IAV GmbH Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr

Berlin

Jahres- und Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

"Wir bewegen die Welt durch Technologie und Engineering zum Besseren!"

Zusammengefasster Lagebericht für den Einzel- und Konzernabschluss 2020

I. Unternehmensbericht

Unternehmensprofil

Als einer der global führenden Engineering-Partner entwickelt IAV die Mobilität der Zukunft. Dabei bewährt sich unser Engineering herstellerübergreifend in Fahrzeugen auf der ganzen Welt. Mit mehr als 35 Jahren Erfahrung und einem unübertroffenen Kompetenzspektrum bringen wir das Beste aus unterschiedlichsten Welten zusammen: Automotive- und IT-Welt, Hardware- und Software-Welt, Produkt- und Service-Welt.

Unsere Auftraggeber unterstützen wir an über 25 IAV-Standorten mit mehr als 7.500 Mitarbeitern weltweit und einer erstklassigen technischen Ausstattung bei der Realisierung ihrer Projekte - vom Konzept bis zur Serie. Unser Ziel: bessere Mobilität.

IAV in Deutschland

Die IAV GmbH mit Hauptsitz in Berlin steuert zentral alle Unternehmen der IAV Gruppe. Die Geschäftsführung legt hierbei die Strategie und Ausrichtung der operativen und zentralen Bereiche weltweit fest.

Neben den operativen Entwicklungstätigkeiten nimmt die IAV GmbH auch übergreifende Aufgaben im IAV Konzern wahr. Dazu gehören neben der allgemeinen Portfolioentwicklung auch Finanzierung, Konzerncontrolling, Rechnungswesen, Recht, Marketing, Unternehmenskommunikation sowie IT-Dienstleistungen.

Geschäftsmodell

Wir sind Premium-Partner, weil wir Benchmarks setzen mit modernsten Entwicklungsmethoden, Komplexität beherrschbar machen und für die wichtigsten Probleme unserer Kunden bestmögliche Lösungen bereitstellen.

Der IAV-Claim "Wir entwickeln, was bewegt" spiegelt sich in unserem umfangreichen Leistungsspektrum wider. Die Gruppe entwickelt innovative Konzepte und Technologien für zukünftige Fahrzeuge und Mobilität. Zu den Kernkompetenzen gehören serientaugliche Lösungen in allen Bereichen der Elektronik-, Antriebsstrang- und Fahrzeugentwicklung.

Zu unseren Kunden zählen weltweit fast alle namhaften Automobilhersteller und Zulieferer. Sie erwarten technologische Impulse für die Zukunft und Entwicklungsdienstleistungen auf allerhöchstem Niveau. IAV ist mit seiner Kompetenz für das ganze Fahrzeug inhaltlich gut aufgestellt, um neue Ansätze in die Serie und auf die Straße zu bringen.

Ganz gleich ob E-Mobilität, Konnektivität oder Automatisiertes Fahren: In allen wesentlichen Zukunftsthemen, die die Branche derzeit massiv beschäftigen, haben wir frühzeitig tiefgreifende Expertise aufgebaut.

Aus diesem Grund hat IAV im Rahmen des neu aufgesetzten Portfoliomanagements sein Umfeld-Screening und seine Entscheidungssystematik noch einmal stärker systematisiert. Dies ist verbunden mit einer intensiven Analyse der zukünftig relevanten und wachstumsstarken Portfolioelemente, sowie der Position ggü. dem Wettbewerb. Dafür wurde das Kerngeschäft in fünf Portfolios geclustert, die sich in 39 Portfolioelemente aufgliedern. Diese Portfoliostruktur stellt eine Außensicht von IAV dar und beschreibt das Leistungsangebot aus Sicht der Kunden. Alle Portfolioelemente werden im Markt vermessen, um eine Diskussionsbasis zu liefern, wie sich das Geschäft in den nächsten Jahren entwickelt. Bei Wachstumsthemen wird IAV noch stärker als in der Vergangenheit in gezielte Investitionen gehen, um die Wettbewerbsposition zu verbessern und auszubauen.

Gleichzeitig gilt es für IAV die Gesamtfahrzeugkompetenz beizubehalten. Hier muss IAV durch intelligentes internationales Partnermanagement darauf achten, auch in vermeintlich ertragsschwachen Themen handlungsfähig zu bleiben, um die zunehmend größeren Gesamtgewerke bedienen zu können.

Allgemein werden wir im Hinblick auf unsere Wertschöpfungsstruktur durch ein gezieltes Partnering und dem Aufbau neuer Strukturelemente mehr Flexibilität und ein besseres Leistungsversprechen schaffen.

Unser Fokus bleibt dabei die Automobilindustrie. Jedoch können wir mit unserem Wissen branchenübergreifend Synergien heben und werden dieses Know-how zukünftig verstärkt für weitere Branchen nutzen. Zu diesem Zweck wurden strategisch relevante Branchen mit hohem Wachstumspotential für IAV identifiziert, welche in den folgenden Jahren sukzessive erschlossen werden.

I. Unternehmensbericht

Forschung und Wissenschaft

Die Nähe zu Wissenschaft und Forschung ist für uns entscheidend. Kooperationen mit zahlreichen Universitäten im In- und Ausland sowie Partnerschaften mit wissenschaftlichen Einrichtungen wie beispielsweise der Fraunhofer Gesellschaft und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. sichern uns diese Nähe. Insbesondere durch die intensivierte Partnerschaft mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) bauen wir unsere Methodenkompetenz im Bereich der Digitalisierung weiter aus. Darüber hinaus ist IAV Mitglied in technischen Foren und Verbänden, um am fachlichen Austausch zu aktuellen und künftigen technischen Herausforderungen zu partizipieren.

Wissenschaft und Forschung bei IAV

Der Schwerpunkt unseres Geschäfts besteht in der Erfüllung kundenbezogener Forschungs- und Entwicklungsaufgaben. Für IAV ist die Beteiligung an Forschungsprojekten ebenfalls ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen Weiterentwicklung zukunftsweisender Themen. Von unserem in Forschungsprojekten gewonnenen Wissen können wir in Kundenprojekten weitestgehend profitieren. Aktuell ist IAV an über 40 F&E-Projekten mit einem Gesamtvolumen in Höhe von 45 Mio. EUR beteiligt. Die Eigenmittel der IAV betragen insgesamt 26 Mio EUR. Um IAV auch weiterhin nachhaltig im Markt zu positionieren, werden geförderte F&E-Projekte inhaltlich strategisch abgestimmt und zunehmend als bereichsübergreifende Querschnittsprojekte initiiert. Vor allem im Rahmen wichtiger Zukunftsthemen wie Kl, Wasserstoff oder neue Fahrzeug- und Systemtechnologien sind weitere große Projekte geplant.

Compliance

Compliance ist bei IAV ein ausgeprägtes Selbstverständnis zur verantwortungsvollen Unternehmensführung und umfasst unternehmensweite organisatorische Maßnahmen wie auch Maßnahmen zur permanenten Stärkung der IAV eigenen Compliance- und Integritätskultur. IAV richtet seine Compliance-Strategie konsequent an der Unternehmensstrategie aus, so hat der Aufbau und die Weiterentwicklung einer ausgereiften technischen Compliance-Organisation einen hohen Stellenwert. Ziel ist, dass gesetzliche Vorgaben sowie neue oder geänderte, technische Standards laufend überwacht, technischen Compliance-Prozesse und Regeln bedarfsgerecht angepasst und deren Einhaltung konsequent verfolgt werden. IAV als Premium-Engineering Unternehmen wird damit zukünftig seine Kunden in Fragen der technischen Compliance mit hoher Expertise unterstützen und beraten.

Compliance umfasst alle Rechts- und Reputationsrisiken, die mit dem Geschäftsinhalt von IAV auftreten. Das Compliance-Verständnis von IAV sieht übergeordnete Verantwortungsbereiche vor:

•	Verantwortung für Mitarbeiter, IAV und Geschäftspartner
•	Unternehmerische Verantwortung
•	Marktwirtschaftliche Verantwortung
•	Gesellschaftliche Verantwortung

Die Größe des IAV Compliance-Teams wird auf die Anforderungen der IAV Gruppe abgestimmt. Ein Kernteam steuert zentral und nutzt dezentrale Strukturen. In enger Zusammenarbeit des Compliance-Teams mit verbundenen Organisationseinheiten und dem Management in den operativen Einheiten wird die Wirksamkeit und die Verbesserung der Compliance-Organisation und der Maßnahmen überwacht und angepasst. Mit regelmäßigen Berichterstattungen an die Geschäftsführung verfolgt diese die Umsetzung der Compliance-Ziele: Neben der Regelkonformität ist eine wertebasierte Compliance-Kultur das Fundament, so dass auch in Situationen, in denen keine Regel vorliegt, IAV Mitarbeiter weltweit nach den hohen ethischen Grundprinzipien von IAV entscheiden und handeln. Als Technologie-Unternehmen, das in enger Zusammenarbeit mit Geschäftspartnern Zukunft gestaltet, ist dies der Geschäftsführung ein besonderes Anliegen.

Der unternehmensweit gültige Verhaltenskodex wird von weitergehenden Richtlinien und Prozessen ergänzt. Fehlverhalten bzw. Verdachtsmeldungen werden konsequent verfolgt, so dass korrigierende Maßnahmen zügig greifen können.

Zur Sensibilisierung für das Thema Compliance werden regelmäßig Management-Informationen an die Führungskräfte der Gruppe herausgegeben. Die Geschäftsführung informiert die Mitarbeiter regelmäßig über ihre Compliance-Ziele, organisatorische Veränderungen und Weiterentwicklungen. Das Compliance-Team führt regelmäßig Präsenzschulungen für Führungskräfte durch, um die Rolle der Führungskraft in der Compliance-Organisation zu festigen. Compliancespezifische Kommunikationsmaßnahmen werden systematisch verstärkt, um alle Mitarbeiter für die Umsetzung der Compliance- und Integritätskultur zu gewinnen.

Die Geschäftsleitung schafft mit Unterstützung des Compliance-Teams gemeinsam mit Mitarbeitern und Führungskräften eine Unternehmenskultur, die nachdrücklich von Rechtschaffenheit, Integrität und Verantwortungsbewusstsein geprägt ist.

Monitorship@IAV

Am 23. Mai 2019 wurde der Vergleich zwischen IAV und dem US Justizministerium bestätigt und damit rechtswirksam. Als Folge daraus hat IAV eine Vergleichszahlung geleistet und sich zu einem zweijährigen Monitorship verpflichtet. Im Rahmendes Monitorships beaufsichtigt ein unabhängiger Monitor die Einhaltung und Umsetzung der Vergleichsvereinbarungen seitens IAV. Dies beinhaltet die Überwachung und Bewertung von Maßnahmen zur weiteren Stärkung bestehender Systeme, Programme und Prozesse bei IAV.

Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f (4) HGB

Mehr Vielfalt in Führungskreisen

Eine geschlechtergerechte Personalpolitik ist für die IAV GmbH ein wichtiges Merkmal der Arbeitgeberattraktivität. Um mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen, haben wir ein Gesamtkonzept erstellt, das mit aktuellen Maßnahmen und perspektivischen Ideen das Ziel der Chancengleichheit im Management verfolgt.

In diesem Zuge hat IAV Zielwerte für die Entwicklung des Frauenanteils auf Führungsebenen festgelegt.

Erfreulich gestaltet sich die Entwicklung im Aufsichtsrat. Dort wurde im vergangenen Jahr mit zwei Frauen (16,66%) die zuletzt verabschiedete Zielgröße von einer Frau mehr als erfüllt. Für das Kontrollgremium ist für den Zeitraum bis zum 31.12.2023 nunmehr wieder ein Zielwert von zwei Frauen vereinbart.

Auch in der Geschäftsführung zeigt sich ein stabiler Frauenanteil. Ebenfalls bis Ende 2023 wurde festgeschrieben, dass mindestens eine Position im Leitungsgremium von einer Frau bekleidet werden soll. 2020 haben wir dieses Ziel bei vier Geschäftsführern mit einer Quote von 25 % erreicht. Durch die Verringerung der Anzahl an Mitgliedern der Unternehmensspitze beträgt der Frauenanteil seit Beginn dieses Jahres sogar 33 %.

Gemäß § 36 GmbHG hat die Geschäftsführung im Juni 2017 für die Zeit bis zum 30.06.2022 einen Frauenanteil von 6,25 % (eine Frau) für die erste Führungsebene und von 2 % (zwei Frauen) für die zweite Führungsebene beschlossen. Die zunächst in der ersten Führungsebene vertretene Frau wechselte am 01.01.2019 in die Geschäftsführung der Gesellschaft. Eine Nachbesetzung mit einer Frau ist bislang nicht erfolgt. Das gleiche gilt für entsprechende Nach- bzw. Neubesetzungen in der zweiten Führungsebene. Beide Zielgrößen werden daher aktuell nicht erfüllt.

An unseren Zielwerten halten wir dennoch fest. Obwohl in dem Geschäftsfeld der IAV GmbH noch immer überwiegend Männer arbeiten, verfügt IAV auch über Frauen mit Führungsqualitäten und großem Engagement für das Unternehmen. Wir sind daher optimistisch, dass künftig auch wieder mehr Frauen in der ersten und zweiten Führungsebene vertreten sein werden.

II. Wirtschaftsbericht

1. Entwicklung Automobilindustrie

Automobil- und Nutzfahrzeugmarkt 2020

Die weltweiten Automobilmärkte waren 2020 geprägt von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie. Im Zuge der regional unterschiedlichen Maßnahmen gegen die Pandemie sanken die Absatzzahlen in vielen Regionen im zweistelligen Prozentbereich. Nach Einschätzung des Verbands der deutschen Automobilindustrie (VDA) werden die Auswirkungen auch noch in 2021 zu spüren sein, so dass das Vorkrisenniveau nicht erreicht wird.

In der EU brachen die PKW-Neuzulassungen auf 12,0 Mio. ein, was einem Rückgang gegenüber 2019 von 24,4 % entspricht. Hervorzuheben ist, dass batterieelektrische E-Fahrzeuge und Plug-In-Hybride ihre Marktanteile im 3. Quartal 2020 gegenüber dem Vorjahresquartal deutlich von 2,0 % auf 4,9 %, bzw. von 1,0 % auf 5,0 % steigern konnten. Die Gründe dafür sind die seit 1.1.2020 abgesenkten CO ₂ -Ziele für PKW-Hersteller und die hohen Förderungen dieser Fahrzeuge.

Auch der deutsche Pkw-Markt verzeichnete 2020 mit 2,9 Mio. Neuzulassungen einen deutlichen Rückgang von 19 % gegenüber dem Vorjahr. Analog zum EU-Markt beeinflussten neben der COVID-19-Pandemie insbesondere die CO ₂ -Vorgaben den Fahrzeugmarkt. So stieg der Marktanteil der E-Fahrzeuge an den Neuzulassungen (BEV + PHEV) im Dezember 2020 auf 30 % an und überstieg damit den Marktanteil der Fahrzeuge mit Dieselmotor.

Die Produktion in Deutschland war in 2020 mit 3,5 Mio. hergestellten Fahrzeugen ebenfalls rückläufig.

2020 wurden auf dem US-Markt knapp 14,5 Mio. Light-Vehicles verkauft, gegenüber dem Vorjahr sind das 15 % weniger. Damit blieb dieses Marktsegment erstmals seit 2012 unter der 15 Mio. Marke. Das dominierende Light-Truck Segment sank lediglich um 10 % und macht mittlerweile 76 % des Gesamtmarktes aus.

Der Absatzmarkt in China schloss das Jahr 2020 mit 19,8 Mio. verkauften Neufahrzeugen ab, was einem vergleichsweise geringen Rückgang um 6 % entspricht. Die COVID-19-Pandemie hat in China lediglich im Februar und März 2020 zu deutlichen Absatzeinbußen geführt, danach konnte an das Vorjahresniveau angeknüpft werden.

Auch der Rückgang auf dem japanischen Markt fiel mit einem Minus von 11 % vergleichsweise moderat aus, es wurden 3,8 Mio. Pkw abgesetzt. Im Dezember konnte gegenüber dem Vorjahresmonat sogar ein Anstieg um 11 % verzeichnet werden.

Deutliche Absatzrückgänge wurden in Indien und Brasilien verzeichnet. Die Neuzulassungen in Indien sanken um 18 % und erreichten mit 2,4 Mio. Einheiten ein 10-Jahres-Tief. Der Markt in Brasilien konnte sein Wachstum der letzten Jahre nicht fortsetzen und schloss das Jahr 2020 mit einem Absatzeinbruch von -27 % auf 2,0 Mio. Fahrzeuge ab.

Der Markt für Nutzfahrzeuge gab in 2020 aufgrund der COVID-19-Pandemie ebenfalls deutlich nach. So lagen die Absatzzahlen in der EU mit 198.000 (-27,3 %) und den USA mit 410.000 (-22 %) jeweils im zweistelligen Prozentbereich unter dem Vorjahr. In Brasilien gingen die Verkäufe in 2020 nach einem starken Wachstum in 2019 um 12 % zurück und erreichten 85.000 Einheiten. Bereits in 2019 war in Indien der Markt deutlich rückläufig und weist in 2020 nochmals eine extreme Reduktion um 51 % auf 126.000 Einheiten auf.

Gegen den Trend entwickelte sich China mit einem deutlichen Anstieg auf 1,78 Mio. Einheiten (+35 %). Der Grund dafür war u.a. ein staatliches Flottenerneuerungsprogramm.

Markt für Entwicklungsdienstleister (EDL)

Drei wesentliche Thesen charakterisieren den aktuellen Markt für Entwicklungsdienstleister:

1.	Der EDL-Umsatzaufschwung der 2010er Jahre nimmt ab. So wird für den Beginn der 2020er ein allgemeiner Umsatzrückgang erwartet.
2.	Der Kosten- und Wettbewerbsdruck wird weiter zunehmen.
3.	Langfristig wird der Markt für EDL wieder Wachstumspotentiale bieten.

Die Automobilindustrie unterliegt einem strategischen Wandel, welcher durch die COVID-19-Pandemie noch einmal zusätzlich beschleunigt wird.

Der allgemeine Branchentrend hin zu weniger Derivaten reduziert den Bedarf an Arbeitskräften - auch in der Entwicklung. Darüber hinaus werden Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen der OEMs in den nächsten Jahren nur moderat steigen. Vor allem bei strategisch wichtigen Themen, wie bspw. elektrischer Komponenten und Software, ist der Trend zum Insourcing und damit der Nutzung eigener Entwicklungskapazitäten erkennbar.

Des Weiteren nimmt die Kollaboration zwischen Zulieferern und OEMs weiter zu, wodurch frühere Aufgaben der EDL mehr und mehr von spezialisierten Zulieferern übernommen werden. Dadurch wird ein Rückgang in der EDL-Auslagerung erwartet.

Im etablierten Geschäftsmodell müssen EDL ihre Arbeitskraftkapazitäten daher an die reduzierte Marktnachfrage anpassen. Weiterhin gilt es die herkömmlichen Geschäftsmodelle und Portfolioelemente auf ihre Zukunftsfähigkeit zu prüfen und strategisch weiterzuentwickeln.

Die COVID-19-Pandemie verstärkt zudem die Bedeutung von Best-Cost-Country-Ansätzen (BCC), da der Kostendruck durch geringe Entwicklungsbudgets bei den OEMs steigt. Zudem hat die Vergangenheit gezeigt, dass der Kostendruck auch nach den jeweiligen Krisen bestehen bleibt. Aus diesem Grund fordern die Kunden immer größere BCC-Anteile in den Angeboten der EDL.

Des Weiteren kommt es zu einer zunehmenden Schließung der Lücken zwischen Engineering und Automotive-Engineering sowie zwischen Automotive-IT-Entwicklung und allgemeiner IT-Entwicklung. Know-how basierte, informelle Marktzugangsbeschränkungen nehmen ab und ermöglichen zunehmend auch internationalen non-automotive Anbietern den Marktzugang, wodurch die Überkapazitäten von Entwicklungsangeboten im Markt und dadurch der Preisdruck auf die EDL steigen.

Gleichzeitig steigt das Gehaltsniveau der Ingenieure im EDL-Umfeld aufgrund des starken Wettbewerbs um qualifizierte Arbeitskräfte mit neuen Automobil- und Mobilitätsunternehmen, aber auch mit Anbietern im Umfeld digitaler Angebote. Diese setzen zum Teil neue Benchmarks bei Gehalts- und Arbeitsbedingungen, nicht zuletzt im Wettbewerb um IT-Spezialisten.

Um wettbewerbsfähig zu bleiben müssen EDL folglich ihr Portfolio wie auch Kostenstrukturen an den Markt anpassen und ihren USP gegenüber Wettbewerbern herausarbeiten. Diesbezüglich gilt es auch vermehrt, die Wertschöpfung international zu erbringen und strategische Partner im kostengünstigen Ausland einzubinden.

Die Hauptmotivation der OEMs für die Einbindung von EDL liegt vor allem in einer höheren Flexibilität der Arbeitskräftekapazität und dem Bedarf nach spezifischem Know-how - auch daran wird sich in den kommenden Jahren nichts ändern.

Das Wachstum des EDL-Marktes wird zukünftig primär durch den Investitionsdruck der OEMs bei neuen Technologien - vor allem im Bereich Infotainment, Betriebssysteme, ADAS (advanced driver assistance system), Antriebs- und Batterietechnologien sowie neuen Innenraumkonzepten - getrieben. Die dafür benötigten Entwicklungen sind in ihren Umfängen zu groß, als dass sie eigenständig von OEMs abgearbeitet werden könnten. Vor allem EDL mit entsprechenden Kompetenzen könnten daher unterstützende Tätigkeiten übernehmen und punktuell als strategischer Partner inhaltlich unterstützen.

Auch eine Konsolidierung des EDL-Marktes in Folge der Corona-induzierten Marktdämpfung ist aktuell vorstellbar und würde den Wettbewerbsdruck für gefestigte EDL in den Folgejahren deutlich reduzieren.

Aus Sicht der OEMs wird sich auch die Art der Vergabe in Grundzügen ändern - um Kosten einzusparen und Haftungsumfänge abzugeben, werden OEMs größere und langfristigere Vergabepakete (>100 Mio. EUR) schnüren. Dabei werden sie auch offen sein für EDL-Bietergemeinschaften, welche die Kooperationen zwischen spezialisierten EDL und damit gemeinsamen Angeboten befördern werden. Dies reduziert gleichzeitig die Anzahl an Zulieferern und damit auch Schnittstellen und Verwaltungsaufwand aus Sicht der Auftraggeber. Allerdings führt dies ebenso zu hohen Ansprüchen an das reibungslose Management von Schnittstellen der EDL untereinander sowie an die reibungslose Integration in die Abläufe der individuellen EDL. Nur etablierte EDL mit ausreichend Kompetenz bei der Entwicklung ganzer Entwicklungsdomänen/vollständiger Derivate und damit der Übernahme von Freigabeverantwortung für einzelne Baugruppen oder Domänen werden diesen Anforderungen gerecht werden können.

Folglich sehen sich EDL gestiegenen Anforderungen an Effizienz, neuen Inhalten (z.B. ADAS, E/E) sowie dem Wunsch nach schlüsselfertigen Lösungen ausgesetzt - nicht nur für Bestands-, sondern auch für neue Kundensegmente mit anderen Anforderungen. EDL müssen daher, wie die gesamte Automotive-Branche selbst, neue Kompetenzen aufbauen. Gelingen diese Anpassungen, so rechnet die gesamte Branche mit einem langfristig wachsenden Markt.

2. Wirtschaftliche Entwicklung IAV GmbH

Der Einzelabschluss der IAV GmbH wird gemäß HGB aufgestellt.

Die Steuerung der IAV GmbH erfolgt ausschließlich auf der Basis der nach International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellten Jahresabschlüsse und Budgets. Auf der Ertragsseite werden insbesondere die Kennzahlen Umsatzerlöse und Rohergebnis, sowie der EBT als wichtigste Steuerungsgröße verwendet. Die Finanzlage wurde, ausgelöst durch die Pandemie, deutlich restriktiver verfolgt. Hierbei sind sowohl kurzfristige Linieninanspruchnahmen im Fokus, als auch Working-Capital Kennzahlen.

Das Geschäftsjahr 2020 wurde durch die COVID-19-Pandemie und die daraus resultierenden wirtschaftlichen Auswirkungen dominiert. Im Rahmen des ersten, fast weltweiten Lockdowns im Frühjahr 2020 kam die Wirtschaft zum Erliegen. In dieser Zeit gab es drei wesentliche Aspekte, auf die sich IAV konzentrierte:

1.	Ausreichende und jederzeitige Liquidität sicherstellen
2.	Arbeitsfähigkeit der Mitarbeiter gewährleisten
3.	Operatives Geschäft sichern

Oberste Priorität hatte die Wahrung der Liquidität. Hier wurden zum einen die staatlichen Programme zur Arbeitsplatz- (z.B. Kurzarbeitergeld) und Liquiditätssicherung (z.B. Steuerstundungen) genutzt.

Zum anderen wurde durch ein strenges und eng überwachtes Forderungsmanagement darauf geachtet, einerseits die eigenen Leistungen umgehend zu fakturieren und andererseits gestellte Rechnungen einzufordern. Daneben konnten Kosteneinsparungen (insbesondere in den Bereichen bezogene Leistungen, Reise und Fortbildung) realisiert sowie Investitionen verschoben oder gestrichen werden, um den Cash-Abfluss zu reduzieren und das Ergebnis zu entlasten.

Parallel dazu wurden die Voraussetzungen geschaffen, die Belegschaft kurzfristig mobilfähig zu machen und in Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat eine weitestgehende Mobilarbeit zu ermöglichen. In Spitzenzeiten waren so bis zu 75 % der Belegschaft in Mobilarbeit. Dies führte dazu, dass IAV weiterhin für seine Kunden erreichbar war und sehr flexibel auf Kundenanforderungen reagieren konnte.

Nichtsdestotrotz kam es zu Projektverschiebungen und Projektabbrüchen, sodass der Plan nicht gehalten werden konnte und in Summe IAV einen Umsatzrückgang im IFRS Jahresabschluss gegenüber dem Vorjahr von rund 10 % verzeichnete.

Neben diesen übergeordneten Entwicklungen bei IAV im Geschäftsjahr 2020 gab es auch einzelne große Herausforderungen im operativen Geschäft. So musste im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Großprojekt vollständig wertberichtigt und darüber hinaus noch weitere Drohverlustrückstellungen gebildet werden, da der Kunde nicht mehr zahlungsfähig ist und eine wirtschaftliche Nutzung der Entwicklungsleistungen ungewiss ist. IAV ist hier in Vorleistung gegangen und verfügt zudem über bestehende Lieferkontrakte für notwendige Hardwarekomponenten. Im Bereich der Motorprüfstände sieht IAV in den nächsten Jahren ein deutliches Überangebot an Kapazitäten, einen damit einhergehenden Preisverfall und folglich eine schlechte Auslastung der eigenen Prüfstände. Mit dieser aktuellen Marktaussicht wurde eine außerplanmäßige Abschreibung auf die bestehenden Prüfstandsfelder vorgenommen. Parallel dazu belasteten die hohen Kosten des in 2020 fortgeführten Monitorships das operative Ergebnis in maßgeblichem Umfang.

Alle Effekte zusammengefasst und den besonderen Umständen der COVID-19-Pandemie Rechnung tragend, war bereits im späten Frühjahr 2020 absehbar, dass die Planung für 2020 nicht mehr erreicht werden kann. IAV war dennoch in der Lage im IFRS ein leicht positives Ergebnis im abgelaufenen Geschäftsjahr zu erwirtschaften, die Bilanz zu verkürzen und einen positiven Cashflow zu erreichen. Im handelsrechtlichen Abschluss wurde das zurückliegende Geschäftsjahr mit einem Verlust beendet, da gegenüber IFRS die Bestandsbewertung ohne PoC-Anteile stattfindet.

Ertragslage

Die Umsatzerlöse zzgl. der Bestandsveränderung an fertigen und unfertigen Erzeugnissen des Unternehmens reduzierten sich aufgrund des eingangs dargestellten Jahresverlaufs gegenüber dem Vorjahr von 929,0 Mio. EUR auf 837,4 Mio. EUR um 91,6 Mio. EUR.

Die sonstigen betrieblichen Erträge liegen mit 22,1 Mio. EUR um 3,1 Mio. EUR über dem Vorjahresniveau von 19,0 Mio. EUR. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus Zuwendungen der öffentlichen Hand für Forschungs- und Entwicklungsprojekte, der Auflösung von Sonderposten sowie aus der Auflösung von Rückstellungen und der Anpassung der pauschalen Wertberichtigung auf Forderungen.

Die Gesamterträge fallen damit im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020 von 948,4 Mio. EUR auf 860,4 Mio. EUR ab.

Im Materialaufwand wurden zur Auslastungssteigerung der eigenen Mitarbeiter Fremdvergaben und der Einsatz von Leiharbeitnehmern reduziert sowie durch die Reiseverbote und umfangreiche Nutzung von Mobilarbeit die Aufwendungen für Reisekosten eingeschränkt. Damit sinkt der Materialaufwand von 123,1 Mio. EUR signifikant um 51,7 Mio. EUR auf 71,4 Mio. EUR und die Materialaufwandsquote (Materialaufwand im Verhältnis zu Umsatzerlösen und Bestandveränderung) analog von 13,3 % auf 8,5 %.

Insgesamt sinkt das Rohergebnis von 825,3 Mio. EUR somit auf 789,0 Mio. EUR.

Durch das geringere Projektvolumen sowie den beschleunigten Bedarf, mit der Transformation in der Automobilindustrie Schritt zu halten, hat IAV im zurückliegenden Geschäftsjahr weitestgehend auf Neueinstellungen verzichtet und angefangen, die Belegschaft in bestimmten Bereichen kontrolliert umzustrukturieren. Daher sind in der IAV GmbH zum 31.12.2020 auf Basis von Vollzeitäquivalenten ohne Diplomanden, Praktikanten und Auszubildende 6.821 Mitarbeiter (Vorjahr: 6.858) und 225 Studenten (Vorjahr: 250) tätig. Dies ergibt insgesamt 7.046 Mitarbeiter (Vorjahr: 7.108).

Basierend auf der Mitarbeiterentwicklung und durch die Inanspruchnahme von Kurzarbeit hat sich der Personalaufwand von 615,9 Mio. EUR auf 606,2 Mio. EUR reduziert. Mit den Tarifpartnern hat man sich der Tariffläche angeschlossen und für das zurückliegende Geschäftsjahr die gekündigte Entgelttabelle weiterbestehen lassen. Darüber hinaus sind erste Kosten für die Transformation aufgelaufen. Am Jahresende 2020 wurde eine Corona-Sonderprämie in Höhe von 500 Euro an alle tariflichen Mitarbeiter für ihren Einsatz in diesem außergewöhnlichen Jahr gezahlt.

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen liegen bei 35,6 Mio. EUR und somit deutlich über dem Vorjahreswert von 26,9 Mio. EUR. Ursächlich hierfür war eine notwendige außerplanmäßige Abschreibung auf die bestehenden Motorenprüfstände in Höhe von 9,2 Mio. EUR.

Die schwierige oben beschriebene wirtschaftliche Situation in einem Großprojekt führte zur vollständigen Wertkorrektur und den ausgewiesenen Abschreibungen auf Umlaufvermögen in Höhe von 6,3 Mio. EUR (Vorjahr: 1,0 Mio. EUR Abschreibung auf Vorräte).

Der sonstige betriebliche Aufwand liegt weiterhin mit 146,2 Mio. EUR auf dem hohen Niveau der Vorjahre (2019: 142,8 Mio. EUR). Neben den operativen Kosten wie Miete, IT und Beratungskosten gab es drei wesentliche Kostentreiber in 2020. Erstens war das laufende Monitorship (siehe Kapitel I "Monitorship@IAV") das gesamte Jahr aktiv und hat einen zweistelligen Millionenbetrag beansprucht. Zweitens ist für das Ordnungswidrigkeitenverfahren der Staatsanwaltschaft Braunschweig (siehe Kapitel III "Dieselthematik") eine Rückstellung in Höhe von 10 Mio. EUR erfasst worden und Drittens wurde für nicht mehr werthaltige Abnahmeverpflichtungen aus Lieferantenkontrakten eine Drohverlustrückstellung gebildet. Die Quote der sonstigen betrieblichen Aufwendungen (im Vergleich zu Umsatzerlösen und Bestandsveränderung) ist aufgrund der dargestellten Effekte von 15,4 % in 2019 auf 17,5 % in 2020 angestiegen.

Insgesamt endet das Geschäftsjahr 2020 im Handelsrecht mit einem Betriebsergebnis von -5,3 Mio. EUR (Vorjahr: 38,7 Mio. EUR).

