Armatix GmbH

Petersberg

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.07.2015 bis zum 10.05.2016

handelsrechtliche Schlussbilanz zum 10. Mai 2016

AKTIVA

	EUR	EUR	30.06.2015 TEUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	10.348,76		0
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen	146.756,05		80
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	80.411,98		51
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau	8.649,37		0
		246.166,16	131
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	471.420,69		0
2. Unfertige Leistungen	264.312,61		0
3. Fertige Erzeugnisse und Waren	132.426,96		0
4. Geleistete Anzahlungen	0,00		0
		868.160,26	0
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	6.984,32		53
2. Forderungen gegen Gesellschafter	3.550,00		0
3. Sonstige Vermögensgegenstände	30.708,10		133
		41.242,42	186
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten		235.306,58	177
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		6.043,64	0
D. NICHT DURCH EIGENKAPITAL GEDECKTER FEHLBETRAG		0,00	6.945
		1.396.919,06	7.439
PASSIVA
	EUR	EUR	30.06.2015 TEUR
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital	50.000,00		44
II. Kapitalrücklage	240.000,00		10.608
III. Verlustvortrag	-6.944.689,27		-15.977
IV. Rumpfgeschäftsjahresgewinn (Vj. -fehlbetrag)	7.370.902,79		-1.619
V. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag	0,00		6.944
		716.213,52	0
B. RÜCKSTELLUNGEN
Sonstige Rückstellungen		112.132,85	137
C. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	6.907,80		345
2. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	556.095,45		685
3. Sonstige Verbindlichkeiten	5.569,44		6.272
		568.572,69	7.302
		1.396.919,06	7.439

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Juli 2015 bis 10. Mai 2016

	EUR	EUR	1.1.- 30.6.2015 TEUR
1. Umsatzerlöse		196.996,45	202
2. Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen		-30.567,79	-51
3. Sonstige betriebliche Erträge		94.797,81	172
		261.226,47	323
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-111.733,72		-78
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-50,00		0
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-500.951,63		-477
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung	-95.055,74		-119
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-116.855,58		-159
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen	-310.408,75		-461
		-1.135.055,42	-1.294
		-873.828,95	-971
8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	1.004,18		0
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-19.992,90		-867
		-18.988,72	-867
10. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit		-892.817,67	-1.838
11. außerordentliche Erträge	8.276.935,21		9
12. außerordentliche Aufwendungen	0,00		-2.846
13. außerordentliches Ergebnis		8.276.935,21	-2.837
		7.384.117,54	-4.675
14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		0,00	1
15. Sonstige Steuern		-13.214,75	0
16. Erträge aus Verlustübernahme		0,00	3.055
17. Jahresüberschuss (Vj. -Rumpfgeschäftsjahresfehlbetrag)		7.370.902,79	-1.619

Anhang für den Jahresabschluss
zur Insolvenzschlussbilanz für den Zeitraum vom 1. Juli 2015 bis 10. Mai 2016

A. Allgemeine Angaben zum Abschluss

Auf Antrag vom 20. April 2015 wurde über das Vermögen der Gesellschaft wegen drohender Zahlungsunfähigkeit durch Beschluss des Amtsgerichts München zum 1. Juli 2015 das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eröffnet.

Die Armatix GmbH hatte einen Insolvenzplan vorgelegt. Der Schwerpunkt des Insolvenzplanes lag in der finanzwirtschaftlichen Sanierung durch eine umfassende Entschuldung und Rekapitalisierung der Armatix GmbH durch erhebliche Finanzierungsbeiträge der Gesellschafterin Moraün Investments S.A. Die Gläubiger haben den Insolvenzplan mit der erforderlichen Mehrheit angenommen.

Am 8. Dezember 2015 hat das Amtsgericht München den von der Armatix vorgelegten Insolvenzplan bestätigt. Der Beschluss wurde am 29. Dezember 2015 vom Amtsgericht München als rechtskräftig bestätigt. Mit der rechtskräftigen Bestätigung des Insolvenzplans treten gemäß § 254 Abs. 1 InsO die im gestaltenden Teil des Insolvenzplans festgelegten Wirkungen für und gegen alle Beteiligten ein.

Aus der Insolvenzmasse wurde eine Quote von 24,08 % an die Gläubiger ausgezahlt. Ein Gesellschafterwechsel ist durch die Herabsetzung des Eigenkapitals und die folgende Ausgabe neuer Geschäftsanteile durchgeführt worden. Die Zahlungen auf die neuen Kapitalanteile inklusive Agio wurden geleistet.

