Fachkliniken für Geriatrie Radeburg GmbH

Radeburg

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Lagebericht zum Jahresabschluss per 31.12.2022

1 Grundlagen des Unternehmens

1.1. Geschäftsmodell des Unternehmens

Die Fachkliniken für Geriatrie Radeburg GmbH (FGR) ist Trägerin der Geriatrischen Rehabilitationsklinik Radeburg und des Fachkrankenhauses für Geriatrie. Das Fachkrankenhaus entstand im Jahr 2012 aus der Geriatrischen Rehabilitationsklinik Radeburg, welche eine Spezialklinik für ältere Menschen ist und bereits seit 1994 als erste Einrichtung dieser Art in Sachsen besteht. Seit mehr als 25 Jahren verfügen wir über eine umfassende Expertise auf dem medizinischen Fachgebiet der Inneren Medizin/ Altersmedizin (Geriatrie).

Die Etablierung der Geriatrischen Institutsambulanz (GIA) in Radeburg Anfang 2017 erweiterte das Leistungsspektrum der Fachkliniken für Geriatrie um ein ambulantes Angebot.

Mit Wirkung zum 01. September 2018 wurde die FGR durch das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz (SMS) nach §2 Abs. 2 Satz 2 Nr.4 i.V.m. §9 Abs. 1a Nr. 2 Krankenhausentgeltgesetz (KHEntgG) in der Kategorie 1 (Zentrum mit einer überörtlichen und krankenhausübergreifenden Aufgabenwahrnehmung) als Geriatriezentrum ausgewiesen.

Eingebunden in das Zentrum für Altersmedizin ermöglichen die Fachkliniken mit der Geriatrischen Institutsambulanz, der Tagesklinik, dem Fachkrankenhaus und der Rehabilitationsklinik eine sektorenübergreifende Versorgung geriatrischer Patienten. Das Zentrum für Altersmedizin mit dem Geriatrisches Netzwerk Radeburg (GerN Radeburg) koordiniert als eine von fünf Leiteinrichtungen in Sachsen ein geriatrisches Versorgungsnetzwerk.

Als neues Angebot wurde im Mai 2021 die Tagesklinik mit 15 Plätzen in Betrieb genommen. Die geriatrische Tagesklinik erweitert mit ihrem teilstationären Angebot sinnvoll das bisheriges Leistungsspektrum aus ambulanter und stationärer geriatrischer Behandlung. Die vordringliche Aufgabe ist es, ein Verbleiben in gewohnter Umgebung zu ermöglichen.

Insgesamt verfügen die Fachkliniken über 108 vollstationäre Betten, davon 40 akutstationäre Betten für das Fachkrankenhaus für Geriatrie, 52 Betten für die Geriatrische Rehabilitationsklinik und 15 Betten für die Tagesklinik. Ziel ist es, allen geriatrischen Patienten in Sachsen eine fachspezifische, qualitätsgesicherte und auf die jeweiligen Bedürfnisse abgestimmte geriatrische Versorgung zu sichern und weiter auszubauen.

1.2. Organisatorische und rechtliche Struktur

Die FGR ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Gesellschafterin ist die Recura Kliniken SE, eine private familiengeführte Unternehmensgruppe für gesundheitliche Dienstleistungen mit regionaler und fachmedizinischer Schwerpunktsetzung.

Das Organ der Klinik ist die Geschäftsführung. Ihr untergeordnet sind die Klinikleitung und die FGR-Leitung für primär strategische Entscheidungen und Entwicklungen. Die Klinikleitung setzt sich aus den ärztlichen Leitungen des Fachkrankenhauses und der Rehabilitationsklinik, der Pflegedienstleitung, der Therapieleitung und der Geschäftsführung zusammen. Die FGR-Leitung besteht aus der Geschäftsführung, dem Ärztlichen Direktor, der Pflegedienstleitung und der Therapieleitung.

Externe Dienstleistungen werden auf Grundlage eines Geschäftsbesorgungsvertrages durch die Recura-Zentrale (Personalwesen, Finanzbuchhaltung, IT und Medizincontrolling, strategische Innovationen, Unternehmenskommunikation, Recht & Compliance u.a.) erbracht sowie durch den konzerneigenen Klinikservicedienstleister RSG (Catering, Gebäudereinigung, Technik und Bau) unterstützt.

1.3. Forschung und Entwicklung

Teil der Philosophie der Fachkliniken ist die ständige Weiterentwicklung ihrer Leistungen, um stets dem neuesten wissenschaftlichen Stand gerecht zu werden und dadurch die Struktur-, Prozess- sowie Ergebnisqualität kontinuierlich zu verbessern. Wirtschaftlichkeit sowie die Mitarbeiter- und Patientenzufriedenheit definieren sich dabei als die Kernziele der Fachkliniken. Im Rahmen regelmäßiger Zertifizierungen werden diese über entsprechende Kennzahlen abgebildet.

So fand im Februar 2022 in den Fachkliniken für Geriatrie Radeburg das Wiederholungsaudit durch EQ Zert statt, bei welchem die Fachkliniken die Erfüllung ihrer hohen Qualitätsstandards erneut unter Beweis stellen konnten. Nach erfolgreichem Abschluss darf weiterhin das Qualitätssiegel Geriatrie für Rehabilitationseinrichtungen und das Qualitätssiegel Geriatrie für Akutkliniken getragen werden.

Neben zahlreichen einrichtungsinternen und einrichtungsübergreifenden fachspezifischen Projekten (z.B. Einführung der elektronischen Patientenakte (EPA) und Umstellung auf eine papierlose Patientendokumentation) beteiligen sich die Fachkliniken auch im Rahmen des Zentrums für Altersmedizin an externen fachspezifischen Projekten. Das Zentrum hat die Aufgabe medizinische Leistungserbringer mit dem Ziel des Wissenstransfers und der Qualitätssicherung miteinander zu vernetzen, Fort- und Weiterbildungen anzubieten, SOPs (Standard Operating Procedure) zu entwickeln und Präventionsstrategien zu implementieren.

Darüber hinaus haben die Fachkliniken im Jahr 2022 den Status als Akademisches Lehrkrankenhaus der Technischen Universität Dresden beantragt. Ziel ist es dadurch noch stärker in die Ausbildung der Studierenden in den Fachbereichen Innere Medizin und Geriatrie involviert zu sein und proaktiv den Nachwuchs in diesen Fachdisziplinen durch exzellentes Wissen und Fachkompetenz nachhaltig zu fördern. Der Antrag wurde zum Jahresende bereits durch die Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus Dresden sowie dem Rektorat der TU Dresden befürwortet. Die Freigabe durch das Sächsische Ministerium für Wissenschaft und Kunst ist im Januar 2023 erfolgt, sodass die FGR bereits am dem nächst möglichen Fachsemester bis zu 3 PJ-Studierende aufnehmen können wird.

2 Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

2.1.1 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die konjunkturelle Lage in Deutschland war im Jahr 2022 im Besonderen von den Folgen des Kriegs in der Ukraine wie den extremen Energiepreiserhöhungen geprägt. Hinzu kamen sich verschärfende Material- und Lieferengpässe, ein branchenübergreifender Fachkräftemangel, die andauernde, wenn auch im Jahresverlauf nachlassende Corona-Pandemie sowie eine deutschlandweite massive Ausbreitung von Atemwegserkrankungen im 4. Quartal. Dennoch stieg das Bruttoinlandsprodukt preisbereinigt um 1,9% (2021: 2,7%) ¹ und war demnach im Vergleich zum Jahr 2019 - dem Jahr vor Beginn der Corona-Pandemie - um 0,7% höher.