Das Finanzergebnis resultiert aus Zinserträgen und -aufwendungen sowie Kosten für die Betriebsmittelkreditlinie und spiegelt die günstigen Konditionen auf den Finanzmärkten wider. Zwei Effekte haben zu einer Verschlechterung im Vergleich zum Vorjahr geführt. Einerseits hat sich der Marktwert eines bestehenden Zinsswaps aufgrund der Finanzmarktentwicklungen deutlich verschlechtert und andererseits musste der Beteiligungsansatz der IAV India wertkorrigiert werden, da im Rahmen des gestarteten Schließungsprozesses dieser nicht mehr vollständig zurückgeführt werden kann.

Steuerrechtlich können bestimmte Aufwendungen im abgelaufenen Jahr noch nicht geltend gemacht werden (z.B. Drohverluste), so dass trotz eines handelsrechtlichen Verlustes Steueraufwendungen entstehen.

In Summe erwirtschaftete die IAV GmbH in 2020 somit ein handelsrechtliches Jahresergebnis von -13,4 Mio. EUR (Vorjahr 24,8 Mio. EUR).

Finanz- und Vermögenslage

Die IAV GmbH verfolgt bei der Ausrichtung ihrer Finanzpolitik eine fristenkongruente Bilanzstruktur. Kurzfristiges Working Capital wird grundsätzlich mit kurzfristigen Termingeldern finanziert. Hierfür ist die IAV GmbH mit Kreditlinien in ausreichender Höhe ausgestattet, sodass während des gesamten Geschäftsjahres eine jederzeitige Wahrung der Zahlungsverpflichtungen gegeben war.

Unter teilweiser Nutzung der staatlichen Stundungsmodelle für Umsatz- und Ertragsteuerzahlungen in 2020 sowie einem konsequenten Forderungsmanagement konnte der Bestand an Zahlungsmitteln ganzjährig positiv gestaltet und zum Jahresende auf 129,0 Mio. EUR (Vorjahr: 111,3 Mio. EUR) erhöht werden.

Die Zugänge im Anlagevermögen betragen im abgelaufenen Geschäftsjahr 44,3 Mio. EUR (Vorjahr: 30,7 Mio. EUR). Als Reaktion auf die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie wurden alle strategischen und operativen Investitionen einem Review unterzogen und das geplante Investitionsbudget nicht in voller Höhe genutzt. Die Investitionen des abgelaufenen Geschäftsjahres sind im Wesentlichen die Fortführung eines, bereits im Vorjahr angefangenen, Neubaus am Standort Gifhorn sowie Prüfstands- und Messtechnik.

Aufgrund einer deutlich gesunkenen Nachfrage im Bereich der Motorprüfstände und damit einhergehender Überangebote im Markt war eine Korrektur der Bestandswerte der Motorenprüffelder bei IAV notwendig. Im Geschäftsjahr 2020 wurde somit eine außerplanmäßige Abschreibung von 9,2 Mio. EUR vorgenommen. Da für einen Teil der Prüfstände noch ein Sonderposten für Zuschüsse bilanziert ist, wurde der Sonderposten anteilig in Höhe von 1,6 Mio. EUR aufgelöst.

In 2020 wurden 30,0 Mio. EUR an Neufinanzierungen aufgenommen und bestehende Kredite in Höhe von 7,9 Mio. EUR planmäßig getilgt. Zum Bilanzstichtag bestehen somit Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 60,5 Mio. EUR (Vorjahr: 38,2 Mio. EUR).

Die erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen in Höhe von 30,8 Mio. EUR (Vorjahr: 74,9 Mio. EUR) resultieren aus Anzahlungen für beauftragte und noch nicht fertiggestellte Projekte. Im Vorjahr war hier stichtagsbedingt eine hohe Leistungsschuld bilanziert. Diese konnte in 2020, neben einer Reduzierung aufgrund des geringeren Auftragsvolumens, abgebaut werden.

Aufgrund strenger Budgetvorgaben, der reduzierten Gesamtleistung und der Einsparung von Fremdvergaben und sonstigen Kosten sind zum Stichtag 31.12.2020 die Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung auf 9,4 Mio. EUR (Vorjahr: 20,1 Mio. EUR) gesunken.

Die Eigenkapitalquote ist aufgrund der dargestellten, positiven bilanziellen Entwicklungen gegenüber dem Vorjahr von 38,5 % auf 41,6 % gestiegen.

An die Gesellschafter der IAV GmbH wurde in 2020 keine Dividende für 2019 ausgeschüttet.

Aufbauend auf dieser Darstellung sowie den Erläuterungen zur Ertragslage und unter den wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie beurteilt die Geschäftsführung das abgeschlossene Geschäftsjahr als gut.

3. Wirtschaftliche Entwicklung IAV Konzern

Der Konzernabschluss der IAV GmbH wird gemäß IFRS aufgestellt. Im Konzernkreis gab es mit Blick auf die Ertrags- und Vermögenslage keine wesentlichen Veränderungen.

Ertragslage

Die geplanten Ziele und Vorgaben für den Konzernabschluss wurden analog zum Einzelabschluss im späten Frühjahr 2020 deutlich nach unten korrigiert, um der COVID-19-Pandemie Rechnung zu tragen.

Wesentliche Aussagen zum Geschäftsverlauf im Konzern können aus den Ausführungen unter Kapitel 11.2 abgeleitet werden, da die IAV GmbH einen wesentlichen Teil des Gesamtkonzerns ausmacht. Die im Vorjahr erwartete positive Entwicklung der Eigenkapitalausstattung ist eingetreten und die Eigenkapitalquote konnte durch eine Bilanzverkürzung deutlich gesteigert werden. Die geplanten Investitionsausgaben im mittleren, zweistelligen Millionenbereich wurden teilweise realisiert.

Die Entwicklung in den Tochtergesellschaften ist in 2020 überwiegend positiv. So konnten in der IAV Shanghai, der c4d und der IAV Fahrzeugsicherheit GmbH & Co KG, Gifhorn (IAV S) über Plan liegende Ergebnisse erzielt werden. Im chinesischen Markt zog die Wirtschaft bereits im 3. Quartal 2020 wieder an und die Auftragslage entwickelte sich positiv. Die beiden deutschen Tochtergesellschaften c4d und IAV S profitierten von der COVID-19-Pandemie und konnten durch ihre hohe Flexibilität zusätzliche Aufträge abarbeiten. Gegenläufig war hingegen die Entwicklung in der französischen und amerikanischen Unternehmung. Beide Tochtergesellschaften haben nach wie vor mit den Auswirkungen der Pandemie zu kämpfen. In den USA wurde die Belegschaft deutlich verkleinert und in Frankreich wurden staatliche Hilfen, ähnlich dem deutschen Kurzarbeitergeld, in Anspruch genommen.

Nichtsdestotrotz leisten die Tochtergesellschaften insgesamt einen positiven Ergebnisbeitrag zum Konzernergebnis.

In 2020 hat die IAV Gruppe Umsätze in Höhe von 895,8 Mio. EUR (Vorjahr: 1.001,7 Mio. EUR) erwirtschaftet. Der überwiegende Anteil resultiert mit 885,2 Mio. EUR (Vorjahr: 992,6 Mio. EUR) aus dem Projektgeschäft. Die restlichen Umsätze entfallen auf den Verkauf von Produkten.

Die sonstigen betrieblichen Erträge liegen bei 25,5 Mio. EUR (Vorjahr: 21,9 Mio. EUR) und resultieren im Wesentlichen aus der Auflösung von Rückstellungen und Zuwendungen der öffentlichen Hand für Forschungs- und Entwicklungsprojekte. Der Anstieg resultiert überwiegend aus der Sonderauflösung eines Sonderpostens im Rahmen der Bewertung der Motorenprüfstände (siehe IAV GmbH).

Somit sinken die Gesamterträge im Geschäftsjahr 2020 von 1.024,7 Mio. EUR auf 923,3 Mio. EUR.

Aufgrund deutlich geringerer Fremdvergaben und geringerer Reisekosten sinkt der Materialaufwand deutlich von 116,9 Mio. EUR auf 66,2 Mio. EUR. Die Materialaufwandsquote verringert sich dadurch im Vergleich zum Vorjahr (11,7 %) auf 7,4 %.

Aufgrund der beschriebenen Effekte reduziert sich das Rohergebnis gegenüber dem Vorjahr von 907,8 Mio. EUR auf 857,1 Mio. EUR.

Der Personalaufwand ist trotz der verhandelten "Nullrunde" im Rahmen der Tarifgespräche und des in Anspruch genommenen Kurzarbeitergeldes nur leicht von 663,5 Mio. EUR auf 646,9 Mio. EUR zurückgegangen. Ursächlich hierfür sind gegenläufige Effekte im Rahmen der Transformation von Teilen der Belegschaft.

Die Abschreibungen entfallen mit 39,9 Mio. EUR (Vorjahr: 43,0 Mio. EUR) auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen und beinhalten außerplanmäßige Abschreibungen im Zusammenhang mit der Bewertung der Motorenprüfstände in Höhe von 9,4 Mio. EUR. Daneben sind 19,6 Mio. EUR Abschreibungen auf Nutzungsrechte (Vorjahr: 16,9 Mio. EUR) gemäß IFRS 16 und 6,3 Mio. EUR (Vorjahr: 1,0 Mio. EUR) Abschreibungen auf Umlaufvermögen enthalten.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind die sonstigen betrieblichen Aufwendungen von 124,4 Mio. EUR im Vorjahr auf 132,1 Mio. EUR gestiegen. Wesentliche Kostenbestandteile sind das Monitorship sowie damit verbundene Beratungskosten für die Umsetzung und Implementierung von IKS- und RMS-Themen. Darüber hinaus wurde für das Ordnungswidrigkeitenverfahren der Staatsanwaltschaft Braunschweig eine Rückstellung in Höhe von 10 Mio. EUR berücksichtigt. Das Verfahren ist zu Beginn des Jahres mit der Zustellung des Bescheides und der Bezahlung im Januar 2021 abgeschlossen. Weitere Aufwendungen betreffen Mietnebenkosten (z.B. Strom) und Aufwendungen für Lizenzgebühren, IT-Hard- und -Software. Insgesamt ist die Quote der sonstigen betrieblichen Aufwendungen im Vergleich zu den Gesamterträgen mit 14,3 % (Vorjahr: 12,1 %) leicht gestiegen.

Die dargestellten Effekte führen dazu, dass das zurückliegende Geschäftsjahr mit einem EBIT von 12,4 Mio. EUR beendet wird und damit deutlich unter dem Vorjahresniveau von 59,0 Mio. EUR bleibt.

Das Finanzergebnis ist analog dem Vorjahr im Wesentlichen durch die Zinsaufwendungen aus Leasinggeschäften gem. IFRS 16 sowie durch Kapitalkosten für bestehende langfristige Kredite beeinflusst. Die Marktbewertungen von Zins- und Dieselderivaten, die keiner Sicherungsbeziehung zugeordnet sind, haben saldiert einen Effekt von -2,6 Mio. EUR (Vorjahr: -1,2 Mio. EUR) auf das Finanzergebnis. Ursächlich hierfür ist im Wesentlichen ein langlaufender Zinsswap.

Das Konzernergebnis vor Steuern (EBT) liegt bei 5,8 Mio. EUR. Unter Berücksichtigung der tatsächlichen und latenten Steuern ist das Konzernergebnis nach Steuern gegenüber dem Vorjahr von 36,1 Mio. EUR auf 1,8 Mio. EUR gesunken. Die hohe Steuerquote resultiert im Wesentlichen aus nicht abzugsfähigen Aufwendungen in der IAV GmbH.

Dabei entfallen auf Anteile nicht beherrschender Gesellschafter 14 TEUR (Vorjahr: 0,1 Mio. EUR).

Finanz- und Vermögenslage

Der Konzerncashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit beträgt 62,0 Mio. EUR (Vorjahr: 7,5 Mio. EUR). Die deutliche Zunahme resultiert im Wesentlichen aus den Working-Capital-Veränderungen.

Alle Darlehen der IAV Gruppe sind marktüblich verzinst und haben eine Laufzeit von 4-11 Jahren. Im Geschäftsjahr 2020 wurden Darlehen in Höhe von 30,0 Mio. EUR neu aufgenommen und in Höhe von 8,9 Mio. EUR getilgt. Es sind 5,9 Mio. EUR Zugänge zu IFRS 16 Leasingverbindlichkeiten bilanziert worden und bestehende Verbindlichkeiten wurden in Höhe von 17,7 Mio. EUR (Vorjahr: 13,6 Mio. EUR) getilgt.

Zum Bilanzstichtag bestehen Finanzschulden, welche sich aus Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Leasingverbindlichkeiten zusammensetzen, in Höhe von 155,4 Mio. EUR (Vorjahr: 152,5 Mio. EUR). Zudem sind der IAV Gruppe zum Stichtag Kreditlinien in Höhe von 180,3 Mio. EUR eingeräumt, die zum Jahresende nicht in Anspruch genommen worden sind.

Auf Basis der dargestellten Cashflows ergibt sich zum 31.12.2020 eine Erhöhung des Bestandes an flüssigen Mitteln um 15,5 Mio. EUR auf 154,1 Mio. EUR. Die Vertragsvermögenswerte und -verbindlichkeiten haben sich entsprechend des Auftragsvolumens entwickelt. Saldiert konnte der Überhang aus dem Vorjahr in Höhe von 40,1 Mio. EUR abgebaut werden und zum Stichtag besteht ein positiver Saldo von 29,8 Mio. EUR.

Die Konzerneigenkapitalquote hat sich aufgrund der Bilanzverkürzung gegenüber dem Vorjahr von 37,0 % auf 42,2 % erhöht. Auf nicht beherrschende Anteile entfällt ein Eigenkapitalanteil in Höhe von 0,6 Mio. EUR.

Die Zugänge zum Anlagevermögen betragen in 2020 insgesamt 52,5 Mio. EUR und beinhalten 5,9 Mio. EUR Zugänge nach IFRS 16. Überwiegend wurde in die Fortsetzung eines Neubaus in Gifhorn sowie in Prüfstandstechnik und Mess- und Prüfvorrichtungen investiert. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit liegt somit im Geschäftsjahr 2020 bei 48,9 Mio. EUR (Vorjahr: 30,4 Mio. EUR).

Zum Bilanzstichtag bestehen Investitionsverpflichtungen in Höhe von 26,4 Mio. EUR (Vorjahr: 30,0 Mio. EUR).

Aufbauend auf der Darstellung zum Einzelabschluss sowie den obigen Erläuterungen zur Ertragslage und unter den wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie beurteilt die Geschäftsführung das abgeschlossene Wirtschaftsjahr als gut.

Personal

In der IAV Gruppe waren im Geschäftsjahr 2020 durchschnittlich auf Basis von Kopfzahlen und ohne Diplomanden, Praktikanten und Auszubildende 7.573 Mitarbeiter (Vorjahr: 7.483) und 571 Studenten (Vorjahr: 653) tätig. Dies ergibt insgesamt 8.144 Mitarbeiter (Vorjahr: 8.136). Über 90 % der Mitarbeiter sind an deutschen Standorten und in den deutschen Gesellschaften der IAV Gruppe beschäftigt. Größter Arbeitgeber im Konzern ist die Muttergesellschaft.

Das leichte Mitarbeiterwachstum ist hauptsächlich auf das 1. Quartal aufgrund abgeschlossener Verträge in 2019 zurückzuführen. Ab dem 2. Quartal musste in großem Umfang Kurzarbeit angemeldet werden. Im Verlauf des Jahres waren deutschlandweit von April bis Dezember durchschnittlich 785 Mitarbeiter unterschiedlich stark von Kurzarbeit betroffen. Weiterhin strebt das Unternehmen einen ausreichenden Anteil an Personalflexibilisierungspotenzial an, um auf die wirtschaftliche Situation aufgrund der Pandemie entsprechend reagieren zu können.

Der aktuelle Tarifvertrag hatte eine Laufzeit bis zum 31.05.2020. Die Tarifparteien einigten sich aufgrund der Krise darauf, dass die gekündigte Entgelttabelle weiterhin ihre Gültigkeit behält und die Verhandlungen spätestens am 28.02.2021 wiederaufgenommen werden.

III. Chancen- und Risikobericht

Die einzelnen Risiken werden in einer Rangfolge nach ihrem Bruttorisiko geordnet. Das für die IAV bedeutendste Risiko wird zuerst aufgeführt, während die nachfolgenden Risiken in ihrer relativen Bedeutung für die Gesellschaft abnehmen.

Dieselthematik - Update

Die Dieselthematik sowie die Untersuchungen von Behörden hierzu haben den Volkswagen-Konzern seit dem Jahr 2015 national wie international beschäftigt. In diesem Zusammenhang sieht sich IAV als Entwicklungspartner ebenfalls einem Bußgeldverfahren in Deutschland ausgesetzt. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat Ende 2017 IAV gegenüber ein Ordnungswidrigkeitenverfahren eröffnet. IAV kooperiert vollumfänglich mit den Ermittlungsbehörden. Da die Staatsanwaltschaft Braunschweig den Erlass eines Bußgeldbescheides erwägte, hat IAV eine Rückstellung in Höhe von 10 Mio. EUR im Jahresabschluss berücksichtigt. Dieser Bescheid ist Anfang des Jahres eingegangen und wurde im Januar 2021 beglichen.

Das US-amerikanische Justizministerium hat bereits Ende 2018 mit IAV einen strafrechtlichen Vergleich geschlossen, der als wesentliche Bestandteile die Zahlung von 35,0 Mio. USD (umgerechnet ca. 30,0 Mio. EUR) sowie ein zweijähriges Monitorship vorsah. Nach Genehmigung des Vergleichs durch das zuständige Bundesgericht in Michigan Ende Mai 2019 hatte IAV die Strafe gezahlt und unmittelbar im Anschluss das zweijährige Monitorship begonnen.

Weitere Bußgeld- oder Zivilverfahren gegen IAV im Zusammenhang mit der Dieselthematik sind nicht bekannt.

Marktchancen und Branchenrisiken

Im Kapitel 11.1 unter Punkt "Markt für Entwicklungsdienstleister" sind wesentliche Einflüsse auf den Entwicklungsmarkt dargestellt. Im Kern wurden drei Thesen formuliert, welche in der strategischen Ausrichtung von IAV Berücksichtigung finden.

IAV ist, aufgrund der Positionierung als Entwicklungsdienstleister der Automobilindustrie, den Marktschwankungen in diesem Bereich direkt ausgesetzt. Krisenzeiten in der Automobilindustrie haben einen Einfluss auf den Zukauf von externen Dienstleistungen. So kann es im Rahmen von Entwicklungsprojekten zu Verschiebungen, Abbrüchen oder Neuausrichtungen kommen. Gleichzeitig muss flexibel auf Kundenwünsche reagiert werden. Hier ist IAV mit der Kompetenz für das gesamte Fahrzeug gut aufgestellt. Gleichzeitig ist IAV in seiner Rolle als Premium-Partner und Problemlöser im seriennahen Engineering-Umfeld hierbei deutlich besser aufgestellt als vergleichbare Wettbewerber. Nicht zuletzt deshalb konnte IAV das Corona-Jahr 2020 anders als viele Wettbewerber vergleichsweise gut abschließen.

Begleitet wird dieser Prozess durch eine beschleunigte personelle Transformation der Fachkräfte. D.h., IAV arbeitet systematisch daran, Kolleginnen und Kollegen aus Bereichen mit abnehmendem Geschäft in Felder mit vielversprechenden Wachstumsperspektiven zu bringen.

Daneben wird die IAV durch den Markteintritt in neue Branchen sukzessive das Klumpenrisiko Automobilindustrie durch eine gezielte Diversifizierung des Portfolios weiter reduzieren. Eine systematische Erschließung neuer Branchen bietet IAV die Perspektive, die zukünftig weniger relevanten Portfoliokomponenten teilweise zu kompensieren. Darüber hinaus bietet es die Möglichkeit, das bestehende Know-how gewinnbringend zu nutzen und branchenfremdes Know-how für unser Automotive-Kerngeschäft zurückzugewinnen.

Die letzten Jahre haben gezeigt, dass die Preise für Entwicklungsdienstleistungen weiterhin unter enormem Druck stehen. Dieser Herausforderung begegnet IAV mit einer strategisch aufgebauten Best-Cost-Country (BCC) Partnerstruktur.

Dennoch bestehen neben den genannten Risikofaktoren auch Chancen, die einen positiven Effekt auf die Geschäftsentwicklung für die kommenden Jahre vermuten lassen. Insbesondere in den Bereichen autonomes Fahren, Digitalisierung, Fahrzeugvernetzung und alternative Antriebe sieht IAV Chancen. Mit der Entwicklung und dem Ausbau der Methoden im Bereich KI erarbeitet sich IAV derzeit Möglichkeiten, die Methoden im Engineering strategisch weiterzuentwickeln, aber auch völlig neue Fragestellungen zu bearbeiten und damit neue Kunden in neuen Branchen zu erschließen.

IAV ist bei seinen Kunden erster Ansprechpartner für zentrale Zukunftsthemen wie alternative Antriebe und damit verbundenen Komponenten. Auch in anderen Feldern mit Zukunftspotenzial spürt IAV eine erhöhte Nachfrage - etwa im Bereich Cyber Security oder bei mobilen Online-Diensten.

Personal im Fokus

Engagierte und gut qualifizierte Mitarbeiter sowie eine zukunfts- und leistungsfähige Personalfunktion sind der Schlüssel für unseren Erfolg und die Erreichung unserer Qualitätsansprüche. Unseren Anspruch sowie Herausforderungen in diesem Bereich sichern wir auf vielfältige Weise:

Entwicklung und Schulung: Zur stetigen Qualifizierung und Entwicklung unserer Mitarbeiter führen wir interne und externe Schulungsprogramme sowie führungs-, fach- und projektlaufbahn bezogene Personalentwicklungen durch.

Attraktivität: Ein hoher Bekanntheitsgrad sowie die durch Studien belegte hohe Arbeitgeberattraktivität in der Zielgruppe ist ein weiterer zentraler Erfolgsfaktor für eine schnelle Besetzung von Vakanzen - hier arbeiten wir an einer zusätzlichen Steigerung. Mit dem deutschlandweit einzigartigen Ausbildungstarifvertrag bietet IAV Studierenden optimale Bedingungen, Theorie und Praxis zu verknüpfen und kann sie darüber frühzeitig an das Unternehmen binden.

Kooperationen und Vernetzung: Aufgrund des anhaltenden Wachstums in Zukunftsfeldern bleibt die Rekrutierung von gut qualifizierten Ingenieuren und Softwarespezialisten eine Herausforderung. Die Basis bildet eine enge Zusammenarbeit mit Universitäten und Hochschulen.

Transformation: Den sich durch die zunehmende Digitalisierung wandelnden Qualifizierungsanforderungen an unsere Mitarbeiter begegnen wir mit einem unternehmensweiten Projekt zur personellen Transformation. Hiermit stellen wir sicher, dass wir auch in Zukunft die auf dem Markt nachgefragten Leistungen bestens erbringen können.

Unternehmenskultur: Arbeitswelten ändern sich und unsere Unternehmenskultur muss sich weiter aktiv auf neue Ziele und Zeiten ausrichten. Dafür haben wir ein zentrales Projekt gestartet, um diesen Prozess für die IAV ganzheitlich zu begleiten.

Leistungsfähige HR: Um einen starken Mehrwert für unsere Geschäfte bieten zu können, muss sich auch die HR-Funktion weiterentwickeln. Dafür haben wir ein Projekt initiiert, um unsere HR-Organisation, Prozesse und IT-Landschaft optimal auf die Bedürfnisse der IAV auszurichten.

Finanzielle Stabilität sichern

Die IAV GmbH ist als international tätiger Entwicklungspartner Finanzrisiken, wie Ausfallrisiken für Kundenforderungen, Liquiditätsrisiken sowie Preisänderungsrisiken bei Währungen, Zinsen und Rohstoffen, ausgesetzt. Hierfür hat das Unternehmen durch entsprechende Maßnahmen, z.B. durch den Abschluss von Kurssicherungsgeschäften und ein konsequentes Mahnwesen, notwendige Vorkehrungen zur Reduzierung solcher Risiken geschaffen.

Bei Währungsrisiken ist das primäre Ziel mit Kunden und Lieferanten eine Kontrahierung in Euro zu vereinbaren.

Zinsabsicherungen werden zentral vom Group Treasury gesteuert. Es existieren Zinssicherungen für perspektivische Kreditumfänge und Absicherungsgeschäfte für Kraftstoffe, die nicht als bilanzielle Sicherungsbeziehung im Jahresabschluss abgebildet werden.

IAV ist durch die deutsche Bundesbank als notenbankfähig eingestuft. Kapitalanlagen werden grundsätzlich konservativ durchgeführt.

Durch eine rollierende Finanzplanung wird sichergestellt, dass die notwendigen Finanzmittel für die Sicherung der jederzeitigen Liquidität vorhanden sind.

Zur Absicherung unterjähriger Liquiditätsschwankungen hält die IAV GmbH eine syndizierte Kreditlinie in Höhe von 180 Mio. EUR vor. Diese ist zum Abschlussstichtag nicht in Anspruch genommen worden und hat eine Vertragslaufzeit bis zum 31.12.2024. Im Bereich der Investitionsfinanzierung können neben klassischen Darlehen auch alternative Finanzierungsformen, wie z.B. Leasing oder Schuldscheindarlehen zum Einsatz kommen.

Die Finanzierung der in- und ausländischen Tochtergesellschaften wird im Wesentlichen über die IAV GmbH gewährleistet.

Die vereinbarten Financial Covenants wurden auf Basis der aktuellen Bilanz sowie Gewinn- und Verlustrechnung eingehalten.

Für weitere Ausführungen zum Management von Finanzrisiken wird auf Punkt 6.3. des Konzernanhangs verwiesen.

IT-Risiken

Als Engineering-Dienstleister legen wir besonderes Augenmerk auf Informationssicherheit. Dabei spielt die kontinuierliche Bewertung der IT-Sicherheitsrisiken und deren Minimierung, unterstützt durch die Zertifizierung nach TISAX, eine zentrale Rolle.

Durch ein stringentes Berechtigungskonzept sowie Firewall-Systeme mit Zonenkonzept wird der Zugriff auf Systeme und Daten gesteuert bzw. eingeschränkt.

Dem möglichen Verlust von sensiblen Daten oder Verfügbarkeitsbeschränkungen aufgrund von technischen Ausfällen wird durch regelmäßige Backups und gespiegelte Systeme begegnet.

Regelmäßige Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen zum Thema Informationssicherheit führen zu einer erhöhten Aufmerksamkeit und verantwortungsbewusstem Handeln unserer Mitarbeiter.

Gesamtaussage zur Chancen- und Risikosituation

Das Gesamtrisiko, dem die IAV GmbH ausgesetzt ist, ergibt sich aus den dargestellten Einzelrisiken und Marktpotentialen. Diese Risiken werden laufend überwacht. Aus heutiger Sicht liegen dem Management keine Informationen vor, nach denen der Fortbestand der IAV GmbH gefährdet ist.

IV. Prognosebericht

Die voraussichtliche mittel- und langfristige Entwicklung der IAV GmbH sowie des IAV Konzerns sieht die Geschäftsführung positiv aber auch herausfordernd. Die erwarteten und beschriebenen Marktentwicklungen werden den Entwicklungsbedarf in den nächsten Jahren verändern aber weiter ansteigen lassen. Der Blick in neue Branchen erweitert das Portfolio von IAV.

Marktgerechte Margen in den etablierten Geschäftsbereichen und mit unseren großen Bestandskunden zu erzielen und parallel dazu den Wandel der Automobilindustrie sowohl intern als auch mit externen Angeboten zu vollziehen sind die vorrangigsten Herausforderungen für die nächsten Jahre. Wir verweisen hier auf die Ausführungen in Kapitel II "Markt für Entwicklungsdienstleister" und Kapitel III "Marktchancen und Branchenrisiken''.

Der Fokus liegt auf einer organisatorischen Konsolidierung und Transformation bei gleichzeitigem Aufbau neuer Geschäftsfelder und Branchen. In Summe wird jedoch kein Mitarbeiteraufbau geplant. Das nach IFRS aufgestellte Budget 2021 sieht für den Konzern und die GmbH eine vergleichbare Umsatzgröße wie 2020 vor, allerdings mit einem leicht steigenden EBT. Der vom Unternehmen eingeleitete Strategie- und Transformationsprozess zur Neuausrichtung der Gesellschaft kann das Geschäftsergebnis in 2021 darüber hinaus belasten.

Zur Sicherung der Marktposition und zur Erschließung neuer Themenfelder in der Automotive-Entwicklung werden strategische Investitionen getätigt. Zudem entstehen weiterhin Investitionen durch neue Branchen sowie um der Mitarbeiterkonsolidierung und -transformation gerecht zu werden. Das Investitionsniveau wird auf dem Niveau von 2020 vorbehaltlich der übergeordneten wirtschaftlichen Entwicklung fortgeführt. Es soll überwiegend aus dem operativen Cashflow finanziert werden.

Weiterhin wird die Entwicklung der IAV S und die konsequente Auslastung der Crashanlagen im Fokus des Konzernmanagements stehen sowie die Entwicklung auf dem französischen und amerikanischen Markt. Hier werden in 2021 weitere Restrukturierungen der Gesellschaften und des Angebotsportfolios erwartet, um sich an die neuen Marktgegebenheiten anzupassen.

Unabhängig von der COVID-19-Pandemie wurde beschlossen, die Vertriebsgesellschaften IAV UK, IAV Rus und IAV India zu schließen und das Geschäft direkt aus der IAV GmbH heraus zu betreiben. Die Abwicklung der Gesellschaften wird voraussichtlich im ersten Halbjahr 2021 abgeschlossen sein.

Aus der COVID-19-Pandemie und den zunehmenden Mutationen sowie der dagegen arbeitenden Impfstrategie der einzelnen Länder kann es zu Auswirkungen auf das weltweite Wirtschaftswachstum und die Automobilindustrie und in der Folge zu Risiken für die IAV Gruppe im Wesentlichen im Hinblick auf das Projektgeschäft kommen. Der aktuelle Plan für das Geschäftsjahr 2021 ist vorsichtig aufgestellt und geht von einem angespannten Jahr 2021 aus, das wirtschaftlich herausfordernder wird als 2020.

Wir weisen daher darauf hin, dass die tatsächliche Entwicklung von unseren getroffenen Annahmen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen kann.

