L & W Industrieholding GmbH

Rostock

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

IFRS Konzernbilanz für das zum 31. Dezember 2022 endende Geschäftsjahr

Aktiva

	31.12.2022		31.12.2021
	EUR	EUR	EUR	EUR
A. Langfristige Vermögenswerte
I. Immaterielles Vermögen		881.510,41		958.662,86
II. Geschäfts- oder Firmenwert		6.309.450,08		6.309.450,08
III. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten auf fremden Grundstücken	5.975.273,79		6.132.534,04
2. Technische Anlagen und Maschinen	20.619,04		24.516,84
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	528.050,57		454.109,79
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	6.523.943,40	707,44	6.611.868,11
IV. Nutzungsrecht
1. Software	33.445,03		47.071,03
2. Büro- und Geschäftsräume	433.524,15		534.038,08
3. Fahrzeuge	735.748,33		704.900,10
4. Sonstige Anlagengegenstände	313.405,58	1.516.123,09	366.682,63	1.652.691,84
V. Beteiligungen		12.500,00		12.500,00
VI. Nach der Equity-Methode bilanzierte Unternehmensteile		0,00		655.091,38
VII. Latente Steuerforderungen		3.056.396,02		3.400.536,84
		18.299.923,00		19.600.801,11
B. Kurzfristige Vermögenswerte
I. Vorräte
1. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	3.224.112,09		2.824.749,00
2. Geleistete Anzahlungen	2.805,44	3.226.917,53	2.801,52	2.827.550,52
II. Vertragsvermögenswerte		2.650.019,06		2.240.916,73
III. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen		10.320.005,94		6.218.037,69
IV. Sonstige Forderungen und Vermögenswerte		2.337.158,12		959.045,15
V. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten		1.728.463,80		2.562.787,24
		20.262.564,45		14.808.337,33
		38.562.487,45		34.409.138,44

Passiva

	31.12.2022		31.12.2021
	EUR	EUR	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital		26.000,00		26.000,00
II. Kapitalrücklage		12.750,00		12.750,00
III. Gewinnrücklage
1. satzmäßige Rücklage		8.076,29		8.076,29
2. andere Gewinnrücklage		6.219.072,21		6.102.563,04
3. Hedging-Rücklage		-21.561,89		-239.103,06
IV. Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung		-1.567,57		-2.562,28
V. Bilanzgewinn/-verlust		2.626.193,28		-1.590.373,99
VI. Auf nicht beherrschende Gesellschafter entfallend		1.851.196,78		2.260.503,59
		10.720.159,10		6.577.853,59
B. Sonderposten Investitionszuschüsse		171.416,45		189.947,96
		171.416,45		189.947,96
C. Schulden
I. Langfristige Schulden
1. Finanzverbindlichkeiten	1.904.399,00		1.952.329,23
2. Leasingverbindlichkeiten	868.319,78		1.023.159,87
3. Pensionsverpflichtungen	4.320.457,53		5.733.100,17
4. Derivate	36.219,20		352.140,00
5. Latente Ertragsteuerverbindlichkeiten	781.091,68	7.910.487,19	625.591,25	9.686.320,52
II. Kurzfristige Schulden
1. Rückstellungen	664.613,00		191.500,00
2. Finanzverbindlichkeiten	1.266.505,52		402.892,71
3. Leasingverbindlichkeiten	642.946,50		622.181,84
4. Laufende Ertragsteuerverbindlichkeiten	346.370,45		232.307,81
5. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	4.499.321,73		2.383.064,21
6. Vertragsverbindlichkeiten	5.208.307,10		6.889.520,02
7. Sonstige Verbindlichkeiten	7.132.360,41	19.760.424,71	7.233.549,78	17.955.016,37
		27.670.911,90		27.641.336,89
		38.562.487,45		34.409.138,44

IFRS Konzerngewinn- und -verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

	1. Januar - 31. Dezember 2022		1. Januar - 31. Dezember 2021
	EUR	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse		43.324.158,89		40.882.971,63
2. Bestandsveränderungen		399.453,30		-787.232,41
3. Sonstige betriebliche Erträge		3.431.409,33		1.516.063,16
4. Gesamtleistung		47.155.021,52		41.611.802,38
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für bezogene Waren	-9.154.860,59		-9.569.114,81
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-7.400.441,65	-16.555.302,24	-6.001.625,72	-15.570.740,53
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-15.000.722,19		-14.103.760,23
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-2.806.255,76	-17.806.977,95	-2.926.255,44	-17.030.015,67
- davon für Altersversorgung TEUR 276 (i. Vj. TEUR 270)
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und auf Sachanlagen		-1.210.664,74		-1.163.065,50
8. Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens		-35.497,82		-60.582,09
9. Sonstige betriebliche Aufwendungen		-4.195.903,32		-3.419.007,07
10. Ergebnis aus assizierten Unternehmen		162.621,95		148.906,18
11. Zinsen und ähnliche Erträge		14.471,59		7.617,67
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		-829.481,37		-766.199,20
13. Ertragsteuern
a) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		-929.800,27		-511.851,19
b) Latente Steuern		-401.261,62		-286.117,85
14. Ergebnis nach Steuern		5.367.225,73		2.960.747,13
15. Konzernjahresüberschuss		5.367.225,73		2.960.747,13
16. Auf nicht beherrschende Gesellschafter entfallend		-645.149,29		-342.717,04
17. Auf Gesellschafter des Mutterunternehmens entfallend		4.722.076,44		2.618.030,09
18. Gewinn-/Verlustvortrag		-1.590.373,99		-4.052.116,98
19. Ausschüttungen		-349.000,00		0,00
20. Einstellungen in die Gewinnrücklage		-156.509,17		-156.287,10
21. Bilanzgewinn		2.626.193,28		-1.590.373,99

IFRS Konzerngesamtergebnisrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022

	2022	2021
Gewinn oder Verlust auf Gesellschafter des Mutterunternehmens entfallend	4.722.076,44	2.618.030,09
Posten, die nachfolgend nicht in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden	0,00	0,00
Erträge und Aufwendungen aus der Neubewertung von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten	0,00	0,00
Erträge und Aufwendungen aus der Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen	0,00	0,00
Erträge und Aufwendungen aus finanziellen Vermögenswerten, die zu FVTOCI bewertet werden (EK-Instrumente)	0,00	0,00
Erträge und Aufwendungen aus Sicherungsinstrumenten	0,00	0,00
Erträge und Aufwendungen aus Währungsumrechnungsdifferenzen	0,00	0,00
Anteil am sonstigen Ergebnis von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen	0,00	0,00
Posten, die nachfolgend in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden könnten	218.535,88	34.689,11
Erträge und Aufwendungen aus der Neubewertung von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten	0,00	0,00
Erträge und Aufwendungen aus der Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen	0,00	0,00
Erträge und Aufwendungen aus finanziellen Vermögenswerten, die zu FVTOCI bewertet werden (FK-Instrumente)	0,00	0,00
Erträge und Aufwendungen aus Sicherungsinstrumenten	217.541,17	37.251,47
Erträge und Aufwendungen aus Währungsumrechnungsdifferenzen	994,71	-2.562,36
Anteil am sonstigen Ergebnis von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen	0,00	0,00
Konzerngesamtergebnis	4.940.612,32	2.652.719,20

IFRS Konzern-Eigenkapitalspiegel zum 31. Dezember 2022

	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage	Gewinnrücklagen
			satzungsmäßige Rücklagen	Andere Gewinn-Rücklage	Hedging-Rücklage
Stand 01.01.2021	26.000,00	12.750,00	8.076,29	5.946.275,94	-276.354,53
Gewinnausschüttungen
Rücklagenveränderungen				156.287,10
Konzern-Gesamtergebnis
Sonstiges Ergebnis					37.251,47
Stand 31.12.2021	26.000,00	12.750,00	8.076,29	6.102.563,04	-239.103,06
Gewinnausschüttungen				-40.000,00
Rücklagenveränderungen				156.509,17
Konzern-Gesamtergebnis
Sonstiges Ergebnis					217.541,17
Stand 31.12.2022	26.000,00	12.750,00	8.076,29	6.219.072,21	-21.561,89

	Eigenkapitaldifferenz aus Währungs- umrechnung	Bilanzgewinn/ Bilanzverlust	Auf nicht- beherrschende Gesellschafter entfallend	Summe

Stand 01.01.2021	0,08	-4.052.116,98	2.317.786,55	3.982.417,35
Gewinnausschüttungen			-400.000,00	-400.000,00
Rücklagenveränderungen		-156.287,10		0,00
Konzern-Gesamtergebnis		2.618.030,09	342.717,04	2.960.747,13
Sonstiges Ergebnis	-2.562,36			34.689,11
Stand 31.12.2021	-2.562,28	-1.590.373,99	2.260.503,59	6.577.853,59
Gewinnausschüttungen		-349.000,00	-1.054.456,10	-1.443.456,10
Rücklagenveränderungen		-156.509,17		0,00
Konzern-Gesamtergebnis		4.722.076,44	645.149,29	5.367.225,73
Sonstiges Ergebnis	994,71			218.535,88
Stand 31.12.2022	-1.567,57	2.626.193,28	1.851.196,78	10.720.159,10

IFRS Konzern-Kapitalflussrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

	1.1.2022 bis 31.12.2022	1.1.2021 bis 31.12.2021
	EUR	EUR
Konzernergebnis	5.367.225,73	2.960.747,13
+/- Abschreibungen Anlagevermögen	473.017,03	481.343,41
+/- Abschreibungen auf Nutzungsrechte	737.647,71	681.722,09
+/- Zunahme / Abnahme der Rückstellungen	-939.529,64	-790.447,92
-/+ Zunahme / Abnahme der Vorräte, der Vertragsvermögenswerte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder	-5.085.305,56	938.392,39
+/- Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind Zunahme / Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	223.717,62	-1.136.809,95
-/+ Gewinn / Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	0,00	18.272,00
-/+ Gewinn / Verlust aus dem Abgang von als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien	-1.127.286,67	0,00
+/- Zinsaufwendungen/Zinserträge	815.009,78	758.581,53
+/- Ergebnis aus nach der Equity-Methode bewerteten assoziierten Unternehmen/Beteiligungserträge	-162.621,95	-148.906,18
+/- Ertragsteueraufwand/-ertrag	1.331.061,89	797.969,04
+/- Übrige zahlungsunwirksame Veränderungen	-115.619,33	-38.467,31
-/+ Ertragsteuerzahlungen	-717.358,00	-324.956,55
= Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	799.958,61	4.197.439,68
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen	0,00	141,34
- Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-10.598,82	-7.929,00
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des	43.627,54	9.786,40
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-341.265,69	-239.211,21
+ Einzahlungen aus Abgängen von als Finanzinvestition gehaltenen	620.000,00	0,00
+ Erhaltene Zinsen	11.226,59	537,28
+ Erhaltene Dividenden	125.000,00	60.000,00
= Cashflow aus der Investitionstätigkeit	447.989,62	-176.675,19
+/- Einzahlungen aus Neuaufnahmen/Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und Finanzkrediten	815.682,58	-1.090.327,31
- Rückzahlung von Leasingverbindlichkeiten	-735.154,39	-696.367,16
- Gezahlte Zinsen	-719.343,76	-678.887,14
- gezahlte Dividenden	-1.443.456,10	-400.000,00
= Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-2.082.271,67	-2.865.581,61
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes	-834.323,44	1.155.182,88
+ Finanzmittelbestand am Anfang der Periode	2.562.787,24	1.407.604,36
= Finanzmittelbestand am Ende der Periode	1.728.463,80	2.562.787,24

IFRS-Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2022

1. Grundlegende Informationen

2. Grundsätze der Berichterstattung

3. Berichtswährung und Fremdwährungsumrechnung

4. Konsolidierungsmethoden

5. Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

6. Kapital- und Finanzrisikomanagement

7. Kritische Schätzungen und Annahmen bei der Bilanzierung

8. Ergänzende Erläuterungen zu einzelnen Posten des Abschlusses

9. Ereignisse nach dem Abschlussstichtag

10. Sonstige Angaben

1. Grundlegende Informationen

Die L&W Industrieholding GmbH (nachfolgend: "L&W GmbH") hat ihren Sitz in Rostock. Sie ist im Handelsregister des Amtsgerichts Rostock unter der Registernummer HRB 10215 eingetragen. Die Anteile der Gesellschaft werden nicht am Kapitalmarkt gehandelt.

Die Gesellschaft fungiert als Führungsholding ihrer operativen Konzernunternehmen, die Full-Service-Dienstleistungen für On- und Offshore-Services im Energiesektor in den Haupttätigkeitsfeldern Energieverteilung und -übertragung, Kerntechnik und Anlagensicherung, erneuerbare Energien einschließlich Offshore-Services, Digitalisierung und Automatisierung und Smart Infrastructure erbringen.

2. Grundsätze der Berichterstattung

Die L&W GmbH ist nach den Vorschriften der §§ 290 ff. des Handelsgesetzbuches (HGB) für das Geschäftsjahr 2022 zur Konzernrechnungslegung verpflichtet. Erstmalig und mit befreiender Wirkung in Bezug auf eine Konzernrechnungslegung nach den deutschen handelsrechtlichen Rechnungslegungsgrundsätzen hat die Gesellschaft für die Berichtsperiode freiwillig die Regelungen des § 315e Abs. 3 HGB angewendet. Dementsprechend wurde der Konzernabschluss auf der Grundlage der Verordnung (EG) Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 19.07.2002 betreffend die Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards nach den vom International Accounting Standards Board (IASB) verabschiedeten und veröffentlichten International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) für kapitalmarktorientierte Unternehmen verpflichtend anzuwenden sind, und unter Beachtung der nach § 315e Abs. 1 HGB ergänzend anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt.

Die Anforderungen der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, wurden vollständig erfüllt und führen zur Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des L&W-Konzerns. Einzelne Posten der Konzern-Gesamtergebnisrechnung und der Bilanz sind zur Verbesserung der Übersichtlichkeit der Darstellung zusammengefasst. Diese Posten werden im Anhang aufgegliedert und erläutert.

Der Konzernabschluss umfasst den Zeitraum vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022.

Die Konzern-Gesamtergebnisrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.

Die Aufstellung einer Segmentberichterstattung ist vor dem Hintergrund des Anwendungsbereichs von IFRS 8 unterblieben. Der L&W-Konzern hat seine operativen Aktivitäten zudem, auch mit Blick auf Unternehmensgröße und -struktur, noch nicht in Berichtssegmente im Sinne des IFRS 8 unterteilt.

Für Zwecke der erstmaligen Konzernrechnungslegung der L&W GmbH nach IFRS wurden die am 31.12.2022 verpflichtend anzuwendenden Rechnungslegungsstandards und Interpretationen der IFRS zugrunde gelegt.

Freiwillig vorzeitig anwendbare Standards und Änderungen von Standards (EU-Endorsement erfolgt):

Der IASB hat nachfolgend aufgelistete Standards und Änderungen von Standards veröffentlicht, welche bereits im Rahmen des Komitologieverfahrens in das EU-Recht übernommen wurden, aber im Geschäftsjahr 2022 noch nicht verpflichtend anzuwenden waren. Die L&W GmbH wendet diese Standards/Änderungen nicht vorzeitig an.

Standard / Interpretation	Erstmalige Pflichtanwendung nach IASB	Erstmalige Pflichtanwendung in der EU
IFRS 17 "Versicherungsverträge" einschließlich Änderungen an IFRS 17: Erstmalige Anwendung von IFRS 17 und IFRS 9 - Vergleichsinformationen	1. Januar 2023	1. Januar 2023
Änderungen an IAS 1 "Darstellung des Abschlusses" und an IFRS Practice Statement 2: Angabe von Rechnungslegungsmethoden	1. Januar 2023	1. Januar 2023
Änderungen an IAS 8 "Rechnungslegungsmethoden, Änderungen von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen und Fehler": Definition von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen	1. Januar 2023	1. Januar 2023
Änderungen an IAS 12 "Ertragsteuern": Latente Steuern betreffend Vermögenswerte und Schulden aus einer einzigen Transaktion	1. Januar 2023	1. Januar 2023

In der EU noch nicht anwendbare Standards und Änderungen von Standards (EU-Endorsement noch nicht erfolgt):

Der IASB hat nachfolgend aufgelistete Standards und Änderungen von Standards veröffentlicht, die im Geschäftsjahr 2022 noch nicht verpflichtend anzuwenden waren. Diese Standards und Interpretationen wurden von der EU bislang nicht anerkannt und werden von der L&W GmbH daher nicht angewandt.

Standard / Interpretation	Erstmalige Pflichtanwendung nach IASB	Erstmalige Pflichtanwendung in der EU
Änderungen an IAS 1 "Darstellung des Abschlusses": Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig	1. Januar 2024	Noch unbekannt
Änderungen an IFRS 16 "Leasingverhältnisse": Leasingverbindlichkeit in einer Sale-and-lease-back-Transaktion	1. Januar 2024	Noch unbekannt
IFRS 14 "Regulatorische Abgrenzungsposten"	1. Januar 2016	Keine EU-Anerkennung

Aus der künftigen Anwendung der neuen Rechnungslegungsvorschriften erwartet das Unternehmen keine signifikanten Auswirkungen auf den Konzernabschluss.

Die Beträge in den Erläuterungen und Tabellen des Konzernanhangs werden, soweit nicht anders vermerkt, in Tausend Euro (TEUR) angegeben. Sowohl Einzel- als auch Summenwerte stellen den Wert mit der kleinsten Rundungsdifferenz dar. Bei Additionen der dargestellten Einzelwerte können deshalb kleine Differenzen zu den ausgewiesenen Summen auftreten.

Der vorliegende Konzernabschluss der L&W GmbH wurde am 20. Juli 2023 von der Geschäftsführung aufgestellt und zur Veröffentlichung freigegeben.

3. Berichtswährung und Fremdwährungsumrechnung

Die L&W GmbH stellt ihren Konzernabschluss in Euro (EUR) auf.

Die Umrechnung der Einzelabschlüsse von ausländischen Unternehmen des Konsolidierungskreises, deren funktionale Währung nicht der Konzernberichtswährung (EUR) entspricht, erfolgt nach der (modifizierten) Stichtagsmethode. Dies betraf im vorliegenden Fall die SEAR Polska Sp.z.o.o. als einziges Unternehmen des Konsolidierungskreises, das im Ausland ansässig und dessen funktionale Währung die Landeswährung ist.

