KNAUF INTERFER SE

Duisburg (vormals: Essen)

Jahres- und Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020

AKTIVA

	31.12.2020		Vorjahr
	T€	T€	T€
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffenene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	1.829		1.949
2. Software und Lizenzen	913		1.086
3. Geschäfts- oder Firmenwert	0		0
4. Geleistete Anzahlungen	3.260		13.721
	6.002		16.756
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	59.653		57.552
2. Technische Anlagen und Maschinen	37.172		29.918
3. Betriebs- und Geschäftsausstattung	10.966		10.403
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	17.420		20.180
	125.211		118.053
III. Finanzanlagen
Beteiligungen	2		2
		131.215	134.811
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	66.868		57.136
2. Unfertige Erzeugnisse	9.864		9.169
3. Fertige Erzeugnisse und Waren	33.414		39.853
4. Geleistete Anzahlungen auf Bestellungen	2.236		2.050
	112.382		108.208
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	21.351		19.503
2. Sonstige Vermögensgegenstände	11.172		12.656
	32.523		32.159
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	21.317		2.802
		166.222	143.169
C. Rechnungsabgrenzungsposten		496	433
D. Aktive latente Steuern		220	187
		298.153	278.600
PASSIVA
	31.12.2020		Vorjahr
	T€	T€	T€
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	130.000		130.000
II. Kapitalrücklage	11.000		11.000
III. Gewinnrücklagen
1. Gesetzliche Rücklage	7.518		7.412
2. Andere Gewinnrücklagen	35.746		52.821
	43.264		60.233
IV. Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	-599		2
V. Konzernbilanzverlust (-)	-40.850		-49.395
		142.815	151.840
B. Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung		189	284
C. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	31.316		30.263
2. Steuerrückstellungen	116		516
3. Sonstige Rückstellungen	17.745		22.548
		49.177	53.327
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	34.877		6.674
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	95		45
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	40.021		36.805
4. Sonstige Verbindlichkeiten	30.963		29.603
davon aus Steuern: T€ 3.167 (Vj.: T€ 2.637)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: T€ 254 (Vj.: T€ 164)
		105.956	73.127
E. Rechnungsabgrenzungsposten		16	22
		298.153	278.600

Konzern- Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 01. Januar bis 31. Dezember 2020

	2020		Vorjahr
	T€	T€	T€
1. Umsatzerlöse	550.675		691.271
2. Erhöhung (+)/Verminderung (-) des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen	-197		-13.487
3. Sonstige betriebliche Erträge	8.142		19.131
davon Erträge aus der Währungsumrechnung: T€ 165 (Vj.: T€ 3)
		558.620	696.915
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-422.080		-545.698
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-10.137		-15.092
	-432.217		-560.790
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-58.684		-68.505
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-12.128		-14.614
davon für Altersversorgung: T€ 940 (Vj.: T€ 976)
	-70.812		-83.119
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-13.319		-14.898
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen	-46.719		-59.872
davon Aufwendungen aus der Währungsumrechnung: T€ 174 (Vj.: T€ 7)
		-563.067	-718.679
8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	163		203
davon aus der Abzinsung von Rückstellungen: T€ 16 (Vj.: T€ 11)
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-3.135		-3.397
davon aus der Aufzinsung von Rückstellungen: T€ 2.228 (Vj.: T€ 2.587)
		-2.972	-3.194
10. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		-204	-141
davon aus latenten Steuern: T€ -33 (Vj.: T€ 32)
11. Ergebnis nach Steuern		-7.623	-25.099
12. Sonstige Steuern		-801	-845
13. Konzernjahresfehlbetrag (-)		-8.424	-25.944
14. Konzernverlustvortrag aus dem Vorjahr		-49.395	-22.145
15. Einstellung in die Konzerngewinnrücklagen
a) in die gesetzlichen Rücklagen		-106	0
b) in anderen Gewinnrücklagen		0	-1.306
16. Entnahmen aus den anderen Gewinnrücklagen		17.075	0
17. Konzernbilanzverlust (-)		-40.850	-49.395

Bilanz zum 31. Dezember 2020

AKTIVA

	31.12.2020		Vorjahr
	T€	T€	T€
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Software und Lizenzen	710		701
2. Geleistete Anzahlungen	3.260		13.721
	3.970		14.422
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	33.347		32.630
2. Technische Anlagen und Maschinen	19.404		10.764
3. Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.541		3.747
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	348		508
	56.640		47.649
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	46.134		41.134
2. Beteiligungen	2		2
	46.136		41.136
		106.746	103.207
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	55.267		49.945
2. Unfertige Erzeugnisse	3		2
3. Fertige Erzeugnisse und Waren	24.910		29.884
	80.180		76.831
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	11.558		13.173
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	90.394		78.379
3. Sonstige Vermögensgegenstände	4.581		4.577
	106.533		96.129
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	20.951		2.228
		207.664	175.188
C. Rechnungsabgrenzungsposten		472	407
		314.882	278.802
PASSIVA
	31.12.2020		Vorjahr
	T€	T€	T€
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	130.000		130.000
II. Kapitalrücklage	11.000		11.000
III. Gewinnrücklagen
1. Gesetzliche Rücklage	7.518		7.412
2. Andere Gewinnrücklagen	29.160		46.235
	36.678		53.647
IV. Bilanzgewinn/-verlust (-)	2.011		-17.075
		179.689	177.572
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	28.989		27.950
2. Sonstige Rückstellungen	10.892		15.783
		39.881	43.733
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	34.877		6.674
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	27.455		26.509
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	9.898		4.204
4. Sonstige Verbindlichkeiten	23.077		20.110
davon aus Steuern: T€ 2.785 (Vj.: T€ 2.171)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: T€ 93 (Vj.: T€ 13)
		95.307	57.497
C. Rechnungsabgrenzungsposten		5	0
		314.882	278.802

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 01. Januar bis 31. Dezember 2020

	2020		Vorjahr
	T€	T€	T€
1. Umsatzerlöse	402.457		500.430
2. Erhöhung (+)/Verminderung (-) des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen	397		-2.643
3. Sonstige betriebliche Erträge	5.850		14.844
		408.704	570.997
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-339.780		-446.546
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-1.679		-2.625
	-341.459		-449.171
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-23.065		-27.960
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-4.860		-5.966
davon für Altersversorgung: T€ 838 (Vj.: T€ 829)
	-27.925		-33.926
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-5.310		-6.052
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen	-31.100		-41.651
		-405.794	-530.800
8. Erträge aus Beteiligungen	69		2.978
davon aus verbundenen Unternehmen: T€ 69 (Vj.: T€ 2.978)
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	2.627		1.812
davon aus verbundenen Unternehmen: T€ 2.530 (Vj.: T€ 1.659)
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-3.004		-3.258
davon aus verbundenen Unternehmen: T€ 4 (Vj.: T€ 2)
davon aus der Aufzinsung von Rückstellungen: T€ 2.106 (Vj.: T€ 2.455)
11. Aufwendungen aus Verlustübernahme	-80		-75
		-388	1.457
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		-35	30
13. Ergebnis nach Steuern		2.487	-16.682
14. Sonstige Steuern		-370	-393
15. Jahresüberschuss		2.117	-17.075
16. Verlust- (-)/Gewinnvortrag aus dem Vorjahr		-17.075	1.306
17. Einstellungen in die Gewinnrücklagen
a) in die gesetzlichen Rücklagen		-106	0
b) in andere Gewinnrücklagen		0	-1.306
18. Entnahmen aus den anderen Gewinnrücklagen		17.075	0
19. Bilanzgewinn/-verlust (-)		2.011	-17.075

Anhang für das Geschäftsjahr 2020 (zusammengefasst gemäß § 298 Abs. 2 HGB)

Vorbemerkungen

Nachstehender Anhang bezieht sich als zusammengefasster Anhang sowohl auf das Mutterunternehmen als auch auf den Konzern.

Allgemeine Angaben zum Jahres- und Konzernabschluss

Die KNAUF INTERFER SE mit Sitz in Duisburg wird unter der Nummer HR B 33552 beim Amtsgericht Duisburg im Handelsregister geführt. Zum 01.12.2020 wurde der Sitz von Essen nach Duisburg verlegt. Die Eintragung ins Handelsregister erfolgte am 03.12.2020. In Essen war sie unter der Nummer HR B 20731 registriert.

Der Jahresabschluss 2020 ist nach den Vorschriften des HGB für große Kapitalgesellschaften aufgestellt worden.

Für die Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung im Einzelabschluss sowie der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren (§ 275 Abs. 2 HGB) gewählt.

Allgemeine Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Im Rahmen der Aufstellung des Konzernabschlusses werden grundsätzlich die vom Deutsches Rechnungslegungs Standards Committee e.V. (DRSC) herausgegebenen Deutschen Rechnungslegungsstands (DRS) angewandt. Hiervon ausgenommen wird auf die Anwendung des folgenden DRS verzichtet:

- DRS 18: Latente Steuern (Tz. 67: Überleitungsrechnung)

Immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, bewertet. Die erworbenen Geschäfts- oder Firmenwerte werden entsprechend ihrer voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer abgeschrieben, längstens jedoch über 15 Jahre.

Sachanlagen sind mit den aktivierungspflichtigen Anschaffungskosten angesetzt. Abnutzbare Sachanlagen werden planmäßig über die betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern abgeschrieben. Software und Lizenzen haben in der Regel eine Nutzungszeit von drei Jahren und technische Anlagen und Maschinen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung überwiegend zehn Jahre. Bauten auf fremden Grundstücken werden nicht länger als die Dauer des jeweiligen Mietvertrages abgeschrieben.

Die planmäßigen Abschreibungen werden unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung zur Verbesserung der Darstellung der tatsächlichen Verhältnisse der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage seit dem Geschäftsjahr 2014 nach der linearen Methode ermittelt. Für geringwertige Wirtschaftsgüter die nach dem 31.12.2007 angeschafft wurden und deren Anschaffungskosten zwar EUR 150 aber nicht EUR 1.000 übersteigen, wurden Sammelposten gebildet, die gleichmäßig über fünf Jahre abgeschrieben werden. Geringwertige Wirtschaftsgüter werden ab dem Geschäftsjahr 2018 mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten bis EUR 250 aus Vereinfachungsgründen im Erwerbsjahr voll und solche mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten von EUR 250 bis EUR 1.000 linear in fünf Jahren abgeschrieben.

Anteile an verbundenen Unternehmen sowie Beteiligungen sind mit Anschaffungskosten bzw. mit den niedrigeren beizulegenden Werten angesetzt.

Das Vorratsvermögen wurde nach der Methode des gleitenden Durchschnitts gemäß § 255 HGB bewertet. Risiken im Bereich des Vorratsvermögens, die sich aus geminderter Verwertbarkeit ergeben, sind durch angemessene Wertberichtigungen berücksichtigt. Unfertige und fertige Erzeugnisse im Konzern werden unter Einbezug von Material- und Fertigungseinzel- und -gemeinkosten unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips bewertet.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind mit dem Nennbetrag angesetzt. Bei erkennbaren Risiken werden Einzelwertberichtigungen vorgenommen. Dem allgemeinen Kreditrisiko wird außerdem durch eine Pauschalwertberichtigung in Höhe von 0,3 % des risikobehafteten Forderungsbestandes ohne Umsatzsteuer Rechnung getragen.

Die Beteiligungsbuchwerte der bereits zum 31.12.2009 konsolidierten Unternehmen wurden nach der Buchwertmethode mit dem anteiligen konsolidierungspflichtigen Kapital (Kapitalkonsolidierung, § 301 Abs. 1 Nr. 1 HGB a. F.) aufgerechnet. Soweit das jeweilige konsolidierungspflichtige Kapital die Beteiligungsbuchwerte übersteigt, wird der jeweilige Unterschiedsbetrag seinem Charakter entsprechend den Positionen der Passiva zugeordnet.

Übersteigt der Beteiligungsbuchwert das konsolidierungspflichtige Kapital, so ist der daraus resultierende aktivische Unterschiedsbetrag auf stille Reserven zu verteilen, gem. § 301 Abs. 3 HGB als Geschäfts- oder Firmenwert auszuweisen (§ 309 HGB).

Hinsichtlich Unternehmen, deren Erstkonsolidierung in Geschäftsjahren mit Beginn nach dem 31.12.2009 erfolgte, wurde der Wertansatz der dem Mutterunternehmen gehörenden Anteil nach der Neubewertungsmethode (§ 301 Abs. 1 HGB n. F.) mit dem auf diese Anteile entfallenden Betrag des Eigenkapitals des Tochterunternehmens verrechnet, wobei das Eigenkapital dem beizulegenden Zeitwert der in den Konzernabschluss aufzunehmenden Vermögensgegenstände, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten entspricht. Ein verbleibender Unterschiedsbetrag ist in der Konzernbilanz gem. § 301 Abs. 3 HGB n. F. auf der Aktivseite als Geschäfts- oder Firmenwert bzw. auf der Passivseite unter dem Posten "Unterschiedsbetrag aus Kapitalkonsolidierung" nach dem Eigenkapital auszuweisen. Als Erstkonsolidierungszeitpunkt wird der Tag der erstmaligen Einbeziehung in den Konzern gewählt.

Der in der Bilanz ausgewiesene Unterschiedsbetrag aus Kapitalkonsolidierung wird gemäß DRS 4.41 über die gewichtete durchschnittliche Restnutzungsdauer der erworbenen abnutzbaren Vermögenswerte ertragswirksam vereinnahmt (hier: 8 Jahre).

Die Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten in ausländischer Währung werden gemäß § 256a HGB bewertet. Die Umrechnung von Vermögensposten erfolgt nach Maßgabe des Briefkurses und die Umrechnung von Verbindlichkeiten nach Maßgabe des Geldkurses zum Entstehungstag. Soweit erforderlich wird zum Abschlussstichtag nach dem Niederstwertprinzip für Aktiva bzw. dem Höchstwert für Passiva die Bewertung mit dem Devisenkassamittelkurs vorgenommen.

Die in Landeswährung aufgestellten Einzelabschlüsse der Tochterunternehmen außerhalb der Eurozone werden entsprechend § 308a HGB nach der modifizierten Stichtagskursmethode in Euro umgerechnet. Umrechnungsdifferenzen werden erfolgsneutral in den Korrekturposten "Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung" eingestellt.

Die in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sind in der Anteilsbesitzliste aufgeführt.

Sowohl die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen als auch die Rückstellungen für Jubiläumszusagen sind nach den anerkannten versicherungsmathematischen Grundsätzen mittels des "Anwartschaftsbarwertverfahrens" errechnet.

Als biometrische Rechnungsgrundlagen werden die Heubeck-Richttafeln 2018 G verwendet. Gemäß § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB sind Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen anstelle des siebenjährigen Durchschnittszinssatzes mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Geschäftsjahre abzuzinsen.

Der durchschnittliche Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre per 31.12.2020 beträgt 1,60 % (Vorjahr: 1,97 %), der Zinssatz für den korrespondierenden zehnjährigen Zeitraum 2,30 % (Vorjahr: 2,71 %). Durch die Verwendung des höheren zehnjährigen Durchschnittszinssatzes haben sich im Vergleich zur Verwendung des siebenjährigen Durchschnittszinssatzes um TEUR 2.613 (Konzern: TEUR 2.793) geringere Pensionsrückstellungen per 31.12.2020 ergeben. Im Vorjahr waren die Pensionsrückstellungen um TEUR 2.667 geringer (Konzern TEUR 2.860). Dabei wurde gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB eine Restlaufzeit von 15 Jahren angenommen.

Der abzinsungsbedingte Unterschiedsbetrag ist gemäß § 253 Abs. 6 Satz 2 HGB n. F. für die Ausschüttung gesperrt.

Bei der Ermittlung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden unverändert zum Vorjahr künftige Dynamiken bei Gehältern mit 2,00 % und Rentenleistungen mit 1,00 % angenommen. Bei der Rückstellung für Jubiläumszusagen werden Gehaltssteigerungen in Höhe von 2,00 % berücksichtigt.

Verpflichtungen aus Pensionszusagen sind teilweise durch Vermögensgegenstände gesichert. Diese dienen ausschließlich der Erfüllung der Pensionsverpflichtungen und sind dem Zugriff übriger Gläubiger entzogen. Sie werden nach den Bestimmungen des § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB mit den zugrundeliegenden Verpflichtungen verrechnet.

Die Bewertung erfolgt mit dem Aktivwert, der sich aus dem zum Schluss der Versicherungsperiode berechneten Deckungskapital, mindestens jedoch aus dem garantierten Rückkaufswert, ergibt. Die ursprünglichen Anschaffungskosten der verrechneten Vermögensgegenstände betragen TEUR 970 (Konzern: TEUR 970).

Konzernabschluss

(Wertangaben in TEUR)	31.12.2020
Erfüllungsbetrag der Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen	32.824
Beizulegender Zeitwert des Deckungsvermögens	1.508
Nettowert der Pensionen und ähnlichen Verpflichtung (Rückstellung)
	31.316

Dabei werden Erträge aus dem Deckungsvermögen in Höhe von TEUR 48 mit Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung der Pensionsrückstellungen (TEUR 2.215) verrechnet.

Einzelabschluss

(Wertangaben in TEUR)	31.12.2020
Erfüllungsbetrag der Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen	30.497
Beizulegender Zeitwert des Deckungsvermögens	1.508
Nettowert der Pensionen und ähnlichen Verpflichtung (Rückstellung)
	28.989

Dabei werden Erträge aus dem Deckungsvermögen in Höhe von TEUR 48 mit Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung der Pensionsrückstellungen (TEUR 2.106) verrechnet.

Bei der Umstellung der Bewertung der Pensionsrückstellung auf BilMoG zum 01. Januar 2010 wurde bei einem Tochterunternehmen von der Übergangsregelung gemäß Art. 67 Abs. 1 Satz 1 EGHGB Gebrauch gemacht. Im Geschäftsjahr wurde insgesamt ein Betrag von TEUR 19 den Pensionsrückstellungen zugeführt. Die Zuführung wird in der Gewinn- und Verlustrechnung als sonstiger betrieblicher Aufwand gezeigt. Der noch nicht in der Bilanz ausgewiesene Betrag nach BilMoG in Höhe von TEUR 77 wird innerhalb des verbleibenden Übergangszeitraums den Pensionsrückstellungen zugeführt.

