Artemed SE

Tutzing

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

KONZERNLAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2023

ARTEMED SE, TUTZING

A. Grundlagen des Konzerns

1. Struktur

Die Artemed SE und ihre Tochtergesellschaften sind als Dienstleister im Gesundheitswesen tätig. Das wesentliche Geschäftsfeld ist der Betrieb von Krankenhäusern (in erster Linie Akutkrankenhäuser).

Die Artemed SE stellt die Holding Gesellschaft des Konzerns dar und hält jeweils Mehrheitsbeteiligungen an den Tochtergesellschaften. Die Unternehmenszentrale befindet sich in Tutzing, Bayern.

2. Geschäftsmodell

Die Artemed SE umfasste im Geschäftsjahr 2023 insgesamt achtzehn Kliniken. Das Geschäftsmodell der Artemed-Gruppe ist auf kontinuierliches Wachstum ausgerichtet. Sowohl das organische Wachstum als auch gezielte Akquisitionen tragen zu überdurchschnittlichen Zuwachsraten bei. Dies versetzt die Artemed SE in die Lage, auf die Entwicklung der Preise für Krankenhausleistungen und der mit dieser Leistungserbringung verbundenen Kosten erfolgreich zu reagieren. Die Artemed-Gruppe beschäftigte in 2023 durchschnittlich 8.149 Mitarbeiter. Im Akutbereich wurden in 2023 über 136.000 gesetzlich und privat versicherte Patienten stationär behandelt. Im Bereich der Reha (inkl. Frühreha) wurden etwa 29.100 Behandlungstage erbracht.

3. Mitarbeiter

Die Artemed-Gruppe ist nicht Mitglied eines Arbeitgeberverbandes und nicht tarifgebunden. In den Einrichtungen Krankenhaus Tabea, Benedictus Krankenhaus Tutzing, Eifelklinik St. Brigida, Hospital zum Heiligen Geist, Heilig-Geist Hospital Bensheim und Klinik Vincentinum Augsburg erfolgt eine Bezahlung derjenigen Mitarbeiter, die am Übergabestichtag beim jeweiligen Betrieb angestellt waren, nach wie vor in Orientierung an den Arbeitsvertragsrichtlinien (AVR) der Caritas (Benedictus Krankenhaus Tutzing, Eifelklinik St. Brigida, Hospital zum Heiligen Geist, Heilig-Geist Hospital Bensheim, Klinik Vincentinum Augsburg) bzw. der Diakonie (Krankenhaus Tabea). Die Vergütung der Mitarbeiter der zuletzt übernommenen Kliniken St. Josefskrankenhaus und Loretto-Krankenhaus in Freiburg (firmierend als Artemed Kliniken Freiburg gGmbH), des St. Josefskrankenhaus in Heidelberg und des St. Elisabethen Krankenhaus in Frankfurt orientiert sich ebenfalls an dem AVR der Caritas.

Das jüngste Mitglied im Artemed Verbund, das Krankenhaus Düren, war zuvor unter kommunaler Trägerschaft geführt und somit an den TVÖD-K gebunden. Neue Arbeitsverträge werden weiterhin in Anlehnung an den TVÖD-K abgeschlossen.

Die Artemed-Gruppe umfasst Ausbildungsbetriebe sowohl für nichtmedizinisches (z.B. Verwaltungsfachkräfte, Köche) als auch medizinisches Personal (sieben eigene Pflegeschulen, u.a. am Benedictus Krankenhaus Tutzing und St. Elisabethen Krankenhaus Frankfurt). Die 11 Kliniken in Dießen, Düren, Feldafing, Frankfurt, Freiburg, Hamburg, Heidelberg, Kempen, München Süd und Tutzing bilden als akademisches Lehrkrankenhaus in Kooperation mit den lokalen Universitäten Medizinstudenten im Rahmen des sog. Praktischen Jahres (PJ) aus. Die Philosophie der Artemed-Gruppe ist es, durch eigene Ausbildung dem akuten Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Auch die Aus-, Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiter spielt eine zentrale Rolle im Konzern und wird von der Artemed-Gruppe gefördert. Neben der Gründung einer internen Akademie zur eigenen Aus-, Fort- und Weiterbildung werden hierfür einerseits Freistellungen und finanzielle Unterstützungen für externe Fortbildungen gewährt, andererseits Möglichkeiten zur internen Hospitation zwischen den Einrichtungen geschaffen. In allen Kliniken der Artemed-Gruppe sind Ärzte angestellt, die nach den Weiterbildungsordnungen der jeweiligen Landesärztekammern weiterbildungsbefugt sind.

4. Forschung und Entwicklung

Die Kliniken der Artemed-Gruppe bemühen sich nicht nur um die Anwendung der jeweils aktuellsten medizinisch-wissenschaftlichen Erkenntnisse, sondern wollen insbesondere die klinische Forschung aktiv mitgestalten. Hierzu existiert seit 2008 das Wissenschaftliche Institut für Phlebologie am Krankenhaus Tabea unter Leitung von Herrn Dr. med. Guido Bruning. Die Aufgabe des Instituts ist die Koordination der diversen Forschungsaktivitäten innerhalb der Artemed Kliniken und insbesondere das Vorantreiben von Projekten im Bereich der Phlebologie, in enger Kooperation mit dem Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf.

Das St. Josefskrankenhaus Heidelberg betreibt als Ergänzung zur Klinikbehandlung zum Vorantreiben der Forschung ein eigenes Studienzentrum. Der Schwerpunkt dieses Studienzentrum liegt auf der Inneren Medizin und einer engen Kooperation mit den Hauptabteilungen des Hauses. Die durchgeführten klinischen Studien (Phase I-III) beziehen sich auf Diabetes und Diabetestypische Begleiterkrankungen als auch Fettstoffwechselstörungen sowie Hypertonie.

5. Medizinische Versorgung außerhalb Deutschlands

Artemed Stiftung:

Die deutsche Bevölkerung genießt im weltweiten Vergleich eine hervorragende medizinische Versorgung, mit erstklassig ausgebildeten Ärzten und Pflegekräften, mit einer hoch modernen Medizintechnik sowie mit den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Ein Privileg, das für viele Menschen weltweit unerreichbar ist. Aus diesem Grund hat sich die Artemed Stiftung, ein 100 %-iges Tochterunternehmen der Artemed SE, als Ziel gesetzt, medizinische Versorgung für Menschen zu ermöglichen, die ansonsten davon ausgeschlossen wären. Durch die Verbesserung der medizinischen Infrastruktur vor Ort soll ein nachhaltiger Wandel in der medizinischen Behandlung der Menschen geschaffen werden. Die Verwaltungskosten der Artemed Stiftung werden komplett von der Artemed SE getragen bzw. ausgeglichen, sodass 100 % der Spenden direkt bei den Projekten ankommen.

Im Jahr 2023 betreute die Artemed Stiftung die folgenden 3 Projekte und unterstütze so die medizinische Behandlung von über 112.000 Patienten:

•	Irrawaddy River Doctors, Myanmar: Mit einer schwimmenden Hausarztpraxis wird die medizinische Versorgung in die entlegenen Dörfer des Irrawaddy Flussdeltas im Süden Myanmars gebracht. Neben der Behandlung akuter Fälle, ist die Präventionsarbeit in den Dörfern und an den Schulen eine wichtige Säule der Arbeit der Irrawaddy River Doctors. Darüber hinaus betreibt die Stiftung ein Mutter-Kind-Zentrum in Bogale, in dem Schwangere und Kleinkinder medizinisch betreut werden. Seit dem Militärputsch in Myanmar im Jahr 2021 haben sich die Rahmenbedingungen für dieses Projekt erschwert, die Hilfe ist aber umso nötiger.
•	St. Walburg's Hospital, Tansania: Das St. Walburg's Hospital in Nyangao ist der einzige Zugang zur gesundheitlichen Versorgung für ca. 1 Mio. Menschen. Die finanziellen Mittel der Klinik reichen kaum aus um diese Versorgung dauerhaft aufrechterhalten zu können. Hier unterstützt die Artemed Stiftung bspw. auch bei der technischen Ausstattung der Klinik sowie bei der Sicherstellung der Energieversorgung, die in dieser Region immer wieder ausfällt.
•	Street Doctors, Bolivien: Tausende Kinder kämpfen auf den Straßen von Boliviens Hauptstadt La Paz täglich ums Überleben. Mit drei zu Arztpraxen umgebauten Bussen kümmern sich die Street Doctors um die physischen sowie psychischen Leiden der Straßenkinder. Die (Zahn)Ärzte sind für die Kinder da, hören zu, nehmen sie in den Arm und helfen, wo immer es geht.

Artemeds Engagement in China:

Im Jahr 2019 wurde das Shanghai Artemed Hospital eröffnet. Die Artemed unterstützte sowohl bei der medizinischen Konzeption als auch beim Bau des hochmodernen Krankenhauses. Das Hospital wird in Lizenz von den chinesischen Partnern betrieben. Der Schwerpunkt des Krankenhauses ist die Versorgung von Patienten mit onkologischen Erkrankungen. Auch nach der Inbetriebnahme steht die Artemed weiterhin beratend zur Seite und ermöglicht einen kontinuierlichen medizinischen Austausch zwischen Deutschland und China. Rotationen und Hospitationen sind dabei ein fester Bestandteil. Das Krankenhaus ist kein Exklusivkrankenhaus für sog. "Expats", sondern ein Krankenhaus von Chinesen für Chinesen.

Als weiteren chinesischen Krankenhaus-Partner konnte Artemed das Chongqing Kanghuazhonglan Cardiovasular Disease Hospital (auch bekannt als Chongqing KangXin Hospital) gewinnen. Seit Juni 2022 besteht mit dem Krankenhaus ein Lizenzabkommen. Aktuell umfasst das Krankenhaus 333 Betten, wobei die letzte Bauphase Ende 2030 mit dann 700 Betten fertiggestellt wird. Das Krankenhaus wird bereits seit März 2017 betrieben, anfänglich mit 170 Betten. Die Kooperation zwischen Artemed und Chongqing KangXin Hospital ist insbesondere auf einen Wissensaustausch im Bereich Herz-Kreislauf-Medizin ausgerichtet.

Ein drittes Krankenhaus mit Unterstützung von Artemed in China steht bereits in den Startlöchern. Im Februar 2021 fand die "Signing Ceremony" zum Weihai Artemed International Hospital statt. In den nächsten Jahren entsteht im Nordosten von China ein hochmoderner Klinikneubau. Die Gestaltung des Neubaus bzw. der Räumlichkeiten ist auf eine optimale Umsetzung der Behandlungsprozesse ausgerichtet und wird von Seiten der Artemed begleitet.

B. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Nachdem die deutsche Wirtschaft im Jahr 2020 aufgrund der weltweiten Corona-Pandemie drastisch eingebrochen war und sich die wirtschaftliche Erholung nach 2021 auch im Jahr 2022 fortgesetzt hat, fand im Jahr 2023 wieder ein Dämpfer statt. Gemäß der Pressemitteilung vom 15. Januar 2024 des Statischen Bundesamts fiel das Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Vergleich zu 2022 um -0,3 % (preisbereinigt) bzw. -0,1 % (preis- und kalenderbereinigt).

Ein Hauptgrund für den Rückgang des BIP stellt die mit 5,9 % weiterhin hohe Inflationsrate und deren negative Auswirkung auf das Konsumverhalten dar. Sowohl der private (-0,8 %, preisbereinigt) als auch der staatliche Konsum (-1,2 %, preisbereinigt) nahm ab. Der Rückgang bei den Staatsausgaben im Jahr 2023 lag u.a. am Wegfall der Coronaausgaben. Zur Bewältigung der Corona-Pandemie leistete der Gesundheitsfonds im Jahr 2022 Zahlungen mit einem Volumen von 21,4 Mrd. EUR, die durch den Staat erstattet wurden. Hierzu zählen u.a. Ausgleichszahlungen an Krankenhäuser sowie die Kosten für Impfungen und Corona Testungen.

Während die Corona-Pandemie und deren Auswirkungen im Jahr 2023 abgeklungen sind, war das Thema "hohe Energiekosten" auch noch in 2023 allgegenwärtig. Zuschüsse des Bundes, u.a. im Rahmen der Energiehilfen, nahmen um rund 18,7 % zu. Energieprodukte, die sich noch im Jahr 2022 deutlich um 29,7 % verteuerten, hatten im Jahr 2023 - abgeschwächt durch die im Dezember 2022 verabschiedete Energiepreisbremse - einen Preisanstieg von 5,3 %. Diese Preisbremse für Strom (Strompreisbremsengesetz, StromPBG), Gas und Wärme (Erdgas-Wärme-Preisbremsengesetz, EWPBG) wurde eingeführt, um die Belastung durch die gestiegenen Preise abzuschwächen. Bei Industriekunden wurde 70 % der Gasverbrauchsmenge 2021 auf einen Preis von 7 Cent/kWh (netto, d.h. vor Abgaben/Umlagen/Entgelte wie bspw. Netzentgelt und Messstellenentgelt sowie vor MwSt), bei Privatverbrauchern 80 % des Jahresverbrauchs auf 12 Cent/kWh (brutto, d.h. inkl. Entgelte/Abgaben/Umlagen/MwSt) gedeckelt. Für die restliche Menge war der ungedeckelte Preis an den Erdgaslieferanten zu bezahlen. Gleiches gilt für Strom, der abhängig von der Verbrauchsmenge (bis bzw. ab 30.000 kWh/ Jahr) auf 13 Cent/kWh (netto, bei einem Verbrauch über 30.000 kWh/Jahr) bzw. 40 Cent/kWh (brutto, bei einem Verbrauch bis zu 30.000 kWh/Jahr) gedeckelt wurde. Die Preise für Wärmelieferungen wurden auf 7,5 Cent/kWh (netto) bzw. 9,5 Cent/kWh (brutto) beschränkt. Analog zu Gas wurde bei Strom- und Wärmelieferung auch nur 70 % bzw. 80 % des Vergleichs-Jahresverbrauchs gedeckelt. Die Energiepreisbremse bestand für den Zeitraum 1. Januar 2023 bis 31. Dezember 2023.

Auf der Seite der Staatseinnahmen steht für das vergangene Jahr 2023 ein Plus gegenüber 2022, bspw. bei der Lohnsteuer ein Anstieg von 4 %. Mit durchschnittlich 45,9 Mio. Erwerbstätigen in 2023 wurde ein neuer Rekordwert bei den Beschäftigten erreicht. Neben dem Rekordwert bei den Beschäftigten ist ein Fachkräftemangel allgegenwärtig. Eine weitere signifikante staatliche Einnahmequelle, die Umsatzsteuer, stieg in 2023 um 2,3 %.

Auf internationaler Ebene ergab sich aus geopolitischen Spannungen ein dämpfender Effekt für die deutsche als auch die Weltwirtschaft. Zu einer erhöhten internationalen Unsicherheit trug neben dem weiterhin andauernden Ukrainekrieg der neu durch den Terrorangriff der Hamas auf Israel entfachte Nahostkonflikt bei. Es droht dabei eine Ausweitung des Nahostkonflikts auf weitere Staaten.

Der Ausblick auf die wirtschaftliche Entwicklung 2024 ist verhalten. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung erwartet in dem im März 2024 veröffentlichten Frühjahresgutachten ein Wirtschaftswachstum von nur 0,2 %. Insbesondere die internationalen Konflikte werden als Gefahr für die deutsche Wirtschaft gesehen. Die Bundesregierung rechnet mit einem ähnlichen BIP-Wachstum wie der Sachverständigenrat. Laut der im April 2024 veröffentlichten Frühjahresprojektion erwartet die Regierung ein Wachstum von 0,3 % für 2024. In beiden Prognosen wird ein Wachstum insbesondere im privaten Konsumbereich gesehen. Eine rückläufige Inflation und dadurch steigende Reallöhne sollen als Impuls für das Kaufverhalten dienen.

2. Branchenbezogene Rahmenbedingungen

Der Gesundheitssektor stellt seit Jahren einen wichtigen und stabilen Wachstumsmarkt in Deutschland dar. Gemäß dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz betrug der Anteil des Sektors an der Gesamtwirtschaft 2022, gemessen anhand der Bruttowertschöpfung, 12,7 %. Außerdem wuchs der Gesundheitssektor mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 4,6 % p.a. im Zeitraum 2013 bis 2022 stärker als das Bruttoinlandsprodukt. Aufgrund von zunehmenden medizinisch-technischen Möglichkeiten sowie der Beschäftigungsintensität stellt die Branche einen der wichtigsten Wachstums- und Beschäftigungstreiber dar. Seit 2013 wurden über 1,4 Mio. neue Stellen aufgebaut, so dass mit Stand 2022 nun insgesamt ca. 8,1 Mio. Erwerbstätige in der Gesundheitswirtschaft tätig waren. Davon sind rund 2,2 Mio. in der medizinischen stationären Versorgung bzw. 1,3 Mio. in Krankenhäusern beschäftigt.

Der demographische Wandel hin zu einer älteren Gesellschaft und ein zunehmendes Gesundheitsbewusstsein in der Bevölkerung sichern das Wachstum der Branche und erzeugen Ausgabensteigerungen im Gesundheitswesen. Laut Statistischem Bundesamt betrugen die Gesundheitsausgaben im Jahr 2022 497,7 Mrd. EUR. Vorläufige Zahlen sehen für 2023 gegenüber 2022 einen leichten Rückgang bei den Gesundheitsausgaben auf 494,6 Mrd. EUR vor.

Der mit Abstand bedeutendste Kostenträger ist die gesetzliche Krankenversicherung (GKV), die im Jahr 2022 rund 53,3 % der Gesundheitsausgaben übernahm. Durch das Gesetz zur Weiterentwicklung der Finanzstruktur und der Qualität in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKVFWQG) wurde zum 1. Januar 2015 der allgemeine Beitragssatz von 15,5 % auf 14,6 % gesenkt, wobei es seitdem keine Anpassungen gab. Zudem wurde es den Krankenkassen freigestellt zusätzlich einen Zusatzbeitrag zu erheben, womit auch der Wettbewerb unter den Krankenkassen angekurbelt werden sollte. Wurde dieser Zusatzbeitrag bis zum 31. Dezember 2018 noch alleinig vom Arbeitnehmer getragen, wird dieser seit 2019 jeweils zur Hälfte vom Arbeitnehmer und -geber übernommen. Der vom Bundesgesundheitsministerium vorgeschlagene durchschnittliche Zusatzbeitragssatz für 2024 beträgt 1,7% und somit 0,19 %Punkte höher als noch in 2023. Im Jahr 2023 ergab sich bei den gesetzlichen Krankenkassen bei Ausgaben von 306,2 Mrd. EUR und gleichzeitigen Einnahmen von 304,4 Mrd. EUR ein Defizit von 1,9 Mrd. EUR. Ende 2023 wiesen die gesetzliche Krankenversicherung Finanzreserven von 8,4 Mrd. EUR auf. Durch diese Finanzreserven können rund die durchschnittlichen Ausgaben eines drittel Monats (0,3) gedeckt werden. Somit liegt die Finanzreserve um das 1,5-fache über der gesetzlichen Mindestreserve von 0,2 Monatsausgaben.

In 2023 verzeichnete der Gesundheitsfonds ein deutliches Defizit von 3,3 Mrd. EUR und verfügte Anfang 2024 über liquide Mittel i.H.v. 9,4 Mrd. EUR. Das Defizit resultiert aus den Ausschüttung an die Krankenkassen zur Stabilisierung der Zusatzbeiträge. Um den Zusatzbeitrag auch im Jahre 2024 stabil zu halten, sind weitere Ausschüttung i.H.v. 3,1 Mrd. EUR geplant.

In den letzten Jahren führte vor allem das Krankenhausstrukturgesetz (KHSG), welches am 1. Januar 2016 in Kraft trat, zu erheblich veränderten gesetzlichen Rahmenbedingungen. Durch das Gesetz soll unter anderem die Pflegeleistung verbessert werden. In diesem Zusammenhang ersetzte ab 1. Januar 2017 der Pflegezuschlag den Versorgungszuschlag. Das bisherige Volumen des Versorgungszuschlags von 500 Mio. EUR p.a. wurde beibehalten. Die Verteilung dieser Mittel erfolgte anhand der Pflegepersonalkosten der Krankenhäuser. Dadurch sollte die Personalausstattung im Bereich der Pflege gesteigert werden, da im Gegensatz zum einheitlichen prozentualen Versorgungszuschlag nun ein krankenhausindividueller Pflegezuschlag, der abhängig von den Pflegepersonalkosten ist, vereinbart wurde.

Zur weiteren Stärkung der Pflege wurde im November 2018 das Pflegepersonalstärkungsgesetz (PpSG) vom Bundestag verabschiedet. Ab 2019 wird der Aufbau von neuen Pflegestellen voll finanziert. Außerdem werden zukünftige Tarifsteigerungen in der Pflege vollständig refinanziert. Zusätzlich wird die Ausbildungsvergütung von Krankenpflegeauszubildenden im 1. Lehrjahr vom Kostenträger komplett übernommen. Basierend auf dem Pflegepersonalstärkungsgesetz erfolgt ab 2020 eine krankenhausindividuelle Vergütung der Pflegekosten.