In Einklang mit den Grundsätzen der (modifizierten) Stichtagskursmethode werden Vermögenswerte und Schulden zum jeweiligen Devisenkassamittelkurs des Abschlussstichtags und Erträge und Aufwendungen zum jeweiligen Jahresdurchschnittskurs umgerechnet. Die sich daraus ergebenden Umrechnungsdifferenzen werden im Eigenkapitalposten "Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung" gesondert ausgewiesen und erst im Fall der Entkonsolidierung des betreffenden Unternehmens erfolgswirksam berücksichtigt.

Geschäftsvorfälle von Unternehmen des Konsolidierungskreises in fremder, von ihrer funktionalen Währung abweichenden Währung werden zum Wechselkurs am Tag der Transaktion umgerechnet. Ergeben sich aufgrund von Zahlungen oder Bewertungen mit einem abweichenden Umrechnungskurs zu späteren Zeitpunkten Kursgewinne oder -verluste, so werden diese in der Gewinn- und Verlustrechnung des jeweiligen Unternehmens erfolgswirksam erfasst.

4. Konsolidierungsmethoden

4.1. Geschäftsjahr und Stichtage der einbezogenen Abschlüsse

Geschäftsjahr des Konzerns ist das Kalenderjahr. Der Stichtag aller Einzelabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Konzernunternehmen stimmt mit dem Konzernabschlussstichtag überein.

4.2. Einbeziehung von Tochterunternehmen

Tochterunternehmen sind Unternehmen, deren Finanz- und Geschäftspolitik direkt oder indirekt von der L&W GmbH beherrscht wird. Eine Aufstellung der in den Konzernabschluss für die Berichtsperiode einbezogenen Tochterunternehmen findet sich in Abschnitt 4.5.1.

Tochterunternehmen werden von dem Zeitpunkt an im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen, an dem die Kontrolle auf den Konzern übergegangen ist. Sie werden zu dem Zeitpunkt entkonsolidiert, an dem die Kontrolle endet.

Die Abbildung zugegangener Tochterunternehmen erfolgt nach der Erwerbsmethode. Die Anschaffungskosten des Erwerbs entsprechen dem beizulegenden Zeitwert der hingegebenen Vermögenswerte, der ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente und der entstandenen beziehungsweise übernommenen Schulden zum Transaktionszeitpunkt (Date of Exchange). Im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses identifizierbare Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten werden bei der Erstkonsolidierung mit ihren beizulegenden Zeitwerten im Erwerbszeitpunkt bewertet, unabhängig vom Umfang der Anteile anderer, nicht beherrschender Gesellschafter (Minderheitenanteile).

Der Wertansatz eines etwaigen Geschäfts- oder Firmenwerts oder negativen Unterschiedsbetrags bei Zugang eines Tochterunternehmens wird bestimmt durch den Überschuss der Summe aus den Anschaffungskosten des Erwerbs, dem Wert der Minderheitenanteile und dem beizulegenden Zeitwert etwaiger bereits vor dem Erwerbsstichtag vom L&W-Konzern gehaltenen Eigenkapitalanteile (sukzessiver Erwerb) über das zum beizulegenden Zeitwert bewertete Nettovermögen. Ein Differenzbetrag aus der Neubewertung von bereits vom L&W-Konzern gehaltenen Anteilen ist erfolgswirksam zu erfassen.

Bei jedem Unternehmenszusammenschluss besteht ein Wahlrecht in Bezug auf die Bewertung der Minderheitenanteile. Diese können optional entweder mit dem beizulegenden Zeitwert der Anteile der nicht beherrschenden Gesellschafter am Gesamtunternehmenswert des erworbenen Unternehmens oder mit dem auf nicht beherrschende Gesellschafter entfallenden Anteil am beizulegenden Zeitwert des erworbenen Nettovermögens angesetzt werden. Dies bedeutet im ersten Fall, dass die nicht beherrschenden Gesellschafter auch an dem aus dem Unternehmenszusammenschluss resultierenden Geschäfts- oder Firmenwert beteiligt werden (sog. Full Goodwill-Methode), und im zweiten Fall, dass die Anteile der nicht beherrschenden Gesellschafter auf die neu bewerteten Vermögenswerte und Schulden beschränkt bleibt und der Geschäfts- oder Firmenwert nur in Höhe des auf den L&W-Konzern entfallenden Anteils angesetzt wird (sog. Purchased Goodwill-Methode). Im Konzernabschluss der L&W GmbH kommt für etwaige Minderheitenanteile an den erworbenen Unternehmen die Full Goodwill-Methode zur Anwendung.

Entsteht bei einem Unternehmenszusammenschluss ein negativer Unterschiedsbetrag, wird dieser direkt erfolgswirksam in der Gesamtergebnisrechnung erfasst.

Kauf- oder Verkaufstransaktionen über Unternehmensanteile, die den Beherrschungsstatus des L&W-Konzerns bei dem betreffenden Tochterunternehmen nicht berühren, führen zu keiner Veränderung des Geschäftswerts, sondern werden als reine Eigenkapitaltransaktionen abgebildet. Der Unterschied zwischen dem Kaufpreis der Anteile und dem auf die betreffenden Minderheitenanteile entfallenden Buchwert des Eigenkapitals wird erfolgsneutral direkt im Eigenkapital mit den noch nicht verwendeten Ergebnissen verrechnet bzw. erhöht diese.

Minderheitenanteile am Eigenkapital von Tochterunternehmen werden innerhalb des Konzerneigenkapitals als Anteile ohne beherrschenden Einfluss ausgewiesen. Der Anteil ohne beherrschenden Einfluss ist der Teil des Periodenergebnisses und des Reinvermögens eines Tochterunternehmens, der auf Anteile entfällt, die nicht direkt vom Mutterunternehmen oder einem anderen Tochterunternehmen gehalten werden.

Konzerninterne Transaktionen, Salden und unrealisierte Gewinne aus Transaktionen zwischen Konzernunternehmen werden eliminiert. Entsprechendes gilt für unrealisierte Verluste, es sei denn, die Transaktion deutet auf eine Wertminderung des übertragenen Vermögenswertes hin. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden von Tochterunternehmen werden, soweit erforderlich, angepasst, um eine konzerneinheitliche Bilanzierung nach Maßgabe der IFRS zu gewährleisten.

4.3. Abbildung von Gemeinschaftsunternehmen

Gemeinsame Vereinbarungen liegen vor, wenn ein Konzernunternehmen auf Basis einer vertraglichen Vereinbarung eine wirtschaftliche Aktivität mit einem oder mehreren externen Partnern begründet und diese gemeinschaftlich führt. Gemeinschaftliche Führung ist dann gegeben, wenn die maßgebenden Entscheidungen die einvernehmliche Zustimmung der beteiligten Partner erfordern. Solche gemeinsamen Vereinbarungen können entweder als Gemeinschaftsunternehmen (Joint Ventures) oder gemeinschaftliche Tätigkeiten (Joint Operations) zu klassifizieren sein.

Eine gemeinschaftliche Tätigkeit ist dadurch charakterisiert, dass die Partner, die die gemeinschaftliche Führung ausüben, Rechte an den der gemeinschaftlichen Vereinbarung zuzurechnenden Vermögenswerten und Verpflichtungen für deren Schulden haben. Die Vermögenswerte, Schulden, Erträge und Aufwendungen aus den gemeinschaftlichen Tätigkeiten daher anteilig entsprechend den Rechten und Pflichten des Konzerns in den Konzernabschluss einbezogen.

Bei einem Gemeinschaftsunternehmen besitzen die Partner, die die gemeinschaftliche Führung ausüben, dagegen Rechte am Nettovermögen des Unternehmens. Anteile an Gemeinschaftsunternehmen, die die L&W GmbH direkt oder indirekt über Tochterunternehmen hält, werden gemäß IAS 28 nach der Equity-Methode bilanziert (siehe dazu Abschnitt 4.4.).

4.4. Abbildung von assoziierten Unternehmen

Ein assoziiertes Unternehmen ist ein Unternehmen, bei dem der Konzern über einen maßgeblichen Einfluss verfügt. Maßgeblicher Einfluss ist die Möglichkeit, an den finanz- und geschäftspolitischen Entscheidungen des Unternehmens, an dem die Kapitalanteile gehalten werden, mitzuwirken. Dabei ist weder eine Beherrschung noch gemeinschaftliche Führung der Entscheidungsprozesse gegeben. Ein maßgeblicher Einfluss liegt grundsätzlich vor, wenn die L&W GmbH direkt oder indirekt über Tochterunternehmen 20 % oder mehr der Stimmrechte hält.

Anteile an assoziierten Unternehmen werden grundsätzlich nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen. Davon ausgenommen können assoziierte Unternehmen sein, die für die Abbildung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des L&W-Konzerns bloß von untergeordneter Bedeutung sind. Anteile an unwesentlichen assoziierten Unternehmen werden im Einzelfall zum beizulegenden Zeitwert oder, sofern sich dieser für nicht börsennotierte Anteile nicht hinreichend verlässlich ermitteln lässt, zu Anschaffungskosten angesetzt und innerhalb der langfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerte ausgewiesen.

Nach der Equity-Methode sind Anteile an assoziierten Unternehmen mit ihren Anschaffungskosten in die Konzernbilanz aufzunehmen, die um Veränderungen des Konzernanteils am Gewinn oder Verlust und am sonstigen Ergebnis des assoziierten Unternehmens nach dem Erwerbszeitpunkt fortgeschrieben werden. Verluste eines assoziierten Unternehmens, die den Anteil des Konzerns an dem Unternehmen übersteigen, werden nicht erfasst. Eine Erfassung erfolgt nur dann, wenn der Konzern eine rechtliche oder faktische Verpflichtung zur Verlustübernahme eingegangen ist bzw. Zahlungen an Stelle des assoziierten Unternehmens leistet.

Anteile an einem assoziierten Unternehmen werden ab dem Zeitpunkt, zu dem die Assoziierungsvoraussetzungen erfüllt sind, nach der Equity-Methode abgebildet. Jeglicher Überschuss der Anschaffungskosten des Anteilserwerbs über den erworbenen Anteil an den beizulegenden Zeitwerten der identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden des assoziierten Unternehmens wird als Geschäftswert ausgewiesen. Der Geschäftswert ist Bestandteil des Buchwerts der Anteile und wird nicht separat auf das Vorliegen einer Wertminderung geprüft. Jeglicher Betrag, um den der erworbene Anteil an den beizulegenden Zeitwerten der identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden des assoziierten Unternehmens die Anschaffungskosten des Anteilserwerbs übersteigt, wird in der Zugangsperiode bei der Ermittlung des Anteils am Gewinn oder Verlust des assoziierten Unternehmens ertragswirksam erfasst.

Soweit unter Berücksichtigung von Wesentlichkeitsaspekten erforderlich, werden die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden von Unternehmen, die nach der Equity-Methode abgebildet werden, angemessen an die konzerneinheitlich maßgebenden IFRS-Abbildungsgrundsätze angepasst.

4.5. Konsolidierungskreis

4.5.1. Einbezogene Unternehmen

In den Konzernabschluss der L&W GmbH zum 31.12.2022 sind das Mutterunternehmen und alle nachfolgend aufgeführten Tochterunternehmen im Wege der Vollkonsolidierung einbezogen.

Liste der Tochterunternehmen
Firma	Sitz	Kapitalanteil
SEAR GmbH	Rostock	100 %
Marine- und Automatisierungstechnik Rostock GmbH ¹⁾ ,	Rostock	100 %
SEAR Polska Sp.z.o.o. ¹⁾	Warschau, Polen	100 %
b.offshore GmbH ¹⁾	Bremerhaven	51 %
MOLATHINA Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Rostock KG ¹⁾	Düsseldorf	99,9 %

¹⁾ Mittelbar gehalten über die SEAR GmbH.

Die MOLATHINA Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Rostock KG ist ein strukturiertes Unternehmen i.S.v. IFRS 10. Es handelt sich um eine Ein-Objekt-Leasinggesellschaft, die eigens für die Betriebsimmobilie der SEAR GmbH gegründet wurde. An der Komplementärin der MOLATHINA Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Rostock KG ist der L&W-Konzern nicht beteiligt.

Zudem hielt die L&W GmbH in der Berichtsperiode Anteile an den folgenden Gemeinschaftsunternehmen:

Liste der Gemeinschaftsunternehmen
Firma	Sitz	Kapitalanteil
OIS Offshore Industrie Service GmbH ¹⁾	Rostock	50,0 %
EMIS SEAR Smart INFRASTRUCTURE GmbH	Lübbenau	50,0 %

¹⁾ Mittelbar gehalten über die SEAR GmbH.

Die Anteile an der OIS Offshore Industrie Service GmbH sind Ende Oktober 2022 abgegangen und wurden bis dahin nach der Equity-Methode bilanziert. Mit Blick auf die untergeordnete Bedeutung für den Konzernabschluss der L&W GmbH wurde die Beteiligung an der EMIS SEAR Smart INFRA-STRUCTURE GmbH nach den für Beteiligungsunternehmen geltenden Regelungen (siehe Abschnitt 5.6.1.) abgebildet.

Darüber hinaus besaß die L&W GmbH mittelbar über die OIS Offshore Industrie Service GmbH eine Kapitalbeteiligung von 27,5% an der ISC Training & Assembly GmbH mit Sitz in Rostock. Die ISC Training & Assembly GmbH stellte aus Sicht des L&W-Konzerns ein assoziiertes Unternehmen dar, wurde bis zu ihrem (mittelbaren) Abgang in der Berichtsperiode in Anbetracht der untergeordneten Bedeutung jedoch nach den für Beteiligungsunternehmen geltenden Regelungen (siehe Abschnitt 5.6.1.) abgebildet.

4.5.2. Veränderungen der Berichtsperiode

Mit Ausnahme des Abgangs der OIS Offshore Industrie Service GmbH haben sich in der Berichtsperiode - wie im Vorjahr - keine Veränderungen des Konsolidierungskreises bzw. der Beteiligungsverhältnisse im L&W-Konzern ergeben.

5. Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Abschlüsse der Tochterunternehmen sind einheitlich nach den folgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden in den Konzernabschluss einbezogen worden. Soweit in den Einzelabschlüssen von Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen wesentliche Abweichungen zu den Rechnungslegungsmethoden des Konzerns identifiziert wurden, ist dahingehend ebenfalls eine Anpassung erfolgt.

5.1. Überleitung auf die IFRS

Die Überleitung der Rechnungslegung von den Vorschriften des HGB auf die IFRS ist nach den Regelungen des IFRS 1 erfolgt. Als Umstellungszeitpunkt (Date of Transition) wurde der 01.01.2021 zugrunde gelegt. In Einklang mit IFRS 1 wurden alle zum 31.12.2022 verpflichtend anzuwendenden IFRS-Regelungen auf die IFRS-Eröffnungsbilanz sowie die im vorliegenden Konzernabschluss dargestellten Werte der Berichts- und der Vergleichsperiode des Vorjahrs angewendet.

Die wesentlichen IFRS-Umstellungseffekte betreffen die folgenden Sachverhalte:

•	Geschäfts- oder Firmenwerte aus Unternehmenserwerben werden anders als in der HGB-Rechnungslegung nicht planmäßig abgeschrieben. Die kumulierten Abschreibungen bei den retrospektiv angepassten Erwerbsvorgängen wurden daher rückgängig gemacht. Darüber hinaus wurde bezüglich des Erwerbs von 51% der Anteile an der b.offshore GmbH im Geschäftsjahr 2020 die Full-Goodwill-Methode angewendet, bei dem auch der auf die Minderheitsgesellschafter entfallende Geschäfts- oder Firmenwertanteil von 1.218 TEUR berücksichtigt wurde. Nach den Rechnungslegungsregeln des HGB ist die Purchased-Goodwill-Methode anzuwenden.
•	Die OIS Offshore Industrie Service GmbH ist als Gemeinschaftsunternehmen nach IFRS 11 unter Anwendung der Equity-Methode im Konzernabschluss abzubilden, während in der HGB- Rechnungslegung der L&W GmbH bisher die Quotenkonsolidierung zur Anwendung kam.
•	Während die MOLATHINA Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Rostock KG in der bisherigen HGB-Konzernrechnungslegung der L&W GmbH als Beteiligungsunternehmen abgebildet wurde, stellt sie nach IFRS 10 ein strukturiertes (Tochter-)Unternehmen dar, das der Vollkonsolidierung unterliegt. In Bezug auf die Betriebsimmobilie, die den wesentlichen Vermögenswert des Tochterunternehmens repräsentiert, wurde von der Wahlmöglichkeit des IFRS 1 Gebrauch gemacht, diese in der Eröffnungsbilanz nicht mit den fortgeführten Anschaffungskosten, sondern dem beizulegenden Zeitwert als sogenannte Deemed cost anzusetzen. Unter Abgrenzung passivischer latenter Steuern von 383 TEUR ist in der Eröffnungsbilanz eine Aufwertung der Immobilie in Höhe von 2.421 TEUR erfolgt.
•	Nach den Abbildungsgrundsätzen des HGB werden Leasingverhältnisse in Operate und Finance Lease-Verhältnisse unterschieden. Nur in Fällen von Finance Lease-Verhältnissen sind die Vermögenswerte in der Bilanz zu erfassen. Nach IFRS 16 gilt Letzteres dagegen für alle Leasingverhältnisse, indem auf der Aktivseite entsprechende, planmäßig abzuschreibende Nutzungsrechte und unter den Passiva Leasingverbindlichkeiten auszuweisen sind, die mit ihrem jeweiligen Barwert angesetzt werden.
•	Die operative Unternehmenstätigkeit des L&W-Konzerns beinhaltet im Wesentlichen ein kundenspezifisches Projektgeschäft (Auftragsfertigung). Ein zentraler Unterschied zwischen der HGB- und der IFRS-Rechnungslegung betrifft die Frage der Realisation der daraus erwirtschafteten Erlöse. Nach dem handelsbilanziellen Realisationsprinzip erfolgt diese bei Fertigstellung/Abnahme des Gesamtauftrags durch den Kunden bzw. unter bestimmten Kriterien (Teilabnahmen) bereits bei Beendigung einzelner Teilabschnitte des betreffenden Auftrags. Gemäß IFRS 15 ist dagegen auch für unbedingte Ansprüche aus solchen (zeitraumbezogenen) Leistungen die kontinuierliche Realisation nach dem Fertigstellungsgrad (percentage of completion) geboten, wenn im Fall der Kündigung des Auftrags durch den Kunden ein Anspruch auf Zahlung für bereits erfüllte Teilleistungen besteht. Somit waren Anpassungen in Bezug auf diesen Aspekt vorzunehmen.
•	Die Regelungen von HGB und IFRS zur Bewertung von (leistungsorientierten) Pensionsverpflichtungen unterscheiden sich in Bezug auf die maßgebenden Rechnungsgrundlagen, insbesondere den anzuwendenden Diskontierungssatz. Die Pensionsverpflichtungen des L&W-Konzerns waren aufgrund dessen an die Vorgaben von IAS 19 anzupassen.
•	Der als Cashflow hedge zu klassifizierende Forward Zinsswap des L&W-Konzerns dient der Finanzierung der von der MOLATHINA Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Rostock KG gehaltenen Betriebsimmobilie. In der bisherigen HGB-Rechnungslegung wurden Grund- und Sicherungsgeschäft in Form eines sogenannten Micro hedge zusammengefasst und keine Wertänderungen bilanziert. Nach den Regelungen von IFRS 9, IAS 39 sind die Marktwertänderungen von Finanzderivaten grundsätzlich erfolgswirksam zu erfassen bzw. bei Sicherungsgeschäften - wie im vorliegenden Fall - erfolgsneutral im Eigenkapital.
•	Auf die vorstehend beschriebenen IFRS-Anpassungen wurden nach Maßgabe der Regelungen von IAS 12 zusätzlich aktive und passive latente Steuern abgegrenzt. Im Unterschied zur HGB- Rechnungslegung wurden darüber hinaus aktive latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 1.950 TEUR in der IFRS-Eröffnungsbilanz angesetzt.

