YOUR NOW Holding GmbH

München

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2021

1. Grundlagen des Konzerns

1.1. Unternehmen, Konzernstruktur und Geschäftsmodell

Mutterunternehmen des YOUR NOW-Konzerns ist die YOUR NOW Holding ("YOUR NOW") GmbH mit Sitz in München. Geführt wird die YOUR NOW beim Amtsgericht München unter HRB 238854.

Der YOUR NOW-Konzern ist ein Joint Venture der BMW Group sowie der Mercedes-Benz AG (vormals Daimler AG), welche mit gleichen Anteilen an der YOUR NOW beteiligt sind.

Auf Grundlage des Joint Venture Agreements zwischen der BMW Group und der Daimler AG hat die Mercedes-Mobility Services GmbH (vormals Daimler Mobility Services GmbH) in einem ersten Schritt zum 1. Februar 2019 ihre Anteile an der Intelligent Apps GmbH (FREE NOW) als Sacheinlage eingebracht. Zum 31. Dezember 2019 haben die Shareholder darüber hinaus ihre Anteile an der moovel Group GmbH (REACH NOW), Berlin, Digital Charging Solutions GmbH (CHARGE NOW), Berlin, Park Mobile Group Holding B. V. (PARK NOW), Amsterdam, die Share Now GmbH (SHARE NOW), Berlin, sowie der YOUR NOW Brand GmbH, München, eingebracht.

Unter dem Auftritt YOUR NOW bündelt der Konzern die alternativen Mobilitätsdienstleistungen der BMW Group und des Mercedes-Benz-Konzerns unter einem gemeinsamen Dach. Dabei werden die operativen Geschäftsbereiche FREE NOW, REACH NOW, CHARGE NOW, PARK NOW und SHARE NOW unterschieden, die in jeweils selbstständigen Tochterunternehmen bzw. Teilkonzernen betrieben werden.

Mit der Intelligent Apps GmbH und deren Tochterunternehmen bietet FREE NOW im Bereich Ride-Hailing unter den Marktauftritten Free Now (früher mytaxi) und beat, einen international agierenden app-basierten Vermittlungsservice für lizenzierte Taxis und Funkmietwagen (Private Hire Vehicles) an. FREE NOW hat 54.482.052 (VJ: 46.053.866) registrierte Fahrgäste sowie 1.355.107 (VJ: 1.167.710) registrierte Fahrer in über 152 (VJ: 153) Städten in jeweils 16 (VJ: 17) Ländern.

REACH NOW ist im Bereich Planung, Entwicklung, Betrieb und Vermarktung von Mobilitätslösungen tätig, insbesondere von Apps und Hintergrundsystemen, sowie von weiteren Dienstleistungen auf dem Gebiet Mobilität. REACH NOW verfügt über rund 350.000 (VJ: 300.000) registrierte Nutzer und ist in 4 (VJ: 6) Städten nutzbar.

Die Gesellschaft wurde mit Eintrag ins Handelsregister am 1. August 2022 rückwirkend zum 1. Januar 2022 auf die YOUR NOW Holding GmbH verschmolzen, daher wurde im Geschäftsjahr 2021 das operative Geschäft sukzessive heruntergefahren.

CHARGE NOW bietet Informationsdienstleistungen und Zugangstechnologien zu Ladeinfrastruktur, den Vertrieb und Bezug von Strom an Ladepunkten sowie auch die Dienstleistungen für den Betrieb eines Netzwerkes von Ladestationen für Elektro- und Hybridfahrzeuge an. CHARGE NOW ist in 30 (VJ: 32) Ländern verfügbar und zählt über 255.335 (VJ: 115.883) registrierte App-Nutzer.

Die CHARGE NOW hat zum 1. Oktober 2021 einen weiteren Gesellschafter aufgenommen. Vertraglich bedingt hat die YOUR NOW dadurch Beherrschung verloren, sodass die Gesellschaft ab dem 1. Oktober 2021 des Berichtsjahres im Konzern nur noch als Beteiligung nach der Equity-Methode bilanziert wird.

SHARE NOW hat sich auf die Vermietung von Autos auf Minuten-, Stunden- und Tagesebene (Carsharing) spezialisiert. Das Unternehmen ist aus den beiden Carsharing-Unternehmensgruppen car2go und DriveNow hervorgegangen. Die Flotte umfasst 8.203 (VJ: 9.524) Autos, welche von 3.336.200 (VJ: 2.934.139) registrierten Nutzern in 6 (VJ: 6) Ländern genutzt werden können.

Die zum Verkauf gehaltene Gruppe wurde als aufgegebener Geschäftsbereich im Sinne des IFRS 5 in der Bilanz, in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Kapitalflussrechnung gesondert ausgewiesen und ist daher ebenfalls im Wirtschaftsbericht nicht enthalten. Zur Herstellung der Vergleichbarkeit mit den Vorjahreswerten wurde die Gewinn- und Verlustrechnung sowie die Kapitalflussrechnung entsprechend angepasst.

PARK NOW bietet Endnutzern, Parkunternehmen und Kommunen digitale Park- und mobile Bezahllösungen an und ist in über 1.228 (VJ: 1.189) Städten mit 47.999.312 (VJ: 45.269.303) registrierten App-Nutzer verfügbar.

Die Gesellschaft wurde zum 31. Mai 2021 verkauft und wurde bereits im Vorjahr als aufgegebener Geschäftsbereich im Sinne des IFRS 5 in der Bilanz sowie in der Gewinn- und Verlustrechnung gesondert dargestellt.

Die YOUR NOW BRAND wurde im vorangegangenen Wirtschaftsjahr 2020 auf die YOUR NOW Holding GmbH verschmolzen.

1.2. Steuerungssystem, finanzielle und nicht finanzielle Leistungsindikatoren

Die YOUR NOW ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit Sitz in Deutschland. Das Unternehmen wird gemäß Eintragung im Handelsregister mit vier Geschäftsführern geführt, welche von den Mutterhäusern paritätisch gestellt werden. Auch ist im Handelsregister der Gesellschaft geregelt, dass ein Geschäftsführer des Mutterhauses BMW nur mit einem Geschäftsführer der Mutterhauses Mercedes-Benz die Gesellschaft gegenüber Dritten vertreten darf. Die Geschäftsführer haben die Geschäfte nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen, des Gesellschaftsvertrages und der Gesellschafterbeschlüsse zu führen.

Die fünf operativen Teilkonzerne verfügen jeweils über eine eigenständig agierende Unternehmensleitung, die auf der Grundlage konzernweit einheitlicher Vorgaben regelmäßig an die Geschäftsführung der YOUR NOW berichtet. Die Konzernmutter nimmt dabei im Wesentlichen eine Kontrollfunktion wahr.

Die operativen Teilkonzerne berichten monatlich an die Konzernmutter im Rahmen eines konzernweit einheitlichen Reportings zur finanziellen Entwicklung.

Wie der Konzern, so befindet sich auch das Steuerungssystem weiter im Aufbau. Aktuell erfolgt die Überwachung und Steuerung der Teilkonzerne und des Konzerns insgesamt anhand folgender wesentlicher Leistungsindikatoren:

•	Umsatz
•	EBIT (Ergebnis nach IFRS vor Zinsen und Steuern)
•	Liquidität- bzw. Zahlungsmittelverbrauch (Verbrauch von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten im Betrachtungszeitraum)

Weitere Steuerungskennzahlen, die darüber hinaus regelmäßig betrachtet werden, sind:

•

Produktivität und Rentabilität

•	Transaktionspreis pro Interaktion
•	Rohertrag pro Interaktion

•

Kunden

•	Anzahl Gesamtkunden
•	Anzahl Aktive Kunden

•

Märkte

•	Anzahl Städte
•	Anzahl Länder

1.3. Forschung und Entwicklung

Die Entwicklung neuer Mobilitätskonzepte und -dienstleistungen ist ein bedeutsamer Erfolgsfaktor für die Unternehmen des Konzerns. Des Weiteren wurden und werden die bereits vorhandenen Apps für die angebotenen Dienstleistungen stets verbessert, weiterentwickelt und erweitert.

In 2021 waren 147 Mitarbeiter in der Forschung & Entwicklung (VJ: 147 Mitarbeiter) beschäftigt. Die Aufwendungen im fortgeführten Geschäftsbereich betrugen im Geschäftsjahr 53.595 T€ (VJ: 67.404 T€). Aufwendungen der PARK NOW und SHARE NOW sind hier nicht mehr enthalten. Forschungs- und Entwicklungskosten wurden wie in den Vorjahren nicht aktiviert, sodass keine selbst geschaffenen immateriellen Vermögenswerte des Anlagevermögens ausgewiesen werden.

2. Wirtschaftsbericht

2.1. Wirtschaftliche Entwicklung Allgemein

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) betrug im Jahr 2021 rund 3,57 Billionen Euro in Deutschland. Somit stieg das BIP in Deutschland gegenüber dem Vorjahr preisbereinigt um 2,9 %. ¹

¹ Statistiken zur Weltwirtschaft, Statista, 24. Februar 2022

Das gesamte Bruttoinlandsprodukt der EU-27 betrug im Jahr 2021 rund 14,45 Billionen Euro. ²

Im Jahr 2021 betrug das Bruttoinlandsprodukt in Peru geschätzt rund 224,7 Milliarden US-Dollar. Für das Jahr 2022 wird das BIP Perus auf rund 240,35 Milliarden US-Dollar prognostiziert. ³

Im Gegenzug betrug das Bruttoinlandsprodukt für Chile rund 316,68 Milliarden US-Dollar. Für 2022 wird das BIP Chiles auf rund 317,6 Milliarden US-Dollar prognostiziert. ⁴

2.2. Wirtschaftliche Entwicklung Branche (Mobilitätsdienstleistungen)

Der Mobility Services Report vom 23. November 2021 fokussierte die Entwicklungstrends im Bereich Mobilitätsdienstleistungen in den wichtigsten Marktregionen der Welt. Danach wird die Fahrdienstvermittlung, als das größte und bedeutendste Mobilitätsdienstleistungsfeld eingestuft, bei dem mittel- und langfristig durch autonomes Fahren erhebliche Umsatzpotenziale zu erwarten sind. Die Servicetypen Privattaxis und Taxi-Portale bilden zunehmend oligopolitische Marktstrukturen heraus, d. h. nur wenige Unternehmen besitzen eine hohe Marktdurchdringung. Dominiert wird dieser Markt von Mobility Providern / Start-ups, während Automobilhersteller - mit Ausnahme des BMW / Mercedes-Benz-Joint Ventures bei FREE NOW - keine relevante Rolle als Anbieter spielen. Daher ist das Ziel der FREE NOW-Gruppe, diese Marktanteile weiter auszubauen. Die stärksten Services bieten aktuell die USA und China, wo Uber und Lyft bzw. Didi Chuxing den Markt kontrollieren. ⁵

Im Bereich Elektromobilität ist ein deutlicher Anstieg zu Verzeichnen. Lt. Statista wurden im Jahr 2021 in Deutschland 356.000 Elektroautos neu zugelassen, soviel wie nie zuvor. D.h. dass jeder vierte neu zugelassener PKW ein Elektrofahrzeug ist. Dieser Aufschwung sorgt wiederum dafür, dass in 2021 6.000 neue Ladepunkte hinzugekommen sind. Somit standen den E-Auto-Nutzern im Dezember 2021 bereits 25.600 Ladesäulen in Deutschland zur Verfügung. Die meisten Ladesäulen davon in Bayern. ⁶ Der rein elektrisch betriebene Fahrzeugmarkt und die damit verbundenen Lademöglichkeiten entwickeln sich, wenn jedoch dynamisch. Durch die mangelnde Verfügbarkeit von Produkten für die Automobilhersteller musste der gesamte Automobilmarkt im Jahr 2021 einen Produktionsrückgang von 10% verzeichnen. ⁷ Der andauernde Konflikt in Osteuropa trägt leider auch zum Produktmangel durch die teilweise sanktionsbedingten Unterbrechungen von Lieferketten und Schwierigkeiten im Transport bei. Auch schränkt sich die Verfügbarkeit von bestimmten Rohstoffen für die Automobilproduktion ein, welche von enormer Bedeutung sind.

² Statistiken zur EU, Statista 11.08.2022
³ Statista 23.05.2022
⁴ Statista, 23.05.2022
⁵ https://auto-institut.de/automotiveinnovations/mobility-services/mobility-services-report-msr-2021/
⁶ https://de.statista.com/statistik/daten/studie/244000/umfrage/neuzulassungen-von-elektroautos-in-deutschland/
⁷ https://www.vda.de/de/presse/Pressemeldungen/220105_Deutscher-Pkw-Markt-2021_Erholung-ausgebremst

2.3. Geschäftsentwicklung im Konzern

Das Geschäftsjahr von YOUR NOW war neben der Pandemie, wie in den Vorjahren, geprägt durch die weitere Optimierung des Konzerns.

Die PARK NOW war im Vorjahr bereits aufgrund der Verkaufsabsichten gesondert als aufgegebener Geschäftsbereich nach IFRS 5 ausgewiesen. Die PARK NOW wird im Berichtsjahr nur mit insgesamt fünf Monaten bis zum Verkaufszeitpunkt am 31. Mai 2021 in den Konzernabschluss einbezogen.

Die SHARE NOW wurde erstmalig im Geschäftsjahr 2021 als aufgegebener Geschäftsbereich klassifiziert. Zur besseren Vergleichbarkeit wurden die Vorjahreswerte der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Kapitalflussrechnung in Bezug auf die SHARE NOW angepasst.

Die FREE NOW konnte sich in 2021 mit ihrer multimodalen App, trotz anhaltenden schwierigen Rahmenbedingungen durch die Corona-Pandemie, als Europas größer Aggregator für Mobilitätsdienstleistungen beweisen. Das operative Geschäft erholte sich insbesondere im zweiten und dritten Quartal in Deutschland gegenüber dem Vorjahr leicht, wurde aber weiterhin stark durch die Pandemie beeinflusst. Insbesondere die erneuten Maßnahmen gegen das Corona-Virus im Herbst 2021 und die damit einhergehenden wirtschaftlichen Folgen spiegeln sich im Unternehmensergebnis wider, sodass der Forecast des Umsatzes nur knapp verfehlt wurde.

Im Berichtsjahr wurde beschlossen, dass die Tätigkeiten der REACH NOW beendet werden und die Gesellschaft im darauffolgenden Geschäftsjahr 2022 rückwirkend auf die YOUR NOW Holding GmbH verschmolzen wird. Das operative Geschäft der REACH NOW wurde im Berichtsjahr sukzessive heruntergefahren und war für die Geschäftsentwicklung des YOUR NOW Konzerns von untergeordneter Bedeutung.

Die Geschäftstätigkeiten der CHARGE NOW im Ausbau von Ladelösungen entwickelte sich im Geschäftsjahr rasant und gestaltete sich aufgrund der dynamischen Marktumgebung weiterhin herausfordernd. Trotz der Lieferschwierigkeiten bei den Automobilherstellern und den spürbaren Verzögerungen bei den Fahrzeugauslieferungen, ist im Ergebnis der CHARGE NOW ein deutliches Wachstum zu verzeichnen. Jedoch stieg die Anzahl der Kunden weniger stark als ursprünglich angenommen.

2.4. Ertragslage

2.4.1. Ertragslage aus den fortgeführten Geschäftsbereichen

Die fortgeführten Geschäftsbereiche im aktuellen Geschäftsjahr betreffen nur die Erträge und Aufwendungen der FREE NOW, REACH NOW sowie anteilig für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 30. September 2021 die CHARGE NOW.

Da bei der CHARGE NOW zum 1. Oktober 2021 ein weiterer Gesellschafter aufgenommen wurde und die YOUR NOW vertraglich bedingt dadurch die Beherrschung verloren hat, wird die Gesellschaft ab diesem Zeitpunkt nur noch nach der Equity-Methode im YOUR NOW-Konzern bilanziert.

Die Bruttoumsatzerlöse über 168.088 T€ (VJ: 169.300 T€ ^* ) stammen aus den fortgeführten Geschäftsbereichen, FREE NOW und REACH NOW, sowie der CHARGE NOW bis einschließlich September 2021. Die Erlösschmälerungen der Umsatzerlöse in Höhe von 64.488 T€ (VJ: 73.302 T€ ^* ) bestehen im Wesentlichen aus den Incentives an Fahrern sowie Fahrgästen innerhalb der FREE NOW Gruppe, die auch im Jahr 2021 wieder aufgrund der Covid-19-Pandemie reduziert wurden. Die Nettoumsatzerlöse lagen im Berichtsjahr bei 103.600 T€ (VJ: 95.999 T€ ^* ) und sind gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Jedoch lagen die Umsätze der FREE NOW im Berichtsjahr deutlich unter dem geplanten Umsatz. Dagegen gab es bei CHARGE NOW eine positive Umsatzentwicklung gegenüber dem Forecast insbesondere durch die Steigerung der Kundenanzahl und der damit verbundenen Kundentransaktionen.

Die Umsatzkosten lagen im Geschäftsjahr bei 436.616 T€ (VJ: 303.305 T€ ^* ) und enthalten im Wesentlichen Abschreibungen in Höhe von 266.708 T€ (VJ: 86.615 T€ ^* ), die im Wesentlichen die Abschreibung des Goodwills der CGU FREE NOW in Höhe von 201.698 T€ betreffen.

Darüber hinaus enthalten die Umsatzkosten Personalaufwendungen über 62.454 T€ (VJ: 60.378 T€ ^* ), im Vergleich zum Vorjahr geringere R&D-Kosten über 53.595 T€ (VJ: 67.404 T€ ^* ), zurückgegangene flottenbezogene Aufwendungen über 4.789 T€ (VJ: 7.050 T€ ^* ) sowie Fremdleistungen über 5.426 T€ (VJ: 1.320 T€ ^* ).

Die Verringerung der R&D-Kosten sowie der flottenbezogenen Aufwendungen sind den Maßnahmen betreffend die Pandemie geschuldet und damit verbundenen Kosteneinsparungen.

Das Rohergebnis (Bruttoergebnis vom Umsatz) liegt im Geschäftsjahr bei -333.016 T€ (VJ: -207.306 T€ ^* ). Der Anstieg des negativen Rohergebnis gegenüber dem Vorjahr liegt insbesondere an der o. g. Abschreibung der CGU FREE NOW.

Vertriebskosten bewegen sich mit 57.269 T€ in etwa auf Vorjahresniveau (VJ: 58.084 T€ ^* ).

Die allgemeinen Verwaltungskosten betragen im Berichtsjahr 75.629 T€ (VJ: 105.234 T€ ^* ). Hauptbestandteil sind Personalkosten in Höhe von 24.887 T€ (VJ: 33.248 T€) sowie Fremdleistungen über 17.457 T€ (VJ: 21.538 T€ ^* ). Der Rückgang der allgemeinen Verwaltungskosten ist ebenfalls auf die Sparmaßnahmen infolge der Covid-Pandemie sowie Restrukturierungsmaßnahmen zurückzuführen.

Die sonstigen Erträge belaufen sich im Geschäftsjahr auf 23.144 T€ (VJ: 19.349 T€ ^* ) und beinhalten mit 11.579 T€ (VJ: 1.942 T€) die Auflösungen von Rückstellungen. Im vorangegangenen Geschäftsjahr betrafen die sonstigen betrieblichen Erträge im Wesentlichen 8.006 T€ im Zusammenhang mit dem B2B / B2G-SaaS-Geschäftsbereich der REACH NOW für die Gewährung einer Minderheitsbeteiligung an der Mobimeo GmbH.

^* Das Vorjahr wurde aufgrund der aufgegebenen Geschäftsbereiche angepasst (siehe Anmerkung 5 im Konzernanhang). Angepasste Vorjahreswerte sind mit einem "*" gekennzeichnet.

Als sonstige betriebliche Aufwendungen wurden im Berichtsjahr 10.653 T€ (VJ: 20.777 T€ ^* ) erfasst und setzen sich im Wesentlichen aus einer Rückstellung für ein Steuerrisiko in Frankreich über 2.527 T€ zusammen, 1.513 T€ Aufwendungen aus dem Verkauf von Anlagegütern und 1.301 T€ betreffen Aufwendungen für das Vorjahr. Im Geschäftsjahr 2020 waren Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten über 7.121 T€ beinhaltet sowie der Verlust aus dem Verkauf der moovel NA Inc. über 5.676 T€. Diese Geschäftsvorfälle sind als Einmaleffekt anzusehen und führen zu dem deutlichen Rückgang der sonstigen betrieblichen Aufwendungen im Geschäftsjahr 2021.

Das EBIT lag bei -418.243 T€ (VJ: -374.720 T€ ^* ) und damit wesentlich niedriger als geplant. Der Haupttreiber für die Abweichung war die Abschreibung der CGU FREE NOW. Die Umsatzeinbußen konnten erneut teilweise durch Kosteneinsparungen im Bereich der Kunden-Incentivierungen, Marketing sowie Personal aufgrund der im Vorjahr eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen kompensiert werden.

2.4.2. Ertragslage aus den nicht-fortgeführten Geschäftsbereichen

Das Ergebnis der zum Verkauf gehaltenen Geschäftsbereiche der PARK NOW-Gruppe sowie der SHARE NOW-Gruppe beträgt im Geschäftsjahr -223.738 T€ (VJ: -203.715 T€).

Die SHARE NOW-Gruppe wurde im Berichtsjahr 2021 erstmalig als zur Veräußerung gehalten eingestuft, da der Verkauf zu diesem Zeitpunkt höchst wahrscheinlich war. Das dazugehörige Share Sale and Purchase Agreement wurde am 29. April 2022 geschlossen. Das Closing der Transaktion ist am 15. Juli 2022 erfolgt.

Die Umsatzerlöse der SHARE NOW betragen 144.756 T€ (VJ: 137.287 T€), die Umsatzkosten einschließlich außerplanmäßigen Abschreibungen 305.174 T€ (VJ: 212.538 T€), die Vertriebskosten 22.287 T€ (VJ: 18.867 T€) und die allgemeinen Verwaltungskosten 38.031 T€ (VJ: 18.732 T€). Nach anfänglich niedrigen Umsätzen im 1. Halbjahr 2021, bedingt durch die Covid-Pandemie, wurde im 2. Halbjahr der Umsatz aufgeholt. Ferner wirkten sich Kosteneinsparungen durch die Verringerung der Fahrzeugflotte um 10% im Bereich der Umsatzkosten positiv auf das Ergebnis aus. Positiv wirkt sich ferner die in den sonstigen betrieblichen Erträgen enthalte Überbrückungshilfe in Höhe von 7.478 T€ aus. Der laufende Verlust der SHARE NOW beträgt in 2021 89.475 T€, nach Berücksichtigung von außerplanmäßigen Abschreibungen entfällt auf die SHARE NOW ein Gesamtverlust von 205.423 T€.

Die PARK NOW-Gruppe ist zum 31. Mai 2021 mit einem Abgangsgewinn von 100 T€ abgegangen.