Bisher erfolgte die Vergütung der Pflege als auch der medizinischen Leistungen über die DRG. Im Vergleich zur bisherigen Vergütung sind die DRG nun um die Pflegekosten bereinigt (sog. aDRG, wobei a für ausgegliedert steht). Diese Kosten werden losgelöst von den Fallpauschalen erstattet. Bei der Erstattung wird der krankenhausindividuelle Pflegepersonalbedarf und folglich die tatsächlichen Pflegepersonalkosten berücksichtigt. Zusätzlich werden auch Maßnahmen, die das Pflegepersonal entlasten teilweise in der Pflegevergütung berücksichtigt. Infolge der separaten Pflegevergütung wurde der Pflegezuschlag zum 1. Januar 2020 nicht verlängert.

Im Bereich der Pflege ergaben sich zum Jahreswechsel 2018/19 neben dem Pflegepersonalstärkungsgesetz auch Neuerungen durch die Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung (PpUGV). Ziel dieser Verordnung ist es, eine angemessene Ausstattung an Pflegepersonal sicherzustellen. Ab dem 1. Januar 2019 sind feste Pflegepersonaluntergrenzen für die vier Krankenhausbereiche Intensivmedizin, Geriatrie, Kardiologie und Unfallchirurgie vorgeschrieben. Startend mit diesen vier Bereichen wurde im Zeitverlauf die Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung auf weitere Bereiche ausgeweitet. Zum 1. Januar 2020 wurde die Pflegepersonaluntergrenzen-Regelung auf die pflegesensitiven Bereiche Herzchirurgie, Neurologie, Neurologische Frührehabilitation und Neurologische Schlaganfalleinheit ausgeweitet. Ab 2021 zählen auch die Bereiche Innere Medizin, Allgemeine Chirurgie, Pädiatrie und pädiatrische Intensivmedizin, ab 2022 Orthopädie und Gynäkologie/Geburtshilfe sowie ab 2023 Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Urologie und Rheumatologie zu den pflegesensitiven Bereichen.

Für alle pflegesensitiven Bereiche sind feste Verhältnisse zwischen Anzahl Patienten und Pflegekraft sowie zwischen Pflegefachkräften und Pflegehilfskräften vorgegeben. Dabei findet eine Unterscheidung zwischen Tag- und Nachtschicht statt. Das Nichterfüllen der vorgegebenen Grenzen wird durch Vergütungsabschläge sanktioniert.

Um die pflegerische Versorgungsqualität sicherzustellen ist neben einer festen Pflegepersonaluntergrenze in bestimmten Bereichen ab 2020 auch die Ermittlung eines Pflegepersonalquotienten (PpQ) jeweils auf Krankenhausebene vorgeschrieben. Dabei wird die Anzahl der Vollzeitkräfte in der unmittelbaren Patientenversorgung ins Verhältnis zum Pflegeaufwand gesetzt. Die Untergrenze des krankenhausindividuellen Pflegepersonalquotienten spiegelt das Verhältnis von Pflegekräften zu Pflegeaufwand wider, bei dem eine nicht patientengefährdende pflegerische Leistung noch gewährleistet ist. Eine Unterschreitung dieser Untergrenze wird sanktioniert. Der individuelle Pflegepersonalquotient wird vom Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) jährlich ermittelt und auf deren Homepage veröffentlicht.

Darüberhinausgehend wurde im Koalitionsvertrag 2021-2025 festgehalten, dass zur verbindlichen Personalbemessung im Krankenhaus die Pflegepersonalregelung (PPR) 2.0 eingeführt wird. Die PPR 2.0 regelt die Ermittlung des Pflegepersonalbedarfs in der Krankenhauspflege und baut auf pflegewissenschaftliche Erkenntnisse und Weiterentwicklungen im Pflegemanagement der letzten Jahrzehnte auf. Im Rahmen der PPR 2.0 erfolgt täglich die Einordnung der Patienten in je vier Leistungsstufen der Grund- und Spezialpflege. Den einzelnen Stufen ist ein bestimmter Minutenwert zugeordnet. Hierdurch kann pro Patient ein Zeitwert, der den Bedarf an Pflegepersonal widerspiegelt, ermittelt werden. Der über aller Patienten aggregierte Zeitwert ergibt den hausindividuellen Pflegepersonalbedarf. Die bisherigen gesetzlichen Vorgaben zu Pflegepersonaluntergrenzen sowie zum Pflegequotienten werden durch die neue Regelung abgeschafft. Die PPR 2.0 soll zum 1. Juli 2024 in Kraft treten.

Das Krankenhausstrukturgesetz strebt zusätzlich zu einer verbesserten Pflegeleistung/-qualität auch eine Steigerung der Behandlungsqualität an. Im Bereich der Qualitätssicherung sieht das Gesetz vor, dass die Bundesländer Qualitätsindikatoren im Rahmen der Krankenhausplanung berücksichtigen. Die Qualitätsindikatoren werden vom Gemeinsamen Bundesausschuss (GBA) in Zusammenarbeit mit dem Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) bestimmt. Schlechte Qualität in der Krankenhausversorgung soll mit Vergütungsabschlägen bestraft werden. Auch Mindestmengenanforderungen wurden konkretisiert. Krankenhäuser, die die notwendige Qualität dauerhaft nicht bieten können, sollen darüber hinaus aus dem Krankenhausplan entfernt werden können.

Die Mengensteuerung in der stationären Versorgung wurde in zwei Schritten neu ausgerichtet. In einem ersten Schritt wurde ab dem Jahr 2016 die Einholung von Zweitmeinungen bei mengenanfälligen planbaren Eingriffen neu geregelt. In einer zweiten Stufe wurde ab dem Jahr 2017 die Mengensteuerung von der Bundes- auf die Landesebene übertragen. Während bis 2016 auf gegenüber dem Vorjahr vereinbarte Steigerungen des Erlösbudgets den Kostenträgern drei Jahre lang ein Rabatt (Mehrleistungsabschlag) in Höhe von 25 % zu gewähren war, werden ab 2017 Kostenvorteile durch Mehrleistungen durch einen dreijährigen Abschlag in Höhe von 35 % (Fixkostendegressionsabschlag) berücksichtigt. Ausgenommen von dem Abschlag sind lediglich ausgewählte Leistungen (z.B. Transplantationen, Versorgung von Frühgeborenen). Für Leistungen, die nicht mengenanfällig sind und für Leistungszuwächse, die durch eine Verlagerung zwischen Krankenhäusern entstehen, gilt ein hälftiger Abschlag.

Ungeachtet der finanziellen Belastung durch den Fixkostendegressionsabschlag, der insbesondere (stark) wachsende Krankenhäuser trifft, befinden sich allgemein viele Krankenhäuser in Deutschland - trotz aller Anstrengungen, die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen - in einer wirtschaftlich angespannten Lage, und das bereits vor der Corona-Pandemie. Gemäß dem Krankenhaus Rating Report 2021 waren im Jahr 2019 - dem letzten Jahr vor der Corona-Pandemie - 40 % der Krankenhäuser insolvenzgefährdet, davon 13 % der Krankenhäuser sogar mit einer erhöhten Insolvenzgefahr. Das Jahr 2019 schlossen 33 % der befragten Krankenhäuser auf Konzernebene mit einem Verlust ab. Während bereits rund 1/3 aller Krankenhäuser unter "normalen Bedingungen" einen Verlust erzielten, stieg laut dem Krankenhausbarometer 2023 dieser Anteil im coronageprägten Jahr 2022 auf 54 % der Kliniken. Für das Jahr 2023 wird ein weiterer Anstieg auf 78 % der Kliniken erwartet.

Ergänzend zu der angespannten Situation in 2022 und 2023 war auch der Ausblick der Branche für 2024 eher negativ geprägt. 71 % der Befragten beurteilten die erwartete wirtschaftliche Situation als "eher unbefriedigend". Während die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser in den Jahren 2020, 2021 und 2022 von der Corona-Pandemie belastet wurde, wirk(t)en sich die Sach-/Personalkostensteigerungen in den Jahren 2023/2024 negativ auf die Ergebnis- und Liquiditätslage aus.

Bei den Sachkostensteigerungen sind insbesondere gestiegene Energiepreise zu nennen. Für den Betrieb von Krankenhäuser ist eine große Menge an Energie in Form von Strom und Wärme nötig. Zusätzlich geben die Lieferanten ihre eigenen Energiekostensteigerungen in Form von Preiserhöhungen an die Krankenhäuser weiter. Um wirtschaftliche Schieflagen von Krankenhäusern zu vermeiden, wurde neben der Energiepreisbremse, die sowohl für Industrie- als auch Privatkunden gilt, ein zusätzliches Hilfsprogramm für Krankenhäuser (§26f Ausgleich für Steigerungen der Kosten für den Bezug von Erdgas, Wärme und Strom) aufgelegt. Dieses staatliche Hilfspaket gilt für den Zeitraum Oktober 2022 bis April 2024 und umfasst insgesamt 6 Mrd. EUR, die auf zwei Fördertöpfe aufgeteilt werden. Der erste Fördertopf mit 4,5 Mrd. EUR soll die direkten energiebedingten Mehrkosten abschwächen, d.h. Mehrkosten für Strom/Erdgas/Fernwärme, die trotz der Energiepreisbremse bei den Krankenhäusern anfallen. Die Mehrkosten gegenüber dem Referenzmonat März 2022 müssen hausindividuell nachgewiesen werden. Der zweite Fördertopf mit 1,5 Mrd. EUR soll die indirekten Energiemehrkosten abschwächen, die sich bspw. in erhöhten Preisen externer Dienstleister für Flächen- und Wäschereinigung widerspiegeln. Während die 4,5 Mrd. EUR hausindividuell anhand den vorliegenden Mehrkosten verteilt werden, erfolgt die Verteilung der 1,5 Mrd. EUR pauschal anhand der aufgestellten Betten. Da der Abruf der 4,5 Mrd. EUR eher schleppend erfolgte, aber gleichzeitig die Krankenhäuser unter den hohen Energiemehrkosten - insbesondere den indirekten - immens leiden, wurde vom Bundestag entschieden, weitere 2,5 Mrd. EUR aus dem "4,5 Mrd. EUR-Fördertopf" ebenfalls pauschal anhand der Bettenanzahl an die Krankenhäuser auszuschütten. In Bayern erhalten die Kliniken zusätzlich zu den Bundesmitteln finanzielle Hilfen für "ungedeckte" Sachkostensteigerungen (siehe Richtlinie über die Gewährung einer Finanzhilfe an zugelassene Krankenhäuser in Bayern aufgrund von Mehrbelastungen im Bereich der Sachkosten aus dem Bayerischen Härtefallfonds, HärtefallfondsKHR), wobei ungedeckt nach Berücksichtigung der Bundeshilfen bedeutet.

Die schnelle Umsetzung von finanziellen Maßnahmen während der Corona-Pandemie zur Rettung von Krankenhäusern, u.a. Ausgleichszahlungen für freigehaltene Betten, sowie die zwei Fördertöpfe "Energiemehrkosten" i.H.v. von insgesamt 6 Mrd. EUR sollten jedoch nicht über Versäumnisse aus der Vergangenheit hinsichtlich der Finanzierung von Krankenhäusern hinwegtäuschen. Insbesondere fehlende Fördermittel von Seiten der Länder führ(t)en zu einer finanziellen Belastung der Krankenhäuser. Gemäß einer Anfang 2022 veröffentlichten Studie des RWI (Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung) besteht in Deutschland eine jährliche Förderlücke von mindestens 2,8 Mrd. EUR. Aufgrund des Bedarfs nach einer stärkeren finanziellen Unterstützung wurde der im Rahmen des Krankenhausstrukturgesetzes eingerichtete Strukturfonds ab 2019 um vier Jahre verlängert. Dadurch soll die erforderliche Umstrukturierung im Bereich der Krankenhäuser sowie eine weitere Steigerung der Versorgungsqualität ermöglicht werden. Aber auch der Abbau von Überkapazitäten und die Konzentration von Leistungen sollen durch die finanziellen Mittel des Strukturfonds erreicht werden. Insgesamt beteiligt sich der Gesundheitsfonds jährlich mit 500 Mio. EUR, die Länder mit einem Anteil von mindestens 25 %, sodass jährlich eine Gesamtsumme von 750 Mio. EUR bis 1 Mrd. EUR an finanziellen Mitteln für Förderzwecke bereitsteht.

Die Corona-Pandemie hat nochmals verdeutlicht, wie wichtig ein stabiles und leistungsstarkes Krankenhaussystem ist. Dies hat auch die Bundesregierung erkannt, ebenso wie die Versäumnisse hinsichtlich einer adäquaten Finanzierung von Krankenhausinvestitionen. Im Rahmen des "Zukunftsprogramm Krankenhäuser" sollen insgesamt 3 Mrd. EUR vom Land und ergänzend 1,3 Mrd. EUR von den Ländern/Krankenhausträgern für notwendige Investitionen bereitgestellt werden. Finanzielle Mittel sollen über den Strukturfonds ausgekehrt werden, weshalb im Zuge des Krankenhauszukunftsgesetzes (KHZG) dieser bis 31. Dezember 2024 verlängert. Durch die zusätzlich bereitgestellten Mittel sollen insbesondere eine moderne Notfallversorgung und eine bessere digitale Infrastruktur, wie bspw. elektronische Dokumentation von Pflege- und Behandlungsleistung oder digitales Medikationsmanagement, erreicht werden.

In einer gemeinsamen Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO und der DKI "Personalnotstand im Krankenhaus - Quo vadis" aus 2023 wird als eine der größten Herausforderungen im Krankenhausbereich - neben einer adäquaten finanziellen Ausstattung - der Pflegekräftemangel gesehen. 94 % aller Krankenhäuser können demnach offene Stellen auf den Allgemeinstationen nicht besetzten. In den betroffenen Krankenhäusern sind gemäß der Studie 8 % der Vollkräfte auf den Allgemeinstationen und jeweils 12 % der Stellen in der Intensivpflege und Kinderkrankenpflege vakant. Im Jahr 2016 waren es noch "lediglich" 51 % der Kliniken mit Personalmangel. In der Dreijahresvorschau sehen 75 % der Häuser eine weitere Verschlechterung der Stellensituation in der Intensivpflege und 86 % befürchten eine Verschlechterung der Stellensituation auf der Allgemeinstation. Wesentliche Gründe sind vor allem fehlende (geeignete) Bewerber und eine weitere Zunahme von Teilzeitarbeit und Renteneintritt von Pflegenden. Daher stehen Krankenhäuser untereinander, aber auch mit anderen Pflegebereichen, wie bspw. der Altenpflege, in einem harten Wettbewerb. Da die Anzahl pflegebedürftiger Menschen demographisch bedingt weiter steigen wird, wird auch in den anderen Pflegebereichen verstärkt Personal benötigt. Demgegenüber stehen geburtenschwache Jahrgänge, wodurch zukünftig weniger junge Leute als (potentielle) Pflegekräfte auf dem Arbeitsmarkt verfügbar sind.

Um all den aktuell im Gesundheitswesen vorherrschenden Herausforderungen begegnen zu können, hat das Bundesministerium der Gesundheit in der aktuellen Legislaturperiode eine große Krankenhausreform angekündigt. Im Mittelpunkt dieser steht das Krankenhausversorgungsverbesserungs-Gesetz (KHVVG). Die Ziele dieser Reform sind neben einer Entökonomisierung, d.h. einer Abkehr vom bisherigen Fallpauschalensystem, eine Sicherung und Steigerung der Behandlungsqualität sowie der Abbau von Bürokratie.

Der Entwurf der Reform sah zunächst vor, dass die Krankenhäuser in 3 Versorgungsstufen, sog. Levels, eingeteilt werden. Level I sollte Krankenhäuser der Grundversorgung umfassen, Level II Krankenhäuser mit Regel- und Schwerpunktversorgung, Level III Maximalversorger wie bspw. Universitätskliniken. Abweichend vom Level-Model sind nun vielmehr definierte Leistungsgruppen, die sich an dem in Nordrhein-Westfalen erarbeiteten Konzept orientieren, das Kernelement der Reform. Zu jedem Krankenhaus soll eine Zuordnung von klinischen Leistungsgruppen erfolgen. Dadurch sollen komplexe Leistungen konzentriert und zentralisiert werden sowie Anreizsysteme für Kooperationen zwischen den Kliniken geschaffen werden. Für die Zuweisung eines Krankenhauses zu einer bestimmten Leistungsgruppe muss das Krankenhaus jeweils die für diese Leistungsgruppe vorgegebenen Qualitätskriterien erfüllen.

Die definierten Vorgaben beziehen sich auf technische und personelle/fachliche Ausstattung. Abhängig vom Level bzw. nun von der Leistungsgruppe sollen die Krankenhäuser als Ergänzung zur DRG-Vergütung eine Vorhaltevergütung erhalten. Statt einer zusätzlichen Finanzierung findet vielmehr eine Verschiebung statt. Zukünftig soll die medizinische Leistung nach rDRG abgerechnet werden, wobei rDRG für residuale DRG nach Abzug der Vorhaltekosten steht. Die Vergütung der Vorhaltekosten für Infrastruktur und Personal soll langfristig 60 % der Gesamtvergütung betragen, d.h. langfristig soll auch die Erstattung der Pflegekosten in der Vorhaltevergütung berücksichtigt werden.

Die Vergütung soll somit nicht mehr pauschal über die Fallkostenpauschale erfolgen, sondern mehr als die Hälfte der an das Krankenhaus zu entrichten Vergütung soll leistungsunabhängig allein für die Vorhaltung der Leistungen erfolgen. Dadurch erfolgt eine Abkehr von einer leistungs-/mengenmäßigen Vergütung, wie sie aktuell gegeben ist. Die Einführung einer Vorhaltefinanzierung soll dazu dienen, die Vorhaltung von Strukturen an Krankenhäusern weitestgehend unabhängig von der Leistungserbringung finanziell abzusichern.

Daneben steht im Zuge der großen Krankenhausreform das Ziel nach mehr Transparenz und Erleichterung von Auswahlentscheidungen für den Patienten bei der Wahl einer Klinik. Dies soll mit dem Krankenhaus-Transparenzgesetz erreicht werden, welches der Bundestag am 20. Oktober 2023 beschlossen und der Bundesrat am 22. März 2024 gebilligt hat. Das Gesetz sieht die Veröffentlichung eines interaktiven Klinik-Atlas vor. Diese Plattform soll ermöglichen, das potentielle Patienten im Vorfeld einer Behandlung sich ein Bild hinsichtlich der angebotenen Leistungen und deren Qualität der einzelnen Krankenhäuser machen können. U.a. sollen Komplikationsraten veröffentlicht werden. Die Krankenhäuser werden verpflichtet, dem InEK die notwendigen Angaben zu übermitteln. Während das InEK die Auswertungen liefert, soll das Institut für Qualität und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) die Daten für das Verzeichnis aufbereiten. Geplant ist, dass das Verzeichnis ab Mai 2024 startet.

Darüberhinausgehend trat zum 1. Januar 2024 die Hybrid-DRG-Verordnung in Kraft. Die Verordnung zu einer speziellen sektorengleichen Vergütung enthält einen Katalog mit ersten Leistungen (u.a. Eingriffe bei Hernien und am Sinus pilonidalis), die ab Januar nach den neuen Hybrid-DRG bezahlt werden sollen. Diese Leistung ist dann nicht mehr über die zuvor geltenden Krankenhaus DRG abrechenbar. Durch die Hybrid-DRGs sollen Anreize für ambulante Eingriffe und eine Reduktion der stationären Fälle geschaffen werden. Nach der Einigung zwischen der Kassenärztliche Bundesvereinigung, Deutsche Krankenhausgesellschaft und GKV-Spitzenverband werden für 2025 rund 100 weitere Eingriffe in den Hybrid-DRG Katalog aufgenommen. Es wird damit gerechnet, dass dadurch weitere 400.000 stationäre Fälle abgebaut werden können.

3. Geschäftsverlauf

3.1. Umsatz- und Auftragsentwicklung

Die gesamten Umsatzerlöse des Konzerns haben sich von 650,26 Mio. EUR auf 727,94 Mio. EUR erhöht. Die gesteigerte Ertragskraft spiegelt sich vor allem in der Erhöhung der Erlöse aus Krankenhausleistungen auf 618,64 Mio. EUR (Vorjahr: 560,50 Mio. EUR) wider.

Für diese Entwicklung war u.a. die Krankenhaus Düren gGmbH, die Mitte Mai 2023 übernommen wurde, verantwortlich. Diese Klinik wurde mit 235 Tagen in den Konzernabschluss miteinbezogen.

Neben einer konsolidierungsbedingten Umsatzsteigerung konnten auch die Bestandshäuser der Artemed-Gruppe ihre medizinische Leistung steigern und somit Umsatzerlössteigerungen erzielen.

Eine Aufgliederung der Umsatzerlöse nach der Art der Leistungserbringung befindet sich im Anhang des Jahresabschlusses.