Die betragsmäßigen Auswirkungen der Überleitung von der HGB-Rechnungslegung auf die IFRS auf das Konzerneigenkapital zum Umstellungszeitpunkt und zum 31.12.2021 stellen sich vor diesem Hintergrund wie folgt dar:

Werte in TEUR	31.12.2021	01.01.2021
Konzerneigenkapital nach HGB	-435	-1.349
Unterschiede, die das Eigenkapital erhöhen/vermindern:
Ansatz der Geschäfts- oder Firmenwerte nach IFRS 3 unter Berücksichtigung der Full-Goodwill-Methode	+1.783	+1.523
Abbildung der Anteile am Gemeinschaftsunternehmen nach der Equity-Methode	-1	-1
Vollkonsolidierung der MOLATHINA Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Rostock KG unter Ansatz der Immobilie zu Deemed cost nach IFRS 1	+3.313	+3.256
Abbildung von Leasingverhältnissen nach IFRS 16	+4	-16
Bewertung von Kundenaufträgen nach dem Leistungsfortschritt	+142	-527
Bewertung der Pensions- und pensionsähnlichen Verpflichtungen	-651	-1.575
Ansatz von Derivaten zum Marktwert	-352	-407
Aktive latente Steuern	+3.401	+3.496
Passive latente Steuern	-626	-418
Konzerneigenkapital nach IFRS	6.578	3.982

Die Auswirkungen der IFRS-Überleitung auf die Gesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr 2021 beruhen auf folgenden Effekten:

Werte in TEUR	2021
Konzern-Jahresergebnis nach HGB	1.317
Erfolgswirksame Unterschiede
Rückgängigmachung planmäßiger Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte	+260
Fortschreibung der Immobilienbuchwerte	-33
Ergebnis der vollkonsolidierten MOLATHINA Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Rostock KG	156
Fortschreibung der Leasingverhältnisse nach IFRS 16	+20
Bewertung von Kundenaufträgen nach dem Leistungsfortschritt	+670
Fortschreibung der Pensions- und pensionsähnlichen Verpflichtungen	+849
Veränderung aktive und passive latente Steuern	-278
Konzern-Jahresergebnis nach IFRS	2.961
Änderungen, die direkt im Eigenkapital erfasst wurden	+35
Konzern-Gesamtergebnis nach IFRS	2.996

5.2. Immaterielles Vermögen

5.2.1. Geschäfts- oder Firmenwert

Der Posten Geschäfts- oder Firmenwert stellt den Überschuss der Anschaffungskosten von Unternehmenserwerben nebst Wert der Minderheitenanteile über das zum beizulegenden Zeitwert bewertete Nettovermögen des erworbenen Unternehmens zum Erwerbszeitpunkt dar und wird gesondert als immaterieller Vermögenswert ausgewiesen. Geschäfts- oder Firmenwerte, die aus dem Überschuss der Anschaffungskosten des Anteilserwerbs über den Anteil des Konzerns am beizulegenden Zeitwert des Nettovermögens von assoziierten Unternehmen resultieren, sind im Buchwert der Beteiligung an dem assoziierten Unternehmen enthalten.

Geschäfts- oder Firmenwerte werden einem jährlichen und zusätzlich bei Eintritt von wertmindernden Ereignissen einem anlassbezogenen Wertminderungstest unterzogen (Impairment only approach) und mit ihren ursprünglichen Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungen bewertet. Eine planmäßige Abschreibung findet nicht statt.

Für Zwecke der Konzernrechnungslegung der L&W GmbH für die Berichtsperiode war von keinen Wertminderungen der ausgewiesenen Geschäfts- oder Firmenwerte auszugehen.

5.2.2. Sonstige immaterielle Vermögenswerte

Das sonstige immaterielle Vermögen enthält im Wesentlichen erworbene Software. Sie wird im Zugangszeitpunkt mit ihren Anschaffungskosten aktiviert und in den Folgeperioden mit den Anschaffungskosten abzüglich kumulierter planmäßiger Abschreibungen (fortgeführte Anschaffungskosten) und etwaiger kumulierter Wertminderungen angesetzt. Die planmäßige Abschreibung erfolgt nach der linearen Methode, beginnend mit dem Zeitpunkt, in dem die Software entsprechend ihrer Zweckbestimmung verwendet werden kann. Abschreibungszeitraum ist die jeweils erwartete Nutzungsdauer, die zwischen drei und 15 Jahren beträgt.

5.3. Sachanlagevermögen

Die Sachanlagen beinhalten das für Zwecke der operativen Geschäftstätigkeit eingesetzte Immobilienvermögen, die technischen Anlagen und Maschinen des Unternehmens sowie dessen Betriebs- und Geschäftsausstattung. Sie werden mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter planmäßiger Abschreibungen (fortgeführte Anschaffungs- oder Herstellungskosten) und etwaiger kumulierter Wertminderungen angesetzt. Die Neubewertungsmethode wird nicht angewendet. Geringwertige Vermögenswerte mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten von weniger als EUR 800,00 werden im Zugangsjahr als Aufwand erfasst.

Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen nach der linearen Methode unter Berücksichtigung des jeweiligen Restwerts und der jeweiligen Nutzungsdauer, die sich je nach Art des Vermögenswerts zwischen einem und 50 Jahren bewegt.

Die planmäßige Abschreibung beginnt, sobald der Vermögenswert entsprechend seiner Zweckbestimmung verwendet werden kann.

Der Sonderposten für Investitionszuschuss beinhaltet einen Zuschuss aus Mitteln des Landes Mecklenburg-Vorpommern, der für die Betriebsimmobilie des Unternehmens gewährt wurde. Der Zuschuss wird bis zum 31.03.2032 ratierlich aufgelöst.

5.4. Leasingverhältnisse

Verträge des Unternehmens werden bei Vertragsbeginn dahingehend beurteilt, ob sie ein Leasingverhältnis begründen oder beinhalten. Ein Leasingverhältnis ist immer dann gegeben, wenn sich aus den vertraglichen Vereinbarungen die Berechtigung ergibt, die Nutzung eines identifizierten Vermögenswerts gegen Zahlung eines Entgeltes für einen bestimmten Zeitraum zu kontrollieren.

Die Leasingverhältnisse des L&W-Konzerns beschränken sich in der Berichtsperiode ausschließlich auf Vertragsverhältnisse als Leasingnehmer und betreffen folgende Kategorien von Vermögenswerten:

•	Geschäfts- und Büroräume;
•	Kraftfahrzeuge;
•	sonstige (Sach-)Anlagegegenstände.

Als Leasinggeber fungieren die Konzernunternehmen des L&W-Konzerns nicht.

Mit Ausnahme von kurzfristigen Leasingverhältnissen bilanziert der L&W-Konzern für alle identifizierten Leasingverhältnisse, bei denen er Leasingnehmer ist, einen Vermögenswert für das Nutzungsrecht an dem betreffenden Leasinggegenstand und eine Verbindlichkeit für die eingegangenen Zahlungsverpflichtungen.

Das Nutzungsrecht wird im Zugangszeitpunkt mit den Anschaffungskosten bewertet. Diese ergeben sich aus dem Zugangswert der Leasingverbindlichkeit sowie etwaigen Nebenkosten (vor Laufzeitbeginn geleistete Zahlungen, direkt zurechenbare Vertragserlangungskosten, vereinbarte Rückbauverpflichtungen) und Minderungen (erhaltene Anreizleistungen). Leasing- und Nichtleasingkomponenten in den Leasingverhältnissen werden getrennt und die ermittelten Nichtleasingkomponenten sofort aufwandswirksam erfasst.

Die Leasingverbindlichkeit bemisst sich nach dem Barwert der Leasingzahlungen, die über die Laufzeit des Leasingverhältnisses zu leisten sind. Die Abzinsung der Zahlungsverpflichtungen erfolgt mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz, soweit die implizierten Zinssätze der Leasingverhältnisse nicht verlässlich bestimmt werden können. Der Grenzfremdkapitalzinssatz orientiert sich an dem Zinssatz, den das Unternehmen unter vergleichbaren wirtschaftlichen Bedingungen für eine Mittelaufnahme zahlen müsste. Für Portfolien ähnlich ausgestalteter Leasingverträge (z.B. ähnliche Vermögenswerte, ähnliche Restlaufzeiten etc.) wird ein einheitlicher Abzinsungssatz zugrunde gelegt.

Die in die Bewertung der Leasingverbindlichkeit einbezogenen Leasingzahlungen umfassen:

•	feste Zahlungen einschließlich faktisch fester Zahlungen und abzüglich der vom Leasinggeber gewährten Anreize;
•	variable Zahlungen, die an einen Index oder Referenzzins gekoppelt sind (erstmalig bewertet anhand des zum Bereitstellungsdatum gültigen Index- bzw. Zins-Werts);
•	Beträge, die im Zusammenhang mit Restwertgarantien voraussichtlich anfallen,
•	Ausübungspreise für Kauf- oder Verlängerungsoptionen, wenn hinreichend sicher ist, dass die Option ausgeübt wird,
•	Vertragsstrafen für eine vorzeitige Kündigung des Leasingverhältnisses, wenn hinreichend sicher ist, dass die Kündigung erfolgt.

Bei der Bestimmung der Laufzeit des Leasingverhältnisses werden neben der fixierten Grundlaufzeit auch Zeiträume berücksichtigt, die durch die Ausübung von Verlängerungsoptionen und die Nicht-Ausübung von Kündigungsoptionen erwartungsgemäß hinzukommen.

Für Zwecke der Folgebewertung wird das Nutzungsrecht über die Laufzeit des Leasingverhältnisses linear abgeschrieben. Die Leasingverbindlichkeit wird mittels der Effektivzinsmethode und unter Berücksichtigung der geleisteten Leasingzahlungen fortgeschrieben. Außerdem wird das Nutzungsrecht bei etwaigem Wertminderungsbedarf außerplanmäßig abgeschrieben und um bestimmte Neubewertungen der Leasingverbindlichkeit fortlaufend angepasst.

Leasingverbindlichkeiten werden neu bewertet, wenn sich die künftigen Leasingzahlungen aufgrund von Zins- oder Indexänderungen verändern, Schätzungen über die voraussichtlichen Zahlungen aufgrund einer Restwertgarantie anzupassen sind, sich eine neue Einschätzung hinsichtlich der Ausübung einer Kauf-, Verlängerungs- oder Kündigungsoption ergibt oder sich faktisch feste Leasingzahlungen ändern. Im Fall der Neubewertung der Leasingverbindlichkeit erfolgt eine entsprechende Anpassung des Buchwerts des Nutzungsrechts. Soweit diese Anpassung zu einer Verringerung des Buchwerts des Nutzungsrechts unter null führen würde, wird der Anpassungsbetrag erfolgswirksam in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung erfasst.

Die aus Leasingverhältnissen anzusetzenden Nutzungsrechte werden in der Konzernbilanz gesondert in den langfristigen Vermögenswerten ausgewiesen. Die korrespondierenden Leasingverbindlichkeiten werden in der Konzernbilanz ebenfalls gesondert jeweils unter den lang- und kurzfristigen Verbindlichkeiten abgebildet.

Bei kurzfristigen Leasingverhältnissen mit einer Restlaufzeit von bis zu 12 Monaten wird abweichend von den zuvor beschriebenen Grundsätzen kein Nutzungsrecht und keine Leasingverbindlichkeit angesetzt. Die geleisteten Leasingzahlungen werden stattdessen nach Maßgabe der vertraglichen Vereinbarungen aufwandswirksam erfasst, soweit nicht eine lineare Aufwandsverteilung über die Vertragslaufzeit sachgerechter erscheint.

5.5. Wertminderungen von Vermögenswerten

Vermögenswerte, die einer planmäßigen Abschreibung unterliegen, werden auf Wertminderungen geprüft, sobald Ereignisse oder Indikatoren darauf hindeuten, dass ihr Buchwert möglicherweise nicht erzielbar ist. Ein Wertminderungsaufwand wird in der Höhe des Betrags erfasst, um den der Buchwert eines Vermögenswerts seinen erzielbaren Betrag übersteigt. Letzterer entspricht dem höheren Betrag aus beizulegendem Zeitwert des Vermögenswerts abzüglich Veräußerungskosten und den diskontierten Netto-Cashflows aus der weiteren Nutzung (Nutzungswert). Zur Beurteilung, ob eine Wertminderung vorliegt, werden die Vermögenswerte auf der niedrigsten Ebene zu Zahlungsmittel generierenden Einheiten zusammengefasst, für die sich Cashflows weitgehend unabhängig vom restlichen Unternehmen identifizieren lassen.

Bei Werterholungen erfolgen Zuschreibungen jedoch höchstens bis zu den fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten.

5.6. Finanzinstrumente

5.6.1. Finanzielle Vermögenswerte

An- und Verkäufe von nicht-derivativen finanziellen Vermögenswerten werden zum Erfüllungstag erfasst. Sie werden im Zugangszeitpunkt zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Direkt zurechenbare Transaktionskosten erhöhen den Zugangswert, soweit keine erfolgswirksame Bewertung zum beizulegenden Zeitwert erfolgt.

Die finanziellen Vermögenswerte werden auf der Grundlage des Geschäftsmodells des Unternehmens zur Steuerung solcher Vermögenswerte und der Eigenschaften der vertraglichen Zahlungsströme in folgende Bewertungskategorien unterteilt:

•	zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet (AC);
•	zum beizulegenden Zeitwert bewertet mit ergebnisneutralem Ausweis von Wertänderungen im sonstigen Ergebnis (FVTOCI);
•	zum beizulegenden Zeitwert bewertet mit ergebniswirksamem Ausweis von Wertänderungen im Periodenergebnis (FVTPL).

Sowohl in der Berichts- als auch in der Vergleichsperiode des Vorjahres hat der L&W-Konzern neben Eigenkapitalinvestments (Beteiligungen) nur Kredite und Forderungen bilanziert, die wie auch zuvor nach IAS 39 zu (fortgeführten) Anschaffungskosten bewertet wurden. Bei den bilanzierten Beteiligungen handelt es sich um Vermögenswerte der Kategorie "FVTPL".

Die zum Abschlussstichtag ausgewiesenen Beteiligungen werden konzeptionell zu ihren beizulegenden Zeitwerten bilanziert, die auf der Grundlage ihres zum jeweiligen Abschlussstichtag geschätzten Zukunftserfolgswerts bestimmt werden. Bei unwesentlichen Beteiligungen wird grundsätzlich davon ausgegangen, dass die fortgeführten Anschaffungskosten dem beizulegenden Zeitwert entsprechen. Auf etwaige zum Abschlussstichtag bestehende Unterschiede zwischen dem Beteiligungsbuchwert nach IFRS und dem diesbezüglich relevanten Steuerwert werden latente Ertragsteuern abgegrenzt, soweit entsprechende Veräußerungsgewinne in der Zukunft nicht steuerbefreit sind und es sich um wesentliche Beträge handelt.

Wertminderungen der zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerte werden erfolgswirksam erfasst und nach dem sogenannten vereinfachten Wertminderungsmodell nach IFRS 9.5.5.15 bestimmt. Dieses Modell ermittelt einen Wertberichtigungsbedarf unter Berücksichtigung bestehender Sicherheiten in Höhe der über die Gesamtlaufzeit der Vermögenswerte erwarteten Kreditverluste. Bei vollständigem oder teilweisem Wegfall der Gründe für eine Wertminderung werden die Forderungen bis höchstens auf die fortgeführten Anschaffungskosten erfolgswirksam zugeschrieben. Sobald ersichtlich ist, dass eine Forderung uneinbringlich ist, wird der volle Betrag erfolgswirksam ausgebucht.

Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von Eigenkapitalinvestments der Kategorie "FVTOCI" werden erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst. Im sonstigen Ergebnis angesammelte Gewinne und Verluste werden bei Abgang dieser finanziellen Vermögenswerte nicht erfolgswirksam klassifiziert. Dividenden werden hingegen erfolgswirksam realisiert.

5.6.2. Finanzielle Verbindlichkeiten

Nicht-derivative Finanzverbindlichkeiten werden bei ihrem erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert nach Abzug von Transaktionskosten angesetzt. In den Folgeperioden werden sie zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Jede Differenz zwischen dem Auszahlungsbetrag (nach Abzug von Transaktionskosten) und dem Rückzahlungsbetrag wird über die Laufzeit der Verbindlichkeit unter Anwendung der Effektivzinsmethode erfolgswirksam in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung erfasst.

Finanzverbindlichkeiten werden als kurzfristig klassifiziert, wenn der Konzern nicht das unbedingte Recht hat, deren Begleichung auf einen Zeitpunkt mindestens 12 Monate nach dem Abschlussstichtag zu verschieben.

