagen in verzinslichen Wertpapieren erfolgen schwerpunktmäßig nur in solchen, die im Sinne der Bonität dem Investment Grade angehören.

f) Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko beschreibt die Gefahr, dass ein Unternehmen seine finanziellen Verpflichtungen nicht in ausreichendem Maß erfüllen kann. Liquiditätsrisiken resultieren im Wesentlichen aus der kurzfristigen Fälligkeit von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten aus derivativen Finanzinstrumenten sowie übrigen finanziellen Verbindlichkeiten.

Eine hinreichende Liquidität ist aufgrund der guten Bonität des Heraeus Konzerns gewährleistet, die durch zwei unabhängige Ratingagenturen bestätigt wurde (siehe auch (27) "Angaben zum Kapitalmanagement"). Damit ist der Zugang zum kurzfristigen Commercial-Paper-Markt sowie zum langfristigen Kapitalmarkt sichergestellt. Zusätzlich ist ein ausreichender Bestand an liquiden Mitteln und freien Kreditlinien bei unterschiedlichen Banken gegeben. Risikokonzentrationen werden aufgrund von Anlagenlimits bei einzelnen ausgewählten Banken mit guter Bonität minimiert.

Das Risiko von Liquiditätsengpässen wird durch Corporate Treasury überwacht. Durch effektives Cash-Management und aufgrund der Möglichkeit, auch in Krisenzeiten auf ausreichende liquide Mittel zurückgreifen zu können, wird das Risiko, dass der Heraeus Konzern seinen finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen kann, minimiert.

g) Sensitivitätsanalyse

Heraeus wendet die Sensitivitätsanalyse für die Analyse des Marktrisikos an, da diese auch im internen Berichtswesen verwendet wird. Die folgende Tabelle zeigt die Sensitivität gegenüber einer nach vernünftigem Ermessen grundsätzlich möglichen Wechselkursänderung des US-Dollars. Alle anderen Variablen bleiben konstant. Die Auswirkungen auf das Konzernergebnis vor Steuern ergeben sich aufgrund der Änderungen von beizulegenden Zeitwerten der finanziellen Vermögenswerte und Schulden. Das Risiko des Konzerns gegenüber Wechselkursänderungen bei allen anderen Währungen ist nicht wesentlich.

in Mio. €	Kursentwicklung des USD gegenüber EUR	Auswirkungen auf das Ergebnis vor Steuern	Auswirkungen auf das Eigenkapital
2016	+ 5 %	2,7	- 2,5
	- 5 %	- 2,4	2,3
2015	+ 5 %	4,0	- 2,0
	- 5 %	- 3,6	1,8

Die folgende Tabelle zeigt die Sensitivität gegenüber einer nach vernünftigem Ermessen grundsätzlich möglichen Wertpapierkursänderung auf das Konzerneigenkapital. Alle anderen Variablen bleiben konstant.

in Mio. €	Kursentwicklung der Wertpapiere	Auswirkungen auf das Eigenkapital
2016	+ 5 %	16,8
	- 5 %	-16,8
2015	+ 5 %	24,3
	- 5 %	- 24,3

(40) Derivative Finanzinstrumente

a) Cashflow Hedges

Im Rahmen der Anleiheemission im Jahr 2010 wurden Forward Starting Swaps zur Reduktion des Zinsrisikos in Höhe des Emissionsvolumens abgeschlossen. Hierbei wurde der 6-Monats-Euribor auf eine Bandbreite von 2,9560 % bis 2,9775 % fixiert. Das Settlement der Forward Starting Swaps erfolgte zum Zeitpunkt der Anleiheemission. Der zum Erfüllungstag ermittelte beizulegende Zeitwert in Höhe von 6,5 Mio. € wurde in die sonstigen Rücklagen eingestellt und wird ratierlich mittels der Effektivzinsmethode bis zum Ablauf der Anleihe aufgelöst. 2016 wurde ein Betrag in Höhe von 0,5 Mio. € (Vorjahr: 0,7 Mio. €) aufgelöst.

Zum Bilanzstichtag sind 0,3 Mio. € (Vorjahr: 0,8 Mio. €) aus der Marktwertbewertung dieses Sicherungsgeschäfts im Eigenkapital ausgewiesen.

In 2016 wurde Hedge Accounting im Zusammenhang mit der Absicherung von Zahlungsströmen gegenüber Wechselkursschwankungen bei Heraeus für in 2017 bereits fest kontrahierte Transaktionen angewandt. Zum 31. Dezember 2016 bestehen Devisentermingeschäfte mit einem Nominalvolumen in Höhe von 47,4 Mio. € (Vorjahr: 51,5 Mio. €), die zur Absicherung der Zahlungsströme in 2017 abgeschlossen wurden.

Die Sicherungsbeziehungen zur Absicherung von Zahlungsströmen aus den erwarteten künftigen Verkäufen im Jahr 2017 wurden als hochwirksam eingestuft. Daher wurde im sonstigen Ergebnis ein nicht realisierter Verlust in Höhe von 1,7 Mio. € (Vorjahr: 1,0 Mio. €) unter Berücksichtigung latenter Steueransprüche in Höhe von 0,5 Mio. € (Vorjahr: 0,2 Mio. €) aus diesen Kontrakten erfasst.

Die zum 31. Dezember 2016 im sonstigen Ergebnis belassenen Beträge werden den Erwartungen zufolge 2017 fällig und werden sich dann erfolgswirksam auswirken. Erfolgswirksame Umgliederungen während des Geschäftsjahres von im sonstigen Ergebnis enthaltenen Gewinnen oder Verlusten wurden in Höhe von 0,8 Mio. € (Vorjahr: 0,0 Mio. €) vorgenommen.

b) Ökonomische Fremdwährungssicherungen

Im Zusammenhang mit konzerninternen Fremdwährungsdarlehen werden in der Regel Devisentermingeschäfte abgeschlossen, deren Fälligkeit jeweils auf den Rückzahlungszeitpunkt des Darlehens fällt. Für diese Devisentermingeschäfte wird kein Hedge Accounting angewendet. Dementsprechend werden die einzelnen Devisenterminkontrakte als Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten bilanziert, und ihre Marktwertänderungen werden erfolgswirksam gebucht.

c) Saldierung von derivativen Finanzinstrumenten

Der Heraeus Konzern schließt gemäß dem deutschen Rahmenvertrag Derivategeschäfte ab. Diese Vereinbarung erfüllt nicht die Kriterien für eine Saldierung in der Konzernbilanz, da sie das Recht zur Saldierung nur im Falle künftiger Ereignisse wie dem Ausfall oder der Insolvenz des Konzerns oder der Kontrahenten gewährt. In der nachfolgenden Tabelle sind die möglichen finanziellen Auswirkungen einer Saldierung der beschriebenen Vereinbarungen dargestellt, unabhängig davon, ob sie gemäß IAS 32.42 in der Konzernbilanz saldiert werden.