Berlin, 9. März 2021

IAV GmbH

Matthias Kratzsch, Vorsitzender der Geschäftsführung

Katja Ziegler, Kaufmännische Geschäftsführerin

Dr. Uwe Horn, Geschäftsführer und Arbeitsdirektor

HGB Bilanz zum 31.12.2020

AKTIVA

	31.12.2020	Vorjahr
	Mio EUR	Mio EUR
A. Anlagevermögen	205,3	199,0
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	5,6	5,3
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	86,4	86,5
2. Technische Anlagen und Maschinen	63,0	71,3
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2,4	2,6
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	27,6	10,7
Summe	179,4	171,2
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	12,3	13,5
2. Ausleihungen an verbundenen Unternehmen	8,0	9,0
3. Beteiligungen	0,0	0,0
Summe	20,3	22,5
B. Umlaufvermögen	173,8	245,5
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfe- und Betriebsstoffe	1,5	2,0
2. Unfertige Erzeugnisse und unfertige Leistungen	218,9	234,5
3. Erhaltene Anzahlungen	-218,9	-234,5
4. Fertige Erzeugnisse und Waren	1,7	5,0
Summe	3,2	7,0
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	9,9	30,2
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	13,8	27,0
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	9,6	63,0
4. Sonstige Vermögensgegenstände	8,3	6,9
Summe	41,6	127,1
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten
1. Guthaben bei Kreditinstituten	129,0	111,3
C. Rechnungsabgrenzungsposten	4,9	5,5
Summe Aktiva	384,0	450,0

PASSIVA

	31.12.2020	Vorjahr
	Mio EUR	Mio EUR
A. Eigenkapital	159,8	173,1
I. Gezeichnetes Kapital	5,2	5,2
./. Nennbetrag Eigene Anteile	-0,5	-0,5
Summe	4,7	4,7
II. Gewinnrücklagen
Andere Gewinnrücklagen	168,5	143,7
III. Jahresfehlbetrag/Jahresüberschuss	-13,4	24,8
B. Sonderposten für Zuschüsse und Zulagen	6,5	8,8
C. Rückstellungen	87,9	83,9
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	1,7	1,6
2. Steuerrückstellungen	3,8	0,0
3. Sonstige Rückstellungen	82,4	82,3
D. Verbindlichkeiten	129,1	183.1
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	60,5	38,2
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	30,7	74,9
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	9,4	20,1
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	0,4	0,2
5. Sonstige Verbindlichkeiten
-davon aus Steuern. Mio € 28,1 (Vorjahr: Mio € 46,4)	28,2	49,6
E. Rechnungsabgrenzungsposten	0,7	1,1
Summe Passiva	384,0	450,0

Berlin, den 9. März 2021

Matthias Kratzsch

Katja Ziegler

Dr. Uwe Horn

HGB Gewinn- und Verlustrechnung für den Zeitraum vom 01.01. bis 31.12.2020

	2020	Vorjahr
	Mio. EUR	Mio. EUR
1. Umsatzerlöse	851,4	869,7
2. Minderung/Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen	-13,9	59,3
3. Andere aktivierte Eigenleistungen	0,9	0,3
4. Sonstige betriebliche Erträge	22,0	19,0
5. Gesamterträge	860,4	948,4
6. Materialaufwand
a. Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-12,8	-17,9
b. Aufwendungen für bezogene Leistungen	-58,6	-105,2
Summe	-71,4	-123,1
7. Rohergebnis	789,0	825,3
8. Personalaufwand
a. Löhne und Gehälter	-518,5	-527,2
b. Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-87,7	-88,7
- davon für Altersversorgung: 3,5 Mio. EUR (Vorjahr: 4,0 Mio.EUR)
Summe	-606,2	-615,9
9. Abschreibungen
a. auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-35,6	-26,9
b. auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten	-6,3	-1,0
Summe	-41,9	-27,9
10. Sonstige betriebliche Aufwendungen	-146,2	-142,8
11. Betriebsergebnis	-5,3	38,7
12. Erträge aus Beteiligungen	0,1	0,0
- davon aus verbundenen Unternehmen: 0,1 Mio. EUR (Vorjahr: 0,0 Mio. EUR )
13. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	0,6	1,3
- davon aus verbundenen Unternehmen: 0,5 Mio. EUR (Vorjahr: 0,9 Mio. EUR )
14. Abschreibung auf Finanzanlagen	-1,2	0,0
15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-3,5	-2,1
Summe	-4,0	-0,8
l6. Ergebnis vor Steuern	-9,3	37,9
17. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-4,1	-13,1
18. Jahresfehlbetrag/Jahresüberschuss	-13,4	24,8

Berlin, den 09.03.2021

Matthias Kratzsch

Katja Ziegler

Dr. Uwe Horn

Anhang zum 31. Dezember 2020

I. Allgemeine Angaben

Die IAV GmbH, Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr, mit Sitz in Berlin, Deutschland, wurde mit Gesellschaftsvertrag vom 26. September 1983 gegründet und ist beim Amtsgericht Berlin Charlottenburg unter der Registernummer HGB 21280 B eingetragen.

Die Gesellschaft ist nach den Größenmerkmalen des § 267 Abs. 3 HGB als große Kapitalgesellschaft einzustufen. Die Gesellschaft ist prüfungspflichtig gemäß §§ 316 ff. HGB.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde analog der Vorjahre nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Die IAV GmbH wird in den Konzernabschluss der Volkswagen AG, Wolfsburg, gemäß § 311 HGB einbezogen. Der Konzernabschluss der Volkswagen AG wird beim Amtsgericht Wolfsburg offengelegt.

II. Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Anlagevermögen und Sonderposten

Die immateriellen Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten, vermindert um lineare Abschreibungen, bei einer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer von 1 bis 5 Jahren, bewertet.

Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, bei einer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer von 2 bis 33 Jahren, bewertet.

Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, sofern entsprechende Hinweise vorliegen und nach aktuellen Einschätzungen der Restbuchwert eines Anlagegutes dauernd wertgemindert ist.

Zuschreibungen erfolgen sofern der Grund der Wertberichtigung entfallen ist.

Zugänge werden nach der linearen Methode auf der Basis der geschätzten betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer abgeschrieben. Abschreibungen auf Zugänge für Anschaffungen vor dem 1.1.2011 werden auch weiterhin unter Anwendung der degressiven Abschreibungsmethode abgeschrieben.

Geringwertige Wirtschaftsgüter mit einer Wertgrenze von 250 EUR - 800 EUR werden im Zugangsjahrvollständig abgeschrieben und im Anlagenspiegel sowohl als Zu- als auch als Abgang ausgewiesen.

Vereinnahmte Zuschüsse für Investitionen werden passivisch als Sonderposten ausgewiesen und korrespondierend zum zugrundeliegenden Anlagengut aufgelöst.

Finanzanlagen

Das Finanzanlagevermögen ist zu Anschaffungskosten bewertet. Notwendige Wertminderungen wurden entsprechend berücksichtigt.

Vorräte

Der Bestand an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen ist grundsätzlich mit den Anschaffungskosten unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips bewertet.

Die in den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen enthaltenen Anschaffungskosten der Treibstoffe wurden gemäß § 240 Abs. 4 i.V.m. § 256 Satz 2 HGB mit dem gewogenen Durchschnittswert ermittelt.

Die Bewertung der unfertigen Leistungen erfolgt zu Herstellungskosten gem. § 255 Abs. 2 HGB unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips. In die Herstellungskosten werden die Fertigungs- und Materialeinzelkosten, die Sonderkosten der Fertigung sowie angemessene Teile der Materialgemeinkosten, der Fertigungsgemeinkosten und des Werteverzehrs des Anlagevermögens, soweit dieser durch die Fertigung veranlasst ist, einbezogen.

Übrige Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind grundsätzlich zum Nennwert bewertet. Allen risikobehafteten Posten wird durch Bildung angemessener Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen.

Dem allgemeinen Ausfall- und Kreditrisiko wird durch eine Pauschalwertberichtigung auf die Netto-Forderungen ausreichend Rechnung getragen.

Die flüssigen Mittel werden mit dem Nennbetrag angesetzt.

Die übrigen Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens werden zu Anschaffungskosten bewertet, soweit nicht im Einzelfall ein niedrigerer beizulegender Wert anzusetzen ist.

Von dem Wahlrecht zum Ansatz aktiver latenter Steuern aufgrund sich ergebender Steuerentlastungen nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB wurde kein Gebrauch gemacht.

Finanzinstrumente

Zur Absicherung des historisch niedrigen Zinsniveaus hat die IAV GmbH im Jahr 2015 für die mittelfristig geplanten Investitionen Zinssicherungsgeschäfte in Form von Forward Zins-Swaps mit einer 10-jährigen Vorlaufzeit abgeschlossen.

Darüber hinaus wurden Sicherungsgeschäfte für Kraftstoffpreise für die Jahre 2021 und 2022 mit Hilfe von Diesel-Swaps getätigt.

Risiko		Grundgeschäft		Sicherungsinstrument		Art der Bewertungseinheit	prospektive Effektivität
Variable	Art	Art	Betrag		Betrag
Zins	Erwarteter Zahlungsstrom	variabel verzinste Kreditlinie	10,0 Mio. EUR	Forward Zinsswap	10,0 Mio. EUR	Keine	N.A.
Kraftstoffpreis	Erwartete Kraftstoffkäufe	Variable Kraftstoffkäufe	0,2 Mio. l p. M.	Dieselswap	0,2 Mio. l p. M.	Keine	N.A.

Der Zeitwert des Zinsgeschäfts beträgt -3,2 Mio. EUR. Der Zeitwert des Rohstoffgeschäfts beträgt -0,6 Mio. EUR. Die Werte resultieren aus angeforderten Bankbestätigungen und dem zugrundeliegenden, aktiven Markt.

Für Termingeschäfte mit negativen Zeitwerten wurden entsprechende Rückstellungen gebildet.

Pensionsrückstellungen

Die Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen oder vergleichbare langfristig fällige Verpflichtungen wurden auf der Grundlage des § 253 HGB ermittelt. Anzusetzen ist hierbei der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendige Erfüllungsbetrag gem. § 253 Abs. 1 HGB. Alle Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr wurden mit dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz abgezinst (§ 253 Abs. 2 HGB). Dabei wurde gemäß Satz 2 des § 253 Abs. 2 HGB bei den Pensionsrückstellungen pauschal eine Restlaufzeit von 15 Jahren angenommen. Für die Abzinsung ist anstelle des durchschnittlichen Marktzinssatzes der vergangenen 7 Geschäftsjahre ein durchschnittlicher Marktzinssatz der vergangenen 10 Geschäftsjahre zu verwenden. Bei der Berechnung dieser Rückstellungen wurde ein Zinssatz von 2,31 % (10-Jahresdurchschnitt) angesetzt. Der Unterschiedsbetrag zur Bewertung dieser Rückstellung mit dem Zinssatz von 1,6% (7-Jahresdurchschnitt) beträgt 0,3 Mio. EUR und unterliegt gemäß § 253 Abs. 6 HGB einer (laufenden) Ausschüttungssperre.

Die Bewertung der Pensionsrückstellungen erfolgte nach den anerkannten Grundsätzen der Versicherungsmathematik mittels der sog. Projected-Unit-Credit-Methode (PUC-Methode). Der Rückstellungsbetrag gemäß der PUC-Methode ist definiert als der versicherungsmathematische Barwert der Pensionsverpflichtung, der von den Mitarbeitern bis zu diesem Zeitpunkt gemäß Rentenformel und Unverfallbarkeitsregelung aufgrund ihrer in der Vergangenheit abgeleisteten Dienstzeiten erdient worden ist. Als biometrische Berechnungsgrundlagen wurden die neuen "Richttafeln 2018 G" von Dr. Klaus Heubeck verwandt. Der Rententrend wurde mit 1,0% p. a. angenommen.

Die Pensionsrückstellungen werden mit den Vermögensgegenständen, die ausschließlich der Erfüllung der Altersversorgungsverpflichtungen dienen und dem Zugriff fremder Dritter entzogen sind (sog. Deckungsvermögen), verrechnet. Die Bewertung des zweckgebundenen, verpfändeten/treuhänderisch verwalteten und insolvenzgesicherten Deckungsvermögens erfolgt zum beizulegenden Zeitwert in Höhe von 12,3 Mio. EUR und ergibt sich aus dem Aktivwert der Rückdeckungsversicherungen. Die Anschaffungskosten entsprechen dem beizulegenden Zeitwert. Die Rückdeckungsversicherungen sind zu 88,1% in verzinslichen Anlagen angelegt. Der Erfüllungsbetrag der Pensionsrückstellung beläuft sich auf 12,2 Mio. EUR.

Sonstige Rückstellungen

Rückstellungen wurden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlich ist.

Rückstellungen mit einer Laufzeit von weniger als einem Jahr werden nicht abgezinst.

Die Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen 7 Geschäftsjahre abgezinst.

Die Rückstellung für Wertguthaben werden vollständig mit den Vermögensgegenständen, die ausschließlich der Erfüllung der Ansprüche aus den Wertguthabenvereinbarungen dienen und dem Zugriff fremder Dritter entzogen sind (sog. Deckungsvermögen), verrechnet. Die Bewertung des zweckgebundenen, verpfändeten und insolvenzgesicherten Deckungsvermögens erfolgt zum beizulegenden Zeitwert in Höhe von 1,3 Mio. EUR und ergibt sich aus dem Aktivwert der Rückdeckungsversicherungen. Die Rückdeckungsversicherungen sind zu rd. 88,1% in verzinslichen Anlagen angelegt. Die Anschaffungskosten entsprechen dem beizulegenden Zeitwert. Der Erfüllungsbetrag der Wertguthaben beläuft sich auf 1,2 Mio. EUR.

Im Geschäftsjahr sind Aufwendungen in Höhe von 0,5 Mio. EUR aus der Aufzinsung von Pensionsrückstellungen und sonstigen Rückstellungen im Abschluss enthalten.

Aus den Pensionsrückstellungen und den sonstigen Rückstellungen für Wertguthaben sowie dem verrechneten Deckungsvermögen wurden Zinsaufwendungen in Höhe von insgesamt 0,4 Mio. EUR mit Zinserträgen in Höhe von insgesamt 0,4 Mio. EUR saldiert.

Währungsumrechnung

Kurzfristige Forderungen und Verbindlichkeiten (Restlaufzeit bis zu einem Jahr) werden mit dem Devisenkassamittelkurs bewertet. Bei langfristigen Vermögensgegenstände und Schulden in fremder Währung (Restlaufzeit größer als ein Jahr) erfolgte die Bewertung zum Abschlussstichtag unter Beachtung des Imparitätsprinzips.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten wurden mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

III. Angaben zur Bilanz

Im Anlagevermögen wurden im Geschäftsjahr außerplanmäßige Abschreibungen für Motorprüfstände in Höhe von 9,2 Mio. EUR vorgenommen.

Weitere Einzelheiten zur Entwicklung des Anlagevermögens können dem Anlagenspiegel entnommen werden.

In den Beteiligungen wurde der Ansatz für die IAV India Private Limited in Höhe von 1,2 Mio EUR wertkorrigiert.

Der Beteiligungsansatz der CPU 24/7 GmbH wurde aufgrund einer Korrektur eines Sicherheitseinbehaltes in Höhe von 10,8 TEUR reduziert.

Der Ansatz der Domestika Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. KG in Höhe von 4,7 TEUR wurde im Zuge der Anwachsung auf die IAV GmbH aus den Beteiligungen ausgebucht.

Die Aufstellung des Anteilbesitzes findet sich in der Anteilsbesitzliste.

Im Geschäftsjahr ist auf das Umlaufvermögen eine Abwertung in Höhe von 6,3 Mio. EUR vorgenommen worden.

Forderungen gegen verbundene Unternehmen bestehen in Höhe von 13,8 Mio. EUR:

davon aus Lieferungen und Leistungen	4,6 Mio. EUR
davon sonstige	9,2 Mio. EUR
	13,8 Mio. EUR

Zum 31.12.2020 bestehen Forderungen gegen Gesellschafter in Höhe von 9,6 Mio. EUR.

Die Fristigkeiten der Forderungen ergeben sich aus dem Forderungsspiegel.

Das gezeichnete Kapital lautet auf 5,2 Mio. EUR und entspricht der Eintragung im Handelsregister.

Der Gesamtbetrag der ausschüttungsgesperrten Beträge gemäß § 253 Abs. 6 HGB beläuft sich auf 0,3 Mio. EUR.

Die sonstigen Rückstellungen in Höhe von 82,4 Mio. EUR betreffen im Wesentlichen Personalkosten (46,8 Mio. EUR) und Rückstellungen für ausstehende Rechnungen (10,2 Mio. EUR).

Die Fälligkeiten und die Besicherung der Verbindlichkeiten ergeben sich aus dem Verbindlichkeitsspiegel.

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet im Wesentlichen vorschüssig gezahlte Fördermittel für öffentliche Projekte.

IV. Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Umsatzerlöse wurden entsprechend der Definition des § 277 Abs. 1 HGB erfasst und gliedern sich in die folgenden Regionen auf:

	Mio. EUR
Deutschland	789,3
Europa	32,2
Übriges Ausland	29,9
	851,4

Sie teilen sich wie folgt auf:

	Mio. EUR
Umsätze mit Gesellschaftern/verbundenen Unternehmen	566,0
Umsätze mit Dritten	285,4
	851,4

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag betragen 4,1 Mio. EUR.

Die Gesellschaft hat vom Aktivierungswahlrecht für aktive latente Steuern keinen Gebrauch gemacht. Es wurde die Methode der Gesamtdifferenzbetrachtung angewandt. Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgte auf Basis des kombinierten Ertragssteuersatzes der IAV GmbH von aktuell rund 31%. Sofern konkrete Vorschriften einen abweichenden Steuersatz für bestimmte Bilanzpositionen verlangen, findet diese Anwendung. Der kombinierte Ertragssteuersatz umfasst Körperschaftsteuer (15%), Gewerbesteuer (rd. 15%) und Solidaritätszuschlag (rd. 1%).

Die Steuerlatenzen zum 31.12.2020 setzen sich wie folgt zusammen:

Angaben in TEUR	Aktive latente Steuern		Passive latente Steuern
Sachverhalt	Differenz	Steuer	Differenz	Steuer
Aktiva
Anlagevermögen	7.379	1.183	-79	-21
Forderungen	166	51
Passiva
Sonderposten			-8	-2
Rückstellungen	34.747	10.635
Verbindlichkeiten			-20	-6
Summe	42.292	11.869	-104	-29
Saldierung	-104	-29
Aktiver Überhang	42.188	11.840

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind in Höhe von 8,1 Mio. EUR periodenfremde Erträge enthalten, die im Wesentlichen aus der Auflösung von Rückstellungen resultieren.

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten weiterhin Kursgewinne aus Währungsumrechnung in Höhe von 0,5 Mio. EUR.

Aufgrund der außerplanmäßigen Abschreibung der Motorprüfstände wurde der korrespondierende Sonderposten aufgelöst. Dadurch ergibt sich ein außerordentlicher Ertrag von 1,6 Mio. EUR.

Die Personalkosten beinhalten in Bezug auf den Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung in Höhe der Erstattungsbeträge seitens der Bundesagentur für Arbeit im Zusammenhang mit der Kurzarbeit eine Minderung von insgesamt 5,1 Mio. EUR, wovon 2,1 Mio. EUR der Erstattung noch ausstehend sind.

Die Position sonstige betriebliche Aufwendungen enthält in Höhe von 0,8 Mio. EUR Kursverluste aus Währungsumrechnung.

Das Geschäftsjahr schließt mit einem Jahresfehlbetrag in Höhe von 13,4 Mio. EUR ab. Der Verlust wird auf neue Rechnung vorgetragen.

V. Sonstige Angaben

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Zur Finanzierung eines von der IAV GmbH genutzten Büro- und Betriebsgebäude am Standort Gifhorn hat die Gesellschaft eine Leasingobjektgesellschaft mit den finanzierenden Banken gegründet, aus denen zum Bilanzstichtag finanzielle Verpflichtungen in Höhe von insgesamt 2,0 Mio. EUR bestanden.

Haftungsverhältnisse

Des Weiteren haftet die IAV GmbH gesamtschuldnerisch für Darlehen von Tochterunternehmen

	in Höhe von 0,2 Mio. EUR (Vorjahr: 0,4 Mio. EUR) gegenüber der Commerzbank AG
	in Höhe von 4,3 Mio. EUR (Vorjahr: 5,3 Mio. EUR) gegenüber der Berliner Sparkasse.

Die beschriebene Verpflichtung kann von den betreffenden Gesellschaften nach unseren Erkenntnissen erfüllt werden; mit einer Inanspruchnahme ist daher nicht zu rechnen.

Die IAV GmbH hat sich mit einer Erklärung zur finanziellen Unterstützung eines Tochterunternehmens verpflichtet. Die Erklärung beinhaltet eine Garantieübernahme für finanzielle Verpflichtungen, die das Tochterunternehmen aus eigenen Mitteln nicht bedienen kann. Zum Stichtag bilanziert das Tochterunternehmen Verbindlichkeiten gegenüber Dritten in Höhe von 1,1 Mio. EUR.

Nahestehende Unternehmen

Im Berichtsjahr führte die Gesellschaft folgende wesentliche Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen aus:

	Angaben in TEUR
Art des Geschäfts / Art der Beziehung	Verkäufe	Käufe	Erbringung von Dienstleistungen	Bezug von Dienstleistungen	Kreditlinie	Zinsen
Beteiligungen	0	0	0	2.044	0	0

Organmitglieder / -bezüge

Mitglieder der Geschäftsführung waren:

	Dr. Ulrich Eichhorn, bis 31.12.2020
	- Vorsitzender der Geschäftsführung
	Matthias Kratzsch,
	- Vorsitzender der Geschäftsführung seit 01.01.2021
	- Geschäftsführer Technik bis 31.12.2020
	Katja Ziegler,
	- Kaufmännische Geschäftsführerin
	Dr. Uwe Horn, seit 01.01.2020
	- Geschäftsführer und Arbeitsdirektor

Die Geschäftsführerbezüge beliefen sich im Geschäftsjahr auf insgesamt 2,8 Mio. EUR.

Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern der Geschäftsführung und ihren Hinterbliebenen hat die IAV GmbH insgesamt 3,5 Mio. EUR zurückgestellt.

Dem Aufsichtsrat gehörten zum Bilanzstichtag und darüber hinaus bis zum Abschluss unserer Aufstellung folgende Personen an:

Name	Ausgeübte hauptberufliche Tätigkeit	Unternehmen
Dr. Nikolai Ardey	Leiter Volkswagen Group Innovation	Volkswagen AG
Vorsitzender seit 20.03.2020, Mitglied seit 01.03.2020
Prof. Dr. Stefan Gies	Leiter Baureihe Mid-/Fullsize	Volkswagen AG
Vorsitzender bis 29.02.2020
Mark Bäcker	Leiter Gesamtbetriebsrat	IAV GmbH
Stellvertretender Vorsitzender
Dietmar Albrecht	Personalleiter Technische Bereiche	Volkswagen AG
seit 01.12.2020	Personal Marke Volkswagen PKW
Ricarda Bier	Special Advisor	industriAll Europe
Josip Biskupovic	Betriebsrat	IAV GmbH
Johannes Katzan	Gewerkschaftssekretär	IG Metall
Ralf Lenninger	Head of Strategy and Future Solutions	Continental Automotive GmbH
	Vehicle Networking and Information
Stephan Rebhan	Senior Vice President Technology & Innovation	Vitesco Technologies GmbH
Stefan Schmidt	Executive Vice President	IAV GmbH
	Project Management Office & Quality
Susanne Scholtyssek bis 30.11.2020	Leiterin Hauptabteilung Personalwesen Geschäftsleitung und Produktion	Porsche AG
Lutz Seele	Betriebsrat	IAV GmbH
Carsten Stapel	FCG Controller Marke Volkswagen PKW	Volkswagen AG
Uwe Wagner	Vorstand Forschung und Entwicklung	Schaeffler AG

Dem Beirat gehörten zum Bilanzstichtag und darüber hinaus bis zum Abschluss unserer Aufstellung folgende Personen an:

Name

Dr. Nikolai Ardey

Vorsitzender seit 17.04.2020

Prof. Dr. Stefan Gies

Vorsitzender bis 29.02.2020

Ralf Lenninger

Stellvertretender Vorsitzender

Christian Enderle

Friedrich Eichler

Peter Fromm

Dr. Erik van de Grampel

Stephan Rebhan

Carsten Stapel

Uwe Wagner

Die Mitglieder des Aufsichtsrates und Beirats erhalten für das Berichtsjahr keinerlei Bezüge. Eine konzernübliche D & O Versicherung ist für die Mitglieder des Aufsichtsrates und der Geschäftsführung abgeschlossen. Die Versicherungsprämien für die Mitglieder des Aufsichtsrates und der Geschäftsführung betragen 20 TEUR.

Mitarbeiter

Im Geschäftsjahr wurden durchschnittlich 7.534 Arbeitnehmer mit folgender Aufteilung beschäftigt:

	Anzahl
Ingenieure A	309
Ingenieure B	4.630
Techniker	758
Administration	1.299
Studenten	538
Gesamtsumme	7.534

Beteiligungen

	Anteile am Kapital	Eigenkapital ¹	Vorläufiges Jahresergebnis
	in %	[in TEUR]	[in TEUR]
1 IAV Fahrzeugsicherheit GmbH & Co. KG, Gifhorn	100	3.293	1.708
2. Zweite IAV Spreebogen GmbH & Co. KG, Berlin	100	1.209	174
3. Dritte IAV-Spreebogen GmbH & Co. KG, Berlin	100	1.262	203
4. Consulting4Drive GmbH, Berlin	100	2.022	750
5.TRE GmbH, Neustadt/Weinstraße	51	1.072	-32
6. CPU 24/7 GmbH, Potsdam	100	2.005	198
7. IAV Cars GmbH, Berlin	100	25	-1
8. IAV U.K. Ltd., London, Großbritannien	100	18	1
9.IAV S.A.S.U., Gyancourt, Frankreich	100	1.718	-1.178
10. IAV Rus, LLC, Kaluga, Russland	100	92	-3
11. IAV Automotive Engineering Inc., Northville, USA	100	6.843	-955
12. IAV do Brasil, São Paulo, Brasilien	99,99	1.226	-203
IAV Automotive Engineering (Shanghai) Co. Ltd., Shanghai, China	100	8.483	1.021
14. IAV Korea Ltd., Seoul, South Korea	100	206	5
15. IAV Co. Ltd. (Japan), Tokyo, Japan	100	-408	-25
16. IAV India Private Limited, Pune, Indien	99,99	612	-257
17. IAV Forschungs GmbH, Berlin	100	25	0
18. IAV-Spreebogen Verwaltungs GmbH, Berlin	100	59	3
19. IAV Fahrzeugsicherheit Verwaltungs GmbH, Gifhorn	100	43	1
20. IAV Fronäckerstraße GmbH & Co. KG, Berlin	100	416	187
21. IAV Automotive Engineering AB, Stockholm, Schweden	100	34	7
22. Domestika Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Mainz ³	-	0	0
23. IAV Product Solutions GmbH (Vorgesellschaft Domestika Grundstücksverwaltungs mbH)	100	25	0
24. IAV Automotive Engineering de Mexico S.DE R.L. DE C.V., Ciudad de Mexico, Mexico (gehalten über Nr 11)	99,99	-59	51
25. VR-Leasing Optima GmbH & Co. Immobilien KG, Eschborn ²	100	-68	-25
26. Industrial Science GmbH powered by IAV, Darmstadt2	24,9	141	55
27. PROSPER X GmbH, Gifhorn (vormals CARLECTRA)	20	454	23
28. Commercial Vehicle Cluster - Nutzfahrzeug GmbH, Kaiserslautern	12,34	61	0
IAV India Private Limited, Pune, Indien (gehalten über Nr. 7)	0,01	s. Nr. 16	s. Nr. 16

¹ Das Eigenkapitel ist jeweils mit dem Stichtagskurs am Bilanzstichtag umgerechnet und wird vor Ergebnisverrechnung ausgewiesen.
² Zum Abschlussstichtag liegen nur vorläufige Abschlüsse vor
³ Anwachsung zum 27.01.2020 der Domestika Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG an die IAV GmbH

Umrechnungskurse zum 31.12.2020:

1 USD =	0,8149 EUR
1 KRW =	0,0007 EUR
1 BRL =	0,1569 EUR
1 CNY =	0,1246 EUR
1 JPY =	0,0079 EUR
1 INR =	0,0111 EUR
1 GBP =	1,1123 EUR
1 RUB =	0,0109 EUR
1 MXN =	0,0409 EUR
1 SEK =	0,0996 EUR

Die Jahresergebnisse wurden den Jahresabschlüssen der Tochterunternehmen bzw. beteiligten Unternehmen entnommen. Endgültige und/oder geprüfte Jahresabschlüsse lagen uns zum Berichtszeitpunkt noch nicht für sämtliche Unternehmen vor.

Abschlussprüferhonorar

Bezüglich des Abschlussprüferhonorars wird gemäß § 285 Nr. 17 HGB auf den Konzernabschluss der IAV GmbH verwiesen.

Nachtragsbericht

Nach Ablauf des 31.12.2020 hat sich in der Geschäftsführung, im Aufsichtsrat und im Beirat der IAV GmbH folgende Änderungen ergeben:

Matthias Kratzsch wurde zum 01.01.2021 zum Vorsitzenden der Geschäftsführung benannt.

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat im Januar 2021 einem Vergleich in Höhe von 10 Mio. EUR zugestimmt. Der bereits als Rückstellung berücksichtigte Aufwand wurde zeitnah Ende Januar ausgezahlt.

Forderungsspiegel per 31. Dezember 2020

	Gesamt	bis zu 1 Jahr	mehr als 1 Jahr
	(Vorjahr)	(Vorjahr)	(Vorjahr)
	Mio. EUR	Mio. EUR	Mio. EUR
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	9,9	9,9	0
	(30,2)	(30,2)	(0)
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	13,8	13,8	0
	(27,0)	(27,0)	(0)
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	9,6	9,6	0
	(63,0)	(63,0)	(0)
4. Sonstige Vermögensgegenstände	8,3	8,3	0
	(6,9)	(6,9)	(0)
	41,6	41,6	0
	(127,1)	(127,1)	(0)

Verbindlichkeitenspiegel per 31. Dezember 2020

	Gesamt	bis zu 1 Jahr	bis zu 5 Jahren	von mehr als 5 Jahren	Sicherheit	Höhe
	(Vorjahr)	(Vorjahr)	(Vorjahr)	(Vorjahr)
	Mio. EUR	Mio. EUR	Mio. EUR	Mio. EUR	Art Grundschulden	49,0 Mio. EUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	60,5	8,0	36,2	16,2
	(38,2)	(7,9)	(25,6)	(4,7)
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	30,7	30,7	0	0
	(75,0)	(75,0)	(0)	(0)
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	9,4	9,4	0	0
	(20,1)	(20,1)	(0)	(0)
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	0,4	0,4	0	0
	(0,2)	(0,2)	(0)	(0)
5. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit Beteiligungsverhältnis	0	0	0	0
	(0)	(0)	(0)	(0)
6. Sonstige Verbindlichkeiten,	28,2	28,2	0	0
davon aus Steuern: 28,1 Mio. EUR (Vorjahr: 46,4 Mio. EUR)	(49,6)	(47,7)	(1,9)	(0)
Gesamt	129,1	76,7	36,2	16,2
	(183,1)	(150,9)	(27,5)	(4,7)

Entwicklung des Anlagevermögens für das Geschäftsjahr 2020 per 31.12.2020

	Historische Anschaffungs-/Herstellungskosten
	01.01.2020	Zugänge	Abgänge	Umbuchungen	31.12.2020
	Mio. EUR	Mio. EUR	Mio. EUR	Mio. EUR	Mio. EUR
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE	65,0	4,5	-0,5	0,1	69,1
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich Bauten auf fremden Grundstücken	142,5	3,3	-0,8	1,5	146,5
2. Technische Anlagen und Maschinen	257,6	13,4	-2,8	3,6	271,7
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	7,8	0,8	-1,8	0,1	7,0
4. Geleistete Anzahlungen / Anlagen im Bau	10,7	22,4	0,0	-5,4	27,6
	418,6	39,8	-5,5	-0,1	452,8
III. FINANZANLAGEN
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	31,5	0,0	0,0	0,0	31,5
2. Ausleihungen an verbundenen Unternehmen	9,0	0,0	-1,0	0,0	8,0
3. Beteiligungen	0,0	0,0	0,0	0,0	0,0
	40,5	0,0	-1,0	0,0	39,5
Summe Anlagevermögen	524,1	44,3	-7,0	0,0	561,4

	Kumulierte Abschreibungen
	01.01.2020	Zugänge	Abgänge
	Mio. EUR	Mio. EUR	Mio. EUR
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE	-59,6	-4,3	0,5
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich Bauten auf fremden Grundstücken	-55,9	-5,0	0,8
2. Technische Anlagen und Maschinen	-186,3	-25,1	2,7
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	-5,2	-1,1	1,8
4. Geleistete Anzahlungen / Anlagen im Bau	0,0	0,0	0,0
	-247,4	-31,2	5,2
III. FINANZANLAGEN
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	-18,0	-1,2	0,0
2. Ausleihungen an verbundenen Unternehmen	0,0	0,0	0,0
3. Beteiligungen	0,0	0,0	0,0
	-18,0	-1,2	0,0
Summe Anlagevermögen	-325,1	-36,7	5,8

	Kumulierte Abschreibungen
	Umbuchungen	Zuschreibung	31.12.2020
	Mio. EUR	Mio. EUR	Mio. EUR
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE	0,0	0,0	-63,5
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich Bauten auf fremden Grundstücken	0,0	0,0	-60.1
2. Technische Anlagen und Maschinen	0,0	0,0	-208,7
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	0,0	0,0	-4,6
4. Geleistete Anzahlungen / Anlagen im Bau	0,0	0,0	0,0
	0,0	0,0	-273,4
III. FINANZANLAGEN
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,0	0,0	-19,2
2. Ausleihungen an verbundenen Unternehmen	0,0	0,0	0,0
3. Beteiligungen	0,0	0,0	0,0
	0,0	0,0	-19,2
Summe Anlagevermögen	0,0	0,0	-356,1

	Buchwerte
	31.12.2020	31.12.2019
	Mio. EUR	Mio. EUR
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE	5,6	5,3
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich Bauten auf fremden Grundstücken	86.4	86,5
2. Technische Anlagen und Maschinen	63,0	71,3
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2,4	2,6
4. Geleistete Anzahlungen / Anlagen im Bau	27,6	10,7
	179,4	171,2
III. FINANZANLAGEN
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	12,3	13,5
2. Ausleihungen an verbundenen Unternehmen	8,0	9,0
3. Beteiligungen	0,0	0,0
	20,3	22,5
Summe Anlagevermögen	205,3	199,0