Die monatlichen Inflationsraten blieben das ganze Jahr 2022 über hoch. Im September erreichte sie ihren Höhepunkt bei 10,4 %. Im Jahresdurchschnitt erhöhten sich die Verbraucherpreise in Deutschland gegenüber 2021 um 7,9 %; damit lag die Jahresteuerungsrate mehr als doppelt so hoch als im Vergleich zum Vorjahr (2021: 3,1%). ²

2.1.2 Gesundheitswirtschaftliche Rahmenbedingungen

Beim Finanzierungssystem der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) gab es seitens des Gesetzgebers für 2022 keine Änderung des allgemeinen Beitragssatzes. Dieser blieb konstant bei 14,6 %, wobei Arbeitnehmer und Arbeitgeber paritätisch je 7,3 % des allgemeinen Beitragssatzes trugen. Die einkommensabhängigen und kassenindividuellen Zusatzbeiträge wurden ebenfalls zu gleichen Teilen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern gezahlt. ³ Der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz wurde für 2022 - wie für 2021 - auf 1,3 % angesetzt. ⁴

Der Bundeszuschuss für den Gesundheitsfonds lag für 2022 bei 14,5 Mrd. Euro; zusätzlich erfolgte pandemiebedingt ein ergänzender Bundeszuschuss i.H.v. insgesamt 14,3 Mrd. Euro. Die Einnahmen beliefen sich nach der Prognose auf 268,9 Mrd. Euro. Die geschätzte Ausgabenhöhe lag nach Meinung der Experten des GKV-Schätzerkreises bei 286,7 Mrd. Euro. ⁵

Die Liquiditätsreserve lag Anfang 2022 bei rund 7,9 Mrd Euro. Bedingt durch die Corona Pandemie mussten dem Finanzierungssystem Bundesmittel zugeführt werden. Im Gesundheitsfonds war im Zeitraum 1. bis 3. Quartal 2022 ein saisonübliches Defizit von 2,1 Mrd. Euro zu verzeichnen. Speziell für Corona-Pandemie bedingte Ausgaben, wie z. B. Corona-Testungen und für Impfungen gegen COVID-19 sowie Ausgleichszahlungen für Krankenhäuser, flossen in den ersten 3 Quartalen 2022 19,9 Mrd. Euro aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds an die Leistungserbringer. Die Beitragseinnahmen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 4,4 %. ⁶

¹ (Statistisches Bundesamt, 2023); Pressemitteilung Nr. 020 vom 13.01.2023; Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2022 um 1,9 % gestiegen - Statistisches Bundesamt (destatis.de)

² (Statistisches Bundesamt, 2023); Pressemitteilung Nr. 022 vom 17. 01.2023; Inflationsrate im Jahr 2022 bei +7,9 % - Statistisches Bundesamt (destatis.de)

³ (Bundesgesundheitsministerium, 2023); Beiträge und Tarife; https://www.bundesgesundheitsministerium.de/beitraege-und-tarife.html

⁴ (GKV, 2023); Finanzierung, Zusatzbeitrag; https://www.gkv-spitzenverband.de/krankenversicherung/kv_grundprinzipien/finanzierung/zusatzbeitragssatz/zusatzbeitragssatz.jsp

⁵ (Bundesamt für Soziale Sicherung, 2022); Pressemitteilung vom 13.10.2022; GKV-Schätzerkreis schätzt die finanziellen Rahmenbedingungen der gesetzlichen Krankenversicherung für die Jahre 2022 und 2023 - www.bundesamtsozialesicherung.de

⁶ (Bundesgesundheitsministerium, 2022); Pressemitteilung vom 12.12.2022; Finanzentwicklung der GKV im 1. bis 3. Quartal 2022 (bundesgesund-heitsministerium.de)

Die durch den Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach eingesetzte Experten-Kommission hat im Dezember 2022 erste Reformvorschläge für das deutsche Krankenhaussystem unterbreitet. Hierdurch sollen unter anderem Krankenhäuser bundesweit einheitlich in drei Stufen kategorisiert und daraus folgernd entsprechend gefördert werden. Des Weiteren soll die Zentralisierung und Spezialisierung der Kliniken deutlich gefördert und das Fallpauschalen-System grundlegend verändert werden. So sollen z.B. bis zu 60% der Leistungen durch Vorhaltekosten abgedeckt werden. ⁷ Ein erster Gesetzentwurf wird nach Abstimmung mit den Bundesländern, die bisher die Hoheit über die Krankenhausplanung ausüben, für Mitte 2023 erwartet.

Die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser hat sich bereits in 2021 im Vergleich zum Vorjahr deutlich verschlechtert. 43% der deutschen Allgemeinkrankenhäuser hatten im Geschäftsjahr 2021 Verluste geschrieben, was einem Anstieg um 50% gegenüber dem Vorjahr entsprach. Dem gegenüber hat sich der Anteil der Krankenhäuser mit einem Jahresüberschuss von 60% (2020) auf 44% in 2021 weiter reduziert. Verschlechtert haben sich aber auch die Jahresergebnisse insgesamt. So sanken bei 65% der Krankenhäuser die Jahresergebnisse in 2021 im Vergleich zum Vorjahr, nur 20% der Krankenhäuser konnten ihr Jahresergebnis verbessern. ⁸

Für das Geschäftsjahr 2022 wird eine weitere deutliche Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage erwartet. Prognostiziert wird ein Anstieg der Krankenhäuser mit negativem Jahresergebnis um 16 Prozentpunkte auf einen Anteil von 59%. Dem gegenüber wird eine Reduzierung um mehr als der Hälfte des Anteils der Krankenhäuser mit positivem Ergebnis erwartet; nur noch 20% der Krankenhäuser erwarten einen Jahresüberschuss. ⁹

Der für die Krankenhausfinanzierung maßgebende Landesbasisfallwert wurde 2022 für Sachsen mit 3.825,10 EUR(+2,31 % im Vergleich zum Vorjahr) vereinbart. ¹⁰

2.2 Geschäftsverlauf

Das operative Geschäft 2022 war immer noch von der Bewältigung der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Herausforderungen geprägt. Neben der Behandlung von COVID-19 Patienten konzentrierten sich die Fachkliniken darauf, Akutkrankenhäuser in der Region zu unterstützen und zu entlasten und kontinuierlich Patienten zur stationären Weiterbehandlung aufzunehmen. In Kooperation mit dem Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden konnte die erste integrierte Post-COVID-Versorgung für ältere Menschen in Sachsen in den Fachkliniken etabliert und angeboten werden.

Mit Etablierung der neu geschaffenen Tagesklinik konnte das Behandlungsspektrum der Fachkliniken weiter ausgebaut werden. Ziel in 2022 war es daher, auch hier eine fortwährende Auslastung zu gewährleisten. In der Tagesklinik können bis zu 15 Patienten teilstationär behandelt werden.

Das Geschäftsjahr 2022 wurde mit einem Jahresfehlbetrag abgeschlossen. Die wirtschaftlichen Ziele wurden erneut nicht erreicht und die prognostizierte Entwicklung für 2022 ist nicht eingetreten.

Im Bereich der Akutgeriatrie musste für 2022 leider ein Rückgang der Belegung verzeichnet werden. Ursache ist die strikte Einhaltung des Krankenhausplanes, welche die Belegung im Akutbereich auf maximal 40 Betten limitiert. In der geriatrischen Rehabilitationsklinik ist hingegen ein Anstieg der Belegung festzustellen, jedoch konnten die prognostizierten Fallzahlen wieder nicht erreicht werden, da insbesondere durch die Etablierung der Tagesklinik in das Klinikbestandsgebäude immer noch 16 vollstationäre Betten weniger zur Verfügung standen und aufgrund von Umstrukturierungsmaßnahmen die Betten in der Rehabilitationsklinik nach wie vor reduziert sind, im Jahr 2022 nunmehr auf 44 belegbare Betten. In der Tagesklinik konnten die Planzahlen insbesondere aufgrund von hohen Inzidenzzahlen im Landkreis und damit verbunden vorübergehender Schließung der Tagesklinik nicht erreicht werden.

⁷ (Bundesgesundheitsministerium, 2023); Pressemitteilung v. 06.12.2022; Regierungskommission legt Krankenhauskonzept vor - Lauter-bach: Weniger Ökonomie, mehr Medizin (bundesgesundheitsministerium.de)

⁸ (Deutsches Krankenhausgesellschaft, 2022); Krankenhaus-Barometer 2021; Krankenhaus-Barometer_2022.pdf (dkgev.de), S. 14 ff.