3.2. Leistungsentwicklung

Die Anzahl der vollstationär behandelten Patienten im Budget-Bereich (nur Fallpauschalen) betrug bei der Artemed-Gruppe im Jahre 2023 136.347 Patienten und lag damit 17.073 Fälle (entspricht 14,3 %) über der Fallzahl im Vorjahreszeitraum. Ein Großteil des Anstiegs ist auf die Einbeziehung des Krankenhaus Düren ab 11. Mai 2023 zurückzuführen. Aber auch die Artemed Bestandshäuser konnten die Patientenanzahl steigern. Der Case Mix Index lag bei 0,844; entsprechend betrug der abgerechnete Case Mix im Budget-Bereich 115.042 Relativgewichte (aDRG). Zusätzlich wurde eine Pflegeleistung von 559.214 Pflegebewertungsrelationen erbracht. Im Bereich der tagesgleichen Reha-Pflegesätze wurden 29.140 Behandlungstage geleistet. Hinzu kamen noch rund 520 Fälle aus stationärer Behandlung, die außerhalb des DRG-Budgetbereichs erbracht wurden (u.a. Psychosomatik, ausländische Patienten).

3.3. Investitionen

Im Geschäftsjahr 2023 wurden die folgenden größeren Investitionen getätigt:

•	Aufstockung eines Staffelgeschosses für die Nutzung als Verwaltungsräumlichkeiten in der Klinik Lilienthal, Bremen,
•	Modernisierung des Empfangsbereichs und Neugestaltung der Zentralvorfahrt am Krankenhaus Tabea in Hamburg,
•	Fertigstellung der Umbauarbeiten im Bereich des Aufwachraums, der OPs und der Sterilgutaufbereitung im Artemed Klinikum München Süd,
•	fortschreitende, vorbereitende Baumaßnahmen im Zusammenhang mit dem Erweiterungsbau am Benedictus Krankenhaus Tutzing,
•	Schaffung neuer Räumlichkeiten für die Nutzung als Bettenstation, Privatstation und für die Verwaltung in der Klinik Vincentinum Augsburg,
•	Umbau der ehemaligen Dialyse zu einer Pflegefachschule mit Simulationszentrum am Benedictus Krankenhaus Tutzing,
•	Sanierung Bettenstation 3. OG im Loretto-Krankenhaus Freiburg, u.a. Errichtung neuer Nasszellen,
•	Errichtung einer Elektivambulanz sowie Neugestaltung des Eingangsbereichs inkl. neuer Cafeteria im St. Josefskrankenhaus, Heidelberg,
•	fortschreitender Neubau des sog. A-Flügels, mit neuer Bettenstation, hochmodernen Aufwachräumen für stationäre und ambulante Patienten, einer neuem Intermediate Care- und Intensivstation sowie einer Erweiterung der bestehenden Privatstation am Hospital zum Heiligen Geist, Kempen.

Für das im Mai 2023 übernommene Krankenhaus Düren fand eine grundlegende Analyse sowie Konzeptionierung der zukünftigen Baumaßnahmen der nächsten fünf Jahre, passend zur medizinischen Neuausrichtung, statt. Aktuell steht die Entwurfs-/Eingabeplanung des 1. Bauprojektes an, welches die Erweiterung der OP-Kapazitäten sowie den Einbau einer Zentralsterilisation nach modernen Standards umfasst. Im Kernbereich der Klinik (U1 bis 2. OG) werden neben baulichen Maßnahmen auch Veränderungen in der Nutzung bestehender Räumlichkeiten für einen optimalen Behandlungsprozess umgesetzt.

Insgesamt stehen der Artemed-Gruppe und deren Tochterklinikunternehmen für zukünftige Bauprojekte bereits heute umfangreiche genehmigte Fördermittel zur Verfügung.

3.4. Finanzierungsmaßnahmen bzw. -vorhaben

Die Finanzierung der Investitionen erfolgte in 2023 sowohl über Eigen- als auch Fremdmittel. Die Artemed-Gruppe verfügt aufgrund der Nichtausschüttung von erwirtschaften Gewinnen der Vorjahre über einen starken Eigenmittelstock, weshalb im Jahr 2023 nur für einzelne ausgewählte Baumaßnahmen neue Darlehen aufgenommen wurden. Diese zusätzlichen langfristigen Bankdarlehen betragen Ende 2023 6,4 Mio. EUR (inklusive Umfinanzierung Düren 13,5 Mio. EUR).

Daneben wurden im Berichtsjahr Bestandsdarlehen in Höhe von 15,8 Mio. EUR (inkl. Umfinanzierung Düren und Artemed SE 32,9 Mio. EUR) zurückgeführt. Dabei erfolgte die Bedienung der laufenden Bankverbindlichkeiten des Konzerns gemäß Zins- und Tilgungsplänen der jeweiligen Darlehen. Zum 31. Dezember 2023 beläuft sich der Stand der konzernweit aufgenommenen Darlehen auf 176,3 Mio. EUR (Vorjahr: 157,4 Mio. EUR). In der Gesamtsumme sind auch die Darlehen des im Mai 2023 durch Artemed übernommenen Krankenhaus Düren und dessen Tochterunternehmen MVZ Rur enthalten. Diese zusätzlichen Bankverbindlichkeiten betragen Ende 2023 13,2 Mio. EUR.

4. Vermögenslage

Das bilanzielle Eigenkapital (mit Anteilen anderer Gesellschafter) beträgt zum 31. Dezember 2023 239,01 Mio. EUR (Vorjahr: 229,49 Mio. EUR). Die bilanzielle Eigenkapitalquote hat sich, trotz der Thesaurierung des Konzernergebnisses, von 29,5 % auf 28,1 % vermindert. Dieses ist auf die um 9,5 % erhöhte Bilanzsumme zurückzuführen, welche im Wesentlichen durch den Erwerb des Krankenhauses Düren bedingt ist.

Bei Betrachtung des Konzern-Eigenkapitalanteils unter zusätzlicher Berücksichtigung der ausgewiesenen Ausgleichs- und Sonderposten (insbesondere Fördermittel nach KHG), dem Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung sowie der Verbindlichkeiten gegenüber den Gesellschaftern des Mutterunternehmens beläuft sich das wirtschaftliche Eigenkapital auf 414,51 Mio. EUR (Vorjahr: 398,01 Mio. EUR). Die wirtschaftliche Eigenkapitalquote am 31. Dezember 2023 beläuft sich auf 48,8 %, nach 51,2 % im Vorjahr.

Aufgrund der erstmaligen Einbeziehung des Krankenhaus Düren sowie eines leichten Anstieg in den Bestandshäusern haben sich deutlich erhöhte Rückstellungen für Urlaub und Überstunden ergeben. Gleiches gilt für die Rückstellungen für das potenzielle Rückzahlungsrisiko im Zusammenhang mit MDK-Fällen, welche insbesondere aufgrund der Berücksichtigung von Aufschlagszahlungen bei der Ermittlung eine ansteigende Tendenz aufweisen. Weitere Informationen zu den sonstigen Rückstellungen in Höhe von 63,47 Mio. EUR sind dem Anhang zur Bilanz zu entnehmen.

Der Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ist nahezu vollständig auf den Erwerb des Krankenhaus Düren zurückzuführen. Der weiterhin grundsätzlich erhöhte Bestand ist insbesondere auf die erhöhte Bautätigkeit zurückzuführen.

Die Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht beinhalten in 2023 im Wesentlichen Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausentgeltgesetz für Budgetausgleichsverpflichtungen, Mehrleistungsabschlägen sowie dem coronabedingten Erlösausgleich in Höhe von 31,80 Mio. EUR (Vorjahr: 34,42 Mio. EUR). Der Rückgang ist darauf zurückzuführen, dass hinsichtlich des coronabedingten Erlösausgleichs im Berichtsjahr Ausgleiche stattgefunden haben.

Der coronabedingte Erlösausgleich ist in der "Verordnung zur Regelung weiterer Maßnahmen zur wirtschaftlichen Sicherung der Krankenhäuser" bzw. in der "Zweite[n] Verordnung zur Änderung der Verordnung zur Regelung weiterer Maßnahmen zur wirtschaftlichen Sicherung der Krankenhäuser" geregelt. Die Verordnungen sehen vor, dass unter bestimmten Voraussetzungen erhaltene Rettungsschirmzahlungen 2021 und 2022, d.h. Ausgleichszahlungen und Versorgungsaufschläge, teilweise zurückgezahlt werden müssen [Fall 1] bzw. den Krankenhäusern zusätzliche Rettungsschirmzahlungen zustehen [Fall 2]. Laut Verordnung ist ein Erlösanstieg (bzw. ein Erlösrückgang) im Jahr 2021 bzw. 2022 gegenüber 2019 gegebenenfalls durch die Krankenhäuser (durch die Länder) auszugleichen. Hierzu findet ein Abgleich zwischen den Erlösen 2019 - angepasst um Preiseffekte, d.h. unter Berücksichtigung des Landesbasisfallwerts 2021 bzw. 2022 und den Bewertungsrelationen des InEK Kataloges 2021 bzw. 2022 - und den IST Erlösen 2021 bzw. 2022 (inkl. Rettungsschirmzahlungen) statt. Resultiert ein Erlösanstieg aus den Rettungsschirmzahlungen 2021 bzw. 2022, so sind diese zurückzuführen [Fall 1]. Demgegenüber werden Erlösrückgänge aufgrund der Corona Pandemie den Krankenhäusern zu 85 % ausgeglichen [Fall 2].

Die Krankenhäuser der Artemed Gruppe fallen sowohl in die Kategorie Fall 1 als auch Kategorie Fall 2, wobei der überwiegende Anteil der Artemed Kliniken zur Kategorie Fall 1 gehören. In 2023 fanden nach Einigung der coronabedingten Erlösausgleiche 2021 und 2022 größere Liquiditätsabflüsse statt.

Die innerhalb der Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht ausgewiesenen Verbindlichkeiten aus noch nicht zweckentsprechend verwendeten Fördermittel haben sich im Berichtsjahr deutlich erhöht (56,57 Mio. EUR; Vorjahr: 38,79 Mio. EUR). Diese Entwicklung resultiert aus Förderungen im Zusammenhang mit dem Krankenhauszukunftsgesetz im Sinne der § 14a KHG i.V.m. §§ 19 - 25 KHSFV sowie der Übernahme des Krankenhaus Düren.

Insgesamt beträgt das wirtschaftliche Fremdkapital des Artemed-Konzerns, nach Verrechnung der erhaltenen Anzahlungen mit dem Vorratsvermögen, 436,10 Mio. EUR (Vorjahr: 378,61 Mio. EUR), von denen 172,42 Mio. EUR (Vorjahr: 162,22 Mio. EUR) dem lang- und mittelfristigen Teil zuzuordnen sind.

Aufgrund der der vielfältigen Investitionen in das Sachanlagevermögen der Einrichtungen, insbesondere in die Gebäudesubstanz, beläuft sich das Anlagevermögen auf 617,06 Mio. EUR (Vorjahr: 563,11 Mio. EUR). Der Anteil des Anlagevermögens an der Bilanzsumme beträgt 72,5 % (Vorjahr: 72,4 %).

Das Umlaufvermögen hat sich von 212,80 Mio. EUR im Vorjahr auf 232,03 Mio. EUR erhöht und ist in Relation zur Bilanzsumme mit 27,3 % (Vorjahr: 27,4 %) konstant. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus der Übernahme des Krankenhaus Düren. Die Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht haben sich trotzdessen nicht wesentlichen aufgebaut, da im Berichtsjahr vermehrt Budgetvereinbarungen herbeigeführt werden konnten und Ausgleiche erfolgten.

5. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Zur unterjährigen Verfolgung der Geschäftsentwicklung werden nicht nur finanzielle Größen wie Umsatzerlöse, Personal- und Sachkosten usw. betrachtet. Neben diesen finanziellen Steuerungsgrößen sind weitere nichtfinanzielle (Leistungs-) Indikatoren maßgeblich für die zukünftige Entwicklung der Gruppe. Diese Indikatoren beziehen sich vor allem auf die Qualität und Transparenz der medizinischen Leistungen. Hierzu zählt auch die Qualität des medizinischen Sachbedarfs. Ebenso sind die Leistungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von hoher Bedeutung.

Die sehr gute medizinische Versorgung als auch der volle Einsatz der Mitarbeiter spiegeln sich in Patientenbewertungen wider. So liegen die Kliniken der Artemed-Gruppe bei der Weißen Liste (Stand April 2022) mit einer durchschnittlichen Weiterempfehlung von 87 % erheblich über dem Bundesdurchschnitt (81 %) und insgesamt zusammen mit einer anderen Klinikgruppe an der Spitze in Deutschland.

6. Finanzlage

Der Finanzmittelfonds (liquide Mittel abzüglich der jederzeit fälligen Bankverbindlichkeiten) am Ende des Geschäftsjahres 2023 beträgt -19,53 Mio. EUR (Negativ-Saldo aufgrund Nutzung Kontokorrent) und 7,46 Mio. EUR zum Ende des Geschäftsjahres 2022. Hierfür verantwortlich sind folgende wesentlichen Faktoren:

•	Positiver Cashflow (9,97 Mio. EUR; Vorjahr: 12,11 Mio. EUR) aus der laufenden Geschäftstätigkeit. Der leichte Rückgang gegenüber dem Vorjahr resultiert aus der Übernahme des Krankenhaus Düren. Ohne diese Übernahme wäre der operative Cashflow 2023 um 8,56 Mio. EUR höher ausgefallen (vgl. Pro-Forma-Darstellung im Anhang).
•	Negativer Cashflow (-57,97 Mio. EUR) aus der Investitionstätigkeit aufgrund der Investitionen in das Sachanlagevermögen, insbesondere im Rahmen der Neubau-, Umbau- und Sanierungsmaßnahmen. Für 2024 wird mit einem deutlich niedrigeren Investitonscashflow gerechnet, da mehrere Bauprojekte in 2023 fertiggestellt wurden.
•	Positiver Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit (21,91 Mio. EUR) durch Aufnahme zusätzlicher Bankdarlehen (+13,48 Mio. EUR), durch die erhaltenen Zuschüsse (+43,78 Mio. EUR), die Zahlungen für Bankverbindlichkeiten (-38,44 Mio. EUR für Zinsen und Tilgungen), Zuschüssen von Altgesellschaftern des Krankenhaus Düren (+ 7,00 Mio. EUR) sowie die (Netto-) Auszahlungen an (Minderheits-) Gesellschafter (-3,92 Mio. EUR).
•	Es bestehen Ende 2023 zugesagte aber nicht ausgenutzte Kreditlinien in Höhe von 5,47 Mio. EUR.

7. Ertragslage

Im Konzern wurden im Geschäftsjahr 2023 Umsatzerlöse von 727,94 Mio. EUR, demnach 77,68 Mio. EUR (+11,9 %) mehr als noch im Geschäftsjahr 2022, erzielt.

Dieser Anstieg lässt sich dabei insbesondere auf die Übernahme des Krankenhaus Düren ab 11. Mai 2023 sowie die kontinuierliche Weiterentwicklung der Artemed Bestandshäuser zurückführen.

Neben den "alten" Artemed-Häuser zeigen auch die in den letzten fünf Jahren übernommen Kliniken ein operatives Wachstum. Die nach der Übernahme eingeleiteten Maßnahmen zur Weiterentwicklung sind bereits deutlich spürbar. Diese Maßnahmen umfassen i.d.R. neben der Neustrukturierung des medizinischen Leistungsspektrums auch Investitionen in die Infrastruktur. An dieser Stelle ist beispielhaft das St. Elisabethen Krankenhaus Frankfurt zu nennen. Das Krankenhaus hat nach der Insolvenz im Jahr 2019 und der Übernahme durch die Artemed Gruppe die Umsatzerlöse deutlich gesteigert, auch in 2023.

Insgesamt ergab sich Artemed-weit auch ein positiver Umsatzerlöseffekt durch die Budgets. Im Jahr 2023 wurden die Budgetverhandlungen mit den Kostenträgern wie im Jahr 2022 weiter vorangetrieben und (überwiegend) abgeschlossen. In den Corona-Jahren 2020/2021 waren diese ins Stocken geraten.

Die Erhöhung der sonstigen betrieblichen Erträge beruht auf einem Zuschuss der Stadt und des Kreises Düren in Höhe von insgesamt 12 Mio. EUR im Zusammenhang mit dem Erwerb des Krankenhaus Düren. Das Krankenhaus Düren wurde in einer wirtschaftlichen schwierigen Situation übernommen. Zur Stabilisierung des Krankenhauses haben die Alteigentümer Kreis und Stadt Düren als auch die Artemed SE zusätzliche Liquidität eingebracht sowie auf Altdarlehen verzichtet. Die Artemed SE hat zusätzlich eine Patronatserklärung über 3,8 Mio. EUR, zeitlich begrenzt bis 31. Dezember 2024, abgegeben.

Der Materialaufwand stieg im Wesentlichen aufgrund der genannten Änderungen im Konsolidierungskreis sowie grundsätzlich mengen- und inflationsbedingt von 170,17 Mio. EUR auf 210,86 Mio. EUR (23,9 %).

Davon verzeichneten die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe einen Anstieg auf 128,42 Mio. EUR (Vorjahr: 101,69 Mio. EUR, 26,3 %).

Die Aufwendungen für bezogenen Leistungen liegen mit 82,44 Mio. EUR um 20,4 % unter anderem konsolidierungskreisbedingt über dem Vorjahr (68,49 Mio. EUR). Weiterhin wurden im Berichtsjahr kurzfristige Engpässe im Personalbereich mit der Hilfe von externen Dienstleistern kompensiert.

Weitere bezogene Leistungen beinhalten u.a. im nicht-medizinischen Bereich die Unterhaltsreinigung sowie die Speiseversorgung. Im medizinischen Bereich fallen unter bezogene Leistungen neben den Gebühren für ärztliches und pflegerisches Leihpersonal insbesondere die externe Laborversorgung, konsiliarärztliche und kooperationsärztliche Honorare sowie Dienstleistungen im Bereich der Zentralsterilisation.

Auch die Artemed Lieferanten und Dienstleister hatten im Jahr 2023 deutliche Kostensteigerungen, u.a. aufgrund der hohen Kosten der Energie, die für den Herstellungsprozess bzw. die Erbringung der Dienstleistung nötig ist. Diese Kostensteigerungen waren dann auch bei bei den Preisen für die bezogene Waren und Dienstleistungen und somit bei der Artemed Gruppe spürbar. Durch langfristige Verträge konnten die Kostensteigerungen abgeschwächt werden.

Allgemein ist die Beschaffung durch jeweils langfristig angelegte Vertragsverhältnisse mit Lieferanten stabil geregelt. Der medizinische Sachbedarf wird entweder direkt vom Hersteller oder über Einkaufsorganisationen bezogen. Für bestimmte Produktgruppen (z.B. Endoprothesen, Nahtmaterial) existieren teilweise Konsignationsläger in den Krankenhäusern.

Die durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer im Konzern belief sich im Jahr 2022 auf 8.149 (Vorjahr: 7.176) Beschäftigte. Der Anstieg ist auf konsolidierungsbedingte Effekte durch das Krankenhaus Düren zurückzuführen. Der Personalaufwand betrug im Berichtsjahr 465,15 Mio. EUR (Vorjahr: 377,11 Mio. EUR). Die Personalkostenquote im Verhältnis zur Gesamtleistung beträgt 64,0 % und ist damit gegenüber dem Vorjahr (57,9 %) gestiegen. Der Anstieg des Personalaufwands resultiert neben dem Erwerb des Krankenhaus Düren aus nachvollziehbaren Lohnsteigerungen, da auch in 2023 die Suche und die Bindung gut ausgebildeter Mitarbeiter eine Hauptherausforderung im Gesundheitswesen geblieben ist.

Die Entwicklung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen ist in erster Linie konsolidierungskreisbedingt und auf inflationsbedingte Erhöhungen zurückzuführen.

EBITDA: Das Konzernergebnis vor Abschreibungen, den Erträgen aus der Auflösung von Sonderposten (wirtschaftlich stellen diese Erträge ein Korrektiv zu den Abschreibungen dar), Zinsen, Steuern und Gewinnanteilen anderer Gesellschafter (EBITDA) beträgt 41,04 Mio. EUR (Vorjahr: 69,78 Mio. EUR), die EBITDA-Marge damit im Berichtsjahr 5,6 % (Vorjahr: 10,7 %) der Gesamtleistung.

In den noch einmal erhöhten Abschreibungen zeigt sich die weiterhin hohe Investitionstätigkeit des Konzerns im Vorjahr wie auch im Berichtsjahr. An dieser Stelle ist insbesondere auf die unter B 3.3 genannten Investitionen zu verweisen. Für das aktuelle Jahr 2024 wird bedingt durch die Fertigstellung einiger Bauprojekte in 2023 mit einer ggü. 2023 niedrigeren Investitionstätigkeit gerechnet.

EBIT: Das Konzernergebnis vor Finanzergebnis, Steuern und Gewinnanteilen anderer Gesellschafter (EBIT) beträgt 21,61 Mio. EUR (Vorjahr: 50,70 Mio. EUR). Die EBIT-Marge beträgt damit im Berichtsjahr 3,0 % (Vorjahr: 7,8 %).

