Refratechnik Holding GmbH

München (vormals: Ismaning)

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Refratechnik Holding GmbH, München:

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Refratechnik Holding GmbH, München, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020, der Konzern-Gewinn und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Refratechnik Holding GmbH, München, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2020 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 und

―

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen -beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
―	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
―	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
―	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

München, 23. April 2021

Mazars GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

gez. Helge Schäfer, Wirtschaftsprüfer

gez. Hubertus Eichler, Wirtschaftsprüfer

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020

Aktiva

	31.12.2020 EUR	31.12.2019 EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	4.009.252,47	1.037.510,11
2. Geschäfts- oder Firmenwert	660.609,10	11.637,29
3. Geleistete Anzahlungen	2.839.805,49	767.294,11
	7.509.667,06	1.816.441,51
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	58.634.159,20	52.960.060,67
2. Technische Anlagen und Maschinen	38.975.590,13	31.697.737,71
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	12.976.865,42	10.697.028,11
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	26.183.548,40	8.352.898,47
	136.770.163,15	103.707.724,96
III. Finanzanlagen
1. Wertpapiere des Anlagevermögens	129.786,99	138.988,90
2. Sonstige Ausleihungen	2.571.643,14	41.350,84
3. Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen	5.802.488,54	5.638.978,81
4. Geleistete Anzahlungen auf Finanzanlagen	0,00	478.192,69
	8.503.918,67	6.297.511,24
	152.783.748,88	111.821.677,71
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	57.141.637,49	56.820.200,85
2. Unfertige Erzeugnisse	9.806.390,38	4.865.962,59
3. Fertige Erzeugnisse und Waren	77.601.976,21	75.151.779,87
4. Geleistete Anzahlungen	773.929,17	2.644.809,76
	145.323.933,25	139.482.753,07
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	109.889.157,46	122.839.606,60
2. Sonstige Vermögensgegenstände	8.862.994,33	8.659.039,69
	118.752.151,79	131.498.646,29
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	82.641.550,25	88.639.501,77
	346.717.635,29	359.620.901,13
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTN	3.004.831,71	1.877.156,38
D. LATENTE STEUERN	20.799.518,74	3.204.919,82
	523.305.734,62	476.524.655,04
PASSIVA
	31.12.2020 EUR	31.12.2019 EUR
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital	105.000.000,00	105.000.000,00
II. Konzerngewinnrücklagen
Andere Rücklagen	875.320,03	875.320,03
III. Ausgleichsposten aus der Fremdwährungsumrechnung	-2.235.640,16	7.190.982,32
IV. Nicht beherrschende Anteile	7.841.244,80	9943.438,28
V. Konzernbilanzgewinn	225.962.268,73	202.015.501,77
	337.443.193,40	325.025.242,40
B. UNTERSCHIEDSBETRAG AUS DER KAPITALKONSCLIDIERUNG	5.175.169,59	758.997,49
C. RÜCKSTELLUNGEN
1. Pensionsrückstellungen	17.546.081,00	16.808.399,00
2. Steuerrückstellungen	5.086.992,62	4.201.021,26
3. Sonstige Rückstellungen	51.822.344,15	28.759.810,39
	74.455.417,77	49.769.230,65
D. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	58.038.205,22	39.598.622,23
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	6.564.627,42	6.780.227,87
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	33.027.410,58	45.069.020,19
4. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	1.118.833,81	1.547.704,34
5. Sonstige Verbindlichkeiten	7.401.770,81	7.843.596,50
	106.150.847,84	100.839.171,13
E. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	81.106,02	132.013,37
	523.305.734,62	476.524.655,04

Konzern- Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020

	EUR	2020 EUR	2019 EUR
Umsatzerlöse		553.643.605,34	584.886.810,15
Verminderung/ Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen/Leistungen		-10.344.581,10	12.388.199,27
Andere aktivierte Eigenleistungen		1.770.249,12	434.561,32
Gesamtleistung		545.069.273,36	597.709.570,74
Sonstige betriebliche Erträge		19.244.385,60	9.449.369,50
davon Erträge aus der Währungsumrechnung EUR 12.151.963,43 (Vorjahr: EUR 5.395.112,12)
Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-260.270.157,24		-325.881.061,15
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-41.169.793,63		-20.990.366,81
		-301.439.950,87	-346.871.427,96
Rohergebnis		262.873.708,09	260.287.512,28
Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-96.627.111,04		-82.804.722,05
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-16.765.017,72		-15.108.307,32
davon für Altersversorgung: EUR -2.244.653,06 (Vorjahr: EUR -349.780,02)
		-113.392.128,76	-97.913.029,37
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und auf Sachanlagen		-19.709.125,65	-16.148.333,20
Sonstige betriebliche Aufwendungen		-90.204.882,76	-91.962.167,32
davon Aufwendungen aus der Währungsumrechnung EUR -11.456.182,82 (Vorjahr: EUR -6.146.671,48)
		39.567.570,92	54.263.982,39
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		1.028.210,61	1.772.054,70
Zinsen und ähnliche Aufwendungen		-3.612.735,85	-1.657.688,68
		36.983.045,68	54.378.348,41
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		-10.229.501,45	-16.557.060,92
davon latente Steuern EUR 9.858,87 (Vorjahr: EUR -1.562.770,22)
Ergebnis nach Steuern		26.753.544,23	37.821.287,49
Sonstige Steuern		-2.003.874,70	-1.349.126,57
Jahresüberschuss		24.749.669,53	36.472.160,92
Nicht beherrschende Anteile		697.097,43	299.403,22
Konzernjahresüberschuss		25.446.766,96	36.771.564,14
Gewinnausschüttung (einschl. Gutschrift auf Gesellschafterkonten)		-1.500.000,00	-3.216.396,53
Konzerngewinnvortrag		202.015.501,77	168.460.334,16
Konzernbilanzgewinn		225.962.268,73	202.015.501,77

KONZERNANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2020

1. GRUNDSÄTZE DER RECHNUNGSLEGUNG UND ALLGEMEINE ERLÄUTERUNGEN

Allgemeine Erläuterungen.

Die Refratechnik Holding GmbH ist gemäß § 290 HGB verpflichtet, zum 31. Dezember 2020 einen Konzernabschluss aufzustellen. Gliederung, Ansatz und Bewertung der Bilanzposten und der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgen gem. § 300 und § 308 HGB einheitlich nach den Vorschriften des HGB und den Vorgaben der Refratechnik Holding GmbH. Wenn bei den ausländischen Tochterunternehmen wegen nationaler Vorschriften Abweichungen auftreten, die die Gliederung und bzw. oder die Bewertung betreffen, werden die Abschlüsse der Tochtergesellschaften den Vorgaben der Muttergesellschaft entsprechend angepasst.

Die in den Konzernabschluss einbezogenen inländischen Gesellschaften Refratechnik Cement GmbH und Refratechnik Steel GmbH sind von der Aufstellung, Prüfung und Offenlegung eines Teilkonzernabschlusses befreit. Die Refratechnik Cement GmbH und die Refratechnik Steel GmbH erfüllen die Voraussetzungen des § 264 Abs. 3 HGB und wurden von der Aufstellung eines Lageberichtes sowie der Offenlegung des Jahresabschlusses und des Lageberichtes beim elektronischen Bundesanzeiger gemäß § 264 Abs. 3 HGB in Verbindung mit § 325 HGB befreit.

Konsolidierung.

Tochterunternehmen, die von der Gesellschafterin Refratechnik Holding GmbH beherrscht werden, sind in den Konzernabschluss einbezogen.

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt mit Ausnahme der seit 2013 neu einbezogenen Gesellschaften [Refratechnik Ceramics GmbH, Refratechnik Hungaria Kft., MINEX Mineral Explorations GmbH (im Folgenden auch kurz: "Minex GmbH"), RTMX Servicios S.A.S., Refratechnik India Private Limited, Haicheng City Guozheng Mining Co. Limited und QMAG Pty Limited] zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung (31. Dezember 1999) nach der Buchwertmethode gem. § 301 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 HGB a.F. i.V.m. Art. 66 Abs. 3 Satz 4 EGHGB durch Verrechnung der Anschaffungskosten der Beteiligung mit dem auf das Mutterunternehmen entfallenden anteiligen Eigenkapital. Der verbleibende aktive Unterschiedsbetrag zwischen Anschaffungskosten und anteiligem Eigenkapital wird anteilig als stille Reserve den betreffenden Vermögensgegenständen zugeordnet und dort über die Nutzungsdauer aufgedeckt.

Für die Refratechnik Ceramics GmbH, für die Refratechnik India Private Limited sowie für die im Rahmen eines Joint Ventures in 2018 erworbenen Anteile an der Haicheng City Guozheng Mining Co. Limited (Anteilserwerb durch Teilnahme an einer Kapitalerhöhung bei einem noch in der Gründungsphase befindlichen Unternehmen), wurde gemäß § 301 Abs. 1 HGB der Wertansatz der Anteile mit dem Betrag des Eigenkapitals zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung verrechnet.

Für die Refratechnik Hungaria Kft., die Minex GmbH, die RTMX Servicios S.A.S. sowie für die QMAG Pty Limited wurde die Erstkonsolidierung nach der Neubewertungsmethode gem. § 301 Abs. 1 Satz 2 HGB durchgeführt. Dafür wurde zum Zeitpunkt der jeweiligen Erstkonsolidierung ein Zwischenabschluss mit den beizulegenden Zeitwerten aller Aktiva und Passiva aufgestellt. Die aus den abgeleiteten Unternehmenskäufen der Refratechnik Hungaria Kft. und QMAG Pty Limited entstandenen passivischen Unterschiedsbeträge werden gemäß § 301 Abs. 3 HGB in der Konzernbilanz als "Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung" nach dem Eigenkapital ausgewiesen.

Für die Refratechnik Hungaria Kft. werden auf Grund der zu erwartenden, positiven Geschäftsentwicklung ergebniswirksame Auflösungen des Unterschiedsbetrages gemäß § 309 Abs. 2 HGB vorgenommen. Der passivische Unterschiedsbetrag aus der Erstkonsolidierung der QMAG Pty Limited ist im Wesentlichen auf einen mit der Strukturierung des Anteilskaufs realisierten Steuervorteil zurückzuführen. Der Unterschiedsbetrag wird daher entsprechend dem Verbrauch der diesbezüglichen aktiven latenten Steuern aufgelöst.

Der aus dem Kauf der Minex GmbH und der RTMX Servicios S.A.S. resultierende aktive Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung wurde als Geschäfts- oder Firmenwert in der Bilanz im Anlagevermögen ausgewiesen und linear über vier Jahre abgeschrieben.

Die Auswirkungen konzerninterner Geschäftsvorfälle werden gem. § 303 bis § 305 HGB eliminiert und auf Ergebnisunterschiede, die sich voraussichtlich in Zukunft ausgleichen, eine Steuerabgrenzung nach § 306 HGB vorgenommen.

Währungsumrechnung.

Die Bilanzen ausländischer Tochterunternehmen, deren Währung nicht der Euro ist, werden nach der modifizierten Stichtagsmethode mit den Mittelkursen am Bilanzstichtag sowie die Gewinn- und Verlustrechnungen mit Jahresdurchschnittskursen in Euro umgerechnet. Umrechnungsdifferenzen, die sich aus der Währungsumrechnung des Anlagevermögens ergeben, werden im Anlagespiegel ausgewiesen. Differenzen aus der Währungsumrechnung des Eigenkapitals gegenüber der Umrechnung des Vorjahres, werden ergebnisneutral im Eigenkapital erfasst.

Die für die Währungsumrechnung zugrunde gelegten Wechselkurse sind im Folgenden aufgezeigt:

Währung (1 Euro entspricht)		Mittelkurs am Bilanzstichtag 31. Dezember 2020	Durchschnittskurs des Jahres 2020
USD	US Dollar	1,22710	1,14700
CAD	Kanadischer Dollar	1,56330	1,53802
MXN	Mexikanischer Peso	24,41600	24,73002
RMB	ChinesischeRenminbi	8,02250	7,89749
HKD	Hongkong Dollar	9,51420	8,89655
HUF	Ungarischer Forint	363,89000	354,05200
COP	Kolumbianischer Peso	4.200,50000	4.259,330000
INR	Indische Rupien	89,66050	84,94442
AUD	Australien Dollar	1,58960	1,65670

Immaterielle Vermögensgegenstände.