Bis zum Closing generierte die PARK NOW Umsatzerlöse von 29.503 T€ (VJ: 66.807 T€), Umsatzkosten über 24.322 T€ (VJ: 91.368 T€), Vertriebskosten in Höhe von 7.703 T€ (VJ: 16.645 T€) und allgemeine Verwaltungskosten über 15.118 T€ (VJ: 23.192 T€).

2.4.3.Ertragslage aus Geschäftsbereichen aus dem Übergang zur Equity-Methode

Die CHARGE NOW wird seit dem 1. Oktober 2021 unter den nach der Equity-Methode bewerteten Finanzinvestitionen ausgewiesen. In den ersten 9 Monaten hat die Gesellschaft Umsatzerlöse über 20.610 T€ erzielt. Die Umsatzkosten betragen 37.895 T€. Vertriebskosten wurden über 1.488 T€ und allgemeine Verwaltungskosten in Höhe von 8.482 T€ ausgewiesen.

Aus dem Übergang auf die Equity-Methode wurde ein Abgangserfolg von 52.652 T€ erzielt, auf die YOUR NOW entfiel für den Zeitraum vom 1. Oktober 2021 bis zum Geschäftsjahresende ein Verlustanteil in Höhe von 6.211 T€. Diese Beträge sind im übrigen Finanzergebnis enthalten.

Die Ertragslage ist vor dem Hintergrund der bereits genannten Faktoren, welche das Geschäftsjahr beeinflusst haben, akzeptabel.

2.5. Finanzlage

Die Finanzlage des Konzerns setzt sich wie folgt zusammen:

T€	2021
Cashflow aus lfd. Geschäftstätigkeit - fortgeführte Aktivität	-211.087
Cashflow aus lfd. Geschäftstätigkeit - nicht fortgeführte Aktivität	-47.936
Cashflow aus lfd. Geschäftstätigkeit	-259.023
Cashflow aus lfd. Investitionstätigkeit - fortgeführte Aktivität	378.940
Cashflow aus lfd. Investitionstätigkeit - nicht fortgeführte Aktivität	-35
Cashflow aus lfd. Investitionstätigkeit	378.905
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit - fortgeführte Aktivität	-11.741
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit - nicht fortgeführte Aktivität	-6.956
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit	-18.697
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds	101.186
Wechselkurs- und bewertungsbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds	1.755
Finanzmittelfonds aus nicht fortgeführten Aktivitäten am Anfang der Periode	32.325
Finanzmittelfonds aus nicht fortgeführten Aktivitäten am Ende der Periode	-89.947
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	308.198
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	353.518

Der YOUR NOW-Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2021 einen negativen Cashflow aus der Geschäftstätigkeit in Höhe von 259.023 T€ (VJ: 406.416 T€ ^* ). Dieser setzt sich im Wesentlichen aus dem Jahresergebnis von -428.082 T€ (VJ: -379.778 T€ ^* ), bereinigt um Abschreibungen auf das Anlagevermögen, sowie die nicht liquiditätswirksame Veränderung von Rückstellungen, Forderungen und Verbindlichkeiten zusammen.

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit des Konzerns in Höhe von 378.905 T€ (VJ: -48.369 T€ ^* ) betrifft hauptsächlich Einzahlungen aus Abgängen aus dem Konsolidierungskreis über 399.525 T€, welche im Wesentlichen die Kaufpreiszahlung für die PARK NOW betreffen, sowie Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen über 3.048 T€.

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit von -18.697 T€ (VJ: -10.142 T€ ^* ) besteht im Wesentlichen aus Auszahlungen für Leasingverbindlichkeiten über 11.740 T€.

Die Liquiditätslage des Konzerns ist geordnet und liegt zum 31. Dezember 2021 bei einem Bestand an Liquiden Mitteln in Höhe von 353.518 T€. Der Konzern war während des Geschäftsjahres jederzeit in der Lage, seinen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen.

2.6. Vermögenslage

Zum 31. Dezember 2021 beträgt die Bilanzsumme 1.514.217 T€ (VJ: 2.339.916 T€).

Das langfristige Vermögen liegt bei 914.698 T€ (VJ: 1.391.828 T€) und beinhaltet im Wesentlichen die immateriellen Vermögenswerte über 786.748 T€ (VJ: 1.273.555 T€). Darin sind hauptsächlich die Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von 699.075 T€ (VJ: 982.006 T€) sowie die Kundenbeziehungen, Markenrechte, Technologien (Software) und das Knowhow in Höhe von 86.673 T€ (VJ: 275.828 T€) enthalten, die im Rahmen der Unternehmenszusammenschlüsse identifiziert und mit dem Zeitwert angesetzt wurden. Der Rückgang betrifft im Wesentlichen die außerplanmäßige Abschreibung des Goodwills der CGU FREE NOW in Höhe von 201.698 T€ sowie die Umgliederung der langfristigen Vermögenswerte der SHARE NOW gemäß IFRS 5, wobei im Zusammenhang mit der Bewertung zum Fair Value abzüglich Veräußerungskosten eine außerplanmäßige Abschreibung in Höhe von 115.948 T€ vorgenommen wurde.

Das kurzfristige Vermögen beläuft sich zum Bilanzstichtag auf 599.519 T€ (VJ: 948.088 T€) und beinhaltet mit 353.518 T€ (VJ: 308.198 T€) im Wesentlichen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 197.910 T€ (VJ: 519.516 T€), welche zum Bilanzstichtag die SHARE NOW Gruppe betreffen. Der Rückgang des kurzfristigen Vermögens resultiert auch aus dem Abgang der Vermögenswerte der PARK NOW-Gruppe, welche im Vorjahr als zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte ausgewiesen wurden.

Die Verbindlichkeiten haben zum Bilanzstichtag einem Gesamtwert von 274.042 T€ (VJ: 450.329 T€).

Die langfristigen Verbindlichkeiten in Höhe von 43.986 T€ (VJ: 92.583 T€) beinhalten im Wesentlichen langfristige Leasingverbindlichkeiten mit 32.637 T€ (VJ: 62.269 T€) sowie passive latente Steuern in Höhe von 11.320 T€ (VJ: 28.217 T€), welche aus dem Ansatz von immateriellen Vermögenswerten im Rahmen der Abbildung der Unternehmenserwerbe resultieren. Der enorme Rückgang gegenüber dem vorausgegangenen Geschäftsjahr liegt im Wesentlichen an der Umgliederung der Schulden der SHARE NOW-Gruppe in die kurzfristigen "Schulden aus zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten".

Die kurzfristigen Verbindlichkeiten betragen 230.056 T€ (VJ: 357.746 T€).

Wesentlicher Bestandteil der kurzfristigen Verbindlichkeiten sind die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 29.588 T€ (VJ: 105.362 T€) sowie die nach IFRS 5 gesondert ausgewiesenen Schulden aus zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten betreffend die SHARE NOW über 116.639 T€ (VJ: 83.309 T€). Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr ist im Wesentlichen durch den Abgang der Schulden der PARK NOW bedingt. Im Einzelnen sind Rückgänge der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe 75.773 T€ und der kurzfristigen Rückstellungen um 35.674 T€ gegenüber dem Vorjahr zu verbuchen, die im Wesentlichen aus der Umgliederung der Schulden der SHARE NOW nach IFRS 5 resultieren.

Die Rückstellungen beinhalten im Wesentlich die zurückgestellten Beträge für das Treueprogramm (ESOP) über 20.629 T€. Die Rückstellungen für den Personal- und Sozialbereich sowie für die Jahresabschlusskosten wurden im Geschäftsjahr in den Sonstigen nicht-finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen, während sie im Vorjahr als Rückstellungen ausgewiesen wurden.

2.7. Beurteilung Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Trotz der soliden Finanzstruktur und der weiteren strategischen Optimierung des Konzerns, schätzt die Geschäftsführung die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns als herausfordernd ein.

3. Prognosebericht

Die Entwicklung des Geschäftsjahres 2022 wird durch nicht beeinflussbare und nicht steuerbare Themen beeinflusst. Insofern weisen wir darauf hin, dass die nachfolgenden Prognosen nach bestem Wissen aufgestellt wurden, die tatsächliche Entwicklung aufgrund der aktuell vorherrschenden Umstände jedoch von der prognostizierten Entwicklung nicht unerheblich abweichen kann.

Am 15. Juli 2022 wurde die SHARE NOW-Gruppe, welche bereits in der Bilanz sowie in der Gewinn- und Verlustrechnung nach IFRS 5 gesondert dargestellt ist, veräußert und ist daher im Prognosebericht nicht mehr enthalten. Aus dem Abgang der Gesellschaft wird kein weiterer wesentlicher Ergebnisertrag erwartet.

Im gesamten Konzern wird eine signifikante Umsatzsteigerung für das Geschäftsjahr 2022 sowie auch deutliche Verbesserung des operativen EBIT, bezogen auf die fortgeführten Geschäftsbereiche, erwartet. Aufgrund der geplanten Einstellung der Geschäftstätigkeiten der BEAT CGU nach dem Beschluss des Aufsichtsrats am 15. September 2022 wird derzeit von einer Belastung des EBIT in Form von Wertminderungen in Höhe von ca. 300 Mio. € sowie geschätzten Liquidationskosten zwischen 25 und 30 Mio. € ausgegangen, so dass insgesamt mit einem EBIT geplant wird, das deutlich geringer ausfällt als im Vorjahr.

Im Frühjahr 2022 konnten das erste Mal seit Ausbruch der Pandemie im März 2020 größtenteils die Beschränkungen durch die pandemische Lage weitestgehend aufgehoben werden. Die Personenbeförderung, welche die FREE NOW betrifft, ist in hohem Maße von einer Normalisierung des Alltages abhängig. Wie bereits im Frühjahr 2021 zu beobachten war, können Lockerungen zu einem starken Anstieg im Rahmen der Buchungen führen und überproportionales Wachstum auslösen. Neben der Rückkehr zum Niveau vor der Pandemie ist aber auch von entscheidender Bedeutung, neue Mobilitätspartner erfolgreich in die FREE NOW App zu integrieren und zu skalieren. Durch die Bekanntheitssteigerung durch die Aufnahme neuer Mobilitätspartner erwartet die Geschäftsführung, dass die Marke noch bekannter wird und man dadurch eine breitere Kundschaft anspricht und somit das Volumen der Transaktionen gesteigert wird.

Das Transaktionsvolumen wird entsprechend der Planannahmen im Zuge der wirtschaftlichen Erholung parallel zum Umsatz zunehmen und im Rahmen der Gebührenmodelle stärker zur Erreichung des Umsatzziels beitragen. Diesem Sachverhalt wird in der Planung Rechnung getragen. Die Steigerung der Umsätze sind nach derzeitiger Informationslage trotz unsicherer wirtschaftlicher Lage und hoher Volatilität eine realistische Zielsetzung und entsprechend auch zur weiteren Kostendeckung im Gesamtergebnis. Die Planzahlen der Vor-Pandemie-Annahmen werden somit allerdings auch in 2022 noch nicht wieder erreicht.

Bei der CHARGE NOW wird erwartet, dass durch die Aufnahme des neuen Gesellschafters im Herbst 2021 die Marktposition weiter gestärkt und die Erschließung neuer Marktsegmente dadurch beschleunigt werden kann. Der Ausbruch der Pandemie hat im Geschäftsbereich der CHARGE NOW eine leichte Verlangsamung des Wachstums nach sich gezogen. Die Geschäftsführung geht davon aus, dass in 2022 eine erhebliche Steigerung der Endkundenumsätze erreicht wird. Im Gegenzug wird eine Verbesserung der Transaktionsmarge anvisiert. Die Steigerung der Umsätze soll durch eine starke Erhöhung bei den aktiven Kunden und der damit verbundenen Steigerung der Anzahl der Ladevorgänge erreicht werden. Auf den Konzernabschluss der YOUR NOW wird sich diese Entwicklung positiv auf das Ergebnis auswirken, da der auf die YOUR NOW entfallende Verlustanteil entsprechend geringer ausfällt.

Nach dem Liquiditätszufluss im Zusammenhang mit dem Verkauf der PARK NOW im ersten Halbjahr 2021 sowie dem Verkauf der SHARE NOW im Juli 2022 und dem Wegfall des mit dieser Gruppe zusammenhängenden Finanzierungsbedarfes ist auf Basis der aktuellen Planungen der Tochtergesellschaften, die finanzielle Ausstattung der YOUR NOW-Gruppe ausreichend, um aktuell den Liquiditätsbedarf der Gruppe zu finanzieren. Die Geschäftsplanungen der operativen Geschäftsbereiche sehen die Zuführung weiterer finanzieller Mittel zur Finanzierung des geplanten Wachstums vor. Sollten diese Mittel entgegen der aktuellen Erwartung nicht zur Verfügung stehen, ist die Gruppe dazu in der Lage die Marketingausgaben kurzfristig zu reduzieren, um die benötigten Mittel zu verringern.

4. Risikobericht

4.1.Allgemein

Der YOUR NOW-Konzern ist verschiedenen finanziellen und nicht finanziellen Risiken ausgesetzt, die im Folgenden erläutert werden.

Ein konzernweites Risikomanagement ist im Aufbau. Aktuell hat jeder Geschäftsbereich sein eigenes Internes Kontrollsystem (IKS) bzw. Risikomanagement implementiert, welches auch bereits durch die Geschäftsführung des YOUR NOW-Konzerns evaluiert wurde. Vor diesem Hintergrund hat bis zur Aufstellung des Konzernabschlusses noch keine Quantifizierung der Risiken auf Konzernebene stattgefunden, jedoch wurden anhand einer initialen Risikoinventur die Risiken identifiziert und im Rahmen einer qualitativen Einschätzung in wesentliche und unwesentliche Risiken unterteilt.

4.2. Finanzielle Risiken

4.2.1. Kreditrisiko

Das Kreditrisiko wird auf Ebene der Obergesellschaften der eingebrachten Teilkonzerne gesteuert. Kreditrisiken entstehen aus Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie den sonstigen Forderungen. Kundenrisiken werden systematisch auf Ebene der Obergesellschaften erfasst, analysiert und gesteuert, wobei sowohl interne als auch externe Informationsquellen genutzt werden. Das maximale Ausfallrisiko wird durch die Buchwerte der in der Bilanz angesetzten finanziellen Vermögenswerte wiedergegeben. Sicherheiten oder sonstige Kreditverbesserungen, welche das Ausfallrisiko aus finanziellen Vermögenswerten mindern würden, bestanden nicht.

Kreditrisiken entstehen insbesondere im Zusammenhang mit Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen Forderungen gegenüber Dritten. Da das Geschäftsmodell des Konzerns auf einem breiten Kundenstamm basiert, ist das Risiko eines signifikanten Forderungsausfalls bei einem Kunden als relativ gering einzustufen. Soweit Ausfallrisiken erkennbar sind, wird diesen durch das eingerichtete Forderungsmanagement entgegengewirkt.

4.2.2. Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko ist das Risiko, dass der Konzern möglicherweise nicht in der Lage ist, seine finanziellen Verbindlichkeiten vertragsgemäß durch Zahlungsmittel oder andere finanzielle Vermögenswerte zu erfüllen. Die Steuerung der Liquidität im Konzern soll sicherstellen, dass - soweit möglich - stets ausreichend liquide Mittel verfügbar sind, um sowohl unter normalen als auch unter angespannten Bedingungen den Zahlungsverpflichtungen bei Fälligkeit nachkommen zu können, ohne untragbare Verluste zu erleiden oder die Reputation des Konzerns zu schädigen.

Der Konzern strebt an, die Höhe der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente auf einem Stand zu halten, der neben dem Zahlungsmittelzufluss aus dem operativen Geschäft in ausreichendem Umfang liquide Mittel vorhält, um das Working-Capital und die Investitionen zu finanzieren. Der Konzern überwacht zudem die Höhe der erwarteten Einzahlungen aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen Forderungen zusammen mit den erwarteten Auszahlungen aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen Verbindlichkeiten.

Die Geschäftsplanung der operativen Geschäftsbereiche für den Planungszeitraum basiert zum Teil auf einer Wachstumsplanung, deren Umsetzung in nicht unerheblichem Umfang liquide Mittel für die Investition in den Ausbau der jeweiligen Marktposition erfordert. Die Realisierung der Wachstumsambitionen, die zugleich auch ein wesentliches Element der im Konzern ausgewiesenen Geschäfts- oder Firmenwerte sowie immateriellen Vermögenswerte darstellen, ist daher davon abhängig, dass entsprechende Finanzierungsmittel auch zur Verfügung stehen. Für den Fall, dass die zur Realisierung der Wachstumsplanung antizipierten Finanzierungsmittel entgegen der aktuellen Erwartung nicht zur Verfügung stehen, kann dies Wertminderungen in Bezug auf die Geschäfts- oder Firmenwerte bzw. immateriellen Vermögenswerte nach sich ziehen. Das Liquiditätsrisiko wird als mittleres Risiko eingestuft.

4.3. Operative Risiken

4.3.1. Rechtsunsicherheiten

Das Geschäftsmodell der FREE NOW als der Teil der sogenannten "Plattform" ist immer noch durch ein hohes Maß an Rechtsunsicherheit geprägt. Das heißt, dass in den meisten Ländern und Märkten in denen die FREE NOW tätig ist, die nationalen Verwaltungen und Gerichte aufgrund fehlender Regulierungen ein hohes Gestaltungspotential haben und dadurch Entscheidungen zum Nachteil der Plattformanbieter getroffen wird. Die wesentlichen Risiken bzw. Anwendungsfehler für drohende Rechtsstreitigkeiten lassen sich wie folgt zusammenfassen:

4.3.1.1. Transportrechtliche oder sonstige öffentlich-rechtliche Verstöße

Als Plattformbetreiber werden der FREE NOW-Gruppe vermehrt transportrechtliche oder sonstige öffentlich-rechtliche Verstöße der über die Plattform agierenden Transportunternehmen zugerechnet. Dadurch wird die FREE NOW Unterlassungsklagen und Bußgeldrisiken ausgesetzt, die das Geschäftsmodell erheblich einschränken oder im schlimmsten Fall sogar vollständig untersagen können.

4.3.1.2. Eigenständiges Transportunternehmen

Der Gruppe als Plattformbetreiber wird vermehrt die Rolle eines eigenständigen Transportunternehmens zugerechnet, sodass man dadurch Gefahr läuft, dass die FREE NOW sämtliche öffentlich-rechtlichen Pflichten sowie die zivilrechtliche Verantwortlichkeit für die Durchführung der vermittelten Transportdienstleistungen tragen muss.

4.3.2. Strategische Risiken und Wettbewerbsrisiken

Da das Thema urbane Mobilität den Menschen, also unseren Kunden und Nutzern, immer bewusster wird, kann dies neue Konkurrenten und Geschäftsmodelle auf den Markt rufen, wodurch ein Wettbewerbsdruck hervorgerufen wird. Dieser Druck könnte sich negativ auf das Preisniveau und die damit verbundene Profitabilität wie auch auf die Nachfrage nach unseren Produkten auswirken.

Um Marktführer in den Branchen der einzelnen Tochtergesellschaften zu werden, benötigen diese die besten Mitarbeiter, die effizient zusammenarbeiten und es ermöglichen, flexibel auf sich verändernde Marktgegebenheiten, Veränderungen in der Nachfrage nach innovativen Lösungen und das sich dynamisch verändernde Verhalten der Wettbewerber zu reagieren. Der Erfolg der einzelnen Gesellschaften und somit des Konzerns, hängt davon ab, hochqualifiziertes Personal in allen Geschäftsbereichen und Entwicklungszentren zu gewinnen, zu integrieren und zu halten. Darüber hinaus können sich Risiken aus den regulatorischen Rahmenbedingungen und wettbewerblicher Rechtsprechung (z.B. im Bereich der Personenbeförderung) ergeben. Derzeit wird das Wettbewerbsrisiko als erhöht eingestuft.

4.3.3. Technologische Risiken

4.3.3.1. IT-Verfügbarkeit

Die Tochterunternehmen sind stark von der Verfügbarkeit ihrer IT-Systeme und des Mobilfunknetzes abhängig, da diese die notwendige Infrastruktur für die Nutzung der angebotenen Dienstleistungen darstellen. Es muss somit jederzeit gewährleistet sein, dass die IT-Systeme verfügbar und funktionsfähig sind. Durch die vorgenommenen Gegenmaßnahmen und Notfallpläne bei den einzelnen Gesellschaften wird das Risiko derzeit als gering eingestuft.

4.3.3.2. Cybersecurity

Die Themen Cyber- und Informationssicherheitsrisiken werden durch die dafür zuständigen Abteilungen überwacht und gesteuert im Interesse der Gesellschaften. Die Abteilungen behandeln alle in diesem Themenbereich relevanten regulatorischen Aspekte und gewährleisten ein angemessenes Risikomanagement gemäß international anerkanntem Standard. Das Risiko wird hinsichtlich seiner Bedeutung und potenziellen Auswirkungen als gering eingestuft.

4.3.4. Fraud-Risiken (Betrug, Diebstahl und Datenmissbrauch)

Ein weiteres Risiko besteht im Zusammenhang mit möglichem Betrug und Datenmissbrauch durch Kunden bzw. Nutzer innerhalb der Zahlsysteme oder den angebotenen Applikationen (z.B. Incentive-Betrug, fingierte Fahrten), Diebstahl von materiellen Vermögenswerten (insbesondere von Fahrzeugen im Car-Sharing-Segment) oder geistigem Eigentum sowie Fehlverhalten von Mitarbeitern. Der Konzern steht vor der Herausforderung, ein wirksames Compliance-Management- und Betrugspräventionssystem nachhaltig zu etablieren und auftretende Betrugs- oder Schadensfälle möglichst zeitnah zu erkennen, nachzuweisen, zu bewerten und geeignete Gegenmaßnahmen einzuleiten. Das Risiko wird derzeit als erhöht eingestuft, allerdings sind die betragsmäßigen Auswirkungen aktuell von untergeordneter Bedeutung.

4.3.5. Nicht beeinflussbare Risiken

Unter nicht beeinflussbare Risiken fallen insbesondere exogene Schocks wie z.B. Naturkatastrophen, politische Unruhen oder Pandemien, wie die Covid-19-Pandemie, die geeignet sind, das operative Geschäft signifikant einzuschränken oder auch rechtliche sowie regulatorische Risiken.

Hier liegt das Ziel, schnellstmöglich auf solche Situationen zu reagieren und ihnen bestmöglich und flexibel entgegenzuwirken. Aufgrund der aktuellen Situation wird das Risiko als erhöht eingestuft.

4.3.5.1. Preissteigerungen

Die seit 2021 einhergehenden Preissteigerungen im Bereich der Energie, welche durch den militärischen Konflikt in Osteuropa erheblich verstärkt wurden, können ein gesamtwirtschaftliches Risiko darstellen, welche den Mobilitätsmarkt erheblich beeinflussen wird. Des Weiteren können immense Preissteigerungen die Kostenstruktur unserer Gesellschaften belasten und müssen daher kurzfristig berücksichtigt werden. Dieses Risiko ist derzeit als mittelhoch einzustufen.