	Bruttobeträge von Finanzinstrumenten in der Konzernbilanz	Beträge aus Nettingvereinbarungen	Nettobeträge
in Mio. €	31.12.2016
Derivative Vermögenswerte	13,1	- 3,6	9,5
Derivative Verbindlichkeiten	40,2	- 3,6	36,6

	Bruttobeträge von Finanzinstrumenten in der Konzernbilanz	Beträge aus Nettingvereinbarungen	Nettobeträge
in Mio. €	31.12.2015
Derivative Vermögenswerte	18,0	- 3,5	14,5
Derivative Verbindlichkeiten	33,2	- 3,5	29,7

(41) Klassifizierung und beizulegende Zeitwerte

a) Klassen

Die Buchwerte der Finanzinstrumente nach Bewertungskategorien sowie die Marktwerte der einzelnen Klassen von Finanzinstrumenten sind der folgenden Tabelle zu entnehmen:

				Bewertungskategorie ^*und Wertansatz nach IAS 39
in Mio. €	Referenz	Buchwert 31.12.2016	FAHfT Fair Value	AfS Fair Value	LaR Fortgeführte Anschaffungskosten	FLAC Fortgeführte Anschaffungskosten
Finanzielle Vermögenswerte
Flüssige Mittel		719,9	-	-	719,9	-
Wertpapiere		335,3	-	335,3	-	-
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen		745,7	-	-	745,7	-
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte:
Positive Marktwerte Derivate - ohne Hedge-Beziehung	(13), (19)	13,1	13,1	_-	_-	_-
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	(13), (19)	322,8	-	-	322,8	-
Übrige Finanzanlagen:
Beteiligungen ^***		5,5	-	5,5	-	-
Ausleihungen		0,8	-	-	0,8	-
Finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen		172,3	-	-	-	172,3
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	(20)	23,3	-	-	-	23,3
Anleihen	(20)	249,9	-	-	-	249,9
Schuldscheindarlehen / Namensschuldverschreibung	(20)	97,5	_-	_-	_-	97,5
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten:
Negative Marktwerte Derivate - ohne Hedge-Beziehung	(22)	38,5	-	-	-	-
Negative Marktwerte Derivate - mit Hedge-Beziehung	(22)	1,7	-	-	-	-
Leasingverbindlichkeiten	(22)	5,5	-	-	-	-
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten - zum Fair Value bewertet	(22)	6,0	-	-	-	-
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	(22)	143,2	-	-	-	143,2
			13,1	340,8	1.789,2	686,2

	Bewertungskategorie ^*und Wertansatz nach IAS 39				Bewertungskategorie ^**und Wertansatz nach IAS 39
in Mio. €	FLHfT Fair Value	Wertansatz nach IAS 17	Fair Value 31.12.2016	Buchwert 31.12.2015 ^*	FAHfT Fair Value	AfS Fair Value
Finanzielle Vermögenswerte
Flüssige Mittel	-	-		676,6	-	-
Wertpapiere	-	-	335,3	318,6	-	318,6
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	-	-		575,9	-	-
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte:
Positive Marktwerte Derivate - ohne Hedge-Beziehung	_-	_-	13,1	18,0	18,0	_-
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	-	-		289,0	-	-
Übrige Finanzanlagen:
Beteiligungen ^***	-	-		5,0	-	5,0
Ausleihungen	-	-	0,8	0,8	-	-
Finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	-	-		160,2	-	-
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	-	-		12,5	-	-
Anleihen	-	-	253,9	249,5	-	-
Schuldscheindarlehen / Namensschuldverschreibung	_-	_-	119,6	97,4	_-	_-
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten:
Negative Marktwerte Derivate - ohne Hedge-Beziehung	38,5	-	38,5	32,2	-	-
Negative Marktwerte Derivate - mit Hedge-Beziehung	-	-	1,7	1,0	-	-
Leasingverbindlichkeiten	-	5,5	5,5	6,4	-	-
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten - zum Fair Value bewertet	6,0	-	6,0	5,7	-	-
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	-	-		71,9	-	-
	44,5	5,5			18,0	323,6

	Bewertungskategorie ^**und Wertansatz nach IAS 39
in Mio. €	LaR Fortgeführte Anschaffungskosten	FLAC Fortgeführte Anschaffungskosten	FLHfT Fair Value	Wertansatz nach IAS 17	Fair Value 31.12.2015 ^*
Finanzielle Vermögenswerte
Flüssige Mittel	676,6	-	-	-
Wertpapiere	-	-	-	-	318,6
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	575,9	-	-	-
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte:
Positive Marktwerte Derivate - ohne Hedge-Beziehung	_-	_-	_-	_-	18,0
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	289,0	-	-	-
Übrige Finanzanlagen:
Beteiligungen ^***	-	-	-	-
Ausleihungen	0,8	-	-	-	0,8
Finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	-	160,2	-	-
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	-	12,5	-	-
Anleihen	-	249,5	-	-	262,2
Schuldscheindarlehen / Namensschuldverschreibung	_-	97,4	_-	_-	139,0
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten:			-
Negative Marktwerte Derivate - ohne Hedge-Beziehung	-	-	32,2	-	32,2
Negative Marktwerte Derivate - mit Hedge-Beziehung	-	-	-	-	1,0
Leasingverbindlichkeiten	-	-	-	6,4	6,4
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten - zum Fair Value bewertet	-	-	5,7	-	5,7
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	-	71,9	-	-
	1.542,3	591,5	37,9	6,4

^* Vorjahreswerte angepasst, siehe (4)
^** Bewertungskategorien nach IAS 39:
FAHfT - Financial Assets Held-for-Trading
AfS - Available-for-Sale Financial Assets
LaR - Loans and Receivables
FLAC - Financial Liabilities Measured at Amortised Cost
FLHfT - Financial Liabilities Held-for-Trading
^*** Bewertung zu Anschaffungskosten

Flüssige Mittel, sonstige finanzielle Vermögenswerte, sonstige finanzielle Verbindlichkeiten, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben überwiegend kurze Restlaufzeiten. Für diese Finanzinstrumente wurden keine beizulegenden Zeitwerte angegeben, da sie näherungsweise den Buchwerten entsprechen.