Nach Art. 67 Abs. 1 Satz 2 EGHGB wurde zum 01.01.2010 von dem Wahlrecht zur Beibehaltung des Rückstellungswertes für Jubiläumszusagen Gebrauch gemacht.

Die sonstigen Rückstellungen werden auf der Grundlage des § 253 HGB ermittelt. Anzusetzen ist hierbei der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendige Erfüllungsbetrag gem. § 253 Abs. 1 HGB. Alle Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzins abgezinst (§ 253 Abs. 2 HGB). Dabei wird von der Vereinfachungsregel gem. § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB Gebrauch gemacht. Die Rückstellungen berücksichtigen die bis zur Erstellung des Jahresabschlusses bekannt gewordenen Verpflichtungen, Verluste und Risiken.

Erfolge oder Aufwendungen aus der Änderung des Abzinsungssatzes werden im Finanzergebnis ausgewiesen.

Dem Risiko aus Gewährleistungen wird durch eine Pauschalrückstellung in Höhe von 0,4 % der garantiebehafteten Umsatzerlöse Rechnung getragen.

Die Verbindlichkeiten sind mit ihren Erfüllungsbeträgen bzw. mit dem Barwert der zukünftigen Verpflichtungen angesetzt.

Angaben zur Bilanz

(Wertangaben in TEUR)

(1) Anlagevermögen

Konzernabschluss

Die Aufgliederung der in der Bilanz zusammengefassten Posten des Anlagevermögens und ihre Entwicklung für den Konzernabschluss sind in dem Anlagengitter dargestellt.

Im Rahmen einer sale-and-lease-back Vereinbarung über den Verkauf einer hergestellten ERP-Systemlösung wurden im Geschäftsjahr 2020 Erlöse in Höhe von TEUR 16.664 generiert. Der Beginn der Leasinglaufzeit ist für den Zeitpunkt der Herstellung der Betriebsbereitschaft der Softwarelösung vorgesehen. Hier ist ab dem Geschäftsjahr 2022 mit entsprechenden Leasingaufwendungen zu rechnen, welche in den sonstigen finanziellen Verpflichtungen abgebildet sind.

Die Zusammensetzung des Anteilsbesitzes ist in der Anteilsbesitzliste dargestellt.

Einzelabschluss

Die Aufgliederung der in der Bilanz zusammengefassten Posten des Anlagevermögens und ihre Entwicklung für den Einzelabschluss sind in dem Anlagengitter dargestellt.

Die Zusammensetzung des Anteilsbesitzes ist in der Anteilsbesitzliste dargestellt.

Aktivierung von Eigenleistungen

Eine Konzerngesellschaft hat vom Wahlrecht des § 248 Abs. 2 HGB Gebrauch gemacht und Forschungs- und Entwicklungskosten in Höhe von TEUR 133 als selbstgeschaffene immaterielle Vermögensgegenstände im Geschäftsjahr aktiviert. Diese Kosten werden seit 2016 als Aktivposten in die Bilanz aufgenommen. Im Berichtsjahr wurden TEUR 374 von den selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen in die Sachanlagen (Anlagen im Bau) umgebucht, so dass sich für die selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände zum Bilanzstichtag ein Buchwert i. H. v. TEUR 1.829 ergibt. Gemäß § 268 Abs. 8 HGB gilt in Höhe des Buchwerts eine Ausschüttungssperre. Die selbstgeschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände wurden noch nicht abgeschrieben. Des Weiteren wurden Forschungs- und Entwicklungskosten in Höhe von TEUR 113 in den Sachanalgen im Bau aktiviert.

Finanzanlagen

Mit Gesellschafterbeschluss vom 03.12.2020 wurde die Kapitalrücklage der Giebel Kaltwalzwerk GmbH um TEUR 5.000 erhöht. Die Kapitalrücklage der Tochtergesellschaft beträgt nach der Erhöhung TEUR 26.000.

Zudem wurde die Kapitalrücklage der F. W. Brökelmann Aluminiumwerk GmbH & Co. KG um TEUR 18.000 zum 31.12.2020 gestärkt.

In der Brökelmann Polska Sp. z o. o. wurde die Kapitalrücklage mit einer Bareinzahlung von TEUR 4.700 (TPLN 21.263) erhöht. Zudem hat das Stammkapital aufgrund von Sacheinlagen um TEUR 1.562 (TPLN 6.860) zugenommen.

Im Konzernabschluss wurden diese Effekte im Rahmen der Kapitalkonsolidierung eliminiert.

(2) Forderungen und Sonstige Vermögensgegenstände

Konzernabschluss

Von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (TEUR 21.351) wurden die Pauschalwertberichtigung von 0,3 % der Nettoforderung (TEUR 100) sowie der Stand der Einzelwertberichtigungen (TEUR 3.554) aktivisch abgesetzt.

Sämtliche Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände (Konzern- und Einzelabschluss) haben eine Restlaufzeit von kleiner einem Jahr.

Im Rahmen eines ABCP-Programmes (Asset Backed Commercial Paper Program) werden Forderungsbestände verkauft. Zum Bilanzstichtag belief sich die Summe der verkauften offenen Posten auf TEUR 43.785 (Einzelabschluss: TEUR 29.794). Zudem wurde per Stichtag eine Verbindlichkeit gegenüber dem Forderungserwerber vor Anpassung der Reserven aufgrund von Geldeingängen zwischen dem letzten Ankaufsstichtag und dem 31.12.2020 von TEUR 21.728 (Einzelabschluss: TEUR 14.957) ausgewiesen. Das ABCP Programm stärkt die Liquidität und ermöglicht eine flexible Finanzierung.

Einzelabschluss

Von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (TEUR 11.558) werden die Pauschalwertberichtigung von 0,3 % der Nettoforderung (TEUR 76) sowie der Stand der Einzelwertberichtigungen (TEUR 3.038) auf zweifelhafte Forderungen (TEUR 3.092) aktivisch abgesetzt.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen (TEUR 90.394) enthalten Forderungen aus Finanzierungen (TEUR 90.323) und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (TEUR 71).

(3) Aktive latente Steuern

Konzernabschluss

Die ausgewiesenen aktiven latenten Steuern (TEUR 220) gem. § 306 HGB resultieren aus Differenzen zwischen den handels- und steuerrechtlichen Wertansätzen des Anlagevermögens und entfallen in voller Höhe auf Zwischengewinne. Der angewandte Steuersatz beträgt 31,5 %.

Das Wahlrecht gem. § 298 Abs. 1 HGB i. V. m. § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB, auf den Ansatz aktiver latenter Steuern zu verzichten, wurde ausgeübt. Der Überhang bei den aktiven latenten Steuern ergibt sich unter Anwendung eines Steuersatzes von 31,5 % aus den folgenden Positionen:

Anlagevermögen
Firmenwert	123
Immaterielle Vermögensgegenstände	-511
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	-108
Technische Anlagen und Maschinen	812
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen	212
Umlaufvermögen
Sonstige Vermögensgegenstände	479
Verlustvortrag	22.720
Sonderposten mit Rücklagenanteil	-1.683
Rückstellungen
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	2.908
Sonstige Rückstellungen	1.370
Verbindlichkeiten
Sonstige Verbindlichkeiten	-288
Summe	26.034

Einzelabschluss

Das Wahlrecht gem. § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB, auf den Ansatz aktiver latenter Steuern zu verzichten, wurde ausgeübt. Der Überhang bei den aktiven latenten Steuern ergibt sich unter Anwendung eines Steuersatzes von 31,5 % aus den folgenden Positionen:

Anlagevermögen
Firmenwert	42
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	-457
Technische Anlagen und Maschinen	-25
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen	102
Anteile an verbundenen Unternehmen	1.995
Umlaufvermögen
Forderungen gegen verbundene Unternehmen	55
Sonstige Vermögensgegenstände	479
Verlustvortrag	7.901
Sonderposten mit Rücklagenanteil	-813
Rückstellungen
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	2.807
Sonstige Rückstellungen	1.001
Sonstige Verbindlichkeiten	-288
Summe	12.799

(4) Eigenkapital

Einzelabschluss

Das Grundkapital beträgt TEUR 130.000. Es ist eingeteilt in 130.000.000 Stückaktien ohne Nennwert mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von Euro 1,00 je Aktie.

Die Kapitalrücklage beträgt unverändert zum Vorjahr TEUR 11.000.

Der Bilanzverlust des Vorjahres in Höhe von TEUR 17.075 wurde mit Beschluss der Hauptversammlung vom 15.06.2020 mit den anderen Gewinnrücklagen verrechnet.

Aus dem Jahresüberschuss wurden TEUR 106 der gesetzlichen Rücklage zugeführt. Der Bilanzgewinn zum 31.12.2020 beträgt TEUR 2.011. Der Vorstand schlägt vor, diesen in die anderen Gewinnrücklagen einzustellen

Der gesetzlichen Ausschüttungssperre (§ 268 Abs. 8 HGB) unterliegen insgesamt TEUR 2.613.

(5) Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung

Bruttobetrag	1.298
Abgänge	308
Kumulierte erfolgswirksame Verrechnungen	706
Stand 01.01.2020	284
Erfolgswirksame Auflösung in 2020	95
Stand 31.12.2020:	189

Die erfolgswirksame Auflösung des Geschäftsjahres 2020 ist unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.

(6) Steuerrückstellungen

Konzernabschluss

Im Konzernabschluss werden Körperschaftsteuerrückstellungen (TEUR 53) und Gewerbesteuerrückstellungen (TEUR 63) und ausgewiesen.

Einzelabschluss

Im Einzelabschluss gibt es keine Steuerrückstellungen.

(7) Sonstige Rückstellungen

Konzernabschluss

Die sonstigen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen Abbruchverpflichtungen (TEUR 3.128), sonstige Personalaufwendungen (TEUR 2.621), Restrukturierungen (TEUR 2.447), ausstehende Eingangsrechnungen (TEUR 2.327), Gewährleistungen (TEUR 2.012), Reklamationen (TEUR 800), eine Insolvenzanfechtung (TEUR 800), Jahresvergütungen (TEUR 786) sowie Jubiläumszahlungen (TEUR 621).

Einzelabschluss

Die sonstigen Rückstellungen umfassen im Wesentlichen Abbruchverpflichtungen (TEUR 3.128), Garantien und Gewährleistungen (TEUR 1.546), Restrukturierungen (TEUR 1.379), Jahresvergütungen (TEUR 684), sonstige Personalaufwendungen (TEUR 869), ausstehende Rechnungen (TEUR 765) sowie Reklamationen (TEUR 721).

(8) Verbindlichkeiten

Konzernabschluss

Die sonstigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen (Angaben in TEUR):

	31.12.2020	31.12.2019
Verbindlichkeiten aus dem ABCP Programm	19.850	15.272
Leibrentenverbindlichkeit	3.351	3.490
Umsatzsteuer	2.227	1.618
Kreditorische Debitoren	927	960
Lohnsteuer	940	1.019
Übrige	3.668	7.244
Sonstige Verbindlichkeiten	30.963	29.603

Verbindlichkeitenspiegel Konzernabschluss (Angaben in TEUR):

	mit einer Restlaufzeit von			Summe
	unter 1 Jahr	1 bis 5 Jahre	über 5 Jahre
Bankschulden
- langfristig	1.978	23.386	9.461	34.825
(31. Dezember 2019)	(928)	(2.021)		(2.949)
- kurzfristig	52			52
(31. Dezember 2019)	(3.725)			(3.725)
Erhaltene Anzahlungen	95			95
(31. Dezember 2019)	(45)			(45)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	39.470	551		40.021
(31. Dezember 2019)	(36.805)			(36.805)
Sonstige Verbindlichkeiten
- langfristig	982	2.714		3.969
(31. Dezember 2019)	(1.453)	(2.774)		(4.227)
- kurzfristig	27.267			27.267
(31. Dezember 2019)	(25.376)			(25.376)
Summe	69.844	26.651	9.461	105.956
(31. Dezember 2019)	(68.332)	(4.795)	(0)	(73.127)

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind durch Grundschuldüberschreibungen in Höhe von EUR Mio. 20,0 sowie der Sicherungsübereignung einer Maschine besichert.

Für die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen Sicherheiten im Rahmen der allgemeinen Regelungen zum Eigentumsvorbehalt.

Einzelabschluss

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (TEUR 9.898) entfallen vollständig auf Finanzierungsverbindlichkeiten gegenüber Tochtergesellschaften der KNAUF INTERFER GRUPPE.

Die sonstigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen (Angaben in TEUR):

	31.12.2020	31.12.2019
Verbindlichkeiten aus dem ABCP Programm	13.664	9.854
Leibrentenverbindlichkeit	3.351	3.490
Umsatzsteuer	2.317	1.511
Kreditorische Debitoren	747	844
Lohnsteuer	468	660
Übrige	2.530	3.751
Sonstige Verbindlichkeiten	23.077	20.110

Verbindlichkeitenspiegel Einzelabschluss (Angaben in TEUR):

	mit einer Restlaufzeit von			Summe
	unter 1 Jahr	1 bis 5 Jahre	über 5 Jahre
Bankschulden
- langfristig	1.978	23.386	9.461	34.825
(31. Dezember 2019)	(928)	(2.021)		(2.949)
- kurzfristig	52			52
(31. Dezember 2019)	(3.725)			(3.725)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	27.455			27.455
(31. Dezember 2019)	(26.509)			(26.509)
Verbindlichkeiten aus Finanzierung verbundene Unternehmen	9.898			9.898
(31. Dezember 2019)	(4.204)			(4.204)
Sonstige Verbindlichkeiten
- langfristig	967	2.429		3.396
(31. Dezember 2019)	(973)	(2.530)		(3.503)
- kurzfristig	19.681			19.681
(31. Dezember 2019)	(16.607)			(16.607)
Summe	60.031	25.815	9.461	95.307
(31. Dezember 2019)	(52.946)	(4.551)	(0)	(57.497)

(9) Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Konzernabschluss

	31.12.2020	31.12.2019
Verbindlichkeiten aus Haftungsverhältnissen	0	0
Sonstige finanzielle Verpflichtungen	44.205	23.660
Gesamt	44.205	23.660

Zum Stichtag besteht ein Bestellobligo in Höhe von TEUR 1.280.

Einzelabschluss

	31.12.2020	31.12.2019
Verbindlichkeiten aus Haftungsverhältnissen	0	0
Sonstige finanzielle Verpflichtungen ^*	43.408	23.889
Gesamt	43.408	23.889

^* - von den sonstigen finanziellen Verpflichtungen bestehen TEUR 67 gegenüber verbundenen Unternehmen.

Zum Stichtag besteht ein Bestellobligo in Höhe von TEUR 244.

Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

(Wertangaben in TEUR)

(10) Umsatzerlöse

Konzernabschluss

Insgesamt belaufen sich die Umsatzerlöse auf TEUR 550.675, die sich auf folgende Segmente verteilen:

Im Konzern entfallen TEUR 458.924 auf den Stahlbereich (83 %) und TEUR 90.915 wurden im Bereich Aluminium erzielt. Sowohl im Konzern als auch im Einzelabschluss wurden hauptsächlich Umsatzerlöse im Lagergeschäft generiert (98 %).

Im Inland wurden TEUR 427.292 der Umsatzerlöse erwirtschaftet, gefolgt vom EU-Ausland mit TEUR 107.102. Auf die übrigen Länder entfallen u. a. das Vereinigte Königreich (TEUR 3.921), China (TEUR 1.993), die USA (TEUR 602) und die Türkei (TEUR 453).

Einzelabschluss

Im Inland wurden TEUR 328.948 der Umsatzerlöse erwirtschaftet. Die ausländischen Umsätze (TEUR 73.509) entfallen hauptsächlich auf die Europäische Union (TEUR 66.189).

(11) Sonstige betriebliche Erträge

Konzernabschluss

Im Konzernabschluss belaufen sich die sonstigen betrieblichen Erträge auf TEUR 8.142 und umfassen größtenteils Rückstellungsauflösungen (TEUR 2.967), Weiterberechnungen von Wartungsaufwendungen (TEUR 2.449) und Entschädigungen aus der Warenkreditversicherung (TEUR 505).

Einzelabschluss

Die sonstigen betrieblichen Erträge betragen TEUR 5.850 und setzen sich im Wesentlichen aus der Auflösung von Rückstellungen zusammen, die sich im Einzelabschluss auf TEUR 2.039 belaufen. Weitere TEUR 2.449 entfallen auf die Weiterberechnung von Wartungsaufwendungen, TEUR 505 beziehen sich auf Entschädigungen aus der Warenkreditversicherung und TEUR 105 betreffen Erträge aus dem Anlagenabgang.

(12) Abschreibungen

Im Einzel- sowie Konzernabschluss betragen die außerordentlichen Abschreibungen TEUR -179.

(13) Beteiligungsergebnis

Die Beteiligungserträge (TEUR 69) beziehen sich im Einzelabschluss in voller Höhe auf verbundene Unternehmen. Im Konzernabschluss ist dieser Effekt konsolidiert.

(14) Aufwendungen aus Verlustübernahme

Im Einzelabschluss resultieren die Aufwendungen aus Verlustübernahme gegenüber der Interfer Stahl GmbH, Duisburg, in Höhe von insgesamt TEUR -80, da ein Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag besteht. Im Konzernabschluss ist dieser Effekt konsolidiert.

(15) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Konzernabschluss

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (TEUR -204) betreffen die Körperschaftsteuer (TEUR -319), die Gewerbeertragsteuer (TEUR 42) die Auflösung von Steuerrückstellungen (TEUR 53), den Solidaritätszuschlag (TEUR -13) sowie Erträge aus der Anpassung der aktiven latenten Steuern in Höhe von TEUR 33.

Einzelabschluss

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (TEUR -35) betreffen überwiegend die ausländische Körperschaftsteuer (TEUR -25).

