HMM Deutschland GmbH

Moers

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021

Lagebericht für 2021

Dieser Lagebericht wurde nach den Vorgaben des Deutschen Rechnungslegungsstandards (DRS 20) erstellt.

1. GESCHÄFTE UND RAHMENBEDINGUNGEN

Die HMM Deutschland GmbH (nachfolgend auch HMM oder Unternehmen genannt) ist ein IT-Plattformanbieter, der sich auf die Abbildung digitaler End-to-End Prozesse zwischen medizinischen Leistungserbringern und Krankenkassen spezialisiert hat. Die Produkte der HMM regeln den Datenaustausch zwischen Krankenkassen und Leistungserbringern von der Verordnungserstellung, über Antrags-, Genehmigungs- bis hin zu Abrechnungsprozessen medizinischer Leistungen. Zusätzlich ermöglichen sie eine digitale und automatisierte Abwicklung von Eingangs-, Entscheidungs- und Zuweisungsprozessen bei Krankenkassen/-versicherungen.

Mit ihrer Business Mission, die unangefochtene Nummer 1 in der Prozessabwicklung, in der Automatisierung und der Abrechnung im deutschen Gesundheitswesen zu werden, positioniert sich das Unternehmen in einem sehr konservativen Markt als innovativer Anbieter von Lösungen, welcher die unterschiedlichen Akteure im Gesundheitswesen-Sektor auf digitalem Wege zusammenbringt.

Als wesentlicher Erfolgsfaktor des Unternehmens ist die Einzigartigkeit der Produkte aufgrund eines bestehenden technologischen Vorsprungs, die enorme Erhöhung der Abwicklungseffizienz, von bisher mit vielen Schnittstellen und Medienbrüchen belasteten Prozessen, zu nennen. Dadurch schafft die HMM Wertschöpfung, Effizienzsteigerung und Kostenoptimierung für das gesamte Gesundheitssystem. Zentraler Bestandteil dieser Lösung sind die durch die HMM geschaffene X3-Standard, das vollautomatisierte Abrechnungssystem De-Pay, die hochflexible Automatisierungstechnologie (RPA - Robot Process Automation).

Darüber hinaus ist zur Realisierung einer echten End-to-End-Prozessabbildung die Anbindung und Einführung der elektronischen Verordnung (eVO) für genehmigungspflichtige Versorgungsprozesse im Bereich sonstiger Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) - und perspektivisch privaten Krankenversicherungen (PKV) - in der Entwicklung und Erprobung.

In einer ersten Stufe zur Erreichung der Vision des Unternehmens adressierte die HMM in der Vergangenheit im Bereich der "sonstigen Leistungserbringer" den "Hilfsmittelmarkt", der mit einem Gesamtgenehmigungsvolumen von rd. 9,3 Mrd. € (Stand 2020) allein schon die Möglichkeit für ein gesundes Wachstum liefert. In einer zweiten Stufe wurde der gesamte sonstige Leistungserbringermarkt (Hilfsmittel, Heilmittel, Fahrdienstleistungen und Häusliche Krankenpflege) adressiert.

Im Berichtsjahr 2021 bearbeitete das Unternehmen gemeinsam mit der 100 %-igen Tochtergesellschaft X3.Net GmbH den Markt mit im Jahresdurchschnitt insgesamt 158 festangestellten und ca. 89 externen Mitarbeitern. Die Festangestellten teilen sich in die Bereiche Vertrieb / Marketing, Service / Support, Produktmanagement, Projektleitung, Beratung, Entwicklung, Second Level Support, IT/RZ-Betrieb sowie die üblichen kaufmännischen Querschnittsfunktionen Personal, Rechnungswesen, Controlling, Einkauf, Facility- und Office-Management auf. Bei den externen Mitarbeitern handelt es sich im Wesentlichen um Entwickler und Tester. Darüber hinaus stützt sich das Unternehmen noch auf eine weitere jedoch separat geführte 100%ige Tochtergesellschaft mit dem Produktionsstandort Frankfurt Oder und mit 12 Festangestellten ab.

Im Berichtsjahr konzentrierten sich die Mitarbeiter des Unternehmens auf die Firmenzentrale Moers. Einige Mitarbeiter waren auch im Vertriebsbüro Berlin tätig. Bedingt durch die weiteranhaltende Corona-Pandemie wurden im Laufe des Jahres ein großer Teil der Entwicklungs-, Test- und Administrationstätigkeiten aus dem Home-Office erbracht.

Für die Bearbeitung des Gesundheitsmarktes besteht die Aufgabe der HMM darin, die Marktteilnehmer - Krankenkassen/Krankenversicherungen, Leistungserbringer, Systemdienstleister und zunehmend auch Patienten - an das System anzubinden und mit Hilfe des Systems miteinander digital zu verbinden. Konzentriert auf den Hilfsmittelmarkt handelt es sich hierbei um ca. 105 Krankenkassen (tendenziell aufgrund von Fusionen in der Anzahl abnehmend) und ca. 23.000 Leistungserbringer für den Bereich Hilfsmittel sowie über 100.000 Leistungserbringer für die Bereiche Heilmittel, Fahrdienstleistung und häusliche Krankenpflege. Mit ca. 34 Krankenkassen (wg. Fusionen in der absoluten Zahl in der Vergangenheit abnehmend) sind rd. 30% aller Kassen Nutzer der HMM Plattform. Bei den Leistungserbringern sind rd. 95 % der adressierbaren Hilfsmittellieferanten sowie rd. 4.000 Leistungserbringer für die anderen Produkte im Berichtszeitraum an die Plattform angeschlossen.

Mit einem auf der unternehmenseigenen Plattform abgewickelten Umsatz von ca. 2,2 Mrd. € (davon größtenteils Hilfsmittelgenehmigungsvolumen) hat die HMM eine starke Marktposition im Hilfsmittelmarkt erreicht.

