LMI - Leipziger Messe International GmbH

Leipzig

Jahresabschluss

LMI - Leipziger Messe International GmbH, Leipzig

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022

1. Über die LMI - Leipziger Messe International GmbH

Die LMI - Leipziger Messe International GmbH, Leipzig, (nachfolgend auch kurz "LMI GmbH") ist eine kleine Kapitalgesellschaft im Sinne von § 267 Abs. 1 HGB. Gegenstand des Unternehmens ist die Organisation, Beratung, Vorbereitung und Durchführung von Messen, Ausstellungen und verkaufsfördernden Veranstaltungen im In- und Ausland sowie sonstige mittel- und unmittelbar damit im Zusammenhang stehende Geschäfte.

Als Tochterunternehmen der Leipziger Messe Gesellschaft mbH, Leipzig, begleitet die LMI GmbH Unternehmen, Verbände und Institutionen aus Deutschland und anderen Ländern auf Messen auf dem gesamten Globus. Sie kooperiert dabei mit internationalen Veranstaltern rund um die Welt und organisiert Messen, internationale Beteiligungen und deutsche Gemeinschaftsstände.

2. Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Nachdem sich die Weltwirtschaft im Jahr 2021 erholt und einen Anstieg des realen Bruttoinlandsproduktes in Höhe von +6,4 % zu verzeichnen hatte, ergab sich im Jahr 2022 ein kräftiger Gegenwind für die globale Konjunktur. Das ifo Institut - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V. rechnete in seiner im Dezember 2022 veröffentlichten Konjunkturprognose Winter 2022 für das Jahr 2022 mit einem Wachstum der Weltwirtschaft um +2,8 %. Die rückläufige konjunkturelle Dynamik betrifft hierbei sowohl das Verarbeitende Gewerbe als auch die marktbestimmten Dienstleistungen und umfasst die Industrie- sowie die Schwellenländer. Trotz der in den meisten Ländern eingetretenen Abschwächung der Auswirkungen der Corona-Pandemie beeinträchtigen deren anhaltende Nachwirkungen weiterhin die Wirtschaftstätigkeit in der Welt. Zudem führten die geopolitischen Spannungen zu deutlichen Preissteigerungen an den Energiemärkten, was die Verbraucherpreisinflation in vielen Ländern auf ein jahrzehntelanges Hoch ansteigen ließ und in der Folge zu einer raschen und synchronen Straffung der Geldpolitik führte.

In Deutschland hat sich das konjunkturelle Wachstum seit dem 2. Quartal 2022 abgeschwächt. Stark gestiegene Preise, Schwierigkeiten bei der Energieversorgung, Liefer- und Materialengpässe sowie der zunehmende Arbeitskräftemangel ließen die Inflation auf Rekordhöhe klettern und reduzierten die privaten Konsumausgaben deutlich. Staatliche Strom- und Gaspreisbremsen können dieser Entwicklung nur bedingt entgegenwirken. Zudem zeichnete sich ein deutlicher Abschwung in der Bauwirtschaft ab, resultierend aus rasch steigenden Bau- und Finanzierungskosten. Zwar schätzte das ifo Institut in seiner Konjunkturprognose Winter 2022 insgesamt für das Jahr 2022 einen Zuwachs des preisbereinigten Bruttoinlandsproduktes um +1,8 % gegenüber dem Vorjahr ein, jedoch wurde für das Winterquartal 2022 ein Rückgang der Wirtschaftsleistung um -0,3 % prognostiziert, womit die deutsche Wirtschaft in eine Rezession geraten wird.

Die vorgenannte Wachstumsprognose des ifo Institutes wurde im Januar 2023 in einer ersten Berechnung des Statistischen Bundesamtes, Wiesbaden, auf +1,9 % präzisiert. Verglichen mit dem Jahr 2019, welches das Vorkrisenniveau darstellt, war das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt damit um +0,7 % höher. Während einige Wirtschaftsbereiche - insbesondere die sonstigen Dienstleistungen, der Verkehr und das Gastgewerbe - nach dem Wegfall nahezu aller Corona-Schutzmaßnahmen von Nachholeffekten profitierten, ist in anderen Sektoren wie im Handel und besonders im Baugewerbe ein Rückgang der Bruttowertschöpfung zu konstatieren. Wiederholtes Wachstum verzeichnete der Bereich Information und Kommunikation. Auf der Nachfrageseite des deutschen Bruttoinlandsproduktes waren im Jahr 2022 die privaten Konsumausgaben die entscheidende Wachstumsstütze. Zusätzlich gestiegen sind die Ausrüstungsinvestitionen sowie die Konsumausgaben des Staates, während sich die Bauinvestitionen und auch der Außenbeitrag im Vorjahresvergleich reduzierten.

Die internationale Messewirtschaft war im Jahr 2022 erneut von den Auswirkungen der Corona-Pandemie und damit einhergehenden Unsicherheiten bei allen Messeakteuren stark betroffen. Neben Veranstaltungsverboten waren es pandemiebedingte Rahmenbedingungen wie Einreiserestriktionen in einzelnen Ländern, die eine Messeteilnahme in ausländischen Zielmärkten zum Teil unmöglich machten. Zudem war der internationale Messekalender 2022 von vielfältigen Terminverschiebungen gekennzeichnet, was die Teilnahmeabsichten der einzelnen Kundengruppen unterschiedlich beeinflusst hat. Entscheidungen für oder gegen eine Messeveranstaltung bzw. Beteiligung erfolgten seitens der Veranstalter, Aussteller und Servicepartner deutlich kurzfristiger als vor der Corona-Pandemie. Diese Kurzfristigkeit war auch im Dienstleistungsbereich festzustellen, welcher derzeit ohnehin von einem stark begrenzten Angebot geprägt ist. Ferner haben verzögerte bzw. unterbrochene Prozess- und Lieferketten die Vorbereitung und Durchführung von Messeveranstaltungen und -beteiligungen erheblich erschwert. Darüber hinaus ergaben sich mit dem im Februar 2022 ausgebrochenen Ukraine-Krieg und all seinen geopolitischen Konsequenzen neue Herausforderungen für die internationale Messelandschaft.