4.3.5.2. Pandemie

Sollte es im Herbst 2022 wieder zu Einschränkungen durch die Covidpandemie kommen, dann besteht durchaus die Möglichkeit, dass die Umsatz- und Ergebnisplanung nicht erreicht werden. Dies würde wiederum dazu führen, dass durch diese Belastungen der Firmenwert wertberichtigt werden muss. Ein entgegenwirken ist nur dadurch möglich, die Kosten parallel zu überprüfen und weitere Maßnahmen zu Kosteneinsparungen kurzfristig zu treffen. Die Einstufung diesbezüglich wird ebenfalls als mittelhoch getroffen.

5. Chancenbericht

5.1.Allgemein

Durch die grundsätzliche positive Entwicklung und Nachfrage nach Mobilitätsdienstleistungen wird im Jahr 2022 weiterhin die Strategie verfolgt, die starken Marktpositionen, vor allem in Deutschland und Europa auszubauen, um dadurch die Nachfragen zu steigern und das Geschäft konkurrenzfähiger zu machen.

Mit folgenden Maßnahmen sollen in Abhängigkeit des makroökonomischen Umfelds grundsätzlich Wachstumschancen in den kommenden Geschäftsjahren verfolgt werden:

5.2. Produkte

Bei der FREE NOW sollen weitere Chancen durch die Diversifikation der Ertragsmodelle, das Angebot weiterer Services für Fahrgäste und Partner (Service Fee), und die Ausweitung der Mobilitätsangebote geschaffen werden. Insbesondere das ehrgeizige Ziel, möglichst viele unterschiedliche Anbieter auf einer Plattform zu vereinen, wird aktuell noch als Alleinstellungsmerkmal angesehen und mit viel Potential bewertet.

Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung und Optimierung der bereits angebotenen Produkte sowie der Entwicklung von neuen Produkten und neuen Services wird immer wieder ein neues Produkterlebnis für den Kunden geschaffen.

Im speziellen wird der unterrepräsentierte Bereich der B2B Kundenbeziehungen innerhalb der FREE NOW-App für 2022 als zusätzliche Chance der Gesellschaft gesehen seine Wachstumsziele zu erreichen. Produkterweiterungen, wie das "Mobility Budget" bei FREE NOW werden offensiv vertrieben und sollen weitere Kundenfelder erschließen.

Auch die frühzeitige Fokussierung auf ein nachhaltiges Produktportfolio wird als Chance angesehen, langfristig planen zu können und konkurrenzfähige attraktive Services anbieten zu können und eine Vorreiterrolle in Bezug auf emissionsneutrale Mobilitätsdienstleistungen einzunehmen.

5.3. Marktposition

Durch die Strategie die Marktposition in Deutschland, aber vor allem in Europa weiter auszubauen, ist bei FREE NOW die Integration von weiteren Partnern auf der FREE NOW Plattform mehr als Notwendigkeit denn als Chance gesehen. Nicht nur lässt sich das Ride-Hailing-Geschäft durch zusätzlich buchbare Mobilitätsdienste profitabler erweitern, sondern die FREE NOW kann ihre zentrale Stellung zwischen Kunden und verschiedenen Anbietern für Mobilitätsleistungen weiter etablieren und somit den Markt maßgeblich mitgestalten. Die Aussicht, dass die erweiterten Angebote von den Kunden der FREE NOW-App schneller und umfangreicher genutzt werden und dadurch die Akzeptanz von multimodalen Dienstleistungen schneller voranschreitet, wird als zusätzliche Chance wahrgenommen. Die Wahrscheinlichkeit, dass dies 2022 einen weiter zunehmenden Anteil des Geschäfts der FREE NOW ausmachen wird, ist im Verhältnis zu den Vorjahren gestiegen und insbesondere im Bereich der Car Sharing und E-Scooter Anbieter vielversprechend. Die Standardisierung von Anbindungsprozessen der Partnerunternehmen erlangt hier immer mehr Bedeutung, um die Skalierung ökonomisch zu gestalten und damit positiv zum Unternehmensergebnis beizutragen.

Bei der CHARGE NOW erhofft man sich durch den Einstieg eines weiteren Gesellschafters, die Marktposition zu stärken und die Erschließung neuer Marktsegmente zu beschleunigen.

5.4. Umweltbewusstsein

Der Klimawandel und die Luftverschmutzung durch den motorisierten Individualverkehr bewirken, insbesondere in Großstädten, ein Umdenken der Bevölkerung. Jeder Einzelne hat die Möglichkeit durch sein Mobilitätsverhalten Einfluss auf das Ausmaß der Umweltbelastung durch Lärm und Schadstoffe zu nehmen. Aufgrund dieser Bewusstseinssteigerung werden Mobilitätsangebote jenseits des motorisierten Individualverkehrs noch stärker in den Fokus rücken.

5.5. Marketing

Durch die kontinuierliche Optimierung der Marketingkanäle werden ein Kundenwachstum sowie eine höhere Kundenbindung erwartet.

Aufgrund der zukünftigen Weiterentwicklungen im Konzern wird eine positive Geschäftsentwicklung erwartet und unterstützt.

München, 2. November 2022

YOUR NOW Holding GmbH

Dr. Rainer Feurer, Geschäftsführer

Dr. Rainer Schmidbauer, Geschäftsführer

Gero Götzenberger, Geschäftsführer

Dr. Friedrich Siener, Geschäftsführer

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die YOUR NOW Holding GmbH, München

PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben den Konzernabschluss der YOUR NOW Holding GmbH, München, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft.

Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der YOUR NOW Holding GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2021 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

GRUNDLAGE FÜR DIE PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt.

Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES KONZERNLAGEBERICHTS" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

VERANTWORTUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER FÜR DEN KONZERNABSCHLUSS UND DEN KONZERNLAGEBERICHT

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES KONZERNLAGEBERICHTS

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Berlin, 2. November 2022

BDO AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. Silvia Sartori, Wirtschaftsprüferin

gez. Julia Wirth, Wirtschaftsprüfer

Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2021

			2021	2020
			T€	T€
1.		Periodenergebnis (Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag einschließlich Ergebnisanteile anderer Gesellschafter)	-428.081	-379.778
2.	+/-	Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	286.856	112.797
3.	+/-	Zunahme/Abnahme der Rückstellungen	-33.798	20.249
4.	+/-	Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge (bspw. Abschreibungen auf ein aktiviertes Disagio)	-806	-10.878
5.	-/+	Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- und Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	1.128	74.550
6.	+/-	Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	38.577	-80.215
7.	-/+	Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	606	769
8.	+	Gewinn/Verlust aus der Endkonsolidierung	423	5.557
9.	+	Ergebnis aus dem Übergang auf die at Equity Methode	-52.652	0
10.	+/-	Zinsaufwendungen/Zinserträge	-2.333	2.170
11.	+/-	Ertragsteueraufwand/-ertrag	-9.839	5.059
12.	+	Sonstige Beteiligungserträge	6.211	0
13.	-/+	Ertragsteuerzahlungen	-17.480	-11.575
14.	=	Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit - fortgeführte Aktivitäten	-211.187	-261.295
15.	+	Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit - nicht fortgeführte Aktivitäten	-47.835	-145.121
16.	=	Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit (Summe aus 15. und 16.)	-259.023	-406.416
17.	+	Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens	154	0
18.	-	Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-1.370	-342
19.	+	Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	416	2.065
20.	-	Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-3.048	-4.607
21.	-	Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen	-257	0
22.	+	Einzahlungen aus Abgängen aus dem Konsolidierungskreis	399.525	-6.035
23.	-	Auszahlungen für Zugänge aus dem Erwerb von konsolidierten Unternehmen	0	0
24.	-	Auszahlungen an zur Veräußerung gehaltene Veräußerungsgruppen	-16.500	-39.400
25.	+	Erhaltene Zinsen	21	164
26.	=	Cashflow aus der Investitionstätigkeit - fortgeführte Aktivitäten	378.940	-48.155
27.	+	Cashflows aus der Investitionstätigkeit - nicht fortgeführte Aktivitäten	-35	-215
28.	=	Cashflow aus der Investitionstätigkeit (Summe aus 26. und 27.)	378.905	-48.369
29.	+	Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen von Gesellschaftern des Mutterunternehmens	0	20
30.	-	Auszahlungen für Leasingsverbindlichkeiten	-11.740	-15.974
31.	-	Gezahlte Zinsen	-1	-607
32.	=	Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit - fortgeführte Aktivitäten	-11.741	-16.561
33.	+	Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit - nicht fortgeführte Aktivitäten	-6.956	6.419
34.	=	Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit (Summe aus 32. und 33.)	-18.697	-10.142
35.		Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds (Summe aus 17., 29. und 36.)	101.186	-464.928
36.	+/-	Wechselkurs- und bewertungsbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds	1.755	-7.115
37.	+	Finanzmittelfonds aus nicht fortgeführten Aktivitäten am Anfang der Periode	32.325	0
38.	-	Finanzmittelfonds aus nicht fortgeführten Aktivitäten am Ende der Periode	-89.947	-32.552
39.	+	Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	308.198	812.793
40.	=	Finanzmittelfonds am Ende der Periode (Summe aus 35. bis 39.)	353.518	308.198

^* Die Vorjahreszahlen wurden aufgrund von aufgegebenen Geschäftsbereichen angepasst (siehe Anmerkung 5 im Konzernanhang)

Eigenkapitalveränderungsrechnung für das Geschäftsjahr 2021

				Erfolgsneutrale Rücklagen
	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklagen	Ergebnisvortrag	Währungsrücklage	Neubewertungsrücklage
	in T€	in T€	in T€	in T€	in T€
Stand 01.01.2020	100	2.911.169	-378.193	3.995	0
Kapitalveränderung	20	-8.006	0	0	0
Umgliederungen	0	389	-869	0	480
Sonstige Veränderungen	0	118	-47	0	0
IAS 29	0	0	0	464	0
Sonstiges Ergebnis	0	0	0	-56.628	89
Jahresergebnis	0	0	-583.494	0	0
Gesamtergebnis	0	0	-583.494	-56.165	89
Stand 31.12.2020/01.01.2021	120	2.903.670	-962.602	-52.170	569
Kapitalveränderung	0	0	0	0	0
Umgliederungen	0	0	-1.142	1.483	-341
IAS 29	0	0	0	234	0
Sonstiges Ergebnis	0	0	0	2.110	-38
Jahresergebnis	0	0	-650.698	-1.021	0
Gesamtergebnis	0	0	-650.698	1.324	-38
Stand 31.12.2021	120	2.903.670	-1.614.443	-49.362	190


	Anteil der Gesellschafter der Mutterunternehmen	Minderheitsgesellschafter	Konzern Eigenkapital
	in T€	in T€	in T€
Stand 01.01.2020	2.438.337	98.734	2.537.071
Kapitalveränderung	-7.986	0	-7.986
Umgliederungen	0	0	0
Sonstige Veränderungen	71	0	71
IAS 29	417	47	464
Sonstiges Ergebnis	-50.848	-5.692	-56.539
Jahresergebnis	-544.668	-38.826	-583.494
Gesamtergebnis	-595.099	-44.471	-639.569
Stand 31.12.2020/01.01.2021	1.835.323	54.263	1.889.587
Kapitalveränderung	0	0	0
Umgliederungen	0	0	0
IAS 29	220	14	234
Sonstiges Ergebnis	1.989	83	2.073
Jahresergebnis	-625.923	-25.795	-651.719
Gesamtergebnis	-623.714	-25.698	-649.412
Stand 31.12.2021	1.211.610	28.566	1.240.175

^* Die Vorjahreszahlen wurden aufgrund von zur Veräußerung gehalte

Konzern-Gesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr 2021

T€	2021	2020
Konzernergebnis	-651.719	-583.494
Posten, die nicht in den Konzern-Gewinn- und Verlust umgegliedert werden:
Bewertung von Pensionsverpflichtungen - vor Steuern	-47	117
Latente Steuern auf die Bewertung von Pensionsverpflichtungen	9	-28
	-38	89
Posten, die in den Konzern-Gewinn- und Verlust umgegliedert wurden oder anschließend umgegliedert werden können:
Währungsumrechnung ausländische Tochterunternehmen	2.345	-56.165
	2.345	-56.165
Sonstiges Ergebnis nach Steuern	2.307	-56.076
Gesamtergebnis	-649.412	-639.569

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2021

T€	Anhang	2021	2020 ^*
Umsatzerlöse (brutto)		168.088	169.300
Minderung der Umsatzerlöse		-64.488	-73.302
Umsatzerlöse (netto)	3.1	103.600	95.999
Umsatzkosten	3.2	-436.616	-303.305
Rohergebnis		-333.016	-207.306
Vertriebskosten	3.3	-57.269	-58.084
Allgemeine Verwaltungskosten	3.3	-75.629	-105.234
Sonstige betriebliche Erträge	3.5	23.144	19.349
Sonstige betriebliche Aufwendungen	3.5	-10.653	-20.777
Zinsertrag		7	256
Zinsaufwand		-2.340	-2.407
Zinsergebnis	3.6	-2.333	-2.151
Übriges Finanzergebnis	3.6	37.512	-516
Ergebnis vor Ertragsteuern		-418.243	-374.720
Ertragsteuern	3.7	-9.839	-5.059
= Ergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen		-428.082	-379.778
Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen	5.	-223.637	-203.715
= Konzernergebnis		-651.719	-583.494
davon auf nicht beherrschenden Anteile entfallendes Ergebnis		-25.795	-38.826
davon auf Anteilseigner der YOUR NOW Holding GmbH entfallendes Ergebnis		-625.923	-544.668

^* Die Vorjahreszahlen wurden aufgrund von aufgegebenen Geschäftsbereichen angepasst (siehe Anmerkung 5 im Konzernanhang)

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021

T€	Anhang	31.12.2021	31.12.2020
Vermögenswerte - langfristig		914.698	1.391.828
Immaterielle Vermögenswerte	4.1	786.748	1.273.555
Sachanlagen	4.2	8.704	15.421
Nutzungsrechte	4.3	39.104	88.858
Sonstige Beteiligungen		1.684	189
Nach der Equity Methode bewertete Finanzinvestitionen	4.4	73.789	0
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	4.6	4.670	13.804
Aktive latente Steuern	4.15	0	0
Ertragsteuern	4.16	0	0
Vermögenswerte - kurzfristig		599.519	948.088
Vorräte		2	1.970
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	4.5	7.425	33.839
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	4.6	9.147	7.985
Sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte	4.7	23.241	71.359
Ertragsteuern	4.16	8.276	5.221
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	4.8	353.518	308.198
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte	5.	197.910	519.516
= Vermögenswerte		1.514.217	2.339.916

Eigenkapital	4.9	1.240.175	1.889.587
Stammkapital		120	120
Kapitalrücklage		2.903.670	2.903.670
Ergebnisvortrag		-1.663.615	-1.014.203
den Anteilseignern der YNH GmbH zustehendes Eigenkapital		1.211.610	1.835.324
auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Eigenkapital		28.566	54.263
Verbindlichkeiten - langfristig		43.986	92.583
Pensionsrückstellungen		20	239
Rückstellungen	4.10	10	1.706
Leasingverbindlichkeiten	4.13	32.637	62.269
Sonstige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten	4.14	0	153
Passive latente Steuern	4.15	11.320	28.217
Verbindlichkeiten - kurzfristig		230.056	357.746
Rückstellungen	4.10	38.186	73.860
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	4.11	13.956	9.323
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	4.12	29.588	105.362
Leasingverbindlichkeiten	4.13	9.442	28.279
Sonstige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten	4.14	14.579	21.191
Ertragsteuern	4.16	7.666	36.423
Schulden aus zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten	5.	116.639	83.309
= Eigenkapital und Verbindlichkeiten		1.514.217	2.339.916

Konzernanhang

der YOUR NOW Holding GmbH, München

1. Allgemeine Angaben zum berichtenden Unternehmen

Der Konzernabschluss der YOUR NOW Holding GmbH und ihrer Tochterunternehmen (»YOUR NOW« oder »der Konzern«) wurde unter Anwendung von § 315e Abs. 3 HGB (Konzernabschluss nach internationalen Rechnungslegungsstandards) aufgestellt und steht im Einklang mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind. Der Konzernabschluss wurde von der Geschäftsführung am 2. November 2022 zur Veröffentlichung genehmigt.

Die YOUR NOW Holding GmbH ist ein Unternehmen mit Sitz in München, Deutschland. Das Unternehmen ist eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts München unter der Nummer HRB 238854. Die Geschäftsanschrift lautet Petuelring 130, 80809 München, Deutschland.

Der Konzernabschluss von YOUR NOW wird in Euro (€) aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, erfolgen Angaben in Tausend Euro, der funktionalen Währung des Unternehmens. Die dargestellten Tabellen und Angaben können rundungsbedingte Differenzen enthalten.

Die unmittelbaren Gesellschafter der YOUR NOW Holding GmbH sind die BMW INTEC Beteiligungs GmbH (INTEC) sowie die Mercedes-Benz Mobility Services GmbH, Stuttgart (MBM) (vormals Daimler Mobility Services GmbH - DMS) mit einem Anteil von jeweils 50%.

Gegenstand der YOUR NOW Holding GmbH ist das Halten von Beteiligungen an Unternehmen im Bereich von Mobilitätsdienstleistungen.

Operativ wurden im Geschäftsjahr Mobilitätsdienstleistungen in fünf Geschäftsbereichen bzw. Teilkonzernen erbracht:

FREE NOW - App-basierte Vermittlung von lizenzierten Taxifahrten sowie sogenannten Funkmietwagen (Private Hire Vehicles)

REACH NOW - Mobility Apps in Kooperation mit Dienstleistern des öffentlichen Nahverkehrs

CHARGE NOW - Informationsdienstleistungen und Zugangstechnologien zu Ladeinfrastruktur, Vertrieb und Bezug von Strom an Ladepunkten sowie auch die Dienstleistungen für den Betrieb eines Netzwerkes von Ladestationen für Elektro- und Hybridfahrzeuge

PARK NOW - digitale Park- und mobile Bezahllösungen für Endnutzer, Parkunternehmen und Kommunen

SHARE NOW - Vermietung von Autos auf Minuten-, Stunden- und Tagesebene

Zum 30. September 2021 wurde bei der CHARGE NOW ein weiterer Investor aufgenommen. Dies ist mit einem Beherrschungsverlust für die YOUR NOW Holding verbunden. Die Gesellschaft wurde daher nur bis zum 30. September 2021 vollkonsolidiert. Ab 1. Oktober 2021 wird die Gesellschaft als Gemeinschaftsunternehmen nach der Equity-Methode bilanziert.

Die PARK NOW wurde am 31. Mai 2021 veräußert und wurde daher bereits im Vorjahreskonzernabschluss als aufgegebener Geschäftsbereich i.S.d. IFRS 5 qualifiziert. Die Erträge und Aufwendungen bis zur Veräußerung werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in einer gesonderten Zeile gezeigt. Vorjahreszahlen der Gewinn- und Verlustrechnung wurden ebenfalls separiert dargestellt.

Da die SHARE NOW zum 31. Dezember 2021 als aufgegebener Geschäftsbereich i.S.d. IFRS 5 eingestuft wurde, wurden die Vermögenswerte und Schulden sowie Erträge und Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung ebenfalls in einer gesonderten Zeile gezeigt. Die Vorjahreszahlen der Gewinn- und Verlustrechnung wurden entsprechend angepasst.

2. Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

2.1. Allgemeine Grundlagen

Der Konzernabschluss wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt.

Der Konzernabschluss wird unter der Annahme der Unternehmensfortführung von YOUR NOW sowie der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen aufgestellt. Durch Liquiditätszuflüsse infolge des Verkaufs der PARK NOW im ersten Halbjahr 2021 und des Verkaufs der SHARE NOW im Juli 2022 sowie dem Wegfall des mit dieser Gruppe zusammenhängenden Finanzierungsbedarfes ist auf Basis der aktuellen Planungen der Tochtergesellschaften, die finanzielle Ausstattung der YOUR NOW Gruppe ausreichend, um aktuell den Liquiditätsbedarf der Gruppe zu finanzieren. Die Geschäftsplanungen der operativen Geschäftsbereiche sehen die Zuführung weiterer finanzieller Mittel zur Finanzierung des geplanten Wachstums vor. Sollten diese Mittel entgegen der aktuellen Erwartung nicht zur Verfügung stehen, ist die Gruppe dazu in der Lage die Marketingausgaben kurzfristig zu reduzieren, um die benötigten Mittel zu verringern.

Diese Beurteilungen sowie Schätzungen und Ermessensentscheidungen im Zusammenhang mit den bilanzierten Vermögenswerten und Schulden unterliegen aufgrund der weiterhin nicht vollständig absehbaren weltweiten Folgen der COVID 19-Pandemie sowie des Ukrainekrieges einer erhöhten Unsicherheit. Bei der Aktualisierung der Schätzungen und Ermessensentscheidungen wurden verfügbare Informationen über die voraussichtliche wirtschaftliche Entwicklung sowie länderspezifische staatliche Maßnahmen berücksichtigt.

2.2. Veröffentlichte, von der EU noch nicht übernommene und noch nicht angewendete IFRS

Das International Accounting Standards Board (IASB) hat in den vergangenen Jahren mehrere Standards und Interpretationen verabschiedet, die in kommenden Berichtsjahren anzuwenden sind. Eine vorzeitige Anwendung ist nicht vorgesehen.

Standard	Inhalt	Anwendungspflicht (IASB)	EU-Anerkennungsstatus
IFRS 4 Versicherungsverträge	Änderungsanträge zu Ersatzfragen im Zusammenhang mit der IBOR-Reform im Zusammenhang mit der IBOR-Reform	01.01.2021	Befürwortet
IFRS 7 Finanzinstrumente	Änderungsanträge zu Ersatzfragen im Zusammenhang mit der IBOR-Reform im Zusammenhang mit der IBOR-Reform	01.01.2021	Befürwortet
IFRS 9 Finanzinstrumente	Änderungsanträge zu Ersatzfragen im Zusammenhang mit der IBOR-Reform im Zusammenhang mit der IBOR-Reform	01.01.2021	Befürwortet
IFRS 16 Leasingverhältnisse	Änderungsanträge zu Ersatzfragen im Zusammenhang mit der IBOR-Reform im Zusammenhang mit der IBOR-Reform	01.01.2021	Befürwortet
IFRS 16 Leasingverhältnisse	Änderung zur Verlängerung der Ausnahme von der Prüfung, ob es sich bei einer Covid-19-bedingten Mietvergünstigung um eine Mietvertragsänderung handelt	01.04.2021	Befürwortet
IAS 39 Finanzinstrumente	Änderungsanträge zu Ersatzfragen im Zusammenhang mit der IBOR-Reform im Zusammenhang mit der IBOR-Reform	01.01.2021	Befürwortet

Derzeit werden aus den obigen Änderungen keine wesentlichen Auswirkungen für die YOUR NOW erwartet.