Das Jahr 2021 stand weiterhin im Zeichen des Wachstums eines Produktes, welches als Zusammenführung bestehender Technologien und Prozesse in einen performanten und vom Kunden hochgelobten Regelbetrieb läuft und ein weiterhin signifikantes Umsatzwachstum mit sich brachte. Weiterhin war das Berichtsjahr geprägt durch die Abwicklung von Großprojekten: Diese waren im Einzelnen das Einführungsprojekt für die weiterentwickelte Plattform der größten Bestandskrankenkasse, die maßgebliche Unterstützung bei der umfangreichen Umstellung der Abwicklungsprozesse des größten Leistungserbringerbestandskunden auf ein neues System sowie die Entwicklung eines PKV-Standardproduktes. Darüber hinaus stand neben der weiteren Marktdurchdringung mit den Produkten "Sachbearbeitungsautomatisierung" (ASM = Automatischer Sachbearbeitungsmanager) und RAVVEN (Dunkelverarbeitungsautomation u.a. für Satzungsleistungen) auch die Entwicklung einer durchgängigen Lösung für Corona-Testzentren, Checks für Unternehmen/Veranstaltungen und getestete User gemeinsam mit einem Vertriebspartner im Fokus. Für die zielgerichtetere Marktbearbeitung der Themen Physio/Fitness sowie Fahrdienstleistungen wurden ebenfalls weitere Produktadaptionen vorgenommen, die vielversprechend sind und mittelfristig zum Erfolg führen sollen.

Betrachtet man die jeweiligen Marktsegmente, dann ist allein das Marktvolumen im "Heilmittelmarkt" (welches im Wesentlichen den Bereich der Physiotherapie abdeckt) mit ca. 8,9 Mrd. € und rd. 80.000 Leistungserbringern oder im Fahrdienstleistungsmarkt je nach Betrachtungsweise mit bis zu 7 Mrd. € Marktvolumen ein Umfeld mit erheblichen Potenzialen. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund, dass HMM plant, diese Marktvolumina in signifikanten Teilen mit dem vollautomatisierten Abrechnungssystem "De-Pay", einer Eigenentwicklung des Unternehmens, abzurechnen. Als Grundlage hierfür werden mehr und mehr sowohl die Softwaremodule für die Abwicklung und Verwaltung unabhängig von der Abrechnungssoftware vertrieben als auch bestehende Produkte so miteinander verknüpft, dass ganze Prozessketten als Gesamtlösung für Leistungserbringer (bspw. mit dem Produkt "Verordnung Plus") abgebildet werden. Hierzu wurden auch wichtige Schnittstellen im Jahre 2021 fertiggestellt. Darüber hinaus ist das Unternehmen derzeit bundesweit das einzige Unternehmen, welches das im Jahre 2020 gesetzlich verankerte Gutschriftsverfahren sofort in Anwendung bringen kann, sowohl für die Krankenkassen als auch für die Leistungserbringer. All diese Entwicklungen sollten das integrierte Abrechnungsprodukt am Markt befördern.

Die HMM kann für die Erbringung Ihrer IT-Dienstleistung und die Zurverfügungstellung der Softwareprodukte sowie der Plattform auf ein eigenes Rechenzentrum zurückgreifen. Die Kapazitäten und der Betrieb konnten im Berichtsjahr mit einem Höchstmaß an Verfügbarkeit und Sicherheit zur Verfügung gestellt werden.

Der von der HMM bearbeitete Markt ist im Wesentlichen von der Sozialgesetzgebung mit den Sozialgesetzbüchern SGB V, X und XI geprägt. Dabei spielen insbesondere die datenschutzrechtlichen Regelungen (SGB X) i.V. mit dem DSGVO und dem PDSG eine wichtige Rolle bei der Bildung des rechtlichen Rahmens. Darüber hinaus ist das Geschäftsumfeld der HMM Deutschland GmbH durch die komplexen prozessualen Rahmenbedingungen zwischen Krankenkassen, deren Aufsichtsbehörden Bundesversicherungsamt (BVA) bzw. Landesversicherungsämtern (LVA), den Leistungserbringern, den Versicherten sowie den bislang tätigen Abrechnungszentren oder ähnlichen Dienstleistern geprägt. Somit ist die gesamtwirtschaftliche Situation insbesondere in Punkto Beschäftigungsquote und der damit mittelbar beeinflussten wirtschaftlichen Lage der Krankenkassen ein nicht unerheblicher Einflussfaktor für das Geschäftsmodell der HMM.

Die rechtlichen Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen haben sich im Jahr 2021 nicht so gravierend verändert, wie im Vorjahr. Trotzdem sollten einige Gesetze und Verordnungen nicht unerwähnt bleiben. Neben weiterhin gültigen Verordnungen und Gesetzen mit Bezug zur Corona-Pandemie, die das Unternehmen in gleicher Weise betroffen haben, wie andere Unternehmen, gab es noch einige wenige Verordnungen und Gesetze, von denen insbesondere durch die im Folgenden Aufgeführten, Auswirkungen auf das Geschäft des Unternehmens zu erwarten sind.

Das ist sowohl die Gesundheits-IT Interoperabilitätsverordnung (GIV) als auch das Digitale Versorgung und Pflege - Modernisierungs-Gesetz (DVPMG), welche beide Einfluß auf das Produkt der elektronischen Verordnung (eVO) haben. Insbesondere wird dadurch der Fahrplan der Teilnahme der sonstigen Leistungserbringer an der Telematikinfrastruktur und der eVO mit einem konkreten Enddatum belegt, was die Weiterentwicklung des Zukunftsprojektes eVO des Unternehmens sowie die Positionierung im Rahmen der Telematikinfrastruktur beeinflusst. Des Weiteren wurde der Investitionsspielraum der gesetzlichen Krankenkassen durch die Bundeszuschussverordnung 2022 sowie durch die 26. Verordnung zur Änderung der Risikostruktur-Ausgleichsverordnung deutlich eingeschränkt. Beide Verordnungen wirken sich durch den Einfluss auf die Investitionsfreude der gesetzlichen Krankenkassen wachstumshemmend auf die Geschäfte der Gesellschaft aus, da Investitionen in bspw. Prozessautomations-Produkte nur sehr selektiv wahrgenommen wurden und werden.

2. ERTRAGSLAGE

Die Geschäftsentwicklungsmöglichkeit der HMM ist auf Grund der Effizienzverbesserung, die die Produkte des Unternehmens für die Prozesse der Leistungserbringer und Krankenkassen sowohl in zeitlicher als auch monetärer Hinsicht mit sich bringen, als sehr gut zu bezeichnen. Der Ausbau des Kundenkreises wurde insbesondere auf Leistungserbringer-Seite durch die HMM im Jahre 2021 gesteigert. Dies führte im Berichtsjahr erneut zu einem positiven Ergebnis, so dass das Unternehmen auch in den kommenden Jahren in der Lage bleibt, den Wachstumspfad sowohl durch Kunden- als auch Produktausweitung kontinuierlich aus eigener Kraft fortzusetzen.