Im Rahmen der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts erfolgt die Diskontierung der zu erwartenden zukünftigen Zahlungsströme auf Basis eines laufzeitadäquaten Marktzinses. Individuellen Merkmalen der zu bewertenden Finanzinstrumente wird durch marktübliche Bonitäts- beziehungsweise Liquiditätsspreads Rechnung getragen.

5.6.3. Derivative Finanzinstrumente

Der L&W-Konzern hat im Rahmen der aktiven Sicherung von Zinsrisiken aus der langfristigen Finanzierung der Betriebsimmobilie ein derivatives Finanzinstrument in Form eines Zinsswaps eingesetzt.

Derivative Finanzinstrumente werden als finanzieller Vermögenswert oder finanzielle Verbindlichkeit ausgewiesen und erfolgswirksam mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Dieser ermittelt sich per Abzinsung der erwarteten künftigen Zahlungsströme über die Restlaufzeit des Kontrakts auf Basis aktueller Zinsstrukturkurven. Die erstmalige Bilanzierung erfolgt zum Entstehungstag.

Sofern wie im vorliegenden Fall des Zinsswaps des L&W-Konzerns die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt sind, werden Derivate zur Zinssicherung im Rahmen einer Sicherungsbeziehung als Cashflow hedge abgebildet, wenn es sich um die Absicherung von Zahlungsströmen handelt.

Der wirksame Teil der Marktwertänderung solcher Derivate, die als Sicherungsinstrument im Rahmen eines Cashflow hedges designiert sind, wird über das sonstige Ergebnis in der Hedging-Rücklage im Eigenkapital erfasst. Der Gewinn oder Verlust der unwirksamen Wertänderungen wird dagegen direkt erfolgswirksam erfasst. Im Eigenkapital gebuchte Beträge werden in der Periode als Ertrag oder Aufwand erfasst, in der das abgesicherte Grundgeschäft erfolgswirksam wird.

Sofern der Cashflow hedge ausläuft, veräußert wird oder das Sicherungsgeschäfts nicht mehr die Kriterien für das Hedge accounting erfüllt, verbleibt der kumulierte Gewinn oder Verlust im Eigenkapital und wird erst dann erfolgswirksam erfasst, wenn die zugrundeliegende Transaktion eintritt. Wird der Eintritt einer zukünftigen Transaktion nicht länger erwartet, werden die kumulierten Gewinne oder Verluste, die direkt im Eigenkapital erfasst wurden, unmittelbar als Aufwand oder Ertrag erfolgswirksam gebucht.

Auf die (temporären) Bewertungsunterschiede zwischen IFRS- und Steuerbilanzwert sind latente Ertragsteuern abzugrenzen.

5.7. Beizulegender Zeitwert

Der beizulegende Zeitwert für die sich im L&W-Konzern befindlichen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten wird aufgrund von Inputfaktoren der Stufen 1,2 und 3 ermittelt.

Nach IFRS 13 entspricht der beizulegende Zeitwert (Fair value) dem Preis, zu dem ein Vermögenswert zwischen sachverständigen, vertragswilligen und voneinander unabhängigen Marktteilnehmern unter aktuellen Marktbedingungen am Bewertungsstichtag im Rahmen eines geordneten Geschäftsvorfalls getauscht werden könnte. Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts kann unter Anwendung des markt-, kosten- oder einkommensbasierten Ansatzes erfolgen. Dabei wird die Verwendung maßgeblicher beobachtbarer marktbasierter Inputfaktoren auf ein Höchstmaß erhöht und die Verwendung nicht beobachtbarer Inputfaktoren auf ein Mindestmaß verringert.

Die Inputfaktoren werden in folgende hierarchische Bewertungskategorien unterteilt:

•	Stufe 1: Nicht angepasste quotierte Preise auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, wobei der Bilanzierende am Bewertungsstichtag Zugang zu diesen aktiven Märkten haben muss (IFRS 13-Appendix A, IFRS 13.76)
•	Stufe 2: Direkt oder indirekt beobachtbare Inputfaktoren, die nicht Stufe 1 zuzuordnen sind (IFRS 13 - Appendix A, IFRS 13.81)
•	Stufe 3: Nicht beobachtbare Inputfaktoren (IFRS 13 - Appendix A, IFRS 13.86)

Sind die einzelnen Inputfaktoren verschiedenen Ebenen der Fair value-Hierarchie zuzuordnen, werden sie zunächst in signifikante und nicht signifikante Inputfaktoren unterschieden.

Die Einordnung der gesamten Fair value-Bewertung richtet sich dann nach der Ebene des am niedrigsten eingestuften signifikanten Inputfaktors (IFRS 13.73).

5.8. Vorräte

Die Vorräte des L&W-Konzerns (unfertige und/oder fertige Leistungen) beziehen sich auf zum Abschlussstichtag erbrachte Projektleistungen, insbesondere über die vertraglich geregelte Hauptleistung hinausgehende Tätigkeiten, für deren Abnahme noch keine explizite Bestätigung des Kunden vorliegt. Solche Zusatz- und Nachtragsleistungen sind mit dem niedrigeren Wert aus Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert angesetzt.

Die Vorräte werden zu Herstellungskosten bewertet. Die Herstellungskosten umfassen die direkt zurechenbaren Material-, Fertigungs- und Sonderkosten, angemessene Teile der produktionsbezogenen Gemeinkosten (Kosten für die betriebliche Altersversorgung, für freiwillige soziale Leistungen des Unternehmens sowie Kosten der allgemeinen Verwaltung) sowie die den Projektleistungen zuzuordnenden Fremdkapitalkosten, soweit die Kriterien des Abschnitts 5.13. erfüllt sind.

Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte, im normalen Geschäftsgang für die betreffenden Projektleistungen erzielbare Erlös abzüglich der geschätzten Kosten bis zu deren Finalisierung sowie etwaig anfallender Vertriebskosten.

5.9. Zahlungsmittel

Zahlungsmittel sind in der Bilanz mit ihren Anschaffungskosten angesetzt. Für Zwecke der Kapitalflussrechnung umfassen Zahlungsmittel Barmittel, Sichteinlagen bei Banken und sonstige kurzfristige, äußerst liquide Finanzinvestitionen mit einer ursprünglichen Laufzeit von nicht mehr als drei Monaten.

5.10.Pensionsverpflichtungen, pensionsähnliche Verpflichtungen

Die Pensionsverpflichtungen, die aus leistungsorientierten Versorgungsplänen (Defined benefit plans) des L&W-Konzerns resultieren, werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected unit credit method = Methode der laufenden Einmalprämien) ermittelt. Bei diesem Verfahren werden nicht nur die zum Abschlussstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften, sondern auch zukünftig zu erwartende Gehalts- und Rentensteigerungen berücksichtigt. Die Berechnung beruht auf versicherungsmathematischen Grundsätzen unter Berücksichtigung biometrischer Rechnungsgrundlagen (insb. Lebenserwartung, Fluktuation, Gehalts- und Rententrends).

Im Falle von Versorgungszusagen, die durch sogenanntes Planvermögen gedeckt sind, werden die Pensionsverpflichtungen mit dem zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Planvermögen saldiert. Übersteigt das Planvermögen die Verpflichtung, wird die Werthaltigkeit des Aktivüberhangs untersucht. Hat das Unternehmen einen Anspruch auf Rückerstattung oder Minderung künftiger Beitragszahlungen an den Vermögensfonds, erfolgt insoweit der Ausweis unter den sonstigen Finanzforderungen. Die Höhe des Aktivpostens bestimmt sich anhand des Barwerts der mit dem Planvermögen verbundenen wirtschaftlichen Vorteile.

Der Nettozinsaufwand aus leistungsorientierten Versorgungsplänen werden im Finanzergebnis ausgewiesen. Andere Aufwendungen aus der Dotierung der Pensionsverpflichtungen werden im Personalaufwand erfasst. Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste für leistungsorientierte Pensionspläne werden in der Berichtsperiode, in der sie anfallen, erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst.

Für die Ermittlung der Höhe der Pensionsverpflichtungen werden versicherungsmathematische Gutachten verwendet.

Unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesene pensionsähnliche Verpflichtungen aus Altersteilzeitregelungen des L&W-Konzerns setzen sich in analoger Weise aus dem Barwert der künftig an die betreffenden Arbeitnehmer zu leistenden Zahlungen abzüglich etwaiger damit verbundener Vermögenswerte, bewertet zum beizulegenden Zeitwert, zusammen. Auch die Höhe dieser Verpflichtungen wird mittels versicherungsmathematischer Gutachten bestimmt.

Auf tarifvertraglicher Grundlage bestehen im L&W-Konzern einzelvertragliche Altersteilzeitverpflichtungen. Dabei kommt das sogenannte Blockmodell zur Anwendung: Die betreffenden Beschäftigten arbeiten während der ersten Phase ihrer Altersteilzeit (Arbeitsphase) zu 100 % und sind während der zweiten Phase von der Arbeitsleistung freigestellt (Freistellungsphase). Diese Beschäftigten erhalten während der gesamten Altersteilzeit-Phase die Hälfte ihres bisherigen Entgelts sowie zusätzliche Aufstockungsbeträge (inkl. Arbeitgeberbeiträgen zur gesetzlichen Rentenversicherung).

5.11. Rückstellungen

Rückstellungen werden angesetzt, wenn dem Unternehmen aus Ereignissen der Vergangenheit eine gegenwärtige rechtliche oder faktische Verpflichtung entstanden ist, es wahrscheinlich ist, dass die Erfüllung der Verpflichtung einen Abfluss von Ressourcen erfordert und eine verlässliche Schätzung der Höhe möglich ist. Wenn das Unternehmen die Erstattung eines zurückgestellten Betrags erwartet (beispielsweise aufgrund einer Versicherung), berücksichtigt es den Erstattungsanspruch als separaten Vermögenswert, sofern die Erstattung für den Fall der Inanspruchnahme aus der Verpflichtung so gut wie sicher ist.

Eine Rückstellung für verlustträchtige Geschäfte wird angesetzt, wenn der erwartete Nutzen aus dem vertraglichen Anspruch geringer ist als die unvermeidbaren Kosten zur Erfüllung der vertraglichen Verpflichtung.

Die Rückstellungen werden mit dem wahrscheinlichen Ressourcenabfluss bewertet. Bei der Bewertung langfristiger Rückstellungen wird eine Abzinsung mit dem risikoadäquaten Zins berücksichtigt.

Die Rückstellungen für Gewährleistungen enthalten erwartete Belastungen aus möglichen Gewährleistungs- oder Schadensersatzverpflichtungen gegen den L&W-Konzern. Zur Beurteilung der Rückstellungshöhe werden neben der Sachverhaltsbeurteilung und den geltend gemachten Ansprüchen im Einzelfall auch die Ergebnisse vergleichbarer Verfahren herangezogen sowie Annahmen über Eintrittswahrscheinlichkeiten und Bandbreiten möglicher Inanspruchnahmen getroffen. Die tatsächliche Belastung können von diesen Einschätzungen abweichen.

Die Rückstellungen für Drohverluste enthalten erwartete Belastungen aus belastenden Verträgen. Die Höhe der Rückstellung bemisst sich anhand des erwarteten Nutzens aus den vertraglichen Ansprüchen vermindert um die unvermeidbaren Kosten zur Erfüllung der vertraglichen Verpflichtungen. Hinsichtlich des um den erwarteten Nutzen aus den vertraglichen Ansprüchen übersteigenden Betrags wird eine Rückstellung gebildet.

Der wahrscheinliche Erfüllungsbetrag von langfristigen Rückstellungen wird abgezinst, wenn der Abzinsungseffekt wesentlich ist. Der Ansatz erfolgt in diesem Fall zum Barwert, wobei die Finanzierungskosten aus der Aufzinsung in den Folgeperioden im Finanzergebnis ausgewiesen werden.

5.12.Ertragsteuern

Die Ertragsteuern auf den in der Berichtsperiode erzielten Gewinn oder Verlust umfassen tatsächliche und latente Steuern.

Tatsächliche Steuern umfassen die auf das zu versteuernde Einkommen des Geschäftsjahrs erwarteten Ertragsteuerzahlungen oder -erstattungsansprüche. Grundlage sind die in Deutschland geltenden Steuersätze auf das zu versteuernde Einkommen. Die Körperschaftssteuer beträgt einheitlich 15,0 % zuzüglich eines Solidaritätszuschlags von 5,5 % auf die Körperschaftsteuerschuld. Neben der Körperschaftssteuer ist für die in Deutschland erzielten Gewinne eine Gewerbesteuer zu zahlen. Diese variiert in Abhängigkeit von den Kommunen, in denen das Unternehmen tätig ist. Im Jahr 2022 ergab sich ein gewichteter kumulierter Ertragssteuersatz von 32,1 %.

Latente Ertragsteuern werden nach der Verbindlichkeitsmethode für temporäre Unterschiede zwischen dem Steuerwert und dem IFRS-Bilanzwert von Vermögenswerten und Schulden und für ungenutzte steuerliche Verlustvorträge berücksichtigt. Zur Bestimmung der latenten Ertragsteuern wird grundsätzlich der am Abschlussstichtag für den jeweiligen Zeitpunkt der Umkehrung gesetzlich geltende Steuersatz herangezogen.

Latente Steueransprüche werden in dem Maße angesetzt, wie es wahrscheinlich ist, dass ein künftig zu versteuerndes Ergebnis erzielt wird, gegen das temporäre Unterschiede oder Verlustvorträge verwendet werden können.

Die Veränderungen latenter Steuerposten werden grundsätzlich erfolgswirksam erfasst. Ausnahmen hiervon sind der erfolgsneutrale Zugang latenter Steuerposten im Rahmen der Kaufpreisallokation bei Unternehmenserwerben und latente Steuerposten im Zusammenhang mit direkt gegen Rücklagen zu erfassenden Wertänderungen, die ebenfalls direkt gegen die Rücklagen erfasst werden.

5.13. Fremdkapitalkosten

Fremdkapitalkosten, die einen qualifizierten Vermögenswert betreffen, werden aktiviert, soweit die Fremdfinanzierung der Herstellung des Vermögenswerts dient. Ein qualifizierter Vermögenswert ist dadurch gekennzeichnet, dass ein beträchtlicher Zeitraum erforderlich ist, um ihn in seinen beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand zu versetzen. Diese Kriterien können insbesondere bei einzelnen im L&W-Konzern dem Vorratsvermögen zugeordneten Projektleistungen erfüllt sein. Andere Fremdkapitalkosten werden in der Periode ihres Anfalls erfolgswirksam als Aufwand in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung erfasst, in der sie anfallen.

5.14. Ertragsrealisation

Geschäftsmodellimmanent erzielt der L&W-Konzern im Wesentlichen Erträge aus Verträgen über projektbezogene Dienstleistungen im Energiesektor sowie im Bereich Digitalisierung und Automatisierung. Die Abgrenzung der aus diesen Verträgen mit Kunden resultierenden Umsatzerlöse der jeweiligen Berichtsperiode erfolgt auf der Grundlage der Regelungen des IFRS 15. Danach werden die Kundenverträge anhand des folgenden fünfstufigen Modells evaluiert und der Zeitpunkt bzw. der Zeitraum der Umsatzrealisation bestimmt:

1.	Bestimmung der Kundenverträge i. S. d. IFRS 15
2.	Identifikation der im jeweiligen Vertrag enthaltenen eigenständigen Leistungen
3.	Ermittlung des Transaktionspreises des Gesamtvertrags
4.	Soweit gegeben, Verteilung des Gesamttransaktionspreises auf die identifizierten Einzelleistungen
5.	Erlöserfassung nach Maßgabe der Erfüllung der betreffenden Leistungsverpflichtung(-en)

In zeitlicher Hinsicht richtet sich die Umsatzrealisation nach dem Übergang der Verfügungsmacht an der jeweiligen Projektleistung auf den Kunden. Dabei ist anhand bestimmter, in IFRS 15 definierter Kriterien zu klären, ob die Verfügungsmacht zu einem bestimmten Zeitpunkt (zeitpunktbezogene Leistung) oder über einen bestimmten Zeitraum hinweg (zeitraumbezogene Leistung) übertragen wird.

Umsatzerlöse aus Kundenverträgen werden erfolgswirksam in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung erfasst, sobald die Verfügungsgewalt über die zu erbringende Dienstleistung oder das zu liefernde Gut auf den Kunden übergegangen ist. Sie werden in Höhe der Gegenleistung angesetzt, auf die der Konzern nach Erfüllung seiner zeitpunkt- oder zeitraumbezogenen Leistungsverpflichtung nach den vertraglichen Vereinbarungen erwartungsgemäß Anspruch hat.

Umsatzerlöse aus Projektleistungen der Konzernunternehmen beinhalten überwiegend eine einzige Leistungsverpflichtung i. S. v. IFRS 15. Die Erfüllung dieser vertraglichen Leistung gegenüber den Kunden erstreckt sich in der Regel über einen längeren Zeitraum. Die Erlösrealisation erfolgt daher zeitraumbezogen anhand des Fertigstellungsgrads des Projekts ab dem Zeitpunkt des Abschlusses des Kundenvertrags. Zur Ermittlung des Fertigstellungsgrads wird grundsätzlich auf das Verhältnis der bereits angefallenen Auftragskosten zu den erwarteten Gesamtkosten des Projekts abgestellt (Cost-to-cost-Methode). Die sich daraus ergebenden Umsatzerlöse werden auf der Grundlage der in dem Kundenvertrag geregelten Gegenleistung bestimmt. Sind vertragliche Abschlagszahlungen vereinbart, die nach leistungsbezogenen Meilensteinen bezüglich des Projektfortschritts berechnet bzw. vereinnahmt werden, wird für alle bis zum Erreichen eines Meilensteins erbrachten Leistungen ein Vertragsvermögenswert aktiviert und in der Konzernbilanz gesondert ausgewiesen. Übersteigt die Meilensteineinzahlung die bisher nach der Cost-to-cost-Methode erfassten Umsatzerlöse, wird in Höhe der Differenz eine Vertragsverbindlichkeit angesetzt. Der L&W Konzern macht von der Vereinfachungsregel des IFRS 15.63 Gebrauch, die Höhe der zugesagten Gegenleistung um die Auswirkung einer wesentlichen Finanzierungskomponente nicht zu korrigieren, wenn bei Vertragsbeginn erwartet wird, dass die Zeitspanne zwischen der Umsatzrealisation und der jeweiligen Meilensteinzahlung durch den Kunden nicht mehr als ein Jahr beträgt.