Die sonstigen Beteiligungen im Rahmen der übrigen Finanzanlagen wurden zu Anschaffungskosten bewertet, da sich der Marktwert aufgrund eines fehlenden Markts sowie unsicherer zukünftiger Zahlungsströme nicht verlässlich ermitteln lässt.

b) Marktwertermittlung

Die Wertpapiere der Kategorie Available-for-Sale werden zum überwiegenden Teil an der Börse gehandelt. Der Marktwert wird anhand notierter Börsenpreise ermittelt.

Die Marktwerte der derivativen Finanzinstrumente werden, sofern sie in einem aktiven Markt gehandelt werden, anhand von Börsenkursen bestimmt. Die Marktwerte der derivativen Finanzinstrumente, die nicht in einem aktiven Markt gehandelt werden, werden unter Berücksichtigung beobachtbarer Marktinformationen am Bilanzstichtag anhand geeigneter Bewertungsmethoden ermittelt. Der Marktwert von Fremdwährungstermingeschäften wird mittels der Parmethode auf Basis marktnaher Daten am Bilanzstichtag ermittelt. Die am Bilanzstichtag tatsächlich erzielbaren Marktpreise können von den so ermittelten Werten möglicherweise abweichen. Für Optionsbewertungen werden allgemein anerkannte Optionspreismodelle (Black-Scholes-Methode) herangezogen. Kreditrisiken werden mittels des Add-on-Verfahrens ermittelt und direkt von den positiven bzw. negativen Marktwerten der Derivate in Abzug gebracht.

Die beizulegenden Zeitwerte der Ausleihungen, Anleihen, Namensschuldverschreibungen, Schuldscheindarlehen und Leasingverbindlichkeiten werden anhand von DCF-Verfahren, basierend auf am Markt beobachtbaren Inputfaktoren, ermittelt.

Die bilanzierten beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente ermitteln sich folgendermaßen:

	31.12.2016		31.12.2015 ^*
in Mio. €	Vermögenswerte	Schulden	Vermögenswerte	Schulden
Quotierte offizielle Kurse und Marktwerte (Level 1)	335,3	-	318,6	-
Wertpapiere	335,3	-	318,6	-
Modellwerte, ermittelt mithilfe am Markt beobachteter Parameter (Level 2)	13,1	- 40,2	18,0	- 33,2
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte	13,1	-	18,0	-
Positive Marktwerte Derivate - ohne Hedge-Beziehung (HfT)	13,1	-	18,0	-
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten	-	- 40,2	-	- 33,2
Negative Marktwerte Derivate - ohne Hedge-Beziehung (HfT)	-	- 38,5	-	- 32,2
Negative Marktwerte Derivate - mit Hedge-Beziehung	-	- 1,7	-	- 1,0
Theoretische Modellwerte (Level 3)	-	- 6,0	-	- 5,7
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten	-	- 6,0	-	- 5,7

^* Vorjahreswerte angepasst, siehe (4)

Die bilanzierten beizulegenden Zeitwerte des Levels 3 werden anhand von DCF-Verfahren, basierend auf nicht beobachtbaren Inputfaktoren wie wirtschaftliche Entwicklung und Diskontierungszinssatz, ermittelt. Eine Veränderung der Inputfaktoren im Rahmen einer Sensibilitätsanalyse führt zu keinem wesentlichen Bewertungseffekt. Die beizulegenden Zeitwerte des Levels 3 haben sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt:

in Mio. €	2016	2015
Stand zum 01.01.	- 5,7	- 5,3
Im Ergebnis erfasste Gewinne	- 0,2	1,8
Käufe	-	- 1,8
Im sonstigen Ergebnis erfasste Währungsdifferenzen	- 0,1	- 0,4
Stand zum 31.12.	- 6,0	- 5,7

Die Beurteilung, ob es bei finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, die zum Fair Value bilanziert werden, zu einem Transfer zwischen den Stufen der Fair-Value-Hierarchie gekommen ist, erfolgt jeweils zum Ende der Berichtsperiode. In der abgelaufenen Berichtsperiode wurden keine Umgruppierungen vorgenommen.

Die angegebenen beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden, ermitteln sich folgendermaßen:

	31.12.2016		31.12.2015
in Mio. €	Vermögenswerte	Schulden	Vermögenswerte	Schulden
Quotierte offizielle Kurse und Marktwerte (Level 1)	-	- 253,9	-	- 262,2
Anleihen	-	- 253,9	-	- 262,2
Modellwerte, ermittelt mithilfe am Markt beobachteter Parameter (Level 2)	0,8	- 125,1	0,8	- 145,4
Sonstige Ausleihungen	0,8	-	0,8	-
Schuldscheindarlehen /Namensschuldverschreibungen	-	-119,6	-	-139,0
Leasingverbindlichkeiten	-	- 5,5	-	- 6,4

(42) Angaben zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Die Nettoergebnisse nach Bewertungskategorien sind der folgenden Tabelle zu entnehmen:

in Mio. €	2016	2015
Darlehen und Forderungen (LaR)	- 2,9	- 5,3
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (AfS)	3,3	6,0
Erfolgswirksam mit dem beizulegenden Zeitwert zu bewertende finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten (FAHfT und FLHfT)	- 3,9	22,6
Finanzielle Verbindlichkeiten, bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten (FLAC)	- 20,7	- 19,4
Nettoergebnis	- 24,2	3,9

Das Nettoergebnis aus erfolgswirksam mit dem beizulegenden Zeitwert zu bewertenden finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten entspricht dem Ergebnis der erfolgswirksamen Folgebewertung. Bei allen übrigen Bewertungskategorien wurden Zins-, Währungs-, Wertberichtigungs- und Abgangsergebnisse berücksichtigt.

Für finanzielle Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, sind im abgelaufenen Geschäftsjahr Zinserträge in Höhe von 6,6 Mio. € (Vorjahr: 6,8 Mio. €) bzw. Zinsaufwendungen in Höhe von 20,7 Mio. € (Vorjahr: 19,4 Mio. €) angefallen.