⁹ (Deutsches Krankenhausgesellschaft, 2022); Krankenhaus-Barometer 2021; Krankenhaus-Barometer_2022.pdf (dkgev.de), S. 17

¹⁰ (vdek, Verband der Ersatzkassen, 2023); Landesbasisfallwerte 2022; LBFW_2022.pdf (vdek.com)

In 2022 wurde aufgrund der Belegungszahlen im Akutbereich der bereits eingereichte Bettenantrag aus dem Jahr 2021 mit dem Ziel einer Erhöhung auf 80 akutstationäre Betten gegenüber dem Sozialministerium nochmals bekräftigt.

2.3 Lage

Die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage kann anhand folgender Kennzahlen zusammenfassend dargestellt werden:

	2022	2021	Veränderung
Eigenkapitalrentabilität (ROE)	-219,9%	-40,4%	-179,5%
Gesamtkapitalrentabilität	-4,9%	-1,9%	-3,0%
Eigenkapitalquote 1	2,9%	8,3%	-5,4%
Eigenkapitalquote 2 (inkl. Sonderposten)	10,9%	12,8%	-2,0%
Fremdkapitalquote (ohne Sonderposten)	89,1%	87,2%	2,0%
Anlagevermögensintensität	54,4%	49,7%	4,7%
Intensität des Umlaufvermögens	45,6%	50,3%	-4,7%

	2022	2021	Veränderung
	EUR	EUR	EUR
Jahresüberschuss	-421.113,10	-247.283,54	-173.829,56
Eigenkapital	191.504,88	612.617,98	-421.113,10
Sonderposten	537.231,49	334.755,00	202.476,49
Fremdkapital (ohne Sonderposten)	5.972.215,53	6.431.400,50	-459.184,97
Fremdkapitalzinsen	92.317,23	104.189,36	-11.872,13
Bilanzsumme	6.700.951,90	7.378.773,48	-677.821,58
Anlagevermögen	3.644.295,52	3.665.729,64	-21.434,12
Umlaufvermögen	3.056.656,38	3.713.043,84	-656.387,46

2.3.1 Ertragslage

Bei Umsatzerlösen in Höhe von 10,63 Mio. EUR erzielte die Gesellschaft ein Jahresfehlbetrag im Berichtsjahr in Hohe von 421 TEUR (2021: Jahresfehlbetrag 247 TEUR). Dem steht ein geplantes nur leicht negatives Jahresergebnis im Wirtschaftsplan in Höhe -26 TEUR gegenüber. Dem Wirtschaftsplan 2022 lagen 92 vollstationäre Betten und 15 teilstationäre Betten zugrunde.

In der Akutgeriatrie wurden die geplanten Erlöse deutlich unterschritten, da die ursprünglich geplanten 56 Betten trotz hoher Nachfrage nicht voll belegt wurden, um der strikten Vorgabe des Krankenhausplans zu entsprechen. Die Fallzahl sank von 971 auf 811 bzw. um 16,5 % zum Vorjahreszeitraum. Im MD-Bereich waren die Rückstellungen nicht immer ausreichend und wurden somit im Geschäftsjahr noch einmal erhöht (erneute MDK-Rückstellungen von 142,2 TEUR im Jahresabschluss).

Die Tagesklinik konnte nur zu 47,1% ausgelastet werden und lag damit deutlich unter der Zielauslastung von 75%.

Die Erhöhung der aufgestellten Betten in der Rehabilitationsklinik von 36 auf 44 und der damit verbundene Erlösanstieg konnte die Erlösrückgänge der beiden vorgenannten Bereiche nicht kompensieren. Die Fallzahlen konnten von 515 auf 605 bzw. um 17,5% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesteigert werden.

Die Personalaufwendungen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 550 TEUR und belaufen sich auf insgesamt 7,09 Mio. EUR. Ursächlich hierfür waren unter anderem die zum 30.09.2022 geschlossene neue Entgeltordnung sowie der neu geschlossene Tarifvertrag mit dem Marburger Bund für den ärztlichen Dienst. Die Personalaufwandsquote lag mit 66% über dem Vorjahresniveau (63%).

Im Bereich der Materialaufwendungen war eine Reduzierung um 45 TEUR bzw. -2,4% auf 1,80 Mio. EUR zu verzeichnen. Besonders in den Bereichen Verbandsmittel, Heil- und Hilfsmittel; ärztliches und pflegerisches Verbrauchsmaterial sowie den Untersuchungen in fremden Instituten reduzierten sich die Kosten deutlich. Demgegenüber waren deutliche Preisanstiege bei der Versorgung mit Lebensmitteln sowie der Gasversorgung zu verzeichnen. Die Materialaufwandsquote lag mit 17% nahezu auf Vorjahresniveau (18%).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen im Berichtsjahr um insgesamt 117,8 TEUR bzw. 7,0% und betrugen 2,33 Mio. EUR. Diese Veränderungen resultierten im Wesentlichen aus gestiegenen Kosten für zentrale Dienste sowie Instandhaltungskosten.

2.3.2 Finanzlage

Die Finanzlage der Gesellschaft kann als ausreichend beschrieben werden, auch wenn die Liquidität und die Reichweite gesunken sind. Die Fähigkeit der Klinik jederzeit seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen, war im Geschäftsjahr 2022 immer gegeben.

Die verfügbaren liquiden Mittel betrugen zum Stichtag 332 TEUR (2021: 650 Mio. EUR) und beinhaltete das aktuelle Bankguthaben sowie alle flüssigen Mittel (ohne Festgeld). Weiterhin verfügte die Gesellschaft über gebundene Mittel in Höhe von 781 TEUR. Für die Finanzierung des laufenden Geschäfts standen im Berichtszeitraum jederzeit ausreichend Mittel zur Verfügung.

Zum Stichtag 31.12.2022 lag die Reichweite der liquiden Mittel abzüglich vertraglich gebundener Mittel für zahlungsbegleitete Aufwendungen (Material- und Personalaufwand, sonstige betriebliche Aufwendungen, Zinsen und ähnliche Aufwendungen, Steuern) bei 0,4 Monaten (Vorjahr 0,7 Monate). Der Rückgang der Reichweite der liquiden Mittel resultierte insbesondere aus der deutlichen Erhöhung im Bereich des Personalaufwandes, während die Umsatzerlöse nur moderat gesteigert werden konnten.

Der operative Cashflow ergibt sich aus der Summe des Jahresergebnisses, den Abschreibungen (bzw. Zuschreibungen) und der Dotierung (bzw. Auflösung) von Rückstellungen.

	2022	2021
	(in EUR)	(in EUR)
Jahresergebnis	-421.113,10	-247.283,54
Abschreibungen	535.393,51	509.019,65
Veränderung Rückstellungen	-86.231,77	-33.207,66
Cashflow (operativ)	28.048,64	228.528,45

2.3.3 Vermögenslage

Die Vermögens- und Kapitalstruktur zeigte unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten im Geschäftsjahr 2022 folgende Entwicklung:

Die Bilanzsumme der FGR sank im Vergleich zum Vorjahr von 7,38 Mio. EUR auf 6,70 Mio. EUR.

Die Anlagenintensität erhöhte sich um 4,7% auf 54,4% (2021: 49,7%). Die Erhöhung betraf vor allem die Betriebs- und Geschäftsausstattungen für Hardware sowie technischen Bedarf mit einer Nutzungsdauer > 3 Jahre (103 TEUR).

Das Umlaufvermögen sank im Vergleich zum Vorjahr um 657 TEUR auf 3,06 Mio. EUR, was im Wesentlichen auf die Reduzierung der flüssigen Mittel um -267 TEUR sowie der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 297 TEUR zurückzuführen ist.

Die Veränderung im Bereich der sonstigen Rückstellungen betrug im Vergleich zum Vorjahr 68,3 TEUR (von 702 TEUR auf 634 TEUR).

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten wurden im Geschäftsjahr planmäßig getilgt, wodurch sich diese um 405 TEUR im Vergleich zum Vorjahr reduzierten. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen inkl. der Sicherheitseinbehalte erhöhten sich um 22 TEUR. Die Verbindlichkeiten nach dem KHEntgG erhöhten sich um 49 TEUR. Insgesamt sanken die Verbindlichkeiten um 373,0 TEUR.