(16) Außergewöhnliche Erträge und Aufwendungen gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 23 HGB bzw. § 285 Nr. 31 HGB

Im Konzernabschluss setzen sich die außergewöhnlichen Erträge und Aufwendungen folgendermaßen zusammen:

	2020
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen	3.020
Weiterberechnung von Aufwendungen aus Vorjahren im Rahmen eines Finanzierungsprogrammes	1.902
Erträge Anlagenabgang Grundstück Voerde	119
Außergewöhnliche Erträge	5.041

	2020
Restrukturierungsaufwendungen	-1.165
Verkauf Magdeburg	-1.013
Abwicklungsaufwendungen Bremen	-974
Leibrentenverpflichtung	-827
Außergewöhnliche Aufwendungen	-3.979

Im Einzelabschluss setzen sich die außergewöhnlichen Erträge und Aufwendungen folgendermaßen zusammen:

	2020
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen	2.039
Weiterberechnung von Aufwendungen im Rahmen eines Finanzierungsprogrammes	1.902
Außergewöhnliche Erträge	3.941

	2020
Verkauf Magdeburg	-1.013
Abwicklungsaufwendungen Bremen	-974
Leibrentenverpflichtung	-827
Restrukturierungsaufwendungen	-580
Außergewöhnliche Aufwendungen	-3.394

(17) Periodenfremde Erträge und Aufwendungen gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 24 HGB bzw. § 285 Nr. 32 HGB

Konzernabschluss

Den anderen Geschäftsjahren zuzuordnenden Erträge belaufen sich auf TEUR 3.073 und stammen aus der Auflösung von Rückstellungen (TEUR 3.020) und Erträgen aus dem Eingang von in Vorjahren wertberichtigten bzw. ausgebuchten Forderungen (TEUR 53). Der periodenfremde Aufwand (TEUR -800) geht aus einer Zuführung zur Rückstellung aufgrund einer Insolvenzanfechtung hervor. Aperiodische Bewertungsanpassungen in den Vorräten führten zu einem Aufwand von TEUR -177, sodass sich die periodenfremden Aufwendungen insgesamt auf TEUR -977 belaufen.

Einzelabschluss

Den anderen Geschäftsjahren zuzuordnende Erträge belaufen sich auf TEUR 2.074 und stammen aus der Auflösung von Rückstellungen (TEUR 2.039) und Erträgen aus dem Eingang von in Vorjahren wertberichtigten bzw. ausgebuchten Forderungen (TEUR 35). Es gibt keine periodenfremden Aufwendungen.

(18) Abschlussprüferhonorare

Die Angaben zum Prüferhonorar erfolgen gemäß § 285 Nr. 17 HGB im Konzernabschluss der KIH Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH, Dortmund.

Die KIH Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH, Dortmund, stellt als Mutterunter-nehmen zum 31.12.2020 einen Konzernabschluss auf, der im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht wird.

(19) Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Konzernabschluss

Die Umsätze mit nahestehenden Unternehmen, die von einer der KNAUF INTERFER SE nahestehenden natürlichen Person beherrscht werden, beliefen sich im Geschäftsjahr 2020 auf TEUR 2.637. Zudem wurden Dienstleistungen in Höhe von TEUR 442 an nahestehende Unternehmen weiterberechnet.

	Verkäufe	Käufe	Erbringung von Dienstleistungen	Bezug von Dienstleistungen
Nahestehende Unternehmen	2.637		442

Einzelabschluss

Die Umsätze mit nahestehenden Unternehmen, die von einer der KNAUF INTERFER SE, Essen, nahestehenden natürlichen Person beherrscht werden, beliefen sich im Geschäftsjahr 2020 auf TEUR 2.839.

	Verkäufe	Käufe	Erbringung von Dienstleistungen	Bezug von Dienstleistungen
Nahestehende Unternehmen	2.397		442

Sonstige Angaben

Mitarbeiter

Konzernabschluss

Im Jahresdurchschnitt waren beschäftigt:

	2020	2019
Arbeiter	826	541
Angestellte	483	910
Auszubildende	56	68
	1.365	1.519

Beschäftigte

Einzelabschluss

Im Jahresdurchschnitt waren beschäftigt:

	2020	2019
Arbeiter	251	283
Angestellte	228	303
Auszubildende	22	31
Beschäftigte	501	617

Erstattungsansprüche der Bundesagentur für Arbeit für vom Arbeitgeber zu tragende Beiträge zur Sozialversicherung wurden im Konzernabschluss in Höhe von TEUR 858 (Einzelabschluss: TEUR 114) mit den sozialen Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung saldiert.

Vorstand

Matthias Kessel-Knauf, Düsseldorf, Vorsitzender

(Strategie, Stakeholder Relationship Management, HR Development)

Dr. René Gissinger, Olpe

(Forschung & Entwicklung, Produktion, Vertrieb, Supply Chain Management/Einkauf)

Dr. Kay Oppat, Zürich / Schweiz

(Unternehmensentwicklung, Mergers & Acquisitions, Digitalisierung, IT, Qualitätsmanagement & Arbeitssicherheit, Corporate Social Responsibility, Marketing und Kommunikation)

Dr. Carsten G. Gast, Düsseldorf

(Controlling, Treasury, Accounting, Recht/Compliance, HR Management, Versicherungen)

Die Tätigkeiten des Vorstandes für die Gesellschaft werden hauptberuflich ausgeübt.

Die Gesamtbezüge des Vorstands betrugen in der Berichtsperiode TEUR 2.230.

Die Gesamtbezüge der früheren Mitglieder des Vorstands und ihrer Hinterbliebenen beliefen sich auf TEUR 350, der Betrag der für diese Personengruppe gebildeten Rückstellungen für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen auf TEUR 2.552.

Aufsichtsrat

Vorsitzender:

Dr. Ing. Albrecht Knauf, Ingenieur, Baden-Baden

(Geschäftsführer der Interfer Holding GmbH, Dortmund)

Stellvertretender Vorsitzender:

Ralf Kreutzberg, Kaufmann, Düsseldorf

(Geschäftsführer der HEADSAHEAD GmbH, Düsseldorf)

Rainer Hans, kaufmännischer Angestellter, Bad Vilbel

Für die Vergütungen des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2020 wurde die Befreiungsvorschrift des § 286 Abs. 4 HGB in Anspruch genommen.

Angaben zur Konzernkapitalflussrechnung gem. DRS 21

Die Kapitalflussrechnung wurde nach den Vorschriften des DRS 21 erstellt.

Die in der Kapitalflussrechnung ausgewiesenen Zahlungsmittel entsprechen der Bilanzposition B. III. (Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks) auf der Aktivseite der Bilanz. Die jederzeit fälligen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie anderer kurzfristige Kreditaufnahmen, die zur Disposition der liquiden Mittel dienen, in Höhe von TEUR 52 sind in der Bilanzposition D. 1. (Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten) enthalten. Die Differenz zum Saldo in der Bilanz umfassen langfristige Kreditaufnahmen.

Mutterunternehmen

Die KIH Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH (Amtsgericht Dortmund HRB 22263) mit Sitz in Dortmund, stellt als Mutterunternehmen zum 31.12.2020 einen Konzernabschluss für den größten Kreis einbezogener Unternehmen auf.

Derivate Finanzinstrumente

Im Geschäftsjahr wurden keine derivativen Finanzinstrumente genutzt.

Inanspruchnahme der Befreiungsvorschriften der §§ 264 Abs. 3 bzw. 264b HGB

Die folgenden Tochterunternehmen wurden in den Konzernabschluss der KNAUF INTERFER SE einbezogen und werden Befreiungsvorschriften der §§ 264 Abs. 3 bzw. 264b HGB in Anspruch nehmen:

- Interfer Stahl GmbH, Duisburg (vormals: Essen)

- Interfer Stahl GmbH, Dortmund

- Interfer Stahl GmbH, Frankfurt/Main

- Interfer Rohrunion GmbH, Voerde

- Max Baum Stahl Service GmbH, Duisburg

- Völkel & Winkler GmbH, Wenden

- Walter Patz GmbH, Mudersbach

- Stahlex GmbH, Dortmund

- Knauf Interfer Stahl Service Center GmbH, Duisburg (vormals: Essen)

- Interfer Präzisrohr GmbH, Düsseldorf

- Zweite Interfer Immobiliengesellschaft mbH, Duisburg (vormals: Essen)

Duisburg, den 26.03.2021

Matthias Kessel-Knauf

Dr. Carsten G. Gast

Dr. René Gissinger

Dr. Kay Oppat

Anlagengitter KNAUF INTERFER SE KONZERN vom 01. Januar bis 31. Dezember 2020

	Anschaffungskosten
	Stand 01.01.2020 T€	Zugänge T€	Abgänge T€	Umbuchungen T€	Währungsanpassungen T€	Stand 31.12.2020 T€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	2.136	254	0	-374	0	2.016
2. Software und Lizenzen	7.139	310	64	0	-3	7.382
3. Geschäfts- und Firmenwerte	11.282	0	3.100	0	0	8.182
4. Geleistete Anzahlungen	13.721	6.203	16.664	0	0	3.260
	34.278	6.767	19.828	-374	-3	20.840
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	90.497	1.107	12.378	11.894	-100	91.020
2. Technische Anlagen und Maschinen	101.834	5.579	1.228	9.357	-110	115.432
3. Betriebs- und Geschäftsausstattung	22.830	3.342	2.579	83	-31	23.645
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	20.180	19.014	32	-20.960	-782	17.420
	235.341	29.042	16.217	374	-1.023	247.517
III. Finanzanlagen
Beteiligungen	2	0	0	0	0	2
	2	0	0	0	0	2
Summe	269.621	35.809	36.045	0	-1.026	268.359

	Abschreibungen
	Stand 01.01.2020 T€	Zugänge T€	Abgänge T€	Währungsanpassungen T€	Stand 31.12.2020 T€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	187	0	0	0	187
2. Software und Lizenzen	6.053	483	64	-3	6.469
3. Geschäfts- und Firmenwerte	11.282	0	3.100	0	8.182
4. Geleistete Anzahlungen	0	0	0	0	0
	17.522	483	3.164	-3	14.838
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	32.945	2.675	4.251	-2	31.367
2. Technische Anlagen und Maschinen	71.916	7.574	1.195	-35	78.260
3. Betriebs- und Geschäftsausstattung	12.427	2.587	2.308	-27	12.679
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0	0	0	0	0
	117.288	12.836	7.754	-64	122.306
III. Finanzanlagen
Beteiligungen	0				0
	0	0	0		0
	134.810	13.319	10.918	-67	137.144

	Buchwerte
	31.12.2020 T€	31.12.2019 T€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	1.829	1.949
2. Software und Lizenzen	913	1.086
3. Geschäfts- und Firmenwerte	0	0
4. Geleistete Anzahlungen	3.260	13.721
	6.002	16.756
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	59.653	57.552
2. Technische Anlagen und Maschinen	37.172	29.918
3. Betriebs- und Geschäftsausstattung	10.966	10.403
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	17.420	20.180
	125.211	118.053
III. Finanzanlagen
Beteiligungen	2	2
	2	2
	131.215	134.811

Anlagengitter KNAUF INTERFER SE vom 01. Januar bis 31. Dezember 2020

	Anschaffungskosten
	Stand 01.01.2020 T€	Zugänge T€	Abgänge T€	Umbuchungen T€	Stand 31.12.2020 T€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Software und Lizenzen	4.065	306	65	0	4.306
2. Geschäfts- und Firmenwerte	2.192	0	0	0	2.192
3. Geleistete Anzahlungen	13.721	6.203	16.664	0	3.260
	19.978	6.509	16.729	0	9.758
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	59.540	2.192	0	0	61.732
2. Technische Anlagen und Maschinen	59.032	10.625	935	464	69.186
3. Betriebs- und Geschäftsausstattung	11.634	1.139	1.921	0	10.852
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	508	335	31	-464	348
	130.714	14.291	2.887	0	142.118
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	41.654	5.000	0	0	46.654
2. Beteiligungen	2	0	0	0	2
	41.656	5.000	0	0	46.656
Summe	192.348	25.800	19.616	0	198.532

	Abschreibungen
	Stand 01.01.2020 T€	Zugänge T€	Abgänge T€	Stand 31.12.2020 T€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Software und Lizenzen	3.364	296	64	3.596
2. Geschäfts- und Firmenwerte	2.192	0	0	2.192
3. Geleistete Anzahlungen	0	0	0	0
	5.556	296	64	5.788
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	26.910	1.475	0	28.385
2. Technische Anlagen und Maschinen	48.268	2.434	920	49.782
3. Betriebs- und Geschäftsausstattung	7.887	1.105	1.681	7.311
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0	0	0	0
	83.065	5.014	2.601	85.478
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	520			520
2. Beteiligungen	0			0
	520	0	0	520
Summe	89.141	5.310	2.665	91.786

	Buchwerte
	31.12.2020 T€	31.12.2019 T€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Software und Lizenzen	710	701
2. Geschäfts- und Firmenwerte	0	0
3. Geleistete Anzahlungen	3.260	13.721
	3.970	14.422
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	33.347	32.630
2. Technische Anlagen und Maschinen	19.404	10.764
3. Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.541	3.747
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	348	508
	56.640	47.649
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	46.134	41.134
2. Beteiligungen	2	2
	46.136	41.136
Summe	106.746	103.207

Anteilsbesitzliste KNAUF INTERFER SE zum 31. Dezember 2020

lfd.Nr./Gesellschaft	Sitz	Landeswährung	Kapital in Landeswährung	Eigenkapital in Landeswährung
Verbundene Unternehmen
1/Interfer Stahl GmbH	Duisburg ^****	EURO	51.129,00	88.644,74
2/Interfer Stahl GmbH	Frankfurt Main	EURO	26.000,00	26.000,00
3/Interfer Stahl GmbH	Dortmund	EURO	26.000,00	26.000,00
4/Interfer Rohrunion GmbH	Voerde	EURO	26.000,00	26.000,00
5/Max Baum Stahl Service GmbH	Duisburg	EURO	26.000,00	26.000,00
6/Völkel & Winkler GmbH	Wenden	EURO	26.000,00	26.000,00
7/Walter Patz GmbH	Mudersbach	EURO	26.000,00	26.000,00
8/Stahlex GmbH	Dortmund	EURO	26.000,00	26.000,00
9/Knauf Interfer Stahl Service Center GmbH	Duisburg ^****	EURO	26.000,00	26.000,00
10/Interfer Präzisrohr GmbH	Düsseldorf	EURO	25.000,00	24.087,00
11/Erste Interfer Immobiliengesellschaft mbH	Duisburg ^****	EURO	100.000,00	8.372.568,45
12/Delta-Stahl GmbH	Barsinghausen	EURO	26.000,00	51.038,85
13/Zweite Interfer Immobiliengesellschaft mbH	Duisburg ^****	EURO	100.000,00	7.599.918,59
14/Knauf Interfer Automotive Blanks GmbH	Duisburg	EURO	500.000,00	1.901.073,92
15/Interfer Aluminium GmbH	Werl	EURO	2.000.000,00	4.087.656,54
16/Giebel Kaltwalzwerk GmbH	Iserlohn	EURO	5.000.000,00	5.423.875,27
17/F. W. Brökelmann Aluminiumwerk GmbH & Co. KG ^*	Ense	EURO	5.000.000,00	12.490.099,71
18/Brökelmann Alutec Management GmbH ^**	Dortmund	EURO	26.000,00	47.456,08
19/Brökelmann Polska Sp. z o. o. ^**	Opole	PLN	7.985.000,00	22.401.078,46
20/BAT-Brökelmann Aluminium Technik GmbH ^*	Ense	EURO	52.000,00	163.895,16
21/VR-LEASING SOLIDUS Sechzehnte GmbH & Co. Immobilien KG ^***	Wenden	EURO	2.492,84	2.492,84

lfd.Nr./Gesellschaft	Ergebnis in Landeswährung	Beteiligungsquote
Verbundene Unternehmen
1/Interfer Stahl GmbH	0,00	100,0
2/Interfer Stahl GmbH	0,00	100,0
3/Interfer Stahl GmbH	0,00	100,0
4/Interfer Rohrunion GmbH	0,00	100,0
5/Max Baum Stahl Service GmbH	0,00	100,0
6/Völkel & Winkler GmbH	0,00	100,0
7/Walter Patz GmbH	0,00	100,0
8/Stahlex GmbH	0,00	100,0
9/Knauf Interfer Stahl Service Center GmbH	0,00	100,0
10/Interfer Präzisrohr GmbH	0,00	100,0
11/Erste Interfer Immobiliengesellschaft mbH	1.284.678,20	100,0
12/Delta-Stahl GmbH	-357,00	100,0
13/Zweite Interfer Immobiliengesellschaft mbH	0,00	100,0
14/Knauf Interfer Automotive Blanks GmbH	-306.466,35	100,0
15/Interfer Aluminium GmbH	-201.108,06	100,0
16/Giebel Kaltwalzwerk GmbH	-4.000.777,90	100,0
17/F. W. Brökelmann Aluminiumwerk GmbH & Co. KG ^*	-6.080.261,01	100,0
18/Brökelmann Alutec Management GmbH ^**	-372,13	100,0
19/Brökelmann Polska Sp. z o. o. ^**	-7.637.158,47	100,0
20/BAT-Brökelmann Aluminium Technik GmbH ^*	7.334,79	100,0
21/VR-LEASING SOLIDUS Sechzehnte GmbH & Co. Immobilien KG ^***	1.237,16	1,6