Das Finanzergebnis bewegt sich entsprechend leicht steigenden Entwicklung der Fremdfinanzierung im Wesentlichen auf leicht erhöhtem Niveau

Das Ergebnis vor Steuern betrug im Jahre 2023 16,25 Mio. EUR (Vorjahr: 45,53 Mio. EUR). Nach Abzug von Steuern und Ergebnisanteilen anderer Gesellschafter beträgt der Konzernjahresüberschuss der Artemed SE 9,52 Mio. EUR (Vorjahr: 36,32 Mio. EUR). Die Entwicklung der operativen Ergebnissituation vor außerordentlichen Effekten resultiert unter anderem aus den, im Wirtschaftsbericht aufgeführten, letzten Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie der steigenden Inflation, welche vergleichsweise gut bewältigt werden konnten.

Der durchschnittliche Steuersatz des Konzerns auf das Ergebnis vor Steuern bewegt sich um 15,825 %. Dieser ergibt sich aus dem Aufwand für Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag der Artemed SE. Der originäre Krankenhausbetrieb des Konzerns ist von der Gewerbesteuer befreit, weswegen lediglich die Gewinne aus den wirtschaftlichen Geschäftsbetrieben besteuert werden. Weiterhin sind die gemeinnützigen Tochter-Kapitalgesellschaften, mit Ausnahme von deren wirtschaftlichen Geschäftsbetrieben, von der Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag befreit.

Die tatsächliche Geschäftsentwicklung 2023 liegt hinsichtlich der Umsatzsatzerlöse (vor konsolidierungsbedingten Effekten durch den Erwerb des Krankenhaus Düren) auf Ebene der prognostizierten und geplanten Entwicklung (vgl. auch Erläuterungen zu 8. Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage). Dieses spiegelt die, gerade zu Zeiten der Corona-Pandemie, konservative Planung der Artemed-Gruppe wider. Nach dem Überwinden der Corona-Pandemie konnten in 2023 die Artemed Häuser deutlich die Anzahl der behandelten Patienten ggü. den Coronapandemie-Jahren steigern. Das operative Ergebnis liegt unter der geplanten Entwicklung, da durch den Landesbasisfallwert 2023 nicht der echte inflationsbedingte Kostenanstieg ausgeglichen wird.

Die Entwicklung der Artemed-Gruppe ist im Geschäftsjahr 2023, auch vor dem Hintergrund der Kosten-Erlöse-Schere, als zufriedenstellend anzusehen.

8. Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage

Die geschäftsführenden Direktoren (Geschäftsführung) blicken auf ein schwieriges Jahr 2023 zurück, das geprägt war durch eine hohe Gesamtwirtschaftsinflation und deutliche Kostensteigerungen. Demgegenüber stieg der Landesbasisfallwert nur moderat. Trotz der Kosten-Erlös-Schere konnte der Konzern auch im Jahr 2023 ein substanzielles Wachstum erzielen.

Die hohe Inflation in 2023 konnte durch Nachverhandeln von Dienstleistungs- und Lieferverträge und weiterer Effizienzsteigerung in den klinischen Prozessen abgemildert werden. Die Bündelung der Einkaufsmenge über die Artemed-Gruppe ermöglichte eine gute Verhandlungsposition.

Aufgrund der hohen Inflationsraten forderten die Gewerkschaften in Tarifrunden deutliche Lohn-/ Gehaltssteigerungen. Diese Tariferhöhungen stellen für die Artemed-Gruppe zwar keine unmittelbar bindenden Kostenrisiken dar, jedoch wird kurzfristig eine Angleichung, auch vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels, an etwaige Tariferhöhungen unumgänglich sein. Um weiterhin auf dem hart umkämpften Markt um hervorragendes Personal bestehen zu können, orientiert sich die Artemed Gruppe daher in mehreren Krankenhäusern bspw.an den Arbeitsvertragsrichtlinien (AVR) der Caritas. Neben Gehaltssteigerungen im Jahr 2023, u.a. Inflationsprämie für Mitarbeiter und 4,8 % Steigerung bei den Ärzten ab 1. Juli 2023, stehen für das Jahr 2024 weitere Tarifsteigerungen von 4 % bei den Ärzten (ab 1. April 2024) und über 10 % bei den restlichen Mitarbeitern (ab 1. März 2024) an.

Positiv wirkten sich auch die Budgetabschlüsse, teilweise für mehrere Jahre, auf das Ergebnis der Artemed-Gruppe aus. Im Rahmen der Budgetabschlüsse ergaben sich signifikante (Nach-) Forderungen, insbesondere für die Erstattung der Pflegeleistungen (das sog. Pflegebudget), gegenüber den Kostenträgern. Diese werden jedoch erst im Zeitverlauf mittels Zuschläge über die Abrechnung der Patienten der Artemed-Gruppe zu fließen. In 2024 wird die Artemed Gruppe durch die Umsetzung von Budgetabschlüsse deutlich über 10 Mio. EUR Liquidität vereinnahmen.

Die "Anschubinvestitionen" und Restrukturierungsmaßnahmen der zuletzt übernommenen Kliniken wurden auch im schwierigen Jahr 2023 weiter vorangetrieben und umgesetzt. Auch die einzelnen (Bau-)Projekte wurden mit unveränderter Energie bei der Artemed-Gruppe vorangetrieben (siehe hierzu auch Punkt B 3.3). Mehrere Bauprojekte konnten im Jahr 2023 fertiggestellt und vollumfänglich genutzt werden. Die Fertigstellung weiterer Bauprojekte, bspw. Anbau am Hospital zum Hl. Geist, Kempen und Ausbau des Staffelgeschosses der Klinik Lilienthal, erfolgte im ersten Halbjahr 2024.

Insgesamt ist festzuhalten, dass die Artemed-Kliniken auch im aktuell schwierigen Marktumfeld umfangreiche Maßnahmen zur Steigerung der medizinischen Versorgung eingeleitet haben. Hier sind bspw. die signifikanten Investitionen in eine hochmoderne Infrastruktur, die Bildung neuer Fachbereiche sowie die Besetzung der Fachabteilungen durch exzellentes Personal zu nennen. Der auf diese Weise steigende Patientennutzen führt dazu, dass zufriedene Patienten als Multiplikatoren - sei es in Gesprächen im Bekanntenkreis oder durch positive Bewertungen auf digitalen Plattformen - auftreten, womit eine Steigerung der zukünftigen Fallzahl einhergeht. Jedoch ist ein gewisser zeitlicher Vorlauf nötig bis sich die Verbesserungsmaßnahmen und deren Auswirkung vollumfänglich im wirtschaftlichen Ergebnis widerspiegeln.

Durch den überproportionalen Anstieg der Kosten gegenüber dem Landesbasisfallwert konnten die Maßnahmen nicht ihre volle Entfaltung in den wirtschaftlichen Ergebnissen bringen. Unabhängig davon ist die Ertrags- und Finanzlage der Artemed-Gruppe unverändert - wie in den Vorjahren - sehr stabil. Es ist davon auszugehen, dass die Grundlage für weiteres Wachstum und Investitionen in medizinische Qualität für die Folgejahre geschaffen wurde.

C. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

1. Prognose der künftigen Entwicklung

Die weitere Entwicklung des Artemed-Konzerns wird durch folgende wesentliche Effekte beeinflusst sein:

1) Kontinuierliche Leistungssteigerung der bestehenden Betriebe

2) Ertragskraftsteigerung der bestehenden Betriebe

3) Wachstum der Gruppe durch Hinzunahme weiterer Betriebe

4) Kostenoptimierung im Sachkostenbereich (z.B. Endoprothetik und Wirbelsäulenchirurgie)

Kontinuierliche Investitionen in eine moderne Krankenhausinfrastruktur sind maßgeblich für die Verbesserung und Steigerung der erbrachten Leistung. Im Jahre 2024 sind neben Investitionen in moderne Medizintechnik auch baulich investive Maßnahmen geplant, z.B. Neubau der Notaufnahme des Benedictus Krankenhaus Tutzing sowie Innenausbauarbeiten des Erweiterungsbaus an der Klinik Vincentinum Augsburg.

Maßgeblich für die wirtschaftliche Lage 2024 der Artemed wird die weitere Steigerung der Patientenanzahl sein, die bereits im Halbjahr 1 festzustellen ist. Die Kostenseite ist von Kostensteigerungen geprägt. Während sich die gesamtwirtschaftliche Inflationsrate im Jahr 2024 abgeschwächt hat (bspw. im April 2024 lag die Inflationsrate bei 2,2 %), ist das Jahr 2024 weiterhin von hohen Lohnsteigerungen geprägt. Während andere Industriezweige diese (Lohn-) Kostensteigerungen (teilweise) an ihre Kunden weitergeben können, wird die Vergütung von Krankenhausleistungen zentral durch das Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) vorgegeben. Den hohen Kostensteigerungen in den Jahren 2023 und 2024 steht nur ein moderater Anstieg des Landesbasisfallwertes von 4,32 % und 5,13 % gegenüber. Die Differenz zwischen den Kostensteigerungen und dem erhöhten Landesbasisfallwert belastet die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser. Die Krankenhäuser müssen diese Unterdeckung durch Eigen-/Fremdmittel auffangen. Das staatliche Hilfspaket für in-/direkte Energiekostensteigerung milderte nur teilweise die energiekostenbedingten Sachkostensteigerungen ab. Die erhöhten Pflegepersonalkosten werden erst in Folgebudgetabschlüssen berücksichtigt und erst in Folgejahren an die Krankenhäuser zurückfließen.

Somit stellt auch das Jahr 2024 ein schwieriges wirtschaftliches Jahr für die deutsche Krankenhausbranche und somit auch für die Artemed-Gruppe dar. Die Artemed-Gruppe wird im Jahr 2024 verstärkt die Budgetabschlüsse umsetzen, d.h. die Budgetforderungen der Vorjahre abbauen, und dadurch zusätzliche Liquidität von deutlich über 10 Mio. EUR generieren. Für das Jahr 2025 rechnet die Artemed mit einem signifikant steigenden Landesbasisfallwert, der die deutlichen Kostensteigerungen der vergangenen Jahre berücksichtigt.

Eine Planung im Krankenhausbereich ist selbst bei einem stabilen (Markt) Umfeld mit einer hohen Komplexität verbunden. Aufgrund der insgesamt hohen Unsicherheit ist aktuell eine detaillierte Umsatz und Ergebnisprognose sehr schwierig. Grob ist im Jahr 2024 mit einem deutlichem Wachstum der Umsatzerlöse (vor konsolidierungsbedinter Effekte aufgrund des Ganzjahreseinbezugs des Krankenhaus Düren) aufgrund der Steigerung der Patientenanzahl in den Artemed Bestandshäusern sowie des erhöhten Landesbasisfallwert 2024 zu rechnen. Im Bereich des operativen Ergebnisses, d.h. dem Ergebnis vor Sonder-/Einmaleffekten, wird trotz steigenden Kosten eine leichte Steigerung, bedingt durch die in der Vergangenheit eingeleiteten Maßnahmen (siehe Punkt B 8.), erwartet. Für Folgejahre wird mit einem deutlich steigenden Landesbasisfallwert und somit einer deutlich verbesserten Ergebnislage gerechnet.

2. Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung

2.1. Umfeld- und Branchenrisiken

Die Unternehmenstätigkeit der Artemed-Gruppe wird durch die gesetzlichen Vorschriften und ökonomische Rahmenbedingungen des Gesundheitsmarktes determiniert. Einen großen negativen Effekt ergibt sich aus dem ab 2017 geltenden Fixkostendegressionsabschlag. Krankenhäuser und Gruppen, die stark wachsen, wie bspw. die Artemed-Gruppe, sind "Opfer" des eigenen Wachstums. Heutiger Leistungszuwachs führt zu Fixkostendegressionsabschlägen, die das Ergebnis drei Jahre lang belasten. Erst danach wirkt sich das heutige Wachstum vollumfänglich positiv auf das Ergebnis aus. Somit kann der Fixkostendegressionsabschlag, der das kurzfristige Ergebnis reduziert, als Investition in die Zukunft angesehen werden.

Neben der laufenden Vergütung der medizinischen/pflegerischen Leistung, die mit dem Fixkostendegressionsabschlag versehen wird, stellt die rückläufige Investitionsfinanzierung eine erhebliche finanzielle Belastung für Krankenhäuser dar. Dieses Problem ist bisher nicht einmal im Ansatz gelöst. Die für Investitionen nötigen Mittel müssen in zunehmendem Maße aus den Erstattungen der Kostenträger gestemmt werden. Ein anhaltendes Risiko stellt weiterhin die Diskussion über die Bettenzahlen im Krankenhausplan bzw. den Versorgungsverträgen dar.

Einen hohen Unsicherheitsfaktor stellt die angekündigte große Krankenhausreform dar. Abzuwarten gilt nun, wie zukünftig die Krankenhausvergütung als auch die -förderung nach dieser Reform aussehen wird. Die konkrete Ausgestaltung stand bis Juni 2024 noch nicht fest. Aktuell finden weiterhin noch Verhandlungen zwischen Bund und Ländern zur Reform statt.

Neben einer adäquaten Vergütung der medizinischen und pflegerischen Leistung stellt das für die Erbringung der Leistung benötigte Personal eine Herausforderung dar. Aufgrund der demographischen Entwicklung ist nicht nur mit einem erheblichen Anstieg des Bedarfs an medizinischer Behandlung und pflegerischer Betreuung zu rechnen, sondern auch mit einem erheblichen Fachkräftemangel. Zwei in der Vergangenheit eingeleitete staatliche Maßnahmenpakete, um den Fachkräftemangel im Bereich der Pflege abzuschwächen, sind das Pflegepersonalstärkungsgesetz sowie die "Konzertierte Aktion Pflege". So sieht das Pflegepersonalstärkungsgesetz verschiedenste Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität des Pflegeberufs vor. U.a. werden durch zusätzliche finanzielle Mittel Maßnahmen finanziert, die eine bessere Vereinbarkeit zwischen Familie und Pflegeberuf ermöglichen. Die "Konzertierte Aktion Pflege" wurde von den drei Bundesministerien Gesundheit, Familie und Arbeit initiiert. Die in verschiedensten Arbeitsgruppen erarbeiteten Maßnahmen sehen bspw. vor, die Zahl der Auszubildenden bis 2023 um 10 % zu erhöhen sowie die Attraktivität des Pflegeberufs durch eine Ausweitung der Kompetenz zu steigern.

Auch die aktuelle Bundesregierung (die sog. Ampel-Regierung) hebt die Wichtigkeit des Pflegeberufs in ihrem Koalitionsvertrag hervor. Ein erhöhter Stellenwert des Pflegeberufs soll bspw. durch eine Steuerbefreiung von Zuschlägen und durch familienfreundliche Arbeitszeiten erreicht werden. Außerdem soll das Anwerben von ausländischen Fachkräften und die Anrechnung ausländischer Berufsabschlüsse erleichtert werden.

Insgesamt bleibt abzuwarten, inwiefern die eingeleiteten und geplanten Maßnahmen tatsächlich die Attraktivität des Pflegeberufs erhöhen und somit den Fachkräftemangel abschwächen/beheben können. Weitere Anstrengungen für eine nachhaltige Lösung des Fachkräftemangels werden sicherlich nötig sein. Ungeachtet gesamtwirtschaftlicher Initiativen unternimmt die Artemed-Gruppe vielfältige eigene Maßnahmen, um dem Personalmangel - insbesondere bei Ärzten und Pflegepersonal - gezielt entgegenzuwirken.

Eigene Aus- und Weiterbildung ist ein zentraler Baustein. So werden an Standorten eigene Mitarbeiter in verschiedensten Berufsfeldern ausgebildet. Aktuell werden Artemed-weit 600 Pflegeschüler ausgebildet, wobei die Anzahl der Auszubildenden kurzfristig in 2,5 Jahren auf über 1.000 gesteigert werden soll. Außerdem werden Fach- und Führungskräfte innerhalb der Artemed-Gruppe gefördert und weiterentwickelt. Dabei trägt die Artemed-Akademie durch kontinuierliche Ausweitung des Fortbildungs- und Kursangebots aktiv dazu bei. Das Wachstum der Unternehmensgruppe ermöglicht den Wissensaufbau und -transfer zwischen den Fachbereichen verschiedener Standorte, der positive Auswirkungen auf das Leistungsangebot und interne Prozesse hat.

2.2. Leistungswirtschaftliche Risiken

In allen Bewertungen erreichen die Artemed-Kliniken Spitzenpositionen (z.B. Weiße Liste, Klinikbewertungen.de). Repräsentative Patienten- und Einweiserbefragungen, ein Beschwerdemanagement sowie Auswertungen des Social-Media-Monitorings fördern dabei eine verbesserte Nachhaltigkeit der Beziehung zu den Patienten und tragen zur kontinuierlichen Qualitätsverbesserung bei.

Hohe Aufmerksamkeit wird dem Hygienemanagement in den Kliniken beigemessen. Dabei spielt die zentrale Überwachung aller hygienerelevanten Daten ebenso eine Rolle wie die Weiterbildung und der Austausch des ärztlichen und pflegerischen Personals sowie regelmäßige Überprüfungen vor Ort.

Innerhalb des Konzerns werden Risiken im Zusammenhang mit Rechtsstreitigkeiten, insbesondere bei Schadensfällen aus medizinischer Behandlung identifiziert, bewertet und kommuniziert. Wesentliche negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage werden hieraus nicht erwartet.

Das Risiko eines Ausfalls der IT-Systeme, der die klinischen Prozesse von der Patientenaufnahme bis zum Forderungsmanagement vor wesentliche Herausforderungen stellen würde, wird als beherrschbar angesehen.

2.3. Finanzwirtschaftliche Risiken

Der zentrale Geschäftspartner der Artemed-Gruppe sind die Krankenkassen. Ein Bonitätsrisiko besteht beim wesentlichsten Teil der Forderungen aus medizinischen Leistungen nicht. Forderungen an sonstige Schuldner, wie bspw. Selbstzahler, unterliegen einem gewissen Ausfallrisiko. Bezüglich ausgewählter Forderungen an sonstige Schuldner erfolgte eine entsprechende Wertberichtigung.

Die Preise der Artemed-Gruppe sind in sehr hohem Maße an die Landesbasisfallwerte der Bundesländer gekoppelt. Wie bereits ausgeführt sind die aktuellen Kostensteigerungen höher als die Landesbasisfallwertsteigerung 2023 bzw. 2024. Hieraus ergibt sich für das Jahr 2024 eine finanzielle Belastung für die Kliniken. Demgegenüber wird für Folgejahre mit einem abgeschwächten Inflationsniveau mit einem finanziellen Vorteil für die Kliniken gerechnet, da die Steigerung des Landesbasisfallwerts, die vom Inflationsniveau der Vorjahre determiniert wird, höher als die dann aktuelle Inflationsrate ausfallen wird.

Ein zentraler Treiber der sehr hohen Inflationsrate 2022 waren die Energiekosten, die mit 34,7 % gegenüber 2021 angestiegen sind. Auch im Jahr 2023 nahm das allgemeine Preisniveau der Energiekosten, gedämpft durch die Energiepreisbremse, nochmals zu. Die Artemed hat sich im Jahr 2022 gegen einen Festpreisvertrag für die Jahre 2023 und 2024 entschieden, da die Lieferanten mit einem hohen Aufschlag die vorherrschende Unsicherheit in den Festpreis miteinkalkuliert hatten. Statt einer Belieferung zum Festpreis bezieht die Artemed in 2023 und 2024 Strom und Gas zum Spotmarktpreis. Im Jahr 2023 fielen am Spotmarkt die Strom- und Gaspreise deutlich unter das Preisniveau von 2022. Hier gilt abzuwarten, wie sich die Spotmarktpreise in 2024 entwickeln werden.

Im Bereich des Patientenmanagements und der Patientenabrechnung führen ständige Änderungen der gesetzlichen Vorgaben und Anforderungen der Krankenkassen sowie staatliche Budgetierungen zu bedeutenden Risiken für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Krankenhäuser. Daher stehen die Rahmenbedingungen unter ständiger Beobachtung. Nötige Veränderungen, bspw. aufgrund veränderter Anforderungen bei Prüfungen des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung, werden durch ein aktives Prozessmanagement sichergestellt.

Auch die zunehmende Bestrebung nach einer verstärkten Ambulantisierung werden von der Artemed-Gruppe beobachtet. Aus dem aktuellen Katalog der Hybrid-DRGs als auch der rund 100 zusätzlichen Eingriffe, die ab 2025 unter die Hybrid-DRGs fallen erwartet die Artemed-Gruppe keinen signifikanten Effekt auf die wirtschaftliche Lage. Ungeachtet davon, wird auch die Artemed-Gruppe das Angebot an ambulanten Leistungen weiter ausbauen.

Über den gesamten Patientenweg - von der Aufnahme über das Belegungsmanagement bis zur Entlassung, Abrechnung und Archivierung - erfolgt ein bedarfsgerechter Einsatz der Informationstechnologie.