2.3. Grundsätze der Konsolidierung

Der Konzernabschluss umfasst die Abschlüsse der YOUR NOW Holding GmbH und aller Tochterunternehmen, auf welche die YOUR NOW GmbH direkt oder indirekt Beherrschung ausüben kann und die nicht von untergeordneter Bedeutung sind. Beherrschung liegt vor, wenn das Mutterunternehmen die Entscheidungsgewalt aufgrund von Stimmrechten oder anderen Rechten über das Tochterunternehmen hat, es an positiven und negativen variablen Rückflüssen aus dem Tochterunternehmen partizipiert und diese Rückflüsse durch seine Entscheidungsgewalt beeinflussen kann.

Die in den Konzernabschluss einbezogenen Abschlüsse der konsolidierten Tochterunternehmen werden grundsätzlich zum Bilanzstichtag des Konzernabschlusses aufgestellt. Die Abschlüsse der YOUR NOW GmbH und ihrer in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen werden unter Beachtung einheitlich geltender Ansatz- und Bewertungsprinzipien aufgestellt. Alle konzerninternen Vermögenswerte und Schulden, Eigenkapital, Erträge und Aufwendungen sowie Zahlungsströme aus Geschäftsvorfällen zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden im Rahmen der Konsolidierung vollständig eliminiert.

Der Konzern bilanziert Unternehmenszusammenschlüsse gemäß IFRS 3 nach der Erwerbsmethode, wenn der Konzern Beherrschung erlangt hat. Die beim Erwerb übertragene Gegenleistung sowie das erworbene identifizierbare Nettovermögen werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Jeder entstandene Geschäfts- und Firmenwert wird mindestens jährlich oder sobald ein Anhaltspunkt vorliegt auf Wertminderung überprüft. Ein passivischer Unterschiedsbetrag aus einem Erwerb zu einem Preis unter dem Zeitwert der identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden wird unmittelbar in der Gewinn- und Verlustrechnung der Erwerbsperiode erfasst. Falls Hinweise existieren, die zu Änderungen bei der Beurteilung einer (gemeinsamen) Beherrschung führen, wird eine Neubeurteilung vorgenommen. Jede bedingte Gegenleistungsverpflichtung wird zum Erwerbszeitpunkt zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Wird die bedingte Gegenleistung als Eigenkapital eingestuft, wird sie nicht neu bewertet und eine Abgeltung wird im Eigenkapital bilanziert.

Ansonsten werden andere bedingte Gegenleistungen mit dem beizulegenden Zeitwert zu jedem Abschlussstichtag bewertet und spätere Änderungen des beizulegenden Zeitwertes der bedingten Gegenleistungen in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Verliert der Konzern die Beherrschung über ein Tochterunternehmen, bucht er die Vermögenswerte und Schulden des Tochterunternehmens und alle zugehörigen, nicht beherrschenden Anteile und andere Bestandteile am Eigenkapital aus. Jeder hierbei entstehende Gewinn oder Verlust wird in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Jeder zurückbehaltene Anteil an dem ehemaligen Tochterunternehmen wird zum beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt des Verlustes der Beherrschung bewertet.

Nicht beherrschende Anteile werden zum Erwerbszeitpunkt zunächst mit ihrem entsprechenden Anteil am identifizierbaren Nettovermögen des erworbenen Unternehmens bewertet. Änderungen des Anteils des Konzernes an einem Tochterunternehmen, die nicht zu einem Verlust der Beherrschung führen, werden als Eigenkapitaltransaktion bilanziert.

Anteilsveränderungen bei Tochterunternehmen, durch die sich die Beteiligungsquote des Konzerns ohne Änderung der Beherrschung vermindert bzw. erhöht, werden als erfolgsneutrale Transaktion zwischen Eigenkapitalgebern abgebildet.

Die Anteile des Konzerns an nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen umfasst Anteile an einem Gemeinschaftsunternehmen. Ein Gemeinschaftsunternehmen ist eine Vereinbarung, über die der Konzern die gemeinschaftliche Führung ausübt, wobei er Rechte am Nettovermögen der Vereinbarung besitzt, anstatt Rechte an deren Vermögenswerte und Verpflichtungen für deren Schulden zu haben.

Die Bilanzierung dieser Anteile erfolgt nach der Equity Methode. Sie werden zunächst mit den Anschaffungskosten angesetzt, wozu auch Transaktionskosten zählen. Nach dem erstmaligen Ansatz enthält der Konzernabschluss den Anteil des Konzerns am Gesamtergebnis des Gemeinschaftsunternehmens bis zu dem Zeitpunkt, an dem die gemeinschaftliche Führung endet.

2.4. Konsolidierungskreis

Im Folgenden wird eine Aufteilung des Konsolidierungskreises dargestellt:

Anzahl	31.12.2021	31.12.2020
YOUR NOW Holding GmbH und vollkonsolidierte Tochtergesellschaften
Inland	6	9
Ausland	41	64
Nicht-vollkonsolidierte Tochtergesellschaften
Inland	3	2
Ausland	7	5
Summe	57	80

Eine detaillierte Zusammensetzung der in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften und des Anteilsbesitzes von YOUR NOW wird in der Anteilsbesitzliste dargestellt. Weitere Informationen hierzu sind in Anmerkung 7.7 enthalten.

2.5. Veränderungen des Konsolidierungskreises im Geschäftsjahr

Im Geschäftsjahr ergaben sich wesentliche Änderungen des Konsolidierungskreises. Die PARK NOW-Gruppe wurde zum 31. Mai 2021 veräußert.

Ein weiterer Wechsel ergab sich bei der CHARGE NOW: ab dem 1. Oktober 2021 wird die Gesellschaft nur noch als Beteiligung unter Anwendung der Equity-Methode bilanziert. Durch die neue vertragliche Gestaltung durch die Neuaufnahme eines weiteren Gesellschafters hat die YOUR NOW Holding GmbH die Kontrolle verloren.

2.6. Unternehmenszusammenschlüsse und -änderungen

Infolge des Kontrollverlusts zum 1. Oktober 2021 war eine neue Kaufpreisallokation für die verbleibenden Anteile bei der YOUR NOW in Höhe von 66,67% CHARGE NOW erforderlich. Der im Zuge des Übergangs auf die Bewertung nach der Equity Methode angesetzte Zeitwert der Anteile der YOUR NOW an der CHARGE NOW betrug 80 Mio.€. Im Einzelnen wurden im Zuge des Übergangs von der Vollkonsolidierung auf die Bewertung der Anteile nach der Equity Methode folgende Vermögenswerte und Schulden anteilig neubewertet:

Bilanzposten	m€
Übertragene Gegenleistung	80
Sachanlagen und Nutzungsrechte	-1
Kundenbeziehungen	-4
Technologie (Software)	-12
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	-6
Sonstige Vermögenswerte	-2
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	8
Sonstige Verbindlichkeiten	2
Geschäfts- oder Firmenwert (Goodwill)	65

Der Ergebniseffekt aus dem Übergang zu der Equity-Methode beträgt 52,7 Mio. €.

2.7. Aufgegebene Geschäftsbereiche und zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte oder Veräußerungsgruppen

Ein aufgegebener Geschäftsbereich ist ein Bestandteil des Konzerngeschäfts, dessen Geschäftsbereich und Cashflows vom restlichen Konzern abgegrenzt wird und der

•	einen gesonderten, wesentlichen Geschäftszweig oder geografischen Geschäftsbereich darstellt,
•	Teil eines einzelnen, abgestimmten Plans zur Veräußerung eines gesonderten, wesentlichen Geschäftszweiges oder geografischen Geschäftsbereichs ist oder
•	ein Tochterunternehmen darstellt, das ausschließlich mit der Absicht einer Weiterveräußerung erworben wurde.

Eine Einstufung als aufgegebener Geschäftsbereich geschieht bei Veräußerung oder sobald der Geschäftsbereich die Kriterien für eine Einstufung als zur Veräußerung gehalten erfüllt, wenn dies früher der Fall ist. Das Ergebnis aus der Bewertung von zur Veräußerung vorgesehenen Geschäftsbereichen zum Fair Value abzüglich noch anfallender Veräußerungskosten sowie die Gewinne und Verluste aus der Veräußerung nicht fortgeführter Aktivitäten werden ebenso wie das Ergebnis aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit dieser Geschäftsbereiche in der Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns gesondert als Ergebnis aus nicht fortgeführten Geschäftsbereichen ausgewiesen. Wenn ein Geschäftsbereich als aufgegebener Geschäftsbereich eingestuft wird, wird die Gewinn- und Verlustrechnung des Vergleichsjahres so angepasst, als ob der Geschäftsbereich von Beginn des Vergleichsjahres an aufgegeben worden wäre.

Langfristige Vermögenswerte oder Veräußerungsgruppen, die Vermögenswerte und Schulden umfassen, werden als zur Veräußerung gehalten eingestuft, wenn es höchstwahrscheinlich ist, dass sie überwiegend durch Veräußerungen und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert werden. Dabei kann es sich um einzelne langfristige Vermögenswerte, um zur Veräußerung stehende Gruppen von Vermögenswerten (Veräußerungsgruppen) oder um aufgegebene Geschäftsbereiche handeln. Im Allgemeinen werden diese Vermögenswerte nicht mehr planmäßig abgeschrieben und zum niedrigeren Wert aus ihrem Buchwert und beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten angesetzt. Ein etwaiger Wertminderungsaufwand einer Veräußerungsgruppe wird zunächst dem Geschäfts- oder Firmenwert und dann den verbleibenden Vermögenswerten und Schulden auf anteiliger Basis zugeordnet - mit der Ausnahme, dass den Vorräten, finanziellen Vermögenswerten, latenten Steueransprüchen, Vermögenswerten im Zusammenhang mit Leistungen an Arbeitnehmer, als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien oder biologischen Vermögenswerten, die weiterhin gemäß den sonstigen Rechnungslegungsmethoden des Konzerns bewertet werden, kein Verlust zugeordnet wird.

2.8. Verwendung von Ermessensentscheidungen und Schätzungen

Ermessensentscheidungen:

Ermessensentscheidungen bei der Anwendung der Rechnungslegungsmethoden, welche die im Abschluss erfassten Beträge beeinflussen, werden in den folgenden Angaben beschrieben:

•

Anmerkung 2.6 Unternehmenszusammenschlüsse und -änderungen:

Bestimmung, wer im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses das erwerbende und wer das erworbene Unternehmen ist. Überprüfung der Werthaltigkeit der Beteiligungen in regelmäßigen Abständen oder bei Vorliegen von Indikatoren einer Wertminderung.

•

Anmerkung 2.9 Umsatzrealisierung:

Beurteilung, ob der Konzern im Geschäftsbereich FREE NOW als Prinzipal oder Agent auftritt, da sich daraus letztlich ergibt, ob der gesamte Fahrtenpreis oder nur die vom Beförderungsdienstleister erhaltene Provision als Umsatzerlöse im Sinne von IFRS 15 einzuordnen sind.

•

Anmerkung 2.10 Wertminderungstest:

Jährliche Prüfung, ob die immateriellen Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer, immaterielle Vermögenswerte in der Entwicklungsphase und Geschäfts- oder Firmenwerte werthaltig sind oder abgeschrieben werden müssen. Des Weiteren muss ein Test durchgeführt werden, sobald ein Anhaltspunkt für eine Wertminderung vorliegt.

Annahmen und Schätzungsunsicherheiten:

Das Unternehmen trifft bestimmte Schätzungen und Annahmen für die Zukunft. Schätzungen und Beurteilungen werden kontinuierlich auf der Grundlage historischer Erfahrungen und anderer Faktoren bewertet, einschließlich der Erwartungen an zukünftige Ereignisse, die unter den gegebenen Umständen als angemessen erachtet werden. In Zukunft können die tatsächlichen Erfahrungen von diesen Schätzungen und Annahmen abweichen.

Informationen über Annahmen und Schätzungsunsicherheiten zum 31. Dezember 2021, durch die ein beträchtliches Risiko entstehen kann, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine wesentliche Anpassung der Buchwerte der Vermögenswerte und Schulden erforderlich wird, sind in den nachstehenden Angaben enthalten:

•	Anmerkung 2.6 - Unternehmenszusammenschlüsse und -änderungen: Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes der übertragenen Gegenleistung (einschließlich bedingter Gegenleistungen) sowie Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der identifizierbaren erworbenen Vermögenswerte und übernommenen Schulden,
•	Anmerkung 2.7 - Aufgegebene Geschäftsbereiche: Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte abzüglich Veräußerungskosten der Vermögenswerte eines aufgegebenen Geschäftsbereichs auf Basis nicht beobachtbarer Inputfaktoren,
•	Anmerkung 2.10 - Wertminderungstest der immateriellen Vermögenswerte und Geschäfts- oder Firmenwerte: wesentliche Annahmen, die der Ermittlung des erzielbaren Betrags zugrunde gelegen haben,
•	Anmerkung 2.14 - Wertminderung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aufgrund der erwarteten Forderungsausfälle: Schlüsselannahmen bei der Ermittlung der gewichteten durchschnittlichen Verlustrate,
•	Anmerkung 2.17 - Ansatz und Bewertung von Rückstellungen für Stilllegungskosten, anteilsbasierte Vergütung sowie Eventualforderungen und -verbindlichkeiten: Wesentliche Annahmen über die Wahrscheinlichkeit und das Ausmaß des Nutzenabflusses,
•	Anmerkung 2.12 - Leasinglaufzeit und Zinssatz: die Beurteilung, ob das Unternehmen mit hinreichender Sicherheit Leasingnehmeroptionen ausüben kann sowie die Ermittlung des Grenzfremdkapitalzinssatzes zur Bewertung der Leasingverbindlichkeiten,
•	Anmerkung 7.3 - Eventualverbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verpflichtungen: Annahmen und Unsicherheiten in Zusammenhang mit der Einschätzung der Wahrscheinlichkeit eines Ressourcenabflusses im Zusammenhang mit bestehenden Rechtsrisiken
•	Anmerkung 2.18 - die Rückstellungen für Ertragsteuern in verschiedenen Ländern, einschließlich Unsicherheit über die Behandlung von Ertragsteuern und Schätzung der Werthaltigkeit latenter Steueransprüche.

Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte:

Eine Reihe von Rechnungslegungsmethoden und Angaben des Konzerns verlangen die Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte für finanzielle und nicht finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten.

Es wird eine regelmäßige Überprüfung der wesentlichen, nicht beobachtbaren Inputfaktoren sowie der Bewertungsanpassungen durchgeführt. Wenn Informationen von Dritten, beispielsweise Preisnotierungen von Brokern oder Kursinformationsdiensten, zur Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte verwendet werden, werden die erlangten Nachweise daraufhin geprüft, ob darauf beruhende Bewertungen die Anforderungen der IFRS erfüllen, einschließlich der Stufe in der Fair Value-Hierarchie, der diese Bewertungen zuzuordnen ist.

Bei der Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes eines Vermögenswertes oder einer Schuld verwendet der Konzern, soweit möglich, am Markt beobachtbare Daten. Basierend auf den in den Bewertungstechniken verwendeten Inputfaktoren werden die beizulegenden Zeitwerte in unterschiedliche Stufen in der Fair Value-Hierarchie eingeordnet:

Stufe 1: Notierte Preise (unbereinigt) auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte und Schulden.

Stufe 2: Bewertungsparameter, bei denen es sich nicht um die in Stufe 1 berücksichtigten, notierten Preise handelt, die sich aber für den Vermögenswert oder die Schuld entweder direkt (das heißt als Preis) oder indirekt (das heißt als Ableitung von Preisen) beobachten lassen.

Stufe 3: Bewertungsparameter für Vermögenswerte oder Schulden, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten beruhen.

Wenn die zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes eines Vermögenswertes oder einer Schuld verwendeten Inputfaktoren in unterschiedliche Stufen der Fair Value-Hierarchie eingeordnet werden können, wird die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert in ihrer Gesamtheit der Stufe der Fair Value-Hierarchie zugeordnet, die dem niedrigsten Inputfaktor entspricht, der für die Bewertung insgesamt wesentlich ist. Der Konzern erfasst Umgruppierungen zwischen verschiedenen Stufen der Fair Value-Hierarchie zum Ende der Berichtsperiode, in der die Änderung eingetreten ist.

Weitere Informationen zu den Annahmen bei der Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte sind in den nachstehenden Anmerkungen enthalten:

•	Anmerkung 7.1 - Anteilsbasierte Vergütungsvereinbarungen
•	Anmerkung 2.6 - Unternehmenszusammenschlüsse und -änderungen
•	Anmerkung 2.7 - Aufgegebene Geschäftsbereiche
•	Anmerkung 2.10 - Wertminderungstest der immateriellen Vermögenswerte und Geschäfts- oder Firmenwerte

2.9. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse resultieren aus allen Tochtergesellschaften, die den fortgeführten Geschäftsbereichen zugeordnet sind. Das Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen wird unter Anmerkung 5 "Aufgegebene Geschäftsbereiche" beschrieben.

Die Umsatzerlöse von FREE NOW entstehen aus Kundenverträgen und basieren insbesondere auf Rahmenvereinbarungen mit Beförderungsdienstleistern (Fahrern). Ein Kundenvertrag ergibt sich aus der Kombination eines Rahmenvertrags und der Annahme einer durch FREE NOW angebotenen Fahrt durch den Fahrer mittels App. Die Umsatzerlöse sind abzüglich Umsatzminderungen ausgewiesen, die im Wesentlichen Incentives an Fahrer und Fahrgäste betreffen und durch die entweder das Beförderungsentgelt aus Sicht des Fahrgasts oder die Vermittlungsprovision aus Sicht des Fahrers vermindert werden.

Die Umsatzerlöse der CHARGE NOW entstehen einerseits aus der Entwicklung und Bereitstellung von Ladelösungen für Hersteller von E-Autos ("B2B-Business"). Andererseits bietet CHARGE NOW den Endkunden über eine App-Zugang zu Ladesäulen einer Vielzahl von Ladestationsbetreibern zur Nutzung von Ladesäulen für E-Autos ("B2C-Business"). Die Gewinn- und Verlustrechnung beinhaltet neun Monate der CHARGE NOW bis zum Übergang auf die Bilanzierung als Gemeinschaftsunternehmen nach der Equity-Methode.

Die Umsatzerlöse mit Automobilkunden für die Bereitstellung der Technologie werden zeitraumbezogen entsprechend der erbrachten Leistung realisiert. Umsätze aus Entwicklungsprojekten werden entsprechend dem Projektfortschritt zeitbezogen realisiert, wobei die Projekte in der Regel kurzfristig sind. Die Abrechnung und damit die Umsatzrealisierung mit Endkunden finden nach erfolgter Ladung der Batterie zeitpunktbezogen statt.

2.10. Immaterielle Vermögenswerte

Immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen bewertet. Sofern erforderlich, werden kumulierte Wertminderungen berücksichtigt.

Immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer werden jährlich dahingehend überprüft, ob die Einschätzung einer unbegrenzten Nutzungsdauer aufrechterhalten werden kann. Eine Änderung von einer unbegrenzten auf eine begrenzte Nutzungsdauer wird prospektiv vorgenommen.

Die Werthaltigkeitsprüfung wird gemäß IFRS (immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer, immaterielle Vermögenswerte in der Entwicklungsphase und Geschäfts- oder Firmenwerte) jährlich oder bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung von immateriellen Vermögenswerten durchgeführt. Jeder Vermögenswert wird einzeln überprüft, es sei denn, er erzeugt keine Mittelzuflüsse, die weitgehend unabhängig von anderen Vermögenswerten oder anderen Gruppen von Vermögenswerten sind. In diesem Fall wird ein Wertminderungstest auf der Ebene einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit (Cash Generating Unit - CGU) oder einer Gruppe von CGUs durchgeführt. Bei den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten des Konzerns handelt es sich um die operative Gruppe von Einheiten / nationale Gruppe von Einheiten. Der Geschäfts- oder Firmenwert wird für jede Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, die auf der Grundlage der einzelnen Geschäftsbereiche definiert sind, auf Wertminderung geprüft. Die Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten stellen die niedrigste Ebene innerhalb des Konzerns dar, auf der der Geschäfts- oder Firmenwert für interne Managementzwecke überwacht wird und die Geschäftsaktivitäten der operativen Einheiten gesteuert werden. Bei Wegfall der Gründe für die Wertminderung erfolgt eine Wertaufholung auf den erzielbaren Betrag, jedoch nicht über die fortgeführten Anschaffungskosten hinaus. Eine Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwerts wird nicht rückgängig gemacht.

Die Überprüfung der Werthaltigkeit erfordert Schätzungen und Annahmen, insbesondere in Bezug auf die zukünftigen Mittelzu- und -abflüsse und den Planungshorizont, die von den tatsächlichen Werten abweichen können. Die tatsächlichen Werte können von den getroffenen Annahmen und Schätzungen abweichen, wenn sich die genannten Rahmenbedingungen entgegen den Erwartungen verändern. Übrige immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden grundsätzlich linear über ihre Nutzungsdauer abgeschrieben (2 bis 10 Jahre). Die Abschreibungsdauer für immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer wird mindestens zum Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft. Änderungen bezüglich der erwarteten Nutzungsdauer werden als Schätzungsänderung behandelt. Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden in den Umsatzkosten ausgewiesen. Als Geschäftswert wird der Betrag, um den die Summe der übertragenen Gegenleistung im Rahmen einer Unternehmensakquisition die anteiligen Zeitwerte der einzeln identifizierbaren erworbenen Vermögenswerte und Schulden übersteigt, angesetzt. Geschäftswerte werden bei den Tochterunternehmen in deren funktionaler Währung geführt.

2.11. Sachanlagen

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten zuzüglich Anschaffungsnebenkosten abzüglich kumulierter Abschreibungen angesetzt. Sofern erforderlich, werden kumulierte Wertminderungen berücksichtigt.

Abnutzbares Sachanlagevermögen wird um planmäßige, nutzungsbedingte Abschreibungen über die entsprechende Nutzungsdauer, in der Regel linear, abgewertet. Die Abschreibungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgswirksam erfasst. Die Nutzungsdauern für das Sachanlagevermögen betragen:

Technische Anlagen und Maschinen	4 bis 6 Jahre
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3 bis 15 Jahre

2.12. Leasing

Als Leasingverhältnisse gelten alle Verträge, die das Recht zur Nutzung eines bestimmten Vermögenswerts für einen festgelegten Zeitraum gegen Entgelt übertragen. Dies gilt auch für Verträge, bei denen die Übertragung eines solchen Rechts nicht ausdrücklich beschrieben ist. Der Konzern nutzt als Leasingnehmer insbesondere Fahrzeuge und Immobilien.

