Hannover Rück SE

Hannover

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

Geschäftsbericht 2023

Kennzahlen

in Mio. EUR	2023	+/- Vorjahr	2022 ¹
Ergebnis
Rückversicherungsumsatz (brutto)	24.456,5	+1,8%	24.016,7
Rückversicherungs-Serviceergebnis (netto)	1.658,3	+24,1%	1.336,4
Rückversicherungs-Finanzergebnis (netto) ²	-880,2	+50,9%	-583,1
Kapitalanlageergebnis	1.588,2	+64,5%	965,4
Operatives Ergebnis (EBIT)	1.971,2	+30,1%	1.515,7
Konzernergebnis	1.824,8	+133,7%	780,8
Bilanz
Haftendes Kapital	14.249,4	+4,1%	13.683,2
Eigenkapital der Aktionäre der Hannover Rück SE	10.126,8	+11,8%	9.059,7
Anteile nicht beherrschender Gesellschafter	892,7	-0,5%	897,2
Hybridkapital	3.229,9	-13,3%	3.726,3
Vertragliche Netto-Servicemarge (CSM)	7.699,1	+17,4%	6.557,4
Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken	3.728,6	+0,3%	3.717,1
Kapitalanlagen	60.128,9	+8,8%	55.285,1
Bilanzsumme	66.487,3	+5,6%	62.959,2
Aktie
Ergebnis je Aktie (unverwässert und verwässert) in EUR	15,13	+133,7%	6,47
Buchwert je Aktie in EUR	83,97	+11,8%	75,12
Basisdividende je Aktie in EUR	6,00 ³	+20,0%	5,00
Sonderdividende je Aktie in EUR	1,20 ³	+20,0%	1,00
Gesamtdividende je Aktie in EUR	7,20 ³	+20,0%	6,00
Dividendenzahlung in Mio. EUR	868,3 ³	+20,0%	723,6
Aktienkurs zum Jahresende in EUR	216,30	+16,6%	185,50
Marktkapitalisierung zum Jahresende	26.085,2	+16,6%	22.370,8
Kennzahlen
Kombinierte Schaden-/Kostenquote der Schaden-Rückversicherung ⁴	94,0%		94,5%
EBIT-Marge ⁵	9,3%		7,0%
Kapitalanlagerendite	2,8%		1,7%
Eigenkapitalrendite	19,0%		8,2%

¹ Angepasst gemäß IAS 8
² exklusive Währungskurseffekte
³ Dividendenvorschlag
⁴ Rückversicherungs-Serviceergebnis / Rückversicherungsumsatz (netto)
⁵ EBIT / Rückversicherungsumsatz (netto)

Über uns

Die Hannover Rück ist einer der weltweit führenden Rückversicherer. Wir betreiben alle Sparten der Schaden- und Personen-Rückversicherung und sind mit mehr als 3.500 Mitarbeitenden weltweit präsent. Das Deutschland-Geschäft der Hannover Rück-Gruppe wird von der Tochtergesellschaft E+S Rück betrieben. Gegründet 1966, wird die Hannover Rück als verlässlicher Partner für innovative Risikolösungen, ausgeprägte Kundennähe und finanzielle Solidität wahrgenommen. Die für die Versicherungswirtschaft wichtigen Ratingagenturen haben sowohl Hannover Rück als auch E+S Rück sehr gute Finanzkraft-Bewertungen zuerkannt: Standard & Poor's AA- "Very Strong" und A.M. Best A+ "Superior".

An unsere Investoren

Verehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
sehr geehrte Damen und Herren,

das Geschäftsjahr 2023 war für die Hannover Rück sehr erfolgreich. Beispielsweise haben wir mit einem Nettokonzerngewinn von 1,8 Mrd. EUR unser Ziel für das Jahr 2023 übertroffen. Auch in unseren beiden Geschäftsfeldern, der Schaden-Rückversicherung und der Personen-Rückversicherung, sowie bei den Kapitalanlagen haben wir sehr gute Ergebnisse erzielt und sind weiter profitabel gewachsen. Es macht mich stolz, dass wir trotz des anhaltend herausfordernden makroökonomischen und geopolitischen Umfelds gemeinsam mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Profitabilität unseres Geschäfts nachhaltig sichern und damit unsere Rolle als verlässlicher Partner sowie kapitalstarker Rückversicherer unterstreichen konnten.

Die hohe Nachfrage nach unseren Rückversicherungsdeckungen zeigt: Wir liefern den richtigen und vor allem verlässlichen Risikoschutz in Zeiten von Klimawandel, Kriegen und Inflation. Hinzu kommt der technologische Wandel mit seinen neuen Risiken. Im vergangenen Jahr haben zudem erneut Katastrophen wie Erdbeben, Waldbrände, Sturm- und Unwetterereignisse sowie Überschwemmungen weltweit erhebliche Schäden angerichtet. Dabei beobachten wir, dass die Anzahl und Häufigkeit von mittelschweren Naturkatastrophen weiter ansteigen. Es ist absehbar, dass extreme Wetterereignisse und Umweltgefahren aufgrund des Klimawandels in der Rückversicherungsbranche wichtige Themen bleiben.

Die Hannover Rück ist für diese Herausforderungen bestens positioniert. Wir haben das vergangene Geschäftsjahr auch genutzt, um unsere Widerstandsfähigkeit weiter auszubauen und die Resilienz unserer Bilanz weiter zu stärken. Unser Geschäft ist aber nicht nur kapitalstark, sondern auch weltweit diversifiziert. Mit unserem klaren Fokus auf Rückversicherung, unserem ausgezeichneten Risiko- und Kapitalmanagement und unserer Kostendisziplin sind wir für die Zukunft bestens gerüstet.

Doch unser Risikoschutz kann immer nur ein Teil der Maßnahmen zur Bewältigung der zukünftigen Herausforderungen sein. Ebenso müssen Präventionsmaßnahmen und Klimafolgeanpassungen maßgeblich sein, um die Folgen des Klimawandels abzumildern.

Was macht mich so zuversichtlich, was den Wert und die Stärken der Hannover Rück ausmacht? Das sind unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit ihrem Know-how und der Konzentration darauf, mit unseren Kunden zu wachsen und ihnen den Risikotransfer sowohl durch traditionelle Rückversicherung als auch durch maßgeschneiderte Lösungen zu ermöglichen, leisten sie einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg unseres Unternehmens.

Mit einer Solvenzquote von 269 Prozent, einem starken Eigenkapital und einer Eigenkapitalrendite von 19 Prozent sind wir auch für Sie, unsere Aktionärinnen und Aktionäre, ein attraktiver und langfristiger Partner. Das beweisen wir erneut mit einer verlässlichen und attraktiven Dividende, mit der wir Sie am Erfolg unseres Unternehmens beteiligen. Deshalb schlagen wir der Hauptversammlung für das Jahr 2023 eine Basisdividende in Höhe von 6,00 Euro je Aktie und eine Sonderdividende von 1,20 Euro je Aktie vor.

Liebe Aktionärinnen und Aktionäre, zuversichtlich macht mich auch Ihre Unterstützung sowie die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren Kunden und Geschäftspartnern. Ich freue mich, dass Sie diesen Weg gemeinsam mit uns gehen. Im Namen des gesamten Vorstands und aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hannover Rück herzlichen Dank für Ihr Vertrauen.

Wir haben die Hannover Rück 2023 als einen der weltweit führenden Rückversicherer weiterentwickelt. Wir sind sehr gut aufgestellt für das kommende Jahr - resilient, finanzstark, profitabel - und wir werden unseren Weg mit ertragsstarkem Wachstum im kommenden Jahr fortsetzen.

Mit freundlichen Grüßen

Jean-Jacques Henchoz, Vorsitzender des Vorstands

Vorstand der Hannover Rück SE

Stand zum 31. Dezember 2023

Dr. Michael Pickel	Sven Althoff	Sharon Ooi	Clemens Jungsthöfel	Jean-Jacques Henchoz
Schaden-Rückversicherung Rechtsabteilung Weltweite Zuständigkeit für Run-Off Solutions, Agrargeschäft Regionale Zuständigkeit für Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien, Lateinamerika, Iberische Halbinsel, Naher Osten	Koordination SchadenRückversicherung Weltweite Zuständigkeit für Luftfahrt und Transport, Kredit, Kaution und politische Risiken, Fakultative Rückversicherung, Quotierungen Regionale Zuständigkeit für Nordamerika, Großbritannien, Irland und Londoner Markt	Schaden Rückversicherung Regionale Zuständigkeit für Asien-Pazifik und Afrika	Asset Management Reinsurance Accounting und Valuation Group Finance Investor und Rating Agency Relations	Vorstandsvorsitzender Group Operations und Strategie IT und Facility Management Group Human Resources Unternehmenskommunikation, Konzernrevision, Group Risk Management, Compliance

Silke Sehm	Dr. Klaus Miller	Claude Chèvre
Schaden-Rückversicherung Weltweite Zuständigkeit für Naturkatastrophengeschäft, Strukturierte Rückversicherung, Insurance-Linked Securities, Retrozessionen Regionale Zuständigkeiten in Kontinentaleuropa und Nordafrika	Personen-Rückversicherung Regionale Zuständigkeit für Nordamerika, Großbritannien, Irland, Nord-, Ost- und Zentraleuropa	Personen-Rückversicherung Weltweite Zuständigkeit für Longevity Solutions Regionale Zuständigkeit für Afrika, Asien, Australien, Lateinamerika, Naher Osten, West- und Südeuropa

Die Hannover Rück-Aktie

―	Nach deutlicher Outperformance im Jahr 2022 Aktienperformance von +20,3 % im Jahr 2023
―	Dividendenvorschlag von 6,00 EUR Basisdividende und 1,20 EUR Sonderdividende

Zinsen und Inflation beeinflussen Aktienmarkt

Der deutsche Leitindex (DAX) nutzte die ersten Monate des neuen Jahres 2023 zur Erholung, nachdem 2022 vom Krieg in der Ukraine und von der Zinswende geprägt war. Nachdem er bei 13.923,59 Punkten ins Jahr startete, überschritt er schon am 12. Januar die Marke von 15.000 Punkten. Diese deutlich verbesserte Marktstimmung war unter anderem durch die Aussicht auf einen Rückgang der Inflation in den USA begründet.

Mit dem Zusammenbruch dreier US-Regionalbanken Anfang März trübte sich die Stimmung am Markt jedoch wieder ein. Die Turbulenzen bei der Credit Suisse sorgten für weitere Volatilität am Kapitalmarkt. Nachdem jedoch weitreichende Auswirkungen auf den Bankensektor ausblieben, überschritt der DAX Anfang Mai erstmals seit Januar 2022 die Marke von 16.000 Zählern.

Im zweiten und dritten Quartal wirkten unterschiedliche Trends auf die Entwicklung der Kapitalmärkte. Während die Konjunkturdaten in den USA positiv ausfielen, war die Entwicklung in China zunehmend von Unsicherheit geprägt. Weiterhin im Fokus lagen die Zinsschritte von Fed und EZB zur Bekämpfung der Inflation. Waren sinkende Energie- und Ölpreise maßgeblich für einen Rückgang der Inflation in der ersten Jahreshälfte verantwortlich, stiegen diese jedoch im Sommer wieder stark an.

Der Krieg in Israel/Gaza drückte im Oktober die Stimmung an den Aktienmärkten. Ein dauerhafter Einfluss auf die Aktienmärkte war jedoch nicht zu verzeichnen. Ab November setzte der DAX, auch getrieben von der Aussicht auf sinkende Zinsen, zu einer weiteren Rallye an. So kletterte der deutsche Aktienindex am 14. Dezember zu einem vorläufigen Höchststand auf 17.003,28 Punkten.

Höchst- und Tiefstkurse der Hannover Rück-Aktie
in EUR

Performancevergleich der Hannover Rück-Aktie (inklusive reinvestierter Dividenden)
in %

Entwicklung ausgewählter Aktienindizes

in EUR	Eröffnungskurs 2023	Schlusskurs 2023	Veränderung
DAX	13.923,59	16.751,64	20,3%
S&P 500	3.839,50	4.769,83	24,2%
Dow Jones Industrial	33.147,25	37.689,54	13,7%
MSCI World	2.602,69	3.169,18	21,8%

Steigende Gewinne und Gewinnerwartung beeinflusst Hannover Rück-Aktienkurs

Die Hannover Rück-Aktie startete mit einem Kurs von 185,50 EUR ins neue Börsenjahr. Das sehr positive Ergebnis der jährlichen Vertragserneuerung in der Schaden-Rückversicherung hatte nur geringe Auswirkungen auf die Entwicklung des Aktienkurses, da der Kurs in Erwartung von deutlichen Preisanpassungen in der Rückversicherung bereits in der zweiten Jahreshälfte 2022 deutlich angestiegen war.

Im März sorgte die Krise bei amerikanischen Regionalbanken sowie bei der Credit Suisse in der Schweiz für Unsicherheit im Markt, die sich ganz besonders in den Kursen von Finanzdienstleistungsunternehmen - so auch der Hannover Rück - niederschlug.

Die anhaltend hohe Inflation sorgte für Zinserhöhungen sowohl in Europa als auch den USA und zusätzlich für weitere Rezessionsangst. Die Überzeugung, dass Zinsen länger als erwartet auf einem hohen Niveau verharren werden, setzte sich durch. In diesem Umfeld erholte sich die Hannover Rück-Aktie wieder von den Kursrückgängen zum Ende des ersten Quartals. Zusätzlich stützten die im Rahmen der Erwartung liegenden Quartalsergebnisse sowie eine eher ruhig verlaufende Hurrikansaison die Kursentwicklung in der zweiten Jahreshälfte. Positiv wirkte auch die Erwartung eines anhaltend attraktiven Marktumfelds in der Schaden-Rückversicherung. Am 13. Dezember erreichte der Kurs einen neuen Höchststand von 228,90 EUR.

Die Hannover Rück-Aktie schloss das Geschäftsjahr 2023 mit einem Plus von 16,6 % bei 216,30 EUR. Die Kursentwicklungen unserer Hauptwettbewerber Munich Re (+23,4 %), Swiss Re (+9,3 %) und Scor (+23,1 %) fielen im Geschäftsjahr 2023 positiv aus.

Die Performance unter Hinzurechnung reinvestierter Dividenden belief sich im Jahr 2023 auf +20,3 %. Der Vergleichsindex DAX zeigte ebenfalls ein Plus von 20,3%. Im Dreijahresvergleich errechnet sich für die Hannover Rück-Aktie inklusive reinvestierter Dividenden eine Performance von 83,8 %, die damit deutlich oberhalb der Entwicklung des DAX (+61,7 %) lag.

Auf Basis des Jahresschlusskurses betrug der Marktwert der Hannover Rück zum Geschäftsjahresende 26,1 Mrd. EUR. Im DAX-Ranking der Deutschen Börse belegte das Unternehmen Ende Dezember gemessen an der Free-Float-Marktkapitalisierung Platz 23. Die Hannover Rück-Aktie weist zum Ende des Berichtsjahres mit einem Buchwert je Aktie von 83,97 EUR ein Kurs-Buchwert-Verhältnis von 2,58 aus und liegt damit über dem durchschnittlichen Kurs-Buchwert-Verhältnis des DAX, das zum Jahresende bei 1,48 lag. Im Vergleich zum durchschnittlichen Kurs-Buchwert-Verhältnis ihrer Peergroup ist die Hannover Rück-Aktie weiterhin deutlich besser bewertet.

Zum Jahresende 2023 lagen uns von 22 Analysten Einschätzungen vor. Davon stuften elf die Hannover Rück-Aktie auf "Kaufen" bzw. "Übergewichten". Die Bewertung "Halten" wurde insgesamt sechsmal vergeben. Für "Untergewichten" bzw. "Verkaufen" sprachen sich fünf Analysten aus.

Dividendenvorschlag sieht höhere Ausschüttung vor

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung am 6. Mai 2024 vor, eine Gesamtdividende von 7,20 EUR je Aktie auszuschütten. Vor dem Hintergrund einer verbesserten Ertragslage soll die Basisdividende je Aktie gegenüber dem Vorjahr um 1,00 EUR auf 6,00 EUR erhöht werden. Die Basisdividende soll - aufgrund einer komfortablen Kapitalisierung - um eine Sonderdividende in Höhe von 1,20 EUR je Aktie ergänzt werden.

Hauptversammlung stimmte allen Beschlussvorschlägen zu

Die virtuelle ordentliche Hauptversammlung der Hannover Rück SE fand am 3. Mai 2023 statt.

In seiner Rede zog der Vorstandsvorsitzende Jean-Jacques Henchoz Bilanz des vergangenen Jahres und betonte die Rolle der Hannover Rück als resilienter, verlässlicher und relevanter Partner. In einem sich rasant verändernden Umfeld leiste die Hannover Rück einen wichtigen Wertbeitrag für die Gesellschaft. Indem sie neue Risiken erkenne, bewerte und absichere, bleibe sie mit ihrem Kerngeschäft und ihrem Know-how ihrer Rolle als Rückversicherer weiterhin treu. Dies trage entscheidend dazu bei, weltweit Versicherungslücken zu schließen und damit einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten.

Die ordentliche Hauptversammlung stimmte dem Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat zu, für das Geschäftsjahr 2022 eine Gesamtdividende in Höhe von 6,00 EUR je Aktie zu zahlen. Die Auszahlung setzt sich aus einer im Vergleich zum Vorjahr um 0,50 EUR erhöhten Basisdividende von 5,00 EUR je Aktie und einer Sonderdividende von 1,00 EUR (Vorjahr: 1,25 EUR) je Aktie zusammen. Insgesamt hat die Hannover Rück rund 724 Millionen Euro ausgeschüttet. In diesem Jahr nahmen 79,3 % der stimmberechtigten Aktien an der Abstimmung teil.

Die nächste ordentliche Hauptversammlung findet am 6. Mai 2024 in Hannover statt.

Im Dialog mit dem Kapitalmarkt

Vorstand und Vertreter der Investor Relations-Abteilung führten auch im Geschäftsjahr 2023 kontinuierlich einen offenen Dialog mit Anlegern und institutionellen Investoren.

Der Schwerpunkt der Aktivitäten lag dabei weiterhin auf den Finanzplätzen in Europa und Nordamerika. Die Hannover Rück nahm an 17 Kapitalmarktkonferenzen teil und besuchte zusätzlich an zwölf Tagen Investoren im Rahmen von Roadshows. Die Nachfrage von Investoren nach persönlichen Gesprächen sowie individuell aufgesetzten Telefonkonferenzen war nach wie vor sehr hoch.

Im Fokus der Gespräche stand die Finanzberichterstattung unter dem neuen Rechnungslegungsstandard IFRS 17. Das Marktumfeld in der Schaden-Rückversicherung sowie die Profitabilität und Wachstumschancen wurden ebenfalls häufig thematisiert.

Die Nachhaltigkeitsaktivitäten der Hannover Rück SE sowie ESG-Themen (ESG = Environmental, Social, Governance) behielten auch 2023 hohe Bedeutung.

Auf dem 26. Investorentag, der am 12. Dezember in Berlin stattfand, präsentierte die Hannover Rück einen Ausblick für das kommende Geschäftsjahr 2024 sowie ihre finanzielle Ambition im Rahmen der neuen Strategie für die Jahre 2024-2026. Die Veranstaltung wurde auch live als Webcast auf der Website des Unternehmens übertragen, jedoch nutzten Analysten weiterhin die Gelegenheit, in Präsenz teilzunehmen.

Nachhaltigkeit gewinnt weiterhin an Relevanz

Für die Bewertung von Unternehmen am Kapitalmarkt spielen neben klassischen finanziellen Aspekten zunehmend auch nichtfinanzielle Aspekte eine wichtige Rolle. Die Hannover Rück hat auch im abgelaufenen Jahr umfassend über Nachhaltigkeits-bzw. ESG-Themen berichtet. Die Veröffentlichungen erfolgten unter anderem über eine extern mit begrenzter Sicherheit geprüfte zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung als Bestandteil des Konzern-Lageberichts. Erstmals wird in diesem Zusammenhang im aktuellen Jahr vollumfänglich zur Fähigkeit sowie Konformität unseres Geschäfts mit den Anforderungen der EU-Taxonomie berichtet. Das Klassifikationssystem für nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten soll dabei dem Kapitalmarkt Orientierung bieten und Geldströme in den nachhaltigen Umbau der europäischen Wirtschaft umlenken. Des Weiteren veröffentlichen wir jährlich Nachhaltigkeitsberichte, die nach den international anerkannten Berichterstattungsstandards der Global Reporting Initiative (GRI) erstellt werden. Auch im Berichtsjahr standen wir mit einer Reihe unterschiedlicher Stakeholder zu Nachhaltigkeitsthemen in Kontakt. Ferner nimmt die Hannover Rück an Feedbackprozessen diverser ESG-Ratingagenturen teil. Sie verfügt unter anderem über Bewertungen von CDP, ISS ESG, MSCI und Sustainalytics und ist im FTSE4Good, dem Global Challenges Index sowie dem Nachhaltigkeitsindex der Deutschen Börse (DAX 50 ESG) gelistet.

Aktionärszahl wächst weiter

Unser Aktienregister verzeichnete zum Ende des Jahres 76.424 Aktionäre und eine damit gegenüber dem Vorjahr erneut gestiegene Anzahl an Anteilseignern (73.361). Größte Anteilseigner waren zum Jahresende die Talanx AG mit 50,2 % sowie die Deutsche Asset Management Investment GmbH mit gemeldeten 3,0 %, FMR LLC mit gemeldeten 3,0 % der Stimmrechte und BlackRock, Inc. mit gemeldeten 2,9 %. Der Anteil institutioneller Anleger im Streubesitz an den insgesamt ausstehenden Aktien lag bei 38,3% (37,8 %); 11,5 % hielten private Investoren (12,0 %).

Basisdaten

Wertpapierkennnummer / ISIN	840221 / DE 000 840 221 5
Börsenkürzel	HRN1 (Bloomberg), HRNGn (Reuters), HVRRY (ADR)
Börsennotierungen
Deutschland	Xetra, Frankfurt, München, Stuttgart, Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Hannover (amtlicher Handel: Xetra, Frankfurt und Hannover)
USA	American Depositary Receipts (Level-1-ADR-Programm; 6 ADR = 1 Aktie)
Börsensegment	Prime Standard
Index-Zugehörigkeit	DAX
Beginn der Börsennotierung	30. November 1994
Anzahl der ausgegebenen Aktien (Stand 31. Dezember 2023)	120.597.134
Grundkapital	120.597.134,00 EUR
Aktiengattung	Namens-Stammaktien, nennwertlos

Kennzahlen

in EUR	2023	2022 ¹	2021 ²	2020 ²	2019 ²
Anzahl der Aktien in Mio. Stück	120,6	120,6	120,6	120,6	120,6
Tiefstkurs ³	162,65	131,35	128,00	107,50	116,40
Höchstkurs 3	228,90	187,60	167,95	192,40	175,20
Jahresanfangskurs 3	185,50	167,15	130,30	172,30	117,70
Jahresschlusskurs 3	216,30	185,50	167,15	130,30	172,30
Marktkapitalisierung am Jahresende in Mio. EUR	26.085,2	22.370,8	20.157,8	15.713,8	20.778,9
Eigenkapital der Aktionäre der Hannover Rück SE in Mio. EUR	10.126,8	9.059,7	11.885,0	10.995,0	10.528,0
Buchwert je Aktie	83,97	75,12	98,55	91,17	87,30
Ergebnis je Aktie (unverwässert und verwässert)	15,13	6,47	10,21	7,32	10,65
Basisdividende je Aktie	6,00 ⁴	5,00	4,50	4,50	4,00
Sonderdividende je Aktie	1,20 ⁴	1,00	1,25	-	1,50
Gesamtdividende je Aktie	7,20 ⁴	6,00	5,75	4,50	5,50
Cashflow je Aktie	47,99	41,02	40,97	26,79	20,81
Eigenkapitalrendite (nach Steuern) ⁵	19,0%	8,2%	10,8%	8,2%	13,3%
Dividendenrendite ⁶	3,3%	3,2%	3,1%	3,5%	3,2%
Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) ⁷	2,6	2,5	1,7	1,4	2,0
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) ⁸	14,3	28,7	16,4	17,8	16,2
Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV) ⁹	4,5	4,5	4,1	4,9	8,3

¹ Angepasst gemäß IAS 8
² nach IAS 39 und IFRS 4
³ Xetra-Tagesschlusskurse aus Bloomberg
⁴ Dividendenvorschlag
⁵ Ergebnis je Aktie/Durchschnitt aus Buchwert je Aktie am Jahresanfang und Jahresende
⁶ Dividende je Aktie/Jahresschlusskurs
⁷ Jahresschlusskurs/Buchwert je Aktie
⁸ Jahresschlusskurs/Ergebnis je Aktie
⁹ Jahresschlusskurs/(operativer) Cashflow je Aktie

Zusammengefasster Lagebericht

Grundlagen des Konzerns

Geschäftsmodell

―	Weltweite Rückversicherung mit Betrieb aller Sparten der Schaden- und PersonenRückversicherung und dem Ziel einer möglichst breiten und ausgewogenen regionalen und auf die unterliegenden Risiken bezogenen Diversifikation
―	Wettbewerbsvorteile durch niedrige Kapital- und Verwaltungskosten
―	Sicherstellung der Finanzstärke durch ausgereiftes Risikomanagement
―	Verpflichtung zu einer verantwortungsvollen, transparenten und auf den langfristigen Erfolg ausgerichteten Unternehmensführung

Der Hannover Rück-Konzern ist einer der weltweit führenden Rückversicherer. Die Hannover Rück SE ist eine Europäische Aktiengesellschaft, Societas Europaea (SE), mit Sitz in Hannover, Deutschland.

Unser Geschäftsmodell ist fokussiert auf das Rückversicherungsgeschäft, das wir in den Geschäftsfeldern Schaden- und Personen-Rückversicherung weltweit betreiben. Wir streben so eine möglichst breite Diversifikation und somit einen effizienten Risikoausgleich an. Dies ist möglich, weil wir weitgehend un- oder niedrig korrelierte Rückversicherungsrisiken aus allen Sparten und Regionen der Schaden- sowie Personen-Rückversicherung übernehmen. Neben dem effizienten Kapitalmanagement ist dies der Schlüssel zu unseren vergleichsweise niedrigen Kapitalkosten.

Der Vorstand steuert unter Zuhilfenahme des Risikomanagements das Unternehmen mit dem Ziel, Geschäftsmöglichkeiten wahrzunehmen und dabei eine langfristige Finanzstärke sicherzustellen. Dies geschieht auf Basis eines klar definierten Risikoappetits.

Unsere Geschäftsaktivitäten konzentrieren sich darauf, der bevorzugte Geschäftspartner für unsere Kunden zu sein. Daher stellen wir den Kunden mit seinen Anliegen in den Fokus.

Zum Nutzen unserer Kunden und Aktionäre erzielen wir außerdem Wettbewerbsvorteile, indem wir das Rückversicherungsgeschäft mit niedrigeren Verwaltungskosten betreiben als unsere Wettbewerber. So sind wir überdurchschnittlich ertragsstark und können zugleich unseren Kunden Rückversicherungsschutz zu wettbewerbsfähigen Konditionen anbieten.

Unsere Tochtergesellschaft E+S Rückversicherung AG (E+S Rück) bietet als "Rückversicherer für Deutschland" ein auf die Besonderheiten des deutschen Marktes fokussiertes Angebot. Von wesentlicher Bedeutung sind dabei diejenigen Gegenseitigkeitsvereine, mit denen wir eine durch ihre Beteiligung an der E+S Rück unterlegte strategische Partnerschaft pflegen.

Im Geschäftsfeld Schaden-Rückversicherung verstehen wir uns als zuverlässiger, flexibler und innovativer Marktteilnehmer, der im Wettbewerb unter den jeweils Besten eines Marktes ist. Kostenführerschaft, effektives Zyklusmanagement und hervorragendes Risikomanagement sind die Schlüsselelemente unserer Wettbewerbspositionierung. Insbesondere im aktuellen Marktumfeld steuern wir aktiv unser Portefeuille, um langfristige Profitabilität in der Versicherungstechnik sicherzustellen.

Im Geschäftsfeld der Personen-Rückversicherung sind wir, auch gemessen an Kundenbefragungen, als einer der Topanbieter für traditionelle Deckungen sowie als führender Anbieter für strukturierte Lösungen anerkannt. Dies erreichen wir unter anderem, indem wir uns durch das frühzeitige Erkennen von Trends auf künftige Kundenbedürfnisse einstellen.

Zur Sicherung der langfristigen Stabilität der Hannover Rück steht unsere Strategie auf einem soliden Fundament: Nachhaltigkeit und integrierte Unternehmenssteuerung. Nachhaltigkeit steht für unser Streben nach ökonomischer, sozialer und ökologischer Verantwortung. Mit integrierter Unternehmensführung unterstützen wir das in die Hannover Rück gesetzte Vertrauen, insbesondere der Aufsichtsbehörden und Investoren, aber auch der Kunden und Mitarbeiter.

Steuerungssystem

Wertorientierte Steuerung

Unser integriertes Unternehmenssteuerungssystem ist die Basis zur Umsetzung unserer strategischen Ziele. Im Zentrum stehen dabei speziell unsere Gewinn- und Wachstumsziele. Neben klassischen, bilanzorientierten IFRS-Kennzahlen enthält unser strategisches Zielsystem auch ökonomische Zielvorgaben, die aus unserem von der Aufsichtsbehörde genehmigten, internen Kapitalmodell und dem ökonomischen Eigenkapital gemäß der Solvency-II-Berichterstattung abgeleitet werden. Die Zielvorgaben werden regelmäßig analysiert und im Zuge der turnusmäßig durchgeführten Strategierevision angepasst. Da das Rückversicherungsgeschäft zyklischen Schwankungen unterworfen ist, steht für uns im Vordergrund, die strategischen Ziele mittel- und langfristig über den Zyklus hinweg zu erreichen.

Die für den Strategiezyklus 2021-2023 definierten Zielwerte, die wir in einer Target Matrix dargestellt haben, waren mit der Ein

Zielerreichung

führung von IFRS 17 im Jahr 2023 nicht mehr vollständig passend. Die Rechnungslegung in der Versicherungsbranche hat sich mit der Einführung von IFRS 17 grundlegend im Vergleich zu IFRS 4 verändert und trägt deutlich stärker der ökonomischen Entwicklung Rechnung. Für das Jahr 2023 haben wir im letzten Jahr des Strategiezyklus nicht im gewohnten Umfang langfristige Zielwerte analog zur bisherigen Target Matrix festgelegt. Die für die Gruppe festgelegten strategischen Ziele für die Eigenkapitalrendite (1000 BP über risikofrei) und die Solvenzquote (> 200 %) sowie für beide Geschäftsfelder den xRoCA (> 2 %) hatten im Geschäftsjahr 2023 weiterhin Gültigkeit und wurden erreicht.

Mit Einführung der neuen Strategie für den Zyklus 2024-2026 wurden neue finanzielle Ambitionen definiert. Details dazu finden sich im Kapitel Ausblick.

Geschäftsfeld	Eckdaten	Ziele für 2023	Zielerreichung 2023
Konzern	Eigenkapitalrendite ¹	1.000 BP über risikofrei	19,0%
	Solvenzquote ^2,3	> 200 %	269,5%
Schaden-Rückversicherung	xRoCA ^2,4	> 2 %	13,3%
Personen-Rückversicherung	xRoCA ^2,4	> 2 %	12,4%

¹ Nach Steuern; risikofrei: Fünf-Jahres-Durchschnittsrendite von zehnjährigen deutschen Staatsanleihen
² Es handelt sich hier um vom Abschlussprüfer ungeprüfte Informationen.
³ Nach Maßgabe unseres internen Kapitalmodells und Solvency-II-Vorgaben
⁴ Wertbeitrag (ökonomischer Jahresgewinn nach Kapitalkosten) im Verhältnis zum allozierten ökonomischen Kapital

Kapitalallokation

Basis der wertorientierten Steuerung ist die risikoadäquate Kapitalallokation auf die einzelnen Geschäftsaktivitäten. Diese ermöglicht es uns, die Übernahme von versicherungstechnischen Risiken und von Kapitalanlagerisiken sowohl unter individuellen Risiko-Rendite-Aspekten als auch vor dem Hintergrund unserer Gesamtrisikoneigung zu beurteilen. Unser internes Kapitalmodell liefert dafür die wesentlichen Parameter. Ausgehend von der Gesamtrisikosituation in der Gruppe wird das Kapital zunächst den Funktionsbereichen Versicherungstechnik und Kapitalanlage zugeordnet. Danach verteilen wir das Kapital innerhalb der Versicherungstechnik erst auf die Geschäftssegmente Schaden- und Personen-Rückversicherung und anschließend nach Risikokategorien bzw. nach Vertragsarten und Sparten auf die unterschiedlichen Rückversicherungsprodukte. So stellen wir sicher, dass bei der Beurteilung und Preiskalkulation unterschiedlicher Rückversicherungsprodukte unsere Gewinnziele in einheitlicher Form unter Einbezug von Risiko, Kosten und Rendite eingehalten werden.

IVC - die strategische Steuerungsgröße

Zur Steuerung der Portefeuilles und der einzelnen Verträge wenden wir zeichnungsjahrorientierte Bewertungsprinzipien auf Basis der erwarteten Zahlungsströme an, die den individuellen Charakteristika der Schaden- und Personen-Rückversicherung gerecht werden. Darüber hinaus ist, insbesondere aus Sicht des Aktionärs, die Zielerreichung im jeweiligen Geschäftsjahr von Interesse. Auf der Basis unserer ökonomischen Bewertung sowie unseres internen Kapitalmodells, des Fundaments unserer Unternehmenssteuerung, wollen wir einen Gewinn erzielen, der oberhalb der Kapitalkosten liegt. Diesen Ertrag - die entscheidende Größe für die Steuerung unserer Geschäftstätigkeit - bezeichnen wir als ökonomische Wertschöpfung (Intrinsic Value Creation, IVC).

Die IVC-Kennzahl macht die Wertbeiträge des Konzerns, der beiden Geschäftsfelder und der einzelnen operativen Einheiten miteinander vergleichbar. Dies eröffnet uns die Möglichkeit, wertschöpfende und wertvernichtende Bereiche zuverlässig zu erkennen.

So können wir

―	den Kapital- und Ressourceneinsatz optimieren,
―	Chancen und Risiken identifizieren sowie
―	die Strategiebeiträge hinsichtlich unserer anspruchsvollen Gewinn- und Wachstumsziele messen.

Der IVC-Wert berechnet sich gemäß folgender Formel: adjustiertes ökonomisches Ergebnis - (alloziertes Kapital × gewichteter Kapitalkostensatz) = IVC.

Das adjustierte ökonomische Ergebnis setzt sich aus zwei Faktoren zusammen: dem ausgewiesenen IFRS-Konzernergebnis nach Steuern sowie der Veränderung der in der vertraglichen Servicemarge bilanzierten unrealisierten Gewinne und Verluste bereinigt um Reservierungskomponenten. Mit Letzterem berücksichtigen wir in der Wertermittlung die ökonomischen Effekte, die unter IFRS nicht ergebniswirksam erfasst sind. Zudem werden bereits im IFRS-Konzernergebnis berücksichtigte Zinsen auf Hybridkapital und das nicht beherrschenden Gesellschaftern zustehende Ergebnis wieder hinzugerechnet.

Das allozierte Kapital setzt sich aus dem ökonomischen Eigenkapital gemäß Solvency II einschließlich der Anteile nicht beherrschender Gesellschafter und dem Hybridkapital zusammen. Die Verteilung des Kapitals auf die ergebnisverantwortlichen Einheiten erfolgt wie zuvor beschrieben nach dem Risikogehalt des jeweiligen Geschäfts. Dabei unterscheiden wir systematisch zwischen der Übernahme von versicherungstechnischen Risiken einerseits und Kapitalanlagerisiken andererseits.

Für die Ermittlung des Kapitalkostensatzes gehen wir auf der Grundlage eines Capital-Asset-Pricing-Model-Ansatzes (CAPM) davon aus, dass die Opportunitätskosten des Investors 625 Basispunkte über dem risikofreien Zinssatz liegen, d. h., dass oberhalb dieser Grenze ökonomischer Wert geschaffen wird. Unser strategisches Eigenkapitalrenditeziel von 1.000 Basispunkten über der risikofreien Rendite bedeutet damit bereits eine erhebliche Zielwertschöpfung. Wir setzen Eigenkapital sparsam ein und nutzen Eigenkapitalsubstitute zur Optimierung unserer durchschnittlichen Kapitalkosten, die sich im Jahr 2023 auf (vom Abschlussprüfer ungeprüfte) 4,6 % (Vorjahr: 4,2 %) beliefen.

Da der Vergleich von absoluten Beträgen nicht immer aussagekräftig ist, haben wir zusätzlich zum IVC den xRoCA (Excess Return on Capital Allocated = Überrendite auf das allozierte Kapital) eingeführt. Dieser stellt den IVC im Verhältnis zum allozierten Kapital dar und zeigt uns die relative Überrendite, die über die gewichteten Kapitalkosten hinaus erwirtschaftet werden konnte.

Die enge Verzahnung unseres internen Kapitalmodells mit der Kapitalallokation und der wertorientierten Steuerung trägt zur Erfüllung des Solvency-II-Verwendungstests bei.

Operatives Steuerungssystem

In unser strategisches Zielsystem eingebettet und abgestimmt auf unsere aus dem internen Kapitalmodell abgeleiteten Vorgaben zur Wertschöpfung sind auch eine Reihe von IFRS-basierten finanziellen Leistungsindikatoren. Diese nutzen wir zur unterjährigen operativen Steuerung, da sie einerseits zeitnah zur Verfügung stehen und andererseits bereits erste Hinweise darauf geben, ob wir unsere übergeordneten strategischen Ziele voraussichtlich erreichen werden. Dies waren für das Jahr 2023 für beide Geschäftsfelder das Wachstum des Rückversicherungsumsatzes und das EBIT sowie für den Konzern als Ganzes die Kapitalanlagerendite.

Zielvereinbarung

Wesentliche Kennzahlen unseres Steuerungssystems gehen in die individuellen Zielvereinbarungen der Führungskräfte ein. Bei der Zielvereinbarung berücksichtigen die Beteiligten neben standardisierten finanziellen Kennzahlen auch aus den strategischen Vorgaben abgeleitete nichtfinanzielle Größen. Weitere Informationen zu den individuellen Zielen und damit verbundenen Vergütungselementen der Vorstandsmitglieder sind im separat erschienenen Vergütungsbericht zu finden.

Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene

Rahmenbedingungen

―	Weltwirtschaft bleibt fragil, aber zeigt sich 2023 überraschend resilient
―	Straffe Geldpolitik rund um den Globus dämpft Inflation
―	Erneuerungsrunde im Januar 2023 markiert Wendepunkt
―	Trend zur Digitalisierung setzt sich unverändert fort

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Vor dem Hintergrund des anhaltenden Krieges Russlands gegen die Ukraine und einer inflationsbedingt deutlich restriktiveren Geldpolitik der Notenbanken hat sich die Weltwirtschaft im Jahr 2023 gut behauptet. Nach Schätzungen der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) wuchs das globale Bruttoinlandsprodukt real um 2,9 % und damit etwas schwächer als im Vorjahr (3,3 %). Während sich das Tempo in vielen fortgeschrittenen Volkswirtschaften verlangsamte, schnitten die USA sowie die Schwellen- und Entwicklungsländer insgesamt besser ab. Das Wachstum in China war nach dem Wiederanlaufen der Wirtschaft nach der Pandemie volatil, wobei der Immobiliensektor zunehmend unter Druck geriet.

Ein Anzeichen dafür, dass die ungünstigeren Finanzierungsbedingungen die weltweite Nachfrage gedämpft haben, ist laut OECD der Anstieg der Unternehmensinsolvenzen. Viele Firmen sähen sich mit einem höheren Schuldendienst, strengeren Kreditstandards und in vielen Fällen mit einem langsameren Umsatzwachstum konfrontiert. Trotz niedriger Arbeitslosenquoten mehrten sich in vielen Volkswirtschaften die Anzeichen für eine Abschwächung am Arbeitsmarkt. Dazu gehören das langsamere Beschäftigungswachstum, rückläufige Kündigungsraten und weniger offene Stellen.

Auf der Inflationsseite konnten die Notenbanken mit ihrer straffen Geldpolitik Erfolge verbuchen. Die Teuerungsraten sind im vergangenen Jahr fast überall zurückgegangen, wozu auch die teilweise Umkehr des vorangegangenen starken Anstiegs der Energiepreise beigetragen hat. Der Preisauftrieb bei den Dienstleistungen ist nach wie vor hartnäckiger als bei Gütern, da die Löhne im Allgemeinen die wichtigsten Produktionskosten im Dienstleistungssektor darstellen.

in %	BIP 2023	BIP 2022
Welt	2,9	3,3
USA	2,4	1,9
Europa
Euro-Zone	0,6	3,4
Deutschland	-0,1	1,9
Frankreich	0,9	2,5
Großbritannien	0,5	4,3
Asien
China	5,2	3,0
Japan	1,7	0,9
Australien	1,9	3,7

Quelle: OECD Economic Outlook, Volume 2023, Issue 2: Preliminary Version

Kapitalmärkte

Das Kapitalanlageumfeld zeigte sich im Berichtszeitraum erneut sehr volatil und unter dem Einfluss zahlreicher geopolitischer und makroökonomischer Herausforderungen.

An den Märkten für festverzinsliche Wertpapiere ergaben sich in unseren Hauptwährungsräumen vor allem zum Ende des Berichtszeitraums hin in mittleren und längeren Laufzeiten Zinsrückgänge, während kurzfristige Zinsen weiter anstiegen, sodass sich - teils ausgeprägtere - inverse Zinskurven ergaben. Hier spiegelten sich vor allem die Zinspolitik der Notenbanken, die Inflationsthematik und die Staatsverschuldungen wider.

Zum Ende des ersten Quartals führten Unsicherheiten im Bankenbereich zu Unruhe an den Kreditmärkten. Diese schlug sich in teils sehr volatilen Risikoaufschlägen auf Unternehmensanleihen nieder, die sich zum Berichtszeitpunkt allerdings weitgehend sogar unterhalb des Niveaus zu Jahresbeginn eingependelt haben.

Deutlicher Einfluss auf Kapitalmärkte und Wirtschaft kam erneut vonseiten der Zentralbanken. In unseren Hauptwährungsräumen erhöhten sie als Reaktion auf die anhaltend dynamische Inflationsentwicklung ihre Leitzinsen in mehreren Schritten. Insgesamt vollzog die Politik der Zentralbanken in unseren Hauptwährungsräumen einheitlich den schwierigen Balanceakt, einerseits die Inflation im Zaum zu halten, andererseits dabei aber nicht die teils noch immer fragile Wirtschaftsdynamik zu ersticken.

Die Aktienmärkte verzeichneten ein starkes erstes Halbjahr, vor allem aufgrund des erwarteten Endes der Zinserhöhungen und durch dynamische Entwicklungen bei den Technologiewerten. Das zweite Halbjahr startete deutlich verhaltener, verzeichnete aber im letzten Quartal nochmals deutliche Zugewinne vor allem bei europäischen und US-Aktien.

Insgesamt blieb das Thema Inflation weiterhin prägend. Die Teuerungsraten bewegen sich - wenn auch im Jahresverlauf deutlich sinkend - noch immer oberhalb der Zielmarken der Zentralbanken.

Der Euro schwankte im Jahresverlauf gegenüber dem US-Dollar recht deutlich und konnte das Berichtsjahr mit leichten Zugewinnen abschließen. Gegenüber dem Britischen Pfund hingegen verlor der Euro leicht. Gegenüber dem Australischen und dem Kanadischen Dollar wiederum konnte der Euro Zugewinne verzeichnen.

Branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die Erneuerungsrunde im Januar 2023 markierte einen Wendepunkt für den Schaden-Rückversicherungsmarkt. Es kam zu einem grundlegenden Wandel in der Preisgestaltung und der Risikobereitschaft, insbesondere für Sachkatastrophenrisiken. Dieser Wandel setzte sich in den folgenden Erneuerungsrunden fort. Dennoch blieben die Marktbedingungen komplex, was vor allem auf die unberechenbare Inflationsentwicklung, geopolitische Risiken, die Deglobalisierung sowie Entwicklungen in den Bereichen Klimawandel und Cyberrisiken zurückzuführen war.

In Anbetracht dieser Risikosituation und der weiter gestiegenen Schadenkosten verstärkte sich die Nachfrage nach Versicherungsschutz.

Laut AM Best und Guy Carpenter dürfte das Rückversicherungskapital im Jahr 2023, bereinigt um Eigenkapitaleffekte aus höheren Zinsen, auf 461 Mrd. USD gestiegen sein nach 434 Mrd. USD im Vorjahr. Damit waren ausreichend Kapazitäten vorhanden, um die Nachfrage zu decken. Allerdings befanden sich Teilbereiche des Marktes in unterschiedlichen Phasen des Marktzyklus, sodass es in einigen schadenbetroffenen Segmenten zu Kapazitätsengpässen kam. Der Markt für alternativen Risikotransfer blieb laut AM Best und Guy Carpenter mit einem investierten Kapitalvolumen von insgesamt rund 100 Mrd. USD weitgehend stabil. Innerhalb dieses Marktes gab es eine weitere Verschiebung hin zu Katastrophenanleihen.

Gleichzeitig veränderten sich viele Risiken. Im ersten Halbjahr 2023 traten wetterbedingte Katastrophen in hoher Frequenz auf, insbesondere bei modellierten Sekundärrisiken. Schwere Gewitter mit Tornados und Hagel in den USA verursachten im ersten Halbjahr 2023 Schäden in einer Größenordnung, wie sie bisher nur bei einem schweren Hurrikan zu erwarten war. Auch andere Naturgefahren wie Waldbrände und Überschwemmungen, die nicht zu den historischen Spitzenereignissen zählen, zeigten in vielen Regionen der Welt eine steigende Tendenz.

Zu den teuersten versicherten Schäden 2023 zählten die Erdbeben in der Türkei und Syrien, Stürme in den USA und in Mexiko sowie zwei aufeinanderfolgende Überschwemmungen in Neuseeland. Insgesamt zeigte sich der Rückversicherungsmarkt 2023 in einer nachhaltigeren Verfassung, wobei risikoadäquate Preise und höhere Kapitalanlageerträge die Profitabilität stärkten.

Auch 2023 hat sich der Trend zur Digitalisierung im Versicherungssektor fortgesetzt. Hier hat vor allem das Thema künstliche Intelligenz in den vergangenen Monaten deutlich an Fahrt aufgenommen. Damit einhergehend spielt die Digitalisierung in immer mehr Bereichen eine Rolle, etwa wenn es um die Automatisierung von Geschäftsprozessen oder die Veränderung der Wettbewerbslandschaft geht. Gleichzeitig eröffnen sich durch die Möglichkeit, eine Vielzahl zusätzlicher Daten zu erheben und genauer auszuwerten, neue Chancen. So können Risiken besser eingeschätzt und Prämien noch präziser kalkuliert werden. Darüber hinaus hat das Geschäftsfeld der Absicherung von Cyberrisiken an Bedeutung gewonnen. Der Bedarf an Versicherungslösungen für mögliche Schäden durch Hackerangriffe nahm weiter zu.

Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage

Das Geschäftsjahr 2023 war für die Hannover Rück vom komplexen makroökonomischen und geopolitischen Umfeld sowie einer hohen Frequenz an Naturkatastrophen geprägt. Wir haben in diesem herausfordernden Umfeld unsere Risikotragfähigkeit und Ertragskraft erneut unter Beweis gestellt. In unseren beiden Geschäftsfeldern, der Schaden-Rückversicherung und der Personen-Rückversicherung, sowie bei den Kapitalanlagen haben wir gute Ergebnisse erzielt.

In der Schaden-Rückversicherung wirkte sich vor allem die hohe Anzahl an Großschäden auf das Ergebnis aus. Gleichzeitig hat die Branche den Wendepunkt hin zu adäquateren Preisen und Konditionen erreicht. Diese haben sich in vielen Sparten sowohl in der Erst- als auch in der Rückversicherung in den Vertragserneuerungen des Jahres 2023 weiter verbessert. Die Personen-Rückversicherung lieferte nach den Belastungen in den Vorjahren durch Leistungen für Todesfälle im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie im Berichtsjahr wieder entsprechend positive Ergebnisbeiträge. Bei unseren Kapitalanlagen konnten wir unser Ergebnis unter anderem dank des höheren Zinsniveaus und des positiven operativen Cashflows erneut steigern. In Summe konnten wir damit einen Konzerngewinn leicht oberhalb unserer Erwartungen erzielen.

Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Lageberichts ist die wirtschaftliche Lage des Konzerns ebenso wie seine Finanzkraft unverändert als sehr gut zu bewerten. Im Rahmen unserer Konzernstrategie bestimmen wir unsere notwendige Eigenkapitalausstattung nach den Anforderungen unseres internen Kapitalmodells, den Solvenzvorschriften, den Erwartungen der Ratingagenturen für unser Zielrating und den Erwartungen unserer Kunden und Aktionäre.

Geschäftsverlauf

―	Rückversicherungsumsatz (brutto) steigt währungsbereinigt um 4,9 % auf 24,5 Mrd. EUR
―	Schaden-Rückversicherung wächst weiter bei verbesserten Preisen und Konditionen; Großschadenbelastung im Rahmen des budgetierten Erwartungswertes
―	Personen-Rückversicherung mit deutlicher Ergebnisverbesserung
―	Bestand der vertraglichen Netto-Servicemarge (CSM) wächst um 17,4 % auf 7,7 Mrd. EUR
―	Kapitalanlagerendite liegt mit 2,8 % deutlich über Zielwert von mindestens 2,4 %
―	Nettokonzerngewinn übertrifft mit 1,8 Mrd. EUR den Prognosewert
―	Eigenkapitalrendite erreicht 19,0 % und übertrifft Mindestziel deutlich

Die Hannover Rück berichtet ihre Geschäftsergebnisse seit 1. Januar 2023 nach den neuen Rechnungslegungsstandards IFRS 17 und IFRS 9. Um eine Vergleichbarkeit der Geschäftszahlen sicherzustellen, sind die Vorjahreszahlen ebenfalls entsprechend den neuen Standards berechnet.

Als einer der führenden Rückversicherer der Welt verfügt die Hannover Rück über ein weitverzweigtes globales Netzwerk und umfassendes versicherungstechnisches Know-how. Auf dieser Grundlage bieten wir unseren Kunden traditionelle, maßgeschneiderte und innovative Rückversicherungslösungen und erschließen mit ihnen gemeinsam neue Geschäftschancen.

Die globalen Rückversicherungsmärkte sind seit Jahren von einem intensiven Wettbewerb und von Belastungen aus Naturkatastrophen geprägt. Gleichzeitig stellen der Klimawandel, der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine sowie die globalen makroökonomischen Entwicklungen große Herausforderungen für die Versicherungsbranche dar.

Besonders hervorzuheben unter den gegenwärtigen Herausforderungen sind die weiterhin hohen Inflationsraten. Diese führten in Kombination mit einer zum Teil auf den Klimawandel zurückzuführenden Zunahme von Großschäden zu deutlich steigenden Belastungen für Erst- und Rückversicherer.

Trotz dieser Herausforderungen konnte die Hannover Rück im Geschäftsjahr 2023 die Resilienz ihres Geschäftsmodells als global diversifizierter und kapitalstarker Rückversicherer erneut unter Beweis stellen.

Die beschriebenen Herausforderungen im Markt befördern die Nachfrage nach hochwertigem Rückversicherungsschutz, wie ihn die Hannover Rück bietet. Vor diesem Hintergrund hat sich das profitable Wachstum unseres Geschäfts 2023 weiter fortgesetzt. So konnten wir nicht nur das avisierte Nettokonzernergebnis erreichen, sondern auch die Bilanz zusätzlich über das ursprünglich geplante Maß hinaus stärken.

Der Rückversicherungsumsatz (brutto) stieg im Konzern zum 31. Dezember 2023 um 1,8 % auf 24,5 Mrd. EUR (24,0 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen hätte das Wachstum 4,9 % betragen. Damit haben wir unsere Prognose eines Wachstums von mindestens 5 % nahezu erreicht.

Das Rückversicherungs-Serviceergebnis (netto), das die Erträge aus Rückversicherung nach Abzug des abgegebenen Geschäfts (im Wesentlichen Retrozession und Insurance-Linked Securities) wiedergibt, stieg deutlich um 24,1 % auf 1.658,3 Mio. EUR (1.336,4 Mio. EUR). Das um Währungseffekte bereinigte Rückversicherungs-Finanzergebnis (netto), welches strukturell negativ ist, reduzierte sich um 50,9 % auf -880,2 Mio. EUR (-583,1 Mio. EUR).

Das Übrige Ergebnis reduzierte sich um 118,5 % auf -481,7 Mio. EUR (-220,5 Mio. EUR) aufgrund des Wegfalls positiver Einmaleffekte aus dem Vorjahr.

Das operative Ergebnis (EBIT) stieg um 30,1 % auf 1.971,2 Mio. EUR (1.515,7 Mio. EUR). Im Vorjahr stellte sich in der IFRS 9-Darstellung das Investmentergebnis außergewöhnlich niedrig dar, da sich realisierte, hohe Gewinne im Zuge der Einbringung eines Private Equity Portfolios in ein Gemeinschaftsunternehmen gemäß des neuen Rechnungslegungsstandards nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung sondern im Eigenkapital niederschlugen. Im Geschäftsjahr 2023 wirkten vorrangig gestiegene Zinsen positiv auf die Entwicklung des Kapitalanlageergebnisses. Darüber hinaus war das EBIT im Geschäftsjahr durch eine gute unterliegende Geschäftsentwicklung in der Rückversicherung gekennzeichnet. Vor diesem Hintergrund wurde insbesondere im vierten Quartal eine weitere Erhöhung der Reserven in der Schaden-Rückversicherung vorgenommen, die einen Ausbau der bilanziellen Widerstandsfähigkeit bewirken.

Der Steueraufwand hat sich infolge unterschiedlicher regionaler Ergebnisbeiträge sowie infolge eines Einmaleffektes im Zusammenhang mit der von der OECD beschlossenen Einführung einer globalen Mindestbesteuerung auf 26,3 Mio. EUR (525,9 Mio. EUR) reduziert. Das Konzernergebnis belief sich auf 1.824,8 Mio. EUR (780,8 Mio. EUR). Damit haben wir unsere Erwartung eines Konzerngewinns von mindestens 1,7 Mrd. EUR erreicht. Das Ergebnis je Aktie betrug 15,13 EUR (6,47 EUR).

Das Eigenkapital belief sich zum 31. Dezember 2023 auf 10.1 Mrd. EUR (9,1 Mrd. EUR). Die Erhöhung des Eigenkapitals ergab sich im Wesentlichen aus dem erzielten Konzernergebnis abzüglich der für das Geschäftsjahr 2022 an die Aktionäre der Hannover Rück ausgeschütteten Dividende. Die Eigenkapitalrendite betrug 19,0 %(8,2 %) und übertraf damit deutlich das Mindestziel von 1.000 Basispunkten über dem risikofreien Zins. Der Buchwert je Aktie erreichte 83,97 EUR (75,12 EUR).

Der Bestand der vertraglichen Netto-Servicemarge (CSM) stieg um 17,4 % auf 7.699,1 Mio. EUR (31. Dezember 2022: 6.557,4 Mio. EUR). Der Anstieg begründet sich im Wesentlichen durch das gezeichnete, profitable Neugeschäft. Der Bestand der Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken stieg leicht um 0,3 % auf 3.728,6 Mio. EUR (31. Dezember 2022: 3.717.1 Mio. EUR).

Das gesamte haftende Kapital, bestehend aus Eigenkapital, Anteilen nicht beherrschender Gesellschafter und Hybridkapital, lag zum 31. Dezember 2023 bei 14,2 Mrd. EUR (13,7 Mrd. EUR).

In unserem Geschäftsfeld Schaden-Rückversicherung stieg der Rückversicherungsumsatz (brutto) währungskursbereinigt um 6,5 %. Dabei blieben die Belastungen aus Großschäden trotz einer großen Anzahl mittelschwerer Katastrophenschäden mit 1,621 Mrd. EUR innerhalb unseres budgetierten Erwartungswerts für das Geschäftsjahr von 1,725 Mrd. EUR. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote der Schaden-Rückversicherung verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr auf 94,0 % (94,5 %). Aufgrund des eingangs beschriebenen herausfordernden Marktumfeldes setzte sich die nachhaltige Verbesserung der Preise und Konditionen für Rückversicherungsschutz weiter fort. Dies führte desgleichen zu einer weiteren Verteuerung bei Retrozessionsdeckungen, mit denen wir uns selbst absichern.

Die Hannover Rück konnte und kann sich im Markt dank ihrer vergleichsweise niedrigen Verwaltungs- und Kapitalkosten und ihrer überdurchschnittlichen Finanzstärke erfolgreich behaupten. Dank unserer Positionierung als einer der größten und kapitalstärksten Rückversicherer weltweit haben wir einen anhaltend sehr guten Zugang zu profitablem Geschäft. Das operative Ergebnis (EBIT) der Schaden-Rückversicherung verbesserte sich um 26,7 % auf 1.098,6 Mio. EUR (867,3 Mio. EUR). Aufgrund der genannten überplanmäßigen Erhöhung der Rückstellungen aus gezeichneter Rückversicherung lag das EBIT unterhalb unseres EBIT-Ziels von 1,6 Mrd. EUR.

In unserem Geschäftsfeld Personen-Rückversicherung stieg der Rückversicherungsumsatz (brutto) währungskursbereinigt um 1,6 %. Gleichzeitig hielt die hohe Nachfrage nach Rückversicherungsdeckungen - etwa im Bereich Financial Solutions und bei der Abdeckung von Langlebigkeitsrisiken - weiter an. Die Belastungen aus der Pandemie waren dagegen deutlich rückläufig. Das operative Ergebnis (EBIT) der Personen-Rückversicherung verbesserte sich deutlich auf 871,2 Mio. EUR (650,3 Mio. EUR) und leistete damit insgesamt einen wichtigen Beitrag zum Gesamtergebnis des Geschäftsjahres.

Der Bestand unserer Kapitalanlagen lag zum Jahresende bei 60,1 Mrd. EUR (31. Dezember 2022: 55,3 Mrd. EUR). Das Kapitalanlageergebnis verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr um 64,5 % auf 1.588,2 Mio. EUR (965,4 Mio. EUR). Dies war vor allem auf höhere Zinserträge und erfolgswirksame Marktwertänderungen sowie niedrigeren Aufwand für erwartete Kreditausfälle zurückzuführen. Zudem fiel das Realisierungsergebnis im Vorjahr in der Darstellung gemäß IFRS 9 außergewöhnlich niedrig aus, da die Realisierung hoher Gewinne aus unserem Private-Equity-Portefeuille nach IFRS 9 keinen Niederschlag in der Gewinn- und Verlustrechnung fand. Die sich insgesamt ergebende Rendite unserer Kapitalanlagen lag bei 2,8 % und damit deutlich über unserem Ziel von mindestens 2,4 % für das Gesamtjahr. Die in der nachfolgenden Tabelle dargestellten Prognosen konnten wir annähernd erfüllen bzw. deutlich übertreffen.

Geschäftsverlauf und Prognose im Berichtsjahr

	Prognose 2023	Zielerreichung 2023
Wachstum des Rückversicherungsumsatzes (brutto) im Konzern ¹	mindestens 5,0 %	4,9 %
Kapitalanlagerendite	mindestens 2,4 %	2,8 %
Konzernergebnis	mindestens 1,7 Mrd. EUR ²	1,8 Mrd. EUR

¹ Bei konstanten Währungskursen
² Unter der Voraussetzung, dass es zu keinen unvorhergesehenen negativen Entwicklungen an den Kapitalmärkten kommt, die Großschadenbelastung im Rahmen des Erwartungswertes bleibt und die Covid-19-Pandemie keinen wesentlichen Einfluss auf das Ergebnis der Personen-Rückversicherung nimmt.

Ertragslage

Im Folgenden erläutern wir den Verlauf des Geschäftsjahres für unsere beiden strategischen Geschäftsfelder Schaden-Rückversicherung und Personen-Rückversicherung sowie das Ergebnis unserer Kapitalanlagen und die Finanz- und Vermögenslage unseres Konzerns.

Schaden-Rückversicherung

―	Rückversicherungsumsatz (brutto) wächst währungsbereinigt um 6,5 %
―	Vertragliche Netto-Servicemarge (CSM) aus dem Neugeschäft beläuft sich auf 2,4 Mrd. EUR
―	Trend zu Ratensteigerungen in den Vertragserneuerungen setzt sich 2023 verstärkt fort
―	Großschadenaufwand innerhalb der budgetierten Erwartung trotz hoher Schadenfrequenz
―	Kombinierte Schaden-/Kostenquote von 94,0 %
―	Bilanzielle Widerstandsfähigkeit weiter ausgebaut
―	Operatives Ergebnis steigt um 26,7 %

Die globalen Märkte für Schaden-Rückversicherung waren im abgelaufenen Geschäftsjahr von zahlreichen Herausforderungen geprägt. So führte eine Vielzahl an Naturkatastrophen sowie die anhaltend hohe Inflation zu Belastungen für die gesamte Branche.

Als Reaktion hat sich der Trend zu einer deutlichen Verbesserung der risikoadjustierten Preise und Konditionen sowohl in der Erst- als auch in der Rückversicherung verstärkt fortgesetzt. So markierten die Erneuerungsrunden im Jahr 2023 einen Wendepunkt für die Branche hin zu adäquateren Preisen und besseren Konditionen. Gleichzeitig nahm die Nachfrage nach hochwertigem Rückversicherungsschutz zu. Zusammenfassend verliefen die Erneuerungen für uns positiv. Preisveränderungen berichten wir traditionell auf risikoadjustierter Basis. Das heißt, höhere Inflationsraten und Modellanpassungen sind in den von uns berichteten Preisentwicklungen bereits bereinigt.

Im Naturkatastrophengeschäft haben wir unsere gewinnorientierte Zeichnungspolitik fortgesetzt. Unser Risikoappetit für die Deckung von Naturkatastrophen ist im Verhältnis zum Prämienwachstum der Schaden-Rückversicherung in Originalwährung unterproportional gestiegen.

Vertragserneuerung im Jahr 2023

in %	zum 1.1.	zum 1.4.	zum 1.6./1.7.
Prämieneinnahmen-Veränderung	-0,7	7,1	12,6
Risikoadjustierte Preise	8,0	6,0	4,8

Durch den auf Qualität fokussierten Zeichnungsansatz konnte die vertragliche Netto-Servicemarge (CSM) aus dem Neugeschäft deutlich um 29,7 % auf 2.368,1 Mio. EUR (1.825,1 Mio. EUR) gesteigert werden. Die Netto-Verlustkomponente (LC) aus dem Neugeschäft reduzierte sich auf 40,3 Mio. EUR (236,0 Mio. EUR).

Der Rückversicherungsumsatz (brutto) der Schaden-Rückversicherung stieg um 3,4 % auf 16.823,9 Mio. EUR (Vorjahr: 16.264,9 Mio. EUR). Bei konstanten Währungskursen hätte das Wachstum 6,5 % betragen.

Das Geschäftsjahr 2023 war von einer hohen Frequenz an mittelgroßen Katastrophenschäden geprägt. Die Nettobelastungen aus Großschäden summierten sich im Geschäftsjahr auf 1.620,6 Mio. EUR (1.705,7 Mio. EUR). Sie lagen somit innerhalb des für 2023 budgetierten Erwartungswertes von 1.725 Mio. EUR.

Als Großschäden bezeichnen wir Ereignisse, für die wir mehr als 10 Mio. EUR an Brutto-Schadenzahlungen erwarten.

Größte Einzelschäden für die Hannover Rück waren unter anderem die schweren Unwetter im Juli in Italien mit einer Nettobelastung von 313,1 Mio. EUR. Hinzu kamen das verheerende Erdbeben in der Türkei und Syrien zu Beginn des Jahres mit 270.1 Mio. EUR, Hurrikan "Otis" in Mexiko mit 142,2 Mio. EUR und die Waldbrände auf Hawaii mit 96,8 Mio. EUR. Zudem ergaben sich Belastungen aus dem schweren Erdbeben in Marokko von 73,5 Mio. EUR. Der tropische Zyklon "Gabrielle" in Neuseeland, die Überschwemmungen in Neuseeland zu Jahresbeginn sowie Schäden durch die schweren Stürme mit Überflutungen in Australien zum Jahresende schlugen mit 67.1 Mio. EUR, 46,8 Mio. EUR und 43,8 Mio. EUR zu Buche.

Weitere Aufwendungen ergaben sich im Zusammenhang mit den Unruhen in Frankreich in Höhe von 48,2 Mio. EUR. Zudem ergaben sich in der Region Asien-Pazifik weitere, aber erwartungsgemäße und im Vergleich zum Vorjahr deutlich geringere pandemiebezogene Belastungen im Bereich Unfall- und Krankenversicherung.

Das Rückversicherungs-Serviceergebnis (netto) stieg um 5,9 % auf 848,5 Mio. EUR (801,3 Mio. EUR). Im Ergebnis des Vorjahres waren Rückstellungen für Leistungen im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg enthalten. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote verbesserte sich trotz eines im Jahr 2023 deutlichen, überplanmäßigen Ausbaus der Reserven in den Schadenrückstellungen auf 94,0 % (94,5 %). Das währungskursbereinigte Rückversicherungs-Finanzergebnis (netto) belief sich auf -722,0 Mio. EUR (-475,2 Mio. EUR).

Das Netto-Kapitalanlageergebnis des Geschäftsfeldes SchadenRückversicherung belief sich auf 1.170,7 Mio. EUR (607,9 Mio. EUR). Das Realisierungsergebnis fiel im Vorjahr in der Darstellung gemäß IFRS 9 außergewöhnlich niedrig aus, da die Realisierung hoher Gewinne aus unserem Private Equity Portefeuille nach IFRS 9 keinen Niederschlag in der Gewinn-und Verlustrechnung fand. Das operative Ergebnis (EBIT) erhöhte sich um 26,7 % auf 1.098,6 Mio. EUR (867,3 Mio. EUR) und lag damit unterhalb unseres EBIT-Ziels für die SchadenRückversicherung von 1,6 Mrd. EUR. Grund war die genannte überplanmäßigen Erhöhung der Rückstellungen aus gezeichneter Rückversicherung.

Auf den folgenden Seiten berichten wir detailliert über die Entwicklungen unseres Geschäftsfeldes Schaden-Rückversicherung. Dieses unterteilt sich dabei in mehrere Berichtskategorien, sortiert nach regionalen und globalen Märkten.

Kennzahlen zur Schaden-Rückversicherung

in Mio. EUR	2023	+/- Vorjahr	2022 ¹
Rückversicherungsumsatz (brutto)	16.823,9	+3,4%	16.264,9
Rückversicherungs-Serviceergebnis (netto)	848,5	+5,9%	801,3
Rückversicherungs-Finanzergebnis (netto) ²	-722,0	+51,9%	-475,2
Kapitalanlageergebnis	1.170,7	+92,6%	607,9
Operatives Ergebnis (EBIT)	1.098,6	+26,7%	867,3
EBIT-Marge ³	7,7%		6,0%
Kombinierte Schaden-/ Kostenquote ⁴	94,0%		94,5%
Neugeschäft CSM & LC (netto)	2.327,8	+46,5%	1.589,1

¹ Angepasst gemäß IAS 8
² exklusive Währungskurseffekte
³ EBIT / Rückversicherungsumsatz (netto)
⁴ Rückversicherungs-Serviceergebnis / Rückversicherungsumsatz (netto)

Schaden-Rückversicherung: Entwicklung der Großschäden ¹

¹ Naturkatastrophen sowie sonstige Großschäden über 10 Mio. EUR brutto

Schaden-Rückversicherung: wesentliche Kennzahlen der einzelnen Märkte 2023

	Rückversicherungs- Umsatz (brutto) 2023 in Mio. EUR	Veränderung Rückversicherungsumsatz brutto) in Vergleich zum Vorjahr	Rückversicherungsumsatz (brutto) 2022 in Mio. EUR
Regionale Märkte
Amerika	4.696,5	+10,9%	4.236,0
Asien-Pazifik	2.075,9	-0,1%	2.078,0
Europa, Naher Osten und Afrika (inklusive GUS-Staaten)	3.947,5	+0,1%	3.944,5
Globale Märkte
Fakultative Rückversicherung	1.047,5	-6,0%	1.114,3
Strukturierte Rückversicherung und Insurance-Linked Securities	3.053,9	+4,9%	2.910,2
Luftfahrt und Transport	551,1	-10,3%	614,2
Agrargeschäft	656,5	+7,2%	612,6
Kredit, Kaution und politische Risiken	795,0	+5,3%	755,1

Regionale Märkte

Europa, Naher Osten und Afrika (inklusive GUS-Staaten)

Für Kontinentaleuropa war im Berichtsjahr eine zunehmende Frequenz von Naturkatastrophenereignissen festzustellen. Hitzewellen, Überschwemmungen sowie Sturmtiefs führten in vielen Ländern Europas zu hohen Schadenbelastungen für Erstund Rückversicherer. Als wesentliche Ereignisse sind zudem das verheerende Erdbeben in der Türkei und in Syrien zu Beginn des Jahres sowie das schwere Erdbeben in Marokko zu nennen.

Die zunehmende Zahl von Groß- und Frequenzschäden in Verbindung mit der anhaltenden Inflation haben zu erhöhten Leistungen an unsere Kunden geführt. Infolgedessen mussten die Rückversicherungspreise und Konditionen im Laufe des Jahres 2023 erneut deutlich erhöht werden, um den erhöhten Schadenerwartungswerten Rechnung zu tragen.

Für Deutschland ist im Hannover Rück-Konzern unsere Tochtergesellschaft E+S Rückversicherung AG zuständig.

2023 war das Versicherungsgeschäft auch in Deutschland von einer erhöhten Frequenz an Naturereignissen geprägt. Nach einem eher unterdurchschnittlichen ersten Halbjahr kam es im dritten Quartal mit den Sommerunwettern "Lambert" und "Kay" sowie "Denis" und "Erwin" zu erheblichen Schadenbelastungen in den Sparten Kraftfahrzeug-Kasko und Sachversicherung.

In der Kraftfahrtversicherung sind die Durchschnittsschäden erneut signifikant gestiegen. Gleichzeitig erzielten die Tarifanpassungen für 2023 nicht die gewünschten Effekte. Stark gestiegene Ersatzteil- und Reparaturkosten sowie erhöhte Schadenfrequenzen in Kombination mit außergewöhnlichen Belastungen durch Unwetter führten im gesamten Markt der Kaskoversicherung zu deutlichen Verlusten. In Summe betrug die Schaden-/Kostenquote für den Markt im Jahr 2023 laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) 110 %, was eine erhebliche Verschlechterung gegenüber dem Vorjahr bedeutete.

In den volumenstarken Sachversicherungssparten Wohngebäude- und Industrieversicherung kam es erneut zu überdurchschnittlichen Beitragszuwächsen.

Bei Cyber-Deckungen haben sich die Preissteigerungen aus den Vorjahren im Jahr 2023 abgeschwächt. Dennoch besteht in Verbindung mit steigenden Schadenaufwänden weiterhin Anpassungsdruck. Die Kontrolle und Begrenzung von Cyber-Kumulszenarien haben weiter an Relevanz gewonnen, was sich auch in den Vertragsbedingungen zeigte.

In Frankreich hat sich der Markt im Geschäftsjahr 2023 weiter verhärtet. So war die Versicherungswirtschaft unter anderem durch den Orkan "Ciarán" im Herbst herausgefordert. Bei den von Menschen verursachten Schäden sind vor allem die schweren sozialen Unruhen im Sommer und die daraus entstandenen Schäden zu nennen.

In Italien war das Jahr 2023 von extremen Naturgefahrenschäden geprägt. Neben den Überschwemmungen im Frühjahr in der Region Emilia-Romagna waren es vor allem die Unwetter mit Hagelschauern und Starkregen im dritten Quartal, die zu massiven Schäden führten. Nachdem in den Vorjahren bereits eine erhöhte Frequenz an Elementarereignissen festzustellen war, wurden in der Autokasko- und in der Sachsparte bei der Rückversicherung deutliche Anpassungen bei Selbstbehalten, Konditionen und Preisen notwendig und auch umgesetzt.

In den Märkten Zentral- und Osteuropas hat der russische Angriffskrieg auf die Ukraine auch 2023 die wirtschaftliche Entwicklung der Region beeinflusst. Des Weiteren beeinflussten außergewöhnliche Schäden durch Betriebsunterbrechung aufgrund von Lieferkettenengpässen und die weiter anhaltend hohe Inflation das Geschäft in dieser Region. Wir haben im Berichtsjahr unser proportionales Geschäft reduziert und gleichzeitig unser nicht-proportionales Geschäft ausgebaut. In Anbetracht der Großschadenbelastungen und des anhaltend schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfelds konnten wir weitere Preiserhöhungen erzielen.

Nordeuropa war ebenfalls von einer Zahl kleinerer und mittlerer Frequenzschäden geprägt. Auch in dieser Region konnten wir im Berichtsjahr erneut Preissteigerungen durchsetzen und so die Qualität unseres Portefeuilles weiter verbessern.

Die Versicherer in Großbritannien, Irland und im Londoner Markt haben im Berichtsjahr erneut Ratensteigerungen erzielt. Obwohl diese teilweise geringer ausgefallen sind als noch im Vorjahr, konnten in manchen Sparten auch deutliche Erhöhungen durchgesetzt werden. Insbesondere Sachdeckungen profitierten von der Marktlage als Folge von negativen Schadentrends aus Altjahren, hoher Inflation sowie daraus hervorgehenden Kapazitätsverknappungen.

Die Kriege in der Ukraine und in Israel rückten Deckungen aus dem Segment Terrorismus und politische Risiken (Political Violence) in den Fokus von Erst- und Rückversicherern. Hier waren eine deutliche Marktverhärtung und teilweise eine Abkehr von Maklerfazilitäten zu verzeichnen. In einigen Haftpflichtsparten wie der Managerhaftpflicht (Directors and Officers Insurance) haben sich die erzielbaren Preise auf dem Vorjahresniveau eingependelt. Im Erstversicherungsmarkt konnten auch Ratenreduzierungen beobachtet werden. Das Sachversicherungsgeschäft verzeichnete wie im Vorjahr angekündigt deutliche Ratenzuwächse.

Deutliche Ratensteigerungen waren rückversicherungsseitig in der Kraftfahrtsparte, im Bereich Terrorismus und politische Risiken sowie im Naturkatastrophengeschäft zu verzeichnen. Hier konnten wir Erhöhungen in den Selbstbehalten der Erstversicherer durchsetzen.

Bedingt durch die Ratensteigerungen im Originalmarkt, die sich auf unser proportionales Portefeuille ertragserhöhend auswirkten, und Preisanstiege im nicht-proportionalen Buch, ist unser Portefeuille im Jahr 2023 durch gezielte Anteilsreduzierung stabil geblieben.

Im Nahen Osten betreiben wir sowohl die traditionelle Rückversicherung für die Region Nahost und Nordafrika als auch das Geschäft nach islamischem Recht, das sogenannte Retakaful-Geschäft. Über unsere Tochtergesellschaft Hannover ReTakaful bieten wir weltweit Retakaful-Kapazitäten an. Wir fokussieren uns dabei auf den Nahen Osten, Nordafrika und Südostasien. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 haben wir in beiden Geschäftssegmenten weiteres Prämienwachstum in den Märkten des Nahen Ostens und Südasiens beobachtet.

In Südafrika war das Geschäftsjahr 2023 gekennzeichnet von einer höheren Frequenz von kleineren und mittleren Schäden, während signifikante Katastrophenschäden ausblieben. In der Region leiden Risikomanagement und Feuerbekämpfung unter fehlenden Investitionen in Infrastruktur. Die Versicherungsbranche hat daher einen Ausschluss für Schäden, die durch einen Ausfall des Stromnetzes entstehen, durchgesetzt, weil dies inzwischen als nicht versicherbares Risiko gilt. Ebenso wurden Deckungen für Schäden, die durch das Ein- oder Ausschalten der Elektrizität verursacht werden, deutlich eingeschränkt.

Amerika

In der Berichtskategorie Amerika fassen wir unser Geschäft in Nord- und Lateinamerika zusammen.

Nordamerika ist der größte Versicherungsmarkt weltweit. Wir zeichnen unser Geschäft hier weitgehend über Makler.

Das wirtschaftliche Geschehen in Nordamerika war 2023 weiterhin von der weltweit anziehenden Inflation bestimmt. Insbesondere die zunehmenden Preissteigerungen und Energiekosten sowie Lieferkettenstörungen setzten die Wirtschaft in der ersten Jahreshälfte unter Druck.

Trotz dieser Rahmenbedingungen erwies sich die US-Wirtschaft als relativ robust. Dementsprechend nahm das Prämienvolumen in der Erstversicherung weiter zu. Angesichts der Unsicherheiten in den Märkten konnten die Erstversicherer weitere Ratenerhöhungen durchsetzen. Zudem hielt im vierten Jahr in Folge der Trend zu höheren Preisen in den Sach- und Haftpflichtsparten an.

Schadenseitig war das Geschäftsjahr nicht von Großereignissen beherrscht. Vielmehr prägte in den ersten drei Quartalen eine hohe Anzahl schwerer, konvektiver Stürme (Severe Convective Storms) das Geschäft. Vor allem im Mittleren Westen verursachten diese Ereignisse erhebliche Schäden in der Erst- und Rückversicherung.

In den Vertragserneuerungen des Jahres 2023 konnte die Hannover Rück in allen Sparten Nordamerikas Preis- und Konditionsverbesserungen durchsetzen.

Die Volkswirtschaften Lateinamerikas erholen sich unterschiedlich schnell von den Belastungen der Pandemie und Naturkatastrophen der vergangenen Jahre. Insgesamt wuchs die Wirtschaft nur schwach. Insbesondere Argentinien war durch hohe Inflation herausgefordert.

Nach einem vergleichsweise ruhigen Vorjahr wurde die Region 2023 erneut von Großschäden getroffen. Größtes Schadenereignis war Hurrikan "Otis" im Oktober, der in Mexiko schwere Schäden verursachte und dort als teuerstes Versicherungsereignis der vergangenen 20 Jahre gilt. Vor dem Hintergrund stieg die Nachfrage nach Naturkatastrophendeckungen weiter an, während das Angebot an Rückversicherungskapazität stabil blieb oder sich sogar für einige Risiken verknappte. Weitere Verbesserungen der Preise und Konditionen sowohl bei den Erst- als auch bei den Rückversicherern waren die Folge.

Asien-Pazifik

Die Region Asien-Pazifik ist unverändert die wachstumsstärkste Wirtschaftsregion der Welt und entwickelt sich weiter zu einem der größten Versicherungsmärkte. Wir haben in den vergangenen Jahren unsere Präsenz vor Ort ausgebaut, um das Wachstumspotenzial der Region ausschöpfen zu können.

Die wirtschaftliche Lage der Region "Greater China", zu der das chinesische Festland sowie die Regionen von Taiwan, Hongkong und Macau zählen, verhielt sich im Berichtsjahr verhältnismäßig stabil. Entsprechend konnten die meisten Erstversicherer positive versicherungstechnische Ergebnisse erzielen. Mit Blick auf Naturkatastrophenschäden gab es 2023 durchaus einige Ereignisse: Hier sind Taifun "Doksuri", die historischen Rekordniederschläge in Hongkong und das Erdbeben in der Provinz Gansu als die wesentlichen Großschäden zu nennen.

Im Nachgang der Covid-Pandemie verzeichnete China im Berichtsjahr kräftiges Wirtschaftswachstum einhergehend mit einer niedrigen Inflation. Diese Entwicklung bietet, zusammen mit dem neuen Fokus auf grünem und nachhaltigem Wirtschaftswachstum (Green Economy), Erst- und Rückversicherern Geschäftsopportunitäten. Gleichzeitig verschärft sich aber auch der Wettbewerb.

Im Jahresverlauf haben wir unseren Marktanteil in China wegen unzureichender Raten reduziert. Unsere Kundenbeziehungen bleiben jedoch weiter stabil und zuverlässig. In Taiwan haben Schäden mit Bezug zur Covid-19-Pandemie das Ergebnis in der Unfall- und Krankenversicherung in deutlich geringerem Maße belastet als im Vorjahr.

In der Region Südostasien - bestehend aus Ländern wie Indonesien, Malaysia, den Philippinen, Singapur oder Vietnam - war das Geschäftsjahr 2023 geprägt von einer Umstrukturierung zugunsten einer deutlich erhöhten Profitabilität unseres Portefeuilles.

Insbesondere in Thailand, Malaysia und Südkorea waren eine Verhärtung des Rückversicherungsmarktes und damit einhergehende deutliche Verbesserungen der Konditionen zu spüren. Aus taktischen Gründen haben wir den Schwerpunkt unseres Portefeuilles von proportionalen hin zu mehr nicht-proportionalen Deckungen verlagert.

Der indische Markt ist unverändert von einem starken Wettbewerb geprägt. Dennoch sind wir wie geplant in den Sachversicherungssparten weiter gewachsen.

In der Region Australien und Neuseeland haben wir 2023 aufgrund etablierter, starker Kundenbeziehungen unsere Partnerschaften zu Großkunden weiter ausgebaut oder aber bestehende Großverträge über einen längeren Zeitraum erneuert.

Nach den teils verheerenden Naturkatastrophenschäden der vergangenen Jahre wurde die Region auch im Jahr 2023 durch solche Ereignisse getroffen. Zyklon "Gabrielle" und die Fluten in Auckland führten zu schweren Verwüstungen und entsprechenden Großschadenbelastungen im ersten Quartal 2023. Hinzu kamen konvektive Stürme und Hagel in der letzten Woche des Jahres.

Das Ratenniveau hat sich basierend auf der Schadenerfahrung der vergangenen Jahre sowie der weiter bestehenden Inflation signifikant erhöht, sowohl erst- als auch rückversicherungsseitig. Bei proportionalen Verträgen konnten wir die Rückversicherungsbedingungen ebenfalls verbessern. Wir erwarten, dass sich das Ratenniveau im kommenden Geschäftsjahr weiter festigt.

Globale Märkte

Strukturierte Rückversicherung und Insurance-Linked Securities

In der Berichtskategorie Strukturierte Rückversicherung und Insurance-Linked Securities fassen wir unser Geschäft mit maßgeschneiderten Schaden-Rückversicherungslösungen und Insurance-Linked Securities (ILS) zusammen.

In der Strukturierten Rückversicherung gehören wir weltweit zu den größten Anbietern von innovativen und maßgeschneiderten Rückversicherungslösungen. Diese wirken solvenzentlastend, haben damit einen positiven Effekt auf das Kapital und damit das Rating der Kunden oder schützen diese vor Belastungen durch Frequenzschäden. Außerdem stellen strukturierte Konzepte dort eine Alternative dar, wo traditionelle Rückversicherungskapazität nicht in vollem Umfang verfügbar ist. Neben Erstversicherern als traditionellen Kunden stößt die Strukturierte Rückversicherung zunehmend auf Nachfrage bei Großkonzernen und deren hauseigenen Versicherungsgesellschaften (Captives).

Weltweit haben wir erneut unsere Kundenbasis vergrößert sowie die Anzahl unserer Verträge und das damit verbundene Prämienvolumen zu attraktiven Konditionen gesteigert. Höhere Selbstbehalte unserer Kunden führten zu einer erhöhten Nachfrage nach strukturierten, volatilitätsmildernden Rückversicherungslösungen.

Der Markt für Insurance-Linked Securities hat 2023 mit einer Kapazität von rund 100 Mrd. USD ein neues Rekordhoch erreicht. Geldzuflüsse gingen insbesondere in den Bereich der Katastrophenanleihen aufgrund der relativ höheren Liquidität und vergleichsweise besseren Anlageergebnisse der letzten Jahre. Das weltweite Marktvolumen der neu emittierten Katastrophenanleihen liegt mit 16,2 Mrd. USD über dem Jahr 2022 mit 10,3 Mrd. USD und auch über dem bisherigen Rekordjahr 2021 mit etwa 14,0 Mrd. USD.

Nach wie vor entfällt der größere Teil des ILS-Marktes unseren Schätzungen zufolge auf die besicherte Rückversicherung (Collateralised Reinsurance), auch wenn im Berichtsjahr Katastrophenanleihen an Attraktivität gewonnen haben. Bei der besicherten Rückversicherung schließen Versicherer und Investoren private Verträge zum Risikotransfer ab, die durch treuhänderisch gehaltene Sicherheiten abgedeckt sind.

Die Hannover Rück nutzt die gesamte Bandbreite an Geschäftsmöglichkeiten, die der ILS-Markt bietet. Einerseits rückversichern wir uns bei ILS-Investoren selbst, andererseits bieten wir als Service an, Risiken unserer Kunden in den Kapitalmarkt zu transferieren. Dies geschieht über Katastrophenanleihen oder über besicherte Rückversicherung, bei der unsere Geschäftspartner vornehmlich spezialisierte ILS-Fonds sind. Darüber hinaus investieren wir auch in Katastrophenanleihen.

Im Jahr 2023 lag das von uns neu in den Kapitalmarkt transferierte Haftungsvolumen in Form von Katastrophenanleihen bei rund 2,8 Mrd. USD, verteilt auf zehn Transaktionen. Dieses Volumen liegt über dem Rekordjahr von 2021 mit 2,7 Mrd. USD. Platziert wurden Deckungen gegen Schäden aus Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Stürmen und Erdbeben. Die größte Transaktion war eine Katastrophenanleihe über 500 Mio. USD für die Texas Windstorm Insurance Association.

Die besicherte Rückversicherung, unverändert unser mit Abstand größtes Geschäftssegment im ILS-Bereich, ist im Berichtsjahr erneut erfreulich gewachsen. Vor allem das Geschäft mit bestehenden Kunden konnte ausgebaut werden.

Der Kapitalmarkt blieb unverändert wichtig für den Einkauf unseres Retrozessionsschutzes. So platzieren wir bereits seit 1994 unter anderem im ILS-Markt eine Schutzdeckung für die Hannover Rück namens K-Zession - eine modellierte Quotenabgabe von nicht-proportionalen Rückversicherungsverträgen der Sach-, Katastrophen-, Luftfahrt- und Transportsparte (inklusive Meerestechnik). Darüber hinaus konnten wir erstmals Cyberrisiken über eine Quotenabgabe in den Kapitalmarkt transferieren, ein Novum für den ILS-Markt mit Blick auf die Größenordnung von 100 Mio. USD Kapitalunterstützung. Neben den Quoten nutzten wir den ILS-Markt für weitere Schutzdeckungen.

Fakultative Rückversicherung

In der Fakultativen Rückversicherung zeichnen wir - im Gegensatz zur obligatorischen Rückversicherung - vornehmlich Einzelrisiken. Die Rahmenbedingungen beider Rückversicherungsarten in den Märkten korrelieren größtenteils miteinander.

Im Berichtsjahr 2023 setzten sich die attraktiven Rückversicherungskonditionen des Vorjahres fort. Ausnahmen bildeten die Sparten Managerhaftpflicht (Directors and Officers Insurance) sowie Financial Institutions. Ausgehend von einem hohen Ausgangsniveau war hier eine Fortführung der im Jahr 2022 begonnenen Ratenreduktionen zu beobachten.

Gleiches gilt auch für die Sparte Cyber. Nach weltweit deutlichen Ratenerhöhungen Ende des Vorjahres ist derzeit ein Ratenabrieb zu verzeichnen. Eine große Diskrepanz besteht zwischen dem US-Geschäft und den europäischen Platzierungen, wo die Preise nicht nur früher, sondern auch stärker unter Druck gerieten.

Das Angebot an fakultativen Rückversicherungslösungen zeigte sich im Berichtsjahr konstant hoch, denn die Kapazitäten in der obligatorischen Rückversicherung verknappten sich weiter.

Naturkatastrophen haben das Geschäftsergebnis der fakultativen Rückversicherung nur in geringem Umfang belastet. Die größten Belastungen verursachten das Erdbeben in der Türkei und Syrien sowie Hurrikan "Otis" in Mexiko. Von Menschenhand verursachte Schäden hingegen haben zugenommen. Hier ist unter anderem der Brand eines Einkaufszentrums in Panama zu erwähnen.

Im Rahmen ihrer Konzernstrategie hat die Hannover Rück Nachhaltigkeitsziele verankert. So haben wir im fakultativen Geschäft bei der Deckung von Risiken in Kraftwerkskohle und Ölsanden in den vergangenen Jahren sehr zurückhaltend agiert und zeichnen seit 2020 in diesen Bereichen kein Neugeschäft mehr. Des Weiteren schließen wir bei der Deckung von Risiken die Förderung von neuen Öl- und Gasfeldern aus und berücksichtigen die Nachhaltigkeitsthemen Biodiversität und Menschenrechte. Wir lehnen Geschäft ab, wenn wir Verstöße gegen weltweit anerkannte Konventionen identifizieren. Darüber hinaus unterstützen wir in der fakultativen Rückversicherung die nachhaltige Transformation der Wirtschaft. So rückversichern wir beispielsweise gezielt den Ausbau erneuerbarer Energien und neuer Speichertechnologien.

Kredit, Kaution und politische Risiken

In der Kredit- und Kautionsversicherung sowie im Bereich der politischen Risiken stiegen die Schadenquoten aufgrund der weltweit verschlechterten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen moderat an. Gestiegene Inflation und Zinsen führten zu einer sichtbaren Eintrübung der Wirtschaftslage sowie steigenden Insolvenzzahlen.

Diese Entwicklung führte im Jahr 2023 zu steigender Nachfrage in der Erst- und Rückversicherung bei stabilen bzw. leicht steigenden Preisen. Die Schadenaktivität zog von recht niedrigem Niveau kommend leicht an, blieb aber im Mehrjahresvergleich weiter unterdurchschnittlich.

Luftfahrt und Transport

Im Bereich der Luftfahrt-Rückversicherung hat sich der positive Trend sowohl für proportionale wie auch nicht-proportionale Rückversicherungslösungen weiter fortgesetzt. Mit Blick auf die Preise nimmt das positive Momentum zwar erwartungsgemäß langsam ab, gleichzeitig erreichen wir aber immer noch Verbesserungen bei den Vertragskonditionen.

Der Erstversicherungsmarkt zeigt demgegenüber ein weniger einheitliches Bild. Aus globaler Sicht sind die Segmente General Aviation und Produkthaftpflicht in ihrer Preisentwicklung leicht positiv bis stabil. Wiederum zeigt sich das Segment Airline unverändert schwach, was auf immer noch bestehende Überkapazitäten zurückzuführen ist. Das Subsegment "Kriegsversicherung" hat in Anbetracht neuer geopolitischer Spannungen und der nach wie vor bestehenden Unsicherheit aus den anhängigen, internationalen Verfahren zwischen vormals auch in Russland aktiven Leasingunternehmen und ihren Versicherern erneut deutliche Preisverbesserungen gezeigt.

Mit Blick auf das Transportgeschäft konnte im Berichtszeitraum eine Normalisierung des Welthandels nach den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie festgestellt werden. Trotz des anhaltenden Krieges in der Ukraine stieg der Seehandel sowohl im Container- als auch im Schüttguttransport. Jedoch wirkte sich die Inflation beispielsweise kostenerhöhend auf die Reparaturkosten für Schiffe aus.

Der Transportversicherungsmarkt konnte seinen anhaltenden Aufwärtstrend wie schon in den Vorberichtsperioden in abgeschwächter Form fortsetzen und leichte Ratenanstiege in der Waren- und Kaskoversicherung verzeichnen. Dagegen blieben die Preise im Bereich Meerestechnik auf konstantem Niveau. Der Markt für politische Risiken konnte entgegen unseren Erwartungen nur leichte Preisanstiege verzeichnen.

Bezogen auf die Schäden verlief das Jahr 2023 erfreulicherweise eher ruhig. Wesentlich zu nennen sind neben den Auswirkungen verschiedener Naturgefahren, wie den Erdbeben in der Türkei und Syrien sowie Marokko insbesondere die Explosion auf einer Ölbohrplattform im Golf von Mexiko.

Die Hannover Rück hat im Jahr 2023 weiterhin das Transportgeschäft mit einem weitreichenden Ausschluss der Risiken aus dem Krieg in der Ukraine gezeichnet. Erfreulicherweise halfen uns bestehende Kundenbeziehungen, unsere Prämie weitestgehend auf einem konstanten Niveau, allerdings bei strukturellen Verbesserungen und attraktiveren Preisen, zu erhalten. Wir konnten dabei eine Reduzierung unserer Bruttoexponierungen für verschiedene Transport-Subsparten erzielen.

Der Transportrückversicherungsmarkt verzeichnet, anders als manche Subsparten der Transporterstversicherung, weiterhin Ratenanstiege. Eine risikoadäquate Struktur bildet dabei für uns neben der preislichen Gestaltung die zweite Voraussetzung für die positive Beurteilung eines Rückversicherungsprogramms. Für die Vertragserneuerungsrunden im Berichtszeitraum 2023 konnten wir unseren Zeichnungsansatz fortsetzen. Insbesondere auf bestehenden Kundenverbindungen aufbauend, war es uns möglich, grundsätzlich attraktivere preisliche und strukturelle Konditionen zu vereinbaren.

Agrargeschäft

Im Agrargeschäft nimmt die Nachfrage nach Erst- und Rückversicherungslösungen in Anbetracht eines steigenden Rohstoff- und Nahrungsmittelbedarfs sowie der Häufung von Extremwetterereignissen stetig zu. Wir stehen unseren Kunden und Partnern hier sowohl mit traditionellen Rückversicherungslösungen als auch innovativen Versicherungskonzepten wie indexbasierten und parametrischen Deckungen zur Seite. Darüber hinaus bietet der weitere Ausbau öffentlich-privater Partnerschaften neue Möglichkeiten, profitables Geschäft in bisher nicht etablierten Märkten zu zeichnen und Versicherungslücken zu verringern.

Eine nachhaltige Marktentwicklung im Agrarsegment setzt eine Verbesserung der Profitabilität aufseiten der Erst- und Rückversicherer voraus. Entsprechend müssen sich die steigenden Exponierungen auch in der Entwicklung der Raten deutlich widerspiegeln.

Mit Blick auf Schadenbelastungen war das Jahr 2023 ein ruhiges Jahr. In Brasilien haben wir unser Portefeuille im Berichtsjahr zu deutlich verbesserten Raten und Konditionen weiter ausgebaut. Dort hatte sich die Profitabilität des gezeichneten Geschäfts nach den enormen Dürreschäden im Jahr 2021 erheblich verbessert. In China und Indien hingegen haben wir unser Portefeuille im Berichtsjahr aufgrund unattraktiver Konditionen reduziert.

Personen-Rückversicherung

―	Rückversicherungsumsatz (brutto) steigt währungsbereinigt um 1,6 % auf 7,6 Mrd. EUR
―	Vertragliche Netto-Servicemarge (CSM) aus dem Neugeschäft beläuft sich auf 359,2 Mio. EUR
―	Bestand der vertraglichen Netto-Servicemarge (CSM) wächst um 9,0 % auf 6,0 Mrd. EUR
―	Langlebigkeitsdeckungen und Financial Solutions weiterhin bei Kunden besonders gefragt
―	Operatives Ergebnis steigt um 34 % auf 871,2 Mio. EUR

Als zweites großes Geschäftsfeld der Hannover Rück trug die Personen-Rückversicherung im Berichtsjahr 2023 31 % zum Konzern-Rückversicherungsumsatz bei.

In allen Segmenten der Personen-Rückversicherung verzeichneten wir 2023 eine anhaltend hohe Nachfrage unserer Kunden. Der Trend eines intensiven Wettbewerbs in den globalen Personen-Rückversicherungsmärkten prägte auch im Berichtsjahr unser Geschäft.

Im Bereich Financial Solutions zeichneten wir vor allem in den USA und China signifikantes Neugeschäft.

Zudem sind Langlebigkeitsdeckungen weiterhin gefragt. Unverändert sind die hohen lokalen Kapitalanforderungen für derartiges Geschäft die Treiber bei Erstversicherern und Pensionsfonds für entsprechende Rückversicherungsdeckungen.

Eine positive Geschäftsentwicklung im traditionellen Rückversicherungsgeschäft der Sterblichkeits- und Morbiditätsrisiken zeigte sich unter anderem in Lateinamerika und Ländern wie Italien, Frankreich und Spanien.

Die Covid-19-Pandemie hat unser Geschäft im Jahr 2023 nicht mehr materiell belastet. Dies wirkte sich im Vergleich zum Vorjahr insbesondere positiv auf das Ergebnis im Bereich Mortalität aus.

Die vertragliche Netto-Servicemarge (CSM) aus dem Neugeschäft reduzierte sich auf 359,2 Mio. EUR (545,3 Mio. EUR). Die Netto-Verlustkomponente (LC) aus dem Neugeschäft lag bei 14.4 Mio. EUR (3,9 Mio. EUR). Zusätzlich haben Vertragsverlängerungen bzw. -veränderungen im Bestandgeschäft die vertragliche Netto-Servicemarge (CSM) auf 5.950,3 Mio. EUR (5.456,9 Mio. EUR) erhöht.

Der Rückversicherungsumsatz des Geschäftsfeldes PersonenRückversicherung erreicht 7,6 Mrd. EUR (7,8 Mrd. EUR); währungskursbereinigt wäre der Rückversicherungsumsatz um 1,6 % gewachsen.

Das Rückversicherungs-Serviceergebnis (netto) verbesserte sich auf 809,8 Mio. EUR (535,1 Mio. EUR). Das Rückversicherungs-Finanzergebnis (netto) vor Währungskurseffekten, das die Auflösung der in den vergangenen Jahren gebildeten Diskontierung widerspiegelt, sank auf -158,2 Mio. EUR (-107,9 Mio. EUR).

Das Kapitalanlageergebnis des Geschäftsfeldes Personen-Rückversicherung stieg um 16,2 % auf 415,4 Mio. EUR (357,4 Mio. EUR). Darin enthalten ist ein Ertrag von 13.5 Mio. EUR (87,0 Mio. EUR) aus unserer Extremsterblichkeitsdeckung.

Das operative Ergebnis (EBIT) stieg um 34,0 % auf 871,2 Mio. EUR (650,3 Mio. EUR) und übertraf damit unser EBIT-Ziel für die Personen-Rückversicherung von 750 Mio. EUR.

Kennzahlen zur Personen-Rückversicherung

in Mio. EUR	2023	+/- Vorjahr	2022 ¹
Rückversicherungsumsatz (brutto)	7.632,5	-1,5%	7.751,9
Rückversicherungs-Serviceergebnis (netto)	809,8	+51,3%	535,1
Rückversicherungs-Finanzergebnis (netto) ²	-158,2	+46,6%	-107,9
Kapitalanlageergebnis	415,4	+16,2%	357,4
Operatives Ergebnis (EBIT)	871,2	+34,0%	650,3
EBIT-Marge ³	12,6%		9,1%
Neugeschäft CSM & LC (netto)	344,8	-36,3%	541,4

¹ Angepasst gemäß IAS 8
² exklusive Währungskurseffekte
³ EBIT / Rückversicherungsumsatz (netto)

Im Folgenden geben wir einen detaillierten Überblick über den Geschäftsverlauf der einzelnen Berichtskategorien - Financial Solutions, Longevity Solutions und Mortality und Morbidity Solutions.

Wesentliche Kennzahlen nach Segmenten

	Rückversicherungsumsatz (brutto) 2023 in Mio. EUR	Veränderung Rückversicherungsumsatz brutto) in Vergleich zum Vorjahr	Rückversicherungsumsatz (brutto) 2022 in Mio. EUR
Financial Solutions	1.119,8	+0,0%	1.119,3
Longevity Solutions	1.735,2	+3,9%	1.670,3
Mortality Solutions	3.136,5	-3,2%	3.240,1
Morbidity Solutions	1.641,0	-4,7%	1.722,1

Financial Solutions

Vielfältige Rückversicherungslösungen, die individuell auf die verschiedensten Bedürfnisse unserer Kunden zugeschnitten sind und mit denen sie ihre Solvenz-, Liquiditäts- und Kapitalsituation verbessern können, sind im Bereich Financial Solutions unsere Kernkompetenz.

Die USA sind für unser Financial-Solutions-Geschäft seit Jahren ein ausgesprochen wichtiger Versicherungsmarkt und haben 2023 erneut einen erheblichen Anteil zum Ergebnis beigetragen. Darüber hinaus haben wir unser Neueschäft mit strukturierten Finanzlösungen in China weiter ausgebaut, ebenso in Europa. Neben China hat sich unser Neugeschäft auch in weiteren asiatischen Ländern positiv entwickelt. Dazu haben Änderungen lokaler Kapitalvorschriften beigetragen, die es uns ermöglichen, unsere Kunden entsprechend zu entlasten. Die neuen Transaktionen reichen von standardisierten bis hin zu sehr komplex strukturierten Deckungen.

Longevity Solutions

Unser Rückversicherungsgeschäft, mit dem wir für unsere Kunden Langlebigkeitsrisiken abdecken, fassen wir im Segment Longevity Solutions zusammen. Hier entwickeln wir beispielsweise innovative Rentenprodukte, die auf die individuellen Bedürfnisse der Versicherungsnehmer in unterschiedlichen Lebenssituationen zugeschnitten sind. Dazu gehören Lösungen für ab Rentenbeginn aufgeschobene Renten, fondsgebundene Renten, für die Rückversicherung von Umkehrhypotheken und Immobilien-Leibrenten, sofort beginnende Pflegerenten sowie Vorzugsrenten. Letztere sichern Pensionären mit einer Vorerkrankung eine höhere Rentenauszahlung bei verkürzter Lebenserwartung zu. Zum anderen rückversichern wir Blöcke von klassischen Rentenpolicen sowie Pensionsblöcke.

Insgesamt verzeichneten wir auch 2023 eine steigende Nachfrage und konnten weltweit neue Transaktionen abschließen, beispielsweise in Australien, Kanada, Irland und in den Niederlanden.

In Großbritannien, unverändert der größte Markt für die Absicherung von Langlebigkeitsrisiken, war das Rückversicherungsvolumen weiterhin hoch, insbesondere in Form von kleineren Geschäftsblöcken und Fonds.

Mortality Solutions

Mortality Solutions machen insgesamt den größten Anteil an den Prämieneinnahmen unseres Geschäftsfeldes PersonenRückversicherung aus. Hier bieten wir unseren Kunden Rückversicherungsschutz für das Risiko, dass ihre Versicherten kürzer leben als erwartet und somit die tatsächliche Sterblichkeit negativ von der ursprünglich erwarteten abweicht.

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich das Geschäft in diesem Segment in nahezu sämtlichen Märkten weltweit besser entwickelt. Dies ist nicht zuletzt auf deutlich gesunkene Belastungen aus der Covid-19-Pandemie zurückzuführen, die das Ergebnis der vergangenen Jahre wesentlich stärker beeinträchtigt haben.

Generell hat sich das Neugeschäft erfreulich entwickelt. Beispielsweise haben wir in Lateinamerika größere Portefeuilles erfolgreich erneuert und konnten darüber hinaus weiteres Neugeschäft dazugewinnen.

Morbidity Solutions

Innerhalb der Berichtskategorie Morbidity Solutions decken wir Geschäft, bei dem das Risiko der Verschlechterung des Gesundheitszustandes durch Krankheit, Verletzung oder Gebrechlichkeit im Fokus steht. Kennzeichnend sind die vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten unterschiedlicher Risikodeckungen wie Erwerbsunfähigkeits-, Berufsunfähigkeits- oder Pflegeversicherungen.

Auch das Segment Morbidity hat im zurückliegenden Berichtsjahr vom Rückgang der Covid-19-Belastungen profitiert - wenngleich nicht in dem Ausmaß wie das Segment Mortality. Das Geschäft hat sich generell erwartungsgemäß entwickelt. Mit Blick auf das Neugeschäft konnten wir im zweiten Quartal den erfolgreichen Eintritt in den deutschen Gruppenlebensmarkt verzeichnen.

Kapitalanlagen

―	Kapitalanlagerendite übertrifft mit 2,8 % den Zielwert von mindestens 2,4 %
―	Höheres Zinsniveau führt zu steigenden Erträgen aus festverzinslichen Wertpapieren
―	Kapitalanlagevolumen auf 60,1 Mrd. EUR gestiegen

Mit dem Ergebnis unserer Kapitalanlagen sind wir vor dem Hintergrund der weiterhin herausfordernden Lage an den globalen Finanzmärkten sehr zufrieden.

Die ordentlichen Kapitalanlageerträge lagen mit 1.981,5 Mio. EUR (1.961,1 Mio. EUR) auf dem Niveau der Vergleichsperiode. Dies ist vor allem auf starke Erträge aus unseren festverzinslichen Wertpapieren zurückzuführen, deren verbessertes Zinsergebnis das deutlich rückläufige Amortisationsergebnis der inflationsgebundenen Anleihen, welches im Berichtszeitraum bei 180,0 Mio. EUR (458,5 Mio. EUR) lag, überkompensieren konnte. Dabei spiegeln sich die im Vorjahresvergleich reduzierten Inflationserwartungen wider. Auch die Erträge aus alternativen Investmentfonds fielen niedriger aus als im Vorjahr. Das Ergebnis aus "At equity"-Bewertung stieg hauptsächlich vor dem Hintergrund eines negativen Sondereffekts bei der Bewertung einer unserer Beteiligungen im Vorjahr deutlich auf 16,3 Mio. EUR (-63,2 Mio. EUR).

Die saldierten Verluste aus dem Verkauf von Kapitalanlagen betrugen 153,9 Mio. EUR (585,3 Mio. EUR) und waren hauptsächlich auf Veräußerungen im Zuge der Portefeuillepflege und die Reduktion unserer Exponierung im chinesischen Immobilienmarkt zurückzuführen. Bei den höheren Realisierungsverlusten des Vorjahres machte sich der Verkauf von festverzinslichen Schuldinstrumenten im Zuge von Umschichtungen in unseren Kreditportefeuilles zur mittelfristigen Stärkung unserer Zinserträge und unserer Liquiditätsposition bemerkbar. Entsprechende Realisierungsgewinne der Vorjahresperiode aus unserem Private-Equity-Portefeuille waren gemäß IFRS 9 nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung darzustellen, sondern direkt im Eigenkapital zu erfassen.

Die gemäß IFRS 9 zu bildenden Rückstellungen für erwartete Kreditausfälle (ECL) haben wir im Berichtszeitraum saldiert um 22,8 Mio. EUR erfolgswirksam erhöht (2022: 119,9 Mio. EUR). Hier schlug sich vor allem der Zahlungsausfall von Schuldinstrumenten eines Emittenten aus dem chinesischen Immobilienbereich nieder. Die planmäßigen Abschreibungen auf direkt gehaltene Immobilien beliefen sich auf 56,3 Mio. EUR (48,5 Mio. EUR), was unser gestiegenes Engagement in diesem Bereich reflektiert. Zudem haben wir hier außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 79,1 Mio. EUR (18,2 Mio. EUR) vorgenommen, da es im Berichtszeitraum in dem für uns wichtigen Bereich der Gewerbeimmobilien global zu Druck auf die Marktwerte kam. Dem haben wir durch bilanzielle Erfassung der Wertminderungen einiger direkt gehaltener Objekte Rechnung getragen. Von den Verwerfungen im Zuge der Insolvenz der vor allem im deutschsprachigen Raum tätigen Signa-Gruppe sind wir nicht betroffen.

Die Marktwertveränderungen unserer erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten Bestände beliefen sich saldiert auf 76,0 Mio. EUR (-14,2 Mio. EUR). Hier zeigten sich insbesondere positive Marktwertänderungen von Derivaten mit Bezug zur Versicherungstechnik und von direkt und über Fonds gehaltenen festverzinslichen Wertpapieren. Gegenläufig wirkten sich die Marktwertänderungen alternativer Investmentfonds vor allem aus dem Immobilienbereich aus.

Das Kapitalanlageergebnis lag mit 1.588,2 Mio. EUR (965,4 Mio. EUR) auf einem erfreulichen Niveau, vor allem dank starker Zinserträge. Diese konnten das niedrigere Ergebnis aus unseren inflationsgebundenen Anleihen mehr als ausgleichen. Die erzielte Durchschnittsrendite von 2,8 % übertraf unseren Zielwert von mindestens 2,4 % deutlich. Dies ist vor allem auf die ordentlichen Erträge und das Ergebnis aus unseren erfolgswirksam zum Marktwert bilanzierten Beständen zurückzuführen, die jeweils höher ausfielen als ursprünglich für das Berichtsjahr geplant.

Kapitalanlageergebnis

in Mio. EUR	2023	+/- Vorjahr	2022 ¹
Ordentliche Kapitalanlageerträge	1.981,5	+1,0%	1.961,1
Veränderung der Rückstellung für Kreditausfälle (ECL), Abschreibungen, Wertminderungen und Zuschreibungen von Kapitalanlagen	-155,8	-7,1%	-167,6
Veränderung der Zeitwerte von Finanzinstrumenten	76,0		-14,2
Ergebnis aus Anteilen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen	16,3	-125,9%	-63,2
Realisierte Gewinne und Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen	-153,9	-73,7%	-585,3
Sonstige Kapitalanlageaufwendungen	-175,9	+6,3%	-165,5
Kapitalanlageergebnis	1.588,2	+64,5%	965,4

¹ Angepasst gemäß IAS 8

Finanz- und Vermögenslage

―	Risikoadäquate Kapitalanlagepolitik
―	Kapitalanlagebestand mit breiter Diversifikation
―	Weiterhin starke Eigenkapitalbasis

Kapitalanlagepolitik

Die Kapitalanlagepolitik der Hannover Rück orientiert sich unverändert an den folgenden zentralen Anlagegrundsätzen:

―	Generierung stabiler und risikoadäquater Erträge unter gleichzeitiger Wahrung eines hohen Qualitätsstandards des Portefeuilles
―	Gewährleistung der Liquidität und Zahlungsfähigkeit zu jeder Zeit
―	Hohe Diversifizierung der Risiken
―	Begrenzung von Währungskurs- und Laufzeitrisiken durch kongruente Währungs- und Laufzeitbedeckung

Vor diesem Hintergrund verfolgen wir ein aktives Risikomanagement auf Basis ausgewogener Risiko-Ertrags-Analysen. Dabei berücksichtigen wir zentral implementierte Kapitalanlagerichtlinien und Erkenntnisse einer dynamischen Finanzanalyse. Diese sind die Grundlage für Investitionsbandbreiten, die unter Berücksichtigung der aktuellen Marktsituation und Anforderungen der Passivseite festgelegt werden und innerhalb derer die operative Portefeuillesteuerung erfolgt. Diese Maßnahmen sollen gewährleisten, dass ein angemessenes Ertragsniveau erreicht wird. Dabei wird streng auf die Einhaltung unseres klar definierten Risikoappetits geachtet. Dieser spiegelt sich in dem den Kapitalanlagen zugeteilten Risikokapital wider und ist Grundlage für die Asset-Allokation des gesamten Konzerns und der Einzelportefeuilles. Außerdem wird dadurch gewährleistet, dass unsere Zahlungsfähigkeit jederzeit sichergestellt ist. Im Rahmen unseres Asset-Liability-Managements bestimmen die versicherungstechnischen Verpflichtungen die Währungs- und Laufzeitenverteilung der Kapitalanlagen. Die modifizierte Duration unseres Anleiheportefeuilles orientiert sich weitgehend an den versicherungstechnischen Verbindlichkeiten.

Durch die Anpassung der Fälligkeitsstruktur unserer festverzinslichen Wertpapiere an die erwarteten Auszahlungsmuster unserer Verbindlichkeiten reduzieren wir die ökonomische Exponierung gegenüber dem Zinsänderungsrisiko. Indem wir die Währungsverteilung in unserem festverzinslichen Portefeuille aktiv und regelmäßig steuern, streben wir zudem eine weitgehende bilanzielle Kongruenz der Währungen zwischen Aktiv- und Passivseite an, sodass Wechselkursschwankungen nur einen begrenzten Einfluss auf unser Ergebnis haben. Zum Jahresende 2023 haben wir 30,6 % (30,2 %) unserer Kapitalanlagen in Euro, 41,1 % (42,2 %) in US-Dollar, 5,3 % (6,0 %) in Britischen Pfund und 6,5 % (6,5 %) in Australischen Dollar gehalten.

Zusammensetzung der Kapitalanlagen

in %	2023	2022	2021	2020	2019
Staatsanleihen	35,2	36,6	34,0	34,4	35,0
Quasi-staatliche Anleihen	14,7	13,0	13,8	15,2	15,0
Unternehmensanleihen	28,7	27,2	29,6	29,6	31,0
Besicherte Anleihen	6,5	6,2	6,1	6,1	7,0
Aktien (börsennotiert und nicht-börsennotiert)	3,3	3,5	3,6	3,4	3,0
Immobilien und Infrastruktur	6,7	6,6	5,5	5,1	5,0
Sonstige	2,7	3,6	2,0	2,9	2,0
Kurzfristige Anlagen & Kasse ¹	2,0	3,2	3,2	3,2	3,0
in Mio. EUR
Kapitalanlagen	60.128,9	56.939,5	56.213,2	49.001,6	47.629,4

¹ Position "Kurzfristige Anlagen und Kasse" ab 2023 ohne Kasse

Kapitalanlagebestand

Der Bestand unserer selbstverwalteten Kapitalanlagen lag mit 60,1 Mrd. EUR deutlich über dem Vergleichsniveau der Vorperiode (31. Dezember 2022: 55,3 Mrd. EUR). Hier wirkten sich vor allem Zuflüsse aus dem operativen Geschäft, Zinsrückgänge in mittleren und längeren Laufzeiten des EUR-Bereichs und niedrigere Risikoaufschläge auf Unternehmensanleihen positiv aus. Gegenläufige Effekte entstanden vor allem aus der Rückzahlung einer Anleihe, Währungseffekten und aus den höheren Zinsen im kurzfristigen Laufzeiten-Bereich.

Unsere Kapitalanlagen profitierten davon, dass wir uns schon seit Beginn des Vorjahres mit Blick auf zu erwartende Zentralbankaktivitäten und Inflationsentwicklungen eher defensiv positioniert hatten. Zudem hatten wir keine Ausfälle in unserem Bankenexposure zu verzeichnen und haben auch keine Positionen in gestressten US-Banken gehalten. Der Unruhe im chinesischen Immobilienbereich konnten wir teils mit Verkäufen begegnen, haben aber auch Wertminderungen erfolgswirksam erfasst. Darüber hinaus schlugen sich unsere ausgewogenen Zinspositionen der Kapitalanlagen in Bezug auf die versicherungstechnischen Rückstellungen in Folge der im Berichtszeitraum erstmalig anzuwendenden Rechnungslegungsstandards IFRS 17 und IFRS 9 bilanziell in einer höheren Resilienz gegenüber Marktschwankungen nieder, da nun auch bilanziell erfasst wird, dass die Marktwerte zinssensitiver Vermögenswerte und Verbindlichkeiten gegenläufig auf Marktzinsänderungen reagieren. Die hohen Zinsvolatilitäten haben somit nur begrenzt Einfluss auf unser Eigenkapital und auf unsere Solvenz.

Unsere Asset Allokation haben wir im Berichtsjahr insgesamt weitgehend stabil gehalten. Lediglich im Bereich der Emerging Markets haben wir den Bestand leicht ausgebaut, in China hingegen reduziert. In Anbetracht der aktuellen Marktsignale werden wir diese eher vorsichtige Ausrichtung zunächst beibehalten. In Lateinamerika und in der APAC-Region konnten wir Marktopportunitäten zur weiteren Stärkung unseres Immobilienportefeuilles nutzen. Die modifizierte Duration des Portefeuilles unserer festverzinslichen Wertpapiere hat sich mit 4,7 (4,8) im Vergleich zum Vorjahresende kaum verändert.

Bei allen anderen Anlageklassen haben wir lediglich geringfügige Veränderungen im Rahmen der regelmäßigen Portefeuillepflege vorgenommen.

Die im Sonstigen Ergebnis enthaltenen saldierten Lasten der erfolgsneutral zum Marktwert erfassten Schuldinstrumente beliefen sich auf 3,2 Mrd. EUR (4.9 Mrd. EUR). Bei der Qualität der Anleihen - gemessen an Ratingklassen - lag der Anteil der mit "A" oder besser bewerteten Wertpapiere zum Jahresende mit 75,8 % (76,6 %) auf konstant hohem Niveau.

Qualität der festverzinslichen Wertpapiere

in %	2023
AAA	23,4
AA	33,8
A	18,6
BBB	17,7
<BBB	6,5

Der Bestand an alternativen Investmentfonds ist im Berichtszeitraum insgesamt gestiegen. Zum 31. Dezember 2023 waren 2.018,9 Mio. EUR (1.981,1 Mio. EUR) in Private-Equity-Fonds investiert, weitere 665,2 Mio. EUR (579,9 Mio. EUR) entfielen zu großen Teilen auf Fondsanlagen in hochverzinslichen Anleihen und Kredite. Darüber hinaus waren insgesamt 1.043,8 Mio. EUR (945,5 Mio. EUR) in strukturierten Immobilien- und Infrastrukturanlagen investiert. Bei den genannten alternativen Anlagen beliefen sich die offenen Resteinzahlungsverpflichtungen auf 1.161,6 Mio. EUR (2.061,7 Mio. EUR).

Zum Ende des Berichtsjahres hielten wir 1.224,8 Mio. EUR (554,3 Mio. EUR) in kurzfristigen Kapitalanlagen.

Analyse der Kapitalstruktur

Naturgemäß bilden die versicherungstechnischen Rückstellungen und Verbindlichkeiten den weitaus bedeutendsten Posten unserer Bilanz. Hinzu kommen das Eigenkapital und die Eigenkapital-Substitute, mit deren Hilfe eine substanzielle Stärkung unserer Finanzbasis sowie eine Optimierung unserer Kapitalkosten erreicht werden. Die folgende Tabelle zeigt unsere Kapitalstruktur zum 31. Dezember 2023, jeweils in Prozent der Bilanzsumme.

Kapitalstruktur zum 31. Dezember 2023

in %	2023
Eigenkapital	16,6
Vertragliche Netto-Servicemarge (CSM)	11,6
Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken	5,6
Weitere versicherungstechnische Rückstellungen und Verbindlichkeiten ¹	50,4
Darlehen und begebene Anleihen	7,3
Sonstige Passiva	8,5

¹ zzgl. in der CSM und im Risk Adjustment enthaltenen Aktivposten

Die dargestellten versicherungstechnischen Rückstellungen und Verbindlichkeiten, einschließlich der vertraglichen Servicemarge und der Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken, umfassen 67,6 % (67,2 %) der Bilanzsumme. Sie werden durch unsere Kapitalanlagen sowie die Anteile der Rückversicherer an den versicherungstechnischen Rückstellungen deutlich überdeckt.

Sowohl das Eigenkapital einschließlich der Anteile nicht beherrschender Gesellschafter mit 16,6 % (15,8 %) der Bilanzsumme als auch Darlehen und insbesondere begebene Anleihen mit zusammen 7,3 % (8,8 %) der Bilanzsumme repräsentieren unsere wichtigsten Finanzierungsquellen.

Durch fortlaufende Überwachung und entsprechende Steuerungsmaßnahmen gewährleisten wir, dass unser Geschäft jederzeit mit ausreichendem Kapital hinterlegt ist.

Konzern-Eigenkapital

Gegenüber dem Stand vom 31. Dezember 2022 stieg das Konzern-Eigenkapital im Berichtsjahr um 1.062,6 Mio. EUR, das sind 10,7 %, auf 11.019,5 Mio. EUR. Bereinigt um die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter ergab sich ein Anstieg um 1.067,1 Mio. EUR auf 10.126,8 Mio. EUR. Entsprechend stieg auch der Buchwert je Aktie um 11,8 % auf 83,97 EUR. Die Veränderungen des Eigenkapitals sind wesentlich von folgenden Entwicklungen geprägt:

Infolge von Wechselkursentwicklungen von Fremdwährungen gegenüber dem Euro waren zum Bilanzstichtag kumulierte Gewinne aus der Währungsumrechnung von 160,5 Mio. EUR auszuweisen. Gegenüber den kumulierten Gewinnen aus der Währungsumrechnung von 509,0 Mio. EUR im Vorjahr stellt dies einen Rückgang von 348,5 Mio. EUR der direkt im Eigenkapital zu erfassenden Gewinne und Verluste aus der Währungsumrechnung dar. Dieser Rückgang der Währungsrücklage aus der Umrechnung des Eigenkapitals ausländischer Tochtergesellschaften resultierte hauptsächlich aus der Aufwertung des Euro gegenüber fast allen relevanten Währungen, insbesondere dem US-Dollar.

Der Saldo aus unrealisierten Kursgewinnen und -verlusten aus der Kapitalanlage stieg im Vergleich zum Anfang des Berichtsjahres um 1.168,9 Mio. EUR auf -1.985,1 Mio. EUR. Hier spiegeln sich die im Laufe des Berichtszeitraumes beobachteten Zinsrückgänge in mittleren und längeren Laufzeitenbereich sowie rückläufige Risikoaufschläge in unseren Hauptwährungsräumen und der damit verbundene Anstieg der Marktwerte zinssensitiver Kapitalanlagen wider. Dem gegenüber steht ein entsprechender zinsbedingter Rückgang des Marktwertes unserer versicherungstechnischen Rückstellungen und Verbindlichkeiten um 844,9 Mio. EUR auf 2.026,3 Mio. EUR.