Konkret bedeutet dies, dass im Jahre 2021 die absolute Anzahl der Krankenkassen trotz Fusionen gehalten werden konnte und es gelungen ist, erneut ca. 1.400 Leistungserbringer (aus dem Himi, Heimi, FDL und HKP-Umfeld) sowie die Vertragsverlängerung mit dem größten Bestandsleistungserbringer für eine langfristige Zusammenarbeit zu erzielen. Aufgrund des fortgeschrittenen Entwicklungsstandes der Produkte und einer hohen Effizienzsteigerung in den Unternehmensabläufen konnte dieses Kunden- und Umsatzwachstum mit einer nur leicht erhöhten Mitarbeiterzahl erreicht werden.

Das EBITDA war bei erhöhtem Umsatz im Vergleich zum Vorjahr etwas gestiegen. Die Umsatzerlöse stiegen von 23,89 Mio. € um 3,04 Mio. € (+12,7 %) auf 26,94 Mio. €. Die Gesamterträge (Umsatzerlöse, aktivierte Eigenleistungen sowie sonstige betriebliche Erträge) des Unternehmens erhöhen sich von 27,71 Mio. € um 3,25 Mio. € (+11,7 %) auf 30,96 Mio. €. In der gleichen Zeit erhöhte sich der Personalaufwand von 9,67 Mio. € um 0,93 Mio. € (+9,6 %) auf 10,60 Mio. €. Damit machte im abgelaufenen Jahr der Personalaufwand (ohne externe Mitarbeiter) ca. 34,3 % der Gesamterträge aus. Daraus ergab sich ein Jahresüberschuss in Höhe von rd. 1,60 Mio. €, was einer geringfügigen Steigerung um 0,01 Mio. € (+0,9%) gegenüber dem Vorjahresgewinn in Höhe von 1,59 Mio. € entspricht. Die steigende Ergebnissituation ergibt sich im Wesentlichen aus den verbleibenden Margen des Umsatzwachstums, wobei die in der Bilanz ausgewiesenen Passiven latenten Steuern das Ergebnis mit 0,35 Mio. € belasten. Auswirkungen auf die Ertragslage als Ergebnis aus der Corona-Pandemie ergaben sich nur sehr geringe. Abfindungen spielten in Form einer kleineren Rückstellung kaum eine Rolle.

Durch die Bearbeitung eines etablierten Marktes mit gänzlich neuen medienbruchlosen Produkten ist die HMM dem Wettbewerb nur teilweise unmittelbar ausgesetzt und darum ist eine Beeinflussung der Ergebnisse durch Preisänderungen lediglich mittelbar gegeben. Mit Preisnachlässen musste im vergangenen Geschäftsjahr nicht agiert werden, es gelang durchgängig adäquate Marktpreise zu erzielen. Die Produkte "Heilmittel" sowie "Fahrdienstleistungen" stehen in keinem unmittelbaren Wettbewerb am Markt. Für diese Produkte existiert lediglich ein Wettbewerb für den Abrechnungspart durch eingeführte papierlastige Dienstleistungen. Nach Trennung der Komponenten der Softwaremodule für die reine administrative Abwicklung und Abrechnungsmodul, welches wahlweise hinzugebucht werden kann sowie die Zusammenführung mit einem Produkt für den Fitnessmarkt wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr auch der Kundenfokus vom reinen Heilmittelerbringer auf die Physiotherapeuten-, Fitness- und Rehaanbieter erweitert. Darüber hinaus wurde auch der Marktangang modifiziert.

Aufgrund der Tatsache, dass die HMM ein innovatives IT-Entwicklungsunternehmen ist, sind die Mitarbeiter inklusive der externen Entwicklungsressourcen insbesondere in der weiterhin vorliegenden Wachstumsphase das wichtigste Asset und somit auch im Jahr 2021 die höchste Aufwandseinzelposition.

Aufwendungen aus Wechselkursschwankungen liegen im Jahr 2021 nicht vor, allerdings mussten einige kleinere Aufwendungen für Verwahrentgelte, die die Geschäftsbanken für das working capital erhoben haben, getragen werden. Aufwendungen aus Produkthaftungen, die im Wesentlichen eine Produkthaftpflichtversicherung abdecken würde, waren im Berichtsjahr nicht zu verzeichnen. Aufwendungen aus Umweltschutzauflagen liegen, schon in der Art des Geschäftes begründet, keine vor.

3. FINANZLAGE

Das Unternehmen ist durch eine gute Liquiditätssituation jederzeit in der Lage, seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Die Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistungen sind um 0,09 Mio. € auf 0,92 Mio. € (Vorjahr: 0,83 Mio. €) gestiegen. Diesen steht ein Bankguthaben zzgl. Wertpapieranlagen von rd. 6,07 Mio. € (Vorjahr 4,58 Mio. €) sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 3,35 Mio. € (um 0,13 Mio. € gegenüber dem Vorjahr 3,48 Mio. € gefallen) gegenüber.

Das Unternehmen finanziert die für das operative Geschäft notwendigen Ausgaben komplett aus den Rückflüssen desselben. Auch die Investitionen in die Neuproduktentwicklung, -optimierung und Substituierung durch Relaunche wird komplett aus den Rückflüssen finanziert. Fremdkapital war in Form von Darlehen nicht notwendig. Da die Rückstellungen das übliche Maß nicht übersteigen, sind hieraus keine hohen Liquiditätsabflüsse zu erwarten. Für die zur Verfügung stehenden Finanzmittel wurden im Wesentlichen risikolose Festgeldanlagen und Fondsanlagen gewählt, welche bei nur geringem Risiko einen Kursgewinn aufgrund der positiven Gesamtmarktentwicklung im Jahr 2021 zu verzeichnen hatten, auf die Gesamtanlagedauer gesehen weist die Geldanlage weiterhin eine positive Entwicklung auf.