Die Eigenkapitalquote 1 verringerte sich zum Vorjahr um 5,4% und beträgt im Geschäftsjahr 2,9% (2021: 8,3%).

2.4 Finanzielle und nicht-finanzielle Leistungsindikatoren

Für unsere interne Unternehmenssteuerung ziehen die Fachkliniken insbesondere EBT, EAT, EK-Quote, Cashflow und frei verfügbare Liquidität sowie krankenhausspezifische Kennzahlen (z.B. CM, CMI, BT) heran. Durch die Konzerngeschäftsführung wurde ein Katalog von internen Financial Covenants entwickelt, der für die Tochterunternehmen im Recura-Verbund als interne Rahmenvorgaben betrachtet wird. Die wirtschaftlichen Ziele der Gesellschaft werden durch diese Covenants determiniert.

Der Unternehmenserfolg der FGR wird neben den finanziellen Kennzahlen maßgeblich durch nichtfinanzielle Leistungsindikatoren bestimmt. Sie betreffen vor allem die Beziehung des Unternehmens zu den Kunden (Patienten) und den Mitarbeitern. In Summe lassen die Angaben Rückschlüsse darauf zu, inwieweit es der FGR gelingt, als attraktiver und verantwortungsvoller Arbeitgeber dauerhaft kompetente und engagierte Mitarbeiter an sich zu binden, um damit eine hohe Patientenzufriedenheit zu erreichen. Diese Aspekte sind nach Überzeugung der FGR wesentliche Bausteine einer guten Positionierung im Wettbewerb.

In Bezug auf die Mitarbeiterzahlen wird auf den Anhang verwiesen.

2.5 Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage zum Zeitpunkt der Aufstellung des Lageberichtes

Die Ausbreitung der Corona-Pandemie hat die Geschäftsentwicklung der FGR auch im Geschäftsjahr 2022 noch stark beeinflusst. Die Vorgaben der Bundesregierung bzw. des sächsischen Ministeriums, alle planbaren Behandlungen zu verschieben und Kapazitäten vorzuhalten, die erhöhten Hygiene- und Isolationsmaßnahmen sowie der massive Anstieg an COVID-Patienten in Sachsen und damit auch in unserer Klinik im vierten Quartal machten sich im Umsatz und im operativen Ergebnis der Klinik bemerkbar. Insbesondere krankheitsbedingte Personalausfälle aufgrund von Corona, Influenza und RSV und daraus resultierenden Betten- und Stationsschließungen führten zu einem deutlichen Umsatzrückgang in der Rehabilitationsklinik. Darüber hinaus führte die Nichtaufnahme von tagesklinischen Patienten zu erheblichen Umsatzeinbrüchen in der Tagesklinik.

3 Prognosebericht - Erläuterung und Beurteilung der voraussichtlichen Entwicklung

Unsere zukunftsbezogenen Aussagen basieren auf unseren hier mitgeteilten Erwartungen. Klarstellend muss darauf hingewiesen werden, dass die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen können.

Die Abhängigkeit des Gesundheitssektors von konjunkturellen Schwankungen gilt als eher gering. Die Corona Krise hat jedoch deutlich gezeigt, dass regulatorische Eingriffe auf die finanzielle Ausstattung dieses Hauses eine relevante Wirkung haben. Denn auch wenn die Pandemie inzwischen größtenteils eingedämmt werden konnte, kann diese auch noch auf das Jahr 2023 einen spürbaren Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung der Fachkliniken nehmen. Bereits im Jahr 2022 haben auftretende Coronaausbrüche und ein hohes Infektionsgeschehen in der Klinik zu erheblichen personellen sowie wirtschaftlichen Einschränkungen geführt. Nicht nur erkrankte Patienten mussten isoliert behandelt werden und haben dadurch die Bettenkapazität deutlich beschränkt. Auch ein hoher Krankenstand des Personals führte zeitweise zu einer stark reduzierten Bettenauslastung und mithin auch zu zeitweisen Bettensperrungen. Dieser Zustand kann auch in 2023 noch weiter anhalten. Aufgrund der Größe des Hauses sind insbesondere ungeplante Personalausfälle nur in einem sehr begrenzten Maße kompensierbar und haben dadurch mithin einen direkten Einfluss auf wirtschaftliche Ertragslage der Fachkliniken. Weiterhin führen notwendige Sanierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen zu einer zusätzlichen wirtschaftlichen Belastung. Diese wird sich auch im Jahr 2023 weiter fortsetzen, da die letzte Sanierung des Klinikgebäudes im Jahr 2007 erfolgte. Auch zukünftig ist deshalb mit weiteren Bedarfen in diesem Bereich zu rechnen. Auch der ausgebrochene und immer noch anhaltende Krieg in der Ukraine führt durch die gestiegenen Energiepreise und Engpässen in den Zulieferketten zu einem erheblichen Kostenanstieg, welcher auch durch die staatlichen Entlastungspakete wie der Energiepreisbremse bei weitem nicht refinanziert werden kann.

Die Nachfrage nach geriatrischen Leistungen im Akut- und Reha-Bereich ist ungebrochen hoch und auch zukünftig kontinuierlich wachsend. Insgesamt gehen wir von einem weiter steigenden stationären Leistungsvolumen aus. Damit auch im Bereich der Rehabilitationsklinik der weiterhin hohen Nachfrage nachgekommen werden kann, müssen die Tagesvergütungssätze signifikant erhöht und die Bettenkapazitäten der Klinik dringend wieder erhöht werden. Um den langfristigen Erfolg der FGR sicherzustellen, werden die Umsetzung des dringend benötigten Neubaus für die Akutgeriatrie und die Bettenerweiterung konsequent vorangetrieben.

Entscheidend für die Wirtschaftlichkeit ist die Entgeltvereinbarung mit den Kostenträgern in Bezug auf die Mehrleistungen in der Akutgeriatrie sowie bei den Tagesätzen für die Tagesklinik. Des Weiteren wird es darauf ankommen, welche Vergütungssätze mit den Primärkassen in der Rehabilitationsklinik getroffen werden können.

Im Hinblick auf die Auslastung der Klinik wird für das kommende Jahr im Akutbereich eine Auslastung von 88%, im Rehabereich 95% und in der Tagesklinik 70% erwartet. Zusätzlich ist mit weiteren Personalkostensteigerungen zu rechnen, um sehr gut qualifiziertes Personal in den Fachkliniken zu halten und offene Stellen nachbesetzen zu können. Ziel ist eine Annäherung an den TVöD.

Beim Sachaufwand wird vor allem von Preissteigerungen bei der Strom- sowie Gasversorgung ausgegangen. Bei diesen wird im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung i.H.v +71% bei den Stromkosten sowie +169% bei den Gaskosten angenommen. Aber auch beim Lebensmittelbedarf ist mit einer deutlichen Preissteigerung von + 7,6% zu rechnen.

Im Ergebnis des Wirtschaftsplans wird trotz dieser Tendenzen noch ein positives Betriebsergebnis für das Geschäftsjahr 2023 erwartet, obgleich dies wie zuvor bereits geschildert in deutlicher Abhängigkeit von der Beeinträchtigung der Bettenauslastung durch nicht beeinflussbare Faktoren, wie krankheitsbedingte Fehlzeiten und Coronaausbrüche, sowie unerwarteten Reparatur- und Instandhaltungsmaßnahmen steht.

4 Chancen- und Risikobericht

Ein ausgebautes Risikomanagement ist Bestandteil der Unternehmensführung und Qualitätspolitik des Mutterunternehmens, der Recura Kliniken SE, und ihrer Häuser und damit auch der FGR. Die die Einrichtungen betreffenden Risikofelder (Politik, Markt, Personalressourcen, Kernprozesse etc.) sind benannt.

Durch ein standardisiertes Controlling- und Reporting-System wird die Wirtschaftsplanung fortlaufend mit dem tatsächlichen Geschäftsverlauf abgeglichen und bewertet. So ist ein frühzeitiges Erkennen potenzieller Risiken sichergestellt und eventuell notwendige Maßnahmen können eingeleitet werden.