Bei über die vertragliche (Haupt-)Leistung hinausgehenden, nachträglichen Projektleistungen werden daraus resultierende Erlöse erst mit deren Abnahmebestätigung durch den Kunden realisiert, da diese als separierbare Leistungsverpflichtung zu betrachten sind. Mit diesem Zeitpunkt ergibt sich ein durchsetzbarer Zahlungsanspruch. Die Umsatzerlöse entsprechen dem für die Leistung in Rechnung gestellten Betrag. Da die Gegenleistung grundsätzlich kurzfristig nach der Kundenbestätigung fällig ist, enthält dieser keine wesentliche Finanzierungskomponente.

Projektleistungen, für die noch keine Abnahmebestätigung durch den Kunden vorliegen, werden bis zum Vertragsabschluss als Vorräte gemäß IAS 2 (unfertige Leistungen) bilanziert (siehe Abschnitt 5.8).

Zinserträge werden zeitproportional erfasst und nach Maßgabe des ausstehenden Nominalbetrags und des anwendbaren Effektivzinssatzes abgegrenzt. Der Effektivzinssatz ist derjenige Zinssatz, mit dem die erwarteten zukünftigen Einzahlungen über die Laufzeit des finanziellen Vermögenswerts exakt auf den Nettobuchwert dieses Vermögenswerts bei erstmaliger Erfassung abgezinst werden können.

6. Kapital- und Finanzrisikomanagement

Mit Hilfe des Kapitalmanagements verfolgt die L&W GmbH das Ziel, die Liquidität und die Eigenkapitalbasis des Konzerns nachhaltig zu stärken, Mittel für ein eigenkapitalfinanziertes Wachstum des Konzerns zur Verfügung zu stellen und eine angemessene Rendite auf das eingesetzte Kapital zu erwirtschaften.

Das Finanzrisikomanagement beinhaltet die Steuerung und Begrenzung der finanziellen Risiken aus der operativen Geschäftstätigkeit. Hier ist insbesondere das Liquiditätsrisiko (die Vermeidung von Störungen in der Zahlungsfähigkeit) und das Ausfallrisiko (Risiko eines Verlustes, wenn eine Vertragspartei ihren vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommt) zu betrachten.

Die Verantwortung für das Liquiditätsrisikomanagement liegt bei der Geschäftsführung, welche ein der Größe des Unternehmens angemessenes System zur Steuerung der kurz-, mittel- und langfristigen Finanzierungs- und Liquiditätsanforderungen aufgebaut hat. Der Konzern steuert Liquiditätsrisiken durch das Halten von angemessenen liquiden Mitteln, Kreditlinien bei Banken und weiteren Fazilitäten sowie durch ständiges Überwachen der prognostizierten und tatsächlichen Cashflows im Rahmen eines kontinuierlichen rollierenden Liquiditätscontrollings und Abstimmungen der Fälligkeitsprofile von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten.

Um Ausfallrisiken zu mindern, geht der L&W-Konzern absatzseitige Geschäftsverbindungen lediglich mit kreditwürdigen Vertragsparteien ein.

Das bilanzielle Eigenkapital des L&W-Konzerns betrug zum 31. Dezember 2022 TEUR 10.720 (Vorjahr: TEUR 6.578), die Eigenkapitalquote belief sich am 31. Dezember 2022 auf 27,8 % (Vorjahr: 19,1 %).

7. Kritische Schätzungen und Annahmen bei der Bilanzierung

Im Rahmen der Aufstellung des IFRS-Konzernabschlusses sind auch Schätzungen und Annahmen über erwartete zukünftige Entwicklungen erforderlich, die sich auf die Abbildung der Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen sowie der Eventualforderungen und --verbindlichkeiten für die jeweilige Berichtsperiode auswirken (können). Diese Annahmen und Schätzungen erfolgen zwar nach bestem Wissen der Geschäftsführung auf der Grundlage der zuletzt verfügbaren verlässlichen Informationen, werden jedoch naturgemäß in den seltensten Fällen den späteren tatsächlichen Gegebenheiten entsprechen.

Schätzungen und Annahmen mussten insbesondere für folgende Sachverhalte vorgenommen werden:

•	Festlegung wirtschaftlicher Nutzungsdauern von Vermögenswerten des Anlagevermögens.
•	Zeit- und Barwertermittlungen der Mindestleasingzahlungen, des maßgebenden Abzinssungssatzes sowie der Laufzeit von Leasingverhältnissen unter Berücksichtigung von bestehenden Kündigungs- und Verlängerungsoptionen.
•	Bewertung risikobehafteter Forderungen.
•	Ansatz von laufenden und latenten Steuerposten, insbesondere betreffend die zukünftige Realisierbarkeit von steuerlichen Verlustvorträgen.
•	Es bestehen Unsicherheiten zur Auslegung komplexer Steuervorschriften. Daher können Unterschiede zwischen den tatsächlichen Ergebnissen und unseren Annahmen oder künftige Änderungen unserer Einschätzungen Veränderungen des Steuerergebnisses in künftigen Perioden zur Folge haben.
•	Schätzung der biometrischen Rechnungsgrundlagen und der Abzinsungsfaktoren zur Ermittlung der Pensionsverpflichtungen.
•	Ansatz und Bewertung von Rückstellungen aufgrund bestehender Schätzbandbreiten über die möglichen zukünftigen Belastungen des Konzerns.
•	Bestimmung der Herstellungskosten der unfertigen Leistungen, insbesondere der zuzuordnenden produktionsbezogenen Gemeinkosten und der Finanzierungskosten, sowie des Nettoveräußerungswerts.
•	Bestimmung von Zeitpunkt und Höhe der Umsatzrealisierung nach IFRS 15, insbesondere der erwarteten Gesamtkosten zur Bestimmung des Leistungsfortschritts im Rahmen der zeitraumbezogenen Erlösrealisierung bei Projektleistungen nach der Cost-to-Cost-Methode.
•	Schätzung der aufzudeckenden stillen Reserven im Rahmen der Kaufpreisallokation bei Unternehmenserwerben.
•	Bewertung von Geschäfts- oder Firmenwerten.

Änderungen von Schätzungen und Annahmen werden zum Zeitpunkt der zugrundeliegenden besseren Erkenntnis erfolgswirksam berücksichtigt.

8. Ergänzende Erläuterungen zu einzelnen Posten des Abschlusses

8.1. Immaterielles Vermögen und Sachanlagen

Das immaterielle Vermögen und die Sachanlagen entwickelten sich wie folgt:

	Geschäfts- oder Firmenwert		Sonstiges immaterielles Vermögen
TEUR	2022	2021	2022	2021
Anschaffungs-/Herstellungskosten	6.309	6.309	1.853	1.834
Kumulierte Abschreibungen	0	0	894	792
Buchwert zum 1. Januar	6.309	6.309	959	1.042
Zugänge (+)	0	0	11	8
Umbuchungen (+/-)	0	0	0	0
Abgänge (-)	0	0	0	0
Abschreibungen (-)	0	0	88	91
Buchwert zum 31. Dezember	6.309	6.309	882	959
Anschaffungs-/Herstellungskosten	6.309	6.309	1.628	1.853
Kumulierte Abschreibungen	0	0	746	894

Die Geschäfts- oder Firmenwerte sind begründet aus den Erwerben von 51% der Anteile an der b.offshore GmbH sowie von 100% der Anteile an der Marine- und Automatisierungstechnik Rostock GmbH und der SEAR Polska Sp.z.o.o.

Der erzielbare Betrag für den jeweiligen Geschäfts- oder Firmenwert wurde unter Verwendung des Nutzungswerts bestimmt. Dabei wurden von der Unternehmensführung genehmigte Planungen und entsprechende Zahlungsströme für die nächsten fünf Jahre verwendet. Für den Zeitraum danach wurde ein Endwert unter Fortführung des letzten detaillierten Planungsjahrs als ewige Rente ermittelt. Die Planungen beruhen auf gesammelten Erfahrungen, den aktuellen Geschäftsergebnissen und der bestmöglichen Schätzung der Unternehmensführung zur zukünftigen Entwicklung.

	Geschäfts- und Büroimmobilien
TEUR	2022	2021
Anschaffungs-/Herstellungskosten	7.179	7.179
Kumulierte Abschreibungen	1.046	889
Buchwert zum 1. Januar	6.133	6.290
Zugänge (+)	0	0
Umbuchungen (+/-)	0	0
Abgänge (-)	0	0
Abschreibungen (-)	157	157
Buchwert zum 31. Dezember	5.975	6.133
Anschaffungs-/Herstellungskosten	7.179	7.179
Kumulierte Abschreibungen	1.204	1.046

	Betriebs- und Geschäftsausstattung		Sonstige Sachanlagen
TEUR	2022	2021	2022	2021
Anschaffungs-/Herstellungskosten	2.610	2.502	228	236
Kumulierte Abschreibungen	2.156	2.029	203	207
Buchwert zum 1. Januar	454	473	25	29
Zugänge (+)	330	220	0	5
Umbuchungen (+/-)	+8	+8	0	0
Abgänge (-)	40	23	0	0
Abschreibungen (-)	224	224	4	9
Buchwert zum 31. Dezember	528	454	21	25
Anschaffungs-/Herstellungskosten	2.620	2.610	226	228
Kumulierte Abschreibungen	2.092	2.156	205	203

8.2. Nutzungsrechte

Die nach Vermögenskategorien differenzierten Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen haben sich in der Berichtsperiode wie folgt entwickelt:

	Geschäfts- und Büroräume
TEUR	2022	2021
Anschaffungskosten	775	764
Kumulierte Abschreibungen	241	142
Buchwert zum 1. Januar	534	622
Zugänge (+)	0	12
Abgänge (-)	2	0
Abschreibungen (-)	99	99
Buchwert zum 31. Dezember	433	534
Anschaffungskosten	773	775
Kumulierte Abschreibungen	340	241

	Kraftfahrzeuge		Sonstige Anlagegegenstände
TEUR	2022	2021	2022	2021
Anschaffungskosten	1.525	1.295	583	406
Kumulierte Abschreibungen	821	574	169	99
Buchwert zum 1. Januar	705	721	414	307
Zugänge (+)	570	474	41	207
Abgänge (-)	1	0	7	8
Abschreibungen (-)	538	490	101	92
Buchwert zum 31. Dezember	736	705	347	414
Anschaffungskosten	1.657	1.525	606	583
Kumulierte Abschreibungen	921	821	259	169

Kurzfristige Leasingverhältnisse, für die die Anwendungserleichterung des IFRS 16.6 in Anspruch genommen wird, lagen zum Abschlussstichtag nicht vor.

8.3. Beteiligungen

Bei den ausgewiesenen Beteiligungen handelt es sich um einen Anteil in Höhe von 50,0 % an der EMIS SEAR Smart INFRASTRUCTURE GmbH, Lübbenau, der aufgrund seiner untergeordneten Bedeutung zu Anschaffungskosten bilanziert ist. Mangels Unterschiede der Beteiligungsbuchwerte nach IFRS und den Steuerwerten waren keine latenten Steuern abzugrenzen.

8.4. Nach der Equity-Methode bilanzierte Unternehmensanteile

Die nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmensanteile haben sich wie folgt entwickelt:

	31.12.2022	31.12.2021
	TEUR	TEUR
Beginn des Geschäftsjahrs	655	566
Anteile an Gewinnen und Verlusten	163	149
Vereinnahmte Gewinnausschüttungen	-125	-60
Anteilsabgänge	-693	0
Ende des Geschäftsjahrs	0	655

8.5. Vorräte

Das Vorratsvermögen des L&W-Konzerns umfasst unfertige Leistungen und geleistete Anzahlungen. Es setzt sich wie folgt zusammen:

	31.12.2022	31.12.2021
	TEUR	TEUR
Unfertige Leistungen	3.224	2.825
Geleistete Anzahlungen	3	3
Summe	3.227	2.828

Die unfertigen Leistungen beinhalten nicht bestätigte Nachträge zu vertraglichen Projektleistungen.

Weder in der Berichtsperiode noch im Vorjahr wurden Wertminderungen auf Vorräte vorgenommen.

8.6. Vertragsvermögenswerte

Die Vertragsvermögenswerte in Höhe von 2.650 TEUR (Vorjahr: 2.241 TEUR) sind als kurzfristig einzustufen. Sie betreffen in vollem Umfang bereits erbrachte Projektleistungen. Der aktuelle Erfüllungsstand der Entwicklung beläuft sich zum 31.12.2022 auf 8.383 TEUR (Vorjahr: 7.193 TEUR). Die erhaltenen Anzahlungen von Kunden beliefen sich zum 31.12.2022 auf 5.733 TEUR (Vorjahr: 4.952 TEUR). Aus dem Saldo dieser Posten ergeben sich Vertragsvermögenswerte in Höhe von 2.650 TEUR (Vorjahr: 2.241 TEUR).

8.7. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen resultieren im Wesentlichen aus Leistungsabrechnungen für die von den Konzernunternehmen abgewickelten Projekte. Die Entwicklung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zeigt die nachstehende Übersicht:

	31.12.2022	31.12.2021
	TEUR	TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (brutto)	10.320	6.218
Wertberichtigungen	-3.008	-2.969
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (netto)	7.312	3.249

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wiesen zum Abschlussstichtag folgende Fälligkeitsstruktur auf:

	31.12.2022	31.12.2021
	TEUR	TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	10.320	6.218
davon zum Berichtstag nicht wertgemindert und nicht überfällig	-6.800	-2.721
davon zum Berichtstag nicht wertgemindert und überfällig bis 30 Tage	-512	-528
davon zum Berichtstag nicht wertgemindert und überfällig zwischen 31 und 60 Tagen	0	0
davon zum Berichtstag nicht wertberichtigt und überfällig zwischen 61 und 90 Tagen	0	0
davon zum Berichtstag nicht wertberichtigt und überfällig zwischen 91 und 180 Tagen	0	0
davon zum Berichtstag nicht wertberichtigt und überfällig zwischen 181 und 360 Tagen	0	0
davon zum Berichtstag nicht wertberichtigt und überfällig über 360 Tagen	0	0
Nettowert wertberichtigte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	3.008	2.969

Ein etwaiger Wertminderungsbedarf überfälliger Forderungen wird in Abhängigkeit von den regelmäßig projekt- und/oder kundenspezifischen Ursachen individuell bestimmt.

8.8. Sonstige Forderungen

Die sonstigen Forderungen enthielten wie im Vorjahr mit Ausnahme der im Folgenden beschriebenen Sachverhalte nur kurzfristige Positionen und setzten sich zum Abschlussstichtag wie folgt zusammen:

	31.12.2022	31.12.2021
	TEUR	TEUR
Forderungen gegen Beteiligungsunternehmen	0	25
Forderungen an nahestehende Unternehmen/Personen	240	220
Forderungen aus Anteilsverkäufen	1.205	0
Forderungen aus Umsatzsteuer	34	21
Steuererstattungsansprüche	368	203
Kautionen	28	26
Übrige sonstige Forderungen	462	464
Summe	2.337	959

Die ausgewiesenen Forderungen an nahestehende Unternehmen/Personen entfallen in Höhe von 128 TEUR (Vorjahr: 127 TEUR) auf ein im Jahr 2020 an zwei geschäftsführende Gesellschafter gewährte Darlehen, die mit 1 % p. a. verzinst werden und für die als Sicherheit die Gehaltsansprüche der Darlehensnehmer an die Gesellschaft abgetreten wurden. In geringem Umfang (52 TEUR; Vorjahr: 66 TEUR) beinhaltet der Posten auch eine unverzinsliche Kaufpreisstundung aus einem Erwerb von Anteilen am Mutterunternehmen durch einen geschäftsführenden Gesellschafter. Der Restbetrag betrifft kurzfristige Forderungen aus der Vorfinanzierung von Steuervorauszahlungen für ein Gemeinschaftsunternehmen.

Indizien für einen Abwertungsbedarf bei den sonstigen Forderungen wurden nicht festgestellt.

8.9. Liquide Mittel

Die liquiden Mittel enthalten täglich fällige Bankguthaben.

8.10.Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft beträgt zum Abschlussstichtag 26.000 EUR und hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert.

Die Kapitalrücklage hat sich in der Berichtsperiode ebenfalls nicht verändert. Sie beträgt 12.750 EUR und stammt aus einem Sachagio, das der L&W GmbH im Zuge einer Kapitalerhöhung im Geschäftsjahr 2020 zugegangen ist.

Die Gewinnrücklagen enthalten in der Vergangenheit erzielte Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, die den satzungsmäßigen und den anderen Gewinnrücklagen zugewiesen wurden, sowie Beträge, die aus den erfolgsneutralen Vorgängen bei der erstmaligen Aufstellung des IFRS-Konzernabschlusses resultieren.

Der Posten Hedging-Rücklage resultiert aus der Erfassung das Zinsswaps des L&W-Konzerns in der IFRS-Eröffnungsbilanz unter Berücksichtigung der Abgrenzung latenter Steuern.

Der Bilanzgewinn resultiert aus den Ergebnissen des Konzerns bis zum Abschlussstichtag, die nicht ausgeschüttet oder den Gewinnrücklagen zugeführt worden sind.

Die Eigenkapitaldifferenzen aus Währungsumrechnung resultieren aus der Umrechnung der Einzelabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen, deren funktionale Währung nicht der Konzernberichtswährung entspricht. Die Unterschiedsbeträge aus der Währungsumrechnung haben das Eigenkapital im Geschäftsjahr 2022 insgesamt um TEUR 1 vermindert.

Die Zusammensetzung und Veränderung des Eigenkapitals in der Berichtsperiode ist in der Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt.

8.11. Finanzverbindlichkeiten

Die Finanzverbindlichkeiten der Gesellschaft setzen sich wie folgt zusammen:

	31.12.2022	31.12.2021
	TEUR	TEUR
Langfristige Finanzverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	1.904	1.952
Summe langfristige Finanzverbindlichkeiten	1.904	1.952
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	1.267	403
Summe kurzfristige Finanzverbindlichkeiten	1.267	403
Summe Finanzverbindlichkeiten	3.171	2.355

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 1.904 TEUR (Vorjahr: 2.110 TEUR) sind grundpfandrechtlich besichert. Des Weiteren sind die kurzfristigen Verbindlichkeiten durch eine Bürgschaft des Landes M-V, Globalzessionen, Sicherungsabtretung, Abtretung aus Ansprüchen a. Warenkreditversicherung und Wechselerklärung besichert. Zusätzlich haben zwei Gesellschafter der L&W GmbH selbstschuldnerische Bürgschaften in Höhe von insgesamt 2.000 TEUR (Vorjahr: 2.000 TEUR) für diese Verbindlichkeiten abgegeben.