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden mit Anschaffungskosten bewertet und grundsätzlich linear über ihre Nutzungsdauern von 3 bis 8 Jahren abgeschrieben. Im Rahmen der Konsolidierung aufgedeckte stille Reserven innerhalb immaterieller Vermögensgegenstände werden über eine Nutzungsdauer von 20 Jahren abgeschrieben.

Unentgeltlich erworbene Emissionsrechte werden mit dem Erinnerungswert angesetzt. Aufgrund dessen erfolgt in der Gewinn- und Verlustrechnung nur der Nettoausweis der Aufwendungen für zusätzlich benötigte Emissionsrechte bzw. ein Ertrag aus dem Verkauf überschüssiger Rechte.

Sachanlagen.

Sachanlagen sind mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich degressiver bzw. linearer Abschreibung bewertet. Für Anlagegüter, die nach dem 31. Dezember 2007 zugegangen sind, wird die lineare Abschreibungsmethode angewandt. Für Anlagegüter, die doppelschichtig genutzt werden, wird eine kürzere Nutzungsdauer zugrunde gelegt. Von folgenden Nutzungsdauern wird ausgegangen: 8 bis 33 Jahre für Gebäude, 4 bis 15 Jahre für technische Anlagen und Maschinen, 2 bis 13 Jahre für Betriebs- und Geschäftsausstattung.

Finanzanlagen.

Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten oder mit dem niedrigeren beizulegenden Marktpreis bewertet. Unverzinsliche Ausleihungen sind auf den Barwert abgezinst. Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen werden in Höhe der von den Versicherungsunternehmen bestätigten Guthaben bewertet.

Vorräte.

Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten oder dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Die Konzernherstellungskosten umfassen neben den direkten Kosten für Fertigungsmaterial und -löhne anteilige Fertigungsgemeinkosten einschließlich Abschreibungen. Konzerninterne Lieferungen, die sich zum Bilanzstichtag im Bestand befinden, werden gem. § 304 Abs. 1 HGB mit Konzernherstellungskosten angesetzt. Die Konzernherstellungskosten enthalten keine Verwaltungskosten oder Finanzierungszinsen.

Forderungen und Verbindlichkeiten.

Forderungen werden zu Anschaffungskosten bzw. mit dem niedrigeren beizulegenden Wert erfasst; Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Rentenverpflichtungen werden mit dem Barwert unter Berücksichtigung eines laufzeitadäquaten Zinssatzes angesetzt. Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von weniger als einem Jahr werden mit dem Devisenkassamittelkurs zum Abschlussstichtag bewertet.

Guthaben bei und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.

Laufende (kurzfristige) Guthaben bei und Verbindlichkeiten gegenüber identischen Kreditinstituten werden grundsätzlich zusammengefasst bilanziert.

Rechnungsabgrenzungsposten.

Zahlungsausgänge im Geschäftsjahr werden, soweit sie Aufwendungen für eine bestimmte Zeit nach dem Stichtag betreffen, als aktive Rechnungsabgrenzungsposten ausgewiesen und in dem späteren Jahr aufwandswirksam aufgelöst, dem sie zuzurechnen sind. Gleichermaßen werden Zahlungszuflüsse im Geschäftsjahr, soweit sie Erträge für eine bestimmte Zeit nach dem Stichtag betreffen, als passive Rechnungsabgrenzungsposten ausgewiesen und in dem späteren Jahr ertragswirksam aufgelöst, dem sie zuzurechnen sind.

Latente Steuern.

Die Steuerabgrenzung im Konzern folgt der 'liability method' in Verbindung mit der 'net change method' und beruht im Wesentlichen auf Abweichungen zwischen Handels- und Steuerbilanzen (insb. betreffend das Anlagevermögen und Rückstellungen), der Bewertungsanpassung des Anlagevermögens der ausländischen Tochtergesellschaften und auf ergebniswirksamen Konsolidierungsmaßnahmen (Kapitalkonsolidierung, Schulden- und Zwischengewinneliminierung). Aktive und passive latente Steuern werden saldiert ausgewiesen.

Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung.

Aus den Unternehmenskäufen der Refratechnik Hungaria Kft. und QMAG Pty Limited resultieren passivische Unterschiedsbeträge. Diese werden unter den Voraussetzungen des § 309 Abs. 2 HGB ergebniswirksam aufgelöst.

Rückstellungen.

Die Pensionsrückstellungen werden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen mit dem Erfüllungsbetrag nach den Anwartschaftsbarwerten (Projected Unit Credit Method i.S.d. IAS 19) unter Berücksichtigung von Zinssätzen von 1,61 % bis 2,44 % (im Vorjahr 2,10 % bis 2,85 %), einem Rententrend von 1,5 %, einem Gehaltstrend von 0 % sowie der Richttafel von Dr. Klaus Heubeck von 2018 G bewertet. Bei der Bewertung wurde der durchschnittliche Marktzins aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren zugrunde gelegt, der sich unter Berücksichtigung der tatsächlichen Restlaufzeiten (in 2020 beträgt die bestandsspezifische Duration der einbezogenen Gesellschaften zwischen 7 und 20 Jahren, im Vorjahr zwischen 8 und 20 Jahren) ergibt. Soweit Rückdeckungsversicherungen verpfändet und dem Zugriff von Gesellschaftsgläubigern entzogen sind, erfolgt eine Saldierung mit den entsprechenden Verpflichtungen.

Steuerrückstellungen und sonstige Rückstellungen werden dann gebildet, wenn eine Verpflichtung gegenüber Dritten besteht und die Inanspruchnahme wahrscheinlich ist. Kurzfristige Rückstellungen werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages bewertet. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst.

Auf fremde Währung lautende Geschäftsvorfälle werden zum Transaktionskurs umgerechnet.

Die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze wurden unverändert fortgeführt. Die Vorjahresbeträge sind aufgrund der Erstkonsolidierung der QMAG Pty Limited nur bedingt vergleichbar. Wesentliche Veränderung und Auswirkungen werden im Anhang und Lagebericht gesondert dargestellt.

2. KONSOLIDIERUNGSKREIS

Konsolidierungskreis.

Der Konsolidierungskreis umfasst - neben der Refratechnik Holding GmbH - insgesamt vier in- und fünfzehn ausländische vollkonsolidierte Tochterunternehmen. Hierunter fällt auch die in 2020 erstkonsolidierte QMAG Proprietary Limited, die mit wirtschaftlicher Wirkung zum 01. Januar 2020 die Refratechnik Gruppe im Bereich Industrial Minerals erweitert und die Rohstoffsicherung für die Feuerfestsparte im Kerngeschäft Zement und im zukünftigen Wachstumsbereich Stahl sicherstellt.

Die Refratechnik Holding GmbH hält an den vollkonsolidierten Tochterunternehmen unmittelbar oder mittelbar die Mehrheit der Anteile. Zu diesen Gesellschaften zählen im Einzelnen:

	anteilig gez. Kapital in TEUR	Kapitalanteil in %
Auf Grund unmittelbarer Beteiligungen der Refratechnik Holding GmbH
Refratechnik Cement GmbH, Göttingen	40.000	100,00
Refratechnik Steel GmbH, Düsseldorf	10.000	100,00
Baymag Inc., Calgary (Kanada)	15.753	100,00
Refratechnik Asia Ltd., Hong Kong (China)	17.868	100,00
Refratechnik Ceramics GmbH, Melle	5.000	100,00
MINEX Mineral Explorations GmbH, Graz (Österreich)	25	70,00
QMAG Queensland Magnesia Pty Ltd., Parkhurst (Australien)	49.712	100,00
Auf Grund mittelbarer Beteiligungen über die Refratechnik Cement GmbH, Göttingen
Refratechnik Iberica S.A., Gornal (Spanien)	9.000	100,00
Refratechnik Italia S.r.l., Trino (Italien)	80	80,00
Refratechnik North America Inc., St. Louis (USA)	8	100,00
Refratechnik Mexico S.A. de C.V., Mexico-City (Mexiko)	63	51,00
RTMX Servicios S.A.S., Bogota (Kolumbien)	49	51,00
Auf Grund mittelbarer Beteiligungen über die Refratechnik Asia Ltd., Hong Kong
Refratechnik Trading (Dalian) Co., Ltd., Dalian (China)	1.224	100,00
Yingkou Refratechnik Refractories Co., Ltd., Dashiqiao City (China)	8.071	70,00
Zibo Refratechnik Refractories Co., Ltd., Zibo (China)	14.958	100,00
Haicheng City Guozheng Mining Co.,Ltd, Haicheng (China)	7.629	51,00
Auf Grund mittelbarer Beteiligung über die Refratechnik Steel GmbH, Düsseldorf
Refratechnik Casting GmbH, Düsseldorf	1.000	100,00
Refratechnik India Private Limited, Visakhapatnam (Indien)	131	100,00
Auf Grund mittelbarer Beteiligung über die Refratechnik Ceramics GmbH, Melle
Refratechnik Hungaria Kft., Sátoraljaújhely (Ungarn)	69	100,00

3. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ

Anlagevermögen. Die Entwicklung der einzelnen Posten der immateriellen Vermögensgegenstände sowie der Sach- und Finanzanlagen sind im Konzern-Anlagenspiegel zu finden, ebenso die Abschreibungen des Geschäftsjahres.

Anlagevermögen	01. Jan. 2020 TEUR	Umrechn. -differenz (Anf.Bestand) TEUR	Änderungen Konsolidierungs-Kreis TEUR	Zugänge TEUR	Abgänge TEUR	Umbuchung TEUR
Immaterielle Vermögensgegenstände Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
Anschaffungs-/Herstellungskosten	19.051	-13	0	3.500	0	-193
Abschreibungen	-18.013	13	0	-607	17	245
Restbuchwert	1.038	-0	0	2.893	17	52
Geschäfts- oder Firmenwert
Anschaffungs-/Herstellungskosten	1.098	0	0	725	0	284
Abschreibungen	-1.086	0	0	-79	0	-245
Restbuchwert	12	0	0	646	0	39
Geleistete Anzahlungen auf immaterielle Vermögensgegenstände
Anschaffungs-/Herstellungskosten	767	0	0	2.164	0	-91
Abschreibungen	0	0	0	0	0	0
Restbuchwert	767	0	0	2.164	0	-91
Immaterielle Vermögensgegenstände
Anschaffungs-/Herstellungskosten	20.916	-13	0	6.388	0	0
Abschreibungen	-19.099	13	0	-685	17	0
Restbuchwert	1.816	-0	0	5.703	17	0
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken
Anschaffungs-/Herstellungskosten	130.075	-3.233	30.200	2.681	-870	263
Abschreibungen	-77.115	2.118	-22.231	-4.026	400	-0
Restbuchwert	52.960	-1.116	7.969	-1.345	-470	263
Technische Anlagen u. Maschinen
Anschaffungs-/Herstellungskosten	196.484	-3.160	92.894	7.019	-1.858	1.427
Abschreibungen	-164.786	2.321	-81.860	-11.663	1.772	-0
Restbuchwert	31.698	-840	11.034	-4.644	-87	1.427
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
Anschaffungs-/Herstellungskosten	33.297	-772	2.080	5.924	-2.034	0
Abschreibungen	-22.600	516	-1.852	-3.335	1.767	0
Restbuchwert	10.697	-256	227	2.589	-267	0
Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau
Anschaffungs-/Herstellungskosten	9.694	-305	0	22.623	-2.569	-1.690
Abschreibungen	-1.341	0	0	0	0	0
Restbuchwert	8.353	-305	0	22.623	-2.569	-1.690
Sachanlagen
Anschaffungs-/Herstellungskosten	369.550	-7.470	125.173	38.247	-7.332	0
Abschreibungen	-265.842	4.954	-105.943	-19.024	3.939	0
Restbuchwert	103.708	-2.516	19.230	19.223	-3.393	0