Das aktive Unternehmenswachstum und die umfangreichen Investitionen in die Klinikinfrastruktur erfordern erhebliche Finanzmittel. Die Artemed-Gruppe verfügt über ein Cashpooling, das zur Vereinfachung der Liquiditätsdisposition über die Unternehmensgruppe hinweg dient. Sofern zur Umsetzung einer Maßnahme nicht ausreichend Eigenmittel vorhanden sind, werden Banken aus dem Kreis der Hausbanken bezüglich einer Finanzierung frühzeitig angesprochen.

Mit den verschiedenen Hausbanken bestehen lange Geschäftsverbindungen. Aus heutiger Sicht ist nicht davon auszugehen, dass Kreditrisiken auftreten werden.

Bedingt durch die hohe Inflation ist in 2022/2023 auch das allgemeine Zinsniveau deutlich angestiegen. Die EZB hat mehrmals den Leitzins erhöht. Im Juni 2024 wurde erstmals seit 2019 der Leitzins reduziert, auf nun 4,25 % angepasst. Von weiteren, zeitnahen Senkungen kann jedoch nicht ausgegangen werden.

Bankverbindlichkeiten der Artemed-Gruppe sind größtenteils fest verzinst. Bezüglich der bestehenden Kreditbeziehungen ist somit bei einer Stagnation auf einem immer noch hohen allgemeinen Zinsniveau nicht mit einer erheblichen Belastung durch Finanzierungskosten zu rechnen.

Wie bereits unter Punkt B 8. ausgeführt, steigen die Löhne/Gehälter in 2024 aufgrund der hohen Inflation der Vorjahre deutlich. Im Gleichklang mit einer abschwächenden Inflationsrate sollten demgegenüber die Lohn-/Gehaltssteigerungen in den Folgejahren niedriger ausfallen.

2.4. Chancen

Hinsichtlich der Sachmittelbeschaffung bietet ein seit 2014 im Betrieb befindliches konzernweites Materialwirtschaftssystem die Chance auf erhebliche Einsparung bei Sachkosten. Seit 2014 findet dieses System Anwendung für fast die gesamte Beschaffung des medizinischen Verbrauchsmaterials. Dadurch wird eine verbesserte Preistransparenz geschaffen. Basierend auf dem System können Größenvorteile im Einkauf realisiert, d.h. günstigere Einkaufspreise verhandelt und der Sachmittelverbrauch in den Einrichtungen gesteuert werden. Der Ausbau und die Vertiefung strategischer Partnerschaften mit Herstellern bieten erhebliches Kostensenkungspotential. Zudem kann das System in der Zukunft auf andere Bereiche ausgeweitet werden, sodass weitere erhebliche Einsparungen realisiert werden können. Der Größenvorteil der Artemed-Gruppe wird auch bereits bei dem Bezug von Energie und dem Lebensmitteleinkauf genutzt. In 2023 konnte durch die Bündelung von Einkaufsmengen die Kostensteigerungen bedingt durch die Inflationssteigerung abgeschwächt, aber nicht komplett kompensiert werden. Das hohe Preisniveau kam insbesondere bei neuverhandelten Verträgen sowie bei Produkten/bezogene Leistungen ohne Festpreis zu tragen.

Die Artemed-Gruppe treibt die Entwicklung ihrer digitalen Infrastruktur gezielt voran. Das Medium Internet wird genutzt, um das Dienstleistungsangebot zu erweitern. So wurde erfolgreich die Möglichkeit erprobt, Terminvergaben über die Homepage zu ermöglichen. Sofern es möglich und sinnvoll ist, werden die Prozesse der Kliniken grundsätzlich durch elektronische Datenverarbeitungssysteme dargestellt (z.B. elektronische Archivierung von Patientenakten).

Dabei werden zunehmend konzernweite Standards geschaffen, wodurch die IT-Landschaft harmonisiert und Größenvorteile geschaffen werden. Doppelstrukturen können auf diese Weise aufgelöst und an einem Standort erfolgreich eingesetzte Lösungen können auf andere Einrichtungen übertragen werden. Fördermittel im Rahmen des Krankenhauszukunftsgesetzes (KHZG) werden für die Weiterentwicklung der Digitalisierung gezielt eingesetzt.

Wachstumschancen werden sich - neben einer Erweiterung des Fachspektrums der bestehenden Einrichtungen - auch weiterhin durch die Übernahme (defizitärer) Krankenhausbetriebe ergeben. Auf Grund der schwierigen legislativen und ökonomischen Rahmenbedingungen wird erwartet, dass sich sowohl im kommunalen, aber auch im freigemeinnützigen und privaten Bereich, weitere Möglichkeiten für Akquisitionen ergeben werden.

Akquisitionen bieten dabei der Artemed-Gruppe Chancen ihre Marktposition und ihr Leistungsangebot auszubauen und weitere Synergiepotentiale zu heben. Jedoch handelt es sich bei den Übernahmezielen regelmäßig um defizitäre Betriebe. Durch prospektive Analysen und Hochrechnungen wird sichergestellt, dass ausreichend finanzielle Ressourcen zum Auffangen der Verluste während der Restrukturierungsphase sowie zur Bereitstellung weiterer Finanzmittel für anstehende Investitionen in das Klinikgebäude oder die technische Ausstattung vorhanden sind. Die von den Bestandshäusern generierten Cashflows ermöglichen, dass diese Infrastrukturinvestitionen größtenteils durch Eigenmittel finanziert werden können. Wenn nötig, wird der weitere Finanzbedarf durch Bankdarlehen generiert.

3. Risiko- und Qualitätsmanagement

Aufgrund der Komplexität des Gesundheitswesens sowie externer und interner Veränderungen ergeben sich zwangsweise auch Risiken für den Geschäftsbetrieb. Die Erkennung und Bewertung dieser Risiken sowie die Einleitung geeigneter Maßnahmen gehört zur täglichen Managementaufgabe. Hierzu wurden standardisierte Prozesse und Strukturen etabliert, von denen die Wichtigsten nachstehend aufgeführt werden:

•	regelmäßiges, standardisiertes Berichtswesen auf Haus- und Konzernebene zum Reporting von Finanz- und Leistungskennzahlen; Ursachenanalyse von Plan-Ist-Abweichungen sowohl im Leistungs- als auch Finanzcontrolling,
•	regelmäßige Sitzungen relevanter Führungsorgane (z.B. Gesellschafter- und Geschäftsführersitzung, Klinikleitungssitzung, Abteilungsleitersitzung) zur gemeinsamen Besprechung, Bewertung und Maßnahmenbeschluss,
•	Marktbeobachtung, z.B. durch standardisierte Presseauswertungen,
•	regelmäßige Analyse der Patientenzufriedenheit, die einen Frühindikator für zukünftiges Patientenaufkommen darstellt.

4. Risikoberichterstattung

Falls eines oder mehrere der beschriebenen Risiken eintreten, ist nicht auszuschließen, dass dies möglicherweise auch negative Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage haben wird. Das Geschäftsführende Direktorium geht jedoch davon aus, dass keine Risiken bestehen, die gravierende Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit der Artemed-Gruppe haben werden oder gar die Unternehmensfortführung gefährdet.

Weder während, noch zum Ende des Geschäftsjahres 2023, noch bis heute sind im Rahmen der regelmäßigen Risikoberichterstattung besondere, den Fortbestand einzelner Tochterunternehmen oder des Konzerns gefährdende Risiken bekannt geworden.

Tutzing, 20. Juni 2024

ARTEMED SE, TUTZING

Geschäftsführende Direktoren

Frank Löscher

Prof. Dr. Rainer Salfeld

Tim Steckel

KONZERNBILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2023

ARTEMED SE, TUTZING

AKTIVA

	31.12.2023 EUR	31.12.2022 EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN	617.064.884,17	563.105.761,94
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	28.979.961,85	22.602.877,02
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	4.564.772,61	3.894.367,54
2. Geschäfts- oder Firmenwert	15.552.624,40	17.089.273,00
3. Geschäfts- oder Firmenwert aus der Kapitalkonsolidierung	8.145.798,00	1.387.576,00
4. Geleistete Anzahlungen	716.766,84	231.660,48
II. Sachanlagen	585.316.133,74	538.329.416,64
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken	449.773.752,40	440.413.266,55
2. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten einschließlich der Wohnbauten auf fremden Grundstücken	279.886,00	285.706,00
3. Technische Anlagen	20.348.870,80	22.743.747,00
4. Einrichtungen und Ausstattungen	60.252.364,34	54.326.628,68
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	54.661.260,20	20.560.068,41
III. Finanzanlagen	2.768.788,58	2.173.468,28
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	158.000,00	208.000,00
2. Beteiligungen	820.354,63	13.768,94
3. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften	520,00	520,00
4. Sonstige Finanzanlagen	1.789.913,95	1.951.179,34
B. UMLAUFVERMÖGEN	232.031.577,76	212.797.960,90
I. Vorräte	20.438.849,36	17.755.076,28
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	15.366.661,60	12.346.342,52
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	5.068.025,20	5.403.933,76
3. Fertige Erzeugnisse und Waren	4.162,56	4.800,00
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	190.711.471,20	178.020.886,74
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	82.112.706,66	73.616.314,28
2. Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	97.018.974,86	95.935.983,35
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0,00	1.026,72
4. Sonstige Vermögensgegenstände	11.579.789,68	8.467.562,39
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	20.881.257,20	17.021.997,88
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	2.019.680,48	1.315.398,49
andere Abgrenzungsposten	2.019.680,48	1.315.398,49
D. AKTIVER UNTERSCHIEDSBETRAG AUS DER VERMÖGENSVERRECHNUNG	102.315,71	37.494,71
	851.218.458,12	777.256.616,04
PASSIVA
	31.12.2023 EUR	31.12.2022 EUR
A. EIGENKAPITAL	239.006.724,95	229.494.355,89
I. Gezeichnetes Kapital	10.000.000,00	10.000.000,00
II. Kapitalrücklage	22.139.351,61	22.139.351,61
III. Gewinnrücklagen	102.545,92	102.545,92
IV. Konzernbilanzgewinn	201.311.046,91	191.792.409,03
V. Nicht beherrschende Anteile	5.453.780,51	5.460.049,33
B. PASSIVER UNTERSCHIEDSBETRAG AUS DER KAPITALKONSOLIDIERUNG	18.939.133,20	21.620.822,00
C. AUSGLEICHSPOSTEN	2.410.052,23	3.099.800,23
I. Sonstige Ausgleichsposten	2.410.052,23	3.099.800,23
D. SONDERPOSTEN AUS ZUWENDUNGEN ZUR FINANZIERUNG DES ANLAGEVERMÖGENS	178.147.211,46	164.812.225,00
I. Sonderposten aus Fördermitteln nach dem KHG	167.451.684,64	156.471.542,00
II. Sonderposten aus Zuweisungen und Zuschüssen der öffentlichen Hand	7.586.753,67	5.047.002,00
III. Sonderposten aus Zuwendungen Dritter	3.108.773,15	3.293.681,00
E. RÜCKSTELLUNGEN	73.684.293,52	55.816.355,61
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	6.024.926,45	5.695.372,00
2. Steuerrückstellungen	4.185.576,84	2.485.312,97
3. Sonstige Rückstellungen	63.473.790,23	47.635.670,64
F. VERBINDLICHKEITEN	336.277.959,06	299.350.549,10
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	176.333.494,63	157.438.596,71
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	648.757,77	640.060,07
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	37.190.807,61	32.007.118,36
4. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern bzw. dem Krankenhausträger	4.542.743,23	5.455.521,04
5. Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	91.804.781,63	77.107.238,10
6. Verbindlichkeiten aus sonstigen Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	113.016,97	117.836,97
7. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	116.540,96	104.319,03
8. Sonstige Verbindlichkeiten	25.527.816,26	26.479.858,82
G. AUSGLEICHSPOSTEN AUS DARLEHENSFÖRDERUNG	1.063.206,08	1.166.211,77
H. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	1.689.877,62	1.896.296,44
	851.218.458,12	777.256.616,04

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2023

	2023 EUR	2022 EUR
1. Erlöse aus Krankenhausleistungen	618.635.968,93	560.501.745,56
2. Erlöse aus Wahlleistungen	33.503.753,49	28.645.089,76
3. Erlöse aus ambulanten Leistungen des Krankenhauses	37.530.860,34	22.856.575,18
4. Nutzungsentgelte der Ärzte	5.396.169,83	4.508.359,15
5. Umsatzerlöse nach § 277 Absatz 1 des Handelsgesetzbuchs, soweit nicht in den Nummern 1 bis 4 enthalten	32.868.973,44	33.744.889,16
	727.935.726,03	650.256.658,81
6. Verminderung/Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen	-1.171.291,97	1.003.362,15
7. Zuweisungen und Zuschüsse der öffentlichen Hand, soweit nicht unter Nr. 11	37.182.158,71	14.654.957,02
8. Sonstige betriebliche Erträge	21.231.620,86	8.955.888,83
9. Personalaufwand	-465.150.754,13	-377.113.609,26
a) Löhne und Gehälter	-390.472.248,45	-316.500.360,17
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-74.678.505,68	-60.613.249,09
10. Materialaufwand	-210.859.323,66	-170.173.339,85
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	-128.417.389,64	-101.687.350,42
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-82.441.934,02	-68.485.989,43
Zwischenergebnis	109.168.135,84	127.583.917,70
11. Erträge aus Zuwendungen zur Finanzierung von Investitionen	26.119.274,25	33.840.123,29
12. Erträge aus der Auflösung von Sonderposten/Verbindlichkeiten nach dem KHG auf Grund sonstiger Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	18.394.208,18	15.150.203,67
13. Erträge aus der Auflösung des Ausgleichspostens für Darlehensförderung	65.736,00	79.246,39
14. Aufwendungen aus der Zuführung zu Sonderposten/Verbindlichkeiten nach dem KHG und auf Grund sonstiger Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	-25.925.949,77	-34.226.573,28
15. Aufwendungen aus der Zuführung zu Ausgleichsposten aus Darlehensförderung	-53.208,30	-48.822,94
16. Aufwendungen für die nach dem KHG geförderte Nutzung von Anlagegegenständen	-974.502,48	0,00
	17.625.557,88	14.794.177,13
17. Abschreibungen
auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-37.064.425,15	-33.878.240,65
18. Sonstige betriebliche Aufwendungen	-68.123.928,27	-57.803.910,27
Zwischenergebnis	21.605.340,30	50.695.943,91
19. Erträge aus Beteiligungen	37,30	707,87
20. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens	146.876,57	21.387,59
21. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	131.293,05	56.952,82
22. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-5.636.049,71	-5.241.190,16
	-5.357.842,79	-5.162.141,88
23. Steuern	-4.178.757,35	-5.323.163,48
24. Konzernjahresüberschuss	12.068.740,16	40.210.638,55
25. Anteil nicht beherrschender Anteile am Konzernergebnis	-2.550.102,28	-3.893.115,20
26. Anteil beherrschender Anteile am Konzernergebnis	9.518.637,88	36.317.523,35
27. Konzerngewinnvortrag	191.792.409,03	155.474.885,68
28. Konzernbilanzgewinn	201.311.046,91	191.792.409,03

KONZERNANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2023

ARTEMED SE, TUTZING

A Allgemeine Angaben zum Konzernabschluss und Konzernabschlussstichtag

Angaben zur Identifikation der Gesellschaft laut Registergericht:

Firmenname laut Registergericht:	Artemed SE
Firmensitz laut Registergericht:	Tutzing, Landkreis Starnberg
Registereintrag:	Handelsregister
Registergericht:	Amtsgericht München
Register-Nr.:	HRB 187333

Der Konzernabschluss der Artemed SE wurde nach den Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften des Handelsgesetzbuches (§§ 290 ff. HGB) erstellt. Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfolgte unter Beachtung der geltenden handelsrechtlichen (HGB) und aktienrechtlichen (AktG) Vorschriften.

Die Artemed SE ist aufgrund des Überschreitens der Größenkriterien gem. § 293 Abs. 1 HGB zum 31. Dezember 2023 verpflichtet, einen Konzernabschluss aufzustellen.

Die Gliederung des Konzernabschlusses erfolgte nach den Vorschriften für große Gesellschaften gem. §§ 266, 275 HGB und wurde gem. §§ 265 Abs. 4, 298 Abs. 1 HGB aus Transparenzgründen um gesonderte Posten nach der Krankenhausbuchführungsverordnung (KHBV) - Anlagen 1 und 2 - erweitert, da der Geschäftszweig "Krankenhäuser" den bedeutendsten Geschäftszweig des Konzerns darstellt.

Die Gliederung nach HGB bzw. KHBV wurde gem. § 265 Abs. 5 HGB um die Posten "Geschäfts- oder Firmenwert aus der Kapitalkonsolidierung" und "sonstiger Ausgleichsposten" erweitert.

Im Berichtsjahr haben sich Ausweisänderungen zwischen den Posten 'Umsatzerlöse' und 'sonstige betriebliche Erträge' sowie den Posten 'sonstige betriebliche Erträge' und 'sonstige betriebliche Aufwendungen' ergeben. Die Ausweisänderung erfolgte, da der geänderte Ausweis sachgerechter ist. Aus Vergleichbarkeitsgründen wurde die Vorjahreswerte entsprechend angepasst.

Aufgrund einer Änderung des DRS 21 werden innerhalb der Kapitalflussrechung abweichend zum Vorjahr Einzahlungen aus erhaltenen Ertrags- und Aufwandszuschüssen der öffentlichen Hand nicht mehr dem Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit, sondern dem Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit zugeordnet. Aus Vergleichbarkeitsgründen wurden die Vorjahreswerte entsprechend angepasst.

Der Konzernabschlussstichtag des Mutterunternehmens Artemed SE ist der 31. Dezember 2023. Er stimmt überein mit den Abschlussstichtagen der im Konzern zusammengeführten Tochtergesellschaften.

B Angaben zum Konsolidierungskreis und zum Konzernanteilsbesitz

Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfolgte unter Anwendung der Vorschriften der §§ 290 ff. HGB. In den Konsolidierungskreis wurden alle Gesellschaften aufgenommen, auf die die Artemed SE einen beherrschenden Einfluss i.S.v. § 290 Abs. 1 HGB ausüben kann. Zum Konsolidierungskreis und zu den Angaben zum Beteiligungsbesitz gem. § 313 Abs. 2 HGB verweisen wir auf die Anlage II zum Konzernanhang.

Die Tochtergesellschaften in der Rechtsform der GmbH & Co. KG sowie die Artemed Kliniken Freiburg gGmbH und die St. Josefskrankenhaus Heidelberg GmbH haben von dem Wahlrecht des § 264b HGB bzw. § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch gemacht. Die Gesellschaften sind bei Veröffentlichung des vorliegenden Konzernabschlusses von der Anwendung der Regeln der §§ 264 ff. HGB befreit.

Vergleichbarkeit Konzernabschluss Vorjahr

Der Konzernabschluss des Berichtsjahres ist nur eingeschränkt mit den Zahlen des Vorjahres vergleichbar, da die Artemed-Gruppe die Tochter-/Enkelunternehmen Krankenhaus Düren gem. GmbH, MVZ Rur gem. GmbH und Krankenhaus Düren Service GmbH zum 11. Mai 2023 erworben hat.

Zur Herstellung einer Vergleichbarkeit werden im Folgenden die im Rahmen einer "Pro-Forma"-Betrachtung (in TEUR) an den bisherigen Konsolidierungskreis bzw. die bisherigen Betriebe angepassten aktuellen Zahlen - unter Vernachlässigung der Konsolidierungseffekte der genannten Gesellschaften - den aktuellen Beträgen und den Vorjahresbeträgen wesentlichen Posten der Konzernbilanz, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und der Konzern-Kapitalflussrechnung gegenübergestellt:

AKTIVA

	2023	"Pro-Forma" 2023	Veränderung	2022
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände	28.980	21.129	7.851	22.603
Sachanlagen	585.316	561.735	23.581	538.329
Finanzanlagen	2.769	1.962	807	2.173
Umlaufvermögen
Vorräte	20.439	16.907	3.532	17.755
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	190.711	171.865	18.846	178.021
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	20.881	15.861	5.020	17.022
Rechnungsabgrenzungsposten	2.020	1.687	333	1.315
Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung	102	102	0	38
	851.218	791.248	59.970	777.256
PASSIVA
	2023	"Pro-Forma" 2023	Veränderung	2022
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital	10.000	10.000	0	10.000
Kapitalrücklage	22.139	22.139	0	22.139
Gewinnrücklagen	103	103	0	103
Konzernbilanzgewinn	201.311	198.644	2.667	191.792
Nicht beherrschende Anteile	5.454	5.454	0	5.460
Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung	18.939	18.939	0	21.621
Ausgleichsposten	2.410	2.410	0	3.100
Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	178.147	164.615	13.532	164.812
Rückstellungen	73.684	59.479	14.205	55.816
Verbindlichkeiten	336.278	306.832	29.446	299.351
Ausgleichsposten aus Darlehensförderung	1.063	960	103	1.166
Rechnungsabgrenzungsposten	1.690	1.673	17	1.896
	851.218	791.248	59.970	777.256

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG	2023	"Pro-Forma" 2023	Veränderung	2022
Umsatzerlöse	727.936	656.318	71.618	650.257
Veränderung des Bestands an unfertigen Erzeugnissen	-1.171	-1.317	146	1.003
sonstige betriebliche Erträgen (inkl. Zuweisungen und Zuschüsse der öffentlichen Hand)	58.414	41.326	17.088	23.611
Personalaufwand	-465.151	-415.038	-50.113	-377.114
Materialaufwand	-210.859	-186.510	-24.349	-170.173
Erträge aus der Auflösung von Sonderposten	18.394	15.871	2.523	15.150
Abschreibungen	-37.064	-34.206	-2.858	-33.878
Sonstige betriebliche Aufwendungen	-68.124	-59.586	-8.538	-57.804
Finanzergebnis	-5.358	-5.013	-345	-5.162
Steuern	-4.179	-2.574	-1.605	-5.323
Konzernjahresüberschuss	12.069	9.402	2.667	40.211

Kapitalflussrechnung	2023	"Pro-Forma" 2023	Veränderung	2022
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	9.973	18.533	-8.560	12.110
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-57.971	-55.052	-2.919	-46.716
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	21.905	10.318	11.587	16.765
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	-19.525	-18.741	-784	7.459

C Angaben zu den Konsolidierungsmethoden

Die Artemed SE ist im Rahmen einer konzerninternen Transaktion in der Vergangenheit neues Mutterunternehmen des Artemed-Konzerns geworden und war nach dieser Transaktion erstmalig verpflichtet, einen Konzernabschluss aufzustellen.