(43) Fälligkeitsanalyse

Die folgende Tabelle stellt die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Tilgungszahlungen einschließlich geschätzter Zinszahlungen der zum 31. Dezember 2016 im Bestand des Heraeus Konzerns befindlichen originären finanziellen Verbindlichkeiten sowie der derivativen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten dar:

	Zahlungsströme
in Mio. €	2017	2018	2019 - 2021	ab 2022
Originäre finanzielle Verbindlichkeiten:
Anleihe	254,1	-	-	-
Schuldscheindarlehen /Namensschuldverschreibungen	1,4	3,8	11,3	145,0
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	23,2	0,1	-	-
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	172,3	-	-	-
Verbindlichkeiten aus Leasing	3,5	0,4	1,5	0,4
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	146,4	0,6	2,2	-
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten und Vermögenswerte:
Negative Marktwerte Derivate - ohne Hedge-Beziehung	34,0	2,7	3,4	-
Negative Marktwerte Derivate - mit Hedge-Beziehung	1,7	-	-	-

Die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der zum 31. Dezember 2015 ausgewiesenen originären finanziellen Verbindlichkeiten sowie der derivativen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten stellen sich wie folgt dar:

	Zahlungsströme
in Mio. €	2016	2017	2018 - 2020	ab 2021
Originäre finanzielle Verbindlichkeiten:
Anleihe	4,1	260,0	-	-
Schuldscheindarlehen	1,4	3,8	11,3	148,8
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	12,5	-	-	-
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	160,2	-	-	-
Verbindlichkeiten aus Leasing	0,9	3,6	1,5	0,7
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	77,6	-	-	-
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten und Vermögenswerte:
Negative Marktwerte Derivate - ohne Hedge-Beziehung	26,2	2,7	3,4	-
Negative Marktwerte Derivate - mit Hedge-Beziehung	1,0	-	-	-

Variable Zahlungsströme wurden mit dem am jeweiligen Bilanzstichtag gültigen Referenzzinssatz angesetzt. Fremdwährungsbeträge wurden mit dem am jeweiligen Bilanzstichtag gültigen Kassakurs umgerechnet.

Sonstige Angaben

(44) Haftungsverhältnisse

Für Eventualverbindlichkeiten wurden keine Rückstellungen gebildet, weil der Eintritt des Risikos als nicht wahrscheinlich eingeschätzt wird. Die Eventualverbindlichkeiten sind zu Nominalwerten angesetzt und betreffen im Wesentlichen Wechselobligo mit 0,4 Mio. € (Vorjahr: 0,8 Mio. €).

(45) Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen setzen sich zum Bilanzstichtag wie folgt zusammen:

	31.12.2016
in Mio. €	Fällig 2017	Fällig 2018 bis 2021	Fällig ab 2022	Gesamt
Künftige Zahlungen aus operativen Leasingverhältnissen	23,6	49,8	30,4	103,8
Bestellobligo aus Investitionen in Sachanlagen	30,4	-	-	30,4
Sonstige finanzielle Verpflichtungen	54,0	49,8	30,4	134,2

	31.12.2015
in Mio. €	Fällig 2016	Fällig 2017 bis 2020	Fällig ab 2021	Gesamt
Künftige Zahlungen aus operativen Leasingverhältnissen	23,4	45,2	22,2	90,8
Bestellobligo aus Investitionen in Sachanlagen	58,9	-	-	58,9
Sonstige finanzielle Verpflichtungen	82,3	45,2	22,2	149,7

Die Verpflichtungen aus Miet-, Pacht- und Leasingverträgen resultieren aus operativen Leasingverhältnissen für Grundstücke, Gebäude, Anlagen, Maschinen, Büro- und sonstige Einrichtungen.

Für Zwecke der Edelmetallversorgung geht Heraeus u. a. Edelmetallleihen als Leihenehmer und teilweise auch als Leihegeber ein. Im Rahmen eines Leihegeschäfts überlässt der Leihegeber dem Leihenehmer eine vertraglich fixierte Menge eines Edelmetalls für einen bestimmten Zeitraum und erhält im Gegenzug für die Überlassung des Edelmetalls einen Leihezins. Edelmetallleihen werden im Heraeus Konzern im Allgemeinen über einen Zeitraum von bis zu zwölf Monaten abgeschlossen. Als Leihenehmer hat Heraeus die geliehenen Edelmetalle sowie die entsprechenden Rückgabeverpflichtungen nicht in der Bilanz auszuweisen.

Zum Bilanzstichtag waren insgesamt Edelmetalle, bewertet zu Marktwerten, in Höhe von 492,0 Mio. € (Vorjahr: 238,0 Mio. €) von Dritten geliehen.

Die Versorgung mit Edelmetallen wird z. T. über mittel- bis längerfristige Abnahmeverträge gesichert. Die abzunehmenden Mengen können jederzeit und ohne Preisrisiko weiterveräußert werden.

(46) Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Die Angaben zur Vergütung von Geschäftsführung, Aufsichtsrat und Gesellschafterausschuss sind in Anmerkung (29) enthalten. Mitglieder des Aufsichtsrats der Heraeus Holding GmbH sind teilweise Mitglieder in Aufsichtsräten bzw. Vorständen anderer Unternehmen, mit denen der Heraeus Konzern im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Beziehungen unterhält.

Alle Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen werden zu marktüblichen Konditionen abgewickelt.

Wesentliche Liefer- und Leistungsbeziehungen zwischen Konzernunternehmen und nahestehenden Gesellschaften zeigt die folgende Tabelle:

	Forderungen an		Verbindlichkeiten gegenüber		Umsatz mit
in Mio. €	2016	2015	2016	2015	2016
Assoziierte Unternehmen	0,5	0,1	0,9	0,1	29,5
Gemeinschaftsunternehmen	5,2	5,4	1,8	1,0	37,3
Nicht konsolidierte Tochterunternehmen	0,4	-	0,4	-	-
Gesamt	6,1	5,5	3,1	1,1	66,8

	Umsatz mit	Bezogene Lieferungen und Leistungen
in Mio. €	2015	2016	2015
Assoziierte Unternehmen	8,1	38,8	4,4
Gemeinschaftsunternehmen	20,8	21,0	13,5
Nicht konsolidierte Tochterunternehmen	-	-	-
Gesamt	28,9	59,8	17,9

Die bezogenen Lieferungen und Leistungen betreffen im Wesentlichen den Edelmetallhandel und die Global Business Unit Quarzglas.

(47) Wesentliche Ereignisse nach dem Stichtag

Es ergaben sich keine wesentlichen Ereignisse nach dem Stichtag.

Zusätzliche Angaben nach dem Handelsgesetzbuch (HGB)

(48) Aufwand für den Abschlussprüfer

Der Aufwand für die Abschlussprüfungsleistungen durch die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft betrug im Geschäftsjahr 1,1 Mio. €. Das Honorar für sonstige Leistungen betrug 0,5 Mio. €.