Der Anteil nicht beherrschender Gesellschafter am Eigenkapital verringerte sich zum 31. Dezember 2023 um 4,5 Mio. EUR auf 892,7 Mio. EUR. Dieser entfällt mit 813,3 Mio. EUR (841,8 Mio. EUR) hauptsächlich auf die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter an der E+S Rückversicherung AG.

Das Konzernergebnis 2023, das auf die Anteilseigner der Hannover Rück SE entfällt, belief sich auf 1.824,8 Mio. EUR (780,8 Mio. EUR). Das im Berichtsjahr erzielte nicht beherrschenden Gesellschaftern zustehende Ergebnis belief sich auf 2,8 Mio. EUR (117,5 Mio. EUR).

Bei ihrem Kapitalmanagement orientiert sich die Hannover Rück auch an den Anforderungen und Erwartungen der Ratingagenturen im Hinblick auf das von ihr angestrebte Rating. Ferner werden bei der Verteilung des Kapitals auf die operativen Konzerngesellschaften geschäftspolitische und den Marktauftritt beeinflussende Faktoren berücksichtigt. Die Kapitalallokation erfolgt anhand des ökonomischen Risikogehalts des jeweiligen Geschäftsfeldes. Darüber hinaus unterliegen die Konzerngesellschaften nationalen Kapital- und Solvabilitätsanforderungen. Alle Konzerngesellschaften haben im Berichtsjahr die jeweils für sie geltenden lokalen Mindestkapitalanforderungen erfüllt. Die Einhaltung dieser Kapitalanforderungen wird auf Basis aktueller Werte sowie entsprechender Planungs- und Erwartungsrechnungen durch die verantwortlichen Organisationseinheiten laufend überwacht. Aus Gruppensicht steuern wir die Solvabilität der Hannover Rück weitgehend anhand unseres internen Kapitalmodells (vgl. Chancen- und Risikobericht).

Finanzierung und Konzern-Fremdkapital

Neben der Finanzierungswirkung aus den beschriebenen Eigenkapitalveränderungen ist eine wesentliche Finanzierungskomponente der Hannover Rück die Fremdfinanzierung am Kapitalmarkt. Sie setzt sich im Wesentlichen aus Anleihen zusammen, die wir begeben haben, um unsere Kapitalausstattung auch unter Beachtung der Ratinganforderungen nachhaltig zu sichern. Das Gesamtvolumen der Darlehen und der begebenen Anleihen betrug zum Bilanzstichtag 3.977,0 Mio. EUR (4.472,0 Mio. EUR).

Mit dem Ziel, die Kapitalkosten zu verringern, ergänzen unsere Anleihen unsere Eigenkapitalausstattung und tragen dazu bei, jederzeitige Liquidität zu gewährleisten. Zum Bilanzstichtag sind über die Hannover Rück SE und die Hannover Finance (Luxembourg) S. A. insgesamt sechs (sieben) Schuldverschreibungen am europäischen Kapitalmarkt platziert.

Die im Folgenden abgebildete Tabelle gibt einen Überblick über die fortgeführten Anschaffungskosten der begebenen Anleihen.

Fortgeführte Anschaffungskosten unserer Anleihen

in Mio. EUR	Emissionsdatum	Zins	2023	2022
Hannover Finance (Luxembourg) S.A. nachrangige Schuldverschreibung, 500 Mio. EUR; 2012/2043	20.11.2012	5,00%	-	499,6
Hannover Rück SE, nachrangige Schuldverschreibung, 500 Mio. EUR; 2014/undatiert	15.9.2014	3,375%	499,0	498,2
Hannover Rück SE, Schuldverschreibung, 750 Mio. EUR; 2018/2028	18.4.2018	1,125%	747,0	745,7
Hannover Rück SE, nachrangige Schuldverschreibung, 750 Mio. EUR; 2019/2039	9.10.2019	1,125%	744,0	743,0
Hannover Rück SE, nachrangige Schuldverschreibung, 500 Mio. EUR; 2020/2040	8.7.2020	1,75%	496,0	495,9
Hannover Rück SE, nachrangige Schuldverschreibung, 750 Mio. EUR; 2021/2042	22.3.2021	1,375%	745,0	743,9
Hannover Rück SE, nachrangige Schuldverschreibung, 750 Mio. EUR; 2022/2043	14.11.2022	5,875%	746,0	745,7
Gesamt			3.977,0	4.472,0

Zusätzlich bestehen bei mehreren Konzernunternehmen langfristige Darlehen, im Wesentlichen Hypothekendarlehen und Darlehen von Gemeinschaftsunternehmen, in Höhe von 798,0 Mio. EUR (926,6 Mio. EUR).

Zu weiteren Erläuterungen verweisen wir auf unsere Darstellungen im Anhang dieses Berichts, Kapitel 6.7 "Finanzierungsverbindlichkeiten" und 6.8 "Eigenkapital und eigene Anteile".

Zur Besicherung von versicherungstechnischen Verbindlichkeiten haben verschiedene Kreditinstitute für uns Bürgschaften (Letters of Credit) gestellt. Über die bestehenden Eventualverbindlichkeiten berichten wir detailliert im Anhang, Kapitel 9.7 "Haftungsverhältnisse und Eventualverbindlichkeiten".

Analyse der Konzern-Kapitalflussrechnung

Liquidität

Liquidität generieren wir aus unserem operativen Rückversicherungsgeschäft, der Kapitalanlage und aus Finanzierungsmaßnahmen. Durch regelmäßige Liquiditätsplanungen und die Steuerung der Fungibilität der Kapitalanlage stellen wir sicher, dass die Hannover Rück jederzeit in der Lage ist, die erforderlichen Auszahlungen zu leisten. Der Zahlungsmittelfluss der Hannover Rück wird in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellt.

Die Hannover Rück führt keinen automatisierten konzerninternen Finanzausgleich (Cash Pooling) durch. Liquiditätsüberschüsse werden von den Konzerngesellschaften gesteuert und angelegt. Innerhalb des Hannover Rück-Konzerns existieren verschiedene Darlehensbeziehungen zur optimalen Gestaltung und flexiblen Steuerung der kurz- oder langfristigen Liquiditätsund Kapitalallokation.

Konzern-Kapitalflussrechnung

in Mio. EUR	2023	2022
Flüssige Mittel am Anfang der Periode	1.323,2	1.355,1
Kapitalfluss aus laufender Geschäftstätigkeit	5.788,8	4.947,1
Kapitalfluss aus Investitionstätigkeit	-4.509,8	-5.076,5
Kapitalfluss aus Finanzierungstätigkeit	-1.504,8	44,2
Währungskursdifferenzen	-42,7	53,2
Summe der Kapitalzu- und -abflüsse	-268,4	-31,9
Flüssige Mittel am Ende der Periode	1.054,8	1.323,2

Kapitalfluss aus laufender Geschäftstätigkeit

In der Berichtsperiode betrug der Kapitalfluss aus laufender Geschäftstätigkeit, der auch die Mittelzuflüsse aus erhaltenen Zinsen und Dividenden enthält, 5.788,8 Mio. EUR gegenüber 4.947,1 Mio. EUR im Vorjahr. Der Anstieg um insgesamt 841,7 Mio. EUR resultiert aus der positiven Entwicklung des operativen Geschäfts.

Kapitalfluss aus Investitionstätigkeit

Der Saldo aus Kapitalzu- und -abflüssen aus der laufenden Geschäftstätigkeit und der Finanzierungstätigkeit wurde in Höhe von -4.509,8 Mio. EUR (-5.076,5 Mio. EUR) - entsprechend der vom Unternehmen verfolgten Kapitalanlagepolitik unter besonderer Berücksichtigung einer währungs- und laufzeitkongruenten Bedeckung der versicherungstechnischen Verbindlichkeiten - investiert. Zur Entwicklung des Bestandes an Kapitalanlagen verweisen wir auch auf unsere Ausführungen am Anfang dieses Abschnitts.

Kapitalfluss aus Finanzierungstätigkeit

Im Berichtsjahr belief sich der Saldo aus Ein- und Auszahlungen im Rahmen der Finanzierungstätigkeit auf -1.504,8 Mio. EUR (44,2 Mio. EUR). Diese Position beinhaltet die im Geschäftsjahr durch die Hannover Rück SE, E+S Rückversicherung AG und weitere Konzerngesellschaften an Konzernfremde ausgeschütteten Dividenden in Höhe von 768,6 Mio. EUR (723,5 Mio. EUR). Der ebenfalls im Kapitalfluss aus Finanzierungstätigkeit enthaltene Saldo aus der Aufnahme und Rückzahlung langfristiger Verbindlichkeiten, insbesondere von Anleihen, beläuft sich auf -760,6 Mio. EUR (767,5 Mio. EUR).

Insgesamt verringerte sich damit der Bestand flüssiger Mittel im Vergleich zum Vorjahr um 268,4 Mio. EUR auf 1.054,8 Mio. EUR.

Weitere Informationen zu unserem Liquiditätsmanagement sind dem Chancen- und Risikobericht zu entnehmen.

Angaben nach § 315 und § 315a Absatz 1 HGB

Das Grundkapital der Hannover Rück SE beträgt 120.597.134,00 EUR. Es ist eingeteilt in 120.597.134 auf den Namen lautende nennwertlose Stückaktien. In diesem Zusammenhang wird auf die erforderlichen Angaben nach § 160 Abs. 1 Nr. 2 AktG auf den Konzernanhang verwiesen.

Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen, auch wenn sie sich aus Vereinbarungen zwischen Gesellschaftern ergeben können, sind dem Vorstand der Gesellschaft nicht bekannt.

Folgende Gesellschaften besitzen direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10 % der Stimmrechte überschreiten: Die Talanx AG, Hannover, hält direkt gerundet 50,2 % der Stimmrechte der Gesellschaft. Diese Beteiligung ist indirekt dem HDI-Haftpflichtverband der Deutschen Industrie Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit, Hannover, der die Mehrheitsanteile an der Talanx AG hält, zuzurechnen.

Aktien mit Sonderrechten, die Inhabern Kontrollbefugnisse verleihen, bestehen nicht, ebenso wenig wie eine besonders gestaltete Stimmrechtskontrolle für Arbeitnehmer, die am Kapital beteiligt sind und ihre Kontrollrechte nicht unmittelbar ausüben.

Die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands bestimmen sich nach §§ 84 ff. Aktiengesetz. Die Änderung der Satzung regelt sich nach §§ 179 ff. Aktiengesetz in Verbindung mit § 18 Abs. 2 der Satzung der Hannover Rück SE.

Die Befugnisse des Vorstands hinsichtlich der Ausgabe und des Rückkaufs von Aktien sind in der Satzung der Hannover Rück SE (in § 6 "Bedingtes Kapital" und § 7 "Genehmigtes Kapital") sowie in den §§ 71 ff. Aktiengesetz geregelt. In diesem Zusammenhang hat die Hauptversammlung am 6. Mai 2020 den Vorstand gemäß § 71 Abs. 1 Nummer 8 Aktiengesetz für eine Dauer von fünf Jahren, bis zum 5. Mai 2025, ermächtigt, unter bestimmten Voraussetzungen eigene Aktien zu erwerben.

Im Folgenden erläutern wir die wesentlichen Vereinbarungen der Gesellschaft, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels unter anderem infolge eines Übernahmeangebotes stehen, und die daraus folgenden Wirkungen. Einige Avalrahmenkreditverträge der Hannover Rück SE enthalten marktübliche, sogenannte Kontrollwechselklauseln, die den Kreditgebern ein Recht auf vorzeitige Beendigung eines Kreditvertrages für den Fall einräumen, dass die Talanx AG ihre Mehrheitsbeteiligung bzw. Beteiligung von mehr als 25 % der Anteile verliert oder ein Dritter die Mehrheitsbeteiligung an der Hannover Rück SE erlangt.

Des Weiteren enthalten Retrozessionsschutzdeckungen in der Schaden- und Personen-Rückversicherung marktübliche Kontrollwechselklauseln, die der jeweils anderen Vertragspartei ein Kündigungsrecht zugestehen, falls eine wesentliche Änderung der Eigentums- und Beteiligungsverhältnisse der betroffenen Vertragspartei eintritt.

Es existieren keine Entschädigungsvereinbarungen der Gesellschaft mit den Mitgliedern des Vorstands oder Arbeitnehmern für den Fall eines Übernahmeangebotes.

Erläuterungen zur Hannover Rück SE

(Kurzfassung nach HGB)

Die Hannover Rück macht von dem Wahlrecht zur zusammengefassten Lageberichterstattung gemäß § 315 Abs. 5 Handelsgesetzbuch (HGB) in Verbindung mit § 298 Abs. 2 HGB Gebrauch. Ergänzend zur Berichterstattung über den Hannover Rück-Konzern erläutern wir im Folgenden die Entwicklung der Hannover Rück SE.

Der Jahresabschluss der Hannover Rück SE wird nach deutschen Rechnungslegungsvorschriften (HGB) aufgestellt. Hier wird insbesondere die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung verkürzt wiedergegeben.

Das Rückversicherungsgeschäft betreibt die Hannover Rück SE in den Geschäftsfeldern Schaden- und Personen-Rückversicherung. Durch ihren globalen Auftritt und die Tätigkeit in allen Sparten der Rückversicherung erzielt die Gesellschaft einen weitgehenden Risikoausgleich.

Die Hannover Rück SE zeichnet seit dem 1. Januar 1997 die aktive Rückversicherung des Konzerns, mit wenigen Ausnahmen, nur im Ausland. Für das Deutschlandgeschäft im Hannover Rück-Konzern ist die Tochtergesellschaft E+S Rückversicherung AG zuständig.

Ertragslage

Das Geschäftsjahr 2023 ist für die Hannover Rück SE erfreulich verlaufen. Die Bruttoprämie für das Gesamtgeschäft sank um 1,1 % auf 27,3 Mrd. EUR (Vorjahr: 27,6 Mrd. EUR). Der Selbstbehalt reduzierte sich auf 64,3 % (65,4 %). Die verdiente Nettoprämie für eigene Rechnung ging um 3 % auf 17,4 Mrd. EUR (17,9 Mrd. EUR) zurück.

Das versicherungstechnische Ergebnis (vor Veränderung der Schwankungsrückstellung) belief sich auf -336,9 Mio. EUR (31,8 Mio. EUR) und ist von gestiegenen Retrozessionskosten und Provisionsaufwendungen sowie der Stärkung der Resilienz unserer Schadenrückstellungen geprägt. Dies zeigt sich auch in der kombinierten Schaden- und Kostenquote die bei 102,0 % (101,6 %) lag. Der Schwankungsrückstellung und ähnlichen Rückstellungen wurden im Berichtsjahr 594,8 Mio. EUR entnommen (Vorjahr: Zuführung 548,3 Mio. EUR).

Im Geschäftsjahr 2023 war erneut eine große Anzahl an Großschäden zu verzeichnen. Die Netto-Großschadenbelastung für die Hannover Rück SE betrug insgesamt 936,5 Mio. EUR (938,8 Mio. EUR).

Die ordentlichen Kapitalanlageerträge einschließlich Depotzinsen beliefen sich auf 1.581,3 Mio. EUR (1.525,5 Mio. EUR). Die ordentlichen Erträge aus festverzinslichen Wertpapieren betrugen 825,5 Mio. EUR (626,1 Mio. EUR).

Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen konnten in saldierter Höhe von 8,4 Mio. EUR (745,1 Mio. EUR) realisiert werden, was hauptsächlich auf Veräußerungen festverzinslicher Titel im Zuge der Portefeuillepflege zurückzuführen war. Das außergewöhnlich hohe Ergebnis des Vorjahres ergab sich aus der Einbringung nichtnotierter Unternehmensbeteiligungen in ein Gemeinschaftsunternehmen.

Abschreibungen auf Kapitalanlagen waren in Höhe von 41,7 Mio. EUR (157,0 Mio. EUR) vorzunehmen. Sie entfielen überwiegend auf Inhaberschuldverschreibungen des Anlagevermögens. Bei einem geringen Teil unserer im Anlagevermögen gehaltenen festverzinslichen Wertpapiere haben wir im Berichtszeitraum auch bei einer voraussichtlich nicht dauerhaften Wertminderung auf den niedrigeren beizulegenden Wert abgeschrieben. Dies gilt ebenso für zukünftige Berichtszeiträume. Im Berichtszeitraum entfallen darauf von den oben genannten Abschreibungen 17,9 Mio. EUR (0,0 Mio. EUR).

Den Abschreibungen standen angesichts gestiegener Marktwerte Zuschreibungen auf in Vorperioden abgeschriebene Kapitalanlagen in Höhe von 3,1 Mio. EUR (3,4 Mio. EUR) gegenüber. Insgesamt reduzierte sich das Nettokapitalanlageergebnis auf 1.453,1 Mio. EUR (1.941,0 Mio. EUR).

Das Ergebnis aus der normalen Geschäftstätigkeit verbesserte sich um 31,8 % auf 1.082,2 Mio. EUR (820,9 Mio. EUR). Das Berichtsjahr schloss wie prognostiziert mit einem Jahresüberschuss von 892,2 Mio. EUR (753,0 Mio. EUR) ab.

Verkürzte Gewinn- und Verlustrechnung der Hannover Rück SE

in TEUR	2023	2022
Verdiente Beiträge für eigene Rechnung	17.406.565	17.923.625
Technischer Zinsertrag für eigene Rechnung	159.777	204.342
Sonstige versicherungstechnische Erträge für eigene Rechnung	1	-
Aufwendungen für Versicherungsfälle für eigene Rechnung	13.328.288	14.022.509
Veränderung der übrigen versicherungstechnischen Netto-Rückstellungen	-149.188	120.838
Aufwendungen für erfolgsabhängige und erfolgsunabhängige Beitragsrückerstattung für eigene Rechnung	-131	-95
Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb für eigene Rechnung	4.424.998	4.193.490
Sonstige versicherungstechnische Aufwendungen für eigene Rechnung	869	1.080
Zwischensumme	-336.869	31.821
Veränderung der Schwankungsrückstellung und ähnlicher Rückstellungen	594.854	-548.303
Versicherungstechnisches Ergebnis für eigene Rechnung	257.985	-516.482
Erträge aus Kapitalanlagen	1.723.904	2.779.172
Aufwendungen für Kapitalanlagen	270.825	838.403
Technischer Zinsertrag	-161.418	-205.849
Sonstige Erträge	192.556	167.263
Sonstige Aufwendungen	659.955	564.803
Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit	1.082.247	820.898
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag und sonstige Steuern	189.986	67.947
Jahresüberschuss	892.261	752.951
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr	592.417	564.567
Einstellungen in andere Gewinnrücklagen	678	1.518
Bilanzgewinn	1.484.000	1.316.000

Spartenentwicklung

Im Folgenden stellen wir den Geschäftsverlauf der einzelnen Sparten dar. Seit dem Geschäftsjahr 2014 ist die Zusammenarbeit und der Geschäftsaustausch zwischen der Hannover Rück SE und der E+S Rückversicherung AG über eine Quoten-Retrozession der Hannover Rück SE an die E+S Rückversicherung AG im Schaden-Rückversicherungsgeschäft geregelt.

Hannover Rück SE: Bruttoprämie nach Sparten

in Mio. EUR	2023	2022	2021	2020	2019
Feuer	5.788	5.602	4.015	3.313	2.937
Haftpflicht	3.417	3.669	2.992	2.410	2.317
Unfall	696	861	379	510	442
Kraftfahrt	3.839	3.989	3.197	2.735	2.945
Luftfahrt	303	280	315	322	258
Transport	702	645	544	460	454
Leben	5.764	6.042	5.679	5.026	4.758
Sonstige Zweige	6.812	6.533	4.820	4.441	3.962
Summe	27.321	27.621	21.941	19.217	18.073

Feuer

Die Bruttoprämieneinnahmen für die Feuersparte erhöhten sich um 3,3 % auf 5.787,8 Mio. EUR (5.602,0 Mio. EUR). Die Nettoschadenquote erhöhte sich auf 72,2 % (65,4 %). Das versicherungstechnische Ergebnis betrug -65,5 Mio. EUR (171,8 Mio. EUR). Der Schwankungsrückstellung und ähnlichen Rückstellungen wurden 1,2 Mio. EUR (Zuführung 85.8 Mio. EUR) entnommen.

Haftpflicht

Die Bruttoprämie für das Haftpflichtgeschäft fiel um 6,9 % auf 3.416.8 Mio. EUR (3.668,7 Mio. EUR). Die Nettoschadenquote erhöhte sich auf 82,3 % (70,4 %). Das versicherungstechnische Ergebnis reduzierte sich auf -299,1 Mio. EUR (103,8 Mio. EUR). Der Schwankungsrückstellung und ähnlichen Rückstellungen wurden 391,2 Mio. EUR (Zuführung 534,4 Mio. EUR) entnommen.

Unfall

Die Bruttoprämieneinnahmen für die Unfallsparte gingen auf 695,6 Mio. EUR (860,8 Mio. EUR) zurück. Die Nettoschadenquote betrug 66,6 % (116,3 %). Das versicherungstechnische Ergebnis betrug - 42,9 Mio. EUR (-233,1 Mio. EUR). Der Schwankungsrückstellung und ähnlichen Rückstellungen wurde nichts (25,8 Mio. EUR) entnommen.

Kraftfahrt

Die Bruttoprämie für die Kraftfahrtsparte reduzierte sich um 3.8 % auf 3.839,6 Mio. EUR (3.989,4 Mio. EUR). Die Schadenquote stieg leicht auf 78,7 % (75,0 %). Das versicherungstechnische Ergebnis betrug -206,1 Mio. EUR (-55,6 Mio. EUR). Der Schwankungsrückstellung und ähnlichen Rückstellungen wurden 46,7 Mio. EUR (Zuführung 64,1 Mio. EUR) entnommen.

Luftfahrt

Die Bruttoprämieneinnahmen stiegen um 8,3 % auf 303,1 Mio. EUR (279,8 Mio. EUR). Die Schadenquote stieg auf 75,3 % (43,2 %). Das versicherungstechnische Ergebnis betrug -2,3 Mio. EUR (84,7 Mio. EUR). Der Schwankungsrückstellung und ähnlichen Rückstellungen wurden 81,8 Mio. EUR (Zuführung 42,6 Mio. EUR) entnommen.

Transport

Das Bruttoprämienvolumen für die Transportsparte erhöhte sich um 8,8 % auf 702,3 Mio. EUR (645,4 Mio. EUR). Die Nettoschadenquote stieg auf 54,2 % (41,9 %). Das versicherungstechnische Ergebnis belief sich auf 57,3 Mio. EUR (143,0 Mio. EUR). Der Schwankungsrückstellung und ähnlichen Rückstellungen wurden 65,8 Mio. EUR (Zuführung 34,8 Mio. EUR) entnommen.

Leben

In der Sparte Leben fiel die Bruttoprämie um 4,6 % auf 5.764,0 Mio. EUR (6.041,9 Mio. EUR). Das Personen-Rückversicherungsgeschäft hat einen ausgeprägten internationalen Charakter. Wir zeichnen unser Geschäft auf allen Kontinenten, wodurch wir eine gute Diversifikation der Risiken erzielen. Mithilfe unseres guten Netzwerks agieren wir vielfach direkt als Ansprechpartner lokal vor Ort. Neben dem traditionellen Sterblichkeitsgeschäft zeichnen wir im Bereich Personen-Rückversicherung weltweit auch Financial-Solutions-Geschäft sowie Kranken- und Langlebigkeitsrisiken. Das versicherungstechnische Ergebnis der Sparte Leben insgesamt belief sich auf 36,2 Mio. EUR (162,9 Mio. EUR).

Sonstige Zweige

Unter den Sonstigen Versicherungszweigen weisen wir die Sparten Krankenversicherung, Kredit und Kaution, Sonstige Schadenversicherung und Sonstige Sachversicherung aus. Unter Sonstige Sachversicherung wiederum werden die Zweige Extended Coverage, Verbundene Hausrat, Verbundene Wohngebäude, Einbruchdiebstahl und Raub, Leitungswasser, Glas, Technische Versicherungen, Betriebsunterbrechung, Hagel, Tier und Sturm zusammengefasst. Die Sonstige Schadenversicherung beinhaltet die Zweige Rechtsschutz, Vertrauensschaden und Sonstige Vermögens- und Sachschäden.

Für die Sonstigen Zweige stiegen die Bruttoprämieneinnahmen um 4,3 % auf 6.812,0 Mio. EUR (6.533,1 Mio. EUR). Die Nettoschadenquote verbesserte sich auf 70,5 % (85,9 %). Das versicherungstechnische Ergebnis betrug 185,5 Mio. EUR (-345,6 Mio. EUR). Der Schwankungsrückstellung und ähnlichen Rückstellungen wurden 8,0 Mio. EUR (187,5 Mio. EUR) entnommen.

Finanz- und Vermögenslage

Bilanzstruktur der Hannover Rück SE

in Mio. EUR	2023	2022
Aktiva
Immaterielle Vermögensgegenstände	70.702	60.263
Kapitalanlagen	53.918.846	52.053.530
Forderungen	5.928.666	6.488.265
Sonstige Vermögensgegenstände	483.799	717.789
Rechnungsabgrenzungsposten	332.679	291.589
Summe der Aktiva	60.734.692	59.611.436

in Mio. EUR	2023	2022
Passiva
Gezeichnetes Kapital	120.597	120.597
Kapitalrücklage	880.608	880.608
Gewinnrücklagen	630.511	630.511
Bilanzgewinn	1.484.000	1.316.000
Eigenkapital	3.115.716	2.947.716
Nachrangige Verbindlichkeiten	3.250.000	3.750.000
Versicherungstechnische Rückstellungen	44.954.982	43.601.651
Andere Rückstellungen	548.424	493.531
Depotverbindlichkeiten aus dem in Rückdeckung gegebenen Versicherungsgeschäft	4.998.161	5.111.583
Andere Verbindlichkeiten	3.867.409	3.706.955
Summe der Passiva	60.734.692	59.611.436

Unser Bestand an selbstverwalteten Kapitalanlagen stieg auf 44,1 Mrd. EUR (42,4 Mrd. EUR). Die stillen Lasten der fest. verzinslichen Wertpapiere und Rentenfonds beliefen sich auf 1.105,8 Mio. EUR (2.207,2 Mio. EUR). Hier spiegelten sich vor allem die Bewertungsgewinne infolge gesunkener Risikoaufschläge und Zinsen im mittel- und langfristigen Laufzeitenbereich wider.

Die Depotforderungen aus dem in Rückdeckung übernommenen Versicherungsgeschäft, die unter den Kapitalanlagen auszuweisen sind, blieben mit 9,8 Mrd. EUR (9,6 Mrd. EUR) nahezu unverändert.

Unser Eigenkapital - ohne Einbeziehung des Bilanzgewinns -belief sich unverändert auf 1.631,7 Mio. EUR (1.631,7 Mio. EUR). Die Garantiemittel - bestehend aus dem Eigenkapital ohne Bilanzgewinn, den nachrangigen Verbindlichkeiten sowie den versicherungstechnischen Nettorückstellungen, inklusive Schwankungsrückstellung und ähnlichen Rückstellungen - beliefen sich auf 49,8 Mrd. EUR (49,0 Mrd. EUR). Die Bilanzsumme der Hannover Rück SE stieg auf 60,7 Mrd. EUR (59,6 Mrd. EUR).

Im Berichtsjahr wurde für das Geschäftsjahr 2022 eine Basisdividende in Höhe von 5,00 EUR je Aktie sowie eine Sonderdividende von 1,00 EUR je Aktie ausgezahlt. Dies entsprach 723,6 Mio. EUR (693,4 Mio. EUR).

Der Hauptversammlung am 6. Mai 2024 wird vorgeschlagen, für das Geschäftsjahr 2023 eine Basisdividende in Höhe von 6,00 EUR je Aktie zuzüglich einer Sonderdividende von 1,20 EUR je Aktie zu zahlen. Dies entspricht einer Gesamt-Dividende von 7,20 EUR und insgesamt 868,3 Mio. EUR. Der Ausschüttungsvorschlag ist nicht Bestandteil dieses Konzernabschlusses.

Risiken und Chancen

Die Geschäftsentwicklung der Hannover Rück SE unterliegt im Wesentlichen den gleichen Risiken und Chancen wie die des Hannover Rück-Konzerns. An den Risiken der Beteiligungen und Tochterunternehmen partizipiert die Hannover Rück SE grundsätzlich entsprechend ihrer jeweiligen Beteiligungsquote. Die Risiken werden im Risikobericht dargestellt. Aus den Beziehungen zu den Beteiligungen der Hannover Rück SE können Belastungen aus gesetzlichen oder vertraglichen Haftungsverhältnissen (insbesondere Novationsklauseln und Garantieerklärungen) resultieren. Wir verweisen auf unsere Erläuterungen im Anhang dieses Berichts.

Sonstige Angaben

Für alle mit verbundenen Unternehmen getätigten Rechtsgeschäfte haben wir nach den Umständen, die uns zum Zeitpunkt der Vornahme der Rechtsgeschäfte bekannt waren, angemessene Gegenleistungen erhalten. Nachteile im Sinne des § 311 Aktiengesetz (AktG) sind uns nicht entstanden.

Die Hannover Rück SE unterhält Niederlassungen in Australien, Bahrain, China, Frankreich, Großbritannien, Hongkong, Indien, Irland, Kanada, Südkorea, Malaysia und Schweden.

Ausblick

Aufgrund der Verflechtungen der Hannover Rück SE mit den Konzerngesellschaften und ihres hohen Geschäftsanteiles im Konzern verweisen wir für die Erwartungen zu den gesamtwirtschaftlichen, kapitalmarkt- und branchenbezogenen Entwicklungen sowie die Entwicklungen in den Rückversicherungsmärkten auf den Abschnitt "Prognosebericht". So erwarten wir für die Hannover Rück SE eine verdiente Nettoprämie auf dem Niveau des Vorjahres, ein deutlich verbessertes versicherungstechnisches Ergebnis für eigene Rechnung in Verbindung mit einem etwas höheren Ergebnisbeitrag aus den Kapitalanlagen. Insofern erwarten wir für das Geschäftsjahr 2024 ein gegenüber dem Vorjahr nochmals deutlich verbessertes HGB-Jahresergebnis.

Zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung

Bei der zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung handelt es sich um einen vom Gesetzgeber von der Abschlussprüfung ausdrücklich ausgenommenen Berichtsabschnitt (§ 317 Abs. 2 Satz 6 bzw. Satz 4 HGB). Die hier vorliegende zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung wurde jedoch von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers gemäß dem Prüfungsstandard ISAE 3000 (Revised) mit begrenzter Sicherheit geprüft (siehe dazu Kapitel Prüfungsvermerk der nichtfinanziellen Berichterstattung).

Einleitung

Die vorliegende zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung wurde gemäß §§ 315c in Verbindung mit 289c bis 289e HGB sowie Artikel 8 der VERORDNUNG (EU) 2020/852 DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 18. Juni 2020 über die Einrichtung eines Rahmens zur Erleichterung nachhaltiger Investitionen und zur Änderung der Verordnung (EU) 2019/2088 (im Folgenden EU-Taxonomie-Verordnung) erstellt. Bei der Ermittlung der wesentlichen Inhalte wurden die Wesentlichkeitsdefinitionen der Global Reporting Initiative (GRI) und des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) berücksichtigt.

Die zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung umfasst - sofern nicht gesondert dargestellt - die Angaben für den Konzern und die Muttergesellschaft Hannover Rück SE gleichermaßen. Sie enthält die gesetzlich geforderten Informationen bezüglich wesentlicher Umweltbelange, Arbeitnehmerbelange, Sozialbelange, zur Achtung der Menschenrechte sowie zur Bekämpfung von Korruption und Bestechung. Innerhalb der einzelnen Aspekte wird auf die zugrunde liegenden Konzepte sowie interne Prüfprozesse eingegangen und über die vorliegenden Ergebnisse berichtet. Die identifizierten wesentlichen Themen wurden den Aspekten zugeordnet (siehe Abschnitt Wesentlichkeitsanalyse). Zudem sollen in der zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung wesentliche Risiken gemäß § 289c Abs. 3 Nummer 3 und 4 HGB berichtet werden, sofern diese für das Verständnis des Geschäftsverlaufes, des Geschäftsergebnisses, der Lage der Hannover Rück SE und des Konzerns sowie der Auswirkungen auf die nichtfinanziellen Belange erforderlich sind.

Des Weiteren werden Informationen gemäß den Anforderungen des Artikels 8 der EU-Taxonomie-Verordnung integriert.

Gemäß § 315b Abs. 1 Satz 3 HGB wird zu einzelnen Aspekten auf an anderer Stelle im zusammengefassten Lagebericht enthaltene nichtfinanzielle Angaben verwiesen. Verweise auf Informationen außerhalb des zusammengefassten Lageberichts und des Konzern- und Jahresabschlusses sind nicht Teil der zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung.

Für die Beschreibung des Geschäftsmodells wird auf den Abschnitt "Geschäftsmodell" unter "Grundlagen des Konzerns" verwiesen.

Strategische Ausrichtung

Die Konzernstrategie der Hannover Rück wird in einem dreijährigen Rhythmus überarbeitet. Der aktuelle Strategiezyklus 2021-2023 lief Ende 2023 aus.

In der Konzernstrategie 2021-2023 bilden eine starke Governance, Risikomanagement, integrierte Compliance und Corporate Social Responsibility die Fundamente für unser Wachstum als vertrauenswürdiger globaler Rückversicherungspartner. Drei Performance-Treiber - bevorzugter Geschäftspartner, Innovationskatalysator, Gewinnwachstum - tragen den globalen Trends Rechnung, die sich auf die Versicherungs- und Rückversicherungsbranche auswirken. Drei Performance-Förderer - befähigte Mitarbeiter, schlanke Organisationsstruktur, effektives Kapitalmanagement - unterstützen dabei, den Branchendurchschnitt mit Blick auf die Eigenkapitalrendite zu übertreffen. Vier strategische Initiativen - Client Excellence, Innovation und Digitalisierung, Wachstum im Raum Asien-Pazifik, Talentmanagement - bilden den Schwerpunkt des strategischen Programms für den Zyklus. Wesentliche Konzernprojekte (sog. Value Streams) und bereichsübergreifende Strategiebeiträge (sog. Joint Strategy Contributions), in denen wir auch nichtfinanzielle Ziele verfolgen, ergänzen dieses Programm.

"Corporate Social Responsibility" stellt eine dieser Joint Strategy Contributions dar. Damit zusammenhängende Themen werden in der Nachhaltigkeitsstrategie 2021-2023 konkretisiert. Diese umfasst die vier Handlungsfelder Transparenz, Mitarbeiter, Kerngeschäft und Engagement sowie dahinterliegende Maßnahmen und Zielsetzungen.

Das strategische Programm wird vom Bereich Group Strategy & Sustainability begleitet, überwacht und der Fortschritt dem Vorstand quartalsweise berichtet.

Wesentlichkeitsanalyse und wesentliche Themen

Zur Ermittlung wesentlicher ESG-Themen (ESG = Environmental, Social, Governance) führt die Hannover Rück regelmäßig Wesentlichkeitsanalysen durch - zuletzt im Berichtsjahr 2023. Die Durchführung der Wesentlichkeitsanalyse erfolgte auf Basis der Veröffentlichung der Global Reporting Initiative (GRI Standards 2021; GRI 3) und §289c des HGB. Im Berichtsjahr wurde zudem mit Vorbereitungen auf erweiterte Berichterstattungspflichten im Rahmen der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) begonnen und die Themenliste der künftigen European Sustainability Reporting Standards (gemäß ESRS 1) bei der Wesenlichkeitsanalyse berücksichtigt.

Bei der Durchführung einer Wesentlichkeitsanalyse ist die "Wesentlichkeit der Auswirkungen" sowie die "finanzielle Wesentlichkeit" für identifizierte ESG-Themen zu betrachten. Die identifizierten ESG-Themen wurden initial aus den sektoragnostischen European Sustainability Reporting Standards entnommen und im Anschluss um versicherungsspezifische Themen ergänzt. Bei der anschließenden Bewertung wurde in drei Geschäftsbereiche der Hannover Rück unterschieden: eigener Geschäftsbetrieb, Rückversicherungsgeschäft und Kapitalanlage.

Die Befragung erfolgte in Form von Interviews und Workshops mithilfe eines standardisierten Fragebogens. Die jeweiligen Themen wurden von den befragten Interessensträgern auf einer Skala von null (unwichtig) bis zehn (wichtig) bewertet.

Für die Identifikation der positiven und negativen Auswirkungen des Geschäftsmodells der Hannover Rück (inside-out) wurden insgesamt 16 Interviews mit 19 Interessenträgern durchgeführt (sieben Interviews mit internen Interesenträgern; neun Interviews mit externen Interessenträgern). Die internen Interessenträger spiegelten die Perspektiven der unterschiedlichen Markt- und Servicebereiche wider. Die externen Interessenträger deckten die Perspektiven von Marktteilnehmern, Nichtregierungsorganisationen sowie der Wissenschaft ab. Für die Ermittlung der finanziellen Wesentlichkeit respektive der Auswirkungen der definierten Themen auf das Geschäftsmodell der Hannover Rück (outside-in) wurden Workshops mit dem Zentralbereich Group Risk Management durchgeführt.

Für jedes Thema wurde der Mittelwert aller Bewertungen in eine Wesentlichkeitsmatrix übertragen. Ein Thema wurde als wesentlich definiert, sobald der Schwellenwert von 6,5 für die Inside-out-Analyse oder 5,5 für die Outside-in-Analyse überschritten wurde.

Die Wesentlichkeitsanalyse wurde vom Vorstand in seiner Sitzung am 10. Juli 2023 freigegeben.

Zuordnung der nichtfinanziellen Aspekte zu den wesentlichen Themen

Nichtfinanzieller Aspekt	Wesentliches Thema
Umweltbelange	Anpassung an den Klimawandel Klimaschutz Transition der Energieversorgung	Unternehmenskultur
Arbeitnehmerbelange	Arbeitsbedingungen der Belegschaft Gleichbehandlung und Chancengleichheit	Risikomanagementsystem
Sozialbelange	Anpassung an den Klimawandel Transition der Energieversorgung	Informationssicherheit und Datenschutz
Achtung der Menschenrechte	Gleichbehandlung und Chancengleichheit Informationssicherheit und Datenschutz	Compliance-Management-System
Bekämpfung von Korruption und Bestechung	Korruption und Bestechung	Beziehungen zu Interessenträgern

Unternehmenskultur und Interessenträger

Die Hannover Rück verfügt über unternehmensweit geltende Geschäftsgrundsätze (Code of Conduct), die auf der Website in verschiedenen Sprachen veröffentlicht sind. Die 2022 komplett überarbeiteten Geschäftsgrundsätze wurden vom Vorstand beschlossen und vom Aufsichtsrat zur Kenntnis genommen. Die Mitarbeiter der Hannover Rück wurden über verschiedene Kanäle über die Änderungen informiert. Alle neuen Mitarbeiter erhalten die Geschäftsgrundsätze als Anlage zu ihrem Arbeitsvertrag.

Die Geschäftsgrundsätze stehen unter dem Motto "Verbunden - außen, innen, rundum". Sie verdeutlichen das unternehmerische Selbstverständnis der Hannover Rück sowohl unternehmensextern im Umgang mit Geschäftspartnern und Kunden ("außen - wir lassen unsere Partner nicht allein") als auch unternehmensintern im Umgang miteinander ("intern - wir stehen füreinander ein") sowie auch in Bezug auf die Rolle in Gesellschaft und Umwelt ("rundum - wir sind Teil unserer Umwelt").

Die Geschäftsgrundsätze verdeutlichen, dass Bestechung und Bestechlichkeit nicht toleriert werden. Sie weisen zudem konkret auf das Verbot der Geldwäsche und sonstiger strafbarer Handlungen hin und enthalten spezifische Anweisungen in Bezug auf Verhaltensregeln zur Vermeidung und Offenlegung von Interessenkonflikten, Gewährung und Annahme von Vorteilen, Geschenken und Einladungen, Ausgestaltung von Spenden und Sponsoring sowie zu Nebentätigkeiten und Beteiligungen an anderen Gesellschaften und Geschäften.

Ausdrücklich hebt die Hannover Rück in ihren Geschäftsgrundsätzen hervor, dass sie keinerlei Form von Diskriminierung duldet, sondern einen respektvollen und fairen Umgang miteinander pflegt, der die Basis unserer Beziehungen untereinander darstellt. Dies schließt auch den wertschätzenden Umgang mit Kunden und Geschäftspartnern sowie die transparente Bereitstellung vorvertraglicher Informationen mit ein.

Bei der Ermittlung der wesentlichen Themen berücksichtigt die Hannover Rück die Einschätzung interner und externer Interessenträger. Regelmäßige Gespräche mit Investoren und (ESG-)Analysten, Teilnahme an Feedbackprozessen von ESG-Ratings und -Scorings sowie diese jährliche Berichterstattung sind ebenfalls Bestandteil des Dialoges mit Interessenträgergruppen.

Risikomanagementsystem

Die Hannover Rück geht im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit als Rückversicherungsunternehmen eine Vielzahl von Risiken bewusst ein. Zur fortlaufenden Überwachung dieser und weiterer Risiken verfügt sie über ein angemessenes und wirksames Risikomanagementsystem.

Im Rahmen ihres Risikomanagementsystems betrachtet die Hannover Rück unter anderem die Nachhaltigkeitsrisiken, also diejenigen Risiken, die in Zusammenhang mit Umweltthemen, sozialen Themen oder in Zusammenhang mit der Unternehmensführung entstehen. Diese Risiken können mit negativen Auswirkungen auf die Vermögens- und Ertragslage des Unternehmens einhergehen. Dazu gehört beispielsweise das Risiko häufigerer Naturkatastrophen, die durch den Klimawandel verursacht werden. Es besteht aber auch das Risiko, dass sich die Geschäftstätigkeit der Hannover Rück - real oder wahrgenommen - negativ auf gesellschaftliche Nachhaltigkeitsziele auswirkt. Besonders der letztgenannte Aspekt kann sich auf die Reputation der Hannover Rück auswirken. Die Hannover Rück verfügt über ein konzernweit gültiges Rahmenwerk zum Management von Nachhaltigkeits- und Reputationsrisiken, das im Berichtsjahr überprüft und vom Vorstand freigegeben wurde.

Für weiterführende Informationen verweisen wir auf den Chancen- und Risikobericht im zusammengefassten Konzernlagebericht.

Informationssicherheit und Datenschutz

Für Informationen zu Informationssicherheit und Datenschutz verweisen wir auf den Chancen- und Risikobericht im zusammengefassten Konzernlagebericht.

Compliance-Management-System

Compliance umfasst neben der Einhaltung gesetzlicher und regulatorischer Vorgaben (Legal Compliance) auch die Erfüllung externer Standards, wie beispielsweise aus dem Deutschen Corporate Governance Kodex, sowie interner Vorgaben. Compliance-Themen werden bei der Hannover Rück in einem Compliance-Management-System adressiert. Dieses orientiert sich an internationalen Standards und stellt die Umsetzung der zentralen Aufgaben einer Compliance-Funktion sicher:

―	Sichtung und Bewertung von Änderungen des rechtlichen/regulatorischen Umfeldes und Ableitung von Maßnahmen (Überwachungsfunktion)
―	Beratung des Vorstands und der Mitarbeitenden in Bezug auf die Einhaltung von Gesetzen (Beratungsfunktion)
―	Identifizierung und Beurteilung von spezifischen aktuellen und zukünftigen Compliance-Risiken (Identifikationsfunktion)
―	Identifikation und Bewertung wesentlicher Compliance-Risiken (Risikofunktion)

Die Verantwortung und Sicherstellung angemessener und wirksamer Compliance-Strukturen obliegen dem Vorstand. Die Umsetzung erfolgt durch den Chief Compliance Officer (CCO), der den Vorstand in direkter Linie über wesentliche Compliance-Themen und -Entwicklungen informiert. Der jährliche Compliance-Bericht wird zudem dem Aufsichtsrat sowie dessen Finanz- und Prüfungsausschuss vorgelegt. Der CCO wird in seiner Arbeit von der Compliance-Abteilung, speziellen Beauftragten sowie einem Netzwerk von weltweit angesiedelten lokalen Compliance Officern unterstützt. Zum Management von Compliance-Risiken werden Überwachungshandlungen durchgeführt. Bei Verdachtsfällen können Überprüfungen auch ad hoc erfolgen. Die zugrunde liegende Compliance-Risiko-Analyse wird jährlich aktualisiert.

Der CCO arbeitet eng mit dem Risikomanagement zusammen, um einen einheitlichen Ansatz in Bezug auf operationelle Risiken, zu denen auch Compliance-Risiken gehören, zu gewährleisten. Des Weiteren existieren mehrere Compliance-Komitees mit unterschiedlicher Besetzung, denen Mitglieder aus den operativen Geschäftsfeldern sowie aus den Bereichen Recht, Finanzen, Rechnungslegung und Kapitalanlagen angehören. Die Compliance-Komitees prüfen z. B. Rückversicherungsverträge insbesondere im Hinblick auf die Einhaltung aufsichtsrechtlicher Vorgaben und Rechnungslegungsvorschriften oder erlassen grundlegende Entscheidungen zum Umgang mit Sanktionen.

Aufmerksame und geschulte Mitarbeiter stellen einen wesentlichen Teil eines funktionierenden Compliance-Management-Systems dar - sowohl um unbewusste Verstöße zu vermeiden als auch um bewusste Verstöße und damit zusammenhängende Risiken zu erkennen und zu verhindern. Zur Sensibilisierung der Belegschaft in Bezug auf compliancerelevante Themen setzt die Hannover Rück verschiedene Schulungsangebote ein. Alle neuen Mitarbeiter durchlaufen bei Eintritt in den Konzern sowie über die gesamte Laufzeit ihrer Anstellung Compliance-Schulungen. Diese Schulungen beinhalten unter anderem Themen wie die Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung sowie die Einhaltung internationaler Sanktionen. Unsere Mitarbeitenden erhalten zudem Informationen zum internen onlinebasierten Speak-up-System. Darüber hinaus werden unterjährig zielgruppenorientierte Schwerpunktschulungen zu verschiedenen Compliance-Themen durchgeführt. Ergänzend stehen im Intranet spezifische Compliance-Seiten mit weiterführenden Informationen zur Verfügung.

Sollten Mitarbeiter oder auch unternehmensfremde Personen Kenntnis von Compliance-Verstößen, schädigenden Verhaltensweisen oder Risiken erhalten, besteht die Möglichkeit, diese Verdachtsfälle an den CCO oder die Compliance-Abteilung oder auf Wunsch anonym über ein onlinebasiertes Speak-up-System (Hinweisgebersystem) zu melden. Das Speak-up-System ist in vier Sprachen verfügbar. Zusätzlich können Verstöße in jeglicher Sprache per Mail gemeldet werden.

Für weiterführende Informationen verweisen wir auf den Chancen- und Risikobericht im zusammengefassten Konzernlagebericht.

Umweltbelange

In Zusammenhang mit Umweltbelangen kommt der aktiven Auseinandersetzung mit den Ursachen und Folgen des fortschreitenden Klimawandels eine besondere Bedeutung zu. Extremwetterereignisse und Naturkatastrophen wie Hitzewellen und Dürren, Starkregenereignisse und Stürme, aber auch kontinuierliche Prozesse wie die Erderwärmung, das Schmelzen der Gletscher und ein Anstieg des Meeresspiegels haben umfassende Auswirkungen auf Gesellschaft und Wirtschaft und verursachen hohe volkswirtschaftliche und versicherte Schäden. Zudem werden weitere Umweltbelange, beispielsweise die Funktionsfähigkeit von Ökosystemen oder die Wasserhaushalte von Grund- und Oberflächengewässern, vom Klimawandel direkt beeinflusst. Ein weiterhin ungehindertes Ansteigen der Erdtemperatur würde das Ausmaß dieser Phänomene und Risiken steigern. Allerdings geht auch der angestrebte Übergang in eine klimaverträgliche, ressourcenschonende Wirtschaft mit einer Reihe von gesellschaftlichen und ökonomischen Auswirkungen einher.

Aufgrund dieser umfassenden umweltbezogenen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen steht der Klimawandel im Zentrum einer Vielzahl nationaler sowie internationaler regulatorischer Initiativen und Maßnahmen. Als wesentlicher Treiber gelten die Ziele des Pariser Klimaabkommens, mit denen sich die Staatengemeinschaft im Jahr 2015 dazu verpflichtet hat, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf deutlich unter 2 °C bzw. im besten Fall auf 1,5 °C gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Insgesamt ist in diesem Zusammenhang mit weitreichenden Auswirkungen auf die Realwirtschaft, aber auch auf die Finanzbranche zu rechnen, der sowohl bei der Anpassung an den Klimawandel als auch im Hinblick auf den Klimaschutz eine wichtige Rolle zukommt.

Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit

Der Klimawandel geht mit einer Reihe von Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit der Hannover Rück einher, z. B. durch eine Zunahme der Häufigkeit und/oder Schwere von Schäden (physische Risiken) oder sich ändernde Rahmenbedingungen mit Wirkung auf das Rückversicherungsgeschäft und die Kapitalanlagen (transitorische Risiken). Zudem ist gesellschaftlich eine Zunahme umweltbezogener Klagen gegen Unternehmen und öffentliche Einrichtungen zu beobachten (Klagerisiken), die die Versicherungswirtschaft beeinträchtigen könnten.

Risiken aus dem Klimawandel können eine Vielzahl von Risikokategorien des Risikoregisters treffen und werden umfangreich im Rahmen des Risikomanagementsystems überwacht. ESG-Themen werden zudem im Rahmen des Nachhaltigkeits- und Reputationsrisikomanagements berücksichtigt. Für Informationen zu den entsprechenden Konzepten und implementierten Stresstestmechanismen verweisen wir auf den Chancen- und Risikobericht im zusammengefassten Konzernlagebericht.

Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit

Versicherungsgeschäft

Als einer der wesentlichen Treiber des Klimawandels werden fossile Brennstoffe gesehen. Um dem entgegenzuwirken und die Transformation in eine emissionsärmere Wirtschaft zu ermöglichen, unterstützen wir unter anderem den Ausbau erneuerbarer Energien. Diese erstrecken sich von Windenergie im Bereich On- und Offshore über Fotovoltaik bis zur Geothermie. Der Versicherungsschutz beginnt bei der Errichtung der Anlagen und begleitet die Kunden über viele Jahre im Betrieb. Ergänzend unterstützen wir Spezialdeckungen zur Einführung neuer Technologien, wie Leistungsgarantien für Brennstoffzellen (Umwandlung von Wasserstoff oder Erdgas in Elektrizität). Zusätzlich begleiten wir mit unseren Produkten den Aufbau der Wasserstoff-Infrastruktur weltweit und engagieren uns in ersten Großprojekten, um die Energiewende zu unterstützen.

Gleichzeitig strebt die Hannover Rück an, ihr Engagement in fossilen Energieträgern stetig zu reduzieren. Ziel ist es, bis zum Jahr 2038 im gesamten Schaden-Rückversicherungsgeschäft keine Risiken mehr im Zusammenhang mit dem Abbau und der Verstromung von Kraftwerks- bzw. Thermalkohle zu decken. Für den Schaden-Rückversicherungsbereich wurde eine interne Positionierung verabschiedet, die dieses Vorgehen konkretisiert und weitere Themen (z. B. Öl und Gas) adressiert. Das Positionspapier gilt sowohl für das fakultative als auch für das obligatorische Rückversicherungsgeschäft.

Zudem berücksichtigt der fakultative Zentralbereich ein ESG-Manual, das auch Umweltbelange berührt und konkrete Ausschlüsse regelt.

Im fakultativen Rückversicherungsgeschäft werden Rückversicherungsverträge für Einzelrisiken gezeichnet, d. h., die Verträge können konkreten Projekten oder Versicherungsnehmern zugeordnet werden. Bereits seit April 2019 rückversichert der fakultative Zentralbereich keine neu geplanten Kohlekraftwerke oder Bergwerke für Thermalkohle mehr. Seit Februar 2020 wird darüber hinaus jegliches fakultative Neugeschäft in Zusammenhang mit Thermalkohle bzw. deren Infrastruktur ausgeschlossen. Thermalkohle-Infrastruktur umfasst Bergwerke, kohlebetriebene Kraftwerke und Anlagen sowie Hafen- und Schienenbetrieb, die ausschließlich der Thermalkohle-Industrie zuzuordnen sind. Ebenfalls werden im fakultativen Zentralbereich Rückversicherungsverträge für Einzelrisiken ausgeschlossen, die mehr als 30 % ihres Umsatzes aus Aktivitäten in Thermalkohle generieren. Ergänzend wurde 2021 ein Ausstiegsplan für das fakultative Bestandsgeschäft in Thermalkohle verabschiedet. Der Phasenplan sieht Ausschlüsse auf Basis von Schwellenwerten vor. Im ersten Schritt bis zum 31. Dezember 2025 wird der fakultative Zentralbereich Geschäft mit Kraftwerkskohleproduzenten abbauen, deren Jahresförderung aus allen Bergwerken 100 Millionen Tonnen oder mehr beträgt, sowie Geschäft mit Kohlekraftwerksbetreibern, deren installierte Gesamtkapazität an Kohlekraftwerken 25 Gigawatt oder mehr beträgt. Es ist geplant, diese Schwellenwerte in den Folgejahren sukzessive zu verringern bis zum vollständigen Ausschluss aller Thermalkohle-Risiken. Bereits jetzt ist eine Ausweitung bestehender Kapazitäten im Rahmen von Erneuerungen ausgeschlossen.

Der fakultative Zentralbereich rückversichert außerdem keine neuen allein stehenden Ölkraftwerke, die sich bis zum 1. Juli 2023 weder in Betrieb noch im Bau befanden. Seit Mitte 2022 übernimmt der fakultative Zentralbereich zudem keine neuen Deckungen mehr für Projektpolicen, die der Exploration und/oder Erschließung (upstream) neuer Öl- und Gasreserven (greenfield) dienen, sowie für Projektpolicen, die exklusiv den Transport und die Verwahrung (midstream) solcher Öl- und Gasreserven (greenfield) unterstützen.

Bereits seit 2020 übernimmt der fakultative Zentralbereich keine neuen Einzelrisiken mehr für Unternehmen, die 20 % oder mehr ihrer Ölreserven in Ölsanden halten, und schließt Ölsandförderung und -verarbeitung aus. Die derzeit bestehenden Rückversicherungsverträge im Bestandsportefeuille werden ab 2025 nicht mehr verlängert. Ölsandförderung und -verarbeitung umfassen das Abbauen von bitumenhaltigem Sand, das Veredeln zu synthetischem Rohöl, die Weiterverarbeitung dieses synthetischen Rohöls zu Ölprodukten sowie den dazugehörigen Transport per Pipeline oder Schienenverkehr

Seit 2021 übernimmt der fakultative Zentralbereich keine neuen Risiken in Zusammenhang mit Projekten zur Förderung von Öl und Gas in arktischen Regionen - diese Regelung umfasst sowohl neue als auch bestehende Projekte (greenfield und brownfield). Als "arktische Regionen" definieren wir die Region rund um den nördlichen Polarkreis, die in einer Linie von 66,34° nördlich des Äquators verläuft. Dies schließt das Arctic National Wildlife Refuge (ANWR) in den USA mit ein. Zudem werden keine Risiken gezeichnet, die in Zusammenhang mit der Erschließung neuer Öl- und Gasvorkommen in Tiefseegewässern unterhalb 5.000 Fuß stehen. Darüber hinaus zeichnet der fakultative Zentralbereich seit 2023 keine Projekte, die im Zusammenhang mit Tiefseebergbau stehen.

Zudem lehnt der fakultative Zentralbereich Geschäfte ab, die mit einer Schädigung von geschützten Feuchtgebieten (Ramsar-Konvention) oder einer Schädigung von UNESCO-Welterbestätten einhergehen.

Im obligatorischen Rückversicherungsgeschäft werden großvolumige Portefeuilles mit teilweise heterogenen Inhalten übernommen. Wir sind mit unseren Kunden im Dialog, um einen Überblick über die CO ₂ -Intensität des an uns zedierten Geschäfts zu erlangen. Ergänzend haben wir im Berichtsjahr damit begonnen, im Austausch mit unseren Kunden ein besseres Verständnis über deren Umweltstrategien und -ziele, aber auch über Pläne zur Verringerung der Exponierung ihres Portfolio gegenüber fossilen Brennstoffen zu gewinnen. Bereits jetzt nehmen wir im obligatorischen Rückversicherungsgeschäft Abstand von neuen Verträgen, die exklusiv zur Deckung von Thermalkohle-Risiken genutzt werden sollen. Gleiches gilt für neue Verträge, die exklusiv der Exploration und/oder Erschließung (upstream) neuer Öl- und Gasreserven (greenfield) dienen sowie auch exklusiv den Transport und die Verwahrung (midstream) solcher Öl- und Gasreserven (greenfield) unterstützen.

Für Underwriter der Schaden-Rückversicherung und PersonenRückversicherung sowie weitere interessierte Mitarbeiter bieten wir Schulungen zum Thema ESG in Form eines Web-Based-Trainings an.

Investments

Auch bei den selbstverwalteten Kapitalanlagen finden ESG-Kriterien Anwendung. Diese werden in einer internen Richtlinie (Responsible Investment Policy) schriftlich fixiert, deren Anwendung ein ESG-Beauftragter im Investment-Team sicherstellt.

In ihren Kapitalanlagen strebt die Hannover Rück ebenfalls eine stetige Reduzierung des CO ₂ -Fußabdrucks an. Im Mittelpunkt steht eine schrittweise Dekarbonisierung des Anlageportefeuilles. Dies erfolgt zunächst durch eine Reduzierung des CO ₂ -Fuß-abdrucks (Scope 1 und 2) der selbstverwalteten Kapitalanlagen aus den Bereichen Unternehmensanleihen, besicherte Anleihen und Aktien um 30 % bis 2025, verglichen mit dem Basisjahr 2019. Die Steuerung unserer Dekarbonisierungsaktivitäten erfolgt dabei über verschiedene externe Analysen und Ratings, was uns einen umfangreichen Überblick über den CO ₂ -Fußabdruck unseres Anlageportefeuilles verschafft sowie auch qualitative Informationen zu den CO ₂ -Risiken der einzelnen Emittenten liefert.

Zudem sind innerhalb der selbstverwalteten Kapitalanlagen bereits seit 2012 festverzinsliche Wertpapiere (Staats- und halbstaatliche Anleihen, Unternehmensanleihen und besicherte Anleihen [mit Ausnahme von Collateralized Debt Obligations (CDO)] sowie börsennotierte Aktien Gegenstand von NegativScreenings, die inzwischen laufend und auch ad hoc vorgenommen werden. Lediglich einige Nischenfonds oder Anlageklassen, wie z. B. Immobilien, Private Equity oder strukturierte Investments, können nach dieser Systematik nicht analysiert werden. Auch im Vorfeld jeglicher Neuinvestitionen erfolgt eine entsprechende Prüfung hinsichtlich bestehender ESG-Kriterien. Emittenten, die gegen diese Kriterien verstoßen, werden aktiv abgebaut.

In Bezug auf Umweltbelange wendet die Hannover Rück konkrete Ausschlusskriterien für Emittenten an, die 25 % oder mehr ihrer Umsätze aus der Förderung oder Verstromung von Thermalkohle oder der Ölsandgewinnung erzielen. Ebenfalls werden Unternehmen ausgeschlossen, die 10 % oder mehr ihres Umsatzes mit der Offshore-Förderung von Öl und Gas in der Arktisregion innerhalb des nördlichen Polarkreises erzielen (66° 34' N).

Neben der Anwendung vorgenannter Ausschlusskriterien ergänzen seit 2019 auch Best-in-Class-Analysen verstärkt die ESG-Steuerung. Sie ermöglichen ein laufendes Monitoring der Nachhaltigkeitsqualität des Bestandsportefeuilles und werden zur Umsetzung konkreter ESG-Portefeuillemaßnahmen herangezogen.

Zudem ergänzt die Hannover Rück das Anlageportefeuille zunehmend um nachhaltige Kapitalanlagen, die die Transformation in eine ressourcenschonende Wirtschaft unterstützen. Dazu gehören Infrastruktur-Assets, z. B. in den Bereichen erneuerbare Energien oder "Clean Transport" sowie Investitionen in Dedicated-Impact-Fonds und nachhaltige Technologien. Unser Ziel, das Volumen bis Ende 2023 gegenüber Ende 2020 um mindestens 10 % zu erhöhen, haben wir deutlich übertroffen.

Chancen

Neue Rahmenbedingungen, veränderte Werte und damit ein höherer Bedarf an Absicherung, aber auch die Transformation in eine treibhausgasneutrale Wirtschaft, unter anderem in Zusammenhang mit dem EU-Aktionsplan zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums und dem europäischen Green Deal, gehen mit neuen Geschäftsopportunitäten einher. Chancen ergeben sich z. B. durch eine versicherungstechnische Ausweitung parametrischer Deckungen, eine Ausweitung des Geschäfts im Naturkatastrophenbereich oder eine Ausweitung weiterer Angebote zur Mitigation/Adaption klimabedingter Risiken. Gleiches gilt für Kapitalanlagemöglichkeiten in nachhaltige neuartige Technologien und Wirtschaftsbereiche.

Umweltbelange: ausgewählte Ziele

Ziel	Zielwert bis 2023	Status 31.12.2023
Unterstützen der Ziele des Pariser Klimaschutzübereinkommens	Definition von Maßnahmen zur Minderung von Emissionen, Erhöhung der Transparenz, Erhöhung der Anpassungsfähigkeit und Milderung der Folgen des Klimawandels in den Handlungsfeldern	Erreicht, wird fortgeführt
Förderung der Entwicklung aktuarischer Methoden zur Beurteilung der Risiken aus Naturgefahren und Klimaveränderungen	Aktive Teilnahme an und finanzielles Sponsoring von verschiedenen Marktinitiativen und Veranstaltungen	Erreicht
Unterstützung einer globalen Energiewende durch Rückversicherung erneuerbarer Energien	Steigerung des fakultativen Prämienvolumens im Bereich erneuerbare Energien um 60 %	Steigerung in geplantem Umfang nicht erfolgt
Kein Neugeschäft in der Versicherung von Einzelrisiken in Kohlekraftwerken oder Bergwerken für Kraftwerkskohle	Keine Zeichnung fakultativen Neugeschäfts in Kohlekraftwerken oder Bergwerken für Kraftwerkskohle	Erreicht
Asset-Management: Reduzierung der CO ₂ -Last des Anlageportefeuilles	Ziel geschärft: Reduzierung des CO ₂ -Fußabdrucks (Unternehmensanleihen, besicherte Anleihen, Aktien) um 30 % bis 2025 (Basisjahr 2019)	Laufend, im Plan
Reduktion der Treibhausgas-Emissionen am Standort Hannover	Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen am Standort Hannover um 25 % pro Mitarbeiter (Basisjahr 2019)	Erreicht
Erhöhung der Transparenz zu Treibhausgas-Emissionen an den weltweiten Standorten	Ausweitung der Datenerfassung für relevante Umweltaspekte auf mindestens 75 % der weltweiten Belegschaft; die erfassten Standorte werden zu 100 % durch Kauf von Zertifikaten klimaneutral gestellt.	Erreicht

Arbeitnehmerbelange

Qualifizierte und motivierte Mitarbeiter bilden das Fundament der wirtschaftlichen Tätigkeit von Unternehmen. Dabei kommt nachhaltigkeitsbezogenen Aspekten in allen Phasen ihrer Beschäftigung eine steigende Bedeutung zu. Insbesondere in den Industrieländern führt der demografische Wandel zu einem intensivierten Wettbewerb um gut ausgebildete Nachwuchskräfte. Dabei zeigt sich, dass gerade die Mitglieder der Generationen X, Y und Z bei der Auswahl ihrer Arbeitgeber nicht nur monetäre Aspekte betrachten. In den Vordergrund rücken auch die Einhaltung von Grundsätzen einer verantwortungsvollen Unternehmensführung, Maßnahmen zur Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung im Kerngeschäft, die Reputation des Unternehmens, Unternehmenskultur und Betriebsklima, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, das Angebot an Entwicklungsund Karrieremöglichkeiten und andere zusätzliche Leistungen -zusammengefasst als "Total Rewards". Gleichzeitig verzeichneten bestehende Trends wie mobiles Arbeiten oder virtuelle bzw. hybride Meetings eine weitere Beschleunigung.

Mitarbeiter sind sowohl Teil eines Unternehmens als auch gesellschaftlicher Strukturen außerhalb des Unternehmens. Alle Maßnahmen stärken die Position der Hannover Rück am Arbeitnehmermarkt und wirken gleichzeitig auch nach außen. Aus diesem Grund wird im Folgenden auf eine getrennte Betrachtung der Auswirkungen verzichtet.

Auswirkungen auf unsere Geschäftstätigkeit und Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit

Als Dienstleistungsunternehmen der Versicherungsbranche agiert die Hannover Rück in einem hoch spezialisierten Umfeld und sieht sich gleichzeitig mit den eingangs erwähnten Rahmenbedingungen konfrontiert. Ein Risiko besteht beispielsweise, wenn vakante Positionen nicht schnell genug oder nicht in erforderlicher Qualität besetzt werden können. Gleichzeitig profitieren Unternehmen unmittelbar von motivierten, engagierten und leistungsstarken Mitarbeitern.

Im Jahr 2020 wurde eine Talentmanagement-Initiative unter Sponsorschaft des Vorstandsvorsitzenden ins Leben gerufen. Ziel ist es, neue Talente zu gewinnen und diese sowie Talente, die bereits im Unternehmen sind, an das Unternehmen zu binden, an allen Standorten optimal einzusetzen, zu fördern und zu entwickeln und ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das die Hannover Rück zum Arbeitgeber der ersten Wahl macht. Des Weiteren sieht die Initiative Maßnahmen zur Förderung globaler Mobilität, die Optimierung relevanter Prozesse und Systeme sowie eine stärkere Verzahnung der weltweiten Human-Resources-Aktivitäten vor. Die Initiative beinhaltet folgende Aspekte:

―	den Aufbau eines konzernweiten, unterstützenden Human-Resources-IT-Systems,
―	die Förderung eines globalen Netzwerks innerhalb der Human-Resources-Community,
―	eine verbesserte Nachfolgeplanung,
―	den Ausbau von Maßnahmen im Bereich "Learning & Development", insbesondere des Leadership Developments, sowie
―	die Umsetzung einer Diversity-Equity-S-Inclusion-(DESI)-Strategie und Implementierung einer Roadmap mit entsprechenden Maßnahmen.

Für Informationen zu operationellen Risiken, die in Zusammenhang mit oder unabhängig von der Tätigkeit der Belegschaft entstehen können, wird auf den Chancen- und Risikobericht verwiesen.

Für Informationen zu Anforderungen an die fachliche Qualifikation und persönliche Zuverlässigkeit (Fit-S-Proper-Anforderungen) von Personen in Schlüsselpositionen verweisen wir auf das Kapitel Chancen- und Risikobericht.

Konzernweit waren zum Stichtag 31. Dezember 2023 3.756 Mitarbeiter (Vorjahr: 3.519) bei der Hannover Rück beschäftigt.

Entwicklungsmöglichkeiten

Die Hannover Rück ist in einer wissensintensiven Branche mit hoher Spezialisierung tätig. Durch kontinuierliche und angemessene Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter werden der hohe Qualitätsstandard der Leistungen sichergestellt und eine positive Wahrnehmung des Unternehmens gestärkt. Gleichzeitig bietet das Weiterbildungsangebot den Mitarbeitern die Möglichkeit, sich persönlich weiterzuentwickeln, und fördert lebenslanges Lernen. Zur Unterstützung des Talentmanagement-Ansatzes ist es unser Ziel, Aus- und Weiterbildungsaktivitäten stärker an den Werten, Kompetenzen und Führungsgrundsätzen auszurichten und die Berichterstattung auf weitere Standorte auszuweiten. Im Berichtsjahr wurde das bereits 2021 ins Leben gerufene globale Leadership-Development Programm "LEAD" sowohl auf Group-Management- sowie auf Team-ManagerEbene vielfach durchgeführt. Hinzugekommen sind weitere Bausteine für eine umfängliche Leadership Development Journey sowie ein Mentoring Programm. Bereits 2021 wurde eine globale Entsendungsrichtlinie verabschiedet sowie der interne Stellenmarkt auf alle Standorte weltweit ausgebaut. Beides kam im Berichtsjahr erneut zum Tragen und schuf weitere Transparenz in Bezug auf die interne Besetzung von Stellen auf globaler Ebene.

Gesundheit

Leistungsfähigkeit und Gesundheit der Mitarbeiter sind essenzielle Voraussetzungen für eine nachhaltige Geschäftsentwicklung. Als Mitarbeiter eines Dienstleistungsunternehmens gehen unsere Beschäftigten keiner Tätigkeit nach, die mit einer besonderen Gefährdung verbunden ist. Dennoch können der Wandel der Arbeitswelt, die Notwendigkeit einer effizienten Gestaltung von Arbeitsprozessen und ein stetiger Veränderungsdruck zu einer reduzierten Leistungsfähigkeit sowie physischen und/oder psychischen Erkrankungen führen - und damit zu unmittelbaren ökonomischen Auswirkungen auf das Unternehmen sowie sozialen Auswirkungen auf die betroffenen Mitarbeiter, ihr privates Umfeld, ihre Kolleginnen und Kollegen und die Sozialsysteme.

Zum Schutz der Gesundheit der Belegschaft werden die geltenden Arbeitsschutzgesetze sowie Vorgaben in Bezug auf ergonomische Gestaltung der Arbeitsplätze weltweit konsequent eingehalten und überprüft. Darauf wurde auch insbesondere bei der Neugestaltung der Arbeitsplätze im Rahmen von "New Ways of Working" viel Wert gelegt. Es finden regelmäßig Unterweisungen zu Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz statt. Zusätzlich wird die Gesundheit der Belegschaft mit gesundheitsfördernden Programmen aktiv unterstützt; diese gibt es weltweit, sie sind aber jeweils an die lokalen Bedürfnisse angepasst.

Vielfalt und Chancengleichheit

Die Förderung fairer Arbeitsbedingungen und eines gesunden und nichtdiskriminierenden Arbeitsumfeldes ist Teil der Unternehmenskultur der Hannover Rück. Der Vorstand hat die Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) für 100 % der Belegschaft anerkannt. Die Hannover Rück duldet keinerlei Form von Diskriminierung oder schikanösem Verhalten und schreibt dies in unternehmensweit gültigen Geschäftsgrundsätzen (Code of Conduct) fest. Ferner wird das Recht anerkannt, Arbeitnehmervertretungen zu bilden und Kollektivverhandlungen zur Regelung von Arbeitsbedingungen zu führen; Mitarbeiter werden aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer Gewerkschaft oder Arbeitnehmervertretung weder bevorzugt noch benachteiligt.

Die Hannover Rück und ihr Vorstand bekennen sich zu Chancengleichheit in Bezug auf alle Diversitätskriterien und auf allen Hierarchieebenen. Ein Fokus der Maßnahmen liegt aktuell auf der Förderung von Frauen in Führungspositionen. Von den weltweit tätigen 174 Führungskräften sind 44 weiblich; das entspricht einer Quote von 25,3 %. Es ist unser Ziel, Diversität auf allen Führungsebenen weltweit zu erhöhen. Für die beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands wurden dafür auch explizite Zielgrößen festgelegt, die der Erklärung zur Unternehmensführung entnommen werden können.

Im Rahmen der Talentmanagement-Initiative wurde 2021 eine DESI-Strategie entwickelt, die auf unserem Selbstverständnis und unseren Werten aufbaut. Unser Ziel ist es, "gemeinsam Chancen zu schaffen" und auch "somewhat different" zu sein. Auf der Basis der DESI-Strategie haben wir den Aktionsplan mit neun Schwerpunktbereichen aus dem Jahr 2022 konsequent weiter umgesetzt. In diesem Rahmen ist im Berichtsjahr z. B. das Frauennetzwerk "Women@Hannover Re" weiter gewachsen, ist nochmals eine Verbesserung der Gehalts- und Verteilungsgerechtigkeit ("Gender-Pay-Gap") erkennbar geworden und es wurden die Einstellungsprozesse konsequent mit dem Augenmerk auf Diversität weltweit durchgeführt. Um der Thematik eines "Unconcious Bias" entgegenzuwirken - also einer unbewussten Befangenheit bzw. unbewussten Denkmustern, die das alltägliche Verhalten beeinflussen und mit potenziell negativen Auswirkungen im Berufsalltag einhergehen können -, wurden auch im Berichtsjahr Workshops, insbesondere im Rahmen des Leadership Programms "LEAD" zur Sensibilisierung durchgeführt. Zusätzlich werden Methoden für eine objektivere Entscheidungsfindung integriert.

Eng mit den Themen Vielfalt und Chancengleichheit verbunden ist auch die Vereinbarkeit von Beruf und privatem Umfeld. Die Covid-19-Pandemie hat in der Arbeitswelt einige Entwicklungen beschleunigt, die bereits in den vergangenen Jahren begonnen haben. Dazu gehören beispielsweise die stärkere Kombination von Büroarbeitsplatz und mobilem Arbeiten und auf die Situation der Mitarbeiter angepasste flexible Arbeitszeitmodelle. Diese Veränderungen werden zunehmend fester Bestandteil einer modernen, agilen Arbeitswelt und erhöhen die Attraktivität des Unternehmens am Arbeitsmarkt sowie die Zufriedenheit, Loyalität und Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter.

Chancen

Alle Maßnahmen verbinden wir mit der Chance, die besten Mitarbeiter am Markt zu gewinnen, zu halten und optimal zu fördern.

Arbeitnehmerbelange: ausgewählte Ziele

Ziel	Zielwert bis 2023	Status 31.12.2023
Leistungsorientierte und anforderungsgerechte Mitarbeiter identifizieren, gewinnen, entwickeln und halten	Konzeption und Weiterentwicklung leistungsstarker Branding- und Rekrutierungssysteme	Erreicht
Globale Mobilität fördern und entwickeln	Implementierung einer Global Assignment Policy (GAP)	Erreicht
Lebenslanges Lernen der Mitarbeiter weltweit fördern	Ausrichtung der Aus- und Weiterbildungsaktivitäten auf die Werte und Kernkompetenzen der Hannover Rück und Ausweitung des Reportings über das weltweite Weiterbildungsangebot	Erreicht
Potenzialträger identifizieren und fördern und Nachfolge von Schlüsselpositionen sichern	Weiterentwicklung konzernweiter Talent Reviews mit Fokus auf Entwicklungsplanung	Erreicht
Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter weltweit fördern	Ausweitung gesundheitsförderlicher Programme um mindestens 10 %	Erreicht
Erhöhung der Diversität auf allen Führungsebenen, insbesondere in Bezug auf Frauen	Genderneutrale Nach-/Neubesetzung aller vakanten Führungspositionen auf allen Führungsebenen weltweit	Erreicht
Erhöhung der Chancengleichheit durch Maßnahmen zur Unterstützung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie	Weltweites Angebot mobilen Arbeitens	Erreicht

Sozialbelange

Durch den Zugang zu Versicherungen haben Menschen die Möglichkeit, sich vor elementaren persönlichen Risiken sowie vor negativen Veränderungen ihrer Umwelt zu schützen. Besonders wichtig ist dieser Schutz vor existenzbedrohenden Risiken dabei in Ländern, in denen soziale Sicherungssysteme nur schwach oder gar nicht ausgeprägt sind. Gerade dort steht jedoch oft der vergleichsweise hohen Vulnerabilität der Menschen ein insgesamt noch geringes Angebot an Versicherungslösungen gegenüber, die an die jeweiligen finanziellen, gesellschaftlichen und kulturellen Anforderungen angepasst sind.

Neben dem Schutz vor privaten Lebensrisiken bieten Versicherungen auch eine Absicherung wirtschaftlicher Aktivitäten. Sie bilden damit nicht nur eine wichtige Basis für die ökonomische Entwicklung von Volkswirtschaften, sondern auch für einen Übergang von einer informellen Wirtschaft, in der die überwiegende Mehrheit der Arbeitnehmer und ihrer Familien kaum Sozialschutz genießen, hin zu einer formellen Wirtschaft.

Auswirkungen auf unsere Geschäftstätigkeit

Soziale Belange können sich vielseitig auf die Geschäftstätigkeit auswirken. Die Hannover Rück deckt beispielsweise Sachschäden, die infolge sozialer Unruhen entstehen, im Rahmen der Rückversicherung. Wachsende soziale Unterschiede können mit häufigeren und schweren sozialen Unruhen verbunden sein. Im Rahmen des Risikomanagements der Rückversicherungstätigkeit berücksichtigt die Hannover Rück auch Trends, die sich auf aktuelle oder zukünftige Entwicklungen sozialer Belange beziehen.

Versicherungsgeschäft

In unserem Versicherungsgeschäft fördern wir die Ausweitung von Produkten, die eine finanzielle Absicherung gegen extreme Wetterereignisse bieten. Durch die Deckung von Versicherungslösungen wie Mikro- und Agrarversicherungen leisten wir zudem einen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung in strukturschwachen Regionen. So können sich Menschen mit geringen finanziellen Möglichkeiten, gerade auch in Regionen, die vom Klimawandel stark betroffen sind, gegen elementare Risiken wie die Folgen von Naturkatastrophen oder Ernteausfälle absichern.

Um den Zugang zu Versicherungen zu vereinfachen, beteiligen wir uns zudem aktiv weltweit an der Entwicklung von parametrischen Versicherungsprodukten bzw. indexbasierten Deckungen. Diese Produkte versichern und regulieren Schäden auf der Grundlage von definierten und eindeutig bestimmbaren Parametern wie z. B. der Niederschlagsmenge oder Windgeschwindigkeiten. Hier wird die Auszahlung im Vorfeld definiert und hängt vom Auftreten eines auslösenden Ereignisses und nicht von dem tatsächlichen Schaden ab. Dort, wo Risiken versicherbar sind, können parametrische Versicherungsprodukte dazu beitragen, die Deckung zugänglicher zu machen, Schäden schneller zu regulieren und so die Deckungslücke in vielen Bereichen zu schließen.

Auch in der Personen-Rückversicherung bieten wir unseren Kunden, den Erstversicherungen, weltweit individuell auf deren Belange angepasste Rückversicherungslösungen an und unterstützen weltweit mit unserer Expertise und Innovationskraft bei der Entwicklung und Einführung neuer Versicherungsprodukte. Unser Angebot reicht von Lebens- und Rentenversicherungsprodukten über Lösungen zur Absicherung schwerer Krankheiten, von Arbeitsunfähigkeit und Pflegebedürftigkeit bis hin zu Versicherungsprodukten, die Wellness- bzw. Lifestyle-Komponenten beinhalten. Viele dieser Lösungen adressieren spezielle Bedürfnisse von Endverbrauchern oder Zielgruppen, die aufgrund spezifischer Bedürfnisse oder Herausforderungen bislang durch vorhandene, standardisierte Produkte nicht ausreichend abgedeckt waren.

Investments

Im Jahr 2019 wurde ein Budget zur Investition in Dedicated-Im-pact-Fonds ins Leben gerufen. Vorrangiges Ziel ist es hier, durch eine möglichst breite Abdeckung der Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen spürbare Verbesserungen unter anderem in den Bereichen Ernährung, Bildung, Gesundheit, Armutsbekämpfung und Klimawandel zu erreichen. Zum Stichtag 31. Dezember 2023 waren wir an 29 dieser Fonds mit ausgeprägtem Impact-Fokus beteiligt, wobei Kapitalzusagen im Umfang von etwa 150 Mio. USD getätigt wurden. Darüber hinaus investieren wir über Fonds sowie direkt im Bereich Infrastruktur in erneuerbare Energien, saubere Transportkonzepte sowie in nachhaltige Wald- und Agrarfonds.

Chancen

Besondere Chancen sehen wir in Zusammenhang mit dem weiterhin bestehenden sogenannten Protection Gap als Lücke zwischen ökonomischen und versicherten Werten sowie aufgrund geänderter Anforderungen im Lebensbereich. Beispiele aus der Schaden-Rückversicherung sind eine stärkere Penetration von Schwellenmärkten, neue/ergänzende Lösungen zur Absicherung oder Abmilderung der Folgen von Naturkatastrophen oder Extremwetterereignissen, Ernteausfalldeckungen, parametrische Deckungen oder die Absicherung des Transports von Medikamenten/Vakzinen. Beispiele aus der Personen-Rückversicherung sind ebenfalls die Erschließung neuer Märkte durch innovative Versicherungslösungen in Zusammenhang mit sich ändernden demografischen Verhältnissen, speziellen Versicherungen für neue Formen der Gemeinschaft, Serviceangebote für Senioren sowie Digitalisierung.

Sozialbelange: ausgewählte Ziele

Ziel	Zielwert bis 2023	Status 31.12.2023
Weitere Ausweitung des Versicherungsschutzes für Schwellen- und Entwicklungsländer in Bezug auf Extremwetterereignisse und Naturkatastrophen in der Schaden-Rückversicherung	Ausweitung von NatKat-Aggregaten in Schwellen-und Entwicklungsländern zur Reduzierung des Protection Gap	Erreicht
Ausweitung nachhaltiger Versicherungslösungen zur Minderung der Folgen aus Klima- und Naturkatastrophen	Diskussion und Prüfung von mindestens fünf Programmen und Initiativen	Erreicht
Ausweitung des Versicherungsschutzes für bislang nicht ausreichend versicherte Bevölkerungsgruppen in der Personen-Rückversicherung	Ausweitung des Prämienvolumens in Entwicklungsund Schwellenländern	Aufgrund der Umstellung von IFRS 4 auf IFRS 17 nicht messbar
Unterstützung unserer Erstversicherungspartner bei der (Weiter-)Entwicklung nachhaltiger Versicherungslösungen in der Personen-Rückversicherung	Ausweitung des Rückversicherungsgeschäfts von Langlebigkeit (Longevity), insbesondere außerhalb von Großbritannien	Erreicht
Integration von ESG-Kriterien in der Zeichnungspolitik der fakultativen Rückversicherungsabteilung	Verabschiedung und Implementierung eines internen Rahmenwerkes	Erreicht
Asset-Management: Ausweitung von Kapitalanlagen, die die nachhaltige Transformation unterstützen	Messbare Ausweitung bis 2023	Erreicht
Unterzeichnung der Principles for Responsible Investment	Unterzeichnung	Erreicht
Ausweitung Corporate Citizenship	Ausweitung des bisherigen Budgets um 20 % bis 2023	Erreicht

Achtung der Menschenrechte

Bereits in den vor 20 Jahren formulierten Prinzipen des Global Compact der Vereinten Nationen zählen die Menschenrechte zu den vier Themenfeldern, in denen sich Unternehmen zu einem verantwortungsvollen Verhalten verpflichten. Konkretisiert wurden die menschenrechtsbezogenen Anforderungen an die Unternehmen im Jahr 2011 durch die Verabschiedung der UNLeitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte durch den UN-Menschenrechtsrat. Darin werden Unternehmen aufgefordert, angemessene Vorkehrungen zu treffen, um menschenrechtliche Gefahren innerhalb des unternehmerischen Einflussbereichs zu vermeiden. Die Hannover Rück hat eine entsprechende Grundsatzerklärung veröffentlicht, die auf der Website einsehbar ist. Ferner veröffentlicht sie dort Erklärungen zum Modern Slavery Act 2015 (Vereinigtes Königreich) sowie zum Modern Slavery Act 2018 (Australien). Als Unterzeichnerin des Global Compact der Vereinten Nationen stellt die Hannover Rück zudem jährlich einen Fortschrittsbericht zu den zehn Prinzipien zur Verfügung.

Auswirkungen auf unsere Geschäftstätigkeit

In Zusammenhang mit dem nichtfinanziellen Aspekt könnten Reputations- und Compliance-Risiken schlagend werden. Aufgrund der Geschäftstätigkeit wurden keine unmittelbaren und/oder schwerwiegenden Risiken identifiziert. Für weiterführende Informationen verweisen wir auf den Chancen- und Risikobericht im zusammengefassten Konzernlagebericht.

Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit

Als international tätiges Rückversicherungsunternehmen betrachten wir Auswirkungen in Bezug auf potenzielle Menschenrechtsverletzungen aus Sicht der Rechteinhaber.

Mitarbeiter

Aufgrund der Tatsache, dass es sich bei unseren Beschäftigten um hoch qualifizierte Fachkräfte handelt und wir höchste Priorität auf die Einhaltung der jeweils gültigen nationalen, tariflichen und betrieblichen Regelungen legen, sehen wir kein Risiko schwerwiegender Verstöße gegen Menschenrechte. Nichtsdestotrotz bedürfen Themen wie Diskriminierung, Chancengleichheit und Unterdrückung kontinuierlicher Aufmerksamkeit und Überwachung. Wir managen diese Themen im Rahmen unserer Personalmanagementstruktur. Für weiterführende Informationen wird auf die Ausführungen im Zusammenhang mit dem Aspekt "Mitarbeiterbelange" verwiesen. Daten der Mitarbeiter schützen wir durch das strikte Einhalten gesetzlicher Datenschutzvorgaben.

Lieferanten

Die Hannover Rück verfügt nicht über eine klassische vor- oder nachgelagerte Lieferkette von Roh- und Hilfsstoffen oder gefertigten Waren wie z. B. produzierende Unternehmen. Dennoch beziehen auch wir eine Vielzahl von Waren und Dienstleistungen. Die Hannover Rück verfügt über einen Verhaltenskodex für Lieferanten (Third Party Code of Conduct) der in seiner aktuell gültigen Version im Berichtsjahr vom Vorstand verabschiedet und in Kraft gesetzt wurde und die bisherige Version ablöst. Der Third Party Code of Conduct beinhaltet Vorgaben zur Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen, zur Achtung der Menschenrechte inklusive der Einhaltung der Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) sowie zur Einhaltung aller geltenden Vorschriften und weiterführender Bestimmungen in den Bereichen Gesundheit, Sicherheit und Umweltschutz sowie Datenschutz, Informationssicherheit und Vertraulichkeit. Er enthält zudem einen expliziten Verweis auf das Hinweisgebersystem sowie unterschiedliche Zugangswege.

In Bezug auf menschenrechtliche Sorgfalt sehen wir das größte Risiko in Zusammenhang mit der Beschaffung von IT-Hardware. Aus diesem Grund haben wir eine IT-Procurement-Guideline verabschiedet, die konzernweite Gültigkeit hat und den Einkauf von IT-Waren unternehmensweit einheitlich regelt. Alle Engpass-, Hebel- und strategischen Lieferanten werden einem Monitoring unterzogen. Dies sieht die Anerkennung des Verhaltenskodex für Lieferanten oder die Vorlage eines eigenen, darüber hinausgehenden Verhaltenskodex verpflichtend vor. Zum 31. Dezember 2023 haben sich 100 % der IT-Kernlieferanten auf Einhaltung des Lieferantenkodex oder vergleichbarer Regelungen verpflichtet.

Versicherungsgeschäft

In Bezug auf unsere Tätigkeiten im Versicherungsgeschäft verweisen wir auf die Ausführungen in Zusammenhang mit dem Aspekt "Umweltbelange".

Basierend auf unserer Risikoanalyse

Achtung der Menschenrechte: ausgewählte Ziele

haben wir das größte Risiko potenzieller negativer Auswirkungen auf Menschenrechte in den folgenden, besonders exponierten Bereichen identifiziert: große Bauprojekte (inkl. Staudämmen, Öl- und Gasprojekten, Minen und Pipelines), Betrieb von Minen sowie Unternehmen, die in Verbindung mit international geächteten Waffen stehen. Das ESG-Manual des fakultativen Zentralbereichs sieht einen Prüfprozess vor, um Geschäfte, die die inhärente Gefahr schwerer Verstöße gegen grundlegende Menschenrechte bergen, zu erkennen und abzulehnen.

Für Underwriter der Schaden-Rückversicherung und PersonenRückversicherung bieten wir Schulungen zum Thema ESG in Form eines Web-Based-Trainings an.

Investments

In Bezug auf unsere Tätigkeiten im Bereich selbstverwalteter Kapitalanlagen verweisen wir auf die Ausführungen in Zusammenhang mit dem Aspekt "Umweltbelange" und den dort beschriebenen Negativ-Screening-Prozess. Dieser legt unter anderem die zehn Prinzipien des Global Compact der Vereinten Nationen (UNGC) zugrunde; sechs dieser Prinzipien adressieren explizit die Themen Menschenrechte und Arbeitsnormen. Des Weiteren schließen unsere Anlagerichtlinien Emittenten aus, die an der Entwicklung und Verbreitung international geächteter Waffen beteiligt sind.

Chancen

Besondere Chancen werden in Zusammenhang mit diesem nichtfinanziellen Aspekt nicht gesehen.

Ziel	Zielwert bis 2023	Status 31.12.2023
Einhalten menschenrechtlicher Sorgfaltspflichten	Definition von Maßnahmen im Einklang mit den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte	Erreicht, wird fortgeführt

Bekämpfung von Korruption und Bestechung

Korruption als Missbrauch anvertrauter Macht zum individuellen Nutzen hat zahlreiche negative Auswirkungen. Auf politischer und administrativer Ebene beeinflusst Korruption die Entscheidungsfindung bzw. die Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen zugunsten Einzelner oder von Teilen der Bevölkerung. Dies schwächt das Vertrauen in den Staat und kann zu einer Bedrohung für die staatliche Legitimität sowie für demokratische Institutionen werden. Auf ökonomischer Ebene verzerrt Korruption den Wettbewerb und führt dazu, dass sich geschäftliche Transaktionen verteuern und Ressourcen nicht effizient eingesetzt werden können. Die Bekämpfung von Korruption und Bestechung ist Teil unseres Compliance-Management-Systems.

Auswirkungen auf unsere Geschäftstätigkeit

In Zusammenhang mit dem nichtfinanziellen Aspekt "Bekämpfung von Korruption und Bestechung" könnten Compliance-Risiken zum Tragen kommen. Gleichzeitig steht integres und gesetzeskonformes Verhalten in direktem Zusammenhang mit der Reputation eines Unternehmens und ist Grundlage des Vertrauens, das Geschäftspartner, Investoren, Anteilseigner und die Öffentlichkeit diesem Unternehmen entgegenbringen, und damit auch dafür, langfristig erfolgreich und wettbewerbsfähig zu sein. Aufgrund der Geschäftstätigkeit und implementierter Strukturen wurden keine unmittelbaren und/oder schwerwiegenden Risiken identifiziert. Für weiterführende Informationen verweisen wir auf den Chancen- und Risikobericht im zusammengefassten Konzernlagebericht.

Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit

Jede Form ungesetzlichen oder korrupten Verhaltens schadet der Gesellschaft in erheblichem Ausmaß und verhindert einen freien und fairen Wettbewerb. Unternehmen der Finanzbranche kommt bei der Prävention und Umsetzung eine wichtige Rolle zu. Die Hannover Rück verfügt über ein ausgereiftes Governance- und Compliance-Management-System und wendet das System der "Drei Verteidigungslinien" an. Für die implementierten Strukturen wird auf den Chancen- und Risikobericht im zusammengefassten Konzernlagebericht verwiesen.

Chancen

Besondere Chancen werden in Zusammenhang mit diesem nichtfinanziellen Aspekt nicht gesehen.

Bekämpfung von Korruption und Bestechung: ausgewählte Ziele

Ziel	Zielwert bis 2023	Status 31.12.2023
Sicherstellen, dass die Organisation compliant ist	Durchschnittlicher Compliance-Score entspricht im Minimum dem angestrebten Reifegrad	Erreicht

Angaben nach Artikel 8 der EU-Taxonomie-Verordnung

Artikel 8 der EU-Taxonomie-Verordnung (EU) 2020/852 sieht vor, dass nach § 289 HGB berichtspflichtige Unternehmen offenlegen müssen, wie und in welchem Umfang ihre Tätigkeiten mit ökologisch nachhaltigen Wirtschaftstätigkeiten im Sinne der EU-Taxonomie übereinstimmen. Die Taxonomie ist ein zentraler Bestandteil des EU-Aktionsplans für ein nachhaltiges Finanzwesen und soll als einheitliches Klassifikationssystem die Transparenz hinsichtlich Nachhaltigkeit im Finanzmarkt fördern.

Der delegierte Rechtsakt (EU) 2021/2139 zur Ergänzung von Artikel 8 der EU-Taxonomie-Verordnung fokussiert sich derzeit ausschließlich auf Aktivitäten, die zur Eindämmung oder zur Anpassung an den Klimawandel beitragen. Dabei können sowohl die Kapitalanlagen der Hannover Rück-Gruppe als auch unsere Rückversicherungslösungen in der Schaden-Rückversicherung in den Betrachtungshorizont fallen.

Rückversicherungsgeschäft

Rückversicherungslösungen, die klimabedingte Naturgefahren wie z.B. Flut- oder Sturmschäden absichern, können der Anpassung an den Klimawandel dienen. Das Angebot entsprechender Rückversicherungskapazitäten erhöht die Widerstandsfähigkeit gegenüber Naturkatastrophen, indem Betroffene abgesichert und im Schadenfall entschädigt werden. Zudem sichern Rückversicherungsangebote die Fortführung von Großprojekten und die Entwicklung neuer Technologien ab und fördern so nachhaltig das Wirtschaftswachstum. Langjährige Erfahrung in Risikobewertung und Risikomanagement hilft, neue und zukünftige Risiken frühzeitig zu erkennen und passende Risikotransferlösungen dafür zu entwickeln.

Die Taxonomiefähigkeit (engl. "Eligibility") unserer Rückversicherungstätigkeit legt fest, welcher Anteil unserer Wirtschaftsaktivitäten in der Taxonomie beschrieben ist und für welche Wirtschaftsaktivitäten technische Bewertungskriterien entwickelt wurden. Diese Kriterien bestimmen den wesentlichen Beitrag zu den gesetzten Umweltzielen, verhindern Beeinträchtigungen weiterer Umweltziele und sollen die Einhaltung sozialer Mindeststandards sicherstellen. Die durch Anwendung der Bewertungskriterien ermittelten Anteile der Wirtschaftsaktivitäten sind taxonomiekonform (engl. "aligned") und müssen erstmals für das Geschäftsjahr 2023 berichtet werden. In Anbetracht der erstmaligen vollumfänglichen Berichterstattung im Berichtsjahr wird die Aussagekraft der Kennzahlen als noch zu gering erachtet, um sie bereits steuerungswirksam in unsere Geschäftsentscheidungen und Produktentwicklungsprozesse mit einzubeziehen.

Anmerkung

Die EU-Taxonomie-Verordnung sowie die zugrunde liegenden delegierten Rechtsakte enthalten Vorgaben und Passagen, die eine eindeutige und einheitliche Auslegung und Umsetzung erschweren. Bei der erstmaligen Anwendung der vollen Kriterien, die für Rückversicherungsunternehmen entwickelt wurden, haben wir alle bis zur Entwicklung der Berichterstattung erschienenen offiziellen Dokumente, FAQs und Statements der EU-Kommission berücksichtigt vorbehaltlich des zum Ende des Jahres 2023 veröffentlichen FAQ-Entwurfs, dessen Inhalte nicht mehr vollumfänglich umgesetzt werden konnten. Eine eingehende Beschäftigung mit den neuen Anforderungen wird über das kommende Berichtsjahr erfolgen. In Anbetracht dessen und der weiterhin verbleibenden Auslegungsunsicherheiten ist davon auszugehen, dass die Beurteilung der Angaben nach Artikel 8 der EU-Taxonomie-Verordnung - insbesondere die Beurteilung der Taxonomiefähigkeit und -konformität - im Laufe der Zeit schrittweise Anpassungen erfahren wird und eine Vergleichbarkeit innerhalb von Branchen erst nach und nach entstehen kann. Als Rückversicherer sind wir zur adäquaten Auswertung unserer Taxonomiekonformität zudem auf eine Vielzahl von externen Datenlieferungen unserer Kunden und Geschäftspartner angewiesen, wovon ein Großteil keiner europäischen Berichtspflicht unterliegt. Dabei muss in den ersten Berichtsjahren mit zum Teil erheblichen Datenlücken im Zusammenhang mit Informationen zur Vermeidung erheblicher Beeinträchtigungen gerechnet werden. In der entsprechenden Beschreibung finden sich weitere Informationen zum konservativen Umgang mit diesen Datenlücken.

Taxonomiefähigkeit

Im Rückversicherungsgeschäft erachten wir alle Umsätze eines der im delegierten Rechtsakt (EU) 2021/2139 beschriebenen Geschäftsbereiche nach Solvency II als taxonomiefähig, wenn direkte Deckungen von klimabedingten Naturgefahren nachgewiesen werden können. Der Nachweis erfolgt einerseits aus unserer internen Risikokontrolle und zusätzlich über den konkreten Nachweis eines entsprechenden Vertrages aus jedem identifizierten Geschäftsbereich. Alle anderen Geschäftsbereiche, die keine direkten klimarelevanten Deckungen beinhalten oder nicht im delegierten Rechtsakt (EU) 2021/2139 beschrieben werden, stufen wir vorbehaltlich weiterer Konkretisierungen seitens des Gesetzgebers als nicht taxonomiefähig ein.

Taxonomiekonformität

Der Nachweis der Taxonomiekonformität erfordert den Nachweis der Erfüllung der technischen Bewertungskriterien, die den wesentlichen Beitrag unserer Rückversicherungstätigkeiten zum Umweltziel "Anpassung an den Klimawandel" sicherstellen sollen (Wirtschaftstätigkeit 10.2; NACE Code K65.2.0). Anschließend muss nachgewiesen werden, dass diese Tätigkeiten keinen negativen Einfluss auf das Umweltziel "Klimaschutz" nehmen sowie dass die Kriterien des Mindestschutzes eingehalten werden.

Wesentlicher Beitrag

Der delegierte Rechtsakt (EU) 2021/2139 umfasst für Rückversicherungsunternehmen fünf dedizierte technische Bewertungskriterien. Diese spiegeln Geschäftspraktiken und Prozesse wider, die vom Gesetzgeber als Voraussetzung gesehen werden, um nachhaltige Umsätze im Sinne der EU-Taxonomie deklarieren zu dürfen.

Führungsrolle bei der Modellierung und Bepreisung von Klimarisiken

Die Hannover Rück berücksichtigt in ihren Geschäftstätigkeiten modernste Modellierungstechniken in Hinblick auf klimabedingte Naturgefahren. Für weitere Informationen zu unserem Umgang mit diesen Risiken verweisen wir auf unseren Chancen & Risikobericht.

Unterstützung der Entwicklung und Bereitstellung geeigneter Nichtlebensversicherungsprodukte

Die Hannover Rück hat Prozesse implementiert, um sicherzustellen, dass wesentliche Bedürfnisse der Kunden in Hinblick auf klimabedingte Naturgefahren in Rückversicherungsprodukten berücksichtigt werden. Die Bepreisung dieser Produkte erfolgt risikobasiert, so dass präventive Maßnahmen zur Minimierung dieser Risiken (z.B. die Einhaltung von gewissen Baustandards) im Pricing berücksichtig werden können. Für das obligatorisches Geschäft wird nur der Anteil der Prämien eines Portefeuilles als taxonomiekonform ausgewiesen, der die technischen Bewertungskriterien erfüllt.

Innovative Rückversicherungslösungen

Die Hannover Rück unterstützt die Entwicklung innovativer Rückversicherungslösungen in Hinblick auf klimabedingte Naturgefahren, um den wachsenden Bedürfnissen der Kunden und der Gesellschaft gerecht zu werden.

Weitergabe von Daten

Die Hannover Rück ist in regelmäßigem Austausch mit staatlichen Behörden und teilt auf Anfrage Daten zu Analysezwecken, um das Wissen über Veränderungen durch den Klimawandel zu fördern. Hierdurch werden die Anforderungen gemäß des technischen Bewertungskriteriums 4.1 vollumfänglich erfüllt.

Hohes Leistungsniveau nach einer Katastrophe

Im Falle von Großschadenereignissen im Zusammenhang mit klimabedingten Naturgefahren hat die Hannover Rück hohe Abwicklungsstandards implementiert und handelt fair und zeitnah gegenüber ihren Kunden.

Die Einhaltung der technischen Bewertungskriterien kann über standardisierte Prozesse, Arbeitsanweisungen und Guidelines sichergestellt werden. Diese gelten für alle Rückversicherungsprodukte (sowohl im obligatorischen als auch im fakultativen Bereich), die grundsätzlich als taxonomiefähig erachtet werden und bei denen wir als Risikoträger fungieren. Zur Identifizierung der im Zusammenhang mit konformen Produkten stehenden Prämien greifen wir auf unsere internen Risiko- und Klassifizierungsprozesse im Underwriting zurück und berücksichtigen nur explizite Anteile von Rückversicherungsprodukten, welche der Deckung von im Anhang A des delegierten Rechtsakts (EU) 2021/2139 genannten klimawandelrelevanten Gefahren stehen. Hierunter fallen unter anderem windbezogene Naturgefahren wie Stürme, wasserbezogene Naturgefahren wie Flut und Starkregen und temperaturbezogene Naturgefahren wie Hitzewellen und Buschfeuer. Die hierdurch als taxonomiekonform ausgewiesenen Umsätze leisten somit einen wesentlichen Beitrag zur gesellschaftlichen Anpassung an Gefahren des Klimawandels.

Vermeidung erheblicher Beeinträchtigungen

Um Wirtschaftstätigkeiten als nachhaltig im Sinne der EU-Taxonomie ausweisen zu können, muss sichergestellt werden, dass diese keine erheblichen Beeinträchtigungen weiterer Umweltziele fördern (Do no significant harm). Für Rückversicherungstätigkeiten muss dieser Nachweis für das Umweltziel 1 "Klimaschutz" erbracht werden. Dies bedeutet, dass die als nachhaltig ausgewiesenen Tätigkeiten weder die Übertragung der Versicherung der Gewinnung, der Lagerung, des Transports oder der Herstellung fossiler Brennstoffe noch die Übertragung der Versicherung von Fahrzeugen, Sachanlagen oder anderen Anlagen, die diesen Zwecken dienen, umfassen.

Die Hannover Rück hat Prozesse implementiert, um sicherzustellen, dass die als taxonomiekonform ausgewiesenen Umsätze keine Deckungen im oben genannten Zusammenhang mit fossilen Brennstoffen enthalten. Zur Identifizierung dieser Deckungen in unseren obligatorischen Rückversicherungstätigkeiten (die Deckung großer Portefeuilles) sind wir auf Datenzulieferungen unserer Kunden und Broker angewiesen, die wir aktiv anfragen. Im Berichtsjahr zeigen sich dabei teils größere Datenlücken. Portefeuilles, zu denen keinerlei Informationen vorliegen, werden konservativ als nicht taxonomiekonform betrachtet. Es ist anzunehmen, dass die steigende Datenabdeckung über die kommenden Jahre die Quote der taxonomiekonformen Umsätze beeinflussen wird.

Einhaltung des Mindestschutzes

Um taxonomiekonforme Wirtschaftstätigkeiten ausweisen zu können, müssen diese im Einklang mit den Kriterien des Mindestschutzes (Minimum Safeguards) ausgeführt werden. In Ermangelung weiterer Konkretisierungen der EU-Kommission zu dieser Thematik stützen wir uns bei der Bewertung auf die Vorgaben des "Finalen Berichts zum Mindestschutz" der Platform on Sustainable Finance (PSF) vom Oktober 2022. Hier werden vier Kernthemen vorgegeben, die von Unternehmen berücksichtigt werden sollten.

―	Einhaltung der Menschenrechte
―	Verhinderung von Korruption und Bestechung
―	Faire Besteuerung
―	Fairer Wettbewerb

Zu allen vier Kernthemen hat die Hannover Rück Prozesse implementiert, um die Einhaltung bei ihrer Geschäftstätigkeit zu gewährleisten. Für das Berichtsjahr sind keine Vorfälle oder anhängigen Verfahren bekannt, die einen Verstoß gegen die Mindestschutzvorgaben erwarten ließen.

Weitere Informationen zu ausgewiesenen Kennzahlen:

Die Taxonomie-Kennzahlen für das Geschäftsjahr 2023 enthalten Angaben zu unseren taxonomiefähigen und taxonomiekonformen Umsätzen aus der Wirtschaftstätigkeit 10.2 Rückversicherung (NACE Code K65.2.0). Für die Darstellung wurde das verpflichtende Template des Anhangs X für (Rück-)Versicherungsunternehmen des delegierten Rechtsakts (EU) 2021/2178 verwendet. Dabei beziehen sich die angegebenen Kennzahlen auf die nach IFRS17 bilanzierten und konsolidierten Konzernumsätze der Hannover Rück. Da Angaben zur Taxonomiekonformität erstmals ermittelt wurden, weisen wir keine Vorjahreswerte dazu aus. Auch für die Taxonomiefähigkeit werden keine Vorjahreswerte ausgewiesen, da im Berichtsjahr erstmals die Bilanzierung unserer Umsätze gemäß den Vorgaben von IFRS17 zu erfolgen hat. Gemäß des am 21. Dezember 2023 erschienen FAQ-Entwurfs der EU-Kommission weisen wir nur die Prämien als taxonomiekonform aus, die nachweislich der konkreten Deckung von klimabedingten Naturgefahren dienen (Prämiensplit). Von diesen Prämien werden die identifizierten Prämien, die im Zusammenhang mit fossilen Brennstoffen stehen, abgezogen. Die Taxonomie-Quote ergibt sich aus dem Verhältnis der taxonomiekonformen Umsätze (Zähler) zu den Gesamtumsätzen des Nichtlebensversicherungsgeschäfts (Nenner). Der Anteil an den konformen Umsätzen aus unserer Retrozession ergibt sich aus internen Retrozessionsquoten unserer naturgefahrenrelevanten Geschäftsbereiche.

Unsere Kennzahlen können der Tabelle im Anhang dieses Kapitels entnommen werden.

Kapitalanlagen

Die wesentlichen Leistungsindikatoren (KPIs) bezüglich der EU-Taxonomie werden gemäß den Vorgaben des delegierten Rechtsakts (EU) 2021/2178 bestimmt. Diese fließen zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht in strategische Geschäftsentscheidungen ein, da noch große Auslegungsunsicherheiten und Interpretationsspielräume bestehen. Die ökologische Nachhaltigkeit der Kapitalanlage wird durch andere Ansätze gesteuert. Durch die regulatorischen Vorgaben sollen die Anteile der ökologisch nachhaltigen (taxonomiekonformen) Kapitalanlagen sowie potenziell ökologisch nachhaltigen (taxonomiefähigen) Kapitalanlagen im Zähler, an den insgesamt zu betrachtenden Kapitalanlagen der Hannover Rück im Nenner dargestellt werden.

Der Nenner ergibt sich aus den in der Bilanz ausgewiesenen Kapitalanlagen ohne Depotforderungen der Hannover Rück. Der delegierte Rechtsakt (EU) 2021/2178 definiert darüber hinaus unter Artikel 7 Abs. 1 den Ausschluss aller Risikopositionen gegenüber Staaten, Zentralbanken und supranationalen Emittenten aus dem Nenner.

In den Betrachtungshorizont des Zählers fallen insbesondere Investitionen in Wertpapiere gegenüber Emittenten, welche unter die europäische Berichtspflicht gemäß "Non-financial Reporting Directive" (NFRD) fallen, Sachanlagen sowie Kredite mit spezifischem Verwendungszweck. Zu den Risikopositionen gegenüber Unternehmen, für die gemäß Artikel 7 Abs. 3 des delegierten Rechtsakts (EU) 2021/2178 ein Ausschluss aus dem Zähler erfolgt, zählen wir Fonds, Investitionen in Beteiligungen und Special Purpose Vehicles (SPVs) sowie liquide Kapitalanlagen, deren Emittenten Ihren Sitz außerhalb der EU haben. Bei Emittenten mit Sitz innerhalb der EU erfolgt eine Prüfung der Pflicht zur Veröffentlichung von nichtfinanziellen Informationen. In Bezug auf Fonds handelt es sich hierbei um eine Methodenänderung gegenüber dem Vorjahr, sodass in diesem Jahr rund 650m EUR Immobilienfonds nicht mehr als taxonomiefähig im Zähler ausgewiesen werden.

Für die Prüfung hinsichtlich Taxonomiefähigkeit und -konformität von liquiden Wertpapieren von Emittenten mit Sitz innerhalb der EU, die also potenziell der NFRD unterliegen, werden zur weiteren Einordnung Daten eines externen Dienstleisters sowie die Ergebnisse eines internen Screenings für einen wesentlichen Teil der liquiden Kapitalanlagen herangezogen. Für berichtspflichtige Emittenten werden die im Rahmen der nichtfinanziellen Berichterstattung veröffentlichten Taxonomie-Quoten auf die Kapitalanlagen der Hannover Rück angewendet. Die berichteten Quoten werden ebenfalls sowohl von einem externen Dienstleister bezogen als auch manuell nacherfasst, wo diese nicht vorliegen.

Als generell taxonomiefähig werden alle Investitionen in Sachanlagen erachtet, die im Zusammenhang mit dem Kauf und dem Besitz von Immobilien stehen. Dazu zählt fremdgenutzter Grund- und Gebäudebesitz. Eine gehaltene Immobilie wird zudem als taxonomiekonform betrachtet, da die technischen Bewertungskriterien, die "Do no significant harm" Kriterien und die Einhaltung des Mindestschutzes nachgewiesen werden konnten. Für rund 94 % des Immobilienvermögens konnte bisher kein Nachweis der Taxonomiekonformität erbracht werden. Für rund 96 % der insgesamt für den Zähler betrachteten Kapitalanlagen konnten mit angemessenem Aufwand Informationen hinsichtlich der korrekten Einwertung beschafft werden. Die fehlenden rund 4 % werden in diesem Jahr zunächst konservativ als nicht taxonomiefähig ausgewiesen. Wir sind bestrebt die Datenqualität und -abdeckung sukzessive zu erhöhen und gehen davon aus, dass eine weitere Verbesserung der Informationsbasis auch durch fortschreitende Standardisierung der Berichterstattung sowie die Ausweitung der regulatorischen Berichtspflichten bedingt sein wird.

Die wesentlichen Leistungsindikatoren zu unseren taxonomiefähigen und taxonomiekonformen Kapitalanlagen sowie die weiteren geforderten Angaben finden sich im Berichtstemplate im Anhang dieses Kapitels. Derzeit gibt es keine Sachanlagen oder zweckgebundene Finanzierungen im Zusammenhang mit der Energieerzeugung aus Kernkraft oder Gas im Sinne des delegierten Rechtsaktes (EU) 2022/1214. Es besteht eine geringfügige indirekte Exposition gegenüber Emittenten aus der Versorgungsbranche. Diese weisen wir aufgrund der zu geringen Materialität nicht einzeln im Anhang aus. Der zum Ende Dezember 2023 veröffentlichte FAQ-Entwurf konnte aufgrund der Kurzfristigkeit und den verbliebenden regulatorischen Unsicherheiten nicht mehr vollumfänglich berücksichtigt werden. Noch nicht erfüllte Anforderungen werden über das aktuell laufende Jahr erarbeitet.

Weitere Informationen zu ausgewiesenen Kennzahlen:

Die taxonomiekonformen Kapitalanlagen der Hannover Rück ergeben sich in erster Linie aus liquiden Investitionen in Unternehmen, die der Berichtspflicht gemäß NFRD unterliegen und die taxonomiekonforme Umsätze sowie Investitionsausgaben (CapEx) veröffentlichen. Zusätzlich wird eine gehaltene Immobilie unseren taxonomiekonformen Investitionen hinzugezählt. Da die Berichtspflicht zur Taxonomiekonformität für Finanzunternehmen erstmals für das Geschäftsjahr 2023 greift, liegen für Risikopositionen gegenüber diesen Emittenten bislang nur Informationen zur Taxonomiefähigkeit vor. Die Taxonomiekonformität dieser Emittenten wird ab dem nächsten Jahr im Zähler der wesentlichen Leistungsindikatoren berücksichtigt. Der international ausgerichtete Kapitalanlagehorizont der Hannover Rück bedingt naturgemäß einen hohen Anteil an nicht berichtspflichtigen Emittenten. Dadurch begründet sich gleichzeitig ein geringer Anteil taxonomiefähiger bzw. taxonomiekonformer Investitionen. Für die Aufschlüsselung des Zählers je Umweltziel wird als Nenner mangels einheitlicher Auslegung der Wert der taxonomiekonformen Investitionen herangezogen. Eine vollständige Aufteilung der taxonomiekonformen Investitionen auf die Umweltziele 1-2 ist aufgrund der bisher uneinheitlich veröffentlichen Taxonomie-Quoten der Gegenparteien nicht möglich. Für die Umweltziele 3-6 werden in diesem Jahr erstmals Quoten der Gegenparteien berichtet, so dass liquide Investitionen erst ab der kommenden Berichtsperiode berücksichtigt werden können. Die Aktivität "Kauf und Besitz von Gebäuden" betrifft ebenfalls nur die Umweltziele 1-2, sodass wir für konforme Sachanlagen keinen Ausweis für die Umweltziele 3-6 vornehmen.a

Meldebogen: Der versicherungstechnische KPI für Nichtlebens- und Rückversicherungsunternehmen

	1 Wesentlicher Beitrag zur Anpas- 1 sung an den Klimawandel			1 DNSH (Do no significant harm)
Wirtschaftstätigkeiten	Absolute Prämien, Jahr 2023	Anteil der Prämien, Jahr 2023	Anteil der Prämien, Jahr 2022	Klimaschutz	Wasser-und Meeresressourcen	Kreislaufwirtschaft
In Mio. EUR	Währung	%	%	J/N	J/N	J/N
A.1 Taxonomiekonformes Nichtlebensversicherungsund Rückversicherungsgeschäft (ökologisch nachhaltig)	1.028,4	6,1	-	J	J	J
A.1.1 Davon rückversichert	440,8	2,6	-	J	J	J
A.1.2 Davon aus der Rückversicherungstätigkeit stammend	1.028,4	6,1	-	J	J	J
A.1.2.1 Davon rückversichert (Retrozession)	440,8	2,6	-	J	J	J
A.2 Taxonomiefähiges, aber nicht ökologisch nachhaltiges Nichtlebensversicherungs- und Rückversicherungsgeschäft (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)	10.078,8	59,9	-	-	-	-
B. Nicht taxonomiefähiges Nichtlebensversicherungsund Rückversicherungsgeschäft	5.716,7	34,0	-	-	-	-
Insgesamt (A.1 + A.2 + B)	16.823,9	100%	-	-	-	-

	1 DNSH (Do no significant harm)
Wirtschaftstätigkeiten	Umwelt-Verschmutzung	Biologische Vielfalt und Ökosysteme	Mindestschutz
In Mio. EUR	J/N	J/N	J/N
A.1 Taxonomiekonformes Nichtlebensversicherungsund Rückversicherungsgeschäft (ökologisch nachhaltig)	J	J	J
A.1.1 Davon rückversichert	J	J	J
A.1.2 Davon aus der Rückversicherungstätigkeit stammend	J	J	J
A.1.2.1 Davon rückversichert (Retrozession)	J	J	J
A.2 Taxonomiefähiges, aber nicht ökologisch nachhaltiges Nichtlebensversicherungs- und Rückversicherungsgeschäft (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)	-	-	-
B. Nicht taxonomiefähiges Nichtlebensversicherungsund Rückversicherungsgeschäft	-	-	-
Insgesamt (A.1 + A.2 + B)	-	-	-

Meldebogen: Der Anteil der Kapitalanlagen des Versicherungs- oder Rückversicherungsunternehmens, die auf die Finanzierung von taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten ausgerichtet oder hiermit verbunden sind, im Verhältnis zu den gesamten Kapitalanlagen

Der gewichtete Durchschnittswert aller Kapitalanlagen von Versicherungsoder Rückversicherungsunternehmen, die auf die Finanzierung von taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten ausgerichtet oder hiermit verbunden sind, im Verhältnis zum Wert der Gesamtaktiva, die für den KPI erfasst werden, mit folgenden Gewichtungen von Beteiligungen an Unternehmen wie unten aufgeführt: umsatzbasiert: 1,1% CapEx-basiert: 1,8%

Der gewichtete Durchschnittswert aller Kapitalanlagen von Versicherungsoder Rückversicherungsunternehmen, die auf die Finanzierung von taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten ausgerichtet oder hiermit verbunden sind, mit folgenden Gewichtungen von Beteiligungen an Unternehmen wie unten aufgeführt: umsatzbasiert: 360,4 Mio EUR CapEx-basiert: 591,6 Mio EUR

Der Prozentsatz der für den KPI erfassten Vermögenswerte im Verhältnis zu den Gesamtkapitalanlagen von Versicherungs- oder Rückversicherungsunternehmen (Gesamt-AuM). Ohne Kapitalanlagen in staatliche Einrichtungen. Erfassungsquote: 100,0%

Der Geldwert der für den KPI erfassten Vermögenswerte. Ohne Kapitalanlagen in staatliche Einrichtungen. Erfassungsbereich: 33.241,4 Mio EUR

Zusätzliche, ergänzende Offenlegungen: Aufschlüsselung des Nenners des KPIs

Der Prozentsatz der Derivate im Verhältnis zu den Gesamtaktiva, die für den KPI erfasst werden: 0,8%	Der Wert der Derivate als Geldbetrag: 262,5 Mio EUR
Der Anteil der Risikopositionen gegenüber Finanz- und Nicht-Finanzunternehmen, die den Artikeln 19a und 29a der Richtlinie 2013/34/EU nicht unterliegen, an den für den KPI erfassten Gesamtaktiva: Für Nicht-Finanzunternehmen: 33,4% Für Finanzunternehmen: 42,7%	Der Wert der Risikopositionen gegenüber Finanz- und Nicht-Finanzunternehmen, die den Artikeln 19a und 29a der Richtlinie 2013/34/EU nicht unterliegen: Für Nicht-Finanzunternehmen: 11.109,5 Mio EUR Für Finanzunternehmen: 14.208,1 Mio EUR
Der Anteil der Risikopositionen gegenüber Finanz- und Nicht- Finanzunternehmen aus Nicht-EU-Ländern, die den Artikeln 19a und 29a der Richtlinie 2013/34/EU nicht unterliegen, an den für den KPI erfassten Gesamtaktiva: Für Nicht-Finanzunternehmen: 29,5% Für Finanzunternehmen: 28,4%	Der Wert der Risikopositionen gegenüber Finanz- und Nicht-Finanzunternehmen aus Nicht-EU-Ländern, die den Artikeln 19a und 29a der Richtlinie 2013/34/EU nicht unterliegen: Für Nicht-Finanzunternehmen: 9.793,0 Mio EUR Für Finanzunternehmen: 9.450,1 Mio EUR

Zusätzliche, ergänzende Offenlegungen: Aufschlüsselung des Nenners des KPIs

Der Anteil der Risikopositionen gegenüber Finanz- und Nicht- Finanzunternehmen, die den Artikeln 19a und 29a der Richtlinie 2013/34/EU unterliegen, an den für den KPI erfassten Gesamtaktiva: Für Nicht-Finanzunternehmen: 6,1% Für Finanzunternehmen: 7,8%	Der Wert der Risikopositionen gegenüber Finanz- und Nicht-Finanzunternehmen, die den Artikeln 19a und 29a der Richtlinie 2013/34/EU unterliegen: Für Nicht-Finanzunternehmen: 2.013,8 Mio EUR Für Finanzunternehmen: 2.583,6 Mio EUR
Der Anteil der Risikopositionen gegenüber anderen Gegenparteien und Aktiva an den Gesamtaktiva, die für den KPI erfasst werden: 9,2%	Der Wert der Risikopositionen gegenüber anderen Gegenparteien und Aktiva: 3.064,0 Miio EUR
Der Anteil der Kapitalanlagen des Versicherungs- oder Rückversicherungsunternehmens - mit Ausnahme der Kapitalanlagen für Lebensversicherungsverträge, bei denen das Anlagerisiko von den Versicherungsnehmern getragen wird. 100,0%	Der Wert der Kapitalanlagen des Versicherungs- oder Rückversicherungsunternehmens - mit Ausnahme der Kapitalanlagen für Lebensversicherungsverträge, bei denen das Anlagerisiko von den Versicherungsnehmern getragen wird. 33.241,4 EUR
Der Wert aller Kapitalanlagen, durch die nicht taxonomiefähige Wirtschaftstätigkeiten finanziert werden, im Verhältnis zum Wert der Gesamtaktiva, die für den KPI erfasst werden: umsatzbasiert: 12,6% CapEx-basiert: 13,5%	Der Wert aller Kapitalanlagen, durch die nicht taxonomiefähige Wirtschaftstätigkeiten finanziert werden: umsatzbasiert: 4.175,7 EUR CapEx-baisert: 4.486,5 Mio EUR
Der Wert aller Kapitalanlagen durch die taxonomiefähige, aber nicht taxonomiekonforme Wirtschaftstätigkeiten finanziert werden, im Verhältnis zum Wert der Gesamtaktiva, die für den KPI erfasst werden: umsatzbasiert: 9,4% CapEX-basiert: 7,8%	Der Wert aller Kapitalanlagen, durch die taxonomiefähige, aber nicht taxonomiekonforme Wirtschaftstätigkeiten finanziert werden: umsatzbasiert: 3.125,4 Mio EUR Cap-Ex-basiert: 2.583,3 EUR

Zusätzliche, ergänzende Offenlegungen: Aufschlüsselung des Zählers des KPI

Der Anteil der taxonomiekonformen Risikopositionen gegenüber Finanz-und Nicht-Finanzunternehmen, die den Artikeln 19a und 29a der Richtlinie 2013/34/EU unterliegen, an den für den KPI erfassten Gesamtaktiva: Für Nicht-Finanzunternehmen: umsatzbasiert: 0,6% CapEx-basiert: 1,3% Für Finanzunternehmen: umsatzbasiert: 0,0% CapEx-basiert: 0,0%	Der Wert der taxonomiekonformen Risikopositionen gegenüber Finanz-und Nicht-Finanzunternehmen, die den Artikeln 19a und 29a der Richtlinie 2013/34/EU unterliegen: Für Nicht-Finanzunternehmen: umsatzbasiert: 208,3 Mio EUR CapEx-basiert: 439,6 Mio EUR Für Finanzunternehmen: umsatzbasiert: 0,0 Mio EUR CapEx-basiert: 0,0 Mio EUR
Der Anteil der Kapitalanlagen des Versicherungs- oder Rückversicherungsunternehmens - mit Ausnahme der Kapitalanlagen für Lebensversicherungsverträge, bei denen das Anlagerisiko von den Versicherungsnehmern getragen wird - die auf die Finanzierung von taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten ausgerichtet oder hiermit verbunden sind: umsatzbasiert: 1,1% CapEx-basiert: 1,8%	Der Wert der Kapitalanlagen des Versicherungs- oder Rückversicherungsunternehmens - mit Ausnahme der Kapitalanlagen für Lebensversicherungsverträge, bei denen das Anlagerisiko von den Versicherungsnehmern getragen wird - die auf die Finanzierung von taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten ausgerichtet oder hiermit verbunden sind: umsatzbasiert: 360,4 Mio EUR CapEx-basiert: 591,6 Mio EUR
Der Anteil der taxonomiekonformen Risikopositionen gegenüber anderen Gegenparteien und Aktiva an den Gesamtaktiva, die für den KPI erfasst werden: umsatzbasiert: 0,5% CapEx-basiert: 0,5%	Der Wert der taxonomiekonformen Risikopositionen gegenüber anderen Gegenparteien und Aktiva an den Gesamtaktiva, die für den KPI erfasst werden: umsatzbasiert: 152,0 Mio EUR CapEx-basiert: 152,0 Mio EUR

Aufschlüsselung des Zählers des KPIs nach Umweltziel

Taxonomiekonforme Aktivitäten - sofern "keine erhebliche Beeinträchtigung" (DNSH) und soziale Sicherung positiv bewertet werden:

	Umsatz	CapEx
(1) Klimaschutz	95,5%	70,8%	Übergangstätigkeiten
			Ermöglichende Tätigkeiten
(2) Anpassung an den Klimawandel	0,1%	22,9%	Ermöglichende Tätigkeiten
(3) Nachhaltige Nutzung und Schutz von Wasser-und Meeresressourcen	-	-	Ermöglichende Tätigkeiten
(4) Der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft	-	-	Ermöglichende Tätigkeiten
(5) Vermeidung und Verminderung von Umweltverschmutzung	-	-	Ermöglichende Tätigkeiten
(6) Schutz und Wiederherstellung der Biodiversität und der Ökosysteme	-	-	Ermöglichende Tätigkeiten

	Umsatz	CapEx
(1) Klimaschutz	4,4%	0,9%
	20,9%	15,6%
(2) Anpassung an den Klimawandel	0,0%	4,0%
(3) Nachhaltige Nutzung und Schutz von Wasser-und Meeresressourcen	-	-
(4) Der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft	-	-
(5) Vermeidung und Verminderung von Umweltverschmutzung	-	-
(6) Schutz und Wiederherstellung der Biodiversität und der Ökosysteme	-	-

Meldebogen 1: Tätigkeiten in den Bereichen Kernenergie und fossiles Gas

Zeile	Tätigkeiten im Bereich Kernenergie	JA/NEIN
1	Das Unternehmen ist im Bereich Erforschung, Entwicklung, Demonstration und Einsatz innovativer Stromerzeugungsanlagen, die bei minimalem Abfall aus dem Brennstoffkreislauf Energie aus Nuklearprozessen erzeugen, tätig, finanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten.	NEIN
2	Das Unternehmen ist im Bau und sicheren Betrieb neuer kerntechnischer Anlagen zur Erzeugung von Strom oder Prozesswärme - auch für die Fernwärmeversorgung oder industrielle Prozesse wie die Wasserstofferzeugung - sowie bei deren sicherheitstechnischer Verbesserung mithilfe der besten verfügbaren Technologien tätig, finanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten.	NEIN
3	Das Unternehmen ist im sicheren Betrieb bestehender kerntechnischer Anlagen zur Erzeugung von Strom oder Prozesswärme - auch für die Fernwärmeversorgung oder industrielle Prozesse wie die Wasserstofferzeugung - sowie bei deren sicherheitstechnischer Verbesserung tätig, finanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. Tätigkeiten im Bereich fossiles Gas	NEIN
4	Das Unternehmen ist im Bau oder Betrieb von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus fossilen gasförmigen Brennstoffen tätig, finanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten.	NEIN
5	Das Unternehmen ist im Bau, in der Modernisierung und im Betrieb von Anlagen für die Kraft-Wärme-/-Kälte-Kopplung mit fossilen gasförmigen Brennstoffen tätig, finanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten.	NEIN
6	Das Unternehmen ist im Bau, in der Modernisierung und im Betrieb von Anlagen für die Wärmegewinnung, die Wärme/Kälte aus fossilen gasförmigen Brennstoffen erzeugen, tätig, finanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten.	NEIN

Chancen- und Risikobericht

Risikobericht

―	Die Hannover Rück verfügt im Jahresverlauf über eine Kapitalausstattung oberhalb des festgelegten Schwellenwertes. Die Kapitalausstattung wird fortwährend überprüft.
―	Unser Risikomanagementsystem überwacht fortlaufend die Aufnahme und Änderung von Risiken und ist in der Lage, flexibel auf sich verändernde interne und externe Faktoren zu reagieren.