Im Rahmen unseres Qualitätsmanagements erfolgen jährlich Überprüfungen der Aufbau- und Ablauforganisation sowie einzelner Abteilungen durch externe Auditoren. Die FGR wurde bereits Ende 2007 hinsichtlich ihrer Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität - nun nach DIN ISO 9001:2015 - zertifiziert. Auf der Grundlage von jährlich vorab festgelegten Auditplänen werden die beiden Kliniken durch interne Auditoren geprüft und notwendige Korrekturen vorgenommen. Im 1. Quartal 2021 wurde im externen Überwachungsaudit das Qualitätsmanagementsystem der Fachkliniken für Geriatrie Radeburg GmbH (FGR) bestätigt. Zusätzlich ist die Gesellschaft mit dem Qualitätssiegel Geriatrie ausgezeichnet. Dieses Siegel beinhaltet neben Strukturkriterien auch eine Zertifizierung von Prozess- und Ergebnisqualität speziell für die Versorgung von geriatrischen Patienten. Im Freistaat Sachsen verfügen nur wenige Häuser bzw. geriatrische Abteilungen über dieses Merkmal, so dass sich auch damit die besondere Expertise und Qualität der FGR aufzeigen lässt.

Ein klinikübergreifenden Critical Incident Reporting Systems (CIRS) konnte in 2014 abgeschlossen werden. Das CIRS-System mit der Analyse von Fehlern und Beinahe-Fehlern wurde seitdem in den Klinikalltag überführt.

Die nachfolgende Risikoberichterstattung bezieht sich auf die Lage des Unternehmens zum Zeitpunkt der Aufstellung des Lageberichts.

4.1 Risikobericht

4.1.1 Rechtliche, Umfeld- und Branchen Risiken

Die verschärften regulatorischen krankenhausspezifischen Rahmenbedingungen und Vorgaben, wie beispielsweise die Weiterentwicklung der Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung (PpUGV), das MDK-Reformgesetz v.a. mit Einführung einer prospektiven Überprüfung von Strukturmerkmalen in abrechnungsrelevanten OPS-Schlüsseln, die Änderungsvereinbarung zur Pflegepersonalkostenabgrenzungsvereinbarung oder das Gesundheitsversorgungsweiterentwicklungsgesetz (GVWG) mit Änderungen, welche die Pflegepersonaluntergrenzen, die Pflegepersonalbedarfsmessung und den Pflegepersonalquotienten betreffen, stellen vor allem das Fachkrankenhaus wirtschaftlich und medizinisch vor große Herausforderungen.

Die Entgelt- und Budgetverhandlung 2021 konnten erst Ende 2022 zum Abschluss gebracht werden. Dies zeigt deutlich, dass vor allem bei der Vereinbarung des Pflegebudgets deutliche Divergenzen bestehen. Insbesondere die Anstrengungen zur Entlastung der Pflegekräfte durch das Herauslösen von patientenfernen Tätigkeiten und die damit verbundene Übertragung auf andere Berufsgruppen stellt ein Finanzierungsrisiko dar.

Die krankenhausplanerische Ausweisung der Fachkliniken für Geriatrie in Radeburg als Geriatriezentrum bietet einerseits die Möglichkeit sich im weiter verschärfenden Wettbewerb zu behaupten und andererseits für die Erfüllung von besonderen Zentrumsaufgaben im Rahmen der Budgetverhandlung Zentrumszuschläge geltend machen zu können. Geriatriezentren fallen im aktuellen GBA-Beschluss unter die Anlage 10 - sonstige ausgewiesene Zentren - wodurch es ab dem Jahr 2023 für die Fachkliniken keinen Zentrumszuschlags mehr geben wird.

Durch den zunehmenden Fachkräftemangel wird es immer schwieriger, qualifiziertes Personal für unsere Fachkliniken zu gewinnen. Die damit einhergehenden Personalengpässe können vor dem Hintergrund der notwendigen Fachkraftquote und des Personalschlüssels vor allem im Fachkrankenhaus zu Sanktionszahlungen, Umsatzeinbußen bzw. zu hohen Ausgaben für Leasingpersonal führen. Um dem entgegenzuwirken wird die Personalbindung und -entwicklung sowie die Verbesserung der Arbeitsbedingungen eine immer wichtigere Bedeutung bekommen. Vor diesem Hintergrund wurde im Jahr 2022 eine neue Betriebsvereinbarung verabschiedet, nach welcher mit Aufnahme des ärztlichen Dienstes in allen Berufsgruppen eine entsprechende Anpassung der Gehälter nach tariflichem Maßstab vorgenommen wurde.

Die Auswirkungen der Pandemie auf die deutsche Wirtschaft sind aufgrund der derzeitigen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit einer hohen Unsicherheit verbunden. Viel hängt davon ab, wie lange die Pandemie noch anhält. Die FGR geht daher davon aus, dass diese in Abhängigkeit davon auch wesentliche Entwicklungsbeeinträchtigungen oder eine Bestandsgefährdung als Folge haben können.

4.1.2 Leistungsbezogene Risiken

Leistungsbezogene Risiken im Hinblick auf die avisierten Bettenerweiterungen und Einhaltung der Pflegepersonalschlüssel in der Akutgeriatrie liegen kurz- bis mittelfristig ebenfalls in der Gewinnung und Bindung von qualifiziertem Personal. Zur Bindung qualitativ hochwertiger Mitarbeiter forcieren wir Personalentwicklungsmaßnahmen, bemühen uns um familienfreundliche Arbeitszeitregelungen und Arbeitsbedingungen und möchten durch Mitarbeiterbenefits die Arbeitgeberattraktivität steigern.

Risiken im Zusammenhang mit der medizinischen Behandlungs- und Betreuungsqualität wird durch kontinuierliche Fort- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter auf der Grundlage neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse und Methoden begegnet. Die FGR stellt dafür ein jährlich angepasstes Fort- und Weiterbildungsbudget zur Verfügung.

Das Thema Qualität wird weiter politisch als Instrument für Vergütungsabschläge bzw. den Wegfall von Vergütungszuschlägen bei Nichterfüllung neuer, umfassender Strukturanforderungen an Personal, Qualifikation, Organisation und gesetzlicher Mindestmengen eingesetzt.

Neben den zuvor beschriebenen Maßnahmen des Qualitätsmanagements und des Controllings zur Risikominimierung erfolgten die freiwilligen und gesetzlich vorgeschriebenen Kontrollen auch in 2022 fristgerecht durch externe Experten, bspw. Gefährdungs- und Belastungsanalysen des Arbeitsschutzes, Hygienebegehungen, Wartung und Prüfung der Medizintechnik und nicht zuletzt durch das mit der externen Zertifizierung beauftragte Gremium.

4.1.3 Risikobericht über die Verwendung von Finanzinstrumenten

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren jahrelangen Kurs der Niedrigzinspolitik verlassen und setzt zur Bekämpfung der massiven Inflation auf eine aggressive Zinspolitik. Im Juli hat die EZB zum ersten Mal seit 2011 die Zinsen angehoben und somit die europaweite Zinswende eingeläutet. Insgesamt kam es durch 4 Zinsanpassungen zu einer Erhöhung des Leitzinses von 0,50% auf 2,50%.

Diese Zinsanpassungen sorgen für eine deutliche Verteuerung von Kreditzinsen und Prolongationsangeboten bestehender Darlehen. Die Investitionsbereitschaft ist somit deutlich gehemmter. Zudem ist eine Zurückhaltung der Kreditinstitute bei der Bereitstellung von Finanzierungen, aufgrund der insgesamt angespannten Lage im Branchensektor, zu sehen. Folge ist eine deutliche intensivere Bonitätsprüfung, welche jedoch trotz des Marktumfeldes zu positiven Ergebnissen geführt hat. Durch die veränderte Zinspolitik sind auch die Negativzinsen der Kreditinstitute auf Kontoguthaben im zweiten Halbjahr 2022 ausgesetzt worden. Ein erweiterter Eigenkapitalaufbau durch geeignete Geldmarktinstrumente wird weiter angestrebt.