Anlagevermögen	Umrechn. differenz (lfd. Jahr) TEUR	31. Dez 2020 TEUR
Immaterielle Vermögensgegenstände Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
Anschaffungs-/Herstellungskosten	11	22.355
Abschreibungen	-1	-18.346
Restbuchwert	10	4.009
Geschäfts- oder Firmenwert
Anschaffungs-/Herstellungskosten	-38	2.069
Abschreibungen	1	-1.409
Restbuchwert	-36	661
Geleistete Anzahlungen auf immaterielle Vermögensgegenstände
Anschaffungs-/Herstellungskosten	0	2.840
Abschreibungen	0	0
Restbuchwert	0	2.840
Immaterielle Vermögensgegenstände
Anschaffungs-/Herstellungskosten	-27	27.264
Abschreibungen	1	-19.754
Restbuchwert	-26	7.510
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken
Anschaffungs-/Herstellungskosten	1.287	160.403
Abschreibungen	-915	-101.769
Restbuchwert	373	58.634
Technische Anlagen u. Maschinen
Anschaffungs-/Herstellungskosten	3.950	296.755
Abschreibungen	-3.563	-257.780
Restbuchwert	388	38.976
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
Anschaffungs-/Herstellungskosten	54	38.549
Abschreibungen	-69	-25.572
Restbuchwert	-15	12.977
Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau
Anschaffungs-/Herstellungskosten	-228	27.524
Abschreibungen	0	-1.341
Restbuchwert	-228	26.184
Sachanlagen
Anschaffungs-/Herstellungskosten	5.064	523.231
Abschreibungen	-4.546	-386.461
Restbuchwert	518	136.770

	1. Jan. 2020 TEUR	Umrechn.- differenz (Anf.Bestand) TEUR	Änderungen Konsolidierungs-Keis TEUR	Zugänge TEUR	Abgänge TEUR	Umbuchung TEUR
Finanzanlagen
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
Anschaffungs-/Herstellungskosten	0	0	0	0	0	0
Abschreibungen	0	0	0	0	0	0
Restbuchwert	0	0	0	0	0	0
Wertpapiere des Anlagevermögens
Anschaffungs-/Herstellungskosten	138	-8	0	0	0	0
Abschreibungen	1	-1	0	0	0	0
Restbuchwert	139	-9	0	0	0	0
Sonstige Ausleihungen
Anschaffungs-/Herstellungskosten	50	0	0	2.578	-6	0
Abschreibungen	-8	0	0	0	0	0
Restbuchwert	41	0	0	2.578	-6	0
Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen
Anschaffungs-/Herstellungskosten	5.639	0	0	230	-67	0
Abschreibungen	0	0	0	0	0	0
Restbuchwert	5.639	0	0	230	-67	0
Geleistete Anzahlungen auf Finanzanlagen	478	0	0	0	-478	0
Anschaffungs-/Herstellungskosten	6.305	-8	0	2.808	-551	0
Abschreibungen	-7	-1	0	0	0	0
Restbuchwert	6.298	-9	0	2.808	-551	0
Anlagevermögen insgesamt
Anschaffungs-/Herstellungskosten	396.770	-7.492	125.174	47.444	-7.882	0
Abschreibungen	-284.948	4.967	-105.943	-19.709	3.955	0
Restbuchwert	111.822	-2.525	19.231	27.735	-3.927	0

	Umrechn.- differen (lfd. Jahr) TEUR	31. Dez 2020 TEUR
Finanzanlagen
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
Anschaffungs-/Herstellungskosten	0	0
Abschreibungen	0	0
Restbuchwert	0	0
Wertpapiere des Anlagevermögens
Anschaffungs-/Herstellungskosten	0	130
Abschreibungen	0	0
Restbuchwert	0	130
Sonstige Ausleihungen
Anschaffungs-/Herstellungskosten	-43	2.579
Abschreibungen	1	-7
Restbuchwert	-42	2.572
Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen
Anschaffungs-/Herstellungskosten	0	5.802
Abschreibungen	0	0
Restbuchwert	0	5.802
Geleistete Anzahlungen auf Finanzanlagen	0	0
Anschaffungs-/Herstellungskosten	-43	8.511
Abschreibungen	1	-7
Restbuchwert	-42	8.504
Anlagevermögen insgesamt
Anschaffungs-/Herstellungskosten	4.993	559.007
Abschreibungen	-4.545	-406.223
Restbuchwert	448	152.784

Die in Spalte "Änderungen Konsolidierungskreis" ausgewiesenen Werte betreffen in Gänze das Anlagenvermögen der im Berichtsjahr erstkonsolidierten Tochtergesellschaft QMAG Pty Limited.

Die Zugänge des Geschäfts- und Firmenwerts sind im Rahmen eines Asset-Deals in USA entstanden sowie durch einen im Berichtsjahr in Deutschland erworbenen Kundenstamm.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen weisen sämtlich - wie im Vorjahr - eine Restlaufzeit von unter einem Jahr auf.

Sonstige Vermögensgegenstände.

Die sonstigen Vermögensgegenstände gliedern sich wie folgt:

	2020 in TEUR	2019 in TEUR
Forderungen gegen Finanzbehörden	5.908	6.284
Forderungen gegen Mitarbeiter	180	253
Sonstiges	2.775	2.122
Summe	8.863	8.659

Von den sonstigen Vermögensgegenständen weisen insgesamt TEUR 161 (Vorjahr: TEUR 330) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr auf.

Steuerabgrenzung.

Die aktiven und passiven latenten Steuern resultieren aus abweichenden Bilanzansätzen zwischen der Handelsbilanz und der Steuerbilanz und ergebniswirksamen Konsolidierungsbuchungen. Diese gliedern sich wie folgt:

	2020 in TEUR	2019 in TEUR
Anlagevermögen	7.565	-1.162
Rekultivierungsrückstellungen	5.004	-563
Pensionsrückstellungen	2.104	1.920
Drohverlustrückstellungen	1.998	0
Sonstige Rückstellungen	1.175	181
Umlaufvermögen	822	934
Lfd. Konsolidierungsmaßnahmen	306	1.149
Sonstige Posten	1.826	746
Summe	20.800	3.205

Der deutliche Anstieg der latenten Steuern ist auf die erstmalige Einbeziehung der QMAG Pty Limited zurückzuführen. Der Effekt im Rahmen der Erstkonsolidierung zum 1. Januar 2020 betrug TEUR 16.928. Die latenten Steuern wurden jeweils mit den nationalen Steuersätzen berechnet und für die Ergebnisunterschiede aus den Konsolidierungsmaßnahmen im Konzern wurde ein Steuersatz von 30% zugrunde gelegt. Aktive und passive latente Steuern werden saldiert ausgewiesen.

Konzerneigenkapital.

Der entsprechend DRS 22 aufgestellte Konzern-Eigenkapitalspiegel ist als Anlage 5 beigefügt.

Konzernbilanzgewinn.

Im Konzernbilanzgewinn ist ein Konzerngewinnvortrag von TEUR 202.016 enthalten.

Ausgleichsposten für andere Gesellschafter.

Ausgleichsposten anderer Gesellschafter weisen die Anteile der Fremdgesellschafter am Eigenkapital der folgenden Tochterunternehmen aus:

	2020 in TEUR	Anteil in %
Yingkou Refratechnik Refractories Co. Ltd., Dashiqiao City (China)	4.811	30,00
Refratechnik Mexico S.A. de C.V., Mexico-City (Mexiko)	2.448	49,00
Refratechnik Italia S.r.l., Trino (Italien)	631	20,00
MINEX Mineral Explorations GmbH, Graz (Österreich)	-2.066	30,00
RTMX Servicios S.A.S., Bogota (Kolumbien)	112	49,00
Haicheng City Guozheng Mining Co.,Ltd, Haicheng (China)	1.905	49,00
Summe	7.841

Davon entfallen insgesamt TEUR -697 auf das laufende Ergebnis des Geschäftsjahres.

Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung.

Der aus dem Unternehmenskauf der Refratechnik Hungaria Kft. entstandene passivische Unterschiedsbetrag in Höhe von TEUR 2.493 wurde auf Grund der positiven Geschäftsentwicklung bereits zum 31. Dezember 2013 ergebniswirksam in Höhe von 50% aufgelöst (§ 309 Abs. 2 Nr. 2 HGB). Auf Basis der Geschäftslage wurden für die Geschäftsjahre 2014-2020 weitere 19,6% der Basissumme aufgelöst. Zum 31. Dezember 2020 betrug der bilanzierte Wert dieses Unterschiedsbetrags TEUR 761. Der passivische Unterschiedsbetrag aus der Erstkonsolidierung der QMAG Pty Limited (TEUR 5.050 zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung) ist im Wesentlichen auf einen mit der Strukturierung des Anteilskaufs realisierbaren Steuervorteil zurückzuführen. Der Unterschiedsbetrag wird daher entsprechend dem Verbrauch der diesbezüglichen aktiven latenten Steuern aufgelöst. In 2020 betrug die Auflösung 12,6%, d.h. TEUR 636.

Der passivische Unterschiedsbetrag hat insgesamt Eigenkapitalcharakter, da in beiden Fällen ein vorteilhafter Anteilserwerb realisiert werden konnte.

Pensionsrückstellungen.

Aktivwerte aus Rückdeckungsversicherungen wurden im Vorjahr in Höhe des geschäftsplanmäßigen Deckungskapitals zuzüglich Überschussbeteiligung von TEUR 34 (Anschaffungskosten = beizulegender Zeitwert) mit Pensionsrückstellungen saldiert. Der Erfüllungsbetrag der saldierten Pensionsverpflichtungen betrug TEUR 34. Im Geschäftsjahr 2020 wurden die entsprechenden Verpflichtungen getilgt.

Der Unterschiedsbetrag zwischen der Bewertung der Pensionsrückstellungen nach Maßgabe des bis 2015 gesetzlich vorgegebenen durchschnittlichen Zinssatzes der letzten sieben Geschäftsjahren und des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren beläuft sich zum 31. Dezember 2020 auf TEUR 1.554.

Sonstige Rückstellungen. Die 'Sonstigen Rückstellungen' setzen sich wie folgt zusammen:

	2020 in TEUR	2019 in TEUR
Rekultivierungskosten	19.695	3.846
Personalbereich	11.157	10.991
Drohverluste	7.552	1.228
Ausstehende Rechnungen	4.143	2.476
Gewährleistungen	3.324	4.619
Provisionen	1.832	2.635
Zinsen	148	49
Sonstiges	3.971	2.916
Summe	51.822	28.760

Bei den Rückstellungen für Rekultivierungskosten handelt es sich um Aufwendungen für zukünftige Maßnahmen betreffend den Rückbau von Rohstoffminen. Der Anstieg im Jahr 2020 resultiert im Wesentlichen aus der Hinzunahme der Rückstellung der QMAG Pty Limited. Die Rückstellungen für Drohverluste betreffen im Wesentlichen drohende Verluste aus schwebenden Verkaufsverträgen der QMAG Pty Limited. Zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung zum 1. Januar 2020 betrug diese Rückstellung TEUR 6.254.

Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern.

Diese Position enthält zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2020 wie im Vorjahr ausschließlich Ausschüttungsbeträge unter Berücksichtigung von Vorauszahlungen.

Sonstige Verbindlichkeiten.

Der Posten 'Sonstige Verbindlichkeiten' gliedert sich wie folgt:

	2020 in TEUR	2019 in TEUR
Verbindlichkeiten im Personal- und Sozialbereich	4.101	3.246
Umsatzsteuer	1.919	2.934
Vertreterprovisionen	478	395
Rentenverpflichtung	336	239
Sonstiges	568	1.030
Summe	7.402	7.844

Von der Gesamtsumme entfallen TEUR 441 (Vorjahr: TEUR 335) auf Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit und TEUR 3.855 (Vorjahr: TEUR 4.564) auf Verbindlichkeiten aus Steuern.

Verbindlichkeitenspiegel auf den 31. Dezember 2020:

	Gesamt in TEUR	bis 1 Jahr in TEUR	1 - 5 Jahre in TEUR	über 5 Jahre in TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	58.038	58.038	0	0
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	6.565	6.565	0	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	33.027	33.027	0	0
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	1.119	1.119	0	0
Sonstige Verbindlichkeiten	7.402	7.007	297	98
Summe	106.151	105.756	297	98

Verbindlichkeitenspiegel auf den 31. Dezember 2019:

	Gesamt in TEUR	bis 1 Jahr in TEUR	1 - 5 Jahre in TEUR	über 5 Jahre in TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	39.599	39.599	0	0
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	6.780	6.780	0	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	45.069	45.069	0	0
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	1.548	1.548	0	0
Sonstige Verbindlichkeiten	7.843	7.638	98	107
Summe	100.839	100.634	98	107

Sicherungen der Verbindlichkeiten.

Für die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten wurden keine Sicherheiten gewährt. Die Gesellschaft hat sich verpflichtet, bestimmte festgelegte Kennzahlen (= Covenants) zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage einzuhalten. Bei den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen die üblichen Eigentumsvorbehalte aus der Lieferung von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie von Waren.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen.