Das Amtsgericht München hat am 15. September 2016 die Aufhebung der Planüberwachung angezeigt.

Im Rumpfgeschäftsjahresabschluss zum 30. Juni 2015 wurde nicht mehr von der Going- Concern-Prämisse ausgegangen. Diese setzte voraus, dass trotz Eröffnung des Insolvenzverfahrens von einer Fortführung der Unternehmenstätigkeit auszugehen sei und damit nicht

nur eine wahrscheinliche, sondern eine gesicherte Fortführungsprognose bestünde. Bei der Erstellung des Rumpfgeschäftsjahresabschlusses für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 2015 war dies nicht der Fall. Im Insolvenzabschluss zum 10. Mai 2016 kann nach Ansicht der Geschäftsführung jedoch wieder zu Fortführungswerten aufgestellt werden. Nach § 252 Abs. 1 Nr. 2 HGB ist von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit auszugehen, sofern dieser nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen. Durch die erfolgreiche Beendigung der Insolvenz und dem in der Insolvenz vollzogenen Gesellschafterwechsel sowie Finanzierungszusagen desselben geht die Geschäftsführung davon aus, dass die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wieder wie vor der Insolvenz angesetzt werden können. Eine Vergleichbarkeit zum Rumpfgeschäftsjahresabschluss ist nicht gegeben.

Die Auswirkungen aus der Bewertungsänderung wurde im außerordentlichen Ergebnis zusammengefasst. Die einzelnen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden stellen sich wie folgt dar:

Der Jahresabschluss zum 10. Mai 2016 wurde nach den Vorschriften §§ 242 ff. und §§ 264 ff. des Handelsgesetzbuches aufgestellt. Die Gesellschaft erstellt den Jahresabschluss gemäß den Anforderungen des § 267 Abs. 1 HGB für kleine Kapitalgesellschaften. Dabei wurde teilweise von den gesetzlich zulässigen Vereinfachungen Gebrauch gemacht.

Die Gesellschaft wendet bei der Gliederung der Bilanz die für Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften der §§ 266 ff. HGB an. Die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung ist nach den für Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften der §§ 275 ff. HGB unter Verwendung des Gesamtkostenverfahrens aufgestellt. Der vorliegende Abschluss ist ein Rumpfgeschäftsjahresabschluss für den Insolvenzzeitraum vom 1. Juli 2015 bis 10. Mai 2016, so dass die Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr auch deshalb nur eingeschränkt gegeben ist.

В. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Aufgrund der erneuten Anwendung der Going-Concern-Prämisse kamen folgende Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze zum Ansatz:

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten erfasst und entsprechend ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer - im Zugangsjahr zeitanteilig - linear abgeschrieben. Die im Vorjahr vorgenommenen außerplanmäßigen Abschreibungen waren im Berichtszeitraum wieder zuzuschreiben und sind unter den außerordentlichen Erträgen erfasst.

Die Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich Abschreibungen bewertet. Planmäßige Abschreibungen werden linear vorgenommen. Abnutzbare bewegliche geringwertige Anlagegüter von mehr als EUR 150,00 bis EUR 1.000,00 werden analog § 6 Abs. 2a EStG in einen Sammelposten eingestellt und über einen Zeitraum von fünf Jahren abgeschrieben. Die im Vorjahr vorgenommenen außerplanmäßigen Abschreibungen waren im Berichtszeitraum wieder zuzuschreiben und sind unter den außerordentlichen Erträgen erfasst.

Die Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bzw. den niedrigeren beizulegenden Werten angesetzt. Die im Vorjahr vorgenommenen außerplanmäßigen Abschreibungen waren im Berichtszeitraum wieder zuzuschreiben und sind unter den außerordentlichen Erträgen erfasst.

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden unter Beachtung des Niederstwertprinzips mit den Anschaffungskosten oder den niedrigeren beizulegenden Werten zum Bilanzstichtag bewertet. Abschläge für Überbestände bzw. ungängige Teile werden pauschal vorgenommen.

Unfertige und fertige Erzeugnisse werden mit Herstellungskosten bewertet, die neben den Materialeinzelkosten auch Fertigungseinzelkosten enthalten. Fremdkapitalzinsen werden grundsätzlich nicht aktiviert. Für ungängige und technisch veraltete Erzeugnisse werden ausreichende Bewertungsabschläge vorgenommen. Ist der voraussichtliche Verkaufserlös abzüglich der bis zum Verkauf noch anfallenden Kosten niedriger, wird dieser Wert angesetzt.