Mit Ausnahme von auf polnische Zloty lautenden Bankkrediten in Höhe von 418 TEUR (Vorjahr: 561 TEUR) lauteten alle Kredite auf EUR.

8.12. Derivate

Der Posten weist die Entwicklung des Marktwerts des zur Immobilienfinanzierung abgeschlossenen Zinsswaps aus, der ab dem zweiten Quartal der Berichtsperiode wirksam geworden ist.

8.13. Leasingverbindlichkeiten

Die aus Leasingverhältnissen erfassten Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

Fälligkeit	bis 1 Jahr
TEUR	2022	2021
Zahlungen	643	622
Zinsanteil	18	19
Tilgungsanteil	625	603

Fälligkeit	> 1 Jahr bis 5 Jahre		> 5 Jahre
TEUR	2022	2021	2022	2021
Zahlungen	868	924	0	99
Zinsanteil	30	29	0	3
Tilgungsanteil	838	895	0	96

Wesentliche Aufwendungen aus kurzfristigen Leasingverhältnissen, für die die Anwendungserleichterung des IFRS 16.6 in Anspruch genommen wird, lagen für die Berichtsperiode nicht vor.

8.14. Pensionsverpflichtungen

Die Pensionsverpflichtungen des L&W-Konzerns bestehen aus leistungsorientierten Versorgungsplänen, bei denen die Verpflichtung des Unternehmens darin besteht, die zugesagten Leistungen an aktive und ehemalige Mitarbeiter zu erfüllen. Die Versorgungszusagen sind in Bezug auf einen Teil der Anspruchsberechtigten durch eine Rückdeckungsversicherung über eine externe Versicherungsgesellschaft gedeckt, die ausschließlich der Erfüllung der Versorgungsverpflichtungen dient und außerhalb der Verfügungsgewalt des Unternehmens und der Begünstigten liegt (Planvermögen). Leistungsorientierte Versorgungspläne sind im L&W-Konzern mit versicherungsmathematischen Risiken verbunden, insbesondere Zinsänderungs-, Langlebigkeits- und Gehaltsrisiken.

Der versicherungsmathematischen Ermittlung der Verpflichtungswerte nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren liegen die aktuellen biometrischen Richttafeln 2018 G (Wahrscheinlichkeit von Todes- und Invaliditätsfällen) von Dr. Klaus Heubeck bei Annahme einer pauschalen Restlaufzeit von 15 Jahren, eines Rechnungszinsfußes von 3,0 % per annum (Vorjahr: 1,0 %), einer Rentendynamik von 1,5 % (Vorjahr: 1,0 %) per annum sowie einer unwesentlichen Fluktuationsrate zugrunde.

Zum Abschlussstichtag verfügen insgesamt 186 Personen (Vorjahr: 190) über eine leistungsorientierte Zusage. Der Kreis der Anspruchsberechtigten setzt sich wie folgt zusammen:

•	Aktive Mitarbeiter: 37 (Vorjahr: 41).
•	Ausgeschiedene Anwärter: 53 (Vorjahr: 54).
•	Rentner, die bereits laufende Versorgungsleistungen beziehen: 96 (Vorjahr: 95).

Planvermögen, das zur Deckung der Verpflichtungen aus den Versorgungszusagen dient, wird mit dem Bruttobetrag der Pensionsverpflichtungen saldiert. Daraus ergeben sich folgende bilanziell ausgewiesene Nettoschuld aus den leistungsorientierten Plänen:

	31.12.2022	31.12.2021
	TEUR	TEUR
Anwartschaftsbarwerte der Pensionsverpflichtungen	4.482	6.302
Beizulegende Zeitwerte des verrechnungsfähigen Vermögens	562	569
Bilanzwert Pensionsverpflichtungen (netto)	4.320	5.733

Das Planvermögen betrifft die Aktivwerte aus der Rückdeckungsversicherung. Die Aktivwerte wurden in Höhe des Deckungskapitals zuzüglich aller Leistungen aus der Gewinnbeteiligung angesetzt.

Die Entwicklung der leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen (Defined benefit obligation - DBO)) sowie des Planvermögens stellt sich wie folgt dar:

Leistungsorientierte Verpflichtungen (DBO)	2022	2021
	TEUR	TEUR
Stand zum 1.1.	6.302	6.959
Laufender Dienstzeitaufwand	0	3
Neubewertungen	-1.249	-471
Zinsaufwand	62	35
Rentenzahlungen	-232	-225
Stand 31.12.	4.882	6.302

Planvermögen (Aktivierte Rückdeckungsversicherung)	2022	2021
	TEUR	TEUR
Stand zum 1.1.	569	573
Erträge/Aufwendungen aus Planvermögen (ohne Zinsen)	15	19
Zinserträge/Zinsaufwendungen	6	3
Beiträge des Unternehmens zum Versorgungsplan	0	0
Rentenzahlungen	-28	-27
Stand 31.12.	562	569

Eine Veränderung einer der versicherungsmathematischen Annahmen unter konstanter Beibehaltung der anderen wesentlichen Annahmen würde die leistungsorientierte Verpflichtung wie folgt verändern:

		2022		2021
Sensitivitätsanalyse	Sensitivität	Erhöhung	Minderung	Erhöhung	Minderung
		TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Abzinsungssatz	+/- 0,5%	-250	277	-376	421
Rententrend	+/- 0,5%	235	-216	346	-317
Lebenserwartung	+/- 1 Jahr	164	-164	240	-239

Im laufenden Geschäftsjahr 2023 rechnet der L&W-Konzern mit Zahlungen aufgrund der Pensionsverpflichtungen in Höhe von 210 TEUR (Vorjahr: 220 TEUR) sowie mit Beiträgen zum Planvermögen in Höhe von 0 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR).

Die durchschnittliche Laufzeit der Pensionsverpflichtungen beträgt 14 Jahre (Vorjahr: 14 Jahre).

8.15. Rückstellungen

Die Rückstellungen haben sich in der Berichtsperiode wie folgt entwickelt:

	31.12.2022		31.12.2021
Art der Verpflichtung	Gesamt	davon kurzfristig	Gesamt	davon kurzfristig
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Gewährleistungen	277	277	149	149
Drohverluste	343	343	0	0
Andere	44	44	42	42
Summe	664	664	191	191

Entwicklung der sonstigen Rückstellung im Geschäftsjahr 2022

	Gewährleistungen	Drohverluste	Andere	Gesamt
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
1. Januar 2022	149	0	42	191
Inanspruchnahme	-43	0	-1	-44
Auflösung	-52	0	0	-52
Zuführung	223	343	3	569
Zinseffekte	0	0	0	0
31. Dezember 2022	277	343	44	664

Mangels Wesentlichkeit etwaiger Abzinsungseffekte ist in der Berichtsperiode keine Abzinsung von langfristigen Rückstellungen erfolgt.

8.16. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben sich wie folgt entwickelt:

	31.12.2022	31.12.2021
	TEUR	TEUR
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	4.499	2.383

8.17. Vertragsverbindlichkeiten

Die Vertragsverbindlichkeiten in Höhe von 5.208 TEUR (Vorjahr: 6.890 TEUR) sind als kurzfristig einzustufen. Sie betreffen Kundenanzahlungen auf kurzfristig zu erbringende Projektleistungen, die über deren aktuellen Erfüllungsstand hinausgehen.

8.18. Sonstige Verbindlichkeiten

Zum Abschlussstichtag bestanden sonstige Verbindlichkeiten in folgender Höhe:

	31.12.2022	31.12.2021
	TEUR	TEUR
Verbindlichkeiten für ausstehende Rechnungen	3.547	3.141
Lohn- und Gehaltsverpflichtungen	932	440
Sonstige Personalverbindlichkeiten	1.152	1.211
Verbindlichkeiten aus Steuern	803	700
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit	339	334
Verbindlichkeiten aus Anteilskäufen	0	563
Verbindlichkeiten für Abschluss/Prüfung/Beratung	182	132
Diverse sonstige Verbindlichkeiten	177	713
Sonstige Verbindlichkeiten	7.132	7.234

Die sonstigen Personalverbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen Tantieme-, Bonus-, Urlaubs- und Überstunden- sowie Altersteilzeitverpflichtungen.

Die Bewertung der in Höhe von 157 TEUR (Vorjahr: 266 TEUR) ausgewiesenen Altersteilzeitverpflichtungen erfolgt nach versicherungsmathematischen Grundsätzen auf der Grundlage der biometrischen Richttafeln 2018 G von Dr. Klaus Heubeck. Bei einer Restlaufzeit von mindestens 1 Jahr wird ein Rechnungszins von 3,25 % p.a. (Vorjahr: -0,17 % p.a.) sowie ein Gehaltstrend von 4,0 % p.a. (Vorjahr: 2,0 % p.a.) zugrunde gelegt. Die Rückstellungen für Altersteilzeit wurden für zum Abschlussstichtag bereits abgeschlossene Vereinbarungen gebildet. Sie enthalten Aufstockungsbeträge und bis zum Abschlussstichtag aufgelaufene Erfüllungsrückstände. Die für das Geschäftsjahr 2023 erwarteten Zahlungen aus den Rückstellungen für Altersteilzeit betragen 118 TEUR (Vorjahr: 138 TEUR).

8.19. Laufende Ertragsteuerverbindlichkeiten

Die laufenden Ertragsteuerverbindlichkeiten in Höhe von 346 TEUR (Vorjahr: 232 TEUR) betreffen in Höhe von 172 TEUR (Vorjahr: 104 TEUR) Körperschaftsteuer- und in Höhe von 174 TEUR (Vorjahr: 128 TEUR) Gewerbesteuerverpflichtungen.

8.20. Latente Steuern

Die Veränderung der latenten Steuerposten stellt sich wie folgt dar:

	2022	2021
	TEUR	TEUR
Latente Steuerforderungen	3.401	3.496
Latente Steuerverbindlichkeiten	-626	-417
Saldo der latenten Steuerposten am Beginn des Geschäftsjahrs	2.775	3.079
Aufwand (-)/Ertrag (+) in der GuV	-401	-286
Erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasste Beträge	-99	-18
Saldo der latenten Steuerposten am Ende des Geschäftsjahrs	2.275	2.775
Latente Steuerforderungen	3.056	3.401
Latente Steuerverbindlichkeiten	-781	-626

Die Veränderungen der latenten Steuerforderungen setzen sich wie folgt zusammen:

Differenzenursache	Bewertung von Vertragsverpflichtungen	Bewertung der Pensions und pensionsähnlichen Verpflichtungen	Marktbewertung von Derivaten	Steuerliche Verlustvorträge	Gesamt
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Stand 1.1.2022	201	1.002	113	2.085	3.401
Erfolgswirksam erfasste Beträge	-158	-434	-2	348	-246
Erfolgsneutral erfasste Beträge	0	0	-99	0	-99
Stand 31.12.2022	43	568	12	2.433	3.056

Latente Steuerforderungen aus Verlustvorträgen werden mit dem Betrag angesetzt, zu dem die Realisierung der damit verbundenen Steuervorteile durch zukünftige steuerliche Gewinne wahrscheinlich ist. Die angesetzten latenten Steuerforderungen aus Verlustvorträgen betreffen die SEAR GmbH. Die Gesellschaft geht aufgrund der Unternehmensplanung davon aus, die sich ergebenden Verlustvorträge in den kommenden fünf Geschäftsjahren nutzen zu können. Für Verlustvorträge des Mutterunternehmens in Höhe von etwa 1,9 Mio. EUR (Gewerbesteuer) bzw. 2,3 Mio. EUR (Körperschaftsteuer) wurden keine latenten Steuerforderungen angesetzt, da aufgrund der wesentlichen Tätigkeit der L&W GmbH (Holdingfunktion) mit einer Realisierung wesentlicher Beträge innerhalb der nächsten fünf Geschäftsjahre nicht mit ausreichender Sicherheit gerechnet werden kann.

Die Veränderungen der latenten Steuerverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

Differenzenursache	Immobilienbewertung	Bewertung der Vertragsvermögenswerte	At-equity Bewertung von assoziierten Unternehmen	Gesamt
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Stand 1.1.2022	-378	-247	-1	-626
Erfolgswirksam erfasste Beträge	5	-161	1	-155
Stand 31.12.2022	-373	-408	0	-781

8.21. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse des L&W-Konzerns, die sich im Wesentlichen auf inländische Projekte beziehen, setzen sich wie folgt zusammen:

	2022	2021
	TEUR	TEUR
Energieverteilung und -übertragung	17.868	17.511
Kerntechnik und Anlagensicherung	5.159	6.655
Erneuerbare Energien	11.986	10.412
Digitalisierung und Automatisierung	6.038	4.779
Sonstige Umsatzbereiche	2.273	1.526
Summe	43.324	40.883

Die Verteilung der Projekterlöse aus Kundenverträgen nach IFRS 15 hinsichtlich des Zeitpunkts der Erlösrealisierung stellt sich wie folgt dar:

	Energieverteilung/-übertragung		Kerntechnik/Anlagensicherung
TEUR	2022	2021	2022	2021
Zeitpunktbezogene Leistungen	5.481	5.371	671	865
Zeitraumbezogene Leistungen	12.387	12.140	4.488	5.790
Gesamterlöse aus Kundenverträgen	17.868	17.511	5.159	6.655

	Erneuerbare Energien		Digitalisierung/Automatisierung
TEUR	2022	2021	2022	2021
Zeitpunktbezogene Leistungen	479	416	242	191
Zeitraumbezogene Leistungen	11.507	9.996	5.796	4.588
Gesamterlöse aus Kundenverträgen	11.986	10.412	6.038	4.779

	Sonstiges
TEUR	2022	2021
Zeitpunktbezogene Leistungen	211	142
Zeitraumbezogene Leistungen	2.062	1.384
Gesamterlöse aus Kundenverträgen	2.273	1.526

Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 538, die zum 1. Januar 2022 in den Vertragsverbindlichkeiten enthalten waren, wurden im Geschäftsjahr 2022 realisiert.

8.22. Bestandsveränderungen

Die Bestandsveränderungen im Geschäftsjahr 2022 betreffen die Bestandserhöhung (im Vorjahr Bestandsverminderung) der unfertigen Leistungen um TEUR 399 (Vorjahr: TEUR 787).

8.23. Materialaufwand

Der Materialaufwand des L&W-Konzerns setzt sich wie folgt zusammen:

	2022	2021
	TEUR	TEUR
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	9.155	9.569
Bezogene Leistungen	7.400	6.002
Summe	16.555	15.571

8.24. Personalaufwand

Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

	2022	2021
	TEUR	TEUR
Löhne und Gehälter, sonstige Leistungen	15.001	14.104
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	2.806	2.926
Summe	17.807	17.030

In den sozialen Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung sind Aufwendungen für Altersversorgung von 210 TEUR (Vorjahr: 204 TEUR) enthalten.

8.25. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:

	2022	2021
	TEUR	TEUR
Zuwendungen für Entwicklungsleistungen	191	414
Auflösung von Rückstellungen	1.425	559
Buchgewinn Anlagenabgang	1.374	-18
Übrige sonstige betriebliche Erträge	441	561
Summe	3.431	1.516

8.26. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

	2022	2021
	TEUR	TEUR
Raumkosten	135	95
Versicherungen, Beiträge und Abgaben	228	216
Reparaturen und Instandhaltung	33	46
Fahrzeugkosten	437	355
Reisekosten	409	491
Rechts- und Beratungskosten	289	312
Abschluss- und Prüfungskosten	154	99
Forderungsverluste, Wertminderungen	334	23
Büroaufwendungen	82	74
Kommunikationsaufwendungen	142	137
EDV Aufwendungen	217	179
Kosten Geldverkehr	59	33
Übrige Verwaltungsaufwendungen	134	121
Vertriebsaufwendungen	134	98
Sonstige Steuern	21	19
Übrige sonstige betriebliche Aufwendungen	1.388	1.121
Summe	4.196	3.419

8.27. Finanzergebnis

Die Zinserträge beinhalten im Wesentlichen Zinserträge aus dem Swapgeschäft und aus dem Anteilsverkauf der OIS GmbH sowie an geschäftsführende Gesellschafter gewährte Darlehen.

Die Zinsaufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

	2022	2021
	TEUR	TEUR
Zinsaufwendungen aus Leasingverhältnissen	-48	-52
Nettozinsaufwand aus leistungsorientierte Versorgungsplänen	-62	-36
Nettozinseffekt auf langfristige sonstige Rückstellungen	-1	-1
Andere Zinsaufwendungen	-718	-677
Summe	-829	-766

Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung längerfristiger sonstiger Rückstellungen und Zinserträge auf der Anpassung des Abzinsungssatzes werden saldiert und als Nettozinseffekt im Zinsaufwand ausgewiesen.

Andere Zinsaufwendungen betreffen im Wesentlichen Kosten für Bereitstellung und Inanspruchnahme von Kredit- und Avalrahmen.

In der Berichtsperiode ergab sich durch das gestiegene Zinsniveau ein positiver Zinsänderungseffekt in Bezug auf die Aufzinsung längerfristiger Rückstellungs- und/oder Verpflichtungsposten.

8.28. Ertragsteueraufwand/-ertrag

Der in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesene Steueraufwand/-ertrag umfasst laufende und latente Ertragsteuern:

	2022	2021
	TEUR	TEUR
Laufender Ertragsteueraufwand (-) oder -ertrag (+)	-930	-512
Latenter Ertragsteueraufwand (-) oder -ertrag (+)	-401	-286
Summe	-1.331	-798

Der ausgewiesene Steueraufwand/-ertrag weicht vom theoretischen Betrag, der sich bei Anwendung des durchschnittlichen Ertragsteuersatzes der Gesellschaft als Mutterunternehmen des Konzerns auf das Ergebnis vor Steuern ergibt, ab:

	2022	2021
Steuerüberleitungsrechnung	TEUR	TEUR
Ergebnis vor Ertragsteuern	6.698	3.759
Ertragsteuern, die sich auf Basis des Ertragsteuersatzes des Mutterunternehmens ermitteln	-2.150	-1.207
Effekt aus
• Nichtansatz von aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge	22	13
• Veränderung von aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge	350	134
• Nutzung nicht aktivierter Verlustvorträge	445	265
• Steuersatzdifferenzen	13	0
• Sonstigen Ursachen	-11	-3
Ausgewiesener Ertragsteueraufwand/-ertrag	-1.331	-798

Der Steuerüberleitungsrechnung liegt ein kumulierter Ertragsteuersatz für das Mutterunternehmen von 32,1 % zugrunde.