Bei den sonstigen finanziellen Verpflichtungen in Höhe von TEUR 64.532, die der Bilanz nicht zu entnehmen sind, handelt es sich im Wesentlichen um ein Bestellobligo in Höhe von TEUR 42.314, welches vor allem aus Rohstoffkontrakten resultiert, und um Verpflichtungen aus Mietverhältnissen der Bürogebäude und Geschäftsausstattung in Höhe von TEUR 8.466. Desweiterem bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen für Maschinen und Personenkraftwagen.

Derivative Finanzinstrumente.

Zur Absicherung von Währungsrisiken ist der Konzern ökonomische Sicherungsbeziehungen eingegangen, wobei sich die risikokompensierende Wirkung aus der gegenläufigen Wertentwicklung ergibt. Zur Absicherung der Währungsrisiken der auf diverse Fremdwährungen lautenden Forderungen und Verbindlichkeiten werden fortlaufend die Salden der zu erwartenden Überhänge aus Zahlungseingängen bzw. -ausgängen in fremden Währungen aus offenen Forderungen und Verbindlichkeiten, Aufträgen und Bestellungen täglich ermittelt und im Bedarfsfall gesichert. Bilanzielle Bewertungseinheiten zwischen Grund- und Sicherungsgeschäften wurden zum 31. Dezember nicht gebildet.

Zum 31. Dezember 2020 wurden Fremdwährungsrisiken mit Devisen-Swaps und Termingeschäften i. H. v. TUSD 39.351 mit Fälligkeit 15. Januar 2021 gesichert. Diese Geschäfte weisen zum Bilanzstichtag einen positiven Marktwert von TEUR 111 aus.

Zudem wurden zum 31. Dezember 2020 Fremdwährungsrisiken mit Devisen-Swaps und Termingeschäften i. H. v. TAUD 3.869 mit Fälligkeit 15. Januar 2021 gesichert. Diese Geschäfte weisen zum Bilanzstichtag einen negativen Marktwert von TEUR -15 aus.

Ferner wurden zum 31.Dezember 2020 Fremdwährungsrisiken mit Devisen-Swaps und Termingeschäften i. H. v. TJPY 560.000 mit Fälligkeit 15. Januar 2021 gesichert. Diese Geschäfte weisen zum Bilanzstichtag einen positiven Marktwert von TEUR 7 aus.

In Australien wurden zum 31. Dezember 2020 Fremdwährungsrisiken mit Devisen-Swaps und Termingeschäften i. H. v. TEUR 5.390 mit Fälligkeit 15. Januar 2021 gesichert. Diese Geschäfte weisen zum Bilanzstichtag einen positiven Marktwert von TAUD 51 bzw. TEUR 32 aus.

4. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

Umsatzerlöse.

Die im Geschäftsjahr erzielten Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt:

Nach Geschäftsfeldern	2020	2019	Veränderung
	in TEUR	in TEUR	in %
Zement und Kalk	270.275	364.849	-25,92%
Magnesit	126.508	51.447	+145,90%
Stahl	101.141	118.445	-14,61%
Keramik	37.176	28.512	+30,39%
Gießerei-Hilfsmittel	18.544	21.634	-14,28%
Summe	553.644	584.887	-5,34%

Nach Regionen	2020	2019	Veränderung
	in TEUR	in TEUR	in %
Asien / Australien	214.850	198.390	+8,30%
Europa	182.248	198.360	-8,12%
Amerika / Südamerika	103.568	116.105	-10,80%
Afrika	30.094	43.041	-30,08%
Nahost	22.884	28.991	-21,07%
Summe	553.644	584.887	-5,34%

Sonstige betriebliche Erträge.

Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich zusammen aus:

	2020 in TEUR	2019 in TEUR
Kursgewinne (einschl. Devisenoptionsgeschäfte)	12.152	5.395
Ausgleichsposten für verbrauchte bzw. Auflösung v. Rückstellungen	1.151	1.131
Erträge aus der Auflösung des passivischen Unterschiedsbetrags	636	0
Erträge aus Auflösung Wertberichtigungen	521	607
Erträge aus Abgang von Anlagevermögen	161	434
Sonstige	4.623	1.882
Summe	19.244	9.449

Erträge aus der Erhöhung von Aktivwerten aus Rückdeckungsversicherungen wurden in Höhe von TEUR 2 (Vorjahr: TEUR 1) mit Zinsaufwendungen aus der Zuführung zu Pensionsrückstellungen verrechnet. Die sonstigen Erträge enthalten Wirtschaftszuschüsse für Marketing in Höhe von TEUR 1.055. Der Anstieg enthält auch einen Anteil der im Berichtsjahr hinzugekommen Akquisition QMAG Pty Limited, insbesondere in Form von erhaltenen Schadensersatzzahlungen in Höhe von ca. TEUR 1.450 infolge kundenseitig aufgrund der Covid-Pandemie zunächst nicht abgenommenen Waren.

Zinsen und ähnliche Aufwendungen.

Die Position beinhaltet Aufwendungen aus der Aufzinsung für Pensionsrückstellungen i. H. v. TEUR 411 (Vorjahr TEUR 471). Des Weiteren sind Aufwendungen aus der Aufzinsung der Rückstellungen für Rekultivierung i. H. v. TEUR 2.310 (Vorjahr TEUR 407) enthalten. Der Anstieg zum Vorjahr ergibt sich mit TEUR 1.827 überwiegend aus der Eingliederung der QMAG Pty Limited.

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag.

Der Posten Steuern vom Einkommen und vom Ertrag gliedert sich wie folgt:

	2020 in TEUR	2019 in TEUR
Laufende Steuern	10.220	18.120
Latente Steuern	10	-1.563
Summe	10.230	16.557

Die Ertragsteuern ergeben sich aus den in den einzelnen Ländern gültigen Gesetzen und Verordnungen. Die latenten Steuern betreffen im Wesentlichen Anpassungen des Anlagevermögens an die Konzernbewertung und die sonstigen Abweichungen zwischen Einzel- und Konzernabschlussbewertung sowie Abweichungen zwischen Handels- und Steuerbilanzen.

Latente Steuer.

Die Veränderung der latenten Steuer gliedert sich wie folgt:

	31.12.2019 in TEUR	01.01.2020 in TEUR	Veränderung in TEUR	31.12.2020 in TEUR
Aktive latente Steuer	4.418	24.200	-2.233	21.967
Passive latente Steuer	-1.213	-4.066	+2.899	-1.167
Saldo	3.205	20.134	666	20.800

Die Konzernsteuerquote liegt bei ca. 30 %. Die Erhöhung der Aktiven Latenten Steuern aus der Erstkonsolidierung der QMAG Pty Limited zum 01. Januar 2020 betrug TEUR 16.928. Der unterschiedliche Ausweis der unterjährigen Veränderung der latenten Steuer innerhalb der Bilanz (TEUR 666) und der GuV (TEUR 10) ergibt sich aus der Währungsumrechnung zum Stichtagskurs (Bilanz) bzw. Durchschnittskurs (GuV).

Außergewöhnliche / periodenfremde Erträge und Aufwendungen.

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen mit TEUR 1.151 (Vorjahr TEUR 1.131) und Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen mit TEUR 521 (Vorjahr TEUR 607) enthalten. In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind periodenfremde Aufwendungen i.H.v. TEUR 1.266 (Vorjahr TEUR 1.005) enthalten.

5. SONSTIGE ANGABEN

Firma, Sitz und Handelsregister.

Die Muttergesellschaft firmiert als Refratechnik Holding GmbH und hat ihren Sitz in München. Sie ist im Handelsregister des Amtsgerichts München unter der Nr. HRB 138677 eingetragen.

Beschäftigungstand.

Der durchschnittliche Beschäftigungstand betrug im Berichtsjahr 2020:

	2020	2019
Angestellte	1.026	836
Arbeiter	932	871
Summe	1.958	1.707

Mitglieder der Geschäftsführung:

Herr Maleachi Bühringer	MSc Masch. Ing.	München
Frau Silke Karen Denecke	Dipl. Betrw.	München
Herr Dr. Rainer Gaebel	Dipl. Mineraloge	München
Herr Dr. Michael Frei	Dipl. Ingenieur	München

Der ausgeübte Beruf stimmt mit der Organstellung überein. Die Geschäftsführer sind jeweils alleinvertretungsberechtigt und von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit.

Bezüge der Mitglieder des Geschäftsführungsorgans.

Die Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung betragen TEUR 2.471 (Vorjahr TEUR 2.201).

Gesamtbezüge von früheren Mitgliedern der Geschäftsführung.

Die Gesamtbezüge für frühere Mitglieder der Geschäftsführung betragen TEUR 292 (Vorjahr TEUR 286); für diesen Personenkreis sind insgesamt TEUR 4.303 (Vorjahr TEUR 4.229) für Pensionen zurückgestellt.

Honorar des Abschlussprüfers.

Folgende Honorare wurden als Aufwand für den Konzernabschlussprüfer erfasst:

	Muttergesellschaft in TEUR	Tochtergesellschaften in TEUR
Abschlussprüfungsleistungen	79	240
Beratungsleistungen	81	0
Summe	160	240

Ergebnisverwendung.

Der Jahresüberschuss der Muttergesellschaft beträgt für das Geschäftsjahr TEUR 27.088. Mit Gesellschafterbeschluss wurde die satzungsmäßig vorgesehene Mindestausschüttung von 20 % des Jahresüberschusses abbedungen und auf einen Betrag von TEUR 1.500 reduziert. Über die Verwendung des restlichen Jahresüberschusses entscheidet die Gesellschafterversammlung.

München, den 15. April 2021

Refratechnik Holding GmbH

Die Geschäftsführung

Maleachi Bühringer	Silke Karen Denecke
Dr. Rainer Gaebel	Dr. Michael Frei

Kapitalflussrechnung 2020

	2020 TEUR	2019 TEUR
a) Laufende Geschäftstätigkeit
Konzernjahresüberschuss	25.447	36.772
+/- zzgl. Verlustanteile anderer Gesellschafter	-697	-299
	24.750	36.472
+/- Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	19.709	16.148
+/- Zunahme/Abnahme der Rückstellungen	4.314	5.593
+/- Zunahme/Abnahme sonstige nicht zahlungswirksame Positionen	-10.852	3.132
-/+ Zunahme/Abnahme der Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	42.214	381
+/- Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-24.278	-7.053
-/+ Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	221	-405
+/- Zinsaufwendungen/Zinserträge	2.585	-114
+/- Ertragsteueraufwand/ Ertragsteuerertrag	10.230	16.557
-/+ Ertragsteuerzahlungen	-9.344	-17.719
= Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	59.548	52.992
b) Investitionsbereich
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens	-17	0
- Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-6.388	-1.107
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	3.172	700
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-38.247	-24.239
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens	551	2.215
- Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen	-2.808	-724
- Auszahlungen für den Erwerb von Unternehmen	-37.167	0
+ Erhaltene Zinsen	1.028	1.772
= Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-79.875	-21.383
c) Finanzierungsbereich
+ Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten	2.836	428
- Auszahlungen für Tilgung von Finanzkrediten	-985	0
- Gezahlte Zinsen	-1.303	-1.658
- Gezahlte Dividenden an Gesellschafter des Mutterunternehmens	-1.929	-7.000
- Gezahlte Dividenden an andere Gesellschafter	-879	-378
= Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-2.260	-8.608
d) Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelbestandes
(Summe a bis c)	-22.587	23.002
+ Finanzmittelbestand am Anfang des Geschäftsjahres	50.026	27.024
= Finanzmittelbestand am Ende des Geschäftsjahres	27.439	50.026
Zusammensetzung des Finanzmittelbestandes am Ende des Geschäftsjahres
+ Zahlungsmittel	82.642	88.640
+ kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (Kontokorrentkonten)	-55.202	-38.614
	27.439	50.026

Erläuterungen:

Zunahme/ Abnahme der sonstigen nicht zahlungswirksamen Positionen.

Der Posten enthält im Wesentlichen Währungsumrechnungsdifferenzen in Höhe von TEUR 8.542 sowie TEUR 2.310 aus Aufzinsungseffekten.

Auszahlungen für den Erwerb von Unternehmen.

Der Posten enthält den Kaufpreis für die QMAG Pty Limited abzüglich des übernommen Cash-Bestands. Dadurch erklärt sich auch die wesentliche Abnahme des Finanzmittelbestands.