Der Konzern bilanziert als Leasingnehmer grundsätzlich für alle Leasingverhältnisse in der Bilanz Nutzungsrechte an den Leasinggegenständen und Verbindlichkeiten für die eingegangenen Zahlungsverpflichtungen zu Barwerten. Aus Praktikabilitätsgründen werden die Wahlrechte betreffend die Leasingverhältnisse, die eine Laufzeit von höchstens 12 Monaten haben und keine Kaufoptionen beinhalten und solche, denen ein Vermögenswert von geringem Wert zugrunde liegt, in Anspruch genommen. Die Leasingverbindlichkeiten beinhalten folgende Leasingzahlungen:

―	Feste Zahlungen, einschließlich de facto fester Zahlungen, abzüglich vom Leasinggeber noch zu leistender Leasinganreize,
―	variable Zahlungen, die an einen Index oder Zinssatz gekoppelt sind,
―	erwartete Beträge, die aufgrund von Restwertgarantien voraussichtlich zu zahlen sind,
―	den Ausübungspreis einer Kaufoption, wenn die Ausübung als hinreichend sicher eingeschätzt wird und
―	Vertragsstrafen für die Kündigung des Leasingverhältnisses, wenn in dessen angenommener Laufzeit berücksichtigt ist, dass eine Kündigungsoption in Anspruch genommen wird.

Die Leasingzahlungen werden mit dem Zinssatz abgezinst, der dem Leasingverhältnis implizit zugrunde liegt, sofern dieser bekannt ist. Ansonsten erfolgt eine Abzinsung mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz. YOUR NOW wendet grundsätzlich den Grenzfremdkapitalzinssatz an. Dieser Grenzfremdkapitalzinssatz als risikoadjustierter Zinssatz wird laufzeit- und währungsspezifisch abgeleitet. Die Differenz hinsichtlich unterschiedlicher Zahlungsverläufe der Referenzzinssätze (endfällig) und der Leasingverträge (annuitätisch) wird anhand einer Laufzeitanpassung berücksichtigt.

2.13. Vorräte

Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert bewertet. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten von Vorräten basieren auf dem First-in-first-out-Verfahren. Aktuell umfassen die Vorräte ausschließlich Verbrauchsmaterialien.

2.14. Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Schulden

Erstmaliger Ansatz und Bewertung bei Zugang

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und ausgegebene Schuldinstrumente werden ab dem Zeitpunkt, zu dem sie entstanden sind, angesetzt. Alle anderen finanziellen Vermögenswerte und Schulden werden am Handelstag erstmals erfasst, wenn der Konzern Vertragspartei nach den Vertragsbestimmungen des jeweiligen Instruments wird.

Ein finanzieller Vermögenswert (außer einer Forderung aus Lieferungen und Leistungen ohne wesentliche Finanzierungskomponente) oder eine finanzielle Verbindlichkeit wird beim erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Bei einem Posten, der in der Folge nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird, werden die Transaktionskosten, die direkt seinem Erwerb bzw. ihrer Ausgabe zurechenbar sind, hinzugerechnet bzw. abgezogen. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ohne wesentliche Finanzierungskomponente werden beim erstmaligen Ansatz zum Transaktionspreis angesetzt.

Klassifizierung und Folgebewertung

Nach der ersten Erfassung werden finanzielle Vermögenswerte nicht reklassifiziert, es sei denn der Konzern ändert sein Geschäftsmodell zur Steuerung der finanziellen Vermögenswerte.

YOUR NOW nutzt im Konzernabschluss im Wesentlichen die Kategorie der Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten.

Finanzielle Verbindlichkeiten - Klassifizierung, Folgebewertung und Gewinne und Verluste

Im vorliegenden Abschluss wurden keine finanziellen Verbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert bewertet.

Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten werden bei der Folgebewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten mittels der Effektivzinsmethode bewertet. Zinsaufwendungen und Fremdwährungsumrechnungsdifferenzen werden im sonstigen Finanzergebnis im Gewinn oder Verlust erfasst. Gewinne oder Verluste aus der Ausbuchung werden ebenfalls im Gewinn oder Verlust erfasst.

Ausbuchung

Der Konzern bucht einen finanziellen Vermögenswert aus, wenn die vertraglichen Rechte hinsichtlich der Zahlungsströme aus dem finanziellen Vermögenswert auslaufen oder er die Rechte zum Erhalt der Zahlungsströme in einer Transaktion überträgt, in der auch alle wesentlichen mit dem Eigentum des finanziellen Vermögenswertes verbundenen Risiken und Chancen übertragen werden.

Eine Ausbuchung findet ebenfalls statt, wenn der Konzern alle wesentlichen mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen weder überträgt noch behält und er nicht die Verfügungsgewalt über den übertragenen Vermögenswert behält.

Der Konzern bucht eine finanzielle Verbindlichkeit aus, wenn die vertraglichen Verpflichtungen erfüllt, aufgehoben oder ausgelaufen sind. Der Konzern bucht des Weiteren eine finanzielle Verbindlichkeit aus, wenn dessen Vertragsbedingungen geändert werden und die Zahlungsströme der angepassten Verbindlichkeit signifikant anders sind. In diesem Fall wird eine neue finanzielle Verbindlichkeit basierend auf den angepassten Bedingungen zum beizulegenden Zeitwert erfasst. Bei der Ausbuchung einer finanziellen Verbindlichkeit wird die Differenz zwischen dem Buchwert der getilgten Verbindlichkeit und dem gezahlten Entgelt (einschließlich übertragener unbarer Vermögenswerte oder übernommener Verbindlichkeiten) im Gewinn oder Verlust erfasst.

Wertminderung von finanziellen Vermögenswerten

Der Konzern bilanziert Wertminderungen für erwartete Forderungsverluste für finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden.

In Übereinstimmung mit IFRS 9 erfolgt die Berücksichtigung von Wertminderungen basierend auf erwarteten Verlusten. Der Standard sieht vor, die über die gesamte Restlaufzeit erwarteten Verluste ab dem Zeitpunkt der Erfassung der Forderungen zu berücksichtigen. Wertminderungen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden anhand des expected-credit-loss-Modells ermittelt. Für kurzfristige Forderungen entspricht der erwartete Verlust der nächsten 12 Monate ohnehin dem erwarteten Verlust der Restlaufzeit. Langfristige Forderungen mit einer Laufzeit über einem Jahr spielen bei der YOUR NOW Gruppe derzeit keine Rolle.

IFRS 9 ermöglicht für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte gemäß IFRS 15 ohne signifikante Finanzierungskomponente die Anwendung eines vereinfachten Wertminderungsmodells, welches für die betroffenen finanziellen Vermögenswerte eine Risikovorsorge in Höhe der über die Restlaufzeit erwarteten Verluste vorsieht. Unter Berücksichtigung historischer Forderungsausfälle der vergangenen drei Jahre werden für verschiedene Laufzeitbänder die erwarteten Ausfallraten geschätzt und anschließend auf den jeweiligen offenen Forderungsbestand der Laufzeitbänder angewendet.

Ein finanzieller Vermögenswert oder eine Gruppe finanzieller Vermögenswerte ist wertgemindert und eine Wertminderung ist zu erfassen, wenn es objektive Anhaltspunkte für eine Wertminderung als Ergebnis eines oder mehrerer Ereignisse nach dem erstmaligen Erfassungszeitpunkt des finanziellen Vermögenswertes gibt. Diese Einschätzung wird zu jedem Bilanzstichtag vorgenommen.

Die YOUR NOW Gruppe erfasst Wertminderungen nach IFRS 9 aktuell für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Für den Posten sonstige finanzielle Vermögenswerte sowie Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente werden vor dem Hintergrund des aus Konzernsicht unbedeutenden Ausfallrisikos in den darin enthaltenen Positionen keine Wertminderungen erfasst, da zudem für diese Posten keine Ausfallereignisse in der Vergangenheit zu verzeichnen waren.

2.15. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Barmittel, Sichteinlagen und sonstige kurzfristige, äußerst liquide Forderungen gegen Zahlungsdienstleister mit einer Ursprungslaufzeit von bis zu drei Tagen. Die Bewertung erfolgt zu Nennwerten, die aufgrund ihrer kurzfristigen Fälligkeit ihren Zeitwerten entsprechen.

Wertminderungen auf Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente waren aufgrund der zu vernachlässigenden, nahezu gegen Null gehenden Verlusterwartung nicht erforderlich.

2.16. Leistungen an Arbeitnehmer

Leistungen an Arbeitnehmer, welche kurzfristig fällig sind, werden als Aufwand erfasst, sobald die damit verbundene Arbeitsleistung erbracht wird. Eine Schuld ist für den erwartungsgemäß zu zahlenden Betrag zu erfassen, wenn der Konzern gegenwärtig eine rechtliche oder faktische Verpflichtung hat, diesen Betrag aufgrund einer vom Arbeitnehmer erbrachten Arbeitsleistung zu zahlen und die Verpflichtung verlässlich geschätzt werden kann.

Verschiedene Konzernunternehmen von YOUR NOW verfügen über Mitarbeiterbeteiligungsprogramme zur virtuellen anteilsbasierten Vergütung mit Barausgleich. Dementsprechend ist der beizulegende Zeitwert der von den Mitarbeitern erbrachten Arbeitsleistungen als Gegenleistung für die Barabgeltung erfolgswirksam als Aufwand sowie als Rückstellung zu erfassen. Der Wert der zu bilanzierenden Rückstellung bei einer Barabgeltung ist zu jedem Bilanzstichtag neu zu bestimmen.

Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses werden erfolgswirksam erfasst, wenn der Konzern das Angebot derartiger Leistungen nicht mehr zurückziehen kann oder wenn der Konzern Kosten für eine Umstrukturierung erfasst.

2.17. Rückstellungen

Rückstellungen werden gebildet, wenn der Konzern aus einem Ereignis der Vergangenheit eine gegenwärtige Verpflichtung hat und diese Verpflichtung wahrscheinlich zu einem Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen führen wird, deren Höhe verlässlich geschätzt werden kann. Die Rückstellungshöhe entspricht der bestmöglichen Schätzung des Erfüllungsbetrags der gegenwärtigen Verpflichtung zum Bilanzstichtag, wobei erwartete Erstattungen Dritter nicht saldiert, sondern als separater Vermögenswert angesetzt werden, sofern die Realisation höchst wahrscheinlich ist. Ist der Zinseffekt wesentlich, wird die Rückstellung mit dem risikoadäquaten Marktzins abgezinst.

Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit ihrem Barwert angesetzt. Die Höhe der Rückstellungen wird ermittelt, indem die erwarteten künftigen Cashflows mit einem Zinssatz vor Steuern abgezinst werden, der die aktuellen Markterwartungen im Hinblick auf den Zinseffekt sowie die für die Schuld spezifischen Risiken widerspiegelt. Die Aufzinsung wird als Zinsaufwand dargestellt.

Sofern die Ansatz- und Bewertungsvorschriften für Rückstellungen nicht erfüllt sind und die Möglichkeit eines Abflusses bei der Erfüllung nicht unwahrscheinlich ist, erfolgt die Angabe als Eventualverbindlichkeit. Eventualverbindlichkeiten und nicht bilanzierte finanzielle, vertragliche Verpflichtungen sind im Konzernabschluss so lange nicht passiviert, bis eine Inanspruchnahme wahrscheinlich ist.

2.18. Steuern

Die Ertragsteuern umfassen sowohl die laufenden als auch die latenten Steuern. Laufende Ertragsteuern werden berechnet auf Basis der am Bilanzstichtag gültigen bzw. verabschiedeten gesetzlichen Landesregelungen, in denen die jeweilige Konzerngesellschaft tätig ist und steuerpflichtiges Einkommen generiert.

Latente Ertragsteuern werden für temporäre Differenzen zwischen den steuerlichen und den bilanziellen Wertansätzen gebildet. Die Werthaltigkeit der aktiven latenten Steuern wird zu jedem Bilanzstichtag auf Basis der geplanten steuerpflichtigen Einkommen in künftigen Geschäftsjahren beurteilt. Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die nach der derzeitigen Rechtslage in den einzelnen Ländern zum Realisationszeitpunkt gültig oder angekündigt sind. Latente Steuern werden nicht erfasst für

•	temporäre Differenzen beim erstmaligen Ansatz von Vermögenswerten oder Schulden bei einem Geschäftsvorfall, bei dem es sich nicht um einen Unternehmenszusammenschluss handelt und der weder das bilanzielle Ergebnis vor Steuern noch das zu versteuernde Ergebnis beeinflusst;
•	temporäre Differenzen in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und gemeinschaftlich geführten Unternehmen, sofern der Konzern in der Lage ist, den zeitlichen Verlauf der Auflösung der temporären Differenzen zu steuern und es wahrscheinlich ist, dass sie sich in absehbarer Zeit nicht auflösen werden;
•	zu versteuernde temporäre Differenzen beim erstmaligen Ansatz des Geschäfts- oder Firmenwertes.

Ein latenter Steueranspruch wird für noch nicht genutzte steuerliche Verluste, noch nicht genutzte Steuergutschriften und abzugsfähige temporäre Differenzen in dem Umfang erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass künftige zu versteuernde Ergebnisse zur Verfügung stehen werden, für die sie genutzt werden können. Zukünftig zu versteuernde Gewinne werden auf Basis der Umkehr zu versteuernder temporärer Differenzen ermittelt. Sollte der Betrag nicht ausreichen, um latente Steueransprüche vollständig zu aktivieren, werden die zukünftig zu versteuernden Gewinne - unter Berücksichtigung der Umkehr temporärer Differenzen - auf Basis der individuellen Geschäftspläne der Tochterunternehmen ermittelt. Latente Steueransprüche werden an jedem Abschlussstichtag überprüft und in dem Umfang reduziert, in dem es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass der damit verbundene Steuervorteil realisiert werden wird; Zuschreibungen werden vorgenommen, wenn sich die Wahrscheinlichkeit zukünftig zu versteuernden Ergebnissen verbessert.

Nicht bilanzierte latente Steueransprüche werden an jedem Abschlussstichtag neu beurteilt und in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass ein künftiges zu versteuerndem Ergebnis die Realisierung gestatten wird.

Latente Steuern werden anhand der Steuersätze bewertet, die erwartungsgemäß auf temporäre Differenzen angewendet werden, sobald sie sich umkehren, und zwar unter Verwendung von Steuersätzen, die am Abschlussstichtag gültig oder angekündigt sind.

Die Bewertung latenter Steuern spiegelt die steuerlichen Konsequenzen wider, die sich aus der Erwartung des Konzerns im Hinblick auf die Art und Weise der Realisierung der Buchwerte seiner Vermögenswerte bzw. der Erfüllung seiner Schulden zum Abschlussstichtag ergeben.

Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden werden saldiert, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.

2.19. Fremdwährungsumrechnung

Umrechnung der Abschlüsse von einbezogenen Tochterunternehmen

Die Abschlüsse von Tochterunternehmen aus Ländern außerhalb des Euroraums werden nach dem Konzept der funktionalen Währung umgerechnet. Für die Tochterunternehmen richtet sich die funktionale Währung nach dem primären Umfeld, in dem diese ihre Geschäftstätigkeit jeweils ausüben. Im Konzernverbund entspricht die funktionale Währung aller Konzerngesellschaften der jeweiligen Landeswährung. Die Berichtswährung des Konzerns ist Euro. Dies entspricht auch der funktionalen Währung des Mutterunternehmens.

Die Umrechnung der in fremder Währung aufgestellten Abschlüsse der einbezogenen Konzernunternehmen erfolgt nach der modifizierten Stichtagskursmethode. Demnach werden die Vermögenswerte und Schulden mit dem Stichtagskurs am Bilanzstichtag, das Eigenkapital mit dem historischen Kurs sowie die Aufwendungen und Erträge mit dem Jahresdurchschnittskurs umgerechnet. Währungsumrechnungsdifferenzen werden im sonstigen Ergebnis erfasst und in der Währungsumrechnungsrücklage im Eigenkapital ausgewiesen. Erst im Fall der Entkonsolidierung des Konzernunternehmens werden diese Umrechnungsdifferenzen ergebniswirksam erfasst.

Geschäfte in Fremdwährung

In den Abschlüssen von YOUR NOW und ihrer Tochterunternehmen werden Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten bei Zugang mit dem zu diesem Zeitpunkt gültigen Devisenkassamittelkurs erfasst. Zum Bilanzstichtag werden die Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten mit dem Stichtagskurs bewertet. Die daraus resultierenden Bewertungseffekte sowie eingetretene Kursgewinne und -verluste aus der Abwicklung der Transaktionen werden entsprechend dem wirtschaftlichen Gehalt erfolgswirksam berücksichtigt. Die Posten des Eigenkapitals werden mit historischen Kursen geführt. Monetäre Vermögenswerte und Schulden, die am Abschlussstichtag auf eine Fremdwährung lauten, werden zum Stichtagskurs umgerechnet. Nicht monetäre Vermögenswerte und Schulden, die mit dem beizulegenden Zeitwert in einer Fremdwährung bewertet werden, werden zu dem Kurs umgerechnet, der zum Zeitpunkt der Ermittlung des Zeitwertes gültig ist. Nicht monetäre Posten, die zu historischen Anschaffungskosten in einer Fremdwährung bewertet werden, werden mit dem Wechselkurs am Tag der Transaktion umgerechnet. Währungsumrechnungsdifferenzen werden grundsätzlich in der Gewinn- und Verlustrechnung der Periode erfasst und innerhalb der Sonstigen betrieblichen Erträge und Sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.

Die für die Währungsumrechnung zugrunde gelegten Wechselkurse mit wesentlichem Einfluss auf den Konzernabschluss stellen sich wie folgt dar:

1 Euro		Stichtagskurs 31.12.2021	Durchschnittskurs 2021
Land	Währung
Chile	CLP	965,910	898,104
Mexiko	MXN	23,210	23,990
Kolumbien	COP	4.602,207	4.427,405
Peru	PEN	4,523	4,587
Polen	PLN	4,590	4,565
Rumänien	RON	4,950	4,921
Schweden	SEK	10,262	10,147
Schweiz	CHF	1,035	1,081
Türkei	TRY	15,067	10,453
USA	USD	1,134	1,183
Vereinigtes Königreich	GBP	0,840	0,860

Hochinflation

Zur Bestimmung, ob ein Land als Hochinflationsland einzustufen ist, bezieht sich der Konzern auf die Verlautbarungen der International Practices Task Force (IPTF) des Center of Audit Quality oder andere einschlägige internationale Verlautbarungen. Sofern ein Land als hochinflationär eingestuft wird, ist IAS 29 »Rechnungslegung in Hochinflationsländern« mit Beginn der relevanten Berichtsperiode, d. h. ab dem 1. Januar des betreffenden Jahres, anzuwenden.

Aufgrund der Einordnung von Argentinien als Hochinflationsland werden die Aktivitäten der FREE NOW in Argentinien gemäß IAS 29 bilanziert. Hieraus haben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Jahres 2021 ergeben.

3. Erläuterungen der Konzern GuV

3.1. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse des Konzerns im Berichtsjahr bestehen aus Verträgen mit Kunden (Umsatzerlöse nach IFRS 15) sowie kurzfristige Vermietungsleistungen (Umsatzerlöse nach IFRS 16) und setzen sich wie folgt zusammen:

	2021	2020 ¹
Zusammensetzung der Umsatzerlöse - in T€	168.088	169.030
Erträge aus Verträgen mit Kunden (IFRS 15)	166.726	167.031
Sonstige Erträge	1.362	2.269
Minderung der Umsatzerlöse	-64.488	-73.302
Umsatzerlöse (netto)	103.600	95.999

¹ Das Vorjahr wurde aufgrund von zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten angepasst (siehe Anmerkung 5)

Umsätze nach geografischen Hauptmärkten -	2021 (Brutto)	2021 (Netto)	2020 ¹ (Brutto)	2020 ¹ (Netto)
in T€
Deutschland	33.198	25.238	33.678	27.125
Irland	22.142	20.994	16.019	14.100
Frankreich	17.324	-596	22.947	16.308
Spanien	10.307	7.238	7.051	4.562
Griechenland	7.255	6.230	5.536	4.619
Italien	3.618	3.324	0	0
Österreich	883	823	0	0
Europa - Sonstiges	30.454	13.136	24.116	7.310
Peru	19.114	18.290	21.715	20.194
Chile	5.820	3.088	11.455	3.869
Lateinamerika -Sonstiges	17.973	5.835	26.784	-2.090
Umsatzerlöse gesamt	168.088	103.600	169.300	95.999

¹ Das Vorjahr wurde aufgrund von zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten angepasst (siehe Anmerkung 5)
¹ Das Vorjahr wurde aufgrund von zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten angepasst (siehe Anmerkung 5)

3.2. Umsatzkosten

Die Aufgliederung der Umsatzkosten ist in der folgenden Tabelle dargestellt:

in T€	2021	20201
Abschreibungen	-266.708	-86.615
Personalaufwand (ohne R&D)	-62.454	-60.378
R&D	-53.595	-67.404
Verbrauchsbezogene Aufwendungen	-15.962	-9.147
Transaktionskosten	-10.838	-13.777
Fremdleistungen	-5.426	-1.320
Flottenbezogene Aufwendungen	-4.789	-7.050
IT-Aufwendungen	-2.578	-20.741
Wertminderungen auf Forderungen	-484	-8.738
Übrige Umsatzkosten	-13.782	-28.133
Umsatzkosten	-436.616	-303.304

Die Abschreibungen betreffen im Wesentlichen die Abschreibung des Goodwills bei der CGU FREE NOW in Höhe von 201.698 T€.

3.3. Vertriebskosten und allgemeine Verwaltungskosten

in T€	2021	2020 ¹
Vertriebskosten	-57.269	-58.804
Verwaltungskosten	-75.629	-105.234
davon Personalkosten	-24.887	-33.248
davon Fremdleistungen	-17.457	-21.538
davon IT-Kosten	-2.475	-19.556

¹ Das Vorjahr wurde aufgrund von zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten angepasst (siehe Anmerkung 5)

Die Vertriebskosten umfassen insbesondere Aufwendungen für Consumer Marketing (Fernsehwerbung, Radiowerbung und sonstige Werbung), sowie Aufwendungen für die Nutzung von Online-Werbung, wie zum Beispiel Google Ads.

3.4. Personalaufwand und durchschnittliche Anzahl Beschäftigte

in T€	2021	2020 ¹
Löhne und Gehälter	-96.094	-127.497
Soziale Aufwendungen	-18.781	-25.508
Bonus- und Sonderzahlungen	-11.777	-14.146
Altersvorsorge	-154	-268
Sonstiger Personalaufwand	-5.914	-9.505
Personalaufwand	-132.720	-176.924

Die Anzahl der im Geschäftsjahr durchschnittlich beschäftigten Mitarbeiter beträgt 2.354 (2020: 3.164).

Zum Bilanzstichtag waren im Konzern 2.183 (2020: 2.973) Mitarbeiter beschäftigt.