Strategieumsetzung

Eine starke Governance und ein starkes Risikomanagement sind wichtige Teile des Fundaments unserer Geschäftstätigkeit. Dies ist in unserer Unternehmensstrategie verankert.

Abgeleitet aus der Unternehmensstrategie ist die Risikostrategie das zentrale Element für unseren Umgang mit Risiken. In ihr werden die Ziele des Risikomanagements weiter konkretisiert sowie unser Risikoverständnis dokumentiert. Wir haben in der Risikostrategie folgende übergeordnete Prinzipien festgelegt:

1. Wir überwachen die Einhaltung des vom Vorstand festgelegten Risikoappetits.

2. Wir integrieren das Risikomanagement in die wertorientierte Steuerung.

3. Wir fördern eine offene Risikokultur und die Transparenz des Risikomanagementsystems.

4. Wir erfüllen die Anforderungen der Ratingagenturen.

5. Wir erfüllen die aufsichtsrechtlichen Vorgaben.

6. Wir agieren unter Berücksichtigung von Wesentlichkeit und Proportionalität.

7. Wir nutzen sowohl quantitative als auch qualitative Methoden in einem ausgeglichenen Verhältnis.

8. Wir stellen die Unabhängigkeit der Risikomanagementfunktion sicher.

Neben der Risikostrategie sind das Risikoregister sowie das zentrale Limit- und Schwellenwertsystem Bestandteile unserer Richtlinie des Risiko- und Kapitalmanagements. Sie wird mindestens einmal im Jahr überprüft. Dadurch gewährleisten wir die Aktualität unseres Risikomanagementsystems.

Unsere Solvenzquote soll mindestens 180 % betragen; 200 % gilt bereits als Schwellenwert, der bei Unterschreitung Gegenmaßnahmen nach sich zöge. Damit wird auch die Einhaltung der aufsichtsrechtlichen Anforderung einer Solvenzquote von mindestens 100 % sichergestellt.

Risikomanagement durch mehrfache Begrenzungsebenen

Die Solvenzkapitalanforderungen werden mit unserem internen Kapitalmodell überwacht und über die Einhaltung der wesentlichen Schwellenwerte wird der Vorstand quartalsweise im Rahmen der regulären Risikoberichterstattung sowie zusätzlich bei großen Ereignissen oder Veränderungen informiert. Neben dem oben genannten Schwellenwert von 200 % wird die notwendige Eigenkapitalausstattung auch durch die Erwartungen der Ratingagenturen und Kunden für unser Zielrating beeinflusst.

Wesentliche externe Einflussfaktoren auf das Risikomanagement

In diesem Abschnitt werden geopolitische, regulatorische und den Kapitalmarkt betreffende, externe Faktoren beschrieben, die im Jahr 2023 von besonderer Bedeutung für das Risikomanagement waren. Auf weitere aktuelle Entwicklungen gehen wir in den darauffolgenden Abschnitten ein.

Geopolitische Risiken

Die weltweiten Spannungen haben sich im Jahresverlauf weiter verstärkt. Mit dem Krieg zwischen Israel und der Hamas ist ein weiterer, in seinen Konsequenzen weitreichender, militärischer Konflikt dazu gekommen.

Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine dauert an. Die tiefgreifenden Folgen für Europa und die Welt konnten zum Teil abgemildert werden, sind jedoch immer noch spürbar. Obwohl die Kampfhandlungen im Jahr 2023 überwiegend statisch waren, kann eine Eskalation des Konfliktes über das Gebiet der Ukraine hinaus nicht ausgeschlossen werden. Ein solches Ereignis hätte potenziell weitreichende Folgen für die geopolitische Ordnung. Zahlreiche westliche Staaten halten an den Sanktionen gegen Russland fest, die auch von der Hannover Rück im Rahmen ihrer Betroffenheit berücksichtigt und befolgt werden. Die Geschäftsbeziehung mit russischen Zedenten ruht daher weiterhin. Das Ausmaß der Inflation, die zu Teilen auf den Konflikt zurückzuführen ist, hat im Verlauf des Jahres 2023 zwar nachgelassen, liegt jedoch weiterhin deutlich über den angestrebten, langfristigen Zielen der Zentralbanken in Europa und den USA.

Der Krieg zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen hält an. Eine endgültige Lösung ist aktuell nicht absehbar, und es besteht die Gefahr einer weitergehenden Ausdehnung des Krieges auf die Nachbarländer. Das weltweite Terrorrisiko wird als erhöht eingeschätzt. Die Hannover Rück prüft ihre Deckungen für Terrorrisiken und Unruhen in diesem Zusammenhang im Laufe der Vertragserneuerungen.

Grundsätzlich sind Risiken aus kriegerischen Auseinandersetzungen in Rückversicherungsverträgen normalerweise ausgeschlossen, können aber im Rahmen von Spezialverträgen, z.B. für Transporte, gedeckt sein. Für andere Risiken aus gewaltsamen Auseinandersetzungen und deren Folgen bestehen unter anderem Deckungen in Political Risk oder Political Violence. Für diese Policen ist damit die Risikosituation erhöht. Risiken aus wirtschaftlichen Spannungen können sich störend auf Lieferketten auswirken, woraus Inflationsrisiken resultieren.

Die Spannungen zwischen China und Taiwan sind weiterhin massiv. Die chinesische Regierung hat in den vergangenen Jahren verstärkt die territorialen Ansprüche auf den Inselstaat unterstrichen und mit einer militärischen Lösung der Situation gedroht. Eine gewaltsame Eskalation des Konfliktes birgt zahlreiche signifikante Risiken für die Weltwirtschaft. Die taiwanesische High-Tech-Industrie spielt eine große Rolle innerhalb der globalen Lieferketten, ganz besonders bei der Produktion von Halbleitern.

Die anstehenden US-Präsidentschaftswahlen könnten - je nach Wahlausgang - zu einer umfangreichen Neuausrichtung der Außenpolitik mit weitreichenden Konsequenzen für die oben angesprochenen Konflikte führen.

Kapitalmarktumfeld

Im Berichtszeitraum entwickelten sich unsere Kapitalanlagen weitestgehend zufriedenstellend und entsprechend unseren Erwartungen, obwohl zahlreiche geo- und wirtschaftspolitische Herausforderungen weiterhin für Unruhe sorgten. Diese schlug sich insbesondere in außergewöhnlich volatilen Zinsmärkten nieder. Dabei fehlte es an eindeutigen makroökonomischen Signalen, um der Volatilität entgegenzuwirken. Unseren Kapitalanlagen kam bezüglich der damit verbundenen Bewertungsausschläge zugute, dass wir uns seit Beginn des Vorjahres in Ausrichtung auf die Wirkungen der Zentralbankaktivitäten bezüglich der Kreditrisiken defensiver positioniert hatten.

Ein wichtiger externer Einflussfaktor auf die erzielbare Rendite aus unseren Kapitalanlagen ist das allgemeine Zinsniveau. Hier schlug sich im Berichtszeitraum die Zinsdynamik der Notenbanken unserer Hauptwährungsräume nieder, die in mehreren Schritten ihre Leitzinsen teils deutlich erhöhten und sich dabei stets im Spannungsfeld zwischen Inflationsbekämpfung und Rezessionsgefahr bewegten. Das hohe Maß an Liquidität in den Märkten wurde dabei nur zögerlich abgebaut. Nach den sehr starken Zinsanstiegen des Vorjahres waren zum Ende des Berichtszeitraums in unseren Hauptwährungsräumen vor allem in mittleren und längeren Laufzeiten leichte Zinsrückgänge zu verzeichnen, während kurzfristige Zinsen weiter anstiegen, sodass sich ausgeprägte inverse Zinskurven ergaben. Auch wenn sich die im Vergleich zur Vergangenheit weiterhin hohen Zinsen zunächst wertmindernd auf die Marktwerte unserer festverzinslichen Wertpapiere auswirken, kommt uns das insgesamt gestiegene Niveau bei der Neu- und Wiederanlage zugute. Zudem bewirkten unsere ausgewogenen Zinspositionen der Kapitalanlagen in Bezug auf die versicherungstechnischen Rückstellungen infolge der im Berichtszeitraum erstmals anzuwendenden Rechnungslegungsstandards IFRS 17 und IFRS 9 bilanziell eine gute Resilienz gegenüber Marktschwankungen, da nun auch bilanziell erfasst wird, dass die Marktwerte zinssensitiver Vermögenswerte und Verbindlichkeiten gegenläufig auf Marktzinsänderungen reagieren.

Zum Ende des ersten Quartals führten Unsicherheiten im Bankenbereich zu Unruhe an den Kreditmärkten. Dies schlug sich in teils sehr volatilen Risikoaufschlägen auf Unternehmensanleihen nieder, die sich zum Berichtszeitpunkt allerdings weitgehend sogar unter dem Niveau zum Ende des Vorjahres einpendelten.

In Summe ergaben sich Marktwertanstiege unserer festverzinslichen Wertpapiere, die allerdings durch unseren hohen US-Dollar-Anteil und dessen leichten Wertverlust gegenüber dem Euro zum Teil kompensiert wurden.

Im Gegensatz zu den Zinsmärkten waren die Aktienmärkte von eher stabilen Bewertungsniveaus und niedrigeren Volatilitäten geprägt. Durch die Liquidierung unserer Positionen im Vorjahr haben die Aktienmärkte derzeit keine wesentlichen Auswirkungen auf unsere Kapitalanlagen.

Inflation bleibt weiterhin ein prägendes Thema, wobei die gemessenen Inflationsindizes sowohl im Euro- als auch im Bereich des US-Dollars spürbar ihre Dynamik reduzierten. Dies schlägt sich in einem - im Vergleich zu den außergewöhnlich hohen Änderungsraten des Vorjahres - niedrigeren Ertrag aus realisierter Inflationsamortisation in unserem ordentlichen Kapitalanlageergebnis nieder.

Unverändert exponiert sind wir im Markt für privates Beteiligungskapital. Hier folgen die Marktwertveränderungen weniger allgemeinen Marktlagen als mehr unternehmensindividuellen Einschätzungen. So bestehen die Risiken vornehmlich im Geschäftsmodell und der Profitabilität, weniger in der Zinskomponente als Teil der Kapitalflussprognosen. So sehen wir auch die im Berichtszeitraum teils zu beobachtenden Marktwertrückgänge im Rahmen des dieser Assetklasse und dieser Unternehmenscharakteristik eigenen Risikoprofils.

Die Bedeutung von Immobilienrisiken ist für uns aufgrund unseres kontinuierlichen Engagements in diesem Bereich unverändert wesentlich. Wir streuen diese Risiken durch breit diversifizierte Investitionen in hoch qualitative Märkte weltweit, denen jeweils ausführliche Objekt-, Manager- und Marktanalysen vorausgehen. Im Berichtszeitraum kam es in dem für uns wichtigen Bereich der Gewerbeimmobilien global zu Druck auf die Marktwerte. Von den Verwerfungen im Zuge der Insolvenz der vor allem im deutschsprachigen Raum tätigen Signa-Gruppe sind wir nicht betroffen. Weitere nennenswerte Teile unseres Exposure sehen wir derzeit nicht als kritisch an.

Für die nähere Zukunft gehen wir für die Kapitalanlagen weiterhin von erhöhten Volatilitäten an den globalen Kapitalmärkten aus, sehen sie allerdings auch als Chance und sind der Meinung, dass wir mit unserer derzeitigen Kapitalanlageausrichtung angemessen vorbereitet sind. Für nähere Informationen dazu verweisen wir auf den Abschnitt "Kapitalanlagen" im Wirtschaftsbericht des zusammengefassten Lageberichts.

Regulatorische Entwicklungen

Im Jahr 2023 gab es zahlreiche regulatorische Entwicklungen auf internationaler, europäischer und nationaler Ebene.

In dem Gesetzgebungsverfahren für die Solvency-II-Reform und die Direktive für Sanierung und Abwicklung in der (Rückversicherung (IRRD) konnte im Dezember 2023 in den abschließenden interinstitutionellen Verhandlungen zwischen Europäischem Parlament, Rat und Kommission eine Einigung gefunden werden. Die Verhandlungen beinhalteten wichtige Bestandteile der Direktiven, wie z.B. die Definition von signifikantem grenzüberschreitendem Geschäft, neue makroprudenzielle Aufsichtsbefugnisse sowie Änderungen der Zinskurven und Anpassungen bei der Berechnung der Risikomarge.

Auf globaler Ebene hat die International Association of Insurance Supervisors (IAIS) die neueste Iteration des Insurance Capital Standards (ICS) vorgestellt und mit der Begutachtung der Vergleichbarkeit zwischen der amerikanischen Aggregation Method und dem ICS begonnen. Eine Implementierung des ICS erfolgt ab 2025. Für Europäische Unternehmen soll voraussichtlich Solvency-II als direkte Umsetzung des Standards gelten.

In der EU ist die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) ebenfalls in die interinstitutionellen Verhandlungen übergegangen, in denen im Dezember 2023 die potenzielle Inklusion von Finanzdienstleistern weiterhin debattiert und eine vorläufige Einigung gefunden wurde. Es wird erwartet, dass Finanzdienstleistungsunternehmen im Hinblick auf ihre eigenen Geschäftstätigkeiten sowie ihre Lieferketten in den Anwendungsbereich fallen, jedoch nicht in Bezug auf die Finanzdienstleistungen, die sie ihren Kunden anbieten. Dies unterliegt jedoch einer Überprüfungsklausel, durch die auf der Grundlage einer weitreichenden Auswirkungsanalyse zu einem späteren Zeitpunkt eine Entscheidung getroffen werden kann, die Abdeckung auf Finanzinstitute und Finanzprodukte auszudehnen.

EIOPA führte im Verlauf von 2023 eine Konsultation zu Rückversicherungen aus Drittländern durch, die sich an nationale Aufsichtsbehörden (NSAs) richtete. Die Konsultation enthielt einen Entwurf einer aufsichtsrechtlichen Erklärung von EIOPA mit Empfehlungen, wie Rückversicherung mit Drittländern zukünftig reguliert werden könnte.

Mit Blick auf das EU-US Covered Agreement gaben beide Seiten eine gemeinsame Erklärung ab, in der die Bedeutung des Abkommens bekräftigt und seine effektive Funktion anerkannt wurde. Sowohl die EU als auch die USA verpflichteten sich außerdem zur kontinuierlichen Überprüfung des Fortschrittes des Abkommens und zu enger Koordination. Sie forderten relevante Behörden auf, Maßnahmen zu unterlassen, die im Widerspruch zu dem Abkommen stehen.

Digitale Technologien haben eine zentrale Bedeutung für die Prozesse der Finanzdienstleistungsbranche insgesamt und insbesondere auch für (Rück-)Versicherungen. Die EU hat mit dem Digital Operational Resilience Act (DORA) ein neues Regelwerk zur Sicherstellung der Leistungsfähigkeit digitaler Dienstleistungen in kritischen Szenarien erarbeitet. Die Hannover Rück muss zur Umsetzung der Vorgaben zahlreiche interne Prozesse im Zusammenhang mit der Überprüfung externer IT-Dienstleister vor Inkrafttreten im Jahr 2025 anpassen.

Der europäische Ansatz für künstliche Intelligenz (KI), der EU AI Act, formuliert Vorgaben an die Verwendung von KI-Systemen, unter anderem in Bezug auf automatisierte Entscheidungen. Kürzlich wurde im Trilog eine erste vorläufige Einigung erzielt. Für KI-Systeme, die als hochriskant eingestuft werden, gelten umfangreiche Verpflichtungen, z.B. eine obligatorische Grundrechtsfolgenabschätzung, die auch für den Versicherungssektor gilt. Der EU AI Act sollte zwei Jahre nach seinem Inkrafttreten anwendbar sein, mit einigen Ausnahmen für spezifische Bestimmungen. Die Hannover Rück bereitet sich auf potenzielle Anforderungen an die KI-Governance und das KI-Risikomanagement vor und plant, die bestehenden Vorgaben zur Nutzung von KI vor dem Hintergrund der gesetzlichen Anforderungen anzupassen.

Wachsender Protektionismus führte auch im Jahr 2023 in vielen Teilen der Welt zu zusätzlichen Marktzugangsbeschränkungen.

Risikokapital

Im Interesse unserer Aktionäre und Kunden ist es unser Ziel, ein angemessenes Verhältnis zwischen Risiken und Eigenmitteln sicherzustellen.

Unser quantitatives Risikomanagement bildet ein einheitliches Rahmenwerk zur Bewertung und Steuerung aller das Unternehmen betreffenden Risiken und unserer Kapitalposition. Das interne Kapitalmodell, ein stochastisches Unternehmensmodell, ist dabei ein zentrales Instrument. Es deckt alle Tochterunternehmen und Geschäftsfelder der Hannover Rück-Gruppe ab. Zentrale Größe bei der Risiko- und Unternehmenssteuerung sind die ökonomischen Eigenmittel, die gemäß marktkonsistenten Bewertungsprinzipien ermittelt werden und auch die Basis für die Berechnung der Eigenmittel unter Solvency II sind. Das interne Kapitalmodell der Hannover Rück berücksichtigt die Risiken, die die Entwicklung des ökonomischen Eigenkapitals beeinflussen. Diese werden unterteilt in versicherungstechnische Risiken, Marktrisiken, Forderungsausfallrisiken und operationelle Risiken. Für diese Risikokategorien haben wir jeweils eine Anzahl von Risikofaktoren identifiziert, für die wir Wahrscheinlichkeitsverteilungen festlegen. Risikofaktoren sind z.B. ökonomische Indikatoren wie Zinsen, Wechselkurse und Inflationsindizes, aber auch versicherungsspezifische Indikatoren wie die Sterblichkeit einer bestimmten Altersgruppe innerhalb unseres Versichertenportefeuilles in einem bestimmten Land oder die Anzahl von Naturkatastrophen in einer bestimmten Region und die versicherte Schadenhöhe pro Katastrophe. Bei der Festlegung der Wahrscheinlichkeitsverteilungen für die Risikofaktoren greifen wir auf historische und öffentlich verfügbare Daten, auf exklusive Branchendaten sowie auf den internen Datenbestand der Hannover Rück-Gruppe zurück. Ferner ergänzt das Wissen interner und externer Experten diesen Prozess. Die Eignung der Wahrscheinlichkeitsverteilungen wird regelmäßig von unseren Fachabteilungen geprüft, aber vor allem im Rahmen der regelmäßigen, unternehmensweiten Verwendung des Kapitalmodells bei der Risikoeinschätzung und Kapitalkostenverteilung verifiziert. Die Hannover Rück-Gruppe ermittelt das benötigte Risikokapital als Value at Risk (VaR) der ökonomischen Wertveränderung über einen Zeitraum von einem Jahr zum Sicherheitsniveau von 99,5 %. Dies entspricht den Anforderungen von Solvency II. Für die Kapitalisierung unter Solvency II hat die Hannover Rück ein Limit für die Bedeckungsquote von 180 % und einen Schwellenwert von 200 % festgelegt. Limit und Schwellenwert werden weiterhin deutlich überschritten.

Eigenmittel und benötigtes Risikokapital

in Mio. EUR	31.12.2023 ¹	31.12.2022
Verfügbares ökonomisches Kapital	19.587,0	18.164,0
Anrechenbare Eigenmittel (Solvency II)	18.951,9	17.514,0
Solvenzkapitalanforderung/benötigtes Risikokapital zum Sicherheitsniveau 99,5%	7.032,5	6.952,3
Kapitalüberdeckung (Solvency II)	11.919,4	10.561,7
Solvenzquote (Solvency II)	269,5%	251,9%

¹ Die Angaben wurden auf der Basis der Solvency II-Berichterstattung zum 31. Dezember 2023 ermittelt. Die sich auf die Solvency ¡¡-Bilanz beziehenden Prüfungshandlungen des Abschlussprüfers sind noch nicht abgeschlossen. Bei den restlichen Zahlen handelt es sich um vom Abschlussprüfer ungeprüfte Informationen. Die Ermittlung der Solvenzkapitalanforderungen berücksichtigt die große Modelländerung im Steuermodul des internen Modells, die sich zum Berichtszeitpunkt im Genehmigungsprozess mit der BaFin befindet.

Die aufsichtsrechtlich anrechenbaren Eigenmittel der Hannover Rück-Gruppe sind geringer als das verfügbare ökonomische Kapital, da die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter unter Solvency II teilweise als nicht anrechenbar zu behandeln sind. Das verfügbare ökonomische Kapital, die anrechenbaren Eigenmittel und das benötigte Risikokapital beinhalten die Volatilitätsanpassung, also den im Aufsichtsregime Solvency II vorgesehenen Aufschlag auf die risikofreie Zinskurve.

Zusätzlich zur Hannover Rück-Gruppe unterliegt auch die Hannover Rück SE aufsichtsrechtlichen Kapitalanforderungen. Die Solvenzquote der Hannover Rück SE ist in der Regel höher als die Solvenzquote der Hannover Rück-Gruppe, da keine Einschränkungen hinsichtlich der Anrechnung von Eigenmitteln nicht beherrschender Gesellschafter bestehen.

Wir streben bei den für unsere Branche ausschlaggebenden Ratingagenturen eine Bewertung an, die uns weltweit den Zugang zu jedem Rückversicherungsgeschäft ermöglicht. Die Hannover Rück wird von den Ratingagenturen Standard & Poor's (S & P) und A.M. Best im Rahmen eines interaktiven Ratingprozesses analysiert. Die aktuelle Finanzstärke wird von Standard & Poor's mit "AA-" (Very Strong, stabiler Ausblick) und von A.M. Best mit "A+" (Superior, stabiler Ausblick) bewertet. Dabei betrachten sowohl Standard & Poor's als auch A.M. Best das Risikomanagement der Hannover Rück als einen sehr wichtigen Aspekt bei der Bewertung der Finanzstärke und bewerten es als sehr gut.

Vor dem Hintergrund des geplanten Wachstums unseres Geschäfts in der Schaden-Rückversicherung und ausgewählter Bereiche in der Personen-Rückversicherung beobachten wir laufend die Auswirkungen auf die Kapitalisierung und unser Rating. Zur Sicherstellung einer angemessenen Kapitalisierung und unseres Ratings leiten wir frühzeitig Maßnahmen auf Basis von Prognoserechnungen ein. Mögliche Maßnahmen sind unter anderem die Anpassung von Struktur und Umfang der Retrozession, die Anpassung der Höhe des Fremdkapitals sowie die Steuerung des Geschäftswachstums über Risikobudgets.

Organisation und Prozesse des Risikomanagements

Um ein effizientes und effektives Risikomanagementsystem sicherzustellen, hat die Hannover Rück konzernweit Risikomanagementfunktionen eingerichtet. Die individuellen Elemente der Risikomanagementfunktionen sind eng miteinander verzahnt, und die Rollen, Aufgaben und Berichtswege sind klar definiert und dokumentiert. Wir haben das Modell der drei Verteidigungslinien implementiert. Die erste Verteidigungslinie besteht aus der Risikosteuerung und der originären Risikoverantwortung auf Bereichs- und Gesellschaftsebene. Die zweite Verteidigungslinie besteht aus den Schlüsselfunktionen Risikomanagement, versicherungsmathematische Funktion sowie der Compliance-Funktion. Diese Funktionen sind für die prozessintegrierte Überwachung und Kontrolle zuständig. Die dritte Verteidigungslinie besteht aus der prozessunabhängigen Überwachung durch die interne Revision. Einen Überblick über die zentralen Funktionen und Gremien im Gesamtsystem sowie über deren wesentliche Aufgaben und Kompetenzen vermittelt die folgende Darstellung:

Zentrale Funktionen der Risikoüberwachung und -steuerung

Die konzernweite Risikokommunikation und eine offene Risikokultur sind wichtige Anliegen unseres Risikomanagements. Ein bedeutender Ankerpunkt von strategischen Überlegungen zu Risikokommunikation und Risikokultur sind regelmäßige globale Treffen der versicherungsmathematischen Bereiche und des Risikomanagements. Darüber hinaus werden Anforderungen des Risikomanagements in Richtlinien formuliert, die unternehmensweit konsultiert und veröffentlicht werden.

Wesentliche Elemente unseres Risikomanagementsystems

Unsere Richtlinie zum Risiko- und Kapitalmanagement einschließlich unserer Risikostrategie und das Limit- und Schwellenwertsystem für die wesentlichen Risiken der Hannover RückGruppe beschreiben die zentralen Elemente unseres Risikomanagementsystems. Dieses unterliegt einem permanenten Zyklus der Planung, Ausführung, Kontrolle und Verbesserung. Insbesondere die systematische Risikoidentifikation, -analyse, -Bewertung, -steuerung und -überwachung sowie die Risikoberichterstattung sind von zentraler Bedeutung für die Wirksamkeit des Gesamtsystems.

In der Richtlinie werden unter anderem die zentralen Aufgaben, Rechte und Verantwortlichkeiten, die organisatorischen Rahmenbedingungen und der Risikokontrollprozess beschrieben. Die Regelungen leiten sich aus der Unternehmens- und der Risikostrategie ab und berücksichtigen zudem die aufsichtsrechtlichen Anforderungen an das Risikomanagement sowie internationale Standards und Entwicklungen einer angemessenen Unternehmensführung.

Risikotragfähigkeitskonzept

Die Ermittlung der Risikotragfähigkeit beinhaltet die Bestimmung des insgesamt zur Verfügung stehenden Risikodeckungspotenzials und die Berechnung der zur Abdeckung aller Risiken benötigten Mittel. Dies läuft im Einklang mit den Vorgaben der Risikostrategie und der Festlegung des Risikoappetits durch den Vorstand ab. Mit unserem internen Kapitalmodell erfolgt eine Bewertung der Einzelrisiken sowie der gesamten Risikoposition. Zur Überwachung der wesentlichen Risiken existiert ein zentrales Limit- und Schwellenwertsystem. In dieses System fließen die aus der Unternehmensstrategie abgeleiteten Limite und Schwellenwerte ein. Die Einhaltung wird laufend überprüft.

Risikoidentifikation

Die turnusmäßige Risikoidentifikation findet auf Grundlage der Dokumentation aller identifizierten Risiken im zentralen Risikoregister statt, das alle wesentlichen Risiken enthält und wichtig für die dauerhafte Aktualität unseres Risikomanagements ist. Die Risikoidentifikation erfolgt unter anderem in Form von Interviews und Szenarioanalysen sowie bei der Bewertung neuer Produkte und großer Transaktionen. Externe Erkenntnisse aus Gremien und Arbeitsgruppen fließen in den Prozess ein.

Risikoanalyse und -bewertung

Grundsätzlich wird jedes identifizierte und als wesentlich erachtete Risiko quantitativ bewertet. Risikoarten, für die eine quantitative Risikomessung derzeit nicht oder nur schwer möglich ist, werden vorwiegend qualitativ bewertet. Dies umfasst unter anderem strategische Risiken, Reputationsrisiken und Zukunftsrisiken. Eine qualitative Bewertung findet etwa durch Expertenschätzungen statt. Die quantitative Bewertung der Risiken und der Gesamtrisikoposition erfolgt durch das interne Kapitalmodell der Hannover Rück. Im Modell werden Risikokonzentration und Risikodiversifikation berücksichtigt.

Risikosteuerung

Die Steuerung aller Risiken ist Aufgabe der operativen Geschäftsbereiche auf Bereichs- bzw. Gesellschaftsebene. Dabei werden die identifizierten und analysierten Risiken entweder bewusst akzeptiert, vermieden, erhöht oder reduziert. Bei der Entscheidung durch den Geschäftsbereich wird das ChanceRisiko-Verhältnis berücksichtigt. Unterstützt wird die Risikosteuerung durch die Vorgaben der zentralen und dezentralen Zeichnungs- und Kapitalanlagerichtlinien inklusive der definierten Limit- und Schwellenwerte.

Risikoüberwachung

Zentrale Aufgabe des Risikomanagements ist die Überwachung aller identifizierten wesentlichen Risiken. Dies beinhaltet unter anderem die Überwachung der Umsetzung der Risikostrategie, die Einhaltung der definierten Limit- und Schwellenwerte und die Einhaltung von risikorelevanten Methoden und Prozessen. Wichtige Aufgabe der Risikoüberwachung ist es zudem, festzustellen, ob die Maßnahmen zur Risikosteuerung durchgeführt wurden und ob die geplante Wirkung der Maßnahmen ausreichend ist.

Risikokommunikation und Risikokultur

Das Risikomanagement ist fest in unsere betrieblichen Abläufe integriert. Dies wird unterstützt durch eine transparente Risikokommunikation sowie einen offenen Umgang mit Risiken im Rahmen unserer Risikokultur. Die Risikokommunikation erfolgt z.B. durch interne und externe Risikoberichte, im Rahmen von Gremien- und Projektarbeit sowie durch Informationen zu aktuellen Risikokomplexen im Intranet und Schulungsangebote für Mitarbeitende.

Risikoberichterstattung

Unsere Risikoberichterstattung informiert systematisch und zeitnah über alle wesentlichen Risiken und deren potenzielle Auswirkungen. Das zentrale Risikoberichtswesen besteht primär aus regelmäßigen Risikoberichten z.B. über die Gesamtrisikosituation, die Einhaltung der in der Risikostrategie definierten Kenngrößen oder die Kapazitätsauslastung der Naturkatastrophenszenarien. Ergänzend zur Regelberichterstattung erfolgt im Bedarfsfall eine interne Sofortberichterstattung über wesentliche und kurzfristig auftretende Risiken.

Prozessintegrierte und -unabhängige Überwachung und Qualitätssicherung

Der Vorstand ist - unabhängig von der internen Zuständigkeitsregelung - für die ordnungsgemäße Geschäftsorganisation des Unternehmens verantwortlich. Dies umfasst auch die Überwachung des internen Risikosteuerungs- und Kontrollsystems. Eine prozessunabhängige Überwachung und Qualitätssicherung des Risikomanagements erfolgt durch die interne Revision. Durch prozessintegrierte Verfahren und Regelungen, beispielsweise durch das interne Kontrollsystem, wird das Risikomanagementsystem vervollständigt.

Internes Kontrollsystem

Das interne Kontrollsystem (IKS) dient unter anderem dazu, vorhandenes Vermögen zu sichern und zu schützen, Fehler und Unregelmäßigkeiten zu verhindern bzw. aufzudecken sowie Gesetze und Vorschriften einzuhalten. Die Kernelemente des IKS der Hannover Rück sind in einer Richtlinie dokumentiert, die ein gemeinsames Verständnis für eine differenzierte Umsetzung der notwendigen Kontrollen schafft. Diese Richtlinie definiert Begrifflichkeiten, regelt die Verantwortlichkeiten und liefert einen Leitfaden für die Beschreibung von Kontrollen. Das IKS besteht aus systematisch gestalteten organisatorischen und technischen Maßnahmen und Kontrollen im Unternehmen. Dazu zählen beispielsweise das Vieraugenprinzip, die Funktionstrennung, die Dokumentation der Kontrollen innerhalb der Prozesse sowie technische Plausibilitätskontrollen und Zugriffsberechtigungen in den IT-Systemen.

Die Funktionsfähigkeit des IKS bedingt die Mitwirkung von Geschäftsleitung, Führungskräften und Mitarbeitenden auf allen Ebenen.

Die Finanzberichterstattung muss sowohl den internationalen und nationalen Rechnungslegungsvorschriften als auch aufsichtsrechtlichen Anforderungen entsprechen. Um dies zu gewährleisten, stellen im Bereich des Rechnungswesens und der Finanzberichterstattung Prozesse mit integrierten Kontrollen sicher, dass der Jahres- und Konzernabschluss vollständig und richtig aufgestellt wird. Mithilfe einer Struktur differenzierter Kriterien, Kontrollpunkte und Wesentlichkeitsgrenzen wird sichergestellt, dass wir das Risiko von Fehlern im Jahres- und Konzernabschluss frühzeitig erkennen und verringern können.

Zur Erstellung des Konzernabschlusses nutzen wir eine zentrale IT-Lösung mit standardisierten Rechnungslegungs- und Konsolidierungsprozessen, Buchungsregeln und Schnittstellen für die Datenzulieferung. Zugriffsrechte für die Berichtssysteme vergeben wir anhand eines Genehmigungsverfahrens. Alle Komponenten des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems, die Prozesse zur Organisation und Durchführung der Konsolidierungsarbeiten und zur Erstellung des Konzernabschlusses sowie die zugehörigen Kontrollen werden durchgängig dokumentiert. Um die Angemessenheit des Kontrollsystems sicherzustellen und kontinuierlich zu verbessern, wird es regelmäßig überprüft und bewertet. Dabei sorgt die interne Revision dafür, dass die Qualität des Kontrollsystems fortlaufend überwacht wird. Alle relevanten Bilanzierungs- und Bewertungsrichtlinien sind in einem Konzern-Bilanzierungshandbuch (Group Accounting Manual) erfasst, das konzerneinheitliche Regeln für Ansatz, Bewertung und Ausweis der Konzernabschlussposten vorgibt. Der Prozess der Aktualisierung und gegebenenfalls der Anpassung dieses Regelwerkes ist im Hinblick auf Informationswege, Verantwortlichkeiten und zeitliche Gültigkeit klar geregelt. Darüber hinaus informieren wir gruppenweit frühzeitig über wesentliche Entwicklungen und geänderte Anforderungen der Konzernfinanzberichterstattung.

Die Konzerngesellschaften sind im Rahmen unseres Kontrollsystems für die konzernweite Einhaltung der Bilanzierungs- und Bewertungsrichtlinien sowie der internen Kontrollrichtlinien verantwortlich. Die Geschäftsleitung und die Finanzvorstände der in unserem Kontrollsystem als wesentlich definierten Konzerngesellschaften bestätigen dem Vorstand der Hannover Rück SE zu jedem Abschlussstichtag die Vollständigkeit, Richtigkeit und Zuverlässigkeit ihrer an das Konzernrechnungswesen übermittelten Finanzdaten. Die Zulieferungen der Daten für den Konzernabschluss erfolgen über eine vernetzte IT-Anwendung. In einer Datenbank werden die für die Konzernfinanzberichterstattung relevanten Daten gesammelt und über maschinelle Schnittstellen in einem Konsolidierungssystem verarbeitet. Im Finanzberichterstattungsprozess führen wir vorbeugende und aufdeckende Kontrollen der berichteten Werte durch, um die Wahrscheinlichkeit und die Auswirkungen eines potenziell falschen Ausweises zu reduzieren. Entsprechend den Ergebnissen unserer Kontrollen werden diese Werte, falls erforderlich, korrigiert. Da unsere Konzernfinanzberichterstattung in hohem Maß von IT-Systemen abhängt, ist auch die Kontrolle dieser Systeme notwendig; daher sind für den Systemzugriff inhaltliche und systemseitige Prüfungen implementiert.

Risikolandschaft der Hannover Rück

Die Hannover Rück-Gruppe ist im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit mit einer Vielzahl von Risiken konfrontiert. Diese Risiken werden bewusst eingegangen, gesteuert und überwacht, um die damit verbundenen Chancen wahrzunehmen. Elementar für die Übernahme von Risiken sind die Vorgaben und Entscheidungen des Vorstands zum Risikoappetit des Hannover Rück-Konzerns. Diese basieren auf den Berechnungen der Risikotragfähigkeit. Unserem Risikomanagement kommt dabei eine entscheidende Bedeutung zu, unter anderem, damit die Risiken für das Rückversicherungsportefeuille kalkulierbar bleiben und auch außergewöhnliche Großschäden das Ergebnis nicht über Gebühr beeinträchtigen.

Die Risikolandschaft der Hannover Rück umfasst:

―	versicherungstechnische Risiken der Schaden- und Personen-Rückversicherung, die originär auf unsere Geschäftstätigkeit zurückzuführen sind und sich unter anderem in Schwankungen der Schadenschätzungen sowie in unerwarteten Katastrophen und Veränderungen biometrischer Faktoren wie Sterblichkeit manifestieren,
―	Marktrisiken, die im Rahmen unserer Kapitalanlage, aber auch aufgrund der Bewertung teilweise langfristiger versicherungstechnischer Zahlungsverpflichtungen entstehen,
―	Forderungsausfallrisiken, die aus den vielfältigen Geschäftsverbindungen und Zahlungsverpflichtungen unter anderem mit Kunden, Retrozessionären und Banken resultieren,
―	operationelle Risiken, die sich z.B. aus fehlerhaften Prozessen oder Systemen ergeben können, sowie
―	Nachhaltigkeits- und Reputationsrisiken, Liquiditätsrisiken, strategische Risiken und Zukunftsrisiken.

Risikolandschaft der Hannover Rück

Aktuell sind unsere größten Einzelrisiken die Kredit- und Spreadrisiken innerhalb der Marktrisiken, die Reserve- und die Katastrophenrisiken innerhalb der versicherungstechnischen Risiken der Schaden-Rückversicherung sowie die Langlebigkeitsund Sterblichkeitsrisiken innerhalb der versicherungstechnischen Risiken der Personen-Rückversicherung.

Die spezifischen Risikoausprägungen und die wesentlichen Überwachungs- und Steuerungsmechanismen sind in den folgenden Abschnitten dargestellt.

Interne Risikobewertung

In diesem Abschnitt stellen wir das verfügbare ökonomische Kapital dem benötigten Risikokapital gegenüber.

Die Hannover Rück ermittelt das ökonomische Eigenkapital als Differenz aus den marktkonsistenten Werten der Aktiva und Passiva. Während für die meisten Kapitalanlagen Marktwerte vorliegen, erfordert die marktkonsistente Bewertung von Rückversicherungsverträgen ein spezifisches Bewertungsmodell. Wir ermitteln den marktkonsistenten Wert versicherungstechnischer Positionen als Barwert der mithilfe von versicherungsmathematischen Methoden projizierten Zahlungen. Dieser wird um einen Risikoaufschlag adjustiert und berücksichtigt so die mögliche Schwankung der zukünftigen Zahlungen. Diese Schwankungen resultieren aus Risiken, die nicht durch Kapitalmarktprodukte abgesichert werden können, wie etwa versicherungstechnische Risiken. Zur Diskontierung der Zahlungsströme verwenden wir die nach Solvency-II-Vorgaben ermittelten risikolosen Basiszinskurven, erhöht um die Volatilitätsanpassung. Die Marktpreise für Optionen und Garantien, die in Versicherungsverträgen eingebettet sind, werden mit finanzmathematischen Optionsbewertungsmodellen ermittelt bzw. approximiert. Der Umfang dieser Optionen und Garantien in unserem Portefeuille ist allerdings vergleichsweise gering. Die Anpassungen der selbstverwalteten Kapitalanlagen in der nachfolgenden Tabelle geben die Markt-Buchwert-Differenz derjenigen Kapitalanlagen an, die unter IFRS zu Buchwerten ausgewiesen werden. Sonstige Anpassungen umfassen vor allem die latenten Steuern. Das verfügbare ökonomische Kapital, das als Haftungskapital für Versicherungsnehmer zur Verfügung steht, setzt sich zusammen aus dem ökonomischen Eigenkapital, dem Hybridkapital und gemäß Solvency-II-Vorgaben dem Abzug vorhersehbarer Dividenden. Das Hybridkapital wird gemäß Solvency-II-Vorgaben mit einem marktkonsistenten Wert angesetzt, wobei Veränderungen des eigenen Kreditrisikos nicht in die Bewertung einfließen.

Das verfügbare ökonomische Kapital zum 31. Dezember 2023 ist im Vergleich zum 31. Dezember 2022 gestiegen. Im Personen-Rückversicherungsgeschäft verzeichneten wir ein starkes, positives Neugeschäftswachstum, auch die Änderungen der Annahmen und Erfahrungen aus abgeschlossenem Geschäft vergangener Jahre weisen einen positiven Effekt auf. Der Anstieg des Risikokapitals führte zu einer Erhöhung der Risikomarge. Durch ein sehr positives Neugeschäft und zusätzliche Reserveauflösungen bei den Rückstellungen für Geschäftsfälle aus Altjahren konnten wir auch in unserer Schaden-Rückversicherung auf ein positives Jahr zurückblicken. Bei den Großschäden blieben wir zudem innerhalb des prognostizierten Budgets. In der Schaden-Rückversicherung haben wir zudem Vorsorge gegen steigende Inflation getroffen.

Die Entwicklungen im Marktumfeld haben sich in Summe leicht positiv auf das ökonomische Kapital der Hannover Rück ausgewirkt. Dem positiven Haupteffekt, begründet durch den Rückgang der Zinsen, standen dabei kleinere negative Auswirkungen aufgrund der Entwicklung bei den Währungskursen und Kreditrisikoaufschlägen gegenüber.

Im Laufe des Jahres hat die Hannover Rück einen Hybrid-Bond in Höhe von 500 Mio. EUR zurückgezahlt.

Übergangsrechnung (ökonomisches Kapital/Eigenkapital) ¹

in Mio. EUR	31.12.20231	31.12.20222
Eigenkapital inklusive Minderheitenanteilen	11.019,5	8.747,7
Anpassungen der selbstverwalteten Kapitalanlagen	-475,6	211,1
Anpassungen technische Rückstellungen 3	8.625,3	8.906,9
Anpassungen für Steuern und Sonstige	-1.716,5	-2.317,4
Ökonomisches Eigenkapital	17.452,7	15.548,3
Hybridkapital	3.046,6	3.383,3
Vorhersehbare Dividenden	-912,3	-767,6
Verfügbares ökonomisches Kapital	19.587,0	18.164,0

¹ Die Angaben wurden auf der Basis der Solvency II-Berichterstattung zum 31. Dezember 2023 ermittelt. Die sich auf die Solvency II-Bilanz beziehenden Prüfungshandlungen des Abschlussprüfers sind noch nicht abgeschlossen. Bei den restlichen Zahlen handelt es sich um vom Abschlussprüfer ungeprüfte Informationen.
² Die Übergangsrechnung für den 31. Dezember 2022 wurde rückwirkend aufgrund der Umstellung auf IFRS 17 und IFRS 9 angepasst.
³ Anpassungen für technische Rückstellungen Personen- und SchadenRückversicherung inkl. Risikomarge.

Das benötigte Risikokapital der Hannover Rück-Gruppe zum Sicherheitsniveau 99,5 % ist im Jahresverlauf gestiegen. Dies ist vor allem eine Folge von Geschäftswachstum, das zu einem Anstieg der versicherungstechnischen Risiken der SchadenRückversicherung und Personen-Rückversicherung geführt hat. Der Rückgang im Zinsniveau und der daraus resultierende Marktwertanstieg der festverzinslichen Wertpapiere tragen zum Risikoanstieg bei. Auf der anderen Seite führen der stärkere Euro und eine verbesserte Diversifikation zu einem Rückgang im SCR.

Das Marktrisiko steigt leicht, vor allem infolge eines Anstiegs im Kredit- und Spreadrisiko aufgrund höherer Marktwerte von festverzinslichen Wertpapieren sowie eines Anstiegs im Wechselkursrisiko und neuer Investments im Bereich der Immobilien. Ein Anstieg im Zinsrisiko trägt nur unwesentlich zum Anstieg des Marktrisikos bei.

Die versicherungstechnischen Risiken der Schaden-Rückversicherung sind hauptsächlich infolge höherer Prämien und Reserven gestiegen. Die höheren Volumina resultieren aus dem Geschäftswachstum inklusive höherer Kapazitäten für Naturkatastrophenrisiken, der Schadenentwicklung und der damit verbundenen höheren Reserven.

Die versicherungstechnischen Risiken in der Personen-Rückversicherung steigen hauptsächlich aufgrund des gestiegenen Geschäftsvolumens sowie des Rückgangs des Zinsniveaus. Der Anstieg betrifft insbesondere das Langlebigkeitsrisiko und das Pandemierisiko.

Bei den Forderungsausfallrisiken ergibt sich ein leichter Rückgang vor allem aus einem geringeren Forderungsvolumen gegenüber Zedenten aus der Personen-Rückversicherung.

Die Veränderungen im operationellen Risiko sind im Wesentlichen auf aktualisierte Expertenbewertungen in Bezug auf die Auswirkung einzelner Szenarien zurückzuführen.

Der Anstieg des Diversifikationseffekts ist auf eine Veränderung der Zusammensetzung der Risiken zurückzuführen. Der verlustmindernde Effekt aus Steuern bleibt stabil.

Das interne Kapitalmodell basiert auf aktuellen Verfahren aus der Versicherungs- und Finanzmathematik. Für versicherungstechnische Risiken können wir auf eine reichhaltige interne Datenhistorie zur Schätzung der Wahrscheinlichkeitsverteilungen z.B. für das Reserverisiko zugreifen. Für Risiken aus Naturgefahren verwenden wir externe Modelle, die im Rahmen einer ausführlichen internen Begutachtung so angepasst werden, dass sie unser Risikoprofil möglichst gut abbilden. Im Bereich der Personen-Rückversicherung werden langfristige Zahlungsströme unter verschiedenen biometrischen und Stornoszenarien ermittelt. Bei allen genannten Risiken greifen wir auf interne Daten zur Festlegung der Szenarien und Wahrscheinlichkeitsverteilungen zurück. Angereichert werden die internen Daten durch Parameter, die unsere internen Experten festlegen. Diese Parameter sind vor allem im Bereich extremer, bisher nicht beobachteter Ereignisse von Bedeutung.

Bei der Aggregation der einzelnen Risiken berücksichtigen wir Abhängigkeiten zwischen den Risikofaktoren. Abhängigkeiten entstehen z.B. durch Marktschocks wie die Finanzkrise, die gleichzeitig viele Marktsegmente betreffen. Zudem können Marktphänomene wie Preiszyklen dafür sorgen, dass mehrere Betrachtungsperioden miteinander zusammenhängen. Wir gehen generell davon aus, dass nicht alle Extremereignisse gleichzeitig eintreten. Die Abwesenheit vollständiger Abhängigkeit wird als Diversifikation bezeichnet. Das Geschäftsmodell der Hannover Rück basiert unter anderem darauf, ein möglichst ausgewogenes Portefeuille aufzubauen, sodass möglichst hohe Diversifikationseffekte erzielt werden und das Kapital effizient eingesetzt werden kann. Diversifikation besteht zwischen einzelnen Rückversicherungsverträgen, Sparten, Geschäftssegmenten und Risiken. Entsprechend dem Kapitalbedarf unserer Geschäftssegmente sowie Sparten und auf Basis ihres Beitrages zur Diversifizierung legen wir die zu erwirtschaftenden Kapitalkosten pro Geschäftseinheit fest.

Benötigtes Risikokapital zum Sicherheitsniveau 99,5 %

in Mio. EUR	31.12.20231	31.12.2022
Versicherungstechnisches Risiko Schaden-Rückversicherung	6.085,3	5.664,2
Versicherungstechnisches Risiko Personen-Rückversicherung	2.741,0	2.509,9
Marktrisiko	5.244,2	5.175,6
Forderungsausfallrisiko	432,1	434,7
Operationelles Risiko	653,6	620,8
Diversifikation	-5.520,2	-4.862,4
Steuereffekte	-2.603,5	-2.590,5
Benötigtes Risikokapital Hannover Rück-Gruppe	7.032,5	6.952,3

¹ Es handelt sich hierbei um vom Abschlussprüfer ungeprüfte Informationen.

Das Risikokapital zum Sicherheitsniveau 99,5 % stellt jeweils denjenigen Verlust aus dem jeweiligen Risiko dar, der mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,5 % nicht überschritten wird. Das Risikokapital für einzelne Risiken wird jeweils vor Steuern ausgewiesen.

Versicherungstechnische Risiken der Schaden-Rückversicherung

Das Risikomanagement der Schaden-Rückversicherung hat verschiedene übergreifende Leitlinien zur effizienten Risikosteuerung definiert. Dazu zählt unter anderem die Nutzung von Retrozessionen zur Reduzierung der Volatilität und zum Schutz des Kapitals. Wesentlich ist ferner, dass die Ausschöpfung der vorhandenen Risikokapazitäten stets auf Basis der Vorgaben des Risikomanagements der Hannover Rück-Gruppe erfolgt und die Risikoübernahme systematisch über die vorhandenen zentralen und dezentralen Zeichnungsrichtlinien gesteuert wird. Auch unser konservatives Reservierungsniveau ist eine für das Risikomanagement wichtige Kenngröße.

Für die Risikosteuerung unterscheiden wir grundsätzlich zwischen Risiken, die aus dem Geschäftsbetrieb der Vorjahre resultieren (Reserverisiko), und solchen, die sich aus dem Geschäftsbetrieb des aktuellen Jahres bzw. zukünftiger Jahre ergeben (Preis-/Prämienrisiko). Besonders bei Letzterem spielt das Katastrophenrisiko eine entscheidende Rolle.

Die Diversifikation innerhalb des Geschäftsfeldes SchadenRückversicherung wird durch die Umlage der Kapitalkosten in Abhängigkeit vom Diversifikationsbeitrag aktiv gesteuert. Ein hoher Diversifikationseffekt entsteht durch Zeichnung von Geschäft in unterschiedlichen Sparten und unterschiedlichen Regionen mit unterschiedlichen Geschäftspartnern. Zusätzlich verstärkt die aktive Begrenzung von Einzelrisiken wie Naturkatastrophen den Diversifikationseffekt. Das Risikokapital zum Sicherheitsniveau 99,5 % für die versicherungstechnischen Risiken der Schaden-Rückversicherung stellt sich wie folgt dar:

Benötigtes Risikokapital ¹ für versicherungstechnische Risiken Schaden-Rückversicherung

in Mio. EUR	31.12.2023	31.12.2022
Prämienrisiko (inklusive Katastrophenrisiko)	4.405,3	4.119,8
Reserverisiko	3.527,5	3.273,8
Diversifikation	-1.847,5	-1.729,4
Versicherungstechnisches Risiko SchadenRückversicherung	6.085,3	5.664,2

¹ Benötigtes Risikokapital zum Sicherheitsniveau 99,5 %; vom Abschlussprüfer ungeprüfte Informationen

Ein großer Anteil am benötigten Risikokapital für das Prämienrisiko (inklusive Katastrophenrisiko) entfällt auf Risiken aus Naturkatastrophen. Diese stellen das wesentliche Konzentrationsrisiko im Bereich der Schaden-Rückversicherung dar. Die folgende Tabelle zeigt das benötigte Risikokapital für fünf unserer größten Naturgefahrenszenarien:

Benötigtes Risikokapital1 für fünf große Naturgefahrenszenarien

in Mio. EUR	2023	2022
USA - Hurrikan	2.415	2.273
USA, Westküste - Erdbeben	1.721	1.625
Europa - Wintersturm	1.435	1.017
Japan - Erdbeben	1.206	1.219
Chile - Erdbeben	1.503	1.361

¹ Benötigtes Risikokapital zum Sicherheitsniveau 99,5% auf Jahres-Gesamtschadenbasis; vom Abschlussprüfer ungeprüfte Informationen.

Das Reserverisiko, d.h. die Gefahr der Unterreservierung von bereits eingetretenen oder absehbaren Schäden und die sich daraus ergebende Belastung des versicherungstechnischen Ergebnisses, hat hohe Priorität in unserem Risikomanagement. Ein konservatives Reservierungsniveau ist für uns wichtig. Um dem Risiko der Unterreservierung entgegenzuwirken, ermitteln wir unsere Schadenreserven auf Basis eigener versicherungsmathematischer Einschätzungen und bilden gegebenenfalls Zusatzreserven zu den von unseren Zedenten aufgegebenen Reserven. Wesentlichen Einfluss auf die Spätschadenreserve hat die Sparte Haftpflicht. Die Spätschadenreserve wird differenziert nach Sparten und Regionen ermittelt.

Bei der Ermittlung der Reserven nutzen wir versicherungsmathematische Methoden, die auf Abwicklungsdreiecken beruhen. Abwicklungsdreiecke zeigen, wie sich die Rückstellung im Zeitablauf durch die geleisteten Zahlungen und die Neuberechnung der zu bildenden Rückstellung zum jeweiligen Bilanzstichtag verändert hat. Deren Angemessenheit wird durch die versicherungsmathematischen Bereiche überwacht.

Eine Qualitätssicherung unserer eigenen versicherungsmathematischen Berechnungen zur Angemessenheit der Reservehöhe erfolgt jährlich zusätzlich im Rahmen einer externen Analyse.

Das Preis-/Prämienrisiko besteht in der Möglichkeit einer zufälligen Schadenrealisation, die von dem Schadenerwartungswert abweicht, der der Prämienkalkulation zugrunde gelegt wurde. Regelmäßige und unabhängige Überprüfungen der bei der Vertragsquotierung genutzten Modelle sowie zentrale und dezentrale Zeichnungsrichtlinien sind wichtige Steuerungselemente. Um die Qualität unserer Portefeuilles sicherzustellen, haben wir einen Quotierungsprozess etabliert, der Schadenerwartung inklusive Inflationserwartung, Kostenerwartung und Kapitalkosten (Volatilität) berücksichtigt.

Ferner erstellen die Marktbereiche der Hannover Rück regelmäßig Berichte über den Verlauf der jeweiligen Vertragserneuerungen. Dabei berichten sie unter anderem über wesentliche Konditionsveränderungen, Risiken (z.B. zum Prämienniveau) und auch über sich ergebende Marktchancen sowie die zur Zielerfüllung verfolgte Strategie. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote in der Schaden-Rückversicherung stellt sich im Jahr 2023 und den Vorjahren wie folgt dar.

Entwicklung der kombinierten Schaden-/ Kostenquote

in %	2023 ³	20221; ³	2021 ²	2020 ²	2019 ²	2018 ²
Schaden-/Kostenquote der Schaden-Rückversicherung	94,0	94,5	97,7	101,6	98,2	96,5

in %	2017 ²	2016 ²	2015 ²	2014 ²
Schaden-/Kostenquote der Schaden-Rückversicherung	99,8	93,7	94,4	94,7

¹ Angepasst gemäß IAS 8
² nach IFRS 4
³ Rückversicherungs-Serviceergebnis/Rückversicherungsumsatz (netto)

Zur Einschätzung der für uns wesentlichen Katastrophenrisiken aus Naturgefahren (insbesondere Erdbeben, Stürme und Fluten) werden lizenzierte wissenschaftliche Simulationsmodelle eingesetzt, die wir auf Basis der Erfahrungen unserer Fachbereiche ergänzen. Die Überwachung der Risiken, die aus Naturgefahren resultieren, wird durch Szenarioanalysen vervollständigt. Wesentliche Szenarien bzw. Stresstests sind im Folgenden dargestellt.

Stresstests für Naturkatastrophen nach Retrozessionen

Jahres-Gesamtschaden in Mio. EUR	2023	2022
	Auswirkung auf den prognostizierten Gewinn
USA - Hurrikan
100-Jahres-Schaden	-1.426	-1.378
250-Jahres-Schaden	-1.946	-1.859
USA, Westküste - Erdbeben
100-Jahres-Schaden	-782	-758
250-Jahres-Schaden	-1.425	-1.385
Europa - Wintersturm
100-Jahres-Schaden	-823	-614
250-Jahres-Schaden	-1.185	-874
Japan - Erdbeben
100-Jahres-Schaden	-609	-645
250-Jahres-Schaden	-978	-966
Chile - Erdbeben
100-Jahres-Schaden	-505	-513
250-Jahres-Schaden	-1.345	-1.180

Im Rahmen dieses Prozesses zur Steuerung von Risiken im Zusammenhang mit Naturkatastrophen bestimmt der Vorstand auf Basis der Risikostrategie einmal im Jahr die Risikobereitschaft und das Limit für Naturgefahren.

Das Risikomanagement berücksichtigt eine Vielzahl von Szenarien und Extremszenarien, ermittelt deren Auswirkung auf die Bestands- und Erfolgsgrößen, beurteilt sie im Vergleich zu den geplanten Werten und zeigt Handlungsalternativen auf.

Zur Risikolimitierung bestimmen wir zusätzlich Maximalbeträge für verschiedene Extremschadenszenarien und Wiederkehrperioden, wobei wir die Profitabilität des jeweiligen Geschäfts bei der Limitierung berücksichtigen. Das Risikomanagement stellt sicher, dass diese Maximalbeträge eingehalten werden. Der Vorstand, das Risikokomitee und das für die Steuerung verantwortliche Gremium der Schaden-Rückversicherung werden regelmäßig über den Auslastungsgrad informiert.

Die Netto-Großschadenbelastung betrug im Geschäftsjahr 1.620,6 Mio. EUR (1.705,7 Mio. EUR); das Großschadenbudget für 2023 belief sich auf 1.725 Mio. EUR. Im Geschäftsjahr hatten wir folgende Großschäden zu verzeichnen:

Großschäden ¹ 2023

in Mio. EUR	Datum	Brutto	Netto
Unwetter Italien	18.-27. Juli 2023	313,1	313,1
Erdbeben Türkei	6. Februar 2023	281,0	270,1
Waldbrände Maui, USA	8.-10. August 2023	176,0	96,8
Hurrikan Otis, Mexiko	22.-25. Oktober 2023	143,6	142,2
9 Sachschäden		136,1	135,9
Zyklon Gabrielle, Neuseeland	10.-17. Februar 2023	122,7	67,1
Flut Auckland, Neuseeland	27. Januar-6. Februar 2023	93,7	46,8
Erdbeben Marokko	8. September 2023	78,0	73,5
Sturm/Flut, Australien	23.-28. Dezember 2023	55,2	43,8
Sturm/Hagel, USA	30. März-2. April 2023	52,0	36,6
Sturm Ciarán, Europa	1.-4. November 2023	51,3	27,5
Unruhen Frankreich	27. Juni-4. Juli 2023	49,7	48,2
3 Luftfahrtschäden		42,9	36,9
Hurrikan Idalia, USA	28.-31. August 2023	39,1	27,2
Sturm Erwin, Europa	24.-30. August 2023	33,3	16,6
Taifun Doksuri, V.R.China, Taiwan	28. Juli 2023	30,2	30,2
Flut Osteuropa	3.-7. August 2023	28,3	28,3
1 Transportschaden		27,7	13,8
Regen/Flut, Italien	16.-22. Mai 2023	27,1	27,1
Sturm Lambert, Deutschland	19.-23. Juni 2023	26,9	12,7
Wintersturm/Hagel, USA	1.-4. März 2023	25,7	7,1
2 Kreditschäden		24,6	24,6
Windsturm/Überflutungen Zoltan, Europa	23.-31. Dezember 2023	20,0	20,0
Waldbrände, Chile	1. Februar-31. März 2023	19,2	19,2
1 Haftpflichtschaden		13,5	13,5
Waldbrände West Kelowna, Kanada	15.-31. August 2023	12,9	7,1
Unwetter/Hagel, USA	3.-6. April 2023	12,6	6,2
Unwetter/Tornados, USA	14.-20. April 2023	12,4	8,4
Unwetter/Hagel, USA	24.-27. März 2023	11,2	11,1
Tornados/Hagel, USA	19.-23. Juli 2023	10,5	9,0
Gesamt		1.970,5	1.620,6

¹ Naturkatastrophen sowie sonstige Großschäden über 10 Mio. EUR brutto

Die aktuellen Entwicklungen insbesondere der folgenden hervorgehobenen Risiken werden im Risikomanagement beobachtet und durch entsprechende Risikovorsorgemaßnahmen begleitet.

Klimawandel

Im Berichtsjahr resultierten aus dem Tiefdruckgebiet Gabrielle und der Überflutung in Neuseeland, den Tornados in den USA, dem Hurrikan Otis in Mexiko und dem Hagelsturm und der Überflutung in Italien hohe Schäden.

Wetterbezogene Naturkatastrophen sind untrennbar im Zusammenhang mit dem Klimawandel zu sehen. Der Klimawandel sorgt dafür, dass sich die Wahrscheinlichkeiten für den Eintritt von wetterbezogenen Ereignissen verändern, und zwar in Abhängigkeit von Region und Gefahr. Die damit verbundenen Auswirkungen stellen eine große Herausforderung für das Risikomanagement dar. Zur stochastischen Modellierung von Katastrophenauswirkungen nutzen wir sowohl externe als auch interne Risikomodelle. Trends aus dem Klimawandel werden in den Modellen berücksichtigt. Die Überwachung der Risiken wird durch Szenarioanalysen komplettiert. Dabei fokussieren wir uns aktuell auf die Gefahren Sturm, Flut und Waldbrand, die kurzfristig am stärksten vom Klimawandel beeinflusst werden.

Der Klimawandel, im Sinne natürlicher oder durch Menschen verursachter klimatischer Veränderungen, und die damit verbundenen Auswirkungen beeinflussen bereits heute unser Leben.

Der Klimawandel stellt ein bedeutendes gesamtwirtschaftliches Risiko dar und wirkt sich in vielfacher Hinsicht auch auf die (Rück-)Versicherungsbranche aus.

Zur Bekämpfung des Klimawandels hat sich die Staatengemeinschaft im Jahr 2015 im Pariser Weltklimaabkommen auf ambitionierte Ziele zum Schutz des Klimas verständigt. Das von 195 Staaten unterzeichnete Abkommen sieht vor, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf deutlich unter 2 °C über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen, im besten Fall sogar auf 1,5 °C. Der Weg zum Pariser Klimaziel hängt vom grundlegenden Wandel des Wirtschaftssystems und der menschlichen Gewohnheiten ab.

Die Folgen des Klimawandels beeinflussen unsere Geschäftstätigkeit in allen Bereichen, sowohl in der Schaden- als auch der Personen-Rückversicherung und der Kapitalanlage. Gleichzeitig stellen die Auswirkungen des Klimawandels für uns das wichtigste Nachhaltigkeitsrisiko dar und werden daher feinmaschig analysiert, überwacht und gesteuert. Derzeit liegt der Schwerpunkt der Klimawandelrisikoanalyse auf Änderungen in Häufigkeit und Stärke von Naturkatastrophen (physische Risiken). Des Weiteren analysieren wir Kapitalanlagen (unter anderem transitorische Risiken), biometrische Faktoren sowie Haftpflichtverträge in Bezug auf Risiken aus dem Klimawandel ("Litigation Risk"). Die klimabedingte Verschiebung von Infektionskrankheiten und deren Überträger in globale Zonen, die bislang solche nicht kannten, birgt auch ein Risiko für die Personen-Rückversicherung.

Physische Risiken betreffen uns als Risikoträger vor allem in der Schaden-, aber indirekt auch in der Personen-Rückversicherung. So können klimatische Veränderungen und Wetterereignisse höhere und häufigere Schäden in der Schaden-Rückversicherung und eine erhöhte Anzahl von Todesfällen der versicherten Personengruppen nach sich ziehen, was wiederum mit deutlichen finanziellen Risiken verbunden ist. Viele Prognosen in diesem Zusammenhang sind von Unsicherheit geprägt, insbesondere dann, wenn sie sich auf weiter in der Zukunft liegende Zeiträume beziehen. Um mögliche Folgen abschätzen zu können, haben wir Szenarien erarbeitet, die die physischen, transitorischen und Haftpflicht-Auswirkungen des Klimawandels auf unsere sämtlichen Geschäftstätigkeiten beurteilen und geeignete Maßnahmen der Geschäftssteuerung initiieren sollen. Modelliert werden dabei Naturkatastrophen, wie Überschwemmungen, Hagelschlag und tropische Zyklone. Unser interdisziplinär aufgestellter Bereich der Naturgefahrenmodellierung berücksichtigt die erlangten Erkenntnisse in der Preisfindung für Rückversicherungslösungen und im Risikomanagement unter anderem bei der Festlegung des Großschadenbudgets. Zudem führen wir zur Bewertung der Risiken aus dem Klimawandel interne Studien durch und behandeln das Thema in internationalen Arbeitsgruppen. Aktuell betrachten wir primär zwei Szenarien (Temperaturanstieg um 2 °C bzw. 4 °C), bei denen wir uns im Zusammenhang mit physikalischen Risiken auf die Gefahren Sturm, Flut und Waldbrand fokussieren. Die Ergebnisse der Analysen werden dem Risikokomitee vorgelegt und fließen in den jährlichen Bericht zur eigenen Beurteilung der Risiko- und Solvenzlage (ORSA-Bericht) ein.

Auch der ökonomische Wandel und der Übergang in eine weitgehend treibhausgasfreie Welt bergen (transitorische) Risiken. So können von Unternehmen begebene Aktien oder festverzinsliche Wertpapiere schleichend oder abrupt durch klimapolitische Entwicklungen an Wert verlieren ("Stranded Assets").

Zudem sind ESG-Risiken, ebenso wie Compliance-Risiken, die generell Gesetze und Verordnungen zum Umweltrecht bzw. ESG-Vorgaben umfassen, Prüfgegenstand jedes Neue-Produkte-Prozesses (NPP). Unsere Nachhaltigkeits- und Reputationsrisikorichtlinie enthält ergänzende Arbeitsanweisungen und Definitionen zum Klimawandel und zu weiteren ESG-Themen und hat gruppenweit Gültigkeit. Diverse Gremien und Organisationen entwickeln und diskutieren ebenfalls klimabezogene strategische Ziele und operative Maßnahmen.

Wir erwarten, dass der Klimawandel langfristig (> 50 Jahre) für alle Risikokategorien wesentlich sein wird. Innerhalb der nächsten fünf Jahre erwarten wir vornehmlich Auswirkungen nur für das P&C-Naturkatastrophengeschäft. Durch die jährliche Erneuerung unserer Verträge und der vorherig beschriebenen Preisanpassungen sowie der fortlaufenden jährlichen Anpassung des Großschadenbudgets entstehen kurze Reaktionszeiten im Preis-/Prämienrisiko und dem Reserverisiko.

Die Veränderungen durch den Klimawandel können sich in einer erhöhten Nachfrage nach Rückversicherungsprodukten zur Absicherung von Naturkatastrophen, aber auch in neuen Chancen niederschlagen. Die Hannover Rück bietet eine Vielzahl von Produkten an, die den Kunden helfen, sich vor erhöhten Schäden (sowohl hinsichtlich der Häufigkeit als auch der Schwere) durch Naturkatastrophen zu schützen. Darüber hinaus können veränderte Temperaturextreme zu höheren Sterblichkeitsraten führen, was wiederum eine erhöhte Nachfrage nach unseren Produkten in der Personen-Rückversicherung zur Folge haben kann.

Inflation

Die weltweit anhaltend hohe Inflation betrifft potenziell mehrere Faktoren unserer Geschäftstätigkeit, unter anderem die versicherten Werte und deren Prämienberechnung, die Schadenreserven, das Großschadenbudget, die Kapitalanlagen und die Verwaltungskosten. Zu all diesen Punkten haben wir Maßnahmen zum Umgang mit der Preissteigerung entwickelt. Dabei ist der allgemeine Anstieg der Konsumentenpreise von der für uns relevanten Schaden- und Kosteninflation zu differenzieren. So ist der spezifische Schadeninflationsindex von Hannover Rück eine Mischung aus verschiedenen Regionen und Währungen und abhängig von der Geschäftssparte. Hier sind für das Haftpflichtgeschäft die Löhne und Gehälter, die Baukosten für die Sachversicherung einschließlich Naturgefahren und die medizinischen Kosten für die Lebens- und Krankenversicherung zu nennen.

Die Inflation wird in unserem Reservierungsprozess berücksichtigt. An sich basiert dieser Prozess auf durchschnittlichen Inflationsraten der Vergangenheit. Sollte es Anzeichen eines zukünftigen Inflationsanstieges geben, wird die Notwendigkeit von Zuschlägen überprüft. Dies ist insbesondere in lang abwickelnden Sparten von Bedeutung, da mehrere Zeichnungsjahre gleichzeitig betroffen sein können.

Inflationstreiber werden von uns im gesamten Geschäftsablauf überwacht und unter anderem durch Berücksichtigung in der Prämienkalkulation, durch Indexklauseln und Staffelprovisionen reduziert.

Zur partiellen Absicherung von Inflationsrisiken hat die Hannover Rück Wertpapiere im Bestand, deren Coupon- und Rückzahlungen inflationsabhängig sind. Die genannten Anleihen tragen zu einem teilweisen Schutz dieser Teile der Schadenreserven gegen Inflationsrisiken bei.

Pandemie

Mit dem weltweiten Rückgang der auf die Infektion mit dem Sars-Cov-2-Virus zurückzuführenden Krankheits- und Todesfällen bleibt die Schadenbelastung für die Hannover Rück innerhalb der Erwartungen. Unsicherheit besteht in Bezug auf die Frage, welcher Anteil der Erstversicherungsschäden in einem taiwanesischen Portefeuille kurzfristiger Krankenrückversicherungsverträge von der Rückversicherung abgedeckt ist. Die Meldungen unserer Zedenten werden fortlaufend hinsichtlich ihrer Angemessenheit geprüft. Aufgrund der derzeit vorliegenden Erkenntnisse erwarten wir keine weiteren wesentlichen Auswirkungen auf das Ergebnis in der Krankenrückversicherung. Sollten weitere Informationen zu der Feststellung führen, dass dies nicht mehr der Fall ist, würde es zu einer Belastung des IFRS-Ergebnisses kommen.

Cyber

Die Hannover Rück bietet Rückversicherungsschutz von Cyberrisiken an. Die aus dem Cyber-Portefeuille entstehenden Risiken werden unter anderem mit dem internen Modell überwacht und gesteuert. Die Steuerung umfasst auch Cyberrisiken aus Versicherungsverträgen, die nicht vorrangig dieses Risiko decken (Silent Cyber), jedoch hat deren Gewicht durch vermehrt umgesetzte Ausschlüsse im letzten Jahr abgenommen. Zudem wird ein Teil des Risikos über eine externe Schutzdeckung abgegeben.

Die Themen Informationssicherheit und Cyber Security und die damit verbundenen Risiken in der Versicherungstechnik werden zudem im Rahmen unserer Arbeitsgruppe für Emerging Risks behandelt, die die abteilungsübergreifende Überwachung unterstützt.

Weitere Informationen zum Thema Cyber sind darüber hinaus im Abschnitt zu den operationellen Risiken sowie im Chancenbericht zu finden.

Asbest- und Umweltschäden

Asbest- und Umweltschäden machen nur einen kleinen Teil der Schadenrückstellungen der Hannover Rück-Gruppe aus. Im Bereich der Asbest- und Umweltschäden sind verlässliche Einschätzungen zukünftiger Schadenzahlungen besonders schwer zu bestimmen. Die Angemessenheit dieser Reserven kann mithilfe der sogenannten Survival Ratio abgeschätzt werden. Diese Kennzahl drückt aus, wie viele Jahre die Reserven ausreichen würden, wenn die durchschnittliche Höhe der Schadenzahlungen der letzten drei Jahre fortdauern würde. Die Survival Ratio beträgt zum Stichtag 25,1 Jahre.

Versicherungstechnische Risiken der Personen-Rückversicherung

Alle Risiken, die direkt mit dem Leben oder der Gesundheit einer zu versichernden Person verbunden sind, werden als biometrische Risiken bezeichnet. Diese sind insbesondere die Fehlkalkulation der Sterblichkeit, der Lebenserwartung, der Invalidität und der Berufsunfähigkeit. Die biometrischen Risiken sind die für uns wesentlichen Risiken im Bereich der PersonenRückversicherung. Unser Ziel ist es, biometrische Risiken auszubalancieren. Darüber hinaus sind wir Stornorisiken ausgesetzt, da die aus unseren Rückversicherungsverträgen resultierenden Zahlungsströme auch vom Stornoverhalten der Versicherungsnehmer abhängen. Da wir Abschlusskosten unserer Zedenten teils vorfinanzieren, sind für uns zudem Forderungsausfallrisiken wesentlich. Darüber hinaus sind wir Katastrophenrisiken ausgesetzt, insbesondere Ereignissen mit einer hohen Anzahl von Sterbefällen in unserem Versicherungsportefeuille wie am Beispiel der Covid-19-Pandemie beobachtet.

Die Rückstellungen werden auf der Basis von abgesicherten biometrischen Rechnungsgrundlagen und unter Berücksichtigung der Meldungen unserer Zedenten festgelegt. Die verwendeten biometrischen Rechnungsgrundlagen sowie Stornoannahmen werden fortlaufend hinsichtlich ihrer Angemessenheit überprüft und wo nötig angepasst. Dies erfolgt unter Verwendung unternehmenseigener Erfahrungsdaten sowie marktspezifischer Erkenntnisse. Unser aktuelles Risikoprofil der Personen-Rückversicherung wird von Sterblichkeits- und Langlebigkeitsrisiken dominiert. Dies liegt daran, dass wir in einem Teil unserer Verträge Todesfallleistungen und in einem anderen Teil Erlebensfallleistungen auszahlen. Das Volumen unserer Rentenportefeuilles trägt zur Diversifikation innerhalb der Personen-Rückversicherung bei. Wir kalkulieren den Diversi. fikationseffekt zwischen Sterblichkeits- und Langlebigkeitsrisiken vorsichtig, da die Verträge in der Regel für verschiedene Regionen, Altersgruppen und Personen abgeschlossen sind. Daneben spielen Morbiditätsrisiken eine wichtige Rolle. Das Risikokapital zum Sicherheitsniveau 99,5 % für die versicherungstechnischen Risiken der Personen-Rückversicherung stellt sich wie folgt dar:

Benötigtes Risikokapital ¹ für versicherungstechnische Risiken Personen-Rückversicherung

in Mio. EUR	31.12.2023	31.12.2022
Sterblichkeitsrisiko ²	1.782,2	1.791,5
Langlebigkeitsrisiko	1.823,9	1.448,4
Invaliditäts- und Berufsunfähigkeitsrisiko	1.337,5	1.369,9
Stornorisiko	394,4	379,6
Kostenrisiko	420,4	158,0
Diversifikation	-3.017,4	-2.637,5
Versicherungstechnisches Risiko PersonenRückversicherung	2.741,0	2.509,9

¹ Benötigtes Risikokapital zum Sicherheitsniveau 99,5 %; vom Abschlussprüfer ungeprüfte Informationen
² Sterblichkeitsrisiko inklusive Katastrophenrisiko

Die Überwachung der Risikoexponierung wird ergänzt durch regelmäßige Stresstests im Hinblick auf ausgewählte unterliegende versicherungstechnische Risikofaktoren. Die Auswirkung (in % des verfügbaren ökonomischen Kapitals) bewegt sich in den folgenden Bandbreiten:

Sensitivitäten der versicherungstechnischen Risiken (Auswirkungskorridore in % des verfügbaren ökonomischen Kapitals)

	2023	2022
Sterblichkeit +5% (ohne Rentengeschäft)	-6 bis -4	-6 bis -4
Morbidität +5%	-4 bis -2	-4 bis -2
Sterblichkeit -5% (nur Rentengeschäft)	-3 bis -1	-3 bis -1
Stornoquote +10%	-2 bis 0	-2 bis 0
Kosten +10%	-1 bis 0	-1 bis 0

Diversifikation ist für uns ein zentrales Steuerungsinstrument: Wir streben eine möglichst hohe Risikostreuung über unterschiedliche Risikoklassen und unterschiedliche Regionen an. In der Preisfindung für Rückversicherungsverträge setzen wir Anreize, die Diversifikation weiter zu erhöhen.

Durch Qualitätssicherungsmaßnahmen gewährleisten wir, dass die von den Zedenten nach lokaler Rechnungslegung kalkulierten Rückstellungen allen Anforderungen hinsichtlich Berechnungsmethoden und Annahmen, z.B. durch die Verwendung von Sterbe- und Invaliditätstafeln sowie Annahmen zur Stornowahrscheinlichkeit, genügen. Zudem werden die verwendeten Annahmen fortlaufend anhand von Erfahrungsdaten überprüft und bei Bedarf angepasst. Neugeschäft zeichnen wir in sämtlichen Regionen nach den weltweit gültigen Zeichnungsrichtlinien, die detaillierte Regeln über Art, Qualität, Höhe und Herkunft der Risiken sowie deren Berücksichtigung für die Preisfindung formulieren. Sie werden jährlich überarbeitet und vom Vorstand verabschiedet. Die Besonderheiten einzelner Märkte werden in speziellen Zeichnungsrichtlinien abgebildet. Indem wir die Einhaltung dieser Zeichnungsrichtlinien überwachen, reduzieren wir die möglichen Auswirkungen einer Zahlungsunfähigkeit oder einer Verschlechterung der Bonität von Zedenten. Bei Neugeschäftsaktivitäten und bei der Übernahme internationaler Bestände werden regelmäßige Überprüfungen und ganzheitliche Betrachtungen, z.B. von Stornorisiken, vorgenommen. Bei großen Transaktionen findet zudem eine Prüfung durch unsere Risikomanagementabteilung statt. Durch die individuellen versicherungsmathematischen Berichte und Dokumentationen erfolgt zusätzlich eine regelmäßige Überprüfung auf der Ebene der Tochtergesellschaften. Dank der Ausgestaltung unserer Rückversicherungsverträge ist das in der Lebenserstversicherung bedeutsame Zinsrisiko aufgrund gewährter Garantien für uns nur von geringer Bedeutung. Wir vertrauen auf die unternehmerischen Fähigkeiten unserer Underwriter und räumen ihnen höchstmögliche Kompetenzen ein. In unserer dezentralen Organisation steuern wir Risiken dort, wo sie entstehen, mit einem gruppenweit einheitlichen Ansatz, sodass wir eine Gesamtsicht auf die Risiken der Personen-Rückversicherung erhalten. Unsere globalen Zeichnungsrichtlinien bieten den Underwritern dafür einen geeigneten Rahmen.

In den vergangenen Jahren haben wir regelmäßig über die Ergebnisse unseres US-amerikanischen Mortalitätsgeschäfts berichtet, die unter den Erwartungen lagen. Der Grund für diese Entwicklung war die negative Ergebnisentwicklung eines großen Portefeuilles, das wir, wie seinerzeit berichtet, Anfang 2009 übernommen haben. Im Rahmen unseres Bestandsmanagements hatten wir im Jahr 2018 Ratenanpassungen für das fragliche Portefeuille eingeleitet. Dieser Vorgang wurde inzwischen erfolgreich abgeschlossen.

Die Belastungen aus der Covid-19-Pandemie haben sich für dieses Portefeuille im vergangenen Jahr gegenüber dem Vorjahr weiter deutlich reduziert. Die weitere Entwicklung der unterliegenden Sterblichkeit im Nachgang zu Covid-19 beobachten wir fortlaufend.

Aufgrund der derzeit vorliegenden Erkenntnisse gehen wir weiterhin davon aus, dass unser US-Mortalitätsgeschäft insgesamt einen positiven Ertragswert aufweist. Sollten weitere Informationen zu der Feststellung führen, dass dies nicht mehr der Fall ist, würde es zu einer einmaligen Belastung des IFRS-Ergebnisses kommen.

Die Entwicklungen im weltweiten Morbiditätsgeschäft beobachten wir fortlaufend.

Die Auswirkungen von Covid-19 auf unser Morbiditätsgeschäft in der Personen-Rückversicherung waren begrenzt. Wir verfolgen die möglichen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf unser weltweites Personen-Rückversicherungsgeschäft fortlaufend, erwarten jedoch zukünftig nur noch geringe Belastungen.

Die sich aus der Personen-Rückversicherung ergebenden Risiken sind im internen Kapitalmodell abgebildet.

Marktrisiken

Angesichts eines herausfordernden Kapitalmarktumfeldes kommen dem Werterhalt der selbstverwalteten Kapitalanlagen und der Stabilität der Rendite eine hohe Bedeutung zu. Deshalb richtet die Hannover Rück ihr Portefeuille an den Grundsätzen eines ausgewogenen Risiko-Ertrag-Verhältnisses und einer breiten Diversifikation aus. Fußend auf einem risikoarmen Kapitalanlagenmix reflektieren die Kapitalanlagen sowohl Währungen als auch Laufzeiten unserer Verbindlichkeiten. Zu den Marktrisiken zählen Aktien-, Zins-, Währungs-, Immobilien-, Spread-und Kreditrisiken. Unser Portefeuille enthält aktuell einen hohen Teil festverzinslicher Wertpapiere, sodass Kredit- und Spreadrisiken den höchsten Anteil am Marktrisiko stellen. Zins-und Währungsrisiken minimieren wir durch eine möglichst hohe Kongruenz der Zahlungen aus festverzinslichen Wertpapieren mit den prognostizierten zukünftigen Zahlungsverpflichtungen aus unseren Versicherungsverträgen. Marktrisiken ergeben sich aus Kapitalanlagen, die die Hannover Rück selbst verwaltet, und aus Kapitalanlagerisiken der Zedenten, die wir im Rahmen von Versicherungsverträgen übernehmen. Die folgende Tabelle zeigt das Risikokapital zum Sicherheitsniveau 99,5 % für die Marktrisiken aus selbst- und fremdgehaltenen Kapitalanlagen.

Benötigtes Risikokapital ¹ für Marktrisiken

in Mio. EUR	31.12.2023	31.12.2022
Kredit- und Spreadrisiko	3.348,1	3.027,1
Zinsrisiko	1.178,2	1.004,1
Währungsrisiko	1.983,4	1.774,9
Aktienrisiko 2	1.700,5	2.021,9
Immobilienrisiko	1.031,2	946,5
Diversifikation	-3.997,2	-3.598,9
Marktrisiko	5.244,2	5.175,6

¹ Benötigtes Risikokapital zum Sicherheitsniveau 99,5 %; vom Abschlussprüfer ungeprüfte Informationen
² Inklusive privaten Beteiligungskapitals (Private Equity)

Um den Werterhalt unserer selbstverwalteten Kapitalanlagen sicherzustellen, überwachen wir fortlaufend die Einhaltung eines portefeuilleübergreifenden Frühwarnsystems auf Basis einer klar definierten Ampelsystematik. Dieses System definiert klare Schwellenwerte und Eskalationswege für die seit Jahresbeginn aufgelaufenen Marktwertschwankungen und Realisierungsergebnisse aus den Kapitalanlagen. Sie sind im Einklang mit unserem Risikoappetit eindeutig definiert und führen, wenn eine entsprechende Marktwertentwicklung überschritten wird, zu festgelegten Informations- und Eskalationswegen.

Die bei Auslösen der Eskalationsstufen des Frühwarnsystems vordefinierten Diskussions- und Analysemechanismen kamen im Verlauf des Berichtsjahres aufgrund von Zins- und Spreadvolatilitäten sowie Zentralbankaktivitäten in Reaktion auf inflationäre Tendenzen zum Tragen. Entsprechend unseren Richtlinien wurden folglich regelmäßig die potenziellen Auswirkungen auf unsere investierten Asset-Klassen und die jeweils aktuelle Portefeuillezusammensetzung im Investment Committee diskutiert. Dank der breiten Diversifikation und konservativen Ausrichtung unserer Kapitalanlagen ergab sich im Berichtszeitraum keine Notwendigkeit, die strategische Ausrichtung unserer Portefeuilles hin zu einer defensiveren Kapitalanlagestrategie zu ändern. Zudem hatten wir uns angesichts erwarteter Zentralbankaktivitäten und Inflationsentwicklungen schon seit Beginn des vorhergehenden Berichtszeitraumes eher vorsichtig positioniert.

Ein weiteres wichtiges Instrument zur operativen Überwachung und Steuerung der Marktpreisrisiken unserer Wertpapierpositionen ist die kurzfristige Verlustwahrscheinlichkeit gemessen als Value at Risk (VaR). Die Berechnung des VaR erfolgt auf Basis historischer Daten, z.B. der Volatilität der selbstverwalteten Wertpapierpositionen und der Korrelation dieser Risiken. Im Rahmen dieser Berechnungen wird der Rückgang des Marktwertes unseres Wertpapierportefeuilles mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit und innerhalb eines bestimmten Zeitraumes simuliert. Der nach diesen Grundsätzen ermittelte VaR der Hannover Rück-Gruppe gibt den Marktwertverlust unseres selbstverwalteten Wertpapierportefeuilles an, der innerhalb von zehn Handelstagen mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 % nicht überschritten wird. Zur Berechnung der VaR-Kennzahlen für den Hannover Rück-Konzern wird ein marktübliches Modell verwendet. Es basiert auf historischen Zeitreihen ausgewählter relevanter Marktparameter (Aktienkurse, Renditekurven, Spreadkurven und Währungskurse). Im Berichtsjahr lagen die Volatilitäten insbesondere von festverzinslichen Anlagen in einem sehr volatilen Kapitalmarkt- und Zinsumfeld zeitweise erneut auf einem hohen Niveau. Durch eine weiterhin breite Risikodiversifizierung und die Ausrichtung unseres Kapitalanlageportefeuilles bewegte sich unser VaR dennoch klar unter der VaR-Limitierung unserer Kapitalanlagerichtlinie. Zum Ende des Berichtszeitraumes betrug er 1,2 % (1,3 %).

Value at Risk ¹ des Kapitalanlageportefeuilles im Hannover Rück-Konzern
in %

¹ VaR-Oberlimit gemäß den Kapitalanlagerichtlinien der Hannover Rück: 2,5 %

Um neben den Normalszenarien bei der Ermittlung des VaR werten und Eigenkapital (vor Steuern) auf Basis bereits einge-auch Extremszenarien abbilden zu können, führen wir Stresstests oder fiktiver Extremereignisse simuliert.

tests durch. Dabei werden die Verlustpotenziale von Markt

Szenarien der Zeitwertentwicklung wesentlicher Kapitalanlageklassen

in Mio. EUR	Szenario	Bestandsänderung auf Marktwertbasis	Eigenkapitalveränderung vor Steuern
Aktien und privates	Anteilspreise -10%	-202,9	-202,9
Beteiligungskapital	Anteilspreise -20%	-405,7	-405,7
	Anteilspreise +10%	+202,9	+202,9
	Anteilspreise +20%	+405,7	+405,7
Festverzinsliche Wertpapiere	Renditeanstieg +50 Basispunkte	-1.261,8	-1.261,8
	Renditeanstieg +100 Basispunkte	-2.455,6	-2.455,6
	Renditerückgang -50 Basispunkte	+1.333,5	+1.333,5
	Renditerückgang -100 Basispunkte	+2.747,9	+2.747,9
Immobilien	Immobilienmarktwerte -10%	-407,2	-198,2
	Immobilienmarktwerte +10%	+407,2	+110,5

Weitere wesentliche Risikosteuerungsmaßnahmen sind neben den diversen Stresstests, die das Verlustpotenzial unter extremen Marktbedingungen abschätzen, Sensitivitäts- und Durationsanalysen und unser Asset-Liability-Management (ALM). Das interne Kapitalmodell liefert uns die quantitative Unterlegung der Kapitalanlagestrategie sowie verschiedene VaR-Kalkulationen. Zusätzlich sind taktische Durationsbänder installiert, innerhalb derer das Portefeuille opportunistisch entsprechend den Markterwartungen positioniert wird. Es liegt eine unmittelbare Verknüpfung zwischen den Vorgaben für diese Bänder und unserer ermittelten Risikotragfähigkeit vor. Zu beachten ist, dass auch die begebenen nachrangigen Schuldverschreibungen und das dadurch induzierte Zinsänderungsrisiko im ALM aktiv berücksichtigt werden. Nähere Informationen zu den Risikokonzentrationen unserer Kapitalanlagen lassen sich den Tabellen zur Ratingstruktur der festverzinslichen Wertpapiere sowie zu den Währungen, in denen die Kapitalanlagen gehalten werden, entnehmen. Wir verweisen auf unsere Darstellungen im Abschnitt "Erläuterungen zu den einzelnen Posten der Bilanz", Unterabschnitt "Kapitalanlagen" des Konzernanhangs.

Aktienkursrisiken resultieren aus der Möglichkeit ungünstiger Wertveränderungen von Aktien, Aktienderivaten bzw. Aktienindexderivaten in unserem Bestand. Ihre Relevanz für unsere Kapitalanlagen war allerdings sehr gering, da wir für unseren Bestand an Aktienfonds zu Beginn des Vorjahres liquidiert hatten. Unsere Aktienquote beläuft sich somit lediglich auf 0,0 % (0,0 %). Unverändert exponiert sind wir im Markt für privates Beteiligungskapital. Hier folgen die Marktwertveränderungen weniger allgemeinen Marktlagen als mehr unternehmensindividuellen Einschätzungen. So bestehen die Risiken vornehmlich im Geschäftsmodell und der Profitabilität und zu einem geringeren Teil in der Zinskomponente der Betrachtung der Kapitalflussprognosen. Wir verweisen auf unsere Darstellungen im Abschnitt "Erläuterungen zu den einzelnen Posten der Bilanz", Unterabschnitt "Kapitalanlagen" des Konzernanhangs.

Der Bestand der festverzinslichen Wertpapiere ist einem Zinsänderungsrisiko ausgesetzt. Sinkende Marktrenditen führen zu Marktwertsteigerungen bzw. steigende Marktrenditen zu Marktwertsenkungen des festverzinslichen Wertpapierportefeuilles. Zusätzlich besteht das Credit-Spread-Risiko. Als Credit Spread wird die Zinsdifferenz zwischen einer risikobehafteten und einer risikolosen Anleihe bei gleicher Laufzeit bezeichnet. Änderungen dieser am Markt beobachtbaren Risikoaufschläge führen analog zu den Änderungen der reinen Marktrenditen zu Marktwertänderungen der entsprechenden Wertpapiere. Die Zinsrisiken minimieren wir durch eine möglichst hohe Laufzeitenkongruenz der Zahlungen aus festverzinslichen Wertpapieren mit den prognostizierten, zukünftigen Zahlungsverpflichtungen aus unseren Versicherungsverträgen.

Währungsrisiken bestehen insbesondere dann, wenn ein Währungsungleichgewicht zwischen den versicherungstechnischen Verbindlichkeiten und den Aktiva besteht. Durch eine weitgehende bilanzielle Kongruenz der Währungsverteilung zwischen Aktiv- und Passivseite reduzieren wir dieses Risiko auf Basis der Einzelbilanzen des Konzerns. Daher ist die Quantifizierung des Währungsrisikos nicht im kurzfristigen VaR enthalten. Wir stellen regelmäßig die Verbindlichkeiten pro Währung den bedeckenden Aktiva gegenüber und optimieren die Währungsbedeckung durch Umschichtung der Kapitalanlagen. Dabei berücksichtigen wir Nebenbedingungen wie verschiedene Rechnungslegungsanforderungen. Verbleibende Währungsüberhänge werden systematisch im Rahmen der ökonomischen Modellierung quantifiziert und überwacht. Eine detaillierte Darstellung der Währungsaufteilung unserer Kapitalanlagen erfolgt im Abschnitt "Erläuterungen zu den einzelnen Posten der Bilanz", Unterabschnitt "Kapitalanlagen" des Konzernanhangs.

Immobilienrisiken ergeben sich daraus, dass es zu negativen Wertveränderungen von direkten oder über Fondsanteile gehaltenen Immobilien kommen kann. Sie können durch eine Verschlechterung spezieller Eigenschaften der Immobilie oder einen allgemeinen Marktwertverfall hervorgerufen werden. Die Bedeutung von Immobilienrisiken hat für uns aufgrund unseres kontinuierlichen Engagements in diesem Bereich in den letzten Jahren graduell zugenommen. Wir streuen diese Risiken durch breit diversifizierte Investitionen in hoch qualitativen Märkten weltweit, denen jeweils ausführliche Objekt-, Manager- und Marktanalysen vorausgehen. Im Berichtszeitraum kam es in dem für uns wichtigen Bereich der Gewerbeimmobilien global zu Druck auf die Marktwerte, dem wir durch objektspezifische bilanzielle Berücksichtigung von Wertminderungen Rechnung getragen haben. Von den Verwerfungen im Zuge der Insolvenz der vor allem im deutschsprachigen Raum tätigen Signa-Gruppe sind wir nicht betroffen. Weitere nennenswerte Teile unseres Exposure sehen wir derzeit nicht als kritisch an.

Derivative Finanzinstrumente setzen wir nur in dem Umfang ein, der für die Absicherung von Risiken notwendig ist. Hauptzweck solcher Finanzinstrumente ist die Absicherung gegen mögliche negative Kapitalmarktentwicklungen. Ein Teil unserer Zahlungsströme aus dem Versicherungsgeschäft sowie Währungsrisiken aufgrund nicht effizient herstellbarer Währungskongruenz werden teilweise über Devisentermingeschäfte gesichert. Weitere derivative Finanzinstrumente hält die Hannover Rück zur Absicherung von Zinsrisiken aus Darlehen zur Finanzierung von Immobilien und zur Absicherung von Inflationsrisiken aus dem Lebensrückversicherungsgeschäft unserer australischen Niederlassung. Außerdem hält die Hannover Rück zur Absicherung von Kursänderungsrisiken im Zusammenhang mit den im Rahmen des Share-Award-Plans gewährten Aktienwert-Beteiligungsrechten Sicherungsinstrumente in Form sogenannter Equity Swaps. Diese sollen die Marktwertänderungen der zugesagten Aktienoptionen neutralisieren. Um Kreditrisiken aus der Anwendung der derivativen Geschäfte zu vermeiden, werden die Verträge mit verlässlichen Kontrahenten abgeschlossen und größtenteils täglich besichert. Die verbleibenden Exponierungen werden gemäß den restriktiven Vorgaben aus unseren Anlagerichtlinien kontrolliert.

Als ergänzendes Instrument zur Liquiditätsteuerung gehen wir seit 2019 zeitlich begrenzte Repurchase Agreements (Repo-Geschäfte) ein. Die dabei ausgetauschten Bestände werden vollständig besichert.

Einige Derivate mit Bezug zur Versicherungstechnik sind infolge von IFRS-Bilanzierungsvorschriften ebenso unter den Kapitalanlagen auszuweisen. Für eine nähere Darstellung der zugrunde liegenden versicherungstechnischen Risiken verweisen wir auf den Abschnitt "Derivative Finanzinstrumente im Zusammenhang mit der Rückversicherung" im Abschnitt "Derivative Finanzinstrumente und finanzielle Garantien" des Konzernanhangs.

Unsere Kapitalanlagen enthalten Kreditrisiken, die sich aus der Gefahr eines Ausfalls (Zins und/oder Tilgung) oder der Änderung der Bonität (Ratingreduzierung) der Emittenten von Wertpapieren ergeben. Einer ausgesprochen breiten Diversifikation kommt ebenso eine zentrale Bedeutung zu wie einer Bonitätsbeurteilung anhand der in den Kapitalanlagerichtlinien festgelegten Qualitätskriterien. Die Kreditrisiken messen wir zunächst anhand der marktüblichen Kreditrisikokomponenten, insbesondere der Ausfallwahrscheinlichkeit und der möglichen Verlusthöhe, wobei wir etwaige Sicherheiten sowie den Rang der einzelnen Titel entsprechend ihrer jeweiligen Wirkung berücksichtigen.

Im Anschluss bewerten wir die Kreditrisiken zuerst auf Ebene der einzelnen Wertpapiere (Emissionen) und in weiteren Schritten zusammengefasst auf Emittentenebene. Zur Begrenzung des Adressenausfallrisikos definieren wir unterschiedliche Limite auf Emittenten- bzw. Emissionsebene sowie in Form von dezidierten Ratingquoten. Ein umfangreiches Risiko-Reporting sorgt für eine zeitnahe Berichterstattung an die mit der Risikosteuerung betrauten Funktionen.

Zusammensetzung der festverzinslichen Wertpapiere nach Ratingklassen ¹

Ratingklassen	Staatsanleihen		Anleihen halbstaatlicher Institutionen ²		Unternehmensanleihen
	in %	in Mio. EUR	in %	in Mio. EUR	in %	in Mio. EUR
AAA	20,1	4.213,7	55,1	4.521,1	0,5	82,3
AA	63,8	13.373,3	22,6	1.853,4	9,4	1.497,1
A	10,6	2.218,1	7,9	646,2	33,6	5.325,3
BBB	4,1	861,7	1,8	147,9	45,9	7.277,9
< BBB	1,4	292,2	12,6	1.030,9	10,5	1.662,9
Gesamt	100,0	20.959,0	100,0	8.199,4	100,0	15.845,5

Ratingklassen	Hypothekarisch/dinglich gesicherte Schuldverschreibungen
	in %	in Mio. EUR
AAA	52,6	1.916,8
AA	15,1	551,6
A	13,4	490,0
BBB	15,3	556,8
< BBB	3,6	130,3
Gesamt	100,0	3.645,6

¹ Über Investmentfonds gehaltene Wertpapiere sind anteilig mit ihren jeweiligen Einzelratings berücksichtigt
² Inklusive staatlich garantierter Unternehmensanleihen

Generell richtet die Hannover Rück ihren Kapitalanlagebestand an den Grundsätzen eines ausgewogenen Risiko-ErtragsVerhältnisses einhergehend mit einer breiten Diversifikation aus. Entsprechend begegnen wir den dennoch auf einzelnen Anlageklassen entstehenden Risikokonzentrationen mit einer möglichst breiten Streuung unterschiedlicher Emittenten je Anlageklasse. Diese ist ebenso zentrales Element unserer Kapitalanlagepolitik wie die Bonitätsbeurteilung und -steuerung anhand der in den Kapitalanlagerichtlinien festgelegten Qualitätskriterien.

Auf Marktwertbasis wurden 5.761,9 Mio. EUR der von uns gehaltenen Unternehmensanleihen von Firmen der Finanzindustrie begeben. Davon entfallen 4.687,1 Mio. EUR auf Banken. Der überwiegende Teil dieser Bankanleihen (70,0 %) ist mit einem Rating von "A" oder besser bewertet. Es befinden sich weder gezeichnete noch begebene Credit Default Swaps in unserem selbstverwalteten Kapitalanlageportefeuille.

Forderungsausfallrisiken

Das Forderungsausfallrisiko besteht primär in der Gefahr der vollständigen oder partiellen Zahlungsunwilligkeit oder -fähigkeit von Gegenparteien und des damit verbundenen Zahlungsausfalls. Forderungsausfallrisiken bestehen gegenüber Zedenten, Retrozessionären und im Rahmen kurzfristiger Einlagen bei Kreditinstituten. Kreditrisiken aus festverzinslichen Kapitalanlagen adressieren wir im vorangegangenen Abschnitt unter Marktrisiken.

Die folgende Tabelle stellt das benötigte Risikokapital für Forderungsausfälle zum Sicherheitsniveau 99,5 % dar.

Benötigtes Risikokapital ¹ für das Forderungsausfallrisiko

in Mio. EUR	31.12.2023	31.12.2022
Forderungsausfallrisiko	432,1	434,7

¹ Benötigtes Risikokapital zum Sicherheitsniveau 99,5 %; vom Abschlussprüfer ungeprüfte Informationen

Da das von uns übernommene Geschäft nicht immer vollständig im Selbstbehalt verbleibt, sondern nach Bedarf retrozediert wird, ist das Forderungsausfallrisiko in der Rückversicherung für uns von Bedeutung. Um es möglichst gering zu halten, werden unsere Retrozessionäre unter Bonitätsgesichtspunkten sorgfältig ausgewählt und überwacht. Dies gilt auch für unsere Maklerbeziehungen, die z.B. durch die Möglichkeit eines Verlustes der durch den Zedenten an den Makler gezahlten Prämie mit einem Risiko behaftet sind. Wir reduzieren diese Risiken beispielsweise, indem wir Maklerbeziehungen auf Kriterien wie Abschluss einer Berufshaftpflichtversicherung, Zahlungsverhalten und ordnungsgemäße Vertragsabwicklung überprüfen. Das Security-Komitee beschließt auf der Basis dieser laufenden Überwachung gegebenenfalls Maßnahmen zur Besicherung von Forderungen, wenn diese ausfallgefährdet erscheinen. Eine Risikomanagement-Applikation unterstützt diesen Prozess, indem sie Abgabenlimite für die einzelnen an den Schutzdeckungsprogrammen beteiligten Retrozessionäre vorgibt und die noch freien Kapazitäten für kurz-, mittel- und langfristiges Geschäft ermittelt. Je nach Art und erwarteter Dauer der Abwicklung des rückversicherten Geschäfts fließen bei der Auswahl der Rückversicherer neben Mindestratings der Ratingagenturen Standard S Poor's und A.M. Best auch interne und externe Experteneinschätzungen ein. Insgesamt schützen Retrozessionen unser Kapital, sie stabilisieren und optimieren unsere Ergebnisse und erlauben uns, Marktchancen breiter wahrzunehmen, z.B. nach einem Großschadenereignis. Durch einen engen und regelmäßigen Austausch mit unseren Retrozessionären verfügen wir nicht nur über einen zuverlässigen Marktüberblick, sondern auch über die Fähigkeit, schnell auf Kapazitätsveränderungen zu reagieren. Der Anteil der übernommenen Risiken, den wir nicht retrozedieren - der Selbstbehalt -, hat sich in den letzten Jahren wie folgt entwickelt:

Selbstbehalt der gebuchten Bruttoprämie

in %	Konzern 31.12.2023 kumuliert	Konzern 31.12.2022 kumuliert	P&C 31.12.2023 kumuliert	P&C 31.12.2022 kumuliert	L&H 31.12.2023 kumuliert	L&H 31.12.2022 kumuliert
Selbstbehalt	86,2	90,2	84,4	89,1	90,3	92,6

Neben der klassischen Retrozession in der Schaden-Rückversicherung transferieren wir auch Risiken in den Kapitalmarkt. Etwaige Ausfallrisiken der Investoren in einem KapitalmarktTransfer werden über LOCs oder einen Trust Account (bspw. durch Barmittel) zugunsten der Hannover Rück besichert.

Unsere Forderungen aus dem in Rückdeckung gegebenen Geschäft sind zu 54,4 % durch Depots oder Bürgschaften gesichert. Bei den meisten unserer Retrozessionäre sind wir auch Rückversicherer, d.h., es besteht meist ein Aufrechnungspotenzial mit eigenen Verbindlichkeiten.

Bezogen auf die wesentlichen Gesellschaften des Hannover rück-Konzerns waren zum Bilanzstichtag 669,7 Mio. EUR unserer Abrechnungsforderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft älter als 90 Tage. Im Vorjahr lag der Betrag bei 860,2 Mio. EUR.

Aus der Retrozession ergeben sich Ansprüche, die wir gegenüber unseren Retrozessionären haben. Diese Rückversicherungsforderungen - die Anteile der Rückversicherer an der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle -belaufen sich zum Bilanzstichtag auf 2.231,4 Mio. EUR (2.401,6 Mio. EUR).

In der folgenden Tabelle werden die in den Anteilen der Rückversicherer an der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle enthaltenen erwarteten Zahlungsströme nach Rating-Klassen gegliedert dargestellt:

in Mio. EUR	2023	%
Abgesichert	1.074,9	54,4
AAA	-	-
AA	250,7	12,7
A	243,6	12,3
< BBB,NR	406,3	20,6

Das Volumen der zum Zwecke von Besicherungen gebundenen Vermögenswerte ist deutlich kleiner als 60 % der gesamten Vermögenswerte der Hannover Rück. Diese Aussage ist zur Berechnung von Forderungsausfallrisiken gegenüber der Hannover Rück relevant.

Forderungsausfallrisiken sind auch im Hinblick auf unsere Kapitalanlagen sowie innerhalb der Personen-Rückversicherung von Bedeutung, unter anderem weil wir Abschlusskosten unserer Zedenten vorfinanzieren. Unsere Zedenten, Retrozessionäre und Maklerbeziehungen, aber auch unsere Kapitalanlagen werden deshalb unter Bonitätsgesichtspunkten sorgfältig bewertet, eingegrenzt und im Rahmen eines Limit- und Schwellenwertsystems laufend überwacht und gesteuert.

Schließlich sind auch kurzfristige Einlagen bei Banken einem Forderungsausfallrisiko ausgesetzt.

Operationelle Risiken

Operationelle Risiken bestehen im Zusammenhang mit dem Geschäftsbetrieb und sind auf unzureichende Prozesse, menschliche Fehler, Systemausfälle oder externe Ereignisse zurückzuführen. Im Gesamtrahmen der operationellen Risiken betrachten wir insbesondere Betriebsausfallrisiken, Geschäftsprozess-und Datenqualitätsrisiken, Compliance-Risiken, Betrugsrisiken, Personalrisiken, Informationssicherheitsrisiken sowie Ausgliederungsrisiken.

Management von operationellen Risiken

Im Gegensatz zu versicherungstechnischen Risiken (z.B. dem Reserverisiko), die wir im Rahmen unserer Geschäftstätigkeit bewusst und kontrolliert eingehen, sind die operationellen Risiken untrennbar mit unserer Geschäftstätigkeit gekoppelt. Der Fokus liegt deshalb auf Risikoreduzierung. Mithilfe von halbjährlichen gruppenweiten Selbsteinschätzungen, bei denen alle relevanten Unternehmensfunktionen aktiv eingebunden werden, ermitteln wir den Reifegrad unseres Risikomanagementsystems für operationelle Risiken und definieren Handlungsfelder für Verbesserungen. Die Bewertung erfolgt durch die Einschätzung des Reifegrades der Corporate Governance, der Risikomanagementfunktion sowie jeweils der Risikoidentifizierung, -analyse, -bewertung, -steuerung, -überwachung und - berichterstattung. Die Reifegradbewertung ermöglicht uns unter anderem eine Priorisierung der operationellen Risiken. Zur Ermittlung der Kapitalbindung in unserem internen Kapitalmodell führen wir umfangreiche Szenarioanalysen durch und legen auf Basis der Ergebnisse die Parameter für das stochastische Modell fest. Dabei ermitteln Experten aller Disziplinen in gemeinsamen Workshops Verlustfrequenz- und Schadensannahmen. Ergänzend werden interne Verlustereignisse sowie Beinahe-Verluste systematisch erfasst und hinsichtlich möglicher Verbesserungsmaßnahmen des Kontrollsystems überprüft. Angereichert werden die internen Daten durch Erkenntnisse aus externen Ereignissen, die entweder über öffentliche Kanäle bekannt werden oder über ein Verlustdatenkonsortium, bei dem wir Mitglied sind, gemeldet wurden.

Zu allen operationellen Risiken erfolgt eine regelmäßige, quartalsweise Risikoberichterstattung an das Risikokomitee und den Vorstand. Im Rahmen der Berichterstattung erfolgt auch eine Risikobewertung auf Basis von Risikoindikatoren.

Benötigtes Risikokapital ¹ für operationelle Risiken

in Mio. EUR	31.12.2023 ¹	31.12.2022
Operationelles Risiko	653,6	620,8

¹ Benötigtes Risikokapital zum Sicherheitsniveau 99,5 %; vom Abschlussprüfer ungeprüfte Informationen

Die operationellen Risiken gehören - in Abgrenzung zu Markt-, Forderungsausfall- und Zeichnungsrisiken - zu den nichtfinanziellen Risiken. Im Folgenden gehen wir auf die Unterkategorien der operationellen Risiken ein.

Betriebsausfallrisiken

Betriebsausfallrisiken ergeben sich aus natürlichen oder vom Menschen verursachten Gefahren, die den Geschäftsbetrieb bedrohen oder unterbrechen. Das Risiko umfasst auch die IT-Infrastruktur und -Dienste. Unser Business-Continuity-Management-(BCM-)System reduziert das Risiko durch präventive Vorsorgemaßnahmen, die regelmäßig getestet werden. Zur reaktiven Bewältigung eines Krisenereignisses ist eine besondere Aufbau- und Ablauforganisation etabliert.

Insgesamt fokussieren wir uns im BCM auf die folgenden fünf Szenarien:

―	Nichtverfügbarkeit/Ausfall von Personal, z.B. infolge einer Pandemie
―	Ausfall der Arbeitsplatzumgebung
―	Ausfall der lokalen/zentralen IT, z.B. infolge eines Cyberangriffs
―	Ausfall externer Infrastrukturen/Dienstleistungsunternehmen
―	kritische Ereignisse ohne direkte Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb

Geschäftsprozess- und Datenqualitätsrisiken

Geschäftsprozessrisiken bestehen in der Gefahr von unzulänglichen oder fehlerhaften internen Prozessen, die z.B. durch eine inadäquate Prozessorganisation entstehen können. Wir haben Kriterien zur Steuerung des Risikos definiert, die zu einer hohen Prozessqualität führen. Datenqualität ist ebenfalls ein sehr kritischer Erfolgsfaktor, insbesondere im Risikomanagement, weil z.B. die Validität des internen Modells maßgeblich auf den zur Verfügung gestellten Daten basiert. Im Rahmen unseres Datenqualitätsmanagements haben wir umfangreiche, automatische Routinen definiert, die die Datenqualität in zentralen Systemen fortwährend ermitteln.

Compliance-Risiken

Compliance-Risiken bestehen überwiegend durch die Gefahr von Verstößen gegen Normen und Anforderungen, die Klagen oder behördliche Verfahren mit einer nicht unerheblichen Beeinträchtigung der Geschäftstätigkeit des Hannover RückKonzerns nach sich ziehen können, wenn sie nicht beachtet werden. Als besonders relevante Themen wurden unter anderem dabei die Einhaltung aufsichtsrechtlicher Vorgaben, der Geschäftsgrundsätze, von steuerrechtlichen Vorgaben, Vorgaben des Datenschutzes sowie kartell- und wettbewerbsrechtlichen Vorgaben definiert.

Mithilfe einer Sanktionsprüfsoftware werden, gemäß einem risikobasierten Ansatz, relevante Teile des Bestandes der Hannover Rück-Gruppe sowie Schadenmeldungen nach Personen gefiltert, die Gegenstand von Sanktionen sind. Werden solche Personen entdeckt, werden entsprechende Maßnahmen ergriffen. Auch die Geschäftspartner werden einer solchen Prüfung unterzogen. Die Verantwortlichkeiten innerhalb der Compliance-Organisation sind konzernweit geregelt und dokumentiert. Schnittstellen zum Risikomanagement sind etabliert. Regelmäßige Compliance-Schulungsprogramme und Sensibilisierungsmaßnahmen ergänzen das Instrumentarium. Russland wurde aufgrund der aktuellen Lage in die Kategorie "severe risk" eingestuft. Nach der Sanctions-Guideline besteht für jede Transaktion mit Bezug zu "severe risk"-Ländern eine Vorlagepflicht an GLS-Compliance (legal) und eine vertiefte Prüfung, um dem vermehrten Umfang der Sanktionen Rechnung zu tragen. Neugeschäft mit russischen Zedenten ist zurzeit ausgeschlossen.

Über unser Compliance-Management-System berichten wir im Rahmen unserer zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung. Für weitere Informationen zu compliancerelevanten Themen wie Rechtsstreitigkeiten, Haftungsverhältnisse und Eventualverbindlichkeiten verweisen wir auf den Abschnitt "Sonstige Angabe", Unterabschnitt "Rechtsstreitigkeiten" und Unterabschnitt "Haftungsverhältnisse und Eventualverbindlichkeiten" des Konzernanhangs.

Betrugsrisiken

Betrugsrisiken ergeben sich aus der Gefahr vorsätzlicher Verletzungen von Gesetzen oder Regeln durch Mitarbeitende und/oder durch Externe, um einen persönlichen Vorteil für sich oder Dritte zu erzielen. Risikoreduzierend wirken dabei das interne Kontrollsystem sowie die konzernweiten und linienunabhängigen Prüfungen der internen Revision. Sollte es dennoch zu einem Betrugsvorfall kommen, bestehen etablierte Eskalationsprozesse zur Einbindung aller relevanten Funktionen, und es erfolgt eine risikospezifische Analyse (z.B. forensische Untersuchung) samt Maßnahmenableitung.

Personalrisiken

Der allgemein zunehmende Mangel an qualifizierten Fachkräften stellt auch den Hannover Rück-Konzern vor Herausforderungen. Zur Reduzierung dieses Risikos achten wir in besonderer Weise auf Qualifikation, Erfahrung und Leistungsbereitschaft unserer Mitarbeitenden. Wir fördern diese durch Personalentwicklungsprogramme sowie Führungsarbeit und führen regelmäßig Mitarbeiterbefragungen durch. Die regelmäßige Erhebung von Kennzahlen zur Fluktuationsquote ermöglicht es uns, zeitnah gezielt Steuerungsmaßnahmen zu ergreifen.

Informationssicherheitsrisiken

Informationssicherheitsrisiken entstehen aus dem unzureichenden Schutz von Vertraulichkeit, Integrität oder Verfügbarkeit von Informationen, die entweder mithilfe von Informationstechnologie gespeichert/verarbeitet oder von natürlichen Personen gehandhabt werden.

Cyberangriffe bzw. der Verlust sensibler Informationen können mit erheblichen finanziellen Verlusten und auch Reputationsrisiken einhergehen. In unserer stark vernetzten Welt haben der Schutz von Informationen und die Abwehr von Cyberangriffen daher eine hohe Priorität.

Um sich gegen diese Gefahren zu schützen, hat die Hannover Rück ein Informationssicherheits-Management-System (ISMS) implementiert, das sich eng an internationalen Standards orientiert und im Einklang mit anderen Management-Systemen wie z.B. dem Datenschutz oder dem Ausgliederungsmanagement steht. Gruppenweit gültige Guidelines und Standards regeln alle technischen und organisatorischen Maßnahmen inklusive solcher mit Bezug auf Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Informationswerten. Dabei werden alle Arten von digitalen und physischen Informationswerten beachtet.

Der Vorstand trägt die Gesamtverantwortung für die Informationssicherheit. Er wird unterstützt vom Risikokomitee. Das "Information Risk & Security Committee" (IRSC) stellt ein Unterkomitee des Risikokomitees dar und setzt sich aus dem Leiter Risikomanagement, dem Chief Information Security Officer (CISO) sowie dem Leiter IT zusammen. Das IRSC evaluiert und überwacht vierteljährlich die entsprechenden Risiken und steuert etwaige Interessenkonflikte in Bezug auf Informationsund IT-Sicherheit. Es agiert, wie auch das Risikomanagement und der CRO, weisungsunabhängig. Der Gesamtvorstand wird mindestens jährlich im Rahmen eines Informationssicherheitsberichts informiert sowie bei Bedarf auch zwischenjährig.

Der CISO ist als Hauptprozessverantwortlicher für die Planung, Implementierung und Weiterentwicklung des ISMS sowie die Koordination der entsprechenden Aufgaben innerhalb der Hannover Rück-Gruppe zuständig. Er wird von lokalen Ansprechpartnern unterstützt. Er ist ferner konzernweit verantwortlich für die Definition und Überwachung von Kontrollen. Der CISO arbeitet eng mit dem "Information Risk Management" (IRM), der zentralen Compliance-Funktion und dem Datenschutzbeauftragten zusammen. Sowohl der CISO als auch die anderen genannten Funktionen sind Teil der zweiten Verteidigungslinie. Ferner ist jeder einzelne Mitarbeiter für die Einhaltung der Sicherheitsstandards verantwortlich und wird regelmäßig zu Informationssicherheitsthemen geschult und sensibilisiert, z.B. via Phishing-Simulationen.

Im Hinblick auf einen Wissenstransfer in Zusammenhang mit Cyberrisiken ("Cyber-Resilienz") beteiligen wir uns an verschiedenen Industriekooperationen.

Ausgliederungsrisiken

Ausgliederungsrisiken können aus Auslagerungen von Funktionen, Dienstleistungen und/oder Organisationseinheiten an Dritte resultieren. Dazu zählen auch gruppeninterne Auslagerungen. Zur Begrenzung des Risikos existieren verbindliche Regelungen, die z.B. vorsehen, dass vor einer Ausgliederung eine Risikoanalyse und eine Partnerbewertung durchzuführen sind. Im Rahmen dieser Analysen wird unter anderem geprüft, welche spezifischen Risiken mit der Ausgliederung einhergehen und welche Risiko-Steuerungsmaßnahmen ergriffen werden müssen. Die Ergebnisse der Analysen werden einer regelmäßigen Überprüfung unterzogen.