2.2 Geschäftsverlauf

Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Erneut wurde die Geschäftstätigkeit der LMI GmbH, Leipzig, im gesamten Geschäftsjahr 2022 erheblich durch die vorgenannten Bedingungen beeinträchtigt. Insgesamt wurden rund 50 % der 48 geplanten Beteiligungen im Portfolio der Gesellschaft abgesagt, 13 der 23 Absagen waren coronabedingt. Dabei ist zu konstatieren, dass es sich überwiegend um geplante Messeveranstaltungen im asiatischen Raum handelt. Da insbesondere China bis Dezember 2022 an seiner Null-Covid-Strategie festhielt, war die Durchführung von Messebeteiligungen in diesem Land -entgegen der zentralen Plan-Prämisse für die Wirtschaftsplanerstellung 2022 - unmöglich. Hinzu kommt der Wegfall sämtlicher für das Geschäftsjahr 2022 geplanter Engagements der Gesellschaft in Russland aufgrund des Russland-Ukraine-Krieges.

Dennoch ist im internationalen Beteiligungsgeschäft im Vorjahresvergleich ein deutlicher Aufwärtstrend festzustellen, da abgesagte Veranstaltungen im asiatischen Raum teilweise durch neu gewonnene Beteiligungen in anderen Regionen, u. a. in Frankreich, kompensiert werden konnten. Letztendlich konnten 25 Beteiligungen (Vorjahr: 18) durch die LMI GmbH im Geschäftsjahr 2022 organisiert werden.

Im Bereich der Eigen- und Kooperationsveranstaltungen agierte die LMI GmbH lediglich bei einer Auslandsveranstaltung als Kooperationspartner bzw. Mitveranstalter (Vorjahr: 3).

Die inländische Landes-Bau-Ausstellung Sachsen-Anhalt wurde aufgrund pandemiebedingter Unsicherheiten für das Geschäftsjahr 2022 abgesagt.

Die Gesellschaft erwirtschaftete Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 5.551, die den Umsatzwert des Vorjahres (TEUR 3.463) um TEUR 2.088 bzw. um 60 % überschreiten. Diese Umsätze lagen jedoch um EUR 1,2 Mio. unter dem Planwert, da weder zum Zeitpunkt der Planerstellung im Sommer 2021 noch im Rahmen der Neubewertung des Veranstaltungsportfolios der LMI GmbH im Februar 2022 mit einem weltweiten Andauern der Pandemie und einer damit einhergehenden Beeinträchtigung des internationalen Messegeschäftes im eingetretenen Ausmaß gerechnet wurde. Es wird ein Ergebnisbeitrag in Höhe von TEUR 34 (Vorjahr: TEUR 187) an die Muttergesellschaft, die Leipziger Messe Gesellschaft mbH, Leipzig, abgeführt.

Mit der vorgenannten Geschäftsentwicklung hat sich die im Lagebericht zur Vorperiode kommunizierte Aussage vom März 2022 unter dem Punkt "3. Prognosebericht" bestätigt, dass die Geschäftstätigkeit der LMI GmbH auch im Geschäftsjahr 2022 nicht unerheblich unter den anhaltenden Maßnahmen und Auswirkungen der Corona-Pandemie leiden wird. Die im Lagebericht zur Vorperiode enthaltene und aus einer im Februar 2022 vorgenommenen Neubewertung des Veranstaltungsportfolios resultierende Prognose eines voraussichtlichen Umsatzes in Höhe von EUR 7,3 Mio. sowie eines ausgeglichenen Jahresergebnisses vor Gewinnabführung wurden mit diesem Geschäftsergebnis zumindest umsatzseitig nicht erreicht.

Erläuterung wesentlicher Geschäftsfelder

Die LMI GmbH gilt als etablierte Durchführungsgesellschaft von deutschen Beteiligungen an internationalen Messen und Ausstellungen durch Bundesministerien sowie durch einzelne Bundesländer. Das Portfolio der LMI GmbH sah für das Geschäftsjahr 2022 Beauftragungen zur Organisation von Veranstaltungsbeteiligungen im Ausland auf dem Vorkrisenniveau vor. Die Hälfte dieser Veranstaltungen konnte - bedingt durch Auswirkungen und Unsicherheiten der Corona-Pandemie sowie durch geopolitische Ereignisse - jedoch nicht stattfinden.

Somit organisierte die Gesellschaft im Geschäftsjahr 2022 insgesamt 17 (Vorjahr: 15) amtliche deutsche Beteiligungen an internationalen Messen und Ausstellungen im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) sowie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Ein Großteil dieser Veranstaltungen fand in den Vereinigten Arabischen Emiraten, in Südafrika, in Vietnam und in Frankreich statt. Weiterhin wurden vereinzelt deutsche Gemeinschaftsstände in Kuba, in Ägypten, in Großbritannien und in den USA organisiert. Schwerpunktmäßig war die LMI GmbH in den Branchen Medizin- und Zahnmedizintechnik, Biotechnologie, Landwirtschaft und Gartenbau, Buch, Bau und Denkmal Partner für deutsche Aussteller auf internationalen Messeplätzen tätig. Umsatzstarke Gemeinschaftsbeteiligungen, welche im Jahr 2022 erfolgreich von der LMI realisiert wurden, waren u.a. die BIO International Convention, die ADIBF - Abu Dhabi International BookFair, die SIL - Salon International de la LINGERIE, The Big 5 Construct Egypt, die FIHAV, die Agritech Expo und die Agri Food Tech Expo Asia.

Zusätzlich wurden 8 (Vorjahr: 3) Beteiligungen deutscher Bundesländer an ausländischen Veranstaltungen durch die LMI GmbH realisiert, vorrangig in den USA, in den Vereinigten Arabischen Emiraten und in Frankreich.

Insgesamt erwirtschaftete die Gesellschaft mit der Unternehmenssparte der Durchführung von Veranstaltungsbeteiligungen einschließlich erbrachter Serviceleistungen im Geschäftsjahr 2022 einen Umsatzbeitrag, der um 71 % über dem Niveau des noch deutlich stärker von der Pandemie geprägten Vorjahres liegt. Der Ergebnisbeitrag überschreitet das Vorjahresniveau um 38 %.

Neben der Durchführung von Veranstaltungsbeteiligungen im Auftrag des BMWK, des BMEL sowie einzelner Bundesländer agierte die LMI GmbH im Jahr 2022 lediglich bei einer Auslandsveranstaltung als Kooperationspartner bzw. Mitveranstalter (Vorjahr: 3). Dies ist unter anderem dem Umstand geschuldet, dass im Februar 2022 im Rahmen einer Neubewertung des Veranstaltungsgeschäfts alle geplanten Engagements in Russland aufgrund der Eskalation des Russland-Ukraine-Konfliktes abgesagt wurden. Zum anderen resultiert dieses Ergebnis aus coronabedingten Absagen für geplante Eigenveranstaltungen in der Türkei, in China und in Großbritannien. Somit war die LMI GmbH im Geschäftsjahr 2022 erneut deutscher Vertreter für die Dentalfachmesse CADEX in Almaty/Kasachstan und Organisator des deutschen Standes auf dieser Veranstaltung. Die kumulierten Umsatz- und Ergebnisbeiträge aus diesem Geschäftssegment liegen um 57 % bzw. 67 % unter den jeweiligen Vorjahreswerten.