Die Anzahl der Beschäftigten teilt sich nach den Geschäftsbereichen wie folgt auf:

Anzahl Mitarbeiter	31.12.2021	31.12.2020
YOUR NOW Holding GmbH	1	1
FREE NOW	1.741	1.805
SHARE NOW	422	460
REACH NOW	19	23
CHARGE NOW	0	100
PARK NOW	0	584
Konzern	2.183	2.973

¹ Das Vorjahr wurde aufgrund von zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten angepasst (siehe Anmerkung 5)

Aufgrund der Entkonsolidierung der CHARGE NOW sind die Mitarbeiter nicht mehr Bestandteil des Konzerns.

3.5. Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen

in T€	2021	2020 ¹
Sonstige betriebliche Erträge	23.144	19.349
Sonstige betriebliche Aufwendungen	-10.653	-20.777
Gesamtsaldo	12.491	-1.428

Die Sonstigen betrieblichen Erträge betreffen mit 11.579 T€ die Auflösung von Rückstellungen.

Bei den Sonstigen betrieblichen Aufwendungen betreffen 2.527 T€ eine Rückstellung für ein Steuerrisiko in Frankreich, 1.513 T€ Aufwendungen aus dem Verkauf des Anlagevermögens.

3.6. Zinsergebnis und übriges Finanzergebnis

in T€	2021	2020 ¹
Zinsen und ähnliche Erträge	7	256
Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-2.340	-2.407
Zinsergebnis	-2.333	-2.151
Übriges Finanzergebnis	37.512	-516

Der Zinsaufwand betrifft im Wesentlichen Leasingverhältnisse nach IFRS 16.

¹ Das Vorjahr wurde aufgrund von zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten angepasst (siehe Anmerkung 5)
¹ Das Vorjahr wurde aufgrund von zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten angepasst (siehe Anmerkung 5)

Das übrige Finanzergebnis betrifft im Wesentlichen mit 52.652 T€ den Ertrag aus dem Übergang der Bilanzierung der CHARGE NOW von der Vollkonsolidierung auf die Equity-Methode verringert, um die Fortschreibung der Bewertung der Anteile in Höhe des anteiligen Verlustes in Höhe von 6.211 T€.

3.7. Ertragsteuern

Die Ertragsteuern gliedern sich wie folgt:

in T€	2021	2020 ¹
Laufende Steueraufwendungen (-)	-14.057	-15.779
Anpassungen für Vorjahre	-1.437	11
Summe Laufende Steueraufwendungen	-15.494	-15.768
Latente Steuererträge (+)	5.655	10.709
Summe Ertragsteuern	-9.839	-5.059

Die laufenden Steueraufwendungen betreffen im Wesentlichen die ausländischen Tochtergesellschaften der FREE NOW in Peru, Portugal und Rumänien.

Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die nach der derzeitigen Rechtslage in den einzelnen Ländern zum Realisationszeitpunkt gültig oder angekündigt sind. In Deutschland wird von einem kombinierten Unternehmenssteuersatz von 32,275% ausgegangen. Dies entspricht 15% Körperschaftsteuer inkl. Solidaritätszuschlag sowie einem Gewerbesteuerhebesatz von 470%.

Bei den ausländischen Gesellschaften werden die latenten Steuern auf Basis länderspezifischer Steuersätze berechnet. Sie liegen im Geschäftsjahr 2021 zwischen 12,5% und 32,275%.

¹ Das Vorjahr wurde aufgrund von zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten angepasst (siehe Anmerkung 5)

Der Unterschied zwischen dem auf Basis des inländischen Steuersatzes (Konzernsteuersatz) ermittelten erwarteten Ertragsteueraufwand und dem ausgewiesenen Ertragssteueraufwand ist auf Ursachen zurückzuführen, die folgender Überleitungsrechnung zu entnehmen sind:

	in T€	in T€
	2021	2020 ¹
Ergebnis vor Ertragsteuern	-418.243	-374.720
Inländischer Steuersatz	32,98%	32,98%
Erwarteter Ertrag (-)/ Aufwand (+) aus Ertragsteuer	-137.937	-123.583
Steuersatzbedingte Abweichungen	13.261	8.960
Steuermehrungen (+) / Steuerminderungen (-) aufgrund steuerlich nicht abzugsfähiger Aufwendungen beziehungsweise steuerfreier Erträge	67.697 -17.438	6.527 -12.186
Steuermehrungen (+) / Steuerminderungen (-) aufgrund von Anpassungen	1.725	0
Steueraufwand (+) / Steuerertrag (-) für Vorjahre	-1.905	11
Steuereffekte aus laufenden, bisher nicht berücksichtigen steuerlichen Verlustvorträgen	72.054	100.755
Steuereffekte aus der Abwertung aktiver latenter Steuern	11.389	15.799
Sonstige Abweichungen	992	8.775
Ausgewiesener Ertragsteueraufwand	9.839	5.059
Effektiver Steuersatz	2,35 %	1,35 %

Die steuersatzbedingten Abweichungen resultieren aus den Abweichungen zwischen den lokalen Steuersätzen der Konzerngesellschaften sowie dem Konzernsteuersatz.

¹ Das Vorjahr wurde aufgrund von zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten angepasst (siehe Anmerkung 5)

Latente Steueransprüche wurden auf im Jahr 2021 entstandene steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 234.317 T€ (VJ: 583.914 T€) nicht erfasst, da es aufgrund der Verlusthistorie der Unternehmensgruppe nicht hinreichend sichergestellt ist, dass ein künftig zu versteuerndem Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das der Konzern die latenten Steueransprüche verwenden kann. Kumuliert zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 sind aufgrund dessen latente Steueransprüche auf steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 1.094.022 T€ (VJ: 1.303.012 T€) nicht erfasst. Die steuerlichen Verlustvorträge, die im Jahr 2021 nicht angesetzt wurden, verfallen in Höhe von 209.855 T€ (VJ: 82.215 T€) in einem Zeitraum von 5-10 Jahre und steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 884.167 T€ (VJ: 704.362 T€) sind zeitlich unbegrenzt.

4. Erläuterungen der Konzern Bilanz

4.1. Immaterielle Vermögenswerte und Geschäfts- oder Firmenwert

Unter den immateriellen Vermögenswerten werden die Geschäfts- oder Firmenwerte, sowie Kundenstämme, Markenrecht und Ähnliches wie auch die Sonstigen immateriellen Vermögenswerte zum Bilanzstichtag ausgewiesen.

T€	Geschäfts- oder Firmenwert	Kundenstämme, Markenrecht oder Ähnliches	Immaterielle Vermögenswerte	Gesamt
Anschaffungskosten
Stand 31.12.2019 / 01.01.2020	1.338.100	590.921	32.392	1.961.413
Währungskursdifferenzen	-42.624	-8.448	-117	-51.189
Zugänge / Abgänge	-1	341	-2.842	-2.502
IFRS 5 - zum Verkauf gehaltene Unternehmen	-313.469	-133.044	0	-446.513
Stand 31.12.2020 / 01.01.2021	982.006	449.770	29.433	1.461.209
Währungskursdifferenzen	-3.885	617	0	-3.268
Zugänge / Abgänge	0	1.312	0	1.312
IFRS 5 - zum Verkauf gehaltene Unternehmen	-68.373	-140.610	-9.847	-218.830
Entkonsolidierung	-8.975	-12.870	-19.586	-41.431
Stand 31.12.2021	900.773	298.221	0	1.198.994
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen
Stand 31.12.2019 / 01.01.2020	0	-59.057	-7.165	-66.222
Währungskursdifferenzen	0	1.990	77	2.067
Abschreibungen / Abgänge	0	-100.440	-6.623	-107.063
Sonstige Veränderungen	0	-16.436	0	-16.436
Stand 31.12.2020 / 01.01.2021	0	-173.943	-13.711	-187.654
Währungskursdifferenzen	0	-746	-53	-799
Abschreibungen / Abgänge	-270.071	-112.981	-4.856	-387.908
IFRS 5 - zum Verkauf gehaltene Unternehmen	68.373	72.990	8.313	149.676
Entkonsolidierung	0	4.132	10.307	14.439
Stand 31.12.2021	-201.698	-210.548	0	-412.246
Buchwert 31.12.2020	982.006	275.827	15.722	1.273.555
Buchwert 31.12.2021	699.075	86.673	0	786.748

Unter der Kategorie Kundenstämme, Markenrecht und Ähnliches wurden im Rahmen der Kaufpreisallokation für die im Vorjahr erfolgten Unternehmenszusammenschlüsse identifizierten Kundenstämme, Markenrechte, Technologien und Knowhow ausgewiesen.

Die sonstigen immateriellen Vermögenswerte beinhalten im Wesentlichen entgeltlich erworbene Software.

Methodik und Annahmen für den Werthaltigkeitstest

Im YOUR NOW Konzern gibt es nach der Veräußerung des PARK NOW Geschäftsbereichs, der Aufgabe von SHARE NOW sowie des Übergangs der CHARGE NOW zur Equity-Methode drei CGUs:

•

FREE NOW

Der operative Geschäftsbereich der FREE NOW in Europa

•

BEAT

Der operative Geschäftsbereich der FREE NOW in Südamerika

•

REACH NOW

Zur Überprüfung der Wertminderung wird der Buchwert eines Vermögenswerts mit seinem erzielbaren Betrag verglichen. Für diesen Vergleich wird der beizulegende Zeitwert abzüglich der Verkaufskosten ermittelt.

Der zum 31. Dezember 2021 ausgewiesene Goodwill in Höhe von 700.183 m€ (VJ: 980.898 m€) wurde auf die CGU wie folgt allokiert:

T€	2021	2020
CGU Free Now	457.830	655.295
CGU Beat	242.353	248.255

Die YOUR NOW hat zum 31.12.2021 den erzielbaren Betrag für alle goodwilltragenden CGUs, mit dem beizulegenden Zeitwert abzüglich erwarteter Veräußerungskosten nach dem Discounted-Cashflow-Verfahren (Stufe 3 der Bewertungshierarchie des IFRS 13) ermittelt. Die zur Bewertung herangezogenen Cashflows basieren auf der vom Management verabschiedeten langfristigen Geschäftsplanung für die einzelnen Geschäftsbereiche. Diese basiert auf einer detaillierten Planung auf operativer Ebene für einen Planungshorizont von sieben Jahren. Zur Ermittlung der Cashflows jenseits dieses Unternehmensplanungszeitraums wird ein Restwert als Barwert einer ewigen Rente verwendet, der kein weiteres Wachstum berücksichtigt. Die zugrundeliegenden Planungsannahmen werden stets nach dem neuesten Erkenntnisstand aktualisiert und regelmäßig mit externen Informationsquellen abgeglichen.

Diese Planungsprämissen berücksichtigen - unter Berücksichtigung der sich aus der aktuellen Gesellschafterstruktur ergebenden erwarteten Finanzierungsmöglichkeiten - insbesondere Erwartungen hinsichtlich der Profitabilität des Produktportfolios, des wesentlichen Umsatzwachstums, der zukünftig erwarteten Entwicklung bzw. des Marktwachstums und der Marktanteilsentwicklung, der makroökonomischen Entwicklung sowie der rechtlichen Rahmenbedingungen und Erfahrungswerte.

Den Planungen liegen die folgenden wesentlichen kumulierten Wachstumsraten für die angegebenen Planungszeiträume zugrunde:

Umsatzerlöse

T€	2021 - 2025	2026 - 2028
CGU Free Now	60%	13%
CGU Beat	78%	17%

Das nicht-proportionale Wachstum der Kosten im Vergleich zu den Umsatzerlösen führt zu positiven Cashflows bei der CGU FREE NOW ab 2025 und bei Beat ab 2024. Die Cashflows werden indirekt aus dem geplanten EBITDA für jede Gruppe von CGUs abgeleitet.

Die CGU CHARGE NOW wird zum Bilanzstichtag als Gemeinschaftsunternehmen nach der Equity-Methode bilanziert.

Die CGU PARK NOW wurde zum 31. Mai 2021 verkauft und entkonsolidiert.

Die CGU SHARE NOW wird zum Bilanzstichtag als zum Verkauf gehaltene Vermögensgruppe dargestellt und deshalb nicht mehr nach IAS 36 bewertet (siehe Anmerkung 5). Im Vorjahr wurde ein Goodwill in Höhe von 68.373 T€ ausgewiesen.

Zusätzlich hat der Konzern für Zwecke der Werthaltigkeitsprüfung der CGUs FREE NOW und BEAT Sensitivitätsanalysen durchgeführt, um zu beurteilen, ob sich bei der Annahme von nach vernünftigem Ermessen möglichen Abweichungen der Planungsparameter ein Wertminderungsaufwand ergeben würde. Grundlage hierfür ist die vom Management verabschiedete langfristige Unternehmensplanung. Es wurden Umsatzabweichungen in einer Bandbreite von bis zu +10% und bis zu -10% simuliert.

Die Analyseszenarien führten dazu, dass die CGU FREE NOW wertgemindert wurde. Bei der CGU BEAT führt die Analyse dazu, dass die erzielbaren Beträge über dem Buchwert der CGU BEAT liegen, sodass sich kein Anhaltspunkt für einen Wertminderungsbedarf des Firmenwerts ergab.

Für die Diskontierung wird ein marktgerechter Diskontierungssatz verwendet. Die Werthaltigkeitsprüfung der Gruppe von CGUs basiert auf risikoadjustierten gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten (WACC) nach Steuern:

in %	2021	2020
CGU Free Now	16,0	16,0
CGU Beat	16,0	16,0

Der risikoadjustierte Abzinsungssatz, der mithilfe des Capital Asset Pricing Model (CAPM) ermittelt wurde, basiert auf spezifischen Peer-Group-Informationen für Beta-Koeffizienten, Kapitalstrukturdaten und Fremdkapitalkosten. Die Peer-Group repräsentiert eine Gruppe von global agierenden Unternehmen, weshalb trotz unterschiedlicher Geschäftsmodelle ein einheitlicher Diskontierungssatz für alle Märkte als Basis vor der Anwendung von Länder-/ Regionen-Risikoprämien verwendet wurde. Die Ableitung der Länder-/ Regionen-Risikoprämien erfolgt mit Hilfe des Kalküls von Prof. A. Damodoran von der NYU. Für die Werthaltigkeitsprüfung der Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten werden Sensitivitätsanalysen für den WACC durchgeführt, um auszuschließen, dass nach vernünftigem Ermessen mögliche Änderungen des WACC zu einem Wertberichtigungsbedarf führen.

Die Werthaltigkeitsprüfung für das Jahr 2021 führte zu einem Wertminderungsbedarf in Höhe von 202.698 T€ für die FREE NOW CGU. Bei der BEAT CGU wurde kein Wertberichtigungsbedarf festgestellt.

4.2. Sachanlagen

T€	Technische Anlagen und Maschinen	Sonstige Anlagen und BGA	Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	Gesamt
Anschaffungskosten
Stand 31.12.2019 / 01.01.2020	158	32.543	2.768	35.469
Währungskursdifferenzen	0	-2.823	-234	-3.057
Zugänge / Abgänge	0	-7.820	-2.534	-10.354
Umgliederung	-140	140	0	0
IFRS 5 - zum Verkauf gehaltene Unternehmen	-18	-4.124	0	-4.142
Stand 31.12.2020 / 01.01.2021	0	17.916	0	17.916
Währungskursdifferenzen	0	-25	0	-25
Zugänge / Abgänge	0	-5.106	0	-5.106
Umgliederung	0	141	0	141
IFRS 5 - zum Verkauf gehaltene Unternehmen	0	-2.374	0	-2.374
Entkonsolidierung	0	-482	0	-482
Stand 31.12.2021	0	10.070	0	10.070
Kum. Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen
Stand 31.12.2019 / 01.01.2020	0	-5.853	0	-5.853
Währungskursdifferenzen	0	2.289	0	2.289
Abschreibungen / Abgänge	-54	1.124	0	1.070
Umgliederung	54	-54	0	0
Stand 31.12.2020 / 01.01.2021	0	-2.494	0	-2.494
Währungskursdifferenzen	0	34	0	34
Abschreibungen / Abgänge / Zuschreibungen	0	-782	0	-782
Umgliederung	0	-145	0	-145
IFRS 5 - zum Verkauf gehaltene Unternehmen	0	1.719	0	1.719
Entkonsolidierung	0	302	0	302
Stand 31.12.2021	0	-1.366	0	1.366
Buchwert 31.12.2020	0	15.421	0	15.421
Buchwert 31.12.2021	0	8.704	0	8.704

Die Sonstigen Anlagen und BGA beinhalten im Wesentlichen die Büroausstattung sowie IT-Equipment.

4.3. Nutzungsrechte

T€	Grundstücke und Gebäude	Fahrzeuge	Sonstige Anlagen und BGA	Gesamt
Anschaffungskosten
Stand 31.12.2019 / 01.01.2020	100.229	48.305	529	149.063
Währungskursdifferenzen	-637	0	-3	-640
Zugänge / Abgänge	-19.705	-1.476	7.028	-14.153
IFRS 5 - zum Verkauf gehaltene Unternehmen	-7.454	0	-429	-7.883
Sonstige Veränderungen	921	0	0	921
Stand 31.12.2020 / 01.01.2021	73.354	46.829	7.125	127.308
Währungskursdifferenzen	96	0	275	371
Zugänge / Abgänge	-4.783	0	90	-4.693
Sonstige Veränderungen	2.243	0	-1.310	933
IFRS 5 - zum Verkauf gehaltene Unternehmen	-9.942	-46.829	-8	-56.779
Entkonsolidierung	-2.068	0	-390	-2.458
Stand 31.12.2021	58.900	0	5.782	64.682
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen
Stand 31.12.2019 / 01.01.2020	-5.691	0	0	-5.691
Währungskursdifferenzen	178	0	0	178
Abschreibungen / Abgänge	-11.690	-20.508	-739	-32.937
Stand 31.12.2020 / 01.01.2021	-17.203	-20.508	-739	-38.450
Währungskursdifferenzen	-36	0	-73	-109
Abschreibungen / Abgänge / Zuschreibungen	-9.118	0	-1.461	-10.579
Sonstige Veränderungen	-834	0	-42	-877
IFRS 5 - zum Verkauf gehaltene Unternehmen	2.945	20.508	5	23.458
Entkonsolidierung	773	0	206	979
Stand 31.12.2021	-23.473	0	-2.104	-25.578
Buchwert 31.12.2020	56.151	26.321	6.386	88.858
Buchwert 31.12.2021	35.426	0	3.678	39.104

Die ausgewiesenen Nutzungsrechte betreffen Leasingverhältnisse. Die Kategorie Grundstücke und Gebäude umfasst Mietverträge für Geschäftsräume.

4.4. Nach der Equity-Methode bewertete Finanzinvestitionen

Unter den nach der Equity-Methode bewerteten Finanzinvestitionen wird die CHARGE NOW ab dem 1. Oktober 2021 ausgewiesen.

Die nachfolgende Tabelle fasst die Finanzinformationen von der CHARGE NOW, wie in dem Abschluss für den Zeitraum vom 1. Oktober bis zum 31. Dezember 2021 aufgeführt, berichtigt um Anpassungen an den beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt zusammen. Die Tabelle zeigt auch eine Überleitung der zusammengefassten Finanzinformationen auf den Buchwert des Anteils des Konzerns an CHARGE NOW.

T€	31.12.2021
Höhe des Anteils (in %)	66,67%
At-equity-Buchwert	73.789

Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung	1.10.-31.12.2021
Umsatzerlöse	12.627
Verlust und Gesamtergebnis	-8.221
Anteil des Konzerns am Gesamtergebnis (66,67%)	-5.481
Fortschreibung der PPA-Werte	-731
At Equity Ergebnis	-6.212

Angaben zur Bilanz und Überleitung zum At-equity-Buchwert	31.12.2021
Langfristige Vermögenswerte	4.585
Kurzfristige Vermögenswerte einschl. Zahlungsmitteln 2021:
T€ 51.421	51.421
Langfristige Schulden	4.424
Kurzfristige Schulden	19.311
Nettovermögen (100%)	32.271
Anteil des Konzerns am Nettovermögen (66,67%)	21.514
Geschäfts- oder Firmenwert	65.250
Sonstige Überleitungseffekte aus At-equity-Bewertung
inklusive Fortschreibung der PPA-Werte	-12.975
At-equity-Buchwert	73.789

4.5. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen setzen sich wie folgt zusammen und stellen im Wesentlichen Forderungen aus Kundenbeziehungen dar:

T€	31.12.2021	31.12.2020
Bruttobuchwert	21.880	69.931
Wertminderungen	-14.455	-36.092
Nettobuchwert	7.425	33.839

4.6. Sonstige finanzielle Vermögenswerte

Die Sonstigen Vermögenswerte setzen sich folgt zusammen:

T€	31.12.2021	31.12.2020
Sicherheitsleistungen	4.810	15.378
Forderungen gegenüber Zahlungsdienstleistern	8.096	6.411
Übrige Sonstige finanzielle Vermögenswerte	911	0
	13.817	21.789

T€	31.12.2021	31.12.2020
langfristige Sonstige Vermögenswerte	4.670	13.804
kurzfristige Sonstige Vermögenswerte	9.147	7.985
	13.817	21.789

4.7. Sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte

T€	31.12.2021	31.12.2020
Vorauszahlungen für IT	0	2.483
Übrige sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte	23.241	68.876
	23.241	71.359

Die übrigen Sonstigen nicht-finanziellen Vermögenswerte enthalten im Wesentlichen Vorauszahlungen für Verbrauchsteuern in Höhe von 12.731 T€(VJ: 17.670 T€).

Die sonstigen nicht-finanzielle Vermögenswerte sind alle als kurzfristig anzusehen.

4.8. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

T€	31.12.2021	31.12.2020
Bankguthaben	352.916	308.198
Zahlungsmitteläquivalente	602	0
	353.518	308.198

Die liquiden Mittel sind vollständig als kurzfristig anzusehen.

4.9. Eigenkapital

Das Stammkapital des YOUR NOW-Konzerns beträgt zum Bilanzstichtag 120 T€ (VJ: 120 T€). Dies wird zum 31. Dezember 2021 zu je 50% durch die INTEC und die MBM gehalten.

Die HNH Group Ltd., London, Vereinigtes Königreich (HNH), hält als nicht beherrschende Gesellschafterin 6,10% an der Konzerngesellschaft Intelligent Apps GmbH (FREE NOW). Der Anteil von HNH an den Vermögenswerten des Konzerns beträgt 71.805 T€ (VJ: 132.048 T€), an den Verbindlichkeiten 14.909 T€ (VJ: 77.785 T€) und am Eigenkapital 56.896 T€ (VJ: 54.263 T€) (jeweils vor Eliminierungen).

Die Kapitalrücklage stellt sich im Geschäftsjahr wie folgt dar:

T€	2021	2020
Stand 01.01.	2.903.670	2.911.169
Veränderung	0	-7.499
Stand 31.12.	2.903.670	2.903.670

Die Kapitalrücklage beträgt zum 31. Dezember 2021 2.903.670 T€ (VJ: 2.903.670 T€).