In ausgewählten Marktnischen betreiben wir Erstversicherungsgeschäft als Ergänzung zu unseren Rückversicherungsaktivitäten. Wie in der Rückversicherung arbeiten wir dabei grundsätzlich mit Partnern aus dem Erstversicherungsbereich, z.B. mit Erstversicherungsmaklern sowie Zeichnungsagenturen, zusammen. Daraus entstehen Vertriebskanalrisiken, die jedoch durch eine sorgfältige Auswahl der Agenturen, durch verbindliche Zeichnungsrichtlinien und regelmäßige Prüfungen reduziert werden. Das Vertriebskanalrisiko ist integraler Bestandteil des Ausgliederungsrisikomanagements und des Geschäftspartner-Managements.

Sonstige Risiken

Im Bereich der sonstigen Risiken erfassen wir die zukünftigen Risiken (Emerging Risks), die strategischen Risiken, die Nachhaltigkeits- und Reputationsrisiken sowie die Liquiditätsrisiken.

Management von sonstigen Risiken

Die Steuerung sonstiger Risiken erfolgt vorwiegend auf Basis qualitativer Methoden und auf Basis von Risikoindikatoren. Das Risikomanagement überwacht und reduziert die sonstigen Risiken über Minderungsmaßnahmen wie unternehmensweite Arbeitsgruppen und Richtlinien. Zu den sonstigen Risiken erfolgt eine regelmäßige, quartalsweise Risikoberichterstattung an das Risikokomitee und den Vorstand. Im Rahmen der Berichterstattung erfolgt auch eine Risikobewertung.

Innerhalb der Risikomanagementprozesse berücksichtigen wir auch die Auswirkungen von Aspekten des Umweltmanagements, Arbeitnehmerbelangen, Sozialbelangen, der Achtung der Menschenrechte sowie der Bekämpfung von Korruption und Bestechung, wie es das CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz vorgibt, auf die zuvor genannten operationellen Risiken und die folgenden Sonstigen Risiken.

Zukünftige Risiken (Emerging Risks)

Zukünftige Risiken (Emerging Risks) sind Risiken, die sich in der Entstehung befinden oder durch aktuelle Entwicklungen demnächst relevant werden können. Emerging Risks entwickeln sich allmählich von schwachen Signalen zu eindeutigen Tendenzen. Sie können sowohl in der Schaden- als auch PersonenRückversicherung einen direkten Einfluss auf unseren Vertragsbestand haben und unsere Kapitalanlagen beeinflussen. Auch sind sie dadurch gekennzeichnet, dass sich ihr Risikogehalt, insbesondere im Hinblick auf unseren versicherungstechnischen Vertragsbestand, nicht verlässlich beurteilen lässt.

Aktuelle Entwicklungen aus zukünftigen Risiken

Bestimmte Risiken unterliegen einer besonderen Dynamik oder es sind zukünftige Ansprüche aus Schäden bzw. Kosten im Geschäftsbetrieb zu erwarten. Folgende Risikokomplexe haben uns im Berichtsjahr insbesondere beschäftigt:

Opioide sind Medikamente, die eine opiumähnliche Wirkung haben und häufig nach schweren Verletzungen und chirurgischen Eingriffen verschrieben werden. Sie werden auch gegen schwere chronische Schmerzen verabreicht.

Der Ausbruch der Opioid-Krise in den USA lässt sich auf die übermäßige Verschreibung starker opioider Schmerzmittel zurückführen. Infolgedessen sind mehr als zwei Millionen Amerikaner der Sucht zum Opfer gefallen - entweder nach verschreibungspflichtigen Opioiden oder nach Heroin.

Die öffentliche Diskussion dreht sich vor allem um vier Substanzen, die eng mit der aktuellen Krise verbunden sind: Hydrocodon, Oxycodon, Fentanyl und Heroin. In den letzten Jahren haben zahlreiche Bundesstaaten, Städte und Bezirke in den USA Klagen gegen Hersteller, Groß- und Einzelhändler von Opioiden eingereicht. Nahezu jeder Bundesstaat der USA ist derzeit in diese Gerichtsverfahren verwickelt.

Die Auswirkungen der Opioid-Epidemie auf die Haftpflichtversicherung bleiben ungewiss. Das Ausmaß, in dem Haftpflichtversicherungspolicen betroffen sein könnten und zusätzlich gegebenenfalls die von der Hannover Rück angebotene Rückversicherungsdeckung, ist noch nicht abschließend geklärt.

Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS) sind eine Gruppe von Chemikalien mit wasser-, fett- und schmutzabweisender Wirkung. Einige PFAS sind als gefährlich eingestuft worden. Mögliche gesundheitliche Auswirkungen sind unter anderem Krebs, verminderte Fruchtbarkeit, ein geschwächtes Immunsystem, ein erhöhter Cholesterinspiegel und/oder das Risiko von Fettleibigkeit und Entwicklungsverzögerungen bei Kindern. Bislang wurden bereits mehrere Klagen gegen Unternehmen, die PFAS herstellen, und gegen diejenigen, die PFAS in ihren Produkten verwenden, insbesondere in den USA, beigelegt und/oder sind noch anhängig. Obwohl sich in Europa mögliche Klagen im Vergleich zu den USA noch in einem frühen Stadium befinden, nehmen die Rechtsstreitigkeiten wegen angeblicher PFAS-Grundwasser- und Trinkwasserkontamination zu. Gegenwärtig gibt es keine einheitliche globale Regelung für die Definition, den Umgang und die Beschränkung der Verwendung von PFAS, aber es gibt weltweit eine zunehmende Regulierungstätigkeit zu PFAS. Daher beobachtet die Hannover Rück diesen Risikokomplex genau, da er negative finanzielle Auswirkungen auf verschiedene Geschäftsbereiche haben kann.

Die künstliche Intelligenz (KI) bietet Chancen unter anderem für die Automatisierung von Datenverarbeitungs- und Entscheidungsprozessen. Risiken bestehen beispielsweise in Bezug auf falsche oder nicht nachvollziehbare Daten und Entscheidungen. Es ist daher wichtig, Regeln für die Verwendung von KI im Unternehmen aufzustellen und fortwährend anzupassen.

Grundsätzlich erwarten wir, dass KI in Zukunft viele Aspekte des menschlichen Lebens und Produktionsprozesse grundlegend verändern wird. Dies wird auch versicherungsspezifische Aspekte, wie z.B. die Häufigkeit von Diagnosen für bestimmte Krankheiten, beeinflussen. Darüber hinaus stellt KI ein zusätzliches Werkzeug für Cyberkriminalität dar, dem Unternehmen und Personen beim Schutz vor Angriffen Rechnung tragen müssen.

Zum aktuellen Stand der Regulatorik hinsichtlich künstlicher Intelligenz verweisen wir auf den Abschnitt "Wesentliche externe Einflussfaktoren auf das Risikomanagement".

Risikofrüherkennung und anschließende Beurteilung sind bei Emerging Risks von entscheidender Bedeutung. Aus diesem Grund setzen wir dafür die Hannover Rück-interne, bereichsund spartenübergreifende und mit Spezialisten besetzte Arbeitsgruppe "Emerging Risks & Scientific Affairs" ein, deren Anbindung an das Risikomanagement sichergestellt ist. Die Analysen dieser Arbeitsgruppe werden konzernweit genutzt, um gegebenenfalls notwendige Maßnahmen einleiten zu können. Um auch zukünftige Risiken zu erkennen und adäquat zu bewerten, betrachtet die Arbeitsgruppe derzeit etwa 20 Risikokomplexe, die teilweise Megatrends repräsentieren. Megatrends sind definiert als Entwicklungen, die einen Trendzyklus von mindestens 30 Jahren haben. Sie gehen derzeit nicht mit unmittelbaren Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit einher, können sich aber potenziell dahin entwickeln. So kann z. B. der Rückgang von Biodiversität in Zusammenhang mit neuartigen Risiken aus Ressourcenknappheit, Luftverschmutzung, gentechnisch veränderten Organismen oder Lebensmittelsicherheit und -verfügbarkeit gesetzt werden - aber auch mit einem Bedarf an neuen (Versicherungs-)Lösungen und Dienstleistungen einhergehen. Das Handeln gegen den Klimawandel bedeutet neue oder weiterentwickelte Technologien, beispielsweise erneuerbare Energien oder Wasserstoffkonzepte und deren verschiedene Anwendungsmöglichkeiten, die Versicherungsdeckungen benötigen.

Ein weiterer beobachteter Trend ist die Urbanisierung. Die stetig zunehmende Urbanisierung bedeutet Wachstum und Veränderung von Städten. Vom Land in die Stadt Umziehende sind meist jung, was die Altersverteilung sowohl auf dem Land als auch in der Stadt verändert. Korrelierende Trends wie die alternde Gesellschaft sowie neue Mobilitätsarten, mehr und mehr vor einem Nachhaltigkeitshintergrund, eröffnen wichtige Fragen. Die Bedeutung dieser Trends und die Geschwindigkeit ihrer Änderung zwingen die Versicherungsbranche dazu, zu planen, welche Rolle sie in der Zukunftsmitgestaltung spielen will. Hier sind sowohl Geschäftsmöglichkeiten als auch Risiken zu bedenken. Da all dies unter dem Einfluss des Klimawandels steht, wird das Eigentum der Menschen, insbesondere wenn es zu Werteansammlungen in zukünftigen Megastädten kommt, vor Naturgefahren zu versichern sein. Dies könnte im schlechtesten Fall dazu führen, dass bestimmte Regionen und Risiken nicht mehr versicherbar werden, falls keine adäquate Städteplanung - unter Berücksichtigung von Naturgefahren - im Zuge der Ausdehnung von weltweiten Großstädten erfolgt. Urbanisierung bedeutet nicht nur neue Bauten, Technologien und Lebensweisen, die zu versichern sind, sondern das enge Zusammenleben hat Konsequenzen für die physische und psychische Gesundheit der Menschen, was für unser Lebens- und Krankenversicherungsportefeuille relevant ist.

Die Hannover Rück veröffentlicht zusammengefasste Positionspapiere zu unterschiedlichen Emerging Risks, die auf unserer Website öffentlich verfügbar sind. Im Berichtsjahr wurden unter anderem die Papiere zu Antibiotikaresistenzen, Unterbrechung kritischer Infrastrukturen, Asbest, medizinischem Fortschritt und Megastädten aktualisiert.

Die Hannover Rück, vertreten durch Mitarbeitende aus dem Risikomanagement und weiteren Einheiten, ist Mitglied im Chief Risk Officer (CRO) Forum und ständiger Teilnehmer der Emerging Risk Initiative des CRO Forums, das kontinuierlich unterschiedliche Emerging Risks überwacht und analysiert, Informationen zu Emerging Risks und daraus resultierenden Trends publiziert sowie damit verbundene Risiken und entsprechende Auswirkungsanalysen durchführt. Zu den betrachteten Trends gehören Altern und Gesundheit, Ökonomische Instabilität, Umwelt und Klima, ESG-Themen, Änderung der geopolitischen Landschaft, Technische Entwicklungen und deren Einfluss auf die Gesellschaft sowie Demografischer und sozialer Wandel. Im Berichtsjahr wurden die Themen Energiespeicherlösungen, Datenethik sowie Neuer Versicherungswettbewerb neu aufgenommen.

Die Publikationen sind auf den Internetseiten des CRO Forums öffentlich verfügbar. Dort findet sich auch eine Untersuchung aus dem Jahr 2020 zur CO ₂ -Intensität versicherter Portefeuilles (Carbon footprinting methodology for underwriting portefeuille).

Strategische Risiken

Strategische Risiken ergeben sich aus einem möglichen Missverhältnis zwischen der Unternehmensstrategie des Hannover Rück-Konzerns und den sich ständig wandelnden Rahmenbedingungen des Umfeldes, beispielsweise im Hinblick auf sich entwickelnde regulatorische Anforderungen. Ursachen für ein solches Ungleichgewicht können z.B. falsche strategische Grundsatzentscheidungen, eine inkonsequente Umsetzung der festgelegten Strategien und Geschäftspläne oder eine falsche Ressourcenallokation sein. Wir überprüfen deshalb regelmäßig unsere Unternehmensstrategie in einem mehrstufigen Verfahren und passen unsere Prozesse und die abgeleiteten Richtlinien bei Bedarf an. Zur operativen Umsetzung der strategischen Grundsätze und Ziele haben wir Erfolgskriterien und Kennzahlen festgelegt, die für die Erfüllung der jeweiligen Ziele maßgebend sind. Weiterhin erfolgt auf jährlicher Basis eine Bewertung des Prozesses zum Management strategischer Risiken im Rahmen der Überwachung der Geschäftsprozessrisiken.

Nachhaltigkeits- und Reputationsrisiken

In den letzten Jahren ist der Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken, vor allem vor dem Hintergrund des Klimawandels, stärker in den Blickpunkt geraten. Oft wird auch von Risiken aus Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen (ESG) anstatt von Nachhaltigkeitsrisiken gesprochen.

Wir unterscheiden hier grundsätzlich zwischen Risiken und Auswirkungen, denen ein Unternehmen ausgesetzt ist (Outside-in-Sicht), sowie Risiken und Auswirkungen, die ein Unternehmen durch seine Geschäftstätigkeit verursacht (Inside-outSicht).

Outside-in-Nachhaltigkeitsrisiken sind finanzielle Risiken aufgrund der potenziellen finanziellen Auswirkungen von Umwelt-, Sozial- oder Governance-Themen auf die Hannover Rück. Diese finanziellen Risiken umfassen Markt-, Underwriting-, Forderungsausfall- und operationelle Risiken und sind in die Risikomanagementprozesse für diese Risiken integriert.

Inside-out-Nachhaltigkeitsrisiken beziehen sich auf Situationen, in denen die Aktivitäten der Hannover Rück die Umwelt oder soziale Normen schädigen oder ein Versagen der Governance widerspiegeln.

Reputationsrisiken betreffen die Gefahr, dass das Vertrauen unserer Kunden, Aktionäre, Mitarbeitenden oder auch der Öffentlichkeit in unser Unternehmen beschädigt wird. Dieses Risiko kann die Geschäftsgrundlage des Hannover Rück-Konzerns erheblich gefährden. Eine gute Unternehmensreputation ist daher eine Grundvoraussetzung für unser Kerngeschäft als Rückversicherer. Die Reputationsrisiken können sich aus allen Geschäftsaktivitäten des Hannover Rück-Konzerns ergeben. Eine Reputationsschädigung kann z.B. durch einen öffentlich gewordenen Datenverlust oder durch eine finanzielle Schieflage aufgrund eines versicherungstechnischen Risikos hervorgerufen werden. Zur Risikominderung setzen wir neben den bereits dargestellten Verfahren der Risikoidentifikation auf eine Vielzahl unterschiedlicher Verfahren. Dazu gehören z. B. unsere verbindlich festgelegten Kommunikationswege (z.B. Richtlinie zur Krisenkommunikation), eine professionelle Öffentlichkeitsarbeit, erprobte Prozesse für definierte Krisenszenarien sowie unsere etablierten Geschäftsgrundsätze.

Über den generellen Einfluss hinaus, den Nachhaltigkeitsrisiken auf etliche andere Risikokategorien haben (Outside-in-Sicht), bildet das Reputationsrisiko die Brücke zwischen der Outsidein- und der Inside-out-Perspektive. Insgesamt stellen wir einen Zusammenhang zwischen Reputations- und ESG-Risiken (Inside-out-Sicht) fest. Reputations- und Nachhaltigkeitsrisiken sind eng miteinander verknüpft, da die Nichterfüllung der gesellschaftlichen Erwartungen an die Nachhaltigkeit ein Reputationsrisiko verursachen kann. Zur Identifizierung von ESG- und Reputationsrisiken arbeiten das Risikomanagement sowie die Bereiche Group Strategy & Sustainability und Corporate Communications eng zusammen. Dies betrifft sowohl die Bewertung von ESG-Risiken als auch das Monitoring von Medienberichten, das Analysieren von NGO-Aktivitäten sowie den Dialog mit relevanten Stakeholder-Gruppen.

Liquiditätsrisiken

Unter dem Liquiditätsrisiko verstehen wir die Gefahr, nicht in der Lage zu sein, unseren finanziellen Verpflichtungen bei Fälligkeit nachzukommen. Das Liquiditätsrisiko besteht aus dem Refinanzierungsrisiko (benötigte Zahlungsmittel wären nicht oder nur zu erhöhten Kosten zu beschaffen) und dem Marktliquiditätsrisiko (Finanzmarktgeschäfte könnten aufgrund mangelnder Marktliquidität nur zu einem schlechteren Preis als erwartet abgeschlossen werden). Wesentliche Elemente der Liquiditätssteuerung unserer Kapitalanlagen sind zum einen die Steuerung der Laufzeitenstruktur unserer Kapitalanlagen auf Basis der geplanten Auszahlungsprofile aus den versicherungstechnischen Verpflichtungen und zum anderen die regelmäßigen Liquiditätsplanungen sowie die Anlagestruktur der Kapitalanlagen. Jenseits der absehbaren Auszahlungen könnten unerwartete, außerordentlich hohe Auszahlungen eine Liquiditätsgefahr darstellen. Jedoch sind im Rückversicherungsgeschäft wesentliche Ereignisse (Großschäden) in der Regel mit einer planbaren Vorlaufzeit auszuzahlen. Dennoch haben wir im Rahmen unserer Liquiditätssteuerung Bestände definiert, die sich auch in Finanzstresssituationen wie der Finanzkrise 2008 als hoch liquide erwiesen haben. Unser Bestand an freien deutschen, britischen und US-amerikanischen Staatsanleihen sowie an finanziellen Mitteln war während des Berichtsjahres größer als mögliche Auszahlungen für unterstellte Extremereignisse, sodass auch für den unwahrscheinlichen Fall des Zusammentreffens von Finanzkrisen und der Notwendigkeit eines schnell auszuzahlenden Extremereignisses unsere Liquidität gewährleistet ist. Der Bestand der Liquiditätsreserve betrug zum Bilanzstichtag 8,6 Mrd. EUR (9,1 Mrd. EUR). Darüber hinaus steuern wir die Liquidität des Bestandes durch eine börsentägliche Kontrolle der Liquidität der Bestandstitel. Bei Wiederanlage von festverzinslichen Wertpapieren im Berichtszeitraum haben wir unter leichter Verkürzung der durchschnittlichen Restlaufzeit vermehrt in Papiere im kurzfristigen Laufzeitenbereich investiert. Durch den Ausbau des Bestands an kurzfristigen Titeln haben wir unsere Liquiditätsbasis weiter gestärkt. Als ergänzendes Instrument zur Liquiditätssteuerung gehen wir seit 2019 zeitlich begrenzte Repurchase Agreements (Repo-Geschäfte) ein. Mittels dieser Maßnahmen reduzieren wir unser Liquiditätsrisiko.

Chancenbericht

Geschwindigkeit ist einer der Werte, anhand derer erfolgreiche Wandlungsfähigkeit gemessen wird. Die Ambition der Hannover Rück ist es, schnelle und effektive Lösungen anzubieten, um dem Wettbewerb einen Schritt voraus zu sein. Die Hannover Rück sucht systematisch nach neuen Geschäftsmöglichkeiten, um nachhaltiges Wachstum zu erzeugen und die profitable Entwicklung des Unternehmens zu stärken. Damit Chancen erkannt und Ideen erfolgreich in Geschäft umgesetzt werden können, verfolgt die Hannover Rück mehrere eng miteinander verknüpfte Wege, um ein ganzheitliches Chancen- und Risikomanagement zu gewährleisten. Von Bedeutung ist dabei das überschneidungsfreie Zusammenwirken der verschiedenen Funktionen innerhalb des Chancen- und des Risikomanagements, das durch definierte Schnittstellen sichergestellt ist.

Im Fokus des Chancenmanagements der Hannover Rück stehen die verschiedenen marktspezifischen Innovationen in den Geschäftsfeldern Personen- und Schaden-Rückversicherung (siehe Prognosebericht).

Für diese Geschäftsfelder werden Trends mit Unterstützung von externen Quellen und Partnern gezielt aufgespürt und analysiert sowie die Bedürfnisse unserer Kunden entlang der gesamten versicherungsrelevanten Wertschöpfungskette antizipiert. Dabei werden gezielt Geschäftschancen identifiziert, die Zugang zu innovativen Technologien und eine Steigerung der Attraktivität gegenüber Kunden versprechen. Aus diesem Anlass entwickelt die Hannover Rück geschäftsrelevante Partnerschaften mit externen Akzeleratoren, Inkubatoren, Company Buildern, Start-ups und Forschungsinstituten, um die Wettbewerbsfähigkeit der Hannover Rück im Bereich InsurTech bzw. digitaler Lösungen zu stärken. Für die Bewertung der strategischen und technischen Bedeutung von neuen innovativen digitalen Technologien wurden in der Hannover Rück-Gruppe verschiedene Kompetenz-Center aufgebaut und die Zielsetzung dieser Innovationseinheiten auf ein strategisches Fundament gestellt. Das Zusammenspiel dieser Einheiten basiert auf einem dedizierten Ansatz, der die Aktivitäten mit spezifischer Expertise und Effizienz verbessert.

Interne Akzeleratoren-Einheiten im Bereich Business (jeweils in der Business Group P & C und L & H), Technology und Parametrics befassen sich mit den jeweiligen Spezifika und stehen untereinander in engem Austausch. Zu den Aufgaben dieser Organisationseinheiten gehören unter anderem die globale Skalierung existierender, regionaler Produkte und Lösungen, die Entwicklung neuer branchen- und kundenspezifischer Digital Assets sowie die gezielte Unterstützung von InsurTechs beim Aufbau ihrer digitalen Geschäftsmodelle. Dabei sind der enge Austausch und die zielgerichtete Kollaboration mit den Marktbereichen von zentraler Bedeutung, um auf existierende Netzwerke und Expertisen aufbauen zu können. Damit wird angestrebt, dass Geschäftsopportunitäten frühzeitig erkannt und die jeweiligen Kunden mit innovativen Lösungen ausgestattet werden.

Dieses breite Aufgabenspektrum dient den klar definierten Zielen, neues profitables Prämienpotenzial für die Gruppe zu generieren, die Risikobewertung durch innovative Tools zu verbessern, neue strategische Partnerschaften zu schließen sowie neue Fähigkeiten im Bereich von Digitalisierung und Data Analytics zu erlangen.

Resilienz gegen Naturgefahren stärken

Versicherung wird zunehmend als Instrument in der Entwicklungszusammenarbeit genutzt, um die Resilienz vulnerabler Bevölkerungsgruppen gegen extreme Wetterereignisse und andere Naturkatastrophen zu stärken. Die zunehmende Frequenz sowie Schwere von Katastrophen führen zu hohen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Kosten. Dabei ist die Kluft zwischen versicherten und ökonomischen Schäden insbesondere in Schwellen- und Entwicklungsländern groß. Vor diesem Hintergrund verstärkt die Hannover Rück kontinuierlich ihr Engagement, insbesondere zum Schutz vor klimabedingten Naturkatastrophen, und zwar in Kooperation sowohl mit dem öffentlichen Sektor als auch mit der Privatwirtschaft, um die zugehörige Versicherungslücke in betroffenen Ländern weiter einzugrenzen. Ziel dabei ist, möglichst viele Personen aus vulnerablen Bevölkerungsgruppen effektiv zu erreichen.

Beispielsweise stellt die Hannover Rück dem Natural Disaster Fund (NDF) substanziell Kapazität zur Verfügung. Bis Jahresende 2023 konnten über den NDF insgesamt bereits über 40 Millionen arme und vulnerable Menschen direkt oder indirekt abgesichert werden. Darüber hinaus beteiligt sich die Hannover Rück an der Entwicklung von Versicherungsschutz in ausgewählten exponierten Ländern im Kontext des trilateralen Abkommens zwischen dem Insurance Development Forum, dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen. Im Jahr 2023 war die Hannover Rück besonders engagiert in dem diesbezüglichen Projekt in Kolumbien, das mit dem Design einer Deckung für Naturkatastrophenrisiken abgeschlossen wurde, und in der Co-Leitung für das Projekt in Argentinien, das mit der Förderungszusage und den ersten Workshops mit den Zielstädten maßgebliche weitere Schritte gemacht hat. Zudem sind wir an regionalen Risikopools gegen Naturgefahren beteiligt, wie z.B. in Marokko, wo im Jahr 2023 nach einem schweren Erdbeben eine signifikante Auszahlung an die Regierung für die ländliche, nicht versicherte Bevölkerung erfolgt ist. Eine Reihe von anderen Programmen mit Rückversicherungsbezug ergänzen unser diesbezügliches Portefeuille.

Durch die dynamische Vernetzung der handelnden Mitarbeitenden im Themenfeld Innovation ergeben sich enge Verbindungen zu weiteren Projekten, Arbeitsgemeinschaften und Gremien, etwa zur Arbeitsgruppe "Emerging Risks und Scientific Affairs" im Hinblick auf zukünftige Risiken und Chancen (siehe "Sonstige Risiken"). Die Arbeitsgruppe führt eine qualitative Bewertung der Emerging Risks durch. Im Ergebnis werden dabei jedoch nicht nur die potenziellen Risiken, sondern auch eventuell vorhandene Geschäftschancen geprüft. So werden hier Analysen erstellt, um zu beantworten, in welcher Weise die Hannover Rück Megatrends wie dem Klimawandel, der Digitalisierung oder dem demografischen Wandel mit neuartigen (Rück-)Versicherungsprodukten und Services oder Kapitalinvestitionen begegnen kann. Im Rahmen der Arbeitsgruppe wurden im Berichtsjahr unter anderem die Themenbereiche "Geopolitische Änderungen", "Globale Verschiebung von Krankheitserregern" sowie "Mikroplastik" analysiert.

Cyberversicherung

Die Häufigkeit von Cyberangriffen auf kritische Systeme nimmt zu, und dies kann zu großen finanziellen Schäden führen und zusätzlich die Unternehmensreputation schädigen. Ferner kann es zu erheblichen Einschränkungen des privaten und öffentlichen Lebens kommen, insbesondere, wenn kritische Infrastrukturen (KRITIS) betroffen sind, z.B. die Sektoren Gesundheit, Transport und Verkehr oder Energie. In diesen Fällen könnten nachhaltig wirkende Versorgungsengpässe und auch erhebliche Störungen der öffentlichen Sicherheit eintreten. In einer vernetzten Welt verschärfen sich die Folgen von Cyberangriffen, weil das Volumen an weltweit gespeicherten Daten und Systemabhängigkeiten stetig zunimmt und dabei nicht nur die eigene technische Infrastruktur abgesichert werden muss. Durch den Trend zum Cloud Computing stehen vielmehr auch Fremdinfrastruktur und die entsprechende Netzanbindung im Fokus. Im Rahmen unseres ganzheitlichen Risiko- und Chancenmanagements gehen wir auch der Frage nach, welche neuen Versicherungsprodukte entwickelt werden könnten, um entsprechende Risiken abzusichern. Die stetige Weiterentwicklung unserer systemischen Analysen zur Einschätzung von Cyberrisiken ist die Basis der Entwicklung neuer (Rück-)Versicherungslösungen. Wir verfolgen das Ziel, Cyberrisiken des Kunden transparent zu machen und den Bedarf an risikoreduzierenden Maßnahmen mit dem Angebot solcher Lösungen zu decken. Insofern sehen wir in dieser Sparte auch die Möglichkeit der Generierung weiterer Rückversicherungsprämien.

Kommt es zu einer konkreten Umsetzung einer Geschäftsidee und resultiert ein neues Rückversicherungsprodukt daraus, wird im Regelfall - sofern die dafür durch das Risikomanagement definierten Kriterien zutreffend sind - der sogenannte Neue-Produkte-Prozess durchlaufen. Dieser Prozess wird vom Risikomanagement der Hannover Rück begleitet. Der Prozess wird immer dann durchlaufen, wenn eine vertragliche Bindung eingegangen werden soll, die bislang in dieser Form noch nicht von der Hannover Rück angewendet wurde bzw. das zu versichernde Risiko neuartig ist. Ist dies der Fall, werden vorab alle wesentlichen internen und externen Einflussfaktoren durch das Risikomanagement untersucht (z.B. Auswirkungen auf das Gesamtrisikoprofil oder die Risikostrategie) und bewertet. Durch das Risikomanagement wird sichergestellt, dass vor Anwendung oder Verkauf des neuen Rückversicherungsproduktes eine Genehmigung des Vorstands erfolgt.

Unternehmensführung

Erklärung zur Unternehmensführung gemäß §§ 289f, 315d Handelsgesetzbuch (HGB)

Bei diesem Unterkapitel handelt es sich um einen vom Gesetzgeber von der Abschlussprüfung/Prüfung des Lageberichts ausdrücklich ausgenommenen Berichtsabschnitt (§ 317 Abs. 2 Satz 6 bzw. Satz 4 HGB; ungeprüfte Informationen).

Die Hannover Rück verfolgt weiter das Ziel, ihre Position als eine der führenden, weltweit tätigen und erfolgreichen Rückversicherungsgruppen zu festigen. Bei diesem Streben ist von besonderer Bedeutung, die Prinzipien einer guten und nachhaltigen Unternehmensführung zu verfolgen und zu erfüllen.

Vorstand und Aufsichtsrat der Hannover Rück SE unterstützen die Anregungen und Empfehlungen des DCGK ausdrücklich und machen sie zur Leitlinie ihrer Aktivitäten. Ein integrer Umgang mit Geschäftspartnern, Mitarbeitern, Aktionären sowie anderen Interessengruppen sowie eine wertorientierte und transparente Unternehmensführung und -kontrolle sind wichtige Säulen der Corporate Governance. Aufsichtsrat, Vorstand und Mitarbeitende der Hannover Rück identifizieren sich mit diesen Grundsätzen, sodass sie Teil des unternehmerischen Selbstverständnisses sind.

Hiermit gibt die Hannover Rück SE Einblick in ihre Unternehmensführungspraktiken im Rahmen der Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f HGB sowie gemäß § 315d HGB i. V. m. § 289f HGB für die Hannover Rück-Gruppe:

Corporate Governance

Der DCGK formuliert als Instrument der Selbstregulierung der Wirtschaft die aktuellen Best Practices der Unternehmensführung und hat zum Ziel, das deutsche Corporate-GovernanceSystem transparent und nachvollziehbar zu machen. Er will das Vertrauen der internationalen und nationalen Anleger, der Kunden, der Mitarbeiter und der Öffentlichkeit in die Leitung und Überwachung deutscher börsennotierter Gesellschaften fördern. Wenngleich dem Kodex keine verbindliche Rechtsnatur zukommt, haben sich die Adressaten gemäß § 161 Aktiengesetz (AktG) doch jährlich darüber zu erklären, ob den Empfehlungen des DCGK in der Unternehmenswirklichkeit entsprochen wurde und wird oder nicht. Falls Empfehlungen nicht umgesetzt wurden, ist dies im Rahmen der Entsprechenserklärung zu begründen und zu veröffentlichen. Zusätzlich zu der vorliegenden Erklärung werden die Entsprechenserklärungen nach § 161 AktG zum DCGK der letzten Jahre auf unserer Website veröffentlicht (www.hannover-rueck.de/189536/entsprechenserklarung).

Entsprechenserklärung nach § 161 AktG zum Deutschen Corporate Governance Kodex der Hannover Rück SE

§ 161 Aktiengesetz (AktG) verpflichtet Vorstand und Aufsichtsrat deutscher börsennotierter Gesellschaften, jährlich zu erklären, ob den vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz bekannt gemachten Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" entsprochen wurde und wird oder welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden und warum nicht.

Gemäß der Empfehlung C.7 DCGK soll mehr als die Hälfte der Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat unabhängig von der Gesellschaft und vom Vorstand sein. Ein Aufsichtsratsmitglied ist unabhängig von der Gesellschaft und deren Vorstand, wenn es in keiner persönlichen oder geschäftlichen Beziehung zu der Gesellschaft oder deren Vorstand steht, die einen wesentlichen und nicht nur vorübergehenden Interessenkonflikt begründen kann. Außerdem soll die Anteilseignerseite des Aufsichtsrats, wenn sie die Unabhängigkeit ihrer Mitglieder von der Gesellschaft und vom Vorstand einschätzt, unter anderem berücksichtigen, ob ein Mitglied dem Aufsichtsrat seit mehr als zwölf Jahren angehört. Frau Dr. Pollak gehört dem Aufsichtsrat seit 3. Mai 2011 an, das heißt nunmehr zwölf Jahre. Der Aufsichtsrat sieht durch die zwölfjährige Zugehörigkeit keine wesentlichen Interessenkonflikte begründet, die Frau Dr. Pollak in ihrer Aufsichtsratstätigkeit unmittelbar beeinflussen. Der Aufsichtsrat kommt jedoch zu der Einschätzung, dass eine langjährige Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat grundsätzlich Interessenkonflikte begründen könnte, und wird seine Einschätzung zur Unabhängigkeit von Frau Dr. Pollak regelmäßig überprüfen.

Vorstand und Aufsichtsrat erklären gemäß § 161 AktG, dass die Hannover Rück SE allen übrigen Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 28. April 2022 (bekannt gemacht am 27. Juni 2022) entspricht und beabsichtigt, diesen Empfehlungen auch zukünftig zu entsprechen.

Hannover, den 8. November 2023

Vorstand

Aufsichtsrat

Vergütung

Vergütung des Vorstands

Das geltende System zur Vergütung der Vorstandsmitglieder der Hannover Rück SE hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 4. August 2020 beschlossen. Es wurde der Hauptversammlung am 5. Mai 2021 zur Billigung vorgelegt. Das Vergütungssystem wurde vom Aufsichtsrat mit Unterstützung eines unabhängigen Beraters erarbeitet und entspricht den Anforderungen des AktG sowie den Empfehlungen des DCGK in seiner Fassung vom 28. April 2022 (bekannt gemacht am 27. Juni 2022). Bei wesentlichen Änderungen am Vergütungssystem, mindestens jedoch alle vier Jahre wird das Vergütungssystem der Hauptversammlung zur Billigung vorgelegt.

Der Vergütungsbericht enthält detaillierte Angaben zur Höhe der Bezüge der Vorstandsmitglieder. Das geltende Vergütungssystem für die Vorstandsmitglieder sowie der jährlich der Hauptversammlung zur Billigung vorzulegende Vergütungsbericht (einschließlich des Vermerks des Abschlussprüfers) sind über die Website der Hannover Rück SE verfügbar: https://www.hannover-rueck.de/1849317/vergutungsbericht-und-system

Vergütung des Aufsichtsrats

Das System zur Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder richtet sich nach den gesetzlichen Vorgaben und berücksichtigt die Empfehlungen und Anregungen des DCGK. Es ist in § 14 der Satzung der Gesellschaft geregelt: https://www.hannover-rueck.de/33061/satzung-hannover-ruck-se.pdf.

Die Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats ist insgesamt ausgewogen und steht in einem angemessenen Verhältnis zur Verantwortung und zu den Aufgaben der Aufsichtsratsmitglieder und zur Lage der Gesellschaft, wobei auch die Vergütungsregelungen vergleichbarer börsennotierter Gesellschaften berücksichtigt werden. Die Regelungen zur Vergütung sowie das Vergütungssystem werden regelmäßig vom Aufsichtsrat auf ihre Angemessenheit hin überprüft, wobei auch externe Berater hinzugezogen werden können. Mindestens alle vier Jahre sowie im Fall von Vorschlägen zur Änderung der Vergütungsregelungen befasst sich die Hauptversammlung mit der Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder. Die Hauptversammlung kann das jeweils bestehende System der Aufsichtsratsvergütung bestätigen oder einen Beschluss zur Änderung fassen.

Die individuelle Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2023 ist im Vergütungsbericht aufgeschlüsselt, den Sie der Website der Hannover Rück entnehmen können: https://www.hannover-rueck.de/1849317/vergutungsbe-richt-und-system

Weitergehende Unternehmensführungsgrundsätze der Hannover Rück

Die Geschäftsgrundsätze der Hannover Rück SE finden konzernweit Anwendung und sind im Internet abrufbar (https://www.hannover-rueck.de/189516/corporate-gover-nance). Sie stellen neben der Unternehmensstrategie die Regeln für ein integres Verhalten aller Mitarbeitenden der Hannover Rück auf und sollen helfen, ethische und rechtliche Herausforderungen bei der täglichen Arbeit zu bewältigen. Die darin formulierten Regeln entsprechen den hohen Standards, nach denen wir unser Handeln weltweit ausrichten. Integrität im Umgang mit unseren Stakeholdern verstehen wir als Grundlage eines erfolgreichen Unternehmens. Daher ist es unser Anspruch, sowohl bei strategischen Planungen als auch im Tagesgeschäft stets höchste ethische und rechtliche Standards zugrunde zu legen; denn das Auftreten, Handeln und Verhalten jedes Einzelnen von uns prägen das Erscheinungsbild der Hannover Rück.

Risikoüberwachung und -steuerung

Das konzernweit gültige Risikomanagementsystem der Hannover Rück basiert auf der Risikostrategie, die ihrerseits aus der Unternehmensstrategie abgeleitet ist. Wesentliches Element ist die systematische und vollständige Erfassung aller aus heutiger Sicht denkbaren ergebnis- und bestandsgefährdenden Risiken. Weitere Einzelheiten hierzu sind dem in diesem Geschäftsbericht enthaltenen Risikobericht zu entnehmen.

Angemessenheit und Wirksamkeit des internen Kontrollsystems und Risikomanagementsystems

Eine ausführliche Beschreibung der wesentlichen Elemente des internen Kontrollsystems (IKS) und Risikomanagementsystems (RMS) ist im Chancen- und Risikobericht enthalten. Die Überprüfung und Beurteilung der Angemessenheit und Wirksamkeit des IKS und des RMS erfolgen bei der Hannover Rück im Wesentlichen durch

―	eine regelmäßige Überprüfung der in den Prozessen etablierten Kontrollen durch die Prozessverantwortlichen im Rahmen eines jährlichen Control-Self-Assessments,
―	eine tiefergehende Überprüfung der Kontrollen im Bereich der Informationssicherheit durch den CISO,
―	eine Beurteilung von Kontrollen im Bereich operationeller Risiken jährlich im sog. SAOR (Self Assessment Operational Risks),
―	eine systematische Risikoidentifikation, -analyse, -bewertung, -steuerung und -Überwachung, einschließlich der Risikoberichterstattung,
―	einen permanenten Zyklus der Planung, Ausführung, Kontrolle und Verbesserung im Bereich des Risikomanagements/IKS, dazu gehört auch das kontinuierliche Monitoring und die Behebung identifizierter Schwächen in RMS/IKS,
―	die jährliche Bewertung des IKS und des RMS als Teil des System of Governance durch das sog. SoGAC (System of Governance Assessment Committee),
―	eine unabhängige Bewertung der Angemessenheit und Wirksamkeit implementierter Maßnahmen inkl. compliance-relevanter Kontrollen im Rahmen der kontinuierlichen Durchführung von Compliance-Überwachungshandlungen sowie
―	im Rahmen von regelmäßigen Prüfungen durch die interne Revision im Bereich des IKS und des RMS.

Im Rahmen der vorgenannten umfangreichen Maßnahmen sind dem Vorstand im Berichtszeitraum keine Umstände bekannt geworden, die insgesamt gegen die Angemessenheit und Wirksamkeit des IKS und des RMS sprechen.

Nachhaltigkeit der Unternehmensführung

Auch im Berichtsjahr war eine hohe strategische sowie regulatorische Bedeutung von ESG-Themen zu verzeichnen. Die damit verbundenen Risiken und Chancen gehen mit steigenden Erwartungen an die Rolle der Unternehmensleitung und an den Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken einher. Vorgaben finden sich unter anderem in den G20/OECD Principles of Corporate Governance, Solvency II, der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) bzw. den European Sustainability Reporting Standards (ESRS), dem BaFin-Merkblatt zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken, dem DCGK, dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG), perspektivisch der Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) sowie den Empfehlungen der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD). Die Unternehmensführung soll dabei eine prominente Rolle bei der Gestaltung von ESG-Themen einnehmen und diese in der Unternehmenssteuerung berücksichtigen.

Der Vorstand trägt die Verantwortung für die zugrunde liegenden Strategien, die Implementierung entsprechender Strukturen und Bereitstellung geeigneter Ressourcen sowie die Festlegung der Verantwortlichkeiten in den Organisationsrichtlinien. Der Aufsichtsrat ist zuständig für die Beratung und Überwachung des Vorstands bei der Leitung des Unternehmens, unter anderem auch im Hinblick auf den Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken. Die breit gefächerten Qualifikationen, Kenntnisse und einschlägigen Erfahrungen der Mitglieder beider Gremien ermöglichen eine differenzierte Einschätzung der Chancen und Risiken im Geschäftsbetrieb sowie ein darauf basierendes ausgewogenes Handeln und Entscheiden.

Der Vorstand wird vom ESG Management Team beraten, das eine zentrale Rolle in der ESG Governance ausfüllt. Dabei handelt es sich um ein erfahrenes Team mit Teilnehmern aus unterschiedlichen Bereichen. Das ESG Management Team stellt eine koordinierte Verzahnung zur Konzernstrategie sicher und ist die Schnittstelle zu dezentralen Bereichen sowie zentrale Anlaufstelle für die Umsetzung ESG-bezogener Regulatorik. Das ESG Management Team berichtet halbjährlich an den Vorstand. Zudem werden unterjährig bei Bedarf weiterführende Vorlagen zum Thema Nachhaltigkeit eingereicht.

Das Kompetenzprofil des Aufsichtsrats erkennt ESG ausdrücklich als wichtiges Themenfeld an und benannte bereits im Jahr 2022 eines seiner Mitglieder als ESG-Expertin. Zudem wurden nachhaltigkeitsbezogene Themen auch im Berichtsjahr in den Sitzungen des Finanz- und Prüfungsausschusses sowie des Aufsichtsrats behandelt.

Compliance

Eine gut funktionierende Compliance-Struktur betrachtet die Hannover Rück als essenzielles Instrument, um die Einhaltung externer Regelungswerke sowie firmenintern gesetzter Anforderungen zu gewährleisten. Weitere Einzelheiten zum Compliance-Management-System sind der in diesem Geschäftsbericht enthaltenen zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung zu entnehmen. Das Ergebnis unserer Compliance-Arbeit wird jährlich im Compliance-Bericht dokumentiert, der dem Finanz- und Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats sowie dem Aufsichtsratsplenum vorgelegt wird; siehe dazu den Bericht des Aufsichtsrats in diesem Bericht.

Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat

Vorstand und Aufsichtsrat der Hannover Rück SE arbeiten bei der Steuerung und Überwachung des Unternehmens sowie der gesamten Gruppe vertrauensvoll zusammen. Geschäfte von grundlegender Bedeutung erfordern gemäß § 13 der Satzung sowie der Geschäftsordnung des Vorstands die Zustimmung des Aufsichtsrats. Der Aufsichtsrat besteht aus neun Mitgliedern. Sechs Mitglieder werden als Anteilseignervertreter von den Aktionären in der Hauptversammlung gewählt. Die drei Sitze der Arbeitnehmervertreter, die gemäß Teil III, § 13 Abs. 3 der Vereinbarung über die Beteiligung der Arbeitnehmer in der Hannover Rück SE vom 23. Januar 2013 derzeit auf Deutschland entfallen, werden entsprechend den Bestimmungen des SE-Beteiligungsgesetzes (SEBG) von dem zuständigen Vertretungsorgan gewählt (derzeit dem gemeinsamen Betriebsrat der Hannover Rück SE und der E+S Rückversicherung AG). Der Aufsichtsrat bestellt die Mitglieder des Vorstands. Da Mitglieder des Aufsichtsrats nicht zugleich dem Vorstand angehören können, ist bereits strukturell ein hohes Maß an Unabhängigkeit bei der Überwachung des Vorstands sichergestellt. Der Aufsichtsrat wird zudem regelmäßig und zeitnah über die Geschäftsentwicklung, die Umsetzung strategischer Entscheidungen, wesentliche Risiken und Planungen sowie relevante Fragen der Compliance informiert.

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats hält mit dem Vorsitzenden des Vorstands regelmäßig Kontakt, um mit ihm bedeutsame Geschäftsvorfälle zu erörtern. Die Zusammensetzung des Vorstands (nebst Ressortzuständigkeit) sowie des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse (inkl. Dauer der Zugehörigkeit) können Sie diesem Bericht entnehmen.

Die Geschäftsordnung des Vorstands hat das Ziel, für die Gesellschaft die Erarbeitung und Durchsetzung einer den unternehmensstrategischen Zielen entsprechenden einheitlichen Geschäftspolitik sicherzustellen. Im Rahmen einer einheitlichen Geschäftspolitik besitzt das Prinzip "Delegation der Verantwortung" besonderen Rang. Im Interesse der Aktionäre wird nachdrücklich Wert auf eine Organisation gelegt, die kostengünstige, schnelle und unbürokratische Entscheidungsprozesse ermöglicht. Eine offene, vertrauensvolle, am Interesse des Ganzen ausgerichtete Zusammenarbeit ist Grundlage des Erfolgs. Dabei tragen die Mitglieder des Vorstands gemeinsam die Verantwortung für die gesamte Geschäftsführung. Unbeschadet der Gesamtverantwortung führt jedes einzelne Mitglied des Vorstands das ihm zugewiesene Ressort im Rahmen der Beschlüsse des Vorstands in eigener Verantwortung.

Die Geschäftsordnung des Aufsichtsrats ist auf der Website der Gesellschaft abrufbar und sieht unter anderem vor, dass jedes Mitglied des Aufsichtsrats über die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung seiner Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen verfügen muss und dass dem Aufsichtsrat eine angemessene Anzahl unabhängiger Mitglieder auf Anteilseignerseite angehören soll. Derzeit sind von den sechs Anteilseignervertretern jedenfalls drei unabhängig im Sinne des DCGK. Die der Hauptversammlung als Kandidaten zur Wahl in den Aufsichtsrat vorgeschlagenen Personen dürfen zum Zeitpunkt der Wahl ihr 72. Lebensjahr noch nicht überschritten haben und sollen dem Aufsichtsrat in der Regel nicht länger als drei volle aufeinanderfolgende Amtsperioden als Mitglied angehören, wobei die ab Ende der Hauptversammlung 2014 beginnende Amtsperiode die erste Amtsperiode ist, die diesbezüglich zu berücksichtigen ist. Bei den Wahlvorschlägen soll auf die internationale Tätigkeit des Unternehmens sowie auf Vielfalt geachtet werden. Des Weiteren wird sichergestellt, dass die vorgeschlagene Person den zu erwartenden Zeitaufwand aufbringen kann. Zudem achtet jedes amtierende Aufsichtsratsmitglied seinerseits darauf, dass ihm für die Wahrnehmung seines Mandates genügend Zeit zur Verfügung steht. Der Aufsichtsrat tagt mindestens zweimal im Kalenderhalbjahr. Über die Teilnahme der individuellen Aufsichtsratsmitglieder an den Sitzungen wird im Bericht des Aufsichtsrats informiert. Dem Aufsichtsrat dürfen nicht mehr als zwei ehemalige Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft angehören.

Der Aufsichtsrat entscheidet in Einzelfällen darüber, ob auch externe Beratung als Hilfestellung zur Entscheidungsfindung in Anspruch genommen werden soll. In einer regelmäßigen Selbstbeurteilung soll die generelle Effizienz der Arbeitsweise erhoben und dauerhaft sichergestellt werden.

Arbeitsweise der Ausschüsse des Aufsichtsrats

Zur effizienten Wahrnehmung seiner Aufgaben hat der Aufsichtsrat verschiedene Ausschüsse gebildet: den Finanz- und Prüfungsausschuss, den Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten und den Nominierungsausschuss. Die Ausschüsse des Aufsichtsrats bestehen jeweils aus drei Mitgliedern (nähere Informationen zu nomineller Zusammensetzung und Hintergrund zu den einzelnen Gremienmitgliedern entnehmen Sie bitte diesem Bericht). Sie bereiten die in ihrem Kompetenzbereich liegende Beratung und Beschlussfassung des Aufsichtsratsplenums vor. Darüber hinaus sind den Ausschüssen auch eigene Beschlusszuständigkeiten übertragen. Die Anzahl der Sitzungen im Berichtszeitraum sowie Teilnahme der Ausschussmitglieder daran sind im Bericht des Aufsichtsrats näher erläutert.

Der Finanz- und Prüfungsausschuss setzte sich im Berichtszeitraum aus Frau Dr. Ursula Lipowsky (Vorsitzende), Herrn Torsten Leue und Herrn Herbert Haas zusammen, wobei jedenfalls Frau Dr. Lipowsky als unabhängig im Sinne des DCGK gilt. Frau Dr. Lipowsky und Herr Haas sind "Financial Experts" nach § 100 Abs. 5 AktG, wobei Frau Dr. Lipowsky insbesondere über den erforderlichen Sachverstand auf dem Gebiet der Rechnungslegung und Herr Haas insbesondere auf dem Gebiet der Abschlussprüfung verfügt. Der Ausschuss überwacht den Rechnungslegungsprozess und die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems, des Risikomanagement- und des internen Revisionssystems. Er behandelt ferner Fragen der Compliance und des Informationssystems für den Aufsichtsrat und erörtert die Quartalsmitteilungen sowie den Halbjahresfinanzbericht vor deren Veröffentlichung. Er bereitet die Prüfung des Jahresabschlusses, des Lageberichts und des Gewinnverwendungsvorschlags sowie des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts durch den Aufsichtsrat vor. Dabei lässt sich der Finanz-und Prüfungsausschuss ausführlich über die Sichtweise des Wirtschaftsprüfers zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage informieren sowie sich die Auswirkungen eventuell geänderter Bilanzierungs- und Bewertungsfragen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und bestehende Alternativen erläutern. Darüber hinaus bereitet der Ausschuss die Entscheidung über die Beauftragung des Abschlussprüfers vor. Er befasst sich mit Fragestellungen der erforderlichen Unabhängigkeit des Abschlussprüfers, der Erteilung des Prüfungsauftrags an den Abschlussprüfer, der Bestimmung von Prüfungsschwerpunkten, der Honorarvereinbarung und der Qualität der Abschlussprüfung. Die Tagesordnungen und Niederschriften über die Sitzungen des Finanz- und Prüfungsausschusses werden auch den Mitgliedern des Aufsichtsrats zur Verfügung gestellt, die nicht dem Ausschuss angehören.

Als Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten kamen Herr Torsten Leue (Vorsitzender), Herr Herbert Haas und Herr Dr. Erhard Schipporeit im Berichtszeitraum zusammen. Das Gremium bereitet die Personalentscheidungen für den Aufsichtsrat vor. Er ist zuständig für die Gewährung von Darlehen an den in §§ 89 Abs. 1, 115 AktG genannten und gemäß § 89 Abs. 3 AktG gleichgestellten Personenkreis sowie für die Zustimmung zu Verträgen mit Aufsichtsratsmitgliedern nach § 114 AktG. Er nimmt anstelle des Aufsichtsrats die Befugnisse aus § 112 AktG wahr und sorgt gemeinsam mit dem Vorstand für eine langfristige Nachfolgeplanung. Dabei wird systematisch vorgegangen und eine Liste an potenziellen Kandidaten und Kandidatinnen mit Entwicklungszeiträumen unter Berücksichtigung der Diversitätsziele geführt, aktualisiert und im Ausschuss erörtert. Diese bildet regelmäßig einen Berichts- und Beratungspunkt in den Sitzungen des Ausschusses und wird - auch im Zusammenhang mit den strategischen Zielen des Vorstands zum Talentmanagement - im Detail erörtert.

Der Nominierungsausschuss - Herr Torsten Leue (Vorsitzender), Herr Herbert Haas und Frau Dr. Andrea Pollak - hat die Aufgabe, dem Aufsichtsrat für dessen Vorschläge an die Hauptversammlung geeignete Kandidaten für die Wahl in den Aufsichtsrat zu empfehlen. Der Ausschuss hat im Berichtszeitraum zweimal getagt.

Weitere Einzelheiten über die Aktivitäten der Aufsichtsratsausschüsse im Berichtsjahr entnehmen Sie bitte den Darstellungen im Bericht des Aufsichtsrats.

Angaben zu Zielgrößen gemäß § 289f Absatz 4 Satz 1 i. V. m. Absatz 2 Nummer 4 HGB

Im Aufsichtsrat der Hannover Rück SE waren im Berichtsjahr fünf weibliche Aufsichtsratsmitglieder vertreten. Eine Frau ist Vorsitzende des Finanz- und Prüfungsausschusses und eine Frau ist weiterhin Mitglied im Nominierungsausschuss des Aufsichtsrats. Der Frauenanteil im Aufsichtsrat lag somit 2023 bei 56 %. Damit liegt die Quote über der für den Zeitraum vom 1. Juli 2022 bis zum 30. Juni 2027 festgesetzten Zielgröße für den Frauenanteil im Aufsichtsrat der Hannover Rück SE von 44 % bzw. vier Frauen.

Auf Ebene des Vorstands wurde bisher angestrebt, bis zum Jahr 2024 eine weitere Frau zum Mitglied des Vorstands der Gesellschaft zu bestellen. Im Berichtsjahr wurde die Zielgröße für den Frauenanteil im Vorstand der Hannover Rück SE bis zum 30. Juni 2027 auf 29 % bzw. zwei Frauen festgelegt. Im Jahr 2023 gehörten dem Gremium, bestehend aus insgesamt acht Mitgliedern, zwei Frauen an.

Im Zeitraum von 1. Juli 2022 bis zum 30. Juni 2027 ist für die beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands eine Zielgröße von 25 % (was 26 Frauen entspricht) festgelegt.

Diversitätskonzept - Ziele für die Zusammensetzung des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie Stand der Umsetzung (§ 289f Absatz 2 Ziffer 6 HGB)

Beschreibung des Diversitätskonzepts für die Zusammensetzung des Vorstands und des Aufsichtsrats und Ziele

Die Hannover Rück SE orientiert sich bei der Besetzung des Vorstands und des Aufsichtsrats auch am Grundsatz der Vielfalt (Diversität). Breit gefächerte Qualifikationen, Kenntnisse und Erfahrungen der Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat ermöglichen eine differenzierte Einschätzung der Chancen und Risiken im Geschäftsbetrieb sowie ein darauf basierendes ausgewogenes und professionelles Handeln und Entscheiden. Bei der Bestellung von Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats wird der Aspekt der Diversität angemessen beachtet. Dieser umfasst neben der fachlichen und persönlichen Qualifikation (Kompetenz) insbesondere Alter, Geschlecht, Internationalität sowie Bildung und beruflichen Werdegang. Um eine kontinuierliche Umsetzung des Diversitätskonzeptes zu gewährleisten, erfolgt im Rahmen jeder Neubestellung eines Vorstandsoder Aufsichtsratsmitglieds eine Abwägung, ob die geplante Besetzung auch der Umsetzung des Diversitätskonzeptes dient.

Bei der Auswahl der Vorstandsmitglieder soll sichergestellt werden, dass die Mitglieder für die ordnungsgemäße Wahrnehmung ihrer Aufgaben die erforderlichen Kenntnisse und Erfahrungen aufweisen. Bei der Zusammensetzung des Vorstands achtet der Aufsichtsrat auf Vielfalt. Die Altersgrenze des Vorstands ist auf 65 Jahre festgesetzt. Die Mitglieder des Vorstands werden vom Aufsichtsrat für einen Zeitraum von höchstens fünf Jahren bestellt. Die Erstbestellung von Vorstandsmitgliedern erfolgt für längstens drei Jahre.

Der Aufsichtsrat soll so besetzt sein, dass seine Mitglieder insgesamt über die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung der Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen verfügen. Die Besetzung des Aufsichtsrats soll eine qualifizierte Kontrolle und Beratung des Vorstands in einer international tätigen, breit aufgestellten Rückversicherungsgruppe durch den Aufsichtsrat sicherstellen. Zusätzlich zu den gesetzlich geforderten Fachkompetenzen Kapitalanlage, Versicherungstechnik und Rechnungslegung wurden freiwillig die Themen Internationalität, Steuern, M&A, Personal, Risikomanagement, IT/Digitalisierung, Compliance und ESG berücksichtigt. Das Kompetenzprofil des Aufsichtsrats wird nun in einer Qualifikationsmatrix veröffentlicht. Darüber hinaus soll insbesondere auf die Integrität, Persönlichkeit, Leistungsbereitschaft, Professionalität und Unabhängigkeit der zur Wahl vorgeschlagenen Personen geachtet werden. So sieht die Geschäftsordnung des Aufsichtsrats vor, dass die Mitglieder des Aufsichtsrats für ihre Tätigkeit eine hinreichende zeitliche Verfügbarkeit gewährleisten und potenzielle Interessenkonflikte vermieden werden. Darüber hinaus sollen Kandidatinnen und Kandidaten der Hauptversammlung zur Wahl in den Aufsichtsrat nur vorgeschlagen werden, wenn sie zum Zeitpunkt der Wahl ihr 72. Lebensjahr noch nicht überschritten haben und seit der Neuwahl des Aufsichtsrats im Jahr 2014 noch nicht länger als drei volle aufeinanderfolgende Amtsperioden im Aufsichtsrat vertreten sind.

Mit Blick auf die internationale Ausrichtung der Hannover Rück soll darauf geachtet werden, dass dem Aufsichtsrat eine ausreichende Anzahl an Mitgliedern mit einer langjährigen internationalen Erfahrung angehört. Es ist das Ziel, das derzeit bestehende internationale Profil mindestens beizubehalten.

Dem Aufsichtsrat soll auf Anteilseignerseite eine nach deren Einschätzung angemessene Anzahl unabhängiger Mitglieder angehören. Mindestens ein unabhängiges Mitglied muss über Sachverstand auf den Gebieten Rechnungslegung und Abschlussprüfung verfügen.

Zudem ist der Aufsichtsrat für die Entwicklung und Umsetzung des sogenannten Diversitätskonzepts für die Zusammensetzung von Vorstand und Aufsichtsrat und die zugehörige Berichterstattung zuständig bzw. für eine Erläuterung, falls kein solches Diversitätskonzept verfolgt werden soll.

Art und Weise der Umsetzung und im Geschäftsjahr erreichte Ergebnisse

Im Geschäftsjahr 2023 blieb die Diversität im Aufsichtsrat und im Vorstand weiterhin ein wichtiges Thema. Seit Beendigung der Hauptversammlung am 8. Mai 2019 gehören dem Aufsichtsrat insgesamt fünf Frauen an. Es sind weiterhin zwei der drei Ausschüsse des Aufsichtsrats mit weiblichen Aufsichtsräten besetzt. Dabei gehört sowohl dem Finanz- und Prüfungsausschuss als auch dem Nominierungsausschuss jeweils eine Frau an.

Außerdem legt der Aufsichtsrat darauf Wert, dass eine angemessene Anzahl der Aufsichtsratsmitglieder unabhängig im Sinne des DCGK sind. Demnach erfüllt der Aufsichtsrat derzeit nach eigener Einschätzung die Zielsetzung aus dem DCGK, da nach Abwägung aller Kriterien mindestens drei Mitglieder unabhängig im Sinne von Empfehlung C.6 des DCGK sind. Herr Dr. Schipporeit erfüllt entsprechend dem DCGK ebenfalls die Kriterien der Unabhängigkeit weitestgehend, ist jedoch dem Gremium aufgrund seiner erstmaligen Bestellung zum 3. Mai 2007 bereits länger als zwölf Jahre zugehörig. Wie der Erklärung gemäß § 161 AktG zu entnehmen ist, wird Frau Dr. Pollak trotz zwölfjähriger Zugehörigkeit weiterhin als unabhängig eingeschätzt.

Die Altersdiversität lag im Geschäftsjahr 2023 im Vorstand bei einem Alter von 53 bis 63 Jahren. Im Aufsichtsrat lag die Spanne bei 50 bis 74 Jahren. Im Jahr 2023 gibt es zwei weibliche Vorstandsmitglieder. Mit der Bestellung von Frau Sharon Ooi wurde dem Diversitätskonzept für den Vorstand entsprochen und der Vorstand in vielfacher Hinsicht, insbesondere auch in seiner internationalen Erfahrung, gestärkt.

Übersicht über die Qualifikation der Mitglieder des Aufsichtsrats der Hannover Rück SE 2023

¹ Verfügt gemäß § 100 Abs. 5 AktG über Sachverstand auf dem Gebiet Abschlussprüfung ("Financial Expert")
² Verfügt gemäß § 100 Abs. 5 AktG über Sachverstand auf dem Gebiet Rechnungslegung ("Financial Expert")
³ Expertin auf dem Gebiet ESG (Environmental, Social, Governance)
⁴ Bewertung anhand jährlicher Selbsteinschätzung (2023). Auf einer Bewertungsskala von A bis E entspricht 7 einer Bewertung von mindestens B ("fundierte Kenntnisse" oder "gute Kenntnisse")

Informationen zur aktienorientierten Vergütung finden Sie im Abschnitt 9.3 "Aktienbasierte Vergütung" des Anhangs sowie die Vorstandsmitglieder betreffend im Vergütungsbericht auf der Website der Hannover Rück unter https://www.hannover-rueck.de/1849317/vergutungsbericht-und-system.

Neben der vorliegenden Erklärung zur Unternehmensführung wird die Entsprechenserklärung nach § 161 AktG zum DCGK nebst den Berichten der letzten Jahre auf unserer Website veröffentlicht (https://www.hannover-rueck.de/189516/corporate-governance).

Ausblick

Prognosebericht

―	Nettokonzerngewinn nach IFRS 17 von mindestens 2,1 Mrd. EUR erwartet
―	Wachstum des Rückversicherungsumsatzes nach IFRS 17 von mehr als 5 % erwartet
―	Verbesserte Preise und Konditionen in der Schaden-Rückversicherung
―	Personen-Rückversicherung: anhaltend hohe Nachfrage nach Financial Solutions
―	Renditeziel für selbstverwaltete Kapitalanlagen von mindestens 2,8 %

Wirtschaftliche Entwicklung

Weltwirtschaft

Nach Einschätzung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) vom November 2023 sind die drei größten Herausforderungen für die Weltwirtschaft im Jahr 2024 die Inflation, das langsamere Wachstum und der zunehmende fiskalische Druck auf die Regierungen. Während die Inflation zurückgeht, dürfte sich die restriktivere Politik der Zentralbanken in einem schwächeren Wirtschaftswachstum niederschlagen. Das globale BIP dürfte weiter auf real 2,7 % sinken (2023: 2,9 %), so die Organisation. Neben der Politik der Notenbanken würden der schwache Welthandel und das gedämpfte Wirtschaftsvertrauen ihren Tribut fordern. In den fortgeschrittenen Volkswirtschaften sei eine weiche Landung wahrscheinlich, aber keineswegs garantiert. Der Zusammenhang zwischen Inflation, Konjunktur und Arbeitsmärkten habe sich verändert, sodass die Auswirkungen einer strafferen Geldpolitik schwer abzuschätzen seien. Trotz Erfolgen bei der Inflationsbekämpfung sei es für eine Entwarnung noch zu früh.

Wie im Vorjahr dürfte sich das globale Wachstum ungleichmäßig entfalten. So dürften sich die Schwellenländer laut OECD generell besser entwickeln als die fortgeschrittenen Volkswirtschaften. In Europa dürften die Expansionsraten hinter denen Nordamerikas und der großen asiatischen Volkswirtschaften zurückbleiben. In den USA habe sich die Wirtschaft besser als erwartet entwickelt, und es bestehe das Risiko, dass sich die Inflation als hartnäckiger als erwartet erweisen könnte. Im Euroraum hat die Straffung der Geldpolitik laut OECD noch nicht ihre volle Wirkung entfaltet, und die Wirtschaftstätigkeit könnte 2024 stärker als erwartet beeinträchtigt werden. Viele Schwellenländer hätten sich im vergangenen Jahr als sehr widerstandsfähig erwiesen, Länder mit strukturellen Schuldenproblemen stünden jedoch unter Beobachtung der Finanzmärkte.

Mit Blick auf den ohnehin schwächeren Welthandel ist die OECD für 2024 eher zurückhaltend. Nicht nur zyklische, sondern auch strukturelle Faktoren würden zu einer Verlangsamung der grenzüberschreitenden Integration von Wertschöpfungsketten beitragen. Wachstumschancen, etwa durch einen verstärkten Handel mit Dienstleistungen, würden nicht genutzt. Um die globalen Wertschöpfungsketten stabiler zu gestalten, sei neben einer stärkeren Diversifizierung auch eine Abkehr vom Protektionismus notwendig.

Fiskalpolitisch dürfte der Druck auf die öffentlichen Finanzen in vielen Ländern zunehmen. Demografische Veränderungen, Maßnahmen zur Verlangsamung des Klimawandels und die Kombination aus steigenden Zinszahlungen und schleppendem Wachstum würden die finanzpolitischen Spielräume einengen. Es seien mutige Schritte erforderlich, um diesen Druck zu verringern und das Wachstum stärker in den Mittelpunkt der politischen Entscheidungen zu rücken. Dazu gehöre, Arbeitsmarkt-und Rentenreformen voranzutreiben, den Wettbewerb zu stärken und fiskalische Hebel einzusetzen, um produktivitätssteigernde Investitionen zu fördern.

Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes (BIP)

in %	2023 (vorläufige Berechnung)	2024 (Prognose)	2025 (Prognose)
Welt	2,9	2,7	3,0
USA	2,4	1,5	1,7
Europa
Euro-Zone	0,6	0,9	1,5
Deutschland	-0,1	0,6	1,2
Frankreich	0,9	0,8	1,2
Großbritannien	0,5	0,7	1,2
Asien
China	5,2	4,7	4,2
Japan	1,7	1,0	1,2
Australien	1,9	1,4	2,1

Quelle: OECD Economic Outlook, Volume 2023, Issue 2: Preliminary Version

Kapitalmärkte

Im Jahr 2024 dürften aktuelle und drohende militärische Auseinandersetzungen und ihre Folgen oder Ausweitungen für die weltweite Energie-, Rohstoff- und Lebensmittelversorgung einen stärkeren Einfluss haben. Hier gilt es insbesondere zu evaluieren, inwieweit die zutage tretenden geopolitischen Spannungen deglobalisierenden Tendenzen und der Blockbildung Vorschub leisten. Die Inflation dürfte 2024 ein zentraler Einflussfaktor der Kapitalmärkte bleiben, auch wenn niedrigere Niveaus als in den beiden vergangenen Jahren zu erwarten sind. Gerade im Hinblick auf die Inflation wird das Verhalten der Zentralbanken eine wichtige Komponente für Wirtschaft und Kapitalmärkte darstellen. Nachdem die Kehrtwende zur bisherigen expansiven Politik vollzogen wurde, müssen die Zentralbanken auch 2024 den schwierigen Balanceakt meistern, einerseits die Inflation im Zaum zu halten, andererseits dabei aber noch ausreichende Impulse für eine Wirtschaftsdynamik zuzulassen.

Positiv auf die Wirtschaft dürften sich neben der fortschreitenden Digitalisierung und Weiterentwicklung sowie Implementierung von künstlicher Intelligenz auch die nötigen Effizienzbestrebungen bei der Energie- und Rohstoffversorgung auswirken. An den Kapitalmärkten ist im US-Wahljahr mit einem etwas höheren Zinsniveau und stärkeren Volatilitäten an den Aktien-und Kreditmärkten zu rechnen. Stabil bis zu leichter Abwärtstendenz dürften sich die Märkte der alternativen bzw. realen Vermögensklassen bewegen. Sollten sich im Jahresverlauf die mittel- bis langfristigen Zinsen abwärts bewegen, ist jedoch eher wieder von einem Aufwertungsdruck in diesen Asset-Klassen auszugehen. Beim Konsum ist mit nachlassenden Nachholeffekten in den Vereinigten Staaten sowie weiterer Zurückhaltung in Europa zu rechnen. Die Investitionsnachfrage im Gütersektor dürfte tendenziell verhalten ausfallen, im Servicesektor hingegen noch begrenzte Zeit positiv verlaufen.

Die ungewöhnlichen Kapitalmarktkonstellationen der vergangenen zwei Jahre und die geopolitischen Spannungen haben dazu geführt, dass sich die Marktakteure nicht mehr durchgehend an Fundamentaldaten orientieren können.

Versicherungsbranche

Das Marktumfeld für Rückversicherer bleibt vielversprechend, ist aber mit erhöhter Unsicherheit behaftet. So hat Fitch Ratings die Einschätzung für den globalen Rückversicherungssektor im Herbst 2023 von "neutral" auf "improving" angehoben. Demnach dürften die aktuell positiven Preistrends, eine hohe Preisdisziplin, steigende Kapitalanlagerenditen und eine starke Nachfrage nach Rückversicherungsschutz die Ertragslage der Branche verbessern. Steigende Rückversicherungspreise in Kombination mit verschärften Underwriting-Maßnahmen wie strengeren Bedingungen bei Ein- und Ausschlüssen, reduzierten Limiten und geringeren Gesamtdeckungssummen würden ebenfalls dazu beitragen. Hinzu kämen steigende Kapitalerträge und Lebensrückversicherungserträge, die wieder das Niveau von vor der Pandemie erreichen würden.

Allerdings dürften die Marktbedingungen komplex bleiben. Inflationsbedingte Unsicherheiten, potenzielle Auswirkungen geopolitischer Risiken, die Deglobalisierung und dynamische Entwicklungen bei Risiken wie dem Klimawandel oder im Cybergeschäft sind Faktoren, die sich nur schwer prognostizieren lassen. Fitch geht davon aus, dass die Margen im Zeichnungsjahr 2024 ihren Höhepunkt erreichen werden, da die kurzfristigen Preissteigerungen weiterhin über den Kostentrends lägen. Die Ratingagentur erwartet zudem, dass der Rückversicherungssektor seine sehr hohe Kapitaladäquanz beibehalten wird, was auf ein umsichtiges Risikomanagement und eine starke Ertragsentwicklung zurückzuführen sei. Verbesserte versicherungstechnische Margen könnten jedoch das Interesse institutioneller Investoren wecken und Mittelzuflüsse in alternatives Risikokapital verstärken.

Die vermehrte Nutzung von Daten und Technologie ist ein Trend, der die Rückversicherungsbranche auch 2024 beschäftigen wird. Die Auswertung großer Datensätze zur Unterstützung des Underwritings und der Schadenbearbeitung ist dabei für Rückversicherer nichts Neues. Die rasanten Fortschritte bei der Entwicklung künstlicher Intelligenz dürften den Trend aber beschleunigen, um die Prozesse der Schadenbearbeitung, der Vertragsgestaltung und des Risikotransfers zu optimieren. Neben der zeitsparenden Ausarbeitung von Rückversicherungsverträgen hat generative KI das Potenzial, Underwriter und Aktuare bei der Preisgestaltung von Rückversicherungsrisiken zu unterstützen. Dort werden Prognosemodelle und computergestützte aktuarielle Analysen bereits seit Jahren eingesetzt. Generative KI sollte diese Modelle auf die nächste Stufe heben, indem sie genauere und effizientere Tarifierungsergebnisse liefert. Auf der Schadenseite sollten Zedenten in der Lage sein, generative KI zu nutzen, um genauere und konsistentere Schadenberichte zu erstellen. Dies ist besonders wichtig für Schadenexzedenten-Verträge, bei denen individuelle Schadenberichte für bestimmte Arten von Schäden erforderlich sein können.

Schaden-Rückversicherung

Überblick

Die Vertragserneuerungsrunde in der Schaden-Rückversicherung zum 1. Januar 2024 verlief erneut erfolgreich. Die Hannover Rück konnte nach dem bereits sehr starken Vorjahr weitere Verbesserungen der Preise und Konditionen erzielen und die Qualität ihres Geschäfts damit weiter verbessern. Im Durchschnitt belief sich der inflations- und risikoadjustierte Preisanstieg des erneuerten Geschäfts auf 2,3 %, wobei die Preise in der nicht-proportionalen Rückversicherung deutlich stärker stiegen als in der proportionalen Rückversicherung.

Zum 1. Januar 2024 standen Verträge mit einem Prämienvolumen in Höhe von 9.552 Mio. EUR zur Erneuerung an. Das entspricht 62 % des Geschäfts in der traditionellen Schaden-Rückversicherung (ohne fakultative Rückversicherung, Geschäft mit der Verbriefung von Versicherungsrisiken und strukturierte Rückversicherung).

Die Hannover Rück hat 8.671 Mio. EUR an Prämienvolumen verlängert und 881 Mio. EUR gekündigt oder in veränderter Form erneuert. Inklusive der Zuwächse von 1.541 Mio. EUR aus neuen Verträgen sowie aus veränderten Preisen und Anteilen wuchs das erneuerte Prämienvolumen in einem attraktiven Marktumfeld um 6,9 % auf 10.212 Mio. EUR.

Insgesamt waren die Preise stabil bis leicht steigend. Dabei hat die Hannover Rück wie bereits im Vorjahr die nicht-proportionale Rückversicherung in der Erneuerung stärker ausgebaut.

Dort stieg das Prämienvolumen um 10,6 % auf 3.178 Mio. EUR, während der risikoadjustierte Preisanstieg 4,4 % betrug. Die proportionale Rückversicherung wuchs um 5,3 % auf 7.034 Mio. EUR. Der Preisanstieg belief sich nach Risikoadjustierung auf 1,3 %.

Mit der Erneuerung unserer Retrozessionsdeckungen sind wir sehr zufrieden. Auf Basis unserer langjährigen Zusammenarbeit haben wir mit unseren Retrozessionären unser Retrozessionsprogramm erfolgreich erneuert und damit unseren Bedarf entsprechend unserer Risikobereitschaft gedeckt. Dabei haben wir eine hohe Nachfrage nach unserer K-Zession verzeichnet. Unsere nicht-proportionalen Deckungen konnten wir zu unveränderten Selbstbehalten mit risikoadjustiert leicht sinkenden Konditionen erneuern.

Im Folgenden gehen wir detaillierter auf die erwartete Entwicklung der einzelnen Märkte und Sparten der Schaden-Rückversicherung ein.

Regionale Märkte

Europa, Naher Osten und Afrika

In Kontinentaleuropa haben wir in der Vertragserneuerung zum 1. Januar erneut deutlich höhere Preise und verbesserte Konditionen über alle Sparten hinweg erzielen können. Wir haben dabei unser Portefeuille mit Blick auf eine bessere Prämienqualität weiter umstrukturiert und proportionales Geschäft zugunsten nicht-proportionaler Verträge reduziert.

Die Nachfrage nach hochwertigem Rückversicherungsschutz ist unverändert stark. Eine Aufweichung der Marktkonditionen ist in Anbetracht dessen vorerst nicht zu erwarten. Wir gehen daher davon aus, dass sich die Marktkonditionen im Jahresverlauf auf hohem Niveau stabilisieren.

Für das Jahr 2024 rechnet die Hannover Rück in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr mit einem starken Wachstum im Erstversicherungsmarkt. In der Kraftfahrzeug-Sparte wie auch in den Sachsparten allgemein ist im Zuge der stark gestiegenen Schadenbelastungen mit einem erheblichen Beitragswachstum zu rechnen. Die großflächigen Hochwasser in Norddeutschland zum Jahreswechsel verdeutlichten erneut die Exponierung gegenüber Naturgefahren. Vor dem Hintergrund der erhöhten Frequenz von Elementarschäden wurden Rückversicherungsverträge hinsichtlich der Selbstbehalte und Preise erneut überprüft und an die neuen Gegebenheiten angepasst. Von unverändert hoher Relevanz bleibt die Frage, welchen Einfluss der Klimawandel auf die Versicherbarkeit von Naturgefahrenrisiken sowie die Weiterentwicklung und Umsetzung von Nachhaltigkeitskriterien in der Versicherungswirtschaft hat. Weitere wichtige Themen für die Branche sind die Entwicklungen im Bereich Mobilität sowie bei Anwendungen von Big Data und künstlicher Intelligenz.

In Großbritannien, Irland und im Londoner Markt haben wir in der Vertragserneuerungsrunde zum 1. Januar 2024 Preiserhöhungen in allen maßgeblichen Rückversicherungssparten erzielt. Für das Jahr 2024 gehen wir von weiterhin attraktiven Konditionen im Originalmarkt aus.

Das Rückversicherungsgeschäft im Nahen Osten zeigte eine positive Preisentwicklung, die in Anbetracht einer geringen Exponierung gegenüber Naturkatastrophen und einer vergleichsweise niedrigen Frequenz an Großschäden in der jüngeren Vergangenheit moderat ausgefallen ist. Geopolitische Unsicherheiten in der Region haben in einzelnen Segmenten wie z.B. Kriegs- und Terrorismusversicherungen zuletzt zu einem deutlichen Anstieg der Preise geführt. Wir gehen davon aus, dass unser Prämienvolumen im Nahen Osten und in unserem Reta-kaful-Geschäft insgesamt moderat wachsen wird. Aufgrund der Wachstumsmöglichkeiten planen wir, unser Geschäft 2024 und darüber hinaus weiter selektiv auszubauen.

In Südafrika hat sich der Trend von besseren Konditionen für Rückversicherer fortgesetzt und wir erwarten für 2024 weiteres Wachstum insbesondere bei dem nicht-proportionalen Geschäft, das über Rückversicherungsmakler zu derzeit auskömmlichen Margen gezeichnet wird.

Amerika

In Nordamerika konnten nach den Konditionsverbesserungen der Vorjahre bei den Vertragsverhandlungen zum 1. Januar 2024 weitere positive Anpassungen erzielt werden. Hier war ein diszipliniertes Verhalten der Marktteilnehmer zu beobachten, welches sich positiv auf die Rückversicherungspreise und -bedingungen auswirkte. In den Sachsparten fielen die Verbesserungen deutlich ausgeprägter aus als in den Haftpflichtsparten. Trotz vermutlich höherer inflationsgetriebener Schadenzahlungen erwarten wir für 2024 eine deutliche Margensteigerung für das von uns gezeichnete Geschäft.

In Lateinamerika erwartet die Hannover Rück nach den jüngsten Naturkatastrophenschäden durch Hurrikan «Otis» eine weiter steigende Nachfrage nach entsprechenden Rückversicherungsdeckungen. Gleichermaßen verzeichnen parametrische Deckungen weiter zunehmendes Interesse.

Der Trend zu verbesserten Raten und Konditionen hat sich in der Erneuerung zum 1. Januar 2024 fortgesetzt. Große Teile des traditionellen Schaden-Rückversicherungsgeschäfts in Lateinamerika erneuert die Hannover Rück allerdings erst im Jahresverlauf, insbesondere in der Haupterneuerung zum 1. Juli. Alles in allem rechnen wir vor dem Hintergrund reduzierter Kapazitäten für einige Länder-/Gefahrenkombinationen mit einer weiteren Verbesserung der Konditionen auf dem Rückversicherungsmarkt.

Asien-Pazifik

In der Region Asien-Pazifik ist die Versicherungsdichte noch immer geringer als in weiter entwickelten Märkten. Kurzfristig sehen wir eine Konsolidierung des Geschäfts mit einem größeren Fokus auf Profitabilität. Kurz- und mittelfristig gehen wir in der Region Asien-Pazifik jedoch weiter von einem deutlichen Wachstum in der Schaden-Rückversicherung aus.

Bezüglich der Pandemieschäden im Bereich der Unfall- und Krankenversicherung gehen wir davon aus, dass es 2024 zu keinen weiteren Belastungen kommen wird.

Zugleich sehen wir eine klare Tendenz hin zu einer Verbesserung der Profitabilität im Markt durch entsprechenden Druck seitens der Kapitalgeber, Regulatoren und Marktteilnehmer. Wir erwarten, dass vor allem die chinesische Versicherungsindustrie in den kommenden drei bis fünf Jahren eine deutliche Verbesserung in den Konditionen erfährt.

Bei der Deckung von Taifunrisiken in Japan haben die großen Rückversicherer ihre Risikomodelle und damit ihre Risikoeinschätzung und Exponierungen über die vergangenen Jahre adjustiert. Der bereits im zurückliegenden Jahr zu verzeichnende Anstieg der Preise im Industrie- und Feuergeschäft sollte sich fortsetzen.

Für die Region Australien und Neuseeland erwarten wir nach den schweren Naturkatastrophenschäden der vergangenen Jahre, dass sich die Raten und Konditionen weiter auf hohem Niveau festigen - sowohl im Erst- als auch im Rückversicherungsmarkt.

Globale Märkte

Strukturierte Rückversicherung und Insurance-Linked Securities

In der Strukturierten Rückversicherung gehen wir in Anbetracht eines weltweit anhaltend harten Marktes von einer weiterhin steigenden Nachfrage zu attraktiven Konditionen aus. Die globale Kapazitätsknappheit scheint sich auf niedrigerem Niveau als im Vorjahr fortzusetzen.

Im Bereich der Insurance-Linked Securities (ILS) erwarten wir eine langfristig wachsende Nachfrage. Investoren suchen eine geringe Korrelation mit anderen Finanzanlagen und damit eine stärkere Diversifikation. Dem begegnen wir durch eine hohe Serviceorientierung und bieten individuelle Angebote für den Transfer von Sach- und Lebensrückversicherungsrisiken in den Kapitalmarkt. Für die nächsten Jahre rechnen wir mit weiter steigenden Geschäftsvolumina in der besicherten Rückversicherung, bei der Begleitung der Emission von Katastrophenanleihen sowie beim Transfer von Lebensrückversicherungsrisiken. Insgesamt erwarten wir einen positiven und weiter steigenden Ergebnisbeitrag aus unseren ILS-Aktivitäten. Unverändert wird der Kapitalmarkt auch für unseren eigenen Retrozessionsschutz eine sehr wichtige Rolle spielen.

Fakultative Rückversicherung

Für die Fakultative Rückversicherung sehen wir für das laufende Geschäftsjahr anhaltend attraktive Marktbedingungen. Neben dem Potenzial, das wir weiterhin in Asien sehen, richtet sich unser Fokus auf Wachstum in den Bereichen Sach- und Haftpflichtgeschäft außerhalb der USA. Des Weiteren sehen wir Opportunitäten rund um das Segment der technischen Versicherung.

Kredit, Kaution und politische Risiken

Für das Jahr 2024 ist zu erwarten, dass sich im Rahmen der weltweiten volkswirtschaftlichen Herausforderungen in einigen Ländern die bislang vergleichsweise niedrigen Schadenquoten moderat erhöhen und die Preise in der Erst- und Rückversicherung für die Sparte Kredit, Kaution und politische Risiken anziehen werden. Für 2024 rechnen wir mit einem guten Ergebnis.

Luftfahrt und Transport

Im Bereich der Luftfahrt-Erstversicherung gehen wir davon aus, dass sich die Segmente General Aviation und Produkthaftpflicht weiterhin positiv bis stabil entwickeln werden. Mit Blick auf das Segment Airline gehen wir aktuell trotz steigender Rückversicherungskosten nicht von einer kurzfristigen Trendwende aus.

Wir erwarten für 2024 eine nochmalige Fortsetzung der positiven Entwicklungen. Dabei ist davon auszugehen, dass diese nicht an das Vorjahresniveau anknüpfen können. Aufgrund einer lagebedingten Anpassung unseres Russland-Ukraine-Ausschlusses wird es uns zudem möglich sein, im Vorjahr verlorenes Geschäft wieder fortzuführen und so unser Portefeuille in der aktuell positiven Marktphase wieder auszubauen. Dabei werden wir unverändert einen starken Fokus auf Profitabilität des Portefeuilles legen und insbesondere darauf achten, die jüngst erreichten Verbesserungen der Vertragsbedingungen dauerhaft zu halten.

Der Markt für Raumfahrt-Erstversicherung wird aufgrund enormer Schadenbelastungen im Jahr 2023 voraussichtlich sehr deutliche Ratensteigerungen sehen. Trotz dieser positiven Reaktion des Marktes werden wir unsere Rückversicherungsaktivitäten zugunsten einer Verbesserung der Zusammensetzung unseres Portefeuilles reduzieren.

Für die Vertragserneuerungsrunde 2024 ist im Transportsegment mit weiteren, moderaten Preisanpassungen und Verbesserungen der Rückversicherungsbedingungen zu rechnen. Bei Auskömmlichkeit der Raten und risikoadäquater Struktur sind wir zuversichtlich, auf unserer guten Marktposition aufsetzen und das Portefeuille weiter ausbauen zu können.

Agrargeschäft

Für das Agrargeschäft erwarten wir für 2024 eine qualitative Verbesserung unseres Portefeuilles. Dabei werden wir unser Geschäft unverändert streng ertragsorientiert zeichnen. In Brasilien haben wir in den Erneuerungen zum 1. Januar 2024 stabile Raten auf hohem Niveau erzielt und erwarten eine Fortsetzung des Trends in den unterjährigen Erneuerungen. In den USA sind die Preise für nicht-proportionales Geschäft stabil beziehungsweise steigend. Bei proportionalen Verträgen werden wir nur erneuern, wenn wir Verbesserungen der Preise und Konditionen erzielen können. In Indien haben wir unsere Exponierung aufgrund anhaltend unattraktiver Rückversicherungskonditionen reduziert und werden im Jahresverlauf weiter selektiv zeichnen. Gleichfalls ist auch eine starke Verbesserung der Rückversicherungskonditionen und eine Erhöhung der Selbstbehalte der Erstversicherer notwendig.

Personen-Rückversicherung

Neben einem anhaltend intensiven Wettbewerb sehen wir für die Personen-Rückversicherung 2024 weiterhin gute Geschäftsmöglichkeiten für kapitalstarke Rückversicherer wie die Hannover Rück. Aussichtsreiche Geschäftschancen sollten sich allgemein durch eine höhere Kundennachfrage sowie sich ändernde lokale regulatorische Anforderungen in allen Bereichen ergeben.

Im Bereich Financial Solutions gehen wir davon aus, dass sich die positive Geschäftsentwicklung in den bisher für uns wichtigsten Märkten wie den USA und China fortsetzen wird. Darüber hinaus erwarten wir eine globale Zunahme der Nachfrage in diesem Bereich.

Bei den Longevity Solutions gehen wir davon aus, dass die Deckung von Risiken mit Bezug zu Langlebigkeit weiter wichtig bleiben wird und das Interesse von Erstversicherung und Pensionsfonds an entsprechenden Lösungen weltweit anhalten wird.

Im Bereich Mortality und Morbidity Solutions erwarten wir eine anhaltend hohe Nachfrage unserer Kunden.

Kapitalanlagen

Vor dem Hintergrund der geopolitischen sowie wirtschaftlichen Unsicherheiten werden wir wesentliche Teile unserer Kapitalanlagen weiterhin konservativ anlegen. Insbesondere sehen wir bestimmte Risiken für die globale Wirtschaftsdynamik noch nicht ausreichend in den Kreditaufschlägen und Aktienkursen berücksichtigt. Allerdings beobachten wir die Märkte sehr aufmerksam in Hinblick auf risikoadäquate Einstiegsmöglichkeiten und werden weiterhin großen Wert auf eine breite Diversifikation legen. Über eine möglichst neutrale modifizierte Duration im Verhältnis zu den erwarteten Laufzeiten der Verbindlichkeiten werden wir unverändert ein enges Zinsrisikomanagement gewährleisten.

Der angesichts der erwarteten positiven Geschäftsentwicklung gute operative Cashflow sollte sich in einem höheren Kapitalanlagebestand niederschlagen und das Anlageergebnis positiv beeinflussen. Dabei kommen uns auch die im Laufe des Berichtszeitraumes erwarteten Zinsen bei kurzfristigen Anlagen in unseren Hauptwährungsräumen zugute. Trotz der Rückgänge im zurückliegenden Berichtszeitraum bewegen sich auch die Zinsen im mittleren und längeren Laufzeitenbereich weiterhin deutlich über dem Niveau der Vorjahre, was sich ebenso positiv niederschlagen dürfte.

Insgesamt bewegen sich qualitativ hochwertige Anlagen allerdings weiterhin auf eher niedrigeren Renditeniveaus. Wir werden daher weiter in Produkte mit attraktiven Kreditrisikoaufschlägen investieren und unsere Anteile teils opportunistisch erhöhen. Wir werden auch den Bestand an realen Vermögenswerten oder die Finanzierung solcher Vermögensklassen moderat erweitern. Dabei werden wir auch künftig einen besonderen Fokus auf attraktive Risiko-Ertrags-Verhältnisse vor dem Hintergrund der neuen Zinslandschaft legen. Ebenso werden wir unser Portefeuille in den Bereichen des privaten Beteiligungskapitals und der Schwellenländer gegebenenfalls selektiv ausbauen.

Sollte es bei börsengelisteten Aktien zu deutlichen Korrekturen im Bewertungsniveau und einer Stabilisierung kommen, sind wir auf eine moderate Erhöhung des Bestandes von börsennotierten Aktien vorbereitet.

Bei der Inflation gehen wir von einer im Vergleich zu den Vorjahren deutlich geringeren Dynamik der gemessenen Indizes aus, was zu einem niedrigeren Ertrag aus der Inflationsamortisation unserer inflationsgebundenen Anleihen führen wird.

Infolge der Anwendung des Rechnungslegungsstandards IFRS 9 erwarten wir für die Ergebnisrechnung der Kapitalanlagen eine höhere marktabhängige Schwankungsbreite und eine etwas reduzierte Planbarkeit, da die Marktwertbewegungen eines merklich größeren Teils der Kapitalanlagen verpflichtend erfolgswirksam erfasst werden.

Finanzielle Ambition über den Strategiezyklus 2024-2026

Im aktuellen Strategiezyklus 2024-2026 hat sich die Hannover Rück folgende finanzielle Ambitionen gesetzt: Wir wollen durchschnittlich pro Jahr eine Eigenkapitalrendite von mehr als 14 % und ein Wachstum des operativen Ergebnisses (EBIT) von mehr als 5 % erreichen. Die vertragliche Netto-Servicemarge soll über den Zyklus durchschnittlich um mehr als 2 % pro Jahr wachsen. Darüber hinaus soll die Kapitalbedeckungsquote nach Solvency II mehr als 200 % betragen.

Die über den Strategiezyklus erwarteten steigenden Gewinne werden ein weiteres Wachstum der Basisdividende unterstützen. In den Jahren 2024-2026 wird jeweils ein Anstieg der Basisdividende gegenüber dem Vorjahr erwartet. Die Basisdividende wird um eine Sonderdividende ergänzt, sofern die Kapitalausstattung den Kapitalbedarf für künftiges Wachstum übersteigt.

Ausblick auf das Jahr 2024

Aufgrund des anhaltend positiven Marktumfeldes für Rückversicherer erwartet die Hannover Rück für das Geschäftsjahr 2024 ein Wachstum des Nettokonzerngewinns auf mindestens 2,1 Mrd. EUR. Auf Basis konstanter Währungskurse sollte das Wachstum des Rückversicherungsumsatzes mehr als 5 % betragen, wobei der Umsatz in der Schaden-Rückversicherung stärker wachsen soll als in der Personen-Rückversicherung.

In der Schaden-Rückversicherung erwarten wir für das laufende Geschäftsjahr aufgrund des verbesserten Marktumfeldes eine Schaden-Kostenquote von unter 89 %.

Um dem Wachstum des Portefeuilles in der Schaden-Rückversicherung und der weiter gestiegenen Schadenerwartung aus Naturkatastrophen Rechnung zu tragen, hat die Hannover Rück ihr Netto-Großschadenbudget für das Jahr 2024 auf 1,825 Mrd. EUR (1,725 Mrd. EUR) erhöht.

Dank unseres guten Ratings, unserer langjährigen stabilen Kundenbeziehungen und unserer niedrigen Kostenquote sollten wir in der Schaden-Rückversicherung erneut in der Lage sein, ein gutes Ergebnis zu erzielen.

In der Personen-Rückversicherung erwarten wir für das laufende Geschäftsjahr ein Rückversicherungs-Serviceergebnis von mehr als 850 Mio. EUR.

Der Bestand unserer Kapitalanlagen sollte angesichts des erwarteten positiven Cashflows, den wir aus der Versicherungstechnik und den Kapitalanlagen selbst erwirtschaften, weiter moderat ansteigen, basierend auf einer Annahme von annähernd stabilen Währungskursen und Zinsniveaus. Die Kapitalanlagerendite aus selbstverwalteten Kapitalanlagen soll mindestens 2,8 % erreichen.

Sämtliche Aussagen zu zukünftigen Zielen basieren wie üblich auf der Annahme, dass es zu keinen unvorhergesehenen negativen Entwicklungen an den Kapitalmärkten kommt und die Großschadenbelastung im Rahmen des Erwartungswertes bleibt.

Konzernabschluss

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023

Aktiva

in Mio. EUR	Anhang	31.12.2023 ¹	31.12.2022 ¹	1.1.2022 ¹
Finanzielle Vermögenswerte - erfolgsneutral zum Zeitwert bewertet	6.1	50.619,1	46.941,9	47.836,5
Finanzielle Vermögenswerte - erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet	6.1	3.954,1	3.147,4	4.941,1
Fremdgenutzter Grundbesitz	6.1	2.536,5	2.319,3	1.818,8
Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen	6.1	2.056,2	2.063,0	238,1
Sonstige Kapitalanlagen	6.1	963,0	813,5	336,4
Kapitalanlagen		60.128,9	55.285,1	55.170,9
Anteil der Rückversicherer an der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle	6.4	2.231,4	2.401,6	2.200,1
Anteil der Rückversicherer an der Rückstellung für zukünftige Deckung	6.4	-705,5	188,0	269,1
Vermögenswerte aus retrozedierter Rückversicherung		1.525,9	2.589,6	2.469,2
Vermögenswerte aus gezeichneter Rückversicherung	6.4	1.019,8	1.448,1	1.550,2
Geschäfts- oder Firmenwert	6.2	78,0	77,3	83,9
Aktive latente Steuern	7.5	627,9	457,7	492,8
Sonstige Vermögenswerte	6.3	2.052,0	1.778,2	1.334,9
Laufende Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und Kassenbestand		1.054,8	1.323,2	1.355,1
Summe Aktiva		66.487,3	62.959,2	62.457,0

¹ Angepasst gemäß IAS 8

Passiva

in Mio. EUR	Anhang	31.12.2023 ¹	31.12.2022 ¹	1.1.2022 ¹
Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle	6.4	46.214,1	42.925,5	38.212,9
Rückstellung für zukünftige Deckung	6.4	-1.974,7	-1.156,5	3.882,7
Rückstellungen aus gezeichneter Rückversicherung	6.4	44.239,4	41.769,0	42.095,6
Verbindlichkeiten aus retrozedierter Rückversicherung	6.4	698,9	556,7	654,8
Pensionsrückstellungen	6.5	164,3	153,8	208,8
Finanzierungsverbindlichkeiten	6.7	4.875,5	5.510,4	4.370,3
Steuerverbindlichkeiten	7.5	225,9	172,8	92,0
Passive latente Steuern	7.5	2.097,3	2.178,5	2.325,4
Andere Verbindlichkeiten	6.6	3.166,5	2.661,1	1.661,1
Verbindlichkeiten		55.467,8	53.002,3	51.408,0
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital	6.8	120,6	120,6	120,6
Nominalwert: 120,6 Bedingtes Kapital: 24,1
Kapitalrücklagen	6.8	724,6	724,6	724,6
Gezeichnetes Kapital und Kapitalrücklage		845,2	845,2	845,2
Kumulierte, nicht ergebniswirksame Eigenkapitalanteile
Nicht realisierte Kursgewinne/-verluste aus Kapitalanlagen		-1.985,1	-3.154,0	1.107,6
Gewinne und Verluste aus der Währungsumrechnung		160,5	509,0	338,6
Rückversicherungs-Finanzerträge und -aufwendungen		2.026,3	2.871,1	-15,2
Kumulierte übrige, nicht ergebniswirksame Eigenkapitalveränderungen		-44,1	-36,4	-80,5
Summe nicht ergebniswirksamer Eigenkapitalanteile		157,6	189,7	1.350,5
Gewinnrücklagen		9.124,0	8.024,8	7.901,6
Eigenkapital der Aktionäre der Hannover Rück SE		10.126,8	9.059,7	10.097,3
Anteile nicht beherrschender Gesellschafter	6.9	892,7	897,2	951,7
Eigenkapital		11.019,5	9.956,9	11.049,0
Summe Passiva		66.487,3	62.959,2	62.457,0

¹ Angepasst gemäß IAS 8

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 2023

in Mio. EUR	Anhang	1.1.-31.12.2023	1.1.-31.12.2022 ¹
Rückversicherungsumsatz (brutto)	7.1	24.456,5	24.016,7
Rückversicherungs-Serviceaufwendungen (brutto)		20.802,1	22.297,7
Rückversicherungs-Serviceergebnis (brutto)		3.654,4	1.719,0
Rückversicherungsumsatz (in Rückdeckung gegeben)		3.370,3	2.344,5
Rückversicherungs-Serviceaufwendungen (in Rückdeckung gegeben)		1.374,2	1.961,9
Rückversicherungs-Serviceergebnis (in Rückdeckung gegeben)		-1.996,1	-382,6
Rückversicherungs-Serviceergebnis (netto)		1.658,3	1.336,4
Rückversicherungs-Finanzerträge/-aufwendungen (brutto)	7.3	-360,9	-1.160,0
Rückversicherungs-Finanzerträge/-aufwendungen (in Rückdeckung gegeben)	7.3	-23,7	96,5
Rückversicherungs-Finanzergebnis (netto)		-384,6	-1.063,5
davon Währungskursgewinne/-verluste aus Rückversicherungs-Finanzergebnis (netto) ²		495,7	-480,4
Rückversicherungs-Finanzergebnis (netto) vor Währungskursgewinnen/-verlusten ²		-880,3	-583,1
Ordentliche Kapitalanlageerträge	7.2	1.981,5	1.961,1
Veränderung der Rückstellung für Kreditausfälle (ECL), Abschreibungen, Wertminderungen und Zuschreibungen von Kapitalanlagen	7.2	-155,8	-167,6
Veränderung der Zeitwerte von Finanzinstrumenten	7.2	76,0	-14,2
Ergebnis aus Anteilen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen	7.2	16,3	-63,2
Realisierte Gewinne und Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen	7.2	-153,9	-585,3
Sonstige Kapitalanlageaufwendungen	7.2	175,9	165,5
Kapitalanlageergebnis		1.588,2	965,3
Währungskursgewinne/-verluste aus Kapitalanlagen		-450,5	549,4
Währungskursgewinne/-verluste aus Rückversicherungs-Finanzergebnis (netto) 2		495,7	-480,4
Sonstige Währungskursgewinne/-verluste		41,5	-51,4
Währungskursergebnis		86,7	17,6
Sonstige Erträge	7.4	233,1	424,3
Sonstige Aufwendungen	7.4	714,8	644,8
Übriges Ergebnis		-481,7	-220,5
Operatives Ergebnis (EBIT)		1.971,2	1.515,7
Finanzierungszinsen	6,7	117,2	91,5
Ergebnis vor Steuern		1.854,0	1.424,2
Steueraufwand	7.5	26,4	525,9
Jahresergebnis		1.827,6	898,3
davon
Nicht beherrschenden Gesellschaftern zustehendes Ergebnis	6,9	2,8	117,5
Konzernergebnis		1.824,8	780,8
Ergebnis je Aktie (in EUR)	9.5
Unverwässertes Ergebnis je Aktie		15,13	6,47
Verwässertes Ergebnis je Aktie		15,13	6,47

¹ Angepasst gemäß IAS 8
² Zur Verdeutlichung der währungskongruenten Bedeckung der versicherungstechnischen Verbindlichkeiten durch Kapitalanlagen werden die Währungseffekte zunächst aus dem versicherungstechnischen Finanzergebnis im Sinne des IFRS 17 herausgerechnet und anschließend im Währungsergebnis ausgewiesen.

Konzern-Gesamterfolgsrechnung 2023

in Mio. EUR	1.1.-31.12.2023	1.1.-31.12.2022 ¹
Jahresergebnis	1.827,6	898,3
Nicht in die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung reklassifizierbar
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste	-13,6	56,5
Finanzinvestitionen in Eigenkapitalinstrumente	78,7	181,9
Veränderungen aus der Bewertung assoziierter Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen	-0,1	-
Währungsumrechnung	-7,0	-
Steuerertrag/-aufwand	3,0	-21,0
Gesamte nicht reklassifizierbare direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen	61,0	217,4
In die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung reklassifizierbar
Unrealisierte Gewinne und Verluste aus Kapitalanlagen
Im Eigenkapital erfasste Gewinne/Verluste	1.501,4	-6.986,1
In die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung übernommen	153,9	594,1
Währungsumrechnung
Im Eigenkapital erfasste Gewinne/Verluste	-409,4	297,4
In die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung übernommen	3,2	-103,7
Veränderung aus Versicherungsverträgen
Im Eigenkapital erfasste Gewinne/Verluste	-1.196,6	4.345,9
Veränderungen aus der Bewertung assoziierter Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen
Im Eigenkapital erfasste Gewinne/Verluste	-20,9	-
Veränderungen aus Sicherungsgeschäften
Im Eigenkapital erfasste Gewinne/Verluste	2,8	10,1
Steuerertrag/-aufwand	-116,2	447,5
Gesamte reklassifizierbare direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen	-81,8	-1.394,8
Gesamte direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen	-20,8	-1.177,4
Gesamterfolg	1.806,8	-279,1
davon
auf nicht beherrschende Gesellschafter entfallend	13,8	65,4
auf Aktionäre der Hannover Rück SE entfallend	1.793,0	-344,5

¹ Angepasst gemäß IAS 8

Konzern-Eigenkapitalentwicklung 2023

	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklagen	Übrige Rücklagen (kumulierte, nicht ergebniswirksame Eigenkapitalanteile)
in Mio. EUR			Nicht realisierte Gewinne/Verluste	Währungsumrechnung
Stand 31.12.2021 wie berichtet	120,6	724,6	1.768,3	366,2
Effekte aus erstmaliger Anwendung neuer Bilanzierungsstandards	-	-	-660,7	-27,6
Stand 1.1.2022 (angepasst)	120,6	724,6	1.107,6	338,6
Jahresergebnis ¹	-	-	-	-
Gesamte direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen ¹	-	-	-4.226,1	170,4
Gesamterfolg ¹	-	-	-4.226,1	170,4
Gezahlte Dividende	-	-	-	-
Anteilsänderung ohne Änderung im Kontrollstatus	-	-	-	-
Veränderungen des Konsolidierungskreises	-	-	-	-
Direkt in die Gewinnrücklagen umgegliedert	-	-	-35,5	-
Kapitalrückzahlungen	-	-	-	-
Stand 31.12.2022	120,6	724,6	-3.154,0	509,0
Stand 1.1.2023	120,6	724,6	-3.154,0	509,0
Jahresergebnis	-	-	-	-
Gesamte direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen	-	-	1.168,9	-348,5
Gesamterfolg	-	-	1.168,9	-348,5
Gezahlte Dividende	-	-	-	-
Anteilsänderung ohne Änderung im Kontrollstatus	-	-	-	-
Kapitalerhöhungen	-	-	-	-
Stand 31.12.2023	120,6	724,6	-1.985,1	160,5

		Fortsetzung: Übrige Rücklagen (kumulierte, nicht ergebniswirksame Eigenkapitalanteile)
in Mio. EUR	Versicherungsverträge	Sicherungsgeschäfte
Stand 31.12.2021 wie berichtet	-	-8,6
Effekte aus erstmaliger Anwendung neuer Bilanzierungsstandards	-15,2	-
Stand 1.1.2022 (angepasst)	-15,2	-8,6
Jahresergebnis ¹	-	-
Gesamte direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen ¹	2.886,3	8,8
Gesamterfolg ¹	2.886,3	8,8
Gezahlte Dividende	-	-
Anteilsänderung ohne Änderung im Kontrollstatus	-	-
Veränderungen des Konsolidierungskreises	-	-
Direkt in die Gewinnrücklagen umgegliedert	-	-
Kapitalrückzahlungen	-	-
Stand 31.12.2022	2.871,1	0,2
Stand 1.1.2023	2.871,1	0,2
Jahresergebnis	-	-
Gesamte direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen	-844,5	1,0
Gesamterfolg	-844,5	1,0
Gezahlte Dividende	-	-
Anteilsänderung ohne Änderung im Kontrollstatus	-0,3	-
Kapitalerhöhungen	-	-
Stand 31.12.2023	2.026,3	1,2

	Fortsetzung: Übrige Rücklagen (kumulierte, nicht ergebniswirksame Eigenkapitalanteile)	Gewinnrücklagen	Auf Aktionäre der Hannover Rück SE entfallendes Eigenkapital	Nicht beherrschende Gesellschafter	Eigenkapital
in Mio. EUR	Versicherungsmathematische Gewinne/ Verluste
Stand 31.12.2021 wie berichtet	-71,9	8.985,8	11.885,0	871,2	12.756,2
Effekte aus erstmaliger Anwendung neuer Bilanzierungsstandards	-	-1.084,2	-1.787,7	80,5	-1.707,2
Stand 1.1.2022 (angepasst)	-71,9	7.901,6	10.097,3	951,7	11.049,0
Jahresergebnis ¹	-	780,8	780,8	117,5	898,3
Gesamte direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen ¹	35,3	-	-1.125,3	-52,1	-1.177,4
Gesamterfolg ¹	35,3	780,8	-344,5	65,4	-279,1
Gezahlte Dividende	-	-693,4	-693,4	-30,0	-723,4
Anteilsänderung ohne Änderung im Kontrollstatus	-	0,3	0,3	-	0,3
Veränderungen des Konsolidierungskreises	-	-	-	-89,8	-89,8
Direkt in die Gewinnrücklagen umgegliedert	-	35,5	-	-	-
Kapitalrückzahlungen	-	-	-	-0,1	-0,1
Stand 31.12.2022	-36,6	8.024,8	9.059,7	897,2	9.956,9
Stand 1.1.2023	-36,6	8.024,8	9.059,7	897,2	9.956,9
Jahresergebnis	-	1.824,8	1.824,8	2,8	1.827,6
Gesamte direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen	-8,7	-	-31,8	11,0	-20,8
Gesamterfolg	-8,7	1.824,8	1.793,0	13,8	1.806,8
Gezahlte Dividende	-	-723,6	-723,6	-45,0	-768,6
Anteilsänderung ohne Änderung im Kontrollstatus	-	-2,0	-2,3	-0,4	-2,7
Kapitalerhöhungen	-	-	-	27,1	27,1
Stand 31.12.2023	-45,3	9.124,0	10.126,8	892,7	11.019,5

¹ Angepasst gemäß IAS 8

Konzern-Kapitalflussrechnung 2023

in Mio. EUR	1.1.-31.12.2023	1.1.-31.12.2022 ¹
I. Kapitalfluss aus laufender Geschäftstätigkeit
Ergebnis	1.827,6	898,3
Veränderungen der Versicherungsverträge (brutto)	3.853,1	-1.059,3
Veränderungen der Rückversicherungsverträge (in Rückdeckung gegeben)	1.170,5	-152,4
Veränderung der sonstigen Forderungen und Verbindlichkeiten	449,8	192,2
Übrige nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge	-1.515,5	5.068,3
Kapitalfluss aus laufender Geschäftstätigkeit	5.785,5	4.947,1
II. Kapitalfluss aus Investitionstätigkeit
Mittelabfluss aus dem Kauf von fremdgenutztem Grundbesitz	-413,0	-527,5
Mittelzufluss aus dem Verkauf von fremdgenutztem Grundbesitz	2,5	14,4
Mittelabfluss aus dem Kauf von nicht konsolidierten Unternehmen	-91,6	-41,1
Mittelzufluss aus dem Verkauf von nicht konsolidierten Unternehmen	2,8	34,2
Mittelabfluss aus dem Kauf von erfolgsneutral zum Zeitwert bewerteten Kapitalanlagen	-22.422,0	-16.555,0
Mittelzufluss aus dem Verkauf von erfolgsneutral zum Zeitwert bewerteten Kapitalanlagen	19.386,6	11.712,6
Mittelabfluss aus dem Kauf von erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten Kapitalanlagen	-3.341,5	-1.199,3
Mittelzufluss aus dem Verkauf von erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten Kapitalanlagen	2.834,0	1.247,2
Veränderung aus kurzfristigen Kapitalanlagen	-128,3	-80,7
Mittelabfluss aus dem Kauf von sonstigen Kapitalanlagen	-5.921,0	-2.086,4
Mittelzufluss aus dem Verkauf von sonstigen Kapitalanlagen	5.611,2	2.228,1
Sonstige Veränderungen	-29,5	177,0
Kapitalfluss aus Investitionstätigkeit	-4.509,8	-5.076,5
III. Kapitalfluss aus Finanzierungstätigkeit
Aufnahme langfristiger Verbindlichkeiten	361,3	894,5
Rückzahlung langfristiger Verbindlichkeiten	-1.118,6	-127,0
Einzahlung aus Kapitalmaßnahmen	27,1	-
Auszahlung aus Kapitalmaßnahmen	-	-0,1
Strukturveränderung ohne Kontrollverlust	-2,6	0,3
Gezahlte Dividenden	-768,6	-723,4
Kapitalfluss aus Finanzierungstätigkeit	-1.501,4	44,3
IV. Währungskursdifferenzen	-42,7	53,2
Flüssige Mittel am Anfang der Periode	1.323,2	1.355,1
Summe der Kapitalzu- und -abflüsse (Summe I. + II. + III. + IV.)	-268,4	-31,9
Flüssige Mittel am Ende der Periode	1.054,8	1.323,2
Ergänzende Angaben zur Kapitalflussrechnung ²
Ertragsteuerzahlungen (per saldo)	-320,8	-70,9
Erhaltene Dividenden ³	82,3	245,7
Erhaltene Zinsen	1.861,8	1.651,7
Gezahlte Zinsen - im Kapitalfluss aus laufender Geschäftstätigkeit erfasst	-210,9	-324,7
Gezahlte Zinsen - im Kapitalfluss aus Finanzierungstätigkeit erfasst	-130,9	-89,0

¹ Angepasst gemäß IAS 8
² Die Ertragsteuerzahlungen, erhaltene Zahlungen aus Dividenden sowie erhaltene Zinsen sind vollständig im Kapitalfluss aus laufender Geschäftstätigkeit enthalten.
³ Inklusive dividendenähnlicher Gewinnbeteiligungen aus Investmentfonds

Konzernanhang 2023

1. Unternehmensinformationen

Die Hannover Rück SE und ihre Tochtergesellschaften (zusammen der "Hannover Rück-Konzern" oder "Hannover Rück") betreiben alle Sparten der Schaden- und Personen-Rückversicherung. Die Hannover Rück ist eine der weltweit führenden Rückversicherungsgruppen, deren Infrastruktur aus über 170 Tochter- und Beteiligungsgesellschaften, Niederlassungen und Repräsentanzen mit insgesamt rund 3.700 Mitarbeitern besteht. Das Deutschlandgeschäft der Gruppe wird von der Tochtergesellschaft E+S Rückversicherung AG betrieben. Die Hannover Rück SE ist eine Europäische Aktiengesellschaft, Societas Europaea (SE), die mit Sitz in der Karl-Wiechert-Allee 50, 30625 Hannover, Deutschland, im Handelsregister des Amtsgerichts Hannover unter der Nummer HR Hannover B 6778 eingetragen ist. Gerundet 50,2 % der Aktien der Hannover Rück SE werden von der Talanx AG, Hannover, gehalten, die wiederum mit 76,7% mehrheitlich dem HDI Haftpflichtverband der Deutschen Industrie V.a.G. (HDI), Hannover, gehört.

2. Aufstellungsgrundsätze

Für die Hannover Rück SE und ihre Tochtergesellschaften ergibt sich die Pflicht zur Aufstellung eines Konzernabschlusses und -lageberichts aus § 290 HGB.

Der vorliegende Konzernabschluss und -lagebericht der Hannover Rück wurde gemäß der EU-Verordnung (EG) Nr. 1606 / 2002 nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt. Wir haben ferner die nach § 315e Abs. 1 HGB ebenfalls anzuwendenden Vorschriften und die ergänzenden Bestimmungen der Satzung der Hannover Rück berücksichtigt.

Die Hannover Rück Beteiligung Verwaltungs-GmbH wie auch die FUNIS GmbH & Co. KG, zwei Tochtergesellschaften der Hannover Rück SE, haben vom Wahlrecht der Befreiung zur Offenlegung nach § 264 Abs. 3 HGB bzw. § 264b HGB Gebrauch gemacht.

Alle zum 31. Dezember 2023 geltenden IFRS-Vorschriften sowie alle vom International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) verabschiedeten Interpretationen, deren Anwendung für das Berichtsjahr bindend war, haben wir bei der Erstellung des Konzernabschlusses berücksichtigt. Nach IFRS 17.121ff. "Insurance Contracts" sind Angaben zu Art und Ausmaß von Risiken aus Rückversicherungsverträgen und nach IFRS 7.31-42 "Financial Instruments: Disclosures" analoge Ausführungen zu Risiken aus Finanzinstrumenten erforderlich. Zusätzlich fordert § 315 Abs. 2 Nummer 1 HGB bei Versicherungsunternehmen für den Lagebericht ebenfalls Angaben zum Management versicherungstechnischer und finanzieller Risiken. Die aus diesen Vorschriften resultierenden Angaben sind im Risikobericht enthalten. Zu den Angaben nach IFRS 17 verweisen wir insbesondere auf unsere dortigen Erläuterungen im Abschnitt "Versicherungstechnische Risiken der Schaden- und Personen-Rückversicherung", zu den Angaben nach IFRS 7 auf den Abschnitt "Marktrisiken". Diese Abschnitte des Konzernlageberichts sind als integraler Bestandteil des Konzernanhangs zu betrachten. Um einen Gesamtüberblick über die Risikosituation zu erhalten, der die Hannover Rück ausgesetzt ist, sind daher sowohl der Risikobericht als auch die entsprechenden Angaben im Anhang zu berücksichtigen. Zur besseren Orientierung verweisen wir entsprechend im Risikobericht bzw. im Anhang auf die jeweils korrespondierenden Erläuterungen.

Die nach § 161 des Aktiengesetzes vorgeschriebene Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex ist abgegeben und den Aktionären, wie in der Erklärung des Vorstands zur Unternehmensführung beschrieben, dauerhaft auf der Website der Hannover Rück zugänglich gemacht worden.

Die in den Konzernabschluss einbezogenen Jahresabschlüsse wurden überwiegend auf den Stichtag 31. Dezember aufgestellt. Eine Erstellung von Zwischenabschlüssen für die Konzerngesellschaften mit abweichenden Stichtagen war gemäß IFRS 10 "Consolidated Financial Statements" nicht zwingend erforderlich, da deren Abschlussstichtage nicht mehr als drei Monate vor dem Konzernabschlussstichtag lagen. Sofern keine Zwischenabschlüsse erstellt worden sind, wurden die Auswirkungen bedeutender Geschäftsvorfälle zwischen den abweichenden Abschlussstichtagen und dem Konzernabschlussstichtag berücksichtigt.

Die Abschlüsse aller Gesellschaften wurden nach konzerneinheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsregeln gemäß IFRS erstellt.

Der Konzernabschluss wurde in Euro (EUR) aufgestellt, die Darstellung der Betragsangaben erfolgt gerundet auf Mio. EUR. Sofern nicht explizit anders bezeichnet, beziehen sich Betragsangaben in Klammern auf das Vorjahr.

Die Hannover Rück veröffentlicht ihren Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 entsprechend den Regelungen des deutschen ESEF-Umsetzungsgesetzes (ESEF = European Single Electronic Format).

Der vorliegende Konzernjahresabschluss wurde mit Beschluss des Vorstands vom 13. März 2024 zur Veröffentlichung freigegeben.

Neue bzw. erstmalig angewandte Rechnungslegungsstandards

Zum 1. Januar 2023 hat die Hannover Rück die Rechnungslegungsstandards IFRS 17 "Insurance Contracts" und IFRS 9 "Financial Instruments" erstmalig angewandt. Die Erstanwendung beider Standards erfolgte grundsätzlich retrospektiv unter Beachtung etwaiger Wahlrechte bzw. Übergangsvorschriften. Die Eröffnungsbilanz unter Berücksichtigung der Grundsätze des IFRS 17 und IFRS 9 wurde auf den 1. Januar 2022 erstellt.

IFRS 17 "Insurance Contracts" ersetzt die bisherigen Übergangsregelungen des IFRS 4 und stellt eine umfassende Bilanzierungsgrundlage für den Ansatz, die Bewertung und den Ausweis von Versicherungsverträgen dar. Darüber hinaus fordert IFRS 17 umfangreiche neue Anhangangaben. Der Standard ist anzuwenden für gezeichnete Versicherungsverträge ("abgeschlossene / ausgestellte Versicherungsverträge", einschließlich gezeichneter / abgeschlossener / ausgestellter Rückversicherungsverträge), gehaltene Rückversicherungsverträge ("abgegebene Versicherungsverträge") und retrozedierte Rückversicherungsverträge ("gehaltene Retrozessionsverträge", "Retrozessionen") sowie Investmentverträge mit ermessensabhängiger Überschussbeteiligung. Sofern nicht explizit anderweitig bezeichnet, schliesst in den folgenden Erläuterungen der Begriff "Versicherung" grundsätzlich die Rückversicherung mit ein.

Bevor ein Vertrag gemäß IFRS 17 bilanziert wird, prüfen wir, ob der Vertrag Komponenten enthält, die zu trennen und separat nach den für sie geltenden Vorschriften zu bilanzieren sind. Das Geschäft der Hannover Rück enthält im Wesentlichen zwei Kategorien derartiger Komponenten:

―	Zahlungsströme im Zusammenhang mit getrennt nach IFRS 9 zu bilanzierenden eingebetteten Derivaten;
―	Zahlungsströme im Zusammenhang mit eigenständig abgrenzbaren, ebenfalls nach IFRS 9 zu bilanzierenden Kapitalanlagekomponenten.

Mit dem Standard werden drei neue Bewertungsmodelle eingeführt; die Grundlage ist das allgemeine Bewertungsmodell ("General Measurement Model; GMM"). Der variable Gebührenansatz ("Variable Fee Approach; VFA") ist eine Variante des allgemeinen Bewertungsmodells für Versicherungsverträge mit direkter Überschussbeteiligung und ist für das Rückversicherungsgeschäft nicht anwendbar. Der Prämienallokationsansatz ("Premium Allocation Approach; PAA") ist ein vereinfachter Ansatz, den ein Versicherungs- bzw. Rückversicherungsunternehmen anwenden kann, wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind. Die Hannover Rück hat sowohl Verträge im Bestand, die für den Prämienallokationsansatz qualifizieren, als auch überwiegend solche Verträge, für die das allgemeine Bewertungsmodell anzuwenden ist. Aus operativen Gründen und um eine konsistente und vergleichbare Darstellung und Bewertung innerhalb des Bestandes von Versicherungs- und Rückversicherungsverträgen zu erreichen, wendet die Hannover Rück das allgemeine Bewertungsmodell für ihr gesamtes Geschäft an.

Das allgemeine Bewertungsmodell bemisst Forderungen und Verbindlichkeiten aus dem Rückversicherungsgeschäft an dem Erfüllungswert zuzüglich der vertraglichen Servicemarge.

Der Erfüllungswert stellt den risikoangepassten Barwert der Rechte und Verpflichtungen aus einem Rückversicherungsvertrag dar und setzt sich aus den Schätzungen der erwarteten Zahlungsströme, deren Diskontierung sowie einer expliziten Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken zusammen.

Übersteigt der Barwert der erwarteten Einzahlungen den Barwert der erwarteten Auszahlungen zuzüglich der Risikoanpassung, liegt ein erwarteter Gewinn vor, den wir in der vertraglichen Servicemarge ("Contractual Service Margin; CSM") abgrenzen und über den Deckungszeitraum verteilen. Der initiale Bilanzansatz erwartungsgemäß profitabler Verträge bleibt damit erfolgsneutral.

Für Vertragsgruppen, bei denen hingegen die Summe aus dem Barwert der Auszahlungsströme und der Risikoanpassung den Barwert der erwarteten Einzahlungsströme übersteigt, erfassen wir den zum Zugangszeitpunkt erwarteten Verlust unmittelbar aufwandswirksam in der sogenannten Verlustkomponente.

Die Hannover Rück diskontiert alle Zahlungsströme mit währungsspezifischen, risikofreien Zinskurven, die angepasst werden, um die jeweiligen Charakteristika der Zahlungsströme und die Liquidität der unterliegenden Versicherungsverträge zu reflektieren ("Bottom-up-Ansatz").

Die nichtfinanzielle Risikoanpassung ("risk adjustment for nonfinancial risk") einer Gruppe von Versicherungsverträgen reflektiert den Ausgleichsbetrag, der erforderlich ist, um die Ungewissheit über die Höhe und den Zeitpunkt der Zahlungsströme zu tragen, die sich aus dem nichtfinanziellen Risiko - wie z.B. dem Versicherungsrisiko selbst, dem Kostenrisiko und insbesondere dem Risiko des Verhaltens der Versicherungsnehmer - ergibt.

Die Regelungen des IFRS 17 eröffnen die Option, Abzinsungseffekte innerhalb der nichtfinanziellen Risikoanpassung nicht separat im Rückversicherungs-Finanzergebnis darzustellen, sondern gemeinsam mit der Auflösung der Risikoanpassung innerhalb des versicherungstechnischen Ergebnisses auszuweisen. Von dieser Möglichkeit wird im Segment der SchadenRückversicherung Gebrauch gemacht.