2.3 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage Ertragslage

Die Gesellschaft erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2022 Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 5.551. Damit wurde der Vorjahresumsatz (TEUR 3.463) um TEUR 2.088 bzw. um rund 60 % übertroffen.

Mit TEUR 5.217 liegen die korrespondierenden Materialaufwendungen um TEUR 2.352 bzw. um 82 % über dem Wert des Geschäftsjahres 2021 (TEUR 2.865). Unter Einbeziehung der Bestandsveränderung unfertiger Leistungen (TEUR 534; Vorjahr: TEUR 137) ermittelt sich ein Rohertrag der Gesellschaft in Höhe von TEUR 868, der um TEUR 133 über dem Vorjahresbetrag (TEUR 735) liegt. Die relative Rohertragsquote vermindert sich von rund 21 % im Vorjahr auf rund 16 % im Geschäftsjahr 2022.

Die sonstigen betrieblichen Erträge befinden sich im Geschäftsjahr 2022 mit TEUR 45 leicht unter dem Vorjahreswert (TEUR 52). In den sonstigen betrieblichen Erträgen des Vorjahres waren Erträge aus der Rückerstattung von Sozialversicherungsbeiträgen aus Kurzarbeitergeld in Höhe von TEUR 24 enthalten (Jahr 2022: TEUR 0). Darüber hinaus stehen reduzierte Erträge aus abgeschriebenen und wertberichtigten Forderungen höheren Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen gegenüber.

Die Personalaufwendungen der Gesellschaft belaufen sich im Geschäftsjahr 2022 auf TEUR 637 und überschreiten den Vorjahresaufwand (TEUR 412) um TEUR 225. Ein im Vorjahresvergleich aufwandserhöhender Effekt ergibt sich daraus, dass - anders als im Geschäftsjahr 2022 - im Vorjahr über einen Zeitraum von 6 Monaten Kurzarbeit bestand. Zudem liegen im Geschäftsjahr 2022 die Zuführungen zu den Personalkostenrückstellungen über dem Niveau des Vorjahres. Zusätzlich geht der Anstieg auf einen höheren Personalbestand als im Vorjahr zurück sowie auf den mit Wirkung zum 1. Juli 2022 geschlossenen neuen Haustarifvertrag. Die Zahl der im Jahresdurchschnitt beschäftigten Arbeitnehmer (ohne Geschäftsführer) betrug im Geschäftsjahr 2022 11 (Vorjahr 8) Angestellte. Zusätzlich befanden sich im Vorjahr durchschnittlich 2 (Jahr 2022: 0) Arbeitnehmer in Elternzeit sowie 1 (Jahr 2022: 0) Arbeitnehmer in der Freistellungsphase der Altersteilzeit.

Mit TEUR 239 liegen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen rund 30 % über dem Niveau des Vorjahres (TEUR 184). Im Vorjahresvergleich haben sich insbesondere die Repräsentations-, Bewirtungs- und Reisekosten sowie die Aufwendungen aus konzerninterner Geschäftsbesorgung erhöht.

Die LMI GmbH schließt das Jahr 2022 mit einem Jahresergebnis vor Gewinnabführung in Höhe von TEUR 34 (Vorjahr: TEUR 187) ab. Dieses Ergebnis wird an die Muttergesellschaft, die Leipziger Messe Gesellschaft mbH, Leipzig, abgeführt.

Vermögenslage

Hinsichtlich der Vermögens- und Finanzlage haben sich gegenüber dem Vorjahr die nachfolgenden Änderungen in der Vermögens- und Kapitalstruktur ergeben.

Die Vermögenslage der LMI GmbH ist am Bilanzstichtag stark durch flüssige Mittel (TEUR 1.263; Vorjahr: TEUR 468) sowie durch Lieferungs- und Leistungsforderungen (TEUR 613; Vorjahr: TEUR 142) geprägt. Zusammen umfassen diese Positionen nahezu 100 % (Vorjahr: 95 %) des Gesamtvermögens der Gesellschaft.

Die Eigenkapitalquote beträgt zum 31. Dezember 2022 rund 8 % und lag zum vorangegangenen Bilanzstichtag bei rund 19 %. Die Reduzierung dieser Kennzahl geht insbesondere auf die um TEUR 860 höheren Verbindlichkeiten gegenüber der Muttergesellschaft, die in Höhe von TEUR 347 bilanzierten erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen (Vorjahr: TEUR 0) sowie die um TEUR 44 gestiegenen sonstigen Rückstelllungen zurück.

Finanzlage

Die Liquidität der Gesellschaft wird in einem konzerninternen Cash-Management durch die Muttergesellschaft, die Leipziger Messe Gesellschaft mbH, Leipzig, verwaltet. Diese verfügt über ein effektives Finanzmanagement, dessen Ziel die permanente Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit ist. Liquiditätskontrollen erfolgen im Rahmen eines wöchentlich ermittelten Liquiditätsstatus, welcher die im Cash-Pool der Unternehmensgruppe vorhandenen flüssigen Mittel berücksichtigt. Die Anlage der Zahlungsmittel erfolgt unter dem primären Aspekt größtmöglicher Vermögenssicherung, wobei die Anlagedauer u. a. unter Berücksichtigung der voraussichtlichen Mittelverwendungszeitpunkte gewählt wird.

Die Liquidität der Gesellschaft war auch im Geschäftsjahr 2022 uneingeschränkt sichergestellt. Mit TEUR 1.263 befindet sich der Stichtagsbestand der flüssigen Mittel um TEUR 795 über dem Betrag zum vorangegangenen Bilanzstichtag (TEUR 468).

Der Cashflow (Jahresergebnis vor Ergebnisabführung zzgl. Abschreibungen) belief sich im Geschäftsjahr 2022 auf TEUR 37 (Vorjahr: TEUR 191).

Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage

Aufgrund der unter den Gliederungspunkten 2.1 bis 2.3 vorgenommenen Ausführungen ist für die Gesellschaft trotz der für ihre Geschäftstätigkeit schwierigen internationalen Rahmenbedingungen bei einem im Vorjahresvergleich um 60 % gesteigerten Umsatzvolumen eine insgesamt stabile wirtschaftliche Lage und verbesserte Unternehmensentwicklung zu konstatieren.

3. Prognosebericht

Nach einem Wachstum der globalen Konjunktur im Jahr 2022 von insgesamt voraussichtlich +2,8 % (Vorjahr: +6,4 %) prognostizierte das ifo Institut - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V. in seiner im Dezember 2022 veröffentlichten Konjunkturprognose Winter 2022 für das Jahr 2023 ein Wachstum des realen weltweiten Bruttoinlandsproduktes von +1,6 %. Hierbei wurde unter anderem davon ausgegangen, dass die Sanktionen gegen Russland zwar weiter aufrechterhalten werden, die Gaslieferungen aus Russland nach Europa jedoch nicht vollständig eingestellt werden. Ausgehend von diesem Szenario sei mit einem zunächst noch anhaltend hohen Niveau der Gaspreise in Europa zu rechnen, während diese in der zweiten Jahreshälfte 2023 allmählich zurückgehen dürften. Eine sich im Jahr 2023 allmählich abschwächende Inflationsdynamik sei zudem deshalb zu erwarten, weil die gestrafften globalen geldpolitischen Rahmenbedingungen die Konjunktur beeinflussen und das Nachfrageverhalten entsprechend dämpfen sollten. In China werden positive konjunkturelle Effekte aus der schrittweisen Aufhebung der behördlichen Beschränkungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie erwartet.

Die vorgenannten Prämissen stellen nach Angabe des Institutes gleichermaßen die wesentlichen Risiken für die weltwirtschaftliche Entwicklungsprognose dar. So würde eine vollständige Unterbrechung der Erdgaslieferungen aus Russland eine weitere Erhöhung der Erdgaspreise nach sich ziehen. Grundsätzliche kurz- wie mittelfristige Inflationsrisiken können zudem aus der Abkehr der EU von Russland als Rohstofflieferant erwachsen, wenn es den Ländern nicht gelingen sollte, ausreichende alternative Bezugsquellen in der Welt zu finden. Zusätzliche Risiken werden nach wie vor im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie gesehen, da nicht ausgeschlossen werden kann, dass sich das weltweite Infektionsgeschehen - beispielsweise durch neu aufkommende Virusvarianten - wieder beschleunigt, was zu erneuten Einschränkungen des öffentlichen Lebens und der Konsummöglichkeiten der privaten Haushalte sowie zu Produktionsbeeinträchtigungen führen könnte.

Für die deutsche Wirtschaft prognostizierte das ifo Institut in seiner im Dezember 2022 veröffentlichten Konjunkturprognose für das Jahr 2023 eine geringfügige Abnahme des realen Bruttoinlandsproduktes um -0,1 %. Hierbei wird davon ausgegangen, dass die verfügbaren Realeinkommen im Winterhalbjahr 2022/ 2023 durch die inflationären Entwicklungen zunächst sinken werden, was den privaten Konsum entsprechend bremst. Für die zweite Jahreshälfte wird mit wieder steigenden Realeinkommen und einer davon ausgehenden Belebung der Konsumkonjunktur gerechnet. Gleichermaßen wird für die Baukonjunktur eine weiter rückläufige Entwicklung im ersten Halbjahr sowie eine leichte Erholung im Verlauf des zweiten Halbjahres 2023 prognostiziert. Für das Verarbeitende Gewerbe wird in der ersten Jahreshälfte von moderaten Wachstumsraten ausgegangen, die sich im zweiten Halbjahr mit dem allmählichen Auslaufen der Lieferengpässe deutlich erhöhen dürften. Das Institut weist darauf hin, dass die Konjunkturprognose für die deutsche Wirtschaft auf der zentralen Prämisse beruht, dass es zu keiner Gasmangellage kommt, welche die Wertschöpfung im Verarbeitenden Gewerbe mit hoher Wahrscheinlichkeit einbrechen lassen würde. Weitere Abwärtsrisiken für die Prognose könnten aus dem Zusammenspiel von expansiver Fiskalpolitik und restriktiver Geldpolitik sowie erneuten Infektionswellen mit dem Coronavirus erwachsen.

Die Erstellung des Wirtschaftsplanes der Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2023 unterlag besonderen Herausforderungen. Unsicherheiten bei der Planerstellung resultierten einerseits aus den gegenwärtig fragilen geopolitischen Rahmenbedingungen und den davon ausgehenden gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen. Andererseits wird die Geschäftsentwicklung der Gesellschaft im Jahr 2023 maßgeblich vom weiteren Verlauf der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Rahmenbedingungen für die Realisierung von Veranstaltungsgeschäft abhängen. Bei der Erstellung des Wirtschaftsplanes 2023 wurde die zentrale Plan-Prämisse zu Grunde gelegt, dass sich das Pandemiegeschehen im weiteren Jahresverlauf des Jahres 2022 sowie des Planjahres 2023 - zumindest in überwiegenden Teilen der Zielmärkte der LMI GmbH - beherrschbar darstellt und die Durchführung von Veranstaltungen grundsätzlich rechtlich möglich bleibt und keine Veranstaltungsverbote zur Eindämmung der Pandemie nötig sein werden. Gleichzeitig bestand bei der Planung aufgrund des weltweit andauernden pandemischen Geschehens hohe Unsicherheit dahingehend, unter welchen konkreten Auflagen künftige Veranstaltungen in den einzelnen Ländern - insbesondere im asiatischen Raum - stattfinden können und ob bestimmte Veranstaltungsformate ggf. gar nicht realisiert werden können. Weiterhin wurde zum Planungszeitpunkt für das Jahr 2023 mit einer international geringeren Geschäftsreisetätigkeit als vor der Krise gerechnet. Ebenfalls berücksichtigt wurde das Risiko anhaltender Lieferengpässe und abbrechender globaler Prozessketten, was zu signifikanten Auswirkungen auf die Teilnahmeabsicht an Messeveranstaltungen führen kann. Zudem beruhte die Planerstellung auf der Voraussetzung, dass der Veranstaltungsbetrieb auf europäischen Messeplätzen trotz der anhaltenden Energiekrise auch in den kälteren Monaten des Jahres 2023 möglich bleibt. Berücksichtigung in der Wirtschaftsplanung für 2023 fand auch der Russland-Ukraine-Krieg, indem Veranstaltungsdurchführungen in Russland nicht geplant wurden.