Im Wesentlichen resultiert diese aus den folgenden Ereignissen im Geschäftsjahr 2019:

―	Einbringung der Anteile an verbunden Unternehmen in Höhe von 2.271.079 T€,
―	Bar Agio der Mercedes Benz Mobility Services GmbH (vormals: Daimler Mobility Services GmbH) über 410.000 T€,
―	Kapitaleinzahlungen der Gesellschafter in Höhe von 230.090 T€, welche seitens der Gesellschafter zunächst in Form von einem Darlehen gewährt und auf Beschluss der Gesellschafter im September 2019 in die Kapitalrücklage umgewandelt wurde.

Die Veränderung der Gewinn- und der sonstigen Rücklagen über 649.412 T€ resultiert im Wesentlichen aus dem Jahresfehlbetrag aus dem aktuellen Geschäftsjahr.

Die Kapitalstruktur zum Bilanzstichtag:

T€	2021	2020
Gesamte Schulden	274.042	450.329
abzüglich Zahlungsmittel und -äquivalenten	353.518	308.198
Nettovermögen	79.476	142.131
Eigenkapital	1.240.175	1.889.587

4.10. Rückstellungen

Die Sonstigen Rückstellungen sind wie folgt aufgeteilt:

T€	31.12.2021	31.12.2020
Personal und Sozialbereich	0	31.643
Restrukturierungen	2.672	1.855
Jahresabschlusskosten	0	2.538
Rechtsstreitigkeiten und -beratung	2.575	9.634
Sonstige Steuern	9.418	0
Employee Stock Option Plans	20.629	16.059
Sonstige Rückstellungen	2.902	13.837
	38.196	75.566

Die Rückstellungen für Personal und Sozialbereich sowie für Jahresabschlusskosten wurden im Geschäftsjahr in den sonstigen nicht-finanziellen Verbindlichkeiten dargestellt.

Die Fristigkeit der sonstigen Rückstellungen zum 31. Dezember 2021 kann der nachfolgenden Übersicht entnommen werden:

in T€	Restrukturierung	Rechtsstreitigkeiten und -beratung	ESOP	Sonstige Steuern	Sonstige	Summe
Langfristig	0	0	0	0	10	10
Kurzfristig	2.672	2.575	20.629	9.418	2.892	38.186
Summe	2.672	2.575	20.629	9.418	2.902	38.192

Die Fristigkeiten des Vorjahres:

in T€	Restrukturierung	Rechtsstreitigkeiten und -beratung	ESOP	Personal- und Sozialbereich	Jahresabschlusskosten	Sonstige	Summe
Langfristig	169	0	0	1.202	0	335	1.706
Kurzfristig	1.686	9.634	16.059	30.441	2.538	13.502	73.860
Summe	1.855	9.634	16.059	31.643	2.538	13.837	75.566

T€	Restrukturierung	Rechtsstreitigkeiten und -beratung	ESOP
Stand 31.12.2019/ 01.01.2020	34.355	1.853	9.749
Währungskursdifferenzen	-2.599	-17	0
Zuführung	2.314	9.063	6.310
Inanspruchnahme	-31.294	-1.199	0
Auflösung	-922	-66	0
Stand 31.12.2020 / 01.01.2021	1.855	9.634	16.059
Umgliederung	7.179	0	0
Umgliederung Bilanz	0	0	0
Währungskursdifferenzen	51	-281	0
Zuführung	2.761	3.505	4.570
Inanspruchnahme	-6.587	-747	0
Auflösung	-2.229	-7.760	0
IFRS 5	-357	-1.777	0
Entkonsolidierung	0	0	0
Stand 31.12.2021	2.672	2.575	20.629

T€	Sonstige Steuern	Personal und Sozialbereich ¹	Jahresabschlusskosten	Sonstige	Summe
Stand 31.12.2019/ 01.01.2020	5.645	23.086	3.399	1.806	83.292
Währungskursdifferenzen	0	-97	0	0	-2.712
Zuführung	0	21.529	2.346	13.122	54.684
Inanspruchnahme	-5.645	-11.949	-3.123	-1.147	-57.755
Auflösung	0	-926	-84	56	-1.942
Stand 31.12.2020 / 01.01.2021	0	31.643	2.538	13.837	75.566
Umgliederung	6.022	-10.183	0	-3.018	0
Umgliederung Bilanz	0	-10.989	-1.714	0	-12.703
Währungskursdifferenzen	0	0	0	0	-230
Zuführung	5.272	0	0	1.703	17.811
Inanspruchnahme	-648	0	0	-4.389	-12.371
Auflösung	-1.228	0	0	-4.710	-15.927
IFRS 5	0	-8.569	-789	-500	-11.992
Entkonsolidierung	0	-1.902	-35	-21	-1.958
Stand 31.12.2021	9.418	0	0	2.902	38.196

Die Restrukturierungsrückstellungen betreffen mit 2.125 T€ die FREE NOW und mit 547 T€ die REACH NOW.

Die Rückstellungen für Sonstige Steuern betreffen Steuerrisiken in Höhe von 6.022 T€ bei der FREE NOW.

4.11. Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

Die Sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten teilen sich wie folgt auf:

T€	31.12.2021	31.12.2020
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden	11.612	5.871
Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern	305	932
Verbindlichkeiten gegenüber Sozialversicherung	1.119	1.101
Übrige Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	920	1.419
	13.956	9.323

¹ Vorjahreswert wurde um den ESOP korrigiert, der gesondert ausgewiesen wird.

Die Finanzverbindlichkeiten sind komplett als kurzfristig anzusehen. Bei den Verbindlichkeiten gegenüber Kunden, Mitarbeitern und gegenüber der Sozialversicherung handelt es sich um finanzielle Verbindlichkeiten.

4.12. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

T€	31.12.2021	31.12.2020
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	29.588	105.362

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind alle als kurzfristig anzusehen.

4.13. Leasingverbindlichkeiten

T€	31.12.2021		31.12.2020
	Langfristig	Kurzfristig	Langfristig	Kurzfristig
Leasingverbindlichkeiten	32.637	9.442	62.269	28.279

Die Leasingverbindlichkeiten stehen im Zusammenhang mit den Nutzungsrechten und kommen im Wesentlichen aus den Mietverträgen für Gebäude sowie geleasten Fahrzeugen.

4.14. Sonstige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten

T€	31.12.2021	31.12.2020
Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt	3.950	11.739
Übrige Sonstige Verbindlichkeiten	10.629	9.605
	14.579	21.344

Die Übrigen Sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten im Wesentlichen Personalrückstellungen über 9.226 T€.

Die Fristigkeiten der Sonstigen nicht-finanziellen Verbindlichkeiten gliedern sich wie folgt:

T€	31.12.2021	31.12.2020
langfristige Sonstige Verbindlichkeiten	0	153
kurzfristige Sonstige Verbindlichkeiten	14.579	21.191
	14.579	21.344

4.15. Latente Steuern

Die latenten Steuern im Geschäftsjahr:

T€	Aktive latente Steuern		Passive latente Steuern
	31.12.2021	31.12.2020	31.12.2021	31.12.2020
Immaterielle Vermögenswerte	0	0	20.607	71.524
Sonstige temporäre Differenzen	7.328	28.209	525	13.130
Steuerliche Verlustvorträge	2.485	28.228	0	0
Steueransprüche/Schulden vor Verrechnung	9.812	56.437	21.132	84.654
Verrechnung der Steuern	-9.812	-56.437	-9.812	-56.437
Steueransprüche/ -schulden netto	0	0	11.320	28.217

Die latenten Steueransprüche resultieren aus der Aktivierung von steuerlichen Verlustvorträgen und temporären Differenzen. Die latenten Steuerverbindlichkeiten resultieren aus temporären Differenzen im Zusammenhang mit der Aufdeckung stiller Reserven in Form von immateriellen Vermögenswerten, die im Rahmen der Kaufpreisallokation für die Erwerbe von FREE NOW zum 1. Februar 2019 sowie von REACH NOW zum 31. Dezember 2019 identifiziert und angesetzt wurden.

4.16. Ertragsteuern

T€	31.12.2021	31.12.2020
Ertragsteuerforderungen
Forderungen aus Ertragsteuern	8.276	5.221
	8.276	5.221

T€	31.12.2021	31.12.2020
Ertragsteuerverbindlichkeiten
Steuerrückstellungen	6.330	35.306
Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern	1.336	1.117
	7.666	36.423
Ertragsteuern	610	-31.202

T€	31.12.2021		31.12.2020
	Langfristig	Kurzfristig	Langfristig	Kurzfristig
Ertragsteuerforderungen	0	8.276	0	5.221
Ertragsteuerverbindlichkeiten	0	-7.666	0	-36.423
Ertragsteuern	0	610	0	-31.202

In den Ertragsteuern sind die Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Rückstellungen im Zusammenhang mit der Körperschaftsteuer sowie der Gewerbesteuer im In- und Ausland dargestellt.

5. Aufgegebene Geschäftsbereiche

Die Veränderungen der Vermögenswerte und Schulden aus zur Veräußerung gehaltenen Veräußerungsgruppen sind durch folgende Effekte bedingt: der Verringerung infolge des Abgangs der PARK NOW steht ein Anstieg aus der Umgliederung der Vermögenswerte und Schulden der SHARE NOW-Gruppe gegenüber. Die Veräußerung der SHARE NOW wurde am 15. Juli 2022 vollzogen. Aufgrund des erstmaligen Ausweises der SHARE NOW als Veräußerungsgruppe nach IFRS 5 wurden die Vorjahreswerte in der Gewinn- und Verlustrechnung und der Kapitalflussrechnung zur Herstellung der Vergleichbarkeit entsprechend angepasst.

5.1. PARK NOW

Die Entkonsolidierung der PARK NOW erfolgte zum 31. Mai 2021. Die zum 31. Dezember 2020 zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte der PARK NOW in Höhe von 519.516 T€ setzen sich wie folgt zusammen:

T€	31.12.2020
Immaterielle Vermögenswerte	423.915
Beteiligungen	328
Sachanlagen	4.280
Nutzungsrechte	7.466
Aktive latente Steuern	13.819
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	8.273
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	3.515
Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte	25.367
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	32.552

Als Schulden aus zur Veräußerung gehaltenen Gruppen über 83.909 T€ wurden zum Vorjahresstichtag folgende Positionen in der Bilanz ausgewiesen:

T€	31.12.2020
Rückstellungen	422
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	6.355
Leasingverbindlichkeiten	7.967
Passive latente Steuern	24.549
Sonstige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten	44.016

Die Auswirkung der Veräußerung der PARK NOW am 31. Mai 2021 auf die Bilanzposten des Konzerns stellt sich wie folgt dar:

T€	2021
Immaterielle Vermögenswerte	-423.916
Sachanlagen	-4.057
Nutzungsrechte	-7.246
Vertragsvermögenswerte	-773
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	-10.800
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	-32.660
Aktive latente Steuern	-12.833
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	-39.371
Rückstellungen	432
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	6.538
Leasingverbindlichkeiten	62.509
Sonstige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten	408
Passive latente Steuern	23.771
Netto-Vermögenswerte und -Schulden	-437.999
In Zahlungsmitteln erhaltenes Entgelt	437.665
Veräußerter Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten	-39.371
Netto-Zuflüsse an Zahlungsmitteln	398.294

Der Abgangsgewinn in Höhe von 100 T€ ist im Ergebnis aus nicht fortgeführten Geschäftsbereichen enthalten.

In der Gewinn- und Verlustrechnung entfällt von dem Ergebnis der aufgegebenen Geschäftsbereiche ein Verlust von 18.315 T€ auf das laufende Ergebnis der PARK NOW, das sich aus den folgenden Positionen zusammensetzt:

in T€	31.12.2021	31.12.2020
Umsatzerlöse	29.503	66.807
Umsatzkosten	-24.322	-91.368
Vertriebskosten	-7.703	-16.645
Allgemeine Verwaltungskosten	-15.118	-23.192
Sonstige betriebliche Erträge	346	0
Sonstige betriebliche Aufwendungen	0	-666
Anteile am Ergebnis assoziierter Unternehmen	0	236
Zinserträge	0	10
Zinsaufwendungen	-97	-342
Übriges Finanzergebnis	156	-750
Ertragsteuern	-1.080	8.388

Im Folgenden werden zusätzliche Informationen über Finanzinstrumente des veräußerten Geschäftsbereichs dargestellt. Grundsätzliche Informationen zu den Finanzinstrumenten sind unter 7.2 aufgeführt.

Die finanziellen Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten:

in T€	Buchwert 31.12.2020
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Forderungen	9.496
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	32.552

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten:

in T€	Buchwert 31.12.2020
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Verbindlichkeiten	6.927

5.2. SHARE NOW

Die Gesellschaft hat die SHARE NOW Gruppe zum 31. Dezember 2021 erstmalig als zur Veräußerung gehalten eingestuft, da der Verkauf zu diesem Zeitpunkt höchst wahrscheinlich war. Das Share Sale and Purchase Agreement wurde am 29. April 2022 geschlossen. Das Closing der Transaktion ist am 15. Juli 2022 erfolgt. Die Bewertung der Veräußerungsgruppe erfolgte auf Basis des vereinbarten Kaufpreises und resultierte in einem Wertminderungsbedarf für den Goodwill und sonstige immaterielle Vermögenswerte in Höhe von insgesamt 115.948 T€, der im Ergebnis aus nicht fortgeführten Geschäftsbereichen ausgewiesen ist.

Die Vermögenswerte der SHARE NOW in Höhe von 197.910 T€ setzen sich wie folgt zusammen:

T€	31.12.2021
Immaterielle Vermögenswerte	37.828
Sonstige Beteiligungen	189
Sachanlagen	676
Nutzungsrechte	31.788
Vorräte	477
Forderungen gegenüber Lieferungen und Leistungen	13.446
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	89.947
Sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte	23.559

Als Schulden des aufgegebenen Geschäftsbereichs über 116.639 T€ werden folgende Positionen in der Bilanz ausgewiesen:

T€	31.12.2021
Rückstellungen	2.378
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	55.699
Leasingverbindlichkeiten	31.475
Passive latente Steuern	7.911
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	662
Sonstige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten	16.833
Ertragsteuern	1.681

Im Folgenden werden zusätzliche Informationen über Finanzinstrumente der SHARE NOW aufgezeigt. Grundsätzliche Informationen zu den Finanzinstrumenten sind unter 7.2 aufgeführt.

Die finanziellen Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten:

in T€	Buchwert 31.12.2021
Forderungen aus Lieferungen (FAAC)	13.466
Sonstige finanzielle Vermögenswerte (FAAC)	778
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (FAAC)	89.947

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten:

in T€	Buchwert 31.12.2021
Verbindlichkeiten aus Lieferungen (FLAC)	55.699
Leasingverbindlichkeiten (FLAC)	31.475
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (FLAC)	662

Das Ergebnis aus aufgegebenem Geschäftsbereich in Höhe von -205.423 T€ setzt sich aus folgenden Posten zusammen:

T€	31.12.2021	31.12.2020
Umsatzerlöse	144.756	137.287
Umsatzkosten	-305.174	-212.538
Vertriebskosten	-22.287	-18.867
Allgemeine Verwaltungskosten	-38.031	-18.732
Sonstige betriebliche Erträge	14.775	5.668
Sonstige betriebliche Aufwendungen	-2.433	-14.462
Zinserträge	7	1
Zinsaufwendungen	-11	-20
Ertragsteuer	2.975	2.470

In den Umsatzkosten sind außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 115.948 T€ auf den Goodwill und sonstige immaterielle Vermögenswerte enthalten.

6. Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung zeigt auf, wie sich die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente während des Geschäftsjahres verändert haben. Dabei wird in Übereinstimmung mit IAS 7 Cashflow-Statements zwischen Mittelveränderungen aus operativer Tätigkeit sowie Investitions- und Finanzierungstätigkeit unterschieden.

Der in der Kapitalflussrechnung dargestellte Finanzmittelfonds umfasst alle in der Bilanz ausgewiesenen Zahlungsmittel.

Es wird die indirekte Methode für die Ermittlung des operativen Cashflows und die direkte Methode für die Ermittlung der Cashflows aus Finanzierungs- und Investitionstätigkeit angewendet. Effekte aus der Währungsumrechnung sowie Änderungen des Konsolidierungskreises wurden bei der Berechnung bereinigt.

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit für fortgeführte Aktivitäten beträgt -211.087 T€ (VJ ¹ : -261.295 T€) und für die nicht geführten Aktivitäten T€ -47.936 (VJ ¹ : -145.121 T€).

Somit ergibt sich ein Gesamtcashflow für die laufenden Geschäftstätigkeiten im Geschäftsjahr von -259.023 T€ (VJ ¹ : -406.416 T€).

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit beträgt im Geschäftsjahr 378.905 T€ (VJ ¹ : -48.369 T€) und beinhaltet im Wesentlichen die Kaufpreiszahlung aus der Veräußerung der PARK NOW Gruppe.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von T€ -18.697 (VJ: -10.142 T€) setzt sich im Wesentlichen aus Auszahlungen für Leasingverbindlichkeiten zusammen.

7. Sonstige Angaben

7.1. Anteilsbasierte Vergütung

Der Konzern verfügt über anteilsbasierte Vergütungsprogramm mit Barausgleich für berechtigte Mitarbeiter bei FREE NOW.

Bei der FREE NOW bestand bis zum 31. Dezember 2019 ein anteilsbasiertes Vergütungsprogramm mit Barausgleich, das ESOP 1-Programm.

In 2020 wurde das bisherige anteilsbasierte Vergütungsprogramm mit Barausgleich für berechtigte Mitarbeiter (Employee Stock Option Plan - ESOP 1) bei FREE NOW durch ein neues Long Term Incentive Programm (ESOP 2) ersetzt.

¹ Das Vorjahr wurde aufgrund von aufgegebenen Geschäftsbereichen angepasst (siehe Anmerkung 5)
¹ Das Vorjahr wurde aufgrund von aufgegebenen Geschäftsbereichen angepasst (siehe Anmerkung 5)
¹ Das Vorjahr wurde aufgrund von aufgegebenen Geschäftsbereichen angepasst (siehe Anmerkung 5)
¹ Das Vorjahr wurde aufgrund von aufgegebenen Geschäftsbereichen angepasst (siehe Anmerkung 5)

Der ESOP 2 besteht aus zwei Teilen:

•	Interimsprogramm 2019
•	Erdienungsprogramm für den Zeitraum 2020 bis 2022

Beide Vergütungspläne stellen ein Vertragsverhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer dar und sehen keine gesellschaftliche Beteiligung vor.

Die bereits erdienten und noch nicht ausgeübten Rechte aus ESOP 1 wurden von externen Bewertungsgutachtern bewertet, zwischen der Gesellschaft und den ESOP 1-Begünstigten verhandelt und im Einvernehmen aller Beteiligten in das neue ESOP 2-Programm überführt.

Die Erdienungsperiode des ESOP 2 begann im Januar 2020 und erstreckt sich über 36 Monate, wobei im Dezember 2020 eine abgestufte Anwartschaft mit ca. 70% unverfallbaren Rechte angewendet wurde. Der vorläufige Teil 2019 (Interimprogramm 2019) gilt als bereits unverfallbar. Der unverfallbare Leistungsanspruch wird nach Ablauf der Sperrfrist auf Basis der Bewertungsentwicklung des Konzerns angerechnet.

Im Falle eines Eigentümerwechsels während der Sperrfrist gelten bestimmte Bedingungen, basierend auf der Bewertung der Transaktion.

Die beizulegenden Zeitwerte zum Bilanzstichtag wurden unter Verwendung einer Brownschen Bewegung unter Verwendung einer Drift von 15% und einer Volatilität von 65% ermittelt.

Das verwendete Modell beinhaltet keine Dividendenzahlungen.

Im Jahr 2021 vereinbarte die Intelligent Apps GmbH mit ihren Gesellschaftern, die Bedingungen des bestehenden ESOP 2-Programms zu ändern. Die Änderung besteht in einer Verlängerung der Laufzeit des Programms bis Ende 2024 und der Möglichkeit, die unverfallbaren Rechte am Ende der Jahre 2022, 2023 und 2024 auszuüben. Darüber hinaus wurde das Programm einer größeren Gruppe von Arbeitnehmern zugänglich gemacht. Neue Teilnehmer erhalten Zuteilungen für die Jahre 2021 bis 2024, die ab Januar 2021 für vier Jahre linear unverfallbar sind und Ende 2022, 2023 und 2024 ausgeübt werden können. Das Programm endet für bereits teilnehmende und neu teilnehmende Mitarbeiter insgesamt im Dezember 2024.

Um die verlängerte Laufzeit zu berücksichtigen, haben wir eine Brownsche Bewegung über den Zeitraum von 48 Monaten simuliert und dabei eine Drift von 15% und eine Volatilität von 65% wie oben beschrieben zugrunde gelegt. Die Geschäftsleitung geht davon aus, dass die Ausübungsrechte in den Jahren 2022 und 2023 nicht genutzt werden. Daher wurde in unserer Simulation die Ausübung vor dem Ende des ESOP im Jahr 2024 nicht berücksichtigt.

Die Verlängerung erhöhte den Wert unserer Rückstellung für den ESOP um 22%.

Folgende Tabelle stellt die Details des anteilsbasierten Vergütungssystems dar:

T€	2021	2020
Bis zum Bilanzstichtag ausbezahlte Beträge an Mitarbeiter	-100	0
Aufwandswirksame Zuführung zur Rückstellung	4.670	6.310
Gebildete Rückstellung für anteilsbasierte Vergütungen zum Jahresende	20.629	16.059

7.2. Zusätzliche Informationen über Finanzinstrumente

Buchwerte und beizulegende Zeitwerte

Die weiter unten folgende Tabelle zeigt die Überleitung zwischen den Bilanzposten und den Kategorien nach IFRS 9, aufgegliedert pro Kategorie und beizulegenden Zeitwerten pro Klasse.

Flüssige Mittel, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Leasingverbindlichkeiten sowie sonstige finanzielle Verbindlichkeiten haben im Wesentlichen eine kurze Restlaufzeit. Daher entsprechen deren Buchwerte zum Abschlussstichtag näherungsweise dem beizulegenden Zeitwert.

Der Buchwert der kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten entspricht näherungsweise dem beizulegenden Zeitwert zum Abschlussstichtag. Verbindlichkeiten werden mittels der Effektivzinsmethode bewertet. Die Bewertung erfolgt durch das Rechnungswesen des Konzerns. In der Berichtsperiode gab es keine Änderungen in den Bewertungsmethoden.

	Buchwert
T€	31.12.2021	31.12.2020
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (FAAC)	7.425	33.839
Sonstige finanzielle Vermögenswerte (FAAC)	13.817	21.789
Zahlungsmittel und -äquivalenten (FAAC)	353.518	308.198
GESAMT	386.893	342.037

	Buchwert
T€	31.12.2021	31.12.2020
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (FLAC)	29.588	105.362
Leasingverbindlichkeiten (FLAC)	42.079	90.548
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (FLAC)	13.956	9.323
GESAMT	85.623	205.232

FAAC = Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten

FLAC = Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten

Die jeweiligen Buchwerte sind angemessene Näherungswerte des beizulegenden Zeitwerts.