Nach § 301 Abs. 1 HGB ist bei der Kapitalkonsolidierung das Eigenkapital der Tochterunternehmen mit dem Betrag anzusetzen, der dem Zeitwert der in den Konzernabschluss aufzunehmenden Vermögensgegenstände, Schulden, Rechnungsabgrenzungsposten und Sonderposten zum Konsolidierungszeitpunkt entspricht. Der maßgebliche Konsolidierungszeitpunkt entspricht gem. § 301 Abs. 2 S. 1 HGB regelmäßig dem Zeitpunkt, zu dem die betreffenden Gesellschaften Tochterunternehmen geworden sind.

Danach müsste zum Transaktionszeitpunkt eine Neubewertung der Vermögensgegenstände, Schulden, Rechnungsabgrenzungsposten und Sonderposten sämtlicher unmittelbaren Tochterunternehmen vorgenommen werden, mit der Folge der Aufdeckung der stillen Reserven und des Ausweises von passiven Unterschiedsbeträgen aus der Kapitalkonsolidierung. Eine solche Verfahrensweise hätte im vorliegenden Fall einer gruppeninternen Reorganisation ("transaction under common control") dem wirtschaftlichen Grundgehalt dieser Transaktion und damit der Generalnorm nach § 297 Abs. 2 S. 2 HGB widersprochen. Vielmehr hätte sich für das Geschäftsjahr der Transaktion sowie für die Folgejahre ein den tatsächlichen Verhältnissen verzerrendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns ergeben.

Insofern wurde im Rahmen der Kapitalkonsolidierung keine Neubewertung vorgenommen und die Kapitalkonsolidierung analog zu der Kapitalkonsolidierung im Konzernabschluss der Artemed Kliniken GmbH in den Vorjahren durchgeführt.

Die Kapitalkonsolidierung von Tochterunternehmen, die erstmals nach dem 31. Dezember 2009 im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen werden, erfolgt gem. § 301 Abs. 1 HGB nach der Neubewertungsmethode durch Verrechnung der Anschaffungskosten der Beteiligung mit dem auf diese Anteile entfallenden Betrag des Eigenkapitals des Tochterunternehmens. Dabei wurde das Eigenkapital mit dem Betrag angesetzt, der dem Zeitwert der in den Konzernabschluss aufzunehmenden Vermögensgegenständen, Schulden, Rechnungsabgrenzungsposten und Sonderposten entspricht, der diesen zum Erstkonsolidierungszeitpunkt beizulegen ist.

Für alle Tochterunternehmen, die davor erstmals im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen worden sind, erfolgt die Kapitalkonsolidierung gemäß § 301 Abs. 1 Nr. 1 HGB a.F. nach der Buchwertmethode, die im Ergebnis in allen Fällen der Neubewertungsmethode entspricht.

Erstkonsolidierungszeitpunkt ist grundsätzlich der Zeitpunkt, zu dem die zu konsolidierenden Unternehmen Tochterunternehmen geworden sind. Bei zwei Tochterunternehmen, die zunächst aufgrund untergeordneter Bedeutung gem. § 296 Abs. 2 HGB nicht in den Konzernabschluss einbezogen worden sind, erfolgt die Kapitalkonsolidierung auf den Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung.

Aus der Kapitalkonsolidierung resultierende Geschäfts- oder Firmenwerte werden gemäß § 309 Abs. 1 HGB planmäßig über die voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Grundsätzlich werden aus der Kapitalkonsolidierung resultierende passive Unterschiedsbeträge aus Erwerbsvorgängen nach dem 31. Dezember 2009 unter dem Posten "Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung" nach dem Eigenkapital ausgewiesen. Die entsprechenden passiven Unterschiedsbeträge aus Erwerbsvorgängen vor dem 1. Januar 2010 haben Eigenkapitalcharakter und werden von daher unter den anderen Gewinnrücklagen ausgewiesen.

Die Schuldenkonsolidierung erfolgt nach § 303 Abs. 1 HGB durch Eliminierung der Forderungen und der entsprechenden Verbindlichkeiten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen.

Die Aufwands- und Ertragskonsolidierung erfolgt gemäß § 305 Abs. 1 HGB durch Verrechnung der Umsatzerlöse und sonstigen betrieblichen Erträge zwischen den Konzernunternehmen mit den auf sie entfallenden Aufwendungen. Die Zinsen und ähnlichen Erträge sind ebenso mit den entsprechenden Aufwendungen verrechnet worden.

D Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen

Die Bewertung der Zugänge erfolgt zu den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten einschließlich der nicht abziehbaren Vorsteuer, abzüglich Rabatte oder Skonto. Die Abschreibungen auf das Anlagevermögen erfolgen überwiegend nach der linearen Abschreibungsmethode.

Die geringwertigen Wirtschaftsgüter wurden entsprechend der ab 2008 geltenden steuergesetzlichen Neuregelung behandelt. Wirtschaftsgüter, bei denen die Anschaffungskosten weniger als 250,00 EUR betragen haben, wurden in voller Höhe als Betriebsausgabe behandelt. Wirtschaftsgüter, bei denen die Anschaffungskosten zwischen 250,00 EUR und 1.000,00 EUR gelegen haben, wurden in einen Sammelposten eingestellt, der gleichmäßig über fünf Jahre aufgelöst wird. Der Sammelposten wird auch beim Ausscheiden von Wirtschaftsgütern unverändert fortgeführt.

Die Nutzungsdauer des Anlagevermögens orientiert sich an der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer, ggfs. in Anlehnung an die allgemeinen steuerlichen Abschreibungstabellen und an die steuerliche AfA-Tabelle für das Gesundheitswesen.

Geschäfts- oder Firmenwerte, die aus Erwerben vor dem 1. Januar 2010 resultieren, werden in Anlehnung an die steuerrechtliche Regelung über einen Zeitraum von 15 Jahren linear abgeschrieben.

Der Geschäfts- oder Firmenwert aus der Übernahme des Krankenhausbetriebs in Bensheim wird aufgrund von Erfahrungs- und Branchenwerten über die künftige Nutzung von 15 Jahren linear abgeschrieben. Der Geschäfts- oder Firmenwert aus der Übernahme des Krankenhausbetriebs in Frankfurt wird aufgrund von Erfahrungs- und Branchenwerten über 20 Jahre linear abgeschrieben.

Entgeltlich erworbene Kassenzulassungen werden in der Regel nicht abgeschrieben.

Die entgeltlich erworbene Praxiswerte werden aufgrund von Erfahrungs- und Branchenwerten in der Regel über einen Zeitraum von 7-10 Jahren linear abgeschrieben.

Der Geschäfts- oder Firmenwert aus der Kapitalkonsolidierung der in 2012 erstmalig in den Konzernabschluss einbezogenen Hospital zum Heiligen Geist GmbH & Co. KG (Kempen) wird über einen Zeitraum von 30 Jahren linear abgeschrieben, da der Geschäfts- oder Firmenwert auf dem Erwerb einer Krankenhausinfrastruktur basiert, deren Nutzungsdauer an der durchschnittlichen Restnutzungsdauer der Krankenhausimmobilien, vermindert um einen Sicherheitsabschlag, festgemacht wurde.

Der Geschäfts- oder Firmenwert aus der Kapitalkonsolidierung der in 2023 erstmalig in den Konzernabschluss einbezogenen Krankenhaus Düren gem. GmbH wird über einen Zeitraum von 10 Jahren linear abgeschrieben, da dieser aufgrund eines negativen übernommenen Eigenkapitals entstanden ist und nicht auf dem Erwerb der Krankenhausstruktur an sich beruht.

Finanzanlagen/aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung

Die Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen werden mit ihren Anschaffungskosten ausgewiesen.

Die sonstigen Finanzanlagen beinhalten im Wesentlichen Rückdeckungsversicherungen für die Altersversorgung von Ärzten sowie Termingelder.

Der Ansatz der Rückdeckungsversicherungen erfolgt grundsätzlich zum Rückkaufswert. Die Termingelder sowie die Ansprüche aus den Rückdeckungsversicherungen, die dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind und ausschließlich der Erfüllung von Schulden aus Altersversorgungsverpflichtungen dienen, wurden zum Zeitwert bewertet und mit den entsprechenden Schulden gem. § 246 Abs. 2 S. 2 HGB verrechnet. Sofern bei der Verrechnung der beizulegende Zeitwert dieser Ansprüche den Betrag der Schulden übersteigt, wird der übersteigende Betrag als aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung aktiviert.

Vorratsvermögen

Die Vorräte wurden zum Bilanzstichtag körperlich aufgenommen und unter Beachtung des Niederstwertprinzips zu Anschaffungskosten bzw. niedrigeren Tageswerten bewertet. Bei gleichartigen Gegenständen des Vorratsvermögens wurde als Verbrauchsfolge das FiFo-Verfahren unterstellt. Für einen Teil der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, die die Voraussetzungen des § 240 Abs. 3 S. 1 HGB erfüllen, werden Festwerte gebildet.

Bei der Bewertung unfertiger Leistungen (Überlieger im DRG-Vergütungssystem) werden die Grundsätze der Einzelbewertung beachtet. Die Herstellungskosten werden retrograd auf Basis von anteiligen, gewichteten Fallpauschalenerlösen ermittelt, von denen Abschläge für Gewinne und nicht aktivierungsfähige Kostenbestandteile vorgenommen werden.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind mit ihrem Nominalbetrag entsprechend den zum Abschlussstichtag bewirkten Dienstleistungen und in Anspruch genommenen Nutzungen vollständig ausgewiesen. Erkennbare Risiken wurden durch Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Dem allgemeinen Kreditrisiko wurde durch eine Pauschalwertberichtigung Rechnung getragen.

Die Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht beinhalten Ansprüche gem. § 9 KHG (Förderungen), gem. § 14a KHG i.V.m. §§ 19 - 25 KHSFV (Förderungen), gem. § 26f KHG (Förderungen) und gem. § 17a KHG (Ausbildungszuschläge) sowie Forderungen nach dem KHEntgG aus Erlösausgleichen und Ausgleichen aus dem Pflegebudget.

Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten

Der Kassenbestand und die Guthaben bei Kreditinstituten werden mit dem Nennwert bewertet.

Rechnungsabgrenzungsposten

Die Bildung des aktiven Rechnungsabgrenzungspostens erfolgt im handelsrechtlich zulässigen Umfang durch die Abgrenzung im Voraus bezahlter Aufwendungen.

Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens

Die Sonderposten für die Zuschüsse nach dem Krankenhausfinanzierungsgesetz und sonstige Zuschüsse der öffentlichen Hand wurden entsprechend § 5 Abs. 2 und 3 KHBV auf der Passivseite ausgewiesen. Sie entsprechen den Restbuchwerten der mit den jeweils gewährten Fördermitteln finanzierten Anlagegüter.

Sonstiger Ausgleichsposten

Der sonstige Ausgleichsposten resultiert aus der Übernahme des Krankenhaus Tutzing durch das Tochterunternehmen Benedictus Krankenhaus Tutzing GmbH & Co. KG und wird über eine voraussichtliche Nutzungsdauer von 40 Jahren abgeschrieben.

Im Geschäftsjahr 2017 hat die Klinik Vincentinum GmbH & Co. KG die Klinik Vincentinum in Augsburg übernommen. Im Rahmen der Übernahme ist ein sonstiger Ausgleichsposten entstanden, welcher über die durchschnittliche Nutzungsdauer des Anlagevermögens von acht Jahren ergebniswirksam aufgelöst wird.

Rückstellungen

Passivierungspflichtige Rückstellungen werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages bemessen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem laufzeitadäquaten bzw. pauschalen durchschnittlichen Marktzins der letzten zehn bzw. sieben Geschäftsjahre, der von der Deutschen Bundesbank ermittelt und bekanntgegeben wird, abgezinst. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden bei der Bewertung berücksichtigt.

Die Bewertung der Pensionsrückstellungen basiert auf dem Anwartschaftsbarwertverfahren (sog. "projected unit credit method"). Den Berechnungen liegen ein Rechnungszins von 1,82 % (10-Jahres-Durchschnitt; Vorjahr: 1,78 %) und ein Rententrend von 2,00 % zu Grunde. Ein Gehaltstrend oder eine potenzielle Fluktuation wurden nicht berücksichtigt. Für die Bestimmung der Sterbe- und Invaliditätswahrscheinlichkeit werden die Richttafeln 2018 G von Dr. Klaus Heubeck zu Grunde gelegt. Für das Krankenhaus Düren wurde ein Rententrend von 2,50 % zu Grunde gelegt.

Im Rahmen der Akquisition der Artemed Kliniken Freiburg gGmbH im Jahr 2020 wurden mittelbare Pensionsrückstellungen übernommen. Den Berechnungen liegt ein Rechnungszins von 1,82 % (10-Jahres-Durchschnitt; Vorjahr: 1,78 %) zu Grunde. Ein Renten- und Gehaltstrend oder eine potenzielle Fluktuation wurden nicht berücksichtigt, da es sich um einen Ausgleichsbetrag gegenüber der Katholischen Zusatzversorgungskasse handelt.

Die Rückstellungen für Aufbewahrungsverpflichtungen wurden unter Berücksichtigung eines Rechenzinssatzes zwischen 1,03 % und 1,51 % bewertet.

Ergebnisbeiträge aus Zinssatzänderungen und Zinseffekte aus einer geänderten Restlaufzeiten-Schätzung werden innerhalb des Finanzergebnisses ausgewiesen.

Die Rückstellungen für drohende Rückzahlungen an Krankenkassen können aufgrund der am Bilanzstichtag noch ausstehenden Einzelfallentscheidungen der jeweiligen Medizinischen Dienste der Krankenkassen (MDK) nur im Schätzwege ermittelt werden. Dabei erfolgt die sachgerechte Schätzung auf Basis des Gesamtbetrags aller Abrechnungen, die am Bilanzstichtag von den einzelnen MDK noch zu entscheiden sind, und der Erfahrungswerte aus den Fällen, die im Berichtsjahr und in den Vorjahren abgewickelt worden sind.

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten sind gemäß § 253 Abs. 1 HGB mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Die Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht beinhalten noch nicht zweckentsprechend verwendete Fördermittel, Verbindlichkeiten nach § 26f KHG, § 17a KHG sowie Verbindlichkeiten aus Erlösausgleichen nach KHEntgG.

Ausgleichsposten aus Darlehensförderung

Der passive Ausgleichsposten aus Darlehensförderung wird nach § 5 Abs. 4 KHBV gebildet. Es wurden die entsprechenden Abschreibungen und ggf. Anlagenabgänge berücksichtigt.

E Angaben zur Konzernbilanz

Anlagevermögen

Die Aufgliederung und Entwicklung der in der Konzernbilanz erfassten Anlagegegenstände sind in der Anlage I zum Konzernanhang dargestellt (Konzern-Anlagenspiegel).

Aus der Kapitalkonsolidierung haben sich insgesamt aktive Unterschiedsbeträge i.S.v. § 301 Abs. 3 HGB in Höhe von 12.536 TEUR (Vorjahr: 5.228 TEUR) ergeben, die nach Berücksichtigung der plan- und einer außerplanmäßigen Abschreibung als Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung ausgewiesen werden. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus dem Erwerb des Krankenhaus Düren zum 11. Mai 2023.

Die planmäßigen Abschreibungen dieser Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung belaufen sich im Berichtsjahr auf 554 TEUR (Vorjahr 88 TEUR).

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten Forderungen in Höhe von 54 TEUR mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr. Alle übrigen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.

Die Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht beinhalten Forderungen nach dem KHEntgG in Höhe von 67.213 TEUR (Vorjahr: 67.401 TEUR).

Eigenkapital und Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung

Der Eigenkapitalausweis im Konzernabschluss orientiert sich gemäß der Einheitstheorie des § 297 Abs. 3 HGB zunächst an den Regeln des § 272 HGB. Danach wird im Konzernabschluss wie auch beim Mutterunternehmen das gezeichnete Kapital des Mutterunternehmens ausgewiesen.

Das als gezeichnetes Kapital ausgewiesene Grundkapital des Mutterunternehmens Artemed SE ist in 10.000.000 (Vorjahr: 10.000.000) auf den Namen lautende, nennbetragslose Stückaktien eingeteilt.

Der Ausgleichsposten für Eigenmittelförderung wurde mit der Kapitalrücklage aufgerechnet.

Aus der Kapitalkonsolidierung haben sich in Vorjahren passive Unterschiedsbeträge i.S.v. § 301 Abs. 3 HGB in Höhe von 7 TEUR mit Eigenkapitalcharakter ergeben, die innerhalb der Gewinnrücklagen ausgewiesen werden. Darüber hinaus beinhalten die Gewinnrücklagen die Beträge, die aus der erstmaligen Anwendung der Regelungen des BilMoG zum 1. Januar 2010 erfolgsneutral in die Gewinnrücklagen einzustellen waren.

Daneben wird innerhalb des Eigenkapitals der Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter gemäß § 307 HGB (Nicht beherrschende Anteile) ausgewiesen. Er enthält die den konzernfremden Gesellschaftern zuzurechnenden Anteile am Eigenkapital von Tochtergesellschaften.

In 2017 ist aus der erstmaligen Kapitalkonsolidierung der Diagnostisches Zentrum am Vincentinum Augsburg GmbH ein negativer Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung mit Fremdkapitalcharakter in Höhe von 619 TEUR entstanden, der aus der Erwartung einer ungünstigen Entwicklung der künftigen Ertragslage resultierte. Bisher war diese erwartete ungünstige Entwicklung noch nicht eingetreten, so dass der negative Unterschiedsbetrag im Berichtsjahr aufgelöst wurde.

In 2020 ist aus der erstmaligen Kapitalkonsolidierung der Artemed Kliniken Freiburg gGmbH ein negativer Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung mit Fremdkapitalcharakter in Höhe von 20.170 TEUR entstanden, der ebenfalls aus der Erwartung einer ungünstigen Entwicklung der künftigen Ertragslage der Gesellschaft, Investitionsverpflichtungen bzw. künftigen Sanierungsmaßnahmen resultiert. Es wird in den nächsten zwölf Geschäftsjahren mit erhöhten Instandhaltungsaufwendungen bzw. Reinvestitionsbedarf gerechnet, so dass der negative Unterschiedsbetrag über diesen Zeitraum ergebniswirksam aufgelöst wird.

In 2021 ist aus der erstmaligen Kapitalkonsolidierung der St. Josefskrankenhaus Heidelberg GmbH ein negativer Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung mit Fremdkapitalcharakter in Höhe von 6.181 TEUR entstanden, der ebenfalls aus der Erwartung einer ungünstigen Entwicklung der künftigen Ertragslage der Gesellschaft, Investitionsverpflichtungen bzw. künftigen Sanierungsmaßnahmen resultiert. Der Unterschiedsbetrag wurde im Berichtsjahr 2021 in Höhe des auf den Konzern entfallenden eingetretenen Verlustes aufgelöst. Der verbleibende Betrag wird ab 2022, aufgrund der oben genannten Gründe, in den nächsten zwölf Geschäftsjahren aufgelöst.

Pensionsrückstellungen

Zum 1. Januar 2010 ergab sich aus der Neubewertung der Pensionsrückstellungen im Zusammenhang mit der erstmaligen Anwendung der Regelungen des BilMoG eine Unterdotierung von 162 TEUR. Der Artemed-Konzern hat sich für die Ausübung des Wahlrechts nach Art. 67 Abs. 1 EGHGB und eine Verteilung der erforderlichen Zuführung über den längst möglichen Zeitraum (15 Jahre) entschieden. Folglich wird beginnend ab dem Geschäftsjahr 2010 in jedem Jahr ein Betrag von 10 TEUR den Pensionsrückstellungen zugeführt. Zum 31. Dezember 2023 beträgt der noch nicht in der Bilanz ausgewiesene Betrag der Unterdotierung 10 TEUR für die Bestandskliniken zum Zeitpunkt der BilMoG-Umstellung. Im Zusammenhang mit der Übernahme der Artemed Kliniken Freiburg gGmbH wurden Pensionsrückstellungen übernommen, für welche zum 31. Dezember 2023 ein Unterschiedsbetrag aufgrund Art. 67 Abs. 1 EGHGB in Höhe von 46 TEUR besteht. Im Berichtsjahr wurden 46 TEUR zugeführt. Hinsichtlich des erworbenen Krankenhaus Düren besteht kein Unterschiedsbetrag aufgrund Art. 67 Abs. 1 EGHGB.