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die IAV GmbH Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr, Berlin

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der IAV GmbH Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr, Berlin, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den zusammengefassten Lagebericht für den Einzel- und Konzernabschluss der IAV GmbH Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr, Berlin, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 geprüft. Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 und

•

vermittelt der beigefügte zusammengefasste Lagebericht für den Einzel- und Konzernabschluss insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser zusammengefasste Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts für den Einzel- und Konzernabschluss in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir

sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht für den Einzel- und Konzernabschluss zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den zusammengefassten Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der zusammengefassten Lagebericht für den Einzel- und Konzernabschluss insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht für den Einzel- und Konzernabschluss beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und zusammengefassten Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im zusammengefassten Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im zusammengefassten Lagebericht für den Einzel- und Konzernabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des zusammengefassten Lageberichts für den Einzel- und Konzernabschluss mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im zusammengefassten Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Berlin, 9. März 2021

Mazars GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

gez. Udo Heckeler, Wirtschaftsprüfer

gez. Ralf Bierent, Wirtschaftsprüfer

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2020

	Siehe Anhang	2020	2019
		Mio. EUR	Mio. EUR
Umsatzerlöse	4.1.	895,8	1.001,7
Andere aktivierte Eigenleistungen	4.2.	2,0	1,1
Sonstige betriebliche Erträge	4.3.	25,5	21,9
Gesamterträge		923,3	1.024,7
Materialaufwand	4.4.	-66,2	-116,9
Rohergebnis		857,1	907,8
Personalaufwand	4.5.	-646,9	-663,5
Abschreibungen auf langfristige Vermögenswerte	4.7.	-59,4	-59,9
Wertminderungen auf kurzfristige Vermögenswerte	4.7.	-6,3	-1,0
Sonstige betriebliche Aufwendungen	4.8.	-132,1	-124,4
Betriebsergebnis (EBIT)		12,4	59,0
Finanzerträge	4.9.	0,2	0,6
Finanzaufwendungen	4.10.	-4,1	-4,8
Sonstiges Finanzergebnis	4.11.	-2,6	-1,2
Ergebnis vor Steuern (EBT)		5,8	53,6
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	4.12.	-3,9	-17,5
Konzernergebnis nach Steuern		1,8	36,1
Davon entfallen auf
Ergebnisanteil der Gesellschafter der IAV GmbH		1,8	36,0
Ergebnisanteile nicht beherrschender Gesellschafter		0,0	0,1
Konzernergebnis nach Steuern		1,8	36,1

Konzern-Gesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2020

	Siehe Anhang 5.10.	2020	2019
		Mio. EUR	Mio. EUR
Konzernergebnis nach Steuern		1,8	36,1
Fremdwährungsumrechnung (nach Steuern)		-1,3	0,1
recycling-fähiges erfolgsneutrales Ergebnis		-1,3	0,1
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste (nach Steuern)		-0,1	-0,3
nicht recycling-fähiges erfolgsneutrales Ergebnis		-0,1	-0,3
Sonstiges Ergebnis		-1,5	-0,1
Gesamtergebnis nach Steuern		0,4	35,9
Davon entfallen auf
Ergebnisanteil der Gesellschafter der IAV GmbH		0,4	35,9
Ergebnisanteile nicht beherrschender Gesellschafter		0,0	0,1

Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2020

AKTIVA

	Siehe Anhang	31.12.2020	31.12.2019
		Mio. EUR	Mio. EUR
Langfristige Vermögenswerte		319,3	334,4
Immaterielle Vermögenswerte	5.1.	11,6	10,2
Sachanlagen	5.2.	306,5	322,2
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	5.7.	0,0	0,0
Aktive latente Steuern	4.12.	1,2	2,0
Kurzfristige Vermögenswerte		276,5	343,9
Vorräte	5.3.	3,2	7,0
Vertragsvermögenswerte	5.5.	68,7	48,3
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	5.4.	34,7	135,1
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	5.7.	0,7	0,8
Derivative Finanzinstrumente	6.2.	-	0,3
Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte	5.8.	14,2	10,1
Ertragsteuerforderungen	5.6.	0,9	3,7
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	5.9.	154,1	138,6
Summe Aktiva		595,8	678,4

PASSIVA

	Siehe Anhang	31.12.2020	31.12.2019
		Mio. EUR	Mio. EUR
Eigenkapital		251,2	250,9
Stammkapital	5.10.	5,2	5,2
Gewinnrücklagen einschließlich Bilanzgewinn	5.10.	262,5	260,7
Kumuliertes erfolgsneutrales Ergebnis	5.10.	-0,6	0,8
Eigene Anteile	5.10.	-16,5	-16,5
Kapitalanteil der Gesellschafter der IAV GmbH		250,6	250,3
Nicht beherrschende Anteile	5.10.	0,6	0,6
Langfristige Schulden		147,9	147,4
Pensionsverpflichtungen	5.12.	2,3	2,2
Rückstellungen	5.11.	4,7	4,3
Finanzschulden	5.14.	129,5	127,3
Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten	5.18.	0,3	0,5
Passive latente Steuern	4.12.	11,1	13,1
Kurzfristige Schulden		196,7	280,1
Rückstellungen	5.11.	19,4	6,0
Finanzschulden	5.14.	25,9	25,2
Vertragsverbindlichkeiten	5.16.	38,8	88,4
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	5.15.	20,9	39,4
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	5.17.	0,0	0,7
Ertragsteuerverbindlichkeiten	5.13.	4,2	0,5
Derivative Finanzinstrumente	6.2.	3,7	1,6
Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten	5.18.	83,7	118,3
Summe Passiva		595,8	678,4

Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2020

	Siehe Anhang 5.9./6.5.	2020	2019
		Mio. EUR	Mio. EUR
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Anfang der Periode		138,6	206,7
Cashflow aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit
Konzernergebnis vor Steuern		5,8	53,6
- Ertragsteuerzahlung		1,4	-25,7
+ Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen		59,4	59,9
- Zuschreibung auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen			-0,3
-/+ Gewinn / Verlust aus Anlagenabgang		0,2	0,0
-/+ Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge		-44,1	-32,4
Cashflow aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit vor Working-Capital-Veränderungen		22,7	55,1
-/+ Veränderung der Vorräte		-2,5	-3,8
-/+ Veränderung der Forderungen		124,9	-28,0
-/+ Veränderung der sonstigen Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind		-3,9	0,1
+/- Veränderung der Verbindlichkeiten		-65,6	20,4
+/-Veränderung der Rückstellungen		13,8	-34,4
+/- Veränderung der sonstigen Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind		-27,4	-1,9
Cashflow aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit		62,0	7,5
Cashflow aus der Investitionstätigkeit
+ Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen		0,0	0,0
- Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagevermögen		48,9	-30,1
- Nettoauszahlungen aus dem Erwerb von Tochterunternehmen		-	-0,3
Cashflow aus der Investitionstätigkeit		-48,9	-30,4
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
- Erwerb eigener Anteile		-	-16,5
+ Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten		30,0	0
- Auszahlungen für die Tilgung von Finanzkrediten		-8,9	-15,2
- Tilgung von Leasingverbindlichkeiten		-17,7	-13,6
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit		3,5	-45,3
Wechselkursbedingte Änderungen der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente		-1,1	0,1
[Veränderung der Zahlungsmittel		15,5	-68,1
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende der Periode		154,1	138,6

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für das Geschäftsjahr 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2020

			Kumuliertes erfolgsneutrales Ergebnis
Siehe Anhang 5.10.	Stammkapital	Gewinnrücklage	Rücklage für Währungsdifferenzen	Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus Pensionen
	Mio. EUR	Mio. EUR	Mio. EUR	Mio. EUR
Stand 01.01.	5,2	260,7	2,1	-1,3
Ergebnisanteil der Gesellschafter der IAV GmbH	-	1,8	-	-
Ergebnisanteile nicht beherrschender Gesellschafter	-	-	-	-
Konzernergebnis	0,0	1,8	0,0	0,0
Erfolgsneutrale Veränderungen	-	-	-1,3	-0,1
Zuweisung Rücklagen	-	-	-	-
Sonstige Veränderung	-	-	-	-
Gesamtergebnis	0,0	1,8	-1,3	-0,1
Stand 31.12.	5,2	262,5	0,8	-1,4


Siehe Anhang 5.10.	Eigene Anteile	Kapitalanteil der Gesellschafter der IAV GmbH	Nicht beherrschende Anteile	Konzerneigenkapital
	Mio. EUR	Mio. EUR	Mio. EUR	Mio. EUR
Stand 01.01.	-16,5	250,3	0,6	250,9
Ergebnisanteil der Gesellschafter der IAV GmbH	-	1,8	-	1,8
Ergebnisanteile nicht beherrschender Gesellschafter	-	-	0,0	0,0
Konzernergebnis	0,0	1,8	0,0	1,8
Erfolgsneutrale Veränderungen	-	-1,5	0,0	-1,5
Zuweisung Rücklagen	-	-	-	-
Sonstige Veränderung	-	-	-	-
Gesamtergebnis	0,0	0,4	0,0	0,4
Stand 31.12.	-16,5	250,6	0,6	251,2

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für das Geschäftsjahr 1. Januar 2019 bis 31. Dezember 2019

			Kumuliertes erfolgsneutrales Ergebnis
Siehe Anhang 5.10.	Stammkapital	Gewinnrücklage	Rücklage für Währungsdifferenzen	Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus Pensionen
	Mio. EUR	Mio. EUR	Mio. EUR	Mio. EUR
Stand 01.01.	5,2	225,0	2,0	-1,0
Ergebnisanteil der Gesellschafter der IAV GmbH	-	36,0	-	-
Ergebnisanteil nicht beherrschender Gesellschafter	-	-	-	-
Konzernergebnis	0,0	36,0	0,0	0,0
Ergebnisneutrale Veränderungen	-	-	0,1	-0,3
Zuweisung Rücklagen	-	-	-	-
Sonstige Veränderungen	-	-0,3	-	-
Gesamtergebnis	0,0	35,7	0,1	-0,3
Stand 31.12.	5,2	260,7	2,1	-1,3


Siehe Anhang 5.10.	Eigene Anteile	Kapitalanteil der Gesellschafter der IAV GmbH	Nicht beherrschende Anteile	Konzerneigenkapital
	Mio. EUR	Mio. EUR	Mio. EUR	Mio. EUR
Stand 01.01.	-	231,2	0,5	231,7
Ergebnisanteil der Gesellschafter der IAV GmbH	-	36,0	-	36,0
Ergebnisanteil nicht beherrschender Gesellschafter		-	0,1	0,1
Konzernergebnis	0,0	36,0	0,1	36,1
Ergebnisneutrale Veränderungen	-	-0,1	0,0	-0,1
Zuweisung Rücklagen	-16,5	-16,5	-	-16,5
Sonstige Veränderungen	-	-0,3	-	-0,3
Gesamtergebnis	-16,5	19,1	0,1	19,1
Stand 31.12.	-16,5	250,3	0,6	250,9

Inhaltsverzeichnis

1. Allgemeines

2. Zusammenfassung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

2.1. Grundlagen der Abschlusserstellung

2.2. Angewandte Rechnungslegungsstandards

2.3. Konsolidierungskreis

2.4. Konsolidierungsmethoden

2.5. Währungsumrechnung

2.6. Ertragsrealisierung

2.7. Aufwandsrealisierung

2.8. Forschungs- und Entwicklungskosten

2.9. Immaterielle Vermögenswerte

2.10. Sachanlagen

2.11. Fremdkapitalkosten

2.12. Zuwendungen der öffentlichen Hand

2.13. Leasingverträge - Konzern als Leasingnehmer

2.14. Leasingverträge - Konzern als Leasinggeber

2.15. Wertminderungen

2.16. Finanzinstrumente

2.17. Vorräte

2.18. Aufträge mit Kunden

2.19. Steuern

2.20. Eigenkapital

2.21. Sonstige Rückstellungen

2.22. Pensionsrückstellungen

3. Verwendung von Annahmen und Schätzungen sowie Ermessensentscheidungen

4. Erläuterungen zur Konzern-Gesamtergebnisrechnung

4.1. Umsatzerlöse

4.2. Andere aktivierte Eigenleistungen

4.3. Sonstige betriebliche Erträge

4.4. Materialaufwand

4.5. Personalaufwand

4.6. Mitarbeiter

4.7. Abschreibungen und Wertminderungen

4.8. Sonstige betriebliche Aufwendungen

4.9. Finanzerträge

4.10. Finanzaufwendungen

4.11. Sonstiges Finanzergebnis

4.12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

5. Erläuterungen zur Bilanz

5.1. Immaterielle Vermögenswerte

5.2. Sachanlagen

5.4. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

5.5. Vertragsvermögenswerte

5.6. Ertragsteuerforderungen

5.7. Sonstige finanzielle Vermögenswerte

5.8. Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte

5.9. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

5.10. Eigenkapital

5.11. Kurz- und langfristige Rückstellungen

5.12. Pensionsverpflichtungen

5.13. Ertragsteuerverbindlichkeiten

5.14. Finanzschulden

5.15. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

5.16. Vertragsverbindlichkeiten

5.17. Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

5.18. Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten

6. Sonstige Angaben

6.1. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

6.2. Angaben zu Finanzinstrumenten

6.3. Management von Finanzrisiken

6.4. Zusätzliche Angaben zum Kapitalmanagement

6.5. Angaben zur Kapitalflussrechnung

6.6. Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen

6.7. Organe der Gesellschaft

6.8. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

6.9. Honorare und Dienstleistungen des Abschlussprüfers nach § 314 HGB

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2020

1. Allgemeines

Die IAV GmbH Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr (IAV GmbH) mit Sitz in Berlin, Deutschland ¹ , wurde mit Gesellschaftsvertrag vom 26. September 1983 gegründet und ist im Handelsregister beim Amtsgericht Berlin (Charlottenburg) unter der Registernummer HRB 21280 B eingetragen.

Gegenstand des Unternehmens sind gemäß § 2 der Satzung der IAV GmbH das Erbringen von Engineering, Beratungs- und Serviceleistungen sowie das Herstellen von Produkten und deren Vertrieb in allen technischen Fachbereichen und Branchen, insbesondere in den Bereichen der Automobil- und Mobilitätsindustrie, Arbeitsmaschinen- und Industrietechnik, IT, Luftfahrtindustrie, Schifffahrt, Medizintechnik, Grund- und Energieversorgung unter den Aspekten von Bedarf, Wirtschaftlichkeit, Sicherheit, Umweltschutz, Ressourcenschonung und Energiesparung. Eine detaillierte Darstellung der Aktivitäten findet sich im Lagebericht.

Der vorliegende Konzernabschluss wurde am 09. März 2021 durch die Geschäftsführung zur Veröffentlichung freigegeben und wird freiwillig in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt.

2. Zusammenfassung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die im Folgenden dargestellten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind stetig in allen hier dargestellten Berichtsperioden angewendet worden.

2.1. Grundlagen der Abschlusserstellung

Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 (einschließlich Vorjahresangaben zum 31. Dezember 2019) wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie gemäß der Verordnung 1606/2002 des europäischen Parlaments und des Rates über die Anwendung Internationaler Rechnungslegungsstandards in der Europäischen Union anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB zu beachtenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Die IFRS umfassen die vom International Accounting Standards Board verlautbarten IFRS, die International Accounting Standards (IAS) sowie die Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRS IC) und des Standing Interpretations Committee (SIC). Die Aufstellung erfolgte auf Basis der historischen Anschaffungs-/Herstellungskosten, eingeschränkt durch die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert von bestimmten finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten (inklusive derivativer Finanzinstrumente).

Die IAV GmbH mit Sitz in Berlin, Deutschland, ist Mutterunternehmen des IAV-Konzerns (im Folgenden auch: "IAV" oder "Konzern"). Das Geschäftsjahr der IAV GmbH geht vom 1. Januar bis zum 31. Dezember eines jeden Jahres.

Der Konzernabschluss ist in Euro (EUR) aufgestellt. Sofern nichts anderes angegeben ist, werden sämtliche Werte entsprechend kaufmännischer Rundung auf Millionen Euro (Mio. EUR) mit einer Nachkommastelle auf- oder abgerundet. Es wird darauf hingewiesen, dass bei der Verwendung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben Differenzen auftreten können.

Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

¹ IAV GmbH Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr, Carnotstr. 1, 10587 Berlin, Deutschland

Die Bilanzgliederung erfolgt nach der Fristigkeit der Vermögenswerte und Schulden. Ein Vermögenswert oder eine Schuld wird als kurzfristig eingestuft, wenn seine Realisierung, sein Verbrauch oder Verkauf innerhalb des üblichen Geschäftszyklus erwartet wird, der Vermögenswert oder die Schuld primär zu Handelszwecken gehalten wird oder die Realisierung innerhalb von 12 Monaten erwartet wird. Für eine transparentere Darstellung wurde im Berichtsjahr der Posten Abschreibungen in der Gewinn- und Verlustrechnung in die Posten Abschreibungen auf langfristige Vermögenswerte und Wertminderungen auf kurzfristige Vermögenswerte aufgegliedert. Der Vorjahreswert wurde entsprechend angepasst.

Die Aufstellung von in Einklang mit den IFRS stehenden Konzernabschlüssen erfordert Schätzungen. Des Weiteren macht die Anwendung der unternehmensweiten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Wertungen des Managements erforderlich. Bereiche mit höheren Beurteilungsspielräumen oder Bereiche, in denen Annahmen und Schätzungen von entscheidender Bedeutung für den Konzernabschluss sind, sind unter 3. "Verwendung von Annahmen und Schätzungen sowie Ermessensentscheidungen" aufgeführt.

2.2. Angewandte Rechnungslegungsstandards

Für das Geschäftsjahr 2020 wurden alle Rechnungslegungsstandards und Interpretationen angewandt, die zum 31. Dezember 2020 verpflichtend anzuwenden sind, da sie sowohl vom IASB verabschiedet als auch von der EU übernommen sind. Aus Sicht der IAV ist der durch die EU vorgegebene Anwendungszeitpunkt relevant.

Die folgenden neuen oder geänderten Standards und Interpretationen sind zum 1. Januar 2020 verpflichtend anzuwenden. Aus der Anwendung haben sich keine bzw. keine wesentlichen Veränderungen gegenüber dem Vorjahr ergeben

•	Amendments to References to the Conceptual Framework in IFRS Standards - Änderungen der Verweise auf den konzeptionellen Rahmen der IFRS Standards
•	Amendments to IFRS 3 Business - Problemlösung bei der Bestimmung ob ein Unternehmen einen Geschäftsbetrieb oder eine Gruppe von Vermögenswerten erworben hat
•	IAS 1 / IAS 8 Definition of Material - Schärfung der Definition von "wesentlich"
•	IFRS 9 / IAS 39 / IFRS 7 Interesst Rate Benchmark Reform (Phase 1) - Erleichterungen der Hedge Accounting Vorschriften die von der Reform des Referenzzinssatzes betroffen sind

Zum 01.06.2020 sind folgende Änderungen verpflichtend anzuwenden:

•	IFRS 16 Covid-19-Related Rent Concessions-Befreiung von der Beurteilung, ob eingeräumte Mietkonzessionen aufgrund der Coronavirus-Pandemie eine Leasingmodifikation darstellen

Die folgenden Standards und Interpretationen mit möglicher Relevanz für den Konzern sind vom IASB verabschiedet und bereits teilweise von der Europäischen Union übernommen, aber erst für Geschäftsjahre, die nach dem 1. Januar 2020 beginnen, verpflichtend anzuwenden. Die IAV hat auf eine vorzeitige Anwendung verzichtet.

Standards / Interpretation		Anwendungspflicht ¹	Übernahme durch die EU-Kommission
Amendments to IFRS 9, IAS 39, IFRS 7, IFRS 4 and IFRS 16	Klärung von Sachverhalten, die die Finanzberichterstattung nach der Reform des Referenzzinssatzes (inkl. seiner Ersetzung durch alternative Referenzzinssätze) beeinflussen könnten.	01.01.2021	13.01.2021
Phase 2
Amendments to IFRS 3	Änderung der Referenzierung auf das aktuelle Rahmenkonzept 2018.	01.01.2022	offen
Amendments to IAS 37	Schärfung von "Kosten der Vertragserfüllung" zu "Kosten, die sich direkt auf den Vertrag beziehen".	01.01.2022	offen
Amendments to IAS 16	Änderungen bei den direkt zurechenbaren Kosten einer Sachanlage.	01.01.2022	offen
Annual Improvements 2018-2020	Verbesserungen an IFRS 1, IFRS 9, IFRS 16 und IAS 41.	01.01.2022	offen
IAS 1 Darstellung des Abschlusses	Änderungen an den Kriterien zur Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig.	01.01.2023	offen

¹ früheste Anwendungspflicht aus Sicht des Konzerns

Der Konzern erwartet keine wesentlichen Auswirkungen aus den dargestellten Standards und Interpretationen.

2.3. Konsolidierungskreis

Der Konzernabschluss umfasst den Jahresabschluss des Mutterunternehmens IAV GmbH und der von ihr beherrschten Unternehmen einschließlich der Zweckgesellschaften (Tochterunternehmen).

Als Tochterunternehmen gilt ein Unternehmen, das von dem Konzern beherrscht wird. Beherrschung liegt vor, wenn der IAV-Konzern schwankenden Renditen aus seinem Engagement bei dem Beteiligungsunternehmen ausgesetzt ist bzw. Anrechte auf diese besitzt und die Fähigkeit hat, diese Renditen mittels seiner Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen zu beeinflussen. Der Konzern überprüft auch dann, ob eine Beherrschung vorliegt, wenn das Mutterunternehmen weniger als 50 % der Stimmrechte hält, jedoch die Möglichkeit hat, die Geschäfts- und Finanzpolitik aufgrund einer de-facto Beherrschung zu steuern. Eine de-facto-Beherrschung kann dann entstehen, wenn die Größenordnung der Stimmrechte des Konzerns im Verhältnis zu der Anzahl bzw. Verteilung der Stimmrechte der anderen Anteilseigner es ermöglicht, die Geschäfts- und Finanzpolitik zu steuern.

Tochterunternehmen werden von dem Zeitpunkt an in den Konzernabschluss einbezogen (Vollkonsolidierung), an dem die Beherrschung auf den Konzern übergegangen ist. Sie werden zu dem Zeitpunkt entkonsolidiert, an dem die Beherrschung endet.

Die Zusammensetzung des Konzerns ergibt sich aus der folgenden Tabelle:

Anzahl der Unternehmen	31.12.2020	31.12.2019
IAV GmbH und vollkonsolidierte Tochterunternehmen
Inland	13	14
Ausland	11	11

Am 27. Januar 2020 wurde die Änderung des Geschäftsgegenstandes der Domestika GmbH, die Verlegung ihres Sitzes nach Berlin sowie ihre Umfirmierung in IAV Product Solutions GmbH beschlossen. Darüber hinaus ist die Domestika GmbH als einzige Komplementärin aus der Domestika Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. KG ausgeschieden und die Domestika Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. KG somit an die IAV GmbH angewachsen.

Im Geschäftsjahr 2020 wurden die Geschäfte der beiden ausländischen Tochtergesellschaften IAV UK Ltd. und IAV Rus eingestellt. Beide Gesellschaften befinden sich aktuell im Liquidationsprozess. Zusätzlich hat die Geschäftsführung des Konzerns beschlossen, die IAV India Private Ltd. zu schließen. Aktuell werden entsprechende Vorbereitungen zur Abwicklung der Gesellschaft getroffen. Die Schließung der drei Tochtergesellschaften hat auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns einzeln und insgesamt keinen wesentlichen Einfluss.

Die Abschlussstichtage der in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften, mit Ausnahme der IAV India Private Limited, entsprechen jeweils dem 31. Dezember. Zum 31. Dezember 2020 und 31. Dezember 2019 liegt daher ein Zwischenabschluss der IAV India Private Limited vor.

Folgende vollkonsolidierte, verbundene, deutsche Unternehmen in der Rechtsform einer Kommanditgesellschaft nehmen die Befreiungsvorschrift des § 264b HGB in Anspruch:

•	IAV Fahrzeugsicherheit GmbH & Co. KG, Gifhorn
•	Zweite IAV Spreebogen GmbH & Co. KG, Berlin
•	Dritte IAV Spreebogen GmbH & Co. KG, Berlin
•	IAV Fronäckerstrasse GmbH & Co. KG, Berlin

Der folgenden Auflistung kann der Anteilsbesitz gem. § 313 Absatz 2 HGB sowie die in den Konsolidierungskreis einbezogenen Tochterunternehmen entnommen werden:

	Anteile am Kapital
	in %
	2020	2019
vollkonsolidierte, direkte Beteiligungen der IAV GmbH
1. IAV Fahrzeugsicherheit GmbH & Co. KG, Gifhorn	100	100
2.Zweite IAV Spreebogen GmbH & Co. KG, Berlin	100	100
3. Dritte IAV-Spreebogen GmbH & Co. KG, Berlin	100	100
4. consulting4drive GmbH, Berlin	100	100
5.TRE GmbH, Neustadt/Weinstraße	51	51
6. CPU 24/7 GmbH, Potsdam	100	100
7. IAV Cars GmbH, Berlin	100	100
8. IAV U.K. Ltd., London, Großbritannien	100	100
9.IAV S.A.S.U., Gyancourt, Frankreich	100	100
10. IAV Rus, LLC, Kaluga, Russland	100	100
11. IAV Automotive Engineering Inc, Northville, USA	100	100
12. IAV do Brasil, São Paulo, Brasilien	99,99	99,99
13. IAV Automotive Engineering (Shanghai) Co. Ltd., Shanghai, China	100	100
14. IAV Korea Ltd., Seoul, South Korea	100	100
15. IAV Co. Ltd. (Japan), Tokyo, Japan	100	100
16. IAV India Private Limited, Pune, Indien	99,99	99,99
17. IAV Forschungs GmbH, Berlin	100	100
18. IAV-Spreebogen Verwaltungs GmbH, Berlin	100	100
19. IAV Fahrzeugsicherheit Verwaltungs GmbH, Gifhorn	100	100
20. IAV Fronäckerstraße GmbH & Co. KG, Berlin	100	100
21. IAV Automotive Engineering AB, Stockholm, Schweden	100	100
22. Domestika Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Mainz ³	-	100
23. Product Solutions GmbH, Berlin (ehem. Domestika GmbH)	100	100
vollkonsolidierte, indirekte Beteiligungen der IAV GmbH
IAV India Private Limited, Pune, Indien (gehalten über Nr.7)	0,01	0,01
24. IAV Automotive Engineering de Mexico S.DE R.L. DE C.V., Ciudad de Mexico, Mexico (gehalten über Nr.11)	99,99	99,99
nicht-konsolidierte, direkte Beteiligungen der IAV GmbH ²
25. VR-Leasing Optima GmbH & Co. Immobilien KG, Eschborn ⁴	100	100
26. Industrial Science GmbH powered by IAV, Darmstadt ⁴	24,9	24,9
27. PROSPER X GmbH, Gifhorn (vormals CARLECTRA) ⁴	20	20
28. Commercial Vehicle Cluster - Nutzfahrzeug GmbH, Kaiserslautern	12,34	12,34

	Eigenkapital		Ergebnis
	[in TEUR] ¹		[in TEUR] ¹
	2020	2019	2020	2019
vollkonsolidierte, direkte Beteiligungen der IAV GmbH
1. IAV Fahrzeugsicherheit GmbH & Co. KG, Gifhorn	5.056	5.852	1.046	-797
2.Zweite IAV Spreebogen GmbH & Co. KG, Berlin	1.210	1.041	174	169
3. Dritte IAV-Spreebogen GmbH & Co. KG, Berlin	1.263	1.064	203	198
4. consulting4drive GmbH, Berlin	2.021	1.381	748	639
5.TRE GmbH, Neustadt/Weinstraße	1.150	969	-63	182
6. CPU 24/7 GmbH, Potsdam	2.005	1.763	198	242
7. IAV Cars GmbH, Berlin	25	26	-1	0
8. IAV U.K. Ltd., London, Großbritannien	18	14	1	5
9.IAV S.A.S.U., Gyancourt, Frankreich	1.718	1.170	-1.178	547
10. IAV Rus, LLC, Kaluga, Russland	92	130	-3	5
11. IAV Automotive Engineering Inc, Northville, USA	6.843	7.399	-955	76
12. IAV do Brasil, São Paulo, Brasilien	1.226	1.559	-203	77
13. IAV Automotive Engineering (Shanghai) Co. Ltd., Shanghai, China	8.483	7.957	1.021	753
14. IAV Korea Ltd., Seoul, South Korea	206	203	5	9
15. IAV Co. Ltd. (Japan), Tokyo, Japan	-408	-576	-25	152
16. IAV India Private Limited, Pune, Indien	612	553	-257	134
17. IAV Forschungs GmbH, Berlin	25	25	0	0
18. IAV-Spreebogen Verwaltungs GmbH, Berlin	59	57	3	3
19. IAV Fahrzeugsicherheit Verwaltungs GmbH, Gifhorn	43	42	1	1
20. IAV Fronäckerstraße GmbH & Co. KG, Berlin	416	254	187	162
21. IAV Automotive Engineering AB, Stockholm, Schweden	34	26	7	7
22. Domestika Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Mainz ³	-	0	-	5
23. Product Solutions GmbH, Berlin (ehem. Domestika GmbH)	25	23	0	2
vollkonsolidierte, indirekte Beteiligungen der IAV GmbH
IAV India Private Limited, Pune, Indien (gehalten über Nr.7)	s. Nr. 16	s. Nr. 16	s. Nr. 16	s. Nr. 16
24. IAV Automotive Engineering de Mexico S.DE R.L. DE C.V., Ciudad de Mexico, Mexico (gehalten über Nr.11)	-59	-67	51	-1
nicht-konsolidierte, direkte Beteiligungen der IAV GmbH ²
25. VR-Leasing Optima GmbH & Co. Immobilien KG, Eschborn ⁴	-68	-93	-25	41
26. Industrial Science GmbH powered by IAV, Darmstadt ⁴	141	111	55	44
27. PROSPER X GmbH, Gifhorn (vormals CARLECTRA) ⁴	454	336	23	194
28. Commercial Vehicle Cluster - Nutzfahrzeug GmbH, Kaiserslautern	61	61	0	0

¹ Das Eigenkapital ist jeweils mit dem Stichtagskurs am Bilanzstichtag umgerechnet und wird vor Ergebnisverrechnung ausgewiesen. Das Ergebnis wird mit dem Durchschnittskurs des Geschäftsjahres umgerechnet.
² Zum Abschlussstichtag liegen nur vorläufige Abschlüsse vor.
³ Anwachsung zum 27.01.2020 der Domestika Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG an die IAV GmbH.
⁴ Wegen der untergeordneten Bedeutung wurde auf die Anwendung der Equity-Methode verzichtet.

2.4. Konsolidierungsmethoden

2.4.a. Tochterunternehmen

Die Bilanzierung erworbener Tochterunternehmen erfolgt nach der Erwerbsmethode. Die Anschaffungskosten des Erwerbs entsprechen dem beizulegenden Zeitwert der hingegebenen Vermögenswerte, der ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente und der entstandenen bzw. übernommenen Schulden zum Transaktionszeitpunkt (Date of Exchange). Außerdem beinhalten sie die beizulegenden Zeitwerte jeglicher angesetzten Vermögenswerte oder Schulden, die aus einer bedingten Gegenleistungsvereinbarung resultieren. Im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses identifizierbare Vermögenwerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten werden bei der Erstkonsolidierung mit ihren beizulegenden Zeitwerten zum Erwerbszeitpunkt bewertet. Für jeden Unternehmenserwerb entscheidet der Konzern, ob die nicht beherrschbaren Anteile am erworbenen Unternehmen zum beilzulegenden Zeitwert oder anhand des proportionalen Anteils am Nettovermögen des erwerbenden Unternehmens erfasst werden.

Erwerbsbezogene Kosten werden aufwandswirksam erfasst, wenn sie anfallen.

Bei einem sukzessiven Unternehmenszusammenschluss wird der zuvor erworbene Eigenkapitalanteil des Unternehmens, mit dem zum Erwerbszeitpunkt geltenden beizulegenden Zeitwert neu bestimmt. Der daraus resultierende Gewinn oder Verlust ist in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen.

Etwaige bedingte Gegenleistungen werden mit dem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt bewertet. Nachträgliche Änderungen des beizulegenden Zeitwerts einer als Vermögenswert oder als Verbindlichkeit eingestuften bedingten Gegenleistung werden im Rahmen von IFRS 9 bewertet und ein daraus resultierender Gewinn bzw. Verlust in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Eine bedingte Gegenleistung, die als Eigenkapital eingestuft ist, wird nicht neu bewertet und ihre spätere Abgeltung wird im Eigenkapital bilanziert.