Zur Darstellung des Inhalts der kurzfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten wird auf Angabe 2.14 verwiesen.

Nettogewinne und Verluste

Folgende Zuordnung der Nettogewinne und -verluste zu den Kategorien nach IFRS 9 wurden im Geschäftsjahr vorgenommen:

In T€	2021	2020
Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten	-724	-12.400
In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst	-724	-12.400

Die Verluste betreffen Wertminderungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Angaben zum Risikomanagement

Grundsätze des Risikomanagements

Die YOUR NOW Gruppe ist einer Reihe verschiedener finanzieller und nicht finanzieller Risiken ausgesetzt, die im Folgenden als Kreditrisiko, Liquiditätsrisiko, Währungsrisiko und Zinsrisiko erläutert werden. Das Risikomanagement erfolgt durch die Finanzabteilungen. Die Finanzabteilungen identifizieren, bewerten und sichern finanzielle Risiken in enger Zusammenarbeit mit den operativen Einheiten des Konzerns ab. Auf Änderungen der Risikolage wird mit entsprechenden Prozessänderungen reagiert. Ziel des Risikomanagements ist es, die finanziellen Risiken durch geplante Maßnahmen zu reduzieren.

Kreditrisiko

Das Kreditrisiko wird auf Ebene der Obergesellschaften der eingebrachten Gemeinschaftsunternehmen gesteuert. Kreditrisiken entstehen aus Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie den sonstigen Forderungen. Kundenrisiken werden systematisch auf Ebene der Obergesellschaften erfasst, analysiert und gesteuert, wobei sowohl interne als auch externe Informationsquellen genutzt werden. Das maximale Ausfallrisiko wurde durch die Buchwerte der in der Bilanz angesetzten finanziellen Vermögenswerte wiedergegeben. Sicherheiten oder sonstige Kreditverbesserungen, welche das Ausfallrisiko aus finanziellen Vermögenswerten mindern würden, bestanden nicht.

Der Konzern betrachtet einen finanziellen Vermögenswert als ausgefallen, wenn es unwahrscheinlich ist, dass der Schuldner seine Kreditverpflichtung vollständig an den Konzern zahlen kann, ohne dass der Konzern auf Maßnahmen wie die Verwertung von Sicherheiten (falls welche vorhanden sind) zurückgreifen muss.

Kreditrisiken entstehen insbesondere im Zusammenhang mit Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen Forderungen. Da das Geschäftsmodell des Konzerns auf einem breiten Kundenstamm basiert, ist das Risiko eines signifikanten Forderungsausfalls als relativ gering einzustufen. Soweit Ausfallrisiken erkennbar sind, wird diesen durch das eingerichtete Forderungsmanagement entgegengewirkt. Darüber hinaus werden Ausfallrisiken unter anderem durch einen Kundenannahmeprozess vor Beginn der Geschäftsbeziehung mitigiert.

Der Konzern beurteilt zu jeden Abschlussstichtag, ob finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten in der Bonität beeinträchtigt sind. Ein finanzieller Vermögenswert ist in der Bonität beeinträchtigt, wenn ein Ereignis oder mehrere Ereignisse mit nachteiligen Auswirkungen auf die erwarteten zukünftigen Zahlungsströme des finanziellen Vermögenswertes auftreten:

Indikatoren dafür, dass ein finanzieller Vermögenswert in der Bonität beeinträchtigt ist, umfassen die folgenden beobachtbaren Daten:

•	signifikante finanzielle Schwierigkeiten des Kunden
•	ein Vertragsbruch, wie beispielsweise Ausfall oder eine Überfälligkeit von mehr als 180 Tagen

oder

•	es ist wahrscheinlich, dass der Kunde in Insolvenz oder ein sonstiges Sanierungsverfahren geht.

Der Bruttobuchwert eines finanziellen Vermögenswertes wird ausgebucht, wenn der Konzern nach angemessener Einschätzung nicht davon ausgeht, dass der finanzielle Vermögenswert ganz oder teilweise realisierbar ist.

Der Konzern wendet gemäß IFRS 9 den vereinfachten Ansatz der "expected credit losses" auf Basis der life time expected losses für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an. Die erwarteten Kreditverluste der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die eine große Anzahl kleiner Salden umfassen, werden dabei auf Basis einer Wertberichtigungsmatrix ermittelt. Zu jedem Bilanzstichtag wird der erwartete Verlust über die Restlaufzeit als Prozentsatz in Abhängigkeit von der Dauer der Überfälligkeit bestimmt. Mangels vorliegender Erfahrungswerte zu tatsächlichen Kreditausfällen werden die geschätzten erwarteten Kreditausfälle je Zeitband auf Grundlage von Schätzungswerten berechnet.

Die nachfolgenden Tabellen enthalten Informationen über die Fälligkeitsstruktur der Brutto-Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Die in der Bilanz enthaltenen Buchwerte stellen dabei das maximale Ausfallrisiko dar.

in T€	Bruttowert 2021	Bruttowert 2020
Nicht überfällig	4.268	13.703
1-30 Tage überfällig	1.381	12.615
31-61 Tage überfällig	640	2.455
61 -90 Tage überfällig	582	2.691
Über 90 Tage überfällig	15.220	38.466
Gesamt	22.091	69.930

Das Risiko einer Wertminderung steigt bei offenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die länger als 180 Tage überfällig sind, deutlich an. Sofern der offene Saldo nicht vernachlässigbar ist, wird eine individuelle Bewertung zur Schätzung der erwarteten Kreditverluste durchgeführt.

Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko ist das Risiko, dass der Konzern möglicherweise nicht in der Lage ist, seine finanziellen Verbindlichkeiten vertragsgemäß durch Lieferung von Zahlungsmitteln oder anderen finanziellen Vermögenswerten zu erfüllen. Die Steuerung der Liquidität im Konzern soll sicherstellen, dass - soweit möglich - stets ausreichend liquide Mittel verfügbar sind, um sowohl unter normalen als auch unter angespannten Bedingungen den Zahlungsverpflichtungen bei Fälligkeit nachkommen zu können, ohne untragbare Verluste zu erleiden oder die Reputation des Konzerns zu schädigen.

Der Konzern strebt an, die Höhe der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente auf einem Stand zu halten, der neben dem Zahlungsmittelzufluss aus dem operativen Geschäft in ausreichendem Umfang liquide Mittel vorhält, um das Working-Capital und die Investitionen zu finanzieren. Der Konzern überwacht zudem die Höhe der erwarteten Einzahlungen aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen Forderungen zusammen mit den erwarteten Auszahlungen aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen Verbindlichkeiten.

Im Folgenden werden die vertraglichen Restlaufzeiten der finanziellen Verbindlichkeiten am Abschlussstichtag dargestellt. Es handelt sich um nicht diskontierte Bruttobeträge inklusive vertraglicher Zinszahlungen, jedoch ohne Darstellung der Auswirkung von Verrechnungen.

31.12.2021	Vertragliche Zahlungsströme
In T€	Buchwert	Gesamtbetrag	Bis 1 Jahr	1 bis 5 Jahre	Über 5 Jahre
Nicht derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Verbindlichkeiten	99.803	99.803	99.803	0	0
Leasingverbindlichkeiten	73.553	76.097	28.041	36.120	11.936

31.12.2020	Vertragliche Zahlungsströme
In T€	Buchwert	Gesamtbetrag	Bis 1 Jahr	1 bis 5 Jahre	Über 5 Jahre
Nicht derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Verbindlichkeiten	114.685	114.685	114.417	268	0
Leasingverbindlichkeiten	90.548	94.279	32.805	48.624	12.851

Die Zuflüsse (Abflüsse), die in der vorhergehenden Tabelle angegeben werden, stellen die nicht diskontierten Zahlungsströme dar.

Währungs- und Zinsrisiko

Derzeit ist die Gruppe gewissen Währungsrisiken ausgesetzt. Umsätze werden im Wesentlichen in Euro generiert. Translationsrisiken aus der Umrechnung von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten ausländischer Tochtergesellschaften in die Berichtswährung werden generell nicht gesichert.

Aufgrund des konzernweiten Cash-Managements werden die konzerninternen Forderungen und Verbindlichkeiten in Euro geführt. Dadurch entstehen denjenigen Tochtergesellschaften der Gruppe, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, Effekte in der Gewinn- und Verlustrechnung aus währungsbedingten Kursschwankungen. Diese Effekte werden im Rahmen der Konsolidierung nicht eliminiert. Hinsichtlich der zur Anwendung kommenden Wechselkurse wird auf Angabe 2.16 verwiesen.

Sensitivitätsanalyse

Die Wechselkurse wurden einer Sensitivitätsanalyse unterzogen. Dabei wurden Aufwertungen und Abwertungen der jeweiligen Währungen um +10% bzw. -10% simuliert, um mögliche Ergebnisauswirkungen für auf Fremdwährung lautende Finanzinstrumente im Falle einer Auf- oder Abwertung der jeweiligen Währung zu analysieren. Das Ergebnis dieser Simulationen stellt sich wie folgt dar:

	31.12.2021		31.12.2020
In T€	Wechselkursänderung		Wechselkursänderung
Effekt auf das Ergebnis vor Ertragsteuern	-10%	10%	-10%	10%
Amerikanischer Dollar	110	-90	-138	138
Argentinischer Peso	244	-200	-140	114
Britisches Pfund Sterling	95	-78	336	-262
Chilenischer Peso	0	0	16	-13
Kolumbianischer Peso	19	-15	34	-28
Mexikanischer Peso	67	-55	300	-245
Peruanischer Sol	120	199	-454	372
Polnische Złoty	-47	38	-160	131
Rumänischer Leu	-665	544	-83	68
Schwedische Krone	-82	67	-3	2
Schweizer Franken	-222	182	-4	4
Gesamt	-362	592	-296	281

Das Liquiditätsmanagement ist auf Ebene der jeweiligen Obergesellschaften zentralisiert. Die Risikoposition sowie das Einhalten von Risikoschwellen werden regelmäßig überwacht. Währungs- und Zinsrisiken werden nicht abgesichert.

Die YOUR NOW-Gruppe unterliegt keinen nennenswerten Zinsrisiken, da die Finanzierung des Konzerns im Wesentlichen über Eigenkapital erfolgt und auch auf der Vermögensseite keine verzinslichen Anlagen eingegangen werden.

7.3. Eventualverbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Zum Bilanzstichtag bestanden im Konzern folgende sonstige finanziellen Verpflichtungen mit einem Gesamtbetrag in Höhe von 2.069 T€ (VJ: 10.223 T€).

Beträge in T€	Bis 1 Jahr	1 bis 5 Jahre	> 5 Jahre	Gesamt
Rückzahlungsverpflichtung bei vorzeitiger Kündigung eines Mietvertrages	0	0	2.069	2.069

Der Konzern trifft anhand der zum Erstellungszeitpunkt vorhandenen Erkenntnisse eine bestmögliche Schätzung der Eventualverbindlichkeiten. Diese Einschätzung kann sich im Zeitablauf verändern und wird regelmäßig den neuen Erkenntnissen und Gegebenheiten angepasst.

Das Unternehmen wurde von den französischen Behörden gebeten, zu den Ermittlungen bezüglich des Status der Fahrer Stellung zu nehmen. In diesem Zusammenhang wurde dem Unternehmen eine Stellungnahme der französischen Behörden zusammen mit der Aufforderung vorgelegt, eine Geldgarantie für die untersuchten Zeiträume zu leisten. Eine Garantieerklärung wurde von beiden Parteien am 14. Dezember 2021 unterzeichnet. Die Intelligent Apps GmbH bürgt persönlich und solidarisch für die Transopco France SAS, Paris gegenüber der URSSAF bis zu einem Betrag von 13.500 T€. Das Unternehmen schätzt die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Standpunkt der Behörden als richtig erweist, als gering ein.

Darüber hinaus bestehen keine weiteren, wesentlichen Eventualverbindlichkeiten oder sonstige finanzielle Verpflichtungen.

7.4. Angaben zu Leasingverhältnissen als Leasinggeber

In den Umsatzerlösen der zur Veräußerung gehaltenen SHARE NOW Gruppe sind 129.074 T€ (VJ: 125.900 T€) aus Operating Leasing-Verhältnissen enthalten und resultieren aus dem Carsharing-Geschäftsmodell.

Die Kunden, denen die Fahrzeuge kurzfristig vermietet werden, besitzen über die Dauer der gebuchten Mietzeit Zugriff auf die Fahrzeuge. Eine darüber hinaus gehende Nutzung kann durch SHARE NOW technisch kontrolliert und zurückverfolgt werden. Rückkaufvereinbarung oder Restwertgarantien sind nicht vereinbart.

7.5. Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Als nahestehende Personen oder Unternehmen werden nicht konsolidierte Tochterunternehmen des Konzerns, sowie weitere Konzerngesellschaften des Mercedes-Benz- und des BMW-Konzerns bezeichnet sowie Personen, die einen maßgeblichen Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik des YOUR NOW-Konzerns ausüben. Letztere umfassen alle Mitglieder der Geschäftsführung und des Mutterunternehmens sowie deren nahe Familienangehörige.

Die Transaktionen der Konzernunternehmen mit nahestehenden Personen sind ausnahmslos der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit der jeweils beteiligten Parteien zuzurechnen und wurden zu marktüblichen Bedingungen abgeschlossen.

Die wesentlichen Beziehungen zu den Mutterhäusern bestehen aus den Leasingverträgen für Fahrzeuge bei der SHARE NOW sowie eingekaufte Dienstleistungen bei allen Geschäftsbereichen.

Des Weiteren wurden die Beziehungen der CHARGE NOW aufgeführt, da diese zum Bilanzstichtag als Beteiligung nach der Equity-Methode bewertet wurde.

Mit Unternehmen aus dem Konzernverbund der BMW Group, München sowie der Mercedes-Benz AG, Stuttgart bestehen folgende wesentliche Beziehungen:

in T€
BMW-Konzern	2021
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	1.695
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	-5.472
Erträge aus dem Verkauf von Waren und Dienstleistungen sowie sonstige Erträge	-253
Aufwendungen aus dem Verkauf von Waren und Dienstleistungen sowie sonstige Aufwendungen	14.553

Mercedes-Benz-Konzern	2021
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	-654
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	-22.812
Erträge aus dem Verkauf von Waren und Dienstleistungen sowie sonstige Erträge	4.408
Aufwendungen aus dem Verkauf von Waren und Dienstleistungen sowie sonstige Aufwendungen	7.443

Charge Now-Konzern	2021
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	24
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	102
Erträge aus dem Verkauf von Waren und Dienstleistungen sowie sonstige Erträge	91
Aufwendungen aus dem Verkauf von Waren und Dienstleistungen sowie sonstige Aufwendungen	-31

7.6. Angaben zu Organen der Gesellschaft

Die Mitglieder des Aufsichtsorgans und der Geschäftsführung der YOUR NOW GmbH, München, bilden das Management in Schlüsselpositionen im Sinne des IAS 24.9.

Während des abgelaufenen Geschäftsjahres wurden die Geschäfte des Konzerns durch die YOUR NOW Holding GmbH, München, als Konzernmutterunternehmen vertreten durch folgende Personen geführt:

Dr. Rainer Feurer, Niederpöcking (seit Januar 2020)

Dr. Friedrich Siener, Stuttgart (seit Januar 2020)

Mark Lederle, Baierbrunn (März 2020 bis April 2021)

Stephan Unger, Stuttgart (Juni 2020 bis Juni 2021)

Dr. Rainer Schmidbauer, Schechen (seit April 2021),

Gero Götzenberger, Stuttgart (seit Juni 2021)

Die Mitglieder der Geschäftsleitung erhielten in der Berichtsperiode - wie auch in der Vergleichsperiode - weder Bezüge noch Aufwandsentschädigungen durch den Konzern.

7.7. Anteilsbesitzliste

Name	Sitz der Gesellschaft	Kapitalanteil 31.12.2021	Konsolidierungsart
		in %
FREE NOW
Beat App SAU	Buenos Aires	93,9%	vollkonsolidiert
Beat Chile SpA BEAT Mobility Services Single Member	Santiago de Chile	93,9%	vollkonsolidiert
Societe Anonyme	Athen	93,9%	vollkonsolidiert
BEAT Research BV	Amsterdam	93,9%	vollkonsolidiert
Beat Ride App Colombia Ltda.	Bogota	93,9%	vollkonsolidiert
Beat Ride App S.A. de C.V.	Mexiko Stadt	93,9%	vollkonsolidiert
Clever Tech S.R.L.	Bukarest	93,9%	vollkonsolidiert
FREE NOW Hellas S.A.	Athen	93,9%	vollkonsolidiert
Hailo Network Iberia S.L.	Madrid	93,9%	at fair value through profit or loss
Hailo Network IP Ltd.	London	93,9%	vollkonsolidiert
Intelligent Apps GmbH	Hamburg	93,9%	vollkonsolidiert
MyTaxi Austria GmbH	Wien	93,9%	vollkonsolidiert
MyTaxi Iberia S.L.	Madrid	93,9%	vollkonsolidiert
MyTaxi Italia S.R.L.	Mailand	93,9%	vollkonsolidiert
MyTaxi Network Ireland Ltd.	Dublin	93,9%	vollkonsolidiert
MyTaxi Network Ltd.	London	93,9%	vollkonsolidiert
MyTaxi Polska Sp. Z O.O.	Warschau	93,9%	vollkonsolidiert
MyTaxi Portugal Unipessoal Lda.	Lissabon	93,9%	vollkonsolidiert
MyTaxi Sweden AB	Stockholm	93,9%	at fair value through profit or loss
mytaxi UG	Hamburg	93,9%	at fair value through profit or loss
Ride Hive Asset Company GmbH	Hamburg	93,9%	vollkonsolidiert
Ride Hive GmbH (Germany)	Hamburg	93,9%	at fair value through profit or loss
Ride Hive Operations SL	Barcelona	93,9%	vollkonsolidiert
Ride Hive S.R.L. (ITA)	Mailand	93,9%	vollkonsolidiert
Ride Hive SAS	Paris	93,9%	vollkonsolidiert
Ride Hive Single Member Private Capital Company (also Ride Hive IKE)	Athen	93,9%	at fair value through profit or loss
Ride Hive sp z.o.o.	Warschau	93,9%	vollkonsolidiert
Ride Hive Unipessoal Lda.	Lissabon	93,9%	vollkonsolidiert
Taxibeat Ltd. UK	London	93,9%	vollkonsolidiert
Taxibeat Peru S.A.	Lima	93,9%	vollkonsolidiert
Taxibeat Teknoloji Hizmetleri Anonim Sirketi	Istanbul	93,9%	at fair value through profit or loss
Transcovo SAS	Paris	93,9%	vollkonsolidiert
Transopco France SAS	Paris	93,9%	vollkonsolidiert
Transopco GmbH	Baar	93,9%	at fair value through profit or loss
Transopco UK Ltd.	London	93,9%	vollkonsolidiert
Viral Code Chile SpA	Santiago de Chile	93,9%	vollkonsolidiert
Viral Code Colombia S.A.S.	Bogota	93,9%	vollkonsolidiert
Viral Code Holding B.V.	Amsterdam	93,9%	vollkonsolidiert
Viral Code S.A. de VC	Mexiko Stadt	93,9%	vollkonsolidiert
REACH NOW
moovel Group GmbH	Berlin	100%	vollkonsolidiert
REACH NOW Holding Inc.	Portland	100%	at fair value through profit or loss
SHARE NOW
car2go Belgium SPRL	Brüssel	100%	vollkonsolidiert
car2go Canada Ltd.	Vancouver	100%	vollkonsolidiert
car2go Group GmbH	Berlin	100%	vollkonsolidiert
car2go Iberia S.L	Madrid	100%	vollkonsolidiert
car2go Italia S.R.L.	Mailand	100%	vollkonsolidiert
car2go N.A. LLC	Delaware	100%	vollkonsolidiert
car2go NA Holding Inc.	Austin	100%	vollkonsolidiert
car2go Nederland B.V.	Amsterdam	100%	vollkonsolidiert
car2go Österreich GmbH	Wien	100%	vollkonsolidiert
DriveNow Belgium SPRL	Brüssel	100%	at fair value through profit or loss
DriveNow Sverige AB	Stockholm	100%	vollkonsolidiert
DriveNow UK Limited	London	100%	vollkonsolidiert
DriveNow Verwaltungs GmbH	Berlin	100%	vollkonsolidiert
Ogotrac SAS	Paris	100%	vollkonsolidiert
Share Now GmbH	Berlin	100%	vollkonsolidiert
CHARGE NOW
Digital Charging Solutions GmbH	München	66,67%	Equity Methode

7.8. Honorare des Abschlussprüfers

Die als Aufwand erfassten Honorare des Abschlussprüfers BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft für die an der YOUR NOW Holding GmbH und an die konsolidierten Tochterunternehmen erbrachten Leistungen für die Abschlussprüfung betrugen im Kalenderjahr 716 T€ (VJ: 964 T€) sowie 59 T€ für das Vorjahr.

Die sonstigen Beratungskosten betrugen im Geschäftsjahr 26 T€ (VJ: 8 T€).

7.9. Ereignisse nach dem Abschlussstichtag

Am 29. April 2022 wurde ein Sales and Purchase Agreement (SPA) bzgl. des Verkaufs der SHARE NOW-Gruppe unterzeichnet.

In der Bilanz sowie in der Gewinn- und Verlustrechnung wurde die SHARE NOW nach IFRS 5 gesondert dargestellt.

Der Verkauf der Gesellschaft wurde zum 15. Juli 2022 vollzogen. Es wird kein wesentliches Abgangsergebnis erwartet.

Die REACH NOW wurde rückwirkend zum 1. Januar 2022 auf die YOUR NOW Holding verschmolzen. Die Eintragung im Handelsregister erfolgte am 1. August 2022.

Der Aufsichtsrat der FREE NOW-Gruppe hat am 15. September 2022 beschlossen, die operative Tätigkeit der CGU BEAT einzustellen. Diese Entscheidung wurde aus strategischen Gründen getroffen. Zum jetzigen Zeitpunkt geht die Geschäftsführung von einem Wertberichtigungsaufwand in Höhe von ca. 300 Mio. € sowie geschätzten Liquidationskosten zwischen 25 und 30 Mio. € im Geschäftsjahr 2022 aus. Die Wertansätze zum 31. Dezember 2021 sind von dieser Entscheidung nicht betroffen, da zu diesem Zeitpunkt noch von einer Fortführung des BEAT Geschäfts ausgegangen wurde und der verabschiedete Business Plan die bilanzierten Wertansätze zum 31. Dezember 2021 untermauerte.

München, 2. November 2022

YOUR NOW Holding GmbH

Dr. Rainer Feurer, Geschäftsführer

Dr. Rainer Schmidbauer, Geschäftsführer

Gero Götzenberger, Geschäftsführer

Dr. Friedrich Siener, Geschäftsführer