Auf Grund der Tatsache, dass das Unternehmen insbesondere in die Produktentwicklung und Kundendiversifikation investiert, ist der entscheidende Faktor die Verbesserung und der gezielte Ausbau des Mitarbeiterstammes. Damit ergibt sich kein zahlungswirksames Klumpenrisiko aus einer Investition, sondern die Zahlungswirksamkeit der fortwährenden Investition in die Erweiterung bzw. qualitative Know-How-Verbesserung des Mitarbeiterstammes verteilt sich sukzessive auf der Zeitachse. Auch die Leasingfinanzierung der Hard- und Software für den Ausbau sowie die regelmäßige Erneuerung des Rechenzentrums bzw. der Hardwarekomponenten desselben ist eine konsequente Fortsetzung der Überlegung das Investitionsrisiko auf der Zeitachse zu verteilen. Die sich daraus in den nächsten Jahren ergebenden finanziellen Verpflichtungen werden unmittelbar durch Umsätze der Kunden finanziert. Um bei der Mitarbeiterentwicklung keine hohen Risiken einzugehen, wird weiterhin, wo möglich, zunächst mit befristeten Arbeitsverträgen agiert sowie auf flexiblere Fremdentwicklungsfirmen zurückgegriffen. Damit kann auf eine Wachstumsdelle oder auch einen Wachstumsschub variabel reagiert werden.

Eventuell bestehende Liquiditätsrisiken sind aktuell als gering zu werten. Sie bestehen zum einen analog den makroökonomischen Risken der Gesamtwirtschaft, da das Liquiditätsrisiko dann gering oder gegen Null tendiert, wenn die Finanz- und Sozialsysteme auf gesamtwirtschaftlicher Ebene ebenfalls funktionieren. Zum anderen ist von entscheidender Bedeutung in welcher Geschwindigkeit das Produktportfolio bei den Bestands- und Neukunden zum Einsatz kommt.

4. VERMÖGENSLAGE

Das Vermögen setzt sich zu 28,6 % aus Bankguthaben und Wertpapieren, zu 47,8 % aus selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen, zu 15,8 % aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie zu ca. 7,7 % aus gewerblichen Schutzrechten, Betriebs- und Geschäftsausstattung, Anteilen an verbundenen Unternehmen, Forderungen gegen verbundene Unternehmen, sonstigen Vermögensgegenständen und Rechnungsabgrenzungsposten zusammen.

Es ergibt sich insbesondere bei der Position Bank- /Kassenbestand und Wertpapiere eine Zunahme um 1,49 Mio. € auf 6,07 Mio. € (Vorjahr: 4,58 Mio. €), was im Wesentlichen mit der Abnahme der ausstehenden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - trotz gesteigertem Umsatz - aufgrund der von den Banken erhobenen Verwahrentgelte und den u.a. daraus resultierenden pünktlichen Zahlung der Kunden zum Bilanzstichtag sowie einer Anzahlung auf ein im kommenden Geschäftsjahr fertigzustellendes Projekt und einer damit einhergehenden cash-positiv Entwicklung im Berichtsjahr zusammenhängt. Dieser Umstand ermöglichte es trotz erheblicher Entwicklungsaufwendungen das Liquiditätspolster zu stärken. Die selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände erhöhten sich um 0,83 Mio. € auf 10,13 Mio. € (Vorjahr: 9,30 Mio. €). Bei den ausstehenden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten ist aufgrund der pünktlichen Zahlung insbesondere der Großkunden zum Bilanzstichtag eine Reduzierung um 0,13 Mio. € auf 3,35 Mio. € (Vorjahr: 3,48 Mio. €) zu verzeichnen.

Mit einem Eigenkapital von 17,84 Mio. € und somit einer Eigenkapitalquote von 84,2 % ist das Unternehmen für die weiterhin geplante Wachstumsphase gut gerüstet. Das Fremdkapital setzt sich im Wesentlichen aus kurzfristigen Verbindlichkeiten in Höhe von 2,12 Mio. €, Rückstellungen in Höhe von 0,88 Mio. € sowie Passiven latenten Steuern in Höhe von 0,35 Mio. € zusammen. Langfristige Verbindlichkeiten mit einer Laufzeit von fünf Jahren und länger bestehen keine.

5. RISIKO- UND PROGNOSEBERICHT

Die Unternehmensentwicklung kann möglicherweise durch Wettbewerbsprodukte und durch eine zu geringe politische Durchdringung im Krankenkassenumfeld gebremst werden. Eine Umkehrung des Trends hin zur Digitalisierung und somit zur Grundlage des Wachstums des Unternehmens erscheint als Risiko insbesondere vor dem Hintergrund des zunehmenden Digitalisierungsdrucks in der Branche und der unterstützenden Gesetzgebung irrelevant zu sein. Weiterhin waren im abgelaufenen Geschäftsjahr Risiken durch am Markt sich fortsetzende Konzentrationstendenzen im Abrechnungsmarkt vorhanden, denen das Unternehmen mit der gezielten Suche nach eigenen Kooperations-/Koalitionspartnern auch im Jahre 2021 begegnete.

Die Hauptrisiken Datenschutz, Kundenabhängigkeit, Abrechnungs- oder Programmfehler sowie Plattformausfall sind alle durch entsprechende Maßnahmen und ein adäquates Risikomanagement im Rahmen der organisatorischen und technischen Möglichkeiten sowie über geeignete Versicherungen minimiert. Unter der Maßgabe der weiteren Risikominimierung im Organisationsumfeld des Plattformbetriebes und des Rechenzentrums wurde auch durch die regelmäßige Re-Zertifizierung nach ISO 20000 und der permanenten Überwachung, weiterhin Rechnung getragen.