Konzerneigenkapitalspiegel 2020

	Mutterunternehmen
			Kumuliertes übriges Konzernergebnis
	Gezeichnetes Kapital TEUR	Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital TEUR	Ausgleichsposten aus der Fremdwährungsumrechnung TEUR	andere neutrale Transaktionen TEUR
Stand am 1. Januar 2019	105.000	168.459	1.474	875
gezahlte Dividenden 2018	0	-1.288	0	0
gutgeschriebene Dividenden 2019	0	-1.929	0	0
Konzernjahresüberschuss	0	36.773	0	0
Übriges Konzernergebnis	0	0	5.717	0
Konzerngesamtergebnis	0	36.773	5.717	0
Stand am 31. Dezember 2019	105.000	202.015	7.191	875
gezahlte Dividenden für 2019	0	0	0	0
gutgeschriebene Dividenden 2020	0	-1.500	0	0
Konzernjahresüberschuss	0	25.447	0	0
Übriges Konzernergebnis	0	0	-9.427	0
Konzerngesamtergebnis	0	25.447	-9.427	0
Stand am 31. Dezember 2020	105.000	225.962	-2.236	875

	Mutterunternehmen	Minderheitengesellschafter
	Eigenkapital	Minderheitenkapital
	TEUR	TEUR
Stand am 1. Januar 2019	275.808	9.751
gezahlte Dividenden 2018	-1.288	-378
gutgeschriebene Dividenden 2019	-1.929
Konzernjahresüberschuss	36.773	-299
Übriges Konzernergebnis	5.717	0
Konzerngesamtergebnis	42.490	-299
Stand am 31. Dezember 2019	315.081	9.073
gezahlte Dividenden für 2019	0	-879
gutgeschriebene Dividenden 2020	-1.500	0
Konzernjahresüberschuss	25.447	-697
Übriges Konzernergebnis	-9.427	0
Konzerngesamtergebnis	16.020	-697
Stand am 31. Dezember 2020	329.601	7.497

	Minderheitengesellschafter		Konzerneigenkapital
	Kumuliertes übriges Konzernergebnis	Eigenkapital
	Ausgleichsposten aus der Fremdwährungsumrechnung TEUR	TEUR	TEUR
Stand am 1. Januar 2019	639	10.390	286.198
gezahlte Dividenden 2018	0	-378	-1.666
gutgeschriebene Dividenden 2019	0	0	-1.929
Konzernjahresüberschuss	0	-299	36.474
Übriges Konzernergebnis	232	232	5.949
Konzerngesamtergebnis	232	-67	42.423
Stand am 31. Dezember 2019	871	9.944	325.025
gezahlte Dividenden für 2019	0	-879	-879
gutgeschriebene Dividenden 2020	0	0	-1.500
Konzernjahresüberschuss	0	-697	24.750
Übriges Konzernergebnis	-527	-527	-9.953
Konzerngesamtergebnis	-527	-1.224	14.796
Stand am 31. Dezember 2020	344	7.841	337.443

Erläuterungen:

Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital.

Aus dem Konzernjahresüberschuss/ -fehlbetrag des Geschäftsjahres und der Vorjahre gebildete Gewinnrücklagen und Ergebnisvortrag (z.B. Jahresüberschüsse/ -fehlbeträge der in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften zuzüglich Ergebnisveränderungen aus Konsolidierungsmaßnahmen). Der Anteil der QMAG Pty Limited im Konzernjahresüberschuss beträgt TEUR 820.

Übriges Konzernergebnis.

Erfolgsneutrale Kapitalveränderungen, die nicht auf Zahlungen mit Gesellschaftern beruhen (z.B.: erfolgsneutral erfasste Unterschiedsbeträge aus der Währungsumrechnung).

KONZERNLAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2020

1. KONZERNSTRUKTUR

Die Refratechnik Gruppe ist eine global agierende Unternehmensgruppe der Feuerfestindustrie für die Zement-, Kalk-, Stahl- und Keramikherstellung mit insgesamt 20 Gesellschaften an 23 Standorten auf fünf Kontinenten. Dabei deckt die Gruppe von der Rohstoffgewinnung (Kanada, Österreich, China und Australien) über die Feuerfestproduktion (fünf Produktionsstätten in Deutschland, eine in Spanien, eine in Ungarn sowie zwei weitere in China), Vertriebsgesellschaften in Mexiko, Kolumbien, Nord Amerika, Italien, Indien, China und Hong Kong bis zum Installationsgeschäft für Neuanlagen vollumfassend die Kernbereiche des Industriezweiges aus einer Hand ab.

Der Konzern ist aus dem 1950 in Göttingen gegründeten Unternehmen Steinwerke Feuerfest Karl Albert Gesellschaft hervorgegangen und wird in seiner heutigen Form seit mittlerweile rund 22 Jahren unter dem Dach der strategisch tätigen Refratechnik Holding GmbH in München geführt.

Seit dem Geschäftsjahr 2011 stehen der Refratechnik Holding GmbH zwei, auf den verstorbenen Unternehmensgründer und Gesellschafter Alexander Tutsek zurückgehende Stiftungen vor, welche die Unternehmensgruppe in ihrer bisherigen Form fortführen. Geleitet werden diese durch Frau Dr. Eva-Maria Fahrner-Tutsek als Vorsitzende der Alexander Tutsek-Stiftung sowie ihrem Sohn Maleachi Bühringer als Vorsitzender der Alexander Tutsek und Eva-Maria Fahrner-Tutsek-Familienstiftung.

2. GESCHÄFTSVERLAUF UND LAGE DES KONZERNS

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen.

2020 war das Jahr der global gesehen größten Einbrüche des Wirtschaftswachstums seit dem zweiten Weltkrieg. Das weltweite GDP fiel um ca. 5% niedriger aus als im Vorjahr (Statistisches Bundesamt (Destatis) 2021).

Globales GDP von 2014 bis 2020 in Milliarden US$

Dabei hat sich die COVID-19-Pandemie im ersten Halbjahr 2020 negativer ausgewirkt als in der zweiten Jahreshälfte. Diese war weniger stark von plötzlichen Unterbrechungen und Schließungen von Produktionen, sondern mehr von einer Art "Pandemie-Normalität" geprägt. Maßgeblichen Einfluss auf die relative Stabilisierung der Weltwirtschaft hatte vor allem das außergewöhnlich schnelle Wiedererstarken der chinesischen Wirtschaft im zweiten Quartal.

Nach einer zehnjährigen Wachstumsphase erlebte die deutsche Wirtschaft im Jahr 2020 eine tiefe Rezession, ähnlich wie in der Finanz- und Wirtschaftskrise der Jahre 2008 und 2009. Insgesamt war der wirtschaftliche Abschwung im Jahr 2020 mit -5,7% jedoch weniger gravierend als im Jahr 2009 (The Washington Post, Jan. 29, 2021 - Rachel Siegel, Andrew Van Dam).

Die GDP Rangliste der TOP 20 Länder führte wieder die USA an, vor China, Japan und Deutschland. Indien auf Platz fünf schließt sukzessive auf, was sich auch in den branchenwirtschaftlichen Rahmenbedingungen besonders bemerkbar macht, da Indien zum wichtigsten Wachstumsmarkt für die Branche geworden ist.

Rangliste der Top 20 Länder bezogen auf das GDP in Milliarden US$

Branchenwirtschaftliche Rahmenbedingungen.

Alle Bereiche der Wirtschaft und insbesondere auch die der Feuerfestindustrie, deren Zulieferer und Kunden wurden im Jahr 2020 von der COVID19 Krise und der dadurch ausgelösten Rezession massiv in Mitleidenschaft gezogen. Die mit ca. 60% Anteil am weltweiten Feuerfestverbrauch größte Abnehmerindustrie für Feuerfestmaterial, die Stahlindustrie, verzeichnete von Februar bis April einen massiven Produktionsrückgang. Dieser war in China weniger stark ausgeprägt als im Rest der Welt, wo es in der Spitze zu einem Rückgang im Jahresvergleich im April von nahezu 30% kam. Die chinesische Industrie litt vor allem im ersten Quartal unter Produktionsrückgängen in allen feuerfestverbrauchenden Industrien, erholte sich aber dann weitaus schneller als der Rest der Welt. Die chinesische Stahlindustrie war bereits im April 2020 in Jahresvergleich wieder auf Wachstumskurs. Der Rest der Welt erreichte diesen Zustand erst wieder ab Oktober 2020, da Länder wie z.B. Indien temporär weitaus stärker und flächendeckender als China von der Pandemie betroffen waren. China verzeichnete 2020 einen positiven Anstieg der Stahlproduktion um 5,2% und konnte seinen Anteil an der globalen Stahlproduktion von 53,3% im Jahr 2019 auf 56,5% im Jahr 2020 steigern. Dem gegenüber schrumpfte die Produktion außerhalb Chinas (ROW) um 7,7%, so dass insgesamt ein weltweiter Rückgang gegenüber 2019 von 0,9% zu verzeichnen war.

Weltweite Rohstahlproduktion im Jahresverlauf / YoY Wachstum in %

Weltweite Rohstahlproduktion von 2013 bis 2020 in Millionen Tonnen

In anderen Industrien, insbesondere in der für die Refratechnik Gruppe besonders wichtigen Zementindustrie, zeichnete sich zwar ein ähnliches Muster ab, jedoch waren die Produktionsrückgänge weniger markant ausgeprägt und vor allem sehr länderspezifisch. So hat sich die Baukonjunktur in vielen Ländern, insbesondere auch in Deutschland, als stabil und insgesamt weniger krisenanfällig erwiesen. So wurde z.B. in Mexiko die Zementproduktion kurzzeitig heruntergefahren, dann jedoch aufgrund der negativen Auswirkungen auf die Konjunktur und die vorhandenen Bauprojekte sofort wieder hochgefahren. Anders als in der Stahlindustrie ist die Produktion in China den offiziellen Zahlen nach seit fünf Jahren tendenziell rückläufig und fiel 2020 geringer aus als im Vorjahr. Dass die Zahlen für die weltweite Zementproduktion seit 2018 mit einer Gesamtmenge von ca. 4,1 bis 4,2 Mrd t (Statista 2021) weitgehend konstant bleiben, ist dem Wachstum in anderen Ländern, wie z.B. in Indien, geschuldet (Global Cement Report).

Weltweite Zementproduktion von 1995 bis 2020 in Milliarden Tonnen

Zementproduktion in den wichtigsten Ländern von 1995 bis 2020

In der Aluminiumindustrie, der es prinzipiell aufgrund der Produktionsprozesse kaum möglich ist, dynamisch auf Marktschwankungen zu reagieren, waren die Einflüsse der Pandemie weniger stark zu spüren. Diese Industrie hat im Gegensatz zu anderen ihre Investitionstätigkeit weitgehend unbeeinflusst fortgesetzt und 2020 vergleichbare Mengen wie im Vorjahr produziert und sich damit als relativ krisenresistent erwiesen (Statista 2020/2021). Davon konnten Refratechnik Steel und Refratechnik Ceramics profitieren.

Produktionsmengen Primäraluminium 2019 in den wichtigsten Herstellerländern in 1000 Tonnen

Produktionsmengen Primäraluminium 2020 in den wichtigsten Herstellerländern in 1000 Tonnen

Für die Feuerfestindustrie haben sich mehrere Einflussfaktoren in den ersten drei Quartalen überlagert und gegenseitig negativ verstärkt.

1) Der weltwirtschaftliche Einbruch hat insgesamt zu einer geringeren Nachfrage nach Feuerfestmaterial und den zu deren Herstellung benötigten Rohstoffen geführt.

2) Vor dem Hintergrund der allgemeinen Verunsicherung bezüglich der Endmärkte haben die Kunden der Feuerfestindustrie in erster Linie die Reduzierung von Kapitalbindung durch Lagerabbau bei Rohstoffen und Feuerfestmaterialien betrieben, was zu einem temporären Nachfragerückgang geführt hat, der nicht in linearem Zusammenhang mit dem tatsächlichen Verbrauch an Feuerfestmaterial stand.

3) Die ab Ende des dritten Quartals 2019 verfallenden Preise für wichtige Hauptrohstoffe der Feuerfestindustrie haben nicht zu einer erhöhten Kaufbereitschaft bei Unternehmen der Branche oder bei Endkunden in der Stahl- und Zementindustrie geführt. Die kontinuierlich verfallenden Preise haben sogar zu weiterer Verunsicherung und Kaufzurückhaltung für Feuerfestmaterial geführt, da mit weiter fallenden Produktpreisen gerechnet wurde (RefWin).