Aus dem Ansatz der Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren (1,78 %) und dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren (1,44 %) hat sich für die Bestandshäuser zum 31. Dezember 2022 ein Unterschiedsbetrag i.S.d. § 253 Abs. 6 S. 1 HGB in Höhe von 140 TEUR ergeben, der am 31. Dezember 2023 24 TEUR betrug. Für das im Berichtsjahr übernommene Krankenhaus in Düren besteht ein Unterschiedsbetrag i.S.d. § 253 Abs. 6 S. 1 HGB in Höhe von 5 TEUR.

Innerhalb der Pensionsrückstellungen wurden sonstige Finanzanlagen (Rückdeckungsversicherungen) in Höhe von 780 TEUR (Zeitwert = Anschaffungskosten) mit Pensionsrückstellungen in Höhe von 2.742 TEUR (Erfüllungsbetrag) verrechnet.

Im Rahmen der einzelnen Verrechnungen des Deckungsvermögens mit der entsprechenden Altersversorgungsverpflichtung ist ein aktiver Unterschiedsbetrag in Höhe von 102 TEUR entstanden.

Der Zeitwert ist aus dem zum Schluss der Versicherungsperiode berechneten Deckungskapital, mindestens jedoch aus dem garantierten Rückkaufswert, sofern ein solcher vereinbart ist, bzw. aus dem geschäftsplanmäßigen Deckungskapital abgeleitet.

Innerhalb der sonstige Zinsen und ähnlichen Aufwendungen wurden Erträge aus dem Deckungsvermögen in Höhe von 52 TEUR mit Aufwendungen aus der Aufzinsung von Pensionsverpflichtungen in Höhe von 111 TEUR verrechnet.

Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen setzen sich im Wesentlichen aus Rückstellungen für nicht genommenen Urlaub bzw. Überstunden, Tantiemen und Sonderzahlungen, MDK-Anfragen, Budgetrisiken, ausstehende Rechnungen sowie Rechts- und Beratungskosten zusammen.

Verbindlichkeitenspiegel

		Restlaufzeit
	Gesamtbetrag 31.12.2023 TEUR	bis zu einem Jahr TEUR	über ein Jahr TEUR	davon zwischen einem und fünf Jahre TEUR	davon mehr als fünf Jahre TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	176.333	56.695	119.638	89.624	30.014
Vorjahreswerte	157.439	47.211	110.228	69.693	40.535
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	649	649	0	0	0
Vorjahreswerte	640	640	0	0	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	37.191	33.044	4.147	2.596	1.551
Vorjahreswerte	32.007	26.466	5.541	3.482	2.059
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern bzw. dem Krankenhausträger	4.543	660	3.883	2.640	1.243
Vorjahreswerte	5.456	660	4.796	2.640	2.156
Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	91.805	91.805	0	0	0
Vorjahreswerte	77.107	77.107	0	0	0
Verbindlichkeiten aus sonstigen Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	113	0	113	0	113
Vorjahreswerte	118	0	118	0	118
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	117	117	0	0	0
Vorjahreswerte	104	104	0	0	0
Sonstige Verbindlichkeiten	25.528	15.883	9.645	367	9.278
Vorjahreswerte	26.480	16.809	9.671	473	9.198
Summe	336.279	198.853	137.426	95.227	42.199
Vorjahreswerte	299.351	168.997	130.354	76.288	54.066

Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind 125,5 Mio. EUR durch Grundschulden auf Betriebsgrundstücke besichert.

Die Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht beinhalten Verbindlichkeiten nach dem KHEntgG in Höhe von 31.797 TEUR (Vorjahr: 34.422 TEUR).

Von den sonstigen Verbindlichkeiten entfallen auf

•	Verbindlichkeiten aus Steuern 6.707 TEUR (Vorjahr: 5.582 TEUR)
•	Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 145 TEUR (Vorjahr: 262 TEUR)

Nicht bilanzierte Versorgungsverpflichtungen

Die zum 1. Oktober 2007 übernommenen Mitarbeiter des Benedictus Krankenhauses Tutzing sind bei der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden in München versichert. Auch die zum 1. Juli 2017 übernommenen Mitarbeiter der Klinik Vincentinum in Augsburg sind bei der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden in München versichert. Die Zusatzversorgungskasse gewährt den versicherten Personen nach § 27 der Satzung Versorgungs und Versicherungsrenten, Sterbegeld und Abfindungen.

Der Arbeitgeber erfüllt seine Verpflichtungen durch satzungsmäßige Umlagezahlungen. Der Umlagesatz betrug 4,75 % im Jahr 2003. Es wird jedoch ein Zusatzbetrag von 2,0 % erhoben, der bis 2007 jährlich um 0,5 %-Punkte gestiegen ist, so dass der Gesamtsatz seit 2007 8,75 % betrug. Seit 2013 beträgt der Umlagesatz 3,75 %, sodass der Gesamtsatz seitdem 7,75 % beträgt.

Für die Mitarbeiter des Krankenhauses Tabea in Hamburg, für die zum 1. September 2010 übernommenen Mitarbeiter der Eifelklinik St. Brigida in Simmerath, für die zum 18. Januar 2012 übernommenen Mitarbeiter des Hospitals zum Heiligen Geist in Kempen, für die zum 1. August 2019 übernommenen Mitarbeiter des St. Elisabethen Krankenhaus in Frankfurt sowie für die zum 1. Juli 2021 übernommenen Mitarbeiter des St. Josefskrankenhaus in Heidelberg besteht eine Zusatzversicherung bei der Kirchlichen Zusatzversorgungskasse des Verbandes der Diözesen Deutschlands. Der satzungsmäßige Umlagesatz, der durch den Arbeitgeber abzuführen ist, betrug in 2023 6,0 %.

Bei diesen Zusatzversorgungen handelt es sich um mittelbare, nicht bilanzierungspflichtige Pensionsverpflichtungen. Eine betragsmäßige Angabe der Unterdeckung in Form der Differenz zwischen den Versorgungsansprüchen und dem anteiligen auf die Gesellschaften entfallenden Vermögen der Zusatzversorgungskassen ist nicht möglich, da sich diese Zusatzversorgungskassen außerstande sehen, diese Angaben zu ermitteln.

Die übernommenen Versorgungsverpflichtungen der Artemed Kliniken Freiburg gGmbH werden vollständig bilanziert.

Für die übernommene Klinik in Düren besteht eine Zusatzversorgung bei der Rheinischen Zusatzversorgungskasse Köln (RZVK). Bei einem Ausscheiden der Gesellschaft aus der RZVK würde ein Ausgleichsbetrag fällig werden. Für das Berichtsjahr 2023 liegt der Gesellschaft noch keine Angabe hinsichtlich des Ausgleichsbetrags vor. Es wurde zugesichert, dass die Gesellschaft als nicht öffentlicher Krankenhausträger Mitglied der RZVK bleiben darf. Der Umlagesatz betrug im Berichtsjahr 4,25% und der Satz für das Sanierungsgeld lag bei 3,5%.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Finanzielle Verpflichtungen aus Miet- und Pachtverträgen für betrieblich genutzten Grundbesitz bestehen wie folgt:

2024	1,7 Mio. EUR
2025	1,6 Mio. EUR
2026	1,4 Mio. EUR.
2027	1,4 Mio. EUR

Daneben ergeben sich aus nicht bilanzierten Erbbaurechtsverpflichtungen finanzielle Verpflichtungen in Höhe von 146 TEUR p.a.

Finanzielle Verpflichtungen aus sonstigen Miet- und Leasingverträgen bestehen wie folgt:

2024	3,4 Mio. EUR
2025	2,4 Mio. EUR
2026	1,9 Mio. EUR
2027	1,5 Mio. EUR

F Angaben zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse (in TEUR) des Konzerns verteilen sich wie folgt:

Erlöse aus Krankenhausleistungen	618.636
Erlöse aus Wahlleistungen	33.504
Erlöse aus ambulanten Leistungen des Krankenhauses	37.531
Nutzungsentgelte der Ärzte	5.396
Umsatzerlöse nach § 277 Abs. 1 des HGB
Umsatzerlöse Servicegesellschaften	2.620
Mieterträge	4.991
übrige Umsatzerlöse	25.257
	727.935

Die übrigen Umsatzerlöse beinhalten im Wesentlichen Erträge aus Hilfs- und Nebenbetrieben, Notarztdiensten sowie Aufwandspauschalen im Rahmen von MDK-Prüfungen.

Außergewöhnliche Erträge und Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten Erträge aus der Auflösung von (negativen) Unterschiedsbeträgen aus der Kapitalkonsolidierung in Höhe von 2.682 TEUR sowie außerordentliche Erträge in Höhe 12.000 TEUR. Letztere betreffen einen Zuschuss der Stadt Düren und des Kreises Düren für die Krankenhaus Düren gem. GmbH.

Periodenfremde Erträge und Aufwendungen

Es sind die folgenden wesentlichen periodenfremden Erträge und Aufwendungen angefallen:

	2023 TEUR
Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen	1.854
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen	1.839
Versicherungsentschädigungen/Schadensabwicklungen	316
periodenfremde Sonstige betriebliche Erträge	320
Ertrag aus dem Abgang von Anlagevermögen	306
Erträge aus steuerlichen Außenprüfungen	505
periodenfremde Aufwendungen	2.343
Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen	25
Forderungsverluste	1.812
Aufwendungen aus steuerlichen Außenprüfungen	26

Personalaufwand

Von den unter dem Personalaufwand ausgewiesenen sozialen Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung entfallen 8.980 TEUR (Vorjahr: 6.770 TEUR) auf Aufwendungen für Altersversorgung.

sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten Aufwendungen nach Art. 67 Abs. 1 EGHGB aus der Mindestzuführung zu den Pensionsrückstellungen in Höhe von 57 TEUR.

Erträge aus Zuwendungen zur Finanzierung von Investitionen

Die Erträge aus Zuwendungen zur Finanzierung von Investitionen beinhalten Fördermittel nach dem KHG in Höhe von 26.076 TEUR (Vorjahr: 33.778 TEUR). Die angegebenen Beträge enthalten auch Fördermittel aus dem Krankenhauszukunftsgesetz im Sinne der § 14a KHG i.V.m. §§ 19 - 25 KHSFV.

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Von den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen entfallen 174 TEUR (Vorjahr: 220 TEUR) auf Zinsen aus der Aufzinsung von Rückstellungen.

Steuern

Die Steuern beinhalten Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe von 2.604 TEUR.

G Erläuterungen zu Konzern-Kapitalflussrechnung und Konzern-Eigenkapitalspiegel

Der Finanzmittelfonds setzt sich aus den Kassenbeständen und Guthaben bei Kreditinstituten (20.881 TEUR) abzüglich der jederzeit fälligen Bankverbindlichkeiten (40.406 TEUR) zusammen.

Die gesetzliche Ausschüttungssperre im Sinne von § 253 Abs. 6 Satz 2 HGB beträgt in den Einzelabschlüssen der Tochtergesellschaften 29 TEUR, die gesetzliche Ausschüttungssperre im Sinne von § 268 Abs. 8 Satz 3 HGB 102 TEUR und die gesetzliche Ausschüttungssperre im Sinne von §§ 150 Abs. 3 und 4 AktG 1.000 TEUR.

Ungeachtet der gesetzlichen Regelungen fand im aktuellen sowie in den vorherigen Geschäftsjahren keine Gewinnausschüttung statt, da die erwirtschafteten Mittel reinvestiert wurden (unter anderem in die medizinische und bauliche Infrastruktur).

H Sonstige Angaben

Anzahl der Arbeitnehmer

Mitarbeiter sind im Sinne des § 267 Abs. 5 HGB durchschnittlich wie folgt beschäftigt worden:

Krankenhäuser
Vollzeitbeschäftigte	3.915
Teilzeitbeschäftigte	3.822	7.737
sonstige
Vollzeitbeschäftigte	170
Teilzeitbeschäftigte	242	412
		8.149

Organmitglieder

Geschäftsführende Direktoren der Artemed SE waren im Berichtsjahr bzw. sind:

•	Herr Dr. Benjamin Behar, Berlin - bis zum 31. Juli 2023 - (Geschäftsführer/geschäftsführender Direktor in der Artemed-Gruppe)
•	Frau Dr. Kerstin Eisenbeiß, München - bis zum 31. Januar 2024 - (Geschäftsführerin/geschäftsführende Direktorin in der Artemed-Gruppe)
•	Herr Frank Löscher, Stuttgart (Geschäftsführer/geschäftsführender Direktor in der Artemed-Gruppe)
•	Herr Prof. Dr. Rainer Salfeld, Pöcking (Geschäftsführer/geschäftsführender Direktor in der Artemed-Gruppe)
•	Herr Tim Steckel, Potsdam - seit dem 1. Mai 2024 - (Geschäftsführer/geschäftsführender Direktor in der Artemed-Gruppe)

Mitglieder des Verwaltungsrates der Artemed SE waren im Berichtsjahr bzw. sind:

•	Herr Prof. Dr. Rainer Salfeld, Pöcking (Vorsitzender) (Geschäftsführer/geschäftsführender Direktor in der Artemed-Gruppe)
•	Herr Dr. Hubert Birner, Gräfelfing (Managing Partner der TVM Life Science Management GmbH und der TVM Capital GmbH)
•	Herr Jan-Christian Dreesen, Feldafing (Vorstandsvorsitzender der FC Bayern München AG)
•	Herr Clemens Guth, Düsseldorf (CEO Geschäftsführung der Gesellschaft für integrierte Gesundheitsversorgung GmbH (GiG))

Abschlussprüferhonorar

Das für das Geschäftsjahr berechnete bzw. zu berechnende Honorar des Abschlussprüfers beträgt für Abschlussprüfungen 169 TEUR und für andere Bestätigungsleistungen 215 TEUR.

Ergebnisverwendungsvorschlag

Die Geschäftsleitung des Mutterunternehmens schlägt vor, den Jahresüberschuss des Mutterunternehmens auf neue Rechnung vorzutragen.

Nachtragsbericht

Es sind nach dem Bilanzstichtag keine Ereignisse eingetreten, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben.

Tutzing, 20. Juni 2024

Artemed SE

Geschäftsführende Direktoren

Frank Löscher

Prof. Dr. Rainer Salfeld

Tim Steckel

Entwicklung des Konzernanlagevermögens im Geschäftsjahr 2023

ARTEMED SE, TUTZING

	ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN
	1. Jan. 2023 EUR	Veränderung des Konsolidierungskreises EUR	Korrekturen Vorjahre EUR	Zugänge EUR
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	15.421.391,69	8.722.872,46	0,00	1.628.404,92
2. Geschäfts- oder Firmenwert	27.220.377,95	727.983,25	0,00	0,00
3. Geschäfts- oder Firmenwert aus der Kapitalkonsolidierung	5.228.441,45	7.311.723,13	0,00	0,00
4. Geleistete Anzahlungen	231.660,48	71.581,47	0,00	588.017,12
	48.101.871,57	16.834.160,31	0,00	2.216.422,04
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken	607.298.036,23	67.261.889,21	2.624.957,80	5.094.450,61
2. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten einschließlich der Wohnbauten auf fremden Grundstücken	992.828,37	0,00	0,00	0,00
3. Technische Anlagen	46.324.716,37	3.724.051,42	-2.624.957,80	1.014.149,08
4. Einrichtungen und Ausstattungen	194.345.887,13	47.244.853,34	0,00	15.020.887,80
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	20.599.009,34	349.537,68	0,00	34.816.226,00
	869.560.477,44	118.580.331,65	0,00	55.945.713,49
III. FINANZANLAGEN
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	208.000,00	0,00	0,00	0,00
2. Beteiligungen	3.782.076,21	31.584,69	0,00	800.000,00
3. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften	520,00	0,00	0,00	0,00
4. Sonstige Finanzanlagen
a) Sonstige Finanzanlagen	2.697.846,34	0,00	0,00	136.502,53
b) Verrechnung mit Schulden gem. § 246 Abs. 2 HGB	-746.667,00	0,00	0,00	-34.128,00
	1.951.179,34	0,00	0,00	102.374,53
	5.941.775,55	31.584,69	0,00	902.374,53
	923.604.124,56	135.446.076,65	0,00	59.064.510,06

	ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN
	Abgänge EUR	Umbuchungen EUR
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	67.507,09	44.142,27
2. Geschäfts- oder Firmenwert	183.731,80	0,00
3. Geschäfts- oder Firmenwert aus der Kapitalkonsolidierung	0,00	0,00
4. Geleistete Anzahlungen	3.721,71	-16.660,00
	254.960,60	27.482,27
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken	0,00	493.413,36
2. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten einschließlich der Wohnbauten auf fremden Grundstücken	0,00	0,00
3. Technische Anlagen	3.363,18	354.213,41
4. Einrichtungen und Ausstattungen	731.779,61	0,00
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	189.186,91	-875.109,04
	924.329,70	-27.482,27
III. FINANZANLAGEN
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	50.000,00	0,00
2. Beteiligungen	0,00	0,00
3. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften	0,00	0,00
4. Sonstige Finanzanlagen
a) Sonstige Finanzanlagen	263.639,92	0,00
b) Verrechnung mit Schulden gem. § 246 Abs. 2 HGB	0,00	0,00
	263.639,92	0,00
	313.639,92	0,00
	1.492.930,22	0,00

	31. Dez. 2023 EUR
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	25.749.304,25
2. Geschäfts- oder Firmenwert	27.764.629,40
3. Geschäfts- oder Firmenwert aus der Kapitalkonsolidierung	12.540.164,58
4. Geleistete Anzahlungen	870.877,36
	66.924.975,59
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken	682.772.747,21
2. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten einschließlich der Wohnbauten auf fremden Grundstücken	992.828,37
3. Technische Anlagen	48.788.809,30
4. Einrichtungen und Ausstattungen	255.879.848,66
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	54.700.477,07
	1.043.134.710,61
III. FINANZANLAGEN
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	158.000,00
2. Beteiligungen	4.613.660,90
3. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften	520,00
4. Sonstige Finanzanlagen
a) Sonstige Finanzanlagen	2.570.708,95
b) Verrechnung mit Schulden gem. § 246 Abs. 2 HGB	-780.795,00
	1.789.913,95
	6.562.094,85
	1.116.621.781,05

	KUMULIERTE ABSCHREIBUNGEN
	1. Jan. 2023 EUR	Veränderung des Konsolidierungskreises EUR	Korrekturen Vorjahre EUR	Zugänge EUR
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	11.527.024,15	8.208.803,41	0,00	1.464.422,11
2. Geschäfts- oder Firmenwert	10.131.104,95	550.172,05	0,00	1.619.417,18
3. Geschäfts- oder Firmenwert aus der Kapitalkonsolidierung	3.840.865,45	0,00	0,00	553.501,13
4. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	154.110,52
	25.498.994,55	8.758.975,46	0,00	3.791.450,94
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken	166.884.769,68	48.795.781,57	349.314,76	16.969.128,80
2. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten einschließlich der Wohnbauten auf fremden Grundstücken	707.122,37	0,00	0,00	5.820,00
3. Technische Anlagen	23.580.969,37	3.202.999,07	-853.628,80	2.512.345,36
4. Einrichtungen und Ausstattungen	140.019.258,45	42.435.662,03	0,00	13.785.680,05
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	38.940,93	0,00	0,00	0,00
	331.231.060,80	94.434.442,67	-504.314,04	33.272.974,21
III. FINANZANLAGEN
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Beteiligungen	3.768.307,27	24.999,00	0,00	0,00
3. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften	0,00	0,00	0,00	0,00
4. Sonstige Finanzanlagen
a) Sonstige Finanzanlagen	0,00	0,00	0,00	0,00
b) Verrechnung mit Schulden gem. § 246 Abs. 2 HGB	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00
	3.768.307,27	24.999,00	0,00	0,00
	360.498.362,62	103.218.417,13	-504.314,04	37.064.425,15

	KUMULIERTE ABSCHREIBUNGEN
	Abgänge EUR	Umbuchungen EUR
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	15.442,09	-275,94
2. Geschäfts- oder Firmenwert	88.689,18	0,00
3. Geschäfts- oder Firmenwert aus der Kapitalkonsolidierung	0,00	0,00
4. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00
	104.131,27	-275,94
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken	0,00	0,00
2. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten einschließlich der Wohnbauten auf fremden Grundstücken	0,00	0,00
3. Technische Anlagen	2.746,50	0,00
4. Einrichtungen und Ausstattungen	613.116,21	0,00
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	275,94
	615.862,71	275,94
III. FINANZANLAGEN
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00
2. Beteiligungen	0,00	0,00
3. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften	0,00	0,00
4. Sonstige Finanzanlagen
a) Sonstige Finanzanlagen	0,00	0,00
b) Verrechnung mit Schulden gem. § 246 Abs. 2 HGB	0,00	0,00
	0,00	0,00
	0,00	0,00
	719.993,98	0,00