^* Hundertprozentige Tochter der Interfer Aluminium GmbH

^** Hundertprozentige Tochter der F. W. Brökelmann Aluminiumwerk GmbH & Co. KG

^*** Wird nicht in den Konzernabschluss einbezogen

^**** Sitzverlegung von Essen nach Duisburg

Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2020

	2020 TEUR	Vorjahr TEUR
Periodenergebnis (Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag einschließlich Ergebnisanteile anderer Gesellschafter)	-8.424	-25.944
+/- Abschreibungen/ Zuschreibungen auf Gegenstände des Sachanlagevermögens	13.140	14.898
+/- Zunahme/Abnahme der Rückstellungen	-4.950	-7.509
+/- Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/ Erträge	-95	-87
-/+ Zunahme/Abnahme der Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-5.537	72.729
davon aus
- Vorräten	-9.655	61.990
- Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	3.171	11.246
- Sonstigen Vermögensgegenständen und aktiver RAP	980	-539
- latenten Steuern	-33	32
+/- Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-925	-25.485
davon aus
- Erhaltenen Anzahlungen	50	45
- Verbindlichkeiten Lieferungen und Leistungen	3.216	-27.159
- Sonstigen Verbindlichkeiten und passiven RAP	-4.191	1.629
-/+ Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Sachanlagevermögens	1	-5.275
+/- Zinsaufwendungen/Zinserträge	2.972	3.194
+/- Sonstige Aufwendungen/Erträge von außergewöhnlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung	3.615	11.272
+/- Ertragsteueraufwand/-ertrag	204	141
-/+ Ertragsteuerzahlungen	-45	-726
-/+ Korrektur des Zinsaufwandes/Zinsertrages, der bereits in anderen Positionen berücksichtigt wurde	-2.228	-2.587
-/+ Korrektur der Ertragsteuerzahlungen, die bereits in anderen Positionen berücksichtigt wurden	-159	585
= Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	-2.431	35.206
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens	0	20
+ Einzahlungen aus Verkauf der IT-Systemlösung	16.664	0
- Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-6.767	-6.352
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	8.462	7.638
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-29.042	-30.196
+ Einzahlungen aus Asset Deal	3.812	0
- Auszahlungen aus Asset Deal	0	-2.001
+ Erhaltene Zinsen	163	203
= Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-6.708	-30.688
+ Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und der Aufnahme von (Finanz-)Krediten	32.803	0
+ Ein-/Auszahlungen (-) aus Forderungsverkauf	0	40.000
- Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-)Krediten	-927	-15.928
- Gezahlte Zinsen	-907	-810
= Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	30.969	23.262
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds	21.830	27.780
+/- Wechselkurs- und bewertungsbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds	358	0
+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	-923	-28.703
= Finanzmittelfonds am Ende der Periode	21.265	-923
Zusammensetzung des Finanzmittelfonds am Ende der Periode	31.12.2020	Vorjahr
+ Zahlungsmittel	21.317	2.802
- Jederzeit fällige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie andere kurzfristige Kreditaufnahmen, die zur Disposition der liquiden Mittel dienen	-52	-3.725
	21.265	-923

Konzerneigenkapitalspiegel für das Geschäftsjahr 2020

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Gezeichnetes Kapital
	Gezeichnetes Kapital			Eigene Anteile
in TEUR	Stammaktien	Vorzugsaktien	Summe	Stammaktien	Vorzugsaktien	Summe
Stand am 31.12.2019	130.000	0	130.000	0	0	0
Kapitalerhöhung/-herabsetzung z.B.:
- Ausgabe von Anteilen
- Erwerb/Einbeziehung eigener Anteile
- Einziehung von Anteilen
- Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln
Einforderung/Einzahlung bisher nicht eingeforderter Einlagen
Einstellung in /Entnahmen aus Rücklagen
Ausschüttung
Währungsumrechnung
Sonstige Veränderungen
Änderungen des Konsolidierungskreises
Konzernjahresfehlbetrag
Stand am 31.12.2020	130.000	0	130.000	0	0	0

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Gezeichnetes Kapital
	Nicht eingeforderte ausstehende Einlagen			Summe
in TEUR	Stammaktien	Vorzugsaktien	Summe
Stand am 31.12.2019	0	0	0	130.000
Kapitalerhöhung/-herabsetzung z.B.:
- Ausgabe von Anteilen
- Erwerb/Einbeziehung eigener Anteile
- Einziehung von Anteilen
- Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln
Einforderung/Einzahlung bisher nicht eingeforderter Einlagen
Einstellung in /Entnahmen aus Rücklagen
Ausschüttung
Währungsumrechnung
Sonstige Veränderungen
Änderungen des Konsolidierungskreises
Konzernjahresfehlbetrag
Stand am 31.12.2020	0	0	0	130.000

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Rücklagen
	Kapitalrücklage
in TEUR	nach § 272 Abs. 2 Nr. 1-3 HGB	nach § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB	Summe
Stand am 31.12.2019	11.000	0	11.000
Kapitalerhöhung/-herabsetzung z.B.:
- Ausgabe von Anteilen
- Erwerb/Einbeziehung eigener Anteile
- Einziehung von Anteilen
- Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln
Einforderung/Einzahlung bisher nicht eingeforderter Einlagen
Einstellung in /Entnahmen aus Rücklagen
Ausschüttung
Währungsumrechnung
Sonstige Veränderungen
Änderungen des Konsolidierungskreises
Konzernjahresfehlbetrag
Stand am 31.12.2020	11.000	0	11.000

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Rücklagen
	Gewinnrücklagen					Summe
in TEUR	gesetzliche Rücklage	nach § 272 Abs. 4 HGB	satzungsmäßige Rücklage	andere Gewinnrücklagen	Summe
Stand am 31.12.2019	7.412	0	0	52.821	60.233	71.233
Kapitalerhöhung/-herabsetzung z.B.:						0
- Ausgabe von Anteilen						0
- Erwerb/Einbeziehung eigener Anteile						0
- Einziehung von Anteilen						0
- Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln						0
Einforderung/Einzahlung bisher nicht eingeforderter Einlagen						0
Einstellung in /Entnahmen aus Rücklagen	106			-17.075	-16.969	-16.969
Ausschüttung						0
Währungsumrechnung						0
Sonstige Veränderungen						0
Änderungen des Konsolidierungskreises						0
Konzernjahresfehlbetrag						0
Stand am 31.12.2020	7.518	0	0	35.746	43.264	54.264

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
in TEUR	Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	Konzernbilanzverlust (-)/-gewinn	Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag der dem Mutterunternehmen zuzurechnen ist	Summe
Stand am 31.12.2019	2	-49.395	0	151.840
Kapitalerhöhung/-herabsetzung z.B.:				0
- Ausgabe von Anteilen				0
- Erwerb/Einbeziehung eigener Anteile				0
- Einziehung von Anteilen				0
- Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln				0
Einforderung/Einzahlung bisher nicht eingeforderter Einlagen				0
Einstellung in /Entnahmen aus Rücklagen		16.969		0
Ausschüttung		0		0
Währungsumrechnung				0
Sonstige Veränderungen	-601			-601
Änderungen des Konsolidierungskreises				0
Konzernjahresfehlbetrag		-8.424		-8.424
Stand am 31.12.2020	-599	-40.850	0	142.815

	Nicht beherrschende Anteile				Konzerneigenkapital
in TEUR	Nicht beherrschende Anteile vor Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung und Jahresergebnis	Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Gewinne/Verluste	Summe	Summe
Stand am 31.12.2019	0	0	0	0	151.840
Kapitalerhöhung/-herabsetzung z.B.:					0
- Ausgabe von Anteilen					0
- Erwerb/Einbeziehung eigener Anteile					0
- Einziehung von Anteilen					0
- Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln					0
Einforderung/Einzahlung bisher nicht eingeforderter Einlagen					0
Einstellung in /Entnahmen aus Rücklagen					0
Ausschüttung					0
Währungsumrechnung					0
Sonstige Veränderungen					-601
Änderungen des Konsolidierungskreises					0
Konzernjahresfehlbetrag					-8.424
Stand am 31.12.2020	0	0	0	0	142.815

Konzerneigenkapitalspiegel für das Geschäftsjahr 2019

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Gezeichnetes Kapital
	Gezeichnetes Kapital			Eigene Anteile
in TEUR	Stammaktien	Vorzugsaktien	Summe	Stammaktien	Vorzugsaktien	Summe
Stand am 31.12.2018	130.000		130.000			0
Kapitalerhöhung/-herabsetzung z.B.:
- Ausgabe von Anteilen
- Erwerb/Einbeziehung eigener Anteile
- Einziehung von Anteilen
- Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln
Einforderung/Einzahlung bisher nicht eingeforderter Einlagen
Einstellung in /Entnahmen aus Rücklagen
Ausschüttung
Währungsumrechnung
Sonstige Veränderungen
Änderungen des Konsolidierungskreises
Konzernjahresfehlbetrag
Stand am 31.12.2019	130.000	0	130.000	0	0	0

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Gezeichnetes Kapital
	Nicht eingeforderte ausstehende Einlagen			Summe
in TEUR	Stammaktien	Vorzugsaktien	Summe
Stand am 31.12.2018			0	130.000
Kapitalerhöhung/-herabsetzung z.B.:
- Ausgabe von Anteilen
- Erwerb/Einbeziehung eigener Anteile
- Einziehung von Anteilen
- Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln
Einforderung/Einzahlung bisher nicht eingeforderter Einlagen
Einstellung in /Entnahmen aus Rücklagen
Ausschüttung
Währungsumrechnung
Sonstige Veränderungen
Änderungen des Konsolidierungskreises
Konzernjahresfehlbetrag
Stand am 31.12.2019	0	0	0	130.000

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Rücklagen
	Kapitalrücklage
in TEUR	nach § 272 Abs. 2 Nr. 1-3 HGB	nach § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB	Summe
Stand am 31.12.2018	11.000		11.000
Kapitalerhöhung/-herabsetzung z.B.:
- Ausgabe von Anteilen
- Erwerb/Einbeziehung eigener Anteile
- Einziehung von Anteilen
- Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln
Einforderung/Einzahlung bisher nicht eingeforderter Einlagen
Einstellung in /Entnahmen aus Rücklagen
Ausschüttung
Währungsumrechnung
Sonstige Veränderungen
Änderungen des Konsolidierungskreises
Konzernjahresfehlbetrag
Stand am 31.12.2019	11.000		11.000

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Rücklagen
	Gewinnrücklagen					Summe
in TEUR	gesetzliche Rücklage	nach § 272 Abs. 4 HGB	satzungsmäßige Rücklage	andere Gewinnrücklagen	Summe
Stand am 31.12.2018	7.412			51.515	58.927	69.927
Kapitalerhöhung/-herabsetzung z.B.:
- Ausgabe von Anteilen
- Erwerb/Einbeziehung eigener Anteile
- Einziehung von Anteilen
- Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln
Einforderung/Einzahlung bisher nicht eingeforderter Einlagen
Einstellung in /Entnahmen aus Rücklagen				1.306	1.306	1.306
Ausschüttung
Währungsumrechnung
Sonstige Veränderungen
Änderungen des Konsolidierungskreises
Konzernjahresfehlbetrag
Stand am 31.12.2019	7.412	0	0	52.821	60.233	71.233

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
in TEUR	Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	Konzernbilanzverlust (-)	Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag der dem Mutterunternehmen zuzurechnen ist	Summe
Stand am 31.12.2018	-5	-22.145		177.777
Kapitalerhöhung/-herabsetzung z.B.:				0
- Ausgabe von Anteilen				0
- Erwerb/Einbeziehung eigener Anteile				0
- Einziehung von Anteilen
- Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln				0
Einforderung/Einzahlung bisher nicht eingeforderter Einlagen				0
Einstellung in /Entnahmen aus Rücklagen		-1.306		0
Ausschüttung				0
Währungsumrechnung				0
Sonstige Veränderungen	7			7
Änderungen des Konsolidierungskreises				0
Konzernjahresfehlbetrag		-25.944		-25.944
Stand am 31.12.2019	2	-49.395		151.840

	Nicht beherrschende Anteile				Konzerneigenkapital
in TEUR	Nicht beherrschende Anteile vor Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung und Jahresergebnis	Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Gewinne/Verluste	Summe	Summe
Stand am 31.12.2018				0	177.777
Kapitalerhöhung/-herabsetzung z.B.:					0
- Ausgabe von Anteilen					0
- Erwerb/Einbeziehung eigener Anteile					0
- Einziehung von Anteilen
- Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln					0
Einforderung/Einzahlung bisher nicht eingeforderter Einlagen					0
Einstellung in /Entnahmen aus Rücklagen					0
Ausschüttung					0
Währungsumrechnung					0
Sonstige Veränderungen					7
Änderungen des Konsolidierungskreises					0
Konzernjahresfehlbetrag					-25.944
Stand am 31.12.2019	0	0	0	0	151.840

Bericht über die Lage des Konzerns und der Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2020 (zusammengefasst gemäß § 315 Abs. 5 HGB)

A. Darstellung von Geschäftsverlauf und Rahmenbedingungen

1. Geschäftsmodell und Strategie

Konzern

Die Knauf Interfer Gruppe agiert über drei operativ-strategisch eigenverantwortliche Geschäftsfelder: Stahl Service Center, Kaltwalzen und Aluminium. Der Außenauftritt für das Geschäftsfeld Stahl Service Center ("SSC") erfolgt unter der KNAUF INTERFER SE ("KISE"), Duisburg, derjenige für das Geschäftsfeld Kaltwalzen unter Giebel Kaltwalzwerk GmbH ("Giebel"), Iserlohn. Das Geschäftsfeld Aluminium wird in der Gruppe durch die F.W. Brökelmann Aluminiumwerk GmbH & Co. KG ("FWB"), Ense, einschließlich einer polnischen Tochtergesellschaft, vertreten. Das bisherige Geschäftsfeld "Stahldistribution" wurde bis zum Bilanzstichtag abgewickelt.

Der Sitz der KISE wurde im Geschäftsjahr 2020 von Essen nach Duisburg verlegt. Die Gruppe ist an folgenden Standorten tätig:

Die Unternehmen der Knauf Interfer Gruppe zählen zu den erfahrensten Spezialisten auf den Gebieten der Stahl- und Aluminiumbearbeitung sowie -distribution mit klarem Fokus auf den Bereichen Automotive und Industry. Besondere Schwerpunkte in Bezug auf Automotive Kunden liegen in den Geschäftsfeldern Kaltwalzen und Aluminium sowie bei den Automotive Blanks.

Die beiden Geschäftsfelder SSC und Kaltwalzen sowie die Automotive Blanks sind gemeinsam auf den Werkstoff Stahl spezialisiert.

Der Geschäftsbereich Kaltwalzen betreibt die Herstellung von kaltgewalzten Präzisionsbändern, die auch elektrolytisch verzinkt oder verzinnt werden. Hinzu kommt die neu gegründete Knauf Interfer Automotive Blanks GmbH, die am Standort Duisburg Formplatinen aus Stahl stanzt, auch als Auftragsfertigung mit Werkzeugen unserer Kunden.

Das Geschäftsfeld Aluminium stellt stranggepresste Profile und Baugruppen aus Aluminium her und verarbeitet diese Profile weiter.

Unsere Produkte sind in einer Vielzahl an Branchen und Anwendungen von der Medizintechnik über die Möbel- bis zu Automobilindustrie und in zahlreichen industriellen Produkten enthalten. Unsere Kunden können jederzeit flexibel über Bereiche und Standorte hinweg unsere Produkte aus den Kernbereichen Aluminium, Kaltwalzen, Automotive Blanks und Stahl Service Center kombinieren.

Das Lieferprogramm reicht von Standardprodukten bis hin zu außergewöhnlichen Güten und Abmessungen. In der Weiterbearbeitung zeigt sich die Entwicklung der letzten Jahre vom Distributeur zu einem "multi-material" verarbeitendem Unternehmen, eben einer Multi-Material Processing Company.

Maßgebliche Erfolgsfaktoren sind neben der Flexibilität und dem Lieferprogramm unsere hochmotivierten und gut ausgebildeten Mitarbeiter ebenso wie Maschinen auf dem aktuellen Stand der Technik, flächendeckende Lagerhaltung und umfangreiche Bearbeitungsmöglichkeiten wie auch unsere exzellenten, langjährige Lieferantenbeziehungen. Die dezentrale Struktur unterstützt kurze Entscheidungswege, eine hohe Warenverfügbarkeit und passenden Service für unsere Kunden.

Die Knauf Interfer Gruppe bekennt sich zum Global Compact der Vereinten Nationen und hat ihre Unternehmensphilosophie im Jahr 2019 in einem "Code of Conduct" dokumentiert.

Einzelgesellschaft

Die KISE betreibt als werksunabhängiges Unternehmen eines der führenden Stahl Service Center in Europa. Dort werden Stahl Coils von Standard- bis zu ultrahochfesten Güten bevorratet und angearbeitet, das heißt längs- oder quergeteilt, zugeschnitten und bei Bedarf in Kleincoils oder Ringe umgewickelt.

Die KISE erbringt ergänzend zentrale Dienstleistungen wie Einkaufsteuerung, Buchhaltung, Informationstechnologie, Controlling, juristische und strategische Management Leistungen für die Konzerngesellschaften.

Zudem ist die Gesellschaft für verschiedene SSC Standorte Eigentümer der Betriebsimmobilien.

2. Entwicklung von Wirtschaft und Absatzbranchen

Die Weltwirtschaft hat coronabedingt in 2020 nach Analyse der OECD ein negatives Wachstum von -3,4 % zu verzeichnen. China konnte als eines der wenigen Länder gegen den Trend um 2,3 % zulegen, die Eurozone (-6,8 %) und auch die USA (-3,5 %) verloren überdurchschnittlich an Wirtschaftsleistung (Quelle: de.statista.com/statistik/daten/studie/ 1196139/umfrage/gesammelte-prognosen-zur-entwicklung-des-bip-in-der-corona-krise-2020/).

Die deutsche Volkswirtschaft durchlebte im vergangenen Jahr aufgrund der Corona-Pandemie eine schwere Rezession, vergleichbar mit der Wirtschafts- und Finanzkrise in den Jahren 2008 und 2009. Daraus resultierend ist im Jahr 2020 das Bruttoinlandsprodukt um 5,0 % zurückgegangen. Letztlich fällt das Minus aber deutlich geringer aus, als es im Verlauf des letzten Jahres von vielen erwartet wurde. Dies ist neben der Resilienz der deutschen Wirtschaft auch auf die sehr umfangreichen Maßnahmenpakete der Bundesregierung zurückzuführen. Nach großen Einbrüchen im zweiten Quartal konnte ein bemerkenswerter Aufholprozess beobachtet werden. Trotz des erneuten Lockdowns im vierten Quartal 2020 entwickelt sich die Industrie weiter robust. Die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe und in der Industrieproduktion haben im November zugenommen. Auch der Warenhandel konnte zulegen. Stark betroffen von den corona-bedingten Einschränkungen ist allerdings weiterhin der Dienstleistungssektor (Quelle: BMWi ‒ Die wirtschaftliche Lage in Deutschland im Januar 2021).

Neben der alles überlagernden Pandemie kamen bis zum Jahresende 2020 noch die Unsicherheiten des Ausgangs der Präsidentenwahl in den USA sowie aus den Verhandlungen zum sogenannten Brexit hinzu.