FOB Price of China Dead Bumed Magnesia in 2019-20

Exemplarische Preisentwicklung für einen Hauptrohstoff (DBM) für die Herstellung von Steinen für die Zementindustrie in US$/t FOB

4) Der Weltmarktführer, die österreichisch-brasilianische RHIM, hat in dieser fragilen Marktsituation versucht, seine Produktionsstätten durch eine Niedrigpreispolitik zu füllen und damit zu einem nachhaltigen Margenverfall in der Branche maßgeblich beigetragen.

5) In der stark von Konzernstrukturen geprägten weltweiten Zementindustrie hat der "brain-drain" der vergangenen Jahre dazu geführt, dass wichtige Entscheidungen zunehmend kurzfristig getroffen werden und dabei häufig den gebotenen Sachverstand vermissen lassen. In Krisenzeiten wirkt sich das auf die Feuerfestindustrie und ihre Lieferketten krisenverschärfend aus.

Das Zusammenspiel dieser Faktoren hatte für die Branche nahezu flächendeckend zur Folge, dass sowohl die Mengen als auch die Margen eingebrochen sind. Entsprechend hatten alle überregional agierenden Feuerfestproduzenten Umsatzeinbrüche zu verzeichnen. Gleiches gilt für die Geschäftsentwicklung im Bereich der Rohstoffe für die Feuerfestindustrie. In der Feuerfestbranche werden Umsatzeinbrüche von >20% und entsprechend große Ergebniseinbußen im Gesamtjahr als der Situation angemessen betrachtet. Der bereits zitierte Branchenführer, RHIM, berichtet einen Umsatzrückgang von 20,7% und einen Ergebniseinbruch (EBITA) von 36,3% gegenüber dem Vorjahr. Das zweitgrößte Unternehmen der Branche, Vesuvius PlC, berichtet einen Umsatzrückgang von 14,7% und einen Gewinnrückgang um 44,1%.

In anderen Bereichen der Rohstoffindustrie, die nicht direkt an die Anwendungen in der Feuerfestindustrie gekoppelt sind, in denen auch die Refratechnik tätig ist, war die Nachfrage zwar ebenfalls rückläufig, im Wesentlichen sind die Margen aber erfreulich stabil geblieben. Die geographische Lage unserer kanadischen Rohstoffvorkommen mit ihren vergleichsweisen kurzen Wegen zu einigen Hauptabnehmern der Industrieminerale und die Unabhängigkeit vom Feuerfestmarkt hat sich auch im Krisenjahr als vorteilhaft erwiesen. Auf unsere australischen Vorkommen trifft das nicht in gleichem Maß zu, da die Abhängigkeit vom Feuerfestbereich ausgeprägt ist. In den anderen Anwendungen für die in Australien gewonnenen Industrieminerale ist die Nachfrage jedoch relativ konstant geblieben, was auf die anhaltende Triebkraft des Marktes für Batterien zurückzuführen ist.

Im vierten Quartal 2020 waren dann sowohl im Feuerfestbereich als auch im Rohstoffbereich Nachholeffekte spürbar, was der gesamten Branche nach Kenntnis von Refratechnik eine zufriedenstellende Auslastung der Produktionen zum Jahresende einbrachte. So erfreulich diese Entwicklung auch ist, die Rückkehr zu auskömmlicheren Margen ist damit noch nicht eingeleitet worden. Diese Nachholeffekte, die in vielen Branchen spürbar waren, haben in Verbindung mit einer hohen Nachfrage nach Konsumprodukten aller Art und Elektronik aus China bereits im vierten Quartal 2020 zu einer angespannten Frachtsituation geführt. Die Vervielfachung von Seefrachtraten hat den Erholungseffekt auf der Nachfrageseite für die meisten Unternehmen der Branche leider deutlich gedämpft.

Insgesamt kann das Branchenumfeld im Jahr 2020 als besonders herausfordernd, in hohem Maße volatil und von großer Verunsicherung geprägt beschrieben werden. Im wahrsten Sinn des Wortes fielen rekordverdächtige Nachfrage-Tiefs sowie -Hochs in die Berichtsperiode. Gleiches trifft insbesondere auch auf Teile der Abnehmerindustrien zu. Insgesamt hat sich aber erneut gezeigt, dass Feuerfestprodukte und Industrieminerale unverzichtbare und integrale Bestandteile der industriellen Wertschöpfungskette sind und auch in Zeiten großer wirtschaftlicher Verwerfungen grundsätzlich nachgefragt werden.

Die betriebswirtschaftliche Ertragslage stellt sich wie folgt dar:

	2020		2019
	T Euro	%	T Euro	%
Umsatzerlöse	553.644		584.887
Bestandsveränderungen	-10.345		12.388
Andere aktivierte Eigenleistungen	1.770		435
Betriebsleistung	545.069	100,0	597.710	100,0
Materialaufwand	-301.440	-55,3	-346.871	-58,0
Personalaufwand	-113.392	-20,8	-97.913	-16,4
Abschreibungen	-19.709	-3,6	-16.148	-2,7
Sonstige betriebliche Erträge	17.574	3,2	7.712	1,3
Sonstige betriebliche Aufwendungen	-89.913	-16,5	-91.560	-15,3
Sonstige Steuern	-2.004	-0,4	-1.349	-0,2
Betriebsaufwand	-508.884	-93,4	-546.129	-91,4
Betriebsergebnis	36.185	6,6	51.581	8,6
Finanzergebnis	-2.585		114
Neutrales Ergebnis	1.380		1.335
Ergebnis vor Ertragsteuern	34.980		53.030
Ertragsteuern	-10.230		-16.557
Ergebnisanteile anderer Gesellschaften	697		299
Jahresüberschuss	25.447		36.772

Die Vergleichbarkeit der Ertragslage für das Geschäftsjahr 2020 ist infolge der Eingliederung der QMAG Pty Limited nur bedingt möglich. Wesentliche Veränderungen werden daher zusätzlich bereinigt dargestellt.

Der Konzern schließt mit einem Umsatzrückgang von -5,3% gegenüber dem Vorjahr. Bereinigt um den QMAG-Umsatz, ergibt sich ein Umsatzminus von -19,1%. Die Haupteinflussgrößen für diesen Geschäftsrückgang sind bereits unter den Branchenspezifische Rahmenbedingungen ausführlich erläutert.

Aufgrund des rückläufigen Geschäftsverlaufs und damit verbundenen relativ gesunkenen Absatzerwartungen wurden in 2020 (vor Effekten aus QMAG-Erstkonsolidierung) Lagerbestände abgebaut. Dies führte in 2020 zu einer Bestandsminderung von TEUR 10.345. Der zum 31. Dezember 2020 bilanziell ausgewiesene Anstieg der Vorräte ist auf den Zugang der QMAG-Bestände im Rahmen der Erstkonsolidierung zurückzuführen. Die Betriebsleistung ist im Ergebnis aufgrund einer vergleichsweise niedrigeren Werksauslastung gegenüber dem Vorjahr um TEUR 52.641 gesunken. Die vergleichsweise gestiegene Materialeinsatzquote ist Resultat eines durch die Einbeziehung der QMAG Pty Limited veränderten Produktmixes, wobei dieser Effekt durch leicht gesunkene Beschaffungskosten auf Seiten des Rohmaterials abgemildert wurde.

Die Personalkosten sind absolut gegenüber dem Vorjahr um TEUR 15.479 angestiegen. Davon entfallen TEUR 13.064 auf die QMAG Pty Limited.

Die Abschreibungen sind um absolut TEUR 3.561 angestiegen, was ebenfalls im Wesentlichen durch die Akquisition begründet ist.

Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge um TEUR 9.862 resultiert im Wesentlichen aus einem Anstieg der Erträge aus Währungskursgewinnen (+TEUR 6.757). Der darin enthaltene QMAG-Anteil beträgt TEUR 1.629. Die weitere Aufgliederung ist im Anhang beschrieben und entfällt insbesondere auf erhaltene Zuschüsse und Schadenersatzleistungen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind insgesamt um TEUR 1.647 (-1,8%) gesunken. Bereinigt um die Veränderungen aus der Akquisition, liegen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sogar um TEUR 13.097 bzw. um -14,24% unter dem Vorjahresniveau. Zunächst zeigt sich bei den Aufwendungen aus Währungsumrechnungen korrespondierend zu den gestiegenen korrespondierenden Erträgen aus Währungsumrechnungen eine Erhöhung um TEUR 5.310 (davon QMAG Pty Limited betreffend TEUR 612). Bedingt durch die Covid-19 Pandemie sind die (jeweils um QMAG-Effekte bereinigten) Werbe- und Reisekosten um TEUR 5.349, Frachtkosten um TEUR 4.082 und Provisionen um TEUR 2.216 gesunken. Weitere Reduzierungen zeigen sich über fast allen Aufwandsarten im sonstigen betrieblichen Bereich.

Die Veränderung des Finanzergebnisses betrifft im Wesentlichen die Berücksichtigung der Aufzinsung der bei der QMAG Pty Limited gebildeten Rekultivierungsrückstellung in Höhe von TEUR 2.309.

Das neutrale Ergebnis ergibt sich aus Zuführungen bzw. Auflösungen von Wertberichtigungen und Rückstellungen.

Die Ertragsteuern haben sich in 2020 entsprechend des rückläufigen Ergebnisses um TEUR 6.327 reduziert.

Es ergibt sich ein EBIT in Höhe von TEUR 37.564 (6,8 % im Verhältnis zum Umsatz) und ein EBITDA in Höhe von TEUR 57.273 (10,3 % im Verhältnis zum Umsatz). Im Vorjahr betrugen das EBIT TEUR 52.916 und das bereinigte EBITDA TEUR 69.064.

Die Vermögensstruktur des Konzerns stellt sich zum 31. Dezember 2020 wie folgt dar, wobei zum Zweck einer besseren Vergleichbarkeit die Vorjahreszahlen in einer separaten Spalte mit den Effekten aus der Erstkonsolidierung der QMAG Pty Limited zum 1. Januar 2020 ergänzt wurden:

	31.12.2020		01.01.2020		31.12.2019
	T Euro	%	T Euro	%	T Euro	%
Immaterielle Vermögensgegenstände	7.510	1,4	1.816	0,4	1.816	0,4
Sachanlagen	136.770	26,1	122.603	23,9	103.708	21,8
Finanzanlagen	8.504	1,6	6.298	1,2	6.298	1,3
Langfristige sonstige Vermögensgegenstände	87	0,0	1.301	0,3	330	0,1
Langfristig gebundenes Vermögen	152.871	29,2	132.018	25,7	112.152	23,5
Vorräte	145.324	27,8	164.756	32,1	139.483	29,3
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	118.664	22,7	142.333	27,8	131.169	27,5
Liquide Mittel	82.642	15,8	51.473	10,0	88.639	18,6
Rechnungsabgrenzungsposten	3.005	0,6	1.877	0,4	1.877	0,4
Kurzfristig gebundenes Vermögen	349.635	66,8	360.439	70,3	361.168	75,8
Latente Steuern	20.800	4,0	20.133	4,0	3.205	0,8
	523.306	100,0	512.590	100,0	476.525	100,0

Das langfristig gebundene Vermögen beträgt 29,2% der Bilanzsumme (Vorjahr 23,5%), wobei das Sachanlagevermögen mit TEUR 136.770 (26,1%) anteilig am größten ist. Der Anstieg bei den immateriellen Wirtschaftsgütern in Höhe von TEUR 5.694 resultiert im Wesentlichen aus Investitionen in IT-Projekte. Zu den Hauptinvestitionen zählen diesbezüglich vor allen Dingen die ERP SAP S/4 Hana Einführung bei der QMAG Pty Limited in Höhe von TEUR 2.381, Digitalisierungen im Bereich Vertrieb in Höhe von TEUR 910 und dem Aufbau des für die Migration auf SAP S/4 Hana benötigten Prototypens in Höhe von TEUR 789 sowie Investitionen in ein Treasury-System von TEUR 230.

Im Berichtsjahr erhöhte sich das Sachanlagevermögen i. H. v. TEUR 33.062. Darin enthalten sind ca. 19,2 Mio. EUR Sachanlagevermögen, die aus der Erstkonsolidierung der QMAG Pty Limited resultieren. Weitere Investitionen in das Sachanlagevermögen betreffen im Wesentlichen den Werksaufbau des Joint Venture in China mit TEUR 5.624 und Erweiterungen der Fertigungsanlagen in Kanada TEUR 12.679.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände und die liquiden Mittel sind insgesamt um TEUR 18.502 zurückgegangen. Aufgrund der Covid-19 Pandemie wurde erfolgreich aktives Forderungsmanagement betrieben, um die Risiken möglicher Zahlungsausfälle zu reduzieren. Der Konzern weist eine sehr gute Liquidität auf und kann jederzeit seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommen.