Die kontrollierte Professionalisierung des Personalstammes wurde durch die konsequente Weiterentwicklung der eingeleiteten organisatorischen Maßnahmen wie regelmäßiger Anpassung der Aufbauorganisation, Einteilung in verschiedene Entwicklungsbereiche sowie Bündelung und Kanalisierung von Arbeitsflüssen und Etablierung sowie Weiterentwicklung von Entscheidungsboards etc. flankiert, so dass eine kaskadierte Steuerung des Betriebes und der Entwicklungsarbeit insbesondere durch die Umstellung in separate ergebnisverantwortliche Geschäftsbereiche mit konkreter Personalressourcenzuordnung deutlich besser und transparenter auch bei räumlich getrenntem Arbeiten erfolgen konnte. Nicht zuletzt dadurch hat sich das bis in die Vorjahre hineinreichende, verhältnismäßig hohe Risiko der Konzentration von Know-how auf wenige Leistungsträger weiter sukzessive verringert, da die Kenntnisse der Produkte und Prozesse im aufgebauten Mitarbeiterstamm vertieft und eine erhöhte Transparenz geschaffen werden konnte. Damit stellt ggf. die Know-How Konzentration für wenige kleine Teilbereiche noch ein Risiko dar, aber sie spielt keine existentielle Rolle. Nach wie vor ist die Innovationskraft und damit die strategische Ausrichtung des Unternehmens im Wesentlichen durch den zentralen Ideengeber des Unternehmens getrieben, was sich jedoch über den Ausbau des Produktmanagements, die Etablierung mehrere Geschäftsbereiche und durch die dadurch mögliche Verteilung der Verantwortung auf mehrere Geschäftsbereichsleiter für dezidierte Produktbereiche ebenfalls reduziert hat. Darüber hinaus ist das Unternehmen aufgrund der mittlerweile breiten Produktpalette nicht mehr in dem Maße von der Innovationskraft abhängig wie noch in den Vorjahren. Hinzu kommt, dass die Expertise des Unternehmens im Markt zunehmend auch für die Beauftragung bzw. gemeinsame Entwicklung von Produkten in Projektarbeit nachgefragt wird.

Als weiteres Risiko kristallisierte sich auch im abgelaufenen Geschäftsjahr der Arbeitsmarkt bei der gezielten Suche nach Fachkräften, insbesondere Entwicklern mit den benötigten Kenntnissen für bestimmte Entwicklungssprachen heraus. Um diesem Risiko entgegenzuwirken, wurde neben dem Einsatz von Vermittlern auch weiterhin Freelancer verpflichtet, die Near Shoring-Aktivitäten für externe Entwickler / Spezialisten / Anforderungsmanager ausgebaut, um flexibel auf die Entwicklungsanforderungen der Kunden und des Marktes reagieren zu können.

Im Hinblick auf Produkthaftungsrisiken könnte es im Jahre 2022 weiterhin im Rahmen einer Klage aus 2018 zu einer Inanspruchnahme kommen, die voraussichtlich nach Höhe und Grund durch eine bestehende Versicherung gedeckt wäre und lediglich die Entscheidung anstünde, ob man die Versicherung zu Lasten von Prämienerhöhung etc. in Anspruch nehmen würde oder nicht.

Auf Grund der Tatsache, dass sich das Unternehmen im Healthcare-Segment bewegt und dieses Segment im Wesentlichen nicht von der Konjunktur, sondern von der durchschnittlichen Gesundheit der Bevölkerung und den Eigenheiten des gesetzlichen Krankenkassensystems in Deutschland geprägt ist, sind konjunkturzyklische Abhängigkeiten für das Unternehmen kaum gegeben. Diesem Umstand und auch der Tatsache, dass der komplette Geschäftsbetrieb bzw. die komplette Belegschaft in wenigen Tagen, während der Lockdown-Perioden der Corona-Pandemie, auf das Arbeiten aus dem Home-Office umgestellt werden konnte, ist es geschuldet, dass sich dadurch keine Erhöhung des Risikos für die HMM ergab.

Mit dem Produkt der Automatisierung von üblichen Krankenkassenprozessen wie Satzungsleistungen wird eine sehr gute Antwort auf die sich abzeichnende zunehmende Nachfrage nach Prozessautomatisierung gegeben. Trotzdem herrschen speziell bei Krankenkassen, Abhängigkeiten von der Entscheidungslage und von (unternehmens-) politischen Strömungen. Insofern gilt es die großen Krankenkassen mit hohen Versichertenzahlen, die die Geschwindigkeit des Erfolges und des Wachstums der HMM befördern oder bremsen können, von diesen Produkten zu überzeugen. Dies gewinnt umso mehr an Bedeutung, als dass sich auch in den Folgejahren das Fusionskarussell weiterdreht und somit immer mehr die großen Player den Markt bestimmen werden.

Da die im Wesentlichen auf die Leistungserbringer ausgerichteten Produkte mobiLEOS-Physio sowie De-Touro in den vergangenen Jahren nur Teilaspekte des für eine Marktdurchdringung notwendigen Leistungsspektrums abdeckten und es diesem Umstand geschuldet war, dass es lediglich zu moderaten Umsätze führte, wurden diese Produkte im Berichtsjahr technisch erweitert. Das Produkt "mobiLEOS-Physio" (Heilmittel) wurde in ein neues Produkt ProLEOS, welches mit einem Partner aus der Fitness-Branche entwickelt wurde, eingebracht. Das Produkt De-Touro (Fahrdienstleistungen) erfuhr eine Erweiterung um den Teil ungeplante Krankenfahrten für dessen Nutzung ebenfalls mit einem Partner zusammengearbeitet wird. Mit diesen Änderungen erwartet das Unternehmen eine bessere Marktdurchdringung zu erzielen und die Erkenntnis der Kunden über den Mehrwert der Produkte zu fördern, um somit die Kunden zu animieren von veralteten papierbasierten Prozessen Abstand zu nehmen. Nur dann können die Kunden in den Genuss der Effizienzsteigerung durch Produkte der HMM kommen. Darüber hinaus wurden weitere Produkte u.a. mit Partnern lanciert, die die spezifischen Bedürfnisse der Leistungserbringer adressieren, um sich auch diesem wichtigen Kundensegment mehr zu widmen. Hierbei spielen insbesondere die Produkte Leos live und Leos Messenger eine wichtige Rolle im Hinblick auf die Wachstumspotenziale.