Als Geschäfts- oder Firmenwert (Goodwill) wird der Wert angesetzt, der sich aus dem Überschuss der Anschaffungskosten des Erwerbs, dem Betrag der nichtbeherrschenden Anteile am erworbenen Unternehmen sowie dem beizulegenden Zeitwert jeglicher vorher gehaltenen Eigenkapitalanteile zum Erwerbsdatum über den Anteil des Konzerns an dem zum beizulegenden Wert bewerteten Nettovermögen ergibt. Sind die Anschaffungskosten geringer als das zum beizulegenden Zeitwert bewertete Nettovermögen des erworbenen Tochterunternehmens, wird der Unterschiedsbetrag direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Die Ergebnisse der im Laufe des Jahres erworbenen oder veräußerten Tochterunternehmen werden vom Zeitpunkt des Beginns bzw. bis zur Beendigung der Beherrschungsmöglichkeit in die Konzern-Gesamtergebnisrechnung einbezogen.

Die Auswirkungen aller wesentlichen konzerninternen Geschäftsvorfälle werden eliminiert. Dabei werden Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen Konzernunternehmen verrechnet. Wesentliche Zwischenergebnisse aus konzerninternen Verkäufen von Vermögenswerten, die noch nicht an Dritte weiterveräußert sind, werden eliminiert. Auf temporäre Unterschiede aus Konsolidierungsmaßnahmen werden die nach IAS 12 erforderlichen Steuerabgrenzungen vorgenommen.

2.4.b. Transaktionen mit nicht beherrschenden Anteilen ohne Verlust der Beherrschung

Transaktionen mit nicht beherrschenden Anteilen ohne Verlust der Beherrschung werden wie Transaktionen mit Eigenkapitaleignern des Konzerns behandelt. Ein aus dem Erwerb eines nicht beherrschenden Anteils entstehender Unterschiedsbetrag zwischen der gezahlten Leistung und dem betreffenden Anteil an dem Buchwert des Nettovermögens des Tochterunternehmens wird im Eigenkapital erfasst. Gewinne und Verluste, die bei der Veräußerung von nicht beherrschenden Anteilen entstehen, werden ebenfalls im Eigenkapital erfasst. Auf nicht kontrollierende Gesellschafter entfallende Anteile am konsolidierten Eigenkapital und am konsolidierten Jahresergebnis werden getrennt von den auf die Muttergesellschaft entfallenden Anteilen ausgewiesen. Sofern die Anteile nicht kontrollierender Gesellschafter einen negativen Wert aufweisen, werden sie als negative Position im Eigenkapital und Konzernergebnis ausgewiesen.

2.4.c. Veräußerung von Tochterunternehmen

Wenn der Konzern die Beherrschung über ein Unternehmen verliert, wird der verbleibende Anteil zum beizulegenden Zeitwert neu bewertet und die daraus resultierende Differenz als Gewinn oder Verlust erfasst. Der beizulegende Zeitwert ist der beim erstmaligen Ansatz eines assoziierten Unternehmens, Gemeinschaftsunternehmens oder eines finanziellen Vermögenswertes ermittelte beizulegende Zeitwert. Darüber hinaus werden alle im sonstigen Ergebnis ausgewiesenen Beträge in Bezug auf dieses Unternehmen so bilanziert, wie es verlangt würde, wenn das Mutterunternehmen die dazugehörigen Vermögenswerte und Schulden direkt veräußert hätte. Das bedeutet, ein zuvor im sonstigen Ergebnis erfasster Gewinn oder Verlust wird vom Eigenkapital ins Ergebnis umgegliedert.

2.4.d. Assoziierte Unternehmen

Assoziierte Unternehmen sind solche Unternehmen, auf die der Konzern maßgeblichen Einfluss ausübt, die er aber nicht beherrscht, regelmäßig begleitet von einem Stimmrechtsanteil zwischen 20 und 50 %. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen werden grundsätzlich unter Anwendung der Equity-Methode bilanziert und anfänglich mit ihren Anschaffungskosten angesetzt. Der Anteil des Konzerns an assoziierten Unternehmen beinhaltet den beim Erwerb entstandenen Goodwill.

2.5. Währungsumrechnung

Der Konzernabschluss wird in Euro, der funktionalen und der Darstellungswährung des Konzerns, aufgestellt.

In den in lokaler Währung aufgestellten Einzelabschlüssen der konsolidierten Gesellschaften werden Transaktionen, die auf eine von der funktionalen Währung der jeweiligen Gesellschaft abweichenden Währung lauten, in der funktionalen Währung zum Devisenkassamittelkurs am Tag ihrer erstmaligen Bilanzierung erfasst. Am Ende des Berichtszeitraumes bewertet die Gesellschaft monetäre Posten in fremder Währung (Liquide Mittel, Forderungen, Verbindlichkeiten) zum Devisenkassamittelkurs am Stichtag. Die Währungsumrechnungsdifferenzen werden erfolgswirksam erfasst. Nicht-monetäre Posten in fremder Währung werden mit den historischen Kursen angesetzt.

Die Umrechnung des in ausländischer Währung aufgestellten Abschlusses der einbezogenen Gesellschaft erfolgt auf der Grundlage des Konzeptes der funktionalen Währung gemäß IAS 21 "Auswirkungen von Änderungen der Wechselkurse" nach der modifizierten Stichtagskursmethode. Da die Tochtergesellschaft ihre Geschäfte in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht grundsätzlich selbstständig betreibt, ist die funktionale Währung identisch mit der Landeswährung der jeweiligen Gesellschaft.

Die Vermögenswerte und Schulden ausländischer Tochterunternehmen, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, werden folglich zum Devisenkassamittelkurs am Stichtag, die Umrechnung des Eigenkapitals zu historischen Kursen und die Aufwendungen und Erträge zum Jahresdurchschnittskurs umgerechnet. Der sich aus der Währungsumrechnung ergebende Unterschiedsbetrag wird erfolgsneutral verrechnet und im Eigenkapital gesondert unter dem Posten "Kumuliertes erfolgsneutrales Ergebnis" ausgewiesen.

Der Währungsumrechnung liegen die folgenden Wechselkurse zugrunde:

Land	Währung
	1 EUR =
USA	Dollar	USD
China	Renminbi	CNY
Großbritannien	Pfund	GBP
Indien	Rupie	INR
Japan	Yen	JPY
Korea	Won	KRW
Mexico	Peso	MXN
Brasilien	Real	BRL
Schweden	Krone	SEK
Russland	Rubel	RUB

Land	2020		2019
	Stichtagskurs	Ø Kurs	Stichtagskurs	Ø Kurs
USA	1,2271	1,14251	1,1234	1,1194
China	8,0225	7,87575	7,8205	7,7364
Großbritannien	0,89903	0,88985	0,8508	0,8778
Indien	89,6605	84,66785	80,1870	78,8288
Japan	126,49	121,86506	121,9400	121,9839
Korea	1.336,00	1.345,635	1.296,2800	1.305,4200
Mexico	24,416	24,53006	21,2202	21,5556
Brasilien	6,3735	5,89747	4,5157	4,4147
Schweden	10,0343	10,48382	10,4468	10,5879
Russland	91,4671	82,79196	69,9563	72,4408

2.6. Ertragsrealisierung

Nach IFRS 15 sind Umsatzerlöse mit dem Betrag der Gegenleistung zu bewerten, die das Unternehmen zu realisieren erwartet, wenn der Kunde die Verfügungsmacht über die vereinbarten Güter und Dienstleistungen erlangt und Nutzen aus diesen ziehen kann.

Die Übertragung der Verfügungsmacht kann zu einem bestimmten Zeitpunkt oder über einen Zeitraum erfolgen. Die aus Verträgen mit Kunden der IAV resultierenden Leistungsverpflichtungen werden fast ausnahmslos über einen Zeitraum erfüllt, da für die erbrachten Leistungen im Rahmen von Kundenprojekten kein alternativer Nutzen für den Konzern und ein vertraglicher Vergütungsanspruch besteht. In einzelnen Fällen, insbesondere bei Produktverkäufen, erfolgt dies zu einem Zeitpunkt.

Vertragsvermögenswerte sind Ansprüche des Unternehmens auf eine Gegenleistung für von ihm an einen Kunden übertragene Güter oder Dienstleistungen, sofern dieser Anspruch nicht allein an den Zeitablauf geknüpft ist. Kommt der Konzern seinen vertraglichen Verpflichtungen durch Übertragung von Gütern oder Dienstleistungen auf einen Kunden nach, bevor der Kunde die Gegenleistung entrichtet oder bevor die Zahlung fällig wird, wird ein Vertragsvermögenswert für den bedingten Anspruch auf Gegenleistung erfasst.

Eine Forderung wird erfasst, wenn gegen den Kunden ein unbedingter Anspruch auf Gegenleistung besteht.

Vertragsverbindlichkeiten sind Verpflichtungen eines Unternehmens, einem Kunden Güter oder Dienstleistungen zu übertragen, für die es von diesem eine Gegenleistung empfangen (bzw. noch zu empfangen) hat. Zahlt ein Kunde eine Gegenleistung, bevor der Konzern Güter oder Dienstleistungen auf ihn überträgt, wird eine Vertragsverbindlichkeit erfasst, wenn die Zahlung geleistet oder fällig wird (je nachdem, welches von beidem früher eintritt). Vertragsverbindlichkeiten werden als Erlöse erfasst, sobald der Konzern seine vertraglichen Verpflichtungen erfüllt.

Erbringung von Dienstleistungen

Umsatzerlöse werden über einen bestimmten Zeitraum nach der Percentage-of-Completion-Methode (Methode der Gewinnrealisierung nach dem Fertigstellungsgrad) basierend auf dem Verhältnis der bereits angefallenen Kosten zu den geschätzten Gesamtkosten realisiert. Ein erwarteter Verlust aus einem Vertrag wird sofort als Aufwand erfasst. Rechnungen werden gemäß den vertraglichen Bedingungen ausgestellt; dabei sehen die Zahlungsbedingungen üblicherweise eine Zahlung innerhalb von 30 Tagen nach Rechnungsstellung vor.

Verkauf von Produkten

Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Produkten werden entsprechend den Kriterien des IFRS 15 erfasst, wenn der Konzern die Verfügungsgewalt über das Produkt an den Kunden übertragen hat. In der Regel erfolgt die Ertragsrealisierung mit Eigentums- und Gefahrenübergang bei Lieferung. Üblicherweise sehen die Zahlungsbedingungen eine Zahlung innerhalb von 30 Tagen nach Rechnungsstellung vor.

Die Umsatzerlöse werden vermindert um Erlösschmälerungen und Skonti ausgewiesen.

Zinserträge

Zinserträge werden zeitanteilig entsprechend der Effektivzinsmethode erfasst und als Teil der Finanzerträge ausgewiesen.

Mieterträge

Erträge aus Leasingverhältnissen von Büroräumen in konzerneigenen Gebäuden werden linear über die Laufzeit der Leasingverhältnisse erfasst und unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.

2.7. Aufwandsrealisierung

Die den Erträgen gegenüberstehenden Aufwendungen werden periodengerecht abgegrenzt. Betriebliche Aufwendungen werden ergebniswirksam mit Inanspruchnahme der Leistung bzw. zum Zeitpunkt ihrer Verursachung erfasst.

Zinsaufwendungen

Zinsaufwendungen werden zeitanteilig entsprechend der Effektivzinsmethode erfasst und als Teil der Finanzaufwendungen ausgewiesen. Hierbei kommt insbesondere für Verbindlichkeiten aus Financelease ein Kalkulationszinssatz zur Anwendung, welcher die geschätzten künftigen Leasingzahlungen über die Laufzeit auf den Nettobuchwert abzinst.

Zinsaufwendungen aus der Abzinsung von langfristigen Rückstellungen werden im sonstigen Finanzergebnis ausgewiesen.

2.8. Forschungs- und Entwicklungskosten

Die IAV GmbH investiert einen Teil ihrer finanziellen Ressourcen in Forschungs- und Entwicklungsleistungen. Neben internen Entwicklungstätigkeiten in Bezug auf die individuelle Weiterentwicklung von entgeltlich erworbener Software umfasst dies insbesondere Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten zur Weiterentwicklung bestehender sowie zur Entwicklung neuer Produkte und Verfahren.

Forschungskosten werden als Aufwand in der Periode erfasst, in der sie angefallen sind. Ein immaterieller Vermögenswert, der aus der Entwicklung im Rahmen eines einzelnen Projekts entsteht, wird nur dann erfasst, wenn der Konzern die technische Realisierbarkeit der Fertigstellung positiv einschätzt. Ferner muss die Generierung eines künftigen wirtschaftlichen Nutzens durch den Vermögenswert, die Verfügbarkeit von Ressourcen zur Vollendung des Vermögenswertes und die Fähigkeit, die dem immateriellen Vermögenswert während seiner Entwicklung zurechenbaren Ausgaben zuverlässig ermitteln zu können, nachgewiesen sein.

2.9. Immaterielle Vermögenswerte

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten, vermindert um lineare Abschreibungen, angesetzt. Die Abschreibung erfolgt grundsätzlich planmäßig linear über die wirtschaftliche Nutzungsdauer.

Die Abschreibungsdauer beträgt für:

• EDV-Software

1 bis 5 Jahre

Die Restwerte der Vermögenswerte, Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden werden am Ende eines Geschäftsjahres überprüft und gegebenenfalls angepasst.

Seit dem 01. Januar 2018 existiert aus dem Erwerb der CPU 24/7 GmbH ein immaterieller Vermögenswert mit einer unbestimmten Nutzungsdauer. Dieser kundenbezogene immaterielle Vermögenswert wird jährlich einem Wertminderungstest gem. IAS 36 unterzogen.

Selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte

Aktivierte Entwicklungskosten umfassen alle dem Entwicklungsprozess direkt zurechenbaren Einzel- und Gemeinkosten. Die Abschreibung erfolgt linear ab dem Produktionsbeginn über den vorgesehenen Lebenszyklus der entwickelten Produkte. Aktuell wird mit einer Nutzungsdauer von fünf bis acht Jahren gerechnet.

Sofern alle Voraussetzungen nach IAS 38.57 zur Aktivierung erfüllt sind, werden die Kosten im Anlagevermögen unter dem Punkt immaterielle Vermögenswerte separat ausgewiesen. Details können dem Anlagenspiegel entnommen werden.

Im Geschäftsjahr 2020 sind Entwicklungskosten für selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte aktiviert worden.

Zur Abgrenzung von Forschungs- und Entwicklungsphasen verweisen wir auf den Punkt 2.8.

Geschäfts- oder Firmenwerte

Geschäfts- und Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben. Ihr Buchwert wird jährlich und bei Vorliegen von Hinweisen auf eine mögliche Wertminderung gemäß IAS 36 geprüft. Des Weiteren wird auf Punkt 2.15 "Wertminderungen" verwiesen.

2.10. Sachanlagen

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen entsprechend der voraussichtlichen Nutzungsdauer, angesetzt. Die Herstellungskosten enthalten neben den Einzelkosten zurechenbare Teile der zurechenbaren Gemeinkosten.

Abschreibungen auf das Sachanlagevermögen werden nach der linearen Methode vorgenommen.

Die Abschreibungsdauer beträgt für:

• Betriebs- und Geschäftsgebäude	15 bis 33 Jahre
• Technische Anlagen und Maschinen	5 bis 15 Jahre
• Betriebs- und Geschäftsausstattung	2 bis 20 Jahre

Die Restwerte der Vermögenswerte, Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden werden am Ende eines Geschäftsjahres überprüft und gegebenenfalls angepasst.

2.11. Fremdkapitalkosten

In unmittelbarem Zusammenhang mit dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung von qualifizierten Vermögenswerten (das sind Vermögenswerte, für die ein beträchtlicher Zeitraum erforderlich ist, um sie in ihren beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand zu versetzen) stehende Fremdkapitalkosten werden bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Vermögenswerte im Wesentlichen für ihre vorgesehene Nutzung oder zum Verkauf bereitstehen, zu den Herstellungskosten dieser Vermögenswerte hinzugerechnet. Siehe hierzu Punkt 5.2 "Sachanlagen".

Erwirtschaftete Erträge aus der zwischenzeitlichen Anlage speziell aufgenommenen Fremdkapitals bis zu dessen Ausgabe für qualifizierte Vermögenswerte, werden von den aktivierbaren Fremdkapitalkosten abgezogen.

Alle anderen Fremdkapitalkosten werden erfolgswirksam in der Periode erfasst, in der sie anfallen.

Zum Stichtag sowie im Vorjahr sind keine Fremdkapitalkosten aktiviert.

2.12. Zuwendungen der öffentlichen Hand

Zuwendungen der öffentlichen Hand für einen Vermögenswert werden in der Bilanz als passivischer Abgrenzungsposten angesetzt und entsprechend der Nutzungsdauer des Vermögenswertes linear ertragswirksam aufgelöst. Die Zuwendungen unterliegen Förderbedingungen die jederzeit eingehalten und auf Anfrage nachgewiesen werden müssen. Konkrete Prüfungsfeststellungen der Zuwendungsgeber und damit eventuell verbundene Rückzahlungsverpflichtungen sind für IAV nicht abzuschätzen, daher werden die Zuwendungen der öffentlichen Hand unter den kurzfristigen, sonstigen nicht finanziellen Verpflichtungen ausgewiesen.

Zuwendungen im Zusammenhang mit Forschungsprojekten werden entsprechend dem Projektfortschritt ertragswirksam erfasst und unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.

Zuwendungen der öffentlichen Hand, die den Konzern für entstandene Aufwendungen kompensieren, werden in der Periode erfolgswirksam als Aufwandsminderung in den Posten erfasst, in denen auch die zu kompensierenden Aufwendungen ausgewiesen werden.

2.13. Leasingverträge - Konzern als Leasingnehmer

Ein Leasingverhältnis ist ein Vertrag, der das Recht auf Nutzung eines Vermögenswerts (des Leasinggegenstands) für einen vereinbarten Zeitraum gegen Entgelt überträgt.

Die Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis ist oder enthält, wird auf Basis des wirtschaftlichen Gehalts der Vereinbarung getroffen.

Leasingverbindlichkeiten werden am Bereitstellungsdatum mit dem Barwert der fest vereinbarten künftigen Leasingzahlungen sowie unter Berücksichtigung von Vertragsverlängerungsoptionen, deren Ausübung als hinreichend wahrscheinlich eingeschätzt wird, bewertet. Für die Diskontierung der künftigen Leasingzahlungen wird auf den Grenzfremdkapitalzinssatz zurückgegriffen.

In den Folgeperioden wird die Leasingverbindlichkeit mit dem bei der Zugangsbewertung zugrunde gelegten Diskontierungszinssatz aufgezinst. Die geleisteten Leasingzahlungen werden in einen Tilgungsanteil und einen Zinsanteil aufgeteilt. Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung unter den Finanzaufwendungen (siehe 4.10), Leasingverbindlichkeiten werden in der Konzern-Bilanz unter den Finanzschulden ausgewiesen (siehe 5.14).

Korrespondierend zur Leasingverbindlichkeit erfolgt die Erfassung eines Nutzungsrechts aus Leasingverträgen, dessen Anschaffungskosten am Bereitstellungsdatum der Leasingverbindlichkeit zuzüglich etwaiger Vorauszahlungen und Anschaffungsnebenkosten entsprechen (siehe 5.2).

Das Nutzungsrecht wird linear über die Laufzeit des Leasingvertrags abgeschrieben. Sofern Anzeichen für eine Wertminderung des Nutzungsrechts vorliegen, wird ein Wertminderungstest durchgeführt und gegebenenfalls eine Wertberichtigung erfasst (siehe 4.7). Nutzungsrechte werden in den gleichen Bilanzposten ausgewiesen, in denen die zugrunde liegenden Vermögenswerte dargestellt würden, wenn sie Eigentum wären des Konzerns wären.

Für Leasinggegenstände mit einem Neuwert von unter 5.000 EUR (Leasinggegenstände von geringem Wert) und für Leasingverhältnisse mit Vertragslaufzeiten von bis zu 12 Monaten (Kurzfristleasing) wird von Anwendungserleichterungen Gebrauch gemacht, sodass für diese Verträge keine Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten erfasst werden (siehe 6.1). Die Leasingraten für Leasinggegenstände von geringem Wert und Kurzfristleasing werden sofort aufwandswirksam erfasst.

Sofern Anzeichen dafür vorliegen, dass die Ausübung von beim erstmaligen Ansatz berücksichtigten Verlängerungsoptionen nicht mehr hinreichend wahrscheinlich ist, erfolgt eine Überprüfung dieser Annahme und gegebenenfalls eine Neubewertung der Leasingverbindlichkeit. Die Neubewertung erfolgt mit dem Barwert der verbleibenden künftigen Leasingzahlungen. Für die Diskontierung wird auf den Grenzfremdkapitalzinssatz im Zeitpunkt der Neubewertung zurückgegriffen. Der Buchwert des korrespondierenden Nutzungsrechts wird um den aus der Neubewertung der Leasingverbindlichkeit resultierenden Differenzbetrag angepasst.

Die zukünftigen Zahlungsmittelabflüsse aus Leasingverhältnissen sowohl die Auswirkungen auf die Konzern-Kapitalflussrechnung sind unter 6.3 bzw. 6.5 ausführlich dargestellt.

Folgende Kategorien von Leasingverhältnissen wurden innerhalb des Konzerns identifiziert:

Leasingkategorie gem. IFRS 16	Zuordnung in den Sachanlagen unter:
Immobilien	Grundstücke
Fahrzeuge	Andere Anlagen
Technische Anlagen	Technische Anlagen und Maschinen

2.14. Leasingverträge - Konzern als Leasinggeber

Der Konzern schließt Mietverhältnisse unter Beibehaltung des wirtschaftlichen Eigentums ab (Operating-Leasingverhältnisse). Entsprechende Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten in den Sachanlagen ausgewiesen. Die vereinnahmten Leasingraten werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bilanziert.

2.15. Wertminderungen

immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

Die Werthaltigkeit des aktivierten Buchwertes von immateriellen Vermögenswerten sowie von Vermögenswerten des Sachanlagevermögens wird überprüft, wenn besondere Ereignisse oder Marktentwicklungen eine Korrektur der geschätzten Nutzungsdauer oder einen Wertverfall anzeigen. Im Falle von immateriellen Vermögenswerten mit unbegrenzter Nutzungsdauer und nicht nutzungsbereiten immateriellen Vermögenswerten erfolgt dieser Werthaltigkeitstest (Impairment Test) darüber hinaus mindestens einmal jährlich. Der erzielbare Betrag wird aus dem höheren Wert der zu erwartenden Zahlungsströme aus der zukünftigen Nutzung (abgezinst mit einem risikoadäquaten Zinssatz) oder des beizulegenden Zeitwertes abzüglich der Veräußerungskosten ermittelt. Falls der Nettobuchwert von Vermögenswerten größer ist als der erzielbare Betrag, wird eine außerplanmäßige Abschreibung durchgeführt. Bei der Festlegung der zukünftig zu erwartenden Zahlungsströme werden das aktuelle und zukünftig erwartete Ertragsniveau sowie geschäftsfeldspezifische, technologische, wirtschaftliche und allgemeine Entwicklungen berücksichtigt. Wenn der Grund für eine früher durchgeführte außerplanmäßige Abschreibung entfällt, wird eine Zuschreibung auf die fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten vorgenommen.

Geschäfts- oder Firmenwerte

Die Gesellschaft führt einmal jährlich, und zusätzlich bei Vorliegen entsprechender Indikatoren, einen Werthaltigkeitstest (Impairment Test) des Geschäfts- und Firmenwertes durch. Dieser Test wurde zum 31. Dezember 2020 für die Cash-Generating-Unit (CGU) CPU 24/7 GmbH durchgeführt. Im Rahmen der Ermittlung von Wertminderungen wurde der entsprechende Geschäfts- oder Firmenwert der CGU zugeordnet. Dazu wird der Buchwert der CGU mit dem erzielbaren Betrag (höherer Wert aus Nutzungswert und Nettoveräußerungswert) verglichen. Der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit wurde auf Basis der Berechnung der Nutzungswertmethode mit Hilfe der Discounted-Cashflow-Methode bestimmt. Diesen diskontierten Cashflows liegen Vier-Jahres-Prognosen zugrunde, die auf vom Management genehmigten Finanzplänen aufbauen. Die Cashflow-Prognosen berücksichtigen Erfahrungen aus der Vergangenheit und basieren auf der besten, vom Management vorgenommenen Einschätzung über künftige Entwicklungen der Gesellschaft. Cashflows jenseits der Planungsperiode werden mit einer Wachstumsrate von 1 % (Vorjahr: 1 %) extrapoliert. Für die Ermittlung des Nutzungswertes der CPU 24/7 GmbH wurde ein Abzinsungssatz vor Steuern von 12,88 % (Vorjahr: 10,90 %) angesetzt.

Bei den folgenden Annahmen, die der Berechnung des erzielbaren Betrags der zahlungsmittelgenerierenden Einheit zugrunde liegen, bestehen Schätzungsunsicherheiten:

•	Ergebnis vor Steuern

Das Ergebnis vor Steuern wurde basierend auf den letzten, durch die Geschäftsführung genehmigten Planungen der zahlungsmittelgenerierenden Einheit ermittelt.

•	Abzinsungssätze

Die Abzinsungssätze spiegeln die Schätzungen der Unternehmensleitung hinsichtlich den der zahlungsmittelgenerierenden Einheit jeweils zuzuordnenden spezifischen Risiken wider. Bei der Ermittlung der angemessenen Abzinsungssätze für die einzelne zahlungsmittelgenerierende Einheit wurden laufzeitspezifische risikoadjustierte Zinssätze berücksichtigt.

•	Wachstumsrate, die der Extrapolation der Cashflow-Prognosen jenseits des Budgetzeitraums zugrunde gelegt wird

2.16. Finanzinstrumente

2.16.a. Allgemeine Angaben

Finanzinstrumente sind Verträge, die bei einem Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und bei einem anderen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalinstrument führen. Wenn Handelstag und Erfüllungstag auseinanderfallen, ist für die erstmalige bilanzielle Erfassung bzw. den bilanziellen Abgang bei originären Finanzinstrumenten der Erfüllungstag maßgeblich; bei derivativen Finanzinstrumenten erfolgt die Bilanzierung zum Handelstag. Als finanzielle Vermögenswerte oder finanzielle Verbindlichkeiten erfasste Finanzinstrumente werden grundsätzlich unsaldiert ausgewiesen; sie werden nur dann saldiert, wenn bezüglich der Beträge zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein unbedingtes Aufrechnungsrecht besteht und beabsichtigt wird, den Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen.

Der Konzern legt die Kategorisierung seiner finanziellen Vermögenswerte bzw. finanziellen Verbindlichkeiten mit dem erstmaligen Ansatz fest und überprüft diese Zuordnung am Ende eines jeden Geschäftsjahres. Die Folgebewertung der finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Schulden hängt von deren Kategorisierung ab.

Beim erstmaligen Ansatz von finanziellen Vermögenswerten bzw. finanziellen Verbindlichkeiten werden diese zu ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet. Im Falle, dass keine erfolgswirksame Bewertung zum beizulegenden Zeitwert erfolgt, werden darüber hinaus Transaktionskosten einbezogen, die direkt dem Erwerb des finanziellen Vermögenswertes oder der Emission der finanziellen Verbindlichkeit zuzurechnen sind.

2.16.b. Finanzielle Vermögenswerte

Finanzielle Vermögenswerte beinhalten insbesondere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Forderungen, Derivate mit positiven Marktwerten sowie Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Die Klassifizierung der finanziellen Vermögenswerte nach IFRS 9 erfolgt auf der Grundlage des Geschäftsmodells des Unternehmens zur Steuerung finanzieller Vermögenswerte und der Eigenschaften der vertraglichen Zahlungsströme. Finanzielle Vermögenswerte, werden in drei Kategorien klassifiziert:

Zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC):

Vermögenswerte, die zur Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme gehalten werden, und bei denen diese Zahlungsströme ausschließlich Zins- und Tilgungszahlungen darstellen, werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet und sind in Folgeperioden auf Wertminderungen zu überprüfen. Gewinne und Verluste werden erfolgswirksam erfasst, wenn der Vermögenswert ausgebucht, modifiziert oder wertgemindert wird. Zinserträge aus diesen finanziellen Vermögenswerten werden in den Finanzerträgen ausgewiesen. Gewinne oder Verluste aus der Ausbuchung oder Wertminderung werden - zusammen mit den Fremdwährungsgewinnen und -verlusten - unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen bzw. sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.

In dieser Kategorie werden im Konzernabschluss Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die sonstigen finanziellen Vermögenswerte sowie Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente erfasst.

Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte (FVtOCI):

Vermögenswerte, die zur Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme sowie zu Veräußerungszwecken gehalten werden und bei denen die Zahlungsströme ausschließlich Zins- und Tilgungszahlungen darstellen, werden erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Veränderungen des Buchwerts werden im sonstigen Ergebnis ausgewiesen, mit Ausnahme der Wertminderungserträge oder -aufwendungen, Zinserträge und Fremdwährungsgewinne und -verluste, die im Gewinn oder Verlust erfasst werden. Bei Ausbuchung des finanziellen Vermögenswerts wird der zuvor im sonstigen Ergebnis angesetzte kumulierte Gewinn oder Verlust aus dem Eigenkapital in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert und in den sonstigen Gewinnen/Verlusten ausgewiesen. Zinserträge aus diesen finanziellen Vermögenswerten werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode in den Finanzerträgen ausgewiesen.

Zum Abschlussstichtag liegen keine finanziellen Vermögenswerte dieser Kategorie vor.

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte (FVtPL):

Vermögenswerte, die zu Handelszwecken gehalten, die beim erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet eingestuft werden oder die zwingend zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten sind, werden in die Kategorie "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" (FVtPL) eingestuft. Gewinne oder Verluste aus finanziellen Vermögenswerten, die in der Folge zum FVtPL bewertet werden, werden im Gewinn oder Verlust saldiert unter dem sonstigen Finanzergebnis in der Periode ausgewiesen, in der sie entstehen.

Am Abschlussstichtag werden hier Zins- und Dieselderivate ausgewiesen, die im Rahmen des erstmaligen Ansatzes als zu Handelszwecken gehalten eingeordnet wurden, da sie formal keine Sicherungsinstrumente darstellen.

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in der Bilanz umfassen den Kassenbestand, Bankguthaben und kurzfristige Einlagen mit ursprünglichen Fälligkeiten von weniger als drei Monaten. Für Zwecke der Kapitalflussrechnung kommt diese Definition zur Anwendung.

Ausbuchtung finanzieller Vermögenswerte

Eine Ausbuchung eines finanziellen Vermögenswertes erfolgt zum Zeitpunkt des Erlöschens bzw. der Übertragung der Rechte auf Zahlungen aus dem Vermögenswert und somit zu dem Zeitpunkt, zu dem im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum verbunden sind, übertragen wurden.

2.16.c. Wertberichtigungen auf finanzielle Vermögenswerte und Vertragsvermögenswerte

Der Konzern erfasst Wertberichtigungen für finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, und für Vertragsvermögenswerte grundsätzlich unter Berücksichtigung der künftig erwarteten Verluste nach dem Expected Credit Loss Modell (ECL).

Wertberichtigungen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie für Vertragsvermögenswerte werden hierbei entsprechend eines vereinfachten Ansatzes stets in Höhe des über die Laufzeit zu erwartenden Kreditverlusts am Bilanzstichtag bewertet (Gesamtlaufzeit-ECL). Für alle anderen finanziellen Vermögenswerte, bei denen sich seit dem erstmaligen Ansatz das Kreditrisiko nicht signifikant erhöht hat, wird der erwartete Kreditverlust angesetzt, der innerhalb der nächsten 12 Monate zu erwarten ist (12-Monats ECL). Für Finanzinstrumente, bei denen es zu einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos gekommen ist, wird die Risikofürsorge in Höhe der über die Restlaufzeit erwarteten Kreditausfälle (Gesamtlaufzeit-ECL) ermittelt.

Finanzielle Vermögenswerte werden weiterhin im Rahmen von Einzelwertberichtigungen ganz oder teilweise abgeschrieben, wenn nach angemessener Beurteilung nicht mehr davon ausgegangen werden kann, dass eine vollständige Realisierung möglich ist.