(49) Befreiung nach § 264 Abs. 3 HGB bzw. § 264b HGB

Die nachfolgenden inländischen Tochtergesellschaften werden für das Berichtsjahr von den Befreiungsvorschriften des § 264 Abs. 3 HGB bzw. § 264b HGB Gebrauch machen:

Heraeus Additive Manufacturing GmbH, Hanau

Heraeus Beteiligungsverwaltungsgesellschaft mbH, Hanau

Heraeus Deutschland GmbH & Co. KG, Hanau

Heraeus Electro-Nite GmbH & Co. KG, Hanau

Heraeus Finance GmbH, Hanau

Heraeus infosystems GmbH, Hanau

Heraeus Medical GmbH, Wehrheim

Heraeus Metals Germany GmbH & Co. KG, Hanau

Heraeus Noblelight GmbH, Hanau

Heraeus Noblelight Liegenschaften GmbH & Co. KG, Hanau

Heraeus Quarzglas GmbH & Co. KG, Hanau

Heraeus Quarzglas International GmbH, Hanau

Heraeus Sensor Technology GmbH, Hanau

Heraeus Site Operations GmbH & Co. KG, Hanau

Heraeus Site Operations III GmbH & Co. KG, Hanau

Heraeus UV Solutions GmbH, Hanau

W. C. Heraeus International GmbH, Hanau

(50) Aufstellung des Anteilsbesitzes

Nachfolgend ist die Anteilsbesitzliste der Heraeus Holding GmbH zum 31. Dezember 2016 dargestellt:

Name der Gesellschaft		Sitz	Land	Anteil am Kapital in %
1. In den Konzernabschluss einbezogene Tochterunternehmen
	Inland
	Heraeus Additive Manufacturing GmbH	Hanau	Deutschland	100,00
	Heraeus Beteiligungsverwaltungsgesellschaft mbH	Hanau	Deutschland	100,00
	Heraeus Deutschland GmbH & Co. KG	Hanau	Deutschland	100,00
	Heraeus Deutschland Verwaltungs GmbH	Hanau	Deutschland	100,00
	Heraeus Electro-Nite GmbH & Co. KG	Hanau	Deutschland	100,00
	Heraeus Electro-Nite Verwaltungsgesellschaft mbH	Hanau	Deutschland	100,00
	Heraeus Finance GmbH	Hanau	Deutschland	100,00
	Heraeus infosystems GmbH	Hanau	Deutschland	100,00
	Heraeus Medical GmbH	Wehrheim	Deutschland	100,00
	Heraeus Metals Germany GmbH & Co. KG	Hanau	Deutschland	100,00
	Heraeus Metals Germany Verwaltungs GmbH	Hanau	Deutschland	100,00
	Heraeus Noblelight GmbH	Hanau	Deutschland	100,00
	Heraeus Noblelight Liegenschaften GmbH & Co. KG	Hanau	Deutschland	100,00
	Heraeus Quarzglas GmbH & Co. KG	Hanau	Deutschland	100,00
	Heraeus Quarzglas Bitterfeld GmbH & Co. KG	Hanau	Deutschland	100,00
	Heraeus Quarzglas International GmbH	Hanau	Deutschland	100,00
	Heraeus Quarzglas Verwaltungsgesellschaft mbH	Hanau	Deutschland	100,00
	Heraeus Sensor Technology GmbH	Hanau	Deutschland	100,00
	Heraeus Site Operations GmbH & Co. KG	Hanau	Deutschland	100,00
	Heraeus Site Operations III GmbH & Co. KG	Hanau	Deutschland	100,00
	Heraeus Site Operations Energy GmbH	Hanau	Deutschland	100,00
	Heraeus Site Operations Verwaltungs GmbH	Hanau	Deutschland	100,00
	Heraeus UV Solutions GmbH	Hanau	Deutschland	100,00
	W. C. Heraeus International GmbH	Hanau	Deutschland	100,00
	Ausland
	CPP Thermo Devices Pvt. Ltd.	Neu-Delhi	Indien	100,00
	Heraeus Asia Pacific Holding Pte. Ltd.	Singapur	Singapur	100,00
	Heraeus (China) Investment Co., Ltd.	Schanghai	China	100,00
	Heraeus CZ s.r.o.	Prag	Tschechien	100,00
	Heraeus Drijfhout B.V.	Amsterdam	Niederlande	100,00
	Heraeus Electro-Nite (Aust.) Pty. Ltd.	Unanderra	Australien	100,00
	Heraeus Electro-Nite (Pty.) Ltd.	Boksburg	Südafrika	100,00
	Heraeus Electro-Nite (U.K.) Ltd.	Chesterfield	Großbritannien	100,00
	Heraeus Electro-Nite AB	Lidingö	Schweden	100,00
	Heraeus Electro-Nite Termoteknik Sanayi ve Ticaret A.S.	Ankara	Türkei	100,00
	Heraeus Electro-Nite Canada Ltd.	Stoney Creek, ON	Kanada	100,00
	Heraeus Electro-Nite Chelyabinsk LLC	Chelyabinsk	Russland	100,00
	Heraeus Electro-Nite Co., LLC	Dover, DE	USA	100,00
	Heraeus Electro-Nite Espana, S.L.	Llanera, Asturias	Spanien	100,00
	Heraeus Electro-Nite France S.A.R.L.	Illange	Frankreich	100,00
	Heraeus Electro-Nite Instrumentos Ltda.	Diadema, SP	Brasilien	100,00
	Heraeus Electro-Nite International N.V.	Houthalen	Belgien	100,00
	Heraeus Electro-Nite Italy S.R.L.	Mailand	Italien	100,00
	Heraeus Electro-Nite Japan Ltd.	Ichikawa-shi, Chiba	Japan	100,00
	Heraeus Electro-Nite L.L.C.	Moskau	Russland	100,00
	Heraeus Electro-Nite Mexicana S.A. de C.V.	Ramos Arizpe, COA	Mexiko	100,00
	Heraeus Electro-Nite Polska Sp. z o.o.	Sosnowiec	Polen	100,00
	Heraeus Electro-Nite Shanghai Ltd.	Schanghai	China	100,00
	Heraeus Electro-Nite Shenyang Co. Ltd.	Shenyang	China	100,00
	Heraeus Electro-Nite Taicang Co. Ltd.	Taicang	China	100,00
	Heraeus Electro-Nite Taiwan Ltd.	Kaohsiung	Taiwan	100,00
	Heraeus Electro-Nite Ukraina LLC	Zaporozhye	Ukraine	100,00
	Heraeus Hellas Monoprosopi EPE	Athen	Griechenland	100,00
	Heraeus Inc.	New York, NY	USA	100,00
	Heraeus K.K.	Tokio	Japan	100,00
	Heraeus Korea Corporation	Suwon-si	Republik Korea	100,00
	Heraeus Ltd.	Hongkong	China	100,00
	Heraeus Materials S.A.	Yverdon-les-Bains	Schweiz	100,00
	Heraeus Materials Malaysia Sdn. Bhd.	Bandar Indahpura, Kulaijaya	Malaysia	100,00
	Heraeus Materials Singapore Pte. Ltd.	Singapur	Singapur	100,00
	Heraeus Materials Technology North America LLC	Dover, DE	USA	100,00
	Heraeus Materials Technology Shanghai Ltd.	Schanghai	China	100,00
	Heraeus Materials Technology Taiwan Ltd.	Taipei	Taiwan	100,00
	Heraeus Medical AB	Sollentuna	Schweden	100,00
	Heraeus Medical Australia Pty. Ltd.	Macquarie Park, NSW	Australien	100,00
	Heraeus Medical Components LLC	St. Paul, MN	USA	100,00
	Heraeus Medical Components SRL	Santa Ana	Costa Rica	100,00
	Heraeus Medical Components Caribe, Inc.	Dorado	Puerto Rico	100,00
	Heraeus Medical Poland Sp. z o.o.	Warschau	Polen	100,00
	Heraeus Medical Portugal Lda.	Lissabon	Portugal	100,00
	Heraeus Medical Schweiz AG	Zürich	Schweiz	100,00
	Heraeus Metal Processing, Ltd.	Shannon	Irland	100,00
	Heraeus Metals Hong Kong Ltd.	Hongkong	China	100,00
	Heraeus Metals New York LLC	Dover, DE	USA	100,00
	Heraeus Metals (Shanghai) Co., Ltd.	Schanghai	China	100,00
	Heraeus Noblelight America LLC	Dover, DE	USA	100,00
	Heraeus Noblelight Ltd.	Cambridge	Großbritannien	100,00
	Heraeus Noblelight (Shenyang) Ltd.	Shenyang	China	100,00
	Heraeus Oriental HiTec Co., Ltd.	Incheon	Republik Korea	100,00
	Heraeus Precious Metals North America LLC	Dover, DE	USA	100,00
	Heraeus Precious Metals North America Conshohocken LLC	Dover, DE	USA	100,00
	Heraeus Precious Metals North America Daychem LLC	Dover, DE	USA	100,00
	Heraeus Precious Metal Technology (China) Co., Ltd.	Nanjing	China	100,00
	Heraeus Quartz America LLC	Dover, DE	USA	100,00
	Heraeus Quartz UK Ltd.	Wallsend	Großbritannien	100,00
	Heraeus Recycling Technology (Taicang) Co., Ltd.	Taicang	China	100,00
	Heraeus Romania S.R.L.	Chişoda	Rumänien	100,00
	Heraeus S.A.	Madrid	Spanien	100,00
	Heraeus S.A.S.	Villebon sur Yvette	Frankreich	100,00
	Heraeus S.p.A.	Mailand	Italien	100,00
	Heraeus Shanghai Management Consulting Co., Ltd.	Schanghai	China	100,00
	Heraeus ShinEtsu Quartz China Inc.	Shenyang	China	66,67
	Heraeus South Africa (Pty.) Ltd.	Port Elizabeth	Südafrika	100,00
	Heraeus Technologies India Private Ltd.	Neu-Delhi	Indien	100,00
	Heraeus Tenevo LLC	Dover, DE	USA	100,00
	Heraeus (Thailand) Ltd.	Bangkok	Thailand	100,00
	Heraeus Tokmak Kiymetli Madenler Sanayi A.S.	Izmir	Türkei	95,00
	Heraeus Zhaoyuan Changshu Electronic Materials Co. Ltd.	Changshu	China	80,00
	Heraeus Zhaoyuan Precious Metal Materials Co. Ltd.	Zhaoyuan	China	60,00
	MDC Sublance Probe Technology Shanghai Co., Ltd.	Schanghai	China	100,00
	Minco (Shanghai) Metallurgical Co., Ltd.	Schanghai	China	100,00
	NeoMetrics, Inc.	Plymouth, MN	USA	100,00
	PT. Woojin Electro Nite Indonesia	Cilegon	Indonesien	100,00
	Woojin Electro-Nite Inc.	Pyeongtaek-si, Gyeonggi-do	Republik Korea	100,00
2. In den Konzernabschluss nicht einbezogene Tochterunternehmen
	Inland
	Heraeus Original Hanau GmbH	Hanau	Deutschland	100,00
	Heraeus Pyrometallurgy GmbH	Hanau	Deutschland	100,00
	Ausland
	HEN RBS Trustees Ltd.	Chesterfield	Großbritannien	100,00
	Heraeus Amba Ltd.	Cambridge	Großbritannien	100,00
	Heraeus Electronic Materials Philippines, Inc.	Makati City	Philippinen	100,00
	Heraeus Materials Ltd.	Stoke-on-Trent	Großbritannien	100,00
	Heraeus Noblelight Australia Pty. Ltd.	Nunawading, VIC	Australien	100,00
	Heraeus Precious Metal Processing LLC	Wartburg, TN	USA	100,00
	PT Heraeus Materials Indonesia	Tangerang, Banten	Indonesien	99,59
3. Im Konzernabschluss nach der Equity-Methode bilanzierte assoziierte Unternehmen
	Ausland
	Argor-Heraeus S.A.	Mendrisio	Schweiz	32,721
	Choksi Heraeus Private Ltd.	Udaipur, Rajasthan	Indien	50,00
	Ravindra Heraeus Private Ltd.	Udaipur, Rajasthan	Indien	50,00
4. Im Konzernabschluss nach der Equity-Methode bilanzierte Gemeinschaftsunternehmen
	Ausland
	Heraeus Shin-Etsu Quartz Singapore Pte. Ltd.	Singapur	Singapur	50,00
	Shin-Etsu Quartz Products Co., Ltd.	Tokio	Japan	50,00
	Young Shin Quartz Co., Ltd.	Gwanghyewon-myeon, Chungbuk	Republik Korea	50,00
5. Im Konzernabschluss wegen untergeordneter Bedeutung nicht nach der Equity-Methode bilanzierte Unternehmen
	Ausland
	Dongyang Instech Co., Ltd.	Hwaseong-si, Gyeonggi-do	Republik Korea	40,00

Hanau, 13. März 2017

Die Geschäftsführung der Heraeus Holding GmbH

Jan Rinnert, Vorsitzender

Dr. André Kobelt

Rolf Wetzel

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Zu dem Konzernabschluss und dem Konzernlagebericht haben wir folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:

"Wir haben den von der Heraeus Holding GmbH, Hanau, aufgestellten Konzernabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Gesamtergebnisrechnung, Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung und Anhang - sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2016 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den gesetzlichen Vorschriften, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar."