Damit ist die Realisierung von hohen Umsatzzuwächsen überdas gesamte Produktportfolio weiterhin eher eine Frage des "Wann" und nicht des "Ob". Erneut konnten sowohl neue Kunden gewonnen werden als auch Neuproduktverträge bei Bestandskunden verkauft werden. Hinzu kommt, dass mit der größten Krankenkasse nicht nur ein langfristiger Vertrag im Vorjahr abgeschlossen wurde, sondern auch auf der technischen Ebene eine langfristige Zusammenarbeit gefestigt wurde. Darüber hinaus konnte durch den weiteren Ausbau der Geschäftsbeziehung, eine tiefe technische Integration sowie einen neuen mehrjährigen Vertrag mit dem größten Leistungserbringerkunden die Abhängigkeit von einem Kunden eliminiert werden. Dieser Trend der Diversifikation konnte insofern fortgesetzt werden, als dass ein weiterer großer Kunde aus dem Bereich der PKV im Berichtsjahr mit einem mehrjährigen Vertrag akquiriert werden konnte. Somit kommt die Gesellschaft einem ihrer Ziele, der Verteilung des Umsatzes auf mehrere Säulen, einen weiteren Schritt näher. Damit ist der Nachweis erbracht, dass sowohl mit den bestehenden Kunden ein "Upselling", aber auch ein hohes Potenzial zur Gewinnung von Neukunden sowohl im Gesundheitsmarkt als auch in anderen Segmenten möglich ist und ein Vertrauen in die langfristige Leistungsfähigkeit des Unternehmens besteht. Da sich die Entwicklung des Verkaufes einiger Teile des Produktportfolios jedoch nach wie vor zögerlich gestaltet, tariert das Unternehmen den größten Kostenblock, die Personalressourcen mit Ausnahme des Aufbaus eines Vertriebsteams, permanent am Mindestmaß aus. Auf diese Weise begegnet die HMM dem Liquiditätsrisiko, welches sich, durch verzögerte Neuproduktvermarktung bei gleichzeitiger Notwendigkeit eine hohe Innovationskraft zu zeigen, ergibt.

Insbesondere in der Planung für das auf das Berichtsjahr folgende Jahr, sollen die neueren Produkte einen signifikanten Umsatzanteil erreichen. Gleiches gilt für weitere zur Produktdiversifikation im Berichtsjahr vorangetriebenen Produkte, die dem Innovations-, Automatisierungs-, Servicegedanken sowie der digitalen End-to-End-Prozessabbildung folgend eine konsequente Weiterführung der Entwicklungsaktivitäten im Jahre 2021 bedeuten, und im Laufe des Folgejahres sowohl vermarktet werden als auch der Verstärkung der Kunden- Dienstleisterbeziehung dienen sollen. Hierdurch werden nicht nur neue Funktionalitäten, sondern ganz gezielt die Automatisierungsnotwendigkeiten sowie der "Servicegedanke über Distanz" zur Effizienzsteigerung im Gesundheitswesen adressiert, um so neben der Produkt- auch die Kunden- und Absatzmarktdiversifikation weiter voranzutreiben. Hierzu sollen Produkte wie die elektronische Verordnung (eVO) bei den Ärzten implementiert und etabliert werden, um durch eine vertikale Ausweitung der Prozessabbildung eine echte End-to-End Anbindung, die schon im Ursprung der Verordnung (beim verschreibenden Arzt) ansetzt und über Patienten-Apps auch den "Endkunden" einbindet, zu erreichen. Aber auch Videoberatung/-vertragsabschluss-Möglichkeiten sollen insbesondere im Leistungserbringermarkt zu einer Komplettierung des umfassend digitalen Produktangebotes beitragen.

Eine Erschließung dieser Märkte und eine tiefere Integration in der IT-Welt der Krankenkassen sowie die fokussierte Bedienung der Leistungserbringer, sind Stoßrichtungen, die ein erhebliches Wachstumspotenzial mit sich bringen. Darüber hinaus erhöht es deutlich die Attraktivität für die Krankenkassen, dem Unternehmen nachhaltig die Abbildung von teilweise ineinandergreifenden Prozessketten über die Plattform als "Modulbaukasten" anzuvertrauen. Die daraus entstehenden Chancen sind durch die jeweils dahinterstehenden Märkte und deren Gesamtumsatzvolumen von mehreren Milliarden Euro erheblich. Auf Grund der Tatsachen, dass sich das Unternehmen auf einem soliden Wachstumspfad befindet, erst der Anfang in der Adressierung des Gesundheitsmarktes gemacht ist, das Unternehmen im abgelaufenen Jahr Produkte verfeinert und auf die Marktanforderungen ausgerichtet hat und damit in der Lage ist, neue Märkte wie bspw. den PKV-, sonstigen Versicherungsmarkt und den erweiterten Leistungserbringermarkt zu erobern, aber auch mehrere Zugangsmöglichkeiten zu Neukunden hat, ist im nächsten und den darauffolgenden Jahren weiterhin mit einer kontinuierlichen Ausdehnung in diese Segmente zu rechnen. Hinzu kommt, dass die für diese organische Ausdehnung notwendige finanzielle Ausstattung vorhanden ist, und somit auf alle Anforderungen in personeller, aber auch technologischer Hinsicht mit Blick auf Investitionsnotwendigkeiten in ausreichendem Maße reagiert werden kann.

Das Tochterunternehmen MedITsystems GmbH wickelt im Auftrag der HMM IT-Dienstleistungen als "Werkbank" der HMM ab und birgt kein substanzielles Risiko.

Abschließend lässt sich sagen, dass sich die HMM in den nächsten Jahren weiterhin auf einem Wachstumspfad befinden wird, in dem es gilt, die organisatorischen Strukturen entsprechend weiter in der Form auszugestalten und anzupassen, wie dies im Berichtsjahr etabliert wurde. Dies bedeutet, dass die Effizienz der Prozesse forciert sowie die Professionalisierung der Teams und Mitarbeiter weiterhin gesteigert wird. Für das Jahr 2022 ist nach erneuter Profitabilitätserreichung im Berichtsjahr, was zu einer weiteren Risikoreduzierung führte, mit einem weitestgehend gleichbleibenden Umsatz bei erneutem positiven Jahresergebnis zu rechnen.

Insgesamt befindet sich der Markt insbesondere auf der Krankenkassen-Seite in einer Konzentrationsphase, so dass die Gesamtzahl der Kassen weiterhin durch Fusionen schrumpft. Dies kann zum einen die Akquise neuer Kassen und Produktverträge verzögern, birgt zum anderen die Chance, dass bei erfolgreicher Akquise von Krankenkassen mehr Versicherte und somit ein höheres Volumen adressiert werden können. Um sich in der eigenen Entwicklung von diesem Trend abzukoppeln, wird der Markt der Leistungserbringer zunehmend in den Fokus genommen.

Das Unternehmen befindet sich in einem konservativen Markt, den es mit innovativen Produkten sukzessive erobern will. Dadurch ist zwar der Markteintritt bzw. die Marktpenetration langsam und beschwerlich, wenn jedoch für das gesamte Produktportfolio der Eintritt geschafft ist, kann das Unternehmen in einem stabilen Umfeld und stabilen Kundenbeziehungen mit einem weiteren gesunden und dauerhaften Wachstum planen.