Die Bewertung von Versicherungs- und Rückversicherungsverträgen erfolgt auf aggregierter Ebene; es sind grundsätzlich Gruppen von Verträgen zu bilden. Zu diesem Zweck definieren wir im ersten Schritt Portefeuilles, die Verträge mit ähnlichen Risiken enthalten und gemeinsam gesteuert werden. Im zweiten Schritt unterteilen wir diese Portefeuilles nach Rentabilitätskriterien und Jahreskohorten in Gruppen von Verträgen. Hinsichtlich der zum Zeitpunkt des erstmaligen Ansatzes erwarteten Rentabilität werden

―	Verträge, die verlustträchtig ("onerous") sind,
―	Verträge, bei denen keine signifikante Wahrscheinlichkeit besteht, dass diese in Folgeperioden verlustträchtig werden, und
―	die verbleibenden Verträge

unterschieden und separaten Gruppen von Verträgen zugeordnet. Dabei werden innerhalb eines Kalenderjahres ausgestellte Verträge in Jahreskohorten zusammengefasst.

Gemäß IFRS 17 besteht eine Pflicht zur Jahreskohortenbildung. Demgegenüber wurde im Rahmen des EU-Endorsements für bestimmte Vertragstypen ein Wahlrecht zur Bildung von Jahreskohorten eingeräumt. Die Hannover Rück nutzt diese EU-Ausnahmeregelung nicht.

Der Standard muss rückwirkend angewendet werden, es sei denn, dies ist undurchführbar (IFRS 17.C3: "impracticable"). In diesem Fall, insbesondere insofern keine ausreichende Datengrundlage für eine vollständig retrospektive Anwendung vorliegt, kann auf Ebene der Gruppe von Verträgen entweder ein modifizierter rückwirkender Ansatz oder ein Fair-Value-Ansatz angewendet werden.

Bei dem modifizierten rückwirkenden Ansatz ist beabsichtigt, anhand angemessen belastbarer Informationen, die ohne unverhältnismäßigen Aufwand verfügbar sind, ein Gesamtergebnis zu erhalten, das der rückwirkenden Anwendung nahekommt. Im Zuge der Anwendung des modifizierten rückwirkenden Ansatzes wurde von folgenden wesentlichen Vereinfachungen Gebrauch gemacht:

―	Verträge, die im Abstand von mehr als einem Jahr ausgestellt worden sind, wurden zusammengefasst
―	Gekaufte Versicherungsbestände und selbst abgeschlossenes Geschäft wurden nicht unterschieden
―	Verwendung einer Zinsstrukturkurve, die für mindestens drei Jahre unmittelbar vor dem Übergangszeitpunkt auf IFRS 17 der geschätzten Zinsstrukturkurve nahekommt, die auf dem allgemeinen Ansatz zur Berechnung von Diskontsätzen basiert
―	Anpassung der nichtfinanziellen Risikoanpassung zum 1. Januar 2022 um den Betrag der erwarteten Auflösung der nichtfinanziellen Risikoanpassung vor dem Übergangszeitpunkt anhand vergleichbarer Verträge
―	Das OCI der versicherungstechnischen Rückstellungen zum 1. Januar 2022 ergibt sich als Differenz der versicherungstechnischen Reserven diskontiert zum Zins aus dem Zugangsjahr der Verträge und dem aktuellen Stichtagszins. Im Saldo der versicherungstechnischen OCI-Positionen und dem Kapitalanlage-OCI ergibt sich insgesamt das OCI aus den Kapitalanlagen, die nicht zur Bedeckung von Versicherungsverpflichtungen dienen.

Bei dem Fair-Value-Ansatz wird die vertragliche Servicemarge einer Gruppe von Verträgen zum Zeitpunkt des Übergangs als Differenz zwischen dem gemäß IFRS 13 ermittelten Fair Value dieser Gruppe und dem entsprechenden, nach IFRS 17 ermittelten Erfüllungswert bestimmt.

Die Hannover Rück wendet differenziert nach bestimmten Gruppen von Verträgen jede der genannten Übergangsvorschriften an.

Gemessen an ihrer versicherungstechnischen Nettoverbindlichkeit belief sich der Anteil der Verträge, bei denen der vollständig rückwirkende Ansatz zur Anwendung kam, auf ca. 36 %. Der modifizierte rückwirkende Ansatz und der Fair-Value-Ansatz wurden bei ca. 26 % bzw. ca. 38 % des Bestandes angewendet.

Die Anwendung von IFRS 17 hat eine Reihe von Auswirkungen auf die Struktur der Konzernbilanz. Neben den im Rahmen des allgemeinen Bewertungsmodells geänderten versicherungstechnischen Posten sind bestimmte Posten, die unter IFRS 4 separat ausgewiesen wurden, entfallen und werden, nach dem allgemeinen Modell bewertet, in den Verbindlichkeiten aus der Rückversicherung erfasst. Das betrifft beispielsweise die aktivierten Abschlusskosten, die Forderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft sowie Depotforderungen und -verbindlichkeiten.

Darüber hinaus ändert der Standard die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung grundlegend und unterscheidet zwischen dem rückversicherungstechnischen Ergebnis, das sich aus dem Rückversicherungsumsatz und den rückversicherungstechnischen Aufwendungen zusammensetzt, und den Rückversicherungsfinanzerträgen und -aufwendungen.

Gebuchte Bruttoprämie wird nicht mehr ausgewiesen; an deren Stelle tritt der Rückversicherungsumsatz, der so definiert wird, dass er mit den Umsatzangaben anderer Branchen vergleichbar wird. Weder Spar- bzw. Kapitalanlagekomponenten noch bestimmte Provisionen an Zedenten dürfen im Rückversicherungsumsatz ausgewiesen werden. Der Rückversicherungsumsatz umfasst vielmehr in jeder Periode die Änderung aus den Verbindlichkeiten zur Gewährung von Rückversicherungsschutz, für die das Rückversicherungsunternehmen ein Entgelt erhält, einschließlich der anteiligen, erfolgswirksamen Erfassung der vertraglichen Servicemarge, sowie den Teil der Prämien, der die Abschlusskosten deckt.

Rückversicherungsfinanzerträge und -aufwendungen resultieren aus Abzinsungseffekten und finanziellen Risiken. Nach dem Wahlrecht des IFRS 17 können sie entweder vollständig erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung oder teilweise erfolgsneutral im Eigenkapital ausgewiesen werden. Diese "OCI-Option" kann jeweils auf der Ebene einzelner Portefeuilles ausgeübt werden und wird von der Hannover Rück bei einem Großteil ihres Geschäfts angewendet.

IFRS 17.116 verlangt Angaben für Gruppen von Rückversicherungsverträgen, für die zum Zeitpunkt der Transition die Option, Komponenten des Rückversicherungs-Finanzergebnisses direkt im Eigenkapital zu erfassen, ausgeübt wurde und zu denen jeweils ein Portfolio von Kapitalanlagen unmittelbar zuzuordnen ist, dessen Marktwertveränderungen ebenfalls direkt im Eigenkapital erfasst werden. Im Hannover Rück-Konzern bestehen keine wesentlichen Sachverhalte, die diese Voraussetzungen erfüllen.

Änderungen in den Annahmen über zukünftige Zahlungsströme, die sich nicht auf Zinsen bzw. finanzielle Risiken beziehen, werden nicht unmittelbar in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, sondern gegen die vertragliche Servicemarge gebucht und somit über die Dauer der noch zu erbringenden Leistungen verteilt. Lediglich für solche Gruppen von Rückversicherungsverträgen, für die Verluste drohen, erfolgt eine unmittelbare erfolgswirksame Erfassung. Sofern diese Anpassung der vertraglichen Servicemarge deren Bestand übersteigt, wird analog zum Erstansatz voraussichtlich defizitärer Vertragsgruppen eine Verlustkomponente gebildet, die unmittelbar erfolgswirksam zu erfassen ist. Umgekehrt kann es im Zuge der Folgebewertung einer ursprünglich als voraussichtlich defizitär klassifizierten Vertragsgruppe zur Bildung der vertraglichen Servicemarge kommen.

Zum Übergangszeitpunkt 1. Januar 2022 ergaben sich durch die Erstanwendung des IFRS 17 folgende Änderungen hinsichtlich der Bewertung wesentlicher Posten der Bilanz:

Die Höhe der versicherungstechnischen Verbindlichkeiten und Forderungen verändert sich durch die im Standard verankerten Konzepte der Diskontierung der zukünftigen Zahlungsströme, der Bildung von vertraglicher Servicemarge, Verlustkomponente und Risikoanpassung und weiterer Bewertungsunterschiede im Vergleich zu IFRS 4, wie z.B. der abweichenden Definition von zeitlichen Vertragsgrenzen oder der beschriebenen Gruppenbildung zu Bewertungszwecken.

Im Bereich der Schaden-Rückversicherung ergibt sich insgesamt ein Rückgang der Höhe der versicherungstechnischen Nettoverbindlichkeit um 743,0 Mio. EUR.

Ein erwartungsgemäß signifikanter Anstieg der versicherungstechnischen Verbindlichkeiten um 2.455,6 Mio. EUR ist im Segment Personen-Rückversicherung zu verzeichnen. Dieser resultiert im Wesentlichen aus der Bewertung von Portefeuilles im US-amerikanischen und asiatischen Markt sowie aus Großbritannien.

Die - insoweit dies unter IFRS 17 möglich ist - Beibehaltung des bisherigen Reservierungsansatzes der Hannover Rück führt zum Ansatz einer Verlustkomponente für einige Vertragsgruppen zum Zeitpunkt des Erstansatzes, die sich jedoch im Zeitablauf ausgleichen und zu Abwicklungsgewinnen führen kann.

IFRS 9 "Financial Instruments" ersetzt IAS 39 "Financial Instruments: Recognition and Measurement" und enthält neue Regelungen zur Klassifizierung und Bewertung von Finanzinstrumenten, zur Wertminderung anhand eines neuen, zukunftsgerichteten Modells der erwarteten Verluste sowie zur Bilanzierung allgemeiner Sicherungsbeziehungen. Die erstmalige verpflichtende Anwendung des Standards war für Geschäftsjahre vorgesehen, die am oder nach dem 1. Januar 2018 beginnen. Das IASB hat jedoch im September 2016 die "Amendments to IFRS 4: Applying IFRS 9 Financial Instruments with IFRS 4 Insurance Contracts" sowie im Juni 2020 die "Amendments to IFRS 4: Extension of the Temporary Exemption from Applying IFRS 9" veröffentlicht. Mit diesen Änderungen wurde der für Versicherungs- und Rückversicherungsunternehmen eingeräumte, vorübergehende Aufschub der Erstanwendung des IFRS 9 "Financial Instruments" ("Deferral Approach") auf den 1. Januar 2023 verlängert, sodass IFRS 9 und IFRS 17 von der Hannover Rück gleichzeitig erstmals angewendet werden konnten.

Um den vorübergehenden Aufschub in Anspruch nehmen zu können, war nachzuweisen, dass die vorherrschende Geschäftstätigkeit der Hannover Rück das Begeben von Versicherungsund Rückversicherungsverträgen im Anwendungsbereich des IFRS 4 ist. Die Hannover Rück hat die Anwendungsvoraussetzungen basierend auf dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2015 mit positivem Ergebnis überprüft und entschieden, von der Möglichkeit des vorübergehenden Aufschubs Gebrauch zu machen. Seit Überprüfung der Anwendungsvoraussetzungen ist es zu keiner Veränderung der Geschäftstätigkeit gekommen, die zu einer Neubeurteilung der vorherrschenden Geschäftstätigkeit geführt hätte.

Während die rückwirkende Anwendung von IFRS 17 die Erstellung von Vergleichszahlen des Geschäftsjahres 2022 vorsieht, gilt dies nicht für die Erstanwendung von IFRS 9. Daher hat das IASB mit den im Dezember 2021 veröffentlichten "Amendments to IFRS 17 Insurance contracts; Initial Application of IFRS 17 and IFRS 9 - Comparative Information" eine Übergangsoption in Bezug auf Vergleichsinformationen über finanzielle Vermögenswerte eingeführt, die bei der erstmaligen Anwendung von IFRS 17 dargestellt werden.

Das Ziel dieser Option ist, vorübergehende Inkongruenzen bei der Bilanzierung von finanziellen Vermögenswerten und versicherungstechnischen Verbindlichkeiten im Vergleichsjahr 2022 zu vermeiden und somit den Nutzen der Vergleichsinformationen für die Abschlussadressaten zu verbessern. Demnach kann in der Vergleichsperiode, die bei der erstmaligen Anwendung von IFRS 17 dargestellt wird, eine Überlagerung der Klassifizierung der finanziellen Vermögenswerte vorgenommen werden ("Overlay Approach"). Diese Überlagerung ermöglicht es, alle finanziellen Vermögenswerte, einschließlich derjenigen, die nicht mit Verträgen im Anwendungsbereich des IFRS 17 zusammenhängen, in der Vergleichsperiode auf Einzelfallbasis so zu klassifizieren, dass es mit der Weise übereinstimmt, in der das Unternehmen erwartet, diese Vermögenswerte bei der erstmaligen Anwendung von IFRS 9 zu klassifizieren.

Die Hannover Rück hat diesen Ansatz, einschließlich der Bestimmungen des IFRS 9 zu Wertminderungen, konsistent auf alle dafür infrage kommenden Finanzinstrumente angewendet.

Die Klassifizierung von Finanzinstrumenten nach IFRS 9 richtet sich zum einen nach den Zahlungsstromeigenschaften der Finanzinstrumente und zum anderen nach dem Geschäftsmodell, mit dem die Finanzinstrumente gesteuert werden. Anhand dieser beiden Kriterien werden Finanzinstrumente einer von drei Bewertungskategorien zugeordnet, und zwar entweder "zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet" (Geschäftsmodell "Halten"), "erfolgsneutral zum Zeitwert bewertet" (Geschäftsmodell "Halten und Verkaufen") oder "erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet" (Geschäftsmodell "Handel"). Das Geschäftsmodell "Halten" findet für die Hannover Rück grundsätzlich keine Anwendung mehr, während noch 2.799,9 Mio. EUR der nach IAS 39 bewerteten Kapitalanlagen vor dem Umstellungszeitpunkt zu fortgeführten Anschaffungskosten ausgewiesen wurden. Aufgrund der Natur des Rückversicherungsgeschäfts wird der überwiegende Teil unseres Portfolios an Fremdkapitalinstrumenten dem Geschäftsmodell "Halten und Verkaufen" zugeordnet. Somit wird ein Großteil der in den Kapitalanlagen ausgewiesenen Finanzinstrumente in die Kategorie "erfolgsneutral zum Zeitwert bewertet" eingeordnet. Der Bestand dieser Finanzinstrumente reduzierte sich in der Eröffnungsbilanz zum 1. Januar 2022 auf 48.169,2 Mio. EUR (IAS 39: 49.671,8 Mio. EUR).

Die neuen Klassifizierungsregeln des IFRS 9 führen zudem dazu, dass deutlich mehr Finanzinstrumente in den Kapitalanlagen erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet werden. Zum 1. Januar 2022 weist die Hannover Rück Finanzinstrumente in Höhe von 4.944,8 Mio. EUR erfolgswirksam zum Zeitwert aus (IAS 39: 329,5 Mio. EUR). Der Großteil dieses Anstiegs entfiel dabei auf Anteile an Publikumsfonds, Private-Equity-Beteiligungen und Schuldinstrumente, die aufgrund ihrer Zahlungsstromeigenschaften den SPPI-Test (SPPI = "solely payment of principal and interest") nicht bestehen. Das kann in zukünftigen Geschäftsjahren zu höherer Ergebnisvolatilität führen.

Aus dem Übergang zu der Bilanzierung von Finanzinstrumenten gemäß IFRS 9 ergibt sich, im Wesentlichen aus der Aufdeckung stiller Reserven auf zuvor zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Wertpapieren, ein Anstieg der Buchwerte von Finanzinstrumenten um 312,8 Mio. EUR.

Vermindert um den mitigierenden Effekt latenter Steuern resultierte aus dem Übergang zu den Rechnungslegungsstandards IFRS 9 und IFRS 17 zum 1. Januar 2022 ein Rückgang des ausgewiesenen Eigenkapitals der Hannover Rück um insgesamt 1.707,2 Mio. EUR. Der Verminderung des ausgewiesenen Eigenkapitals zum 1. Januar 2022 steht die Bildung der vertraglichen Servicemarge als Barwert zukünftig erwarteter Gewinne gegenüber. Diese beträgt für die Hannover Rück zum Übergangszeitpunkt 6.144,1 Mio. EUR vor Steuern und übersteigt damit den Rückgang des ausgewiesenen Eigenkapitals bei Weitem. Dieser Rückgang war insbesondere auf die Bewertung im Segment Personen-Rückversicherung zurückzuführen und wesentlich von dem zum Übergangszeitpunkt 1. Januar 2022 vorherrschenden Zinsniveau getrieben. Im Laufe des Jahres 2022 hat sich dieser Effekt mit steigenden Zinsen jedoch umgekehrt, sodass das Eigenkapital zum 31. Dezember 2022 mit 9.956,9 Mio. EUR um 1.209,2 Mio. EUR höher liegt als im Geschäftsbericht 2022 noch unter IAS 39 und IFRS 4 ausgewiesen.

Neben den dargestellten Änderungen im Rahmen der Erstanwendung von IFRS 17 und IFRS 9 waren die im Folgenden aufgeführten Änderungen bestehender Standards im Berichtszeitraum erstmalig anzuwenden. Diese Änderungen hatten keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss:

―	Amendments to IAS 1 Presentation of Financial Statements and IFRS Practice Statement 2: Disclosure of Accounting Policies
―	Amendments to IAS 8 Accounting Policies, Changes in Accounting Estimates and Errors: Definition of Accounting Estimates
―	Amendments to IAS 12 Income Taxes: Deferred Tax related to Assets and Liabilities arising from a Single Transaction.

Noch nicht in Kraft getretene oder angewandte Standards und Änderungen von Standards

Im Rahmen der Einführung der globalen Mindestbesteuerung hat das IASB im Mai 2023 die "Amendments to IAS 12 Income taxes: International Tax Reform - Pillar Two Model Rules" veröffentlicht, nachdem zuvor die OECD die Modellregelungen des Pillar Two (Global Anti-Base Erosion Proposal, GloBE) vorgelegt hatte. Mit den Änderungen des IAS 12 werden eine vorübergehende, obligatorische Ausnahme von der Pflicht zur Bildung latenter Steuern, die aus der Umsetzung der Pillar-Two-Modellregelungen resultieren, sowie bestimmte Angabepflichten in den Standard aufgenommen. Die vorübergehende Ausnahme gilt im Einklang mit IAS 8 retrospektiv und direkt nach ihrer Veröffentlichung, während die neuen Angabepflichten zum Jahresende 2023 zu erfüllen waren. Die Hannover Rück hat begonnen, die Implementierung des komplexen Pillar-Two-Regelwerks vorzubereiten und hat die neuen Angabepflichten entsprechend umgesetzt. Zu Letzteren verweisen wir auf unsere Ausführungen in Kapitel 7.5 "Ertragsteuern".

Zusätzlich zu den oben dargestellten Vorschriften hat das IASB die folgenden Standards, Interpretationen und Änderungen zu bestehenden Standards mit möglichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Hannover Rück herausgegeben, deren Anwendung für das Berichtsjahr noch nicht verpflichtend war und die von der Hannover Rück auch nicht vorzeitig angewandt werden. Die Erstanwendung dieser neuen Vorschriften wird voraussichtlich keinen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Hannover Rück haben:

Weitere IFRS-Änderungen und -Interpretationen

Veröffentlichung	Titel	Erstanwendung auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem folgenden Datum beginnen
Januar / Juli 2020	Amendments to IAS 1 Presentation of Financial Statements: Classification of Liabilities as Current or Non-current	1. Januar 2024 (Übernahme in der EU am 19. Dezember 2023)
September 2022	Amendments to IFRS 16 Leases: Lease Liability in a Sale and Leaseback	1. Januar 2024 (Übernahme in der EU am 20. November 2023)
Oktober 2022	Amendments to IAS 1 Presentation of Financial Statements: Non-current Liabilities with Covenants	1. Januar 2024 (Übernahme in der EU am 19. Dezember 2023)
Mai 2023	Amendments to IAS 7 Statement of Cash Flows and IFRS 7 Financial Instruments: Disclosures: Supplier Finance Arrangements	1. Januar 2024 (noch keine Übernahme in der EU)
August 2023	Amendments to IAS 21 The Effects of Changes in Foreign Exchange Rates: Lack of Exchangeability	1. Januar 2025 (noch keine Übernahme in der EU)

3. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

3.1. Zusammenfassung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Vertragsklassifizierung: Ein Vertrag ist gemäß IFRS 17 als abgeschlossener Rückversicherungsvertrag oder als gehaltener Rückversicherungsvertrag zu klassifizieren, wenn damit ein signifikantes Versicherungsrisiko übernommen oder übertragen wird. Diese Vertragsarten werden grundsätzlich nach denselben Regelungen behandelt, unabhängig davon, ob die Verträge ausgestellt, im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses oder bei einer Übertragung von Verträgen, die keinen Geschäftsbetrieb darstellen, erworben wurden. Verträge, die die rechtliche Form eines Versicherungsvertrages haben können, aber kein signifikantes Versicherungsrisiko übertragen, werden als Investmentverträge klassifiziert. Der Ansatz und die Bewertung solcher Verträge folgt den Regelungen für die Bilanzierung von Finanzinstrumenten nach IFRS 9.

Finanzinstrumente werden gemäß IFRS 9 bei Erwerb oder Veräußerung grundsätzlich zum Erfüllungstag angesetzt bzw. ausgebucht. Finanzielle Vermögenswerte werden bei Zugang entsprechend ihren Zahlungsstromeigenschaften und dem jeweiligen Zweck in eine der drei folgenden Kategorien untergliedert: (i) zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Finanzinstrumente ("Amortised Cost; AC"), (ii) erfolgsneutral bewertete Finanzinstrumente ("Fair Value through Other Comprehensive Income; FVOCI") sowie (iii) erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente ("Fair Value through Profit or Loss; FVPL"). Finanzielle Verbindlichkeiten werden entweder als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente oder als zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Finanzinstrumente klassifiziert. Für nähere Informationen verweisen wir auf unsere gesonderten Erläuterungen in diesem Kapitel.

Die gehaltenen Schuldinstrumente werden als zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC) bewertet ausgewiesen und in Folgeperioden unter der Anwendung der Effektivzinsmethode mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, wenn der finanzielle Vermögenswert im Rahmen eines Geschäftsmodells mit der Zielsetzung der Vereinnahmung der Zahlungsströme gehalten wird und die vertraglichen Zahlungsströme ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen (SPPI; "solely payments of principal and interest") beinhalten. Dieses Geschäftsmodell kommt im Hannover Rück-Konzern nur in Ausnahmefällen zur Anwendung.

Schuldinstrumente werden als erfolgsneutral bewertete Finanzinstrumente (FVOCI) klassifiziert, wenn der finanzielle Vermögenswert im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten wird, dessen Zielsetzung sowohl in der Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme als auch in dem Verkauf des finanziellen Vermögenswertes besteht und die vertraglichen Zahlungsströme das SPPI-Kriterium erfüllen. Finanzielle Vermögenswerte, die in die FVOCI-Kategorie eingestuft wurden, werden mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet, wobei alle Änderungen des beizulegenden Zeitwerts unter Berücksichtigung von Zinsabgrenzungen und latenten Steuern im OCI erfasst und im Eigenkapital unter den übrigen Rücklagen ausgewiesen werden. Agien und Disagien werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode über die Laufzeit verteilt. Ein großer Teil der Kapitalanlagen der Hannover Rück fällt in das Geschäftsmodell mit der Zielsetzung der Vereinnahmung von Zahlungsströmen und des Verkaufs, da die Kapitalanlagen überwiegend zur Deckung versicherungstechnischer Risiken verwendet werden und Verkäufe daher von der Bedienung dieser Verpflichtungen beeinflusst werden.

Es besteht ein Wahlrecht, Eigenkapitalinstrumente beim erstmaligen Ansatz als erfolgsneutral bewertet zu designieren, ohne dass eine erfolgswirksame Umgliederung (sog. Recycling) erfolgt. In diesem Fall werden die Änderungen des beizulegenden Zeitwerts direkt im OCI erfasst und selbst beim Abgang nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. Hannover Rück wendet dieses Wahlrecht grundsätzlich bei Aktien und nicht konsolidierten Beteiligungen an.

Zu den erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumenten (FVPL) gehören alle Eigenkapitalinstrumente, die nicht als erfolgsneutral ohne späteres Recycling zum beizulegenden Zeitwert bewertet designiert wurden, sowie alle Schuldinstrumente, deren Zahlungsströme nicht die SPPI-Kriterien erfüllen oder die nicht in den Geschäftsmodellen mit der Zielsetzung der Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme bzw. der Vereinnahmung der Zahlungsströme und des Verkaufs des Instruments gehalten werden.

Dazu gehören in erster Linie komplexe strukturierte Produkte, Anteile an Investmentfonds und Private-Equity-Beteiligungen sowie kurzfristige Kapitalanlagen. Darüber hinaus werden alle derivativen Vermögenswerte erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet und, sofern sie positive Marktwerte aufweisen, in dieser Kategorie ausgewiesen. Derivate mit negativen Marktwerten bilanzieren wir unter den übrigen Verbindlichkeiten. Alle erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Wertpapiere sind mit dem beizulegenden Zeitwert am Abschlussstichtag angesetzt. Wenn keine Marktpreise zur Verfügung stehen, die als beizulegende Zeitwerte herangezogen werden können, werden die Buchwerte der betreffenden Finanzinstrumente mithilfe anerkannter Bewertungsmethoden ermittelt. Alle unrealisierten Gewinne oder Verluste aus Bewertungen dieser Art werden ebenso wie realisierte Gewinne und Verluste im Gewinn oder Verlust erfasst und im Kapitalanlageergebnis ausgewiesen.

Bewertungsmodelle

Finanzinstrument	Parameter	Preismodell
Festverzinsliche Wertpapiere
Nicht notierte Rentenpapiere (Plain Vanilla), Zinsswaps	Zinsstrukturkurve	Barwertmethode
Nicht notierte strukturierte Rentenpapiere	Zinsstrukturkurve, Volatilitätsflächen	Hull-White, Black-Karasinski, Libor-Market-Modell u. a.
Nicht notierte ABS / MBS, CDO / CLO	Risikoprämien, Ausfallraten, Vorauszahlungsgeschwindigkeit und Verwertungsraten	Barwertmethode
Übrige Kapitalanlagen
Nicht notierte Aktien und Beteiligungen	Anschaffungskosten, Zahlungsströme, EBIT-Multiples, ggf. Buchwert	Ertragswertverfahren, DCF-Methode, Multiple-Ansätze
Sonstige Finanzinstrumente
Private-Equity-Fonds, Private-Equity- Immobilienfonds	Geprüfte Nettovermögenswerte (NAV)	Nettovermögenswert-Methode
Nicht notierte Renten-, Aktien- und Immobilienfonds	Geprüfte Nettovermögenswerte (NAV)	Nettovermögenswert-Methode
Inflation Swaps	Inflations-Swaps-Raten (Consumer Price Index), historische Index-Fixings, Zinsstrukturkurve	Barwertmethode mit Saisonalitätskorrektur
Devisentermingeschäfte, Devisenswaps, Non-Deliverable Forwards	Zinsstrukturkurven, Spot- und Forward-Rates	Zinsparitätsmodell
OTC-Aktienoptionen, OTC-Aktienindexoptionen	Notierung des zugrunde liegenden Aktientitels, implizite Volatilitäten, Geldmarktzinssatz, Dividendenrendite	Black-Scholes
Derivate im Zusammenhang mit der Versicherungstechnik	Marktwerte, aktuarielle Parameter, Zinsstrukturkurve	Barwertmethode
Zinsswaps ("Cross Currency Swaps")	Zinsstrukturkurve, Devisenspotraten	Barwertmethode
Total Return Swaps	Notierung Underlying, Zinsstrukturkurve	Barwertmethode

Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes bzw. Marktwertes aktivischer und passivischer Finanzinstrumente:

Der Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes bzw. Marktwertes aktivischer und passivischer Finanzinstrumente legen wir die im Folgenden dargestellten Verfahren und Modelle zugrunde. Für Finanzinstrumente entspricht der Zeitwert grundsätzlich dem Betrag, den die Hannover Rück erhalten bzw. zahlen würde, wenn sie die Finanzinstrumente am Bilanzstichtag veräußern bzw. begleichen würde. Sofern Marktpreise an Märkten für Finanzinstrumente quotiert werden, wird deren Geldkurs verwendet; finanzielle Verbindlichkeiten werden mit dem Briefkurs bewertet. Ansonsten werden die beizulegenden Zeitwerte auf Basis der am Bilanzstichtag bestehenden Marktkonditionen von Finanzinstrumenten gleicher Bonitäts-, Laufzeit- und Renditecharakteristik ermittelt oder mittels anerkannter finanzmathematischer Modelle berechnet. Die Hannover Rück verwendet dazu mehrere Bewertungsmodelle. Einzelheiten sind in der obigen Tabelle aufgeführt. Finanzielle Vermögenswerte, für die keine öffentlich verfügbaren Preisstellungen oder beobachtbare Marktdaten verfügbar sind (Finanzinstrumente der Zeitwerthierarchiestufe 3), werden überwiegend auf Basis von durch sachverständige und unabhängige Experten erstellten Bewertungsnachweisen, z.B. Net Asset Value, bewertet, die zuvor systematischen Plausibilitätsprüfungen unterzogen worden sind. Für weiterführende Erläuterungen verweisen wir auf unsere Ausführungen zur Zeitwerthierarchie in Kapitel 6.1 "Kapitalanlagen".

Wertminderungen:

Die Wertminderungsvorschriften des IFRS 9 gelten für alle Schuldinstrumente, die mit den fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert erfasst werden. Dabei werden mittels eines dreistufigen Modells erwarteter Kreditausfälle (ECL, expected credit loss) sowohl potenzielle als auch zum Bewertungsstichtag tatsächlich festgestellte Wertminderungen ermittelt und dargestellt:

―	Stufe 1 besteht aus Schuldinstrumenten, für die angenommen wird, dass das Kreditrisiko sich seit dem erstmaligen Ansatz nicht signifikant erhöht hat. Für diese wird die Risikovorsorge unter anderem anhand der Ausfallwahrscheinlichkeiten für die folgenden zwölf Monate bemessen.
―	Stufe 2 besteht aus Schuldinstrumenten, die nicht ausgefallen sind, deren Kreditrisiko sich seit dem erstmaligen Ansatz jedoch signifikant erhöht hat. Die signifikante Erhöhung des Kreditrisikos wird in erster Linie anhand des einzeltitelspezifischen Kreditratings oder anhand von alternativen quantitativen und qualitativen Informationen, einer Kreditrisikobeurteilung und zukunftsorientierten Informationen bestimmt. Die Risikovorsorge wird mit den Ausfallwahrscheinlichkeiten für die gesamten Restlaufzeiten der Instrumente berechnet.
―	Stufe 3 besteht aus allen Schuldinstrumenten, die als ausgefallen klassifiziert wurden.

Für alle drei Stufen erfolgt die Ermittlung der vorzunehmenden Risikovorsorge und ihrer Auflösung zum Berichtsstichtag und einzeltitelspezifisch. Die sich daraus ergebenden Aufwände und Erträge werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Für die Stufen 1 und 2 erfolgt die Ermittlung der vorzunehmenden Risikovorsorge basierend auf der potenziellen ausfallrisikogewichteten Ausfallhöhe. Hier fließen vor allem die drei folgenden Parameter ein:

―	die Ausfallwahrscheinlichkeit (PD; probability of default),
―	die Verlustquote bei Ausfall (LGD; loss given default) und
―	die Forderungshöhe bei Ausfall (EAD; exposure at default).

Für Stufe 2 werden jahresspezifische Ausfallwahrscheinlichkeiten verwendet, um den ECL für die gesamten Restlaufzeiten der Vermögenswerte zu ermitteln. Diese Inputfaktoren werden regelmäßig entsprechend den Anforderungen nach IFRS 9 durch Verwendung von regions- und zeitraumspezifischen Point-In-Time (PIT-)-Faktoren an die prognostizierte Entwicklung des makroökonomischen Umfelds angepasst. Wird ein Schuldinstrument als ausgefallen klassifiziert und somit in Stufe 3 geführt, erfolgt die Bemessung der Risikovorsorge auf Basis des Marktwerts zum Bilanzstichtag.

Bei Zugang werden alle Finanzinstrumente zunächst der Stufe 1 zugeordnet. In Fällen, in denen sich das Kreditrisiko signifikant erhöht hat, erfolgt ein Übertrag in Stufe 2. Da die Stufenzuordnung vom Rating zum Zeitpunkt des Erwerbs abhängt, können zu unterschiedlichen Zeitpunkten erworbene Anteile eines Finanzinstruments sowohl der Stufe 1 als auch der Stufe 2 zugeordnet sein. Eine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos als Auslöser für den Übergang von Stufe 1 zu Stufe 2 liegt vor, wenn das Finanzinstrument ein aktuelles Emittentenrating im Non-Investment-Grade-Bereich hat und das Rating des Instruments seit dem erstmaligen Ansatz um mindestens zwei Stufen herabgesetzt wurde. Die Hannover Rück macht Gebrauch von dem optionalen vereinfachenden Ansatz, nach dem Finanzinstrumente mit niedrigem Kreditrisiko nicht der Stufe 2 zugeordnet werden, wenn sie weiterhin ein Emittentenrating im Investment-Grade-Bereich haben.

Dagegen erfolgt die Zuordnung von Finanzinstrumenten zur Stufe 3 auf Grundlage des Ausfallstatus des Kontrahenten.

Solange eine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos vorliegt, das Finanzinstrument jedoch nicht als ausgefallen eingestuft wurde, verbleibt das Finanzinstrument in Stufe 2. Wenn keines der vorgenannten Stufentransferkriterien weiter zutrifft und kein Ausfall vorliegt, wird das Finanzinstrument der Stufe 1 zugeordnet. Bei einem Ausfall erfolgt eine Zuordnung in Stufe 3. Wenn ein zuvor ausgefallener Titel nicht länger als ausgefallen eingestuft wird, wird er je nach Vorliegen der stufenspezifischen Kriterien in Stufe 2 oder Stufe 1 umgegliedert.

Eine Übersicht der Wertberichtigungen auf Finanzinstrumente findet sich in Kapitel 6.1 "Kapitalanlagen".

Verrechnung von Finanzinstrumenten:

Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden nur dann verrechnet und mit dem jeweiligen Nettobetrag bilanziert, wenn ein entsprechender Rechtsanspruch (Gegenseitigkeit, Gleichartigkeit und Fälligkeit) besteht oder vertraglich ausdrücklich vereinbart ist, also die Absicht besteht, solche Positionen auf einer Nettobasis auszugleichen oder diesen Ausgleich simultan herbeizuführen.

Sonstige Kapitalanlagen:

Bei den sonstigen Kapitalanlagen handelt es sich um Beteiligungsanteile an Gesellschaften, auf die wir weder einen maßgeblichen Einfluss ausüben noch sie beherrschen können. Ebenso werden unter diesem Posten Anteile an Tochtergesellschaften geführt, die aus Wesentlichkeitsgründen nicht konsolidiert werden. Die Bewertung dieser Gesellschaftsanteile erfolgt in der Regel erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert.

Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen

bewerten wir nach der At-Equity-Methode mit dem anteiligen Eigenkapital, das auf den Konzern entfällt. Weitere Angaben sind dem Kapitel 4.1 "Konsolidierungsgrundsätze" zu entnehmen.

Fremdgenutzten Grund- und Gebäudebesitz

setzen wir mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten an, vermindert um planmäßige Abschreibungen und Wertminderungen. Er wird linear über die erwartete Nutzungsdauer, maximal über 50 Jahre, abgeschrieben. Bei der Prüfung auf Werthaltigkeit wird der Verkehrswert des fremdgenutzten Grundbesitzes (erzielbarer Betrag) nach anerkannten Bewertungsmethoden ermittelt, mit dem Buchwert verglichen und, sofern erforderlich, außerplanmäßig abgeschrieben. Unterhaltskosten und Reparaturen werden als Aufwand erfasst. Werterhöhende Aufwendungen aktivieren wir, sofern sie die Nutzungsdauer verlängern.

Laufende Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und Kassenbestand

werden zum Nennbetrag angesetzt. Barsicherheiten, die wir zur Absicherung positiver Zeitwerte von Derivaten erhalten haben, werden unter den anderen Verbindlichkeiten ausgewiesen.

Repurchase Agreements (Repo-Geschäfte):

Als ergänzendes Instrument zur Liquiditätssteuerung werden vollständig besicherte und zeitlich begrenzte Repurchase Agreements (Repo-Geschäfte) abgeschlossen. Dabei verkauft der Konzern Wertpapiere mit der gleichzeitigen Verpflichtung, diese zu einem späteren Zeitpunkt und zu einem festgelegten Rückkaufswert zurückzunehmen. Da die wesentlichen Risiken und Chancen aus den Finanzinstrumenten im Konzern verbleiben, bilanzieren wir weiterhin diese Kapitalanlagen. Die Rückgabeverpflichtung der erhaltenen Zahlung weisen wir in den "übrigen Verbindlichkeiten" aus; ein erhaltener Unterschiedsbetrag zwischen dem für die Übertragung erhaltenen und dem für die Rückübertragung vereinbarten Betrag wird nach der Effektivzinsmethode über die Laufzeit des Pensionsgeschäfts verteilt und im Kapitalanlageergebnis ausgewiesen.

Anteil der Rückversicherer an den versicherungstechnischen Rückstellungen:

Anteile unserer Retrozessionäre an den versicherungstechnischen Rückstellungen werden entsprechend den vertraglichen Bedingungen aus den versicherungstechnischen Bruttorückstellungen ermittelt. Objektiven substanziellen Hinweisen auf Bonitätsrisiken, die auf einem Ereignis nach erstmaligem Ansatz beruhen und auf eine fehlende Werthaltigkeit hindeuten, wird, sofern eine verlässliche Bewertung möglich ist, durch eine entsprechende Wertminderung Rechnung getragen. Zu weiteren Erläuterungen verweisen wir auf den Abschnitt "Retrozessionsverträge" in diesem Kapitel.

Immaterielle Vermögenswerte:

Geschäfts- oder Firmenwerte (Goodwill) werden gemäß IFRS 3 "Business Combinations" nicht planmäßig, sondern nach einem jährlichen Werthaltigkeitstest oder, wenn entsprechende Anzeichen vorliegen, gegebenenfalls außerplanmäßig abgeschrieben. Der Geschäfts- oder Firmenwert ist für Zwecke des Werthaltigkeitstestes gemäß IAS 36 "Impairment of Assets" sogenannten zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (Cash Generating Units, CGU) zuzuordnen. Jede CGU, der ein Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet wird, soll die niedrigste Stufe, auf der ein Geschäfts- oder Firmenwert für interne Managementzwecke überwacht wird, repräsentieren und darf nicht größer sein als ein Segment. Nach Zuordnung des Geschäfts- oder Firmenwertes ist für jede CGU der erzielbare Betrag zu ermitteln, der sich als höherer Betrag aus dem Vergleich von Nutzungswert und beizulegendem Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten ergibt. Für wertgeminderte Geschäfts- oder Firmenwerte ist der erzielbare Betrag anzugeben. Der erzielbare Betrag ist mit dem Buchwert der CGU einschließlich Geschäfts- oder Firmenwert zu vergleichen. Wenn dieser den erzielbaren Betrag übersteigt, ist ein Wertminderungsaufwand zu erfassen. Zu detaillierten Informationen hinsichtlich des angewandten Werthaltigkeitsverfahrens und der zum Bilanzstichtag ausgewiesenen Geschäfts- oder Firmenwerte verweisen wir auf Kapitel 6.2 "Geschäfts- oder Firmenwert".

Der Ansatz von erworbener und selbst erstellter Software erfolgt zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen. Immaterielle Vermögenswerte werden regelmäßig auf ihre Werthaltigkeit hin überprüft und - sofern erforderlich - außerplanmäßig abgeschrieben.

Die sonstigen immateriellen Vermögenswerte beinhalten im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen separat identifizierbare immaterielle Vermögenswerte wie z.B. Kundenstamm oder vertragliche bzw. gesetzliche Rechte.

Aktive Steuerabgrenzung:

Aktive latente Steuern sind nach IAS 12 "Income Taxes" dann zu bilden, wenn Aktiva in der Konzernbilanz niedriger oder Passivposten höher zu bewerten sind als in der Steuerbilanz und diese temporären Differenzen in der Zukunft zu Steuerminderbelastungen führen. Die temporären Differenzen resultieren grundsätzlich aus den Bewertungsunterschieden zwischen den nach nationalen Vorschriften erstellten Steuerbilanzen und den nach konzerneinheitlichen Regelungen erstellten IFRS-Bilanzen der in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften sowie aus Konsolidierungsvorgängen. Aktive bzw. passive latente Steuern werden nicht gebildet, sofern diese aus Vermögenswerten oder Schulden entstehen, deren Buchwert beim erstmaligen Ansatz von ihrer anfänglichen Steuerbasis abweicht.

Auf steuerliche Verlustvorträge und Steuergutschriften sind ebenfalls aktive latente Steuern anzusetzen. Sofern sich die latenten Steuern auf Posten beziehen, die direkt im Eigenkapital erfasst werden, werden auch die daraus resultierenden latenten Steuern erfolgsneutral gebildet. Aktive latente Steuern werden wertberichtigt, sobald die Realisierung der Forderung nicht mehr wahrscheinlich ist. Für die Bewertung der latenten Steuern werden die zum Abschlussstichtag gültigen bzw. verabschiedeten landesspezifischen steuerlichen Vorschriften herangezogen.

Eine Saldierung aktiver latenter Steuern mit passiven latenten Steuern erfolgt, wenn ein einklagbares Recht zur Aufrechnung tatsächlicher Steuererstattungsansprüche gegen tatsächliche Steuerschulden besteht. Voraussetzung dafür ist, dass die latenten Steueransprüche und die latenten Steuerschulden sich auf Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde entweder für (i) dasselbe Steuersubjekt oder für (ii) unterschiedliche Steuersubjekte erhoben werden. Dabei muss die Absicht bestehen, in jeder künftigen Periode, in der die Ablösung oder Realisierung erheblicher Beträge an latenten Steuerschulden bzw. Steueransprüchen zu erwarten ist, entweder den Ausgleich der tatsächlichen Steuerschulden und Erstattungsansprüche auf Nettobasis herbeizuführen oder gleichzeitig mit der Realisierung der Ansprüche die Verpflichtungen abzulösen.

Eigengenutzter Grund- und Gebäudebesitz:

Die Bewertung des Bestandes an eigengenutztem Grund- und Gebäudebesitz erfolgt mit den Anschaffungskosten vermindert um die planmäßige lineare Abschreibung über eine Nutzungsdauer von maximal 50 Jahren. Die Marktwerte werden für Vergleichszwecke auf Basis der Ertragswertmethode ermittelt.

Nutzungsrechte aus Leasingverträgen

werden zu Anschaffungskosten in Höhe der Erstbewertung der Leasingverbindlichkeit bewertet, die um vorausgezahlte Leasingraten, erhaltene Leasinganreize, entstandene direkte Kosten und um voraussichtlich entstehende Kosten aus Rückbauverpflichtungen angepasst werden (vgl. hierzu im Abschnitt "Finanzierungsverbindlichkeiten" unsere Ausführungen zu den Leasingverbindlichkeiten). Nutzungsrechte werden linear über die Dauer des Leasingvertrags abgeschrieben.

Übrige Aktiva

bilanzieren wir grundsätzlich mit den fortgeführten Anschaffungskosten.

Versicherungstechnische Rückstellungen, allgemeines Bewertungsmodell - erstmalige Bewertung:

Beim erstmaligen Ansatz bewertet die Hannover Rück eine Gruppe von Rückversicherungsverträgen als Summe aus

―	dem Erfüllungswert, der sich zusammensetzt aus Schätzungen der zukünftigen Zahlungsströme, einer Anpassung, die den Zeitwert des Geldes und die damit verbundenen finanziellen Risiken widerspiegelt, sowie einer Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken und
―	der vertraglichen Servicemarge ("Contractual Service Margin; CSM").

Bei der Bilanzierung der entsprechenden, versicherungstechnischen Rückstellungen ist grundsätzlich zwischen einer Vorschadenphase (Rückstellung für zukünftige Deckung, "Liability for Remaining Coverage; LRC") und einer Schadenphase nach Eintritt des versicherten Ereignisses (Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle, "Liability for Incurred Claims; LIC") zu unterscheiden.

Erfüllungswert - Zahlungsströme:

Bestandteile der einzubeziehenden Zahlungsströme sind unter anderem Prämienzahlungen, Leistungen an den Zedenten, Kosten zum Abschluss und zur Verwaltung der Verträge sowie zur Regulierung eingetretener Schäden. Dabei bilden die in das Bewertungsmodell eingehenden Zahlungsströme zu jedem Bilanzstichtag stets die aktuelle Einschätzung und Erwartung der Hannover Rück im Zusammenhang mit der Erfüllung der Verpflichtungen ab.

Zeitwert des Geldes - Diskontierung:

Die Hannover Rück diskontiert alle Zahlungsströme mit währungsspezifischen, risikofreien Zinskurven, die angepasst werden, um die jeweiligen Charakteristika der Zahlungsströme und die Liquidität der unterliegenden Versicherungsverträge zu reflektieren ("Bottom-up-Ansatz"). Die dabei verwendete Illiquiditätsprämie basiert auf risikoadjustierten Spreads von Unternehmens- und Staatsanleihen. Diese Anpassungen erfolgen in Form einer ergänzenden Illiquiditätsprämie je Währung, die folgenden Maßgaben bzw. Annahmen genügen:

―	Die Illiquidität der unterliegenden Versicherungsverträge ist definiert über die Vorhersagbarkeit ihrer resultierenden Zahlungsströme, denn je schlechter ein Zahlungsstrom vorhersagbar ist, desto weniger kann man diesen mit illiquiden Kapitalanlagen bedecken.
―	Alle Merkmale eines Versicherungsvertrags (oder einer Gruppe von Versicherungsverträgen) können vollständig durch die Merkmale seiner resultierenden Zahlungsströme beschrieben und bewertet werden.
―	Die Unsicherheiten in den Zahlungsströmen, die ggf. durch Schwankungen von Finanzmarktparametern verursacht werden, werden in der Schätzung der künftigen Zahlungsströme abgebildet, anstatt sie implizit durch die Anpassung der risikofreien und vollständig illiquiden Zinsstrukturkurve in der Illiquiditätsprämie zu berücksichtigen.
―	Die Illiquiditätsprämien werden auf der Grundlage von am Markt beobachtbaren Liquiditätsprämien bei finanziellen Vermögenswerten geschätzt, die angepasst wurden, um die Illiquiditätsmerkmale der Zahlungsströme der Verbindlichkeiten widerzuspiegeln. Die dabei verwendeten Illiquiditätsprämien basieren auf risikoadjustierten Spreads von Unternehmens- und Staatsanleihen.

Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken:

Die nichtfinanzielle Risikoanpassung einer Gruppe von Versicherungsverträgen reflektiert den Ausgleichsbetrag, der erforderlich ist, um die Ungewissheit über die Höhe und den Zeitpunkt der Zahlungsströme zu tragen, die sich aus dem nichtfinanziellen Risiko - wie z.B. dem Versicherungsrisiko selbst, dem Kostenrisiko und insbesondere dem Risiko des Verhaltens der Versicherungsnehmer - ergibt. Zur Bestimmung der Risikoanpassung verwendet die Hannover Rück einen "Pricing-Margin-Approach" und überprüft die Risikoanpassung regelmäßig, um sicherzustellen, dass sie stets konsistent zu dem erforderlichen Ausgleich für die Risikotragung ist. Der Ansatz greift auf die Tatsache zurück, dass die Frage nach dem erforderlichen Ausgleich für die Ungewissheit der Zahlungsströme bereits im Rahmen der Prämienbestimmung beantwortet wird. Die dort ermittelten Zuschläge auf die Zahlungsströme bilden die Risikoanpassung gemäß IFRS 17. Unter Anwendung dieses Ansatzes sowie der Berücksichtigung einer Risikodiversifizierung zwischen den Unternehmen der Hannover Rück-Gruppe ergibt sich zum Bilanzstichtag für unsere versicherungstechnischen Rückstellungen ein Konfidenzniveau von 83,1 % (83,2 %).

Vertragliche Servicemarge ("Contractual Service Margin; CSM"):

Die vertragliche Servicemarge grenzt einen zum Zugangszeitpunkt erwarteten Gewinn ab und verteilt diesen nach Maßgabe der Leistungserbringung über den Deckungszeitraum. Das bedeutet im Einzelnen:

―	Übersteigt der Barwert der erwarteten Einzahlungen den Barwert der erwarteten Auszahlungen zuzüglich der Risikoanpassung, liegt ein erwarteter Gewinn vor, den wir in der vertraglichen Servicemarge abgrenzen. Der initiale Bilanzansatz erwartungsgemäß profitabler Verträge bleibt damit erfolgsneutral.
―	Die Folgebewertung der vertraglichen Servicemarge reflektiert die Erbringung einer Leistung in Form von Versicherungsservice. Der Versicherungsservice beinhaltet die Leistung im Falle des Eintritts des versicherten Risikos und die Beteiligung des Versicherungsnehmers an durch Investition von gezahlten Versicherungsprämien am Kapitalmarkt erzielten Einnahmen. Für die Erbringung dieses Service wird in den entsprechenden Perioden ein Betrag aus der CSM als Service-Fee entnommen und erfolgswirksam als ein Bestandteil des Versicherungsumsatzes in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die Bemessung dieses Service in einer Periode erfolgt vermittels sogenannter Deckungseinheiten.
―	Diese Deckungseinheiten basieren auf Volumengrößen, die ins Verhältnis zwischen deren Höhe am Ende der abgelaufenen Periode und der gesamten Vertragslaufzeit gesetzt werden, um den Service für die Periode zu bestimmen. Die Deckungseinheiten wählen wir für jedes Versicherungsgeschäft so, dass sie die jeweilige Leistungserbringung bestmöglich widerspiegeln.

Verlustkomponente:

Für Vertragsgruppen, bei denen die Summe aus dem Barwert der Auszahlungsströme und der Risikoanpassung den Barwert der erwarteten Einzahlungsströme übersteigt, erfassen wir den zum Zugangszeitpunkt erwarteten Verlust unmittelbar aufwandswirksam in der sogenannten Verlustkomponente.

Allgemeines Bewertungsmodell - Folgebewertung:

Der Buchwert einer Gruppe von Versicherungsverträgen an jedem Abschlussstichtag ist die Summe aus der Rückstellung für zukünftige Deckung und der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle.

―	Die Rückstellung für zukünftige Deckung besteht aus dem Erfüllungswert, der sich auf zukünftige Leistungen bezieht, die der Gruppe von Verträgen zu diesem Zeitpunkt zugeordnet wurden, sowie aus der CSM für die Gruppe zum Abschlussstichtag.
―	Die Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle setzt sich zusammen aus dem Erfüllungswert für entstandene Schäden zuzüglich der noch nicht gezahlten Aufwendungen, einschließlich bereits entstandener, aber noch nicht gemeldeter Schäden.

Der Erfüllungswert zuzüglich der Schätzungen der laufenden Annahmen, die die Hannover Rück in früheren Konzernzwischenabschlüssen gemacht hat, wird am Ende jeder Berichtsperiode anhand aktueller Schätzungen des Betrags, Zeitpunkts und der Unsicherheit der zukünftigen Zahlungsströme und Abzinsungssätze aktualisiert. Die Hannover Rück nimmt eine Aufteilung der versicherungstechnischen Finanzerträge oder -aufwendungen zwischen der GuV und dem OCI vor. Die systematische Zuordnung ist durch die Anwendung des Abzinsungssatzes beim erstmaligen Ansatz sichergestellt.

Änderungen der Zahlungsströme:

Änderungen, die sich auf zukünftige Leistungen beziehen und die CSM anpassen, enthalten u.a.:

―	Änderungen der Schätzungen des Barwerts der zukünftigen Zahlungsströme in der Rückstellung für zukünftige Deckung, mit Ausnahme der im nächsten Abschnitt beschriebenen Änderungen;
―	Abweichungen zwischen einer Kapitalanlagekomponente, die erwartungsgemäß in der Periode zahlbar wird, und der Kapitalanlagekomponente, die in der Periode tatsächlich zahlbar wird. Diese Abweichungen werden ermittelt durch einen Vergleich (i) der Kapitalanlagekomponente, die in der Periode tatsächlich zahlbar wird, mit (ii) der Zahlung in der Periode, die zu Beginn der Periode erwartet wurde, zuzüglich etwaiger versicherungstechnischer Finanzerträge oder -aufwendungen in Bezug auf die erwartete Zahlung, bevor sie zahlbar wird;
―	Änderungen der Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken, die mit zukünftigen Leistungen verbunden sind;
―	Erfahrungsbedingte Anpassungen aufgrund von in der Periode vereinnahmten Prämien, die sich auf zukünftige Leistungen beziehen, und damit verbundene Zahlungsströme wie z.B. Abschlusskosten und prämienbasierte Steuern.

Die folgenden Änderungen führen nicht zu einer Anpassung der CSM und werden somit direkt erfolgswirksam erfasst:

―	Änderungen des Erfüllungswertes infolge der Auswirkungen des Zeitwerts des Geldes, der finanziellen Risiken und diesbezüglicher Änderungen;
―	Änderungen des Erfüllungswertes im Zusammenhang mit der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle;
―	Erfahrungsbedingte Anpassungen aufgrund von in der Periode vereinnahmten Prämien, die sich nicht auf zukünftige Leistungen beziehen, und damit verbundene Zahlungsströme wie z.B. Abschlusskosten und prämienbasierte Steuern.

Die CSM jeder Gruppe von Verträgen wird an jedem Abschlussstichtag wie nachstehend erläutert berechnet. Das bedeutet, dass die Jahresergebnisse nicht von der Behandlung rechnungslegungsbezogener Schätzungen, die in früheren Zwischenabschlüssen gemacht wurden, beeinflusst sind. Der Buchwert der CSM zum Abschlussstichtag entspricht dem Buchwert zu Jahresbeginn, berichtigt um:

―	die CSM neuer Verträge, die der Gruppe im Geschäftsjahr hinzugefügt wurden;
―	die Aufzinsung des Buchwerts der CSM mit dem zum erstmaligen Ansatz bestimmten Zinssatz (Lock-in-Zinssatz);
―	die Änderungen des Erfüllungswertes im Zusammenhang mit Zahlungsströmen, die sich auf die Erfüllung zukünftiger Leistungen beziehen. Diese werden durch Anpassung der CSM erfasst, solange die CSM verfügbar ist. Wenn eine Erhöhung des Erfüllungswertes die CSM übersteigt, wird der Überschussbetrag in den versicherungstechnischen Aufwendungen erfasst und eine Verlustkomponente gebildet;
―	die Auswirkung etwaiger Wechselkursdifferenzen;
―	die Auflösung der CSM über den Versicherungsumsatz, die nach Berücksichtigung aller Anpassungen ermittelt wurde.

Retrozessionsverträge:

Die oben dargestellten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden werden grundsätzlich auch auf die gehaltenen Rückversicherungsverträge angewendet. Darüber hinaus gelten für das retrozedierte Geschäft die nachfolgend beschriebenen, besonderen Ansatz- und Bewertungsvorschriften. Wie beim übernommenen Geschäft beziehen sich die Vorschriften jeweils auf die Aggregationsebene einer Gruppe von Verträgen:

Die Hannover Rück setzt gehaltene Rückversicherungsverträge zum früheren der folgenden Zeitpunkte an:

―	Zu Beginn des Deckungszeitraums der gehaltenen Verträge, oder
―	Zu dem Zeitpunkt, zu dem eine Gruppe von verlustträchtigen, zugrunde liegenden, übernommenen Verträgen erfasst wird.

Dabei gilt für abgegebene Rückversicherungsverträge mit anteiliger Deckung (i.W.: proportionale Rückversicherung), dass deren Ansatz erst zu dem Zeitpunkt erfolgt, zu dem die zugrunde liegenden, übernommenen Verträge angesetzt werden, falls dieser Zeitpunkt erst nach dem Beginn des Deckungszeitraums der abgegebenen Verträge liegt.

Die Hannover Rück schätzt zu jedem Bilanzstichtag die zukünftigen Zahlungsströme und deren Abzinsung basierend auf aktuellen Annahmen. Dabei sind die Annahmen konsistent zu den Annahmen, die bei der Bewertung der zugrunde liegenden abgeschlossenen Rückversicherungsverträge gewählt worden sind.

Die Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken beim retro-zedierten Geschäft wird als der Teil der Risiken bestimmt, der effektiv auf den Retrozessionär übertragen wird. Dabei strebt die Hannover Rück grundsätzlich größtmögliche Konsistenz zur Bestimmung der Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken für das zugrunde liegende Bruttogeschäft an.

Im Unterschied zur Bilanzierung abgeschlossener Rückversicherungsverträge kann die vertragliche Servicemarge für abgegebene Rückversicherungsverträge positiv oder negativ werden.

Für prospektive Retrozessionsverträge sind sowohl ein Nettogewinn als auch Nettokosten beim Erwerb der Retrozession über den Deckungszeitraum abzugrenzen. Änderungen der Erfüllungswerte werden mit der vertraglichen Servicemarge verrechnet, sofern sich diese Änderungen auf zukünftige Leistungen beziehen. Sind die Schätzungsänderungen jedoch auf erfolgswirksame Bewertungsanpassungen der zugrunde liegenden Verträge zurückzuführen, erfassen wir deren Effekt auf die Bewertung des abgegebenen Rückversicherungsvertrags unmittelbar erfolgswirksam. Dadurch wird eine konsistente Abbildung des Bruttogeschäfts mit den abgegebenen Versicherungsverträgen ermöglicht. Die vertragliche Servicemarge wird im Rahmen der Folgebewertung auf Basis der Deckungseinheiten auf die verbleibende Dauer des Deckungszeitraums verteilt.

Demgegenüber werden für retroaktive Retrozessionsverträge, die sich auf versicherte Ereignisse beziehen, die vor dem Erwerb der Retrozession eingetreten sind, die Nettokosten aus dem Erwerb der Retrozession aufwandswirksam erfasst. Erwartete Nettogewinne hingegen werden in einer vertraglichen Servicemarge unter der Wahl geeigneter Deckungseinheiten über den Abwicklungszeitraum der zugrunde liegenden Verträge verteilt.

Verlustrückerstattungskomponente:

Sofern für abgegebenes Bruttogeschäft aufgrund verlustträchtiger Verträge ein Verlust ausgewiesen wird, bildet die Hannover Rück eine Verlustrückerstattungskomponente. Im Verhältnis der erwarteten Entlastung wird damit der für das Bruttogeschäft aufwandswirksam zu bildenden Verlustkomponente ertragswirksam eine Verlustrückerstattungskomponente gegenübergestellt. Das resultiert darin, dass eine wirksame Retrozession auch bilanziell angerechnet wird und im Ergebnis lediglich ein nicht rückgedeckter Verlust aus dem Bruttogeschäft in der jeweiligen Periode ergebniswirksam bleibt. Auflösungen der Verlustrückerstattungskomponente führen zu einer Anpassung der vertraglichen Servicemarge, sofern es sich bei diesen Auflösungen nicht um Änderungen der Erfüllungswerte der Gruppe der abgegebenen Rückversicherungsverträge handelt. In der Folgebewertung wird die Verlustrückerstattungskomponente um die Veränderungen der Verlustkomponente der zugrunde liegenden Rückversicherungsverträge angepasst. Insgesamt ist die Verlustrückerstattungskomponente im Geschäftsportfolio der Hannover Rück von untergeordneter Bedeutung.

Ausbuchung und Vertragsänderung: Verträge werden ausgebucht, wenn sie erloschen sind oder ihre Bedingungen auf eine Weise geändert werden, die sich grundlegend auf die ökonomische Charakteristik der vertraglichen Eigenschaften auswirkt. Falls nicht, führt die Vertragsänderung zu einer Änderung der geschätzten Erfüllungswerte.

Kapitalanlagekomponenten:

Die Kapitalanlagekomponente eines Versicherungsvertrages ist definiert als der Betrag, den die Hannover Rück gemäß Vertrag an den Zedenten zurückzahlen muss, selbst wenn das versicherte Ereignis nicht eintritt. Kapitalanlagekomponenten fließen weder in den Rückversicherungsumsatz noch in die versicherungstechnischen Aufwendungen ein, sondern werden gemäß IFRS 9 bilanziert. Kapitalanlagekomponenten sind z.B. die Ein- und Auszahlungen von Sparkomponenten in der Lebenserstversicherung bzw. bestimmte Provisionen an Zedenten.

Pensionsrückstellungen werden gemäß IAS 19 "Employee Benefits" nach der Projected-Unit-Credit-Methode gebildet. Sie errechnen sich nach versicherungsmathematischen Grundsätzen und beruhen auf den vom Hannover Rück-Konzern gewährten Zusagen für Alters-, Invaliden- und Witwenrenten. Die Zusagen orientieren sich an der Dauer der Unternehmenszugehörigkeit und der Höhe des Gehaltes. Es handelt sich dabei um leistungsorientierte Pensionspläne (Defined Benefit Plans). Grundlage der Bewertung ist die geschätzte zukünftige Gehaltsentwicklung der Pensionsberechtigten. Die Diskontierung der Leistungsansprüche erfolgt unter Ansatz des Kapitalmarktzinses für Wertpapiere bester Bonität. Alle Bewertungsänderungen, insbesondere versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, werden sofort in den kumulierten, nicht ergebniswirksamen Eigenkapitalanteilen abgebildet. Dienstzeit- und Zinsaufwand werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Erträge aus Planvermögen werden unter Anwendung desselben Zinssatzes ermittelt, der auch zur Ermittlung des Barwertes der leistungsorientierten Verpflichtung herangezogen wird.

Beiträge zu beitragsorientierten Plänen (Defined Contribution Plans) werden als Aufwand erfasst, wenn die zusageberechtigte Person die Arbeitsleistungen erbracht hat, die sie zu diesen Beiträgen berechtigt.

Passive Steuerabgrenzung:

Passive latente Steuern werden nach IAS 12 "Income Taxes" bilanziert, wenn Aktiva in der Konzernbilanz höher oder Passiva niedriger anzusetzen sind als in der Steuerbilanz und diese temporären Differenzen in der Zukunft zu Steuermehrbelastungen führen; wir verweisen auf die Erläuterungen zur aktiven Steuerabgrenzung.

In der Position Andere Verbindlichkeiten erfassen wir neben den übrigen nicht-technischen Rückstellungen auch Fremdanteile an Personengesellschaften. Direkte Fremdanteile an Personengesellschaften, d.h. Verbindlichkeiten gegenüber konzernfremden Gesellschaftern von Personengesellschaften aus langfristiger Kapitalüberlassung, bei denen den Anteilseignern ein Inhaberkündigungsrecht zusteht, werden gemäß IAS 32 als Fremdkapital und zu fortgeführten Anschaffungskosten ausgewiesen.

Übrige nicht-technische Rückstellungen werden nach realistischer Schätzung in Höhe der zu erwartenden Inanspruchnahme gebildet und in dem Bilanzposten "Andere Verbindlichkeiten" ausgewiesen. Voraussetzung für die Dotierung ist, dass der Konzern eine gegenwärtige rechtliche oder faktische Verpflichtung hat, die aus einem vergangenen Ereignis resultiert und deren Inanspruchnahme wahrscheinlich ist bzw. deren Höhe verlässlich geschätzt werden kann.

Restrukturierungsrückstellungen werden dann angesetzt, wenn ein detaillierter formeller Plan für die Restrukturierungsmaßnahmen vorliegt und bereits begonnen wurde, diesen umzusetzen, oder die wesentlichen Details der Restrukturierung veröffentlicht wurden. Die Rückstellungen enthalten nur die durch die Restrukturierung unmittelbar entstehenden, direkten Aufwendungen, die nicht mit den laufenden Aktivitäten des Unternehmens in Zusammenhang stehen.

Verpflichtungen aus Altersteilzeit werden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen mit dem Barwert angesetzt. In der Arbeitsphase des Arbeitnehmers wird in Höhe des noch nicht vergüteten Anteils der erbrachten Arbeitsleistung eine Rückstellung für Erfüllungsrückstände aufgebaut. Aufstockungsleistungen werden ratierlich bis zum Ende der Arbeitsphase angesammelt. In den Perioden, in denen der Arbeitnehmer entsprechend der Teilzeitregelung entlohnt wird, ohne eine Arbeitsleistung zu erbringen, erfolgt die Auflösung des Schuldpostens.

Aktienbasierte Vergütung: Bei den im Hannover Rück-Konzern bestehenden aktienbasierten Vergütungsmodellen handelt es sich um Vergütungspläne mit Barausgleich. Gemäß den Regelungen des IFRS 2 "Share-based Payment" werden die von den Zuteilungsberechtigten erbrachten Leistungen und die dafür entstandene Schuld mit dem beizulegenden Zeitwert der Schuld erfasst und als Aufwand über den Erdienungszeitraum verteilt. Bis zur Begleichung der Schuld wird der beizulegende Zeitwert der Schuld zu jedem Abschlussstichtag und am Erfüllungstag neu bestimmt. Alle Änderungen des beizulegenden Zeitwertes werden ergebniswirksam in der Berichtsperiode erfasst.

Finanzierungsverbindlichkeiten umfassen neben Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen insbesondere Darlehen und begebene Anleihen. Es handelt sich dabei teilweise um nachrangige Anleihen, die im Liquidations- oder Konkursfall erst nach den Forderungen anderer Gläubiger erfüllt werden dürfen. Sowohl Darlehen als auch begebene Anleihen werden entsprechend der Effektivzinsmethode mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Die im Rahmen der Emission von Schuldverschreibungen entstandenen Transaktionskosten sowie Agien bzw. Disagien werden amortisiert und einheitlich mit dem Nominalzins als Finanzierungszinsen ausgewiesen. Bei Leasingverbindlichkeiten erfolgt der Erstansatz zum Barwert im Wesentlichen aller Leasingzahlungen, die nicht variabel und nicht an einen Index oder (Zins-)Satz gekoppelt sind. Die Abzinsung erfolgt zum impliziten Zinssatz des Leasingvertrags oder zum Grenzfremdkapitalzinssatz des Leasingnehmers.

Finanzielle Verbindlichkeiten einschließlich der begebenen Anleihen und Darlehen, soweit es sich nicht um Verbindlichkeiten aus Derivaten und erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Verpflichtungen aus Investmentverträgen handelt, werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert

Die fortgeführten Anschaffungskosten ermitteln sich aus den ursprünglichen Anschaffungskosten unter Berücksichtigung von Tilgungsbeträgen, der erfolgswirksamen Amortisierung von Agien und Disagien nach der Effektivzinsmethode und etwaigen Wertminderungen und Wertaufholungen. Verbindlichkeiten aus Derivaten bewertet die Hannover Rück zum beizulegenden Zeitwert. Die Aufzinsung dieser finanziellen Verbindlichkeiten weisen wir unter den Finanzierungszinsen aus.

Eigenkapital: Die Positionen gezeichnetes Kapital und Kapitalrücklagen enthalten die von den Aktionären der Hannover Rück SE auf die Aktien eingezahlten Beträge. In den Gewinnrücklagen werden neben den gesetzlichen Rücklagen der Hannover Rück SE und den Zuführungen aus dem Jahresergebnis thesaurierte Gewinne ausgewiesen, die Konzernunternehmen der Hannover Rück in Vorperioden erzielt haben. Darüber hinaus wird bei einer retrospektiven Änderung von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der Anpassungsbetrag für frühere Perioden im Eröffnungsbilanzwert der Gewinnrücklagen und vergleichbarer Posten der frühesten dargestellten Periode erfasst. Unrealisierte Gewinne und Verluste aus der Marktbewertung von erfolgsneutral zum Zeitwert bewerteten Finanzinstrumenten werden in den kumulierten, nicht ergebniswirksamen Eigenkapitalanteilen unter den nicht realisierten Kursgewinnen/-verlusten aus Kapitalanlagen bilanziert. Aus der Währungsumrechnung der Einzelabschlüsse ausländischer Tochterunternehmen resultierende Umrechnungsdifferenzen werden ebenfalls nicht ergebniswirksam unter den Gewinnen und Verlusten aus der Währungsumrechnung bilanziert.

Anteile nicht beherrschender Gesellschafter sind die Anteile am Eigenkapital verbundener Unternehmen, die nicht von Unternehmen des Konzerns gehalten werden. Nach IAS 1 "Presentation of Financial Statements" wird der Ausgleichsposten für die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter innerhalb des Konzern-Eigenkapitals gesondert dargestellt. Der Anteil des den nicht beherrschenden Gesellschaftern zustehenden Ergebnisses wird im Anschluss an das Jahresergebnis gesondert ausgewiesen. Weitere Informationen sind dem Kapitel 6.9 "Anteile nicht beherrschender Gesellschafter" zu entnehmen.

Angaben zu Finanzinstrumenten:

IFRS 7 "Financial Instruments: Disclosures" erfordert weiterführende Angaben geordnet nach Klassen von Finanzinstrumenten. Dabei orientiert sich der Begriff "Klasse" an der Einteilung der Finanzinstrumente anhand ihrer Risikocharakteristika. Dabei ist mindestens eine Unterscheidung anhand der Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum beizulegenden Zeitwert gefordert. Eine erweiterte oder abweichende Unterscheidung sollte sich jedoch an der Zielsetzung der jeweiligen Anhangangaben orientieren. Grundsätzlich werden die folgenden Klassen von Finanzinstrumenten gebildet, wobei zusätzlich gegebenenfalls eine Unterteilung in die zugrunde liegenden Bewertungsmodelle erfolgt:

―	Schuldinstrumente im Direktbestand
―	Eigenkapitalinstrumente im Direktbestand
―	Fondsinvestments und andere kündbare Finanzinstrumente
―	Derivate
―	Sonstige Kapitalanlagen
―	Kurzfristige Anlagen
―	Direkt gehaltene Immobilieninvestments
―	Bestimmte Finanzinstrumente in der Bilanzposition «Sonstige Vermögenswerte»
―	Bestimmte Finanzinstrumente in der Bilanzposition «Andere Verbindlichkeiten»
―	Darlehen
―	Begebene Anleihen

Die Klassenbildung ist jedoch nicht allein für die Art und Struktur der jeweiligen Anhangangabe ausschlaggebend. Vielmehr werden die Angaben unter Zugrundelegung des Geschäftsmodells der Rückversicherung auf Basis der im Geschäftsjahr vorliegenden Sachverhalte und unter Berücksichtigung des Wesentlichkeitsgrundsatzes vorgenommen.

Währungsumrechnung:

Abschlüsse von Tochterunternehmen des Konzerns wurden in den jeweiligen Währungen entsprechend dem ökonomischen Umfeld, in dem das Tochterunternehmen hauptsächlich operiert, aufgestellt. Diese Währungen werden als funktionale Währungen bezeichnet. Der Euro ist die Berichtswährung, in der der konsolidierte Konzernabschluss aufgestellt wird.

Fremdwährungsgeschäfte in den Einzelabschlüssen von Konzerngesellschaften werden grundsätzlich zum Transaktionskurs in die funktionale Währung umgerechnet. Die Bilanzierung der aus der Umrechnung resultierenden Währungskursgewinne bzw. -verluste gemäß IAS 21 "The Effects of Changes in Foreign Exchange Rates" richtet sich nach dem Charakter der jeweils zugrunde liegenden Bilanzposition. Fremdwährungsgewinne oder -verluste aus der Umrechnung von monetären Aktiva und Passiva werden direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung angesetzt. Währungsumrechnungsdifferenzen aus der Umrechnung von nicht monetären Aktiva, die zum Marktwert durch die Gewinn- und Verlustrechnung bewertet sind, werden als Gewinn oder Verlust aus Marktwertänderungen ausgewiesen. Fremdwährungsgewinne oder -verluste aus nicht monetären Posten, wie Aktien, die als erfolgsneutral zum Zeitwert bewerteter Bestand ausgewiesen werden, werden zunächst erfolgsneutral in einem separaten Posten des Eigenkapitals ausgewiesen und erst mit ihrer Abwicklung ergebniswirksam realisiert.

Auch für die gemäß IFRS 17 für Ansatz- und Bewertungszwecke zu bildenden Gruppen von Rückversicherungsverträgen ("Group of Insurance Contracts"; GIC), die Verträge in unterschiedlichen Währungen enthalten, ist die Methode der Währungsumrechnung relevant. Bei solchen MehrwährungsVertragsgruppen, deren Modellierungswährung sich von der sog. GIC-Währung, die in der jeweiligen Vertragsgruppe die dominierende Währung darstellt, unterscheidet, setzen wir zur Bestimmung der Auswirkungen auf die CSM auf Ebene der Vertragsgruppe bei der CSM-Berechnung jeweils stichtagesaktuelle Währungskurse für die Umrechnung in die GIC-Währung an. Zukünftige ökonomische Annahmen hingegen, die sich auf Berechnungen von zukünftigen Zahlungsströmen beziehen (wie z.B. Zinskurven und Inflationsraten) werden weiterhin zum Zeitpunkt des erstmaligen Ansatzes des Vertrags herangezogen, ebenso wie der Diskontierungszinssatz selbst auch.

Die in lokaler Währung aufgestellten Gewinn- und Verlustrechnungen der Einzelgesellschaften werden zu Durchschnittskursen in Euro umgerechnet und in den Konzernabschluss übernommen. Die Umrechnung der Fremdwährungspositionen in den Bilanzposten der Einzelgesellschaften sowie die Übernahme dieser Posten in den Konzernabschluss erfolgen zu den Devisenmittelkursen des Bilanzstichtages. Nach IAS müssen im Konzernabschluss Differenzen aus der Währungsumrechnung von Abschlüssen ausländischer Konzerngesellschaften als separater Posten im Eigenkapital ausgewiesen werden.

Währungskursumrechnungsdifferenzen, die aus langfristig gewährten Darlehen oder unbefristeten Ausleihungen zwischen Konzerngesellschaften resultieren und deren Rückzahlung weder geplant noch wahrscheinlich ist, sind ebenfalls erfolgsneutral in einer separaten Komponente des Eigenkapitals zu erfassen.

Wesentliche Umrechnungskurse

	31.12.2023	31.12.2022	2023	2022
1 EUR entspricht:	Devisenmittelkurs am Bilanzstichtag		Durchschnittskurs
AUD	1,6273	1,5710	1,6291	1,5188
BHD	0,4166	0,4025	0,4077	0,3985
CAD	1,4651	1,4449	1,4601	1,3763
CNY	7,8454	7,3650	7,6562	7,0861
GBP	0,8689	0,8872	0,8700	0,8538
HKD	8,6323	8,3241	8,4648	8,2743
INR	91,9631	88,3048	89,3312	82,8122
KRW	1.426,8600	1.345,4700	1.411,7731	1.352,0823
MYR	5,0776	4,7017	4,9218	4,6302
SEK	11,0896	11,1118	11,4537	10,6253
USD	1,1051	1,0675	1,0813	1,0570
ZAR	20,3788	18,0975	19,8975	17,2599

Rückversicherungsumsatz:

Der Hannover Rück-Konzern bucht Rückversicherungsumsatz, wenn er Dienstleistungen im Rahmen von Gruppen von Rückversicherungsverträgen erbringt.

Dabei repräsentiert der Rückversicherungsumsatz der Berichtsperiode die Summe der Änderungen der LRC, die aus der Erbringung von Dienstleistungen in dieser Periode resultieren, für die der Hannover Rück Konzern eine Gegenleistung erwartet. Der Rückversicherungsumsatz ist so definiert, dass eine Vergleichbarkeit mit dem Umsatzausweis anderer Branchen erzielt wird und speist sich aus den folgenden Umsatzquellen:

―	In der Berichtsperiode angefallene Aufwendungen für Rückversicherungsfälle und sonstige versicherungstechnische Dienstleistungen (ohne Rückzahlungen von Kapitalanlagekomponenten und Beträgen, die einer potenziellen Verlustkomponente zugeordnet sind)
―	Änderungen der Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken in Bezug auf Dienstleistungen in der aktuellen Berichtsperiode
―	Auflösung der CSM, gemessen an den erbrachten Deckungseinheiten
―	Sonstige Beträge, einschließlich erfahrungsbedingter Anpassungen der Prämieneinnahmen für Dienstleistungen in der laufenden oder in vergangenen Perioden

In Höhe der Kapitalanlagekomponenten wird kein Versicherungsumsatz erfasst, da es sich dabei um diejenigen Teile der Prämie handelt, die in jedem Fall an den Zedenten zurückgezahlt werden, unabhängig davon, ob das versicherte Ereignis eintritt oder nicht. Das umfasst bei der Hannover Rück insbesondere bestimmte Provisionen an Zedenten. Die Reduktion des Umsatzes um die Kapitalanlagekomponenten hat keinen Einfluss auf das Rückversicherungs-Serviceergebnis, da sich korrespondierend die versicherungstechnischen Aufwendungen ebenfalls reduzieren.

Rückversicherungs-Serviceergebnis:

Die RückversicherungsServiceaufwendungen umfassen insbesondere die Schadenaufwendungen (ohne Rückzahlungen von Kapitalanlagekomponenten) sowie die Verwaltungs- und Abschlusskosten. Die Abschlusskosten werden systematisch auf die jeweiligen Perioden des Deckungszeitraums verteilt und in gleicher Höhe als Rückversicherungsumsatz und als Rückversicherungs-Serviceaufwendungen erfasst. Innerhalb des Rückversicherungs-Serviceergebnisses werden die Ergebnisbestandteile aus den in Rückdeckung gegebenen Verträgen als separate Posten getrennt vom Brutto-Rückversicherungsumsatz und den Brutto-Rückversicherungs-Serviceaufwendungen aus dem abgeschlossenen Geschäft ausgewiesen.

Im Rückversicherungs-Finanzergebnis nehmen die Rückversicherungs-Finanzerträge bzw. -aufwendungen die Effekte aus der Aufzinsung des Barwerts der Nettozahlungsströme, der Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken und der vertraglichen Servicemarge auf. Zinsänderungseffekte erfassen wir hingegen im Wesentlichen erfolgsneutral im OCI innerhalb des Eigenkapitals. In unserer Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung präsentieren wir das Netto-Rückversicherungs-Finanzergebnis sowohl vor als auch nach Währungseffekten. Zunächst stellen wir das Rückversicherungs-Finanzergebnis gemäß IFRS 17 einschließlich der Währungseffekte dar. Zur Verdeutlichung der währungskongruenten Bedeckung der versicherungstechnischen Verbindlichkeiten durch Kapitalanlagen werden die Währungseffekte anschließend aus dem Rückversicherungs-Finanzergebnis gemäß IFRS 17 herausgerechnet und separat im Währungsergebnis ausgewiesen.

Erlöse aus Verträgen mit Kunden werden dann realisiert, wenn die Verfügungsmacht über die zugesagten Güter oder Dienstleistungen auf den Kunden übertragen wird. Die Höhe der Umsatzrealisierung entspricht der Gegenleistung, die die Hannover Rück im Gegenzug für die Übertragung von Gütern oder Dienstleistungen an den Kunden voraussichtlich erhalten wird. Die Hannover Rück agiert in seinen Verträgen im Anwendungsbereich des IFRS 15 grundsätzlich als Prinzipal, weil sie regelmäßig die Kontrolle über die Dienstleistungen oder Güter hat, bevor diese an den Kunden übertragen werden.

Steueraufwand:

Der Steueraufwand enthält die tatsächliche Steuerbelastung auf Unternehmensergebnisse der Konzernunternehmen, auf die die jeweiligen lokalen Steuersätze angewendet werden, sowie Veränderungen der aktiven und der passiven latenten Steuern. Aufwand und Ertrag aus Zinsen oder Strafen, die an die Steuerbehörden zu zahlen sind, werden im übrigen Ergebnis ausgewiesen. Die Berechnung der aktiven und der passiven Steuerabgrenzung beruht auf steuerlichen Verlustvorträgen, ungenutzten Steuergutschriften und temporären Unterschiedsbeträgen zwischen den Buchwerten von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten in der Konzernbilanz der Hannover Rück-Gruppe und deren Steuerbilanzwerten. Nähere Informationen zu den latenten Steuern sind unseren Erläuterungen zur aktiven und passiven Steuerabgrenzung zu entnehmen.

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche:

Langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen werden gemäß IFRS 5 "Non-current Assets Held for Sale and Discontinued Operations" als zur Veräußerung gehalten eingestuft, wenn der zugehörige Buchwert überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert wird. Als aufgegebene Geschäftsbereiche werden Unternehmensbestandteile ausgewiesen, die betrieblich und für die Zwecke der Rechnungslegung klar vom restlichen Unternehmen abgegrenzt werden können und veräußert bzw. zur Veräußerung klassifiziert wurden. Die Bewertung erfolgt zum niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten. Solange langfristige Vermögenswerte als zur Veräußerung gehalten eingestuft sind, werden auf diese keine planmäßigen Abschreibungen vorgenommen. Wertminderungen auf den beizulegenden Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten sind erfolgswirksam zu erfassen, wobei ein späterer Anstieg zu einer Gewinnrealisierung bis zur Höhe des kumulativen Wertminderungsaufwandes führt. Übersteigt der Wertminderungsbedarf für eine Veräußerungsgruppe den Buchwert der zugehörigen langfristigen Vermögenswerte, wird die Notwendigkeit einer Rückstellungsbildung im Sinne des IAS 37 "Provisions, Contingent Liabilities and Contingent Assets" geprüft.

3.2. Wesentliche Ermessensentscheidungen und Schätzungen

Im Konzernabschluss müssen zu einem gewissen Grad Schätzungen und Annahmen getroffen werden, die die bilanzierten Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die Angaben zu Eventualforderungen und -Verbindlichkeiten am Stichtag und den Ausweis von Erträgen und Aufwendungen während der Berichtsperiode beeinflussen.

Risiken im Zusammenhang mit den Folgen des Klimawandels sind für das Geschäftsmodell eines Rückversicherungsunternehmens von großer Bedeutung. Die Schätzung von Eintrittswahrscheinlichkeiten und Schadenhöhen von klimabedingten Stürmen, Überschwemmungen oder Dürren ist wesentlicher Bestandteil unseres Risikomanagementsystems. Sie beeinflusst in hohem Maße unsere Zeichnungspolitik im Bereich von gegenüber Naturgefahren exponierten Risiken und erfordert das Vorhalten entsprechenden Risikokapitals. Physische Risiken wie Extremwetterereignisse und deren Folgen sowie langfristige Veränderungen klimatischer und ökologischer Bedingungen wie Niederschlagsmengen, Meeresspiegelanstieg oder der Anstieg der Durchschnittstemperaturen können darüber hinaus den Wert unseres Immobilienbesitzes betreffen oder die Bewertung von Wertpapieren unseres Kapitalanlageportefeuilles beeinflussen.

Neben dem Einfluss dieser physischen Risiken unterliegt die Bewertung unseres Kapitalanlageportefeuilles ebenfalls Transitionsrisiken infolge des Klimawandels. Unter Transitionsrisiken verstehen wir diejenigen Risiken im Zusammenhang mit den Folgen des Klimawandels, die aus der Umstellung auf eine kohlenstoffarme Wirtschaft resultieren. Diese Umstellung wird wesentlich von politischen Regulierungsmaßnahmen initiiert und flankiert. Insofern derartige Regulierungsmaßnahmen beispielsweise Emittenten von Aktien oder Unternehmensanleihen unseres Anlageportefeuilles negativ betreffen, zeigen sich entsprechende Auswirkungen auf die Bewertung dieser Papiere.

Insgesamt findet die Bewertung von Klimarisiken Berücksichtigung u.a. im Rahmen des Wertminderungstests für nichtfinanzielle Vermögenswerte, einschließlich des Geschäfts- und Firmenwerts nach IAS 36, bei der Bestimmung von Nutzungsdauern und des Restwerts von Vermögenswerten nach IAS 16 oder IAS 38, im Rahmen des Ansatzes und der Folgebewertung der Kapitalanlagen nach IFRS 9 sowie der Bildung von Rückstellungen und Offenlegung von Eventualverbindlichkeiten nach IAS 37.

Schätzunsicherheiten resultierten in der Berichtsperiode auch aus dem Konflikt in der Ukraine. Wir haben für alle relevanten Geschäftssparten wahrscheinlichkeitsgewichtete Szenarioanalysen durchgeführt, bei denen wir die uns zum gegenwärtigen Zeitpunkt zur Verfügung stehenden Markterkenntnisse berücksichtigt und daraus auf Basis eigener Einschätzungen unsere Reservierung abgeleitet haben. Zum Bilanzstichtag umfassen die betroffenen Geschäftssparten im Wesentlichen Political Violence und andere Sachdeckungen, Political Risk, Marine sowie Aviation. Im Berichtsjahr hat sich unser Aufwand für diesen Schadenkomplex im Vergleich zum Vorjahr geringfügig erhöht. Die Bandbreite möglicher Schadenszenarien ist jedoch nach wie vor hoch und kann bei derzeit nicht zu erwartenden nachteiligen Entwicklungen bzw. ungünstiger Rechtsprechung zu einem späteren Zeitpunkt zu deutlich höheren Schadenzahlungen führen. Insbesondere im Zusammenhang mit dem Status in Russland verbliebener Leasingflugzeuge bestehen weiterhin Rechtsunsicherheiten. Im Einklang mit den bestehenden Sanktionsregelungen werden Geschäfte mit russischen Zedenten nicht weitergeführt.

Der Konflikt in der Ukraine und seine Folgen hatten Auswirkungen auf die weltweiten Rohstoff- und Energiepreise und damit auf die Inflationsraten. Die Inflation wird in unserem Reservierungsprozess mindestens auf Basis der durchschnittlichen Inflationsraten der Vergangenheit berücksichtigt. Ferner werden im Rahmen der Prämienkalkulation realistische Inflationsannahmen unterstellt bzw. bei der Reservierung in den einzelnen Zeichnungsjahren zusätzliche Rückstellungen aufgebaut, sodass Inflationsentwicklungen auch dadurch teilweise kompensiert werden können. Darüber hinaus ist ein substanzieller Teil des Geschäfts durch Indexklauseln gegen negative Inflationseffekte geschützt. Im Kapitalanlagebestand der Hannover Rück befinden sich inflationsgebundene Anleihen, die einen Teil der negativen Inflationsauswirkungen abdecken. Um sicherzustellen, dass die Inflation in den versicherungstechnischen Rückstellungen angemessen berücksichtigt wird, wurde eine Szenarioanalyse durchgeführt. Die verschiedenen Szenarien für eine zukünftige Inflationsentwicklung wurden mit der historisch beobachteten Inflation verglichen, um eine mögliche Auswirkung auf die versicherungstechnischen Rückstellungen abzuschätzen. Unter den betrachteten Szenarien sind auch solche mit einer längerfristig höheren Inflation. Derzeit erwarten wir, dass die Inflationsraten über den Zielmarken der Zentralbanken liegen werden.

Bei den Vermögenswerten und Verbindlichkeiten aus abgeschlossenen oder gehaltenen Rückversicherungsverträgen sind Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen von hoher Bedeutung: Die Klassifizierung, das Aggregationsniveau und die Bewertung von Rückversicherungs- und Retrozessionsverträgen ist mit Ermessensentscheidungen verbunden. Verträge werden je nach der Einschätzung, ob mit ihnen ein signifikantes Versicherungsrisiko übertragen wird, entweder als Rückversicherungs- oder als Investmentverträge klassifiziert. Es muss ein geeignetes Aggregationsniveau gefunden werden, da Vertragsportfolien durch die Trennung von Gruppen von Verträgen, die beim erstmaligen Ansatz verlustträchtig sind, von solchen, die keine signifikante Wahrscheinlichkeit haben, später verlustträchtig zu werden, unterschieden werden müssen. Darüber hinaus werden bei der Bewertung von Rückversicherungsund Retrozessionsverträgen Annahmen getroffen und es bestehen Schätzunsicherheiten. Bei der Bewertung dieser Verträge ist die Bewertungsmethode festzulegen, die für die Schätzung der Risikoanpassungen für nichtfinanzielle Risiken und der Menge der zu erbringenden Leistungen aus einem Vertrag herangezogen wird. Änderungen wesentlicher Annahmen in Bezug auf Abzinsungssätze (unter anderem Illiquiditätsprämien), Schadenentwicklung oder zukünftige Zahlungsströme und Unterschiede zwischen Guthabenzinsen und Abzinsungssätzen könnten zu wesentlichen Änderungen der Erfüllungswerte im nachfolgenden Geschäftsjahr bzw. einer Anpassung der vertraglichen Servicemarge führen.

Bei fehlenden Zedentenabrechnungen mit größerem Beitragsvolumen werden gegebenenfalls ergänzende oder vollständige Schätzungen der entsprechenden Erfolgsposten, Vermögenswerte und Verpflichtungen einschließlich zugehöriger Retrozessionen vorgenommen. Fehlende Zedentenabrechnungen mit geringem Beitragsvolumen werden im Folgejahr erfasst.

Zur Bemessung der Endschäden ("Ultimate Liability") werden im Bereich der Schaden-Rückversicherung für alle Sparten die erwarteten Endschadenquoten ermittelt, ausgehend von aktuariellen Verfahren, wie der Chain-Ladder-Methode. Bilanziert wird der realistisch geschätzte künftige Erfüllungsbetrag. Basierend auf statistischen Dreiecken von Originalmeldungen der Zedenten wird die Entwicklung bis zum voraussichtlichen Ende der Abwicklung projiziert. Die jüngeren Zeichnungsjahre aktuarieller Projektionen unterliegen naturgemäß einer größeren Unsicherheit, die mit vielfältigen Zusatzinformationen über Raten- und Konditionsverbesserungen des gezeichneten Geschäfts sowie Schadentrends erheblich reduziert werden kann.

Die sich als Differenz zwischen den projizierten Endschäden und den gemeldeten Schäden ergebenden Beträge werden entweder in der Spätschadenreserve für eingetretene, aber noch nicht bekannte oder gemeldete Schäden (IBNR - Reserve) oder in der Rückstellung für zukünftige Deckung zurückgestellt.

Bei der Anwendung statistischer Verfahren werden Großschäden gesondert betrachtet. Auf Basis der Auswertung einer Vielzahl beobachtbarer Informationen können Schäden als große Einzelschadenereignisse klassifiziert werden. Die Bemessung von in diesem Zusammenhang bestehenden Verpflichtungen erfolgt im Rahmen eines gesonderten Prozesses, der im Wesentlichen auf einzelvertraglichen Schätzungen beruht.

Für weitere u.a. nach IFRS 17 erforderliche Informationen verweisen wir auf unsere Erläuterungen zu den versicherungstechnischen Risiken der Schaden-Rückversicherung im Risikobericht, beispielsweise hinsichtlich der Modellierung von Naturkatastrophenszenarien und der Annahmen im Bereich der asbestbedingten Schäden und Umweltrisiken. Ferner verweisen wir auf unsere Darstellungen zu den versicherungstechnischen Rückstellungen in Kapitel 3.1 "Zusammenfassung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden" und Kapitel 6.4 "Versicherungstechnische Aktiva und Passiva".

Auch im Bereich der Personen-Rückversicherung hängt die Ermittlung der Reserven und Vermögenswerte entscheidend von aktuariellen Projektionen des gedeckten Geschäfts ab. Je nach Art des gedeckten Geschäfts wird entweder auf Policendaten modelliert oder es werden sogenannte Modellpunkte festgelegt. Die wesentlichen Unterscheidungsmerkmale beinhalten u.a. Alter, Geschlecht und Raucherstatus der versicherten Person, Tarif, Versicherungsdauer, Prämienzahldauer oder Versicherungshöhe. Für jede Police bzw. jeden Modellpunkt wird die Bestandsentwicklung simuliert; dabei sind die wesentlichen Eingabeparameter entweder vorbestimmt durch den Tarif (z.B. eingerechnete Kosten, Prämienhöhe, Rechnungszins) oder zu schätzen (z.B. Sterbe- oder Invaliditätswahrscheinlichkeiten, Stornowahrscheinlichkeiten). Diese Annahmen sind stark abhängig von länderspezifischen Parametern, der Rückversicherungsform und anderen Rahmenbedingungen des Rückversicherungsvertrages. Aus Überlagerung entsteht eine Projektion der zukünftigen Zahlungsströme des Rückersicherungsvertrages; dabei gehen u.a. Annahmen über die Bestandszusammensetzung und den unterjährigen Beginn der gedeckten Policen ein. Die Annahmen werden zu Beginn eines Rückversicherungsvertrages festgelegt und später an die tatsächliche Entwicklung angepasst. Wir verweisen insoweit auf unsere Darstellungen zu den versicherungstechnischen Vermögenswerten und Rückstellungen in Kapitel 3.1 "Zusammenfassung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden".

Bei der Ermittlung der Bilanzansätze bestimmter Kapitalanlagen sind in einigen Fällen Annahmen zur Bestimmung von Marktwerten sowie zur Ermittlung der Risikovorsorge für erwartete Kreditausfälle erforderlich. Wir verweisen insoweit auf unsere Ausführungen zu den ergebniswirksam zum Zeitwert bewerteten Finanzinstrumenten und zu den Wertminderungen in Kapitel 3.1 "Zusammenfassung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden" sowie zu dem fremdgenutzten Grund- und Gebäudebesitz in Kapitel 0 "Kapitalanlagen".

4. Konsolidierung

4.1. Konsolidierungsgrundsätze

Kapitalkonsolidierung

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach den Vorschriften des IFRS 10 "Consolidated Financial Statements" auf der Grundlage eines einheitlichen Konsolidierungsmodells für alle Unternehmen, das Beherrschung unabhängig davon definiert, ob sie aufgrund von gesellschaftsrechtlichen, vertraglichen oder wirtschaftlichen Gegebenheiten entsteht. Konzernunternehmen werden ab dem Zeitpunkt konsolidiert, zu dem die Hannover Rück die Beherrschung über sie erlangt. Beherrschung liegt vor, wenn die Hannover Rück direkt oder indirekt die Entscheidungsmacht aufgrund von Stimmrechten oder anderen Rechten über ein Konzernunternehmen hat, um dessen relevante Tätigkeiten zu steuern, an positiven und negativen variablen Rückflüssen aus dem Konzernunternehmen partizipiert und diese Rückflüsse durch ihre Entscheidungsmacht beeinflussen kann. Diese Merkmale müssen kumulativ erfüllt sein. Darüber hinaus können weitere Umstände zu einer Beherrschung führen, z.B. eine bestehende Prinzipal-Agenten-Beziehung. In diesem Fall handelt eine konzernfremde Partei mit Entscheidungsrechten (Agent) für die Hannover Rück, beherrscht aber das Unternehmen nicht, da sie lediglich Entscheidungsrechte ausübt, die durch die Hannover Rück (Prinzipal) delegiert worden sind. Diese Grundsätze werden auch auf strukturierte Unternehmen angewendet, zu denen in Kapitel 4.2 "Konsolidierungskreis und vollständige Aufstellung des Anteilsbesitzes" weitere Angaben enthalten sind. Konzernunternehmen werden so lange konsolidiert, bis der Hannover Rück-Konzern die Beherrschung über sie verliert. Sofern Anteile an Tochtergesellschaften zurückbehalten werden und ein Kontrollverlust vorliegt, werden für diese Tochtergesellschaften in den übrigen Rücklagen ausgewiesene Bewertungseffekte in Übereinstimmung mit IFRS 10 vollständig ergebniswirksam aufgelöst und nicht nur anteilig in Höhe der abgegangenen Gesellschaftsanteile. Die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze der Konzernunternehmen werden, soweit erforderlich, angepasst, um eine einheitliche Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze des Hannover Rück-Konzerns sicherzustellen.

Der Kapitalkonsolidierung liegt die Erwerbsmethode zugrunde. Der Geschäfts- oder Firmenwert resultiert aus dem Erwerb von Tochterunternehmen und entspricht der Summe aus der übertragenen Gegenleistung, dem Betrag aller nicht beherrschenden Anteile an dem erworbenen Unternehmen und dem beizulegenden Zeitwert der zuvor gehaltenen Eigenkapitalanteile an dem erworbenen Unternehmen abzüglich des beizulegenden Zeitwerts des erworbenen Nettovermögens. Gemäß IFRS 3 werden Geschäfts- oder Firmenwerte nicht planmäßig, sondern nach jährlichen Werthaltigkeitsprüfungen ("Impairment Tests") gegebenenfalls außerplanmäßig abgeschrieben. Negative sowie geringfügige Geschäfts- oder Firmenwerte werden im Jahr der Entstehung erfolgswirksam berücksichtigt. Kosten im Zusammenhang mit dem Erwerb werden als Aufwand erfasst.

Gesellschaften, auf die die Hannover Rück einen maßgeblichen Einfluss ausüben kann bzw. deren relevante Tätigkeiten nur mittels einstimmiger Zustimmung aller zur gemeinsamen Führung berechtigten Parteien bestimmt werden können und an denen wir lediglich Rechte am Nettovermögen besitzen, werden als assoziierte Unternehmen bzw. Gemeinschaftsunternehmen nach der At-Equity-Methode einbezogen. Demnach bewerten wir Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen mit dem anteiligen Eigenkapital, das auf den Konzern entfällt. Nach der in IAS 28 "Investments in Associates and Joint Ventures" vorgeschriebenen Kapitalanteilsmethode wird der auf die assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen entfallende Geschäfts- oder Firmenwert gemeinsam mit den Anteilen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen ausgewiesen. Der den Konzern betreffende Anteil am Jahresergebnis eines assoziierten Unternehmens oder Gemeinschaftsunternehmens ist im Ergebnis aus Kapitalanlagen enthalten und wird in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung gesondert ausgewiesen. Eigenkapital und Ergebnis werden dem letzten verfügbaren Abschluss des assoziierten Unternehmens oder Gemeinschaftsunternehmens entnommen.

Ein maßgeblicher Einfluss wird vermutet, wenn eine Gesellschaft des Hannover Rück-Konzerns direkt oder indirekt mindestens 20 %, aber nicht mehr als 50 % der Stimmrechte hält. Evidenzen für einen maßgeblichen Einfluss auf ein assoziiertes Unternehmen leiten wir auch aus der Zugehörigkeit zu einem Leitungsgremium des Unternehmens, der Teilnahme an den Entscheidungsprozessen, z.B. über Dividenden oder sonstige Ausschüttungen, dem Vorliegen wesentlicher Geschäftsvorfälle mit dem Unternehmen, der Möglichkeit zum Austausch von Führungspersonal oder der Bereitstellung von für das Unternehmen wesentlichen fachlichen Informationen ab. Weitere Angaben zu den nach der At-Equity-Methode einbezogenen Unternehmen sind dem Abschnitt "Assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen" in Kapitel 6.1 "Kapitalanlagen" zu entnehmen.

Von der Konsolidierung ausgenommen sind lediglich Tochtergesellschaften, die sowohl einzeln als auch in ihrer Gesamtheit von untergeordneter Bedeutung für die Vermögens-, Finanz-und Ertragslage des Hannover Rück-Konzerns sind. Ob eine Tochtergesellschaft von untergeordneter Bedeutung ist, beurteilt die Hannover Rück anhand der Bilanzsumme und des Jahresergebnisses der Gesellschaft im Verhältnis zu den entsprechenden Werten des Gesamtkonzerns im Durchschnitt der letzten drei Jahre. Im Berichtsjahr wurden aus diesem Grund 14 (13) Gesellschaften im In- und Ausland nicht voll konsolidiert. Weitere 3 (3) Einzelgesellschaften wurden aus demselben Grund nicht nach der At-Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen. Der Geschäftszweck dieser insgesamt 17 (16) Gesellschaften ist überwiegend die Erbringung von Dienstleistungen für die Rückversicherungsgesellschaften der Gruppe.

Konsolidierung konzerninterner Geschäftsvorfälle

Die Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den im Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden gegeneinander aufgerechnet. Erträge und Aufwendungen aus konzerninternen Geschäftsvorfällen werden ebenfalls eliminiert.

Transaktionen zwischen einer Veräußerungsgruppe und den fortgeführten Geschäftsbereichen des Konzerns werden in Übereinstimmung mit IFRS 10 gleichfalls eliminiert.

4.2. Konsolidierungskreis und vollständige Aufstellung des Anteilsbesitzes

Neben der Hannover Rück SE als Konzernobergesellschaft umfasst der Konsolidierungskreis des Hannover Rück-Konzerns die in der nachfolgenden Tabelle aufgeführten Unternehmen.

Informationen zu Tochtergesellschaften

Konsolidierungskreis

Anzahl der Unternehmen		2022
Konsolidierte Unternehmen (Konzernunternehmen)
Inland	12	11
Ausland	118	113
Gesamt	130	124
Nach der At-Equity-Methode einbezogene Unternehmen
Inland	3	3
Ausland	2	4
Gesamt	5	7

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden insgesamt acht Gesellschaften neu in den Konsolidierungskreis aufgenommen, während zwei Gesellschaften aus dem Konsolidierungskreis abgegangen sind.

Informationen zu den Anteilen am Eigenkapital und am Ergebnis, die nicht beherrschenden Gesellschaftern zustehen, sowie zu den wesentlichen nicht beherrschenden Gesellschaftern sind dem Kapitel 6.9 "Anteile nicht beherrschender Gesellschafter" zu entnehmen. Zum Stichtag bestanden keine erheblichen Beschränkungen bezüglich des Zugangs zu oder der Nutzung von Vermögenswerten des Konzerns aufgrund von Schutzrechten zugunsten der nicht beherrschenden Gesellschafter.

Die Veräußerung oder Übertragung von Aktien der E+S Rückversicherung AG erfolgt durch Begebungsvermerk und ist nur mit Genehmigung des Aufsichtsrats der Gesellschaft zulässig.

Das Recht, die Genehmigung zu erteilen oder zu versagen, steht dem Aufsichtsrat unbedingt zu, ohne dass er verpflichtet wäre, im Falle der Versagung Gründe anzugeben.

Nationale gesellschaftsrechtliche Bestimmungen oder aufsichtsrechtliche Anforderungen können in bestimmten Ländern die Fähigkeit des Hannover Rück-Konzerns einschränken, Vermögenswerte zwischen Unternehmen des Konzerns zu transferieren. Diese Beschränkungen resultieren im Wesentlichen aus lokalen Mindestkapital- und Solvabilitätsanforderungen sowie in geringerem Ausmaß aus Devisenbeschränkungen.

Aufstellung des Anteilsbesitzes

Bei den nachfolgenden Angaben handelt es sich um die Aufstellung des Anteilsbesitzes gemäß § 313 Abs. 2 HGB. Von den Ausnahmeregelungen gemäß § 313 Abs. 3 HGB machen wir Gebrauch. Ergänzend wurden die Vorschriften des IFRS 12.10 und IFRS 12.21 berücksichtigt. Zu den wesentlichen Zu- und Abgängen des Berichtsjahres verweisen wir auf unsere Ausführungen in den folgenden Abschnitten dieses Kapitels.

Aufstellung des Anteilsbesitzes

Name und Sitz des Unternehmens	Höhe des durchgerechneten Anteils am Kapital in %
Inländische Unternehmen
Verbundene konsolidierte Unternehmen
Hannover Rück Beteiligung Verwaltungs-GmbH, Hannover, Deutschland	100,00
FUNIS GmbH & Co. KG, Hannover, Deutschland	100,00
Hannover Re Global Holding GmbH, Hannover, Deutschland	98,24
Hannover RE AA PE Partners III GmbH & Co. KG, Hannover, Deutschland	98,24
Hannover Re Global Alternatives GmbH & Co. KG, Hannover, Deutschland	94,72
Hannover Re Euro PE Holdings II GmbH & Co. KG, Hannover, Deutschland	94,01
Hannover Re Euro RE Holdings GmbH, Hannover, Deutschland	87,68
cor F 25. GmbH & Co.KG, Berlin, Deutschland	87,68
HR GLL Central Europe GmbH & Co. KG, München, Deutschland	87,67
HR GLL Central Europe Holding GmbH, München, Deutschland	87,67
HR AI Komplementär GmbH, Hannover, Deutschland	82,40
E+S Rückversicherung AG, Hannover, Deutschland	64,79
Verbundene nicht konsolidierte Unternehmen
HILSP Komplementär GmbH, Hannover, Deutschland	100,00
mertus 313. GmbH, Frankfurt a.M., Deutschland	87,68
Assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen
Joint HR MR Private Equity GmbH, München, Deutschland	46,95
WeHaCo Unternehmensbeteiligungs-GmbH, Hannover, Deutschland	32,96
HANNOVER Finanz GmbH, Hannover, Deutschland	27,78
Sonstige Beteiligungen
PT Beteiligungs GmbH, Hannover, Deutschland	27,65
Hannover America Private Equity Partners II GmbH & Co. KG, Hannover, Deutschland ¹	13,79
Hannover Re Euro PE Holdings GmbH & Co. KG, Hannover, Deutschland ¹	13,18
Neue SEBA Beteiligungsgesellschaft mbH, Nürnberg, Deutschland	14,36
Internationale Schule Hannover Region GmbH, Hannover, Deutschland	9,17
FinLeap GmbH, Berlin, Deutschland	8,41
VST Gesellschaft für Versicherungsstatistik mit beschränkter Haftung, Hannover, Deutschland	5,89
ELEMENT Insurance AG, Berlin, Deutschland	0,08
Ausländische Unternehmen
Verbundene konsolidierte Unternehmen
Hannover Finance (Luxembourg) S.A., Röser, Luxemburg	100,00
Hannover Finance (UK) Limited, London, Großbritannien	100,00
Hannover Re Holdings (UK) Limited, London, Großbritannien	100,00
Hannover Life Reassurance Company of America, Orlando, USA	100,00
Hannover Life Reassurance Company of America (Bermuda) Ltd., Hamilton, Bermuda	100,00
Hannover Re (Ireland) Designated Activity Company, Dublin, Irland	100,00
Hannover Life Re of Australasia Ltd, Sydney, Australien	100,00
Hannover Re (Bermuda) Ltd., Hamilton, Bermuda	100,00
Hannover ReTakaful B.S.C. (c), Manama, Bahrain	100,00
Hannover Services (UK) Limited, London, Großbritannien	100,00
Inter Hannover (No. 1) Limited, London, Großbritannien	100,00
Integra Insurance Solutions Limited, Bradford, Großbritannien	100,00
Argenta Holdings Limited, London, Großbritannien	100,00
Argenta Private Capital Limited, London, Großbritannien	100,00
APCL Corporate Director No.1 Limited, London, Großbritannien	100,00
APCL Corporate Director No.2 Limited, London, Großbritannien	100,00
Fountain Continuity Limited, Edinburgh, Großbritannien	100,00
Names Taxation Service Limited, London, Großbritannien	100,00
Argenta Secretariat Limited, London, Großbritannien	100,00
Argenta Continuity Limited, London, Großbritannien	100,00
Argenta Employee LLP, London, Großbritannien	100,00
Argenta General Partner Limited, Edinburgh, Großbritannien	100,00
Argenta General Partner II LLP, Edinburgh, Großbritannien	100,00
Argenta LLP Services Limited, London, Großbritannien	100,00
Argenta SLP Continuity Limited, Edinburgh, Großbritannien	100,00
Argenta Syndicate Management Limited, London, Großbritannien	100,00
Argenta Tax & Corporate Services Limited, London, Großbritannien	100,00
Argenta Underwriting No.1 Limited, London, Großbritannien	100,00
Argenta Underwriting No.2 Limited, London, Großbritannien	100,00
Argenta Underwriting No.3 Limited, London, Großbritannien	100,00
Argenta Underwriting No.4 Limited, London, Großbritannien	100,00
Argenta Underwriting No.7 Limited, London, Großbritannien	100,00
Argenta Underwriting No.9 Limited, London, Großbritannien	100,00
Argenta Underwriting No.10 Limited, London, Großbritannien	100,00
Argenta Underwriting No.11 Limited, London, Großbritannien	100,00
Residual Services Limited, London, Großbritannien ²	100,00
Residual Services Corporate Director Limited, London, Großbritannien	100,00
Argenta Underwriting Asia Pte. Ltd., Singapur, Singapur	100,00
Glencar Underwriting Managers, Inc., Chicago, USA	100,00
Glencar Insurance Company, Orlando, USA	100,00
Kubera Insurance (SAC) Ltd, Hamilton, Bermuda	100,00
Leine Investment General Partner S.à r.l., Luxemburg, Luxemburg	100,00
Leine Investment SICAV-SIF, Luxemburg, Luxemburg	100,00
LI RE, Hamilton, Bermuda	100,00
Fracom FCP, Paris, Frankreich ³	100,00
Hannover Finance, Inc., Wilmington, USA	100,00
Sand Lake Re, Inc., Burlington, USA	100,00
Hannover Reinsurance Group Africa (Pty) Ltd., Johannesburg, Südafrika	100,00
Hannover Re South Africa Limited, Johannesburg, Südafrika	100,00
Hannover Africa Limited, Johannesburg, Südafrika ⁴	100,00
Compass Insurance Company Limited, Johannesburg, Südafrika	100,00
Annuity Reinsurance Cell A1, Hamilton, Bermuda	100,00
Argenta Underwriting (Europe) Limited, Dublin, Irland	100,00
Argenta International Limited, London, Großbritannien	100,00
Hannover Re Real Estate Holdings, Inc., Orlando, USA	95,25
HR US Infra Equity LP, Wilmington, USA	95,24
320AUS LLC, Wilmington, USA	95,15
GLL HRE CORE Properties, L.P., Wilmington, USA	95,15
101BOS LLC, Wilmington, USA	95,15
402 Santa Monica Blvd, LLC, Wilmington, USA	95,15
111ORD LLC, Wilmington, USA	95,15
140EWR LLC, Wilmington, USA	95,15
7550IAD LLC, Wilmington, USA	95,15
Nashville West, LLC, Wilmington, USA	95,15
590ATL LLC, Wilmington, USA	95,15
975 Carroll Square, LLC, Wilmington, USA	95,15
Broadway 101, LLC, Wilmington, USA	95,15
River Terrace Parking, LLC, Wilmington, USA	95,15
3290ATL LLC, Wilmington, USA	95,15
1600FLL LLC, Wilmington, USA	95,15
2530AUS LLC, Wilmington, USA	95,15
7550BWI LLC, Wilmington, USA	95,15
7659BWI LLC, Wilmington, USA	95,15
7653BWI LLC, Wilmington, USA	95,15
HRE Core Properties Chile Holding SpA, Santiago, Chile	95,15
Apoquindo CL SpA, Santiago, Chile	95,15
Apoquindo 5400 Chile Holding S.A., Santiago, Chile	95,15
Magdalena CL SpA, Santiago, Chile	95,15
Magdalena Chile Holding S.A., Santiago, Chile	95,15
Ombú CL SpA, Santiago, Chile	95,15
Ombú Chile Holding S.A., Santiago, Chile	95,15
1375MCO LLC, Wilmington, USA	95,15
PLC Elite Mexico Logistics, S. de R.L. de C.V., Mexiko-Stadt, Mexiko	95,15
11809AUS LLC, Wilmington, USA	95,15
M8 Property Trust, Sydney, Australien	94,72
Markham Real Estate Partners (KSW) Pty Limited, Sydney, Australien	94,72
PAG Real Estate Asia Select Fund Limited, George Town, Kaimaninseln	94,72
Ubitech Hub Pte. Ltd., Singapore, Singapur	94,72
ASF Spectrum Limited, George Town, Kaimaninseln	94,72
CC Aeolus Pte. Ltd., Singapur, Singapur	94,72
CC Anchor Pte. Ltd., Singapur, Singapur	94,72
HR US Infra Debt LP, George Town, Kaimaninseln	94,71
Peace G.K., Tokio, Japan	93,77
Morea Limited Liability Company, Tokio, Japan	93,77
Rocky G.K., Tokio, Japan	93,77
Kaith Re Ltd., Hamilton, Bermuda	90,40
Star Grafton One S.à r.l., Luxemburg, Luxemburg	87,68
Highgate Sp. z o.o., Warschau, Polen	87,67
3541 PRG s.r.o., Prag, Tschechische Republik	87,67
HR GLL Liberty Corner SPÓŁKA Z OGRANICZONĄ ODPOWIEDZIALNOŚCIĄ, Warschau, Polen	87,67
HR GLL Griffin House SPÓŁKA Z OGRANICZONĄ ODPOWIEDZIALNOŚCIĄ, Warschau, Polen	87,67
92601 BTS s.r.o., Bratislava, Slowakei	87,67
Akvamarín Beta s.r.o., Prag, Tschechische Republik	87,67
HR GLL Europe Holding S.à r.l., Luxemburg, Luxemburg	87,67
HR GLL CDG Plaza S.r.l., Bukarest, Rumänien	87,67
193 BCN, S.L., Madrid, Spanien	87,67
Callisto, Mailand, Italien	87,67
Bowen Investment Limited Partnership, Auckland, Neuseeland	75,77
Commercial & Industrial Acceptances (Pty) Ltd., Johannesburg, Südafrika	74,80
Lireas Holdings (Pty) Ltd., Johannesburg, Südafrika	70,00
MUA Insurance Acceptances (Pty) Ltd., Kapstadt, Südafrika	70,00
Firedart Engineering Underwriting Managers (Pty) Ltd., Johannesburg, Südafrika	70,00
Film & Entertainment Underwriters SA (Pty) Ltd., Johannesburg, Südafrika	70,00
Transit Underwriting Managers (Pty) Ltd., Durban, Südafrika	63,00
Garagesure Consultants and Acceptances (Pty) Ltd., Johannesburg, Südafrika	63,00
Hospitality Industrial and Commercial Underwriting Managers (Pty) Ltd., Johannesburg, Südafrika	59,50
Landmark Underwriting Agency (Pty) Ltd., Bloemfontein, Südafrika	45,85
Real Assist (Pty) Ltd., Pretoria, Südafrika	38,15
Verbundene nicht konsolidierte Unternehmen
HR Hannover Re, Correduría de Reaseguros, S.A., Madrid, Spanien	100,00
Hannover Re Services Japan, Tokio, Japan	100,00
Hannover Re Consulting Services India Private Limited, Mumbai, Indien	100,00
Hannover Services (México) S.A. de C.V., Mexiko-Stadt, Mexiko	100,00
Hannover Re Services USA, Inc., Itasca, USA	100,00
Hannover Mining Engineering Services LLC, Itasca, USA	100,00
Hannover Rück SE Escritório de Representação no Brasil Ltda., Rio de Janeiro, Brasilien	100,00
Hannover Re Risk Management Services India Private Limited, Neu-Delhi, Indien	100,00
Dynastic Underwriting Limited, London, Großbritannien	100,00
Bristol Re Ltd., Hamilton, Bermuda	100,00
Hannover Re Services Italy S.r.l., Mailand, Italien	100,00
Inter Hannover (No.2) Limited, London, Großbritannien	100,00
Assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen
Clarendon Transport Underwriting Managers (Pty) Ltd., Johannesburg, Südafrika	22,87
Monument Insurance Group Limited, Hamilton, Bermuda ⁵	20,00
Monument Midco Limited, Hamilton, Bermuda ⁵	15,20
Sonstige Beteiligungen
Reaseguradora del Ecuador S.A., Guayaquil, Equador	30,00
Investsure Technologies Proprietary Limited, Johannesburg, Südafrika ⁴	26,35
Kopano Ventures (Pty) Ltd, Johannesburg, Südafrika ⁴	20,34
FLS Group AG, Baar /Schweiz	19,73
Trinity Underwriting Managers Ltd., Toronto, Kanada	19,70
Meribel Mottaret Limited, St. Helier, Jersey	18,96
YOUPLUS Holding AG, Freienbach, Schweiz	15,00
Mosaic Insurance Holdings Limited, Hamilton, Bermuda	14,18
Inqaku FC (Pty) Ltd, Port Elizabeth, Südafrika	10,56
Sureify Labs, Inc., Wilmington, USA	10,01
Acte Vie S.A., Schiltigheim, Frankreich	9,38
Different Technology (Pty) Ltd, Johannesburg, Südafrika	8,61
BriteCo Inc., Dover, USA	8,14
Pineapple Tech (Pty) Ltd, Johannesburg, Südafrika	7,28
Centaur Animal Health, Inc., Olathe, USA	6,90
Somerset Holdings International Ltd., Hamilton, Bermuda	5,25
Liberty Life Insurance Public Company Ltd, Nikosia, Zypern	3,30
LifeQ Global Limited, Dublin, Irland ¹	1,71
B3i Services AG, Zürich, Schweiz ⁴	1,46

¹ Weitere Anteile werden über Joint HR MR Private Equity GmbH gehalten
² Die Gesellschaft hält 45 Tochtergesellschaften mit einem aufsummierten Eigenkapital von 0,7 Mio. EUR
³ Investment-Fonds
⁴ Die Gesellschaft befindet sich in Liquidation.
⁵ Die Gesellschaft wird mittels eines Konzernabschlusses in die At-Equity-Bewertung einbezogen

Wesentliche Zweigniederlassungen im Konzern

Die Hannover Rück SE unterhält Zweigniederlassungen, die nachfolgend nach der Höhe des Rückversicherungsumsatzes im aktuellen Geschäftsjahr geordnet dargestellt sind.

Wesentliche Zweigniederlassungen im Konzern

Konzerngesellschaft/Zweigniederlassung	Rückversicherungsumsatz ¹		Jahresergebnis ¹
Angaben der Beträge in Mio. EUR	2023	2022	2023	2022 ²
Hannover Rück SE
Hannover Rück SE Shanghai Branch, Shanghai, China	1.136,7	1.250,3	-55,3	-131,4
Hannover Rueck SE Malaysian Branch, Kuala Lumpur, Malaysia	819,9	712,6	7,2	46,9
Hannover Rueck SE Australian Branch, Sydney, Australien	674,6	453,3	53,0	31,2
Hannover Rück SE Canadian Branch, Toronto, Kanada	636,7	508,5	97,8	106,0
Hannover Rück SE Succursale Francaise, Paris, Frankreich	501,1	508,9	83,8	35,8
Hannover Re UK Life Branch, London, Großbritannien	418,9	417,8	45,1	83,7
Hannover Rück SE, Tyskland Filial, Stockholm, Schweden	289,4	274,4	39,0	-32,3
Hannover Rück SE, Hong Kong Branch, Wanchai, Hongkong	217,7	269,1	6,6	-10,2
Hannover Rück SE - India Branch, Mumbai, Indien	139,0	38,5	16,7	17,5
Hannover Rueck SE Bahrain Branch, Manama, Bahrain	115,2	123,1	27,0	24,7
Hannover Rück SE Korea Branch, Seoul, Südkorea	12,4	18,6	1,9	6,4

¹ Zahlenangaben nach IFRS vor Konsolidierung.
² Angepasst gemäß IAS 8

Darüber hinaus unterhalten andere Gesellschaften der Hannover Rück-Gruppe weitere, einzeln und insgesamt für den Konzern als nicht wesentlich einzustufende Zweigniederlassungen.

Konsolidierung strukturierter Unternehmen

Geschäftsbeziehungen mit strukturierten Unternehmen sind nach IFRS 10 hinsichtlich ihrer Konsequenzen für die Konsolidierung zu untersuchen. Einige Konzernunternehmen der Hannover Rück-Gruppe gehen im Rahmen ihrer operativen Aktivitäten Geschäftsbeziehungen mit strukturierten Unternehmen ein, die nach diesen neuen Regelungen zu analysieren und bilanziell zu behandeln sind.

Bei strukturierten Unternehmen handelt es sich um Unternehmen, die so ausgestaltet sind, dass Stimmrechte oder vergleichbare Rechte bei der Festlegung, welche Partei das Unternehmen beherrscht, nicht ausschlaggebend sind, beispielsweise, wenn die Stimmrechte sich lediglich auf Verwaltungsaufgaben beziehen und die relevanten Tätigkeiten durch vertragliche Vereinbarungen geregelt sind. Sie verfügen häufig über einige oder alle der folgenden Merkmale:

―	limitierte Aktivitäten
―	ein eng gefasster und genau definierter Geschäftszweck
―	unzureichendes Eigenkapital, um ihre Aktivitäten ohne nachrangige finanzielle Unterstützung zu finanzieren
―	Finanzierung in Form zahlreicher vertraglich verknüpfter Instrumente für Investoren, um Kredit- oder andere Risiken (Tranchen) zu bündeln

Dem einheitlichen Konsolidierungsmodell folgend ist ebenso wie bei Tochterunternehmen die Konsolidierung eines strukturierten Unternehmens erforderlich, wenn die Hannover Rück die Beherrschung über das Unternehmen erlangt. Zu den Beherrschungskriterien verweisen wir ergänzend auf Kapitel 4.1 "Konsolidierungsgrundsätze". Im Hannover Rück-Konzern wird die Verpflichtung zur Konsolidierung von strukturierten Unternehmen im Rahmen einer Analyse geprüft, die sowohl Transaktionen umfasst, bei denen ein strukturiertes Unternehmen von uns mit oder ohne Beteiligung dritter Parteien initiiert wird, als auch solche, bei denen wir mit oder ohne Beteiligung dritter Parteien in vertragliche Beziehungen zu einem bereits bestehenden strukturierten Unternehmen treten. Die Konsolidierungsentscheidungen werden anlassbezogen, mindestens jedoch jährlich überprüft. Die Auflistung aller konsolidierten strukturierten Unternehmen ist Bestandteil der Aufstellung des Anteilsbesitzes.