Durch die im Insolvenzplan vorgesehene vereinfachte Kapitalherabsetzung wurde das Stammkapital der Gesellschaft von EUR 44.352,00 auf EUR 0,00 herabgesetzt, um Verluste abzudecken. Zugleich wurde das Eigenkapital auf insgesamt EUR 50.000,00 durch Ausgabe von 50.000 neuer Geschäftsanteile im Nennwert von EUR 1,00 mit einem Agio von EUR 240.000,00 erhöht. Bestehende Rücklagen wurden mit dem Insolvenzplan vor der Kapitalherabsetzung aufgelöst.

Die Ermittlung von Steuerrückstellungen basiert auf den Berechnungen und Auskünften von Herrn Markus Walter, Steuerberater, München. Die Körperschaftsteuer wurde dabei auf Basis der vorliegenden verbindlichen Auskunft und dem damit zusammenhängenden Erlass der Körperschaftsteuer auf den Sanierungsgewinn ermittelt. Eine Gewerbesteuerrückstellung war auf Basis der steuerlichen Berechnungen des Steuerberaters nicht zu erfassen. Der Erlass der Gewerbesteuer auf den Sanierungsgewinn steht noch aus. Sowohl körperschaftsteuerlich als auch gewerbesteuerlich geht Herr Markus Walter, Steuerberater, München, davon aus, dass die Zuschreibungen auf das Anlage- und Vorratsvermögen zu keinen steuerlichen Auswirkungen führen.

Die sonstigen Rückstellungen sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages gebildet und berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten.

Die Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag passiviert. Währungsverbindlichkeiten aus Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, die auf fremde Währung lauten, bestanden nicht.

C. Erläuterungen zur handelsrechtlichen Schlussbilanz und Gewinn- und Verlustrechnung

I. Handelsrechtliche Schlussbilanz

1. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind innerhalb eines Jahres fällig.

2. Eigenkapital

Im Rahmen der Umsetzung des Insolvenzplans wurde das zum 1. Juli 2015 laufende Stammkapital in Höhe von EUR 44.352,00 in vereinfachter Form nach den Vorschriften der §§ 58a ff. GmbHG auf EUR 0,00 herabgesetzt. Die zum 1. Juli 2015 bestehenden Rücklagen wurden vor der Kapitalherabsetzung aufgelöst. Zugleich wurde das auf EUR 0,00 herabgesetzte Stammkapital durch Ausgabe von 50.000 neuen Geschäftsanteilen im Nennbetrag von je EUR 1,00 gegen Bareinlage zuzüglich einem Agio in die Kapitalrücklage von EUR 240.000,00 erhöht.

3. Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten sind innerhalb eines Jahres fällig.

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind mit EUR 1.227,00 (Vj. EUR 47.736,92) Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit und mit EUR 5.227,20 Verbindlichkeiten aus Steuern ausgewiesen.

II. Gewinn- und Verlustrechnung

Aufwendungen für Altersversorgung

Unter dem Posten "Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung" sind Aufwendungen für Altersversorgung in Höhe von EUR 2.196,00 (Vj. EUR 8.415,97) enthalten.

Zinsaufwendungen

In den Zinsaufwendungen sind solche aus Gesellschafterdarlehen in Höhe von EUR 19.095,45 enthalten.

Außerordentliches Ergebnis

Die Effekte aus der Rückkehr zur Going-Concern-Prämisse sowie der Sanierungsgewinn werden im außerordentlichen Ergebnis gezeigt. Als außerordentliche Erträge entfallen EUR 261.978,76 auf das Anlagevermögen, EUR 967.575,88 auf das Vorratsvermögen sowie EUR 7.047.380,57 auf den Sanierungsgewinn.

D. Sonstige Angaben

Organe der Gesellschaft

Geschäftsführer sind bzw. waren:

•	Dr. Karl-Friedrich Giebel (Geschäftsführer Entwicklung), Brannenburg, Bestellung durch Gesellschafterversammlung vom 10. August 2015 bis 29. Februar 2016 (Handelsregistereintragung)
•	Helmut Brandtner (Geschäftsführer Marketing/Vertrieb), Berlin, Bestellung durch Gesellschafterversammlung vom 10. August 2015

Die Geschäftsführer sind einzelvertretungsberechtigt und von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Im Wesentlichen bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen aufgrund der zum Teil bis zum 31. Dezember 2018 laufenden Mietverhältnisse in Höhe von 172 TEUR.

Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresüberschuss auf neue Rechnung vorzutragen.

Petersberg, den 14. November 2016

Armatix GmbH

Geschäftsführung