Die Kapitalstruktur des Konzerns zum 31. Dezember 2020 stellt sich - ebenfalls unter Berücksichtigung der Effekte aus der Erstkonsolidierung der QMAG Pty Limited zum 1. Januar 2020 - wie folgt dar:

	31.12.2020		01.01.2020		31.12.2019
	T Euro	%	T Euro	%	T Euro	%
Bilanzielles Eigenkapital	337.443	64,5	325.025	63,4	325.025	68,2
Unterschiedsbetrag aus Kapitalkonsolidierung	5.175	1,0	5.810	1,2	760	0,2
Wirtschaftliches Eigenkapital	342.618	65,5	330.835	64,6	325.785	68,4
Pensionsrückstellungen	17.546	3,4	16.808	3,3	16.808	3,5
Rekultivierungsrückstellungen	19.695	3,7	16.342	3,2	3.864	0,9
Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr	395	0,1	205	0,0	205	0,0
Langfristiges Fremdkapital	37.636	7,2	33.355	6,5	20.877	4,4
Steuerrückstellungen	5.087	1,0	4.201	0,8	4.201	0,9
Sonstige Rückstellungen	32.128	6,1	31.905	6,2	24.896	5,2
Kurzfristige Verbindlichkeiten	105.756	20,2	112.162	21,9	100.634	21,1
Kurzfristiges Fremdkapital	142.971	27,3	148.268	28,9	129.731	27,2
Rechnungsabgrenzungsposten	81	0,0	132	0,0	132	0,0
	523.306	100,0	512.590	100,0	476.525	100,0

Die Eigenkapitalquote beträgt zum Stichtag 64,5% und ist infolge der um TEUR 46.781 höheren Bilanzsumme gegenüber dem Vorjahr um 3,7 %-Punkte gesunken. Gemessen an der Eigenkapitalquote zum 1. Januar 2020 nach Erstkonsolidierung der QMAG Pty Limited von 63,4% ist die Quote hingegen nahezu konstant. Absolut ist das Eigenkapital in 2020 um TEUR 12.418 angestiegen. Dieser Anstieg resultiert aus der Gewinnthesaurierung abzüglich Effekten aus der Fremdwährungsbewertung sowie der Ausschüttung an Gesellschafter. Es wird auf den Eigenkapitalspiegel (Anlage 5) verwiesen.

Der passivische Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung ergibt sich im Wesentlichen aus der Erstkonsolidierung der QMAG Pty Limited und hat wirtschaftlich gesehen Eigenkapitalcharakter.

Das langfristige Fremdkapital besteht im Wesentlichen aus Rückstellungen für Pensionen und Rekultivierungsverpflichtungen. Letztere sind aufgrund der Übernahme der QMAG Pty Limited stark angestiegen. In diesem Zusammenhang ist auch die Zunahme der sonstigen Rückstellungen zu erklären, in der ca. TEUR 6.390 Drohverlustrückstellungen der QMAG Pty Limited enthalten sind. Die anderen Positionen unterliegen den normalen Schwankungen innerhalb des Geschäftsjahres.

Die Konzernkapitalflussrechnung ist als Anlage 4 Bestandteil des Konzernabschlusses.

Abschließend ist festzuhalten, dass (jeweils unter Berücksichtigung der Erstkonsolidierung der QMAG Pty Limited) der erzielte Umsatz im Geschäftsjahr mit TEUR 553.644 wesentlich höher ausfällt als er erwartet wurde (Planumsatz TEUR 538.000). Ebenso ist das erzielte Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in Höhe von TEUR 36.983 (6,7%) wesentlich besser als das avisierte Planergebnis (TEUR 30.600; 5,7%). Insgesamt zeigt die Gruppe nach wie vor ein stabiles Ergebnis über den Erwartungen und auf insgesamt hohem Niveau. Die Geschäftsführung ist mit der Gesamtentwicklung des Konzerns in 2020 insgesamt zufrieden.

3. CHANCEN- UND RISIKOBERICHT

Wettbewerbssituation.

Die Fusion unserer zwei größten Wettbewerber in 2018, die österreichische RHI und Magnesita aus Brasilien, hat dazu geführt, dass Kunden verstärkt nach einem neuen zweiten Lieferanten suchen, um unabhängig zu bleiben. Durch den Versorgungsengpass bei feuerfesten Rohstoffen aus China sind einige weniger gut aufgestellte Wettbewerber nicht mehr lieferfähig - was unsere Situation zusätzlich stärkt. Als unabhängiges Familienunternehmen und verlässlicher Partner der Industrie gehen wir davon aus, in der Wahrnehmung unserer Kunden als schnell agierender, innovativer, solider und auch in der Zukunft beständiger Partner zusätzlich an Gewicht zu gewinnen.

Risikomanagement.

Durch ihre weltweiten Aktivitäten ist die Refratechnik Gruppe Risiken ausgesetzt, die sich zwangsläufig aus dem unternehmerischen Handeln heraus ergeben. Wir verfolgen als Gruppe das Ziel, globale Risiken (u.a. Rohstoffpreisentwicklung) durch den Strategieträger abzusichern - mit dem Ziel, Synergieeffekte der globalen Risikoabsicherung zu heben - und lokale Risiken in die Hand des Managements der Teilkonzernmutterunternehmen zu überführen, um hier ebenfalls Synergieeffekte zu generieren. Hinsichtlich der Fremdwährungsrisiken wird aktuell ein System erarbeitet, das es erlaubt, die Risiken auf Ebene der Holding zu sichern. Für Deutschland und Australien wird dieses System bereits eingesetzt.

Das in 2014 begonnene Projekt um die Etablierung eines gruppenweiten Controllings und der damit verbundenen Möglichkeit einer detaillierten und gruppenweiten Analyse einzelner Geschäftsvorfälle - sowohl für die einzelnen Unternehmenseinheiten als auch für den Strategieträger - wurde weiter ausgebaut. Herausforderungen aus dem operativen Geschäft lassen sich nun wesentlich schneller erkennen, was wiederum auch der Entstehung etwaiger Risiken vorbeugt.

Risiken, die die künftige Vermögens-, Finanz- und Liquiditätslage des Konzerns beeinflussen.

Nachfolgende Risiken nebst verbundenen Chancen wurden im Konzern identifiziert und unter Berücksichtigung der Maxime einer Begrenzung des finanziellen Risikos analysiert:

Rohstoff-, Energie-, Frachtpreisentwicklung.

Die Entwicklung dieser Hauptkostenblöcke ist konzernweit stark schwankend. Wir begegnen diesem Risiko mit Langzeit-Lieferverträgen sowie dem steten Marktpreisvergleich, welcher v.a. im Bereich der Frachtraten entsprechende Chancen und Potentiale bietet. Zudem können wir uns mit der Akquisition der QMAG Pty Limited nunmehr vom Rohstoffmarkt unabhängiger aufstellen und damit auch unsere Rohstoffsicherung für die Zukunft gewährleisten.

Währungsentwicklung.

Die Zahlungskonditionen in Bezug auf die Fakturawährung und die Laufzeit zwischen den Gesellschaften der Gruppe wurden bereits im Geschäftsjahr 2011 geändert und das Währungsrisiko in den Teilkonzernmüttern gebündelt. Für das aktuelle Berichtsjahr zeigt sich wie schon im Vorjahr der schonende Effekt auf das saldierte Kursergebnis.

Zur Absicherung von Währungsrisiken werden zudem im Rahmen eines Makro-Hedges Devisentermingeschäfte vereinbart. Seit dem Geschäftsjahr 2018 steuert die Holding die Sicherung der Währungsrisiken der deutschen Gesellschaften zentral, indem die Salden der zu erwartenden Überhänge aus Zahlungseingängen bzw. -ausgängen in fremden Währungen aus offenen Forderungen und Verbindlichkeiten, Aufträgen und Bestellungen täglich ermittelt und im Bedarfsfall gesichert werden. In 2020 wurde diese Sicherungsstrategie auch für Australien umgesetzt.

Politische und demografische Entwicklung.

Wie schon im Vorbericht vermerkt, hat sich die Beobachtung der politischen Rahmenbedingungen zu einem immer wichtigeren Faktor entwickelt. Weiterhin aufmerksam betrachten wir die politischen Bewegungen in China und den daneben liegenden Anrainerstaaten. Allerdings ist noch immer davon auszugehen, dass die Lage in der Region mittelfristig stabil bleibt und keine Verschiebungen der politischen Landschaft zu befürchten sind.

Betreffend des demografischen Alterungsprozesses verfolgen wir bereits seit einiger Zeit die Entwicklung am Arbeitsmarkt und der Altersstruktur unserer eigenen Belegschaft. Weiterhin bauen wir unsere eigene Innovationskraft konsequent durch gezielte Förderprogramme für unsere Fach- und Führungskräfte aus. Hiermit verfolgen wir auch das Ziel, langfristig unsere eigenen Mitarbeiter für Führungspositionen zu entwickeln und uns so nicht in übermäßige Abhängigkeit der sich erschwerenden Bedingungen des externen Arbeitsmarktes zu begeben. Des Weiteren werden die bereits bestehenden IT - Systeme immer weiter verbessert und verstärkt neue IT - Systeme eingesetzt, um nachteilige Effekte aus den demografischen Alterungsprozess auszugleichen.

Sonstige Risiken:

Langfristig könnte die Umstellung auf emissionsärmere Produktionsverfahren bei den Kunden zu Umsatzeinbußen führen. In der Gruppe wird auf das beschriebene Risiko reagiert. Zu den Maßnahmen zählen:

―	Ausbau des Produktportfolios, um sicherzustellen, dass eigene Produkte ggf. durch an die veränderten Bedingungen angepasste neue Produkte ersetzt werden und nicht durch Fremdprodukte.
―	Weiterer Aufbau des Geschäfts mit ungeformten Produkten und Serviceleistungen im Zementbereich
―	Kontinuierlicher Ausbau und Verbreiterung des Kundenportfolios in verwandten Industriebereichen (Kalk, Zucker, Papier, Lithium, etc.).

Da eine generelle Verringerung des Bedarfs an Feuerfestmaterial als Folge einer Technologieänderung als Risiko nicht ausgeschlossen werden kann, bzw. nicht vollständig eliminiert werden kann, wird konsequent das Ziel verfolgt, die starke Abhängigkeit von der Zementindustrie durch Wachstum in anderen Industrien zu relativieren. Zu den Maßnahmen zählen:

―	Weiterer Ausbau des Geschäfts in der Metallurgie (Stahl, Aluminium, Kupfer).
―	Dynamischer Ausbau des Geschäfts mit Industriemineralen zur Erschließung weiterer Marktsegmente außerhalb der Feuerfestindustrie.

Aus der international ausgerichteten Geschäftstätigkeit resultieren die typischerweise hiermit verbundenen Steuerrisiken.

Risiko Corona Pandemie:

Die Corona Pandemie hat einen globalen Einfluss auf das gesamte Weltwirtschaftsgeschehen. Da es eine Pandemie in diesem Ausmaß noch nie gegeben hat, ist eine Vorhersage der Auswirkungen auf unseren Geschäftsbetrieb zum heutigen Zeitpunkt nicht seriös möglich. Aktuell haben wir alle Maßnahmen eingeleitet, um unsere Mitarbeiter zu schützen und einen reibungslosen Geschäftsbetrieb zu ermöglichen. Dies ist bis jetzt konzernweit für das Jahr 2020 auch sehr gut gelungen. Seit Mitte März 2020 wurden alle Mitarbeiter des Vertriebs und der Verwaltung in das Home-Office geschickt, für die Produktion wurden besondere Schutzmaßnahmen eingeleitet, so dass es nur zu wenigen Infektionen kam. Diese Schutzmaßnahmen bestehen auch im Jahr 2021 fort. Der Konzern befindet sich nach wie vor in einer sehr gesunden wirtschaftlichen Verfassung mit einer hohen Eigenkapitalquote und ausreichend Liquidität, so dass wir aktuell keine Risiken sehen, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden. Durch die in absehbarer Zeit zur Verfügung stehenden Impfstoffe erhoffen wir uns, die von uns getroffenen Maßnahmen für unsere Mitarbeiter lockern zu können. Bis jetzt haben sich aus der Krisensituation noch keine Chancen hinsichtlich einer Marktbereinigung ergeben.