Ziele des eigenen Finanzmanagements sind grundsätzlich die Erhaltung einer ausreichenden Liquidität, die Sicherung notwendiger Investitionen, die Generierung/Einbringung von Forderungen und die Beantragung öffentlicher Zuschüsse und Fördermittel und ergänzend der Aufbau von Eigenkapitalpositionen zur Sicherung möglicher Darlehensaufnahmen. Im Mittelpunkt der Erhaltung der Liquidität steht die Fähigkeit, den Zahlungsverpflichtungen jederzeit uneingeschränkt und insbesondere fristgerecht nachkommen zu können. Zu den bestehenden Finanzinstrumenten der FGR zählen im Wesentlichen Forderungen, Verbindlichkeiten und Guthaben bei Kreditinstituten. In den Krankenkassen sehen wir solvente Kunden und jederzeit verlässliche Partner; Forderungsausfälle sind die Ausnahme. Verbindlichkeiten werden innerhalb der vereinbarten Zahlungsziele gezahlt. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestehen gegenüber der Bank für Sozialwirtschaft i.H.v. 3,94 Mio. EUR. Aktive und passive Finanzierungsderivate befinden sich derzeit weder im Portfolio noch in Planung. Beim Management der Finanzpositionen verfolgen wir eine konservative Risikopolitik.

4.1.4 Chancenbericht

Mit der Zulassung der akutgeriatrischen Tagesklinik am Standort der Fachkliniken - als elementarer Bestandteil einer abgestuften geriatrischen Versorgung - wurde das geriatrische Versorgungsnetzwerk weiter komplettiert und die Präsenz der Fachkliniken im Einzugsgebiet weiter ausgebaut.

Bereits im IV. Quartal 2019 wurde der Antrag zur Aufnahme in das Krankenhausinvestitionsprogramm des Landes Sachsen gestellt. Von Seiten des Ministeriums wurde hierzu immer noch keine Entscheidung getroffen. Der Neubau würde es der FGR ermöglichen die reduzierten Betten in der geriatrischen Rehabilitation zu reaktivieren und damit wieder den Versorgungsvertrag zu erfüllen. Neben akutstationären Betten soll der Neubau auch die Tagesklinik mit 15 Plätzen aufnehmen können. Auch eine Optimierung von Arbeits- und Behandlungsabläufen sowie von Personal-, Patienten- und Versorgungswegen wird der Neubau ermöglichen.

Die Umsetzung der Digitalisierung am Standort und insbesondere der elektronischen Patientenakte wird weiter konsequent vorangetrieben. Die Möglichkeit aufgrund von Einzelförderungen (z.B. eHealthSax, Krankenhauszukunftsgesetz) Investitionen zu tätigen, ist als Chance zu sehen sämtliche klinischen und administrativen Abläufe zukünftig vollständig papierlos zu gestalten. So wurde in 2022 am Standort Radeburg ein neues Rechenzentrum aufgebaut.

Daneben laufen permanente Sanierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen, die den medizinischen Versorgungsbetrieb in vollem Umfang fortwährend sicherstellen.

Durch das Intensivpflege- und Rehabilitationsstärkungsgesetz (IPREG) wird zukünftig eine sachgerechtere Finanzierung der Rehabilitation möglich. Für die Reha-Vergütungsverhandlungen wird die Grundlohnsummenbindung aufgehoben, so dass erforderliche Mehrausgaben, die etwa durch Tariferhöhungen bei Gehältern entstehen, berücksichtigt werden können.

Mit der Berufung von Prof. Lorenz Hofbauer zum Ärztlichen Direktor in 2020 und zum ärztlichen Leiter der Tagesklinik wird die erfolgreiche personelle Entwicklung der FGR fortgesetzt und auch in 2022 die enge Kooperation mit dem Universitätsklinikum Dresden weiter intensiviert und professionalisiert. So wurde z.B. im Dezember 2021 der Antrag zur Zulassung Akademisches Lehrkrankenhaus an der Medizinischen Fakultät Dresden für das Pflichtfach Innere Medizin sowie das Wahlfach Geriatrie abgegeben, welche seitens der TU Dresden und bereits zustimmend bestätigt wurde.

Mit der Einführung der Übergangspflege im Krankenhaus besteht zukünftig die Möglichkeit, den weiteren stationären Krankenhausaufenthalt, wenn eine anderweitige Anschlussversorgung nicht zeitgerecht gewährleistet werden kann, adäquat vergütet zu bekommen.

4.2 Gesamtaussage

Die Risiken der künftigen Entwicklung der FGR bestehen weiterhin in einem schwierigen Finanzierungsumfeld der Krankenhäuser und Rehabilitationseinrichtungen, steigendem Fachkräftemangel, der allgemeinen Kostenentwicklung sowie der zunehmenden Digitalisierung. Mit der Entwicklung gezielter Konzepte zur Lösung auftretender Probleme und mit der stetigen Anpassung des umfassenden Leistungsspektrums der FGR an die sich wandelnden Erfordernisse und Möglichkeiten des Gesundheitsmarktes begegnet die FGR den Risiken, die sonst den Fortbestand der Gesellschaft gefährden könnten.

Auch das Jahr 2023 wird geprägt sein von der weiteren Umsetzung der eingeleiteten Maßnahmen, der Umsetzung komplexer gesetzgeberischer Anforderungen, der weiteren Umsetzung zur Einführung der vollständigen elektronischen Patientenakte sowie die Planung für den Neubau der Akutgeriatrie.

Trotz eines herausfordernden Jahres 2022 können die Fachkliniken für Geriatrie Radeburg GmbH weiterhin den regionalen Versorgungsauftrag sowohl in der Akutgeriatrie als auch in der geriatrischen Rehabilitation erfüllen und haben aufgrund hoher Nachfrage nach wie vor gute Entwicklungsperspektiven.

Radeburg, 17.02.2023

gez. Geschäftsführung

Bilanz zum 31. Dezember 2022

Fachkliniken für Geriatrie Radeburg GmbH, Radeburg

AKTIVA

	31.12.2022	31.12.2021
	€	€
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	11.696,00	11.844,00
II. Sachanlagen	3.632.599,52	3.653.885,64
	3.644.295,52	3.665.729,64
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte	224.726,50	204.289,66
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	1.422.330,21	1.925.254,58
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten	1.112.943,13	1.379.663,75
	2.759.999,84	3.509.207,99
C. Rechnungsabgrenzungsposten	296.656,54	203.835,85
	6.700.951,90	7.378.773,48

PASSIVA

	31.12.2022	31.12.2021
	€	€
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	268.428,23	268.428,23
II. Kapitalrücklagen	454.505,36	454.505,36
III. Gewinnrücklagen	1.418,00	1.418,00
IV. Verlust-/Gewinnvortrag aus dem Vorjahr	-111.733,61	135.549,93
V. Jahresfehlbetrag	-421.113,10	-247.283,54
	191.504,88	612.617,98
B. Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens	537.231,49	334.755,00
C. Rückstellungen	636.060,66	722.292,43
D. Verbindlichkeiten	5.336.154,87	5.709.108,07
	6.700.951,90	7.378.773,48

Gewinn- und Verlustrechnung 2022

Fachkliniken für Geriatrie Radeburg GmbH, Radeburg

	2022	2021
	€	€
1. Rohergebnis	9.023.772,91	8.558.634,47
2. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-5.980.273,28	-5.512.195,08
b) Soziale Abgaben	-1.113.741,67	-1.031.677,33
	-7.094.014,95	-6.543.872,41
3. Erträge aus der Finanzierung nach dem KHG	329.968,70	289.164,39
4. Aufwendungen aus der Finanzierung nach dem KHG	-242.444,50	-234.787,70
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-535.393,51	-509.019,65
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen	-1.796.626,07	-1.678.789,71
7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	1.912,28	2.343,71
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-92.317,23	-104.189,36
9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-5.767,51	-17.834,21
10. Ergebnis nach Steuern	-410.909,88	-238.350,47
11. Sonstige Steuern	-10.203,22	-8.933,07
12. Jahresfehlbetrag	-421.113,10	-247.283,54

Anhang zum 31.12.2022

1 Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Die Fachkliniken für Geriatrie Radeburg GmbH hat ihren Sitz in Radeburg. Sie ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Dresden unter HRB 10948 eingetragen.