Zu jedem Bilanzstichtag beurteilt der IAV-Konzern, ob bei finanziellen Vermögenswerten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden, und bei Vertragsvermögenswerten, eine Beeinträchtigung der Bonität vorliegt. Indikatoren für eine beeinträchtigende Bonität sind u.a. finanzielle Schwierigkeiten von Schuldnern, Ausfall oder Überfälligkeit von Zins- und Tilgungszahlungen, Änderungen im technologischen, wirtschaftlichen oder rechtlichen Umfeld oder das Verschwinden eines aktiven Marktes für diesen finanziellen Vermögenswert des IAV-Konzerns. Die Festlegung der Beeinträchtigung der Bonität erfolgt nicht automatisch bei Überfälligkeit, sondern auf Basis der individuellen Beurteilung des IAV-Konzerns.

Der Konzern betrachtet einen finanziellen Vermögenswert als ausgefallen, wenn es unwahrscheinlich ist, dass der Schuldner seine Kreditverpflichtung vollständig an den Konzern zahlen kann, ohne dass der Konzern auf Maßnahmen wie die Verwertung von Sicherheiten zurückgreifen kann.

Die Wertminderungen für finanzielle Vermögenswerte beruhen auf Annahmen zum Ausfallrisiko. Der Konzern übt bei der Aufstellung dieser Annahmen und der Auswahl der Inputfaktoren für die Berechnung der Wertminderung Ermessen aus, basierend auf den Erfahrungen des Konzerns aus der Vergangenheit, bestehenden Marktbedingungen sowie zukunftsorientierten Schätzungen zum Ende jeder Berichtsperiode.

2.16.d. Finanzielle Verbindlichkeiten

Finanzielle Verbindlichkeiten beinhalten insbesondere Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Leasingverbindlichkeiten sowie Derivate mit negativen Marktwerten.

Die Folgewertung finanzieller Verbindlichkeiten hängt folgendermaßen von deren Klassifizierung ab:

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten (AC)

Finanzielle Verbindlichkeiten dieser Kategorie werden grundsätzlich unter der Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Fortgeführte Anschaffungskosten werden unter Berücksichtigung eines Agios oder Disagios bei Akquisition sowie Gebühren oder Kosten berechnet, die einen integralen Bestandteil des Effektivzinssatzes darstellen. Die Amortisation mittels der Effektivzinsmethode ist in der Gewinn- und Verlustrechnung als Teil der Finanzaufwendungen enthalten.

In dieser Kategorie werden im Konzernabschluss Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten sowie Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten erfasst.

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten (FVtPL)

Finanzielle Verbindlichkeiten werden als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Verbindlichkeiten kategorisiert, wenn sie entweder zu Handelszwecken gehalten oder freiwillig als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet designiert wurden oder es sich um Derivate handelt. Am Abschlussstichtag werden Zinsderivate ausgewiesen, die im Rahmen des erstmaligen Ansatzes als zu Handelszwecken gehalten eingeordnet worden sind, da sie keine Sicherungsinstrumente darstellen.

Leasingverbindlichkeiten

Zur bilanziellen Behandlung von Leasingverbindlichkeiten verweisen wir auf Punkt 2.13.

Ausbuchung finanzieller Verbindlichkeiten

Eine finanzielle Verbindlichkeit wird ausgebucht, wenn die Verpflichtung, die dieser Verbindlichkeit zugrunde liegt, erfüllt, gekündigt oder erloschen ist.

Werden die Bedingungen einer bestehenden Finanzierung substanziell geändert oder kommt es im Rahmen einer Refinanzierung bei demselben Kreditgeber zu substanziell verschiedenen Vertragsbedingungen, wird ein solcher Austausch bzw. eine solche Änderung als Ausbuchung der ursprünglichen Verbindlichkeit und Ansatz einer neuen Verbindlichkeit behandelt. Die Differenz zwischen den jeweiligen Buchwerten wird erfolgswirksam erfasst.

2.16.e. Beizulegender Zeitwert von Finanzinstrumenten

Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten, die auf einem aktiven Markt gehandelt werden, wird durch den am Abschlussstichtag notierten Marktpreis ohne Abzug von Transaktionskosten bestimmt.

Die beizulegenden Zeitwerte für die derivativen Finanzinstrumente werden unter Anwendung anerkannter Bewertungsmodelle und unter Rückgriff auf aktuelle Marktparameter berechnet. Dazu werden die bereits fixierten oder unter Anwendung der aktuellen Zinsstrukturkurve über Forward Rates ermittelten Cashflows mit den aus der am Stichtag gültigen Zinsstrukturkurve bestimmten Diskontfaktoren auf den Bewertungsstichtag diskontiert. Zur Anwendung kommen Mittelkurse.

Bei Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen Forderungen und Verbindlichkeiten, die Restlaufzeiten von weniger als einem Jahr haben, entsprechen deren Buchwerte zum Abschlussstichtag näherungsweise dem beizulegenden Zeitwert.

Weitere Details zu den beizulegenden Zeitwerten von Finanzinstrumenten können dem Punkt 6.2 "Angaben zu Finanzinstrumenten" entnommen werden.

2.16.f. Derivative Finanzinstrumente und Sicherungsbeziehungen

Im Konzern werden derivative Finanzinstrumente zur Sicherung von schwankenden Zahlungsströmen durch Zins- und Währungskurs- sowie Kraftstoffpreisrisiken aus dem operativen Geschäft eingesetzt. Im Falle eines positiven beizulegenden Zeitwertes werden derivative Finanzinstrumente als finanzielle Vermögenswerte, im Falle eines negativen beizulegenden Zeitwertes als finanzielle Verbindlichkeit angesetzt.

Die Bewertung der Finanzinstrumente erfolgt bei ihrer erstmaligen Erfassung und zum Bilanzstichtag mit den beizulegenden Zeitwerten. Gewinne und Verluste aus der Bewertung werden erfolgswirksam erfasst, es sei denn, die Voraussetzungen des Cashflow-Hedge Accounting sind erfüllt und es handelt sich um den effektiven Teil der Sicherungsbeziehung.

Im laufenden Jahr sowie im Vorjahr wurde kein Hedge Accounting angewendet.

Für weitere Ausführungen wird auf 6.2 "Angaben zu Finanzinstrumenten" verwiesen.

Zum Stichtag hat der Konzern Zinsswaps und Dieselswaps ohne Sicherungsbeziehung kontrahiert.

2.17. Vorräte

Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert bewertet. Wertminderungen werden in der Regel im Materialaufwand erfasst. Wertminderungen, deren Umfang wesentlich ist, werden separat in der GuV ausgewiesen.

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Waren werden zum Zeitpunkt des Zugangs mit ihren Anschaffungskosten zuzüglich Anschaffungsnebenkosten abzüglich Anschaffungspreisminderungen angesetzt. Zur Ermittlung der Anschaffungskosten der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe am Bilanzstichtag wird die Methode des gewogenen Durchschnitts bzw. für Waren die Methode des gleitenden Durchschnitts verwendet.

2.18. Aufträge mit Kunden

Kundenspezifische Aufträge, die unter IFRS 15 fallen, werden unter Vertragsvermögenswerte und Vertragsverbindlichkeiten ausgewiesen. Soweit die kumulierten Leistungen (angefallene Auftragskosten und ausgewiesene Gewinne) die erhaltenen Anzahlungen im Einzelfall übersteigen, erfolgt der Ausweis der Aufträge aktivisch unter den Vertragsvermögenswerten. Verbleibt nach Abzug der Anzahlungen ein negativer Saldo, erfolgt der Ausweis unter den Vertragsverbindlichkeiten. Finanzierungsanzahlungen ("advances received") ohne erbrachte Gegenleistung die einen Bezug zu Aufträgen haben, werden ebenfalls unter den Vertragsverbindlichkeiten ausgewiesen.

2.19. Steuern

Tatsächliche Ertragsteuern

Die tatsächlichen Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden für die laufende sowie für frühere Perioden werden mit dem Betrag bemessen, in dessen Höhe eine Erstattung von der Steuerbehörde bzw. eine Zahlung an die Steuerbehörde erwartet wird. Der Berechnung des Betrags werden die Steuersätze und Steuergesetze zugrunde gelegt, die zum Bilanzstichtag gelten.

Latente Steuern

Aktive und passive latente Steuern werden entsprechend IAS 12 "Ertragsteuern" nach der bilanzorientierten Verbindlichkeitsmethode für sämtliche temporären Differenzen zwischen den steuerlichen und den IFRS-Wertansätzen und für ergebniswirksame Konsolidierungsmaßnahmen gebildet. Aktive latente Steuern auf Verlustvorträge dürfen gemäß IAS 12.34 nur in dem Maße angesetzt werden, als es wahrscheinlich ist, dass zukünftige steuerliche Gewinne entstehen werden, die eine Verrechnung dieser Verlustvorträge ermöglichen.

Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die nach der derzeitigen Rechtslage zum Realisationszeitpunkt gelten. Steuersatzänderungen werden berücksichtigt, sofern deren Änderung mit ausreichender Sicherheit feststeht.

Soweit eine Aufrechnung möglich ist, wurden aktive und passive latente Steuern saldiert.

2.20. Eigenkapital

2.20.a. Eigene Anteile

Erwirbt die IAV GmbH eigene Anteile, so werden diese zu Anschaffungskosten erfasst und vom Eigenkapital offen abgesetzt (Cost Method). Der Kauf, der Verkauf, die Ausgabe oder die Einziehung eigener Anteile wird erfolgsneutral erfasst.

2.20.b. Kumulierts erfolgsneutrales Ergebnis

In dieser Eigenkapitalposition werden erfolgsneutrale Veränderungen ausgewiesen, soweit diese nicht auf Transaktionen mit Anteilseignern (z.B. Ausschüttungen) basieren. Hierunter werden Unterschiedsbeträge aus der Währungsumrechnung, aufgelaufene versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus der Bewertung von Pensionsverpflichtungen und der Neubewertung des Planvermögens sowie unrealisierte Gewinne und Verluste aus der Bewertung von Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte und von derivativen Finanzinstrumenten, die im Zusammenhang mit Sicherungsbeziehungen bilanziert werden, sowie die darauf entfallenden latenten Steuern, zusammengefasst.

Bestandteile, bei denen eine zukünftige erfolgswirksame Umgliederung zu erwarten ist, werden unter der Position "recycling-fähig" zusammen gefasst und ausgewiesen. Korrespondierend dazu werden Bestandteile, welche im Eigenkapital verbleiben, unter der Position "nicht recycling-fähig" ausgewiesen.

2.21. Sonstige Rückstellungen

Gemäß IAS 37 "Rückstellungen, Eventualschulden und Eventualforderungen" werden Rückstellungen gebildet, soweit eine gegenwärtige Verpflichtung aus einem vergangenen Ereignis gegenüber Dritten besteht, die künftig wahrscheinlich zu einem Abfluss von Ressourcen führt und zuverlässig geschätzt werden kann. Dies bedeutet, dass die Eintrittswahrscheinlichkeit über 50 % liegen muss. Die Rückstellungen werden für die erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen in Höhe ihres wahrscheinlichen Eintritts berücksichtigt und nicht mit Rückgriffsansprüchen verrechnet. Langfristige sonstige Rückstellungen werden abgezinst. Der Erfüllungsbetrag umfasst auch die am Bilanzstichtag zu berücksichtigenden Kostensteigerungen.

2.22. Pensionsrückstellungen

Rückstellungen für Pensionen werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Method) gemäß IAS 19 ermittelt. Bei diesem Verfahren werden neben den am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften auch künftig zu erwartende Steigerungen von Renten bei vorsichtiger Einschätzung der relevanten Einflussgrößen berücksichtigt. Die Berechnung beruht auf versicherungsmathematischen Gutachten unter Berücksichtigung biometrischer Rechnungsgrundlagen.

IAV erfasst die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste aus dem leistungsorientierten Pensionsplan in der Berichtsperiode, in der sie anfallen, in voller Höhe im sonstigen Ergebnis. Der Dienstzeitaufwand und der Zinsaufwand werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung im Personalaufwand bzw. in den Finanzaufwendungen ausgewiesen. Der als "Schuld" erfasste Betrag entspricht dem Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung. Es besteht eine Rückdeckungsversicherung für diese Verpflichtungen.

Das Planvermögen im Zusammenhang mit bestehenden Pensionsrückstellungen wird gem. IAS 19 mit den Rückstellungen saldiert. Die Berechnung des Aktivwertes des Planvermögens beruht auf versicherungsmathematischen Gutachten. Gewinne und Verluste aus der Neubewertung des Planvermögens werden in der Berichtsperiode, in der sie anfallen, im sonstigen Ergebnis erfasst. Erträge aus dem Planvermögen und die Aufwendungen aus der Pensionsverpflichtung auf Basis der typisierten Verzinsung werden saldiert ausgewiesen.

3. Verwendung von Annahmen und Schätzungen sowie Ermessensentscheidungen

Bei der Erstellung des Konzernabschlusses nach IFRS werden von der Unternehmensleitung grundsätzlich bestimmte Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzungen getroffen, die Auswirkungen auf die Wertansätze der Vermögenswerte und Schulden, die Angabe von Eventualforderungen und -verbindlichkeiten zum Bilanzstichtag und die ausgewiesenen Erträge und Aufwendungen haben.

Die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen sowie sonstige am Abschlussstichtag bestehende Hauptquellen von Schätzungsunsicherheiten, aufgrund derer ein Risiko besteht, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden erforderlich sein könnte, beziehen sich auf:

•	Bewertung von sonstigen Rückstellungen: Die Bewertung der Rückstellungen erfolgt in Höhe der bestmöglichen Schätzung des Betrages, der laut Management zur Erfüllung der gegenwärtigen Verpflichtung am Abschlussstichtag notwendig ist. Für weitere Ausführungen und Angaben wird auf die Erläuterungen unter Punkt 5.11 "Kurz- und langfristige Rückstellungen" verwiesen.
•	Um den Fertigstellungsgrad von Kundenprojekten, nach dem die Umsatzerlöse erfasst werden, zu messen, werden im Konzern diese Aufträge einer inputorientierten Betrachtung unterzogen und auf den Faktoreinsatz untersucht. Die Ermittlung des Fertigstellungsgrad erfolgt deshalb auf Basis der angefallenen Projektkosten im Verhältnis zu den geplanten Projektkosten (Cost-to-cost-Methode).
•	Wertminderungen von nicht-finanziellen Vermögenswerten: Werthaltigkeitsprüfungen von sonstigen immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagevermögen basieren grundsätzlich auf geschätzten, künftigen und abgezinsten Netto-Zahlungsströmen, die aus der fortgesetzten Nutzung eines Vermögenswertes und seinem Abgang am Ende der Nutzungsdauer zu erwarten sind. Für die Werthaltigkeitsprüfung für Tochtergesellschaften wird der Impairment-Test basierend auf einem Discounted-Cashflow-Bewertungsverfahren herangezogen. Die der Unternehmenswertermittlung zu Grunde liegenden Planungsrechnung der Tochtergesellschaft unterstellt einen dauerhaften Fortbestand des Unternehmens, das mittel- bis langfristige nachhaltige Erreichen intern vorgegebener Umsatz- und Ertragsziele sowie entsprechend positive Free Cashflows. Aufgrund der Systematik der Werthaltigkeitstests sind Annahmen zu Abzinsungssätzen und Wachstums raten notwendig.

•

Bei der Schätzung der Laufzeit von Leasingverhältnissen nach IFRS 16 wird grundsätzlich auf die unkündbare Grundmietzeit des Leasingverhältnisses abgestellt sowie eine Einschätzung bestehender Verlängerungs- und Kündigungsoptionen vorgenommen. Die Einschätzung wird für jeden Vertrag einzeln durchgeführt. Die Festlegung der Laufzeit sowie der verwendeten Diskontierungszinssätze hat Einfluss auf die Höhe der bilanzierten Nutzungsrechte und der Leasingverbindlichkeiten.

Die sich tatsächlich in zukünftigen Perioden einstellenden Beträge können von den Schätzungen abweichen. Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Kenntnis erfolgswirksam berücksichtigt.

Nach den Erkenntnissen im Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses und unter Berücksichtigung der hohen Unsicherheit im Rahmen der Covid 19 Pandemie sind bestmögliche Annahmen und Schätzungen in den Konzernabschluss eingeflossen. Eine notwendige Anpassung der Buchwerte der angesetzten Vermögenswerte und Schulden ist auf dieser Basis für das Geschäftsjahr 2021 nicht zu erwarten.

4. Erläuterungen zur Konzern-Gesamtergebnisrechnung

4.1. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden setzen sich wie folgt zusammen:

	2020	2019
	Mio. EUR	Mio. EUR
Verkauf von Produkten	10,6	9,1
Erlöse aus Kundenprojekten	885,2	992,6
Gesamt	895,8	1.001,7
Umsätze mit Gesellschaftern	579,8	671,3
Umsätze mit Dritten	315,9	330,4
Gesamt	895,8	1.001,7
Die Umsatzerlöse teilen sich in die folgenden Regionen auf:
Deutschland	806,7	882,0
Europa	48,9	50,7
Übriges Ausland	40,1	69,0
Gesamt	895,8	1.001,7

Die Darstellung der Vertragssalden zu den jeweiligen Stichtagen kann der folgenden Tabelle entnommen werden.

	31.12.2020	31.12.2019	01.01.2019
	Mio. EUR	Mio. EUR	Mio. EUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	34,7	135,1	81,9
Vertragsvermögenswerte	68,7	48,3	47,8
Vertragsverbindlichkeiten	38,8	88,4	77,4

4.2. Andere aktivierte Eigenleistungen

Im Geschäftsjahr 2020 wurden Eigenleistungen in Höhe von 2,0 Mio. EUR (Vorjahr: 1,1 Mio. EUR) aktiviert.

Die während des Geschäftsjahres aufwandswirksam erfassten Forschungs- und Entwicklungskosten belaufen sich auf 25,9 Mio. EUR (Vorjahr: 19,8 Mio. EUR).

4.3. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:

	2020	2019
	Mio. EUR	Mio. EUR
Geldwerter Vorteil Mitarbeiter	7,1	6,3
Zuwendungen der öffentlichen Hand	6,0	3,4
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und Verbindlichkeiten	5,9	5,6
Erträge aus Operating Leasingverhältnissen	1,7	1,5
Periodenfremde Erträge	1,3	1,0
Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen	1,1	0,8
Versicherungsentschädigungen	0,9	0,5
Währungsumrechnungsdifferenzen	0,6	1,4
Übrige	1,0	1,4
Gesamt	25,5	21,9

Die Zuwendungen der öffentlichen Hand resultieren im Wesentlichen aus Forschungs- und Entwicklungszuwendungen. Die an diese Zuwendungen geknüpften Bedingungen wurden vollständig erfüllt und es bestehen keine etwaigen sonstigen Unsicherheiten. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus der Auflösung eines Sonderpostens in Höhe von 1,6 Mio. EUR im Rahmen der Abwertung der Motorenprüfstände.

4.4. Materialaufwand

Der Materialaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

	2020	2019
	Mio. EUR	Mio. EUR
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren	14,0	19,3
Bezogene Leistungen	52,2	97,6
Gesamt	66,2	116,9

Bei den Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie bezogene Waren handelt es sich im Wesentlichen um Treibstoffe und Kleinteile. Die Aufwendungen für bezogene Leistungen betreffen im Wesentlichen Kosten für Subunternehmer und sonstige empfangene Leistungen.

4.5. Personalaufwand

Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

	2020	2019
	Mio. EUR	Mio. EUR
Löhne und Gehälter	553,5	568,3
Soziale Abgaben	44,5	44,3
Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung	49,0	50,9
Gesamt	646,9	663,5

Aufgrund der Corona Pandemie haben insbesondere die IAV GmbH und die IAV SASU ab dem 2. Quartal in großem Umfang Kurzarbeit angemeldet und dafür staatliche Unterstützung bezogen. Der Gesamtbetrag der im Zusammenhang mit der Erstattung von Sozialversicherungsbeiträgen im Berichtsjahraufwandsmindernd verbucht worden ist, beläuft sich auf 5,6 Mio. EUR.

Für die betriebliche Altersversorgung bestehen sowohl beitragsorientierte als auch leistungsorientierte Zusagen. Bei den beitragsorientierten Zusagen (Defined Contribution Plans) zahlt die IAV aufgrund gesetzlicher oder vertraglicher Bestimmungen bzw. auf freiwilliger Basis Beiträge an staatliche oder private Versicherungsträger. Mit der Zahlung der Beiträge bestehen für IAV keine weiteren Leistungsverpflichtungen.

Unter den Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung werden sowohl die laufenden Beitragszahlungen - einschließlich der von der Gesellschaft zu tragenden Anteile zur gesetzlichen Rentenversicherung in Höhe von 44,4 Mio. EUR (Vorjahr: 45,7 Mio. EUR) - als auch die Aufwendungen für Pensionsverpflichtungen, die die Kriterien eines leistungsorientierten Pensionsplans im Sinne des IAS 19 erfüllen, erfasst. Der der Bewertung gem. IAS 19 zugrundeliegende Zinsanteil der Pensionsverpflichtung wird dem Finanzierungscharakter entsprechend unter den sonstigen Finanzierungserträgen bzw. unter den übrigen Finanzierungsaufwendungen ausgewiesen. Zu Einzelheiten wird auf Punkt 5.12 "Pensionsverpflichtungen" verwiesen.

4.6. Mitarbeiter

Die durchschnittliche Mitarbeiteranzahl im Konzern hat sich folgendermaßen entwickelt:

	2020	2019
Angestellte	7.573	7.483
Studenten	571	653
Gesamt	8.144	8.136

Darüber hinaus werden im Geschäftsjahr durchschnittlich 28 Auszubildende (Vorjahr: 29) beschäftigt.

4.7. Abschreibungen und Wertminderungen

Die Abschreibungen und Wertminderungen setzen sich wie folgt zusammen:

	2020	2019
	Mio. EUR	Mio. EUR
Abschreibungen immaterielle Vermögenswerte	4,4	5,0
Abschreibungen und Wertminderungen Sachanlagen	35,5	38,0
Abschreibungen und Wertminderungen Nutzungsrechte	19,6	16,9
Wertminderungen kurzfristige Vermögenswerte	6,3	1,0
Gesamt	65,7	60,9

Die vorgenommenen Abschreibungen und Wertminderungen auf das Anlagevermögen können der Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens entnommen werden.

Die Abschreibungen und Wertminderungen auf Sachanlagen enthalten im Berichtsjahr außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 9,4 Mio. EUR (Vorjahr: 9,4 Mio. EUR). Die Wertminderung betrifft Motorenprüfstände und resultiert aus einem deutlichen Überangebot der Prüfkapazitäten und einer damit einhergehenden Verschlechterung des Marktpreises. Im Berichtsjahr enthält der Posten Abschreibungen und Wertminderungen auf Nutzungsrechte außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 1,3 Mio. EUR (Vorjahr: 0,0 Mio. EUR).

Die Wertminderungen auf kurzfristige Vermögenswerte betreffen die außerplanmäßige Abschreibung eines Großprojektes, da der Kunde nicht mehr zahlungsfähig ist und die wirtschaftliche Nutzung der bisherigen Entwicklungsleistungen ungewiss ist. Der Posten enthält außerplanmäßige Abschreibungen auf Vorräte in Höhe von 4,6 Mio. EUR (Vorjahr: 1,0 Mio. EUR) sowie Wertminderungen der Vertragsvermögenswerte in Höhe von 1,7 Mio. EUR (Vorjahr: 0,0 Mio. EUR). Im Vorjahr betrifft der Wert Verschrottungen von Altbeständen. Planmäßige Abschreibungen wurden in Höhe von 26,1 Mio. EUR (Vorjahr: 28,6 Mio. EUR) auf Sachanlagen und in Höhe von 18,3 Mio. EUR (Vorjahr: 0,0 Mio. EUR) auf Nutzungsrechte vorgenommen.

4.8. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

	2020	2019
	Mio. EUR	Mio. EUR
Rechts- und Beratungskosten	40,7	23,7
Instandhaltung und Wartung/Verbrauchsmaterial	15,9	14,9
Mietnebenkosten	14,7	14,4
Lizenzgebühren / Einrichtungsmieten	13,1	13,6
Mieten, Pachten und Leasing Anwendungserleichterungen IFRS 16	12,4	10,8
Allgemeine Verwaltungskosten	8,0	7,0
Fremdleistungen	4,5	5,3
Sonstige Personalnebenkosten	4,3	5,5
Fuhrparkkosten	3,7	4,9
Kommunikationskosten	3,4	3,5
Fort- und Weiterbildungskosten	3,3	6,1
Werbe- und Repräsentationskosten	2,2	4,1
Reisekosten	1,9	5,6
Aufwendungen aus Währungsumrechnungsdifferenzen	1,3	0,4
Übrige	2,7	4,3
Gesamt	132,1	124,4

Ein Wesentlicher Bestandteil der Rechts- und Beratungskosten resultiert aus dem Monitorship zu dem sich IAV im Rahmen des strafrechtlichen Vergleichs mit dem US-amerikanischen Justizministerium verpflichtet hat. Darüber hinaus sind Zuführungen zu den Rückstellungen in Höhe von 9 Mio. EUR für das Bußgeldverfahren der Staatsanwaltschaft Braunschweig enthalten. Die allgemeinen Verwaltungskosten beinhalten Zuführungen zu den Drohverlustrückstellungen in Höhe von 4,5 Mio. EUR für ein Großprojekt und daraus resultierenden Abnahmeverpflichtungen. Im Vorjahr waren Drohverlustrückstellungen für Großprojekte, die sich aus überarbeiteten Kostenkalkulationen ergeben haben, enthalten.

4.9. Finanzerträge

Die Finanzerträge resultieren im Wesentlichen aus Zinserträgen aus Finanzguthaben.

4.10. Finanzaufwendungen

Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen können folgender Übersicht entnommen werden:

	2020	2019
	Mio. EUR	Mio. EUR
Zinsaufwendungen aus Finanzschulden	1,1	1,6
Zinsaufwendungen aus Leasingverbindlichkeiten	2,3	2,5
Übrige Finanzaufwendungen	0,7	0,7
Gesamt	4,1	4,8

In den übrigen Finanzaufwendungen sind im Wesentlichen Bereitstellungsprovisionen für die Betriebsmittelkreditlinie enthalten.

4.11. Sonstiges Finanzergebnis

Das sonstige Finanzergebnis resultiert im Wesentlichen aus Ergebnissen aus Derivaten.

4.12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag teilen sich wie folgt auf:

	2020	2019
	Mio. EUR	Mio. EUR
laufender Steueraufwand	4,5	13,8
laufender Steueraufwand Vorjahre	0,5	0,4
latente Steuern	-1,1	3,2
Gesamt	3,9	17,5

Der für das Geschäftsjahr 2020 anzuwendende Körperschaftsteuersatz liegt bei 15 % zuzüglich 5,5 % Solidaritätszuschlag. Der durchschnittliche Gewerbesteuersatz liegt im IAV-Konzern bei rd. 15 %. Zur Bewertung latenter Steuern im Konzern wird daher ein Gesamtsteuersatz von 30 % herangezogen. Hier haben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr keine Veränderungen gegenüber dem Vorjahr ergeben. Die relevanten Körperschaftsteuersätze für ausländische Konzerngesellschaften liegen wie im Vorjahr zwischen 10 % und 34 %.

Die Überleitung vom erwarteten zum tatsächlichen Steueraufwand stellt die folgende Tabelle dar:

	2020	2019
	TEUR	TEUR
Konzernergebnis vor Ertragsteuern	5.780	53.592
relevanter Steuersatz	30 %	30 %
Erwarteter Ertragsteueraufwand	1.734	16.078
Steueranteile für:
steuerfreie Erträge	-16	-14
steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen	511	827
Temporäre Differenzen	0	0
Verrechnung von Verlustvorträgen	0	-153
Periodenfremder Steueraufwand	528	437
Nicht anrechenbare Quellensteuer	98	297
Sonstige Steuereffekte	383	-21
Abweichende Steuersätze in Tochtergesellschaften	43	-3
Ansatz und Bewertung aktiver latenter Steuern
Wertberichtigungen und nicht erfasste Steuereffekte auf Differenzen und Verlustvorträge	600	0
Wertaufholung/Neubildung auf Verlustvorträge	56	0
Abwertung auf Verlustvorträge	0	59
Ausgewiesener Steueraufwand	3.937	17.507
effektiver Steuersatz	68 %	33 %

Der Bestand an aktiven und passiven latenten Steuern stellt sich wie folgt dar:

	Konzern-Bilanz		Konzern-Gesamtergebnisrechnung
	31.12.2020	31.12.2019	2020	2019
	Mio. EUR	Mio. EUR	Mio. EUR	Mio. EUR
Finanzschulden	0,5	0,9	-0,4	-0,3
Vertragsverbindlichkeiten	1,2	0,0	1,2	-4,6
Sonstige Verbindlichkeiten und Rückstellungen	7,3	3,4	3,9	-1,1
Pensionsverpflichtungen	2,0	1,6	0,4	0,4
Verlustvorträge	1,0	2,0	-1,0	1,0
Neubewertung Absicherung von Cashflows	1,1	0,5	0,6	0,5
Anlagevermögen	1,9	1,2	0,7	1,2
Übrige	0,2	0,0	0,2	0,0
Summe aktive latente Steuern	15,2	9,6	5,6	-2,9

	Konzern-Bilanz		Konzern-Gesamtergebnisrechnung
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	2,2	1,5	-0,7	2,1
Vertragsvermögenswerte	19,9	15,3	-4,6	-1,8
Anlagevermögen	3,0	3,1	0,1	0,1
Neubewertung Absicherung von Cashflows	0,0	0,1	0,1	0,0
Vertragsverbindlichkeiten	0.0	0,6	0,6	-0,6
Übrige	0,0	0,1	0,1	0,0
Summe passive latente Steuern	25,1	20,7	-4,4	-0,2
saldierungsfähige latente Steuern	14,0	7,6
in der Bilanz ausgewiesen:
Aktive latente Steuern	1,2	2,0
Passive latente Steuern	11,1	13,1

Aktive latente Steuern auf Verlustvorträge betreffen im Wesentlichen die IAV Fahrzeugsicherheit GmbH & Co. KG, IAV Brasilien und TRE GmbH. Aktive und passive latente Steuern werden saldiert, soweit die künftigen Steuerbelastungen oder Steuerminderungen desselben Steuerpflichtigen gegenüber derselben Steuerbehörde zuzuordnen sind. Die Veränderung aktiver latenter Steuern auf Pensionsverpflichtungen enthält in Höhe von 54 TEUR (Vorjahr: 124 TEUR) den im sonstigen Ergebnis erfassten Betrag.

Die nicht genutzten steuerlichen Verluste, für die in der Konzernbilanz keine aktivierten latenten Steuern angesetzt wurden, können folgendermaßen vorgetragen werden:

	31.12.2020	31.12.2019
	Mio. EUR	Mio. EUR
Verfallsdatum innerhalb von
1 bis 5 Jahren	-	-
5 bis 20 Jahren	23,3	25,4
Unbegrenzt	5,2	1,7

Für diese steuerlichen Verluste wurden keine latenten Steueransprüche angesetzt, da sie nicht zur Verrechnung mit den zu versteuernden Ergebnissen anderer Unternehmen des Konzerns verwendet werden dürfen und in Tochterunternehmen entstanden sind, deren Planungen nicht darauf schließen lassen, dass die Verlustvorträge in absehbarer Zeit genutzt werden können.

5. Erläuterungen zur Bilanz

5.1. Immaterielle Vermögenswerte

Entwicklung 2020	Geschäfts- oder Firmenwert	Patente, Lizenzen und ähnliche Rechte	Entwicklungskosten, eigenentwickelte Software	Summe Immaterielle Vermögenswerte
in Mio. EUR
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 01.01.	1,1	72,7	2,7	76,5
Zugang	-	4,5	1,3	5,8
Abgang	-	-0,5	-	-0,5
Umbuchungen	-	0,2	-	0,2
Währungsdifferenzen	-	-0,1	-	-0,1
Stand 31.12.	1,1	76,7	4,0	81,8
Abschreibungen
Stand 01.01.	0,6	63,9	1,9	66,3
Zugang	-	4,5	-	4,5
Abgang	-	-0,5	-	-0,5
Währungsdifferenzen	-	-0,1	-	-0,1
Stand 31.12.	0,6	67,7	1,9	70,2
Restbuchwert 31.12.	0,5	9,0	2,1	11,7

Entwicklung 2019	Geschäfts- oder Firmenwert	Patente, Lizenzen und ähnliche Rechte	Entwicklungskosten, eigenentwickelte Software	Summe Immaterielle Vermögenswerte
in Mio. EUR
Anschaffungs- und Herstellungskosten Stand 01.01.	1,1	69,1	1,9	72,1
Zugang	-	3,9	0,8	4,7
Abgang	-	-1,1	-	-1,1
Umbuchungen	-	0,8	-	0,8
Währungsdifferenzen	-	0,0	-	0,0
Stand 31.12.	1,1	72,7	2,7	76,5
Abschreibungen Stand 01.01.	-	59,9	1,8	61,7
Zugang	0,6	5,1	0,1	5,7
Abgang	-	-1,1	-	-1,1
Umbuchungen	-	0,0	-	0,0
Währungsdifferenzen	-	0,0	-	0,0
Stand 31.12.	0,6	63,9	1,9	66,3
Restbuchwert 31.12.	0,5	8,9	0,8	10,2

Bei den immateriellen Vermögenswerten handelt es sich im Wesentlichen um erworbene EDV-Software in Höhe von 5,8 Mio. Euro (Vorjahr: 5,6 Mio. Euro), aktivierte Kundenbeziehungen mit unbestimmter Nutzungsdauer in Höhe von 3,3 Mio. Euro aus einem Anteilskauf und gewerbliche Schutzrechte.