8.29. Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung unterscheidet zwischen Zahlungsströmen aus operativer Tätigkeit, Investitions- und Finanzierungstätigkeit.

Die Ermittlung des Cashflows aus laufender (operativer) Geschäftstätigkeit erfolgt nach der indirekten Methode. Er beträgt 800 TEUR (Vorjahr: 4.197 TEUR). Hierin sind Ertragsteuerzahlungen in Höhe von 717 TEUR (Vorjahr: 325 TEUR) enthalten.

Die Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeiten setzen sich aus den lang- und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten des Konzerns zusammen. Diese haben sich in der Berichtsperiode wie folgt entwickelt:

	2022	2021
	TEUR	TEUR
Anfangsbestand Bilanz	2.355	3.446
Zahlungswirksame Veränderungen	816	-1.091
Nicht zahlungswirksame Veränderungen	0	0
Endbestand Bilanz	3.171	2.355

Die im Finanzmittelfonds ausgewiesene Liquidität beinhaltet Bankguthaben und setzt sich wie folgt zusammen:

	31.12.2022	31.12.2021
	TEUR	TEUR
Liquide Mittel	1.728	2.563
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	1.728	2.563

8.30. Eventualverbindlichkeiten und vertragliche Zahlungsverpflichtungen

Zum Abschlussstichtag bestanden Eventualverbindlichkeiten des L&W-Konzerns in Höhe von 25.316 TEUR (Vorjahr: 17.297 TEUR) aus bankseitig übernommenen Avalen, mit denen die Kunden für den Fall einer unwahrscheinlichen Nichterfüllung von Verpflichtungen aus den Projektverträgen abgesichert werden. Des Weiteren bestand eine projektbezogene Patronatserklärung betreffend die Verbindlichkeiten der OIS Offshore Industrie Service GmbH, die im Jahr 2017 gemeinsam mit einem anderen Partnerunternehmen abgegeben worden war. Mit dem Verkauf der Beteiligung an der OIS Offshore Industrie Service GmbH im Oktober 2022 wurde der L&W-Konzern vom Erwerber von jedweden Ansprüchen Dritter, die aufgrund der Patronatserklärung erhoben würden, freigestellt.

Mit einem Kunden, bei dem die wechselseitig bestehenden Ansprüche strittig sind, wurde im Jahr 2021 eine vertragliche Vereinbarung über zwei voneinander unabhängige Optionen abgeschlossen. Sofern die jeweilige Option durch den Kunden oder durch das Tochterunternehmen des L&W-Konzerns zu den vereinbarten Zeitpunkten in 2023 bzw. 2025 ausgeübt würde, würden in ihrer Höhe feststehende Zahlungen von 1.350 TEUR (in 2023) bzw. 1.200 TEUR (in 2025) an den Kunden fällig. Von der Optionsausübung einer Seite ist indes nicht auszugehen, weil damit jeweils ein Verzicht auf die gerichtliche Durchsetzung der gegenseitig geltend gemachten Ansprüche einherginge.

8.31. Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten

a) Klassen und Bewertungskategorien

In den folgenden Tabellen werden die Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Verbindlichkeiten, einschließlich ihrer Stufen in der Fair-Value-Hierarchie dargestellt. Sie enthalten keine Informationen zum beizulegenden Zeitwert für finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Schulden, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurden, wenn der Buchwert einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert darstellt.

	Buchwert				Beizulegender Zeitwert
31.12.2021	FVTPL-Eigenkapitalinstrumente	Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten	Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	Gesamt	Gesamt
	TEUR	TEUR		TEUR	TEUR
Beteiligungen	13	0	0	13	13
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	0	6.218	0	6.218	6.218
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte	0	959	0	959	959
Summe finanzieller Vermögenswerte	13	7.177	0	7.190	7.190
Finanzverbindlichkeiten	0	0	2.355	2.355	2.355
Derivate	0	0	352	352	352
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	0	0	2.383	2.383	2.383
Sonstige Verbindlichkeiten	0	0	7.234	7.234	7.234
Summe finanzieller Verbindlichkeiten	0	0	12.324	12.324	12.324

	Buchwert				Beizulegender Zeitwert
31.12.2022	FVTPL-Eigenkapitalinstrumente	Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten	Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	Gesamt	Gesamt
	TEUR	TEUR		TEUR	TEUR
Beteiligungen	13	0	0	13	13
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	0	10.320	0	10.320	10.320
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte	0	2.337	0	2.337	2.337
Summe finanzieller Vermögenswerte	13	12.657	0	12.670	12.670
Finanzverbindlichkeiten	0	0	3.171	3.171	3.171
Derivate	0	0	36	36	36
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	0	0	4.499	4.499	4.499
Sonstige Verbindlichkeiten	0	0	7.132	7.132	7.132
Summe finanzieller Verbindlichkeiten	0	0	14.838	14.838	14.838

In Bezug auf die ausgewiesenen Beteiligungen stellen deren Anschaffungskosten eine geeignete Schätzung des beizulegenden Zeitwerts dar, da sich die Bedingungen seit der Anschaffung nicht signifikant geändert haben.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Forderungen haben überwiegend kurze Restlaufzeiten. Ihre Buchwerte zum Abschlussstichtag entsprechen daher annähernd ihren beizulegenden Zeitwerten. Entsprechendes gilt grundsätzlich für die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die sonstigen Verbindlichkeiten.

Finanzverbindlichkeiten wurden bei Zugang zu ihrem beizulegenden Zeitwert abzüglich Transaktionskosten angesetzt, der regelmäßig den Anschaffungskosten entsprach.

In der Folge stellt der Buchwert der Finanzverbindlichkeiten zum Abschlussstichtag den Wert dar, der unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu den fortgeführten Anschaffungskosten führt. Unter Berücksichtigung der schnellen Tilgung der Darlehen entspricht in Folgeperioden der beizulegende Zeitwert näherungsweise den fortgeführten Anschaffungskosten.

Das Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten nach Bewertungskategorien gemäß IFRS 9 stellt sich für den Zeitraum vom 01.01. bis 31.12.2022 und das Vorjahr wie folgt dar:

	Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten		Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
	2022	2021	2022	2021
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Zinserträge	14	7	0	0
Zinsaufwendungen	0	0	-829	-766
Nettoergebnis	14	7	-829	-766

Die Zinserträge und Zinsaufwendungen werden in den entsprechenden Posten der Konzern-Gesamtergebnisrechnung ausgewiesen.

b) Finanzielle Risiken

Der L&W-Konzern ist durch seine Geschäftstätigkeit unterschiedlichen Risiken ausgesetzt. Hierzu gehören insbesondere Liquiditäts-, Ausfall- und Zinsänderungsrisiken. Durch ein gezieltes Finanzrisikomanagement sollen negative Auswirkungen dieser Risiken auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie auf die Cashflows des Konzerns minimiert werden. Für die Beschreibung des Risikomanagementsystems wird auf Abschnitt 6 verwiesen.

Liquiditätsrisiko

In den nachstehenden Tabellen sind die undiskontierten vertraglich vereinbarten Zins- und Tilgungszahlungen der in den Anwendungsbereich von IFRS 7 fallenden finanziellen Verbindlichkeiten enthalten:

	31.12.2021
	Buchwert	Mittelabfluss in der nächsten Berichtsperiode	Mittelabfluss in der übernächsten Berichtsperiode	Späterer Mittelabfluss
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Mittelabfluss Finanzverbindlichkeiten	2.355	-48	-609	-1.698
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	2.383	-2.045	-338	0
Sonstige Verbindlichkeiten	7.234	-7.234	0	0
Mittelabfluss Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten	9.617	-9.279	-338	0
Mittelabfluss Verbindlichkeiten im Anwendungsbereich von IFRS 7	11.972	-9.327	-947	-1.698

	31.12.2022
	Buchwert	Mittelabfluss in der nächsten Berichtsperiode	Mittelabfluss in der übernächsten Berichtsperiode	Späterer Mittelabfluss
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Mittelabfluss Finanzverbindlichkeiten	3.171	-1.472	-206	-1.493
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	4.499	-4.124	-375	0
Sonstige Verbindlichkeiten	7.132	-7.132	0	0
Mittelabfluss Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten	11.631	-11.256	-375	0
Mittelabfluss Verbindlichkeiten im Anwendungsbereich von IFRS 7	14.802	-12.728	-581	-1.493

Bei verzinslichen Darlehen mit variablen Zinssätzen wurde zur Bestimmung der Zinsauszahlungen in zukünftigen Berichtsperioden auf die am jeweiligen Abschlussstichtag bestehenden Zinssätze abgestellt.

Für die Deckung des Liquiditätsrisikos stehen im L&W-Konzern liquide Mittel in Höhe von 1.728 TEUR (Vorjahr: 2.563 TEUR) sowie Kreditlinien in Höhe von 11.400 TEUR (Vorjahr: 11.400 TEUR) zur Verfügung.

Ausfallrisiko

Das maximale Ausfallrisiko des L&W-Konzerns wird durch die Buchwerte seiner finanziellen Vermögenswerte bestimmt. Risiken ergeben sich aus Darlehensforderungen, die gegenläufig eine Chance auf den Erhalt einer risikoadäquaten, vergleichsweise hohen Verzinsung beinhalten. Die projektbezogene Darlehensvergabe stellt gleichzeitig auch eine Risikokonzentration zum jeweiligen Abschlussstichtag dar.

Zinsänderungsrisiko

Ein Zinsänderungsrisiko entsteht durch den Abschluss von variabel verzinslichen Kreditfazilitäten, im Rahmen einer möglichen Anschlussfinanzierung oder im Fall einer deutlichen Veränderung der Bedingungen am Kapitalmarkt. Die im L&W-Konzern bestehenden variabel verzinslichen Kreditfazilitäten betreffen ausschließlich die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten und können damit lediglich in begrenztem Umfang zu höheren Zinszahlungen für die eingegangenen Finanzschulden führen.

Durch eine Sensitivitätsanalyse ist für das Zinsänderungsrisiko zu ermitteln, welche Auswirkungen eine Änderung des Zinsniveaus auf den Erfolg zum Abschlussstichtag hat. Dabei wird unterstellt, dass der jeweilige Bestand der einem Zinsänderungsrisiko unterliegenden Finanzinstrumente am Abschlussstichtag repräsentativ für die jeweilige Berichtsperiode ist. Bezogen auf die ausstehenden Finanzverbindlichkeiten zum 31. Dezember 2022 hätte ein um 0,5% höherer/geringerer Darlehenszins zu einem Anstieg/einer Verringerung des Zinsaufwands um 16 TEUR geführt.

Unter Berücksichtigung der vorliegenden Zinssensitivitäten wird das Zinsänderungsrisiko aufgrund der geringen Auswirkungen auf Buchwert und Ergebnis ungeachtet der aktuell kontinuierlich restriktiver werdenden Kapitalmarktbedingungen als moderat eingeschätzt.

Marktrisiko

Aus Sicht der Gesellschaft spiegelt sich das finanzielle Marktrisiko (Risiko der Änderung von Marktpreisen) insbesondere im vorstehend beschriebenen Zinsänderungsrisiko wider.

9. Ereignisse nach dem Abschlussstichtag

Nach dem Schluss der Berichtsperiode haben sich keine Vorgänge von besonderer Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des L&W-Konzerns ereignet.

10. Sonstige Angaben

10.1.Besetzung und Vergütung der Verwaltungsorgane

Der Geschäftsführung der L&W GmbH gehörten in der Berichtsperiode und bis zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses die folgenden Personen an:

•	Mayk Wiese, Rostock, Dipl.-Ing. Ökonom, MBA
•	Michael Schmidt, Mönchhagen, Betriebswirt (ILS)
•	Alexander Ciupka, Admannshagen-Bargeshagen, Energieelektroniker, Betriebswirt

Die für die Tätigkeit der Geschäftsführer für das Mutter- und andere Konzernunternehmen in der Berichtsperiode gewährten Gesamtbezüge betragen 817 TEUR (Vorjahr: 604 TEUR). Sie betreffen ausschließlich kurzfristig fällige fixe und variable Vergütungen für laufende Geschäftsführertätigkeiten. Außerdem beinhaltet der Konzernabschluss der L&W GmbH aufwandswirksam als Rückstellungen erfasste variable Vergütungen (Tantiemen) für die Berichtsperiode in Höhe von 331 TEUR. Die Tantiemen für das Geschäftsjahr 2022 waren in der Berichtsperiode noch nicht zur Zahlung fällig.

Den Geschäftsführern sind in der Vergangenheit insgesamt Darlehen in Höhe von 128 TEUR (Vorjahr: 127 TEUR) gewährt worden. Diese Darlehen haben eine Laufzeit von zehn Jahren und sind endfällig. Sie werden mit 1 % per annum verzinst. Des Weiteren besteht eine Forderung gegen einen Geschäftsführer in Höhe von 52 TEUR (Vorjahr: 66 TEUR), die aus einer Vereinbarung zur Ratenzahlung des Kaufpreises von Geschäftsanteilen aus dem Jahr 2016 resultiert.

10.2.Geschäftsvorfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Zu den nahestehenden Unternehmen gehören sämtliche in Abschnitt 4.5.1 genannten Tochter-, Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen der L&W GmbH. Nahestehende Personen sind die Mitglieder der Geschäftsführung, die als Mitglieder des Managements in Schlüsselposition anzusehen sind, und deren nahe Angehörige. Darüber hinaus zählen zu den nahestehenden Unternehmen solche Unternehmen, auf die Geschäftsführungsmitglieder oder deren nahe Angehörige einen maßgeblichen Einfluss ausüben können oder an denen sie einen wesentlichen Stimmrechtsanteil halten.

Neben den in Abschnitt 10.1 genannten Leistungsbeziehungen betreffend die Tätigkeiten als Organmitglied sind folgende Geschäftsvorfälle mit Nahestehenden erfolgt:

	Wert der Geschäftsvorfälle		Salden ausstehend zum 31. Dezember
	2022	2021	2022	2021
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Aus Dienstleistungen und sonstigem Leistungstausch - Forderungen
Sonstige nahestehende Personen und Unternehmen	121	136	0	25
Aus Dienstleistungen und sonstigem Leistungstausch - Verbindlichkeiten
Sonstige nahestehende Personen und Unternehmen	69	178	0	10
Aus Finanzierungsvereinbarungen - Forderungen
Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen	2	1	180	193

Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen zu nicht marktüblichen Bedingungen wurden in der Berichtsperiode nicht getätigt.

10.3.Durchschnittliche Arbeitnehmerzahl

In der Berichtsperiode beschäftigten die in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen durchschnittlich 281 (Vorjahr: 265) Arbeitnehmer, die sich auf folgende Gruppen verteilen:

• Angestellte:	155 (Vorjahr: 143)
• Arbeiter:	126 (Vorjahr: 122)

10.4.Honorare des Konzernabschlussprüfers

Das vom Konzernabschlussprüfer berechnete Gesamthonorar (ohne Umsatzsteuer) für Leistungen, die gegenüber der L&W GmbH erbracht wurden, beträgt TEUR 23 (Vorjahr: TEUR 0). Es beinhaltet ausschließlich Abschlussprüfungsleistungen.

Rostock, den 20. Juli 2023

Geschäftsführung der L&W Industrieholding GmbH

Mayk Wiese

Michael Schmidt

Alexander Ciupka

Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

A. Grundlagen des Unternehmens

Die SEAR Gruppe, bestehend aus der Muttergesellschaft L & W Industrieholding GmbH und den im Folgenden aufgeführten operativen Einzelgesellschaften bzw. Tochterunternehmen:

Einzelunternehmen	Abkürzung
SEAR GmbH	A
Marine- und Automatisierungstechnik Rostock GmbH (kurz: MAR GmbH)	B
b.offshore GmbH	C
SEAR Polska sp. z o.o. (kurz: SEAR Polska)	D
OIS Offshore Industrie Service GmbH (kurz: OIS GmbH) ^*	E
ISC Training & Assembly GmbH (kurz: ISC GmbH) ^*	F
EMIS SEAR SMART INFRASTRUCTURE GmbH (kurz: ESSI GmbH)	G

^(* bis Oktober 2022, dann Anteilsverkauf)

ist ein Full-Service-Leistungs- und Lösungsanbieter für On- und Offshore-Services. Die Geschäftsbereiche der SEAR Gruppe umfassen:

•	Energieverteilung und Energieübertragung
•	Anlagensicherung in der Kerntechnik
•	Erneuerbare Energien (inkl. Offshore-Services)
•	Digitalisierung und Automatisierung
•	Smart Infrastructure

Zu den zuvor aufgeführten Tochterunternehmen der L & W Industrieholding GmbH gehört zudem die MOLATHINA Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Rostock KG (kurz: MOLATHINA), welche ein strukturiertes Unternehmen i. S. v. IFRS 10 ist. Es handelt sich um eine Ein-Objekt-Leasinggesellschaft, die eigens für die Betriebsimmobilie der SEAR GmbH gegründet wurde. An der Komplementärin der MOLATHINA Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Rostock KG ist die SEAR Gruppe nicht beteiligt.

Die folgende Tabelle zeigt die Zuordnung der Einzelgesellschaften zu den Geschäftsbereichen der SEAR Gruppe:

	A	B	C
Energieverteilung und Energieübertragung	X
Anlagensicherung in der Kerntechnik	X
Erneuerbare Energien (inkl. Offshore-Services)	X		X
Digitalisierung und Automatisierung		X
Smart Infrastructure

	D	E	F	G
Energieverteilung und Energieübertragung	X
Anlagensicherung in der Kerntechnik
Erneuerbare Energien (inkl. Offshore-Services)		X	X
Digitalisierung und Automatisierung
Smart Infrastructure				X

Die Unternehmensphilosophie ist auf Nachhaltigkeit und Zukunftsorientierung ausgerichtet.