2 Allgemeine Angaben zu Inhalt und Gliederung des Jahresabschlusses

Der Jahresabschluss wurde nach den deutschen Rechnungslegungsbestimmungen erstellt. Für die krankenhausspezifischen Sachverhalte sind Postenbezeichnungen der KHBV gewählt worden.

Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften der §§ 242 ff. HGB unter Beachtung der ergänzenden Bestimmungen für mittelgroße Kapitalgesellschaften (§§ 264 ff. HGB) sowie des GmbHG aufgestellt.

3 Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Der Jahresabschluss ist vor Verwendung des Jahresergebnisses aufgestellt (§ 268 Abs. 1 HGB, § 46 Nr. 1 GmbHG).

Die Erstellung des Jahresabschlusses erfolgt unter der Annahme der Unternehmensfortführung (§ 252 Abs. 1 Nr. 2 HGB). Wir verweisen an dieser Stelle auf unsere Ausführungen im Risikobericht des Lageberichts.

Die Vermögensgegenstände und Schulden sind zum Jahresabschlussstichtag entsprechend § 252 Abs. 1 Nr. 3 HGB einzeln bewertet worden. Alle vorhersehbaren Risiken und Verluste, die bis zum Abschlussstichtag entstanden sind, sind ebenfalls berücksichtigt worden.

Die Bilanzierung der immateriellen Vermögensgegenstände und der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten unter Berücksichtigung nutzungsbedingter planmäßiger linearer Abschreibungen. Grundlage der planmäßigen Abschreibung ist die voraussichtliche Nutzungsdauer des jeweiligen Vermögensgegenstandes (§ 253 Abs. 1 Satz 1, Abs. 3 HGB); sie liegt bei den immateriellen Vermögensgegenständen zwischen 3 und 5 Jahren und bei den Sachanlagen zwischen 3 und 33 Jahren.

Die geringwertigen Anlagegüter mit Netto-Anschaffungs- oder Herstellungskosten von 250 EUR bis zu 800 EUR werden im Jahr der Anschaffung oder Herstellung in voller Höhe abgeschrieben.

Der Bestand des Zentrallagers an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen ist zum Niederstwert bewertet.

Bei den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen auf den Stationen erfolgt eine Bewertung mit dem Festwertwert nach § 240 Abs. 3 HGB.

Falls die Herstellkosten nicht die Erlöse übersteigen sind die unfertigen Leistungen mit den Herstellungskosten, die direkt zurechenbare Einzelkosten sowie notwendige und angemessene Anteile der Gemeinkosten umfassen, bewertet. Da die Kosten die Erlöse überschritten, sind die nicht abgerechneten DRG-Leistungen anhand der ermittelten Erlöse (DRG/TGE + Pflegeerlöse) bewertet worden. Die in diesen beiden Verfahren ermittelten Erlöse wurden jeweils mit dem tatsächlichen Gewicht jeder unfertigen DRG abgeglichen und unter weitestgehender Berücksichtigung des Zeitpunktes der Erlösentstehung periodengerecht aufgeteilt.

Die Posten "Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände", "Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten" und "Eigenkapital" sind zum Nennbetrag angesetzt.

Beim Umlaufvermögen erfolgten Abschreibungen nach Maßgabe des Niederstwert- und Vorsichtsprinzips. Den in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthaltenen Risiken wird durch Bildung angemessen dotierter Pauschalwertberichtigungen Rechnung getragen.

Im Hinblick auf eine periodengerechte Abgrenzung wurden gemäß § 250 HGB entsprechende Abgrenzungsposten gebildet.

Die Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens wurden auf der Basis der Anschaffungs- und Herstellungskosten der geförderten Anlagegüter gebildet bzw. entsprechend den planmäßigen Abschreibungen wieder aufgelöst.

Die Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten und sind mit dem Erfüllungsbetrag bewertet, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist (§ 253 Abs. 1 Satz 2 HGB). Bei deren Bewertung werden erwartete Preis- und Kostensteigerungen berücksichtigt und Verpflichtungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr mit dem laufzeitadäquaten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst (§ 253 Abs. 2 HGB). Die Preis- und Kostensteigerungen orientieren sich an der Teuerungsrate und wurden über die jeweilige Laufzeit der Rückstellung mit Sätzen zwischen 1,5 % und 2,39 % berücksichtigt. Im Zinsergebnis werden ausschließlich die auf das Geschäftsjahr entfallenden Zinsanteile aus der Aufzinsung von Rückstellungen ausgewiesen. Erträge und Aufwendungen aufgrund Änderungen des Rechnungszinses werden in den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. im Personalaufwand oder in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst (§ 277 Abs. 5 HGB).

Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag bilanziert (§ 253 Abs. 1 Satz 2 HGB).

4 Angaben zur Bilanz

Die Bilanz ist gemäß § 266 HGB gegliedert und gemäß § 284 Abs. 1 HGB von Vermerken entlastet worden; diese Angaben wurden in den Anhang übernommen. Die Vorjahreswerte sind jeweils angegeben (§ 265 Abs. 2 HGB).

4.1 Aktivseite

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist im anliegenden Anlagenspiegel dargestellt (§ 268 Abs. 2 HGB).

Zum Posten Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände ist zu vermerken:

	Geschäftsjahr	Vorjahr
Bezeichnung	€	€
Forderungen gegen verbundene Unternehmen	19.051,58	30.551,51
Davon gegenüber Gesellschaftern	0,00	0,00
Forderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr	153.090,06	400.171,48

Die antizipativen Forderungen ergeben sich aus Körperschaftsteuer- und Solidaritätszuschlag- Erstattungsansprüchen für das Geschäftsjahr, die vom Finanzamt noch nicht festgesetzt wurden.

Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund von Differenzen zwischen den handelsrechtlichen und steuerrechtlichen Wertansätzen der Bilanzposten oder aufgrund von Verlustvorträgen werden die Beträge der sich ergebenden Steuerbe- und -entlastung mit den unternehmensindividuellen Steuersätzen im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet und nicht abgezinst. Die Aktivierung latenter Steuern unterblieb in Ausübung des dafür bestehenden Ansatzwahlrechtes (§ 274 Abs. 1 Satz 2).

4.2 Passivseite

Die Verbindlichkeiten gliedern sich wie folgt:

	Geschäftsjahr	Vorjahr
Bezeichnung	€	€
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	3.935.173,55	4.340.026,79
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr	413.558,05	404.853,21
Verbindlichkeiten nach dem KHG	1.082.411,82	1.033.531,59
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr	1.082.411,82	1.033.531,59
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	6.479,72	49.583,18
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr	6.479,72	49.583,18
Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr	1.784.671,03	1.765.615,18
Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren	1.776.530,64	3.099.165,42

5 Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

5.1 Allgemeine Angaben

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist in Staffelform nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt und nach § 275 Abs. 2 HGB gegliedert; die Vorjahreswerte sind jeweils angegeben; erforderliche Vermerke wurden in den Anhang übernommen (§ 284 Abs. 1 HGB).

5.2 Erträge aus der Abzinsung

Der Posten Zinsen und ähnliche Erträge enthält Zinsen aus der Abzinsung von Rückstellungen in Höhe von 900,92 EUR (VJ: 699,61 EUR).

5.3 Aufwendungen aus der Abzinsung

Der Posten Zinsen und ähnliche Aufwendungen enthält Zinsen aus der Abzinsung von Rückstellungen in Höhe von 75,28 EUR (VJ: 83,46 EUR).

6 Sonstige Pflichtangaben nach § 285 HGB

6.1 Gesamtbetrag der Verbindlichkeiten, die durch Pfandrechte oder ähnliche Rechte gesichert sind, unter Angabe von Art und Form der Sicherheiten (§ 285 Nr. 1b HGB)

Die Kreditverbindlichkeiten valutieren in Höhe von 3.935.173,55 EUR (VJ: 4.340.026,79 EUR) und sind durch eine Buchgrundschuld an einem Erbbaurecht mit einem Betrag von 9.842.368,72 EUR gesichert.