Von den genannten Risiken wird keines als bestandsgefährdend für die Refratechnik Gruppe eingeschätzt. In allen genannten Bereichen wurden umfangreiche Maßnahmen ergriffen, um bestehende Risiken nicht nur vergangenheitsorientiert zu analysieren, sondern sie auch als Chance für die kontinuierliche Verbesserung der Unternehmensprozesse zu verstehen. Weitere Chancen bestehen in der Realisierung von konzerninternen Synergieeffekten. Hervorzuheben sind im Besonderen Potenziale durch den zentralen Einkauf von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie die Nutzung der bestehenden Vertriebsorganisation der Gruppe.

4. FORSCHUNGS- UND ENTWICKLUNGSBERICHT

Allgemeines. Die Refratechnik-Gruppe steht mit ihren innovativen Produkten und konsequenten Qualitätsstrategien seit Jahren an der Spitze internationaler Entwicklungen.

Durch konstant hohe Investitionen in die Forschungszentren in Göttingen, Zibo (China) und Exshaw (Kanada) streben wir auch weiterhin an, unsere Spitzenstellung mit Hilfe der Entwicklung zukunftsweisender Produkte auf höchstem Qualitätsniveau auszubauen. Die Konzentration auf anwendungstechnische und ökologische Vorteile der Refratechnik-Produkte resultiert aus der steten Innovationskraft unserer tonerdehaltigen und basischen Produkte für die Stahl-, Zement, Kalk-, Dolomit-, Keramik- und Magnesitindustrie. Um diesen Vorsprung auch weiterhin sichern zu können, beschäftigt die Refratechnik-Gruppe im Forschungs-/Entwicklungsbereich über 50 qualifizierte Mitarbeiter. Durch die verwandten Fachgebiete der Entwicklungszentren, welche zum Teil auch Synergien zwischen dem Zement- und Stahlbereich beinhalten, ist es möglich, dass Innovationen schnell und vernetzt kommuniziert und weiterentwickelt werden können. Darüber hinaus wird ein ständiger Erfahrungsaustausch mit anerkannten Hochschulen und Fachinstituten gepflegt.

Tätigkeiten im Berichtsjahr.

Im Geschäftsjahr 2020 lag der Schwerpunkt der Forschungs- und Entwicklungsarbeit auf folgenden Bereichen:

―	Entwicklung von fünf preiswerten Feuerbetonen speziell für Tendermärkte unter Verwendung von Sinterbauxit, Schamotte und Recyclingrohstoffen unter Beibehaltung der einsatzrelevanten Eigenschaften
―	Weiterentwicklung von Bindephasen- und Verflüssigersystemen in Feuerbetonen zur Verbesserung des Verarbeitungsverhaltens
―	Zustellung mit basischen Feuerbetonen für verschiedene Anwendungsgebiete
―	Weiterer Ausbau des Kaltreparatur-Verfahrens (Veneering) für basische und nichtbasische Trockenspritzfeuerbetone
―	Entwicklung von Körnungen und Verfahren für Feuerleichtbetone mit dem Formgebungsverfahren des Nassspritzverfahrens (REFRA JETCRETE®)
―	Definition des Produktprogramms und der Produktionsbedingungen für Feuerbetone neuer Refratechnik-Gesellschaften sowie externer Partner
―	Installation und Anwendung des Hydratationsschutzes für basische Steine für Refratechnik Cement unter besonderer Berücksichtigung von Fugenpappen und Formatkennzeichnung, auch in Zusammenarbeit mit Zibo Refratechnik Refractories/Refratechnik Asia
―	Installation und Bewertung eines preis-/leistungsoptimierten basischen Magnesiaspinellsteins sowie Begleitung des entsprechenden Patentierungsprozesses
―	Entwicklung von basischen Steinen mit einer neuartigen Hybridelastifizierung (Patentanmeldung)
―	Herstellung von Produkten mit der neu zur Verfügung stehenden Rohstoffquelle QMAG in Australien inklusive Entwicklung entsprechender für Refratechnik geeigneter Rohstoffe aus diesem Material
―	Produktion und Qualifizierung von Andalusitsteinen mit verbesserten Wärmedämmeigenschaften zur Energieeinsparung und CO ₂ -Reduzierung
―	Entwicklung und Produktion von nichtbasischen tonerdereichen Produkten auf Basis von Tabulartonerde und SiC für den Einsatz in heißen Zonen von Drehofenanlagen
―	Entwicklung und Produktion eines tonerdereichen abriebbeständigen Produktes für den Auslass von Schachtöfen für die Kalk- und Magnesiaindustrie

Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr. Im Jahr 2021 werden folgende Schwerpunkte gesetzt:

―	Weiterentwicklung basischer Feuerbeton-Konzepte für Hochtemperaturanwendungen mit entsprechenden Bindephasen
―	Entwicklung und ggf. Qualifizierung basischer Feuerbetone auf Basis von QMAG Sintermagnesia-Sorten
―	Umsetzung des Produktprogramms und der Produktionsbedingungen für Feuerbetone neuer Refratechnik-Gesellschaften sowie externer Partner - Qualifizierung von Magnesiaspinellsteinen mit neu zu entwickelnden Rohstoffen
―	Anwendung von basischen porösen "lightweight aggregates" und Produkten
―	Optimierung und Anwendung der Eigenschaften von Magnesiaspinellsteinen durch definiert eingestellte Elastifiziererkörnungen
―	Produkt- und Rohstoffentwicklungen unter besonderer Berücksichtigung von Recyclingmaterial und Material mit reduzierter CO ₂ -Emission
―	Einsatz von ungebrannten basischen Produkten zur Minimierung der CO ₂ -Emissionen und des Energieeinsatzes
―	Qualifizierung von basischen Steinen mit einer neuartigen Hybridelastifizierung
―	Untersuchung des Einsatzes von Forsteritsteinen in Drehofenanlagen der Zementindustrie
―	Untersuchungen zum Recycling und Verminderung der CO ₂-Emissionen (Zusammenarbeit mit Fraunhofer-Institute und Zementindustrie)
―	Qualifizierung alternativer Rohstoffe für das Produktportfolio von Refratechnik Cement
―	Projekte in nationaler und internationaler Zusammenarbeit mit Kunden, Universitäten und Hochschulen

5. SOZIALBERICHT

Nach wie vor fordern die internationale Ausrichtung der Refratechnik Gruppe und das beständige Wachstum der letzten Jahre eine individuelle Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter. Hierunter gehören besonders mit Blick auf das globale Umfeld der Gruppe Sprachkurse, welche je nach persönlichem Arbeitsschwerpunkt besucht werden können. Daneben unterstützt die Refratechnik die wachsende Teilnahme an zielorientierten Fachseminaren. Zudem finden regelmäßig interne Workshops statt, an denen Mitarbeiter aus aller Welt zusammenkommen und abteilungsübergreifend aktuelle Problemstellungen diskutieren und versuchen Lösungsansätze zu entwickeln. Aufgrund der oben beschrieben Risiken der Corona Pandemie sind in 2020 überwiegend Online-Seminare und -Schulungen zum Einsatz gekommen.

Um Mitarbeiter mit Kindern bestmöglich zu unterstützen, wurden sofern möglich individuelle Lösungen geschaffen. Beispiele hierfür sind die Einrichtung von Home-Office-Arbeitsplätzen und maßgeschneiderte Arbeitszeitmodelle, welche eine optimale Betreuung der Kinder unterstützen sollen. Dadurch gelingt es, im Besonderen das Potenzial und das Know-How unserer Mitarbeiterinnen innerhalb der Gruppe zu erhalten. Diese Maßnahmen werden von unseren Mitarbeitern sehr positiv aufgenommen.

Im Produktionsbereich werden nach wie vor saisonbedingte Auftragsschwankungen durch flexible Arbeitszeitkonten aufgefangen. Dieses Modell hat sich seit Jahren hervorragend bewährt und trägt auch dem Anspruch der Refratechnik Gruppe Rechnung, ungeplant anfallende Bedarfsspitzen im Sinne der Kunden erfüllen zu können.

Um im Unternehmen aufgebautes Wissen - vor allem in Zeiten des demografischen Wandels -langfristig auf hohem Niveau zu halten, vereinbart die Refratechnik seit einigen Jahren mit speziellen Know-How-Trägern und Experten bestimmter Fachbereiche individuelle Übergangslösungen beim Eintritt in das Rentenalter. Als Berater bleiben diese dem Unternehmen noch einige Zeit erhalten, um Spitzen abzufangen und Nachfolger zu unterstützen.

Darüber hinaus wurde das im Jahr 2013 eingeführte Social Intranet, welches die digitale Vernetzung unserer weltweiten Standorte gewährleistet und durch die ständige Verfügbarkeit von spezifischem Wissen interne Standards neu definiert, weiter ausgebaut. Insgesamt sind im Konzern Mitarbeiter aus über 30 verschiedenen Nationen beschäftigt, so zum Beispiel aus Australien, Indien, Pakistan, Kanada, Mexiko, Kolumbien, China, Russland, Polen, Südafrika, Spanien, Italien, USA, Rumänien, der Türkei und Ungarn. Durchschnittlich waren im Geschäftsjahr 2020 1.958 Mitarbeiter beschäftigt. Der Personalaufwand lag bei insgesamt TEUR 113.392 (Vorjahr TEUR 97.913), woraus sich ein Personalaufwand pro Mitarbeiter in Höhe von TEUR 57,91(Vorjahr TEUR 57,36) ergibt. Zum Bilanzstichtag waren 1.943 Mitarbeiter in der Refratechnik Gruppe beschäftigt.

Geografische Verteilung der Mitarbeiter nach Kontinenten:

Durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter im Geschäftsjahr	2020	2019
Europa	1.197	1.133
Asien	460	444
Australien	156	0
Amerika	145	130
Summe	1.958	1.707

6. PROGNOSEBERICHT

Die Jahre 2018 und 2019 waren geprägt von der Rohstoffverknappung in China und der daraus resultierenden gestiegenen - nicht bedarfsgerechten - Nachfrage und dem Zusammenschluss von RHI und Magnesita, also eine Art Sonderkonjunktur für die Refratechnik-Gruppe. Im ersten Quartal 2020 wurde diese Sonderkonjunktur durch die Pandemie unterbrochen. Im Laufe des Jahres 2020 kam es dann zu einem Preisverfall im Rohstoffbereich, Preiserhöhungen bei den Frachten und Lieferschwierigkeiten aufgrund von pandemiebedingten Grenzschließungen. Aktuell sehen wir uns immer noch konfrontiert mit Problemen im Bereich Logistik (sowohl im Bereich Kosten als auch Nutzung von Kapazitäten). Mitte Dezember kam es wieder zu Rohstoffverknappungen in China mit dem dazugehörigen Preisanstieg. Inwieweit der Trend sich fortsetzt, bleibt abzuwarten. Die Sicherheitsbestände auf Kundenseite sind jedoch inzwischen verbraucht, so dass wir für das Geschäftsjahr 2021 im Konzern wieder mit einem erhöhten Umsatz rechnen.

Für das Geschäftsjahr 2021 wird durch den Zukauf der QMAG Pty Limited und der aufgrund der Corona Pandemie angepassten Jahresplanung, von einem Konzernumsatz von ca. 580 Mio. EUR und einem Ergebnis vor Steuern von ca. 6% ausgegangen.

Auch für das Geschäftsjahr 2021 mit seinen Herausforderungen wie der Corona Krise und den daraus resultierenden logistischen Herausforderungen, glauben wir gut gerüstet zu sein. Der Konzern ist mit einer hohen Eigenkapitalquote ausgestattet. Viele Digitalisierungsprojekte, die wir in der Vergangenheit angestoßen haben, ermöglichen uns aktuell schnell und flexibel auf die Herausforderungen reagieren zu können. Wir werden weiterhin unsere Systeme ausbauen, um auf lange Sicht kosteneffizienter und schneller agieren zu können. Durch den Kauf von QMAG Pty Limited können wir uns vom Rohstoffmarkt unabhängiger aufstellen und bleiben damit auch in Zukunft konkurrenzfähig. Weiterhin sehen wir zukünftig Chancen im Bereich Serviceleistungen, über unsere internationale Aufstellung im Bereich Verkauf und über unser Produktportfolio.

München, den 15. April 2021

Refratechnik Holding GmbH