Der Hauptsitz der Gruppe befindet sich in Rostock, Deutschland. Das selbst errichtete Firmengebäude mit Produktionsstätte wird im Rahmen eines Sale-and-lease-back-Verfahrens gemietet. Weitere Standorte der Verbundunternehmen befinden sich in Deutschland in Rostock, Bremerhaven, Lübbenau/Spreewald, Bobenheim-Roxheim und in Polen in Zielona Góra und Warschau.

B. Wirtschaftsbericht mit den wesentlichen finanziellen Leistungsindikatoren

Das Jahr 2022 war aus makroökonomischer Sicht ein schwieriges und unsicheres Jahr. Zwar beruhigte sich die gesundheitliche Krise im Laufe des Jahres, jedoch schürten der Russisch-Ukrainischen Krieg, die damit einhergehende Volatilität an den Rohstoffmärkten sowie die enormen Preissteigerungen für Vorleistungen und Energie die Unsicherheit in der Weltwirtschaft. Die Neuaufträge in der Metall- und Elektro-Industrie (kurz: M+E-Industrie) lagen unter dem Vorjahresniveau. Durch den hohen Auftragsbestand und die Stabilisierung der Lieferketten erholten sich Produktion und Absatz. Die Erholung wird jedoch insbesondere durch demografische Effekte, den Fachkräftemangel, einen hohen Krankenstand und Materialengpässe gebremst. Die zwar mittlerweile gefallenen, aber nach wie vor hohen und volatilen Energiekosten, erschweren weiterhin die internationale Wettbewerbsfähigkeit. Die Inflation verbleibt zunächst auf einem erhöhten Niveau, wobei die Kerninflation jedoch aufgrund der begonnenen Lohn-Preis-Spirale weiterhin steigt. Die neuerlich turbulenten Entwicklungen im Bankenwesen und das damit verbundene Risiko, dass das Finanzierungsumfeld noch restriktiver wird, sorgen zusätzlich für Besorgnis. Das Augenmerk liegt daher auf den zukünftigen geldpolitischen Entscheidungen der Zentralbanken. Die Erwartungen für die M+E-Industrie bis zum Ende des ersten Halbjahres werden nach den ersten Monaten im Jahr 2023 dennoch weniger pessimistisch beurteilt.

Der Auftragseingang in der Elektroindustrie - als Bestandteil der M+E-Industrie - ist auf einem stabil hohen Niveau. ¹ Diese Entwicklung kann die SEAR Gruppe mit einem Auftragseingang von 51,8 Mio. € bestätigen (Plan: 32,0 Mio. €). Die tatsächlichen Auftragseingänge im Geschäftsjahr 2022 lagen bei jeder Einzelgesellschaft der SEAR Gruppe über den Planwerten. Insbesondere die SEAR GmbH konnte dabei den geplanten Auftragseingang (Plan: 15,6 Mio. €) mit 77 % deutlich übertreffen (Ist: 27,5 Mio. €). Dies ist im Wesentlichen auf die gute Marktlage im Geschäftsbereich Anlagensicherung in der Kerntechnik (Ist: 11,2 Mio. €, Plan: 3,4 Mio. €) sowie auf die mit dem Ausbau der Energienetze in Zusammenhang stehende steigende Nachfrage nach Dienstleistungen im Geschäftsbereich Energieverteilung und Energieübertragung (Ist: 14,0 Mio. €, Plan: 7,0 Mio. €) zurückzuführen. Der gesamte Auftragsbestand der Gruppe betrug zum 31.12.2022 86,2 Mio. € (Plan: 66,4 Mio. €).

¹ Stand Ende März 2023 (Quelle: Nordmetall)

Der Personalbestand der SEAR Gruppe lag per 31.12.2022 mit 298 Mitarbeitern (inklusive Geschäftsführung, geringfügig Beschäftigten und Auszubildenden) über dem Vorjahresniveau (296).

Ertragslage

Die Umsatzerlöse der SEAR Gruppe, deren Zusammensetzung nach Geschäftsbereichen im Vorjahresvergleich im Anhang im Einzelnen aufgeschlüsselt sind, lagen mit 43,3 Mio. € um 2,4 Mio. € über dem Vorjahresniveau.

Ähnlich den Umsatzerlösen haben sich die Materialaufwendungen im Geschäftsjahr 2022 entwickelt und verzeichnen einen Anstieg um 6,3 % auf 16,6 Mio. €. Der Personalaufwand weist ebenfalls einen Anstieg um 4,6 % auf 17,8 Mio. € aus und resultiert im Wesentlichen aus tariflich bedingten Lohnsteigerungen und einem Anstieg der variablen Vergütung. Die um 22,7 % auf 4,2 Mio. € gestiegenen sonstigen betrieblichen Aufwendungen resultieren vor allem aus höheren Betriebsaufwendungen (insbesondere Mehraufwendungen durch Drohverlustrückstellungen, Entkonsolidierung der OIS GmbH und Kfz-Betriebskosten) gegenüber dem Vorjahr.

Das Betriebsergebnis betrug zum 31.12.2022 7,4 Mio. € und übersteigt damit den Vorjahreswert um 68 %. Dieses deutlich über dem Vorjahr liegende Betriebsergebnis ist insbesondere auf den Ertrag aus der Veräußerung der Anteile an der OIS GmbH zurückzuführen. Der Anteilsverkauf der OIS GmbH (inkl. der OIS-Beteiligung ISC GmbH) wurde im Oktober 2022 durchgeführt.

Die SEAR Gruppe weist zum 31.12.2022 ein Konzernergebnis von 5,4 Mio. € aus, das über dem Jahresergebnis aus dem Vorjahr von 3,0 Mio. € liegt.

Finanzlage

Der eigene Zahlungsmittelbestand lag am 31.12.2022 bei 1,7 Mio. € (Vorjahr: 2,6 Mio. €). Herausforderungen, wie lange Zahlungsziele mit Hauptkunden von bis zu 120 Tagen sowie bauseitig bedingte zeitliche Projektverschiebungen und daraus resultierende verzögerte Abrechnungen, bestehen bei der SEAR GmbH - als größter Gesellschaft der Gruppe - nach wie vor.

Unter Einbeziehung der Kontokorrentlinie betrug die frei verfügbare Liquidität der SEAR Gruppe am 31.12.2022 11,9 Mio. € (Vorjahr: 14,3 Mio. €).

Der operative Cash Flow hat sich um 81 % zum Vorjahr auf 0,8 Mio. € reduziert. Der Anstieg des Cash Flow aus Investitionstätigkeit von -0,2 Mio. € im Vorjahr auf 0,4 Mio. € zum Ende des Geschäftsjahres 2022 resultiert im Wesentlichen aus dem Verkauf der Anteile an der OIS GmbH. Der Anstieg des Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit um 29 % auf -2,1 Mio. € ergibt sich im Wesentlichen aus Veränderungen der Inanspruchnahme der Kontokorrentkreditlinien, der Darlehenstilgung durch die MOLATHINA sowie den gezahlten Ausschüttungen.

Vermögenslage

Dem Gesamtvermögen der Unternehmensgruppe - kurzfristige (2022: 20,3 Mio. €, Vorjahr: 14,8 Mio. €) und langfristige Vermögenswerte (2022: 18,3 Mio. €, Vorjahr: 19,6 Mio. €) - mit 38,6 Mio. € (Vorjahr: 34,4 Mio. €) steht ein Eigenkapital von 10,7 Mio. € (Vorjahr: 6,6 Mio. €) gegenüber. Die Eigenkapitalquote zum 31.12.2022 beträgt 28 % (Vorjahr: 19 %).

Die langfristigen Vermögenswerte wie immaterielles Vermögen, Sachanlagen und Nutzungsrechte haben sich im Wesentlichen abschreibungsbedingt um 0,3 Mio. € sowie durch den Abgang der als at Equity bilanzierten Beteiligung an der OIS GmbH (inkl. der OIS-Beteiligung ISO GmbH) um 0,7 Mio. € vermindert. Ebenso haben sich die latenten Steuerforderungen infolge der Anpassung der steuerlichen Verlustvorträge um 0,3 Mio. € vermindert.

Das Eigenkapital ist bedingt durch den Konzernjahresüberschuss um 4,1 Mio. € gestiegen. Die langfristigen Schulden betragen zum Ende des Geschäftsjahres 2022 7,9 Mio. € (Vorjahr: 9,7 Mio. €). Ursächlich für den Rückgang der langfristigen Schulden sind vor allem geringere Pensionsverpflichtungen infolge gestiegener Zinsen. Die kurzfristigen Schulden zum 31.12.2022 belaufen sich auf 19,8 Mio. € (Vorjahr: 17,9 Mio. €). Der Anstieg resultiert vor allem aus um 2,1 Mio. € höheren Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und aus um 0,9 Mio. € höheren kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten. Ebenso tragen um 0,5 Mio. € höhere Rückstellungen (insbesondere für Drohverluste) zum Anstieg der kurzfristen Schulden bei. Die Rückstellungen für Gewährleistungen betragen davon unter Berücksichtigung der bestehenden Gewährleistungsverpflichtungen per 31.12.2022 0,3 Mio. € (Vorjahr: 0,1 Mio. €). Gegenläufig wirken sich die um 1,7 Mio. € geringeren Vertragsverbindlichkeiten aus.

Gesamtaussage

Mit überplanmäßigen Auftragseingängen, einem sehr soliden Auftragsbestand und einem überdurchschnittlich hohen Betriebsergebnis blickt die Gesellschaft auf ein gutes und erfolgreiches Geschäftsjahr 2022 zurück.

C. Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung

Die SEAR Gruppe ist für die zukünftige Projektbearbeitung finanziell und ressourcenseitig gut und zukunftsorientiert aufgestellt. Die langfristig vereinbarten Kredit- und Avalrahmen sichern die geplante Geschäftsentwicklung für 2023 und darüber hinaus ab.

Der Unternehmensverbund soll sich im Geschäftsjahr 2023 stabil entwickeln. Die Mitarbeiterzahl soll nach Möglichkeit konstant gehalten bzw. leicht aufgebaut werden. Der Ausbau und die Optimierung ausgewählter Kooperationen und bestehender Unternehmensbeteiligungen als auch strategische Personalplanung und aktives Rekrutierungsmanagement sind Maßnahmen, um der allgemein am Markt vorherrschenden Knappheit an qualifiziertem Personal und dem damit verbundenen Risiko entgegenzuwirken. Die fachbezogenen Weiterbildungsmöglichkeiten, das Mentoring-Programm und das Führungskräfteprogramm (Leadership-Programm) werden sukzessive erweitert und optimiert. Des Weiteren arbeitet die SEAR Gruppe mit einem Beratungsunternehmen zusammen, um die Prozesse innerhalb des Unternehmensverbundes weiter zu verbessern.

Die Geschäftsführung der SEAR GmbH wurde am 22. September 2022 von 3 auf 2 Geschäftsführer reduziert. Alle Schlüsselfunktionen des Konzerns und der Einzelunternehmen sind nachhaltig und bedacht besetzt. Die etablierte Maßnahme, durch Personalunion in den Geschäftsführungen der Einzelgesellschaften operative Synergien im Sinne der Unternehmensgruppe zu heben, bewährt sich nach wie vor.

Durch die beschriebenen Maßnahmen und Strategien ist der Unternehmensverbund in der Lage, die strategischen Wachstumsfelder im Portfolio der SEAR Gruppe - Energieverteilung und Energieübertragung, Anlagensicherung in der Kerntechnik, Erneuerbare Energien (inkl. Offshore- Services) sowie Digitalisierung und Automatisierung - erfolgreich zu bedienen. Der Geschäftsbereich Smart Infrastructure wird zukünftig eingestellt und die Ressourcen auf die vier verbleibenden Geschäftsbereiche verteilt.

Das Projektcontrolling und Risikomanagement als wesentlicher Teil des Projektmanagements wird bei der SEAR Gruppe sehr intensiv betrieben und stetig den Erfordernissen angepasst. Das Ziel dabei ist es, Risiken rechtzeitig zu erkennen und diese letztendlich durch geeignete Maßnahmen zu reduzieren.

Die Bewertung der unfertigen Leistungen und der Leistungsforderungen erfolgt unter Berücksichtigung aller zum Zeitpunkt der Aufstellung des Lageberichts bekannten Risiken. Aus dem Wesen der hier abgebildeten Projekte können sich weitere Abrechnungschancen, aber auch weitere Abrechnungsrisiken ergeben. Die zukünftige Liquiditäts- und Ertragslage kann hiervon positiv, aber auch negativ beeinflusst werden.

Oberste Priorität haben zwei bereits abgeschlossene Altprojekte der SEAR GmbH, bei denen weiterhin Gespräche mit den betreffenden Kunden über gegenseitige Forderungen geführt werden. Eine entsprechende Risikovorsorge wurde gebildet.

In 2021 hat die SEAR GmbH mit einem Kunden eine Vereinbarung mit zwei voneinander unabhängigen Optionen geschlossen. Bei Ausübung der Optionsrechte durch eine der beiden Parteien werden in ihrer Höhe feststehende Zahlungen in 2023 (1,35 Mio. €) bzw. 2025 (1,25 Mio. €) von der SEAR GmbH an den Kunden fällig. Unverändert wird nach derzeitiger Beurteilung weder der Kunde noch die SEAR GmbH das optionale Recht ausüben.

Die Auswirkungen durch die Restriktionen aufgrund der Coronavirus-Pandemie, wie bspw. erhöhte Hygienemaßnahmen durch Anforderungen des Kunden, beeinflussten auch in 2022 das Geschäft der Unternehmensgruppe. Die Corona-Schutzmaßnahmen wurden jedoch im Laufe des Jahres bereits größtenteils ausgesetzt. Die Geschäftsführung der Einzelgesellschaften und des Konzerns nehmen regelmäßig eine Bewertung der Lage vor und steht im engen Austausch mit den Kunden und Mitarbeitern, um im Bedarfsfall zügig und flexibel reagieren zu können.

Deutlich spürbar sind nach wie vor die Auswirkungen der Lieferengpässe und des weiterhin hohen Preisniveaus für Rohstoffe, Energie und Vorleistungen. Die weiteren Entwicklungen im Rahmen des andauernden Russisch-Ukrainischen Krieges, der hohen Inflation und der im März 2023 aufgetretenen Turbulenzen im Bankensystem beobachtet der Konzern aufmerksam, um bedarfsweise geeignete Maßnahmen zu treffen.

Gemäß unserer Einschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung des Konzernlageberichts wird sich trotz der möglichen Auswirkungen der genannten ungünstigen Einflüsse die Nachfrage unter Berücksichtigung der Energiewende und dem politischen Ziel der Bundesrepublik Deutschland - Energieautarkie zu erreichen - in den von uns bedienten Marktfeldern positiv weiterentwickeln. Wir planen zum Ende des Geschäftsjahres 2023 mit einem Auftragseingang von 51,0 Mio. €, einem Auftragsbestand von 87,2 Mio. €, einem Betriebsergebnis von 2,3 Mio. € und einem Konzernjahresergebnis von 0,7 Mio. €. Eine fundierte Prognose der zukünftigen wirtschaftlichen Auswirkungen ist jedoch angesichts der weiterhin unsicheren Entwicklungen nur schwer vorhersagbar. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Konzernlageberichts ist die Liquidität nach unserer bis Ende 2024 aufgestellten Ertrags- und Liquiditätsplanung durch die zur Verfügung stehenden Kontokorrentrahmen zukünftig jederzeit gegeben.

D. Finanzinstrumente

Insbesondere der bestehende Konsortialkreditvertrag der SEAR GmbH und der MAR GmbH mit langjährigen Finanzpartnern wurde in 2020 zur Absicherung der Geschäftsentwicklung mit erhöhtem Kontokorrentrahmen und zeitlicher Verlängerung bis 2025 neu gefasst. Die b.offshore GmbH verfügt über unbefristete Barkreditverträge. Der SEAR Polska stehen ebenfalls Barkredite zur Verfügung, welche befristet sind und regelmäßig verhandelt werden.

Für die Finanzierung diverser in Nutzung befindlicher Betriebsmittel wurden Leasingverträge geschlossen.

Die SEAR GmbH hat am 19.09.2012 eine Zinsswap-Vereinbarung zur Absicherung eines Darlehensvolumens i. H. v. 2.059 T€ abgeschlossen, welche zum 31.03.2022 wirksam wurde. Das Darlehen ist Bestandteil des Leasingvertrages für den gemieteten Firmensitz. Zum 02.03.2023 wurde das Zinssatzswapgeschäft aufgelöst.

E. Entwicklungsaktivitäten

Unter anderen ist die SEAR Gruppe im Rahmen des staatlich geförderten Gesamtvorhabens "Floating Offshore Wind Solutions" (kurz: OWSplus) an der Entwicklung zur Installation und zum Betrieb schwimmender Windparks und Mehrzweckplattformen beteiligt. Die Unternehmensgruppe erhielt im Geschäftsjahr 2022 Zuwendungen für Entwicklungsleistungen in Höhe von 173 T€. Die Projekte im Rahmen des Vorhabens OWSplus an denen die SEAR Gruppe beteiligt war, wurden offiziell zum 31.07.2022 abgeschlossen.

Rostock, 20. Juli 2023

SEAR Gruppe

Mayk Wiese, Vorsitzender Geschäftsführer

Michael Schmidt, Geschäftsführer

Alexander Ciupka, Geschäftsführer

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die L&W Industrieholding GmbH, Rostock,

Prüfungsurteile

Wir haben den IFRS Konzernabschluss der L&W Industrieholding GmbH, Rostock, und ihrer Tochtergesellschaften - bestehend aus der IFRS Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022 und der IFRS Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der IFRS Gesamtergebnisrechnung, dem IFRS Konzern- Eigenkapitalspiegel und der IFRS Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem IFRS Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den IFRS Konzernlagebericht der L&W Industrieholding GmbH, Rostock, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•	entspricht der beigefügte IFRS Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022.
•	vermittelt der beigefügte IFRS Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser IFRS Konzernlagebericht in Einklang mit dem IFRS Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 S. 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des IFRS Konzernabschlusses und des IFRS Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des IFRS Konzernabschlusses und des IFRS Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Berlin, 20. Juli 2023

ECOVIS Audit AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Dipl.-Kfm. Ralph Riese, Wirtschaftsprüfer