Konsolidierte strukturierte Unternehmen

Zum Stichtag wurden die folgenden strukturierten Unternehmen konsolidiert:

―	Kaith Re Ltd., Hamilton, Bermuda
―	Kubera Insurance (SAC) Ltd, Hamilton, Bermuda
―	LI RE, Hamilton, Bermuda

Kaith Re Ltd. ist eine sogenannte "Segregated Accounts Company" (SAC), deren einziger Zweck in der Verbriefung von Rückversicherungsrisiken in Kapitalanlageprodukten liegt. Im Rahmen dieser Transformation findet in jedem Fall ein vollständiger versicherungstechnischer Risikotransfer auf den jeweiligen Investor statt. In einer SAC existieren unter einem "General Account" weitere sogenannte "Segregated Accounts", die haftungsrechtlich vollständig voneinander und von dem General Account getrennt sind und in denen die oben genannten Verbriefungen für die Investoren stattfinden.

Die Kubera Insurance (SAC) Ltd ist ebenfalls eine SAC, deren Zweck darin besteht, Segregated Accounts zu etablieren, die konzernfremden Gesellschaften für strukturierte Finanztransaktionen zur Verfügung gestellt werden.

Gemäß IFRS 10 sehen wir das General Account und die Segregated Accounts als separate Einheiten an, auf die die Grundsätze des sogenannten Silo-Accounting angewendet werden. Diesem Konzept folgend hat die Hannover Rück das General Account der Kaith Re Ltd. und der Kubera Insurance (SAC) Ltd zu konsolidieren und trägt vertragsgemäß die Honorare für externe Dienstleister, die aus den Eigenmitteln des General Accounts zu decken sind. Jedes einzelne Segregated Account ist getrennt im Hinblick auf die Konsolidierungspflicht zu untersuchen und in Abhängigkeit von der jeweiligen vertraglichen Ausgestaltung zu konsolidieren.

Die LI RE ist ein Segregated Account der Kaith Re Ltd., dessen Zweck, wie bei allen Segregated Accounts unter Kaith Re Ltd., in der Verbriefung von versicherungstechnischen Risiken besteht. Im Unterschied zu den anderen Segregated Accounts ist der alleinige Investor und damit Risikoträger der LI RE die Hannover Rück-Gruppe über ihre Tochtergesellschaft Leine Investment SICAV-SIF, Luxemburg.

Zum Stichtag hat die Hannover Rück keine finanzielle oder anderweitige Unterstützung für ein konsolidiertes strukturiertes Unternehmen geleistet. Die Hannover Rück beabsichtigt nicht, finanzielle oder anderweitige Unterstützung für ein oder mehrere dieser Unternehmen zu leisten, ohne dazu vertraglich verpflichtet zu sein.

Nicht konsolidierte strukturierte Unternehmen

Die im Folgenden dargestellten Geschäftsbeziehungen von Gesellschaften des Hannover Rück-Konzerns mit strukturierten Unternehmen führen nicht zu einer Konsolidierung, da die in unseren Konsolidierungsgrundsätzen enthaltenen Beherrschungskriterien gemäß IFRS 10 nicht erfüllt sind.

Kapitalanlage und Investitionen in Katastrophenanleihen (ILS)

Im Rahmen ihrer Investitionstätigkeiten beteiligt sich die Hannover Rück unter anderem auch an einer Vielzahl von strukturierten Unternehmen. Das sind im Wesentlichen Zweckgesellschaften in Form von Fonds, die ihrerseits bestimmte Formen von Eigen- und Fremdkapitalanlagegeschäft tätigen. Die Investitionen umfassen Private Equity Funds, Fixed Income Funds, Collateralised Debt Obligations, Real Estate Funds, Indexfonds und sonstige Publikumsfonds. Das Volumen dieser Transaktionen ergibt sich aus den Buchwerten der jeweiligen Kapitalanlagen und beträgt zum Bilanzstichtag 3.124,2 Mio. EUR (2.729,6 Mio. EUR). Das maximale Verlustrisiko entspricht den Buchwerten.

S.à r.l. ist die geschäftsführende Gesellschafterin der Vermögensverwaltungsgesellschaft Leine Investment SICAV-SIF, deren Zweck im Aufbau, Halten und Verwalten eines Portefeuilles von an Versicherungsrisiken gebundenen Wertpapieren (Insurance-Linked Securities, Katastrophenanleihen), auch für konzernfremde Investoren, besteht. Das Volumen dieser Transaktionen ergibt sich aus den Buchwerten der jeweiligen Kapitalanlagen und beträgt zum Bilanzstichtag umgerechnet 157,4 Mio. EUR (125,5 Mio. EUR). Das maximale Verlustrisiko entspricht den Buchwerten.

Retrozession und Verbriefung von Rückversicherungsrisiken

Die Verbriefung von Rückversicherungsrisiken wird im Wesentlichen unter Verwendung von strukturierten Unternehmen durchgeführt.

Im Rahmen ihrer "K"-Transaktionen hat sich die Hannover Rück Zeichnungskapazität für Katastrophenrisiken am Kapitalmarkt beschafft. Bei der "K-Zession", die bei nord- und südamerikanischen, europäischen und asiatischen Investoren platziert wurde, handelt es sich um eine quotale Abgabe auf das weltweite Naturkatastrophengeschäft sowie Luftfahrt- und Transportrisiken. Vom Gesamtvolumen der K-Zession wurde zum Bilanzstichtag ein Großteil, umgerechnet 646,8 Mio. EUR (370,0 Mio. EUR), über strukturierte Unternehmen verbrieft. Die Transaktion hat eine unbefristete Laufzeit und kann von den Investoren jährlich gekündigt werden. Für einen Teil dieser Transaktion werden Segregated Accounts der Kaith Re Ltd. zu Transformerzwecken genutzt. Darüber hinaus nutzt die Hannover Rück weitere Segregated Accounts der Kaith Re Ltd. sowie andere, konzernfremde strukturierte Unternehmen für diverse Retrozessionen sowohl ihrer traditionellen als auch ihrer ILS-Deckungen, die jeweils in verbriefter Form an institutionelle Investoren weitergereicht werden. Das Volumen dieser Transaktionen bemisst sich nach der zedierten Haftstrecke der zugrunde liegenden Retrozessionsverträge und beträgt zum Bilanzstichtag insgesamt 6.789,5 Mio. EUR (5.988,9 Mio. EUR). Die strukturierten Unternehmen sind in jedem Fall durch vertraglich definierte Kapitalanlagen in Form von Barmitteln und gleichwertigen flüssigen Mitteln vollständig finanziert. Da die gesamte Haftstrecke der strukturierten Unternehmen somit jeweils vollständig besichert ist, resultiert insoweit kein Verlustrisiko für die Hannover Rück.

Besichertes Fronting (ILS)

Die Hannover Rück hat im Rahmen ihrer erweiterten Insurance-Linked-Securities (ILS)-Aktivitäten sogenannte besicherte Frontingverträge abgeschlossen, bei denen von Zedenten übernommene Risiken unter Nutzung von strukturierten Unternehmen an konzernfremde institutionelle Investoren abgegeben werden. Die Zielsetzung dieser Transaktionen ist der direkte Transfer von Kundengeschäft. Das Volumen der Transaktionen ergibt sich aus der zedierten Haftstrecke der zugrunde liegenden Retrozessionsverträge und beläuft sich zum Bilanzstichtag auf 6.278,0 Mio. EUR (6.182,7 Mio. EUR). Ein Teil der zedierten Haftstrecke ist durch vertraglich definierte Kapitalanlagen in Form von Barmitteln und gleichwertigen flüssigen Mitteln finanziert und besichert. Ein weiterer Teil verbleibt unbesichert oder ist durch weniger geldnahe Wertpapiere besichert. Das maximale Verlustrisiko aus der unbesicherten Haftstrecke beträgt zum Bilanzstichtag 1.851,2 Mio. EUR (1.864,8 Mio. EUR). Das entspricht jedoch nicht dem ökonomischen Verlustrisiko, das nach anerkannten aktuariellen Methoden ermittelt wird. Der zu erwartende Verlust beträgt auf modellierter Basis im schlechtesten von 10.000 Jahren maximal 42,8 Mio. EUR (43,7 Mio. EUR).:

Die Buchwerte der Vermögenswerte und Schulden aus den genannten Transaktionen mit nicht konsolidierten strukturierten Unternehmen stellen sich zum Bilanzstichtag wie folgt dar:

Buchwerte aus Geschäftsbeziehungen mit nicht konsolidierten strukturierten Unternehmen

Aktiva

	31.12.2023
in Mio. EUR	Allgemeine Investitionstätigkeit	Investition in Katastrophenanleihen (ILS)	Retrozession inkl. Verbriefungen und ILS-Transaktionen
Finanzielle Vermögenswerte - erfolgsneutral zum Zeitwert bewertet	1.725,1	-	-
Finanzielle Vermögenswerte - erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet	1.399,1	157,4	-
Sonstige Kapitalanlagen	-	-	-
Anteil der Rückversicherer an der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle	-	-	710,3
Anteil der Rückversicherer an der Rückstellung für zukünftige Deckung	-	-	-524,6
Summe der Aktiva	3.124,2	157,4	185,7
Passiva
Verbindlichkeiten aus retrozedierter Rückversicherung	-	-	297,6
Summe der Passiva	-	-	297,6

Aktiva

	31.12.2022 ¹
in Mio. EUR	Allgemeine Investitionstätigkeit	Investition in Katastrophenanleihen (ILS)	Retrozession inkl. Verbriefungen und ILS-Transaktionen
Finanzielle Vermögenswerte - erfolgsneutral zum Zeitwert bewertet	1.457,2	-	-
Finanzielle Vermögenswerte - erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet	1.272,4	125,5	-
Sonstige Kapitalanlagen	-	-	-
Anteil der Rückversicherer an der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle	-	-	960,9
Anteil der Rückversicherer an der Rückstellung für zukünftige Deckung	-	-	-208,6
Summe der Aktiva	2.729,6	125,5	752,3
Passiva
Verbindlichkeiten aus retrozedierter Rückversicherung	-	-	227,6
Summe der Passiva	-	-	227,6

¹ Angepasst gemäß IAS 8

Die Erträge und Aufwendungen aus Geschäftsbeziehungen mit nicht konsolidierten strukturierten Unternehmen werden, soweit sie aus allgemeiner Investitionstätigkeit oder Investitionen in Katastrophenanleihen resultieren, im Kapitalanlageergebnis ausgewiesen und, soweit sie auf Retrozessionen und Verbriefungen entfallen, in der versicherungstechnischen Rechnung erfasst.

Zum Stichtag hat die Hannover Rück keine finanzielle oder anderweitige Unterstützung für ein nicht konsolidiertes strukturiertes Unternehmen geleistet. Die Hannover Rück beabsichtigt nicht, finanzielle oder anderweitige Unterstützung für ein oder mehrere dieser Unternehmen zu leisten, ohne dazu vertraglich verpflichtet zu sein.

Die Kubera Insurance (SAC) Ltd hat ein Segregated Account eingerichtet, das mittels emittierter Anleihen Investorenkapital gesammelt hat, das einem australischen Vermittler von Versicherungsgeschäft mittels einer Swapvereinbarung zu dessen Geschäftsfinanzierung zur Verfügung gestellt wurde. Die Rückzahlung der Anleihen ist von der Geschäftsentwicklung des Vermittlers abhängig. Die Hannover Rück ist über eine ihrer Tochtergesellschaften neben weiteren externen Parteien Investor dieser Anleihe. Das Segregated Account kann flexibel für weitere Finanzierungsrunden genutzt werden. Die Hannover Rück ist nicht Eigentümer des Segregated Accounts.

Im Hinblick auf Zusagen und Verpflichtungen, die wir nicht als Unterstützung betrachten, insbesondere Resteinzahlungsverpflichtungen aus Sonderinvestments, verweisen wir auf unsere Ausführungen in Kapitel 9.7 "Haftungsverhältnisse und Eventualverbindlichkeiten".

4.3. Wesentliche Unternehmenserwerbe und Neugründungen

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 ist es zu keinen wesentlichen Erwerben gekommen.

4.4. Wesentliche Unternehmensveräußerungen und Abgänge

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 ist es zu keinen wesentlichen Veräußerungen gekommen.

5. Segmentberichterstattung

Basierend auf dem "Management Approach" des IFRS 8, der verlangt, Segmentinformationen der internen Berichterstattung folgend so darzustellen, wie sie vom sogenannten Chief Operating Decision Maker regelmäßig zur Entscheidung über die Zuteilung von Ressourcen zu einem Segment und zur Beurteilung seiner Performance herangezogen werden, hat die Hannover Rück die berichtspflichtigen Segmente Schaden-Rückversicherung und Personen-Rückversicherung identifiziert. Zum Gegenstand der Geschäftstätigkeit innerhalb der beiden Segmente verweisen wir auf unsere Erläuterungen zum Geschäftsmodell der Hannover Rück im Lagebericht. Der Wirtschaftsbericht enthält Erläuterungen zum wirtschaftlichen Umfeld des Konzerns.

Die dargestellten Segmentinformationen sind an die neuen Bewertungsgrundsätze des IFRS 9 und IFRS 17 sowie die geänderte Darstellung in der Konzernbilanz und Konzern-GuV angepasst worden und folgen der Systematik des internen Berichtswesens, anhand dessen der Gesamtvorstand regelmäßig die Leistung der Segmente beurteilt und über die Allokation von Ressourcen zu den Segmenten entscheidet.

Die Spalte "Konsolidierung" enthält neben der Eliminierung von segmentübergreifenden Geschäftsvorfällen insbesondere auch Gesellschaften, deren Geschäftstätigkeit nicht eindeutig der Schaden-Rückversicherung oder der Personen-Rückversicherung zugeordnet werden kann. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um die Service- bzw. Finanzierungsgesellschaften des Konzerns.

Während des Geschäftsjahres kam es zu keinen wesentlichen Änderungen der Organisationsstruktur, die die Zusammensetzung der Segmente beeinflusst hätten. Da die zur Steuerung der Segmente herangezogenen Ergebnisgrößen der Systematik des Konzernabschlusses entsprechen, geben wir keine separate Überleitungsrechnung der Segmentergebnisse auf das Konzernergebnis an.

Segmentübergreifender Brutto-Rückversicherungsumsatz zwischen den Segmenten Schaden-Rückversicherung und Personen-Rückversicherung liegt nicht vor. Insofern handelt es sich bei dem dargestellten Rückversicherungsumsatz ausschließlich um Beträge mit fremden Dritten.

Konzern-Segmentberichterstattung

Aktiva

Aufteilung der Aktiva	Schaden-Rückversicherung		Personen-Rückversicherung		Konsolidierung
in Mio. EUR	31.12.2023	31.12.2022 ¹	31.12.2023	31.12.2022 ¹	31.12.2023	31.12.2022 ¹
Finanzielle Vermögenswerte - erfolgsneutral zum Zeitwert bewertet	39.841,3	36.712,7	10.748,6	10.200,7	29,2	28,4
Finanzielle Vermögenswerte - erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet	3.458,1	2.436,9	494,9	709,9	1,2	0,6
Fremdgenutzter Grundbesitz	2.536,5	2.319,3	-	-	-	-
Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen	1.974,3	1.972,5	81,9	90,5	-	-
Sonstige Kapitalanlagen	505,1	434,5	457,8	379,0	-	-
Kapitalanlagen	48.315,4	43.875,9	11.783,1	11.380,1	30,4	29,1
Anteil der Rückversicherer an der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle	1.890,4	2.269,6	341,0	131,9	-	-
Anteil der Rückversicherer an der Rückstellung für zukünftige Deckung	-555,0	-100,9	-150,5	289,0	-	-
Vermögenswerte aus retrozedierter Rückversicherung	1.335,3	2.168,7	190,6	420,9	-	-
Vermögenswerte aus gezeichneter Rückversicherung	153,8	318,9	866,0	1.129,2	-	-
Laufende Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und Kassenbestand	698,8	1.129,0	350,0	187,9	6,0	6,3
Übrige Segmentvermögenswerte	3.778,9	3.756,3	809,2	375,3	-2.617,5	-2.438,8
Summe Segmentaktiva	54.282,2	51.248,8	13.998,9	13.493,3	-2.581,1	-2.403,4
Aktive latente Steuern und Steuerforderungen
Summe Aktiva
Passiva
Aufteilung der Verbindlichkeiten in Mio. EUR
Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle	37.421,0	34.571,6	8.793,1	8.353,9	-	-
Rückstellung für zukünftige Deckung	-2.155,6	-2.162,3	180,9	1.005,8	-	-
Rückstellungen aus gezeichneter Rückversicherung	35.265,4	32.409,3	8.974,0	9.359,6	-	-
Verbindlichkeiten aus retrozedierter Rückversicherung	417,2	221,0	281,7	335,7	-	-
Finanzierungsverbindlichkeiten	849,0	982,6	31,3	37,5	3.995,2	4.490,3
Übrige Segmentverbindlichkeiten	2.163,4	1.926,1	3.765,4	3.301,3	-2.597,9	-2.412,5
Segmentverbindlichkeiten	38.695,1	35.539,0	13.052,3	13.034,1	1.397,2	2.077,7
Steuerverbindlichkeiten
Passive latente Steuern
Summe Verbindlichkeiten

Aktiva

Aufteilung der Aktiva	Gesamt
in Mio. EUR	31.12.2023	31.12.2022 ¹
Finanzielle Vermögenswerte - erfolgsneutral zum Zeitwert bewertet	50.619,1	46.941,9
Finanzielle Vermögenswerte - erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet	3.954,1	3.147,4
Fremdgenutzter Grundbesitz	2.536,5	2.319,3
Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen	2.056,2	2.063,0
Sonstige Kapitalanlagen	963,0	813,5
Kapitalanlagen	60.128,9	55.285,1
Anteil der Rückversicherer an der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle	2.231,4	2.401,5
Anteil der Rückversicherer an der Rückstellung für zukünftige Deckung	-705,5	188,0
Vermögenswerte aus retrozedierter Rückversicherung	1.525,9	2.589,6
Vermögenswerte aus gezeichneter Rückversicherung	1.019,8	1.448,1
Laufende Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und Kassenbestand	1.054,8	1.323,2
Übrige Segmentvermögenswerte	1.970,5	1.692,7
Summe Segmentaktiva	65.699,9	62.338,6
Aktive latente Steuern und Steuerforderungen	787,4	620,6
Summe Aktiva	66.487,3	62.959,2
Passiva
Aufteilung der Verbindlichkeiten in Mio. EUR
Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle	46.214,1	42.925,4
Rückstellung für zukünftige Deckung	-1.974,7	-1.156,5
Rückstellungen aus gezeichneter Rückversicherung	44.239,4	41.769,0
Verbindlichkeiten aus retrozedierter Rückversicherung	698,9	556,7
Finanzierungsverbindlichkeiten	4.875,5	5.510,4
Übrige Segmentverbindlichkeiten	3.330,8	2.814,8
Segmentverbindlichkeiten	53.144,6	50.650,9
Steuerverbindlichkeiten	225,9	172,8
Passive latente Steuern	2.097,3	2.178,6
Summe Verbindlichkeiten	55.467,8	53.002,3

¹ Angepasst gemäß IAS 8

Konzern-Segmentberichterstattung

Aufteilung der Gewinn- und Verlustrechnung	Schaden-Rückversicherung		Personen-Rückversicherung		Konsolidierung
in Mio. EUR	1.1.-31.12.2023	1.1. -31.12.2022 ¹	1.1.-31.12.2023	1.1. -31.12.2022 ¹	1.1.-31.12.2023	1.1. -31.12.2022 ¹
Rückversicherungsumsatz (brutto)	16.823,9	16.264,9	7.632,5	7.751,9	-	-
Rückversicherungs-Serviceaufwendungen (brutto)	14.088,4	15.113,4	6.713,7	7.184,3	-	-
Rückversicherungs-Serviceergebnis (brutto)	2.735,5	1.151,4	918,9	567,6	-	-
Rückversicherungsumsatz (in Rückdeckung gegeben)	2.626,4	1.767,6	743,9	576,9	-	-
Rückversicherungs-Serviceaufwendungen (in Rückdeckung gegeben)	739,4	1.417,5	634,9	544,4	-	-
Rückversicherungs-Serviceergebnis (in Rückdeckung gegeben)	-1.887,0	-350,1	-109,1	-32,5	-	-
Rückversicherungs-Serviceergebnis (netto)	848,5	801,3	809,8	535,1	-	-
Rückversicherungs-Finanzergebnis (netto) vor Währungskursgewinnen/-verlusten	-722,0	-475,2	-158,2	-107,9	-	-
Kapitalanlageergebnis	1.170,7	607,9	415,4	357,4	2,1	-
davon
Veränderung der Rückstellung für Kreditausfälle (ECL), Abschreibungen, Wertminderun- zgen und Zuschreibungen von Kapitalanlagen	-153,4	-159,3	-2,4	-8,3	-	-
Veränderung der Zeitwerte von Finanzinstrumenten	-3,2	-120,6	79,2	107,5	-	-1,1
Ergebnis aus Anteilen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen	15,4	10,5	0,9	-73,6	-	-
Währungskursergebnis	100,0	26,3	-13,4	-8,6	0,1	-0,1
Übriges Ergebnis	-298,6	-93,0	-182,4	-125,6	-0,7	-1,9
Operatives Ergebnis (EBIT)	1.098,6	867,3	871,2	650,3	1,5	-1,9
Finanzierungszinsen	2,0	2,3	0,9	1,3	114,3	87,9
Ergebnis vor Steuern	1.096,5	865,0	870,3	649,0	-112,9	-89,8
Steueraufwand
Jahresergebnis
davon
Nicht beherrschenden Gesellschaftern zustehendes Ergebnis
Konzernergebnis

Aufteilung der Gewinn- und Verlustrechnung	Gesamt
in Mio. EUR	1.1.-31.12.2023	1.1. - 31.12.2022 ¹
Rückversicherungsumsatz (brutto)	24.456,5	24.016,7
Rückversicherungs-Serviceaufwendungen (brutto)	20.802,1	22.297,7
Rückversicherungs-Serviceergebnis (brutto)	3.654,4	1.719,0
Rückversicherungsumsatz (in Rückdeckung gegeben)	3.370,3	2.344,5
Rückversicherungs-Serviceaufwendungen (in Rückdeckung gegeben)	1.374,2	1.961,9
Rückversicherungs-Serviceergebnis (in Rückdeckung gegeben)	-1.996,1	-382,6
Rückversicherungs-Serviceergebnis (netto)	1.658,3	1.336,4
Rückversicherungs-Finanzergebnis (netto) vor Währungskursgewinnen/-verlusten	-880,3	-583,1
Kapitalanlageergebnis	1.588,2	965,3
davon
Veränderung der Rückstellung für Kreditausfälle (ECL), Abschreibungen, Wertminderun- gen und Zuschreibungen von Kapitalanlagen	-155,8	-167,6
Veränderung der Zeitwerte von Finanzinstrumenten	76,0	-14,2
Ergebnis aus Anteilen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen	16,3	-63,2
Währungskursergebnis	86,7	17,6
Übriges Ergebnis	-481,7	-220,5
Operatives Ergebnis (EBIT)	1.971,2	1.515,7
Finanzierungszinsen	117,2	91,5
Ergebnis vor Steuern	1.854,0	1.424,2
Steueraufwand	26,4	525,9
Jahresergebnis	1.827,6	898,3
davon
Nicht beherrschenden Gesellschaftern zustehendes Ergebnis	2,8	117,5
Konzernergebnis	1.824,8	780,8

¹ Angepasst gemäß IAS 8

6. Erläuterungen zu den einzelnen Posten der Bilanz

6.1. Kapitalanlagen

Die Klassifikation und Bewertung der Kapitalanlagen erfolgt gemäß IFRS 9 "Financial Instruments". Die Hannover Rück klassifiziert Kapitalanlagen in die Kategorien erfolgsneutral sowie erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet, während eine Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten nur in Ausnahmefällen zur Anwendung kommt. Die Zuordnung und Bewertung der Kapitalanlagen orientiert sich an der jeweiligen Anlageintention (Geschäftsmodell) sowie der Art der Zahlungsströme.

Ferner umfassen die Kapitalanlagen fremdgenutzten Grundbesitz, Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen sowie sonstige Kapitalanlagen. Wenn entsprechende Sachverhalte vorliegen, werden Immobilien sowie von Veräußerungsgruppen gehaltene Kapitalanlagen, für die eine Veräußerungsabsicht gemäß IFRS 5 besteht, In der Konzernbilanz separat ausgewiesen.

Die folgende Tabelle zeigt die geografische Herkunft der Kapitalanlagen.

Kapitalanlagen

in Mio. EUR	2023	2022 ¹
Geografische Herkunft
Deutschland	11.065,3	10.464,8
Großbritannien	3.245,4	2.875,7
Frankreich	2.152,1	1.920,1
Übrige	7.544,0	6.774,4
Europa	24.006,9	22.035,0
USA	20.191,5	19.242,5
Übrige	4.683,4	4.148,7
Nordamerika	24.874,8	23.391,2
Asien	6.002,5	5.759,4
Australien	3.821,1	2.989,1
Australasien	9.823,6	8.748,5
Afrika	191,2	204,0
Übrige	1.232,4	906,5
Gesamt	60.128,9	55.285,1

¹ Angepasst gemäß IAS 8

Restlaufzeiten der fest- und variabel verzinslichen Wertpapiere

	2023		2022 ²
in Mio. EUR	Fortgeführte Anschaffungskosten ¹	Marktwert	Fortgeführte Anschaffungskosten ¹	Marktwert
Finanzielle Vermögenswerte - erfolgsneutral zum Zeitwert bewertet
innerhalb eines Jahres	8.152,6	8.112,0	8.873,5	8.844,7
zwischen einem und zwei Jahren	4.579,2	4.493,1	4.019,7	3.913,6
zwischen zwei und drei Jahren	6.626,4	6.440,1	3.680,3	3.515,0
zwischen drei und vier Jahren	3.237,5	3.111,5	5.613,7	5.304,1
zwischen vier und fünf Jahren	4.334,3	4.217,1	2.837,1	2.605,8
zwischen fünf und zehn Jahren	15.310,2	14.134,5	15.459,6	13.543,7
nach mehr als zehn Jahren	11.348,3	9.862,4	11.069,5	8.958,7
ohne Restlaufzeit	248,3	248,3	255,5	256,4
Gesamt	53.836,8	50.619,1	51.808,9	46.941,9
Finanzielle Vermögenswerte - erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet
innerhalb eines Jahres	1.435,8	1.435,8	768,2	768,2
zwischen einem und zwei Jahren	173,9	173,9	122,6	122,6
zwischen zwei und drei Jahren	102,1	102,1	86,8	86,8
zwischen drei und vier Jahren	49,8	49,8	32,7	32,7
zwischen vier und fünf Jahren	11,1	11,1	27,3	27,3
zwischen fünf und zehn Jahren	32,3	32,3	35,5	35,5
nach mehr als zehn Jahren	199,9	199,9	173,3	173,3
ohne Restlaufzeit	1.949,1	1.949,1	1.901,1	1.901,1
Gesamt	3.954,1	3.954,1	3.147,4	3.147,4

¹ Inklusive abgegrenzter Zinsen
² Angepasst gemäß IAS 8

Die dargestellten Restlaufzeiten können im Einzelfall von den vereinbarten Restlaufzeiten abweichen, wenn Schuldnern das Recht zusteht, ihre Verbindlichkeiten mit oder ohne Ablöseentschädigungen zu kündigen oder vorzeitig zu tilgen.

Variabel verzinsliche Anleihen (sogenannte Floater) sind im Bereich der Restlaufzeiten bis zu einem Jahr dargestellt und stellen ein zinsbedingtes, unterjähriges Wiederanlagerisiko dar.

Fortgeführte Anschaffungskosten, stille Reserven und abgegrenzte Zinsen aus erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumenten sowie deren Marktwerte 2023

	2023
in Mio. EUR	Fortgeführte Anschaffungskosten inklusive abgegrenzter Zinsen	davon abgegrenzte Zinsen	Unrealisierte Gewinne
Schuldinstrumente
Schuldtitel von EU-Mitgliedstaaten	5.570,4	24,4	14,3
Schuldtitel der US-Regierung	11.660,7	60,1	24,0
Schuldtitel anderer ausländischer Staaten	5.471,0	41,5	35,5
Schuldtitel halbstaatlicher Institutionen	9.399,9	93,0	63,7
Schuldtitel von Unternehmen	17.282,3	195,8	113,5
Hypothekarisch/dinglich gesicherte Schuldverschreibungen	4.176,3	46,8	18,3
Übrige	276,2	1,4	-
Gesamt	53.836,8	463,0	269,4
Eigenkapitalinstrumente
Aktien	1,2	-	-
Gesamt	1,2	-	-
Gesamt	53.837,9	463,0	269,4

	2023
in Mio. EUR	Unrealisierte Verluste	Marktwert
Schuldinstrumente
Schuldtitel von EU-Mitgliedstaaten	557,0	5.027,8
Schuldtitel der US-Regierung	703,2	10.981,5
Schuldtitel anderer ausländischer Staaten	174,0	5.332,4
Schuldtitel halbstaatlicher Institutionen	543,5	8.920,1
Schuldtitel von Unternehmen	1.266,0	16.129,8
Hypothekarisch/dinglich gesicherte Schuldverschreibungen	242,6	3.951,9
Übrige	0,7	275,5
Gesamt	3.487,0	50.619,1
Eigenkapitalinstrumente
Aktien	1,2	-
Gesamt	1,2	-
Gesamt	3.488,2	50.619,1

	2022 ¹
in Mio. EUR	Fortgeführte Anschaffungskosten inklusive abgegrenzter Zinsen	davon abgegrenzte Zinsen	Unrealisierte Gewinne
Schuldinstrumente
Schuldtitel von EU-Mitgliedstaaten	6.187,6	22,5	2,5
Schuldtitel der US-Regierung	11.944,5	40,4	0,6
Schuldtitel anderer ausländischer Staaten	4.661,7	31,6	10,5
Schuldtitel halbstaatlicher Institutionen	8.220,1	73,5	33,9
Schuldtitel von Unternehmen	16.586,5	197,2	17,7
Hypothekarisch/dinglich gesicherte Schuldverschreibungen	3.951,6	37,5	4,8
Übrige	257,0	227,8	-
Gesamt	51.808,9	630,4	70,0
Eigenkapitalinstrumente
Aktien	1,2	-	-
Gesamt	1,2	-	-
Gesamt	51.810,1	630,4	70,0

	2022 ¹
in Mio. EUR	Unrealisierte Verluste	Marktwert
Schuldinstrumente
Schuldtitel von EU-Mitgliedstaaten	753,9	5.436,2
Schuldtitel der US-Regierung	775,6	11.169,4
Schuldtitel anderer ausländischer Staaten	262,8	4.409,4
Schuldtitel halbstaatlicher Institutionen	760,3	7.493,6
Schuldtitel von Unternehmen	1.987,3	14.616,9
Hypothekarisch/dinglich gesicherte Schuldverschreibungen	397,1	3.559,3
Übrige	-	257,0
Gesamt	4.937,0	46.941,9
Eigenkapitalinstrumente
Aktien	1,2	-
Gesamt	1,2	-
Gesamt	4.938,1	46.941,9

¹ Angepasst gemäß IAS 8

Der Bilanzwert der Schuldinstrumente ergibt sich aus den fortgeführten Anschaffungskosten inklusive abgegrenzter Zinsen sowie den unrealisierten Gewinnen und Verlusten.

Marktwerte vor und nach abgegrenzten Zinsen sowie abgegrenzte Zinsen aus den ergebniswirksam zum Zeitwert bewerteten Finanzinstrumenten

	2023	2022 ¹	2023	2022 ¹	2023	2022 ¹
in Mio. EUR	Marktwerte vor abgegrenzten Zinsen		Abgegrenzte Zinsen		Marktwert
Schuldinstrumente
Schuldtitel der US-Regierung	-	19,5	-	-	-	19,5
Schuldtitel halbstaatlicher Institutionen	0,6	0,7	-	-	0,7	0,7
Schuldtitel von Unternehmen	425,0	324,4	5,2	4,1	430,2	328,5
Hypothekarisch/dinglich gesicherte Schuldverschreibungen	1,5	1,9	-	-	1,5	1,9
Übrige	53,3	69,5	-	0,1	53,3	69,5
	480,5	415,9	5,2	4,2	485,7	420,1
Derivate	263,6	458,7	-1,2	-1,4	262,5	457,3
Als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifizierte Fonds	2.233,0	1.716,2	-	-	2.233,0	1.716,2
Kurzfristige Kapitalanlagen	949,1	536,7	11,3	3,6	960,4	540,3
Übrige erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzinstrumente	12,6	13,5	-	-	12,6	13,5
	3.458,3	2.725,1	10,2	2,1	3.468,4	2.727,3
Gesamt	3.938,7	3.141,0	15,4	6,4	3.954,1	3.147,4

¹ Angepasst gemäß IAS 8

Die Bilanzwerte der ergebniswirksam zum Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente entsprechen deren Marktwerten einschließlich der abgegrenzten Zinsen.

In dieser Kategorie weist die Hannover Rück zum Bilanzstichtag weit überwiegend Schuldinstrumente sowie Fonds aus, welche aufgrund ihrer Zahlungsstromeigenschaften den SPPI-Test (SPPI = "solely payment of principal and interest") nicht erfüllen.

Eine Analyse der Marktwertänderungen im Bestand der erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten festverzinslichen Wertpapiere ergab, dass ebenso wie im Vorjahr keine Marktwertveränderungen auf ein geändertes Ausfallrisiko zurückzuführen sind. Zur Absicherung dieser Analyse verwenden wir zusätzlich ein internes Ratingverfahren. Unser internes Ratingsystem basiert auf den jeweiligen Einstufungen der Kreditwürdigkeit von Wertpapieren durch die Agenturen Standard & Poor's und Moody's und berücksichtigt jeweils die niedrigste der vorliegenden Ratingeinstufungen.

Für weitergehende Informationen verweisen wir auf die Erläuterungen im Kapitel 9.1 «Derivative Finanzinstrumente und finanzielle Garantien».

ECL-Entwicklung

	2023
in Mio. EUR	Anfangsbestand	Transfer nach Stufe 1	Transfer nach Stufe 2	Transfer nach Stufe 3	Zugänge	Abgänge
Stufe 1	48,4	6,0	-4,1	-	17,1	9,7
Stufe 2	14,9	-6,0	11,1	-8,5	-	7,5
Stufe 3	116,0	-	-7,0	8,5	-	2,5
Vereinfachtes Abschreibungsmodell	0,4	-	-	-	-	-
Gesamt	179,7	-	-	-	17,1	19,6

	2023
in Mio. EUR	Sonstige ¹	Endbestand
Stufe 1	-11,1	46,7
Stufe 2	12,4	16,4
Stufe 3	7,8	122,9
Vereinfachtes Abschreibungsmodell	0,3	0,7
Gesamt	9,4	186,7

¹ Inklusive Veränderung der zugrundeliegenden Risikoparameter, unter anderem. Ausfallwahrscheinlichkeit, Point-in-time-Adjustment-Faktor

	2022
in Mio. EUR	Anfangs bestand	Transfer nach Stufe 1	Transfer nach Stufe 2	Transfer nach Stufe 3	Zugänge	Abgänge
Stufe 1	37,1	1,8	-4,8	-0,5	13,0	9,3
Stufe 2	9,1	-1,8	4,8	-46,5	-	10,0
Stufe 3	1,8	-	-	46,9	-	2,8
Vereinfachtes Abschreibungsmodell	0,3	-	-	-	-	-
Gesamt	48,3	-	-	-	13,0	22,1

	2022
in Mio. EUR	Sonstige ¹	Endbestand
Stufe 1	11,2	48,4
Stufe 2	59,2	14,9
Stufe 3	70,1	116,0
Vereinfachtes Abschreibungsmodell	0,1	0,4
Gesamt	140,5	179,7

¹ Inklusive Veränderung der zugrunde liegenden Risikoparameter, unter anderem Ausfallwahrscheinlichkeit, Point-in-time-Adjustment-Faktor

Zu Erläuterungen hinsichtlich der Wertberichtigungskriterien verweisen wir auf Kapitel 3.1 "Zusammenfassung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden".

Ratingstruktur der festverzinslichen Vermögenswerte

	2023
in Mio. EUR	AAA	AA	A	BBB	BB	B
Finanzielle Vermögenswerte - erfolgsneutral zum Zeitwert bewertet	12.158,7	17.241,6	9.392,4	8.884,0	1.220,3	264,4
Finanzielle Vermögenswerte - erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet	45,1	0,8	77,9	153,6	37,4	1,7
Gesamt	12.203,9	17.242,4	9.470,3	9.037,6	1.257,7	266,2

	2023
in Mio. EUR	C	Sonstige	Gesamt
Finanzielle Vermögenswerte - erfolgsneutral zum Zeitwert bewertet	80,3	1.377,3	50.619,1
Finanzielle Vermögenswerte - erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet	0,4	168,8	485,7
Gesamt	80,7	1.546,2	51.104,8

	2022 ¹
in Mio. EUR	AAA	AA	A	BBB	BB	B
Finanzielle Vermögenswerte - erfolgsneutral zum Zeitwert bewertet	22.163,5	5.726,4	8.400,7	7.788,3	1.188,9	267,2
Finanzielle Vermögenswerte - erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet	20,2	0,2	34,9	134,8	30,9	0,4
Gesamt	22.183,7	5.726,6	8.435,6	7.923,1	1.219,8	267,6

	2022 ¹
in Mio. EUR	C	Sonstige	Gesamt
Finanzielle Vermögenswerte - erfolgsneutral zum Zeitwert bewertet	81,8	1.325,1	46.941,9
Finanzielle Vermögenswerte - erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet	-	198,7	420,1
Gesamt	81,8	1.523,9	47.362,0

¹ Angepasst gemäß IAS 8

Das maximale Ausfallrisiko der hier dargestellten Positionen entspricht ihren Bilanzwerten.

Kapitalanlagen nach Währungen

	2023
in Mio. EUR	AUD	CAD	CNY	EUR	GBP	USD
Finanzielle Vermögenswerte - erfolgsneutral zum Zeitwert bewertet	4.016,9	2.382,1	2.729,3	12.754,8	2.872,2	22.725,8
Finanzielle Vermögenswerte - erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet	-212,6	-51,4	-	1.948,0	321,8	861,2
Fremdgenutzter Grundbesitz	81,1	-	-	960,4	-	838,0
Anteile an assoziierten Unternehmen	-	-	-	2.055,3	-	-
Sonstige Kapitalanlagen	-	-	-	674,2	-	285,7
Gesamt	3.885,4	2.330,7	2.729,3	18.392,7	3.194,0	24.710,7

	2023
in Mio. EUR	ZAR	Sonstige	Gesamt
Finanzielle Vermögenswerte - erfolgsneutral zum Zeitwert bewertet	244,4	2.893,6	50.619,1
Finanzielle Vermögenswerte - erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet	61,2	1.026,0	3.954,1
Fremdgenutzter Grundbesitz	-	657,1	2.536,5
Anteile an assoziierten Unternehmen	0,9	-	2.056,2
Sonstige Kapitalanlagen	3,1	-	963,0
Gesamt	309,6	4.576,7	60.128,9

	2022 ¹
in Mio. EUR	AUD	CAD	CNY	EUR	GBP	USD
Finanzielle Vermögenswerte - erfolgsneutral zum Zeitwert bewertet	3.619,8	1.942,7	2.696,6	11.903,4	3.000,0	21.040,0
Finanzielle Vermögenswerte - erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet	-239,2	-456,0	-40,0	1.157,4	109,8	1.800,8
Fremdgenutzter Grundbesitz	84,5	-	-	987,2	-	714,0
Anteile an assoziierten Unternehmen	-	-	-	2.061,6	-	-
Sonstige Kapitalanlagen	-	-	-	803,9	-	8,3
Gesamt	3.465,1	1.486,7	2.656,6	16.913,5	3.109,8	23.563,1

	2022 ¹
in Mio. EUR	ZAR	Sonstige	Gesamt
Finanzielle Vermögenswerte - erfolgsneutral zum Zeitwert bewertet	309,9	2.429,5	46.941,9
Finanzielle Vermögenswerte - erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet	63,3	751,3	3.147,4
Fremdgenutzter Grundbesitz	-	533,6	2.319,3
Anteile an assoziierten Unternehmen	1,4	-	2.063,0
Sonstige Kapitalanlagen	1,2	-	813,5
Gesamt	375,8	3.714,4	55.285,1

¹ Angepasst gemäß IAS 8

Das maximale Ausfallrisiko der hier dargestellten Positionen entspricht ihren Bilanzwerten.

Assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen

Anteile an wesentlichen Gemeinschaftsunternehmen

Am 22. Dezember 2022 kauften die Hannover Rück SE (rund 41,3 %) und die E+S Rückversicherung AG (rund 8,7 %) zusammen 50 % der Anteile an der MR Beteiligungen 23. GmbH, einer 100%igen Tochtergesellschaft der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Aktiengesellschaft. Das Gemeinschaftsunternehmen wurde in der Folge in Joint HR MR Private Equity GmbH umbenannt. Durch den Anteilserwerb erlangten die Hannover Rück SE und die E+S Rückversicherung AG zusammen mit der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG gemeinschaftliche Führung im Sinne des IFRS 11.16 über die Gesellschaft. Die Kapitalanteile entsprechen der Stimmrechtsverteilung. Zweck des Gemeinschaftsunternehmens ist insbesondere der Erwerb, das Halten und die Verwaltung von Beteiligungen an Private-Equity-Unternehmen.

Nach der Einbringung von Anteilen an Tochtergesellschaften zum 31. Dezember 2022 in das Gemeinschaftsunternehmen betrug der Equity-Buchwert zum Bilanzstichtag rund 1,9 Mrd. EUR. Nachfolgend die konsolidierten Geschäftszahlen für das Geschäftsjahr 2023, woraus sich unverändert ein Equity-Buchwert von 1,9 Mrd. EUR ergibt.

Joint HR MR Private Equity GmbH - zusammengefasste Bilanz

in Mio. EUR	2023	2022
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	130,9	80,8
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte	288,7	557,0
Langfristige Vermögenswerte	3.756,6	3.603,7
Kurzfristige Verbindlichkeiten	39,7	108,4
Langfristige Verbindlichkeiten	9,0	12,1
Eigenkapital 31.12.	4.127,5	4.121,1
davon Anteile nicht beherrschender Gesellschafter	324,3	319,4

Joint HR MR Private Equity GmbH - Überleitung auf die Buchwerte

in Mio. EUR	2023	2022
Eigenkapital zum 1.1.	4.121,1	-
Kapitalerhöhungen	7,3	4.121,1
Kapitalrückzahlungen	0,3	-
Jahresergebnis	48,5	-
Direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen	-49,1	-
Eigenkapital zum 31.12.	4.127,5	4.121,1
davon Anteile nicht beherrschender Gesellschafter	324,3	319,4
Konzernanteil am Kapital	50%	50%
Anteil des Konzerns am Eigenkapital	1.901,6	1.900,8
Geschäfts- oder Firmenwert	0,8	0,5
Buchwert des Anteils des Konzerns	1.902,4	1.901,3

Joint HR MR Private Equity GmbH - zusammengefasste Gesamterfolgsrechnung

in Mio. EUR	1.1. - 31.12.2023	1.1. - 31.12.2022
Nettoerträge aus Kapitalanlagen	68,6	-
Zinserträge	15,4	-
Zinsaufwand	1,7	-
Sonstige Erträge und Aufwendungen	-7,8	-
Steueraufwand	26,0	-
Jahresergebnis	48,5	-
Direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen	-49,1	-
Gesamterfolg	-0,6	-
davon Anteile nicht beherrschender Gesellschafter	5,1	-
Anteil des Konzerns am Jahresergebnis	14,5	-
Erhaltene Dividenden	-	-

Anteile an assoziierten Unternehmen

Bei den gemäß IFRS 12 sowohl auf individueller Basis als auch insgesamt für den Hannover Rück-Konzern nicht wesentlichen, nach der At-Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogenen assoziierten Unternehmen handelt es sich um die

―	WeHaCo Unternehmensbeteiligungs-GmbH, Hannover, Deutschland,
―	HANNOVER Finanz GmbH, Hannover, Deutschland,

sowie um das folgende, innerhalb des Teilkonzerns Hannover Reinsurance Group Africa (Pty) Ltd., Johannesburg, Südafrika, nach der At-Equity-Methode einbezogene Unternehmen:

―	Clarendon Transport Underwriting Managers (Pty) Ltd., Johannesburg, Südafrika.

Die folgende Tabelle zeigt zusammengefasste Finanzinformationen zu den individuell nicht-materiellen Anteilen des Hannover Rück-Konzerns an den assoziierten Unternehmen.

Finanzinformationen zu Anteilen an nicht wesentlichen assoziierten Unternehmen

in Mio. EUR	1.1.-31.12.2023	1.1.-31.12.2022
Konzernanteil am Ergebnis aus fortzuführenden Geschäftsbereichen	1,0	10,5
Konzernanteil an den direkt im Eigenkapital erfassten Erträgen/Aufwendungen	-	-
Konzernanteil am Gesamterfolg	1,0	10,5

Die Entwicklung des Bilanzwertes der nicht wesentlichen assoziierten Unternehmen stellte sich im Berichtsjahr wie folgt dar:

Anteile an nicht wesentlichen assoziierten Unternehmen

in Mio. EUR	2023	2022
Bilanzwert 31.12. Vj.	71,2	66,2
Währungsumrechnung zum 1.1.	-0,2	-
Bilanzwert nach Währungsumrechnung	71,0	66,2
Zugänge	4,0	2,4
Abgänge	0,3	-
Ergebnis aus Anteilen an assoziierten Unternehmen	1,0	10,5
Dividendenzahlungen	3,7	7,9
Bilanzwert zum 31.12. Gj.	72,0	71,2

Anteile an wesentlichen assoziierten Unternehmen

Die FUNIS GmbH S Co. KG, Hannover, eine 100%ige Tochtergesellschaft der Hannover Rück SE, hält 20 % der Stammaktien an der Monument Insurance Group Limited, Hamilton, Bermuda (MIGL). Die Beteiligungsquote ist identisch mit dem gehaltenen Stimmrechtsanteil und begründet mit einem Sitz im Board of Directors einen maßgeblichen Einfluss an der MIGL. Darüber hinaus hat eine Tochtergesellschaft der MIGL stimmrechtslose, nicht rückforderbare Vorzugsaktien ausgegeben, an denen FUNIS nach Ausgabe weiterer Vorzugsaktien an einen Investor zum Geschäftsjahresende direkt und indirekt über MIGL einen Anteil von 15,2 % (Vorjahr 24,4 %) hält. Nach Eliminierung der intern gehaltenen Vorzugsaktien beträgt der Anteil 13,7 %.

MIGL ist ein Lebensversicherungskonzern, der insbesondere europäische Run-Off-Lebensversicherungsportfolios bzw. -gesellschaften übernimmt und abwickelt. Die At-Equity-Bewertung erfolgt auf der Grundlage eines durch die Gesellschaft erstellten Konzernabschlusses auf den 30.09. nach UK GAAP, der auf IFRS übergeleitet und bei Vorliegen bedeutender Geschäftsvorfälle oder anderer Ereignisse angepasst wird.

MIGL - zusammengefasste Bilanz

in Mio. EUR	2023	2022 ¹
Kurzfristige Vermögenswerte	1.268,1	1.389,1
Langfristige Vermögenswerte	13.508,8	10.972,7
Kurzfristige Verbindlichkeiten	202,1	270,3
Langfristige Verbindlichkeiten	13.957,4	11.401,2
Eigenkapital 30.9.	617,4	690,3
Fortgeschriebenes Eigenkapital 31.12.	589,7	449,1
davon Anteile nicht beherrschender Gesellschafter	15,0	55,0

¹ Angepasst gemäß IAS 8

MIGL - Überleitung auf die Buchwerte

in Mio. EUR	2023	2022 ¹
Fortgeschriebenes Eigenkapital zum 1.1.	449,1	794,1
Kapitalerhöhung	233,3	-
Jahresergebnis	-34,0	-358,4
Direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen	-	0,1
Anteilsänderung ohne Änderung im Kontrollstatus	-8,7	-
Veränderungen des Konsolidierungskreises	-	45,1
Dividenden	50,0	31,8
Fortgeschriebenes Eigenkapital zum 31.12.	589,7	449,1
davon Anteile nicht beherrschender Gesellschafter	15,0	55,0
Konzernanteil am Kapital	14,2%	23,0%
Anteil des Konzerns am Eigenkapital	81,9	90,5
Geschäfts- oder Firmenwert	-	-
Buchwert des Anteils des Konzerns	81,9	90,5

¹ Angepasst gemäß IAS 8

MIGL - zusammengefasste Gesamterfolgsrechnung

in Mio. EUR	1.1.-31.12.2023	1.1.-31.12.2022 ¹
Beiträge	4.434,9	1.719,2
Ergebnis aus fortzuführenden Geschäftsbereichen	-34,0	-358,4
Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen	-	-
Jahresergebnis	-34,0	-358,4
Gesamte direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen	-	0,1
Gesamterfolg	-34,0	-358,3
davon Anteile nicht beherrschender Gesellschafter	-40,0	9,8
Anteil des Konzerns am Jahresergebnis	0,9	-73,6
Erhaltene Dividenden	7,8	7,7

¹ Angepasst gemäß IAS 8

Informationen zum Kapitalanteil des Hannover Rück-Konzerns an den assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen sind der Aufstellung des Anteilsbesitzes in Kapitel 4.2 "Konsolidierungskreis und vollständige Aufstellung des Anteilsbesitzes" zu entnehmen.

Im Kreis der nach der At-Equity-Methode bewerteten Gesellschaften waren im Berichtsjahr keine aufgegebenen Geschäftsbereiche zu verzeichnen. Sofern Verpflichtungen aus Eventualverbindlichkeiten von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen bestehen, ist der Hannover Rück-Konzern in Höhe des jeweiligen Anteilsbesitzes daran beteiligt. Für die nach der At-Equity-Methode bewerteten Gesellschaften liegen keine öffentlichen Preisnotierungen vor. Im Bilanzwert der assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen ist ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 11,8 Mio. EUR (12,2 Mio. EUR) enthalten. Für weitere Angaben verweisen wir auf Kapitel 4 "Konsolidierung"

Grund- und Gebäudebesitz

Der Grund- und Gebäudebesitz gliedert sich in einen eigengenutzten und einen fremdgenutzten Anteil. Eigengenutzter Grund- und Gebäudebesitz wird unter den sonstigen Vermögenswerten ausgewiesen.

Der zur Einnahmenerzielung im Bestand befindliche fremdgenutzte Grund- und Gebäudebesitz wird unter den Kapitalanlagen ausgewiesen. Die Erträge und Aufwendungen aus Mietverträgen sind im Kapitalanlageergebnis enthalten.

Die Bewertung erfolgt mit den Anschaffungskosten, vermindert um die planmäßigen Abschreibungen mit Nutzungsdauern bis zu maximal 50 Jahren sowie außerplanmäßigen Abschreibungen bei dauerhaften Wertminderungen.

Entwicklung des fremdgenutzten Grundbesitzes

in Mio. EUR	2023	2022
Bruttobuchwert zum 31.12. Vj.	2.639,9	2.083,0
Währungsumrechnung zum 1.1.	-64,0	49,9
Bruttobuchwert nach Währungsumrechnung	2.575,9	2.132,9
Zugänge	413,0	527,5
Abgänge	3,6	6,3
Währungsumrechnung zum 31.12.	-6,4	-14,3
Bruttobuchwert zum 31.12. Gj.	2.978,9	2.639,9
Kumulierte Abschreibungen zum 31.12. Vj.	320,6	264,3
Währungsumrechnung zum 1.1.	-7,8	9,9
Kumulierte Abschreibungen nach Währungsumrechnung	312,7	274,2
Abgänge	1,1	0,9
Planmäßige Abschreibungen	56,3	48,5
Außerplanmäßige Abschreibungen	79,1	18,2
Zuschreibung	2,4	19,1
Währungsumrechnung zum 31.12.	-2,2	-0,4
Kumulierte Abschreibungen zum 31.12. Gj.	442,4	320,6
Nettobuchwert zum 31.12. Vj.	2.319,3	1.818,8
Nettobuchwert zum 1.1. Gj.	2.263,2	1.858,7
Nettobuchwert zum 31.12. Gj.	2.536,5	2.319,3

Zu den enthaltenen Nutzungsrechten im Rahmen der Leasingbilanzierung verweisen wir auf Kapitel 9.8 "Leasing".

Der Marktwert des fremdgenutzten Grund- und Gebäudebesitzes ohne aktivierte Nutzungsrechte beträgt zum Bilanzstichtag 2.995,0 Mio. EUR (2.833,3 Mio. EUR).

Bei der Diversifizierung über verschiedene Immobiliensektoren liegt der Fokus auf Büroimmobilien (61 %), ergänzt um Logistikobjekte (24 %) und Einzelhandel (14 %). Geografisch verteilen sich die Engagements auf die USA (38 %), Europa (ohne Deutschland; 20 %) sowie Deutschland (21 %) und Asien (21 %).

Veränderungen in diesem Posten sind auf Investitionstätigkeiten in den betreffenden Immobiliengesellschaften der Hannover Rück-Gruppe zurückzuführen.

Die im Kapitalanlagebestand befindlichen Immobilien werden regelmäßig zum Bilanzstichtag einer internen oder externen Bewertung durch einen Gutachter unterzogen. Beide Analysen unterscheiden sich in der angewandten Methodik nicht voneinander, sodass die Ergebnisse jederzeit und fortlaufend vergleichbar sind. Allgemein werden die Marktwerte der Immobilien im Ertragswertverfahren ermittelt, wobei Mieteinkünfte unter Berücksichtigung dazugehöriger Bewirtschaftungskosten kapitalisiert werden. Einfluss auf das Bewertungsergebnis haben außerdem Zu- und Abschläge aufgrund individueller Objektgegebenheiten (Instandhaltung, Leerstände, Mietabweichungen gegenüber dem Marktniveau etc.). Bei der Bewertung von internationalen Immobilienobjekten wird zudem vorrangig auf das Discounted-Cash-Flow (DCF)-Verfahren zurückgegriffen. Hauptmerkmal dabei ist die Barwertberechnung der prognostizierten jährlichen Zahlungsüberschüsse.

Bei Vorliegen entsprechender Sachverhalte werden in der Konzernbilanz Immobilien, für die eine Veräußerungsabsicht gemäß IFRS 5 besteht, separat ausgewiesen. Verkaufsabsichten begründen sich durch individuelle Immobilienmarkt- und Objektgegebenheiten in Abwägung aktueller und künftiger Chancen- bzw. Risikoprofile. In der Berichtsperiode waren keine Immobilien in die zur Veräußerung bestimmten Vermögenswerte umzugliedern.

Darüber hinaus haben wir im Berichtsjahr zu Marktwerten bewertete indirekte Immobilien-/Infrastrukturinvestments in Höhe von 1.043,8 Mio. EUR (945,5 Mio. EUR) gehalten, die in der Position "Finanzielle Vermögenswerte - erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet" ausgewiesen werden.

Sonstige Kapitalanlagen

Die sonstigen Kapitalanlagen enthalten im Wesentlichen zu Marktwerten bewertete Beteiligungen in Höhe von 963,0 Mio. EUR (813,5 Mio. EUR), deren fortgeführte Anschaffungskosten 613,9 Mio. EUR (538,1 Mio. EUR) betragen. Die Unterschiedsbeträge zwischen den Bilanzwerten und den fortgeführten Anschaffungskosten wurden als unrealisierte Gewinne in Höhe von 368,9 Mio. EUR (286,5 Mio. EUR) und unrealisierte Verluste in Höhe von 19,8 Mio. EUR (11,1 Mio. EUR) unter den kumulierten nicht ergebniswirksamen Eigenkapitalanteilen erfasst.

Kurzfristige Anlagen

Hier sind Anlagen mit einer Restlaufzeit zum Investitionszeitpunkt bis zu einem Jahr ausgewiesen. Dies beinhaltet sowohl Tages- und Termingelder als auch Anteile an Investmentfonds, die in diese Wertpapiere investieren.

Zeitwerthierarchie

Für die Angaben nach IFRS 13 "Fair Value Measurement" sind Finanzinstrumente einer dreistufigen Zeitwerthierarchie zuzuordnen.

Die Zeitwerthierarchie spiegelt Merkmale der für die Bewertung verwendeten Preisinformationen bzw. Eingangsparameter wider und ist wie folgt gegliedert:

―	Stufe 1: Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten, die mittels direkt auf aktiven und liquiden Märkten notierter (nicht angepasster) Preise bewertet werden.
―	Stufe 2: Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten, die mittels beobachtbarer Marktdaten bewertet werden und nicht der Stufe 1 zuzuordnen sind. Die Bewertung beruht dabei insbesondere auf Preisen für gleichartige Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die auf aktiven Märkten gehandelt werden, auf Preisen an Märkten, die nicht als aktiv einzuschätzen sind, sowie auf von solchen Preisen oder Marktdaten abgeleiteten Parametern.
―	Stufe 3: Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten, die nicht oder nur teilweise mittels am Markt beobachtbarer Parameter bewertet werden können. Bei diesen Instrumenten werden im Wesentlichen Bewertungsmodelle und -methoden zur Bewertung herangezogen.

Werden für die Bewertung eines Finanzinstrumentes Inputfaktoren unterschiedlicher Stufen herangezogen, ist die Stufe des niedrigsten Inputfaktors maßgeblich, der für die Bewertung wesentlich ist.

Die für die Koordination und Dokumentation der Bewertung verantwortlichen operativen Einheiten sind von den operativen Einheiten, die die Kapitalanlagerisiken eingehen, organisatorisch getrennt. Alle relevanten Bewertungsprozesse und Bewertungsmethoden sind dokumentiert. Entscheidungen über grundsätzliche Bewertungsfragen trifft ein monatlich tagendes Bewertungskomitee.

Ebenso wie im Vorjahr waren auch im abgelaufenen Geschäftsjahr keine Kapitalanlagen einer anderen Stufe der Zeitwerthierarchie zuzuordnen.

Nachfolgende Tabelle zeigt die Aufteilung der zum Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente hinsichtlich der dreistufigen Zeitwerthierarchie.

Zeitwerthierarchie zum Zeitwert bewerteter Finanzinstrumente

	2023
in Mio. EUR	Stufe 1	Stufe 2	Stufe 3	Gesamt
Finanzielle Vermögenswerte - erfolgsneutral zum Zeitwert bewertet
Schuldinstrumente	-	49.935,0	684,1	50.619,1
	-	49.935,0	684,1	50.619,1
Finanzielle Vermögenswerte - erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet
Schuldinstrumente	-	434,1	64,2	498,3
Derivate	-	107,8	154,7	262,5
Fonds	296,3	192,2	1.744,4	2.233,0
Kurzfristige Kapitalanlagen	960,4	-	-	960,4
	1.256,7	734,1	1.963,3	3.954,1
Sonstige Kapitalanlagen
	-	-	963,0	963,0
Finanzielle Verpflichtungen (zum Zeitwert bewertet)
Negative Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten	-	67,9	8,9	76,8
	-	67,9	8,9	76,8

	2022 ¹
in Mio. EUR	Stufe 1	Stufe 2	Stufe 3	Gesamt
Finanzielle Vermögenswerte - erfolgsneutral zum Zeitwert bewertet
Schuldinstrumente	-	46.356,7	585,2	46.941,9
	-	46.356,7	585,2	46.941,9
Finanzielle Vermögenswerte - erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet
Schuldinstrumente	-	352,2	81,4	433,6
Derivate	-	241,9	215,4	457,3
Fonds	48,5	137,5	1.530,3	1.716,2
Kurzfristige Kapitalanlagen	540,3	-	-	540,3
	588,8	731,6	1.827,0	3.147,4
Sonstige Kapitalanlagen
	-	-	813,5	813,5
Finanzielle Verpflichtungen (zum Zeitwert bewertet)
Negative Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten	-	61,4	14,4	75,9
	-	61,4	14,4	75,9

¹ Angepasst gemäß IAS 8

Die nachfolgende Übersicht zeigt eine Überleitung der Zeitwerte von Finanzinstrumenten der Stufe 3 vom Anfang des Geschäftsjahres zu den Zeitwerten per 31. Dezember des Geschäftsjahres.

Entwicklung der Stufe-3-Finanzinstrumente

	2023
	Finanzielle Vermögenswerte - erfolgsneutral zum Zeitwert bewertet	Finanzielle Vermögenswerte - erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet
in Mio. EUR	Schuldinstrumente	Schuldinstrumente	Derivate	Fonds
Bilanzwert zum 31.12. Vj.	585,2	81,4	215,4	1.530,3
Währungsumrechnung zum 1.1.	-17,3	-2,7	-7,3	-30,1
Bilanzwert nach Währungsumrechnung	567,9	78,7	208,1	1.500,1
In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst	4,4	0,3	55,6	-30,4
Direkt im Eigenkapital erfasst	6,4	-	-	-
Käufe	166,7	1,5	-	396,0
Verkäufe	38,6	16,6	120,6	117,2
Rückzahlungen/Rückführungen	21,8	-	-	-
Transfers aus Stufe 3	-	-	-	-
Transfers nach Stufe 3	-	-	-	-
Währungsumrechnung zum 31.12.	-0,9	0,3	11,6	-4,0
Bilanzwert zum 31.12. Gj.	684,1	64,2	154,7	1.744,4

	2023
	Sonstige Kapitalanlagen	Finanzielle Verpflichtungen (zum Zeitwert bewertet)
in Mio. EUR		Negative Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten
Bilanzwert zum 31.12. Vj.	813,5	14,4
Währungsumrechnung zum 1.1.	-0,4	-0,5
Bilanzwert nach Währungsumrechnung	813,1	13,9
In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst	-	1,1
Direkt im Eigenkapital erfasst	78,7	-
Käufe	80,0	-
Verkäufe	0,7	7,0
Rückzahlungen/Rückführungen	-	-
Transfers aus Stufe 3	-	-
Transfers nach Stufe 3	-	-
Währungsumrechnung zum 31.12.	-8,1	0,9
Bilanzwert zum 31.12. Gj.	963,0	8,9

	2022 ¹
	Finanzielle Vermögenswerte - erfolgsneutral zum Zeitwert bewertet	Finanzielle Vermögenswerte - erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet
in Mio. EUR	Schuldinstrumente	Schuldinstrumente	Derivate	Fonds
Bilanzwert zum 31.12. Vj.	604,3	288,5	161,0	3.042,2
Währungsumrechnung zum 1.1.	32,6	3,1	10,1	108,7
Bilanzwert nach Währungsumrechnung	636,9	291,6	171,1	3.150,8
In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst	1,8	-1,9	37,8	-62,6
Direkt im Eigenkapital erfasst	-87,1	-	-	-
Käufe	95,3	6,6	59,0	748,8
Verkäufe	15,3	214,2	39,2	370,2
Rückzahlungen/Rückführungen	44,8	0,7	-	-
Transfers aus Stufe 3	-	-	-	-
Transfers nach Stufe 3	-	-	-	-
Veränderungen im Konsolidierungskreis	-2,4	-	-	-1.945,5
Währungsumrechnung zum 31.12.	0,8	-	-13,4	9,0
Bilanzwert zum 31.12. Gj.	585,2	81,4	215,4	1.530,3

	2022 ¹
	Sonstige Kapitalanlagen	Finanzielle Verpflichtungen (zum Zeitwert bewertet)
in Mio. EUR		Negative Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten
Bilanzwert zum 31.12. Vj.	336,4	22,2
Währungsumrechnung zum 1.1.	0,5	1,4
Bilanzwert nach Währungsumrechnung	336,9	23,6
In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst	5,5	-0,3
Direkt im Eigenkapital erfasst	145,8	-
Käufe	1.193,0	-
Verkäufe	857,7	-
Rückzahlungen/Rückführungen	-	6,6
Transfers aus Stufe 3	-	-
Transfers nach Stufe 3	-	-
Veränderungen im Konsolidierungskreis	-10,0	-
Währungsumrechnung zum 31.12.	-	-2,4
Bilanzwert zum 31.12. Gj.	813,5	14,4

¹ Angepasst gemäß IAS 8

Die Erträge und Aufwendungen, die im Geschäftsjahr im Zusammenhang mit Finanzinstrumenten der Stufe 3 in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst wurden, setzen sich wie folgt zusammen:

Erträge und Aufwendungen aus Stufe-3-Finanzinstrumenten

	2023
	Finanzielle Vermögenswerte - erfolgsneutral zum Zeitwert bewertet	Finanzielle Vermögenswerte - erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet			Sonstige Kapitalanlagen	Finanzielle Verpflichtungen (zum Zeitwert bewertet)
in Mio. EUR	Schuldinstrumente	Schuldinstrumente	Derivate	Fonds		Negative Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten
Insgesamt im Geschäftsjahr
Ordentliche Kapitalanlageerträge	3,1	-	-	-	-	-
Realisierte Gewinne und Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen	1,3	-	-	-	-	-
Veränderung der Zeitwerte von Finanzinstrumenten	-	0,3	55,6	-30,4	-	-1,1
Davon entfallen auf zum 31.12. im Bestand befindliche Finanzinstrumente
Ordentliche Kapitalanlageerträge	0,1	-	-	-	-	-
Veränderung der Zeitwerte von Finanzinstrumenten	-	0,3	16,4	-29,9	-	-1,1

	2022 ¹
	Finanzielle Vermögenswerte - erfolgsneutral zum Zeitwert bewertet	Finanzielle Vermögenswerte - erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet			Sonstige Kapitalanlagen	Finanzielle Verpflichtungen (zum Zeitwert bewertet)
in Mio. EUR	Schuldinstrumente	Schuldinstrumente	Derivate	Fonds		Negative Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten
Insgesamt im Geschäftsjahr
Ordentliche Kapitalanlageerträge	1,8	-1,0	-	-	-	-
Realisierte Gewinne und Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen	-	-	-	-	-	-
Veränderung der Zeitwerte von Finanzinstrumenten	-	-0,9	37,8	-62,6	5,5	0,3
Davon entfallen auf zum 31.12. im Bestand befindliche Finanzinstrumente
Ordentliche Kapitalanlageerträge	0,4	-	-	-	-	-
Veränderung der Zeitwerte von Finanzinstrumenten	-	-0,9	37,8	-22,3	5,5	0,3

¹ Angepasst gemäß IAS 8

Sofern zur Bewertung von Finanzinstrumenten der Stufe 3 Modelle verwendet werden, bei denen die Anwendung alternativer Eingangsparameter zu einer wesentlichen Änderung des beizulegenden Zeitwertes führt, verlangt der Standard IFRS 13 eine Offenlegung der Auswirkungen dieser alternativen Annahmen. Von den aktivischen Finanzinstrumenten der Stufe 3 mit beizulegenden Zeitwerten zum Bilanzstichtag von insgesamt 3.610.4 Mio. EUR (3.225,7 Mio. EUR) bewertet die Hannover Rück Finanzinstrumente mit einem Volumen von 1.744.4 Mio. EUR (1.530,3 Mio. EUR) unter Verwendung der Nettovermögenswert-Methode. Bei diesen Beständen handelt es sich überwiegend um Anteile an Private-Equity- sowie Immobilienfonds. Unter der Annahme, dass sich die Barwerte der in den Fonds enthaltenen Vermögenswerte und Forderungen um 10 % niedriger darstellen würden als der Bewertung zum Bilanzstichtag zugrunde gelegt, ergäben sich für diese Bestände beizulegende Zeitwerte von 1.570,0 Mio. EUR. Bei den verbleibenden aktivischen Finanzinstrumenten der Stufe 3 mit einem Volumen von 1.866,0 Mio. EUR (1.695,4 Mio. EUR) handelt es sich um Finanzinstrumente, deren Bewertung unter anderem auf versicherungstechnischen Parametern basiert. Unter den finanziellen Verpflichtungen der Stufe 3 wurden im Geschäftsjahr derivative Finanzinstrumente, die im Zusammenhang mit der Rückversicherung stehen, ausgewiesen. Die Wertentwicklung steht in Abhängigkeit von Stornoquoten innerhalb eines unterliegenden Erstversicherungsportefeuilles. Aus der Anwendung alternativer Eingangsparameter und Annahmen ergibt sich keine wesentliche Auswirkung auf den Konzernabschluss.

6.2. Geschäfts- oder Firmenwert

Nach IFRS 3 "Business Combinations" werden planmäßige Abschreibungen auf den Geschäfts- oder Firmenwert nicht vorgenommen. Die Geschäfts- oder Firmenwerte wurden im Rahmen eines Niederstwerttests (Impairment Test) auf ihre Werthaltigkeit untersucht.

Entwicklung des Geschäfts- oder Firmenwertes

in Mio. EUR	2023	2022
Bilanzwert zum 31.12. Vj.	77,3	83,9
Währungsumrechnung zum 1.1.	0,6	-2,3
Bilanzwert nach Währungsumrechnung	78,0	81,7
Wertberichtigungen	-	4,5
Währungsumrechnung zum 31.12.	-	0,2
Bilanzwert zum 31.12. Gj.	78,0	77,3

Die Position enthält zum Bilanzstichtag im Wesentlichen den Geschäfts- oder Firmenwert aus den Erwerben der E+S Rückversicherung AG (36,1 Mio. EUR, Vorjahr 36,1 Mio. EUR), der Integra Insurance Solutions Limited (11,0 Mio. EUR, Vorjahr 10,8 Mio. EUR) und der Argenta Holdings Limited (29,1 Mio. EUR, Vorjahr 28,5 Mio. EUR).

Für Zwecke des Werthaltigkeitstestes wurde der Geschäftsoder Firmenwert den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet, die die niedrigste Ebene darstellen, auf der der Geschäfts- oder Firmenwert für interne Managementzwecke überwacht wird. In den Fällen der zum Bilanzstichtag ausgewiesenen Geschäfts- oder Firmenwerte handelt es sich dabei um die jeweiligen rechtlichen Einheiten. Der erzielbare Betrag wird auf Basis des jeweiligen Nutzungswertes (Value in Use) ermittelt. Der Nutzungswert wird unter Anwendung des Ertragswertverfahrens berechnet. Hierbei werden für die Detailplanungsphase die Planungsrechnungen der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten bzw. Gesellschaften zugrunde gelegt, die jeweils die kommenden fünf Jahre abdecken. Diese stellen das Ergebnis eines detaillierten Planungsprozesses dar, in den alle verantwortlichen Mitglieder des Managements eingebunden sind und der aktuellen Marktentwicklungen des jeweiligen Unternehmens (branchenbezogen und gesamtwirtschaftlich) Rechnung trägt. Für die sich daran anschließende Phase der ewigen Rente werden die nach Ansicht des Managements nachhaltig zu erwirtschaftenden Ertragsüberschüsse und Wachstumsraten angesetzt. Der Kapitalisierungszinssatz basiert auf dem Capital Asset Pricing Model (CAPM) sowie den vor dem Hintergrund des jeweiligen Marktumfeldes als realistisch eingeschätzten Wachstumsraten. Für die Ableitung des risikofreien Basiszinssatzes werden die Renditen der für die Bewertung der jeweiligen Einheiten relevanten Staatsanleihen mit Laufzeiten von 30 Jahren herangezogen. Die Zinsen der Staatsanleihen spiegeln die aktuellen Zinsentwicklungen an den Finanzmärkten wider. Hinsichtlich der Marktrisikoprämie wird den jeweils aktuellen Bandbreiten-Empfehlungen des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e. V. (IDW) gefolgt. Der Betafaktor wird auf Basis öffentlich zugänglicher Kapitalmarktdaten für die Hannover Rück SE ermittelt. Die zur Umrechnung verwendeten Fremdwährungskurse entsprechen den Verhältnissen am Bilanzstichtag.

Für die einzelnen wesentlichen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wurden die folgenden Kapitalisierungszinssätze und Wachstumsraten angesetzt:

Kapitalisierungszinssätze

	Kapitalisierungszinssatz		Wachstumsrate
	2023	2022	2023	2022
Argenta Holdings Limited	10,11%	9,28%	0,00%	1,00%
E+S Rückversicherung AG	8,26%	7,56%	0,00%	0,00%
Integra Insurance Solutions Limited	10,14%	9,24%	0,00%	1,00%

Die Kapitalisierungszinssätze sowie wesentliche bzw. wertbeeinflussende Positionen der jeweiligen Planungsrechnungen (u. a. Rückversicherungsumsatz, Prämienvolumina, Investmenterträge oder Loss Ratios) wurden im Rahmen von Sensitivitätsanalysen variiert. Hierbei wurden einzelne Parameter jeweils in angemessenen Bandbreiten verändert, die angesichts der aktuellen Marktsituationen und -entwicklungen erwartet werden können. Es wurde festgestellt, dass bei Veränderungen der Parameter in Bereichen, die vernünftigerweise auftreten könnten, die Nutzungswerte jeweils über den entsprechenden Buchwerten lagen. Wir verweisen ergänzend auf unsere grundlegenden Ausführungen in Kapitel 3.1 "Zusammenfassung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden".

6.3. Sonstige Vermögenswerte

Sonstige Vermögenswerte

in Mio. EUR	2023	2022 ¹
Sonstige immaterielle Vermögenswerte	134,7	133,7
Rückdeckungsversicherung	107,5	103,2
Eigengenutzter Grund- und Gebäudebesitz	111,0	122,3
Steuerforderungen	159,4	162,8
Betriebs- und Geschäftsausstattung	36,7	39,7
Forderungen aus Vorauszahlungen und Dienstleistungen	135,9	92,5
Übrige	1.366,7	1.123,9
Gesamt	2.052,0	1.778,2

¹ Angepasst gemäß IAS 8

Zu den in den Positionen "Eigengenutzter Grund- und Gebäudebesitz", "Betriebs- und Geschäftsausstattung" sowie "Übrige" enthaltenen Nutzungsrechten aus Leasingverträgen verweisen wir auf Kapitel 9.8 "Leasing".

Die übrigen Vermögenswerte beinhalten im Wesentlichen Abrechnungsforderungen von 963,2 Mio. EUR (579,2 Mio. EUR), die nicht den versicherungstechnischen Positionen zugeordnet wurden.

Rückdeckungsversicherung

Die Hannover Rück SE hat in der Vergangenheit Rückdeckungsversicherungen für Pensionszusagen abgeschlossen. Es handelt sich zum einen um aufgeschobene Rentenversicherungen mit laufendem Beitrag im Rahmen eines Gruppenversicherungsvertrages und zum anderen um die Finanzierung von Direktzusagen aus Entgeltumwandlung von Kapitalzahlungen im Todesfall bzw. bei Erreichen der Altersgrenze. Die Versicherungen sind als separater Vermögenswert zum Fair Value in Höhe von 107,5 Mio. EUR (103,2 Mio. EUR) bilanziert worden.

Betriebs- und Geschäftsausstattung

Betriebs- und Geschäftsausstattung

in Mio. EUR	2023	2022
Bruttobuchwert zum 31.12. Vj.	174,0	157,4
Währungsumrechnung zum 1.1.	-2,5	1,8
Bruttobuchwert nach Währungsumrechnung	171,5	159,2
Zugänge	11,2	18,2
Abgänge	3,5	2,7
Währungsumrechnung zum 31.12.	0,1	-0,6
Bruttobuchwert zum 31.12. Gj.	179,3	174,0
Kumulierte Abschreibungen zum 31.12. Vj.	134,3	121,8
Währungsumrechnung zum 1.1.	-2,1	1,7
Kumulierte Abschreibungen nach Währungsumrechnung	132,2	123,5
Abgänge	2,4	2,6
Planmäßige Abschreibungen	12,8	13,7
Währungsumrechnung zum 31.12.	-	-0,2
Kumulierte Abschreibungen zum 31.12. Gj.	142,6	134,3
Nettobuchwert zum 31.12. Vj.	39,7	35,5
Nettobuchwert zum 31.12. Gj.	36,7	39,7

Zur Bewertung der Betriebs- und Geschäftsausstattung verweisen wir auf unsere Erläuterungen zu den übrigen Aktiva in Kapitel 3.1 "Zusammenfassung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden".

Zu den in dieser Tabelle enthaltenen Leasinggegenständen verweisen wir auf Kapitel 9.8 "Leasing".

Sonstige immaterielle Vermögenswerte

Entwicklung der sonstigen immateriellen Vermögenswerte

in Mio. EUR	2023	2022 ¹
Bruttobuchwert zum 31.12. Vj.	374,0	360,0
Währungsumrechnung zum 1.1.	0,9	-5,4
Bruttobuchwert nach Währungsumrechnung	374,9	354,6
Zugänge	22,4	21,4
Abgänge	2,7	2,0
Währungsumrechnung zum 31.12.	-0,1	-
Bruttobuchwert zum 31.12. Gj.	394,5	374,0
Kumulierte Abschreibungen zum 31.12. Vj.	240,3	221,5
Währungsumrechnung zum 1.1.	-0,6	-0,9
Kumulierte Abschreibungen nach Währungsumrechnung	239,7	220,6
Abgänge	1,9	1,8
Abschreibungen	21,8	21,6
Währungsumrechnung zum 31.12.	0,2	-0,1
Kumulierte Abschreibungen zum 31.12. Gj.	259,8	240,3
Nettobuchwert zum 31.12. Vj.	133,7	138,5
Nettobuchwert zum 31.12. Gj.	134,7	133,7

¹ Angepasst gemäß IAS 8

Die Position enthält zum Bilanzstichtag 45,6 Mio. EUR (35,4 Mio. EUR) für erworbene Software, die mit Nutzungsdauern von drei bis zehn Jahren planmäßig abgeschrieben werden. Von den Zugängen entfallen 13,5 Mio. EUR (4,8 Mio. EUR) auf erworbene Software. Darüber hinaus werden unter den sonstigen immateriellen Vermögenswerten unter anderem die fortgeführten Anschaffungskosten der im Rahmen der Akquisition der Argenta Holdings Limited identifizierten immateriellen Vermögenswerte in Höhe von 75,7 Mio. EUR (75,5 Mio. EUR) ausgewiesen.

Aus den sonstigen finanziellen Vermögenswerten, die zum Bilanzstichtag weder überfällig noch wertberichtigt waren, können Kreditrisiken resultieren. Wir verweisen hierzu insgesamt auf unsere Ausführungen zum Kreditrisiko innerhalb des Risikoberichts.

6.4. Versicherungstechnische Aktiva und Passiva

Die Anteile der Retrozessionäre an der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle und der Rückstellung für zukünftige Deckung basieren auf den vertraglichen Vereinbarungen der zugrunde liegenden Rückversicherungsverträge. Darüber hinaus verweisen wir zu Art und Ausmaß der Risiken, die sich aus Versicherungsverträgen ergeben, auf die Erläuterungen im Risikobericht.

Zur Darstellung der im Selbstbehalt verbleibenden versicherungstechnischen Nettorückstellungen werden in der nachfolgenden Aufstellung die Bruttorückstellungen und die entsprechenden Anteile der Retrozessionäre, die in der Bilanz als Aktivposten auszuweisen sind, zusammenfassend gegenübergestellt.

Versicherungstechnische Rückstellungen

	2023			2022 ¹
in Mio. EUR	Gezeichnet	Retrozediert	Netto	Gezeichnet	Retrozediert	Netto
Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle	46.214,1	2.231,4	43.982,7	42.925,5	2.401,6	40.523,9
Rückstellung für zukünftige Deckung	-1.974,7	-705,5	-1.269,2	-1.156,5	188,0	-1.344,5
Gesamt	44.239,4	1.525,9	42.713,5	41.769,0	2.589,6	39.179,4

¹ Angepasst gemäß IAS 8

Die Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle bemessen sich grundsätzlich nach den Aufgaben der Zedenten. Zusätzlich werden Rückstellungen für nicht gemeldete, bereits eingetretene Schäden (IBNR-Reserven) gebildet. Die Entwicklung der Rückstellungen für zukünftige Deckung und für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle ist in den folgenden Tabellen dargestellt. Die Darstellung erfolgt jeweils getrennt für ausgestellte und gehaltene Rückversicherungsverträge.

Entwicklung der Buchwerte der Rückstellungen für zukünftige Deckung und für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle - Gezeichnete Rückversicherungsverträge

	2023
in Mio. EUR	Rückstellung für zukünftige Deckung (LRC) ohne Verlustkomponente	Verlustkomponente	Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle (LIC)	Gesamt
Buchwert der Vermögenswerte zu Beginn des Berichtszeitraums	2.204,4	45,9	-802,2	1.448,1
Buchwert der Verbindlichkeiten zu Beginn des Berichtszeitraums	-1.691,2	534,8	42.925,4	41.769,0
Anfangsbestand (netto)	-3.895,6	488,9	43.727,6	40.320,9
Mit dem modifizierten rückwirkenden Ansatz bewertete Verträge	-2.337,9	-	-	-2.337,9
Mit dem Fair-Value-Ansatz bewertete Verträge	-5.109,3	-	-	-5.109,3
Andere Verträge	-17.009,3	-	-	-17.009,3
Rückversicherungsumsatz	-24.456,5	-	-	-24.456,5
Eingetretene Schäden und sonstige rückversicherungstechnische Aufwendungen	4,5	-281,5	20.633,1	20.356,1
Amortisation von Abschlusskosten	545,7	-	-	545,7
Verluste und Wertaufholungen aus verlustträchtigen Verträgen	-	306,6	-	306,6
Anpassung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle	-	-	-406,3	-406,3
Rückversicherungs-Serviceaufwendungen	550,1	25,2	20.226,8	20.802,1
Kapitalanlagekomponente	-5.854,1	-	5.854,1	-
Rückversicherungs-Finanzergebnis vor Währungskursgewinnen und -Verlusten zuzüglich direkt im Eigenkapital erfasster Beträge	705,6	12,1	1.417,3	2.135,0
Währungskursgewinne und -verluste	16,0	-18,3	-952,2	-954,4
Rückversicherungs-Finanzergebnis	721,6	-6,2	465,1	1.180,6
Erhaltene Prämien	29.620,2	-	-	29.620,2
Zahlungen für eingetretene Schäden und sonstige rückversicherungstechnische Aufwendungen, inkl. Kapitalanlagekomponente	-	-	-23.687,2	-23.687,2
Gezahlte Abschlusskosten	-560,5	-	-	-560,5
Kapitalflüsse	29.059,7	-	-23.687,2	5.372,5
Buchwert der Vermögenswerte zum Ende des Berichtszeitraums	1.394,4	-2,3	-372,3	1.019,8
Buchwert der Verbindlichkeiten zum Ende des Berichtszeitraums	-2.480,3	505,6	46.214,1	44.239,4
Endbestand netto	-3.874,8	507,9	46.586,5	43.219,6

	2022
in Mio. EUR	Rückstellung für zukünftige Deckung (LRC) ohne Verlustkomponente	Verlustkomponente	Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle (LIC)	Gesamt
Buchwert der Vermögenswerte zu Beginn des Berichtszeitraums	3.142,4	-4,0	-1.588,2	1.550,2
Buchwert der Verbindlichkeiten zu Beginn des Berichtszeitraums	3.616,6	266,1	38.212,9	42.095,6
Anfangsbestand (netto)	474,3	270,1	39.801,1	40.545,4
Mit dem modifizierten rückwirkenden Ansatz bewertete Verträge	-2.588,3	-	-	-2.588,3
Mit dem Fair-Value-Ansatz bewertete Verträge	-6.384,1	-	-	-6.384,1
Andere Verträge	-15.044,3	-	-	-15.044,3
Rückversicherungsumsatz	-24.016,7	-	-	-24.016,7
Eingetretene Schäden und sonstige rückversicherungstechnische Aufwendungen	-7,8	-635,1	21.512,0	20.869,1
Amortisation von Abschlusskosten	487,3	-	-	487,3
Verluste und Wertaufholungen aus verlustträchtigen Verträgen	-	862,4	-	862,4
Anpassung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle	-	-	79,0	79,0
Rückversicherungs-Serviceaufwendungen	479,5	227,3	21.591,0	22.297,7
Kapitalanlagekomponente	-6.156,6	-	6.156,6	-
Rückversicherungs-Finanzergebnis vor Währungskursgewinnen und -Verlusten zuzüglich direkt im Eigenkapital erfasster Beträge	-616,9	3,9	-3.252,0	-3.865,0
Währungskursgewinne und -verluste	203,8	-12,4	643,3	834,8
Rückversicherungs-Finanzergebnis	-413,1	-8,5	-2.608,6	-3.030,2
Erhaltene Prämien	26.274,3	-	-	26.274,3
Zahlungen für eingetretene Schäden und sonstige rückversicherungstechnische Aufwendungen, inkl. Kapitalanlagekomponente	-	-	-21.212,4	-21.212,4
Gezahlte Abschlusskosten	-537,3	-	-	-537,3
Kapitalflüsse	25.737,1	-	-21.212,4	4.524,7
Buchwert der Vermögenswerte zum Ende des Berichtszeitraums	2.204,4	45,9	-802,2	1.448,1
Buchwert der Verbindlichkeiten zum Ende des Berichtszeitraums	-1.691,2	534,8	42.925,4	41.769,0
Endbestand netto	-3.895,6	489,0	43.727,6	40.320,9

Entwicklung der Buchwerte nach Bewertungskomponenten - Gezeichnete Rückversicherungsverträge

	2023		2023
			Vertragliche Servicemarge (CSM)			Gesamt
in Mio. EUR	Schätzung des Barwerts der künftigen Zahlungsströme	Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken	Mit dem modifizierten rückwirkenden Ansatz bewertete Verträge	Mit dem Fair-Value-Ansatz bewertete Verträge	Andere Verträge
Buchwert der Vermögenswerte zu Beginn des Berichtszeitraums	2.573,4	-123,6	-355,9	-424,8	-221,1	1.448,1
Buchwert der Verbindlichkeiten zu Beginn des Berichtszeitraums	32.207,7	3.784,6	1.492,4	2.513,0	1.771,3	41.769,0
Anfangsbestand (netto)	29.634,3	3.908,1	1.848,3	2.937,8	1.992,4	40.320,9
Ergebniswirksam vereinnahmte CSM für erbrachte Leistungen	-	-	-255,7	-581,6	-2.766,2	-3.603,5
Änderungen der Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken	-	-310,7	-	-	-	-310,7
Erfahrungsbedingte Anpassungen	355,0	-	-	-	-	355,0
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Änderungen bzgl. laufender Leistungen	355,0	-310,7	-255,7	-581,6	-2.766,2	-3.559,2
Im Berichtszeitraum erstmalig erfasste Verträge	-3.985,6	350,3	-	-	3.690,1	54,7
CSM-Anpassungen aus Schätzungsänderungen	-1.029,2	-44,3	761,2	517,6	-200,8	4,5
Schätzungsänderungen bzgl. Verlusten und Wertaufholungen aus verlustträchtigen Verträgen	78,0	173,9	-	-	-	251,9
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Änderungen bzgl. künftiger Leistungen	-4.936,9	479,8	761,2	517,6	3.489,4	311,1
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Änderungen bzgl. vergangener Leistungen	-101,2	-305,0	-	-	-	-406,3
Rückversicherungs-Finanzergebnis vor Währungskursgewinnen und -Verlusten zuzüglich direkt im Eigenkapital erfasster Beträge	1.616,6	258,0	62,5	54,9	142,9	2.135,0
Währungskursgewinne und -verluste	-698,9	-94,6	-10,4	-88,1	-62,3	-954,4
Rückversicherungs-Finanzergebnis	917,7	163,4	52,1	-33,2	80,6	1.180,6
Erhaltene Prämien	29.620,2	-	-	-	-	29.620,2
Zahlungen für eingetretene Schäden und sonstige rückversicherungstechnische Aufwendungen, inkl. Kapitalanlagekomponente	-23.687,2	-	-	-	-	-23.687,2
Gezahlte Abschlusskosten	-560,5	-	-	-	-	-560,5
Kapitalflüsse	5.372,5	-	-	-	-	5.372,5
Buchwert der Vermögenswerte zum Ende des Berichtszeitraums	2.322,9	-113,4	-320,5	-385,3	-483,9	1.019,8
Buchwert der Verbindlichkeiten zum Ende des Berichtszeitraums	33.564,3	3.822,2	2.085,4	2.455,3	2.312,3	44.239,4
Endbestand netto	31.241,3	3.935,6	2.405,9	2.840,6	2.796,2	43.219,6

	2022		2022
	Schätzung des Barwerts der künftigen Zahlungsströme	Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken	Vertragliche Servicemarge (CSM)			Gesamt
in Mio. EUR			Mit dem modifizierten rückwirkenden Ansatz bewertete Verträge	Mit dem Fair-Value-Ansatz bewertete Verträge	Andere Verträge
Buchwert der Vermögenswerte zu Beginn des Berichtszeitraums	5.103,2	-758,2	-1.264,4	-1.177,0	-353,4	1.550,2
Buchwert der Verbindlichkeiten zu Beginn des Berichtszeitraums	34.902,4	3.593,0	651,1	1.997,0	952,0	42.095,6
Anfangsbestand (netto)	29.799,2	4.351,2	1.915,6	3.174,0	1.305,4	40.545,4
Ergebniswirksam vereinnahmte CSM für erbrachte Leistungen	-	-	-402,9	-600,1	-2.191,4	-3.194,4
Änderungen der Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken	-	-387,7	-	-	-	-387,7
Erfahrungsbedingte Anpassungen	929,4	-	-	-	-	929,4
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Änderungen bzgl. laufender Leistungen	929,4	-387,7	-402,9	-600,1	-2.191,4	-2.652,8
Im Berichtszeitraum erstmalig erfasste Verträge	-3.196,5	362,2	-	-	3.074,3	239,8
CSM-Anpassungen aus Schätzungsänderungen	-980,0	660,3	329,8	230,0	-248,0	-7,8
Schätzungsänderungen bzgl. Verlusten und Wertaufholungen aus verlustträchtigen Verträgen	825,8	-203,1	-	-	-	622,8
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Änderungen bzgl. künftiger Leistungen	-3.350,7	819,5	329,8	230,0	2.826,3	854,8
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Änderungen bzgl. vergangener Leistungen	131,2	-52,2	-	-	-	79,0
Rückversicherungs-Finanzergebnis vor Währungskursgewinnen und -Verlusten zuzüglich direkt im Eigenkapital erfasster Beträge	-3.118,4	-875,9	63,5	35,7	30,1	-3.865,0
Währungskursgewinne und -verluste	718,8	53,3	-57,6	98,1	22,0	834,8
Rückversicherungs-Finanzergebnis	-2.399,6	-822,6	5,9	133,9	52,1	-3.030,2
Erhaltene Prämien	26.274,3	-	-	-	-	26.274,3
Zahlungen für eingetretene Schäden und sonstige rückversicherungstechnische Aufwendungen, inkl. Kapitalanlagekomponente	-21.212,4	-	-	-	-	-21.212,4
Gezahlte Abschlusskosten	-537,3	-	-	-	-	-537,3
Kapitalflüsse	4.524,7	-	-	-	-	4.524,7
Buchwert der Vermögenswerte zum Ende des Berichtszeitraums	2.573,4	-123,6	-355,9	-424,8	-221,1	1.448,1
Buchwert der Verbindlichkeiten zum Ende des Berichtszeitraums	32.207,7	3.784,6	1.492,4	2.513,0	1.771,3	41.769,0
Endbestand netto	29.634,3	3.908,1	1.848,3	2.937,8	1.992,4	40.320,9

Entwicklung der Buchwerte der Rückstellungen für zukünftige Deckung und für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle - Re-
trozedierte Rückversicherungsverträge

in Mio. EUR	2023
	Anteil der Rückversicherer an der Rückstellung für zukünftige Deckung (LRC) ohne Verlustkomponente	Verlustrückerstattungskomponente	Anteil der Rückversicherer an der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle (LIC)	Gesamt
Buchwert der Vermögenswerte zu Beginn des Berichtszeitraums	166,5	21,5	2.401,5	2.589,6
Buchwert der Verbindlichkeiten zu Beginn des Berichtszeitraums	1.548,5	0,1	-991,8	556,7
Anfangsbestand (netto)	-1.381,9	21,4	3.393,4	2.032,8
Rückversicherungsumsatz (in Rückdeckung gegeben)	-3.367,0	-	-	-3.367,0
Eingetretene Schäden und sonstige Rückversicherungs-Serviceaufwendungen	-1,4	-0,7	1.441,3	1.439,2
Amortisation von Abschlusskosten	4,1	-	-	4,1
Verluste und Wertaufholungen aus verlustträchtigen Verträgen	-	6,8	-	6,8
Anpassung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle	-	-	-79,2	-79,2
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Netto-Aufwendungen aus retrozedierten Rückversicherungsverträgen	-3.364,3	6,1	1.362,1	-1.996,1
davon Veränderung des Nichterfüllungsrisikos der Rückversicherer	-57,3	-	-3,3	-60,6
Kapitalanlagekomponente	-432,3	-	432,3	-
Rückversicherungs-Finanzergebnis vor Währungskursgewinnen und -verlusten zuzüglich direkt im Eigenkapital erfasster Beträge	21,0	0,7	105,2	127,0
Währungskursgewinne und -verluste	28,8	-1,3	-62,8	-35,3
Rückversicherungs-Finanzergebnis	49,8	-0,5	42,5	91,7
Gezahlte Prämien	2.678,9	-	-	2.678,9
Erhaltene Zahlungen für eingetretene Schäden und sonstige rückversicherungstechnische Aufwendungen	-	-	-1.984,3	-1.984,3
Abschlusskosten	4,0	-	-	4,0
Kapitalflüsse	2.682,9	-	-1.984,3	698,6
Buchwert der Vermögenswerte zum Ende des Berichtszeitraums	-711,0	5,5	2.231,4	1.525,9
Buchwert der Verbindlichkeiten zum Ende des Berichtszeitraums	1.734,8	-21,4	-1.014,5	698,9
Endbestand netto	-2.445,9	26,9	3.245,9	827,0

	2022
in Mio. EUR	Anteil der Rückversicherer an der Rückstellung für zukünftige Deckung (LRC) ohne Verlustkomponente	Verlustrückerstattungskomponente	Anteil der Rückversicherer an der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle (LIC)	Gesamt
Buchwert der Vermögenswerte zu Beginn des Berichtszeitraums	269,1	-	2.200,1	2.469,2
Buchwert der Verbindlichkeiten zu Beginn des Berichtszeitraums	1.674,4	-	-1.019,6	654,8
Anfangsbestand (netto)	-1.405,3	-	3.219,6	1.814,4
Rückversicherungsumsatz (in Rückdeckung gegeben)	-2.344,5	-	-	-2.344,5
Eingetretene Schäden und sonstige Rückversicherungs-Serviceaufwendungen	-0,1	9,0	1.863,5	1.872,3
Amortisation von Abschlusskosten	-1,9	-	-	-1,9
Verluste und Wertaufholungen aus verlustträchtigen Verträgen	-	13,4	-	13,4
Anpassung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle	-	-	78,1	78,1
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Netto-Aufwendungen aus retrozedierten Rückversicherungsverträgen	-2.346,6	22,3	1.941,6	-382,6
davon Veränderung des Nichterfüllungsrisikos der Rückversicherer	-0,1	-	-	-0,1
Kapitalanlagekomponente	-435,0	-	435,0	-
Rückversicherungs-Finanzergebnis vor Währungskursgewinnen und -verlusten zuzüglich direkt im Eigenkapital erfasster Beträge	130,8	-	-148,4	-17,6
Währungskursgewinne und -verluste	-18,5	-0,9	85,5	66,0
Rückversicherungs-Finanzergebnis	112,3	-0,9	-62,9	48,5
Gezahlte Prämien	2.690,1	-	-	2.690,1
Erhaltene Zahlungen für eingetretene Schäden und sonstige rückversicherungstechnische Aufwendungen	-	-	-2.140,1	-2.140,1
Abschlusskosten	2,5	-	-	2,5
Kapitalflüsse	2.692,7	-	-2.140,1	552,6
Buchwert der Vermögenswerte zum Ende des Berichtszeitraums	166,5	21,5	2.401,5	2.589,6
Buchwert der Verbindlichkeiten zum Ende des Berichtszeitraums	1.548,5	0,1	-991,8	556,7
Endbestand netto	-1.381,9	21,4	3.393,4	2.032,8

Entwicklung der Buchwerte nach Bewertungskomponenten - Retrozedierte Rückversicherungsverträge

	2023		2023
	Schätzung des Barwerts der künftigen Zahlungsströme	Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken	Vertragliche Servicemarge (CSM)			Gesamt
in Mio. EUR			Mit dem modifizierten rückwirkenden Ansatz bewertete Verträge	Mit dem Fair-Value-Ansatz bewertete Verträge	Andere Verträge
Buchwert der Vermögenswerte zu Beginn des Berichtszeitraums	2.475,8	64,2	-3,7	17,5	35,7	2.589,6
Buchwert der Verbindlichkeiten zu Beginn des Berichtszeitraums	855,2	-126,9	-162,9	-55,0	46,3	556,7
Anfangsbestand (netto)	1.620,6	191,1	159,2	72,5	-10,6	2.032,8
Ergebniswirksam vereinnahmte CSM für erbrachte Leistungen	-	-	-204,3	2,2	-720,6	-922,8
Änderungen der Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken	-	-20,8	-	-	-	-20,8
Erfahrungsbedingte Anpassungen	-918,1	-	-	-	-	-918,1
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Änderungen bzgl. laufender Leistungen	-918,1	-20,8	-204,3	2,2	-720,6	-1.861,7
Im Berichtszeitraum erstmalig erfasste Verträge	-1.030,0	66,3	-	-	963,6	-
CSM-Anpassungen aus Änderungen der Verlustrückerstattung aus verlustträchtigen zugrunde liegenden Verträgen	0,9	-	-	-	-0,9	-
CSM-Anpassungen aus Schätzungsänderungen	-87,9	18,9	95,4	-58,5	30,7	-1,4
Schätzungsänderungen bzgl. Verlusten und Wertaufholungen aus verlustträchtigen Verträgen	7,5	-0,7	-	-	-	6,8
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Änderungen bzgl. künftiger Leistungen	-1.109,6	84,6	95,4	-58,5	993,5	5,4
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Änderungen bzgl. vergangener Leistungen	-25,4	-53,8	-	-	-	-79,2
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Veränderung des Nichterfüllungsrisikos der Rückversicherer	-60,6	-	-	-	-	-60,6
Rückversicherungs-Finanzergebnis vor Währungskursgewinnen und -Verlusten zuzüglich direkt im Eigenkapital erfasster Beträge	100,2	9,1	4,8	1,4	11,5	127,0
Währungskursgewinne und -verluste	-29,2	-3,2	3,5	-0,3	-6,1	-35,3
Rückversicherungs-Finanzergebnis	71,0	5,9	8,3	1,0	5,4	91,7
Gezahlte Prämien	2.678,9	-	-	-	-	2.678,9
Erhaltene Zahlungen für eingetretene Schäden und sonstige rückversicherungstechnische Aufwendungen	-1.984,3	-	-	-	-	-1.984,3
Abschlusskosten	4,0	-	-	-	-	4,0
Kapitalflüsse	698,6	-	-	-	-	698,6
Buchwert der Vermögenswerte zum Ende des Berichtszeitraums	1.043,3	140,8	52,9	46,8	242,1	1.525,9
Buchwert der Verbindlichkeiten zum Ende des Berichtszeitraums	766,8	-66,2	-5,7	29,5	-25,6	698,9
Endbestand netto	276,5	207,0	58,7	17,2	267,7	827,0

	2022		2022
	Schätzung des Barwerts der künftigen Zahlungsströme	Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken	Vertragliche Servicemarge (CSM)			Gesamt
in Mio. EUR			Mit dem modifizierten rückwirkenden Ansatz bewertete Verträge	Mit dem Fair-Value-Ansatz bewertete Verträge	Andere Verträge
Buchwert der Vermögenswerte zu Beginn des Berichtszeitraums	2.389,8	65,3	1,0	17,9	-4,7	2.469,2
Buchwert der Verbindlichkeiten zu Beginn des Berichtszeitraums	1.041,5	-149,9	-185,6	-39,6	-11,6	654,8
Anfangsbestand (netto)	1.348,2	215,3	186,5	57,4	6,9	1.814,4
Ergebniswirksam vereinnahmte CSM für erbrachte Leistungen	-	-	0,8	5,3	-691,7	-685,5
Änderungen der Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken	-	-19,0	-	-	-	-19,0
Erfahrungsbedingte Anpassungen	230,7	-	-	-	-	230,7
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Änderungen bzgl. laufender Leistungen	230,7	-19,0	0,8	5,3	-691,7	-473,9
Im Berichtszeitraum erstmalig erfasste Verträge	-733,9	30,4	-	-	703,6	-
CSM-Anpassungen aus Änderungen der Verlustrückerstattung aus verlustträchtigen zugrunde liegenden Verträgen	-0,2	-	-	-	0,3	-0,1
CSM-Anpassungen aus Schätzungsänderungen	19,8	21,1	-27,9	8,3	-21,5	-0,1
Schätzungsänderungen bzgl. Verlusten und Wertaufholungen aus verlustträchtigen Verträgen	14,1	-0,7	-	-	-	13,4
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Änderungen bzgl. künftiger Leistungen	-700,2	50,8	-27,9	8,3	682,4	13,2
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Änderungen bzgl. vergangener Leistungen	102,7	-24,6	-	-	-	78,1
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Veränderung des Nichterfüllungsrisikos der Rückversicherer	-0,1	-	-	-	-	-0,1
Rückversicherungs-Finanzergebnis vor Währungskursgewinnen und -Verlusten zuzüglich direkt im Eigenkapital erfasster Beträge	6,3	-30,3	4,6	0,6	1,2	-17,6
Währungskursgewinne und -verluste	80,3	-1,1	-4,8	0,8	-9,4	66,0
Rückversicherungs-Finanzergebnis	86,6	-31,4	-0,2	1,4	-8,1	48,5
Gezahlte Prämien	2.690,1	-	-	-	-	2.690,1
Erhaltene Zahlungen für eingetretene Schäden und sonstige rückversicherungstechnische Aufwendungen	-2.140,1	-	-	-	-	-2.140,1
Abschlusskosten	2,5	-	-	-	-	2,5
Kapitalflüsse	552,6	-	-	-	-	552,6
Buchwert der Vermögenswerte zum Ende des Berichtszeitraums	2.475,8	64,2	-3,7	17,5	35,7	2.589,6
Buchwert der Verbindlichkeiten zum Ende des Berichtszeitraums	855,2	-126,9	-162,9	-55,0	46,3	556,7
Endbestand netto	1.620,6	191,1	159,2	72,5	-10,6	2.032,8

Erstmalige Erfassung der Verträge - Gezeichnete Rückversicherungsverträge

in Mio. EUR	2023
	Gezeichnete profitable Verträge ¹	Gezeichnete verlustträchtige Verträge
Schätzungen des Barwerts der künftigen Mittelabflüsse	16.960,2	337,5
Abschlusskosten	808,0	6,2
Schätzungen des Barwerts der künftigen Mittelzuflüsse	-21.805,2	-292,5
Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken	346,8	3,5
Vertragliche Servicemarge (CSM)	3.690,1	-
Verlustkomponente	-	54,7

¹ "Profitable Verträge" beinhalten Verträge, bei denen keine signifikante Wahrscheinlichkeit besteht, dass diese in Folgeperioden verlustträchtig werden und die verbleibenden Verträge

in Mio. EUR	2022
	Gezeichnete profitable Verträge 1	Gezeichnete verlustträchtige Verträge
Schätzungen des Barwerts der künftigen Mittelabflüsse	14.878,1	3.124,0
Abschlusskosten	702,3	84,6
Schätzungen des Barwerts der künftigen Mittelzuflüsse	-18.975,6	-3.009,8
Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken	321,0	41,2
Vertragliche Servicemarge (CSM)	3.074,3	-
Verlustkomponente	-	239,9

¹ "Profitable Verträge" beinhalten Verträge, bei denen keine signifikante Wahrscheinlichkeit besteht, dass diese in Folgeperioden verlustträchtig werden und die verbleibenden Verträge

Erstmalige Erfassung der Verträge - Retrozedierte Rückversicherungsverträge

in Mio. EUR	2023
	Retrozedierte Verträge ohne Verlustrückerstattungskomponente	Retrozedierte Verträge mit Verlustrückerstattungskomponente
Schätzungen des Barwerts der künftigen Mittelzuflüsse	1.688,3	1,3
Abschlusskosten	-	-
Schätzungen des Barwerts der künftigen Mittelabflüsse	-2.718,2	-0,4
Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken	66,3	-
Vertragliche Servicemarge (CSM)	963,6	-0,9
Verlustrückerstattungskomponente	-	-

in Mio. EUR	2022
	Retrozedierte Verträge ohne Verlustrückerstattungskomponente	Retrozedierte Verträge mit Verlustrückerstattungskomponente
Schätzungen des Barwerts der künftigen Mittelzuflüsse	1.907,1	0,2
Abschlusskosten	1,6	-
Schätzungen des Barwerts der künftigen Mittelabflüsse	-2.642,7	-0,4
Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken	30,4	-
Vertragliche Servicemarge (CSM)	703,6	0,3
Verlustrückerstattungskomponente	-	-

Im Berichtszeitraum wurden keine wesentlichen Bestände erworben. Für solche Bestände wäre eine separate Angabe der Bewertungskomponenten bei erstmaliger Erfassung erforderlich.

Laufzeiten der versicherungstechnischen Kapitalflüsse

Nach IFRS 17 "Insurance Contracts" sind Angaben erforderlich, mit deren Hilfe Höhe und Zeitpunkt der aus Rückversicherungsverträgen zu erwartenden Kapitalflüsse verdeutlicht werden können. In den nachfolgenden Tabellen haben wir diese Kapitalflüsse nach deren erwarteten Restlaufzeiten gegliedert. Im Rahmen der Laufzeitenanalyse haben wir die Kapitalflüsse der ausgestellten Rückversicherungsverträge von denen der gehaltenen Rückversicherungsverträge unterschieden. Zu weiteren Erläuterungen hinsichtlich des Ansatzes und der Bewertung der Rückstellungen verweisen wir auf Kapitel 3.1 "Zusammenfassung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden".

Laufzeiten der verbleibenden vertraglichen Nettozahlungsflüsse

	2023
	Verbleibende vertragliche undiskontierte Nettozahlungsflüsse
in Mio. EUR	Gezeichnete Rückversicherungsverträge	Retrozedierte Rückversicherungsverträge
innerhalb eines Jahres	6.355,5	-302,9
zwischen einem und zwei Jahren	8.610,7	240,3
zwischen zwei und drei Jahren	5.654,4	199,5
zwischen drei und vier Jahren	3.934,4	137,0
zwischen vier und fünf Jahren	2.893,4	94,4
zwischen fünf und zehn Jahren	5.913,4	146,6
zwischen zehn und zwanzig Jahren	1.803,3	-114,2
nach mehr als zwanzig Jahren	1.944,0	-181,7
	37.109,0	218,9
Diskontierung	-5.867,6	57,6
Gesamt	31.241,3	276,5

	2022
	Verbleibende vertragliche undiskontierte Nettozahlungsflüsse
in Mio. EUR	Gezeichnete Rückversicherungsverträge	Retrozedierte Rückversicherungsverträge
innerhalb eines Jahres	4.764,3	331,7
zwischen einem und zwei Jahren	8.576,2	500,6
zwischen zwei und drei Jahren	5.687,1	316,2
zwischen drei und vier Jahren	3.919,5	247,1
zwischen vier und fünf Jahren	2.840,4	160,6
zwischen fünf und zehn Jahren	5.961,3	298,0
zwischen zehn und zwanzig Jahren	1.992,2	37,4
nach mehr als zwanzig Jahren	2.251,4	-136,7
	35.992,2	1.755,0
Diskontierung	-6.357,9	-134,3
Gesamt	29.634,3	1.620,6

Die durchschnittliche Laufzeit der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle beträgt 4,5 Jahre (4,4 Jahre), nach Berücksichtigung der entsprechenden Retrozessionsanteile ebenfalls 4,5 Jahre (4,4 Jahre). Die Rückstellung für zukünftige Deckung weist eine durchschnittliche Laufzeit von 19,4 Jahren (20,5 Jahren) - auf Nettobasis 19,6 Jahre (20,7 Jahre) - auf.

Die durchschnittliche Laufzeit der Rückstellungen wird durch die aktuarielle Projektion der erwarteten zukünftigen Zahlungen bestimmt. Für jede homogene Klasse unseres Geschäfts wird unter Berücksichtigung der Branche, geografischer Aspekte, Vertragsform und Art der Rückversicherung ein Zahlungsmuster berechnet und auf die ausstehenden Verbindlichkeiten pro Zeichnungsjahr und Abwicklungsstand angewendet.

Laufzeiten der vertraglichen Servicemarge

Die folgende Tabelle verdeutlicht die künftige Entwicklung der CSM aus unseren gehaltenen und ausgestellten Rückversicherungsverträgen. Zu weiteren Erläuterungen hinsichtlich des Ansatzes und der Bewertung der Rückstellungen verweisen wir auf Kapitel 3.1 "Zusammenfassung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden".

Laufzeiten der vertraglichen Servicemarge (CSM)

	2023
	Vertragliche Servicemarge
in Mio. EUR	Gezeichnete Rückversicherungsverträge	Retrozedierte Rückversicherungsverträge
innerhalb eines Jahres	2.197,9	101,4
zwischen einem und zwei Jahren	792,0	13,6
zwischen zwei und drei Jahren	477,8	15,5
zwischen drei und vier Jahren	420,0	16,1
zwischen vier und fünf Jahren	400,2	16,5
zwischen fünf und zehn Jahren	1.734,5	84,6
zwischen zehn und zwanzig Jahren	2.170,9	146,8
nach mehr als zwanzig Jahren	3.227,8	66,2
	11.421,3	460,8
Diskontierung	-3.378,6	-117,2
Gesamt	8.042,7	343,5

	2022
	Vertragliche Servicemarge
in Mio. EUR	Gezeichnete Rückversicherungsverträge	Retrozedierte Rückversicherungsverträge
innerhalb eines Jahres	1.544,1	48,2
zwischen einem und zwei Jahren	640,3	26,2
zwischen zwei und drei Jahren	462,5	17,2
zwischen drei und vier Jahren	387,1	-2,3
zwischen vier und fünf Jahren	355,2	13,2
zwischen fünf und zehn Jahren	1.490,2	59,8
zwischen zehn und zwanzig Jahren	1.837,9	77,0
nach mehr als zwanzig Jahren	3.057,1	77,3
	9.774,5	316,7
Diskontierung	-2.996,0	-95,5
Gesamt	6.778,5	221,2

6.5. Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen

Pensionszusagen entsprechen der Versorgungsordnung in der jeweils gültigen Fassung. Die Versorgungsordnung 1968 sieht eine Alters- und Invalidenrente sowie eine Witwen- und Waisenversorgung vor. Der Rentenanspruch ist dienstzeitabhängig; Ansprüche aus der gesetzlichen Rentenversicherung werden angerechnet. Das Versorgungswerk wurde zum 31. Januar 1981 für Neueintritte geschlossen.

Zum 1. April 1993 (für leitende Angestellte zum 1. Juni 1993) trat die Versorgungsordnung 1993 in Kraft. Nach dieser Versorgungsordnung werden Altersrente, Invalidenrente und Hinterbliebenengeld gewährt. Diese Regelung basiert auf der jährlichen Ermittlung von Versorgungsteilbeträgen, die in Abhängigkeit des rentenfähigen Arbeitsverdienstes sowie des Unternehmensgewinnes ermittelt werden. Das Versorgungswerk wurde zum 31. März 1999 für Neueintritte geschlossen.

Für die beiden oben genannten Versorgungsordnungen besteht eine Rückdeckungsversicherung.

Seit 1997 besteht die Möglichkeit, Pensionszusagen durch Gehaltsverzicht zu erlangen. Die in den Rückstellungen für Pensionsanwartschaften enthaltenen arbeitnehmerfinanzierten Zusagen werden durch einen Versicherungsvertrag mit der HDI Lebensversicherung AG, Köln, rückgedeckt.

Zum 1. Juli 2000 ist für den gesamten Konzern die Versorgungsordnung 2000 in Kraft getreten, nach der neuen Mitarbeitern, die zum Kreis der Begünstigten zählen, eine mittelbare Zusage der HDI Unterstützungskasse e.V. gewährt wird. Dieses Versorgungswerk sieht Leistungen der Alters-, Invaliden- sowie Hinterbliebenenversorgung vor. Die Unterstützungskasse schließt Rückdeckungsversicherungen bei der HDI Lebensversicherung AG ab, die das zugesagte Leistungsspektrum abbilden (kongruente Rückdeckung). Es handelt sich um beitragsorientierte Leistungszusagen im Sinne des deutschen Arbeitsrechts, die wirtschaftlich als Defined Benefit Plan klassifiziert werden. Das diesbezügliche Vermögen der Unterstützungskasse wird als Planvermögen ausgewiesen.

Daneben besteht für Mitarbeiter die Möglichkeit, im Wege der Entgeltumwandlung versicherungsförmig eine zusätzliche Altersversorgung aufzubauen. Pensionsrückstellungen werden hierfür nicht ausgewiesen.

Neben diesen Versorgungsordnungen bestehen insbesondere für leitende Angestellte und Vorstandsmitglieder Einzelzusagen sowie Zusagen nach der Leistungsordnung des Bochumer Verbandes.

Bei den Zusagen an inländische Mitarbeiter handelt es sich überwiegend um durch die Konzernunternehmen finanzierte Zusagen. Die Pensionsrückstellungen im In- und Ausland wurden nach einheitlichen Vorgaben in Abhängigkeit von den jeweiligen ökonomischen Gegebenheiten ermittelt.

Die Pensionsrückstellungen errechnen sich nach versicherungsmathematischen Grundsätzen und beruhen auf den vom Hannover Rück-Konzern gewährten Zusagen für Alters-, Invaliden- und Witwenrenten. Als biometrische Rechnungsgrundlage der inländischen Pensionszusagen wurden die Heubeck-Richttafeln 2018 G zugrunde gelegt, die analog zum Vorjahr entsprechend dem im Bestand beobachtbaren Risikoverlauf verstärkt wurden. Die Zusagen orientieren sich an der Dauer der Unternehmenszugehörigkeit und der Höhe des Gehaltes.

Die leistungsorientierten Pläne setzen die Hannover Rück den folgenden versicherungsmathematischen Risiken aus:

―	Langlebigkeit
―	Zins
―	Invalidisierung
―	Rententrend
―	Gehaltstrend

Langlebigkeit beinhaltet das Risiko, dass die in den Rechnungsgrundlagen enthaltene Sterbewahrscheinlichkeit nicht der tatsächlichen Sterblichkeit entspricht und über einen im Vergleich zu den Annahmen längeren Zeitraum Rentenzahlungen erbracht und finanziert werden müssen.

Invalidisierung beinhaltet das Risiko, dass die angenommene Anzahl der Verrentungen wegen Invalidität aus dem Teilbestand der Anwärter nicht dem tatsächlichen Verlauf entspricht und aufgrund dessen erhöhte Leistungsverpflichtungen zu erbringen sind.

Der Rententrend beinhaltet das Risiko, dass die in den Trendannahmen berücksichtigte Entwicklung des Verbraucherpreisindex zu gering angenommen worden ist und es zu erhöhten Leistungsverpflichtungen aufgrund eines gesetzlichen Rentenanpassungsgebotes kommt.

Der Gehaltstrend beinhaltet das Risiko, dass die in den Trendannahmen gleichlaufend berücksichtigten Steigerungen der pensionsfähigen Gehälter die tatsächlichen Entwicklungen nicht auskömmlich abbilden. Darüber hinaus besteht bei Plänen, bei denen für die Leistungsermittlung die maßgeblichen Einkommensteile unterhalb und oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen Rentenversicherung unterschiedlich gewichtet werden, das Risiko einer in Zukunft abweichenden Entwicklung von Gehalt und Beitragsbemessungsgrenze.

Maßnahmen zur Reduktion dieser Risiken sind Rückdeckungsversicherungen für nahezu alle Pensionszusagen (für Neuzugänge beitragsbasierte Pläne mit kongruenter Rückdeckung) sowie verstärkte biometrische Rechnungsgrundlagen. Die Annahmen für die Rentendynamik und den erwarteten Gehaltsund Karrieretrend werden regelmäßig überprüft und ggf. im Hinblick auf die jeweils aktuellen Erwartungen an die Inflationsentwicklung angepasst. Ungewöhnliche Risiken oder erhebliche Risikokonzentrationen sind nicht erkennbar.

Der Berechnung der Pensionsrückstellungen liegen die folgenden Annahmen zugrunde:

Bewertungsannahmen

in %	2023	2022
Abzinsungsfaktor leistungsorientierte Verpflichtung	3,25	3,48
Erwarteter Gehalts- und Karrieretrend	3,47	3,47
Anwartschaftsdynamik	2,36	2,37

Die Veränderung der Nettoschuld für die verschiedenen leistungsorientierten Pensionspläne des Konzerns stellt sich wie folgt dar:

Veränderung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Versorgungsplänen

	2023	2022	2023	2022	2023	2022
in Mio. EUR	Leistungsorientierte Verpflichtung		Beizulegender Zeitwert des Planvermögens		Vermögenswertanpassung
Stand 1.1. des Geschäftsjahres	202,4	270,0	56,8	61,7	3,9	-
Im Jahresergebnis erfasste Veränderungen
Laufender Dienstzeitaufwand	5,2	6,8	-	-	-	-
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand, Plankürzungen und Abgeltungen	-0,1	0,1	-	-	-	-
Nettozinskomponente	7,1	2,5	2,2	0,8	0,1	-
	12,2	9,4	2,2	0,8	0,1	-
Erfasst in den kumulierten übrigen, nicht ergebniswirksamen Eigenkapitalkomponenten
Versicherungsmathematische Gewinne (-) und Verluste (+) aus Änderung der finanziellen Annahmen	7,1	-72,1	-	-	-	-
Versicherungsmathematische Gewinne (-) und Verluste (+) aus erfahrungsbedingten Anpassungen	3,9	1,9	-	-	-	-
Erträge aus Planvermögen (ohne Zinserträge)	-	-	-3,5	-9,7	-	-
Veränderungen aus Vermögenswertanpassung	-	-	-	-	-0,7	3,9
Wechselkursänderungen	-	-0,6	0,1	-0,8	-	-
	11,0	-70,8	-3,4	-10,5	-0,7	3,9
Sonstige Veränderungen
Beiträge der Arbeitgeber	-	-	5,9	5,9	-	-
Beiträge bzw. Gehaltsumwandlungen der Arbeitnehmer	-	-	-0,2	-	-	-
Gezahlte Versorgungsleistungen	-5,4	-6,1	-1,3	-1,0	-	-
Zu- und Abgänge	0,3	-	-	-	-	-
Auswirkungen von Planabgeltungen	-1,5	-	-	-	-	-
	-6,5	-6,1	4,5	4,9	-	-
Stand 31.12. des Geschäftsjahres	219,1	202,4	60,1	56,8	3,3	3,9

Das Planvermögen enthält Vermögensgegenstände, die durch einen langfristig ausgelegten Fonds zur Erfüllung von Leistungen an Arbeitnehmer gehalten werden, und qualifizierte Versicherungspolicen im Sinne des IAS 19. Das Planvermögen entfällt mit 4,8 Mio. EUR (17,0 Mio. EUR) auf Vermögensgegenstände mit notierten Marktpreisen.

Die Überleitung von den Anwartschaftsbarwerten zu den ausgewiesenen Pensionsrückstellungen setzt sich wie folgt zusammen:

Pensionsrückstellungen

in Mio. EUR	2023	2022
Anwartschaftsbarwert zum 31.12.	219,1	202,4
Zeitwert des Planvermögens zum 31.12.	60,1	56,8
Vermögenswertanpassung	3,3	3,9
Bilanzierte Versorgungszusagen zum 31.12.	162,4	149,5
davon: aktivierte Vermögenswerte	1,9	4,2
Pensionsrückstellungen	164,3	153,8

Von den Pensionsrückstellungen entfallen 161,8 Mio. EUR (151,2 Mio. EUR) auf arbeitgeberfinanzierte Verpflichtungen sowie 2,6 Mio. EUR (2,5 Mio. EUR) auf arbeitnehmerfinanzierte Verpflichtungen.

Im laufenden Geschäftsjahr erwartet die Hannover Rück aus den dargestellten Pensionsplänen Beitragszahlungen in Höhe von 5,8 Mio. EUR. Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit der leistungsorientierten Verpflichtung beläuft sich auf 15,1 (15,2) Jahre.