	31. Dez. 2023 EUR
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	21.184.531,64
2. Geschäfts- oder Firmenwert	12.212.005,00
3. Geschäfts- oder Firmenwert aus der Kapitalkonsolidierung	4.394.366,58
4. Geleistete Anzahlungen	154.110,52
	37.945.013,74
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken	232.998.994,81
2. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten einschließlich der Wohnbauten auf fremden Grundstücken	712.942,37
3. Technische Anlagen	28.439.938,50
4. Einrichtungen und Ausstattungen	195.627.484,32
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	39.216,87
	457.818.576,87
III. FINANZANLAGEN
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00
2. Beteiligungen	3.793.306,27
3. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften	0,00
4. Sonstige Finanzanlagen
a) Sonstige Finanzanlagen	0,00
b) Verrechnung mit Schulden gem. § 246 Abs. 2 HGB	0,00
	0,00
	3.793.306,27
	499.556.896,88

	NETTOBUCHWERTE
	31. Dez. 2023 EUR	31. Dez. 2022 EUR
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	4.564.772,61	3.894.367,54
2. Geschäfts- oder Firmenwert	15.552.624,40	17.089.273,00
3. Geschäfts- oder Firmenwert aus der Kapitalkonsolidierung	8.145.798,00	1.387.576,00
4. Geleistete Anzahlungen	716.766,84	231.660,48
	28.979.961,85	22.602.877,02
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken	449.773.752,40	440.413.266,55
2. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten einschließlich der Wohnbauten auf fremden Grundstücken	279.886,00	285.706,00
3. Technische Anlagen	20.348.870,80	22.743.747,00
4. Einrichtungen und Ausstattungen	60.252.364,34	54.326.628,68
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	54.661.260,20	20.560.068,41
	585.316.133,74	538.329.416,64
III. FINANZANLAGEN
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	158.000,00	208.000,00
2. Beteiligungen	820.354,63	13.768,94
3. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften	520,00	520,00
4. Sonstige Finanzanlagen
a) Sonstige Finanzanlagen	2.570.708,95	2.697.846,34
b) Verrechnung mit Schulden gem. § 246 Abs. 2 HGB	-780.795,00	-746.667,00
	1.789.913,95	1.951.179,34
	2.768.788,58	2.173.468,28
	617.064.884,17	563.105.761,94

ARTEMED SE, TUTZING

Liste des Beteiligungsbesitzes gemäß § 313 Abs. 2 HGB

lfd. Nr.	Gesellschaft	Sitz	Anteil am Kapital
Vollkonsolidierte Unternehmen (§ 313 Abs. 2 Nr. 1 Satz 1 HGB):
Beteiligungen an Personengesellschaften
1.	Artemed Fachklinik Prof. Dr. Dr. Salfeld GmbH & Co. KG	Bad Oeynhausen	52 %
2.	Artemed Fachklinik München GmbH & Co. KG	München	80 %
3.	Krankenhaus Tabea GmbH & Co. KG	Hamburg	82 %
4.	Benedictus Krankenhaus Tutzing GmbH & Co. KG	Tutzing	100 %
5.	Benedictus Krankenhaus Feldafing GmbH & Co. KG	Feldafing	100 %
6.	Eifelklinik St. Brigida GmbH & Co. KG	Simmerath	100 %
7.	Hospital zum Heiligen Geist GmbH & Co. KG	Kempen	100 %
8.	Havelklinik GmbH & Co. KG	Berlin	100 %
9.	Psychosomatische Klinik Kloster Dießen GmbH & Co. KG	Dießen	100 %
10.	Artemed Klinikum München Süd GmbH & Co. KG	München	100 %
11.	Curatino GmbH & Co. KG	Tutzing	100 %
12.	Artemed Aviation GmbH & Co.KG	Tutzing	100 %
13.	Heilig-Geist Hospital GmbH & Co. KG	Bensheim	100 %
14.	Klinik Vincentinum GmbH & Co. KG	Augsburg	100 %
15.	Klinik Lilienthal GmbH & Co. KG	Lilienthal	100 %
16.	E.T. GmbH & Co. KG	Tutzing	100 %
17.	St. Elisabethen Krankenhaus Frankfurt GmbH & Co. KG (vormals: St. Elisabethen Krankenhaus Frankfurt GmbH)	Frankfurt	100 %
Beteiligungen an Kapitalgesellschaften
18.	Artemed Fachklinik Prof. Dr. Dr. Salfeld Beteiligungs GmbH	Bad Oeynhausen	52 %
19.	Artemed Fachklinik München Verwaltungs GmbH	München	80 %
20.	Krankenhaus Tabea Verwaltungs GmbH	Hamburg	82 %
21.	Tabea Medizinisches Versorgungszentrum GmbH	Hamburg	82 %
22.	Krankenhaus Tutzing Betriebsgesellschaft-mbH	Tutzing	100 %
23.	Krankenhaus Tutzing Beteiligungs-GmbH	Tutzing	100 %
24.	Benedictus Krankenhaus Feldafing Verwaltungs GmbH	Feldafing	100 %
25.	St. Brigida Verwaltungs-GmbH	Simmerath	100 %
26.	MVZ - Medizinisches Versorgungszentrum für phlebologische Diagnostik GmbH	Simmerath	100 %
27.	Hospital zum Heiligen Geist Verwaltungs GmbH	Kempen	100 %
28.	Havelklinik Verwaltungs GmbH	Berlin	100 %
29.	Privatklinik Spandau PKS GmbH	Berlin	100 %
30.	Psychosomatische Klinik Kloster Dießen Verwaltungs-GmbH	Dießen	100 %
31.	Artemed Klinikum München Süd Beteiligungs GmbH	München	100 %
32.	Chirurgisches Versorgungszentrum Am Isarkanal GmbH	München	100 %
33.	St. Elisabethen Krankenhaus Frankfurt Verwaltungs GmbH	Frankfurt	100 %
34.	Curatino Verwaltungs GmbH	Tutzing	100 %
35.	Artemed Aviation Beteiligung GmbH	Tutzing	100 %
36.	Heilig-Geist Hospital Verwaltungs GmbH	Bensheim	100 %
37.	Orthopädisch-Chirurgisches MVZ Starnberg-Oberland GmbH (bis zum 30. Juni 2023)	Tutzing	100 %
38.	Klinik Vincentinum Verwaltungs GmbH	Augsburg	100 %
39.	St. Vinzenz Service GmbH (SVS)	Augsburg	100 %
40.	Diagnostisches Zentrum am Vincentinum Augsburg GmbH	Augsburg	100 %
41.	Medizinisches Versorgungszentrum Eifelklinik St. Brigida GmbH i.L.	Simmerath	100 %
42.	Klinik Lilienthal Verwaltungs GmbH	Lilienthal	100 %
43.	E.T. Verwaltungs GmbH	Tutzing	100 %
44.	St. Elisabethen MVZ GmbH	Frankfurt	100 %
45.	Artemed Kliniken Freiburg gGmbH	Freiburg	100 %
46.	Regional Klinik Service GmbH	Freiburg	100 %
47.	Regional Reinigungs Service GmbH	Freiburg	100 %
48.	St. Josefskrankenhaus Heidelberg GmbH	Heidelberg	100 %
49.	MVZ Artemed Kliniken Freiburg GmbH	Freiburg	100 %
50.	Medizinisches Versorgungszentrum Starnberger See GmbH	Tutzing	100 %
51.	MVZ St. Josefskrankenhaus Heidelberg GmbH	Heidelberg	100 %
52.	Hospital zum Heiligen Geist MVZ GmbH	Kempen	100 %
53.	MVZ Heilig-Geist Hospital GmbH	Bensheim	100 %
54.	Krankenhaus Düren gem. GmbH (seit dem 11. Mai 2023)	Düren	100 %
55.	MVZ Rur gem. GmbH (seit dem 11. Mai 2023)	Düren	100 %
56.	Krankenhaus Düren Service GmbH (seit dem 11. Mai 2023)	Düren	100 %
Nicht vollkonsolidierte Unternehmen (§ 313 Abs. 2 Nr. 1 Satz 2 HGB):
Beteiligungen an Kapitalgesellschaften
57.	Artemed Stiftung gGmbH	Tutzing	100 %
58.	Havelklinik Service GmbH	Berlin	52 %
59.	RGV Regio Gesundheits Versorgungs GmbH	Freiburg	100 %
Nicht assoziierte Unternehmen (§ 313 Abs. 2 Nr. 2 Satz 2 HGB):
Beteiligungen an Kapitalgesellschaften
60.	Hospiz Karl Josef gGmbH	Freiburg	50 %
61.	Regio Versicherungs Consult GmbH i.L.	Freiburg	40 %

Die nicht vollkonsolidierten bzw. nicht assoziierten Gesellschaften wurden aufgrund der untergeordneten Bedeutung für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage nicht in den Konzernabschluss einbezogen, weil sowohl die Bilanzsumme als auch die Umsatzerlöse deutlich geringer als 1 % der Konzernbilanzsumme bzw. Konzernumsatzerlöse sind.

Bei den in den Konzernabschluss einbezogenen Personengesellschaften (lfd. Nr. 1-17) ist jeweils ein anderes in den Konzernabschluss einbezogenes Unternehmen persönlich haftender Gesellschafter.

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Artemed SE, Tutzing

Eingeschränktes Prüfungsurteil zum Konzernabschluss und Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht

Wir haben den Konzernabschluss der Artemed SE, Tutzing, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Artemed SE, Tutzing, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss mit Ausnahme der Auswirkungen des im Abschnitt "Grundlage für das eingeschränkte Prüfungsurteil zum Konzernabschluss und das Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht" beschriebenen Sachverhalts in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2023 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 S. 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung mit Ausnahme der genannten Einschränkung des Prüfungsurteils zum Konzernabschluss zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für das eingeschränkte Prüfungsurteil zum Konzernabschluss und für das Prüfungsurteil zum Lagebericht

Entgegen § 314 Abs. 1 Nr. 6 Buchst. a) HGB wurden im Anhang die Gesamtbezüge der Geschäftsführer und des Verwaltungsrates nicht angegeben.

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Verwaltungsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Verwaltungsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
―	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
―	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
―	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Minden, 21. Juni 2024

PAER GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Carsten Meyer, Wirtschaftsprüfer

Kevin Basselmann, Wirtschaftsprüfer

Bericht des Verwaltungsrat (nach § 47 Abs. 3 SEAG i.V.m. § 171 Abs. 2 AktG)

Sehr geehrte Herren,

die uns als Verwaltungsrat nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben haben wir auch im Geschäftsjahr 2023 ordnungsgemäß wahrgenommen. Insbesondere haben wir die Arbeit der geschäftsführenden Direktoren sorgfältig und regelmäßig überwacht und ihn bei der Leitung und strategischen Weiterentwicklung des Unternehmens sowie bei wesentlichen Entscheidungen beratend begleitet.

Die Zusammenarbeit zwischen Verwaltungsrat und den geschäftsführenden Direktoren ergibt sich zum einen aus der Mitgliedschaft von Herrn Prof. Dr. Rainer Salfeld in beiden Gremien. Zum anderen erfolgt eine regelmäßige, zeitnahe Information der übrigen Mitglieder des Verwaltungsrats durch Herrn Prof. Dr. Rainer Salfeld.

Zusätzlich werden - im Regelfall - im 3- Monats Rhythmus Sitzungen abgehalten. Erläutert werden hierbei insbesondere die Geschäftslage und Geschäftsentwicklung, die Geschäftspolitik, die Rentabilität, die kurz- und langfristige Unternehmens-, Finanz- und Personalplanung sowie Investitionen und organisatorische Maßnahmen.

Im Geschäftsjahr 2023 fanden 4 ordentlichen Sitzungen und eine außerordentliche Sitzung des Verwaltungsrates statt. Die erste am 23. Februar 2023, die außerordentliche Sitzung am 24. März 2023, die zweite reguläre Sitzung am 31. Mai 2023, die dritte am 24. August 2023 und die vierte am 21. November 2023.

Schwerpunkt der Sitzung im Februar war die G+V Planung für das laufende Jahr, die Entwicklungen in den Zentralfunktionen sowie die Vorstellung der Akquisition Düren, in der außerordentlichen Sitzung im März wurde die Akquisition des Krankenhaus Düren besprochen, in der Sitzung im Juni waren eine umfängliche Information über Finanzzahlen des Konzerns, der aktuellen Marktsituation und Besprechung des vorläufigen Jahresabschlusses 2022 die Schwerpunkte. In der Sitzung im Mai wurde der Jahres- und Konzernabschluss 2022 durch den Wirtschaftsprüfer besprochen, in der Sitzung im August wurden neben der wirtschaftlichen Situation die gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen besprochen und in der Sitzung im November wurde die ökonomische Weiterentwicklung und die Weiterentwicklung der Wertevorstellung der Artemed besprochen.

JAHRES- UND KONZERNABSCHLUSSPRÜFUNG

Die Hauptversammlung wählte am 29. Juni 2023 die PAER GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Minden, zum Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2023.

Der Konzernabschlussprüfer prüfte den Konzernabschluss und Jahresabschluss der Artemed SE zum 31. Dezember 2023 sowie den (Konzern-) Lagebericht für das Geschäftsjahr 2023.

Dem Konzernabschluss und den Jahresabschluss wurde der Bestätigungsvermerk erteilt, eine Einschränkung bestand aufgrund der fehlenden Offenlegung der Vergütung der Verwaltungsratsmitglieder und der Geschäftsführenden Direktoren.

Für die Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses durch den Verwaltungsrat wurden allen Mitgliedern die Konzern-/Jahresabschlussunterlagen und die Prüfungsberichte des Wirtschaftsprüfers rechtzeitig zugestellt.

Die Abschlussprüfer standen für ergänzende Auskünfte zur Verfügung.

In unserer Sitzung am 26.06.2024 stimmten wir deshalb dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer zu. Es wurde beschlossen, die Feststellung des Jahresabschlusses der Artemed SE zum 31. Dezember 2023 der Hauptversammlung zu überlassen. Wir nehmen das Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer von daher billigend zur Kenntnis.

Tutzing, 26. Juni 2024

Prof. Dr. Rainer Salfeld, Vorsitzender

Dr. Hubert Birner

Jan-Christian Dreesen

Clemens Guth

KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2023

ARTEMED SE, TUTZING

	TEUR	2023 TEUR	2022 TEUR
Einzahlungen vom Kunden für den Verkauf von Erzeugnissen, Waren und Dienstleistungen	732.890		626.749
- Auszahlungen an Lieferanten und Beschäftigte	-674.947		-547.140
+ Sonstige Einzahlungen, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	28.885		9.235
- Sonstige Auszahlungen, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-73.286		-59.864
+ Einzahlungen im Zusammenhang mit Erträgen von außergewöhnlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung	138		1.061
- Ertragsteuerzahlungen	-3.707		-17.931
= Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit		9.973	12.110
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens	151		0
- Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-2.216		-1.813
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	256		72
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-55.946		-45.629
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens	264		636
- Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen	-937		-1
+ Einzahlungen aus Abgängen aus dem Konsolidierungskreis	358		0
- Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis	-179		-60
+ Erhaltene Zinsen	131		57
+ Erhaltene Dividenden	147		22
= Cashflow aus der Investitionstätigkeit		-57.971	-46.716
+ Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und der Aufnahme von (Finanz-)Krediten	13.483		16.300
- Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-) Krediten	-32.901		-15.634
+ Einzahlungen aus erhaltenen Zuschüssen/Zuwendungen	43.783		26.722
+ Einzahlungen im Zusammenhang mit Erträgen von außergewöhnlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung	7.000		0
- Gezahlte Zinsen	-5.536		-4.956
- Auszahlungen an Gesellschafter des Mutterunternehmens	-913		-2.874
- Auszahlungen an andere Gesellschafter	-3.011		-2.793
= Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit		21.905	16.765
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds		-26.093	-17.841
+ / - Konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds	-891		0
+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	7.459		25.300
= Finanzmittelfonds am Ende der Periode		-19.525	7.459
Zusammensetzung des Finanzmittelfonds am Ende der Periode
+ Zahlungsmittel		20.881	17.022
- Jederzeit fällige Bankverbindlichkeiten		-40.406	-9.563
		-19.525	7.459

KONZERN-EIGENKAPITALSPIEGEL FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2023

ARTEMED SE, TUTZING

Vorjahr	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Gezeichnetes Kapital Stammaktien EUR	Kapitalrücklage Kapitalrücklage gemäß § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB EUR	Gewinnrücklagen andere Gewinnrücklagen EUR	Summe Rücklagen EUR	Gewinnvortrag EUR
Stand am 31. Dezember 2021	10.000.000,00	22.139.351,61	102.545,92	22.241.897,53	115.783.458,20
Vortrag auf neue Rechnung					39.691.427,48
Ergebnisverwendung (Gutschrift auf Verbindlichkeitenkonten)
Konzernjahresüberschuss
Stand am 31. Dezember 2022	10.000.000,00	22.139.351,61	102.545,92	22.241.897,53	155.474.885,68

Vorjahr	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Konzernjahresüberschuss, der dem Mutterunternehmen zuzurechnen ist EUR	Eigenkapital EUR
Stand am 31. Dezember 2021	39.691.427,48	187.716.783,21
Vortrag auf neue Rechnung	-39.691.427,48	0,00
Ergebnisverwendung (Gutschrift auf Verbindlichkeitenkonten)
Konzernjahresüberschuss	36.317.523,35	36.317.523,35
Stand am 31. Dezember 2022	36.317.523,35	224.034.306,56

Vorjahr	Nicht beherrschende Anteile
	Nicht beherrschende Anteile vor Jahresergebnis EUR	Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Gewinne/Verluste EUR	Eigenkapital EUR
Stand am 31. Dezember 2021	5.456.439,19	27.551,83	5.483.988,02
Vortrag auf neue Rechnung	27.551,83	-27.551,83	0,00
Ergebnisverwendung (Gutschrift auf Verbindlichkeitenkonten)		-3.917.053,89	-3.917.053,89
Konzernjahresüberschuss		3.893.115,20	3.893.115,20
Stand am 31. Dezember 2022	5.483.988,02	-23.938,69	5.460.049,33

Vorjahr	Konzerneigenkapital EUR
Stand am 31. Dezember 2021	193.200.771,23
Vortrag auf neue Rechnung	0,00
Ergebnisverwendung (Gutschrift auf Verbindlichkeitenkonten)	-3.917.053,89
Konzernjahresüberschuss	40.210.638,55
Stand am 31. Dezember 2022	229.494.355,89

Aktuelles Jahr	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Gezeichnetes Kapital Stammaktien EUR	Kapitalrücklage Kapitalrücklage gemäß § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB EUR	Gewinnrücklagen andere Gewinnrücklagen EUR	Summe Rücklagen EUR	Gewinnvortrag EUR
Stand am 31. Dezember 2022	10.000.000,00	22.139.351,61	102.545,92	22.241.897,53	155.474.885,68
Vortrag auf neue Rechnung					36.317.523,35
Ergebnisverwendung (Gutschrift auf Verbindlichkeitenkonten)
Konzernjahresüberschuss
Stand am 31. Dezember 2023	10.000.000,00	22.139.351,61	102.545,92	22.241.897,53	191.792.409,03

Aktuelles Jahr	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Konzernjahresüberschuss, der dem Mutterunternehmen zuzurechnen ist EUR	Eigenkapital EUR
Stand am 31. Dezember 2022	36.317.523,35	224.034.306,56
Vortrag auf neue Rechnung	-36.317.523,35	0,00
Ergebnisverwendung (Gutschrift auf Verbindlichkeitenkonten)
Konzernjahresüberschuss	9.518.637,88	9.518.637,88
Stand am 31. Dezember 2023	9.518.637,88	233.552.944,44

Aktuelles Jahr	Nicht beherrschende Anteile
	Nicht beherrschende Anteile vor Jahresergebnis EUR	Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Gewinne/Verluste EUR	Eigenkapital EUR
Stand am 31. Dezember 2022	5.483.988,02	-23.938,69	5.460.049,33
Vortrag auf neue Rechnung	-23.938,69	23.938,69	0,00
Ergebnisverwendung (Gutschrift auf Verbindlichkeitenkonten)		-2.556.371,10	-2.556.371,10
Konzernjahresüberschuss		2.550.102,28	2.550.102,28
Stand am 31. Dezember 2023	5.460.049,33	-6.268,82	5.453.780,51

Aktuelles Jahr	Konzerneigenkapital EUR
Stand am 31. Dezember 2022	229.494.355,89
Vortrag auf neue Rechnung	0,00
Ergebnisverwendung (Gutschrift auf Verbindlichkeitenkonten)	-2.556.371,10
Konzernjahresüberschuss	12.068.740,16
Stand am 31. Dezember 2023	239.006.724,95

Artemed SE

Eigentümerstruktur