Die deutsche Automobilindustrie verzeichnet im Jahr 2020 einen Rückgang der PKW-Neuzulassungen um 16,5 %. Weltweit wurden von ursprünglich 80 Mio. prognostizierten Fahrzeugen wurden lediglich 67 Mio. zugelassen. Das Jahr 2020 war somit deutschland- und weltweit das Jahr mit dem größten Absatzrückgang im 21. Jahrhundert (Quelle: Quelle: PwC-Analyse, Autoindustrie erleidet schwächstes Absatzjahr des Jahrhunderts, 22.12.2020).

Der Sektor Maschinenbau musste im Jahresverlauf deutliche Rückgänge im Auftragseingang sowie einen Produktionseinbruch von im Durchschnitt ca. 14 % (über alle Branchen) verkraften. Aber auch hier muss differenziert in die Bereiche geschaut werden. Einige sind sehr stark getroffen, wie beispielsweise die Automobilzulieferindustrie, andere Bereiche des deutschen Maschinenbaus blieben weitestgehend verschont (Quelle: Handelsblatt, Jahr der Krisenbewältigung ‒ Für den Maschinenbau kann 2021 nur besser werden, 30.12.2020).

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die deutsche Bauwirtschaft ist bislang vergleichsweise gering. Bei einem Großteil der dort tätigen Firmen laufen die Arbeiten im Normalbetrieb. Der Hauptverband der deutschen Bauindustrie geht derzeit davon aus, dass der Umsatz im Bauhauptgewerbe 2020 auf Vorjahresniveau stagnieren wird, preisbereinigt ist mit einem Rückgang von 3 % zu rechnen (Quelle: www.bauindustrie.de, Konjunkturelle Auswirkungen des Corona-Virus auf die deutsche Bauwirtschaft; Konjunkturprognose 2020, Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V.).

Die ebenfalls von der Corona-Krise hart getroffene deutsche Elektroindustrie konnte zum Jahresende die Erholung der Branche fortsetzen. Die reale - also um Preiseffekte bereinigte - Produktion elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse übertraf ihren Vorjahreswert im Dezember um 4,5 %. Im vierten Quartal 2020 fiel sie damit um 1,6 % höher aus als in den letzten drei Monaten 2019. Im Gesamtjahr 2020 ging die Produktion allerdings um 7 % zurück. Für das gesamte vergangene Jahr verzeichnet die deutsche Elektroindustrie einen Auftragsrückgang von 3,3 %. Dabei standen sich ein Plus bei den Inlandsaufträgen von 1,9 % und ein Minus bei den Auslandsorders von 7,3 % gegenüber. Die aggregierten Umsatzerlöse gaben im gesamten vergangenen Jahr voraussichtlich um 5,1 % nach, davon -4,7 % mit inländischen und -5,4 % mit ausländischen Kunden (Quelle: Evertiq New Media AB, Elektronikproduktion, Deutsche Elektroindustrie erholt sich weiter, 09.02.2021).

3. Geschäftsverlauf und Auftragsentwicklung der KNAUF INTERFER SE

Konzernabschluss

2020 war für die KISE ein weiteres Jahr der Transformation entlang der Unternehmensstrategie aus 2018. Die operativen Umsetzungsthemen aus der Unternehmensstrategie (Veräußerung nicht strategischer Kernaktivitäten, Digitalisierung, Automatisierung, Höhere Wertschöpfungstiefe, Erschließung neuer Wachstumsfelder, Kostenführerschaft) wurden im Berichtszeitraum durch die Pandemie überlagert. Dennoch ist es in der Folge dem Unternehmen gelungen, wichtige Meilensteine in der Strategieumsetzung im operativen Geschäft erfolgreich umzusetzen. In voller Kenntnis über die Corona-bedingte Lage und damit verbundene Unsicherheit hat der Vorstand während der Pandemie die Transformation stringent fortgesetzt. Als Teil dessen wurde ein zusätzliches Investitionsprogramm für Effizienz- und Automatisierungsmaßnahmen auf den Weg gebracht.

Das Jahr 2020 begann mit dem ersten Quartal recht zufriedenstellend und mit Verbesserungen gegenüber 2019 für die Gruppe, es konnte für diesen Zeitraum ein positives Ergebnis erzielt werden. Jedoch wurde der weitere Jahresverlauf hauptsächlich durch das Corona-Virus überschattet und hat im Verlauf der Pandemie erhebliche Einschnitte in unserer Geschäftstätigkeit mit sich gebracht. In wöchentlichen Sitzungen des Vorstands mit den Geschäftsfeldleitungen wurden sofortige Maßnahmen zur Sicherstellung der laufenden Geschäftstätigkeit und der Lieferfähigkeit unserer Standorte verbunden mit umfassenden Einsparmaßnahmen beschlossen und umgesetzt. Frühzeitig wurde ein umfassendes Hygiene- und Gesundheitskonzept etabliert, in dessen Folge bis heute vergleichsweise geringe Infektionsfälle auftraten und zu jeder Zeit die Gesundheit der Belegschaft und die Lieferfähigkeit in Einklang standen.

Bedingt durch die Auswirkungen des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 verbunden mit kompletten Werksschließungen der OEM's (Original Equipment Manufacturer) im Automotive-Sektor kam es im zweiten und dritten Quartal 2020 zu erheblichen Umsatzverlusten, da in diesem Segment äußerst geringe Kundenabrufe zu verzeichnen waren. Dies bedeutete für die Betriebe eine temporäre geringe Auslastung, der wir mit zahlreichen Anpassungen im Personalbereich (Überstunden-, Urlaubsabbau, Kurzarbeit, Strukturanpassungen u. a.), durch Kosteneinsparungen sowie durch Maßnahmen zur Liquiditätssicherung begegnet sind. In Teilen wurde die Kurzarbeit auch auf Bereiche der Verwaltung und des Vertriebs ausgedehnt. Unsere Geschäftsfelder waren dieser Entwicklung unterschiedlich intensiv ausgesetzt. Im Geschäftsfeld Kaltwalzen waren die Effekte am deutlichsten zu spüren, gefolgt von unseren Aluminium-Aktivitäten. In Folge einer Auslastungsnormalisierung bereits ab Juni kam das Geschäftsfeld SSC am besten durch die Krise.

Im vierten Quartal hat sich die Absatz- und Umsatzentwicklung spürbar verbessert, so dass in den Geschäftsfeldern Kaltwalzen und SSC wieder Umsatzerlöse oberhalb des Vorjahres erwirtschaftet wurden. Lediglich das Geschäftsfeld Aluminium hatte noch leichte Umsatzverluste zur Vorjahresperiode zu verzeichnen, aber auf einem gegenüber dem zweiten und dritten Quartal deutlich verbesserten Vergleichsniveau.

Die negative Entwicklung der Stahlpreise im ersten Halbjahr sorgte mit dem Start der Corona-Bekämpfungsmaßnahmen für Druck auf die Margen. Der starke Preisanstieg in der zweiten Jahreshälfte aufgrund knapper Materialverfügbarkeit bei steigender Nachfrage führte einer deutlichen Verbesserung des Rohertrags bedingt durch günstige Materialeinstandspreise.

Die Stahlpreisentwicklung gibt die folgende Grafik wieder:

Die Preisentwicklung für Aluminium in Jahr 2020 folgt dem Verlauf des Stahlpreises weitgehend mit einem Einbruch im zweiten Quartal und einem kontinuierlichen Preisanstieg danach weitgehend. Die Entwicklung des Aluminiumpreises hat jedoch für das Geschäftsfeld Aluminium wegen der grundsätzlichen Materialabsicherung zum Kunden als sogenanntes back-to-back-Geschäft eine geringere wirtschaftliche Bedeutung für die Höhe des Rohertrags.

Die Inanspruchnahme von Kurzarbeit in den Geschäftsfeldern Kaltwalzen und Aluminium, der Entlastungseffekt bei mengenabhängigen Kosten sowie die stringente Umsetzung eines massiven Kostensparprogramms haben das Konzernergebnis gestützt.

Die im letztjährigen Lagebericht geäußerte Einschätzung eines signifikant unter dem Ergebnis des Einzelabschlusses liegenden Konzerngeschäftsergebnisses ist eingetreten, ebenso die Erwartung sinkender Konzernumsätze. Der Rückgang der Umsatzerlöse im Konzern um 20,3 % ist zu einem großen Teil auf geringere durchschnittliche Materialpreise, auf den antizipierten Wegfall der Umsätze der restrukturierten Einheiten des ehemaligen Geschäftsfeldes Stahldistribution sowie andererseits in den Geschäftsbereichen Kaltwalzen und Aluminium auf deutliche Pandemie bedingte Rückgänge der nachgefragten Mengen von Kunden u. a. aus dem Automotivebereich zurückzuführen.

Einzelabschluss

Die Einbußen bei den Mengen aus dem zweiten Quartal 2020 konnten durch signifikante Aufholeffekte im zweiten Halbjahr im Geschäftsfeld SSC kompensiert werden. Der Umsatz im Geschäftsfeld SSC lag jedoch wegen des im Jahresdurchschnitt geringeren Stahlpreises um knapp 9 % unter dem Vorjahreswert bei einer jedoch deutlich verbesserten Rohertragsmarge. Die Absatztonnage war hingegen konstant.

Die Margenverbesserungen sind den in Anbetracht des knappen Angebots im zweiten Halbjahr deutlich gestiegenen Stahlpreisen geschuldet. In Verbindung mit dem Wegfall von desinvestitionsbedingtem Aufwand aus der Vorratsabwertung und Kosteneinsparungen ist das Geschäftsergebnis der KISE (Geschäftsfeld SSC) über die Erwartungen hinaus verbessert und positiv ausgefallen.

Die im Folgenden dargestellten Punkte führen zu einer lediglich eingeschränkten Vergleichbarkeit gegenüber den Vorjahreswerten.

Mit Wirkung zum 01.10.2019 wurde der Standort Bremen im Rahmen eines Management-Buy-Outs veräußert. Die Lagerbestände wurden in einem Konsignationslager geführt und der verbliebene Bestand zum 30.09.2020 an den Käufer der Standort-Geschäftsaktivitäten veräußert. In Frankfurt wurde der Bereich Qualitätsrundstahl sowie der Grobblechbereich in 2019 geschlossen. Das Produktsortiment Feinblech wurde in das Geschäftsfeld der SSC integriert. Somit sind die Aktivitäten von Bremen und Frankfurt noch für neun Monate in den Jahresabschlusszahlen 2019 enthalten.

Für den letzten verbliebenen Standort in Magdeburg wurde im Jahr 2020 ein Käufer gefunden, der mit Wirkung zum 01.01.2021 die Geschäftstätigkeit dort übernommen hat. Insofern sind die Vermögensgegenstände des Standortes Magdeburg noch in der Jahresbilanz 2020 enthalten. Alle noch vertraglich notwendigen Wertkorrekturen im Anlage- und Vorratsvermögen wurden bilanziell im Berichtsjahr verarbeitet. Insgesamt haben sich aus der Abwicklung des ehemaligen Geschäftsfelds "Stahldistribution" außergewöhnliche Aufwendungen von TEUR 1.987 ergeben (Vorjahr: TEUR 11.160).

Die bereits von einer Tochtergesellschaft Ende 2019 verkaufte und dann gemietete Immobilie in Essen, genutzt von der Zentrale der KISE, wurde Ende 2020 aufgegeben. Die Gesellschaft hat ihren Sitz mit Wirkung zum 01.12.2020 nach Duisburg verlegt und ist dort in ein umgebautes Verwaltungsgebäude im Duisburger Hafen gezogen. Auf diesem Areal ist bereits ein Werk des Geschäftsfeldes SSC und unsere neueste Aktivität, die Knauf Interfer Automotive Blanks GmbH, operativ tätig.

Darüber hinaus konnten im Berichtsjahr fünf langfristige Darlehen mit drei deutschen Banken erfolgreich verhandelt und abgeschlossen werden. Die Darlehen wurden im Juli, August und September 2020 abgerufen und ausbezahlt.

B. Darstellung der Lage

1. Ertragslage

Konzernabschluss

Bedingt durch die geschilderte Geschäftsentwicklung haben sich die Umsatzerlöse im Konzern sehr deutlich um 20,3 % gegenüber dem Vorjahr reduziert, was vorwiegend im zweiten und dritten Quartal zum Tragen kam.

Die Analyse der Umsatzaufteilung nach Geschäftsbereichen zeigt unveränderte Anteile in den Geschäftsbereichen Kaltwalzen (11 %) und Aluminium (17 %). Gleichzeitig zeigte sich eine desinvestitionsbedingte Verschiebung von 10 Prozentpunkten von der Stahldistribution zugunsten des Geschäftsfeldes SSC (70 %).

Der Rohertrag (Umsatzerlöse, Bestandsveränderungen und Materialaufwand) hat sich trotzdem leicht erhöht, da einerseits im Vorjahr aufgrund der rückläufigen Preisentwicklung vor dem Stichtag Wertberichtigungen für Vorräte und Rückstellungen für schwebende Einkaufskontrakte in signifikantem Umfang gebildet werden mussten. Im Berichtsjahr haben sich keine korrespondierenden Belastungseffekte ergeben. Andererseits wurden durch die Preissteigerungen in 2020 Wertberichtigungen aufgelöst. Zusammen mit im zweiten Halbjahr erhöhten Verkaufspreisen entstanden deutliche Margenverbesserungen.

Die sonstigen betrieblichen Erträge haben sich mehr als halbiert, da im Vorjahr sehr deutlich mehr an Rückstellungsauflösungen vorzunehmen waren und es zudem in 2019 aus dem Verkauf von nicht betriebsnotwendigen Immobilien in Essen und Frankfurt am Main zu erheblichen Erträgen gekommen war. Bei einer Bereinigung um außergewöhnliche Posten hätte sich ein Anstieg im Vorjahresvergleich ergeben.

Durch das beschriebene Instrument der Kurzarbeit und Personalreduzierung wurde der in Teilen geringen Beschäftigung entgegen gewirkt, so dass sehr signifikante Rückgänge bei den Personalkosten vorliegen. Diese wurden zudem durch den Wegfall von noch in 2019 unterjährig angefallenen Personalkosten von verkauften oder geschlossenen Standorten des ehemaligen Geschäftsfeldes Stahldistribution weiter entlastet wurden (insgesamt -14,8 %).

Ebenso waren Einsparungen bei den Abschreibungen zu verzeichnen, die zu einem Teil aus dem Wegfall ehemaliger Standorte der Stahldistribution, zu einem anderen Teil aus ausgelaufenen Abschreibungsplänen im Bereich der Geschäftsfelder Aluminium und SSC resultieren.

Überproportionale Einsparungen von 22,0 % wurden bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erzielt. Neben dem Rückgang variabler Kosten, wie z. B. für den Transport, wurden bei den Leiharbeitnehmern in Folge der Corona-Pandemie die Verträge gekündigt. Daneben sind zusätzlich Einsparungen durch geringeren Reparatur- und Wartungsaufwand erreicht worden. Des Weiteren entfielen Verluste aus Anlagenabgängen und anderen außergewöhnlichen Aufwendungen, die im Vorjahr noch aufgrund des Verkaufs bzw. der Schließung von Standorten angefallen waren.

Im Bereich der Zinsen ist eine leichte Reduzierung aufgrund des geringeren Abzinsungsvolumens von i. W. Pensionsrückstellungen eingetreten.

Die in Teilen sehr deutlichen Aufwandsreduzierungen überkompensierten den Rückgang im Rohertrag und bei den sonstigen betrieblichen Erträgen sehr deutlich und trugen zu einer sehr erfreulichen Ergebnisverbesserung um TEUR 17.520 bei, die im EBIT (ohne Sondereffekte) ihren vollen Niederschlag findet und die Wirksamkeit der Ertragsoptimierungsmaßnahmen belegt. Trotzdem wurde das Geschäftsjahr mit einem Konzernjahresfehlbetrag abgeschlossen, der angesichts der im Geschäftsjahr allumfassenden Corona-Pandemie als vergleichsweise gut charakterisiert werden kann. Hierin spiegeln sich einerseits gegenüber dem Vorjahr weggefallene Verluste aus der Stahldistribution wider, andererseits hatten die Geschäftsfelder Kaltwalzen und Aluminium, insbesondere wegen der coronainduziert schwachen Nachfrage der Automotive Kunden, eine zu geringe Auslastung.

Einzelabschluss

Der Einzelabschluss reflektiert im Berichtsjahr maßgeblich den Geschäftsbereich SSC. Er wird auf der Grundlage des Wegfalls von Verlusten (einschließlich Sonderaufwendungen für die Restrukturierung) der in 2019 verkauften bzw. geschlossenen Standorte des ehemaligen Geschäftsfeldes "Stahldistribution" sowie von der günstigen Stahlpreisentwicklung positiv beeinflusst. Trotz rückläufiger Umsätze konnte der Rohertrag so um mehr als ein Viertel gegenüber dem Vorjahr verbessert werden. Das Geschäftsergebnis (unbereinigt TEUR 2.117) bleibt auch nach Bereinigung um außergewöhnliche Effekte mit TEUR 1.570 positiv.

2. Vermögenslage

Konzernabschluss

Das Anlagevermögen hat sich im Vergleich zum Vorjahr trotz des Verkaufs einer größeren nicht betriebsnotwendigen Immobilie und von hergestellten Komponenten einer ERP Systemlösung im Rahmen eines sale-and-lease-back-Geschäftes sowie den jährlichen Abschreibungen nur geringfügig vermindert, da in Folge der strategischen Ausrichtung und entlang von Projektvereinbarungen gerade im Geschäftsfeld Aluminium deutliche Aufstockungen im Maschinenpark des deutschen und des polnisches Standortes erfolgt sind.

Die Vorräte haben sich wertmäßig wegen in Anbetracht der Preisentwicklung im Vorjahresvergleich insbesondere im Geschäftsfeld Stahl Service Center weniger zu bildender Abwertungen um TEUR 4.174 erhöht.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben leicht zugenommen, da die Zahlungseingänge auf bereits verkaufte Forderungen zwischen dem letzten Verkaufstag und dem Bilanzstichtag höher waren als im Vorjahr, währenddessen die sonstigen Forderungen wegen geringerer ausländischer Umsatzsteuerforderungen leicht reduziert ausfielen.

Bezüglich der Entwicklung der liquiden Mittel sowie der Bankverbindlichkeiten verweisen wir auf die Erläuterungen zur Finanzlage.