Dieser Lagebericht wurde von der Geschäftsführung der HMM Deutschland GmbH erstellt.

Moers, 07.03.2022

gez. Istok Kespret, Geschäftsführer

gez. Marcus Jochim, Geschäftsführer

gez. Michael Bohl, Geschäftsführer

Bilanz zum 31.12.2021

AKTIVA

	31.12.2021	31.12.2020
	€	€
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	10.353.377,68	9.493.717,90
- davon selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte € 10.132.839,68 (Vorjahr: T€ 9.300,6)
II. Sachanlagen	298.059,00	251.172,00
- davon andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung € 298.059,00 (Vorjahr: T€ 251,2)
III. Finanzanlagen	405.713,65	365.713,65
- davon Anteile an verbundenen Unternehmen € 405.713,65 (Vorjahr: T€ 365,7)
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte	2.319,33	15.000,00
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	3.652.615,70	3.793.733,54
- davon Forderungen gegen verbundene Unternehmen € 168.041,23 (Vorjahr: T€ 213,6)
III. Wertpapiere	2.123.574,35	1.414.133,30
IV. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	3.944.581,96	3.166.302,12
C. Rechnungsabgrenzungsposten	403.197,28	293.211,22
	21.183.438,95	18.792.983,73

PASSIVA

	31.12.2021	31.12.2020
	€	€
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	197.758,00	197.758,00
II. Kapitalrücklage	17.282.242,00	17.282.242,00
III. Verlustvortrag	-1.249.766,86	-2.840.568,57
IV. Jahresüberschuss	1.604.915,74	1.590.801,71
B. Rückstellungen	879.954,19	879.794,56
C. Verbindlichkeiten	2.120.913,99	1.682.956,03
- davon Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen € 176.733,76 (Vorjahr: T€ 423,2)
D. Passive latente Steuern	347.421,89	0,00
	21.183.438,95	18.792.983,73

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 01. Januar bis 31. Dezember 2021

	2021	2020
	€	€
1. Rohergebnis	21.039.580,66	19.157.249,13
2. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-8.984.162,23	-8.255.381,56
b) soziale Abgaben	-1.614.186,90	-1.418.546,78
- davon für Alterversorung € -26.480,15 (Vorjahr: T€ -22,0)
3. Abschreibungen	-3.146.196,01	-2.979.699,76
4. sonstige betriebliche Aufwendungen	-5.306.132,29	-4.874.056,42
5. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	21.250,72	9.581,76
- davon aus verbundenen Unternehmen € 1.119,83 (Vorjahr: T€ 4,0)
6. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens	0,00	-2.040,00
7. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-22.039,91	-1.586,00
8. Ergebnis aus Gewinnabführungsverträgen	-7.735,95	-32.778,77
9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-363.221,94	-83,30
- davon aus latenten Steuern € 347.421,89 (Vorjahr: T€ 0,0)
10. Ergebnis nach Steuern	1.617.156,15	1.602.658,30
11. sonstige Steuern	-12.240,41	-11.856,59
12. Jahresüberschuss	1.604.915,74	1.590.801,71

Anhang für 2021

Allgemeine Hinweise

Die HMM Deutschland GmbH hat ihren Sitz in Moers und ist eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Kleve (Reg. Nr. HRB 8061).

Die Erstellung des Jahresabschlusses erfolgte nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches. Es gelten die Vorschriften für mittelgroße Kapitalgesellschaften.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren im Wesentlichen die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend.

Erworbene und selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bilanziert und werden, sofern sie der Abnutzung unterliegen, entsprechend ihrer Nutzungsdauer um planmäßige Abschreibungen vermindert. Bei voraussichtlich dauernder Wertminderung erfolgen außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert.

Das nach § 248 Abs. 2 HGB seit dem 1. Januar 2010 geltende Wahlrecht zur Aktivierung von selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen des Anlagevermögens wurde im Jahr 2010 erstmals ausgeübt. Im Geschäftsjahr wurden weitere entsprechende Aktivierungen von selbst erstellter Software vorgenommen. Die aktivierten Herstellungskosten umfassen die Personalkosten der mit der Entwicklung der Software befassten Mitarbeiter entsprechend der projektbezogenen Zeiterfassung.

Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und wird um planmäßige Abschreibungen vermindert. Bei voraussichtlich dauernder Wertminderung erfolgen außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert.

Die planmäßigen Abschreibungen des Sachanlagevermögens erfolgen linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer. Geringwertige Anlagegüter bis zu einem Netto-Einzelwert von € 250,00 werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben bzw. als Aufwand erfasst; ihr sofortiger Abgang wird unterstellt. Für Anlagegüter mit einem Netto-Einzelwert von mehr als € 250,00 bis € 1.000,00 wird das steuerliche Sammelpostenverfahren aus Vereinfachungsgründen auch in der Handelsbilanz angewandt. Der Sammelposten wird pauschalierend jeweils mit 20 Prozent p.a. im Zugangsjahr und in den vier darauf folgenden Jahren abgeschrieben. Die Abschreibungen auf Zugänge des Sachanlagevermögens werden im Übrigen zeitanteilig vorgenommen.

Bei den Finanzanlagen werden die Anteilsrechte zu Anschaffungskosten bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Das allgemeine Kreditrisiko ist durch pauschale Abschläge berücksichtigt.

Die sonstigen Wertpapiere des Umlaufvermögens werden zu Anschaffungskosten oder gegebenenfalls nach § 253 Abs. 4 Satz 1 HGB zu den niedrigeren Werten, die sich aus den Börsen- oder Marktpreisen am Stichtag ergeben, angesetzt.

In den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten sind Ausgaben aktiviert, die vor dem Abschlussstichtag geleistet wurden und der nachfolgenden Berichtsperiode als Aufwand zuzurechnen sind.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste aus schwebenden Geschäften. Sie sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags (d. h. einschließlich zukünftiger Kosten- und Preissteigerungen) angesetzt.

Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund von temporären oder quasi-permanenten Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen oder aufgrund steuerlicher Verlustvorträge werden die Beträge der sich ergebenden Steuerbe- und -entlastung mit den unternehmensindividuellen Steuersätzen im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet. Die passiven Steuerlatenzen beruhen im Wesentlichen auf Aktivierungen von selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen in der Handelsbilanz. Die aktiven Steuerlatenzen beruhen im Wesentlichen auf zum Abschlussstichtag bestehenden steuerlichen Verlustvorträgen. Aktive und passive Steuerlatenzen werden verrechnet und als Passive latente Steuern ausgewiesen.