Sensitivitätsanalyse

Ein Anstieg bzw. Rückgang der wesentlichen versicherungsmathematischen Annahmen hätte auf den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung zum Bilanzstichtag folgende Auswirkung:

Effekt auf die leistungsorientierte Verpflichtung

in Mio. EUR		Parameteranstieg	Parameterrückgang
Abzinsungsfaktor	(+/- 0,5 %)	-15,1	16,9
Gehaltssteigerungsrate	(+/- 0,25 %)	1,2	-1,2
Rentenanpassungsfaktor	(+/- 0,25 %)	6,0	-5,8

Daneben ist eine Änderung hinsichtlich der zugrunde gelegten Sterberaten bzw. Lebensdauern möglich. Zur Ermittlung des Langlebigkeitsrisikos wurden die zugrunde gelegten Sterbetafeln durch eine Absenkung der Sterblichkeiten um 10 % angepasst. Diese Verlängerung der Lebensdauern hätte zum Ende des Geschäftsjahres zu einer um 7,2 Mio. EUR (6,6 Mio. EUR) höheren Pensionsverpflichtung geführt.

Beitragsorientierte Pensionspläne

Neben den leistungsorientierten Pensionsplänen bestehen bei einigen Konzerngesellschaften beitragsorientierte Zusagen in Abhängigkeit von der Dauer der Unternehmenszugehörigkeit sowie dem Einkommen oder der Höhe der Beitragsleistungen der Mitarbeiter. Der nach IAS 19 "Employee Benefits" erfasste Geschäftsjahresaufwand für diese Zusagen beträgt 28,5 Mio. EUR (25,3 Mio. EUR). Vom Aufwand für beitragsorientierte Pensionszusagen beziehen sich 14,3 Mio. EUR (12,4 Mio. EUR) auf staatliche Pensionspläne, davon 11,3 Mio. EUR (10,2 Mio. EUR) auf die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung in Deutschland.

6.6. Andere Verbindlichkeiten

Andere Verbindlichkeiten

in Mio. EUR	2023	2022 ¹
Verbindlichkeiten aus Derivaten	76,8	75,9
Zinsen	46,5	47,9
Abgrenzungsposten und erhaltene Anzahlungen	58,0	43,9
Übrige nicht-technische Rückstellungen	219,9	189,7
Übrige Verbindlichkeiten	2.765,4	2.303,7
Gesamt	3.166,5	2.661,1

¹ Angepasst gemäß IAS 8

Zu den Verbindlichkeiten aus Derivaten in Höhe von 76,8 Mio. EUR (75,9 Mio. EUR) verweisen wir auf unsere Erläuterungen zu derivativen Finanzinstrumenten in Kapitel 9.1 "Derivative Finanzinstrumente und finanzielle Garantien".

Als ergänzendes Instrument zur Liquiditätssteuerung gehen wir zeitlich begrenzte Repurchase Agreements (Repo-Geschäfte) ein. Die dabei ausgetauschten Kapitalanlagebestände werden vollständig besichert. Zum Bilanzstichtag betrugen die in den übrigen Verbindlichkeiten ausgewiesenen Verbindlichkeiten aus Repo-Geschäften 365,8 Mio. EUR (250,1 Mio. EUR). Des Weiteren wurden erhaltene Barsicherheiten, die im Zusammenhang mit der Marktentwicklung aus Derivaten stehen, in Höhe von 83,8 Mio. EUR (92,1 Mio. EUR) in den übrigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Darüber hinaus beinhalten die übrigen Verbindlichkeiten Abrechnungsverbindlichkeiten von 1.605,3 Mio. EUR (1.411,7 Mio. EUR), die nicht den versicherungstechnischen Positionen zugeordnet wurden.

Entwicklung der übrigen nicht-technischen Rückstellungen

in Mio. EUR	Bilanzwert 31.12.2022	Währungsumrechnung zum 1.1.	Bilanzwert 1.1. Gj.	Zugänge	Verbrauch	Auflösung
Rückstellungen für Prüfungen und Kosten der Veröffentlichung des Jahresabschlusses	12,6	-0,1	12,5	8,6	9,0	0,8
Beratungskosten	2,3	-0,1	2,2	1,5	1,3	0,2
Lieferantenrechnungen	9,9	-0,2	9,8	7,4	2,3	1,2
Altersteilzeit- und Vorruhestandsverpflichtungen	2,9	-	2,9	-1,6	-2,4	-
Urlaubsverpflichtungen und Mehrarbeit	14,3	-0,2	14,1	8,4	7,9	-
Jubiläen	5,8	-0,1	5,8	0,6	0,6	-
Boni und Tantiemen	90,7	-1,6	89,1	65,9	43,4	1,3
Sonstiges	51,1	-0,5	50,6	12,7	4,4	0,4
Gesamt	189,7	-2,8	186,9	103,4	66,5	3,9

in Mio. EUR	Währungsumrechnung zum 31.12.	Bilanzwert 31.12.2023
Rückstellungen für Prüfungen und Kosten der Veröffentlichung des Jahresabschlusses	-	11,2
Beratungskosten	-	2,1
Lieferantenrechnungen	-	13,6
Altersteilzeit- und Vorruhestandsverpflichtungen	-	3,7
Urlaubsverpflichtungen und Mehrarbeit	-	14,6
Jubiläen	-	5,8
Boni und Tantiemen	0,1	110,4
Sonstiges	-	58,5
Gesamt	0,1	219,9

Die übrigen nicht-technischen Rückstellungen wiesen zum Bilanzstichtag die in der folgenden Tabelle dargestellten Restlaufzeiten auf.

Restlaufzeiten der übrigen nicht-technischen Rückstellungen

in Mio. EUR	2023	2022
innerhalb eines Jahres	129,3	138,3
zwischen einem und fünf Jahren	84,5	43,5
mehr als fünf Jahre	5,7	7,9
ohne Laufzeit	0,4	-
Gesamt	219,9	189,7

6.7. Finanzierungsverbindlichkeiten

Am 14. November 2022 hat die Hannover Rück SE eine nachrangige Schuldverschreibung in Höhe von 750,0 Mio. EUR am europäischen Kapitalmarkt platziert. Die Laufzeit der Anleihe beträgt circa 21 Jahre. Eine ordentliche Kündigung der Anleihe ist frühestens am 26. Februar 2033 möglich. Verzinst wird die Schuldverschreibung in den ersten circa elf Jahren der Laufzeit mit einem festen Kupon in Höhe von 5,875 % p.a.; danach beträgt der variable Zinssatz 3,75 % über dem Drei-Monats-EURIBOR.

Am 22. März 2021 hat die Hannover Rück SE eine nachrangige Schuldverschreibung in Höhe von 750,0 Mio. EUR am europäischen Kapitalmarkt platziert. Die Laufzeit der Anleihe beträgt circa 21 Jahre. Eine ordentliche Kündigung der Anleihe ist frühestens am 30. Dezember 2031 möglich. Verzinst wird die Schuldverschreibung in den ersten circa elf Jahren der Laufzeit mit einem festen Kupon in Höhe von 1,375 % p. a.; danach beträgt der variable Zinssatz 2,33 % über dem Drei-Monats-EURIBOR.

Am 8. Juli 2020 hat die Hannover Rück SE eine nachrangige Schuldverschreibung in Höhe von 500,0 Mio. EUR am europäischen Kapitalmarkt platziert. Die Laufzeit der Anleihe beträgt circa 20 Jahre. Eine ordentliche Kündigung der Anleihe ist frühestens am 8. Juli 2030 möglich. Verzinst wird die Schuldverschreibung in den ersten circa zehn Jahren der Laufzeit mit einem festen Kupon in Höhe von 1,75 % p.a.; danach beträgt der variable Zinssatz 3,00 % über dem Drei-Monats-EURIBOR.

Am 9. Oktober 2019 hat die Hannover Rück SE eine nachrangige Schuldverschreibung in Höhe von 750,0 Mio. EUR am europäischen Kapitalmarkt platziert. Die Laufzeit der Anleihe beträgt 20 Jahre. Eine ordentliche Kündigung der Anleihe ist frühestens am 9. Juli 2029 möglich. Verzinst wird die Schuldverschreibung in den ersten zehn Jahren der Laufzeit mit einem festen Kupon in Höhe von 1,125 % p.a.; danach beträgt der variable Zinssatz 2,38 % über dem Drei-Monats-EURIBOR.

Die Hannover Rück SE hat am 18. April 2018 eine nicht nachrangige Schuldverschreibung in Höhe von 750,0 Mio. EUR am europäischen Kapitalmarkt platziert. Die Anleihe hat eine Laufzeit bis zum 18. April 2028 und kann ab dem 18. Januar 2028 jederzeit zurückgezahlt werden, allerdings nicht später als am 18. April 2028. Sie wird mit einem festen Kupon in Höhe von 1,125 % p.a. verzinst.

Am 15. September 2014 hat die Hannover Rück SE eine nachrangige Schuldverschreibung in Höhe von 500,0 Mio. EUR am europäischen Kapitalmarkt platziert. Die Anleihe hat eine unbefristete Laufzeit und kann erstmals am 26. Juni 2025 und danach zu jedem Kuponzahlungstermin ordentlich gekündigt werden. Sie ist bis zum 26. Juni 2025 mit einem festen Kupon in Höhe von 3,375 % p.a. ausgestattet. Danach wird sie variabel mit 3,25 % über dem Drei-Monats-EURIBOR verzinst.

Im Berichtsjahr wurde die im Jahr 2012 von der Hannover Finance (Luxembourg) S.A. emittierte nachrangige Schuldverschreibung in Höhe von 500,0 Mio. EUR zum erstmöglichen Kündigungstermin, dem 30. Juni 2023, gekündigt und zurückgezahlt.

Zum Bilanzstichtag werden insgesamt sechs (sieben) Anleihen mit fortgeführten Anschaffungskosten in Höhe von 3.976,8 Mio. EUR (4.472,0 Mio. EUR) ausgewiesen.

Darlehen und begebene Anleihen

in Mio. EUR	Zinssatz	Laufzeit	Währung
Begebene Anleihen
Hannover Rück SE, 2022	5.875	2043	EUR
Hannover Rück SE, 2021	1,375	2042	EUR
Hannover Rück SE, 2020	1,750	2040	EUR
Hannover Rück SE, 2019	1,125	2039	EUR
Hannover Rück SE, 2018	1,125	2028	EUR
Hannover Rück SE, 2014	3,375	n/a	EUR
Darlehen
Gesamt

in Mio. EUR	2023
	Fortgeführte Anschaffungskosten	Zeitwertbewertung	Abgegrenzte Zinsen	Zeitwert
Begebene Anleihen
Hannover Rück SE, 2022	746,0	89,7	15,4	851,1
Hannover Rück SE, 2021	744,5	-139,9	5,2	609,9
Hannover Rück SE, 2020	496,4	-66,7	2,0	431,8
Hannover Rück SE, 2019	744,0	-107,3	1,9	638,7
Hannover Rück SE, 2018	747,0	-33,0	5,9	720,0
Hannover Rück SE, 2014	498,9	-8,6	8,7	498,9
	3.976,8	-265,8	39,1	3.750,4
Darlehen	797,7	-7,2	3,0	793,5
Gesamt	4.774,5	-273,0	42,1	4.543,9

in Mio. EUR	Zinssatz	Laufzeit	Währung
Begebene Anleihen
Hannover Rück SE, 2022	5.875	2043	EUR
Hannover Rück SE, 2021	1,375	2042	EUR
Hannover Rück SE, 2020	1,750	2040	EUR
Hannover Rück SE, 2019	1,125	2039	EUR
Hannover Rück SE, 2018	1,125	2028	EUR
Hannover Rück SE, 2014	3,375	n/a	EUR
Hannover Finance (Luxembourg) S.A., 2012	5,000	2043	EUR
Darlehen
Gesamt

in Mio. EUR	2022
	Fortgeführte Anschaffungskosten	Zeitwertbewertung	Abgegrenzte Zinsen	Zeitwert
Begebene Anleihen
Hannover Rück SE, 2022	745,7	15,7	5,8	767,1
Hannover Rück SE, 2021	743,9	-209,9	5,2	539,2
Hannover Rück SE, 2020	495,9	-109,8	2,0	388,2
Hannover Rück SE, 2019	743,0	-171,1	1,9	573,9
Hannover Rück SE, 2018	745,7	-92,1	5,9	659,6
Hannover Rück SE, 2014	498,2	-20,7	8,7	486,1
Hannover Finance (Luxembourg) S.A., 2012	499,6	0,7	12,6	512,9
	4.472,0	-587,3	42,2	3.927,0
Darlehen	926,6	-22,8	2,4	906,2
Gesamt	5.398,7	-610,1	44,6	4.833,1

Der aggregierte beizulegende Zeitwert der ausgereichten Anleihen basiert auf notierten, aktiven Marktpreisen. Wenn derartige Preisinformationen nicht verfügbar waren, wurden die beizulegenden Zeitwerte auf Basis der anerkannten Effektivzinsmethode berechnet oder anhand von anderen Finanzinstrumenten gleicher Bonitäts-, Laufzeit- und Renditecharakteristika geschätzt. Bei der Effektivzinsmethode werden stets die aktuellen Marktzinsniveaus in den relevanten Zinsbindungslaufzeitbereichen als Basis unterstellt.

Nettogewinne und -Verluste aus Darlehen und begebenen Anleihen

	2023	2022	2023	2022	2023	2022
in Mio. EUR	Ordentliche Erträge/Aufwendungen		Amortisation		Nettoergebnis
Darlehen	-38,0	-19,3	-0,9	-0,7	-38,9	-20,0
Begebene Anleihen	-97,0	-83,6	-3,6	-3,6	-100,6	-87,2
Gesamt	-135,0	-102,9	-4,5	-4,3	139,5	-107,2

Unter den ordentlichen Aufwendungen werden im Wesentlichen die Zinsaufwendungen in Höhe von nominal 97,0 Mio. EUR (83,6 Mio. EUR) ausgewiesen, die aus emittierten, nachrangigen und nicht nachrangigen Schuldverschreibungen resultieren.

Restlaufzeiten finanzieller Verbindlichkeiten

	2023
in Mio. EUR	bis ein Jahr	ein bis fünf Jahre	fünf bis zehn Jahre	zehn bis zwanzig Jahre	mehr als zwanzig Jahre	ohne Laufzeit
Andere finanzielle Verbindlichkeiten ¹	634,9	34,4	28,9	1,2	-	15,0
Darlehen	273,9	424,5	99,3	-	-	-
Begebene Anleihen	-	747,0	-	2.731,0	-	498,9
Leasingverbindlichkeiten	7,8	27,0	29,0	-	37,1	-
Gesamt	916,6	1.232,9	157,2	2.732,2	37,1	513,8

¹ Ohne übrige nicht-technische Rückstellungen, deren Laufzeiten separat aufgegliedert sind, sowie ohne übrige sonstige Verbindlichkeiten

	2022 ²
in Mio. EUR	bis ein Jahr	ein bis fünf Jahre	fünf bis zehn Jahre	zehn bis zwanzig Jahre	mehr als zwanzig Jahre	ohne Laufzeit
Andere finanzielle Verbindlichkeiten i	527,7	36,6	38,8	-	-	21,4
Darlehen	261,6	411,2	225,7	26,9	-	1,4
Begebene Anleihen	-	-	745,7	1.738,6	1.489,6	498,2
Leasingverbindlichkeiten	8,2	35,9	28,8	0,6	38,1	-
Gesamt	797,5	483,7	1.039,0	1.766,1	1.527,7	520,9

¹ Ohne übrige nicht-technische Rückstellungen, deren Laufzeiten separat aufgegliedert sind, sowie ohne übrige sonstige Verbindlichkeiten
² Angepasst gemäß IAS 8

In nachfolgender Übersicht ist die Entwicklung der Darlehen, begebenen Anleihen und sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten hinsichtlich zahlungswirksamer und zahlungsunwirksamer Veränderungen dargestellt.

Überleitung von Finanzierungsverbindlichkeiten

	Bilanzwert 31.12.2022	Kapitalfluss	Veränderungen im Konsolidierungskreis	Zahlungsunwirksam		Bilanzwert 31.12.2023
in Mio. EUR				Währungsumrechnung	Sonstige Änderungen
Darlehen	926,6	-112,2	-	-17,6	0,9	797,7
Begebene Anleihen	4.472,0	-500,0	-	-	4,8	3.976,9
Leasingverbindlichkeiten	111,7	-14,2	-	-2,0	5,4	100,8
Gesamt	5.510,4	-626,4	-	-19,6	11,2	4.875,4

	Bilanzwert 31.12.2021	Kapitalfluss	Veränderungen im Konsolidierungskreis	Zahlungsunwirksam		Bilanzwert 31.12.2022
in Mio. EUR				Währungsumrechnung	Sonstige Änderungen
Darlehen	535,4	125,2	240,6	24,8	0,7	926,6
Begebene Anleihen	3.722,3	745,8	-	-	4,0	4.472,0
Leasingverbindlichkeiten	112,6	-14,4	-	1,4	12,2	111,7
Gesamt	4.370,3	856,5	240,6	26,2	16,9	5.510,4

6.8. Eigenkapital und eigene Anteile

Das Eigenkapital wird nach IAS 1 "Präsentation of Financial Statements" und in Anwendung von IAS 32 "Financial Instruments: Presentation" in Verbindung mit IFRS 9 "Financial Instruments" als eigenständiger Bestandteil des Jahresabschlusses dargestellt. Die Eigenkapitalveränderung beinhaltet neben dem sich aus der Gewinn- und Verlustrechnung ergebenden Jahresergebnis auch die erfolgsneutral erfassten Wertveränderungen der Vermögens- und Schuldposten.

Das gezeichnete Kapital (Grundkapital der Hannover Rück SE) beträgt 120.597.134,00 EUR und ist in 120.597.134 stimm- und dividendenberechtigte, auf den Namen lautende Stammaktien in Form von nennwertlosen Stückaktien eingeteilt. Die Aktien sind voll eingezahlt. Jede Aktie gewährt ein gleichrangiges Stimmrecht und einen gleichrangigen Dividendenanspruch.

Es besteht ein bedingtes Kapital bis zu 24,1 Mio. EUR (24,1 Mio. EUR). Es dient der Gewährung von Aktien für Inhaber von Schuldverschreibungen und/oder von Genussrechten mit Wandel- und Optionsrechten und ist befristet bis zum 4. Mai 2026. Weiterhin besteht ein genehmigtes Kapital bis zu 24,1 Mio. EUR (24,1 Mio. EUR), das ebenfalls bis zum 4. Mai 2026 befristet ist. Das jeweilige Bezugsrecht der Aktionäre kann mit Zustimmung des Aufsichtsrats unter bestimmten Bedingungen ausgeschlossen werden. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats von dem bestehenden genehmigten Kapital bis zu 1,0 Mio. EUR (1,0 Mio. EUR) für die Begebung von Belegschaftsaktien zu verwenden.

Der Vorstand ist mit Zustimmung des Aufsichtsrats ferner ermächtigt, eigene Aktien - auch unter Einsatz von Derivaten -bis zu 10 % des Grundkapitals zu erwerben. Die Ermächtigung ist befristet bis zum 5. Mai 2025.

Die Hauptversammlung der Hannover Rück SE hat am 3. Mai 2023 beschlossen, für das Geschäftsjahr 2022 eine Bruttodividende in Höhe von 6,00 EUR je Aktie, insgesamt 723,6 Mio. EUR (693,4 Mio. EUR) auszuschütten. Die Ausschüttung setzt sich aus einer Dividende in Höhe von 5,00 EUR und einer Sonderdividende in Höhe von 1,00 EUR je Aktie zusammen.

Die erfolgsneutrale Umrechnung von langfristigen Darlehen oder unbefristeten Ausleihungen an ausländische Konzerngesellschaften bzw. Niederlassungen wirkte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr netto mit 88,3 Mio. EUR vermindernd (im Vorjahr mit 22,8 Mio. EUR vermindernd) auf die übrigen Rücklagen aus der Währungsumrechnung aus.

IAS 1 erfordert Angaben zu den Zielen und Vorgehensweisen unseres Kapitalmanagements. Eine wesentliche strategische Zielsetzung der Hannover Rück ist der nachhaltige Schutz des Kapitals. Um die Kapitalkosten gering zu halten, haben wir eigenkapitalersetzendes Fremdkapital emittiert. Als zentrales wertorientiertes Steuerungsinstrument verwendet die Hannover Rück die sogenannte Intrinsic Value Creation (IVC). Als Teil dieser Methodik folgen wir den Grundsätzen sparsamen Eigenkapitaleinsatzes und effizienter Nutzung eigenkapitalersetzenden Fremdkapitals, um einen attraktiven gewichteten Kapitalkostensatz zu erreichen. Das Konzept sowie die Ziele und Grundsätze, nach denen wir unsere Unternehmenssteuerung und das Kapitalmanagement betreiben, beschreiben wir in unseren Ausführungen zur wertorientierten Steuerung im Lagebericht (Abschnitt "Steuerungssystem") näher. Die weiteren, aus IAS 1.134-136 resultierenden Angaben zum Kapitalmanagement sind im Abschnitt "Finanz- und Vermögenslage" des Lageberichts enthalten, auf den wir verweisen. Dieser beinhaltet sowohl eine Darstellung der Vorgehensweisen unseres Kapitalmanagements als auch eine Zusammenfassung der vielfältigen externen Kapitalanforderungen, denen wir unterliegen (vgl. Abschnitte "Analyse der Kapitalstruktur", "Konzern-Eigenkapital" sowie "Finanzierung und Konzern-Fremdkapital"). Insbesondere aus dem aufsichtsrechtlichen Regelwerk Solvency II resultieren Kapitalanforderungen und Konsequenzen für das Kapitalmanagement, auf die wir im Risikobericht näher eingehen.

Eigene Anteile

Nach IAS 1 sind eigene Anteile im Eigenkapital offen abzusetzen. Im Rahmen des diesjährigen Mitarbeiterbeteiligungsprogrammes hat die Hannover Rück SE auf der gesetzlichen Grundlage des §71 Abs. 1 Nr. 2 AktG im Verlauf des zweiten Quartals 2023 insgesamt 18.714 (26.927) eigene Aktien erworben und diese an die berechtigten Mitarbeiter zu vergünstigten Konditionen abgegeben. Für diese Aktien gilt eine Sperrfrist bis zum 31. Mai 2027. Aus dieser Transaktion resultierten ein Aufwand in Höhe von 0,7 Mio. EUR (1,6 Mio. EUR), der im Personalaufwand erfasst wurde, sowie eine erfolgsneutrale Veränderung der Gewinnrücklagen in geringfügiger Höhe. Die Gesellschaft war zum Bilanzstichtag nicht mehr im Besitz eigener Aktien.

6.9. Anteile nicht beherrschender Gesellschafter

Anteile am Eigenkapital der Tochtergesellschaften, die nicht beherrschenden Gesellschaftern zustehen, werden nach IAS 1 "Presentation of Financial Statements" gesondert innerhalb des Konzern-Eigenkapitals ausgewiesen. Sie belaufen sich zum Bilanzstichtag auf 892,7 Mio. EUR (897,2 Mio. EUR).

Anteile nicht beherrschender Gesellschafter an Personengesellschaften werden nach IAS 32 "Financial Instruments: Presentation" unter den langfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Das nicht beherrschenden Gesellschaftern zustehende Ergebnis ist Bestandteil des Jahresergebnisses, im Anschluss an dieses gesondert als "davon"-Vermerk auszuweisen und beträgt im Berichtsjahr 2,8 Mio. EUR (117,5 Mio. EUR).

Konzerngesellschaften mit wesentlichen Anteilen nicht beherrschender Gesellschafter

	2023	2022 ¹
in Mio. EUR	E+S Rückversicherung AG, Hannover, Deutschland
Kapitalanteil nicht beherrschender Gesellschafter	35,21%	35,21%
Stimmrechte nicht beherrschender Gesellschafter	35,21%	35,21%
Jahresergebnis	6,2	293,8
davon nicht beherrschenden Gesellschaftern zuzurechnen	2,2	103,4
Direkt im Eigenkapital erfasste Erträge / Aufwendungen	37,7	-160,7
Gesamterfolg	43,9	133,1
Eigenkapital	2.309,9	2.391,0
davon nicht beherrschenden Gesellschaftern zuzurechnen	813,3	841,8
Gezahlte Dividenden	125,0	80,0
davon nicht beherrschenden Gesellschaftern zuzurechnen	44,0	28,2
Vermögenswerte	9.654,7	9.220,1
Schulden	7.344,8	6.829,1
Kapitalfluss aus laufender Geschäftstätigkeit	570,5	494,2
Kapitalfluss aus Investitionstätigkeit	-432,4	-451,5
Kapitalfluss aus Finanzierungstätigkeit	-136,7	-36,6

¹ Angepasst gemäß IAS 8

7. Erläuterungen zu den einzelnen Posten der Gewinn- und Verlustrechnung

7.1. Rückversicherungsumsatz

Die folgenden Tabellen zeigen den Bruttorückversicherungsumsatz nach geografischer Herkunft und Kategorien.

Rückversicherungsumsatz (brutto) nach Regionen

in Mio. EUR	2023	2022
Geografische Herkunft
Deutschland	1.433,2	1.493,3
Großbritannien	3.794,5	3.807,7
Frankreich	806,4	726,2
Übrige	1.957,9	1.822,2
Europa	7.992,1	7.849,4
USA	9.016,0	8.603,8
Übrige	1.301,8	1.196,1
Nordamerika	10.317,8	9.799,8
Asien	3.180,3	3.601,1
Australien	1.389,9	1.282,9
Australasien	4.570,3	4.884,0
Afrika	465,5	528,7
Übrige	1.110,9	954,8
Gesamt	24.456,5	24.016,7

Bestandteile des Rückversicherungsumsatzes (brutto)

in Mio. EUR	2023	2022
Bestandteile
Erwartete Schadenaufwendungen und sonstige versicherungstechnische Aufwendungen	18.929,0	19.141,1
CSM für erbrachte Leistungen	3.603,5	3.194,4
Auflösung der Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken	796,1	523,9
Erfahrungsbedingte Anpassungen für vergangene und laufende Leistungen	582,2	670,0
Amortisation der Abschlusskosten	545,7	487,3
Gesamt	24.456,5	24.016,7

7.2. Kapitalanlageergebnis

Ergebnis der Kapitalanlagen

in Mio. EUR	2023	2022 ¹
Erträge aus Grundstücken	226,4	228,8
Dividenden	5,2	3,7
Zinserträge	1.456,9	1.195,1
Sonstige Kapitalanlageerträge	293,0	533,5
Ordentliche Kapitalanlageerträge	1.981,5	1.961,1
Veränderung der Rückstellung für Kreditausfälle (ECL)	-22,8	-119,9
Abschreibungen auf Grundstücke	135,4	66,8
Zuschreibungen von Kapitalanlagen	2,4	19,1
Veränderung der Zeitwerte von Finanzinstrumenten	76,0	-14,2
Ergebnis aus Anteilen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen	16,3	-63,2
Realisierte Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen	30,3	114,3
Realisierte Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen	184,1	699,5
Sonstige Kapitalanlageaufwendungen	175,9	165,5
Kapitalanlageergebnis	1.588,2	965,3

¹ Angepasst gemäß IAS 8

Aus der Veränderung von Rückstellungen für erwartete Kreditausfälle von Finanzinstrumenten (ECL) haben wir saldiert einen Aufwand in Höhe von 22,8 Mio. EUR (119,9 Mio. EUR) verzeichnet. Dies ist weitestgehend auf wenige noch in unserem Bestand verbliebene Emittenten festverzinslicher Wertpapiere aus dem chinesischen Immobilienreich zurückzuführen. In Stufe 3 unseres Risikovorsorge-Modells führten wir zum Berichtsstichtag festverzinsliche Titel mit einem Gesamtmarktwert von 122,9 Mio. EUR. Außerplanmäßige Abschreibungen für Kapitalanlagen, die nicht durch das Stufenmodell für erwartete Kreditausfälle erfasst werden, fielen im Bereich der direkt gehaltenen Immobilieninvestitionen in Höhe von 79,1 Mio. EUR (18,2 Mio. EUR) an. Hier haben wir durch bilanzielle Erfassung der Wertminderungen einiger direkt gehaltener Objekte insbesondere im US-amerikanischen Büroimmobilienbereich dem gestiegenen Druck auf die Marktwerte Rechnung getragen.

Zum Bilanzstichtag befanden sich keine überfälligen, nicht wertberichtigten Kapitalanlagen im Bestand.

Zinserträge aus Kapitalanlagen

in Mio. EUR	2023	2022 ¹
Finanzielle Vermögenswerte - erfolgsneutral zum Zeitwert bewertet	1.308,1	1.113,7
Finanzielle Vermögenswerte - erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet	148,8	79,6
Sonstige	-	1,8
Gesamt	1.456,9	1.195,1

¹ Angepasst gemäß IAS 8

Die in der folgenden Tabelle gezeigten Nettogewinne und -verluste aus bis zur Endfälligkeit zu haltenden Kapitalanlagen, aus Krediten und Forderungen sowie aus dem zur Veräußerung verfügbaren Bestand setzen sich aus Zinserträgen, Realisierungen sowie Abschreibungen und Zuschreibungen zusammen. Bei den ergebniswirksam zum Zeitwert bewerteten, in diese Kategorie designierten festverzinslichen Wertpapieren und den sonstigen Finanzinstrumenten, in denen die Derivate im Zusammenhang mit der Versicherungstechnik enthalten sind, werden zusätzlich die Erträge und Aufwendungen aus Veränderungen der beizulegenden Zeitwerte berücksichtigt.

Unter Einbezug der sonstigen Kapitalanlageaufwendungen in Höhe von 175,9 Mio. EUR (165,5 Mio. EUR) wurden im Berichtsjahr Nettoerträge aus Kapitalanlagen in Höhe von insgesamt 1.588,2 Mio. EUR (965,4 Mio. EUR) erfasst.

Nettogewinne und -Verluste aus Kapitalanlagen

	2023
in Mio. EUR	Ordentliche Kapitalanlageerträge ¹	Realisierte Gewinne und Verluste	Abschreibungen / Zuschreibungen
Finanzielle Vermögenswerte - erfolgsneutral zum Zeitwert bewertet	1.588,9	-22,8	-
Finanzielle Vermögenswerte - erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet	190,5	-	87,0
Fremdgenutzter Grundbesitz	195,2	-133,0	-
Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen	16,3	-	-
Sonstige Kapitalanlagen	5,2	-	-
Übrige	1,7	-	-11,0
Gesamt	1.997,8	-155,8	76,0

	2023
in Mio. EUR	Veränderung der Zeitwerte	Nettoergebnis aus selbstverwalteten Kapitalanlagen ²
Finanzielle Vermögenswerte - erfolgsneutral zum Zeitwert bewertet	-154,0	1.412,1
Finanzielle Vermögenswerte - erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet	-	277,4
Fremdgenutzter Grundbesitz	-	62,3
Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen	-	16,3
Sonstige Kapitalanlagen	-	5,1
Übrige	0,2	-9,1
Gesamt	-153,9	1.764,2

¹ Inklusive Ergebnis aus assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen, zur Überleitung auf die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
² Ohne sonstige Kapitalanlageaufwendungen

	2022 ¹
in Mio. EUR	Ordentliche Kapitalanlage erträge 2	Realisierte Gewinne und Verluste	Abschreibungen / Zuschreibungen
Finanzielle Vermögenswerte - erfolgsneutral zum Zeitwert bewertet	1.475,1	-119,9	-
Finanzielle Vermögenswerte - erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet	331,2	-	-4,2
Fremdgenutzter Grundbesitz	165,8	-47,7	-
Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen	-62,8	-	-
Sonstige Kapitalanlagen	-14,0	-	5,5
Übrige	2,7	-	-15,5
Gesamt	1.897,9	-167,6	-14,2

	2022 ¹
in Mio. EUR	Veränderung der Zeitwerte	Nettoergebnis aus selbstverwalteten Kapitalanlagen ³
Finanzielle Vermögenswerte - erfolgsneutral zum Zeitwert bewertet	-594,3	760,8
Finanzielle Vermögenswerte - erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet	-0,3	326,7
Fremdgenutzter Grundbesitz	9,4	127,5
Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen	-	-62,8
Sonstige Kapitalanlagen	-	-8,5
Übrige	-	-12,9
Gesamt	-585,3	1.130,8

¹ Angepasst gemäß IAS 8
² Inklusive Ergebnis aus assoziierten Unternehmen, zur Überleitung auf die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
³ Ohne sonstige Kapitalanlageaufwendungen

7.3. Versicherungstechnische Finanzerträge und -aufwendungen

In der folgenden Tabelle stellen wir dem Kapitalanlageergebnis das Rückversicherungs-Finanzergebnis gegenüber. Beide Ergebniskomponenten beinhalten dabei die Erträge und Aufwendungen aus der Währungsumrechnung und die direkt im Eigenkapital erfassten Beträge. Das Rückversicherungs-Finanzergebnis beinhaltet im Wesentlichen die Effekte aus der Aufzinsung und den Änderungen der Diskontierungs- sowie weiterer finanzieller Bewertungsannahmen unserer versicherungstechnischen Rückstellungen.

Versicherungstechnische Finanzerträge und -aufwendungen

in Mio. EUR	2023	2022
Erträge aus Kapitalanlagen	2.250,2	2.371,0
Aufwendungen für Kapitalanlagen	-661,9	-1.405,7
Kapitalanlageergebnis	1.588,2	965,3
Währungskursgewinne/-verluste aus Kapitalanlagen	-450,5	549,4
Direkt im Eigenkapital erfasste Beträge	1.733,9	-6.210,0
Gesamter Kapitalanlageerfolg	2.871,7	-4.695,3
Rückversicherungs-Finanzerträge/-aufwendungen (brutto)
Aufgelaufene Zinsen	-957,3	-666,2
Änderungen von Zinssätzen und anderen finanziellen Annahmen	-1.249,6	4.447,6
Währungskursgewinne/-verluste	541,2	-563,9
Gesamte Rückversicherungs-Finanzerträge/-aufwendungen (brutto)	-1.665,7	3.217,4
davon im Gewinn oder Verlust erfasst	-360,9	-1.160,0
davon direkt im Eigenkapital erfasst	-1.304,8	4.377,5
Rückversicherungs-Finanzerträge/-aufwendungen (in Rückdeckung gegeben)
Aufgelaufene Zinsen	45,3	26,4
Änderungen von Zinssätzen und anderen finanziellen Annahmen	84,7	-45,0
Währungskursgewinne/-verluste	-45,5	83,5
Gesamte Rückversicherungs-Finanzerträge/-aufwendungen (in Rückdeckung gegeben)	84,5	64,9
davon im Gewinn oder Verlust erfasst	-23,7	96,5
davon direkt im Eigenkapital erfasst	108,2	-31,6
Gesamte versicherungstechnische Finanzerträge und -aufwendungen	-1.581,2	3.282,4
davon im Gewinn oder Verlust erfasst	-384,6	-1.063,5
davon direkt im Eigenkapital erfasst	-1.196,6	4.345,9
Versicherungstechnische Finanzerträge und -aufwendungen vor Währungskursgewinnen/-verlusten
Währungskursgewinne/-verluste aus Rückversicherungs-Finanzergebnis (netto)	495,7	-480,4
Gesamte versicherungstechnische Finanzerträge und -aufwendungen vor Währungskursgewinnen/-verlusten	-2.076,9	3.762,8
davon im Gewinn oder Verlust erfasst	-880,3	-583,1
davon direkt im Eigenkapital erfasst	-1.196,6	4.345,9

7.4. Übriges Ergebnis

Übriges Ergebnis

in Mio. EUR	2023	2022 ¹
Sonstige Erträge
Erträge aus Dienstleistungen	149,8	131,7
Sonstige Zinserträge	38,6	80,6
Entkonsolidierung	-	188,0
Erträge aus Auflösung sonstiger Rückstellungen	3,4	4,2
Übrige Erträge	41,3	19,8
	233,1	424,3
Sonstige Aufwendungen
Aufwendungen für Dienstleistungen	88,7	76,7
Sonstige Zinsaufwendungen	40,4	9,4
Aufwendungen für das Unternehmen als Ganzes	459,9	420,9
Übrige Aufwendungen	125,8	137,9
	714,8	644,8
Gesamt	-481,7	-220,5

¹ Angepasst gemäß IAS 8

Der Rückgang der sonstigen Erträge ist mit 188,0 Mio. EUR auf die im Vorjahr durchgeführte Entkonsolidierung von ehemals vollkonsolidierten Einheiten sowie in Höhe von 40,3 Mio. EUR auf im Vorjahr vereinnahmte Zahlungen für die vorzeitige Beendigung eines Vertrages zurückzuführen. Die sonstigen Aufwendungen beinhalten unter anderem Amortisationsaufwendungen, die das Ergebnis vor Steuern mit 3,0 Mio. EUR (7,7 Mio. EUR) belasten. Davon entfielen im Vorjahr 4,5 Mio. EUR auf Wertberichtigungen des Geschäfts- oder Firmenwertes einer südafrikanischen Tochtergesellschaft.

Die sonstigen Erträge enthalten die im Folgenden nach IFRS 15 dargestellten Erlöse aus Verträgen mit Kunden. Zum grundsätzlichen Vorgehen hinsichtlich der Anwendung des IFRS 15 verweisen wir auf die Ausführungen im Kapitel 3.1 "Zusammenfassung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden".

Umsatzkategorien

in Mio. EUR	2023	2022
Zeitpunktbezogene Umsatzrealisierung
Vermittlungsprovisionen, Performance-Fees und ähnliche Vergütungsformen	61,0	43,8
Sonstige versicherungsnahe Dienstleistungen	6,4	7,4
Zeitraumbezogene Umsatzrealisierung
Sonstige versicherungsnahe Dienstleistungen	82,1	79,8
Gesamt	149,5	131,0

Die Vermittlungsprovisionen, Performance-Fees und ähnliche Vergütungsformen in Höhe von 61,0 Mio. EUR (43,8 Mio. EUR) wurden zeitpunktbezogen realisiert. Davon entfallen 60,3 Mio. EUR (43,0 Mio. EUR) auf Vermittlungsprovisionen, die von konzerneigenen Versicherungs- und Versicherungsvermittlungsunternehmen vereinnahmt wurden.

Weitere Erlöse wurden in dieser Umsatzkategorie in Höhe von 0,7 Mio. EUR (0,8 Mio. EUR) generiert.

Im Rahmen der sonstigen versicherungsnahen Dienstleistungen wurden im aktuellen Geschäftsjahr 82,1 Mio. EUR (79,8 Mio. EUR) zeitraumbezogen realisiert.

Hierbei handelt es sich mit 29,6 Mio. EUR (30,3 Mio. EUR) um Erträge aus Verwaltungsdienstleistungen, die auf den Lloyd's-Märkten in Großbritannien und im asiatisch-pazifischen Raum generiert wurden. Die Transaktionspreise bemessen sich dabei im Wesentlichen an den zugrunde liegenden Rahmengebührensätzen sowie an einem prozentualen Bruttoprämienanteil. Die Erträge aus den hier beschriebenen Verwaltungsdienstleistungen werden gemäß vertraglicher Laufzeit im Wesentlichen über einen Zeitraum von drei bis vier Jahren verdient und zeitanteilig realisiert.

Darüber hinaus wurden auf dem südafrikanischen Markt sonstige Erträge aus Verwaltungstätigkeiten, sogenannte "Binder Fees", in Höhe von 14,2 Mio. EUR (17,4 Mio. EUR) erwirtschaftet. Der Transaktionspreis bemisst sich prozentual an der Bruttoprämie der dahinterliegenden Versicherungsverträge. Binding Fees werden über den Zeitablauf vereinnahmt.

Auf dem deutschen Markt wurden Erträge in Höhe von 15.4 Mio. EUR (11,9 Mio. EUR) generiert. Dabei handelt es sich in wesentlichen Teilen um IT-Nutzungsüberlassungen. Die zugrunde liegenden Transaktionspreise leiten sich aus den vertraglich fixierten Kontraktpreisen ab und werden mit der Nutzung seitens des Kunden zeitanteilig realisiert.

Auf dem nordamerikanischen Markt wurden aus der Übernahme administrativer Tätigkeiten Erträge in Höhe von 7.4 Mio. EUR (3,9 Mio. EUR) vereinnahmt. Die Leistungspflicht gilt als erfüllt, wenn die Gesellschaft die vertraglich geregelten Dienstleistungen erbracht hat. Weitere Erträge im Sinne des IFRS 15 konnten aus der Nutzungsüberlassung einer Anwendungssoftware zur Zeichnung von Versicherungsrisiken generiert werden. Sie belaufen sich im aktuellen Geschäftsjahr auf 5,0 Mio. EUR (7,5 Mio. EUR) und gelten mit der Nutzung seitens des Kunden zeitraumbezogen als vereinnahmt. Der Transaktionspreis leitet sich in beiden Fällen aus den vertraglich fixierten Kontraktpreisen ab.

Auf dem britischen und schwedischen Markt wurden durch die Erbringung von Management-Service-Dienstleistungen 7,8 Mio. EUR (5,9 Mio. EUR) verdient. Die Leistungspflicht gilt als erfüllt, wenn die im Vertrag aufgeführten administrativen Tätigkeiten durchgeführt wurden. Die Transaktionspreise bemessen sich dabei im Wesentlichen an den zugrunde liegenden Rahmengebührensätzen.

Weitere Erlöse wurden in dieser Umsatzkategorie in Höhe von 2,7 Mio. EUR (2,9 Mio. EUR) generiert.

Ferner wurden im aktuellen Geschäftsjahr 6,4 Mio. EUR (7,4 Mio. EUR) sonstige versicherungsnahe Dienstleistungen zeitpunktbezogen realisiert.

Dabei wurden Erträge in Höhe von 5,9 Mio. EUR (6,9 Mio. EUR), die in Zusammenhang mit Provisionsgeschäften stehen, sich jedoch nicht als Kommissionsentgelte charakterisieren lassen, auf dem südafrikanischen Markt erwirtschaftet. Hierbei leitet sich der Transaktionspreis prozentual von dem zugrunde liegenden Bruttoprämienanteil ab. Die Leistungspflicht gilt mit Ausstellung des Versicherungszertifikats für den Endkunden zeitpunktbezogen als erfüllt.

Darüber hinaus wurden auf dem nordamerikanischen Markt 0,5 Mio. EUR (0,5 Mio. EUR) aus der Durchführung administrativer Tätigkeiten verdient. Der Transaktionspreis entspricht dem vertraglich vereinbarten Abschlusspreis. Die Leistungspflicht gilt dann als erfüllt, wenn die im Vertrag aufgeführten administrativen Tätigkeiten durchgeführt wurden.

7.5. Ertragsteuern

In diesem Posten werden die tatsächlichen Ertragsteuern der inländischen Gesellschaften, die vergleichbaren tatsächlichen Ertragsteuern der ausländischen Tochtergesellschaften sowie die latenten Steuern nach IAS 12 "Income Taxes" ausgewiesen.

Zum grundsätzlichen Vorgehen hinsichtlich Ansatz und Bewertung der latenten Steuern verweisen wir auf die Ausführungen im Kapitel 3.1 "Zusammenfassung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden".

Für die Berechnung der latenten Steuern der wesentlichen inländischen Gesellschaften wird unverändert ein Steuersatz von 32,63 % zugrunde gelegt. Er ergibt sich aus dem Körperschaftsteuersatz von 15,0 %, dem Solidaritätszuschlag von 5,5 % und einem Gewerbesteuersatz von 16,8 %. Entsprechend ergibt sich ein Konzernsteuersatz von gerundet 32,7 % (32,7 %). Bei den ausländischen Gesellschaften wurden für die Berechnung der latenten Steuern die jeweils länderspezifischen Steuersätze verwendet.

Steuerrelevante Buchungen auf Konzernebene erfolgen grundsätzlich unter Ansatz des Konzernsteuersatzes, sofern sie nicht einzelnen Gesellschaften zuzuordnen sind.

Passive latente Steuern auf Gewinnausschüttungen wesentlicher verbundener Unternehmen werden im Jahr der Vereinnahmung gebildet.

Zusammensetzung der Ertragsteuern

Die tatsächlichen und die latenten Ertragsteuern setzen sich wie folgt zusammen:

Ertragsteuern

in Mio. EUR	2023	2022 ¹
Tatsächliche Steuern für das Berichtsjahr	388,9	301,2
Periodenfremde tatsächliche Steuern	2,3	-36,9
Latente Steuern aufgrund temporärer Unterschiede	-317,0	115,5
Latente Steuern aus Verlustvorträgen	127,8	117,6
Veränderung latenter Steuern aufgrund von Steuersatzänderungen	-204,1	-0,4
Wertberichtigungen auf latente Steuern	28,4	28,9
Gesamt	26,4	525,9

¹ Angepasst gemäß IAS 8

Aufteilung des ausgewiesenen Steueraufwands/-ertrags auf In- und Ausland

in Mio. EUR	2023	2022 ¹
Tatsächliche Steuern
Inland	151,5	42,4
Ausland	239,7	222,0
Latente Steuern
Inland	-188,4	297,1
Ausland	-176,5	-35,5
Gesamt	26,4	525,9

¹ Angepasst gemäß IAS 8

In der folgenden Tabelle werden die aktiven und passiven latenten Steuern auf die Bilanzpositionen aufgeteilt, aus denen sie resultieren.

Latente Steuerforderungen und -Verbindlichkeiten aller Konzerngesellschaften

in Mio. EUR	2023	2022 ²
Aktive
Steuerliche Verlustvorträge	176,0	317,0
Versicherungstechnische Rückstellungen	7.355,0	6.425,5
Kapitalanlagen	627,9	1.286,8
Sonstige Bewertungsunterschiede	1.346,7	1.085,7
Wertberichtigungen ¹	-296,1	-119,5
Gesamt	9.209,6	8.995,5
Passive
Versicherungstechnische Rückstellungen	8.154,6	7.704,8
Schwankungsrückstellung	1.636,0	1.825,8
Kapitalanlagen	115,2	456,5
Sonstige Bewertungsunterschiede	773,2	729,3
Gesamt	10.679,0	10.716,4
Latente Steuerverbindlichkeiten	1.469,4	1.720,9

¹ Davon auf steuerliche Verlustvorträge: -95,3 Mio. EUR (-88,5 Mio. EUR)
² Angepasst gemäß IAS 8

In der obigen Tabelle sind die latenten Steuerforderungen und -verbindlichkeiten ihrer Entstehung nach dargestellt. Latenzen, die aus einem Geschäftsvorfall resultieren und bei denen sich die zugehörigen temporären Bewertungsunterschiede simultan umkehren, wurden bereits saldiert erfasst. Weitere Saldierungen waren aufgrund der zeitlichen Struktur der Umkehrung temporärer Differenzen und anderer Aufrechnungsmöglichkeiten vorzunehmen und führten schließlich zu folgendem Ausweis der aktiven und passiven latenten Steuern in der Bilanz:

Saldierung der latenten Steuerforderungen und -verbindlichkeiten

in Mio. EUR	2023	2022 ¹
Aktive latente Steuern	627,9	457,7
Passive latente Steuern	2.097,3	2.178,5
Latente SteuerVerbindlichkeiten	1.469,4	1.720,9

¹ Angepasst gemäß IAS 8

Aufgrund der im Geschäftsjahr direkt im Eigenkapital erfassten unrealisierten Ergebnisbestandteile wurde ebenso direkt im Eigenkapital tatsächlicher und latenter Steueraufwand, einschließlich der auf nicht beherrschende Gesellschafter entfallenden Beträge, in Höhe von 113,2 Mio. EUR (426,5 Mio. EUR Steuerertrag) ausgewiesen. In der nachfolgenden Tabelle wird der erwartete Steueraufwand auf den in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen tatsächlichen Steueraufwand übergeleitet. Zur Berechnung des erwarteten Konzernsteueraufwands wird das Vorsteuerergebnis mit dem Konzernsteuersatz multipliziert.

Überleitung vom erwarteten zum ausgewiesenen Steueraufwand

in Mio. EUR	2023	2022 ¹
Ergebnis vor Einkommen- und Ertragsteuern	1.854,0	1.424,2
Konzernsteuersatz	32,7%	32,7%
Erwarteter Steueraufwand	606,2	465,7
Veränderung durch Steuersätze/Steuergesetze	-204,1	-0,4
Besteuerungsunterschiede Tochterunternehmen	-361,6	-238,4
Nicht abzugsfähige Aufwendungen	53,3	448,8
Steuerfreie Erträge	-41,1	-92,8
Aperiodischer Steueraufwand/-ertrag	-71,3	-44,2
Wertberichtigungen auf latente Steuern/Verlustvorträge	28,4	28,9
Gewerbesteuerliche Modifikationen	5,2	-45,4
Sonstige	11,3	3,6
Ausgewiesener Steueraufwand	26,4	525,9

¹ Angepasst gemäß IAS 8

Der Steueraufwand des Geschäftsjahres sank gegenüber dem Vorjahr um 499,5 Mio. EUR auf 26,4 Mio. EUR (525,9 Mio. EUR). Zu dieser Entwicklung führten trotz eines höheren Vorsteuerergebnisses im Wesentlichen latente Steuererträge aus der Einführung eines Körperschaftsteuerregimes auf Bermuda. Die effektive Steuerquote beträgt im Geschäftsjahr 1,4 % (36,9%).

Zeitliche Nutzbarkeit nicht aktivierter Verlustvorträge und sonstiger temporärer Differenzen

Zum Bilanzstichtag bestehen nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 757,3 Mio. EUR (1.291,0 Mio. EUR). Von bestehenden steuerlichen Verlustvorträgen und sonstigen temporären Differenzen wurden unter Berücksichtigung lokaler Steuersätze 1.580,6 Mio. EUR (482,3 Mio. EUR) nicht aktiviert, da ihre Realisierung nicht mit ausreichender Sicherheit gewährleistet ist.

Die aktiven nicht wertberichtigten latenten Steuern auf Verlustvorträge in Höhe von 80,7 Mio. EUR (228,5 Mio. EUR) werden voraussichtlich in Höhe von 26,5 Mio. EUR (80,5 Mio. EUR) innerhalb eines Jahres und in Höhe von 54,2 Mio. EUR (148,0 Mio. EUR) in den darauffolgenden Jahren realisiert.

Im Berichtsjahr hat sich die tatsächliche Ertragsteuer um 0,2 Mio. EUR (2,2 Mio. EUR) vermindert, da Verlustvorträge genutzt wurden, für die keine latenten Steueransprüche gebildet waren.

Die Abwertung von in Vorjahren bilanzierten latenten Steueransprüchen führte im Geschäftsjahr zu keinem (Vorjahr: 0,1 Mio. EUR) latenten Steueraufwand. Dem steht ein latenter Steuerertrag von 4,7 Mio. EUR (29,0 Mio. EUR) aus der Neueinschätzung früherer Abwertungen gegenüber.

Bei Verlusten im Berichtsjahr oder im Vorjahr sind Überhänge latenter Steueransprüche nur insoweit angesetzt, als es anhand aussagekräftiger Nachweise wahrscheinlich ist, dass die jeweilige Gesellschaft zukünftig ausreichend positive steuerpflichtige Ergebnisse erzielen wird. Dieser Nachweis wurde für latente Steueransprüche von 158,8 Mio. EUR (284,1 Mio. EUR) erbracht.

Auf passive zu versteuernde temporäre Differenzen in Höhe von 58,6 Mio. EUR (34,7 Mio. EUR) im Zusammenhang mit Anteilen an Konzerngesellschaften wurden keine latenten Steuern gebildet, da der Hannover Rück-Konzern deren Umkehrung steuern kann und sie sich nicht in absehbarer Zeit umkehren werden.

Die nutzbaren, aber nicht aktivierten Verlustvorträge verfallen wie folgt:

Ablauf der nicht aktivierten Verlustvorträge und sonstigen temporären Differenzen

in Mio. EUR	ein bis fünf Jahre	sechs bis zehn Jahre	> zehn Jahre	Unbegrenzt	Gesamt
Sonstige temporäre Differenzen	-	-	-	1.200,7	1.200,7
Verlustvorträge	286,3	-	-	93,7	379,9
Gesamt	286,3	-	-	1.294,3	1.580,6

Einführung der globalen Mindestbesteuerung

Im Dezember 2021 hat die OECD Musterregeln für eine neue globale Mindeststeuer veröffentlicht, die auf inländische und multinationale Gruppen oder Unternehmen mit einem Jahresumsatz von insgesamt mindestens 750 Mio. EUR abzielen. Die Richtlinie zur Umsetzung dieser Vorschriften in der EU wurde im Dezember 2022 übernommen. Die EU-Mitgliedstaaten mussten die Richtlinie bis Ende 2023 in nationales Recht umsetzen. Die Richtlinie wurde in Deutschland durch das Mindestbesteuerungsrichtlinie-Umsetzungsgesetz am 21. Dezember 2023 in nationales Recht umgesetzt. Die Regelungen dieses Gesetzes sind für Geschäftsjahre, die nach dem 31. Dezember 2023 beginnen, anzuwenden. Darüber hinaus haben 136 Staaten innerhalb und außerhalb der EU erklärt, die MindeststeuerRegeln in das jeweilige nationale Recht umzusetzen.

Die Hannover-Rück-Gruppe fällt als Teilkonzern der HDI-Gruppe in den Anwendungsbereich der Mindeststeuer-Regeln und arbeitet derzeit intensiv an der Vorbereitung auf die Anwendung der Regelungen im kommenden Berichtsjahr. Um die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen sicherzustellen, werden aktuell entsprechende organisatorische und technische Maßnahmen getroffen bzw. vorbereitet.

Da die Rechtsvorschriften zum Berichtszeitpunkt noch nicht in Kraft getreten sind, ergibt sich im Berichtsjahr für die Gruppe keine tatsächliche Ertragsteuerbelastung. Für die Bilanzierung latenter Steueransprüche und -verbindlichkeiten sowie bestimmter Angabepflichten im Zusammenhang mit der Umsetzung der globalen Mindeststeuer wendet die Hannover-RückGruppe die temporäre Ausnahmeregelung an, die in den im Mai 2023 veröffentlichten Änderungen an IAS 12 vorgesehen wurde.

Gemäß den Mindeststeuer-Regeln muss die HDI-Gruppe künftig eine Ergänzungssteuer für die Differenz zwischen dem effektiven Steuersatz pro (Steuer-)Jurisdiktion und dem Mindeststeuersatz von 15 % entrichten.

Auf Grundlage des aktuellen Stands des Umsetzungsprojekts ist die Hannover Rück-Gruppe im Berichtsjahr in 31 Jurisdiktionen mit für die Mindeststeuer-Regeln relevanten Einheiten ansässig und unterliegt in diesen überwiegend einer effektiven Steuerbelastung von (deutlich) mehr als 15 %. Die HDI-Gruppe, die in insgesamt 44 Jurisdiktionen mit für die Mindeststeuer-Regeln relevanten Einheiten vertreten ist, ist derzeit dabei, eine Einschätzung hinsichtlich der Auswirkungen des Mindestbesteuerungsrichtlinie-Umsetzungsgesetzes nach Inkrafttreten der Gesetzgebung zu treffen. In diesem Zusammenhang wurde eine Ersteinschätzung der Betroffenheit auf Grundlage der Daten des Country-by-Country Reportings (CbCR) 2022 der HDI-Gruppe, das nach Ansicht des Konzerns zurzeit die verlässlichste Datenbasis darstellt, vorgenommen und die Höhe der vorläufigen effektiven Steuerquote pro Jurisdiktion berechnet. Die Analyse ergab, dass zurzeit 31 Jurisdiktionen eine effektive Steuerquote von mehr als 15 % ausweisen, wodurch ein Anteil von rund 75 % des im CbCR 2022 ausgewiesenen Vorsteuergewinns/-verlusts abgedeckt wird. Dem stehen im Wesentlichen die Jurisdiktionen Irland, Bermuda und Bahrain gegenüber, die auf Basis der CbCR 2022 eine effektive Steuerquote von weniger als 15 % ausweisen. Die materiell größten Auswirkungen werden zukünftig für Bermuda und Irland erwartet. Eine Quantifizierung der Auswirkungen ist aufgrund kürzlich abgeschlossener Änderungen der nationalen Steuergesetze in diesen Jurisdiktionen und der sich daraus ergebenden komplexen Auswirkungen auf die Mindeststeuer-Regeln zum aktuellen Zeitpunkt nicht möglich.

Aufgrund der Komplexität der Anwendung der Gesetzgebung und der Berechnung des effektiven Steuersatzes unter den Mindeststeuer-Regeln sind die quantitativen Auswirkungen der verabschiedeten Gesetzgebung noch nicht hinreichend konkret abschätzbar. Auch für Unternehmen mit einem effektiven Steuersatz von mehr als 15 % können sich grundsätzlich steuerliche Auswirkungen aus der Anwendung der Mindestbesteuerung ergeben.

8. Segmentspezifische versicherungstechnische Angaben

8.1. Schaden-Rückversicherung

Entwicklung der Buchwerte der Rückstellungen für zukünftige Deckung und für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle - Gezeichnete Rückversicherungsverträge im Segment Schaden-Rückversicherung

	2023
in Mio. EUR	Rückstellung für zukünftige Deckung (LRC) ohne Verlustkomponente	Verlustkomponente	Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle (LIC)	Gesamt
Buchwert der Vermögenswerte zu Beginn des Berichtszeitraums	617,4	57,1	-355,6	318,9
Buchwert der Verbindlichkeiten zu Beginn des Berichtszeitraums	-2.395,3	233,0	34.571,6	32.409,3
Anfangsbestand (netto)	-3.012,7	175,9	34.927,2	32.090,4
Mit dem modifizierten rückwirkenden Ansatz bewertete Verträge	-234,1	-	-	-234,1
Mit dem Fair-Value-Ansatz bewertete Verträge	30,2	-	-	30,2
Andere Verträge	-16.620,0	-	-	-16.620,0
Rückversicherungsumsatz	-16.823,9	-	-	-16.823,9
Eingetretene Schäden und sonstige rückversicherungstechnische Aufwendungen	4,3	-158,5	14.170,0	14.015,8
Amortisation von Abschlusskosten	528,3	-	-	528,3
Verluste und Wertaufholungen aus verlustträchtigen Verträgen	-	40,3	-	40,3
Anpassung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle	-	-	-496,0	-496,0
Rückversicherungs-Serviceaufwendungen	532,6	-118,2	13.674,0	14.088,4
Kapitalanlagekomponente	-4.282,7	-	4.282,7	-
Rückversicherungs-Finanzergebnis vor Währungskursgewinnen und -Verlusten zuzüglich direkt im Eigenkapital erfasster Beträge	470,5	5,0	1.353,1	1.828,6
Währungskursgewinne und -verluste	-36,1	-2,1	-735,2	-773,4
Rückversicherungs-Finanzergebnis	434,4	2,9	617,9	1.055,2
Erhaltene Prämien	21.341,4	-	-	21.341,4
Zahlungen für eingetretene Schäden und sonstige rückversicherungstechnische Aufwendungen, inkl. Kapitalanlagekomponente	-	-	-16.118,2	-16.118,2
Gezahlte Abschlusskosten	-521,6	-	-	-521,6
Kapitalflüsse	20.819,8	-	-16.118,2	4.701,6
Buchwert der Vermögenswerte zum Ende des Berichtszeitraums	111,8	4,5	37,5	153,8
Buchwert der Verbindlichkeiten zum Ende des Berichtszeitraums	-2.220,7	65,2	37.421,0	35.265,4
Endbestand netto	-2.332,5	60,6	37.383,5	35.111,6

	2022
in Mio. EUR	Rückstellung für zukünftige Deckung (LRC) ohne Verlustkomponente	Verlustkomponente	Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle (LIC)	Gesamt
Buchwert der Vermögenswerte zu Beginn des Berichtszeitraums	308,9	-0,3	-265,4	43,1
Buchwert der Verbindlichkeiten zu Beginn des Berichtszeitraums	-50,8	234,0	31.311,0	31.494,2
Anfangsbestand (netto)	-359,6	234,3	31.576,4	31.451,0
Mit dem modifizierten rückwirkenden Ansatz bewertete Verträge	-470,1	-	-	-470,1
Mit dem Fair-Value-Ansatz bewertete Verträge	-132,9	-	-	-132,9
Andere Verträge	-15.661,9	-	-	-15.661,9
Rückversicherungsumsatz	-16.264,9	-	-	-16.264,9
Eingetretene Schäden und sonstige rückversicherungstechnische Aufwendungen	-	-507,5	15.071,9	14.564,4
Amortisation von Abschlusskosten	477,6	-	-	477,6
Verluste und Wertaufholungen aus verlustträchtigen Verträgen	-	448,0	-	448,0
Anpassung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle	-	-	-376,6	-376,6
Rückversicherungs-Serviceaufwendungen	477,6	-59,5	14.695,3	15.113,4
Kapitalanlagekomponente	-4.597,5	-	4.597,5	-
Rückversicherungs-Finanzergebnis vor Währungskursgewinnen und -Verlusten zuzüglich direkt im Eigenkapital erfasster Beträge	-350,0	1,7	-3.140,9	-3.489,2
Währungskursgewinne und -verluste	108,4	-0,5	626,8	734,6
Rückversicherungs-Finanzergebnis	-241,7	1,1	-2.514,1	-2.754,6
Erhaltene Prämien	18.487,2	-	-	18.487,2
Zahlungen für eingetretene Schäden und sonstige rückversicherungstechnische Aufwendungen, inkl. Kapitalanlagekomponente	-	-	-13.428,0	-13.428,0
Gezahlte Abschlusskosten	-513,8	-	-	-513,8
Kapitalflüsse	17.973,4	-	-13.428,0	4.545,5
Buchwert der Vermögenswerte zum Ende des Berichtszeitraums	617,4	57,1	-355,6	318,9
Buchwert der Verbindlichkeiten zum Ende des Berichtszeitraums	-2.395,3	233,1	34.571,6	32.409,3
Endbestand netto	-3.012,7	176,0	34.927,2	32.090,4

Entwicklung der Buchwerte nach Bewertungskomponenten - Gezeichnete Rückversicherungsverträge im Segment Schaden-Rückversicherung

	2023		2023
	Schätzung des Barwerts der künftigen Zahlungsströme	Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken	Vertragliche Servicemarge (CSM)			Gesamt
in Mio. EUR			Mit dem modifizierten rückwirkenden Ansatz bewertete Verträge	Mit dem Fair-Value-Ansatz bewertete Verträge	Andere Verträge
Buchwert der Vermögenswerte zu Beginn des Berichtszeitraums	139,1	-16,0	-0,4	-	196,2	318,9
Buchwert der Verbindlichkeiten zu Beginn des Berichtszeitraums	30.349,4	729,6	18,3	31,5	1.280,6	32.409,3
Anfangsbestand (netto)	30.210,3	745,5	18,6	31,5	1.084,4	32.090,4
Ergebniswirksam vereinnahmte CSM für erbrachte Leistungen	-	-	-88,7	-172,9	-2.458,2	-2.719,8
Änderungen der Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken	-	149,6	-	-	-	149,6
Erfahrungsbedingte Anpassungen	286,1	-	-	-	-	286,1
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Änderungen bzgl. laufender Leistungen	286,1	149,6	-88,7	-172,9	-2.458,2	-2.284,2
Im Berichtszeitraum erstmalig erfasste Verträge	-3.559,1	275,1	-	-	3.324,3	40,3
CSM-Anpassungen aus Schätzungsänderungen	-68,9	59,6	92,1	195,5	-274,0	4,3
Schätzungsänderungen bzgl. Verlusten und Wertaufholungen aus verlustträchtigen Verträgen	-	-	-	-	-	-
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Änderungen bzgl. künftiger Leistungen	-3.628,0	334,7	92,1	195,5	3.050,3	44,6
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Änderungen bzgl. vergangener Leistungen	-195,3	-300,7	-	-	-	-496,0
Rückversicherungs-Finanzergebnis vor Währungskursgewinnen und -Verlusten zuzüglich direkt im Eigenkapital erfasster Beträge	1.715,7	-	0,1	0,2	112,6	1.828,6
Währungskursgewinne und -verluste	-708,4	-20,5	-0,1	-	-44,4	-773,4
Rückversicherungs-Finanzergebnis	1.007,3	-20,5	-	0,2	68,3	1.055,2
Erhaltene Prämien	21.341,4	-	-	-	-	21.341,4
Zahlungen für eingetretene Schäden und sonstige rückversicherungstechnische Aufwendungen, inkl. Kapitalanlagekomponente	-16.118,2	-	-	-	-	-16.118,2
Gezahlte Abschlusskosten	-521,6	-	-	-	-	-521,6
Kapitalflüsse	4.701,6	-	-	-	-	4.701,6
Buchwert der Vermögenswerte zum Ende des Berichtszeitraums	164,9	-5,8	-	-	-5,4	153,8
Buchwert der Verbindlichkeiten zum Ende des Berichtszeitraums	32.546,9	902,8	22,0	54,3	1.739,4	35.265,4
Endbestand netto	32.381,9	908,6	22,0	54,3	1.744,8	35.111,6

	2022		2022
	Schätzung des Barwerts der künftigen Zahlungsströme	Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken	Vertragliche Servicemarge (CSM)			Gesamt
in Mio. EUR			Mit dem modifizierten rückwirkenden Ansatz bewertete Verträge	Mit dem Fair-Value-Ansatz bewertete Verträge	Andere Verträge
Buchwert der Vermögenswerte zu Beginn des Berichtszeitraums	57,0	-3,7	-	-	-10,1	43,1
Buchwert der Verbindlichkeiten zu Beginn des Berichtszeitraums	30.027,4	643,1	8,6	0,1	815,0	31.494,2
Anfangsbestand (netto)	29.970,4	646,8	8,6	0,1	825,1	31.451,0
Ergebniswirksam vereinnahmte CSM für erbrachte Leistungen	-	-	-249,2	-111,5	-1.992,3	-2.353,1
Änderungen der Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken	-	-207,1	-	-	-	-207,1
Erfahrungsbedingte Anpassungen	1.337,1	-	-	-	-	1.337,1
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Änderungen bzgl. laufender Leistungen	1.337,1	-207,1	-249,2	-111,5	-1.992,3	-1.223,1
Im Berichtszeitraum erstmalig erfasste Verträge	-2.596,8	271,3	-	-	2.561,5	235,9
CSM-Anpassungen aus Schätzungsänderungen	-109,3	63,5	259,3	142,9	-356,4	-
Schätzungsänderungen bzgl. Verlusten und Wertaufholungen aus verlustträchtigen Verträgen	210,1	2,2	-	-	-	212,4
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Änderungen bzgl. künftiger Leistungen	-2.496,0	337,1	259,3	142,9	2.205,1	448,3
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Änderungen bzgl. vergangener Leistungen	-327,9	-48,7	-	-	-	-376,6
Rückversicherungs-Finanzergebnis vor Währungskursgewinnen und -Verlusten zuzüglich direkt im Eigenkapital erfasster Beträge	-3.510,6	-	0,1	-	21,3	-3.489,2
Währungskursgewinne und -verluste	691,9	17,4	-	-	25,3	734,6
Rückversicherungs-Finanzergebnis	-2.818,7	17,4	-	-	46,5	-2.754,6
Erhaltene Prämien	18.487,2	-	-	-	-	18.487,2
Zahlungen für eingetretene Schäden und sonstige rückversicherungstechnische Aufwendungen, inkl. Kapitalanlagekomponente	-13.428,0	-	-	-	-	-13.428,0
Gezahlte Abschlusskosten	-513,8	-	-	-	-	-513,8
Kapitalflüsse	4.545,5	-	-	-	-	4.545,5
Buchwert der Vermögenswerte zum Ende des Berichtszeitraums	139,1	-16,0	-0,4	-	196,2	318,9
Buchwert der Verbindlichkeiten zum Ende des Berichtszeitraums	30.349,4	729,6	18,3	31,5	1.280,6	32.409,3
Endbestand netto	30.210,3	745,5	18,6	31,5	1.084,4	32.090,4

Entwicklung der Buchwerte der Rückstellungen für zukünftige Deckung und für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle - Retrozedierte Rückversicherungsverträge im Segment Schaden-Rückversicherung

	2023
in Mio. EUR	Anteil der Rückversicherer an der Rückstellung für zukünftige Deckung (LRC) ohne Verlustkomponente	Verlustrückerstattungskomponente	Anteil der Rückversicherer an der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle (LIC)	Gesamt
Buchwert der Vermögenswerte zu Beginn des Berichtszeitraums	-100,1	-0,8	2.269,6	2.168,7
Buchwert der Verbindlichkeiten zu Beginn des Berichtszeitraums	695,2	-	-474,2	221,0
Anfangsbestand (netto)	-795,3	-0,8	2.743,8	1.947,6
Rückversicherungsumsatz (in Rückdeckung gegeben)	-2.626,4	-	-	-2.626,4
Eingetretene Schäden und sonstige Rückversicherungs-Serviceaufwendungen	-1,4	-	833,4	832,0
Amortisation von Abschlusskosten	4,1	-	-	4,1
Verluste und Wertaufholungen aus verlustträchtigen Verträgen	-	-	-	-
Anpassung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle	-	-	-96,7	-96,7
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Netto-Aufwendungen aus retrozedierten Rückversicherungsverträgen	-2.623,7	-	736,7	-1.887,0
davon Veränderung des Nichterfüllungsrisikos der Rückversicherer	-	-	-	-
Kapitalanlagekomponente	-11,0	-	11,0	-
Rückversicherungs-Finanzergebnis vor Währungskursgewinnen und -verlusten zuzüglich direkt im Eigenkapital erfasster Beträge	16,0	-	104,5	120,5
Währungskursgewinne und -verluste	29,7	0,1	-58,6	-28,8
Rückversicherungs-Finanzergebnis	45,7	0,1	45,9	91,7
Gezahlte Prämien	1.830,1	-	-	1.830,1
Erhaltene Zahlungen für eingetretene Schäden und sonstige rückversicherungstechnische Aufwendungen	-	-	-1.068,2	-1.068,2
Abschlusskosten	4,0	-	-	4,0
Kapitalflüsse	1.834,0	-	-1.068,2	765,8
Buchwert der Vermögenswerte zum Ende des Berichtszeitraums	-554,3	-0,7	1.890,4	1.335,3
Buchwert der Verbindlichkeiten zum Ende des Berichtszeitraums	995,9	-	-578,7	417,2
Endbestand netto	-1.550,2	-0,7	2.469,1	918,1

	2022
in Mio. EUR	Anteil der Rückversicherer an der Rückstellung für zukünftige Deckung (LRC) ohne Verlustkomponente	Verlustrückerstattungskomponente	Anteil der Rückversicherer an der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle (LIC)	Gesamt
Buchwert der Vermögenswerte zu Beginn des Berichtszeitraums	-85,4	-	2.062,2	1.976,8
Buchwert der Verbindlichkeiten zu Beginn des Berichtszeitraums	652,4	-	-525,6	126,8
Anfangsbestand (netto)	-737,8	-	2.587,8	1.850,0
Rückversicherungsumsatz (in Rückdeckung gegeben)	-1.767,6	-	-	-1.767,6
Eingetretene Schäden und sonstige Rückversicherungs-Serviceaufwendungen	-	9,7	1.395,9	1.405,6
Amortisation von Abschlusskosten	-1,9	-	-	-1,9
Verluste und Wertaufholungen aus verlustträchtigen Verträgen	-	-10,7	-	-10,7
Anpassung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle	-	-	24,5	24,5
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Netto-Aufwendungen aus retrozedierten Rückversicherungsverträgen	-1.769,5	-1,0	1.420,4	-350,1
davon Veränderung des Nichterfüllungsrisikos der Rückversicherer	-	-	-	-
Kapitalanlagekomponente	-5,6	-	5,6	-
Rückversicherungs-Finanzergebnis vor Währungskursgewinnen und -verlusten zuzüglich direkt im Eigenkapital erfasster Beträge	-4,0	-	-146,1	-150,1
Währungskursgewinne und -verluste	-58,6	0,2	103,8	45,4
Rückversicherungs-Finanzergebnis	-62,6	0,2	-42,3	-104,7
Gezahlte Prämien	1.777,6	-	-	1.777,6
Erhaltene Zahlungen für eingetretene Schäden und sonstige rückversicherungstechnische Aufwendungen	-	-	-1.227,8	-1.227,8
Abschlusskosten	2,5	-	-	2,5
Kapitalflüsse	1.780,2	-	-1.227,8	552,4
Buchwert der Vermögenswerte zum Ende des Berichtszeitraums	-100,1	-0,8	2.269,6	2.168,7
Buchwert der Verbindlichkeiten zum Ende des Berichtszeitraums	695,2	-	-474,2	221,0
Endbestand netto	-795,3	-0,8	2.743,8	1.947,6

Entwicklung der Buchwerte nach Bewertungskomponenten - Retrozedierte Rückversicherungsverträge im Segment Schaden-Rückversicherung

	2023		2023
	Schätzung des Barwerts der künftigen Zahlungsströme	Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken	Vertragliche Servicemarge (CSM)			Gesamt
in Mio. EUR			Mit dem modifizierten rückwirkenden Ansatz bewertete Verträge	Mit dem Fair-Value-Ansatz bewertete Verträge	Andere Verträge
Buchwert der Vermögenswerte zu Beginn des Berichtszeitraums	2.101,1	32,8	-3,7	2,6	35,8	2.168,7
Buchwert der Verbindlichkeiten zu Beginn des Berichtszeitraums	227,3	-6,9	-	-	0,6	221,0
Anfangsbestand (netto)	1.873,9	39,7	-3,7	2,6	35,1	1.947,6
Ergebniswirksam vereinnahmte CSM für erbrachte Leistungen	-	-	-179,9	-1,3	-709,4	-890,7
Änderungen der Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken	-	2,6	-	-	-	2,6
Erfahrungsbedingte Anpassungen	-900,9	-	-	-	-	-900,9
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Änderungen bzgl. laufender Leistungen	-900,9	2,6	-179,9	-1,3	-709,4	-1.788,9
Im Berichtszeitraum erstmalig erfasste Verträge	-1.022,2	66,0	-	-	956,2	-
CSM-Anpassungen aus Änderungen der Verlustrückerstattung aus verlustträchtigen zugrunde liegenden Verträgen	-	-	-	-	-	-
CSM-Anpassungen aus Schätzungsänderungen	25,0	11,9	-0,2	1,3	-39,4	-1,4
Schätzungsänderungen bzgl. Verlusten und Wertaufholungen aus verlustträchtigen Verträgen	-	-	-	-	-	-
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Änderungen bzgl. künftiger Leistungen	-997,3	77,9	-0,2	1,3	916,9	-1,4
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Änderungen bzgl. vergangener Leistungen	-43,0	-53,8	-	-	-	-96,7
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Veränderung des Nichterfüllungsrisikos der Rückversicherer	-	-	-	-	-	-
Rückversicherungs-Finanzergebnis vor Währungskursgewinnen und -Verlusten zuzüglich direkt im Eigenkapital erfasster Beträge	108,6	-	-	-	11,9	120,5
Währungskursgewinne und -verluste	-26,3	-1,5	4,3	-0,3	-5,0	-28,8
Rückversicherungs-Finanzergebnis	82,3	-1,5	4,3	-0,3	6,9	91,7
Gezahlte Prämien	1.830,1	-	-	-	-	1.830,1
Erhaltene Zahlungen für eingetretene Schäden und sonstige rückversicherungstechnische Aufwendungen	-1.068,2	-	-	-	-	-1.068,2
Abschlusskosten	4,0	-	-	-	-	4,0
Kapitalflüsse	765,8	-	-	-	-	765,8
Buchwert der Vermögenswerte zum Ende des Berichtszeitraums	1.222,6	60,8	-179,5	2,3	229,1	1.335,3
Buchwert der Verbindlichkeiten zum Ende des Berichtszeitraums	441,8	-4,2	-	-	-20,4	417,2
Endbestand netto	780,8	65,0	-179,5	2,3	249,5	918,1

	2022		2022
	Schätzung des Barwerts der künftigen Zahlungsströme	Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken	Vertragliche Servicemarge (CSM)			Gesamt
in Mio. EUR			Mit dem modifizierten rückwirkenden Ansatz bewertete Verträge	Mit dem Fair-Value-Ansatz bewertete Verträge	Andere Verträge
Buchwert der Vermögenswerte zu Beginn des Berichtszeitraums	1.947,8	32,8	1,0	-	-4,7	1.976,8
Buchwert der Verbindlichkeiten zu Beginn des Berichtszeitraums	137,7	-6,1	-	-	-4,8	126,8
Anfangsbestand (netto)	1.810,1	38,9	1,0	-	0,1	1.850,0
Ergebniswirksam vereinnahmte CSM für erbrachte Leistungen	-	-	17,2	10,2	-683,2	-655,9
Änderungen der Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken	-	-3,7	-	-	-	-3,7
Erfahrungsbedingte Anpassungen	295,6	-	-	-	-	295,6
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Änderungen bzgl. laufender Leistungen	295,6	-3,7	17,2	10,2	-683,2	-363,9
Im Berichtszeitraum erstmalig erfasste Verträge	-755,6	19,3	-	-	736,3	-
CSM-Anpassungen aus Änderungen der Verlustrückerstattung aus verlustträchtigen zugrunde liegenden Verträgen	-	-	-	-	-	-0,1
CSM-Anpassungen aus Schätzungsänderungen	29,9	8,3	-22,1	-7,5	-8,5	-
Schätzungsänderungen bzgl. Verlusten und Wertaufholungen aus verlustträchtigen Verträgen	-10,3	-0,2	-	-	-	-10,5
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Änderungen bzgl. künftiger Leistungen	-736,1	27,3	-22,1	-7,5	727,8	-10,7
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Änderungen bzgl. vergangener Leistungen	49,0	-24,5	-	-	-	24,5
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Veränderung des Nichterfüllungsrisikos der Rückversicherer	-	-	-	-	-	-
Rückversicherungs-Finanzergebnis vor Währungskursgewinnen und -Verlusten zuzüglich direkt im Eigenkapital erfasster Beträge	-151,7	-	-	-	1,6	-150,1
Währungskursgewinne und -verluste	54,4	1,8	0,2	-0,1	-11,1	45,4
Rückversicherungs-Finanzergebnis	-97,2	1,8	0,3	-0,1	-9,5	-104,7
Gezahlte Prämien	1.777,6	-	-	-	-	1.777,6
Erhaltene Zahlungen für eingetretene Schäden und sonstige rückversicherungstechnische Aufwendungen	-1.227,8	-	-	-	-	-1.227,8
Abschlusskosten	2,5	-	-	-	-	2,5
Kapitalflüsse	552,4	-	-	-	-	552,4
Buchwert der Vermögenswerte zum Ende des Berichtszeitraums	2.101,1	32,8	-3,7	2,6	35,8	2.168,7
Buchwert der Verbindlichkeiten zum Ende des Berichtszeitraums	227,3	-6,9	-	-	0,6	221,0
Endbestand netto	1.873,9	39,7	-3,7	2,6	35,1	1.947,6

Erstmalige Erfassung der Verträge - Gezeichnete Rückversicherungsverträge im Segment Schaden-Rückversicherung

	2023
in Mio. EUR	Gezeichnete profitable Verträge ¹	Gezeichnete verlustträchtige Verträge
Schätzungen des Barwerts der künftigen Mittelabflüsse	14.258,2	309,7
Abschlusskosten	788,6	6,2
Schätzungen des Barwerts der künftigen Mittelzuflüsse	-18.643,0	-278,8
Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken	271,9	3,2
Vertragliche Servicemarge (CSM)	3.324,3	-
Verlustkomponente	-	40,3

¹ "Profitable Verträge" beinhalten Verträge, bei denen keine signifikante Wahrscheinlichkeit besteht, dass diese in Folgeperioden verlustträchtig werden und die verbleibenden Verträge

	2022
in Mio. EUR	Gezeichnete profitable Verträge 1	Gezeichnete verlustträchtige Verträge
Schätzungen des Barwerts der künftigen Mittelabflüsse	13.065,4	3.099,1
Abschlusskosten	693,7	84,6
Schätzungen des Barwerts der künftigen Mittelzuflüsse	-16.551,0	-2.988,6
Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken	230,5	40,8
Vertragliche Servicemarge (CSM)	2.561,5	-
Verlustkomponente	-	235,9

¹ "Profitable Verträge" beinhalten Verträge, bei denen keine signifikante Wahrscheinlichkeit besteht, dass diese in Folgeperioden verlustträchtig werden und die verbleibenden Verträge

Erstmalige Erfassung der Verträge - Retrozedierte Rückversicherungsverträge im Segment Schaden-Rückversicherung

	2023
in Mio. EUR	Retrozedierte Verträge ohne Verlustrückerstattungskomponente	Retrozedierte Verträge mit Verlustrückerstattungskomponente
Schätzungen des Barwerts der künftigen Mittelzuflüsse	1.320,8	-
Abschlusskosten	-	-
Schätzungen des Barwerts der künftigen Mittelabflüsse	-2.343,0	-
Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken	66,0	-
Vertragliche Servicemarge (CSM)	956,2	-
Verlustrückerstattungskomponente	-	-

	2022
in Mio. EUR	Retrozedierte Verträge ohne Verlustrückerstattungskomponente	Retrozedierte Verträge mit Verlustrückerstattungskomponente
Schätzungen des Barwerts der künftigen Mittelzuflüsse	782,8	-
Abschlusskosten	1,6	-
Schätzungen des Barwerts der künftigen Mittelabflüsse	-1.540,0	-
Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken	19,3	-
Vertragliche Servicemarge (CSM)	736,3	-
Verlustrückerstattungskomponente	-	-

Entwicklung der Schäden im Segment Schaden-Rückversicherung

Die Schadenrückstellungen beruhen naturgemäß zu einem gewissen Grad auf Schätzungen, die mit einem Unsicherheitsfaktor behaftet sind. Das Abwicklungsergebnis definiert sich als Anpassung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle vergangener Perioden. Dabei kommt es durch Rückversicherungsverträge, deren Laufzeit nicht dem Kalenderjahr entspricht oder die auf Zeichnungsjahrbasis abgeschlossen werden, regelmäßig dazu, dass Schadenaufwendungen nicht exakt dem Geschäfts- oder dem Vorjahr zugewiesen werden können.

Entwicklung der Bruttoschäden

In der nachfolgenden Tabelle werden für das aktuelle Berichtsjahr die tatsächlichen Schadenzahlungen mit den Schätzungen der undiskontierten Beträge der Schadenerwartungen, im Rahmen der Schadenentwicklung, in einer Bruttobetrachtung verglichen.

Entwicklung der Bruttoschäden im Segment Schaden-Rückversicherung

in Mio. EUR	31.12.2013	31.12.2014	31.12.2015	31.12.2016	31.12.2017	31.12.2018
Eingetretene nominale Schäden (brutto)
laufendes Jahr	5.420	5.329	6.221	6.546	8.571	9.321
ein Jahr später	5.623	5.671	6.212	6.585	8.709	10.028
zwei Jahre später	5.454	5.514	6.056	6.556	8.502	9.903
drei Jahre später	5.268	5.375	5.884	6.439	8.413	9.646
vier Jahre später	5.101	5.224	5.726	6.357	8.368	9.728
fünf Jahre später	5.002	5.186	5.700	6.287	8.308	9.852
sechs Jahre später	4.806	5.056	5.608	6.194	8.331
sieben Jahre später	4.687	4.988	5.529	6.138
acht Jahre später	4.674	4.927	5.464
neun Jahre später	4.628	4.921
zehn Jahre später	4.597	-	-	-	-	-
Abwicklung eingetretener Schäden (nominal) aus vergangenen Perioden (brutto)	31	6	65	56	-22	-124
Abwicklung eingetretener Schäden (nominal) aus vergangenen Perioden vor 2013 (brutto)
Gesamtabwicklung eingetretener Schäden (nominal) aus vergangenen Perioden (brutto)
Gesamtabwicklung eingetretener Schäden (diskontiert) aus vergangenen Perioden (brutto)
Veränderung der Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken (diskontiert) für vergangene Perioden (brutto)
Diskontierte Zahlungsströme im Zusammenhang mit Rückversicherungsverträgen für vergangene Perioden mit Ausnahme von Schadenzahlungen (brutto)
Abwicklungsergebnis (brutto)			-
Anfangsbestand Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle zum 01.01.2023 (brutto)
Eingetretene nominale Schäden der Anfalljahre 2013 bis 2023 (brutto)	-31	-6	-65	-56	22	124
Schadenzahlungen der Anfalljahre 2013 bis 2023 (brutto)	-56	-71	-112	-113	-227	-292
Eingetretene nominale Schäden und Schadenzahlungen für Anfalljahre vor 2013 (brutto)
Diskontierungseffekt
Investmentkomponente
Währungsumrechnung
Veränderungen von Abrechnungsforderungen und Abrechnungsverbindlichkeiten
Veränderung der Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken
Übrige Veränderungen
Endbestand Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle zum 31.12.2023 (brutto)

in Mio. EUR	31.12.2019	31.12.2020	31.12.2021 ¹	31.12.2022	31.12.2023	Summe
Eingetretene nominale Schäden (brutto)
laufendes Jahr	10.145	11.671	13.820	15.597	15.153
ein Jahr später	10.797	12.332	14.249	15.657
zwei Jahre später	10.555	11.923	14.260
drei Jahre später	10.468	11.800
vier Jahre später	10.497
fünf Jahre später
sechs Jahre später
sieben Jahre später
acht Jahre später
neun Jahre später
zehn Jahre später	-	-	-	-	-	-
Abwicklung eingetretener Schäden (nominal) aus vergangenen Perioden (brutto)	-29	123	-11	-60		34
Abwicklung eingetretener Schäden (nominal) aus vergangenen Perioden vor 2013 (brutto)						76
Gesamtabwicklung eingetretener Schäden (nominal) aus vergangenen Perioden (brutto)						110
Gesamtabwicklung eingetretener Schäden (diskontiert) aus vergangenen Perioden (brutto)						122
Veränderung der Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken (diskontiert) für vergangene Perioden (brutto)						301
Diskontierte Zahlungsströme im Zusammenhang mit Rückversicherungsverträgen für vergangene Perioden mit Ausnahme von Schadenzahlungen (brutto)						73
Abwicklungsergebnis (brutto)						496
Anfangsbestand Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle zum 01.01.2023 (brutto)						34.927
Eingetretene nominale Schäden der Anfalljahre 2013 bis 2023 (brutto)	29	-123	11	60	15.153	15.119
Schadenzahlungen der Anfalljahre 2013 bis 2023 (brutto)	-680	-836	-1.563	-5.228	-6.064	-15.243
Eingetretene nominale Schäden und Schadenzahlungen für Anfalljahre vor 2013 (brutto)						-484
Diskontierungseffekt						-360
Investmentkomponente						4.283
Währungsumrechnung						-735
Veränderungen von Abrechnungsforderungen und Abrechnungsverbindlichkeiten						-243
Veränderung der Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken						179
Übrige Veränderungen						-59
Endbestand Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle zum 31.12.2023 (brutto)						37.384

¹ Werte bis einschließlich Berichtsjahr 2021 aus IFRS 4 transformiert.

Entwicklung der Nettoschäden

In der nachfolgenden Tabelle werden für das aktuelle Berichtsjahr die tatsächlichen Schadenzahlungen mit den Schätzungen der undiskontierten Beträge der Schadenerwartungen, im Rahmen der Schadenentwicklung, in einer Nettobetrachtung verglichen.

Entwicklung der Nettoschäden im Segment Schaden-Rückversicherung

in Mio. EUR	31.12.2013	31.12.2014	31.12.2015	31.12.2016	31.12.2017	31.12.2018
Eingetretene nominale Schäden (netto)
laufendes Jahr	5.134	5.051	5.939	6.074	7.731	8.316
ein Jahr später	5.370	5.276	6.112	6.192	7.729	8.881
zwei Jahre später	5.162	5.093	5.750	6.190	7.506	8.745
drei Jahre später	4.932	4.980	5.601	6.089	7.502	8.560
vier Jahre später	4.788	4.812	5.462	6.005	7.455	8.655
fünf Jahre später	4.693	4.777	5.433	5.939	7.385	8.765
sechs Jahre später	4.498	4.664	5.337	5.830	7.406
sieben Jahre später	4.381	4.589	5.246	5.772
acht Jahre später	4.370	4.518	5.176
neun Jahre später	4.316	4.508
zehn Jahre später	4.286	-	-	-	-	-
Abwicklung eingetretener Schäden (nominal) aus vergangenen Perioden (netto)	30	10	70	59	-20	-109
Abwicklung eingetretener Schäden (nominal) aus vergangenen Perioden vor 2013 (netto)
Gesamtabwicklung eingetretener Schäden (nominal) aus vergangenen Perioden (netto)
Gesamtabwicklung eingetretener Schäden (diskontiert) aus vergangenen Perioden (netto)
Veränderung der Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken (diskontiert) für vergangene Perioden (netto)
Diskontierte Zahlungsströme im Zusammenhang mit Rückversicherungsverträgen für vergangene Perioden mit Ausnahme von Schadenzahlungen (netto)
Abwicklungsergebnis (netto)			-
Anfangsbestand Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle zum 01.01.2023 (netto)
Eingetretene nominale Schäden der Anfalljahre 2013 bis 2023 (netto)	-30	-10	-70	-59	20	109
Schadenzahlungen der Anfalljahre 2013 bis 2023 (netto)	-57	-71	-108	-106	-196	-249
Eingetretene nominale Schäden und Schadenzahlungen für Anfalljahre vor 2013 (netto)
Diskontierungseffekt
Investmentkomponente
Währungsumrechnung
Veränderungen von Abrechnungsforderungen und Abrechnungsverbindlichkeiten
Veränderung der Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken
Übrige Veränderungen
Endbestand Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle zum 31.12.2023 (netto)

in Mio. EUR	31.12.2019	31.12.2020	31.12.2021 ¹	31.12.2022	31.12.2023	Summe
Eingetretene nominale Schäden (netto)
laufendes Jahr	9.448	10.925	12.260	14.117	14.304
ein Jahr später	9.836	11.340	12.760	14.171
zwei Jahre später	9.564	10.862	12.787
drei Jahre später	9.463	10.795
vier Jahre später	9.499
fünf Jahre später
sechs Jahre später
sieben Jahre später
acht Jahre später
neun Jahre später
zehn Jahre später	-	-	-	-	-	-
Abwicklung eingetretener Schäden (nominal) aus vergangenen Perioden (netto)	-36	67	-27	-54		-11
Abwicklung eingetretener Schäden (nominal) aus vergangenen Perioden vor 2013 (netto)						77
Gesamtabwicklung eingetretener Schäden (nominal) aus vergangenen Perioden (netto)						66
Gesamtabwicklung eingetretener Schäden (diskontiert) aus vergangenen Perioden (netto)						81
Veränderung der Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken (diskontiert) für vergangene Perioden (netto)						247
Diskontierte Zahlungsströme im Zusammenhang mit Rückversicherungsverträgen für vergangene Perioden mit Ausnahme von Schadenzahlungen (netto)						72
Abwicklungsergebnis (netto)						399
Anfangsbestand Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle zum 01.01.2023 (netto)						32.183
Eingetretene nominale Schäden der Anfalljahre 2013 bis 2023 (netto)	36	-67	27	54	14.304	14.315
Schadenzahlungen der Anfalljahre 2013 bis 2023 (netto)	-605	-718	-1.160	-4.675	-5.721	-13.667
Eingetretene nominale Schäden und Schadenzahlungen für Anfalljahre vor 2013 (netto)						-479
Diskontierungseffekt						-376
Investmentkomponente						4.272
Währungsumrechnung						-677
Veränderungen von Abrechnungsforderungen und Abrechnungsverbindlichkeiten						-758
Veränderung der Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken						160
Übrige Veränderungen						-59
Endbestand Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle zum 31.12.2023 (netto)						34.914

¹ Werte bis einschließlich Berichtsjahr 2021 aus IFRS 4 transformiert.

Das diskontierte Netto-Abwicklungsergebnis beträgt im aktuellen Berichtsjahr 399,3 Mio. EUR (401,1 Mio. EUR).

Laufzeiten der verbleibenden vertraglichen Nettozahlungsflüsse im Segment Schaden-Rückversicherung

	2023
	Verbleibende vertragliche undiskontierte Nettozahlungsflüsse
in Mio. EUR	Gezeichnete Rückversicherungsverträge	Retrozedierte Rückversicherungsverträge
innerhalb eines Jahres	5.535,9	-239,0
zwischen einem und zwei Jahren	8.251,0	320,1
zwischen zwei und drei Jahren	5.464,5	211,9
zwischen drei und vier Jahren	4.175,4	157,6
zwischen vier und fünf Jahren	3.124,9	116,4
zwischen fünf und zehn Jahren	7.272,7	267,8
zwischen zehn und zwanzig Jahren	3.484,0	128,7
nach mehr als zwanzig Jahren	1.315,4	49,2
	38.623,8	1.012,6
Diskontierung	-6.241,9	-231,8
Gesamt	32.381,9	780,8

	2022
	Verbleibende vertragliche undiskontierte Nettozahlungsflüsse
in Mio. EUR	Gezeichnete Rückversicherungsverträge	Retrozedierte Rückversicherungsverträge
innerhalb eines Jahres	3.795,2	196,3
zwischen einem und zwei Jahren	8.158,4	527,6
zwischen zwei und drei Jahren	5.634,4	350,2
zwischen drei und vier Jahren	4.133,1	260,9
zwischen vier und fünf Jahren	3.066,7	193,4
zwischen fünf und zehn Jahren	7.181,8	452,7
zwischen zehn und zwanzig Jahren	3.373,3	218,9
nach mehr als zwanzig Jahren	1.270,5	85,4
	36.613,3	2.285,5
Diskontierung	-6.403,0	-411,6
Gesamt	30.210,3	1.873,9

Laufzeiten der vertraglichen Servicemarge (CSM) im Segment Schaden-Rückversicherung

	2023
	Vertragliche Servicemarge
in Mio. EUR	Gezeichnete Rückversicherungsverträge	Retrozedierte Rückversicherungsverträge
innerhalb eines Jahres	1.566,2	75,9
zwischen einem und zwei Jahren	296,7	-
zwischen zwei und drei Jahren	43,6	-
zwischen drei und vier Jahren	13,0	-
zwischen vier und fünf Jahren	7,1	-
zwischen fünf und zehn Jahren	6,2	-
zwischen zehn und zwanzig Jahren	1,6	-
nach mehr als zwanzig Jahren	-	-
	1.934,3	75,9
Diskontierung	-113,2	-3,6
Gesamt	1.821,1	72,3

	2022
	Vertragliche Servicemarge
in Mio. EUR	Gezeichnete Rückversicherungsverträge	Retrozedierte Rückversicherungsverträge
innerhalb eines Jahres	885,1	26,9
zwischen einem und zwei Jahren	206,3	6,0
zwischen zwei und drei Jahren	44,2	1,3
zwischen drei und vier Jahren	22,1	0,6
zwischen vier und fünf Jahren	11,1	0,3
zwischen fünf und zehn Jahren	11,1	0,3
zwischen zehn und zwanzig Jahren	-	-
nach mehr als zwanzig Jahren	-	-
	1.179,9	35,4
Diskontierung	-45,3	-1,3
Gesamt	1.134,5	34,1

Rückversicherungsumsatz (brutto) nach Regionen im Segment Schaden-Rückversicherung

in Mio. EUR	2023	2022
Geografische Herkunft
Deutschland	1.287,0	1.343,5
Großbritannien	1.820,3	1.873,7
Frankreich	498,0	474,9
Übrige	1.726,1	1.550,0
Europa	5.331,5	5.242,2
USA	6.621,9	6.140,0
Übrige	1.177,7	1.093,0
Nordamerika	7.799,6	7.233,0
Asien	2.150,1	2.417,0
Australien	681,4	605,1
Australasien	2.831,5	3.022,0
Afrika	203,6	208,2
Übrige	657,8	559,5
Gesamt	16.823,9	16.264,9

Bestandteile des Rückversicherungsumsatzes (brutto) im Segment Schaden-Rückversicherung

in Mio. EUR	2023	2022
Bestandteile
Erwartete Schadenaufwendungen und sonstige versicherungstechnische Aufwendungen	12.837,6	12.634,4
CSM für erbrachte Leistungen	2.719,8	2.353,1
Auflösung der Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken	330,0	327,5
Erfahrungsbedingte Anpassungen für vergangene und laufende Leistungen	408,2	472,3
Amortisation der Abschlusskosten	528,3	477,6
Gesamt	16.823,9	16.264,9

8.2. Personen-Rückversicherung

Entwicklung der Buchwerte der Rückstellungen für zukünftige Deckung und für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle - Gezeichnete Rückversicherungsverträge im Segment Personen-Rückversicherung

	2023
in Mio. EUR	Rückstellung für zukünftige Deckung (LRC) ohne Verlustkomponente	Verlustkomponente	Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle (LIC)	Gesamt
Buchwert der Vermögenswerte zu Beginn des Berichtszeitraums	1.587,0	-11,3	-446,6	1.129,2
Buchwert der Verbindlichkeiten zu Beginn des Berichtszeitraums	704,0	301,7	8.353,9	9.359,6
Anfangsbestand (netto)	-883,0	313,0	8.800,4	8.230,5
Mit dem modifizierten rückwirkenden Ansatz bewertete Verträge	-2.103,7	-	-	-2.103,7
Mit dem Fair-Value-Ansatz bewertete Verträge	-5.139,5	-	-	-5.139,5
Andere Verträge	-389,3	-	-	-389,3
Rückversicherungsumsatz	-7.632,5	-	-	-7.632,5
Eingetretene Schäden und sonstige rückversicherungstechnische Aufwendungen	0,1	-122,9	6.463,0	6.340,2
Amortisation von Abschlusskosten	17,4	-	-	17,4
Verluste und Wertaufholungen aus verlustträchtigen Verträgen	-	266,3	-	266,3
Anpassung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle	-	-	89,7	89,7
Rückversicherungs-Serviceaufwendungen	17,5	143,4	6.552,8	6.713,7
Kapitalanlagekomponente	-1.571,4	-	1.571,4	-
Rückversicherungs-Finanzergebnis vor Währungskursgewinnen und -Verlusten zuzüglich direkt im Eigenkapital erfasster Beträge	235,1	7,0	64,2	306,4
Währungskursgewinne und -verluste	52,1	-16,1	-217,0	-181,0
Rückversicherungs-Finanzergebnis	287,2	-9,1	-152,8	125,4
Erhaltene Prämien	8.278,8	-	-	8.278,8
Zahlungen für eingetretene Schäden und sonstige rückversicherungstechnische Aufwendungen, inkl. Kapitalanlagekomponente	-	-	-7.569,0	-7.569,0
Gezahlte Abschlusskosten	-38,9	-	-	-38,9
Kapitalflüsse	8.239,9	-	-7.569,0	670,9
Buchwert der Vermögenswerte zum Ende des Berichtszeitraums	1.282,6	-6,8	-409,8	866,0
Buchwert der Verbindlichkeiten zum Ende des Berichtszeitraums	-259,6	440,5	8.793,1	8.974,0
Endbestand netto	-1.542,3	447,3	9.202,9	8.107,9

	2022
in Mio. EUR	Rückstellung für zukünftige Deckung (LRC) ohne Verlustkomponente	Verlustkomponente	Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle (LIC)	Gesamt
Buchwert der Vermögenswerte zu Beginn des Berichtszeitraums	2.833,5	-3,7	-1.322,8	1.507,1
Buchwert der Verbindlichkeiten zu Beginn des Berichtszeitraums	3.667,4	32,1	6.901,9	10.601,5
Anfangsbestand (netto)	833,9	35,8	8.224,7	9.094,4
Mit dem modifizierten rückwirkenden Ansatz bewertete Verträge	-2.118,2	-	-	-2.118,2
Mit dem Fair-Value-Ansatz bewertete Verträge	-6.251,2	-	-	-6.251,2
Andere Verträge	617,5	-	-	617,5
Rückversicherungsumsatz	-7.751,9	-	-	-7.751,9
Eingetretene Schäden und sonstige rückversicherungstechnische Aufwendungen	-7,8	-127,6	6.440,1	6.304,7
Amortisation von Abschlusskosten	9,7	-	-	9,7
Verluste und Wertaufholungen aus verlustträchtigen Verträgen	-	414,4	-	414,3
Anpassung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle	-	-	455,6	455,6
Rückversicherungs-Serviceaufwendungen	1,9	286,8	6.895,7	7.184,3
Kapitalanlagekomponente	-1.559,1	-	1.559,1	-
Rückversicherungs-Finanzergebnis vor Währungskursgewinnen und -Verlusten zuzüglich direkt im Eigenkapital erfasster Beträge	-266,9	2,2	-111,1	-375,7
Währungskursgewinne und -verluste	95,5	-11,8	16,6	100,2
Rückversicherungs-Finanzergebnis	-171,4	-9,6	-94,5	-275,6
Erhaltene Prämien	7.787,1	-	-	7.787,1
Zahlungen für eingetretene Schäden und sonstige rückversicherungstechnische Aufwendungen, inkl. Kapitalanlagekomponente	-	-	-7.784,4	-7.784,4
Gezahlte Abschlusskosten	-23,5	-	-	-23,5
Kapitalflüsse	7.763,7	-	-7.784,4	-20,8
Buchwert der Vermögenswerte zum Ende des Berichtszeitraums	1.587,0	-11,3	-446,6	1.129,2
Buchwert der Verbindlichkeiten zum Ende des Berichtszeitraums	704,0	301,7	8.353,9	9.359,6
Endbestand netto	-883,0	313,0	8.800,4	8.230,5

Entwicklung der Buchwerte nach Bewertungskomponenten - Gezeichnete Rückversicherungsverträge im Segment Personen-Rückversicherung

	2023		2023
	Schätzung des Barwerts der künftigen Zahlungsströme	Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken	Vertragliche Servicemarge (CSM)			Gesamt
in Mio. EUR			Mit dem modifizierten rückwirkenden Ansatz bewertete Verträge	Mit dem Fair-Value-Ansatz bewertete Verträge	Andere Verträge
Buchwert der Vermögenswerte zu Beginn des Berichtszeitraums	2.434,3	-107,6	-355,5	-424,8	-417,2	1.129,2
Buchwert der Verbindlichkeiten zu Beginn des Berichtszeitraums	1.858,2	3.055,0	1.474,1	2.481,6	490,7	9.359,6
Anfangsbestand (netto)	-576,1	3.162,6	1.829,6	2.906,4	908,0	8.230,5
Ergebniswirksam vereinnahmte CSM für erbrachte Leistungen	-	-	-167,0	-408,7	-308,0	-883,7
Änderungen der Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken	-	-460,3	-	-	-	-460,3
Erfahrungsbedingte Anpassungen	68,9	-	-	-	-	68,9
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Änderungen bzgl. laufender Leistungen	68,9	-460,3	-167,0	-408,7	-308,0	-1.275,0
Im Berichtszeitraum erstmalig erfasste Verträge	-426,5	75,2	-	-	365,8	14,4
CSM-Anpassungen aus Schätzungsänderungen	-960,3	-104,0	669,2	322,0	73,3	0,1
Schätzungsänderungen bzgl. Verlusten und Wertaufholungen aus verlustträchtigen Verträgen	78,0	173,9	-	-	-	251,9
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Änderungen bzgl. künftiger Leistungen	-1.308,9	145,1	669,2	322,0	439,1	266,5
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Änderungen bzgl. vergangener Leistungen	94,1	-4,3	-	-	-	89,7
Rückversicherungs-Finanzergebnis vor Währungskursgewinnen und -Verlusten zuzüglich direkt im Eigenkapital erfasster Beträge	-99,0	258,0	62,4	54,7	30,3	306,4
Währungskursgewinne und -verluste	9,4	-74,1	-10,3	-88,1	-18,0	-181,0
Rückversicherungs-Finanzergebnis	-89,6	183,9	52,1	-33,4	12,4	125,4
Erhaltene Prämien	8.278,8	-	-	-	-	8.278,8
Zahlungen für eingetretene Schäden und sonstige rückversicherungstechnische Aufwendungen, inkl. Kapitalanlagekomponente	-7.569,0	-	-	-	-	-7.569,0
Gezahlte Abschlusskosten	-38,9	-	-	-	-	-38,9
Kapitalflüsse	670,9	-	-	-	-	670,9
Buchwert der Vermögenswerte zum Ende des Berichtszeitraums	2.158,0	-107,6	-320,5	-385,3	-478,5	866,0
Buchwert der Verbindlichkeiten zum Ende des Berichtszeitraums	1.017,4	2.919,4	2.063,3	2.401,0	572,9	8.974,0
Endbestand netto	-1.140,6	3.027,0	2.383,9	2.786,2	1.051,4	8.107,9

	2022		2022
	Schätzung des Barwerts der künftigen Zahlungsströme	Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken	Vertragliche Servicemarge (CSM)			Gesamt
in Mio. EUR			Mit dem modifizierten rückwirkenden Ansatz bewertete Verträge	Mit dem Fair-Value-Ansatz bewertete Verträge	Andere Verträge
Buchwert der Vermögenswerte zu Beginn des Berichtszeitraums	5.046,2	-754,4	-1.264,4	-1.177,0	-343,3	1.507,1
Buchwert der Verbindlichkeiten zu Beginn des Berichtszeitraums	4.875,0	2.950,0	642,6	1.996,9	137,0	10.601,5
Anfangsbestand (netto)	-171,2	3.704,4	1.907,0	3.173,9	480,3	9.094,4
Ergebniswirksam vereinnahmte CSM für erbrachte Leistungen	-	-	-153,7	-488,5	-199,1	-841,3
Änderungen der Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken	-	-180,6	-	-	-	-180,6
Erfahrungsbedingte Anpassungen	-407,7	-	-	-	-	-407,7
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Änderungen bzgl. laufender Leistungen	-407,7	-180,6	-153,7	-488,5	-199,1	-1.429,6
Im Berichtszeitraum erstmalig erfasste Verträge	-599,7	90,9	-	-	512,8	3,9
CSM-Anpassungen aus Schätzungsänderungen	-870,7	596,8	70,5	87,1	108,4	-7,8
Schätzungsänderungen bzgl. Verlusten und Wertaufholungen aus verlustträchtigen Verträgen	615,7	-205,3	-	-	-	410,4
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Änderungen bzgl. künftiger Leistungen	-854,7	482,4	70,5	87,1	621,2	406,5
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Änderungen bzgl. vergangener Leistungen	459,1	-3,6	-	-	-	455,6
Rückversicherungs-Finanzergebnis vor Währungskursgewinnen und -Verlusten zuzüglich direkt im Eigenkapital erfasster Beträge	392,2	-875,9	63,4	35,7	8,8	-375,7
Währungskursgewinne und -verluste	26,9	35,9	-57,5	98,1	-3,2	100,2
Rückversicherungs-Finanzergebnis	419,1	-840,0	5,9	133,9	5,6	-275,6
Erhaltene Prämien	7.787,1	-	-	-	-	7.787,1
Zahlungen für eingetretene Schäden und sonstige rückversicherungstechnische Aufwendungen, inkl. Kapitalanlagekomponente	-7.784,4	-	-	-	-	-7.784,4
Gezahlte Abschlusskosten	-23,5	-	-	-	-	-23,5
Kapitalflüsse	-20,8	-	-	-	-	-20,8
Buchwert der Vermögenswerte zum Ende des Berichtszeitraums	2.434,3	-107,6	-355,5	-424,8	-417,2	1.129,2
Buchwert der Verbindlichkeiten zum Ende des Berichtszeitraums	1.858,2	3.055,0	1.474,1	2.481,6	490,7	9.359,6
Endbestand netto	-576,1	3.162,6	1.829,6	2.906,4	908,0	8.230,5

Entwicklung der Buchwerte der Rückstellungen für zukünftige Deckung und für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle - Retrozedierte Rückversicherungsverträge im Segment Personen-Rückversicherung

	2023
in Mio. EUR	Anteil der Rückversicherer an der Rückstellung für zukünftige Deckung (LRC) ohne Verlustkomponente	Verlustrückerstattungskomponente	Anteil der Rückversicherer an der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle (LIC)	Gesamt
Buchwert der Vermögenswerte zu Beginn des Berichtszeitraums	266,6	22,3	131,9	420,9
Buchwert der Verbindlichkeiten zu Beginn des Berichtszeitraums	853,3	0,1	-517,7	335,7
Anfangsbestand (netto)	-586,6	22,2	649,6	85,2
Rückversicherungsumsatz (in Rückdeckung gegeben)	-740,6	-	-	-740,6
Eingetretene Schäden und sonstige Rückversicherungs-Serviceaufwendungen	-	-0,7	607,9	607,2
Amortisation von Abschlusskosten	-	-	-	-
Verluste und Wertaufholungen aus verlustträchtigen Verträgen	-	6,8	-	6,8
Anpassung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle	-	-	17,5	17,5
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Netto-Aufwendungen aus retrozedierten Rückversicherungsverträgen	-740,6	6,1	625,5	-109,1
davon Veränderung des Nichterfüllungsrisikos der Rückversicherer	-57,3	-	-3,3	-60,6
Kapitalanlagekomponente	-421,3	-	421,3	-
Rückversicherungs-Finanzergebnis vor Währungskursgewinnen und -verlusten zuzüglich direkt im Eigenkapital erfasster Beträge	5,0	0,7	0,7	6,5
Währungskursgewinne und -verluste	-1,0	-1,4	-4,2	-6,5
Rückversicherungs-Finanzergebnis	4,1	-0,6	-3,4	-
Gezahlte Prämien	848,8	-	-	848,8
Erhaltene Zahlungen für eingetretene Schäden und sonstige rückversicherungstechnische Aufwendungen	-	-	-916,1	-916,1
Abschlusskosten	-	-	-	-
Kapitalflüsse	848,8	-	-916,1	-67,2
Buchwert der Vermögenswerte zum Ende des Berichtszeitraums	-156,8	6,3	341,0	190,6
Buchwert der Verbindlichkeiten zum Ende des Berichtszeitraums	738,9	-21,4	-435,8	281,7
Endbestand netto	-895,6	27,7	776,9	-91,1

	2022
in Mio. EUR	Anteil der Rückversicherer an der Rückstellung für zukünftige Deckung (LRC) ohne Verlustkomponente	Verlustrückerstattungskomponente	Anteil der Rückversicherer an der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle (LIC)	Gesamt
Buchwert der Vermögenswerte zu Beginn des Berichtszeitraums	354,5	-	137,9	492,3
Buchwert der Verbindlichkeiten zu Beginn des Berichtszeitraums	1.022,0	-	-494,0	528,0
Anfangsbestand (netto)	-667,5	-	631,8	-35,7
Rückversicherungsumsatz (in Rückdeckung gegeben)	-576,9	-	-	-576,9
Eingetretene Schäden und sonstige Rückversicherungs-Serviceaufwendungen	-0,1	-0,7	467,6	466,7
Amortisation von Abschlusskosten	-	-	-	-
Verluste und Wertaufholungen aus verlustträchtigen Verträgen	-	24,0	-	24,0
Anpassung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle	-	-	53,6	53,6
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Netto-Aufwendungen aus retrozedierten Rückversicherungsverträgen	-577,0	23,3	521,2	-32,5
davon Veränderung des Nichterfüllungsrisikos der Rückversicherer	-0,1	-	-	-0,1
Kapitalanlagekomponente	-429,5	-	429,5	-
Rückversicherungs-Finanzergebnis vor Währungskursgewinnen und -verlusten zuzüglich direkt im Eigenkapital erfasster Beträge	134,8	-	-2,3	132,5
Währungskursgewinne und -verluste	40,0	-1,1	-18,4	20,6
Rückversicherungs-Finanzergebnis	174,8	-1,1	-20,6	153,1
Gezahlte Prämien	912,5	-	-	912,5
Erhaltene Zahlungen für eingetretene Schäden und sonstige rückversicherungstechnische Aufwendungen	-	-	-912,3	-912,3
Abschlusskosten	-	-	-	-
Kapitalflüsse	912,5	-	-912,3	0,2
Buchwert der Vermögenswerte zum Ende des Berichtszeitraums	266,6	22,3	131,9	420,9
Buchwert der Verbindlichkeiten zum Ende des Berichtszeitraums	853,3	0,1	-517,7	335,7
Endbestand netto	-586,6	22,2	649,6	85,2

Entwicklung der Buchwerte nach Bewertungskomponenten - Retrozedierte Rückversicherungsverträge im Segment Personen-Rückversicherung

	2023		2023
	Schätzung des Barwerts der künftigen Zahlungsströme	Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken	Vertragliche Servicemarge (CSM)			Gesamt
in Mio. EUR			Mit dem modifizierten rückwirkenden Ansatz bewertete Verträge	Mit dem Fair-Value-Ansatz bewertete Verträge	Andere Verträge
Buchwert der Vermögenswerte zu Beginn des Berichtszeitraums	374,7	31,3	-	14,9	-0,1	420,9
Buchwert der Verbindlichkeiten zu Beginn des Berichtszeitraums	627,9	-120,0	-162,9	-55,0	45,7	335,7
Anfangsbestand (netto)	-253,2	151,3	162,9	69,9	-45,7	85,2
Ergebniswirksam vereinnahmte CSM für erbrachte Leistungen	-	-	-24,4	3,5	-11,2	-32,1
Änderungen der Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken	-	-23,4	-	-	-	-23,4
Erfahrungsbedingte Anpassungen	-17,2	-	-	-	-	-17,2
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Änderungen bzgl. laufender Leistungen	-17,2	-23,4	-24,4	3,5	-11,2	-72,8
Im Berichtszeitraum erstmalig erfasste Verträge	-7,7	0,3	-	-	7,4	-
CSM-Anpassungen aus Änderungen der Verlustrückerstattung aus verlustträchtigen zugrunde liegenden Verträgen	0,9	-	-	-	-0,9	-
CSM-Anpassungen aus Schätzungsänderungen	-112,9	7,0	95,6	-59,8	70,1	-
Schätzungsänderungen bzgl. Verlusten und Wertaufholungen aus verlustträchtigen Verträgen	7,5	-0,7	-	-	-	6,8
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Änderungen bzgl. künftiger Leistungen	-112,3	6,7	95,6	-59,8	76,6	6,8
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Änderungen bzgl. vergangener Leistungen	17,6	-	-	-	-	17,5
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Veränderung des Nichterfüllungsrisikos der Rückversicherer	-60,6	-	-	-	-	-60,6
Rückversicherungs-Finanzergebnis vor Währungskursgewinnen und -Verlusten zuzüglich direkt im Eigenkapital erfasster Beträge	-8,4	9,1	4,8	1,4	-0,4	6,5
Währungskursgewinne und -verluste	-2,9	-1,7	-0,7	-	-1,1	-6,5
Rückversicherungs-Finanzergebnis	-11,3	7,4	4,0	1,3	-1,5	-
Gezahlte Prämien	848,8	-	-	-	-	848,8
Erhaltene Zahlungen für eingetretene Schäden und sonstige rückversicherungstechnische Aufwendungen	-916,1	-	-	-	-	-916,1
Abschlusskosten	-	-	-	-	-	-
Kapitalflüsse	-67,2	-	-	-	-	-67,2
Buchwert der Vermögenswerte zum Ende des Berichtszeitraums	-179,3	80,0	232,4	44,5	13,0	190,6
Buchwert der Verbindlichkeiten zum Ende des Berichtszeitraums	325,0	-61,9	-5,7	29,5	-5,2	281,7
Endbestand netto	-504,3	142,0	238,2	14,9	18,2	-91,1

	2022		2022
	Schätzung des Barwerts der künftigen Zahlungsströme	Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken	Vertragliche Servicemarge (CSM)			Gesamt
in Mio. EUR			Mit dem modifizierten rückwirkenden Ansatz bewertete Verträge	Mit dem Fair-Value-Ansatz bewertete Verträge	Andere Verträge
Buchwert der Vermögenswerte zu Beginn des Berichtszeitraums	442,0	32,5	-	17,8	-	492,3
Buchwert der Verbindlichkeiten zu Beginn des Berichtszeitraums	903,8	-143,9	-185,6	-39,6	-6,9	528,0
Anfangsbestand (netto)	-461,9	176,4	185,6	57,4	6,9	-35,7
Ergebniswirksam vereinnahmte CSM für erbrachte Leistungen	-	-	-16,4	-4,8	-8,5	-29,7
Änderungen der Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken	-	-15,3	-	-	-	-15,3
Erfahrungsbedingte Anpassungen	-65,0	-	-	-	-	-65,0
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Änderungen bzgl. laufender Leistungen	-65,0	-15,3	-16,4	-4,8	-8,5	-110,0
Im Berichtszeitraum erstmalig erfasste Verträge	21,7	11,1	-	-	-32,8	-
CSM-Anpassungen aus Änderungen der Verlustrückerstattung aus verlustträchtigen zugrunde liegenden Verträgen	-0,2	-	-	-	0,3	0,1
CSM-Anpassungen aus Schätzungsänderungen	-10,0	12,8	-5,8	15,8	-12,9	-0,1
Schätzungsänderungen bzgl. Verlusten und Wertaufholungen aus verlustträchtigen Verträgen	24,4	-0,5	-	-	-	24,0
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Änderungen bzgl. künftiger Leistungen	35,9	23,5	-5,8	15,8	-45,4	23,9
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Änderungen bzgl. vergangener Leistungen	53,7	-0,1	-	-	-	53,6
Rückversicherungs-Serviceergebnis - Veränderung des Nichterfüllungsrisikos der Rückversicherer	-0,1	-	-	-	-	-0,1
Rückversicherungs-Finanzergebnis vor Währungskursgewinnen und -Verlusten zuzüglich direkt im Eigenkapital erfasster Beträge	158,0	-30,3	4,5	0,6	-0,3	132,5
Währungskursgewinne und -verluste	25,9	-2,9	-5,0	0,9	1,7	20,6
Rückversicherungs-Finanzergebnis	183,9	-33,2	-0,5	1,6	1,4	153,1
Gezahlte Prämien	912,5	-	-	-	-	912,5
Erhaltene Zahlungen für eingetretene Schäden und sonstige rückversicherungstechnische Aufwendungen	-912,3	-	-	-	-	-912,3
Abschlusskosten	-	-	-	-	-	-
Kapitalflüsse	0,2	-	-	-	-	0,2
Buchwert der Vermögenswerte zum Ende des Berichtszeitraums	374,7	31,3	-	14,9	-0,1	420,9
Buchwert der Verbindlichkeiten zum Ende des Berichtszeitraums	627,9	-120,0	-162,9	-55,0	45,7	335,7
Endbestand netto	-253,2	151,3	162,9	69,9	-45,7	85,2

Erstmalige Erfassung der Verträge - Gezeichnete Rückversicherungsverträge im Segment Personen-Rückversicherung

	2023
in Mio. EUR	Gezeichnete profitable Verträge ¹	Gezeichnete verlustträchtige Verträge
Schätzungen des Barwerts der künftigen Mittelabflüsse	2.702,0	27,8
Abschlusskosten	19,5	-
Schätzungen des Barwerts der künftigen Mittelzuflüsse	-3.162,2	-13,7
Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken	74,9	0,3
Vertragliche Servicemarge (CSM)	365,8	-
Verlustkomponente	-	14,4

¹ "Profitable Verträge" beinhalten Verträge, bei denen keine signifikante Wahrscheinlichkeit besteht, dass diese in Folgeperioden verlustträchtig werden und die verbleibenden Verträge

	2022
in Mio. EUR	Gezeichnete profitable Verträge 1	Gezeichnete verlustträchtige Verträge
Schätzungen des Barwerts der künftigen Mittelabflüsse	1.812,8	24,8
Abschlusskosten	8,6	-
Schätzungen des Barwerts der künftigen Mittelzuflüsse	-2.424,7	-21,3
Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken	90,5	0,4
Vertragliche Servicemarge (CSM)	512,8	-
Verlustkomponente	-	4,0

¹ "Profitable Verträge" beinhalten Verträge, bei denen keine signifikante Wahrscheinlichkeit besteht, dass diese in Folgeperioden verlustträchtig werden und die verbleibenden Verträge

Erstmalige Erfassung der Verträge - Retrozedierte Rückversicherungsverträge im Segment Personen-Rückversicherung

	2023
in Mio. EUR	Retrozedierte Verträge ohne Verlustrückerstattungskomponente	Retrozedierte Verträge mit Verlustrückerstattungskomponente
Schätzungen des Barwerts der künftigen Mittelzuflüsse	367,5	1,3
Abschlusskosten	-	-
Schätzungen des Barwerts der künftigen Mittelabflüsse	-375,2	-0,4
Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken	0,3	-
Vertragliche Servicemarge (CSM)	7,4	-0,9
Verlustrückerstattungskomponente	-	-

	2022
in Mio. EUR	Retrozedierte Verträge ohne Verlustrückerstattungskomponente	Retrozedierte Verträge mit Verlustrückerstattungskomponente
Schätzungen des Barwerts der künftigen Mittelzuflüsse	1.124,3	0,2
Abschlusskosten	-	-
Schätzungen des Barwerts der künftigen Mittelabflüsse	-1.102,6	-0,4
Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken	11,1	-
Vertragliche Servicemarge (CSM)	-32,8	0,3
Verlustrückerstattungskomponente	-	0,1

Laufzeiten der verbleibenden vertraglichen Nettozahlungsflüsse im Segment Personen-Rückversicherung

	2023
	Verbleibende vertragliche undiskontierte Nettozahlungsflüsse
in Mio. EUR	Gezeichnete Rückversicherungsverträge	Retrozedierte Rückversicherungsverträge
innerhalb eines Jahres	819,6	-63,9
zwischen einem und zwei Jahren	359,6	-79,7
zwischen zwei und drei Jahren	189,9	-12,4
zwischen drei und vier Jahren	-241,0	-20,6
zwischen vier und fünf Jahren	-231,6	-22,0
zwischen fünf und zehn Jahren	-1.359,3	-121,2
zwischen zehn und zwanzig Jahren	-1.680,8	-242,9
nach mehr als zwanzig Jahren	628,6	-230,9
	-1.514,9	-793,7
Diskontierung	374,3	289,4
Gesamt	-1.140,6	-504,3

	2022
	Verbleibende vertragliche undiskontierte Nettozahlungsflüsse
in Mio. EUR	Gezeichnete Rückversicherungsverträge	Retrozedierte Rückversicherungsverträge
innerhalb eines Jahres	969,1	135,4
zwischen einem und zwei Jahren	417,8	-27,0
zwischen zwei und drei Jahren	52,7	-34,0
zwischen drei und vier Jahren	-213,7	-13,8
zwischen vier und fünf Jahren	-226,3	-32,8
zwischen fünf und zehn Jahren	-1.220,5	-154,7
zwischen zehn und zwanzig Jahren	-1.381,1	-181,5
nach mehr als zwanzig Jahren	980,9	-222,1
	-621,0	-530,5
Diskontierung	45,0	277,3
Gesamt	-576,1	-253,2

Laufzeiten der vertraglichen Servicemarge (CSM) im Segment Personen-Rückversicherung

	2023
	Vertragliche Servicemarge
in Mio. EUR	Gezeichnete Rückversicherungsverträge	Retrozedierte Rückversicherungsverträge
innerhalb eines Jahres	631,8	25,5
zwischen einem und zwei Jahren	495,3	13,6
zwischen zwei und drei Jahren	434,3	15,5
zwischen drei und vier Jahren	407,0	16,1
zwischen vier und fünf Jahren	393,1	16,5
zwischen fünf und zehn Jahren	1.728,3	84,6
zwischen zehn und zwanzig Jahren	2.169,3	146,8
nach mehr als zwanzig Jahren	3.227,8	66,2
	9.487,0	384,8
Diskontierung	-3.265,5	-113,6
Gesamt	6.221,5	271,3

	2022
	Vertragliche Servicemarge
in Mio. EUR	Gezeichnete Rückversicherungsverträge	Retrozedierte Rückversicherungsverträge
innerhalb eines Jahres	658,9	21,3
zwischen einem und zwei Jahren	434,0	20,3
zwischen zwei und drei Jahren	418,3	15,9
zwischen drei und vier Jahren	365,0	-2,9
zwischen vier und fünf Jahren	344,2	12,9
zwischen fünf und zehn Jahren	1.479,2	59,5
zwischen zehn und zwanzig Jahren	1.837,9	77,0
nach mehr als zwanzig Jahren	3.057,1	77,3
	8.594,6	281,3
Diskontierung	-2.950,6	-94,2
Gesamt	5.644,0	187,1

Rückversicherungsumsatz (brutto) nach Regionen im Segment Personen-Rückversicherung

in Mio. EUR	2023	2022
Geografische Herkunft
Deutschland	146,2	149,9
Großbritannien	1.974,2	1.934,0
Frankreich	308,5	251,3
Übrige	231,8	272,1
Europa	2.660,6	2.607,2
USA	2.394,1	2.463,8
Übrige	124,1	103,1
Nordamerika	2.518,2	2.566,8
Asien	1.030,2	1.184,1
Australien	708,6	677,9
Australasien	1.738,8	1.862,0
Afrika	261,9	320,5
Übrige	453,0	395,3
Gesamt	7.632,5	7.751,9

Bestandteile des Rückversicherungsumsatzes (brutto) im Segment Personen-Rückversicherung

in Mio. EUR	2023	2022
Bestandteile
Erwartete Schadenaufwendungen und sonstige versicherungstechnische Aufwendungen	6.091,4	6.506,7
CSM für erbrachte Leistungen	883,7	841,3
Auflösung der Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken	466,1	196,5
Erfahrungsbedingte Anpassungen für vergangene und laufende Leistungen	174,0	197,6
Amortisation der Abschlusskosten	17,4	9,7
Gesamt	7.632,5	7.751,9

9. Sonstige Angaben

9.1. Derivative Finanzinstrumente und finanzielle Garantien

Derivate sind Finanzinstrumente, deren Marktwert von einem zugrunde liegenden Handelsgegenstand, wie z.B. Aktien, Rentenpapieren, Indizes oder Devisen, abgeleitet wird. Derivative Finanzinstrumente setzen wir ein, um Teilbestände gegen Zins-und Marktpreisrisiken abzusichern, Erträge zu optimieren oder Kauf- und Verkaufsabsichten zu realisieren. Dabei wird besonders darauf geachtet, die Risiken zu begrenzen, erstklassige Kontrahenten auszuwählen und die Vorgaben aus Anlagerichtlinien strikt einzuhalten.