Auf Basis der vorgenannten Prämissen ging die Gesellschaft in ihrer Planung für das Geschäftsjahr 2023 von Umsatzerlösen in Höhe von EUR 8,7 Mio. und einem ausgeglichenen Jahresergebnis vor Gewinnabführung aus, was einer Umsatzsteigerung zum Vorjahr in Höhe von 57 % entspräche. Das für 2023 geplante Geschäftsvolumen liegt damit bei rund 79 % des Vergleichsjahres 2019 vor der Coronakrise.

Ausgehend von einer im Februar 2023 vorgenommenen Neubewertung des Veranstaltungsportfolios rechnet die Gesellschaft für den Geschäftsbereich der Durchführung von Veranstaltungsbeteiligungen im Ausland gegenwärtig mit der Organisation von 40 Beteiligungen (Vorjahr: 25 Beteiligungen), davon 33 amtliche deutsche Beteiligungen an internationalen Veranstaltungen im Auftrag des BMWK sowie des BMEL. Hinzu kommt die Organisation von voraussichtlich 7 Länderbeteiligungen. Neu im Portfolio der LMI GmbH ist das Bundesland Baden-Württemberg, das als neuer Auftraggeber für internationale Gemeinschaftsbeteiligungen gewonnen werden konnte.

Zusätzlich stehen aktuell 9 geplante Veranstaltungen für das Geschäftsfeld der Kooperations- und Eigenveranstaltungen im Veranstaltungsprogramm, vorrangig in den Ländern Vietnam, China, Mexiko, Kasachstan und Frankreich. In der Konsequenz der militärischen Eskalation in der Ukraine können die Eigenveranstaltungen RFPO und denkmal Russia-Moscow, die turnusmäßig in den ungeraden Jahren in Russland durchgeführt werden, im Jahr 2023 nicht realisiert werden. Die daraus resultierenden Umsatzeinbußen können aller Voraussicht nach durch andere Veranstaltungen und Projekte kompensiert werden. Zuletzt wurde in Vietnam ein Kooperationsvertrag mit ADPEX unterzeichnet, dem Veranstalter der Fachmesse Pharmed & Healthcare Vietnam. Die Messe ist die führende Veranstaltung für die Bereiche Medizintechnik, Gesundheit, Pharma und Pflege in Vietnam und findet in Ho-Chi-Minh-Stadt statt.

Im Inland wird im Jahr 2023 wieder die Landes-Bau-Ausstellung Sachsen-Anhalt in Magdeburg durch einen Dritten im Auftrag der LMI GmbH durchgeführt.

Unter der Prämisse, dass alle sich gegenwärtig im Veranstaltungsportfolio befindenden Beteiligungsauftritte sowie Eigen- und Kooperationsveranstaltungen realisiert werden können, rechnet die Gesellschaft aktuell mit Umsätzen von rund EUR 10 Mio. Es wird ein leicht positiver Ergebnisbeitrag erwartet.

4. Risikobericht

Die Gesellschaft ist in das Risikomanagementsystem der Muttergesellschaft, Leipziger Messe Gesellschaft mbH, Leipzig, eingebunden. Dieses umfasst neben dem internen Überwachungssystem sowie dem Controllingsystem auch ein Risikofrüherkennungssystem mit folgenden wesentlichen Bestandteilen:

―	Risikoidentifikation (Erfassung, Klassifizierung und Beschreibung von Risiken)
―	Risikoanalyse und -bewertung
―	Risikosteuerung und -bewältigung
―	Festlegung von Schwellenwerten für Frühwarnindikatoren hinsichtlich der als wesentlich identifizierten Risiken sowie Sicherstellung des Risikoreportings an die Geschäftsführung

Ziel des Früherkennungssystems ist es, mit einer möglichst geringen Zeitverzögerung (insbesondere bestandsgefährdende) interne oder externe Entwicklungen mit Einfluss auf die Schlüsselfaktoren des Unternehmens zu erfassen und die möglichst frühzeitige Meldung dieser Entwicklungen an die Geschäftsführung sicherzustellen, um angemessene Steuerungsmaßnahmen einleiten zu können.

Das Risikomanagementsystem wird jährlich an gegebenenfalls geänderte unternehmensexterne und unternehmensinterne Bedingungen sowie an Veränderungen der Prozesse und Funktionen angepasst beziehungsweise entsprechend ergänzt.

Für die Gesellschaft schwerwiegende Risiken, die mit einer wesentlichen Wahrscheinlichkeit deren Fortbestand gefährden, bestanden für das Geschäftsjahr 2022 nicht und sind auch für das Geschäftsjahr 2023 nicht erkennbar. Andere Risiken können mit den auf Ebene der Muttergesellschaft verankerten Überwachungs-, Controlling- und Früherkennungssystemen bewältigt werden. Forderungsausfallrisiken wird durch ein etabliertes Forderungsmanagement in der Finanzbuchhaltung entgegengewirkt. Da die Gesellschaft in ein konzerninternes Cash-Managementsystem einbezogen ist, bestehen keine Liquiditätsrisiken sowie Risiken aus Zahlungsstromschwankungen.

Zu den allgemeinen geopolitischen und gesamtwirtschaftlichen Risiken und deren unmittelbaren wie mittelbaren Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung der Gesellschaft sowie zu den konkreten Risiken einerseits resultierend aus der Corona-Pandemie und andererseits resultierend aus möglichen Gasmangellagen verweisen wir auf unsere Ausführungen im Prognosebericht.

5. Chancenbericht und strategische Ausrichtung

Die Überwindung der Pandemie wird zu einer Belebung der wirtschaftlichen Aktivitäten führen, die sich auch im globalen Messegeschehen spiegeln werden. Hieraus können sich aus Sicht der Gesellschaft neue wirtschaftliche Chancen für die LMI GmbH ergeben.

Über das Geschäftsjahr 2023 hinaus ist es Ziel der LMI GmbH, Leipzig, mit ihren Umsatzbeiträgen an das Niveau vor der Corona-Krise anzuknüpfen, diese kontinuierlich weiter auszubauen und auch das Ergebnisniveau möglichst zu steigern. Dies beinhaltet sowohl die Weiterentwicklung bestehender Veranstaltungsformate als auch die Akquisition neuer Eigen- und Kooperationsveranstaltungen.