Das Eigenkapital hat sich aufgrund der coronabedingten Jahresfehlbeträge der Gesellschaften in den Geschäftsfeldern Kaltwalzen und Aluminium entsprechend vermindert. Der Vorjahresverlust der KISE wurde mit den anderen Gewinnrücklagen verrechnet.

Die Rückstellungen reduzierten sich um TEUR 4.150, vorwiegend durch den Verbrauch der für Restrukturierungsfälle in Vorjahren gebildeten Risikovorsorge. Auch waren bedingt durch die positive Marktlage keine Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Einkaufskontrakten zu bilden, was im Vorjahr noch einen deutlichen Anteil ausgemacht hat.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stiegen um TEUR 3.216 in Folge der im Rahmen der hohen Nachfrage getätigten Einkaufsdispositionen vorwiegend im Geschäftsfeld SSC sowie vor dem Hintergrund von im Vorjahresvergleich höheren Bestellpreisen vor dem Stichtag.

Die moderate Zunahme der sonstigen Verbindlichkeiten steht in Zusammenhang mit höheren Verpflichtungen gegenüber dem Factoringunternehmen aus Geldeingängen von Kunden nach dem letzten Verkaufsstichtag für bereits abgetretene Forderungen.

Einzelabschluss

Die nachfolgenden Erläuterungen zeigen die vom Konzernabschluss abweichenden Entwicklungen im Einzelabschluss.

Entgegen der Entwicklung im Konzern ist im Einzelabschluss der KISE das Anlagevermögen um TEUR 3.539 angewachsen. Dies liegt einerseits maßgeblich an der Großinvestition Platinenschneidanlage in Duisburg, die noch mit TEUR 3.793 im Vorjahr unter Anlagen im Bau der Konzerngesellschaft Knauf Interfer Automotive Blanks GmbH ausgewiesen wurden. Nach Fertigstellung im Berichtsjahr wurde die Anlage an die Muttergesellschaft verkauft und übertragen und mit entsprechenden Abschreibungen begonnen.

Zudem zeigen sich die Finanzanlagen in Folge einer zusätzlichen Dotierung der Kapitalrücklage bei Giebel um TEUR 5.000 erhöht. Die Kapitalrücklage wurde durch Verrechnung mit Gesellschafterdarlehen erbracht, so dass ein entsprechender Rückgang bei den Forderungen gegen verbundene Unternehmen verbucht wurde.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind aufgrund der in 2020 nicht mehr getätigten Umsätze im ehemaligen Geschäftsfeld Stahldistribution sowie wegen deutlich erhöhter Zahlungseingänge vor dem Stichtag leicht gesunken.

Der Anstieg der Forderungen gegen verbundene Unternehmen betrifft mit TEUR 18.000 die Refinanzierung einer Rücklagenstärkung bei FWB durch die Tochtergesellschaft Interfer Aluminium GmbH. Demgegenüber steht die dargestellte Dotierung der Kapitalrücklage bei Giebel.

Entgegen der Entwicklung im Konzern liegt im Einzelabschluss ein Jahresüberschuss vor, aus dem eine Zuführung zur gesetzlichen Rücklage vorgenommen wurde. Nach Verrechnung des Bilanzverlustes des Vorjahres mit den Gewinnrücklagen für 2020 wird daher ein Bilanzgewinn von TEUR 2.011 ausgewiesen.

Der um TEUR 5.694 höhere Ausweis der Verbindlichkeiten gegenüber verbunden Unternehmen im Vorjahresvergleich liegt an dem erwähnten Erwerb der Platinenschneidanlage.

3. Finanzlage

Konzernabschluss

Die Finanzierung des Konzerns erfolgt derzeit über vier unterschiedliche Bausteine.

Zum einen wurde bereits in 2019 zwischen der KISE sowie den operativen Tochtergesellschaften mit einer großen deutschen Geschäftsbank ein Asset Backed Commercial Papers (ABCP)-Programm aufgesetzt, in dessen Rahmen einer Finanzierungsgesellschaft der Großteil der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum Ankauf angeboten und der Liquiditätsbedarf hierüber zielgerichtet gesteuert werden kann.

Zum anderen wurde bereits zum Ende des Jahres 2019 von der KISE mit einem großen deutschen Spezialisten für die Arrangierung und Strukturierung langfristiger, Asset bezogener Finanzierungsvorhaben ein IT-Leasingvertrag abgeschlossen, der vorsieht, die aufgelaufenen Kosten für die ERP Systemlösung zu refinanzieren und nach Fertigstellung (frühestens 2022) über einen Leasingvertrag diese ERP Systemlösung zu nutzen (sale-and-lease-back). Aus diesem Baustein sind im Berichtsjahr finanzielle Mittel von TEUR 19.113 der KNAUF INTERFER SE zugeflossen.

Darüber hinaus wurden im Berichtsjahr fünf langfristige Kredite, ein Förderdarlehen und vier Darlehen unter einer Investitionsrahmenvereinbarung, von der KISE mit drei deutschen Banken über ein Volumen von TEUR 32.803 mit einer Restlaufzeit zum Stichtag von 5,5 Jahren (T€ 12.303) bzw. 9,5 Jahren (T€ 20.500) abgeschlossen, die eine feste Tilgungs- und Verzinsungsstruktur aufweisen. Die Laufzeit der Verträge reicht bis in das Jahr 2030 hinein. Alle Verträge wurden im Berichtsjahr abgerufen und ausgezahlt.

Ergänzt wird die langfristige Finanzierung durch kurz- und mittelfristige Betriebsmittelkreditlinien (TEUR 71.000 EUR zum 01.01.2021 einschließlich Avalen, davon TEUR 2.542 zum aktuellen Zeitpunkt ausgenutzt), ebenfalls bei verschiedenen Geschäftsbanken zugunsten der KISE. Zusätzlich besteht im Rahmen einer größeren Investition mit Energieeinsparpotentialen ein Energieeffizienzdarlehen.

Die ausreichend gewährten Kreditlinien sichern die Finanzierung der KISE und des Konzerns ab. Die Finanzierung aller inländischen Tochtergesellschaften erfolgt auf der Basis eines Cash-Management-Verfahrens unter Verwendung von Darlehensvereinbarungen mit dem finanzierenden Mutterunternehmen KISE. Die Finanzierungskonditionen der Betriebsmittellinien passen sich auf der Grundlage von Covenants der wirtschaftlichen Lage des Konzerns an.

Aufgrund der zur Verfügung stehenden Finanzmittel sind die Gesellschaft und der Konzern im Berichtsjahr jederzeit in der Lage gewesen, den bestehenden Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.

Ausgehend vom Konzernjahresfehlbetrag war die Bereinigung der Abschreibungen maßgeblich für den Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit von TEUR -2.431.

Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit ist getrieben von den Auszahlungen zum Aufbau von Automotive Produktionslinien in den Aluminiumwerken in Deutschland und Polen, aber auch aus den noch in 2020 angefallenen Auszahlungen zur betriebsbereiten Herstellung der modernen Schneidanlage in Duisburg. Dem stehen im Jahr 2020 insbesondere Mittelzuflüsse aus dem Verkauf von Teilleistungen für eine ERP Systemlösung sowie aus Desinvestitionen gegenüber, so dass der Cashflow aus der Investitionstätigkeit mit TEUR -6.708 günstiger ausfällt als im Vorjahr (TEUR -30.688).

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit (TEUR 30.969) entfällt schwerpunktmäßig bei konstantem ABCP Volumen auf die bereits dargestellten, im Berichtsjahr neu abgeschlossenen und abgerufenen Investitions- und Förderdarlehen.

Der Konzern Finanzmittelbestand ist mit TEUR 21.265 im Vorjahresvergleich um TEUR 22.188 noch einmal verbessert und setzt sich im Wesentlichen aus Zahlungsmitteln und Guthaben bei Kreditinstituten zusammen.

4. Investitionen

Konzernabschluss

Im Konzern betreffen die Investitionen mit TEUR 35.809 (Vorjahr: TEUR 36.548) Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände.

Dabei entfallen die Investitionen bei den Sachanlagen im Wesentlichen auf die Geschäftsfelder Aluminium und Kaltwalzen. Im Bereich Aluminium wurde der Bau des Werkes in Polen fertiggestellt und projektgetriebene Investitionen in diverse Fertigungslinien für die Automobilindustrie getätigt. Am Standort Duisburg wurde weiter in den Aufbau der PSA Platinenschneidanlage (PSA) einschließlich einer zugehörigen Querteilanlage der Knauf Interfer Automotive Blanks GmbH investiert (insgesamt TEUR 8.991).

Das Investitionsvolumen des Konzerns für das Jahr 2021 liegt bei TEUR 20.236. Schwerpunkte sind hier weitere Investitionen im Bereich Aluminium, in dem diverse Neuprojekte im Automobilsektor geplant sind. Im Geschäftsfeld SSC wird unter anderem das Projekt Messerbauroboter als weiterer Teil der Automatisierungsstrategie umgesetzt.

Einzelabschluss

Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände betragen im Berichtsjahr TEUR 20.800 (Vorjahr: TEUR 7.814). Die Sachanlageinvestitionen entfallen neben der PSA und der zugehörigen Querteilanlage zum größten Teil auf die im Zusammenhang mit dem Umzug der Holding von Essen nach Duisburg getätigten Investitionen in die Ertüchtigung des Standorts Duisburg (TEUR 980). Im Bereich der immateriellen Investitionen (TEUR 6.509) sind im Wesentlichen weitere Ausgaben im Bereich der Herstellung der zukunftsfähigen, neuen ERP-Systemlösung getätigt worden.

5. Mitarbeiter und Rahmenbedingungen

Konzernabschluss

Die Kompetenz und das Engagement ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind eine wichtige Grundlage für den unternehmerischen Erfolg der Knauf Interfer Gruppe. Die wertorientierte Unternehmenskultur verbindet offene, zielorientierte und vor allem wertschätzende Führung mit unternehmerischer Freiheit. Dazu gehört auch ein offener und vertrauensvoller Umgang mit der Arbeitnehmervertretung.

Die Gruppe legt größten Wert auf zuverlässig hohe Qualitätsstandards, größtmöglichen Arbeitsschutz, umfassende Gesundheitsvorsorge und die Förderung der Mitarbeiter sowie den sorgsamen Umgang mit Umwelt und Energie. Gezielte Aus- und Weiterbildung sind ebenso wichtig wie technische oder organisatorische Maßnahmen für beste Arbeitsbedingungen und maximierte Arbeitssicherheit. Die Umstände, die zu einem Unfall am Arbeitsplatz führten oder hätten führen können, werden konsequent analysiert und Korrekturmaßnahmen veranlasst.

Wir fördern das Umweltbewusstsein und die Umweltverantwortung aller Mitarbeiter sowie aller Personen, die von uns beauftragt sind und tätig werden und sorgen dafür, dass in den umweltrelevanten Bereichen Ausbildung, Schulung und Weiterbildung angeboten werden.

Im Konzern waren im Jahresdurchschnitt des Geschäftsjahres 2020 1.365 Mitarbeiter (Vorjahr: 1.519 Arbeitnehmer) beschäftigt. Die Veränderungen im Mutterunternehmen (501 Arbeitnehmer; Vorjahr: 617) resultiert überwiegend aus den Abgängen der fortgeführten Desinvestitionen der Stahldistributionsaktivitäten. Zum Stichtag waren konzernweit 1.354 Mitarbeiter beschäftigt (Mutterunternehmen: 493). Der Vorstand geht davon aus, dass sich die Mitarbeiterzahl in allen Geschäftsfeldern im Jahr 2021 im Wesentlichen konstant bis leicht steigend entwickeln wird.

Die Mitarbeiter unterliegen im Bereich SSC mit Ausnahme der nicht tarifgebundenen Werke Delta-Stahl und Völkel & Winkler dem Tarifvertrag des Groß- und Außenhandels, in den Bereichen Kaltwalzen und Aluminium den Tarifregelungen der Metall- und Elektroindustrie. Zudem bestehen geschäftsfeldbezogene bzw. standortbezogene individuelle Betriebsvereinbarungen, die die jeweiligen Besonderheiten berücksichtigen.

6. Nachhaltigkeit und Umweltschutz

Als eines der führenden werksunabhängigen Unternehmen in der Herstellung, Distribution und Bearbeitung von Produkten aus Stahl und Aluminium haben Nachhaltigkeit und ein verantwortungsbewusster Umgang mit den natürlichen Ressourcen für uns einen hohen Stellenwert. Unsere Umweltpolitik soll dabei helfen, uns der Verantwortung für den Schutz und den Erhalt der natürlichen Ressourcen bei unserem täglichen Handeln bewusst zu sein.

Die Rohstoffe, die wir über ein internationales Netzwerk global beziehen, zeichnen sich durch eine hohe Recyclingquote aus. Stahl und Aluminium gehören seit vielen Jahrzehnten zu den wichtigsten und umweltverträglichsten Werkstoffen in einer Vielzahl von Branchen und Anwendungsfeldern. Wir arbeiten kontinuierlich daran, den Ressourcen- und Energieverbrauch zu verringern sowie anfallende Emissionen und Abfälle zu minimieren, um damit einen Beitrag zur Schonung der Umwelt zu leisten.

Wir streben neben der selbstverständlichen Einhaltung aller umweltrelevanten gesetzlichen Vorgaben und Umweltstandards im Rahmen der stetigen Verbesserung an, die vorgeschriebenen Grenzwerte nicht nur einzuhalten, sondern zu unterschreiten. Den Schutz unserer natürlichen Ressourcen verstehen wir als Gemeinschaftsaufgabe, in die wir unsere Zulieferer und Partner ebenso einbeziehen wie jeden einzelnen Mitarbeiter.

Mit modernsten Maschinen auf dem neuesten Stand der Technik, innovativen Verfahren zur Veredelung und Oberflächenbehandlung sowie dynamischen Logistikkonzepten leisten wir nicht nur einen Beitrag zu einem energieeffizienten Fertigungs- und Distributionsprozess mit geringstmöglichen Auswirkungen auf Natur und Umwelt, sondern auch zur Wettbewerbsfähigkeit unseres Unternehmens und unserer Kunden.

Wir überprüfen unsere Anlagen und Tätigkeiten auf Energieeinsparpotentiale und treffen entsprechende Maßnahmen, um Störungen zu vermeiden oder deren Auswirkungen zu minimieren.

C. Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Absatz 4 und § 315d HGB

Gemäß § 76 Abs. 4 AktG legt der Vorstand für den Frauenanteil in den beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands Zielgrößen fest. Gemäß § 111 Abs. 5 AktG legt der Aufsichtsrat für den Frauenanteil im Aufsichtsrat und im Vorstand Zielgrößen fest. Liegt der Frauenanteil bei Festlegung der jeweiligen Zielgrößen unter 30 %, so dürfen die Zielgrößen den jeweils erreichten Anteil nicht mehr unterschreiten. Gleichzeitig sind Fristen zur Erreichung der Zielgrößen festzulegen, die jeweils nicht länger als fünf Jahre sein dürfen.

Der Aufsichtsrat hat für den Frauenanteil im Aufsichtsrat und im Vorstand in seiner Sitzung am 08.05.2018 eine unveränderte neue Zielgröße für den Zeitraum bis 31.05.2022 von 0 % beschlossen.

Der Vorstand hat folgende neue Zielgrößen für die beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstandes einschließlich der Zentralbereichsleiter festgelegt und formell in seiner Sitzung am 20.04.2018 beschlossen:

Erste Ebene unterhalb des Vorstandes:	0 %
Zweite Ebene unterhalb des Vorstandes:	16 %

Hierbei berücksichtigt der Vorstand sowohl die insgesamt in der Branche unterproportional vertretene Anzahl an Arbeitnehmerinnen als auch die im Unternehmen vorherrschende geringe Fluktuationsquote, die eine angestrebte Erhöhung des Frauenanteils nur über einen längeren Zeitraum realisieren lässt.

Für die nächstfolgende Überprüfung der Erreichung der Zielgrößen wurde im Hinblick auf die laufenden Wahlperioden und den Tagungsrhythmus von Aufsichtsrat und Vorstand eine gleichlautende Frist bis zum 31.05.2022 festgelegt.

Vorstand und Aufsichtsrat werden den Aspekt einer verbesserten Vielfalt in sämtlichen Organen und Führungsebenen der Gesellschaft - insbesondere eines höheren Frauenanteils - bei künftigen Neubesetzungen besonders berücksichtigen, um so ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nachzukommen. Wichtigstes Kriterium für die Besetzung von Leitungs- und Führungspositionen wird jedoch auch in Zukunft die Qualifikation der Kandidatin oder des Kandidaten sein.

D. Wesentliche Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung

1. Produktions- und Absatzrisiken

Das Jahr 2020 hat gezeigt, dass die in der Unternehmensgruppe eingeleiteten Vorsichts- und Hygienemaßnahmen während der Corona-Pandemie sehr effizient waren und in Folge dessen lediglich einzelne Mitarbeiter erkrankt waren. Es hat zu keiner Zeit Produktionsengpässe gegeben, so dass die Lieferketten aufrechterhalten wurden. Die erhöhten Risiken in Bezug auf die Lieferketten und Produktion in Abhängigkeit des Pandemie Verlaufs und der von der Regierung zu ergreifenden Eindämmungsmaßnahmen bestehen jedoch weiter.

Durch temporäre Werksschließungen kam es in 2020 auf Kundenseite zu massiven Absatz- und Umsatzreduzierungen, die bis zu 30 % des Vorjahresumsatzes ausgemacht haben. Infolgedessen sind in diesen Monaten deutliche Verluste entstanden. Dasselbe kann im weiteren Verlauf z. B. durch mögliche Mutationen des Virus erneut auftreten. Logistische Risiken können sich aus temporärer Beschränkung des freien Güter-, Waren- und Personenverkehrs ergeben.

Vormaterialengpässe und der anhaltende Mangel bei Halbleiterprodukten führen zu Produktionsengpässen bei Autobauern und deren Zulieferern. In dessen Folge könnte die Automobilproduktion temporär zum Erliegen kommen mit der Folge, dass die Abrufaufträge unserer Automotive Kunden sich auf der Zeitachse nach hinten verschieben, was zumindest temporär die Schere zwischen Erlösen und Kosten auseinandergehen lassen könnte (Quelle: DW ‒ Chip-Engpass bremst Autoindustrie, Deutsche Welle (www.dw.com), 14.01.2021; Zu wenig Bauteile: Chip-Knappheit belastet Autoindustrie, tagesschau.de, 08.01.2021).