Die Marktwerte der derivativen Finanzinstrumente wurden auf der Basis der am Bilanzstichtag zur Verfügung stehenden Marktinformationen ermittelt. Im Hinblick auf die verwendeten Bewertungsmodelle verweisen wir auf Kapitel 3.1 "Zusammenfassung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden".

Zur Absicherung von Zinsrisiken aus Darlehen im Rahmen der Finanzierung von Immobilien hält die Hannover Rück derivative Finanzinstrumente, die zu einem Ausweis von anderen Verbindlichkeiten von 0,0 Mio. EUR (1,3 Mio. EUR) und von erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten von 2,1 Mio. EUR (3,5 Mio. EUR) führen.

Für die Strukturierung des Asset-Liability-Managements von langfristigen Verbindlichkeiten bestimmter Währungen nutzt die Hannover Rück seit dem Geschäftsjahr 2023 - zusätzlich zu den o.g. und für weitere Sachverhalte - Derivate zur Zinssicherung, die zu einem Ausweis von erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten in Höhe von 2.2 Mio. EUR (keine) und zu anderen Verbindlichkeiten von 8.2 Mio. EUR (keine) führen.

Im Bestand der Hannover Rück befanden sich zum Bilanzstichtag derivative Finanzinstrumente in Form von Devisentermingeschäften, die zur Absicherung von Währungsrisiken abgeschlossen wurden. Aus diesen Transaktionen resultierte ein Ausweis von anderen Verbindlichkeiten in Höhe von 56,8 Mio. EUR (60,1 Mio. EUR) und von erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten in Höhe von 92,1 Mio. EUR (98,4 Mio. EUR).

Die erfolgsneutrale Verringerung des Eigenkapitals aus Sicherungsgeschäften gemäß IFRS 9 in Höhe von 1,3 Mio. EUR (6,0 Mio. EUR erfolgsneutrale Erhöhung) resultierte aus den Devisentermingeschäften zur Absicherung von Währungsrisiken aus langfristigen Investitionen in ausländische Geschäftsbetriebe. Aus diesen Sicherungsgeschäften resultierte ein Ausweis von anderen Verbindlichkeiten von 1,1 Mio. EUR (6,1 Mio. EUR erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte).

Um das Inflationsrisiko der Zahlungen eines Morbiditäts-Schadenreserve-Portefeuilles zu verringern, werden InflationsSwaps in Form von Cashflow Hedges abgeschlossen. Diese dienen primär der Schwankungsabsicherung von fälligen Rückversicherungsleistungen. Die Strukturierung erfolgt in einer Weise, dass separate Inflations-Swaps für die entstandenen Schadenzahlungen eines jeden Jahres abgeschlossen werden. Diese Finanzinstrumente führen zu einem Ausweis von erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten von 4,3 Mio. EUR (2,1 Mio. EUR). Aus der Absicherung resultierte eine erfolgsneutrale Erhöhung des Eigenkapitals aus Sicherungsgeschäften in Höhe von 2,1 Mio. EUR (2,1 Mio. EUR).

Zur Absicherung von Kursänderungsrisiken im Zusammenhang mit den im Rahmen des Share-Award-Plans gewährten Aktienwert-Beteiligungsrechten hat die Hannover Rück seit dem Jahr 2014 Sicherungsinstrumente in Form sogenannter Equity Swaps erworben. Der Marktwert dieser Instrumente wurde zum Bilanzstichtag in Höhe von 2,2 Mio. EUR (7,5 Mio. EUR) unter den sonstigen Vermögenswerten ausgewiesen. Aus der Absicherung resultierte eine erfolgsneutrale Erhöhung des Eigenkapitals aus Sicherungsgeschäften in Höhe von 2,0 Mio. EUR (2,0 Mio. EUR).

Die Fälligkeiten der beizulegenden Zeitwerte und Nominale der oben beschriebenen Sicherungsinstrumente teilen sich wie folgt auf:

Laufzeitstruktur derivativer Finanzinstrumente

	2023
in Mio. EUR	bis ein Jahr	ein bis fünf Jahre	fünf bis zehn Jahre	nach mehr als zehn Jahren	31.12.2023
Zinssicherung
Zeitwerte	2,1	-1,4	-3,6	-1,0	-3,9
Nominalwerte	30,0	63,6	336,1	36,2	466,0
Währungssicherung
Zeitwerte	35,3	14,0	-15,1	-	34,2
Nominalwerte	2.940,8	1.212,4	330,2	-	4.483,4
Inflationssicherung
Zeitwerte	0,7	1,9	1,7	-	4,3
Nominalwerte	41,8	84,2	74,4	-	200,3
Aktienkurssicherung
Zeitwerte	2,2	-	-	-	2,2
Nominalwerte	37,2	-	-	-	37,2
Summe aller Sicherungsgeschäfte
Zeitwerte	40,1	14,5	-16,9	-1,0	36,7
Nominalwerte	3.049,8	1.360,2	740,7	36,2	5.186,9

	2022
in Mio. EUR	bis ein Jahr	ein bis fünf Jahre	fünf bis zehn Jahre	nach mehr als zehn Jahren	31.12.2022
Zinssicherung
Zeitwerte	1,0	1,2	-	-	2,2
Nominalwerte	79,3	73,9	-	-	153,2
Währungssicherung
Zeitwerte	73,2	-2,2	-26,6	-	44,4
Nominalwerte	1.937,0	922,9	312,3	-	3.172,3
Inflationssicherung
Zeitwerte	0,4	1,2	0,6	-	2,1
Nominalwerte	48,4	130,5	88,5	-	267,3
Aktienkurssicherung
Zeitwerte	7,5	-	-	-	7,5
Nominalwerte	29,8	-	-	-	29,8
Summe aller Sicherungsgeschäfte
Zeitwerte	82,1	0,2	-26,1	-	56,3
Nominalwerte	2.094,5	1.127,3	400,8	-	3.622,6

Die saldierten Marktwertänderungen dieser Instrumente erhöhen das Ergebnis des Geschäftsjahres um 7,1 Mio. EUR (8,3 Mio. EUR Verringerung des Ergebnisses).

Die Hannover Rück schließt derivative Geschäfte auf Basis standardisierter Rahmenverträge ab, die Globalnettingvereinbarungen beinhalten. Nachfolgend aufgeführte Aufrechnungsvereinbarungen erfüllen die Kriterien für eine Saldierung in der Bilanz in der Regel nicht, da die Hannover Rück zum gegenwärtigen Zeitpunkt keinerlei Rechtsanspruch auf eine Saldierung der erfassten Beträge hat. Das Recht auf Saldierung ist grundsätzlich nur bei Eintritt bestimmter künftiger definierter Ereignisse durchsetzbar. Gestellte bzw. erhaltene Sicherheiten werden je Kontrahent maximal bis zur Höhe der jeweiligen Nettoverbindlichkeit bzw. des Nettovermögenswertes berücksichtigt.

Aufrechnungsvereinbarungen

	2023
in Mio. EUR	Beizulegender Zeitwert	Aufrechnungsvereinbarung	Erhaltene/ gestellte Barsicherheiten
Derivative Forderungen	96,5	35,1	54,6
Derivative Verbindlichkeiten	63,1	35,1	5,2

	2023
in Mio. EUR	Sonstige erhaltene/ gestellte Sicherheiten	Nettobetrag
Derivative Forderungen	0,6	6,2
Derivative Verbindlichkeiten	20,3	2,5

	2022
in Mio. EUR	Beizulegender Zeitwert	Aufrechnungsvereinbarung	Erhaltene/ gestellte Barsicherheiten
Derivative Forderungen	106,0	24,6	65,9
Derivative Verbindlichkeiten	59,7	24,6	1,4

	2022
in Mio. EUR	Sonstige erhaltene/ gestellte Sicherheiten	Nettobetrag
Derivative Forderungen	0,1	15,3
Derivative Verbindlichkeiten	31,3	2,4

Derivative Finanzinstrumente im Zusammenhang mit der Rückversicherung

Eine Anzahl von Verträgen im Bereich der Personen-Rückversicherung weist Merkmale auf, die die Anwendung der Vorschriften des IFRS 17 "Insurance Contracts" zu eingebetteten Derivaten erfordern. Nach diesen Vorschriften sind bestimmte in Rückversicherungsverträgen eingebettete Derivate von dem zugrunde liegenden Versicherungsvertrag (Host Contract) zu trennen, separat gemäß IFRS 9 "Financial Instruments" zum Marktwert zu bilanzieren und unter den Kapitalanlagen auszuweisen. Schwankungen im Marktwert der derivativen Komponenten sind in den Folgeperioden ergebniswirksam zu erfassen.

Eine Reihe von in Vorjahren gezeichneten Transaktionen des Geschäftsfeldes Personen-Rückversicherung, bei denen Gesellschaften der Hannover Rück ihren Vertragspartnern Deckung für Risiken aus möglichen zukünftigen Zahlungsverpflichtungen aus Sicherungsinstrumenten bieten, sind ebenfalls als derivative Finanzinstrumente zu klassifizieren. Die Zahlungsverpflichtungen resultieren aus vertraglich definierten Ereignissen und beziehen sich auf die Entwicklung einer unterliegenden Gruppe von Erstversicherungsverträgen mit statutarischen Reservierungsanforderungen. Die Verträge sind als freistehende Kreditderivate gemäß IFRS 9 einzuordnen und zu bilanzieren. Bei ihrem Erstansatz wurden diese derivativen Finanzinstrumente erfolgsneutral erfasst. Wir verweisen auf Kapitel 6.3 "Sonstige Vermögenswerte". Der beizulegende Zeitwert dieser Instrumente betrug am Bilanzstichtag 16,0 Mio. EUR (21,2 Mio. EUR) und wurde unter den erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten ausgewiesen. Die Wertentwicklung in den Folgeperioden erfolgt in Abhängigkeit vom Risikoverlauf und führte im Geschäftsjahr zu einer Ergebnisverbesserung in Höhe von 38,8 Mio. EUR (42,2 Mio. EUR).

Im Bestand befindet sich ein Absicherungsgeschäft gegen eine extreme Erhöhung der Sterblichkeit, das die Hannover RückGruppe gegen einen Anstieg der Mortalitätsraten beispielsweise infolge von Pandemien, Naturkatastrophen oder Terroranschlägen absichert. Der Risiko-Swap wird auf einer gewichteten, kombinierten Bevölkerungssterblichkeit in den USA, Großbritannien und Australien indexiert. Die Deckung zahlt proportional zwischen 110 % und 120 % Sterblichkeitsindex aus. Zum Bilanzstichtag weist das Derivat einen negativen Marktwert in Höhe von 1,8 Mio. EUR (126,2 Mio. EUR positiver Marktwert) aus und wurde unter den anderen Verbindlichkeiten bilanziert. Die Marktwertänderung des Derivats führte im Jahresverlauf zu einem Ertrag in Höhe von 13,5 Mio. EUR (87,0 Mio. EUR).

Ebenfalls im Bereich der Personen-Rückversicherung wurde in der Vergangenheit ein Rückversicherungsvertrag mit einer Finanzierungskomponente abgeschlossen, bei der Höhe und Zeitpunkt der Rückflüsse von Stornoquoten innerhalb eines unterliegenden Erstversicherungsportefeuilles abhängen. Dieser Vertrag und ein entsprechender Retrozessionsvertrag, die als Finanzinstrumente gemäß IFRS 9 zu klassifizieren sind, führten zu einem Ausweis von anderen Verbindlichkeiten von 8.9 Mio. EUR (14,4 Mio. EUR) und von erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten von 125.9 Mio. EUR (124,4 Mio. EUR). Im Geschäftsjahr ergab sich aus diesen Verträgen insgesamt eine Ergebnisverbesserung in Höhe von 11,4 Mio. EUR (4,3 Mio. EUR Ergebnisverschlechterung).

Zum Ende des Geschäftsjahres 2017 wurde eine indexbasierte Deckung von Langlebigkeitsrisiken abgeschlossen. Das daraus resultierende Derivat wurde zum Bilanzstichtag mit einem positiven beizulegenden Zeitwert in Höhe von 7,1 Mio. EUR (5,6 Mio. EUR) in den erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten bilanziert. Aus der Marktwertänderung des Derivats resultiert im Jahresverlauf ein Ertrag in Höhe von 4,4 Mio. EUR (3,8 Mio. EUR).

Im Geschäftsjahr 2022 wurde im Bereich der Personen-Rückversicherung eine Deckung von biometrischen Risiken abgeschlossen, die eine Finanzierungskomponente enthält. Gemäß IFRS 9 ist hieraus ein derivatives Finanzinstrument zu entbündein. Das Derivat führte im Berichtsjahr zu einem Ausweis von erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten in Höhe von 12,7 Mio. EUR (69,8 Mio. EUR). Aus der Marktwertveränderung dieses Derivats resultierte im Geschäftsjahresverlauf ein Ertrag in Höhe von 4,3 Mio. EUR (0,1 Mio. EUR).

Insgesamt führte die Anwendung der Regelungen zur Bilanzierung von Derivaten im Zusammenhang mit der Versicherungstechnik zum Bilanzstichtag zu einem Ausweis von Vermögenswerten in Höhe von 161,8 Mio. EUR (347,1 Mio. EUR) sowie zu einem Ausweis von Verbindlichkeiten aus den aus versicherungstechnischen Posten resultierenden Derivaten in Höhe von 10,6 Mio. EUR (14,4 Mio. EUR). Aus allen separat zu bewertenden Derivaten im Zusammenhang mit der Versicherungstechnik waren im Berichtsjahr Ergebnisverbesserungen in Höhe von 72,4 Mio. EUR (133,1 Mio. EUR) sowie Ergebnisbelastungen in Höhe von 0,0 Mio. EUR (4,3 Mio. EUR) zu verzeichnen.

Finanzielle Garantien

Im Segment Personen-Rückversicherung wurden zum Zweck der Finanzierung statutarischer Rückstellungen (sogenannte Triple-X- bzw. AXXX-Reserven) US-amerikanischer Zedenten strukturierte Transaktionen abgeschlossen. Die Strukturen erforderten jeweils den Einbezug einer Zweckgesellschaft. Die Zweckgesellschaften tragen von den Zedenten verbriefte extreme Sterblichkeitsrisiken oberhalb eines vertraglich definierten Selbstbehaltes und übertragen diese Risiken mittels eines fixen/variablen Swaps auf eine Konzerngesellschaft der Hannover Rück-Gruppe. Die Summe der vertraglich vereinbarten Kapazitäten der Transaktionen beträgt umgerechnet 794,5 Mio. EUR (1.290,9 Mio. EUR); mit Stand zum Bilanzstichtag wurden davon umgerechnet 735,2 Mio. EUR (1.095,6 Mio. EUR) gezeichnet. Die von Gesellschaften der Hannover Rück-Gruppe garantierten variablen Zahlungen an die Zweckgesellschaften decken deren Leistungsverpflichtungen. Bei einem Teil der Transaktionen werden die aus den Swaps im Leistungsfall resultierenden Zahlungen über Entschädigungsvereinbarungen von den Muttergesellschaften der Zedenten rückvergütet. Die Rückvergütungsansprüche aus den Entschädigungsvereinbarungen sind in diesem Fall getrennt von und bis zur Höhe der Rückstellung zu aktivieren.

Nach IFRS 9 sind diese Transaktionen als Finanzgarantien zum beizulegenden Zeitwert zu bilanzieren. Die Hannover Rück legt dabei die Nettomethode zugrunde, nach der der Barwert der vereinbarten fixen Swap-Prämien mit dem Barwert der Garantieverbindlichkeit saldiert wird. Infolgedessen betrug der beizulegende Zeitwert bei Erstansatz null. Der Ansatz des Höchstwertes aus dem fortgeführten Zugangswert bzw. dem nach IAS 37 als Rückstellung zu passivierenden Betrag erfolgt zu dem Zeitpunkt, zu dem die Inanspruchnahme als wahrscheinlich einzustufen ist. Dies war zum Bilanzstichtag nicht der Fall.

9.2. Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Nach IAS 24 "Related Party Disclosures" werden Konzerngesellschaften einer gemeinsamen Muttergesellschaft, assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen, juristische Personen unter Einfluss des Managements und das Management des Unternehmens als nahestehende Unternehmen oder Personen definiert. Geschäftsvorfälle zwischen der Hannover Rück SE und ihren Tochterunternehmen, die als nahestehende Unternehmen anzusehen sind, wurden durch die Konsolidierung eliminiert und werden daher im Konzernanhang nicht erläutert. In der Berichtsperiode bestanden die nachfolgend beschriebenen wesentlichen Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen oder Personen.

Die Talanx AG hält eine Mehrheitsbeteiligung in unveränderter Höhe von 50,22% an der Hannover Rück SE. Der Haftpflichtverband der Deutschen Industrie Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit (HDI), Hannover, hält seinerseits an der Talanx AG 76,7%.

Die Geschäftsbeziehung zwischen der Hannover Rück SE und ihrer Tochtergesellschaft E+S Rückversicherung AG beruht auf einer Kooperationsvereinbarung. Im Schaden-Rückversicherungsgeschäft besteht eine Retrozession der Hannover Rück SE an die E+S Rückversicherung AG. Es besteht eine exklusive Zuständigkeit der E+S Rückversicherung AG für das deutsche und der Hannover Rück SE für das internationale Geschäft.

Gesellschaften der Talanx-Gruppe gewährten dem Hannover Rück-Konzern Versicherungsschutz u.a. in den Bereichen Betriebshaftpflicht-, Gebäude-, Bauleistungs-, Gruppenunfall-und Dienstreiseversicherung. Darüber hinaus erbrachten Abteilungen der Talanx AG für die Hannover Rück-Gruppe Dienstleistungen in den Bereichen Steuern und allgemeine Verwaltung. Abteilungen der Hannover Rück SE erbrachten Dienstleistungen im Zusammenhang mit dem Versicherungs- bzw. Rückversicherungsgeschäft der HDI Global Specialty SE, einer Beteiligung der HDI Global SE.

Die Talanx Reinsurance Broker GmbH und die Talanx AG räumen der Hannover Rück SE und der E+S Rückversicherung AG eine vorrangige Position als Rückversicherer von Zedenten der Talanx-Gruppe ein. Ferner können sich die Hannover Rück SE und die E+S Rückversicherung AG an den Schutzdeckungen auf den Selbstbehalt der Gruppenzedenten beteiligen und sich ebenfalls schützen lassen. Unter bestimmten Voraussetzungen besteht für die Hannover Rück SE und die E+S Rückversicherung AG die Verpflichtung, von der Talanx Reinsurance Broker GmbH oder der Talanx AG nicht platzierte Rückversicherungsanteile der Gruppenzedenten zu übernehmen.

Die Hannover Rück-Gruppe bietet dem HDI-Konzern Rückversicherungsschutz. Insoweit besteht im versicherungstechnischen Geschäft eine Vielzahl von Geschäftsbeziehungen mit nicht von der Hannover Rück-Gruppe zu konsolidierenden nahestehenden Unternehmen im In- und Ausland. Das beinhaltet sowohl übernommenes als auch abgegebenes Geschäft zu marktüblichen Konditionen.

Die Rückversicherungsbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen für das Berichtsjahr und das Vorjahr werden in der folgenden Tabelle summiert dargestellt.

Übernommenes und abgegebenes Geschäft im In- und Ausland

	2023			2022 ¹
in Mio. EUR	Schaden-Rückversicherung	Personen- Rückversicherung	Summe	Schaden-Rückversicherung	Personen- Rückversicherung	Summe
Wesentliche Positionen in der Gewinn-und Verlustrechnung
Übernommenes Geschäft
Rückversicherungsumsatz	761,5	107,4	868,9	1.266,8	103,1	1.369,9
Rückversicherungs-Serviceaufwendungen	-622,8	-81,0	-703,8	-1.184,7	-80,9	-1.265,6
Rückversicherungs-Serviceergebnis	138,7	26,4	165,1	82,1	22,2	104,3
Abgegebenes Geschäft
Rückversicherungsumsatz (in Rückdeckung gegeben)	7,0	-38,2	-31,2	9,4	-27,4	-18,0
Rückversicherungs-Serviceaufwendungen (in Rückdeckung gegeben)	6,5	25,0	31,5	1,0	19,8	20,8
Rückversicherungs-Serviceergebnis (in Rückdeckung gegeben)	13,5	-13,2	0,3	10,4	-7,6	2,8
Rückversicherungs-Serviceergebnis (netto)	152,2	13,2	165,4	92,5	14,6	107,1
Wesentliche Bilanzpositionen
Aktiva
Anteil der Rückversicherer an der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle	17,5	-	17,5	13,8	-	13,8
Anteil der Rückversicherer an der Rückstellung für zukünftige Deckung	14,8	-	14,8	18,1	-	18,1
Vermögenswerte aus zedierter Rückversicherung	32,3	-	32,3	31,9	-	31,9
Vermögenswerte aus gezeichneter Rückversicherung	28,9	49,0	77,9	31,2	52,7	83,9
Passiva
Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle	2.986,7	12,9	2.999,6	3.372,8	12,6	3.385,4
Rückstellung für zukünftige Deckung	-27,3	10,7	-16,6	-150,8	14,3	-136,5
Rückstellungen aus gezeichneter Rückversicherung	2.959,4	23,6	2.983,0	3.222,0	26,9	3.248,9
Verbindlichkeiten aus retrozedierter Rückversicherung	2,4	10,9	13,3	2,6	8,0	10,6

¹ Angepasst gemäß IAS 8 um im vergangenen Jahr nicht berücksichtigte eigene Zusatzreserven, die in Vorjahren als Ergänzung zu den eigentlichen Zedentenaufgaben gebildet wurden.

Darüber hinaus bestehen gegenüber der Talanx AG und ihren Tochtergesellschaften, die nicht dem Konzernkreis der Hannover Rück angehören, sonstige Vermögenswerte in Höhe von 148,6 Mio. EUR (2,9 Mio. EUR) sowie sonstige Verbindlichkeiten in Höhe von 138,3 Mio. EUR (43,1 Mio. EUR).

Die Wertpapieremission der Talanx AG, an der sich die Hannover Rück SE und die E+S Rückversicherung AG in den vergangenen Jahren beteiligt hatten, wurde am 13.02.2023 fällig und ist seitdem nicht mehr im Bestand.

Die HDI Lebensversicherung AG, Köln, hat sich mit einem Nominalbetrag in Höhe von 50,0 Mio. EUR an der von der Hannover Rück SE im September 2014 mit einem Kupon in Höhe von 3,375 % emittierten nachrangigen Schuldverschreibung beteiligt.

Die Ampega Asset Management GmbH erbringt im vertraglich vereinbarten Rahmen Dienstleistungen zur Immobilienverwaltung und zur Vermögensanlage und Vermögensverwaltung für die Hannover Rück SE sowie die überwiegende Zahl ihrer Tochtergesellschaften. Für die Erbringung dieser Dienstleistungen wurden im Geschäftsjahr insgesamt 55,7 Mio. EUR (59,7 Mio. EUR) erfolgswirksam erfasst.

Die Hannover Rück SE hat mit der Ampega Asset Management GmbH, der Talanx Reinsurance Broker GmbH sowie der Svedea AB jeweils einen Vertrag abgeschlossen, mit dem den Gesellschaften die Nutzung einer Sanktionslistenprüfungssoftware ermöglicht wird.

Für die Talanx Reinsurance Broker GmbH, Hannover, sind darüber hinaus im Rahmen von Dienstleistungsverträgen IT- und Verwaltungsleistungen erbracht worden.

Für die Hannover Rück SE und die E+S Rückversicherung AG werden im Rahmen eines Aktuardienstleistungsvertrages von der HDI Pensionsmanagement AG versicherungsmathematische Gutachten bezüglich der Versorgungsversprechen an die Mitarbeiter erstellt.

Für mehrere Investitionsvehikel des Hannover Rück-Konzerns in den Anlageklassen Private Equity und Immobilien erbringt die Talanx AG verschiedene Dienstleistungen im Bereich Steuern. Hierzu wurden entsprechende Verträge mit Gesellschaften der Hannover Rück geschlossen.

Seit dem Jahr 2012 besteht zwischen der Hannover Rück SE und der Talanx AG ein Dienstleistungsvertrag zur Nutzung einer Datenerfassungssoftware für Zwecke der Konzernrechnungslegung.

Die Hannover Rück SE hat mit der HDI Service AG einen Vertrag über Dienstleistungen im Bereich Flugservice sowie einen Vertrag über das wechselseitige Erbringen von Dienstleistungen im Bereich des Business Continuity Managements abgeschlossen.

Seit dem Jahr 2004 besteht zwischen der Hannover Rück SE, der E+S Rückversicherung AG und der Talanx Reinsurance Broker GmbH ein Dienstleistungsvertrag über den Bezug von Market-Security-Leistungen und den Zugriff auf das BusinessPartner-Informationssystem der Hannover Rück SE.

Vergütung und Aktienbesitz der Organmitglieder Insgesamt beliefen sich die Bezüge des aktiven Vorstands der Hannover Rück auf 11,4 Mio. EUR (9,7 Mio. EUR). Bei 100 % Zielerreichung besteht die Vergütung des Vorstands zu 40 % aus einem kurzfristig fälligen festen und zu 60 % aus einem variablen Anteil. Jedem Vorstandsmitglied wird eine marktübliche Zielvergütung vertraglich zugesagt, die an seinem Verantwortungsbereich und seinen für die Tätigkeit relevanten Kenntnissen und Erfahrungen orientiert ist. Die Auszahlung des Long-Term Incentive erfolgt am Ende der vierjährigen Performanceperiode im Geschäftsjahr 2028.

Der variable Anteil der Vorstandsvergütung besteht seit 1. Januar 2021 zu 40 % aus einem kurzfristig fälligen Short-Term Incentive und zu 60 % aus einem langfristig fälligen Long-Term Incentive ("HR Performance Share Awards"). Für eine detaillierte Erläuterung des Long-Term Incentive verweisen wir auf Kapitel 9.3 "Aktienbasierte Vergütung". Der Short-Term Incentive ("STI") ist am geschäftlichen Erfolg der Hannover Rück im jeweiligen Geschäftsjahr ausgerichtet. Grundlage für die Auszahlung aus dem STI bildet der vertraglich festgelegte STI-Zielbetrag, dem eine Gesamtzielerreichung von 100 % zugrunde liegt. Die Gesamtzielerreichung (inklusive des individuellen Zu- bzw. Abschlags) kann Werte zwischen 0 % und 200 % annehmen. Somit ist der Auszahlungsbetrag aus dem STI auf 200 % des Zielbetrags begrenzt. Neben der Eigenkapitalrendite als finanzielles Leistungskriterium ist ebenfalls ein individueller Zu- bzw. Abschlag für den STI bestimmend. Dieser umfasst sowohl finanzielle als auch nichtfinanzielle Leistungskriterien, insbesondere auch Nachhaltigkeitsziele. Die Festlegung der Höhe des Zu- bzw. Abschlags, die sich in einer Bandbreite von -25 Prozentpunkten bis +25 Prozentpunkten bewegen kann, erfolgt durch den Aufsichtsrat nach pflichtgemäßem Ermessen. Die Kriterien und Kennzahlen zur Ermittlung des individuellen Zu- bzw. Abschlags werden vom Aufsichtsrat jeweils im Voraus für das kommende Geschäftsjahr festgelegt und den Mitgliedern des Vorstands mitgeteilt. Für das Geschäftsjahr 2023 beläuft sich der kurzfristig fällige STI auf 4,8 Mio. EUR (3,5 Mio. EUR).

Die feste Vergütung wird in drei Bestandteilen - Festvergütung, Nebenleistungen und Altersversorgung - gewährt. Die Festvergütung ist an dem Aufgabenspektrum und der Berufserfahrung des jeweiligen Vorstandsmitglieds orientiert. Zusätzlich erhält jedes Vorstandsmitglied bestimmte nicht leistungsbezogene Nebenleistungen im marktüblichen Rahmen, beispielsweise einen Dienstwagen und Versicherungsschutz. Diese beliefen sich auf 0,2 Mio. EUR (0,1 Mio. EUR).

Als Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses besteht eine überwiegend beitragsorientierte Altersversorgung. Insgesamt wurde für 2023 ein Versorgungsaufwand für den aktiven Vorstand von 0,6 Mio. EUR (0,8 Mio. EUR) erfasst.

Die Gesamtbezüge früherer Vorstandsmitglieder und ihrer Hinterbliebenen, für die 16 (16) Pensionsverpflichtungen bestanden, beliefen sich im Berichtsjahr auf 2,0 Mio. EUR (1,9 Mio. EUR). Insgesamt sind für Pensionsverpflichtungen 26,4 Mio. EUR (24,7 Mio. EUR) zurückgestellt.

Die ausschließlich kurzfristig fälligen Gesamtbezüge des Aufsichtsrats der Hannover Rück betrugen 1,1 Mio. EUR (1,1 Mio. EUR). Hierbei beliefen sich rund 0,8 Mio. EUR (0,8 Mio EUR) auf die Vergütung für Aufsichtratstätigkeit. Hinzu kamen 0,2 Mio. EUR (0,2 Mio. EUR) Vergütung für Ausschusstätigkeiten und 0,1 Mio. EUR (0,1 Mio. EUR) für Sitzungsgelder. Zusätzlich fielen 0,1 Mio. EUR (0,1 Mio. EUR) Aufsichtsratsbezüge von Konzerngesellschaften an. Pensionsverpflichtungen für frühere Mitglieder des Aufsichtsrats und ihre Hinterbliebenen bestehen nicht.

Vergütung des aktiven Vorstands

in Mio. EUR	2023	2022
Kurzfristig fällige Leistungen (Grundvergütung, Nebenleistungen, Einmalzahlungen, STI)	9,6	8,4
Andere langfristig fällige Leistungen (Mehrjahresbonus)	1,8	1,3
Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses	0,6	0,8

Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands der Hannover Rück SE sowie deren Ehegatten, eingetragene Lebenspartner bzw. Verwandte ersten Grades sind im Besitz von weniger als 1,0 % der ausgegebenen Aktien. Zum 31. Dezember 2023 betrug der Gesamtbesitz 0,00321 % (0,00318 %) - das sind 3872 Stück (3835 Stück) - der ausgegebenen Aktien.

Die Organmitglieder erhielten im Berichtsjahr keine Vorschüsse oder Kredite. Im Berichtsjahr bestanden auch keine weiteren, im Sinn des IAS 24 wesentlichen berichtspflichtigen Sachverhalte und vertragliche Beziehungen zwischen Gesellschaften des Hannover Rück-Konzerns und den Organmitgliedern bzw. ihnen nahestehenden Personen. Den Mitgliedern des Aufsichtsrats wurden über die oben erwähnten Vergütungen als Aufsichtsratsmitglieder bei Konzernunternehmen hinaus auch keine Vergütungen oder Vorteile für persönlich erbrachte Leistungen gewährt.

Alle weiteren Angaben zum Vergütungssystem und den Vergütungsbericht von Vorstand und Aufsichtsrat sind im Internet unter https://www.hannover-rueck.de/1849317/vergutungsbericht-und-system zu finden.

9.3. Aktienbasierte Vergütung

Seit dem Jahr 2011 besteht bei der Hannover Rück ein aktienbasierter Vergütungsplan mit Barausgleich ("Share-Award-Plan").

Share-Award-Plan

Der Aufsichtsrat der Hannover Rück SE hat mit Wirkung zum Geschäftsjahr 2011 für die Mitglieder des Vorstands der Hannover Rück einen Share-Award-Plan eingeführt, der die Gewährung von Aktienwert-Beteiligungsrechten in Form von virtuellen Aktien (sogenannte Share Awards) vorsieht.

Mit Wirkung zum Geschäftsjahr 2012 hat der Vorstand der Hannover Rück beschlossen, einen Share-Award-Plan ebenfalls für bestimmte Führungskräfte einzuführen. Mit Beschluss der Hauptversammlung wurde der Share-Award-Plan für den Vorstand ab dem Geschäftsjahr 2021 angepasst und ergänzt ("Performance Shares").

Der Share-Award-Plan hat den gekündigten Aktienwert-Beteiligungsrechtsplan ersetzt. Die Share Awards begründen keinen Anspruch gegen die Hannover Rück auf Lieferung von Aktien, sondern lediglich auf Zahlung eines Barbetrages nach Maßgabe der nachfolgenden Bedingungen.

Im Rahmen des Share-Award-Programms sind diejenigen Mitglieder des Vorstands und des Führungskreises der Hannover Rück zuteilungsberechtigt, denen vertraglich ein Anspruch auf Gewährung von Share Awards eingeräumt wurde und deren Dienst- bzw. Anstellungsverhältnis zum jeweiligen Zeitpunkt der Zuteilung der Share Awards besteht und nicht durch Kündigung oder Aufhebungsvereinbarung mit Wirkung vor Ablauf der Sperrfrist endet.

Share Awards wurden erstmals für das Geschäftsjahr 2011 und dann jeweils für jedes nachfolgende Geschäftsjahr (Zuteilungsjahr) gesondert zugeteilt. Im Geschäftsjahr 2016 erfolgte erstmals die Auszahlung von Share Awards, die im Geschäftsjahr 2011 den zuteilungsberechtigten Vorstandsmitgliedern zugeteilt worden waren. Im Geschäftsjahr 2017 erfolgte die erste Auszahlung an die beteiligten Führungskräfte.

Die Gesamtzahl der zugeteilten Share Awards bestimmt sich nach dem Wert je Aktie der Hannover Rück SE. Der Wert je Aktie richtet sich nach dem ungewichteten arithmetischen Mittelwert der Xetra-Schlusskurse der Hannover Rück-Aktie. In den Bedingungen für die Mitglieder des Vorstands ist für die Berechnung ein Zeitraum von 15 Handelstagen vor bis 15 Handelstage nach der Sitzung des Aufsichtsrats vorgesehen, in der der Konzernabschluss für das abgelaufene Geschäftsjahr gebilligt wird (Konzernbilanz-Aufsichtsratssitzung). Für die Führungskräfte ist ein Zeitraum von 20 Handelstagen vor bis zehn Handelstage nach der Konzernbilanz-Aufsichtsratssitzung vereinbart worden. Die so ermittelten Kurse bestimmen auch den Auszahlungswert der fälligen Share Awards. Die Gesamtzahl der zugeteilten Share Awards ergibt sich aus der Division des Betrages, der für die Zuteilung von Share Awards für die jeweiligen Zuteilungsberechtigten zur Verfügung steht, durch den Wert je Aktie, aufgerundet auf die nächste volle Aktie. Für die Mitglieder des Vorstands werden 60 %, für die Führungskräfte entsprechend der jeweiligen Management-Ebene 40 % bzw. 35 % der jeweils festgesetzten variablen Vergütung in Share Awards gewährt. Seit dem Geschäftsjahr 2021 erfolgt für den Vorstand die Ermittlung der Share Awards auf Basis des Zielbetrags, der in Abhängigkeit von der unternehmerischen und persönlichen Zielerreichung einen Zuteilungswert ergibt, der maximal 200 % des Zielbetrags beträgt.

Die Zuteilung von Share Awards erfolgt automatisch, ohne dass es einer Erklärung bedarf. Für je einen Share Award wird nach Ablauf einer Sperrfrist von vier Jahren der auf den Auszahlungszeitpunkt ermittelte Wert einer Hannover Rück-Aktie gezahlt. Für die Wertberechnung gelten die Vorschriften des vorangegangenen Absatzes entsprechend. Für die Performance Shares wird der Auszahlungsbetrag zusätzlich durch die Entwicklung des Total Shareholder Return (TSR) beeinflusst. Der TSR bildet die Entwicklung des Aktienkurses sowie die Dividenden während der Sperrfrist ab. Der TSR der Hannover Rück wird ins Verhältnis zum ungewichteten durchschnittlichen TSR einer Vergleichsgruppe, bestehend aus Munich Re, Swiss Re, Everest Re, RGA sowie SCOR, gesetzt und ergibt den relativen TSR. Dieser TSR multipliziert den Auszahlungsbasisbetrag aus Aktienkurs und Dividenden und ergibt den finalen Auszahlungsbetrag, der sich auf maximal 200 % des Auszahlungsbasisbetrags beläuft.

Den Zuteilungsberechtigten ist ein Betrag zu zahlen, welcher der Summe der auf den Auszahlungszeitpunkt ermittelten Werte der zugeteilten Share Awards, für welche die Sperrfrist von vier Jahren abgelaufen ist, entspricht. Der Betrag wird im Monat nach Ablauf des für die Ermittlung des Wertes je Aktie nach den vorstehenden Absätzen maßgeblichen Zeitraumes überwiesen.

Mit Zahlung des Wertes der Share Awards wird zusätzlich ein Betrag in Höhe der Dividende gezahlt, sofern Dividenden an Aktionäre ausgeschüttet wurden. Die Höhe der Dividende ist die Summe aller während der Laufzeit der Share Awards ausgeschütteten Dividenden je Aktie multipliziert mit der Anzahl der Share Awards, die zum Auszahlungszeitpunkt für den jeweiligen Berechtigten zur Auszahlung kommen. Im Falle einer vorzeitigen Auszahlung der Share Awards erfolgt die Auszahlung des Wertes der Dividenden nur für den Zeitraum bis zum Eintritt des die vorzeitige Auszahlung auslösenden Ereignisses. Eine anteilige Berücksichtigung noch nicht ausgeschütteter Dividenden erfolgt nicht.

Endet das Vorstandsmandat oder das Dienstverhältnis mit dem Mitglied des Vorstands bzw. das Anstellungsverhältnis mit der Führungskraft, so behält der Zuteilungsberechtigte seine Ansprüche auf Zahlung des Wertes für bereits zugeteilte Share Awards nach dem Ablauf der jeweiligen Sperrfrist, es sei denn, die Beendigung beruht auf einer Amtsniederlegung/Eigenkündigung des Vorstandsmitgliedes bzw. Eigenkündigung der Führungskraft oder einer Kündigung durch die Hannover Rück aus wichtigem Grund. Im Todesfall gehen die Ansprüche aus den bereits zugeteilten bzw. noch zuzuteilenden Share Awards auf die Erben über.

Ein Anspruch auf Zuteilung von Share Awards nach dem Ausscheiden aus dem Unternehmen ist ausgeschlossen. Dies gilt nicht im Falle des Ausscheidens aus dem Unternehmen wegen Nichtwiederbestellung, Eintritt des Pensionsfalles oder Todesfalls hinsichtlich der im letzten Jahr der Tätigkeit des Zuteilungsberechtigten erworbenen oder anteilig erworbenen Ansprüche auf variable Vergütung.

Aus dem Share-Award-Plan der Hannover Rück SE ergeben sich die in der folgenden Tabelle dargestellten Werte.

Share Awards der Hannover Rück SE

	Zuteilungsjahr
	2023	2022		2021		2020
	Voraussichtliche Zuteilung	Endgültige Zuteilung 2023 für 2022	Voraussichtliche Zuteilung	Endgültige Zuteilung 2022 für 2021	Voraussichtliche Zuteilung	Endgültige Zuteilung 2021 für 2020
Bewertungsstichtag
Vorstand	11.12.2023	15.03.2023	30.12.2022	15.03.2022	30.12.2021	17.03.2021
Führungskräfte	11.12.2023	22.03.2023	30.12.2022	22.03.2022	30.12.2021	24.03.2021
Wert je Share Award in EUR
Vorstand	220,40	176,95	185,50	148,86	167,15	150,42
Führungskräfte	220,40	177,58	185,50	159,54	167,15	147,06
Anzahl zugeteilter Share Awards
Vorstand	31.306	29.705	27.658	27.977	25.130	7.851
Führungskräfte	52.042	51.425	44.567	40.954	44.477	45.349
übrige Anpassungen ¹		-1.821		-1.503		-2.363
Gesamtanzahl	83.348	79.309	72.225	67.428	69.607	50.837

	Zuteilungsjahr
	2020	2019
	Voraussichtliche Zuteilung	Endgültige Zuteilung 2020 für 2019	Voraussichtliche Zuteilung
Bewertungsstichtag
Vorstand	30.12.2020	18.03.2020	30.12.2019
Führungskräfte	30.12.2020	25.03.2020	30.12.2019
Wert je Share Award in EUR
Vorstand	130,30	139,04	172,30
Führungskräfte	130,30	156,39	172,30
Anzahl zugeteilter Share Awards
Vorstand	9.214	7.993	7.278
Führungskräfte	53.465	45.426	45.103
übrige Anpassungen ¹		-5.965
Gesamtanzahl	62.679	47.454	52.381

¹ Diese Anzahl resultiert aus ursprünglich zugesagten, zwischenzeitlich verfallenen Share Awards.

Entwicklung der Rückstellung für Share Awards der Hannover Rück SE

	Zuteilungsjahr
in Mio. EUR	2023	2022	2021	2020	2019	2018
Stand der Rückstellung zum 31.12.2021	-	-	2,6	3,8	5,3	8,7
Zuführung 2022	-	3,0	3,1	2,6	2,6	3,4
Verbrauch 2022	-	-	-	-	-	-
Auflösung 2022	-	-	0,1	0,1	0,1	0,0
Stand der Rückstellung zum 31.12.2022	-	3,0	5,6	6,2	7,8	12,1
Zuführung 2023	4,4	5,0	4,1	3,3	3,3
Verbrauch 2023	-	-	-	-	-	11,8
Auflösung 2023	-	0,1	0,1	0,2	0,2	0,3
Stand der Rückstellung zum 31.12.2023	4,4	7,9	9,6	9,3	10,9	-

	Zuteilungsjahr	Gesamt
in Mio. EUR	2017
Stand der Rückstellung zum 31.12.2021	10,6	31,1
Zuführung 2022	0,1	14,8
Verbrauch 2022	10,6	10,6
Auflösung 2022	0,1	0,5
Stand der Rückstellung zum 31.12.2022	-	34,7
Zuführung 2023	-	20,2
Verbrauch 2023	-	11,8
Auflösung 2023	-	0,9
Stand der Rückstellung zum 31.12.2023	-	42,2

Zum Bilanzstichtag beträgt die Summe der Rückstellung, die unter den übrigen nicht-technischen Rückstellungen ausgewiesen wird, insgesamt 42,2 Mio. EUR (34,7 Mio. EUR).

Der Personalaufwand für Share Awards der Vorstände wird periodengerecht über die relevante Laufzeit der Share Awards oder die kürzere Laufzeit der Dienstverträge, für Führungskräfte über die relevante Laufzeit der Share Awards verteilt. Die im Personalaufwand erfasste Zuführung des Geschäftsjahres beträgt insgesamt 20,2 Mio. EUR (14,8 Mio. EUR). Diese setzt sich aus dem Aufwand für die Share Awards des Geschäftsjahres 2023 sowie dem Dividendenanspruch und dem zusätzlich erdienten Anteil der in früheren Geschäftsjahren zugeteilten Share Awards zusammen. Ferner wird der Wert der endgültig zugeteilten Share Awards von der Entwicklung des Aktienkurses beeinflusst. Die Summe der im Personalaufwand für frühere Geschäftsjahre enthaltenen Dividenden beträgt 1,4 Mio. EUR (1,3 Mio. EUR). Berücksichtigt wird die ausgeschüttete Dividende; erwartete Dividendenzahlungen werden nicht einbezogen. Die Dividendenansprüche werden abgezinst bilanziert.

Im Berichtsjahr wurden die im Jahr 2018 endgültig zugeteilten 7.882 (8.257) Share Awards des Vorstands mit einem Wert von je 176,95 EUR (148,86 EUR) zuzüglich des Dividendenanspruchs in Höhe von je 21,00 EUR (20,25 EUR) an die zuteilungsberechtigten Vorstandsmitglieder ausgezahlt. Die 51.393 (51.165) Share Awards der Führungskräfte für das Geschäftsjahr 2018 wurden im Jahr 2023 mit einem Wert von je 177,58 EUR (159,54 EUR) zuzüglich des Dividendenanspruchs in Höhe von 21,00 EUR (20,25 EUR) ausgezahlt. Die Auflösung der Rückstellung für die im Jahr 2018 zugeteilten Share Awards ergibt sich aus dem Unterschied zwischen dem Aktienkurs zum letzten Bilanzstichtag, d.s. 185,50 EUR, und dem Kurs für die Auszahlung der Share Awards aus dem März 2023, d.s. 176,95 EUR bzw. 177,58 EUR.

Zu den Auswirkungen der zur Absicherung von Kursänderungsrisiken erworbenen Sicherungsinstrumente, sogenannter Equity Swaps, verweisen wir auf unsere Erläuterungen in Kapitel 9.1 "Derivative Finanzinstrumente und finanzielle Garantien".

9.4. Mitarbeiter und Personalaufwendungen

Mitarbeiter

Die in den Abschluss des Hannover Rück-Konzerns einbezogenen Unternehmen beschäftigten in der Berichtsperiode durchschnittlich 3.626 (3.433) Mitarbeiter. Zum Bilanzstichtag waren insgesamt 3.756 (3.519) Mitarbeiter für den Hannover Rück Konzern tätig, davon 1.644 (1.537) Personen im Inland und 2.112 (1.982) Personen für die konsolidierten Konzerngesellschaften im Ausland.

Angaben zum Personal

	2023					2022
	31.3.	30.6.	30.9.	31.12.	Durchschnitt	31.12.
Anzahl der Mitarbeiter (ohne Vorstandsmitglieder)	3.542	3.622	3.689	3.756	3.626	3.519

	2022
	Durchschnitt
Anzahl der Mitarbeiter (ohne Vorstandsmitglieder)	3.433

Personalaufwendungen

Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb, die Schadenaufwendungen (Schadenregulierung) und die Aufwendungen für die Verwaltung der Kapitalanlagen beinhalten die folgenden Personalaufwendungen:

Personalaufwendungen

in Mio. EUR	2023	2022
a) Löhne und Gehälter	372,3	342,6
	372,3	342,6
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung
ba) Soziale Abgaben	29,5	26,5
bb) Aufwendungen für Altersversorgung	30,5	31,3
bc) Aufwendungen für Unterstützung	6,0	5,7
	66,0	63,5
Gesamt	438,3	406,1

9.5. Ergebnis je Aktie und Dividendenvorschlag

Berechnung des Ergebnisses je Aktie

	2023	2022 ¹
Konzernergebnis in Mio. EUR	1.824,8	780,8
Gewogener Durchschnitt der ausgegebenen Aktien	120.597.290	120.596.910
Unverwässertes Ergebnis je Aktie in EUR	15,13	6,47
Verwässertes Ergebnis je Aktie in EUR	15,13	6,47

¹ Angepasst gemäß IAS 8

Das Ergebnis je Aktie resultiert aus der Division des den Aktionären der Hannover Rück SE zustehenden Ergebnisses durch die gewichtete durchschnittliche Zahl der innerhalb der Berichtsperiode im Umlauf befindlichen Aktien.

Weder im Berichtsjahr noch in der vorangegangenen Berichtsperiode lagen verwässernde Effekte vor. Der gewogene Durchschnitt der ausgegebenen Aktien lag wie im Vorjahr leicht unter dem Wert der am Bilanzstichtag im Umlauf befindlichen Aktien. Die Hannover Rück erwirbt im Rahmen des Mitarbeiterbeteiligungsprogrammes eigene Aktien und veräußert diese zu einem späteren Zeitpunkt an die berechtigten Mitarbeiter weiter. Im gewogenen Durchschnitt der Anzahl der Aktien sind 18.714 (26.927) eigene Aktien zeitanteilig für den Zeitraum der Haltedauer nicht enthalten. Zu weiteren Erläuterungen verweisen wir auf unsere Ausführungen in Kapitel 6.8 "Eigenkapital und eigene Anteile".

Andere zu berücksichtigende außerordentliche Ergebnisbestandteile, die bei der Berechnung des Ergebnisses je Aktie gesondert hätten berücksichtigt oder ausgewiesen werden müssen, lagen nicht vor.

Durch die Ausgabe von Aktien oder Bezugsrechten aus dem genehmigten oder dem bedingten Kapital könnte das Ergebnis je Aktie zukünftig potenziell verwässert werden.

Dividende je Aktie

Im Berichtsjahr wurde für das Geschäftsjahr 2022 eine Dividende in Höhe von 723,6 Mio. EUR gezahlt (693,4 Mio. EUR).

Der Hauptversammlung am 6. Mai 2024 wird vorgeschlagen, für das Geschäftsjahr 2023 eine Dividende in Höhe von 6,00 EUR sowie eine Sonderdividende in Höhe von 1,20 EUR je Aktie zu zahlen. Dies entspricht insgesamt 868,3 Mio. EUR. Der Ausschüttungsvorschlag ist nicht Bestandteil dieses Konzernabschlusses.

9.6. Rechtsstreitigkeiten

Konzerngesellschaften der Hannover Rück-Gruppe sind im Rahmen des Versicherungs- und Rückversicherungsgeschäftsbetriebs in gerichtliche und aufsichtsrechtliche Verfahren sowie in Schiedsverfahren involviert. Abhängig vom Verfahrensgegenstand bildet der Hannover Rück-Konzern überwiegend in der versicherungstechnischen Rechnung und in Ausnahmefällen zulasten des übrigen Ergebnisses Rückstellungen für den Streitwert dieser Verfahren, wenn und soweit die daraus resultierenden Verpflichtungen wahrscheinlich und in ihrer Höhe hinreichend genau schätzbar sind. Die jeweils gebildete Rückstellung deckt nach unserer Einschätzung zum Bilanzstichtag den zu erwartenden Aufwand ab.

Weder der Ausgang noch die Dauer schwebender Verfahren können zum Zeitpunkt der Rückstellungsbildung abschließend vorhergesagt werden. Die endgültigen Verbindlichkeiten der Hannover Rück können erheblich von den gebildeten Rückstellungen abweichen, da die Wahrscheinlichkeitsbeurteilung und die Bezifferung dieser ungewissen Verbindlichkeiten in großem Umfang Einschätzungen erfordern, die sich im Fortgang des jeweiligen Verfahrens als nicht zutreffend erweisen können. Das trifft auch auf solche Verfahren zu, für die keine Rückstellungen zu bilden waren. Sofern bei diesen Verfahren zum Bilanzstichtag eine Verpflichtung besteht, die möglicherweise, aber nicht wahrscheinlich zu einem Verlust führt, schätzt der Hannover Rück-Konzern, sofern durchführbar, diesen möglichen Verlust ab und gibt eine Eventualverbindlichkeit an. Zur Einschätzung berücksichtigt die Hannover Rück mehrere Faktoren. Diese beinhalten unter anderem die Art des Anspruchs, den Stand des jeweiligen Verfahrens, Entscheidungen von Gerichten und Schiedsstellen, vorausgehende Vergleichsgespräche, Erfahrungen aus vergleichbaren Fällen sowie Gutachten und Einschätzungen von Rechtsberatern und anderen Fachleuten. Sofern für ein bestimmtes Verfahren eine Rückstellung gebildet wurde, ist keine Eventualverbindlichkeit erfasst worden.

Die sonstigen im Berichtsjahr und am Bilanzstichtag abgeschlossenen und noch laufenden Rechtsstreitigkeiten waren für den Hannover Rück-Konzern weder einzeln noch in der Summe wesentlich. Darüber hinaus waren zum Bilanzstichtag keine Eventualverbindlichkeiten aus Rechtsstreitigkeiten anzugeben.

9.7. Haftungsverhältnisse und Eventualverbindlichkeiten

Zur Besicherung der versicherungstechnischen Verbindlichkeiten gegenüber unseren US-amerikanischen Zedenten haben wir in den USA zwei Treuhandkonten (Master Trust bzw. Supplemental Trust) gestellt. Zum Bilanzstichtag beliefen sie sich auf 4.188,5 Mio. EUR (4.165,8 Mio. EUR) bzw. 465,7 Mio. EUR (460,5 Mio. EUR). Die in den Treuhandkonten gehaltenen Wertpapiere werden als erfolgsneutral zum Zeitwert bewertete Kapitalanlagen ausgewiesen. Zusätzlich haben wir im Rahmen von sogenannten Single Trust Funds unseren Zedenten weitere Sicherheiten in Höhe von 5.650,7 Mio. EUR (3.973,3 Mio. EUR) eingeräumt. In diesem Betrag sind umgerechnet 5.111,8 Mio. EUR (3.323,0 Mio. EUR) enthalten, die zur Besicherung möglicher versicherungstechnischer Verpflichtungen aus ILS-Transaktionen von Investoren gestellt wurden.

Im Rahmen unserer Geschäftstätigkeit halten wir außerhalb der USA in verschiedenen Sperrdepots und auf Treuhandkonten Sicherheiten vor, die sich, bezogen auf die wesentlichen Gesellschaften des Konzerns, zum Bilanzstichtag auf 3.351,0 Mio. EUR (3.046,8 Mio. EUR) beliefen.

Die in den Sperrdepots und auf Treuhandkonten gehaltenen Wertpapiere werden überwiegend im erfolgsneutral zum Zeitwert bewerteten Bestand der Kapitalanlagen ausgewiesen.

Zum Bilanzstichtag bestanden mit verschiedenen Kreditinstituten Fazilitäten für Letters of Credit (LoC) über ein Gesamtvolumen von umgerechnet 3.177,4 Mio. EUR (2.988,6 Mio. EUR) mit jeweils unterschiedlichen Laufzeiten bis maximal zum Jahr 2028.

Zur Besicherung versicherungstechnischer Verbindlichkeiten haben für uns verschiedene Kreditinstitute Bürgschaften in Form von LoC gestellt. Der Gesamtbetrag belief sich zum Bilanzstichtag auf 1.610,9 Mio. EUR (1.423,5 Mio. EUR).

Bei einer Reihe von LoC-Fazilitäten bestehen marktübliche vertragliche Klauseln, die den Kreditinstituten bei wesentlichen Veränderungen unserer Aktionärsstruktur Kündigungsrechte einräumen oder bei Eintritt wesentlicher Ereignisse, beispielsweise bei einer deutlichen Herabstufung unseres Ratings, eine Besicherungsverpflichtung seitens der Hannover Rück auslösen. Wir verweisen zusätzlich auf unsere Erläuterungen im Abschnitt "Finanz- und Vermögenslage" des Lageberichts zu den Angaben nach § 315a Abs. 1 HGB.

Zur Besicherung bestehender Derivatgeschäfte stellen wir eigene Kapitalanlagen mit einem Buchwert in Höhe von 34,3 Mio. EUR (33,7 Mio. EUR). Wir haben für bestehende Derivatgeschäfte Sicherheiten mit einem beizulegenden Zeitwert in Höhe von 58,4 Mio. EUR (89,9 Mio. EUR) erhalten.

Zur Besicherung von Verpflichtungen im Zusammenhang mit Beteiligungen an Immobiliengesellschaften und Immobilientransaktionen wurden gegenüber verschiedenen Kreditinstituten die im Rahmen dieser Transaktionen üblichen Sicherheiten gestellt, deren Höhe zum Bilanzstichtag 1.210,4 Mio. EUR (1.344,2 Mio. EUR) betrug.

Bei den Sonderinvestments bestehen Resteinzahlungsverpflichtungen seitens des Konzerns in Höhe von 1.465,3 Mio. EUR (1.038,7 Mio. EUR). Dabei handelt es sich im Wesentlichen um noch nicht erfüllte Einzahlungsverpflichtungen aus Beteiligungszusagen an Private-Equity-Fonds und Venture-Capital-Gesellschaften.

Die Mitgliedschaft von Konzerngesellschaften bei der PharmaRückversicherungsgemeinschaft sowie in mehreren Atom- und Nuklearpools führt zu einer zusätzlichen Inanspruchnahme entsprechend der Beteiligungsquote, wenn ein anderes Poolmitglied ausfallen sollte.

Die Hannover Rück SE hat eine zeitlich unbefristete, auf 11,5 Mio. EUR begrenzte Garantie zugunsten des Pensionsfonds "The Congregational 8 General Insurance Plc Pension and Life Assurance Scheme" zu marktüblichen Konditionen gewährt.

Die Anwendung steuerlicher Vorschriften kann zum Zeitpunkt der Bilanzierung der Steuerpositionen ungeklärt sein. Bei der Berechnung von Steuererstattungsansprüchen und Steuerverbindlichkeiten haben wir die nach unserer Auffassung wahrscheinlichste Anwendung zugrunde gelegt. Die Finanzverwaltung kann jedoch zu abweichenden Auffassungen gelangen, aus denen sich zukünftig zusätzliche steuerliche Verbindlichkeiten ergeben könnten.

Im Rahmen ihrer regulären Geschäftstätigkeit geht die Hannover Rück Eventualverpflichtungen ein. Eine Reihe von Rückversicherungsverträgen von Konzerngesellschaften mit fremden Dritten enthält Patronatserklärungen, Garantien oder Novationsvereinbarungen, nach denen die Hannover Rück SE bei Eintritt bestimmter Konstellationen für die Verbindlichkeiten der jeweiligen Tochtergesellschaft garantiert bzw. in die Rechte und Pflichten der Tochtergesellschaft unter den Verträgen eintritt.

9.8. Leasing

Angemietete Objekte

Die Hannover Rück mietet verschiedene Büroflächen, technische Anlagen, Büroausstattung und Fahrzeuge. Weiterhin besteht ein langfristiger Grundstückspachtvertrag im Rahmen von fremdgenutztem Grundbesitz.

In folgenden Posten der Bilanz wurden Leasingverhältnissen in folgende Höhe erfasst:

Leasingverhältnisse in der Bilanz

in Mio. EUR	2023	2022
Fremdgenutzter Gebäudebesitz	33,4	35,0
Eigengenutzter Grund- und Gebäudebesitz	53,4	62,8
Betriebs- und Geschäftsausstattung	0,1	0,1
Übrige Vermögenswerte	0,6	1,4
Leasingverbindlichkeiten	100,8	111,7

Die Zuführung zu den Nutzungsrechten betrug im Geschäftsjahr 3,8 Mio. EUR (8,7 Mio. EUR).

In der Gewinn- und Verlustrechnung wurden folgende Beträge im Zusammenhang mit Leasingverhältnissen erfasst:

Amortisation der Nutzungsrechte in Zusammenhang mit Leasingverhältnissen

in Mio. EUR	2023	2022
Fremdgenutzter Gebäudebesitz	0,5	0,5
Eigengenutzter Grund- und Gebäudebesitz	11,9	12,7
Übrige Vermögenswerte	0,8	0,9
Gesamt	13,1	14,1

Die Zinsaufwendungen für Leasingverbindlichkeiten betrugen 3,3 Mio. EUR (3,9 Mio. EUR). Aufwendungen in Zusammenhang mit kurzfristigen Leasingverhältnissen wurden in Höhe von 1,3 Mio. EUR (1,1 Mio. EUR) erfasst. Die gesamten Auszahlungen für Leasingverhältnisse betrugen 14,2 Mio. EUR (14,4 Mio. EUR).

Vermietete Objekte

Zukünftige Mindestleasingeinzahlungen

in Mio. EUR	Einzahlungen
2024	164,1
2025	152,7
2026	129,6
2027	111,0
2028	86,8
Nachfolgend	207,8

Die Mieteinzahlungen resultieren aus der langfristigen Vermietung von Objekten durch die Immobiliengesellschaften des Konzerns. Es handelt sich um operative Leasingverträge. Die Mieterträge im Geschäftsjahr betrugen 195,5 Mio. EUR (166,5 Mio. EUR).

9.9. Honorar des Abschlussprüfers

Der Aufsichtsrat der Hannover Rück hat in seiner Sitzung am 8. März 2018 als Konzernabschlussprüfer der Hannover Rück im Sinn von § 318 HGB erstmals die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC GmbH) bestellt. Die ordentliche Hauptversammlung hat am 3. Mai 2023 auf Vorschlag des Aufsichtsrats die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC GmbH) zum Abschlussprüfer gewählt. Die von der PwC GmbH und weltweiten Mitgliedsfirmen von PwC International Limited (PwC) im Berichtsjahr als Aufwand erfassten Honorare gliedern sich auf wie folgt:

Honorar des Abschlussprüfers

	2023		2022
in Mio. EUR	PwC weltweit	davon PwC GmbH	PwC weltweit	davon PwC GmbH
Abschlussprüfungsleistungen	13,9	4,0	19,4	6,5
Andere Bestätigungsleistungen	0,9	0,2	0,2	0,1
Sonstige Leistungen	0,1	-	0,6	0,6
Gesamt	14,9	4,2	20,3	7,2

Das Honorar für Abschlussprüfungsleistungen der PwC GmbH beinhaltet vor allem die Honorare für die Konzernabschlussprüfung einschließlich gesetzlicher Auftragserweiterungen, die prüferische Durchsicht des Zwischenberichts, Jahresabschlussprüfungen und Prüfungen der Solvabilitätsübersichten der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen. Die deutliche Reduktion der Abschlussprüferhonorare gegenüber dem Vorjahr resultiert aus der Einführung der neuen Standards IFRS 9 und IFRS 17, die für das Geschäftsjahr 2022 umfangreichere Prüfungsleistungen erforderten.

Die Honorare für andere Bestätigungsleistungen betreffen gesetzlich oder vertraglich vorgesehene Prüfungen. Ferner hat der Abschlussprüfer andere Bestätigungsleistungen im Zusammenhang mit der zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung erbracht. Die Honorare für sonstige Leistungen umfassen beispielsweise Beratungsleistungen in Zusammenhang mit der Umsetzung der VAIT.

Die für die Durchführung des Prüfungsauftrags verantwortliche Wirtschaftsprüferin im Sinn von § 38 Abs. 2 Berufssatzung WP/vBP in der Fassung vom 21. Juni 2016 ist Frau Janna Brüning. Sie ist erstmals Auftragsverantwortliche für die Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2023.

9.10.Ereignisse nach Ablauf des Berichtsjahres

Wesentliche Ereignisse, die über den Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit hinausgehen, sind nach dem Bilanzstichtag nicht eingetreten.

Hannover, den 13. März 2024

Der Vorstand

Henchoz

Althoff

Chèvre

Jungsthöfel

Dr. Miller

Ooi

Dr. Pickel

Sehm

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Hannover Rück SE, Hannover

Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Hannover Rück SE, Hannover, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerngewinn- und Verlustrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Konzernanhang, einschließlich wesentlicher Angaben zu den Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Hannover Rück SE, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 geprüft. Die im Abschnitt "Sonstige Informationen" unseres Bestätigungsvermerks genannten Bestandteile des Konzernlageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2023 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 und

―

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der im Abschnitt "Sonstige Informationen" genannten Bestandteile des Konzernlageberichts.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Die Prüfung des Konzernabschlusses haben wir unter ergänzender Beachtung der International Standards on Auditing (ISA) durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften, Grundsätzen und Standards ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Konzernabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Aus unserer Sicht waren folgende Sachverhalte am bedeutsamsten in unserer Prüfung:

(1) Bewertung von Kapitalanlagen unter Verwendung von nicht am Markt beobachtbaren Parametern und zukunftsgerichteten Informationen

(2) Bewertung bestimmter versicherungstechnischer Schulden

Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir jeweils wie folgt strukturiert:

(a) Sachverhalt und Problemstellung

(b) Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse

(c) Verweis auf weitergehende Informationen

Nachfolgend stellen wir die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:

(1) Bewertung von Kapitalanlagen unter Verwendung von nicht am Markt beobachtbaren Parametern und zukunftsgerichteten Informationen

(a) Im Konzernabschluss werden Kapitalanlagen in Höhe von € 60.129 Mio (90,4 % der Bilanzsumme) ausgewiesen, die seit dem 1. Januar 2023 erstmals nach IFRS 9 bilanziert werden.

Von diesen Kapitalanlagen werden finanzielle Vermögenswerte in Höhe von € 55.536,2 Mio zum beizulegenden Zeitwert bewertet, wovon wiederum Zeitwerte in Höhe von € 3.610,4 Mio mit Bewertungsmodellen oder auf Basis von Wertindikationen Dritter ermittelt werden. Zu den betreffenden Kapitalanlagen zählen insbesondere nicht börsengehandelte Wertpapiere, Asset Backed Securities, sonstige strukturierte und illiqide Anleihen sowie Investitionen in Private Equity.

Von den im Konzernabschluss ausgewiesenen Kapitalanlagen werden finanzielle Vermögenswerte in Höhe von € 50.619,1 Mio erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertet. Diese entfallen in voller Höhe auf Fremdkapitalinstrumente, bei denen zum Stichtag zur Berücksichtigung von Wertminderungen für erwartete Kreditverluste entsprechend den seit dem 1. Januar 2023 anzuwendenden Regelungen des IFRS 9 eine Risikovorsorge (Expected Credit Loss) in Höhe von insgesamt € 186,7 Mio gebildet wird.

Die Bewertung von Kapitalanlagen, deren beizulegender Zeitwert anhand von Bewertungsmodellen oder Wertindikationen Dritter bestimmt werden müssen, ist mit Unsicherheit behaftet, da für die Bewertung nicht an einem aktiven Markt beobachtbare Eingangsparameter verwendet werden bzw. nicht in jedem Fall Vergleichswerte vorliegen und daher auch Schätzwerte herangezogen werden. In die Modellbewertung zur Berücksichtigung von Wertminderungen für erwartete Kreditverluste fließen zudem zukunftsorientierte makroökonomische Prognosen ein.

Modellbewertete Kapitalanlagen unterliegen aufgrund einer geringeren Objektivierbarkeit sowie den zugrundeliegenden Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen der gesetzlichen Vertreter einem erhöhten Bewertungsrisiko. Da die angewandten Schätzungen und Annahmen, insbesondere solche mit Bezug auf Zinsen und Zahlungsströme, sowie die angewandten Bewertungsmethoden ggf. wesentliche Auswirkungen auf die Bewertung dieser Kapitalanlagen und auf die Vermögens- und Ertragslage des Konzerns haben können und zudem umfangreiche Anhangangaben zu Bewertungsmethoden und Ermessensspielräumen erforderlich sind, war dieser Sachverhalt im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung.

(b) Im Rahmen unserer Prüfung haben wir die Angemessenheit und Wirksamkeit der Kontrollen zur Bewertung modellbewerteter und anhand Wertindikationen Dritter bewerteter Kapitalanlagen beurteilt. Darüber hinaus haben wir unter anderem die Integrität der zugrundeliegenden Daten und den Prozess zur Ermittlung von in die Bewertung eingehenden Annahmen, Schätzungen und zukunftsgerichteten Informationen gewürdigt.

Mit Unterstützung unserer internen Bewertungsspezialisten haben wir auch die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Methoden zur Ermittlung der Zeitwerte und der dabei verwendeten Parameter beurteilt. Die angewandten Methoden und Annahmen zur Berechnung von Bewertungsanpassungen im Geschäftsjahr haben wir mit anerkannten Praktiken und Branchenstandards verglichen und untersucht, inwiefern sie zur sachgerechten bilanziellen Abbildung geeignet sind. Für die Beurteilung der Einbeziehung zukunftsgerichteter Informationen in die modellbasierte Ermittlung der Wertminderung für erwartete Kreditverluste haben wir interne Spezialisten hinzugezogen, die über besondere Fachkenntnisse auf dem Gebiet der Kreditrisikomodellierung verfügen. Wir haben zudem die im Konzernanhang enthaltenen Angaben zu Bewertungsmethoden und Ermessensspielräumen gewürdigt.

Auf Basis der durchgeführten Prüfungshandlungen konnten wir uns davon überzeugen, dass die von den gesetzlichen Vertretern angewandten Methoden und Annahmen zur Bewertung bestimmter Kapitalanlagen (modellbewertet und auf Wertindikationen Dritter basierend bewertet) sowie die Berücksichtigung zukunftsgerichteter Informationen bei der Ermittlung der Wertminderung für erwartete Kreditverluste insgesamt geeignet sind und die im Konzernanhang dargestellten Erläuterungen und Angaben sachgerecht sind.

(c) Die Angaben des Konzerns zur Bewertung der Kapitalanlagen sind in den Abschnitten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie Erläuterungen zu den einzelnen Posten der Bilanz, Unterabschnitt 6.1 Kapitalanlagen des Konzernanhangs enthalten.

(2) Bewertung bestimmter versicherungstechnischer Schulden

(a) Im Konzernabschluss der Gesellschaft werden unter dem Bilanzposten "Rückstellungen aus gezeichneter Rückversicherung" Schulden in Höhe von € 44.239 Mio (66,5 % der Konzernbilanzsumme) ausgewiesen, die seit dem 1. Januar 2023 erstmals nach IFRS 17 bilanziert werden. Von den Rückstellungen aus gezeichneter Rückversicherung entfallen € 46.214 Mio auf "Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle", die die Erwartungen über eingetretene, aber noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle erfasst, sowie € -1.975 Mio auf die "Rückstellung für zukünftige Deckung".

Die Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle stellen die Erwartung des Konzerns über zukünftige Zahlungen für bekannte und unbekannte Schaden- und Leistungsfälle sowie die damit im Zusammenhang stehenden Aufwendungen dar. Zur Schätzung dieser Verpflichtung werden von dem Konzern unterschiedliche Methoden angewendet. Zudem erfordert die Bewertung dieser Rückstellungen ein hohes Maß an Ermessensausübung durch die gesetzlichen Vertreter des Konzerns bezüglich zu treffender Annahmen, wie z.B. die Auswirkungen sich verändernder Inflationsraten, Schadenabwicklungsmuster und regulatorische Veränderungen. Ebenfalls haben die gesetzlichen Vertreter bei der Bestimmung des Abzinsungssatzes für die Ermittlung der Rückstellung einen bedeutsamen Ermessensspielraum. Insbesondere die Produktsparten mit geringer Schadenhäufigkeit, hohen Einzelschäden oder langen Schadenabwicklungszeiträumen unterliegen üblicherweise erhöhten Schätzunsicherheiten.

Die Rückstellung für zukünftige Deckung stellt den Barwert der durch den Konzern geschätzten zukünftigen Zahlungsströme dar. Die Bewertung erfolgt auf Basis komplexer aktuarieller Methoden auf der Grundlage umfassender Prozesse zur Ermittlung von Annahmen über künftige Entwicklungen der zu bewertenden Versicherungsportfolios. Im Rahmen der Bewertung der Schulden sind vor allem die Barwerte der geschätzten zukünftigen Zahlungsströme von möglichen wesentlichen Unsicherheiten betroffen. Diese Unsicherheit stammt aus dem mit der Schätzung des Barwerts der Zahlungsströme verbundenen Zufalls-, Änderungs- und Irrtumsrisiko und den hierfür verwendeten Methoden sowie verwendeten finanziellen wie nicht-finanziellen Annahmen. Hierbei wirken insbesondere Annahmen im Zusammenhang mit Zinsen, Kapitalanlageerträgen, Sterblichkeit, Invalidität, Langlebigkeit, Kosten sowie Versicherungsnehmerverhalten wesentlich auf die Bewertung.

Zur Bewertung der versicherungstechnischen Schulden findet das allgemeine Bewertungsmodell (General Measurement Model, GMM) Anwendung.

Vor diesem Hintergrund und aufgrund der komplexen Ermittlung der zugrundeliegenden Annahmen und Schätzungen der gesetzlichen Vertreter war die Bewertung dieser versicherungstechnischen Schulden im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung.

(b) Im Rahmen unserer Prüfung haben wir die Angemessenheit ausgewählter Kontrollen des Konzerns zur Auswahl der angewendeten Bewertungsmethoden sowie zur Ermittlung von Annahmen und zur Vornahme von Schätzungen für die Bewertung bestimmter versicherungstechnischer Schulden beurteilt.

Unter Einbindung unserer internen Bewertungsspezialisten haben wir die jeweils angewendeten Bewertungsmethoden und wesentlichen Annahmen mit allgemein anerkannten Bewertungsmethoden und Branchenstandards verglichen und untersucht, inwiefern diese zur Bewertung der versicherungstechnischen Schulden geeignet sind.

Unsere Prüfung beinhaltete auch die Würdigung der Angemessenheit und Integrität der in die Bewertung eingehenden Daten und Annahmen, einschließlich der Einschätzung der gesetzlichen Vertreter hinsichtlich der Auswirkungen sich verändernder Inflationsraten, sowie das Nachvollziehen von Schadenabwicklungsverläufen. Darüber hinaus haben wir die Höhe der Rückstellungen für ausgewählte Segmente, insbesondere Segmente mit volumenmäßig großen Rückstellungsbeträgen bzw. mit erhöhten Schätzunsicherheiten, nachberechnet. Für diese Segmente haben wir die von uns berechneten Beträge mit den durch den Konzern ermittelten Werten für die Rückstellungen verglichen und etwaige Differenzen gewürdigt. Weiterhin haben wir untersucht, ob etwaige Anpassungen von Schätzungen in der Schadenreservierung angemessen dokumentiert und begründet waren. Einen weiteren Schwerpunkt bildete die Beurteilung der Abbildung der verwendeten Zahlungsströme durch die verwendeten IT-Systeme sowie der sachgerechten Herleitung und Verwendung von Annahmen für die Bewertung ausgewählter versicherungstechnischer Schulden.

Auf Basis der von uns durchgeführten Prüfungshandlungen konnten wir uns davon überzeugen, dass die von den gesetzlichen Vertretern angewandten Methoden, Einschätzungen und Annahmen zur Bewertung bestimmter versicherungstechnischer Schulden insgesamt geeignet sind.

(c) Die Angaben des Konzerns zur Bewertung bestimmter Verbindlichkeiten aus ausgestellten Versicherungsverträgen der Schaden- und Personen-Rückversicherung sind in den Angaben 6.4 des Konzernanhangs enthalten.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die folgenden nicht inhaltlich geprüften Bestandteile des Konzernlageberichts:

―	die in Abschnitt "Unternehmensführung" des Konzernlageberichts enthaltene Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB und § 315d HGB
―	die in Abschnitt "Zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung" des Konzernlageberichts enthaltene nichtfinanzielle Erklärung zur Erfüllung der §§ 289b bis 289e HGB und der §§ 315b bis 315c HGB
―	die im Konzernlagebericht enthaltenen als ungeprüft gekennzeichneten Angaben im Zusammenhang mit der Solvency II-Berichterstattung

Die sonstigen Informationen umfassen zudem alle übrigen Teile des Geschäftsberichts - ohne weitergehende Querverweise auf externe Informationen -, mit Ausnahme des geprüften Konzernabschlusses, des geprüften Konzernlageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

―	wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zu den inhaltlich geprüften Konzernlageberichtsangaben oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
―	anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Falls wir auf Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten zu dem Schluss gelangen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung sowie unter ergänzender Beachtung der ISA durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
―	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
―	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
―	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen.

Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und sofern einschlägig, die zur Beseitigung von Unabhängigkeitsgefährdungen vorgenommenen Handlungen oder ergriffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Vermerk über die Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts nach § 317 Abs. 3a HGB

Prüfungsurteil

Wir haben gemäß § 317 Abs. 3a HGB eine Prüfung mit hinreichender Sicherheit durchgeführt, ob die in der Datei HannoverRueckSE_KA_KLB_2023-12-31.zip enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts (im Folgenden auch als "ESEF-Unterlagen" bezeichnet) den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat ("ESEF-Format") in allen wesentlichen Belangen entsprechen. In Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften erstreckt sich diese Prüfung nur auf die Überführung der Informationen des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in das ESEF-Format und daher weder auf die in diesen Wiedergaben enthaltenen noch auf andere in der oben genannten Datei enthaltene Informationen.

Nach unserer Beurteilung entsprechen die in der oben genannten Datei enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in allen wesentlichen Belangen den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat. Über dieses Prüfungsurteil sowie unsere im voranstehenden "Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" enthaltenen Prüfungsurteile zum beigefügten Konzernabschluss und zum beigefügten Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 hinaus geben wir keinerlei Prüfungsurteil zu den in diesen Wiedergaben enthaltenen Informationen sowie zu den anderen in der oben genannten Datei enthaltenen Informationen ab.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Prüfung der in der oben genannten Datei enthaltenen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 3a HGB unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards: Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben von Abschlüssen und Lageberichten nach § 317 Abs. 3a HGB (IDW PS 410 (06.2022)) und des International Standard on Assurance Engagements 3000 (Revised) durchgeführt. Unsere Verantwortung danach ist im Abschnitt "Verantwortung des Konzernabschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen" weitergehend beschrieben. Unsere Wirtschaftsprüferpraxis hat die Anforderungen an das Qualitätsmanagementsystem des IDW Qualitätsmanagementstandards: Anforderungen an das Qualitätsmanagement in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QMS 1 (09.2022)) angewendet.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für die ESEF-Unterlagen

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Erstellung der ESEF-Unterlagen mit den elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 1 HGB und für die Auszeichnung des Konzernabschlusses nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 2 HGB.

Ferner sind die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Erstellung der ESEF-Unterlagen zu ermöglichen, die frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - Verstößen gegen die Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat sind.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Prozesses der Erstellung der ESEF-Unterlagen als Teil des Rechnungslegungsprozesses.

Verantwortung des Konzernabschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die ESEF-Unterlagen frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - Verstößen gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB sind. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - Verstöße gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.
―	gewinnen wir ein Verständnis von den für die Prüfung der ESEF-Unterlagen relevanten internen Kontrollen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Kontrollen abzugeben.
―	beurteilen wir die technische Gültigkeit der ESEF-Unterlagen, d.h. ob die die ESEF-Unterlagen enthaltende Datei die Vorgaben der Delegierten Verordnung (EU) 2019/815 in der zum Abschlussstichtag geltenden Fassung an die technische Spezifikation für diese Datei erfüllt.
―	beurteilen wir, ob die ESEF-Unterlagen eine inhaltsgleiche XHTML-Wiedergabe des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften Konzernlageberichts ermöglichen.
―	beurteilen wir, ob die Auszeichnung der ESEF-Unterlagen mit Inline XBRL-Technologie (iXBRL) nach Maßgabe der Artikel 4 und 6 der Delegierten Verordnung (EU) 2019/815 in der am Abschlussstichtag geltenden Fassung eine angemessene und vollständige maschinenlesbare XBRL-Kopie der XHTML-Wiedergabe ermöglicht.

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 3. Mai 2023 als Konzernabschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 7. Juli 2023 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2018 als Konzernabschlussprüfer der Hannover Rück SE, Hannover, tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

Hinweis auf einen sonstigen Sachverhalt - Verwendung des Bestätigungsvermerks

Unser Bestätigungsvermerk ist stets im Zusammenhang mit dem geprüften Konzernabschluss und dem geprüften Konzernlageberichtsowie den geprüften ESEF-Unterlagen zu lesen. Der in das ESEF-Format überführte Konzernabschluss und Konzernlagebericht - auch die in das Unternehmensregister einzustellenden Fassungen - sind lediglich elektronische Wiedergaben des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften Konzernlageberichts und treten nicht an deren Stelle. Insbesondere ist der "Vermerk über die Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts nach § 317 Abs. 3a HGB" und unser darin enthaltenes Prüfungsurteil nur in Verbindung mit den in elektronischer Form bereitgestellten geprüften ESEF-Unterlagen verwendbar.

Verantwortliche Wirtschaftsprüferin

Die für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüferin ist Janna Brüning.

Hannover, den 14. März 2024

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Martin Eibl, Wirtschaftsprüfer

Janna Brüning, Wirtschaftsprüferin

Vermerk des unabhängigen Wirtschaftsprüfers über eine betriebswirtschaftliche Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit der nichtfinanziellen Berichterstattung

An die Hannover Rück SE, Hannover

Wir haben die in Abschnitt "Zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung" des zusammengefassten Lageberichts enthaltene zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung der Hannover Rück SE, Hannover, (im Folgenden die "Gesellschaft") für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023 (im Folgenden die "zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung") einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit unterzogen. Nicht Gegenstand unserer Prüfung sind die in der zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung genannten externen Dokumentationsquellen oder Expertenmeinungen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Aufstellung der zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung in Übereinstimmung mit den §§ 315c i.V.m. 289c bis 289e HGB und Artikel 8 der VERORDNUNG (EU) 2020/852 DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 18. Juni 2020 über die Einrichtung eines Rahmens zur Erleichterung nachhaltiger Investitionen und zur Änderung der Verordnung (EU) 2019/2088 (im Folgenden die "EU-Taxonomieverordnung") und den hierzu erlassenen delegierten Rechtsakten sowie mit deren eigenen in Abschnitt "Angaben nach Artikel 8 der EU-Taxonomie Verordnung" der zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung dargestellten Auslegung der in der EU-Taxonomieverordnung und den hierzu erlassenen delegierten Rechtsakten enthaltenen Formulierungen und Begriffe.

Diese Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft umfasst die Auswahl und Anwendung angemessener Methoden zur nichtfinanziellen Berichterstattung sowie das Treffen von Annahmen und die Vornahme von Schätzungen zu einzelnen nichtfinanziellen Angaben des Konzerns, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung einer zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung zu ermöglichen, die frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (Manipulation der nichtfinanziellen Erklärung) oder Irrtümern ist.

Die EU-Taxonomieverordnung und die hierzu erlassenen delegierten Rechtsakte enthalten Formulierungen und Begriffe, die noch erheblichen Auslegungsunsicherheiten unterliegen und für die noch nicht in jedem Fall Klarstellungen veröffentlicht wurden. Daher haben die gesetzlichen Vertreter ihre Auslegung der EU-Taxonomieverordnung und der hierzu erlassenen delegierten Rechtsakte im Abschnitt "Angaben nach Artikel 8 der EU-Taxonomie Verordnung" der zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung niedergelegt. Sie sind verantwortlich für die Vertretbarkeit dieser Auslegung. Aufgrund des immanenten Risikos, dass unbestimmte Rechtsbegriffe unterschiedlich ausgelegt werden können, ist die Rechtskonformität der Auslegung mit Unsicherheiten behaftet.

Unabhängigkeit und Qualitätssicherung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Wir haben die deutschen berufsrechtlichen Vorschriften zur Unabhängigkeit sowie weitere berufliche Verhaltensanforderungen eingehalten.

Unsere Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wendet die nationalen gesetzlichen Regelungen und berufsständischen Verlautbarungen - insbesondere der Berufssatzung für Wirtschaftsprüfer und vereidigte Buchprüfer (BS WP/vBP) sowie des vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) herausgegebenen IDW Qualitätsmanagementstandards 1 "Anforderungen an das Qualitätsmanagement in der Wirtschaftsprüferpraxis" (IDW QMS 1 (09.2022)) an, welcher von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft verlangt, ein Qualitätsmanagementsystem, das den gesetzlichen und satzungsrechtlichen Anforderungen entspricht, auszugestalten, einzurichten und durchzusetzen.

Verantwortung des Wirtschaftsprüfers

Unsere Aufgabe ist es, auf Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung ein Prüfungsurteil mit begrenzter Sicherheit über die zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung abzugeben.

Wir haben unsere betriebswirtschaftliche Prüfung unter Beachtung des International Standard on Assurance Engagements (ISAE) 3000 (Revised): "Assurance Engagements other than Audits or Reviews of Historical Financial Information", herausgegeben vom IAASB, durchgeführt. Danach haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir mit begrenzter Sicherheit beurteilen können, ob uns Sachverhalte bekannt geworden sind, die uns zu der Auffassung gelangen lassen, dass die zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung der Gesellschaft, mit Ausnahme der in der zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung genannten externen Dokumentationsquellen oder Expertenmeinungen, in allen wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den §§ 315c i.V.m. 289c bis 289e HGB und der EU-Taxonomieverordnung und den hierzu erlassenen delegierten Rechtsakten sowie der in Abschnitt "Angaben nach Artikel 8 der EU-Taxonomie Verordnung" der zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung dargestellten Auslegung durch die gesetzlichen Vertreter aufgestellt worden ist.

Bei einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung einer begrenzten Sicherheit sind die durchgeführten Prüfungshandlungen im Vergleich zu einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung einer hinreichenden Sicherheit weniger umfangreich, sodass dementsprechend eine erheblich geringere Prüfungssicherheit erlangt wird. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Wirtschaftsprüfers.

Im Rahmen unserer Prüfung haben wir u.a. folgende Prüfungshandlungen und sonstige Tätigkeiten durchgeführt:

―	Verschaffung eines Verständnisses über die Struktur der Nachhaltigkeitsorganisation des Konzerns und über die Einbindung von Stakeholdern
―	Befragung der gesetzlichen Vertreter und relevanter Mitarbeiter, die in die Aufstellung der zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung einbezogen wurden, über den Aufstellungsprozess, über das auf diesen Prozess bezogene interne Kontrollsystem sowie über Angaben in der zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung
―	Identifikation wahrscheinlicher Risiken wesentlicher falscher Angaben in der zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung
―	Analytische Beurteilung von ausgewählten Angaben der zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung
―	Abgleich von ausgewählten Angaben mit den entsprechenden Daten im Jahres- und Konzernabschluss und zusammengefassten Lagebericht
―	Beurteilung der Darstellung der zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung
―	Beurteilung des Prozesses zur Identifikation der taxonomiefähigen und taxonomiekonformen Wirtschaftsaktivtä-ten und der entsprechenden Angaben in der zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung

Die gesetzlichen Vertreter haben bei der Ermittlung der Angaben gemäß Artikel 8 der EU-Taxonomieverordnung unbestimmte Rechtsbegriffe auszulegen. Aufgrund des immanenten Risikos, dass unbestimmte Rechtsbegriffe unterschiedlich ausgelegt werden können, sind die Rechtskonformität der Auslegung und dementsprechend unsere diesbezügliche Prüfung mit Unsicherheiten behaftet.

Prüfungsurteil

Auf der Grundlage der durchgeführten Prüfungshandlungen und der erlangten Prüfungsnachweise sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Auffassung gelangen lassen, dass die zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung der Gesellschaft für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023 in allen wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den §§ 315c i.V.m. 289c bis 289e HGB und der EU-Taxonomieverordnung und den hierzu erlassenen delegierten Rechtsakten sowie der in Abschnitt "Angaben nach Artikel 8 der EU-Taxonomie Verordnung" der zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung dargestellten Auslegung durch die gesetzlichen Vertreter aufgestellt worden ist. Wir geben kein Prüfungsurteil zu den in der zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung genannten externen Dokumentationsquellen oder Expertenmeinungen ab.

Verwendungsbeschränkung für den Vermerk

Wir weisen darauf hin, dass die Prüfung für Zwecke der Gesellschaft durchgeführt wurde und der Vermerk nur zur Information der Gesellschaft über das Ergebnis der Prüfung bestimmt ist. Folglich ist er möglicherweise für einen anderen als den vorgenannten Zweck nicht geeignet. Somit ist der Vermerk nicht dazu bestimmt, dass Dritte hierauf gestützt (Vermögens-) Entscheidungen treffen. Unsere Verantwortung besteht allein der Gesellschaft gegenüber. Dritten gegenüber übernehmen wir dagegen keine Verantwortung. Unser Prüfungsurteil ist in dieser Hinsicht nicht modifiziert.

Frankfurt am Main, den 14. März 2024

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Nicolette Behncke, Wirtschaftsprüferin

ppa. Christopher Hintze, Wirtschaftsprüfer

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

Hannover, den 13. März 2024

Der Vorstand

Henchoz

Althoff

Chèvre

Jungsthöfel

Dr. Miller

Ooi

Dr. Pickel

Sehm

Aufsichtsrat

Bericht des Aufsichtsrats

der Hannover Rück SE

Auch im Geschäftsjahr 2023 nahm der Aufsichtsrat seine Aufgaben und Pflichten gemäß Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung wahr. Der Aufsichtsrat überwachte die Geschäftsführung auf Basis regelmäßiger schriftlicher und mündlicher Berichterstattung durch den Vorstand. Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über alle für das Unternehmen relevanten Fragen insbesondere der Strategie, der Planung, der Geschäftsentwicklung, der Risikolage, des Risikomanagements und der Compliance. Der Aufsichtsratsvorsitzende hielt außerdem zwischen den Sitzungen Kontakt mit dem Vorstandsvorsitzenden, um mit ihm Fragen der Strategie, der Geschäftsentwicklung, der Risikolage, des Risikomanagements und der Compliance des Unternehmens zu erörtern. Als Vorsitzende des Finanz- und Prüfungsausschusses tauschte sich Frau Dr. Lipowsky außerdem regelmäßig mit dem Finanzvorstand und dem Abschlussprüfer zu Themen der Rechnungslegung, Abschlussprüfung und des internen Kontrollsystems aus. Über wichtige Ereignisse wurde der gesamte Aufsichtsrat auch außerhalb der Sitzungen schriftlich informiert.

Im Geschäftsjahr 2023 hielt der Aufsichtsrat vier regelmäßige Sitzungen in Präsenz ab. In allen Sitzungen berichtete der Vorstand über den Verlauf der Geschäfte und ging dabei auf einzelne Geschäftsbereiche sowie Abweichungen zur Planung ein. Der Jahres- und Konzernabschluss mit den Prüfungsberichten des Abschlussprüfers sowie der Halbjahresbericht und die Quartalsmitteilungen waren dabei für den Aufsichtsrat eine zentrale Informationsquelle. Weiterhin wurden in jeder Sitzung die Angemessenheit der Kapitalausstattung und die Risikolage mit dem Vorstand erörtert. Zu Personalangelegenheiten auf Vorstandsebene sowie Themen zur internen Organisation des Aufsichtsrats besprach sich der Aufsichtsrat regelmäßig auch ohne Beisein des Vorstands.

An den Aufsichtsrats- und Ausschusssitzungen des Jahres 2023 haben jeweils alle Mitglieder an allen Sitzungen physisch teilgenommen. An einer Sitzung des Aufsichtsrats nahmen ferner zwei Vertreter der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht physisch teil. Die individuelle Sitzungsteilnahme kann der nachfolgenden Übersicht entnommen werden:

	Teilnahmequote
	Anzahl Sitzungen	in %
Teilnahme im Aufsichtsratsplenum
Torsten Leue (Vorsitzender)	4/4	100
Herbert K. Haas (Stv. Vorsitzender)	4/4	100
Natalie Bani Ardalan	4/4	100
Frauke Heitmüller	4/4	100
Ilka Hundeshagen	4/4	100
Dr. Ursula Lipowsky	4/4	100
Dr. Michael Ollmann	4/4	100
Dr. Andrea Pollak	4/4	100
Dr. Erhard Schipporeit	4/4	100
Teilnahme im Finanz- und Prüfungsausschuss
Dr. Ursula Lipowsky (Vorsitzende)	4/4	100
Herbert K. Haas	4/4	100
Torsten Leue	4/4	100
Teilnahme im Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten
Torsten Leue (Vorsitzender)	2/2	100
Herbert K. Haas	2/2	100
Dr. Erhard Schipporeit	2/2	100
Teilnahme im Nominierungsausschuss
Torsten Leue (Vorsitzender)	2/2	100
Herbert K. Haas	2/2	100
Dr. Andrea Pollak	2/2	100

Schwerpunkte der Beratung im Plenum

Im Jahr 2023 erörterte der Aufsichtsrat mit dem Vorstand regelmäßig geopolitische Entwicklungen, den Klimawandel sowie gesellschaftliche Herausforderungen. Hervorzuheben sind dabei weiterhin die Covid-Pandemie, der Krieg in der Ukraine, der Krieg in Nahost sowie steigende Inflationsraten und Effekte aus Wetterereignissen. Die Resilienz der Gesellschaft sowie deren Zukunftsfähigkeit standen dabei im Mittelpunkt der Diskussion.

In der Sitzung am 8. März 2023 erörterte und billigte der Aufsichtsrat den testierten Jahres- und Konzernabschluss sowie den Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands für das Geschäftsjahr 2022. Wie auch im Vorjahr erläuterte der Vorstand dazu alle wesentlichen Kennzahlen aus Versicherungstechnik und Nichtversicherungstechnik sowie Eckdaten aus der Kapitalanlage. Der Abschlussprüfer präsentierte die Ergebnisse der Prüfung und bestätigte, dass der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk für den Einzel- und Konzernabschluss erteilt wurde. Zusätzlich überprüfte und billigte der Aufsichtsrat die nichtfinanzielle Erklärung. Auch der Bericht des Vorstands über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen wurde vom Aufsichtsrat zustimmend zur Kenntnis genommen. Der Bericht des Aufsichtsrats 2022 wurde ebenfalls beschlossen.

Der Vorstand berichtete außerdem zum bisherigen Geschäftsverlauf und erörterte mit dem Aufsichtsrat den Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr. Dabei wurde insbesondere der Krieg in der Ukraine thematisiert. Weiterhin informierte der Vorstand den Aufsichtsrat zu den Erneuerungen der Schaden-Rückversicherung zum 1. Januar 2023. Auch zum Strategiezyklus 20212023 und zum Stand der Zielerreichung tauschte sich der Aufsichtsrat mit dem Vorstand aus. Ein weiterer Schwerpunkt der Sitzung war die jährliche Berichterstattung zu Risikomanagement, Compliance und Interner Revision. Dafür nahmen die jeweiligen Funktionsträger der Schlüsselfunktionen an der Sitzung physisch teil und standen für Fragen zur Verfügung. Der Aufsichtsrat beschloss weiterhin über die Aktualisierung der Kapitalanlagerichtlinien, wobei keine wesentliche Veränderung der allgemeinen Anlagestrategie vorgeschlagen worden war. Ferner wurde die variable Vergütung der Mitglieder des Vorstands auf der Grundlage der Feststellungen zur Erreichung der jeweiligen individuellen Ziele für das Geschäftsjahr 2022 festgelegt. Wie in den Vorjahren wurde erneut eine Prüfung der Angemessenheit und Marktüblichkeit der Vergütungsstruktur und der Höhe der Vorstandsvergütungen durch einen externen Berater vorgenommen. Diese externe Prüfung bestätigte die Angemessenheit und die Marktüblichkeit der Vorstandsvergütung der Hannover Rück SE. Ebenso beschäftigte sich der Aufsichtsrat mit der Tagesordnung und den Beschlussvorschlägen für die Hauptversammlung am 3. Mai 2023 und stimmte einer Durchführung als virtuelle Hauptversammlung zu. Inhaltlich war der Hauptversammlung der Vorstandsvergütungsbericht gemäß § 120 a Abs. 4 AktG zur Billigung vorzulegen. Details zum Vergütungssystemen können dem Kapitel "Erklärung zur Unternehmensführung" in diesem Bericht und dem Vergütungsbericht 2023 auf der Website der Hannover Rück unter www.hannover-rueck.de/1849317/vergutungsbereicht-und-system entnommen werden. Der Aufsichtsrat schlug weiterhin - auf Empfehlung des Finanz- und Prüfungsausschusses - der Hauptversammlung vor, die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hannover, zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2023 sowie zum Prüfer für die prüferische Durchsicht von unterjährigen Abschlüssen für das Geschäftsjahr 2023 und des unterjährigen Abschlusses für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2024 zu bestellen.

In der Sitzung am 10. Mai 2023 berichtete der Vorstand über das erste Quartal 2023. Weiterhin wurden die Qualität und Angemessenheit der Schadenreserven in der Schaden- und Unfallrückversicherung im Detail erörtert. Dazu nahmen sowohl interne als auch externe Experten an der Sitzung teil. Zusätzlich zum Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr, der weiterhin vom geopolitischen Geschehen und von Effekten aus Wetterereignissen geprägt war, stellten die Erörterung des Own-Risk-and-Solvency-Assessment-(ORSA-)Bericht über das Vorjahr, des Regular Supervisory Reports (RSR) sowie die Kapitalisierung nach Solvency II weitere Beratungsschwerpunkte dar. Der Aufsichtsrat nahm außerdem den Prüfungsbericht zur Solvabilitätsübersicht zur Kenntnis.

In der Sitzung wurden auch die Geschäftsordnung und die Informationsordnung des Aufsichtsrats aktualisiert. In der Informationsordnung sind die Informations- und Berichtspflichten des Vorstands an den Aufsichtsrat näher festgelegt.

Am 8. August 2023 berichtete der Vorstand über das erste Halbjahr 2023, wobei er wie üblich wesentliche Kennzahlen aus Versicherungstechnik und Nichtversicherungstechnik erläuterte und den Stand der Erreichung der strategischen Ziele skizzierte. Auch der Chief Risk Officer berichtete zur Risikolage der Gesellschaft. Standardgemäß wurde ferner über die Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen (Related Party Transactions) berichtet. Im Ergebnis gab es im Berichtszeitraum keine Geschäfte, die unter die gesetzlichen Vorgaben des Zustimmungsvorbehalts (§ 111b AktG) oder der Veröffentlichungspflicht (§ 111c AktG) fallen. Weiterhin berichtete der Vorstand zu Entwicklungen in den Tochtergesellschaften und strategischen Beteiligungen. Der Aufsichtsrat erörterte außerdem mit dem Vorstand die Strategie und Maßnahmen im Bereich Talentmanagement. Dabei standen Themen wie internationale Mobilität und Führungskräfteentwicklung im Vordergrund. Nach Vorbereitung durch den Finanz- und Prüfungsausschuss genehmigte der Aufsichtsrat außerdem eine Kapitalmaßnahme in einer Tochtergesellschaft. Im Anschluss an die Sitzung des Aufsichtsrats informierte der Vorstand den Aufsichtsrat zur Umsetzung des CSRD-Projekts bei der Hannover Rück. Die Beauftragte für Nachhaltigkeitsberichterstattung nahm an dem Informationsaustausch teil und berichtete insbesondere zur Regulatorik und zum Projektfortschritt.

In der letzten Sitzung des Jahres am 8. November 2023 berichtete der Vorstand zunächst über die Ergebnisse des dritten Quartals und den Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr. Ferner stellte der Vorstand die operative Planung für das Jahr 2024 sowie die mittelfristige Planung vor, die vom Aufsichtsrat gebilligt wurde.

Schwerpunkt dieser Sitzung war die Erörterung und der Beschluss der Gruppenstrategie 2024-2026. Der Aufsichtsrat konnte mit dem Vorstand alle wesentlichen strategischen Aspekte für diverse Geschäftsfelder und Märkte erörtern. Weiterhin wurden auch Spezialthemen, wie die Nachhaltigkeitsstrategie, diskutiert.

Nach der Billigung der Strategie berichtete der Chief Risk Officer zur Risikolage. Außerdem informierte der Vorstand den Aufsichtsrat zum Stand der wesentlichen rechtshängigen Verfahren sowie zur Mitarbeiterkapazität und Ausgestaltung des Vergütungssystems für Führungskräfte.

Der zweite Teil der Sitzung im November fand ohne den gesamten Vorstand statt. In diesem zweiten Teil widmete sich der Aufsichtsrat den Vorstandsangelegenheiten sowie Corporate-Governance-Themen. Nach Vorbereitung durch den Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten befasste sich der Aufsichtsrat mit der Angemessenheit des Vergütungssystems, Mandatsverlängerungen auf Vorstandsebene sowie der Überprüfung der Vergütungen der Mitglieder des Vorstands. Ebenso wurde über die strategische Zielrendite und die Ziele für 2024 beschlossen. Ein weiterer Schwerpunkt der Diskussion waren die Ergebnisse des Organisational Health Checks. Außerdem stimmte der Aufsichtsrat einer Aktualisierung der Geschäftsverteilung für den Vorstand zu.

Dann befasste sich der Aufsichtsrat mit der jährlichen Selbsteinschätzung seiner Kenntnisse, die er zur Sicherstellung einer effektiven und selbstreflektierten Kontrolltätigkeit einmal im Kalenderjahr vornimmt. Auf dieser Basis werden jährlich der Entwicklungsbedarf und bestehende Entwicklungsmöglichkeiten identifiziert. Den Ergebnissen der Selbsteinschätzung zufolge verfügt der Aufsichtsrat in seiner Gesamtheit über die zur Überwachung des Vorstands erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen. Auch im Geschäftsjahr 2023 haben die Mitglieder des Aufsichtsrats die für ihre Aufgaben erforderlichen Aus- und Fortbildungsmaßnahmen eigenverantwortlich wahrgenommen und Schulungen zu Themen der Nachhaltigkeit, Rechnungslegung und Pflichten des Aufsichtsrats besucht.

Weiterhin beschäftigte sich der Aufsichtsrat mit dem Anforderungsprofil an den Aufsichtsrat. Grundlage für die Diskussion waren neben regulatorischen Anforderungen auch das aktualisierte Kompetenzprofil in Form der Qualifikationsmatrix. Diese wird im Rahmen der Erklärung zur Unternehmensführung in diesem Geschäftsbericht veröffentlicht. Im Rahmen der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Corporate Governance beschloss der Aufsichtsrat die Aktualisierung der Geschäftsordnungen für den Finanz- und Prüfungsausschuss sowie für den Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten. Außerdem erörterte und beschloss der Aufsichtsrat die Entsprechenserklärung nach § 161 AktG zum Deutschen Corporate Governance Kodex.

Der Vorsitzende des Nominierungsausschusses, Herr Leue, berichtete im Aufsichtsrat ausführlich zu den Tätigkeiten des Ausschusses. Die Kandidaten und Kandidatinnen, die der Hauptversammlung für eine Neuwahl von Anteilseignervertretern in den Aufsichtsrat vorgeschlagen werden sollen, stellten sich außerdem dem Aufsichtsrat persönlich vor. Der Aufsichtsrat hatte Gelegenheit, sich mit den Kandidatinnen und Kandidaten auszutauschen.

Aufsichtsratsausschüsse

Um seine Aufgabe effizient und effektiv wahrzunehmen, hat der Aufsichtsrat Ausschüsse gebildet, die eine Beratung oder Beschlussfassung im Aufsichtsrat vorbereiten oder sogar übernehmen. Der/die Vorsitzende des Ausschusses berichtet regelmäßig im Aufsichtsrat über die Tätigkeit des Ausschusses. Die allgemeinen Beratungs- und Überwachungspflichten des Aufsichtsrats bleiben dabei unverändert. Gerade bei beschlussvorbereitenden Tätigkeiten der Ausschüsse wird darauf geachtet, dass auch der Aufsichtsrat weiterhin mit der geforderten Sorgfalt die Beschlussvorlage erörtern und entscheiden kann.

Der Nominierungsausschuss hielt im Mai und August 2023 eine Sitzung in Präsenz ab. An diesen Sitzungen nahmen alle Ausschussmitglieder teil. Der Nominierungsausschuss hat die Aufgabe, dem Aufsichtsrat für dessen Vorschläge an die Hauptversammlung geeignete Kandidaten für die Wahl in den Aufsichtsrat vorzuschlagen. In der Sitzung vom 10. Mai 2023 hat der Nominierungsausschuss das Anforderungsprofil an den Aufsichtsrat diskutiert. Grundlage für die Diskussion waren neben regulatorischen Anforderungen auch die Qualifikationsmatrix und die interne Richtlinie zu den fachlichen und persönlichen Anforderungen an die Mitglieder des Aufsichtsrats. Dabei wurde auch die BaFin-Konsultation 05/2023 zum Rundschreiben-Entwurf zur fachlichen Eignung und Zuverlässigkeit von Mitgliedern der Geschäftsleitung, von Mitgliedern von Verwaltungs- und Aufsichtsorganen berücksichtigt. Der Ausschuss beriet sich über die Vorschläge an die Hauptversammlung für eine Neuwahl von Anteilseignervertretern in den Aufsichtsrat und diskutierte Kandidatinnen und Kandidaten insbesondere mit Blick auf die Themen Fit & Proper, Interessenkonflikte und Overboarding.

Weiterhin beriet der Ausschuss über eine kürzere Amtsdauer für die zu wählenden Aufsichtsratsmitglieder und formulierte eine entsprechende Empfehlung an den Aufsichtsrat. Nachdem der Ausschuss die persönlichen Gespräche mit den Kandidatinnen und Kandidaten geführt hatte, kam er in seiner Sitzung am 8. August 2023 zu einer konkreten Empfehlung hinsichtlich der Vorschläge an die Hauptversammlung für eine Neuwahl von Anteilseignervertretern in den Aufsichtsrat.

Der Finanz- und Prüfungsausschuss tagte im Geschäftsjahr viermal. Außerdem berief die Vorsitzende vor der zweiten Sitzung im Mai einen Sondertermin zu IFRS 9/17 ein, der vornehmlich Schulungszwecken dienen sollte. An diesem Termin nahmen alle Ausschussmitglieder, der Finanzvorstand, sowie Vertreter aus Fachabteilungen teil, um die neuen Rechnungslegungsstandards anhand praktischer Beispiele zu diskutieren.

Die Schulungsunterlagen wurden dem Aufsichtsrat zur Verfügung gestellt.

An allen Sitzungsterminen des Finanz- und Prüfungsausschusses nahmen alle Ausschussmitglieder in Präsenz teil. Der Ausschuss befasste sich auch in diesem Jahr mit der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses, der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems, dem Risikomanagementsystem, dem internen Revisionssystem sowie der Abschlussprüfung, insbesondere der Auswahl und Unabhängigkeit des Abschlussprüfers, der Qualität der Abschlussprüfung und der vom Abschlussprüfer zusätzlich erbrachten Leistungen. Der Ausschuss legte die Prüfungsschwerpunkte für die Abschlussprüfung des Geschäftsjahres fest und befasste sich ausführlich mit dem Prüfungsplan und dem Prüfungsansatz für die Abschlussprüfung. Er hat mit den Abschlussprüfern die Einschätzung des Prüfungsrisikos und den daraus abgeleiteten Prüfungsumfang erörtert und pflegte den Austausch mit den Abschlussprüfern auch ohne Vorstand. Der Finanz- und Prüfungsausschuss befasste sich vorbereitend unter anderem mit dem Konzernabschluss nach IFRS, inklusive der Berichterstattung über nichtfinanzielle Belange (CSR), und erörterte mit den Wirtschaftsprüfern deren Berichte. Wie in den Vorjahren wurden eine gutachterliche Stellungnahme zur Angemessenheit der Schadenrückstellungen in der Schaden-Rückversicherung zur Kenntnis genommen, die Retrozessionsstruktur der Hannover Rück-Gruppe sowie Berichte der Schlüsselfunktionen entgegengenommen und erörtert. Zudem berichtete der Vorstand zur Kapitalbedeckung nach Solvency II. Auch die Kapitalplanung und mögliche Kapitalmaßnahmen wurden im Ausschuss vorbereitend diskutiert. In einer Sitzung wurde im Speziellen die derzeitige Berichterstattung zur Nachhaltigkeit beleuchtet. Während strategische Nachhaltigkeitsthemen sowie Planungsthemen weiterhin im Aufsichtsrat diskutiert werden, fokussiert sich der Finanz- und Prüfungsausschuss auch beim Thema Nachhaltigkeit auf prüfungsrelevante Themen und Themen des internen Kontrollsystems.

Der Ausschuss optierte erneut für eine externe Überprüfung der nichtfinanziellen Erklärung 2024 und beauftragte die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft damit. In Vorbereitung auf die Erörterung und Billigung der Gruppenstrategie im Aufsichtsrat befasste sich der Finanz- und Prüfungsausschuss im speziellen mit den Finanzkennzahlen, die für die Überwachung der Strategieumsetzung wesentlich sein werden.

Der Chief Risk Officer berichtete in jeder Sitzung zu den aktuellen Entwicklungen im Risikomanagement und beantwortete Fragen zum Risikobericht. Spezialthemen, wie z.B. Klimawandel oder Auswirkungen der Kriege in der Ukraine und Nahost konnten mit ihm erörtert werden. Darüber hinaus befasste sich der Ausschuss regelmäßig mit aktuellen Entwicklungen bei der Abwicklung von Schäden und tauschte sich mit dem Vorstand darüber aus.

In der letzten Sitzung des Jahres ließ sich der Ausschuss zur Umsetzung der globalen effektiven Mindestbesteuerung ausführlich berichten.

Der Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten tagte im Berichtszeitraum zweimal. In beiden Sitzungen waren alle Ausschussmitglieder physisch anwesend. Wie bereits in den Vorjahren wurden vom Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten unter anderem die Angemessenheit des Vergütungssystems der Mitglieder des Vorstands überprüft, die variable Vergütung der Mitglieder des Vorstands für das Geschäftsjahr 2023 auf der Grundlage der Feststellungen zur Erreichung der jeweiligen Ziele festgesetzt und die Bezüge bei den dazu anstehenden Vorstandsmitgliedern überprüft. Zu allen Themen formulierte der Ausschuss die entsprechenden Empfehlungen an den Aufsichtsrat. Im Zusammenhang mit den anstehenden Mandatsverlängerungen einzelner Vorstandsmitglieder tauschten sich der Aufsichtsrat untereinander und insbesondere mit dem Vorstandsvorsitzenden zur mittel- und langfristigen Nachfolgeplanung aus. Außerdem wurden die persönlichen Ziele des Vorstands für 2024 erarbeitet und zur Beschlussfassung im Aufsichtsrat vorbereitet.

Jahres- und Konzernabschlussprüfung

Die Buchführung, der Jahresabschluss, der Konzernabschluss sowie der zusammengefasste Lagebericht sind von der PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft worden. Die Wahl des Abschlussprüfers erfolgte nach entsprechender Empfehlung des Aufsichtsrats durch die Hauptversammlung; der Aufsichtsratsvorsitzende erteilte den Prüfungsauftrag. Die Unabhängigkeitserklärung des Abschlussprüfers lag vor. Die von der European Securities and Markets Authority und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht formulierten Prüfungsschwerpunkte wurden in Auftrag gegeben. Auch die prüferische Durchsicht des Halbjahresfinanzberichts sowie die Prüfung der Solvabilitätsübersicht wurde erneut in Auftrag gegeben. Die sich aus der Internationalität der Prüfungen ergebenden besonderen Herausforderungen wurden uneingeschränkt erfüllt. Da die Prüfungen keinen Anlass zur Beanstandung gegeben haben, erteilte die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft jeweils uneingeschränkte Bestätigungsvermerke. Zudem wurde festgestellt, dass der Jahresabschluss die Angaben gemäß § 289f HGB enthält. Der Finanz- und Prüfungsausschuss hat die Abschlüsse und den zusammengefassten Lagebericht unter Beteiligung der Wirtschaftsprüfer und unter Berücksichtigung der Prüfungsberichte beraten und den Aufsichtsrat über das Ergebnis seiner Prüfungen informiert. Die Prüfungsberichte wurden allen Aufsichtsratsmitgliedern ausgehändigt und im Rahmen der Bilanzaufsichtsratssitzung im März ausführlich unter Beteiligung der Wirtschaftsprüfer erörtert. Die Abschlussprüfer werden auch an der ordentlichen Hauptversammlung teilnehmen.

Der vom Vorstand erstellte Bericht über die Beziehungen der Gesellschaft zu verbundenen Unternehmen wurde gleichfalls von der PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft und mit dem folgenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen:

"Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

9. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,

10. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war."

Wir haben

a. den Jahresabschluss der Gesellschaft, den Abschluss des Hannover Rück-Konzerns nebst zusammengefasstem Lagebericht des Vorstands der Gesellschaft und des Konzerns sowie

b. den Bericht des Vorstands gemäß § 312 AktG (Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen)

- jeweils zum 31. Dezember 2023 aufgestellt - geprüft und erheben hiergegen sowie gegen die Erklärung des Vorstands am Schluss des Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen keine Einwendungen.

Der Aufsichtsrat hat sich jeweils dem Urteil der Abschlussprüfer angeschlossen und den Jahres- und den Konzernabschluss gebilligt; der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Unser Vorschlag über die Verwendung des Bilanzgewinns 2023 stimmt mit dem des Vorstands überein.

Wir haben uns mit dem Bericht des Vorstands über nichtfinanzielle Belange (vgl. Kapitel "Nichtfinanzielle Erklärung" des zusammengefassten Lageberichts in diesem Geschäftsbericht) befass tund ihn geprüft. Die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat die Erklärung außerdem gemäß dem Prüfungsstandard ISAE 3000 (Revised) mit begrenzter Sicherheit geprüft (siehe dazu den Vermerk des unabhängigen Wirtschaftsprüfers über eine betriebswirtschaftliche Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit der nichtfinanziellen Berichterstattung in diesem Geschäftsbericht).

Veränderungen im Aufsichtsrat und im Vorstand

Im Berichtsjahr gab es keine Veränderungen in der Zusammensetzung des Aufsichtsrats oder seiner Ausschüsse. Die Amtszeit des Aufsichtsrats der Gesellschaft endet gemäß § 10 Abs. 3 der Satzung der Hannover Rück SE mit Beendigung der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das Geschäftsjahr 2023 beschließt.

In der Zusammensetzung des Vorstands gab es im Jahr 2023 eine Änderung: Frau Sharon Ooi ist seit dem 11. Januar 2023 Mitglied des Vorstands der Hannover Rück SE, wodurch das Gremium von sieben auf acht Mitglieder erweitert wurde.

Dank an Vorstand und Mitarbeiter

Dank der außerordentlichen Leistung sowie der umsichtigen Unternehmensführung des Vorstands in diesem und den vergangenen Jahren und trotz der erneut enormen Herausforderungen im Geschäftsjahr 2023 hat die Hannover Rück SE ein gutes Ergebnis erzielt. Großer Dank gilt dabei insbesondere den Mitarbeitern der Gesellschaft und des Konzerns für ihren Einsatz sowie die in hohem Maße gezeigte Flexibilität.

Der Aufsichtsrat spricht dafür dem Vorstand und den Mitarbeitern seine Anerkennung und seinen besonderen Dank aus.

Hannover, den 15. März 2024

Für den Aufsichtsrat

Torsten Leue, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Hannover Rück SE

Aufsichtsrat der Hannover Rück SE

Torsten Leue ^{1, 2, 3}

Hannover

(seit 7. Mai 2018) ⁴

Vorsitzender

Vorsitzender des Vorstands HDI Haftpflichtverband der

Deutschen Industrie V.a.G., Hannover

Vorsitzender des Vorstands Talanx AG, Hannover

Herbert K. Haas ^{1, 2, 3}

Burgwedel

(seit 24. Mai 2002) ⁴

Stellvertretender Vorsitzender

Mitglied verschiedener Aufsichtsräte

Natalie Bani Ardalan ⁵

Springe

(seit 8. Mai 2019) ⁴

Angestellte

Frauke Heitmüller ⁵

Hannover

(seit 3. Mai 2012) ⁴

Angestellte

Ilka Hundeshagen ⁵

Hannover

(seit 8. Mai 2019) ⁴

Angestellte

Dr. Ursula Lipowsky ²

München

(seit 7. Mai 2018) ⁴

Mitglied verschiedener Aufsichtsräte

Dr. Michael Ollmann

Hamburg

(seit 8. Mai 2019) ⁴

Mitglied verschiedener Aufsichtsräte

Dr. Andrea Pollak ³

Wien, Österreich

(seit 3. Mai 2011) ⁴

Selbstständige Unternehmensberaterin

Dr. Erhard Schipporeit ¹

Hannover

(seit 3. Mai 2007) ⁴

Mitglied verschiedener Aufsichtsräte

¹ Mitglied des Ausschusses für Vorstandsangelegenheiten
² Mitglied des Finanz- und Prüfungsausschusses
³ Mitglied des Nominierungsausschusses
⁴ Datum bezieht sich jeweils auf die erstmalige Bestellung bzw. Wahl zum Mitglied des Aufsichtsrats der Gesellschaft. Beginn der aktuellen Mandats periode für das Gesamtgremium: zum Ende der ordentlichen Hauptversammlung am 8. Mai 2019
⁵ Arbeitnehmervertreter

Angaben zu den Mitgliedschaften in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten und vergleichbaren Kontrollgremien anderer in-und ausländischer Wirtschaftsunternehmen entnehmen Sie bitte dem Geschäftsbericht der Hannover Rück SE.

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Die Hannover Rück verzichtet aus Gründen der Nachhaltigkeit auf den Druck und Versand von Geschäfts- und Zwischenberichten. Der vorliegende Konzern-Geschäftsbericht der Hannover Rück wird in den Sprachen Deutsch und Englisch als HTML-Version und PDF-Datei im Internet zur Verfügung gestellt:

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Dort wird auch der Geschäftsbericht der Hannover Rück SE in deutscher oder englischer Sprache bereitgestellt.

Geschlechtsneutrale Formulierungen

Im Interesse einer besseren Lesbarkeit haben wir uns dazu entschieden, im Textverlauf die männliche Form zu verwenden. Selbstverständlich sind Menschen jeder Geschlechtsidentität angesprochen.

Investor Relations

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Standorte

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Glossar

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Strategie

Hannover Rück - Konzernstrategie im Überblick (hannover-rueck.de)

Vergütungsbericht

Hannover Rück - Vergütungsbericht und -system (hannover-rueck.de)

Finanzkalender 2024 / 2025

18. März 2024

Veröffentlichung Jahresabschluss 2023

Bilanzpressekonferenz

6. Mai 2024

Hauptversammlung

14. Mai 2024

Quartalsmitteilung zum 31. März 2024

12. August 2024

Halbjahresfinanzbericht 2024

11. November 2024

Quartalsmitteilung zum 30. September 2024

13. März 2025

Veröffentlichung Jahresabschluss 2024

Bilanzpressekonferenz

7. Mai 2025

Hauptversammlung

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Herausgeber

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30625 Hannover

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Bildnachweise

Werner Bartsch

Seiten 6, 8/9

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