Die Veränderungen im Geschäftsumfeld der Leipziger Messe Unternehmensgruppe, ihrer Wettbewerber und ihrer Kunden insbesondere in Folge der direkten und indirekten Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie des Russland-Ukraine-Kriegs erfordern eine Neujustierung der Strategie der Leipziger Messe Unternehmensgruppe. Gemeinsam mit der LMI GmbH und ihren weiteren Verbundgesellschaften hat die Leipziger Messe Gesellschaft mbH deshalb den Strategieprozess "MusterMesse 4.0" mit dem Leitmotiv "Wachsen in Balance" aufgesetzt. Hierbei wurden die folgenden fünf strategischen Handlungsfelder definiert, die jeweils mit entsprechenden Schwerpunktthemen untersetzt wurden: die nachhaltige Positionierung der Unternehmensgruppe, eine kundenzentrierte Marktbearbeitung, ein nachgefragtes Angebotsportfolio, die operative Exzellenz sowie eine resiliente Unternehmensbasis. Wesentliche Chancen für die LMI GmbH ergeben sich hierbei u. a. aus der Überarbeitung gezielter Internationalisierungsstrategien, um weitere Märkte sowie Branchen für das Beteiligungsgeschäft sowie Eigen- und Kooperationsveranstaltungen zu erschließen und neue Veranstaltungsformate zu entwickeln. Zudem soll zukünftig durch stärkere Prozessstandardisierung ein höheres Maß an Prozesseffizienz und Transparenz erreicht werden, um sich verändernden Marktanforderungen schneller anpassen zu können.

Insgesamt blickt die LMI GmbH zuversichtlich in die Zukunft. Messen in Präsenz werden weiterhin als unverzichtbares Marketing- und Vertriebsinstrument betrachtet. Der persönliche Kontakt und Austausch bleibt auch auf internationalen Messeplätzen der zentrale Mehrwert, unterstützt und begleitet von digitalen Formaten. Die weitere Entwicklung der Geschäftstätigkeit in China bleibt abzuwarten und damit einhergehend die Durchführbarkeit geplanter Eigenveranstaltungen sowie deutscher Beteiligungen. Die Märkte Südostasien, Südamerika und Afrika nehmen an Bedeutung für deutsche Gemeinschaftsbeteiligungen zu. Zudem können aus Herausforderungen auch Chancen für die LMI GmbH erwachsen. Resultierend aus einer ggf. stärkeren Rekontinentalisierung aufgrund der geopolitischen Umbrüche können neue Zielmärkte im europäischen Raum gewonnen werden. In Frankreich, Italien und Spanien gelang es der Gesellschaft bereits, mit deutschen Gemeinschaftsbeteiligungen Fuß zu fassen.

Leipzig, den 9. März 2023

Markus Geisenberger

Geschäftsführer

LMI - Leipziger Messe International GmbH, Leipzig

Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2022 Bilanz

AKTIVA

		31.12.2022		Vorjahr
		EUR	EUR	EUR
A.	ANLAGEVERMÖGEN
	Sachanlagen
	Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung		3.851,12	5.538,90
B.	UMLAUFVERMÖGEN
	I. Vorräte
	1. Unfertige Leistungen	1.167.186,02		633.020,36
	abzüglich erhaltene Anzahlungen	-1.167.186,02		-546.583,33
	2. Geleistete Anzahlungen	0,00		58.227,08
			0,00	144.664,11
	II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
	1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	612.686,81		141.582,19
	2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	0,00		120,00
	3. Sonstige Vermögensgegenstände	4.487,45		9.320,67
			617.174,26	151.022,86
	III. Guthaben bei Kreditinstituten		1.263.422,34	468.211,99
			1.880.596,60	763.898,96
C.	Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung		0,00	22.376,59
			1.884.447,72	791.814,45

PASSIVA

		31.12.2022		Vorjahr
		EUR	EUR	EUR
A.	EIGENKAPITAL
	Gezeichnetes Kapital		153.400,00	153.400,00
B	RÜCKSTELLUNGEN
	1. Steuerrückstellungen	172,15		241,83
	2. Sonstige Rückstellungen	125.230,42		80.683,88
			125.402,57	80.925,71
C	VERBINDLICHKEITEN
	1. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	346.851,72		0,00
	2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	34.199,62		180.470,34
	3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	1.201.692,98		341.446,05
	- davon gegenüber Gesellschafter:
	EUR 1.201.277,12 (Vorjahr: EUR 341.446,05)
	4. Sonstige Verbindlichkeiten	22.900,83		35.572,35
	- davon aus Steuern:
	EUR 7.211,08 (Vorjahr: EUR 4.684,71)
	- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit:
	EUR 0,00 (Vorjahr EUR 52,53)
			1.605.645,15	557.488,74
			1.884.447,72	791.814,45

LMI - Leipziger Messe International GmbH, Leipzig

Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2022

Gewinn- und Verlustrechnung

		2022		Vorjahr
		EUR	EUR	EUR
1.	Umsatzerlöse		5.551.167,75	3.463.196,97
2.	Erhöhung des Bestands an unfertigen Leistungen		534.165,66	136.675,96
3.	Sonstige betriebliche Erträge		44.500,79	51.653,30
	- davon Erträge aus der Währungsumrechnung:
	EUR 5.288,42 (Vorjahr: EUR 5.779,25)
			6.129.834,20	3.651.526,23
4.	Materialaufwand
	a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	0,00		231,51
	b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	5.216.530,42		2.864.359,89
			5.216.530,42	2.864.591,40
5.	Personalaufwand
	a) Löhne und Gehälter	522.605,00		318.255,67
	b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für	114.465,22		93.528,26
	Altersversorgung und für Unterstützung
	- davon für Altersversorgung:
	EUR 2.446,91 (Vorjahr: EUR 3.375,00)
			637.070,22	411.783,93
6.	Abschreibungen auf Sachanlagen		2.827,58	3.836,65
7.	Sonstige betriebliche Aufwendungen		239.188,06	183.950,85
	- davon Aufwendungen aus der Währungsumrechnung:
	EUR 9.533,03 (Vorjahr: EUR 2.679,37)
8.	Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		0,00	16,16
9.	Zinsen und ähnliche Aufwendungen		75,00	696,00
	- davon Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen:
	EUR 75,00 (Vorjahr: EUR 696,00)
10.	Ergebnis nach Steuern		34.142,92	186.683,56
11.	Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages
	abgeführte Gewinne		34.142,92	186.683,56
12.	Jahresüberschuss		0,00	0,00

Firma:	LMI - Leipziger Messe International GmbH, Leipzig
Sitz:	Leipzig
Handelsregister:	Amtsgericht Leipzig,
Handelsregisternummer:	HRB 13454

Anhang für das Geschäftsjahr 2022

I. Allgemeines

Die LMI - Leipziger Messe International GmbH, Leipzig (im Folgenden auch "Gesellschaft" genannt), ist eine kleine Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 1 HGB. Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften des HGB, den ergänzenden Regelungen des GmbHG und den gesellschaftsvertraglichen Regelungen, die eine Aufstellung nach den für große Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften vorsehen, aufgestellt. Von den Aufstellungserleichterungen des § 288 HGB wurde demzufolge kein Gebrauch gemacht.