6.2 Sonstige finanzielle Verpflichtungen, § 285 Nr. 3a HGB

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen betragen 3.388.216,61 EUR (VJ: 3.268.639,11 EUR); davon haben 2.113.728,18 EUR (VJ: 2.093.711,33 EUR) eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr und 1.274.488,43 EUR (VJ: 1.097.462,89 EUR) eine Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren. Hieraus bestehen Verpflichtungen in Höhe von 3.388.216,61 EUR (VJ: 3.248.879,56 EUR) gegenüber verbundenen Unternehmen; davon haben 2.113.728,18 EUR (VJ: 2.081.231,09 EUR) eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr und 1.188.082,43 EUR (VJ: 1.089.805,24 EUR) eine Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren.

6.3 Anzahl der Arbeitnehmer, § 285 Nr. 7 HGB

Bei der Fachkliniken für Geriatrie Radeburg GmbH waren durchschnittlich 141 Arbeitnehmer (VJ: 141) beschäftigt (§ 267 Abs. 5 HGB):

Bezeichnung	Durchschnitt	Durchschnitt
Geschäftsjahr		Vorjahr
ärztlicher Dienst	17,50	16,25
Pflegedienst	73,02	70,79
medizinisch-technischer Dienst	32,50	34,00
Funktionsdienst	8,25	10,41
Wirtschafts- und Versorgungsdienst	2,00	1,50
Verwaltungsdienst	7,73	8,05
Technischer Dienst	0,00	0,00
Sonderdienst	0,00	0,00
Summe	141,00	141,00

6.4 Bezüge der Geschäftsführer, des Aufsichtsrats oder Beirats oder eines ähnlichen Organs, § 285 Nr. 9a HGB

Laufende Bezüge der Geschäftsführer fielen nicht an, da die Geschäftsführer beim Mutterunternehmen, der Recura Kliniken SE, Beelitz, angestellt sind.

Es wurden keine Zahlungen an Aufsichtsräte oder ähnliche Organe getätigt.

6.5 Mitglieder der Geschäftsführung, des Aufsichtsrats oder Beirats oder eines ähnlichen Organs, § 285 Nr. 10 HGB

Während des abgelaufenen Geschäftsjahres wurde die Geschäftsführung durch folgende Personen wahrgenommen:

Herr Dr. med. Matthias Hagen Lakotta, Geschäftsführer, Recura Kliniken SE,

Frau Katja Ückert, Geschäftsführerin, Recura Kliniken SE (bis 10.10.2022)

Frau Dr. Laura Johanna Görgens, Geschäftsführerin; Recura Kliniken SE (seit 02.01.2023)

Zum Bilanzstichtag bestand kein Aufsichtsrat, dieser wurde am 26.08.2019 aufgelöst, eine Neugründung fand auch in 2022 nicht statt.

6.6 Angaben zum Mutterunternehmen, § 285 Nr. 14 HGB

Mutterunternehmen i. S. d. § 285 Nr. 14 HGB ist die Recura Kliniken SE, Beelitz. Deren Konzernabschluss wird im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.

6.7 Nachtragsbericht, § 285 Nr. 33 HGB

Die Budgetverhandlung für das Jahr 2022 fand im Februar 2023 statt und konnte bis zur Erstellung des Nachtragsberichtes nicht final abgeschlossen werden. Zum Bilanzstichtag sind in den jeweiligen Ausgleichberechtigungen die zu erwartenden Steigerungen kaufmännisch vorsichtig prognostiziert.

Nach dem Abschlussstichtag ergaben sich keine weiteren wesentlichen Geschäftsvorfälle, die für eine Beurteilung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage von besonderer Bedeutung sind.

6.8 Ergebnisverwendungsvorschlag, § 285 Nr. 34 HGB

Der Gesellschafterversammlung wird vorgeschlagen, das Ergebnis (Jahresergebnis zzgl. Ergebnisvortrag) auf neue Rechnung vorzutragen.

Radeburg, den 17.02.2023

gez. Geschäftsführung

gez. Dr. Laura Görgens

gez. Dr. Matthias Hagen Lakotta

Entwicklung des Anlagevermögens 2022

Fachkliniken für Geriatrie Radeburg GmbH, Radeburg

	ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN
	01.01.2022	Zugänge	Umbuchungen	Abgänge	31.12.2022
	€	€	€	€	€
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	52.111,61	0,00	4.452,20	1.503,71	55.060,10
Sachanlagen
Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken	11.087.661,62	0,00	112.011,62	0,00	11.199.673,24
Technische Anlagen und Maschinen	96.641,87	14.039,54	7.026,15	0,00	117.707,56
Andere Anlagen, Beriebs- und Geschäftsausstattung	1.870.941,86	93.741,86	172.396,09	127.016,93	2.010.062,88
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	242.546,63	407.591,94	-295.886,06	0,00	354.252,51
	13.297.791,98	515.373,34	-4.452,20	127.016,93	13.681.696,19
	13.349.903,59	515.373,34	0,00	128.520,64	13.736.756,29

	AUFGELAUFENE ABSCHREIBUNGEN
	01.01.2022	Zugänge	Zuschreibungen	Abgänge	31.12.2022
	€	€	€	€	€
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	40.267,61	4.600,20	0,00	1.503,71	43.364,10
Sachanlagen
Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken	8.375.269,61	378.112,62	0,00	0,00	8.753.382,23
Technische Anlagen und Maschinen	60.786,87	10.512,29	512,60	0,00	70.786,56
Andere Anlagen, Beriebs- und Geschäftsausstattung	1.207.849,86	142.168,40	0,00	125.090,38	1.224.927,88
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	9.643.906,34	530.793,31	512,60	125.090,38	10.049.096,67
	9.684.173,95	535.393,51	512,60	126.594,09	10.092.460,77

	NETTOBUCHWERTE
	31.12.2022	31.12.2021
	€	€
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	11.696,00	11.844,00
Sachanlagen
Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken	2.446.291,01	2.712.392,01
Technische Anlagen und Maschinen	46.921,00	35.855,00
Andere Anlagen, Beriebs- und Geschäftsausstattung	785.135,00	663.092,00
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	354.252,51	242.546,63
	3.632.599,52	3.653.885,64
	3.644.295,52	3.665.729,64

In dem vorstehenden Jahresabschluss wurden die größenabhängigen Erleichterungen nach § 327 HGB in Anspruch genommen. Zu dem vollständigen Jahresabschluss und dem Lagebericht wurde folgender Bestätigungsvermerk erteilt:

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Fachkliniken für Geriatrie Radeburg GmbH, Radeburg:

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Fachkliniken für Geriatrie Radeburg GmbH, Radeburg, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie den Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Fachkliniken für Geriatrie Radeburg GmbH, Radeburg, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 S. 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anfor- derungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Wesentliche Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit

Wir verweisen auf die Angabe im Abschnitt Prognoseberichterstattung im Lagebericht, in dem die gesetzlichen Vertreter darlegen, dass sich die Gesellschaft in einer angespannten wirtschaftlichen Situation befindet. Wie im Lagebericht dargelegt, weist dies auf das Bestehen einer wesentlichen Unsicherheit hin, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und ein bestandsgefährdendes Risiko im Sinne des § 322 Abs. 2 S. 3 HGB darstellt. Unsere Prüfungsurteile sind bezüglich dieses Sachverhalts nicht modifiziert.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die Gewinn- und Verlustrechnung nach Teilbereichen.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab. Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

•	wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, den inhaltlich geprüften Bestandteilen des Lageberichts oder unserer bei der Prüfung erlangten Erkenntnisse aufweisen oder
•	anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Falls wir auf Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten zu dem Schluss gelangen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir ver- pflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als not- wendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und des Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unsere Prüfungsurteile zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Berlin, den 28. April 2023

Hamburger Treuhand Gesellschaft
Schomerus & Partner mbB
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Zweigniederlassung Berlin

Schwunk, Wirtschaftsprüferin

Lehmann, Wirtschaftsprüfer

Feststellungs- und Ergebnisverwendungsbeschluss

Am 04. Juli 2023 hat die Gesellschafterin den Jahresabschluss festgestellt.

Da die Gesellschaft unter Berücksichtigung des Jahresfehlbetrages einen Bilanzverlust hat, ist hierüber nicht zu beschließen. Der Bilanzverlust wird automatisch vorgetragen.