Im Geschäftsjahr ergab sich kein Wertberichtigungsbedarf. Im Vorjahr wurde der Geschäfts- oder Firmenwert der IAV Fahrzeugsicherheit GmbH & Co. KG vollständig abgeschrieben. Die immateriellen Vermögenswerte waren zum 31. Dezember 2020 wie im Vorjahr nicht sicherungsübereignet.

Wesentliche Verpflichtungen aus dem Erwerb von immateriellen Vermögenswerten liegen nicht vor.

5.2. Sachanlagen

Entwicklung 2020	Grundstücke ^*	Technische Anlagen und Maschinen	Andere Anlagen ^**	geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	Summe Sachanlagen
in Mio. EUR
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 01.01.	298,9	312,7	22,8	10,7	645,3
Zugang	5,0	13,9	5,4	22,4	46,6
Abgang	-7,0	-3,2	-3,7	0,0	-13,9
Umbuchungen	1,5	3,6	0,1	-5,4	-0,2
Währungsdifferenzen	-0,7	-1,7	-0,1	0,0	-2,4
Stand 31.12.	297,8	325,4	24,5	27,7	675,4
Abschreibungen
Stand 01.01.	81,1	229,0	12,9	-	323,0
Zugang	20,4	28,3	6,1	-	54,9
Abgang	-1,0	-2,7	-3,5	-	-7,2
Umbuchungen	0,0	0,0	-	-	0,0
Währungsdifferenzen	-0,2	-1,6	-0,1	-	-1,8
Zuschreibung	-	-	-	-	-
Stand 31.12.	100,4	253,0	15,5	0,0	368,9
Restbuchwert 31.12.	197,4	72,3	9,1	27,7	306,5

^* Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken
^** Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung

Entwicklung 2019	Grundstücke ^*	Technische Anlagen und Maschinen	Andere Anlagen ^**	geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	Summe Sachanlagen
in Mio. EUR
Anschaffungs- und Herstellungskosten Stand 01.01.	192,6	293,4	13,8	6,0	505,8
Zugang	105,6	18,6	12,6	10,1	146,8
Abgang	0,0	-3,2	-3,9	-	-7,1
Umbuchungen	0,7	3,6	0,3	-5,4	-0,8
Währungsdifferenzen	0,1	0,4	0,0	0,0	0,5
Stand 31.12.	298,9	312,7	22,8	10,7	645,3
Abschreibungen Stand 01.01.	57,8	207,9	10,1	-	275,8
Zugang	23,3	24,2	6,6	-	54,1
Abgang	0,0	-3,2	-3,8	-	-7,0
Umbuchungen	-	0,0	-	-	0,0
Währungsdifferenzen	0,0	0,3	0,0	-	0,4
Zuschreibung	-	-0,3	-	-	-0,3
Stand 31.12.	81,1	229,0	12,9	0,0	323,0
Restbuchwert 31.12.	217,8	83,8	9,9	10,7	322,2

^* Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken
^** Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung

Der Konzern hat Darlehen in Höhe von 49,0 Mio. EUR (Vorjahr: 23,1 Mio. EUR) durch eingetragene Grundschulden besichert.

Zum 31. Dezember 2020 lagen Bestellobligo in Höhe von 26,4 Mio. EUR (Vorjahr: 30,0 Mio. EUR) aus Investitionsaufträgen vor.

Der Buchwert der nach IFRS 16 bilanzierten Nutzungsrechte, die im Sachanlagenspiegel enthalten sind, hat sich wie folgt entwickelt:

	Immobilien	Fahrzeuge	Technische Anlagen	Gesamt
				Mio. EUR
Stand zum 01.01.20	101,2	6,2	3,5	111,0
Zugänge	1,5	4,3	0,2	5,9
Abgänge	-6,2	-1,6	-0,3	-8,1
Abschreibungen	-14,1	-4,5	-0,9	-19,6
Abgang kumulierte Afa	0,1	1,5	0,0	1,6
Umgliederung	-3,4	-	-	-3,4
Stand zum 31.12.20	79,2	5,9	2,5	87,6

	Immobilien	Fahrzeuge	Technische Anlagen	Gesamt
				Mio. EUR
Stand zum 01.01.19	9,7	-	-	9,7
Anpassung bei Erstanwendung
IFRS 16	85,2	5,9	4,3	95,4
Zugänge	18,4	4,3	0,1	22,9
Abgänge	-	-0,1	-	-0,1
Abschreibungen	-12,0	-3,9	-0,9	-16,9
Stand zum 31.12.19	101,2	6,2	3,5	111,0

Zur Einordnung der Leasingkategorien innerhalb des Sachanlagenspiegels wird auf 2.13 verwiesen.

5.3. Vorräte

Die Vorräte setzen sich wie folgt zusammen:

	31.12.2020	31.12.2019
	Mio. EUR	Mio. EUR
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	1,5	2,0
Waren	0,4	3,2
Geleistete Anzahlungen	1,3	1,8
Gesamt	3,2	7,0

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden Wertminderungen auf Vorräte mit einem Bestandswert in Höhe von 5,2 Mio. EUR (Vorjahr: 1,0 Mio. EUR) erfasst.

5.4. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stellen sich folgendermaßen dar:

	31.12.2020	31.12.2019
	Mio. EUR	Mio. EUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - brutto	37,2	138,4
Wertberichtigungen	-2,5	-3,2
Gesamt	34,7	135,1

Sämtliche Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind nicht verzinslich und haben eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr.

Die kumulierten Wertberichtigungen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, bei denen der IAV-Konzern zu der Einschätzung gekommen ist, dass eine beeinträchtigte Bonität gegeben ist, betragen 2,1 Mio. EUR (Vorjahr: 1,8 Mio. EUR).

Es wird jährlich ein Vergleich zwischen erwarteten und eingetretenen Verlusten durchgeführt. Die daraus resultierenden erwarteten Verluste zum 31. Dezember 2020 entfallen ausschließlich auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und betragen 0,3 Mio. EUR (Vorjahr: 1,5 Mio. EUR).

Hinsichtlich der Entwicklung des Wertberichtigungskontos sowie der Altersstruktur der Forderungen wird auf den Punkt 6.3 "Management von Finanzrisiken" verwiesen.

5.5. Vertragsvermögenswerte

	31.12.2020	31.12.2019
	Mio. EUR	Mio. EUR
Angefallene Auftragskosten einschließlich
Teilgewinnen und Verlusten	120,9	125,2
Teilabrechnungen	-4,7	-10,6
Aufträge mit aktivem Saldo gegenüber Kunden	116,2	114,6
Erhaltene Anzahlungen auf Aufträge mit aktivem Saldo gegenüber Kunden	-47,5	-66,3
Gesamt	68,7	48,3

Die Vertragsvermögenswerte haben eine Restlaufzeit von unter einem Jahr. Des Weiteren wird auf Punkt 2.6 "Ertragsrealisierung" verwiesen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden innerhalb der Vertragsvermögenswerte Wertminderungen auf Bestände aus Vorjahren erfasst.

5.6. Ertragsteuerforderungen

Bei den Ertragsteuerforderungen handelt es sich im Wesentlichen um Steuererstattungsansprüche gegen deutsche, japanische und amerikanische Finanzbehörden, die aus Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag und Gewerbesteuer resultieren.

5.7. Sonstige finanzielle Vermögenswerte

Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte im Berichtsjahr sowie im Vorjahr resultieren im Wesentlichen aus Kautionen und waren innerhalb eines Jahres fällig.

5.8. Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte

Die sonstigen nicht finanziellen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:

	kurzfristig	langfristig	31.12.2020
	Mio. EUR	Mio. EUR	Mio. EUR
Forderungen gegen die Belegschaft / Im Rahmen der sozialen Sicherheiten	6,9	-	6,9
Forderungen aus Steuern	0,4	-	0,4
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten	5,4	-	5,4
Sonstige	1,4	-	1,4
Gesamt	14,2	0,0	14,2

	kurzfristig	langfristig	31.12.2019
	Mio. EUR	Mio. EUR	Mio. EUR
Forderungen gegen die Belegschaft / Im Rahmen der sozialen Sicherheiten	2,8	-	2,8
Forderungen aus Steuern	0,2	-	0,2
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten	6,2	-	6,2
Sonstige	0,9	-	0,9
Gesamt	10,1	0,0	10,1

Die Forderungen gegen die Belegschaft / Im Rahmen der sozialen Sicherheiten setzen sich im Wesentlichen aus Forderungen im Rahmen des Kurzarbeitergeldes zusammen. Es bestehen Forderungen im Rahmen der Erstattung der Sozialversicherungsbeiträge in Höhe von 2,2 Mio. EUR.

5.9. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente setzen sich zum Stichtag im Wesentlichen aus Guthaben bei Kreditinstituten zusammen.

Guthaben bei Kreditinstituten werden mit variablen Zinssätzen für täglich kündbare Guthaben verzinst. Kurzfristige Einlagen erfolgen für unterschiedliche Zeiträume, die in Abhängigkeit vom jeweiligen Zahlungsmittelbedarf des Konzerns zwischen einem Tag und drei Monaten betragen. Diese werden mit den jeweils gültigen Zinssätzen für kurzfristige Einlagen verzinst.

5.10. Eigenkapital

Die Veränderung des Eigenkapitals der IAV GmbH ist in der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt.

Stammkapital

Das Stammkapital ist unverändert zum Vorjahr und in voller Höhe eingezahlt.

Gewinnrücklagen

Die Gewinnrücklagen setzen sich aus den anderen Gewinnrücklagen und der Rücklage für die Umstellungseffekte nach IFRS 1 zusammen. Die anderen Gewinnrücklagen beinhalten Einstellungen aus den Ergebnissen früherer Jahre. Die Rücklage für die Umstellungseffekte nach IFRS 1 resultiert aus der Umstellung der Rechnungslegung von HGB auf IFRS zum 01. Januar 2011.

Eigene Anteile

IAV hält seit Dezember 2019 eigene Anteile. Die Anschaffungskosten werden unter dem Punkt "Eigene Anteile" eigenkapitalmindernd ausgewiesen (davon 0,5 Mio. EUR Nennbetrag).

Kumuliertes erfolgsneutrales Ergebnis

Das kumulierte erfolgsneutrale Ergebnis wird in recycling-fähiges erfolgsneutrales Ergebnis und in nicht recycling-fähiges erfolgsneutrales Ergebnis unterteilt. Die entsprechenden latenten Steuern wurden analog zugeordnet.

Recycling-fähiges erfolgsneutrales Ergebnis:

Rücklage für Währungsumrechnungsdifferenzen

Die Rücklage der Währungsumrechnungsdifferenzen dient der Erfassung von Differenzen aus der Umrechnung der Abschlüsse ausländischer Tochterunternehmen, deren funktionale Währung von der Berichtswährung des Konzerns abweicht. Zum Stichtag sind aus der Umrechnung 0,8 Mio. EUR (Vorjahr: 2,1 Mio. EUR) erfasst.

Nicht recycling-fähiges erfolgsneutrales Ergebnis:

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste resultieren aus Bestandsänderungen und der Abweichung zwischen den ursprünglich festgelegten versicherungsmathematischen Annahmen und der tatsächlichen Entwicklung der Bewertungsparameter. Zum Stichtag sind versicherungsmathematische Gewinne und Verluste in Höhe von -2,0 Mio. EUR (Vorjahr: -1,8 Mio. EUR) sowie die darauf entfallenden latenten Steuern in Höhe von 0,6 Mio. EUR (Vorjahr: 0,6 Mio. EUR) erfasst.

Nicht beherrschende Anteile

Diese Position beinhaltet Anteile anderer Gesellschafter am Eigenkapital des Konzerns. Es handelt sich hierbei um die nicht beherrschenden Anteile an der IAV do Brasil, IAV de Mexico und der TRE GmbH.

5.11. Kurz- und langfristige Rückstellungen

Die Entwicklung der Rückstellungen ist in den folgenden Übersichten dargestellt:

	Stand 01.01.2020	Zuführung	Verbrauch	Auflösung	Stand 31.12.2020
	Mio. EUR	Mio. EUR	Mio. EUR	Mio. EUR	Mio. EUR
Rückstellungen aus dem Personalbereich	4,8	2,2	0,6	-	6,4
Drohverlustrückstellungen	3,6	4,8	1,9	0,0	6,5
Gewährleistungen	0,5	0,1	0,4	0,1	0,2
Sonstige Rückstellungen	1,4	9,8	0,0	0,1	11,0
Gesamt	10,3	16,9	2,9	0,2	24,1

	Stand 01.01.2019	Zuführung	Verbrauch	Auflösung	Stand 31.12.2019
	Mio. EUR	Mio. EUR	Mio. EUR	Mio. EUR	Mio. EUR
Rückstellungen aus dem Personalbereich	4,3	1,6	1,1	-	4,8
Drohverlustrückstellungen	8,4	4,0	8,7	0,0	3,6
Gewährleistungen	0,8	0,2	0,4	0,1	0,5
Sonstige Rückstellungen	31,7	0,2	30,2	0,4	1,4
Gesamt	45,2	5,9	40,3	0,5	10,3

Die Personalrückstellungen umfassen Verpflichtungen aufgrund von Jubiläumszuwendungen sowie Rückstellungen aus der Altersteilzeitregelung.

Die Rückstellungen für Gewährleistungen wurden für gesetzliche und vertragliche Garantieverpflichtungen gegenüber Kunden gebildet. Im Rahmen der Ermittlung werden zwei Jahre betrachtet.

Die Zuführung zu den Drohverlustrückstellungen resultiert im Wesentlichen aus einem Großprojekt und damit verbundenen Abnahmeverpflichtungen von Lieferanten.

Die sonstigen Rückstellungen beinhalten 10 Mio. EUR für das laufende Verfahren der Staatsanwaltschaft Braunschweig gegen IAV.

5.12. Pensionsverpflichtungen

Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen werden aufgrund von Versorgungsplänen für Zusagen auf Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenleistungen an ausgeschiedene Geschäftsführer sowie an leitende Angestellte aufgrund individueller Zusatzvereinbarungen gebildet. Die Finanzierung erfolgt in diesen Fällen im Rahmen von leistungsorientierten Plänen über Pensionsrückstellungen. Mit Ausnahme von vier Versorgungsberechtigten, die Rentenempfänger sind, werden für die Pläne Beiträge an Rückdeckungsversicherungen geleistet.

Die aktuellsten versicherungsmathematischen Bewertungen des Barwerts der leistungsorientierten Verpflichtungen wurden zum 31. Dezember 2020 von einem Versicherungsunternehmen durchgeführt. Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen und der dazugehörige Dienstzeitaufwand wurden nach dem Verfahren der laufenden Einmalprämien (PUC) ermittelt.

Nachfolgend werden die versicherungsmathematischen Grundannahmen zur Ermittlung der Pensionsverpflichtungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses und des Planvermögens dargestellt:

	2020	2019
	%	%
Abzinsungssatz	0,8	1,1
Erwarteter Ertrag aus dem Planvermögen	0,8	1,1
Gehaltstrend	-	2,0
Rententrend (vertraglich vereinbart)	1,0	1,0
Fluktuation	-	-
Biometrische Rechnungsgrundlagen	Heubeck Richttafeln	Heubeck Richttafeln
(Sterblichkeit, Invalidität etc.)	2018 G	2018 G
Pensionsalter (vertraglich vereinbart)	65 Jahre	65 Jahre

In den folgenden Tabellen wird sowohl die Zusammensetzung von in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sowie Konzern-Gesamtergebnisrechnung erfassten Aufwendungen für Versorgungsleistungen als auch die Zusammensetzung von in der Konzern-Bilanz für die jeweiligen Pläne angesetzten Beträgen dargestellt:

Aufwendungen für Versorgungsleistungen	2020	2019
	TEUR	TEUR
Aufwendungen für Versorgungsleistungen	80	95
- davon im Personalaufwand erfasst	56	66
- davon im Finanzergebnis erfasst	24	29

Vermögenswerte / Schulden aus leistungsorientierten Verpflichtungen	31.12.2020	31.12.2019
	TEUR	TEUR
Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen (DBO)	3.589	3.394
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens	1.274	1.177
Schuld aus leistungsorientierten Verpflichtungen	2.315	2.217

Die Entwicklung des Barwertes der leistungsorientierten Verpflichtung stellt sich wie folgt dar:

	2020	2019
	TEUR	TEUR
Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung zum 1. Januar	3.394	2.918
Laufender Dienstzeitaufwand	56	66
Bruttozinsaufwand	37	61
Gezahlte Leistungen	-79	-43
Versicherungsmathematische Gewinne (-) / Verluste (+)
- aufgrund von Bestandsveränderungen	31	-57
- aufgrund demografischer Parameter	0	0
- aufgrund finanzieller Parameter	150	449
Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung zum 31. Dezember	3.589	3.394

Die durchschnittliche Restlaufzeit der Leistungsverpflichtung zum 31. Dezember 2020 beläuft sich auf 15 Jahre (Vorjahr: 15 Jahre).

Die künftigen Rentenzahlungen innerhalb der nächsten 10 Jahre stellen sich wie folgt dar:

		bis 1 Jahr	1-5 Jahre	über 5 Jahre
		TEUR	TEUR	TEUR
Erwartete zukünftige	31.12.2020	142	572	712
Rentenzahlungen	31.12.2019	83	577	722

Die Sensitivität der Pensionsrückstellung in Bezug auf die Parameter Abzinsungssatz und Gehaltstrend stellt sich wie folgt dar:

	%-Punkte erhöht	%-Punkte verringert
	TEUR	TEUR
Abzinsungssatz (+/- 0,5 %-Punkte) 31.12.2020	3.316	3.862
Gehaltstrend (+/- 1,0 %-Punkte) 31.12.2020	-	-
Abzinsungssatz (+/- 0,5 %-Punkte) 31.12.2019	3.114	3.674
Gehaltstrend (+/- 1,0 %-Punkte) 31.12.2019	3.412	3.375

Die vorstehenden Sensitivitätsanalysen zu den Auswirkungen realistischer Änderungen der wichtigsten Annahmen zum Ende des Berichtszeitraums auf die leistungsorientierte Verpflichtung basieren auf der Änderung einer wichtigen Annahme, während alle anderen Annahmen unverändert bleiben. Dies könnte nicht repräsentativ für die tatsächliche Veränderung der leistungsorientierten Verpflichtung sein, da unwahrscheinlich ist, dass Änderungen der Annahmen einzeln eintreten.

Die Entwicklung des Planvermögens stellt sich wie folgt dar:

	2020	2019
	TEUR	TEUR
Planvermögen zum 1. Januar	1.177	1.471
Beiträge vom Arbeitgeber	83	83
Auszahlung Aktivwert 2018	0	-387
Zinsertrag	13	32
Ertrag aus Planvermögen (ohne Zinsertrag)	1	-21
Planvermögen zum 31. Dezember	1.274	1.177

Das Planvermögen, für das kein aktiver Markt vorhanden ist, ist mit dem Aktivwert der Rückdeckungsversicherungen bewertet. Die Rückdeckungsversicherungen sind prozentual wie folgt angelegt:

	31.12.2020 %	31.12.2019 %
Verzinsliche Anlagen	87,3	89,2
Aktien	5,6	6,4
Immobilien	6,3	4,4

Im Folgejahr wird mit Beitragszahlungen zum Planvermögen in Höhe von ca. 83 TEUR gerechnet (Vorjahr: 83 TEUR).

Die Entwicklung der versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste stellt sich wie folgt dar:

	2020	2019
	TEUR	TEUR
Versicherungsmathematische Gewinne / Verluste zum 1. Januar	-1.843	-1.430
Versicherungsmathematische Gewinne / Verluste des Geschäftsjahres	-180	-413
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste zum 31. Dezember	-2.023	-1.843

5.13. Ertragsteuerverbindlichkeiten

Bei den Ertragsteuerverbindlichkeiten handelt es sich im Wesentlichen um Steuerverpflichtungen gegenüber deutschen Finanzbehörden.

5.14. Finanzschulden

	31.12.2020 Buchwert	davon Laufzeit < 1 Jahr	davon Laufzeit 1 - 5 Jahre	davon Laufzeit > 5 Jahre
	Mio. EUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	65,0	9,2	39,5	16,2
Leasingverbindlichkeiten	90,4	16,7	42,7	31,1
Gesamt	155,4	25,9	82,1	47,4

	31.12.2019 Buchwert	davon Laufzeit < 1 Jahr	davon Laufzeit 1 - 5 Jahre	davon Laufzeit > 5 Jahre
	Mio. EUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	43,9	9,0	29,8	5,0
Leasingverbindlichkeiten	108,6	16,1	48,9	43,6
Gesamt	152,5	25,2	78,7	48,6

Die Leasingverbindlichkeiten resultieren ausschließlich aus der Anwendung von IFRS 16.

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Bei den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten handelt es sich im Wesentlichen um langfristige Kredite, die zu üblichen Marktzinsen aufgenommen wurden. Der Marktwert der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten beträgt zum Stichtag 63,2 Mio. EUR (Vorjahr: 43,2 Mio. EUR).

In einigen der abgeschlossenen Investitionskreditverträgen wurden aufgrund der überdurchschnittlich langen Laufzeit der Kreditmittel Covenantregelungen vereinbart. Den Kreditgebern steht bei Nicht-Einhaltung der Covenants ein außerordentliches Kündigungsrecht zu. Die Covenants wurden zum Stichtag eingehalten.

Der IAV GmbH steht eine syndizierte Betriebsmittelfinanzierung mit einer Laufzeit bis Ende 2024 und einem Volumen von 180 Mio. EUR zur Verfügung. Die Betriebsmittelfinanzierung unterliegt ebenfalls Covenantsregelungen. Zum Abschlussstichtag ist die bestehende Linie nicht in Anspruch genommen.

5.15. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind innerhalb eines Jahres fällig. Die Buchwerte der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen entsprechen ihrem beizulegenden Zeitwert.

5.16. Vertragsverbindlichkeiten

	31.12.2020	31.12.2019
	Mio. EUR	Mio. EUR
Angefallene Auftragskosten einschließlich Teilgewinnen und Verlusten	170,4	170,0
Vertragsverbindlichkeiten mit passivem Saldo gegenüber Kunden	170,4	170,0
Erhaltene Anzahlungen auf Vertragsverbindlichkeiten mit passivem Saldo gegenüber Kunden	-204,8	-255,9
Verpflichtungen aus Nacharbeiten	-4,4	-2,5
Gesamt	-38,8	-88,4

Die Vertragsverbindlichkeiten haben eine Restlaufzeit von unter einem Jahr. Veränderungen des Postens aufgrund von Veränderungen des Konsolidierungskreises waren nicht erforderlich.

5.17. Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

Die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten sind innerhalb eines Jahres fällig. Der Buchwert der sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten entspricht ihrem beizulegenden Zeitwert.

5.18. Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten

Die sonstigen nicht finanziellen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

	31.12.2020 Buchwert	davon Laufzeit < 1 Jahr	davon Laufzeit 1 - 5 Jahre	davon Laufzeit > 5 Jahre
	Mio. EUR
Verbindlichkeiten gegenüber der Belegschaft	45,0	45,0	-	-
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit	0,7	0,7	-	-
Verbindlichkeiten aus Steuern (ohne Ertragsteuer)	29,1	29,1	-	-
Zuwendungen der öffentlichen Hand	6,6	6,6	-	-
Übrige	2,6	2,3	0,3	-
Gesamt	84,0	83,7	0,3	-

	31.12.2019 Buchwert	davon Laufzeit <1 Jahr	davon Laufzeit 1-5 Jahre	davon Laufzeit >5 Jahre
	Mio. EUR
Verbindlichkeiten gegenüber der Belegschaft	58,5	58,5	-	-
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit	0,4	0,4	-	-
Verbindlichkeiten aus Steuern (ohne Ertragsteuer)	47,8	47,8	-	-
Zuwendungen der öffentlichen Hand	8,9	8,9	-	-
Übrige	3,2	2,6	0,5	-
Gesamt	118,9	118,3	0,5	0,0

Die Verbindlichkeiten gegenüber der Belegschaft bestehen im Wesentlichen für Boni und andere erfolgsabhängige Vergütungen sowie aus Verbindlichkeiten für ausstehende Urlaubsansprüche und Gleitzeitguthaben, die mitarbeiterbezogen gebildet wurden. Aufgrund der angemeldeten Kurzarbeit, haben sich insbesondere die Urlaubs- und Zeitausgleichsverbindlichkeiten im Vergleich zum Vorjahr deutlich reduziert.

Die Verbindlichkeiten aus Steuern resultieren im Wesentlichen aus zum Stichtag noch nicht abgeführter Lohn- und Kirchensteuer sowie Umsatzsteuerverbindlichkeiten für das abgelaufene Geschäftsjahr.

6. Sonstige Angaben

6.1. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Verpflichtungen aus Leasingverhältnissen - Konzern als Leasingnehmer

Aufgrund der Anwendung der Erleichterungsvorschriften des IFRS 16 (siehe Punkt 2.13) hat der Konzern künftig Verpflichtungen aus Leasingverhältnissen.

Im laufenden Geschäftsjahr wurden 12,4 Mio. EUR (Vorjahr: 10,8 Mio. EUR) aus Miet- und Leasingverhältnissen aufwandswirksam erfasst. Dies umfasst die Erleichterungsvorschriften sowie die Mietnebenkosten. Bedingte Mietzahlungen wurden im Geschäftsjahr sowie in der Vorperiode nicht geleistet.

Die Summe der künftigen Leasingzahlungen die unter die Anwendungserleichterungen des IFRS 16 fallen, setzen sich nach Fälligkeit wie folgt zusammen:

	31.12.2020	31.12.2019
	Mio. EUR	Mio. EUR
Mindestleasingzahlungen innerhalb 1 Jahres	2,9	4,6
Mindestleasingzahlungen zwischen 1 und 5 Jahren	2,9	3,0
Mindestleasingzahlungen über 5 Jahre	2,2	2,4
Gesamt	8,0	9,9

Erträge aus Operating-Leasingverhältnissen

Der Konzern hat Leasingverträge im Zusammenhang mit der Vermietung von Gebäudeflächen abgeschlossen. Die Summe der künftigen erwarteten Mindestleasingzahlungen aus unkündbaren Leasingverhältnissen setzt sich nach Fälligkeit wie folgt zusammen:

	31.12.2020	31.12.2019
	Mio. EUR	Mio. EUR
Erwartete Mindestleasingzahlungen innerhalb 1 Jahres	1,7	1,5
Erwartete Mindestleasingzahlungen zwischen 1 und 5 Jahren	2,3	2,5
Gesamt	4,0	4,0

Eventualverbindlichkeiten und Haftungsverhältnisse

Zum Stichtag bestanden keine wesentlichen Eventualverbindlichkeiten, Haftungsverhältnisse oder sonstige wesentliche Rechtsstreitigkeiten, für die keine Rückstellungen gebildet wurden.

6.2. Angaben zu Finanzinstrumenten

Die nachfolgenden Tabellen zeigen die Buchwerte und beizulegende Zeitwerte sämtlicher zum Stichtag im Konzernabschluss erfassten Finanzinstrumente sowie die entsprechenden Vorjahresangaben:

	Bewertungskategorie gem. IFRS 9	Bilanzposten zum 31.12.2020	zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet		zum beizulegenden Zeitwert bewertet
			Buchwert	Beizulegender Zeitwert	Buchwert
		Mio. EUR	Mio. EUR	Mio. EUR	Mio. EUR
Finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	AC	34,7	34,7	34,7	0
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
Sonstige Beteiligungen	--	0,0	0,0	0,0	0
Sonstige	AC	0,7	0,7	0,7	0
Derivative Finanzinstrumente
Positive Marktwerte Derivate	FVtPL	0	-	-	0
(nicht designiert in einer Sicherungsbeziehung)
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	AC	154,1	154,1	154,1	0
Finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	AC	20,9	20,9	20,9	0
Finanzschulden
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	AC	65,0	65,0	63,2	0
Leasingverbindlichkeiten	--	90,4	90,4	-	0
Sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten	AC	0,0	0,0	0,0	0
Derivative Finanzinstrumente
Negative Marktwerte Derivate	FVtPL	3,7	-	-	3,7
(nicht designiert in einer Sicherungsbeziehung)

	Bewertungskategorie gem. IFRS 9	Bilanzposten zum 31.12.2019	zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet		zum beizulegenden Zeitwert bewertet
			Buchwert	Beizulegender Zeitwert	Buchwert
		Mio. EUR	Mio. EUR	Mio. EUR	Mio. EUR
Finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	AC	135,1	135,1	135,1	-
Sonstige Finanzielle Vermögenswerte
Sonstige Beteiligungen	--	0,0	0,0	0,0	-
Sonstige	AC	0,8	0,8	0,8	-
Derivative Finanzinstrumente
Positive Marktwerte	FVtPL	0,3	-	-	0,3
Derivate (nicht designiert in einer Sicherungsbeziehung) Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	AC	138,6	138,6	138,6	-
Finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	AC	39,4	39,4	39,4	-
Finanzschulden Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	AC	43,9	43,9	43,2	-
Leasingverbindlichkeiten	--	108,6	108,6	-	-
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	AC	0,7	0,7	0,7	-
Derivative Finanzinstrumente Negative Marktwerte Derivate (nicht designiert in einer Sicherungsbeziehung)	FVtPL	1,6	-	-	1,6

Die folgende Tabelle fasst die Buchwerte und beizulegende Zeitwerte pro Bewertungskategorie gem. IFRS 9 zusammen:

	Buchwert 2020	Beizulegender Zeitwert 2020	Buchwert 2019	Beizulegender Zeitwert 2019
IFRS9	Mio. EUR	Mio. EUR	Mio. EUR	Mio. EUR
Finanzielle Vermögenswerte	189,5	189,5	274,9	274,9
AC	189,5	189,5	274,6	274,6
FVtPL	-	-	0,3	0,3
Finanzielle Verbindlichkeiten	89,6	87,8	85,6	85,0
AC	85,9	84,1	84,0	83,4
FVtPL	3,7	3,7	1,6	1,6

Für die Bewertungskategorien gemäß IFRS 9 wurden die folgenden Abkürzungen benutzt:

AC	Amortised cost	Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten
FVtOCI	Fair Value through other comprehensive income	Erfolgsneutral bewertet zum beizulegenden Zeitwert
FVtPL	Financial Assets or Financial Liabilities at fair value through profit or loss	Finanzielle Vermögenswerte oder finanzielle Verbindlichkeiten bewertet zum beizulegenden Zeitwert

Nettoergebnis nach Bewertungskategorien

Im Folgenden werden die Ertrags- und Aufwandsposten aus Finanzinstrumenten nach den Bewertungskategorien des IFRS 9 dargestellt. Auf die Darstellung von Zinserträgen und -aufwendungen wird verzichtet, da diese separat unter Punkten 4.9 und 4.10 dargestellt sind.

	aus der Folgebewertung
Bewertungskategorie gem. IFRS 9	zum Fair Value	Währungsumrechnung	Wertberichtigung	Nettoergebnis 2020
	Mio. EUR	Mio. EUR	Mio. EUR	Mio. EUR
Amortised cost	-	-0,7	0,6	-0,1
Financial Assets at fair
value through profit or loss	-2,6	-	-	-2,6
Gesamt	-2,6	-0,7	0,6	-2,7

	aus der Folgebewertung
Bewertungskategorie gem. IFRS 9	zum Fair Value	Währungsumrechnung	Wertberichtigung	Nettoergebnis 2019
	Mio. EUR	Mio. EUR	Mio. EUR	Mio. EUR
Amortised cost	-	0,9	0,1	1,0
Financial Assets at fair
value through profit or loss	-1,2	-	-	-1,2
Gesamt	-1,2	0,9	0,1	-0,1

Wertberichtigungen im Zusammenhang mit zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten (Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) und Währungsumrechnungsdifferenzen aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten in Fremdwährung werden in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.