Die Gesellschaft ist ein Tochterunternehmen der Leipziger Messe Gesellschaft mbH, Leipzig. Gegenstand des Unternehmens sind die Organisation, Beratung, Vorbereitung und Durchführung von Messen, Ausstellungen und verkaufsfördernden Veranstaltungen im In- und Ausland sowie sonstige damit im Zusammenhang stehende Geschäfte.

Auf Grund der Corona-Pandemie und der behördlichen Auflagen war das Geschäft der Gesellschaft in den Geschäftsjahren 2020 bis 2022 stark beeinträchtigt und über Monate sogar insgesamt eingestellt worden. Vor diesem Hintergrund sind insbesondere die Gewinn- und Verlustrechnungen aber auch die Bilanzen der Jahresabschlüsse 2021 und 2022 nur eingeschränkt miteinander vergleichbar.

II. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden im Vergleich zum Vorjahr beibehalten.

Die Sachanlagen sind zu Anschaffungskosten, abzüglich planmäßiger linearer Abschreibungen unter Zugrundelegung von Nutzungsdauern zwischen drei und zehn Jahren, bewertet. Anlagegüter mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten von mehr als EUR 250,00 bis maximal EUR 1.000,00 werden in einen Sammelposten eingestellt und über einen Zeitraum von fünf Jahren linear abgeschrieben.

Die Vorräte werden zu Anschaffungskosten unter Berücksichtigung des Niederstwertprinzips bewertet. Die geleisteten Anzahlungen sind zum Nennwert angesetzt.

Die erhaltenen Anzahlungen werden bis zur Höhe der unfertigen Leistungen vom Vorratsvermögen abgesetzt. Der diese Bilanzpositionen übersteigende Betrag der erhaltenen Anzahlungen ist als "erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen" unter den Verbindlichkeiten ausgewiesen.

Geleistete Anzahlungen auf Vorräte wurden im Vorjahr zum Nennbetrag angesetzt, darauf bezogene erhaltene Anzahlungen werden unter den erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen ausgewiesen.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind zu Nominalwerten angesetzt. Erkennbare Risiken werden durch Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Für das allgemeine Ausfallrisiko von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurde ein pauschaler Abschlag von 1,0 % der Nettoforderungen vorgenommen.

Die flüssigen Mittel sind zum Nennwert angesetzt.

In Höhe des positiven Saldos zwischen verpfändeten Wertguthaben für Altersteilzeitverpflichtungen und den Altersteilzeitverpflichtungen wurde im Vorjahr ein Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung gebildet. Der Ansatz erfolgte zum Nennwert.

Das Eigenkapital ist zum Nennwert bilanziert.

Die Rückstellungen werden unter Beachtung des Grundsatzes der vernünftigen kaufmännischen Beurteilung in Höhe des voraussichtlichen Erfüllungsbetrages angesetzt. Dabei wurde allen erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen angemessen und ausreichend Rechnung getragen.

Die Bewertung der Jubiläumsrückstellungen erfolgte nach den anerkannten versicherungsmathematischen Grundsätzen mittels der "Projected-Unit-Credit-Methode". Als biometrische Rechnungsgrundlagen wurden wie im Vorjahr die Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck verwendet. Bei der Bewertung wurde ein Rechnungszinssatz in Höhe des von der Deutschen Bundesbank gemäß RückAbzinsV ermittelten und bekannt gegebenen durchschnittlichen Marktzinssatzes der letzten 7 Jahre bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren in Höhe von 1,44 % (Vorjahr: 1,35 %) p. a. zugrunde gelegt. Dabei wurde eine durchschnittliche Fluktuation von unverändert 5,0 % p. a. berücksichtigt.

Die Bewertung der Altersteilzeitverpflichtungen im Vorjahr wurde nach den Regelungen der IDW-Stellungnahme IDW RS HFA 3 vom 19. Juni 2013 ermittelt und berücksichtigte Aufstockungsbeträge mit nach versicherungsmathematischen Grundsätzen ermitteltem Barwert. Als biometrische Rechnungsgrundlagen wurden im Vorjahr die Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck verwendet. Bei der Bewertung wurde der durchschnittliche Marktzinssatz der letzten 7 Jahre, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren in Höhe von 1,35 % p. a. ergibt, zugrunde gelegt. Für die Wertguthaben aus Altersteilzeit existierte ein verpfändetes Bankguthaben zur Absicherung von Verpflichtungen aus Altersteilzeitverpflichtungen an Arbeitnehmer. Entsprechend wurden die Verpflichtungen aus Altersteilzeit und die Bankguthaben nach § 246 Abs. 2 HGB saldiert ausgewiesen.

Die Verbindlichkeiten wurden mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde gemäß § 275 Abs. 2 HGB nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Aufgrund der ertragsteuerlichen Organschaft mit der Gesellschafterin, Leipziger Messe Gesellschaft mbH, Leipzig, werden die latenten Steuern auf deren Ebene gezeigt.

III. Erläuterungen zur Bilanz

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist aus der Übersicht "Entwicklung des Anlagevermögens" in der Anlage zum Anhang ersichtlich. Die Abschreibungen des Geschäftsjahres sowie die weiteren Angaben nach § 284 Abs. 3 HGB sind - soweit zutreffend - dort ebenfalls vermerkt.

Die unfertigen Leistungen in Höhe von TEUR 1.167 (Vorjahr: TEUR 633) resultieren aus Aufwendungen im Zusammenhang mit Veranstaltungen im Folgejahr. Im Vorjahr wurden zudem geleistete Anzahlungen in Höhe von TEUR 58 (Jahr 2022: TEUR 0) bilanziert. Diesen Bilanzpositionen stehen erhaltene Anzahlungen für Veranstaltungen in Höhe von TEUR 1.514 (Vorjahr: TEUR 547) gegenüber. Der die unfertigen Leistungen übersteigende Betrag der erhaltenen Anzahlungen in Höhe von TEUR 347 (Vorjahr: TEUR 0) ist als "Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen" unter den Verbindlichkeiten ausgewiesen.