In der Stahlbranche herrscht weiterhin eine hohe Wettbewerbsintensität. Aktuelle Prognosen deuten darauf hin, dass das Mengenwachstum für die EU27-Länder unterhalb des weltweiten Wachstums verharren wird. In Deutschland wird der Stahlverbrauch u. a. erheblich von der Entwicklung der Automobilbranche geprägt sein. Sowohl auf Ebene der Stahlerzeuger als auch in der Stahldistribution und -anarbeitung wird sich voraussichtlich der bereits in der Vergangenheit vorhandene Konsolidierungsdruck weiter erhöhen. Zudem ergibt sich durch das schnelle Wiederanziehen des Stahlnachfrage weltweit und in Europa die Möglichkeit von kurz- bis mittelfristiger Versorgungslücken in Europa. (Quelle: www. federnverband.de/wp-content/uploads/03_Schneider-Stahlmarkt.pdf; Stahlmarkt Deutschland: Status quo und Perspektiven, 30.10.2020).

Bedingt durch die Entwicklung hin zu einer immer tiefer gehenden Bearbeitung der Produkte erhöht sich für die Gesellschaft das latente Risiko aus Produkthaftungs- und Garantieansprüchen.

Neben dem Abschluss geeigneter Versicherungskonzepte trägt die Gesellschaft diesem Umstand durch die Bildung pauschaler sowie ggf. einzelfallbezogener Rückstellungen Rechnung und hat im Rahmen des Risikomanagements das Bewusstsein hierfür geschärft.

Ferner birgt die Weitergabe der signifikanten Preiserhöhungen beim Rohmaterial oder die Corona-Pandemie das Risiko einer finanziellen Überforderung von Kunden.

2. Beschaffungsrisiken

Durch die Corona-Krise bedingte kurzfristige Preisschwankungen der für die Entwicklung der für unser Unternehmen bedeutsamen Einkaufspreise für Rohmaterialien sind nicht auszuschließen. Aktuell zeigt sich insbesondere beim Werkstoff Stahl eine starke Erholung der Nachfrage, die auf ein ausgedünntes Angebot bei den Stahlwerken trifft. China agiert in Anbetracht des starken Wachstums ebenfalls als Nettoimporteur von Stahl, wodurch das Angebot weiter verknappt wird.

Jede weitere Beeinträchtigung insbesondere bei den europäischen Hütten könnte die Versorgungssicherheit und damit auch unsere Produktion ausbremsen. Hieraus ergibt sich ein entsprechender Effekt auf den Stahlpreis und die weiteren Rohstoffpreise. Zum Jahresende 2020 sind bereits Verknappungstendenzen hinsichtlich der Verfügbarkeit von Stahlprodukten im Einkauf deutlich geworden, die zu Beginn des ersten Quartals nochmals an Dynamik gewonnen haben. Durch die langjährigen Lieferbeziehungen und ein breites Lieferantennetzwerk wird das Verfügbarkeitsrisiko gemindert.

3. Vorratsrisiken

Die Preisentwicklung stellt im Geschäftsfeld SSC stets ein erhebliches Risiko dar, da der überwiegende Teil der Produkte zu den jeweils herrschenden aktuellen Marktpreisen abgesetzt wird. Durch die seit Jahren praktizierte konservative Bewertung wird das Abwertungsrisiko nach dem strengen Niederstwertprinzip tendenziell verringert.

Die Materialverknappung führt zu geringeren Lagerbeständen und kann negative Einflüsse in Form von sich verlängernden Lieferfristen auf die Lieferfähigkeit unserer Werke haben. Die Verknappung kann zu einer Überhitzung der Stahlpreise führen, was ein potenzielles Bewertungsrisiko zukünftiger Abschlussperioden darstellen könnte.

Das Risiko für kundenbezogen eingelagertes Material in Sondergüten und/oder -abmessungen wird grundsätzlich so gering wie möglich gehalten und, falls erforderlich, einzelvertraglich abgesichert.

4. Personalrisiken

Die Knauf Interfer Gruppe ist als Produktions- und Dienstleistungsunternehmen in hohem Maße von der Qualifikation und Erfahrung ihrer Mitarbeiter abhängig, dementsprechend hoch stellt der Verlust von Mitarbeitern in Schlüsselpositionen das größte Personalrisiko dar. Durch die gezielten Maßnahmen der Personalentwicklung, ein betriebliches Altersmanagement sowie durch eine nachhaltige Personalpolitik wirken wir diesem Risiko aktiv entgegen (vgl. Abschnitt B.5).

5. Art und Umfang der Umweltschutzrisiken

Mit dem Betrieb emittierender Anlagen können Umweltrisiken zusammenhängen. Die Anlagen werden nach den jeweils maßgeblichen technischen Vorschriften gewartet. Nach dem Kenntnisstand des Vorstandes bestehen keine über das allgemeine Maß bekannten Umweltschutzrisiken.

6. Finanzinstrumente (§ 289 Abs. 2 HGB)

Zu den im Unternehmen bestehenden Finanzierungsinstrumenten zählen insbesondere Forderungen und Guthaben bei Kreditinstituten. Ziel des Finanz- und Risikomanagements ist die Sicherung des Unternehmenserfolges gegen finanzielle Risiken jeglicher Art.

Die Unternehmensleitung verfolgt eine konservative Risikopolitik. Soweit bei finanziellen Vermögenswerten Ausfall- und Bonitätsrisiken erkennbar sind, werden entsprechende Wertberichtigungen vorgenommen. Vor Eingehung einer neuen Geschäftsbeziehung wird stets die Bonität der Kunden geprüft. Zur Minimierung von Ausfallrisiken verfügt das Unternehmen über ein entsprechendes Debitorenmanagement, ein effizientes Mahnwesen und grundsätzlich eine Warenkreditversicherung.

Bezüglich des abgeschlossenen ABCP Vertrages besteht das Risiko, dass die Finanzierungsgesellschaft zum Kauf angebotene Forderungen bei Bedingungsverstößen nicht erwirbt (bspw. keine Deckung bei der Warenkreditversicherung).

Im Kontext der sale-and-lease-back-Finanzierung besteht das grundsätzliche Risiko, dass der Leasinggeber die zu übertragenden IT-Komponenten nicht erwirbt, wenn Rechte nicht übertragen werden können oder weitere vertragliche Voraussetzungen nicht erfüllt werden können. Sofern ein vertraglich vereinbarter spätester Fertigstellungstermin für die IT-Systemlösung überschritten wird, steht dem Finanzierer ein Rücktrittsrecht zu.

Preisänderungs-, Ausfall- und Liquiditätsrisiken sowie Risiken aus Zahlungsstromschwankungen in Bezug auf Forderungen und Verbindlichkeiten bestehen in üblichem Umfang und werden unter anderem durch die Anwendung des strengen Niederstwertprinzips berücksichtigt.

7. IT-Risiken

Die Geschäftsprozesse laufen in hohem Maße über IT-gestützte Anwendungen. Hieraus ergeben sich Geschäftsrisiken in Bezug auf den einen Ausfall oder die Manipulation von IT-Systemen. Zur Risikominderung ist die Bereitstellung von IT-Systemen teilweise an einen Dienstleister ausgelagert, der eine entsprechende Zertifizierung besitzt. Zudem ist grundsätzlich Vorsorge getroffen worden durch regelmäßige Backups, Sicherheits-, Zugangs- und Benutzerkontrollen.

Die IT-Strategie der Knauf Interfer Gruppe sieht grundsätzlich vor, im gesamten Konzern auf einem maximal vereinheitlichten Prozesshaus ein S/4HANA-System (ERP-System) als einheitliche Plattform einzuführen, die je nach Geschäftsbereich um spezifische Module/ Lösungen v. a. im produktions- und produktionsnahen Umfeld ergänzt wird. Die Einführung steht unter der Abwägung, eine optimale Balance zwischen erhöhter Organisationseffizienz, -effektivität und aufzuwendenden Investitionen herzustellen. Nach notwendig gewordenen Modifizierungsarbeiten am Global Template im Berichtsjahr, ist geplant, in 2021 im Geschäftsfeld Aluminium den Roll-out des Systems für die deutschen und polnischen Geschäftsaktivitäten durchzuführen.

Aus der Einführung des ERP-Systems können sich projektbezogene Risiken in Bezug auf Kosten, Zeit und Funktionsweise ergeben, die wir insbesondere durch ein stringentes Projektmanagement zu begrenzen versuchen. Produktivmigrationen von Teilsystemen sind erfolgreich im Zeit- und Budgetplan durchgeführt worden. Mit dem Jahreswechsel 2020/ 2021 wurde für unsere polnische Tochtergesellschaft die vorhandene Finance und Controlling Umgebung erfolgreich auf SAP S/4HANA migriert.

Hinzu kommen "Cyber-Risiken" aus potenziellen zielgerichteten Angriffen auf Daten- oder IT-Systeme unter Ausnutzung von Informations- und Kommunikationstechnik, wie bspw. das Ausspähen von Geschäftsgeheimnissen, Erpressung und Datenverluste durch Ransomware oder die Unterbrechung der IT-Systeme durch Angriffe.

Um diese Risken zu begrenzen legen wir seit Jahren Wert auf eine sichere IT-Infrastruktur, aktuellste Zugriffsberechtigungen, eine jährliche Überprüfung unserer IT-Sicherheit durch ein unabhängiges Prüferhaus und schärfen intern das Bewusstsein für den richtigen Umgang mit Cyber-Risiken durch Schulungen. Aktuelle Risikoquellen werden eng beobachtet, bewertet und regelmäßig in die Organisation kommuniziert (z. B. BSI-Hinweise).

8. Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem

Der Vorstand hat gemäß § 91 Abs. 2 AktG in Verbindung mit § 1 StaRUG ein Überwachungssystem zur frühzeitigen Erkennung von Risiken eingerichtet. Dazu werden die - aus der vom Vorstand mit dem Aufsichtsrat abgestimmten Unternehmensstrategie - wesentlichen Handlungsfelder und konkrete Projekte als Ausgangsbasis für eine systematische Überwachung abgeleitet. Gemäß diesem Überwachungsansatz, der laufend innerhalb des Vorstandes geprüft wird, erfolgt eine Festlegung, in welchem Ausmaß Risiken verantwortet werden können. Risiken werden systematisch durch stringentes Projektmanagement untersucht, innerhalb dessen mögliche Auswirkungen identifiziert, analysiert sowie beurteilt und bewertet werden. Auf Basis dieser Grundlage entscheidet der Vorstand über Maßnahmen zur weiteren Risikosteuerung. Das Überwachungssystem umfasst einen standardisierten Prozess und sorgt für eine zeitnahe Berichterstattung von relevanten Informationen. Die Angemessenheit und Wirksamkeit des Überwachungssystems werden durch entsprechende Kontrollen gewährleistet.

Das eingerichtete Überwachungssystem umfasst Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen zur Sicherung der Wirksamkeit von Managemententscheidungen, der Wirtschaftlichkeit der Geschäftsaktivitäten und der Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung sowie der Einhaltung maßgeblicher Vorschriften und interner Regelungen. Die wesentlichen Regeln zur Aufbau- und Ablauforganisation des Überwachungssystems werden vom Vorstand vorgegeben. Die wesentlichen Merkmale des bei der KNAUF INTERFER SE eingerichteten internen Kontroll- und Risikomanagementsystems lassen sich im Hinblick auf den Konzernrechnungslegungsprozess wie folgt beschreiben:

- Die KNAUF INTERFER SE zeichnet sich durch eine differenzierte Organisations- und Unternehmensstruktur aus, die eine bedarfsgerechte Funktionskontrolle gewährleistet.

- Zur ganzheitlichen Analyse und Steuerung ertragsrelevanter Risikofaktoren und bestandgefährdender Risiken bestehen konzernweit abgestimmte Führungs-, Planungs- und Controllingprozesse.

- Die Funktionen in sämtlichen Bereichen des Konzernrechnungslegungsprozesses (zum Beispiel Finanzbuchhaltung, Controlling und Treasury) sind eindeutig zugeordnet.

- Bei den im Rechnungswesen eingesetzten IT-Systemen, die gegen unbefugte Zugriffe geschützt werden, handelt es überwiegend um Standardsoftware (u. a. SAP-Systeme).

- Bei Knauf Interfer bestehen Richtlinien und Steuerungssysteme, die Zuständigkeiten, Abläufe und Kontrollen für wesentliche Prozesse festlegen. Mitarbeiter werden funktionsbezogen in diesen Richtlinien geschult.

- Wesentliche rechnungslegungsrelevante Prozesse sowie die Einrichtung des internen Kontrollsystems sind Gegenstand der jährlichen gesetzlichen Jahres- und Konzernabschlussprüfung. Erkenntnisse, die sich daraus ergeben, werden bei der kontinuierlichen Weiterentwicklung des konzernweiten Knauf Interfer -spezifischen Systems berücksichtigt.

- Bei allen rechnungslegungsrelevanten Prozessen wird grundsätzlich das Vier-Augen-Prinzip angewendet.

Der Aufsichtsrat befasst sich unter anderem mit wesentlichen Aspekten der Rechnungslegung, des internen Kontroll- und Risikomanagements, sowie der Prüfungsaufträge und -schwerpunkte für die Abschlussprüfer.

9. Gesamtbild der Risikolage

Bedingt durch die solide wirtschaftliche Lage des Unternehmens, die in der sehr positiven Eigenkapitalquote und den im Jahr 2020 zugesagten, abgerufenen und ausbezahlten langfristigen Darlehen reflektiert wird, und den darüber hinaus erzielten positiven Effekten aktiver Asset-Management-Arbeit besteht eine sehr robuste Finanzierungslage. Der Vorstand geht davon aus, dass auch bei einer ähnlich pandemischen Lage wie in 2020 mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit keine Bestandsgefährdung erkennbar ist.

10. Chancen

Das angesichts der Corona-Krise schwierige und unsichere wirtschaftliche Umfeld bietet auf der Basis einer soliden Finanzierung ausreichende Chancen für organisches als auch für Wachstum durch Übernahmen.

Für die Geschäftsbereiche Aluminium, Kaltwalzen und auch SSC wurde ein sehr ambitioniertes Investitionsprogramm für das Berichtsjahr und auch die kommenden Jahre beschlossen, wodurch einerseits die Fertigung von zusätzlichen Aluminium Projektaufträgen der Automobilindustrie sichergestellt wird. Andererseits wurden für den Werkstoff Stahl durch die gegen Ende des Berichtsjahres fertiggestellte, hochmodernen Schnittlinie Kapazitäten für neue Automotive Kundenprodukte geschaffen.

Ergänzend ist geplant, in die Einführung einer vielversprechenden innovativen Technologie zur Gewichtsoptimierung mittelfristig zu investieren. Damit erschließt sich die der Konzern einen Marktzugang für die Megatrends der veränderten Antriebstechnologien sowie des Leichtbaus. Auch bislang noch nicht besetzte Märkte, sowohl geographisch als auch produktbezogen, bieten Ansatzpunkte für Wachstum.

Die Chancen aus der Geschäfts- und Prozessoptimierung sowie durch Personal- und Managemententwicklung sind Gegenstand der vom Vorstand verfolgten Strategie. In diesem Zusammenhang sind auch Effizienzpotentiale beim Einkauf, in der Verwaltung und bei der Logistik zu nennen, die durch die Bündelung von Geschäftsfeldern gehoben werden sollen.

Vor dem Hintergrund der Corona-Krise und den Verknappungstendenzen an Stahlerzeugnissen sind aktuell Tendenzen zu beobachten, wonach Kunden ihre Beschaffung zu Lieferanten mit einer soliden wirtschaftlichen Substanz umlenken, um Lieferantenausfälle zu vermeiden. Die KNAUF-INTERFER-Gruppe kann gezielt von dieser Entwicklung profitieren. Der aktuell zu beobachtende Preisanstieg beim Werkstoff Stahl stützt die Profitabilität. Hiervon können insbesondere der SSC Bereich aber auch unsere Kaltwalzaktivitäten profitieren.

E. Prognosebericht

"Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen." (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_gefl%C3%BCgelter_Worte/P).

Selten passt dieses Zitat so gut wie zu Zeiten der Corona-Pandemie. Entsprechend schwer gestaltet sich die Antwort auf die Frage nach der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung. Viele Bereiche und Aspekte des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens werden weiterhin maßgeblich von der Corona-Krise bestimmt und in beträchtlichem Maße beeinflusst.

Globale Perspektive

Nach einer aktuellen Prognose von März 2021 der OECD wird die Weltwirtschaft im laufenden Jahr um 5,6 % zulegen (2022: +4,0 %). Darunter werden die Vereinigten Staaten in Anbetracht des sehr umfassenden staatlichen Konjunkturprogramms und einer funktionierenden Durchimpfung der Bevölkerung mit 6,5 % überdurchschnittlich zulegen, ebenso wie China (+7,8 %). Das Wachstum 2021 der Eurozone wird in Anbetracht der schleppend verlaufenden Impfkampagnen und andauernden Lockdown Maßnahmen nur mit 3,9 % veranschlagt. (Quelle: de.extraetf.com/news/etf-news/oecd-hebt-prognose-fuer-weltwirtschaft-an-weitere-aktienrally-voraus; www.oecd.org/wirtschaftsausblick/)

Tiefgreifende Schutzmaßnahmen der Regierungen zur Verhinderung einer weiteren Virusausbreitung bedeuten für die Wirtschaft tiefgreifende Eingriffe in ansonsten autark ablaufende Prozesse.

Neben den coronabedingten Faktoren gibt es noch eine Vielzahl von politischen Faktoren, die die Wirtschaft auch in 2021 stark beeinflussen werden. So wird sich in den nächsten Monaten zeigen, welche Auswirkungen die Wahl von Joe Biden und Kamala Harris auf die bilateralen und globalen Beziehungen der verschiedensten Staaten hat. Offen ist noch, wie sich die Handelskonflikte zwischen den USA und China sowie Europa entwickeln werden. Auch bezüglich des Brexits sind noch nicht alle Folgen für die EU und Großbritannien ersichtlich. Ebenfalls ein wichtiges Thema wird weiterhin der Klimaschutz sein. Gefahren drohen der Weltwirtschaft auch durch mögliche Kreditausfälle auf Unternehmensebene, die in eine Bankenkrise münden könnten, oder eine anziehende Inflationsdynamik.