Eschborn / Frankfurt am Main, 13. März 2017

Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Bösser, Wirtschaftsprüfer

Jäger, Wirtschaftsprüferin

Bericht des Aufsichtsrats

Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Gesellschafter,

der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2016 die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Kontroll- und Beratungsaufgaben sorgfältig wahrgenommen und die Geschäftsführung der Gesellschaft fortlaufend eng begleitet und beraten. Die Geschäftsführung informierte in den Sitzungen den Aufsichtsrat über den Geschäftsverlauf und die Zukunftsperspektiven der einzelnen Unternehmensbereiche sowie zusammenfassend über den Konzern. Dabei wurden alle grundsätzlichen Fragen der Konzernpolitik, -organisation und -strategie mit der Geschäftsführung intensiv besprochen. Dazu gehörten insbesondere auch die Risikosituation und die Risikomanagementsysteme des Konzerns, Compliance-Sachverhalte sowie die Konzernrevision.

Geschäftsvorfälle, die aufgrund gesetzlicher oder satzungsmäßiger Bestimmungen der Zustimmung des Aufsichtsrats bedürfen, wurden in den Sitzungen eingehend geprüft und erörtert. Der Aufsichtsrat gab nach gründlicher eigener Prüfung und umfassender Erörterung sein Votum zu den Berichten und Beschlussvorschlägen der Geschäftsführung ab, sofern dies nach den gesetzlichen und satzungsmäßigen Bestimmungen erforderlich war.

Der Aufsichtsratsvorsitzende stand laufend außerhalb der Sitzungen in engem Kontakt mit der Geschäftsführung. Er wurde über wichtige Geschäftsvorfälle und aktuelle Ereignisse, die für die Beurteilung der Lage und Entwicklung des Konzerns sowie die Unternehmensleitung bedeutsam waren, stets kontinuierlich und umfassend informiert und begleitete die Geschäftsführung bei ihren unternehmerischen Entscheidungen, insbesondere auch im Hinblick auf die Akquisitions- und Desinvestitionsprojekte im Konzern.

Seiner Pflicht zur laufenden Überwachung der Geschäftsführung ist der Aufsichtsrat im Berichtszeitraum umfassend nachgekommen.

Sitzungen und Umlaufbeschlüsse des Aufsichtsrats

Im Berichtszeitraum fanden vier Aufsichtsratssitzungen statt. Zudem wurde ein Umlaufbeschluss gefasst.

In seiner Sitzung am 27. April 2016 befasste sich der Aufsichtsrat im Wesentlichen - in Gegenwart des Abschlussprüfers - mit dem Jahres- und Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2015, einschließlich des Ergebnisverwendungsvorschlags, und billigte diesen nach intensiver Beratung. Er befasste sich ferner mit Personalia des Aufsichtsrats und der Geschäftsführung der Heraeus Holding GmbH. Außerdem berichtete die Geschäftsführung über das Geschäftsjahr 2015 sowie über das laufende Geschäftsjahr, einschließlich eines Risikoberichts zu diesem.

Weitere Themen waren die strategische Neuausrichtung der Heraeus Metal Management, einschließlich des geplanten Erwerbs eines Betriebs mit Plasmaschmelzofen, der geplante Verkauf der Heraeus Target-Geschäfte an die Materion Corporation, der geplante Verkauf der Beteiligung an der Argor-Heraeus S.A. sowie der Status des Programms Heraeus FIT mit dessen Investitionen und Maßnahmen.

Des Weiteren bestellte der Aufsichtsrat in dieser Sitzung die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zum Abschlussprüfer der Heraeus Holding GmbH und zum Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2016, vorbehaltlich einer Bestätigung dieses Auftrags durch einen Wahlbeschluss der Gesellschafterversammlung.

In der Sitzung am 4. Juni 2016 direkt vor der Gesellschafterversammlung besprach der Aufsichtsrat eingehend die Tagesordnung der sich an diese Sitzung anschließenden Gesellschafterversammlung. Die Geschäftsführung informierte den Aufsichtsrat zudem über den aktuellen Stand der vorgenannten Akquisitions- und Desinvestitionsvorhaben.

In einer Sitzung am 4. Juni 2016 unmittelbar im Anschluss an die Gesellschafterversammlung hat sich der Aufsichtsrat nach erfolgter Wiederwahl von Dr. Simone Bagel-Trah und dem Amtsbeginn der sechs neu gewählten Arbeitnehmervertreter neu konstituiert.

Mit Schreiben vom 18. November 2016 informierte die Geschäftsführung den Aufsichtsrat über den aktuellen Stand des Verkaufs der Beteiligung an der Argor-Heraeus S.A., einschließlich möglicher Alternativen zu einem solchen Verkauf.

Mit Schreiben vom 30. November 2016 informierte die Geschäftsführung den Aufsichtsrat umfassend über den finalen Stand des Verkaufs der Target-Geschäfte an die Materion Corporation, für welchen die Verträge dann im Dezember 2016 unterschrieben wurden.

In der Sitzung am 6. Dezember 2016 war wesentlicher Gegenstand der Investitions- und Finanzplan des Heraeus Konzerns für die Geschäftsjahre 2017 bis 2019, einschließlich des Fremdfinanzierungsrahmens für diese Zeit. Der Plan wurde eingehend geprüft und in dieser Sitzung genehmigt. Daneben berichtete die Geschäftsführung über das laufende Geschäftsjahr, wiederum einschließlich eines Risikoberichts, sowie über den aktuellen Stand des Fremdfinanzierungsrahmens. Die vorgenannten Akquisitions- und Desinvestitionsvorhaben sowie den Stand des Programms Heraeus FIT besprach der Aufsichtsrat ebenfalls nochmals. In dieser Sitzung verlängerte der Aufsichtsrat zudem die Bestellung von Rolf Wetzel als Geschäftsführer um weitere drei Jahre ab 1. Juli 2017.

Sitzungen und Beschlussfassungen der Ausschüsse

Der Prüfungsausschuss (Audit Committee) des Aufsichtsrats hat in seinen Sitzungen am 17. Februar 2016 (vor Prüfungsende) und am 11. April 2016 (nach Prüfungsende) jeweils in Gegenwart des Abschlussprüfers im Wesentlichen über den Jahres- und Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2015 beraten.