Bei Zins- und Dieselderivaten werden die Anpassungen an den Marktwert zum Stichtag erfolgswirksam im sonstigen Finanzergebnis erfasst.

Zur Absicherung des historisch niedrigen Zinsniveaus hat die IAV GmbH im Jahr 2015 für die mittelfristig geplanten Investitionen Zinssicherungsgeschäfte in Form von Forward Zins-Swaps mit einer 10-jährigen Vorlaufzeit abgeschlossen.

Darüber hinaus wurden Sicherungsgeschäfte für Kraftstoffpreise für die Jahre 2021 und 2022 mit Hilfe von Diesel-Swaps getätigt.

Risiko		Grundgeschäft		Sicherungsinstrument
Variable	Art	Art	Betrag	Art	Betrag
Zins	Erwarteter Zahlungsstrom	variabel verzinste Kreditlinie	10,0 Mio. EUR	Forward Zinsswap	10,0 Mio. EUR
Kraftstoffpreis	Erwartete Kraftstoffkäufe	Variable Kraftstoffkäufe	0,2 Mio. I p. M.	Dieselswap	0,2 Mio. l p. M.

Das Ergebnis aus der Währungsumrechnung finanzieller Vermögenswerte der Bewertungskategorie Amortised Cost resultiert im Wesentlichen aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Fremdwährung und wird in den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen erfasst.

Bei dem Ergebnis aus Wertberichtigungen handelt es sich im Wesentlichen um Zuführungen bzw. Auflösungen zu Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Diese Beträge sind in den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen erfasst.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden Dividenden in Höhe von 10 TEUR (Vorjahr: 5 TEUR) vereinnahmt.

Fair Value-Hierarchie

Alle finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, für die der beizulegende Zeitwert bestimmt oder im Abschluss ausgewiesen wird, wurden in eine Hierarchie verschiedener Fair Value-Bestimmungen eingeteilt, die die Bedeutung der für die Bewertung verwendeten Inputdaten berücksichtigt und die sich wie folgt gliedert:

Stufe 1: Auf der ersten Ebene der "Fair Value-Hierarchie" werden die beizulegenden Zeitwerte anhand von öffentlich notierten Marktpreisen bestimmt, da auf einem aktiven Markt der bestmögliche objektive Hinweis für den beizulegenden Zeitwert eines finanziellen Vermögenswertes oder einer finanziellen Verbindlichkeit beobachtbar ist.

Stufe 2: Wenn kein aktiver Markt für ein Finanzinstrument besteht, bestimmt ein Unternehmen den beizulegenden Zeitwert unter Zuhilfenahme von Bewertungsmodellen. Zu den Bewertungsmodellen gehören die Verwendung der Discounted-Cashflow -Methode, Optionspreismodelle, der Vergleich mit dem aktuell beizulegenden Zeitwert eines anderen, im Wesentlichen identischen Finanzinstruments oder auch die Verwendung von jüngsten Geschäftsvorfällen zwischen sachverständigen, voneinander unabhängigen, vertragswilligen Geschäftspartnern. Der beizulegende Zeitwert wird auf Grundlage der Ergebnisse einer Bewertungsmethode geschätzt, die im Wesentlichen Daten aus dem Markt verwendet und so wenig wie möglich auf unternehmensspezifischen Daten basiert.

Stufe 3: Den auf dieser Ebene verwendeten Bewertungsmodellen liegen auch nicht am Markt beobachtbare Parameter und Annahmen zugrunde.

Die Finanzinstrumente, die im Konzern zum beizulegenden Zeitwert bilanziert worden sind, wurden der Hierarchiestufe 2 zugeordnet.

Für die Marktwerte der Zinsswaps liegen Bewertungen sachverständiger Dritter vor. Hierbei wird das dem laufenden Swap bei seinerzeitigem Abschluss zugrundeliegende Zinsniveau mit dem heute am Markt erzielbaren Zinsniveau verglichen (wobei die Zahlungsströme auf Basis der aktuellen Zinsstruktur und den hieraus resultierenden Forwards diskontiert werden). Die Berechnung bezieht sich auf die jeweilige aktuelle Restlaufzeit.

Die angesetzten Marktwerte der Dieselswaps basieren auf Bewertungen sachverständiger Dritter. Hierbei wird der dem laufenden Swap bei seinerzeitigem Abschluss zugrundeliegende Dieselpreis pro metrische Tonne mit dem heute am Markt erzielbaren Preis verglichen. Die Berechnung bezieht sich auf die jeweilige aktuelle Restlaufzeit.

Der für die Anhangsangaben ermittelte Marktwert für die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ist ebenfalls der Stufe 2 zuzuordnen. Der Marktwert wird auf Basis diskontierter Zahlungsmittelabflüsse bestimmt. Hierfür wurden laufzeitadäquate Bundeswertpapiere zur Zinsermittlung zugrunde gelegt.

Im Geschäftsjahr 2020 sowie im Vorjahr fanden keine Umgliederungen zwischen den Bewertungsstufen statt.

6.3. Management von Finanzrisiken

Der IAV-Konzern ist verschiedenen finanziellen Risiken ausgesetzt. Durch das Risikomanagement werden die Risiken gezielt beobachtet und minimiert.

Im Folgenden wird auf die einzelnen Risiken sowie das Risikomanagement eingegangen. Weitere Informationen zum Risikomanagement von Finanzrisiken enthält der Risikobericht im Lagebericht.

Ausfallrisiko

Die in der Bilanz ausgewiesenen Beträge verstehen sich abzüglich der Wertberichtigung für voraussichtlich uneinbringliche Forderungen, die seitens des Managements auf der Grundlage von Erfahrungen aus der Vergangenheit und des derzeitigen wirtschaftlichen Umfeldes geschätzt wurden. Wertberichtigungen werden vorgenommen, sobald eine Indikation besteht, dass Forderungen uneinbringlich sind. Die Indikationen beruhen auf intensiven Kontakten im Rahmen des Forderungsmanagements.

Aus den finanziellen Vermögenswerten des Konzerns, die u.a. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, sonstige finanzielle Vermögenswerte und Vertragsvermögenswerte beinhalten, ergibt sich bei Ausfall eines Kontrahenten ein maximales Ausfallrisiko in Höhe des Buchwertes der entsprechenden Instrumente.

Im Konzern liegt keine wesentliche Konzentration von Ausfallrisiken vor. Es bestehen wie im Vorjahr keine Eigentums- und Verfügungsbeschränkungen.

Die folgende Übersicht zeigt die Entwicklung der über die erwartete Laufzeit bemessenen Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen:

	2020	2019
	Mio. EUR	Mio. EUR
Stand 01.01.	3,2	3,3
Aufwandswirksame Zuführungen	0,5	0,8
Verbrauch	-0,2	-0,1
Auflösung	-1,1	-0,8
Stand 31.12.	2,5	3,2

Die Altersstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stellt sich wie folgt dar:

		Bruttoforderungen
in Mio. EUR	31.12.2020 Buchwert	bis 30 Tage	31 bis 90 Tage	mehr als 90 Tage	Wertberichtigt
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	34,7	33,8	1,7	1,7	-2,5

		Bruttoforderungen
In Mio. EUR	31.12.2019 Buchwert	bis 30 Tage	31 bis 90 Tage	mehr als 90 Tage	Wertberichtigt
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	135,1	117,2	11,6	9,6	-3,2

Hinsichtlich des nicht in Zahlungsverzug befindlichen Bestandes der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden.

Es lagen keine überfälligen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aufgrund geänderter Konditionen vor.

Für die weiteren finanziellen Vermögenswerte wurden keine Wertberichtigungen vorgenommen. Zum Bilanzstichtag bestehen diesbezüglich keine überfälligen Ansprüche.

Liquiditätsrisiko

Der Konzern überwacht laufend das Risiko eines Liquiditätsengpasses. Dabei werden u.a. die Laufzeiten finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie erwartete Cashflows aus der Geschäftstätigkeit berücksichtigt. Ziel des Konzerns ist eine fristenkongruente Finanzierung zu erzielen und durch die Nutzung von Kontokorrentkrediten, Geldmarktkrediten, langfristigen Darlehen, (Intercompany-)Darlehen und Finanzierungsleasingverhältnissen den Finanzmittelbedarf kontinuierlich zu decken und dabei gleichzeitig größtmögliche Flexibilität zu gewährleisten. Kapitalanlagen werden grundsätzlich konservativ durchgeführt.

Das Liquiditätsmanagement wird zentral von der Konzernmutter aus gesteuert und ein aktueller Liquiditätsstand regelmäßig den Führungskreisen und der Geschäftsführung vorgestellt.

Die undiskontierten Zahlungsmittelabflüsse aus bestehenden Finanzinstrumenten stellen sich wie folgt dar, wobei jederzeit rückzahlbare finanzielle Verbindlichkeiten dem frühesten Zeitraster zugeordnet wurden:

	31.12.2020 Gesamtabflüsse	davon < 1	davon 1 - 5	davon > 5
	Mio. EUR	Jahr	Jahre	Jahre
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	68,4	10,3	41,5	16,6
Leasingverbindlichkeiten	99,7	18,6	47,5	33,6
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	20,9	20,9	-	-
Sonstige finanzielle Verpflichtungen	0,0	0,0	-	-
Derivate ohne Sicherungsbeziehungen	3,7	0,5	0,8	2,4
Gesamt	192,7	50,3	89,8	52,6

	31.12.2019 Gesamtabflüsse	davon < 1	davon 1 - 5	davon > 5
	Mio. EUR	Jahr	Jahre	Jahre
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	46,4	9,9	31,4	5,1
Leasingverbindlichkeiten	120,6	18,3	55,2	47,1
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	39,4	39,4	-	-
Sonstige finanzielle Verpflichtungen	0,7	0,7	-	-
Derivate ohne Sicherungsbeziehungen	1,6	0,1	0,3	1,3
Gesamt	208,8	68,4	86,9	53,5

Die Zahlungsmittelabflüsse aus den Leasingverbindlichkeiten können zu den bilanzierten Barwerten wie folgt übergeleitet werden:

	31.12.2020 Gesamt	davon < 1	davon 1 - 5	davon > 5
	Mio. EUR	Jahr	Jahre	Jahre
Zahlungsmittelabflüsse	99,7	18,6	47,5	33,6
Zinszahlungen	9,3	1,9	4,9	2,5
Bilanzierte Buchwerte	90,4	16,7	42,7	31,1

	31.12.2019 Gesamt	davon < 1	davon 1 - 5	davon > 5
	Mio. EUR	Jahr	Jahre	Jahre
Zahlungsmittelabflüsse	120,6	18,3	55,2	47,1
Zinszahlungen	12,0	2,2	6,3	3,5
Bilanzierte Buchwerte	108,6	16,1	48,9	43,6

Währungsrisiko

Die Währungsrisiken des Konzerns können einerseits aus Finanzierungsgestaltungen und zum anderen aus seiner operativen Tätigkeit resultieren. Zwar agieren die einzelnen Konzernunternehmen überwiegend in ihrer jeweiligen funktionalen Währung, jedoch sind einzelne Konzernunternehmen Fremdwährungsrisiken im Zusammenhang mit geplanten Zahlungen außerhalb ihrer funktionalen Währung ausgesetzt. Bei der Währungsabsicherung ist das primäre Ziel mit Kunden und Lieferanten eine Kontrahierung in der funktionalen Währung der Gesellschaft zu vereinbaren.

Im laufenden Geschäftsjahr sowie im Vorjahr gab es keine wesentlichen Währungsrisiken.

Zinsänderungsrisiko

Das Risiko von Schwankungen der Marktzinssätze, dem der Konzern ausgesetzt ist, resultiert überwiegend aus finanziellen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit variablem Zinssatz. Die Steuerung der Zinsaufwendungen des Konzerns erfolgt durch eine Kombination von festverzinslichem und variabel verzinslichem Fremdkapital. Zinsabsicherungen werden zentral vom Group Treasury gesteuert. Zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos wurden Zinsswaps abgeschlossen, bei denen in festgelegten Zeitabständen die unter Bezugnahme auf einen vorab vereinbarten Nennbetrag ermittelte Differenz zwischen festverzinslichen und variabel verzinslichen Beträgen mit dem Vertragspartner getauscht wird.

Sofern sich das Marktzinsniveau um 100 Basispunkte erhöht, würde sich das Finanzergebnis um 2,1 Mio. EUR (Vorjahr: 1,8 Mio. EUR) verbessern. Bei einer Reduzierung des Marktzinsniveaus um 100 Basispunkte würde das Finanzergebnis mit 2,4 Mio. EUR (Vorjahr: 2,4 Mio. EUR) belastet werden.

Preisänderungsrisiko bei Kraftstoffen

IAV ist dem Risiko von Schwankungen von Kraftstoffpreisen auf dem Beschaffungsmarkt ausgesetzt. Im Wesentlichen Dieselkraftstoff für Prüfstände sowie den Fuhrpark wird regelmäßig beschafft und unterliegt den marktüblichen Schwankungen. Zur Absicherung des Preisänderungsrisikos wurden Dieselswaps abgeschlossen. In monatlichen Abständen werden unter Bezugnahme einer vorab vereinbarten Dieselmenge Differenzen zwischen dem fixierten und dem Marktpreis mit dem Vertragspartner ermittelt und getauscht. Sofern sich der Dieselmarktpreis für die metrische Tonne um 10 Prozent erhöht, würde sich das Finanzergebnis um 0,2 Mio. EUR (Vorjahr: 0,4 Mio. EUR) verbessern. Bei einer Reduzierung des Dieselmarktpreises für die metrische Tonne um 10 Prozent würde das Finanzergebnis mit 0,2 Mio. EUR (Vorjahr: 0,4 Mio. EUR) belastet werden.

6.4. Zusätzliche Angaben zum Kapitalmanagement

In der IAV GmbH ist ein Kapitalmanagement im Einsatz, dass es dem Konzern ermöglichen soll, seinen Wachstumskurs weiter fortzusetzen sowie die Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit zu gewährleisten. Dabei wird insbesondere auf ein langfristig ausgewogenes Verhältnis zwischen Eigen- und Fremdkapital geachtet.

Im Folgenden sind das Eigenkapital und die im Zuge des Kapitalmanagements erfassten Fremdkapitalpositionen der IAV GmbH zum 31. Dezember 2020 und 31. Dezember 2019 dargestellt:

	31.12.2020	31.12.2019
	Mio. EUR	Mio. EUR
Eigenkapital	251,2	250,9
als % vom Gesamtkapital	42,2	37,0
Langfristige Finanzschulden	129,5	127,3
Kurzfristige Finanzschulden	25,9	25,2
Fremdkapital ^*	155,4	152,5
als % vom Gesamtkapital	26,1	22,5
Gesamtkapital im Sinne des Kapitalmanagements	595,8	678,4

^* Die Gesellschaft definiert Fremdkapital als Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Leasingverbindlichkeiten

Zur detaillierten Darstellung der Entwicklung der Positionen verweisen wir auf die Konzern- Eigenkapitalveränderungsrechnung.

Im Rahmen der weiteren Unternehmensentwicklung optimiert der Konzern permanent sein Finanzmanagement verbunden mit einer kontinuierlichen Überwachung und Steuerung der Eigenkapitalquote.

Ziel dieses Finanzmanagements ist es, gegenüber den Geschäftspartnern der IAV GmbH eine verbesserte Solvenz darzustellen sowie die Kapitalkosten zu optimieren.

Die IAV GmbH unterliegt keinen satzungsmäßigen Kapitalerfordernissen. Zu Covenants aus Kreditverträgen wird auf Punkt 5.14 "Finanzschulden" verwiesen.

6.5. Angaben zur Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung zeigt Herkunft und Verwendung der Zahlungsmittelströme. Entsprechend IAS 7 "Kapitalflussrechnung" werden Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit sowie aus Investitions- und Finanzierungstätigkeit unterschieden.

Die Abweichungen zwischen den Zugängen lt. Anlagespiegel und den Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen resultieren aus der Veränderung korrespondierender Verbindlichkeiten.

Im Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit sind im Geschäftsjahr 2020 Zahlungen für Habenzinsen in Höhe von 0,2 Mio. EUR (Vorjahr: 0,6 Mio. EUR) sowie Zahlungen von Sollzinsen in Höhe von 4,1 Mio. EUR (Vorjahr: 4,8 Mio. EUR) enthalten.

Zusammensetzung der Auszahlungen aus Leasingverhältnissen auf die Konzern- Kapitalflussrechnung stellen sich wie folgt dar:

	31.12.2020	31.12.2019
	Mio. EUR	Mio. EUR
Cashflow aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit
Zahlungen für kurzfristige und geringwertige Leasingverhältnisse	12,4	10,8
Gezahlte Zinsen für Leasingverhältnisse	2,3	2,5
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
Tilgungsanteil der Leasingverbindlichkeiten	17,7	13,6

Es liegen keine Verfügungsbeschränkungen bei den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten vor. Der Betrag der nicht ausgenutzten Kreditlinien, die für künftige betriebliche Tätigkeit und zur Erfüllung von Verpflichtungen eingesetzt werden könnten, beträgt zum Bilanzstichtag 180,3 Mio. EUR (Vorjahr: 180,3 Mio. EUR).

6.6. Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Nahestehende Unternehmen und Personen im Sinne des IAS 24 "Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen" sind juristische oder natürliche Personen, die auf die IAV GmbH und deren Tochterunternehmen Einfluss nehmen können oder der Kontrolle oder einem maßgeblichen Einfluss durch die IAV GmbH bzw. deren Tochterunternehmen unterliegen.

Als nahestehende Personen bzw. Unternehmen wurden die folgenden Personen bzw. Unternehmen identifiziert:

•	Gesellschafter der IAV GmbH mit einer Beteiligung von mehr als 20 % und deren Tochterunternehmen
•	Mitglieder der Geschäftsführung (siehe Punkt 6.7 "Organe der Gesellschaft") und deren Familienangehörige

•	Mitglieder des Aufsichtsrats (siehe Punkt 6.7 "Organe der Gesellschaft") und deren Familienangehörige
•	Unternehmen, die von den Mitgliedern der Geschäftsführung oder des Aufsichtsrats direkt oder indirekt beherrscht werden
•	Unternehmen, an denen die IAV GmbH mit mehr als 20 % beteiligt ist (assoziierte Unternehmen)

Die Mitglieder der Geschäftsführung erhielten im Geschäftsjahr 2020 kurzfristige Bezüge in Höhe von 2,8 Mio. EUR (Vorjahr: 1,6 Mio. EUR).

Die von der Gesellschaft zu tragenden Anteile zur gesetzlichen Rentenversicherung betragen 21 TEUR (Vorjahr: 29 TEUR).

Daneben wurden im Vorjahr Aufwendungen aus der Zuführung zu den Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen in Höhe von 63 TEUR, sowie ein Ertrag aus der Erhöhung der Aktivwerte der Rückdeckungsversicherungen in Höhe von 68 TEUR erfasst.

Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern der Geschäftsführung und ihren Hinterbliebenen hat die IAV GmbH insgesamt 3,5 Mio. EUR (Vorjahr: 3,2 Mio. EUR) zurückgestellt.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten im Geschäftsjahr 2020 sowie im Vorjahr keine Aufsichtsratsbezüge. Die im Konzern beschäftigten Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat erhalten reguläre Gehälter für ihre Tätigkeit im Unternehmen. Diese Gehälter richten sich nach der ausgeübten Funktion bzw. Tätigkeit im Unternehmen und sind ihrer Höhe nach angemessen.

Für Mitglieder der Geschäftsführung sowie des Aufsichtsrates wurde eine D&O-Versicherung abgeschlossen. Die Versicherungsprämien beliefen sich im Geschäftsjahr 2020 auf 20 TEUR (Vorjahr: 14 TEUR).

Die folgende Tabelle zeigt die Beziehung zu nahestehenden Unternehmen und Personen im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020:

in Mio. EUR	1.1. - 31.12.2020	31.12.2020	31.12.2020	1.1. -31.12.2020	31.12.2020
	erbrachte Lieferungen und Leistungen	Ausstehende Forderungen	Abschreibungen auf Forderungen	erhaltene Lieferungen und Leistungen	offene Verbindlichkeiten
Gesellschafter mit einer Beteiligung von >=20 %	422.6	9,0	-	6,1	0
Tochterunternehmen nahestehender Gesellschafter	155,9	5,1	-	14,2	0
Organmitglieder	-	-	-	-	-
sonstige nahestehende Unternehmen und Personen	-	-	-	1,6	-
SUMME:	578,5	14,1	-	21,9	0

Die folgende Tabelle zeigt die Beziehung zu nahestehenden Unternehmen und Personen im Vorjahr:

in Mio. EUR	1.1. - 31.12.2019	31.12.2019	31.12.2019	1.1. - 31.12.2019	31.12.2019
	erbrachte Lieferungen und Leistungen	Ausstehende Forderungen	Abschreibungen auf Forderungen	erhaltene Lieferungen und Leistungen	offene Verbindlichkeiten
Gesellschafter mit einer Beteiligung von >=20 %	492,8	66,9	-	14,4	0,7
Tochterunternehmen nahestehender Gesellschafter	176,9	13,6	-	14,0	0,1
Organmitglieder	-	-	-	-	-
sonstige nahestehende Unternehmen und Personen	-	-	-	1,3	-
SUMME:	669,7	80,5	-	29,7	0,8

6.7. Organe der Gesellschaft

Geschäftsführung

• Herr Dr. Ulrich Eichhorn	(Vorsitzender der Geschäftsführung bis 31.12.2020)
• Herr Matthias Kratzsch	(Geschäftsführer Technik bis 31.12.2020; Vorsitzender der Geschäftsführung seit 01.01.2021)
• Frau Katja Ziegler	(Kaufmännische Geschäftsführerin)
• Herr Dr. Uwe Horn	(Geschäftsführer und Arbeitsdirektor seit 01.01.2020)

Aufsichtsrat

• Dr. Nikolai Ardey	(Vorsitzender seit 20.03.2020)
• Prof. Dr. Stefan Gies	(Vorsitzender bis 29.02.2020)
• Mark Bäcker	(Stellvertretender Vorsitzender)
• Ricarda Bier
• Josip Biskupovic
• Johannes Katzan
• Ralf Lenninger
• Stephan Rebhan
• Stefan Schmidt
• Susanne Scholtyssek	(bis 30.11.2020)
• Lutz Seele
• Carsten Stapel
• Uwe Wagner
• Dietmar Albrecht	(ab 01.12.2020)

Beirat

• Dr. Nikolai Ardey	(Vorsitzender ab 17.04.2020)
• Prof. Dr. Stefan Gies	(Vorsitzender bis 29.02.2020)
• Ralf Lenninger	(Stellvertretender Vorsitzender)
• Christian Enderle
• Friedrich Eichler
• Peter Fromm
• Dr. Erik van de Grampel
• Stephan Rebhan
• Carsten Stapel
• Uwe Wagner

6.8. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Nach Ablauf des 31. Dezember 2020 haben sich in der Geschäftsführung, im Aufsichtsrat und im Beirat der IAV GmbH folgende Änderungen ergeben:

Am 01. Januar 2021 hat Herr Matthias Kratzsch seine Arbeit als Vorsitzender der Geschäftsführung der Gesellschaft aufgenommen.

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat im Januar 2021 einem Vergleich in Höhe von 10 Mio. EUR zugestimmt. Die Zahlung erfolgte zeitnah Ende Januar.

Darüber hinaus liegen keine wesentlichen, berichtenswerten Ereignisse mit Einfluss auf die Finanz-, Vermögens- und Ertragslage vor.

6.9. Honorare und Dienstleistungen des Abschlussprüfers nach § 314 HGB

Die der Prüfungsgesellschaft Mazars GmbH & Co. KG gezahlten Honorare gliedern sich wie folgt:

	2020	2019
	TEUR	TEUR
Jahresabschlussprüfung	209	209
andere Bestätigungsleistungen	2	5
sonstige Leistungen	31	40
Leistungen des Abschlussprüfers	243	254

Berlin, 09. März 2021

IAV GmbH

Matthias, Vorsitzender der Geschäftsführung

Katja Ziegler, Kaufmännische Geschäftsführerin

Dr. Uwe Horn, Geschäftsführer und Arbeitsdirektor

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die IAV GmbH Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr, Berlin

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der IAV GmbH Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr, Berlin, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung, der Konzernkapitalflussrechnung sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den zusammengefassten Lagebericht der IAV GmbH Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 geprüft. Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2020 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 und

•

vermittelt der beigefügte zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser zusammengefasste Lagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum zusammengefassten Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten Erklärung zur Unternehmensführung.

Gemäß § 322 Abs. 3 S. 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung sowie unter ergänzender Beachtung der International Standards on Auditing (ISA) durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung, ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts für den Einzel- und Konzernabschluss, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dargestellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist und ob der zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung sowie unter ergänzender Beachtung der ISA durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und zusammengefassten Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrundeliegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des zusammengefassten Lageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im zusammengefassten Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrundeliegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Berlin, 9. März 2021

Mazars GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

gez. Udo Heckeler, Wirtschaftsprüfer

gez. Ralf Bierent, Wirtschaftsprüfer

Bericht des Aufsichtsrats

der IAV GmbH Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr

Im Geschäftsjahr 2020 änderte sich zweimal die Besetzung des Aufsichtsrats. Im März wurde ein Nachfolger für den zuvor ausgeschiedenen Aufsichtsratsvorsitzenden entsendet und durch das Plenum zum Vorsitzenden gewählt. Im Dezember erfolgte die Entsendung eines Aufsichtsratsmitglieds als Ersatz für eine zuvor ausgeschiedene Anteilseignervertreterin.

Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben wahrgenommen und die Geschäftsführung bei der Leitung des Unternehmens kontinuierlich beraten und überwacht. Die Geschäftsführung hat den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über die für das Unternehmen relevanten Fragen der Strategie, Geschäftsentwicklung und Planung sowie über die Risikolage und aktuell bedeutsame Themen informiert.

Das Geschäftsjahr 2020 war maßgeblich durch die Corona-Pandemie und durch die sich beschleunigende Transformation in der Automobilindustrie geprägt. Beide Umstände führten zu einem Rückgang des operativen Geschäfts des Unternehmens und zu einer Steigerung des Transformationsbedarfs der Gesellschaft. Deshalb stand im Berichtsjahr die Absicherung der Zukunftsfähigkeit der IAV GmbH und ihrer Belegschaft im Zentrum der Bemühungen des Aufsichtsrats. Aus der Dieselthematik und deren Aufarbeitung sowie dem daraus für die Gesellschaft resultierenden Monitorship ergaben sich zusätzlich wichtige Aufgaben, mit denen sich der Aufsichtsrat im Berichtsjahr intensiv befasst hat.

Der Aufsichtsrat hat sich in zwei ordentlichen Sitzungen im Mai und im November 2020 von der Geschäftsführung eingehend über die Lage der Gesellschaft und der Gruppe sowie die grundsätzlichen Fragen der Geschäftspolitik unterrichten lassen. Er hat sich dabei jeweils von der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung überzeugt. Unabhängig von den Sitzungen wurde der Aufsichtsrat durch vierteljährliche schriftliche Berichte der Geschäftsführung sowie in wichtigen Belangen auch durch direkte Ansprachen und Vorlagen für schriftliche Beschlussfassungen über die laufenden Geschäfte und Entwicklungen informiert.

Der Aufsichtsrat hat sich im Berichtsjahr in kürzeren Abständen als üblich mit der Lage und Entwicklung des Unternehmens befasst. Er hat im April 2020 einen temporären Sonderausschuss gegründet, um die Geschäftsführung kontinuierlich bei der Bewältigung der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie und bei der Umsetzung der Anforderungen aus dem Monitorship zu beraten. Der Sonderausschuss tagte in den Monaten Mai, Juli, September und November 2020.

Um die ihm obliegenden Aufgaben zu erfüllen, hat der Aufsichtsrat neben dem Sonderausschuss drei weitere Ausschüsse gebildet: den Präsidialausschuss, den Vermittlungsausschuss nach § 27 Abs. 3 MitbestG und den sich mit Fragen zur Dieselthematik befassenden Abgasausschuss.

Der Präsidialausschuss trat im Berichtsjahr einmal (im November) zusammen. Dabei befasste er sich mit einer personellen Veränderung in der Geschäftsführung und der damit verbundenen Überarbeitung der Geschäftsverteilung der Geschäftsführung. Die zu den behandelten Fragen verabschiedeten Empfehlungen für Beschlüsse des Gesamt-Aufsichtsrats bereitete der Präsidialausschuss sorgfältig vor. Wegen seiner laut Geschäftsordnung des Aufsichtsrats zu erfüllenden Aufgaben wurde der Ausschuss im Rahmen der Novembersitzung des Aufsichtsrats in "Personalausschuss" umbenannt.

Der Vermittlungsausschuss hatte im Geschäftsjahr 2020 keinen Anlass, zusammenzutreten.

Der Abgasausschuss hielt im Berichtsjahr drei Sitzungen (im September, November und Dezember) ab und befasste sich mit Fragen zur Vorbereitung einer Beilegung des in der Dieselthematik gegen die IAV GmbH seit Ende 2017 laufenden Ordnungswidrigkeitsverfahrens der Staatsanwaltschaft Braunschweig.

Der Aufsichtsrat hat die Geschäftsführung in grundsätzlichen Fragen der Geschäftspolitik beraten. Bedeutende Geschäftsvorgänge wurden anhand der Berichte der Geschäftsführung in den Sitzungen eingehend erörtert und geprüft. Hinsichtlich aktuell bedeutsamer Fragen und Diskussionen zur künftigen strategischen Ausrichtung stand der Aufsichtsrat mit der Geschäftsführung in engem Kontakt. Im November lud er die Geschäftsführung zu einem gemeinsamen Kaminabend zu Entwicklungsperspektiven in der Automobilindustrie ein.

Der Aufsichtsrat hat wichtige einzelne Geschäftsvorfälle geprüft, über die gemäß Gesetz, Satzung oder Geschäftsordnung zustimmungspflichtigen Geschäfte entschieden und der Gesellschafterversammlung entsprechende Empfehlungen gegeben. Beschlüsse zur Billigung des Jahres- und des Konzernabschlusses 2019 sowie über die Planung für das Geschäftsjahr 2021 und die Mittelfristplanung hat der Aufsichtsrat verabschiedet. Auch globale Entwicklungsperspektiven blieben im Focus seiner Arbeit.

Der von der Geschäftsführung vorgelegte Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 für die Gesellschaft und den Konzern sowie der gemeinsame Lagebericht der Gesellschaft und des Konzerns wurden von dem durch die Gesellschafterversammlung am 22. Juli 2020 bestellten und vom Aufsichtsrat beauftragten Abschlussprüfer geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Abschlussprüfer hat an der Bilanzaufsichtsratssitzung teilgenommen, über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet und ergänzende Auskünfte erteilt. Die Ergebnisse der Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts der Gesellschaft sowie des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts hat der Aufsichtsrat bestätigt.

Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss der Gesellschaft und den Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2020, den Vorschlag der Geschäftsführung zur Verwendung des Bilanzgewinns und den gemeinsamen Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020 geprüft. Es haben sich keine Einwendungen ergeben. Der Aufsichtsrat hat sowohl den Jahresabschluss als auch den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 gebilligt und einen Vorschlag zur Ergebnisverwendung verabschiedet. Er empfiehlt der Gesellschafterversammlung, den Jahresabschluss und den Konzernabschluss in der vorliegenden Fassung festzustellen.

Berlin, im Mai 2020

DER AUFSICHTSRAT

Vorsitzender

Auszug aus der Niederschrift über die Beschlussfassung der Gesellschafter

der IAV GmbH Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr, Berlin

Amtsgericht Charlottenburg HRB 21 280

Die stimmberechtigten Gesellschafter

•	Volkswagen AG, Wolfsburg,
•	Schaeffler Technologies AG & Co. KG, Herzogenaurach,
•	SABIC Innovative Plastics B.V., NL-Bergen op Zoom,
•	Continental Automotive GmbH, Hannover und
•	Vitesco Technologies GmbH, Hannover

haben aufgrund ihrer uns bis zum heutigen Tag zugegangenen, als Anlage beigefügten Stimmabgaben unter Verzicht auf die Abhaltung einer Gesellschafterversammlung und die Einhaltung aller einschlägigen Formen und Fristen Folgendes einstimmig und ohne Enthaltungen beschlossen:

1.
2.	Der Jahresfehlbetrag von 13.455.453,42 EUR wird mit der in Höhe von 183.877.600,65 EUR gebildeten Gewinnrücklage verrechnet.
3.	bis 4.

Weitere Beschlüsse wurden nicht gefasst.

Berlin, 23.07.2021

gez. P.Thiemrodt, Protokollführer