Sämtliche Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.

Zum 31. Dezember 2022 sind Guthaben bei Kreditinstituten in Höhe von TEUR 1.263 (Vorjahr: TEUR 468) ausgewiesen.

Die Steuerrückstellungen betreffen abzuführende Lohnsteuer.

Die sonstigen Rückstellungen bestehen im Wesentlichen aus Rückstellungen für Verpflichtungen aus leistungsorientierter Bezahlung (TEUR 45, Vorjahr: TEUR 4), für ungewisse Verbindlichkeiten aus ausstehenden Rechnungen (TEUR 31, Vorjahr: TEUR 40), für Kosten im Zusammenhang mit der Erstellung, Prüfung und Veröffentlichung des Jahresabschlusses (TEUR 21, Vorjahr: TEUR 20), für Verpflichtungen aus noch nicht in Anspruch genommenen Urlaub sowie Gleitzeitguthaben (TEUR 14, Vorjahr: TEUR 3), für Jubiläumsverpflichtungen (TEUR 13, Vorjahr: TEUR 12) sowie für Berufsgenossenschaftsbeiträge (TEUR 1, Vorjahr: TEUR 1).

Sämtliche Verbindlichkeiten haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (TEUR 1.202, Vorjahr: TEUR 341) betreffen die Gesellschafterin und resultieren neben dem Lieferungs- und Leistungsverkehr (TEUR 38; Vorjahr: TEUR 44) aus sonstigen Verbindlichkeiten (TEUR 1.164, Vorjahr: TEUR 297) aus der Festgeldanlage im Rahmen des konzerninternen Cash-Poolings. Dabei ist die Verpflichtung aus der Ergebnisabführung in Höhe von TEUR 34 berücksichtigt worden.

IV. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Umsatzerlöse betreffen:

	2022	2021
	TEUR	TEUR
Erlöse aus der Durchführung von Veranstaltungsbeteiligungen im Ausland (ohne Standmieten)	4.022	2.555
Standmieten	917	409
Übrige Umsatzerlöse	612	499
	5.551	3.463

Von den Umsatzerlösen entfallen TEUR 4.943 (Vorjahr: TEUR 2.832) auf Veranstaltungen im Ausland.

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten im Wesentlichen Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (TEUR 22; Vorjahr: TEUR 11), Erträge aus Zulagen und Zuschüssen (TEUR 11; Vorjahr: TEUR 27), Erträge aus Währungsumrechnungen (TEUR 5; Vorjahr: TEUR 6) sowie periodenfremde Erträge aus Gutschriften und Endabrechnungen von Beteiligungsveranstaltungen für vorangegangene Perioden (TEUR 5; Vorjahr: TEUR 0).

Die Aufwendungen für bezogene Leistungen umfassen im Wesentlichen Aufwendungen für Standbauten (TEUR 2.432; Vorjahr: TEUR 885), Flächenmiete (TEUR 1.943; Vorjahr: TEUR 1.500), Honorare (TEUR 360; Vorjahr: TEUR 178) sowie für Reisekosten TEUR 262; Vorjahr: TEUR 90).

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Aufwendungen aus Währungsumrechnungen (TEUR 10; Vorjahr: TEUR 3) enthalten.

Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen resultieren aus der Aufzinsung von Rückstellungen.

V. Sonstige Angaben

Geschäftsführer der Gesellschaft war im Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022 Herr Markus Geisenberger, Markkleeberg, Geschäftsführer der Leipziger Messe Gesellschaft mbH, Leipzig.

Für die Geschäftsführertätigkeit erhielt dieser keine Bezüge von der LMI - Leipziger Messe International GmbH, Leipzig.

Die Zahl der im Jahresdurchschnitt beschäftigten Arbeitnehmer (ohne Geschäftsführer) betrug im Geschäftsjahr 2022 11 (Vorjahr 8) Angestellte. Zusätzlich befanden sich im Vorjahr durchschnittlich 2 (Jahr 2022: 0) Arbeitnehmer in Elternzeit sowie 1 (Jahr 2022: 0) Arbeitnehmer in der Freistellungsphase der Altersteilzeit.

Die Geschäftsanteile der LMI - Leipziger Messe International GmbH, Leipzig, werden vollständig von der Leipziger Messe Gesellschaft mbH, Leipzig, gehalten. Die Gesellschaft wird in den Konzernabschluss der Leipziger Messe Gesellschaft mbH, Leipzig, einbezogen, der im elektronischen Unternehmensregister bekannt gemacht wird. Zwischen der LMI - Leipziger Messe International GmbH, Leipzig, und der Leipziger Messe Gesellschaft mbH, Leipzig, besteht ein Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag. Auf dessen Grundlage wird der ansonsten auszuweisende Jahresüberschuss vollständig an die Leipziger Messe Gesellschaft mbH, Leipzig, abgeführt.

Angabepflichtige Haftungsverhältnisse bestanden zum Bilanzstichtag nicht.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen lagen in Höhe von TEUR 1.748 vor. Diese entfallen mit TEUR 1.714 auf finanzielle Verpflichtungen aus Bestellobligo. Weitere TEUR 34 entfallen auf Verpflichtungen aus Miete und Betriebskosten, resultierend aus dem Geschäftsbesorgungsvertrag mit der Muttergesellschaft.

Auf die Angabe des Gesamthonorars des Abschlussprüfers nach § 285 Nr. 17 HGB wird verzichtet, da diese Angabe in dem die Gesellschaft einbeziehenden Konzernabschluss der Leipziger Messe Gesellschaft mbH enthalten sein wird.

Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Abschlussstichtag eingetreten sind, haben sich nicht ereignet.

Leipzig, den 9. März 2023

Markus Geisenberger

Geschäftsführer

LMI - Leipziger Messe International GmbH, Leipzig

Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2022 Entwicklung des Anlagevermögens

	Historische Anschaffungs- oder Herstellungskosten
	Stand 01.01.2022	Zugänge	Abgänge	Stand 31.12.2022
	EUR	EUR	EUR	EUR
Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	28.818,10	1.139,80	0,00	29.957,90

	Abschreibungen				Buchwerte
	Stand 01.01.2022	Abschreibungen d. Geschäftsjahres	Abgänge	Stand 31.12.2022	Stand 31.12.2022	Stand 31.12.2021
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	23.279,20	2.827,58	0,00	26.106,78	3.851,12	5.538,90