Erläuterungen zur Bilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres im Anlagenspiegel dargestellt.

Angaben zum Anteilsbesitz

	Beteiligung	Eigenkapital 2020	Ergebnis 2020
	%	€	€
X3.Net GmbH, Moers	100	34.863,10	-55.101,77

Damit der X3.Net GmbH ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag besteht, wurde vorstehend das Ergebnis vor Gewinnabführung angegeben.

	Beteiligung	Eigenkapital	Ergebnis 2020
	%	€	€
MEDITsystems GmbH, Moers	100	-27.756,87	6.794,40

Die Jahresabschlüsse für 2021 der verbundenen Unternehmen war bei Jahresabschlusserstellung noch nicht fertig. Der vorläufige Jahresabschluss der MEDITsystems GmbH weist für 2021 einen Fehlbetrag in Höhe von € 1.246,70 aus. Der vorläufige Jahresabschluss der x.Net GmbH weist für 2021 einen Fehlbetrag in Höhe von € 23.300,56 aus.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Sonstige Vermögensgegenstände in Höhe von T€ 30 haben eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr. Alle anderen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr.

In den Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von T€ 93 enthalten.

Verbindlichkeiten

Sämtliche Verbindlichkeiten haben eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr.

In den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von T€ 45 enthalten.

Das eingeräumte Kreditlimit auf einem Girokonto bei einem Kreditinstitut ist durch eine offene Forderungsabtretung bis maximal T€ 200 besichert. Das Kreditlimit wurde im Jahr 2021 nicht in Anspruch genommen.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Aus Leasingverträgen ergeben sich im kommenden Geschäftsjahr finanzielle Verpflichtungen in Höhe von insgesamt T€ 490.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

In den Abschreibungen enthalten sind außerplanmäßige Abschreibungen auf selbstgeschaffene immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von T€ 698.

Sonstige Angaben

Ausschüttungssperre

Aufgrund der Aktivierung von selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen in Höhe von T€ 10.132 ist eine daraus resultierende Ausschüttungssperre zu beachten. Im Geschäftsjahr wurde keine Gewinnausschüttung durchgeführt.

Mitarbeiter

Während des Geschäftsjahres waren durchschnittlich 158 Mitarbeiter beschäftigt.

Gewinnverwendungsvorschlag der Geschäftsführung

Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresüberschuss mit dem Verlustvortrag zu verrechnen und das Ergebnis auf neue Rechnung vorzutragen.

Geschäftsführung

Herr Istok Kespret, Diplom- Kaufmann, Rheinberg

Herr Michael Bohl, Hilfsmittelberater, Moers

Herr Marcus Jochim, Diplom-Kaufmann, Königswinter

Die Geschäftsführer üben ihre Tätigkeit hauptberuflich aus.

Moers, den 07.03.2022

gez. Istok Kespret

gez. Michael Bohl

gez. Marcus Jochim

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2021

	Anschaffungs-/Herstellungskosten
	Wert 01.01.2021	Zugänge	Abgänge	Wert 31.12.2021
	€	€	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	27.745.346,63	3.799.015,72	0,00	31.544.362,35
2. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	2.156.742,37	83.552,80	0,00	2.240.295,17
	29.902.089,00	3.882.568,52	0,00	33.784.657,52
II. Sachanlagen
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.619.177,52	170.221,27	140.922,67	1.648.476,12
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	365.713,65	40.000,00	0,00	405.713,65
	31.886.980,17	4.092.789,79	140.922,67	35.838.847,29

	Abschreibungen
	Wert 01.01.2021	Zugänge	Abgänge	Wert 31.12.2021
	€	€	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	18.444.790,73	2.966.731,94	0,00	21.411.522,67
2. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.963.580,37	56.176,80	0,00	2.019.757,17
	20.408.371,10	3.022.908,74	0,00	23.431.279,84
II. Sachanlagen
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.368.005,52	123.287,27	140.875,67	1.350.417,12
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
	21.776.376,62	3.146.196,01	140.875,67	24.781.696,96

	Bilanzwerte
	Wert 31.12.2021	Wert 31.12.2020
	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	10.132.839,68	9.300.555,90
2. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	220.538,00	193.162,00
	10.353.377,68	9.493.717,90
II. Sachanlagen
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	298.059,00	251.172,00
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	405.713,65	365.713,65
	11.057.150,33	10.110.603,55

Weitere Angaben:

I. Datum der Feststellung des Jahresabschlusses:

Der Jahresabschluss zum 31.12.2021 wurde mit Gesellschafterbeschluss vom 14.04.2022 festgestellt.

II. Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers:

1. Hinweis zum Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers:

Bei dem vorstehenden Jahresabschluss (Bilanz und Anhang) handelt es sich um die nach § 327 HGB für Offenlegungszwecke verkürzte Fassung. Zu dem vollständigen Jahresabschluss und dem Lagebericht wurde der folgende Bestätigungsvermerk erteilt:

2. Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die HMM Deutschland GmbH, Moers

Prüfungsurteile

Ich habe den Jahresabschluss der HMM Deutschland GmbH, Moers, - bestehend aus der Bilanz zum 31.12.2021 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus habe ich den Lagebericht der HMM Deutschland GmbH, Moers, für das Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021 geprüft.

Nach meiner Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31.12.2021 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erkläre ich, dass meine Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Ich habe meine Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Meine Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" meines Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Ich bin von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und habe meine sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Ich bin der Auffassung, dass die von mir erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für meine Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Meine Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der meine Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung übe ich pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahre eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifiziere und beurteile ich die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, plane und führe Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlange Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für meine Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinne ich ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteile ich die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehe ich Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls ich zu dem Schluss komme, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, bin ich verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, mein jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Ich ziehe meine Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum meines Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteile ich die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrundeliegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteile ich den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führe ich Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehe ich dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteile die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrundeliegenden Annahmen gebe ich nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehe ich dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteile die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrundeliegenden Annahmen gebe ich nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Ich erörtere mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die ich während meiner Prüfung feststelle.

Köln, 08.03.2022

gez. B. Mehlis, Wirtschaftsprüfer