In seiner Sitzung am 27. September 2016 hat sich der Prüfungsausschuss maßgeblich mit dem Halbjahresabschluss 2016 und mit den vom Abschlussprüfer vorgeschlagenen Prüfungsschwerpunkten für den Konzernjahresabschluss 2016 befasst.

Die Sitzung am 6. Dezember 2016 betraf das Responsibility Management System, das Risikomanagementsystem, die Konzernrevision einschließlich der IT-Revision. Zudem wurden die Prüfungsschwerpunkte für den Konzernjahresabschluss 2016 gemeinsam mit dem Abschlussprüfer festgelegt.

Über die Arbeit des Prüfungsausschusses wurde dem Aufsichtsrat jeweils in der darauffolgenden Aufsichtsratssitzung berichtet.

Im Dezember 2016 besprach das Präsidium die Wiederbestellung von Rolf Wetzel als Geschäftsführer.

In einem schriftlichen Umlaufbeschluss vom 21. bis 22. Dezember 2016 befasste sich das Präsidium des Aufsichtsrats mit dem Verkauf der Beteiligung an der Argor-Heraeus S.A. und den möglichen Alternativen.

Weitere Sitzungen des Präsidiums und Sitzungen des Vermittlungsausschusses waren im Berichtszeitraum nicht erforderlich.

Jahresabschluss und Konzernabschluss

Der Jahresabschluss und der Lagebericht der Heraeus Holding GmbH sowie der Konzernabschluss und Konzernlagebericht des Heraeus Konzerns für das Geschäftsjahr 2016 wurden von der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Eschborn / Frankfurt am Main, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.

Den Auftrag zu diesen Prüfungen erteilte der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 27. April 2016. Den Prüfungsauftrag bestätigte die Gesellschafterversammlung am 4. Juni 2016.

Der Aufsichtsratsvorsitzende hat gemeinsam mit der Geschäftsführung und den Abschlussprüfern vor Aufstellung des Jahresabschlusses Gespräche über die wesentlichen bilanzierungsrelevanten Vorgänge geführt.

Ferner hat sich der Prüfungsausschuss (Audit Committee) des Aufsichtsrats in seiner Sitzung am 30. März 2017 mit dem Jahres- und Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2016 und dessen Prüfung befasst. Der Prüfungsausschuss hatte keine Einwendungen gegen das Ergebnis der Prüfung des Abschlussprüfers.

Der Jahresabschluss und der Lagebericht der Heraeus Holding GmbH und des Heraeus Konzerns für das Geschäftsjahr 2016 wurden zusammen mit den Prüfungsberichten des Abschlussprüfers allen Mitgliedern des Aufsichtsrats rechtzeitig vor der Sitzung ausgehändigt, die am 26. April 2017 stattfand. Die Wirtschaftsprüfer, die das Testat erteilten, nahmen an der Beratung des Aufsichtsrats über die zu prüfenden Unterlagen teil. Sie berichteten über die wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfung und standen in der Sitzung für die Beantwortung von Fragen zur Verfügung. Der Aufsichtsrat hat den für das abgelaufene Geschäftsjahr 2016 aufgestellten Jahresabschluss und den Lagebericht der Heraeus Holding GmbH sowie den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht des Heraeus Konzerns einschließlich der jeweils zugehörigen Prüfungsberichte der Abschlussprüfer umfassend geprüft. Gemäß dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung waren keine Einwendungen hiergegen zu erheben. Der Aufsichtsrat billigte dementsprechend den Jahresabschluss nebst Lagebericht sowie den Konzernabschluss nebst Konzernlagebericht.

Der Aufsichtsrat hat den Vorschlag der Geschäftsführung für die Gewinnverwendung geprüft und befürwortet den Vorschlag.

Veränderungen im Aufsichtsrat und seinen Ausschüssen

Die Amtszeiten der Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat endeten mit dem Ablauf der Gesellschafterversammlung der Heraeus Holding GmbH am 4. Juni 2016. Aus diesem Grund wählten die Arbeitnehmer im Zeitraum vom 12. bis 14. April 2016 Annette Lukas, Stefan Sattler, Beate Rohrig, Gerhard Schullerus sowie erneut Joachim Reitz und Andreas Wolf in den Aufsichtsrat. Sie sind bis zum Ablauf der Gesellschafterversammlung im Jahr 2021 gewählt.

Als Vertreter der Anteilseigner wählte die Gesellschafterversammlung am 4. Juni 2016 Dr. Simone Bagel-Trah für eine erneute Amtszeit bis zum Ablauf der Gesellschafterversammlung im Jahr 2021 in den Aufsichtsrat.

In seiner konstituierenden Sitzung am 4. Juni 2016 unmittelbar nach der Gesellschafterversammlung bestätigte der Aufsichtsrat Dr. Jürgen Heraeus als seinen Vorsitzenden und wählte Joachim Reitz zu seinem stellvertretenden Vorsitzenden; beide gehören kraft Amtes dem Vermittlungsausschuss und dem Präsidium an. Als weitere Mitglieder des Vermittlungsausschusses wählte der Aufsichtsrat Stefan Sattler und erneut Dr. Simone Bagel-Trah. Des Weiteren wählte er Dr. Simone Bagel-Trah erneut in das Präsidium. Andreas Wolf wurde wiedergewählt in den Prüfungsausschuss, dem zudem Franz Haniel als Vorsitzender und Dr. Jürgen Heraeus angehören.

Der Aufsichtsrat bedankt sich bei den ausgeschiedenen Mitgliedern Andrea Bläser, Ursula Hess-Moeser, Hans Schweinsberg und Dr. Andreas Utterodt für die stets vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit.

Veränderungen in der Geschäftsführung der Heraeus Holding GmbH

Dr. Roland Gerner ist mit Ablauf des 31. Dezember 2016 aus der Geschäftsführung der Heraeus Holding GmbH ausgeschieden und in den Ruhestand eingetreten. Dr. Gerner bleibt beratend für Heraeus tätig. Der Aufsichtsrat dankt Dr. Gerner für sein außergewöhnliches Engagement während seiner langjährigen Tätigkeit sowie für seine Loyalität und Verbundenheit gegenüber dem Konzern.

Rolf Wetzel wurde für weitere drei Jahre ab dem 1. Juli 2017 zum Geschäftsführer bestellt.

Der Aufsichtsrat dankt insbesondere den Mitgliedern der Geschäftsführungen und den Betriebsräten des Heraeus Konzerns für ihr großes Engagement sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die gute und erfolgreiche Arbeit im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016.

Hanau, 26. April 2017

Der Aufsichtsrat

Dr. Jürgen Heraeus, Vorsitzender

W.C.Heraeus International GmbH