Deutschland

Die Prognose der Europäischen Kommission erwartet, dass sich das reale BIP Deutsch-lands, das in 2020 mit etwa -5,0 % eingebrochen ist, mit einer Wachstumsrate von rund 3,5 % erholen wird. Der Sachverständigenrat erwartet ein positives Wachstum von 3,7 %. Die aktuellen Prognosen aus März gehen in Anbetracht der andauernden Corona-Beschränkungen und einer "dritten Corona-Welle" eher von einem deutschen Wachstum um die 3,0 % aus. (Quelle: www.rnd.de/wirtschaft/konjunktur-oecd-sagt-fur-deutschland-bip-steigerung-von-3-prozentpunkten-voraus-3ZSIEQBMZAF5YIX2HAOAZACDLA. html; https:// de.statista.com/statistik/daten/studie/159507/umfrage/prognose-zur-entwicklung-des-bip-in-den-laendern-der-eurozone/ :~:text=In%20Deutschland %20 wird %20 laut%20 der,rund%203%2C1%20Prozent%20prognostiziert.; https://www.handelsblatt.com/politik/ deutschland/corona- sechs- gruende- warum- 2021-das-jahr-der-wirtschaftlichen-erholung-wird/26745458.html)

Ein wichtiger Faktor wird das Thema der Durchimpfung der Bevölkerung und eine gewisse Herdenimmunität sein. Die Bundesregierung geht davon aus, dass rund 60 % bis 70 % der Bevölkerung immun sein müssten, um eine Herdenimmunität zu erreichen. Bis dieser Grad der Impfungen erreicht ist, könnte es allerdings noch einige Zeit dauern, da einige Hürden auf dem Weg zu nehmen sind: der Impfstoff selbst, die Impfstoffverfügbarkeit, die Verteilung, die Priorisierung und die Impfbereitschaft. Hinzu kommt das Risiko der nicht steuerbaren Mutationen. (Quelle:https://zdfheute-stories-scroll.zdf.de/corona-impfung-herdenimmunitaet/ index.html)

Nach dem coronageschuldeten Einbruch der deutschen Wirtschaft herrscht bei den Ökonomen vor allem in einem Punkt Einigkeit: eine ersehnte Erholung dürfte erst im zweiten Halbjahr des Jahres 2021 richtig greifen. Neben dem privaten Konsum ist ein großer Hoffnungsfaktor Asien, vor allem China. Das Land, in dem die globale Pandemie begann, hat diese besser verkraftet als Europa. Die Einkaufsmanagerindizes deuten auf ein überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum für das kommende Jahr hin. Profitieren dürfte hiervon vor allem die exportorientierte deutsche Industrie, die anders als der Dienstleistungssektor nicht stillstehen muss. Die deutschen Schlüsselindustrien wie Auto, Chemie und Maschinenbau bleiben auf Wachstumskurs. Dabei ist die Industrie für die Wertschöpfung in Deutschland besonders wichtig. Laut Weltbank lag deren Anteil am BIP 2019 bei 26,8 %, andere Branchen wie Hotellerie und Gastronomie spielen für die gesamte Wirtschaftsleistung hingegen nur eine untergeordnete Rolle. Weitere Hoffnung über das Jahr 2021 hinaus machen die dargestellten Prognosen, die für 2022 mit einer Beschleunigung des deutschen Wachstums (bspw. OECD +3,7 %) rechnen. (Quelle: https://www.oecd.org/wirtschaftsausblick/)

Absatzbranchen

In der Automobilbranche rechnet man mit Umsatzverlusten bis 2023 in Höhe von 680 Mrd. EUR bis 880 Mrd. EUR. Auch die Verschärfung der Klimaziele bis 2030 bringt weitere Herausforderungen für die traditionellen Verbrennungsfahrzeuge mit sich, wohingegen die E-Mobilität trotz Krise einen Wachstumstrend erlebt. Für die Automobilindustrie bedeutet das Jahr 2021 ein schwieriges Jahr mit hohen Herausforderungen. Durch Themen wie Digitalisierung und den Zwang zur Emissionsreduzierung, z. B. durch neue Antriebstechnologien und Leichtbau, hat sich viel Transformations- und Innovationsbedarf angestaut. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen sind die Hersteller gezwungen, hohe Summen für die Strukturveränderungen bereitzustellen. Ein weiterer Baustein ist die Abhängigkeit von sensiblen Rohstoffen wie Silizium. Es fehlt in Europa an Halbleitermodulen, dem Herz aller elektronischen Systeme und Mikrochips. Für das Jahr 2021 wird für Deutschland mit einem Absatzplus von 5 % gerechnet, für Europa (inklusive Großbritannien) mit einem Plus von 6 % und weltweit von einem Wachstum von 13,5 % gerechnet. (Quelle: Infos_Autoindustrie\Autoindustrie erleidet schwächstes Absatzjahr des Jahrhunderts.pdf)

Das Geschäftsklima der deutschen Elektroindustrie ist nunmehr den neunten Monat hintereinander gestiegen, die Bewertung der aktuellen Lage und die allgemeinen Geschäftserwartungen fallen positiv aus. Die Elektroindustrie erwartet für 2021 bei der Produktion ein Plus von 5 %. Damit würden etwa zwei Drittel der Verluste aus dem vergangenen Jahr aufgeholt. Eine Rückkehr zum Vorkrisenniveau erwartet der Verband der Elektroindustrie im Laufe des Jahres 2022, wobei diese Prognosen noch hohen Unsicherheiten unterliegen. Eine Chance wird in der immer stärker werdenden Elektrifizierung und Digitalisierung und dem dafür notwendigen Einsatz von technologischen Innovationen gesehen (Quelle: https://www.der-bau-unternehmer.de/nachrichten/bauwirtschaft-erwartet-2021-nullwachstum.html; https:// www.elektro-automatisierung-digital.de/branchennews/elektroindustrie-erwartet-fuer-2021-wachstum-von-fuenf-prozent).

Der Maschinenbau geht verhalten optimistisch in das Jahr 2021. Die Branche rechnet mit einem kleinen Plus. Die weiterhin hohe Unsicherheit und der tiefgreifende Strukturwandel zur E-Mobilität machen vor allem den Maschinenbauern schwer zu schaffen, die die Automobil- und deren Zulieferindustrie beliefern. Der Fokus wird auf der digitalen Transformation sowie dem Aufbau von umweltfreundlichen Technologien und sicheren Lieferketten liegen. Ein weiterer wichtiger Baustein wird die notwendige Liquidität sein, denn mit besserer Konjunktur und Auftragslage müssen die Maschinenbauer in Vorleistung gehen (Quelle: www.handelsblatt.de, Branchenausblick Maschinenbau: 2021 kann nur besser werden, 18.01.2021).

In der Bauindustrie erwartet man eine nominale Stagnation der baugewerblichen Umsätze auf dem Niveau des Jahres 2020, unter Berücksichtigung der Preise ergibt sich damit ein reales Minus von 2 %. Die Bauindustrie geht davon aus, dass die größte Gefahr im laufenden Jahr bei den Baustoff- und Baumaterialzulieferern liegt, da die Produktion durch den partiellen Ausfall der ausländischen Beschäftigten oder durch vermehrte organisatorische Maßnahmen gebremst und verzögert wird. Für die mittel- und langfristige Entwicklung haben die Risiken aufgrund der aktuell zu beobachtenden Nachfragerückgänge und steigenden Stornierungen zugenommen (Quelle: Konjunkturprognose 2021, www.zdb.de/ baukonjunktur/konjunkturprognose - 2021; https:// bi-medien.de/fachzeitschriften/baumagazin/wirtschaft-politik/bauhauptgewerbe-erwartet-null-wachstum-fuer-2021; https://www. der-bau-unternehmer.de/nachrichten/bauwirtschaft-erwartet-2021-nullwachstum.html).

Strategische Ausgangslage der KNAUF-INTERFER-Gruppe

Die KNAUF-INTERFER-Gruppe befindet sich weiterhin inmitten einer strategischen Transformation mit dem Ziel der Verringerung der Geschäftsvolatilität und Ausweitung der Wertschöpfungstiefe zur Erhöhung der Ertragskraft. Die Jahre 2019 und 2020 als auch das laufende Jahr 2021 stellen Transformationsjahre dar. Nach der erfolgreich abgeschlossenen organisatorischen Restrukturierung des ehemaligen Geschäftsfeldes Stahldistribution werden in den Geschäftsfeldern Aluminium, Kaltwalzen und SSC teils mehrjährige Wachstums- und Effizienzinitiativen zur Verbreiterung der Erlösbasis und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit umgesetzt. Diesem Grundsatz folgend werden die drei erwähnten Geschäftsfelder beginnen ab dem zweiten Quartal 2021 in zwei Business Units, zum einen Aluminium und zum anderen Steel, transformiert und ab dem Jahr 2022 in dieser fokussierten Organisationsstruktur im Markt agieren.

Gleichzeitig wird der Weg der Digitalisierung und Automatisierung fortgesetzt und die Wertschöpfungstiefe durch neue Projekte maßgeblich für Karosserieteile aus Stahl und Aluminium entlang der Erfordernisse des Leichtbaus und der CO ₂ -Emissionsreduzierung forciert. Ferner zeichnen sich mittelfristig Chancen durch die Weiterentwicklung eines speziellen Produktionsverfahrens zur Gewichtsoptimierung des Werkstoffs Stahl im Automobilsegment ab.

Insgesamt werden somit neue, wachstumsstarke Märkte erschlossen, die die KNAUF-INTERFER-Gruppe mit einer gezielt erweiterten Wertschöpfungskette profitabler als zuvor bedient.

Aktuelle Situation und Ausblick

Aufgrund verbesserter Auftragseingänge - insbesondere in den Geschäftsfeldern SSC und Kaltwalzen ‒ und den gestiegenen Stahlpreisen konnten in den ersten beiden Monaten deutlich positive Betriebsergebnisse erwirtschaftet werden, die sich signifikant oberhalb der Planansätze befinden. Auch der laufende Monat März entwickelt sich analog der beiden Vormonate äußerst positiv, so dass das erste Quartal des Jahres 2021 für den Konzern besonders erfolgreich abschließen wird.

Die weitere Marktentwicklung im Jahr 2021 birgt einige konjunkturelle Unsicherheiten, die in den Beschreibungen der Risiken erwähnt sind. Eine für das Gesamtergebnis 2021 wichtige Größe wird neben der Aufrechterhaltung der Rohstoffversorgung die Entwicklung des Stahlpreises im zweiten Halbjahr 2021 werden. Bedingt durch die angespannte Versorgungslage sind die Preise im historischen Rückblick auf einem sehr hohen Niveau und stellen daher ein Risiko dar, falls sich die Marktlage kurzfristig durch eine deutliche Angebotsmengen-Ausdehnung entspannen sollte.

Die Prognosen sind in Anbetracht des weiteren Verlaufs der Corona-Pandemie naturgemäß mit deutlichen Unsicherheiten behaftet. In Abhängigkeit vom weiteren Verlauf der Pandemie und den zu ergreifenden Maßnahmen kann eine sich verschlechternde Entwicklung der wirtschaftlichen Lage der KNAUF-INTERFER-Gruppe nicht ausgeschlossen werden.

Die Erwartungen des Vorstandes orientieren sich an der sich ab dem dritten Quartal 2020 abzeichnenden positiven Nachfrage-, Absatz- und Preis-Entwicklung nach dem Pandemie bedingten Einbruch im zweiten Quartal 2020. Die Umsatzerlöse im Konzernabschluss werden für 2021 bedingt durch einen im Jahresdurchschnitt erwarteten gestiegenen Stahlpreis und vor allem die Reduzierung der Auswirkungen aus der Corona-Krise sehr deutlich über dem Vorjahr (TEUR 550.675) und wieder auf dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019 erwartet.

In der KISE soll die Marktnachfrage zusammen mit gezielten Vertriebsaktivitäten im Bereich SSC und in Verbindung mit steigenden Stahlpreisen die desinvestitionsbedingten Umsatzrückgänge mindestens kompensieren, so dass sich die Umsatzerwartung für den Einzelabschluss sehr deutlich über dem Vorjahresniveau von TEUR 402.457 und in die Richtung des Vorkrisenniveaus 2019 bewegt.

Neue Projekte u. a. im Automobilbereich werden über alle Geschäftsfelder im Jahresverlauf 2021 zur spürbaren Verbesserung des Geschäftsergebnisses der Gruppe beitragen. Im Geschäftsfeld Kaltwalzen wirkt die durch qualitäts- und effizienzverbessernde Maßnahmen gestärkte Wettbewerbsposition positiv. Im Geschäftsfeld Aluminium wird sich die Profitabilität aufgrund der angelaufenen neuen Automotive Serienfertigungen signifikant verbessern. Auch die im Verlauf des Jahres 2020 zunächst stabilisierte und dann ansteigende Preissituation im Stahlbereich ist für die deutlich verbesserte Ergebniserwartung in den Bereichen Kaltwalzen und SSC verantwortlich.

Das vom Vorstand prognostizierte Geschäftsergebnis für den Einzelabschluss 2021 liegt ohne Berücksichtigung möglicher Preisreduzierungen im gerade zweistelligen Mio. EUR Bereich und damit deutlich verbessert gegenüber dem Berichtsjahr (TEUR 2.117). Im Konzern wird voraussichtlich das Geschäftsergebnis des Einzelabschlusses durch weitere positive Beiträge aus den Geschäftsbereichen Kaltwalzen und Aluminium unterstützt werden, d. h. das erwartete Konzernergebnis wird signifikant über dem Ergebnis des Einzelabschlusses prognostiziert.

Ab dem Jahr 2022 planen wir aufgrund der in Zukunftsprojekte investierten bzw. noch zu investierenden Finanzmittel, der dann durchgeführten Business Unit Strukturierung und den realisierten Produktionsstarts im Automotive Bereich mit einer gegenüber dem budgetierten Ergebnis 2021 nochmals deutlich verbesserten Ergebnisentwicklung.

F. Erklärung nach § 312 Abs. AktG

Nach den Umständen, die dem Vorstand zu dem Zeitpunkt, in dem berichtspflichtige Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bekannt waren, hat die Gesellschaft in jedem Fall eine angemessene Gegenleistung erhalten. Berichtspflichtige Maßnahmen wurden im Geschäftsjahr weder getroffen noch unterlassen.

Duisburg, den 26.03.2021

Matthias Kessel-Knauf

Dr. Carsten G. Gast

Dr. René Gissinger

Dr. Kay Oppat

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

An die KNAUF INTERFER SE, Duisburg (vormals: Essen)

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der KNAUF INTERFER SE, Duisburg (vormals: Essen), - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 01. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - sowie den Konzernabschluss der KNAUF INTERFER SE, Duisburg (vormals: Essen), und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 01. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den mit dem Konzernlagebericht zusammengefassten Lagebericht (nachfolgend: Lagebericht) der KNAUF INTERFER SE, Duisburg (vormals: Essen), für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 geprüft. Die in Abschnitt B.6 des Lageberichts enthaltene Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB und § 315d HGB (Angaben zur Frauenquote) haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

- entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften, der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft und des Konzerns zum 31. Dezember 2020 sowie der Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 01. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 und

- vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahres- und Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten Erklärung zur Unternehmensführung.

Gemäß § 322 Abs. 3 S. 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahres- und Konzernabschlusses sowie des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses sowie des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahres- und Konzernabschluss sowie zum Lagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB und § 315d HGB (Angaben zur Frauenquote).

Unsere Prüfungsurteile zum Jahres- und Konzernabschluss sowie zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

- wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahres- und Konzernabschluss, den inhaltlich geprüften Bestandteilen des Lageberichts oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

- anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahres- und Konzernabschluss sowie den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften entspricht, und dafür, dass der Jahres- und Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft bzw. des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahres- und Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahres- und Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft und des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahres- und Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft und des Konzerns zur Aufstellung des Jahres- und Konzernabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses sowie des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahres- und Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahres- und Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahres- und Konzernabschluss sowie zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahres- und Konzernabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

- identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahres- und Konzernabschluss sowie im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

- gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

- beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

- ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft und des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahres- und Konzernabschluss sowie im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft oder der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

- beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahres- und Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahres- und Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahres- und Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft und des Konzerns vermittelt.

- holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Lagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

- beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahres- und Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft und des Konzerns.

- führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Dortmund, den 16. April 2021

HLB AUDITTEAM
DORTMUND AG
WIRTSCHAFTSPRÜFUNGSGESELLSCHAFT

Wember, Wirtschaftsprüfer

Peil, Wirtschaftsprüfer

Bericht des Aufsichtsrats

der KNAUF INTERFER SE, Duisburg (vormals: Essen)

Sehr geehrte Gesellschafter,

Zusammensetzung des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat der KNAUF INTERFER SE setzt sich aus den Herren Dr. Albrecht Knauf (Vorsitzender), Ralf Kreutzberg und dem Arbeitnehmervertreter Herrn Rainer Hans zusammen.

Zusammenarbeit von Aufsichtsrat und Geschäftsführung

Im Berichtszeitraum hat der Aufsichtsrat alle Aufgaben wahrgenommen, die ihm nach Gesetz und Geschäftsordnung obliegen. Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2020 den Vorstand der KNAUF INTERFER SE kontinuierlich überwacht und diesen bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig beraten. Der Vorstand ist seinen Informationspflichten nachgekommen und hat den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend in schriftlicher und mündlicher Form über alle für die Gesellschaft relevanten Fragen der Strategie, der Planung, der Risikolage, das Risikoentwicklung und der Geschäftsentwicklung unterrichtet. Dies beinhaltete auch Informationen über Abweichungen der tatsächlichen Entwicklung von früher berichteten Zielen sowie Abweichungen des Geschäftsverlaufs von der Planung, insbesondere im Zusammenhang mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie.

Sitzungen des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2020 zwei ordentliche Sitzungen abgehalten, an welcher alle Mitglieder teilgenommen haben.

In der ordentlichen Sitzung am 15.06.2020 wurde über den Stand der Geschäftsentwicklung 2020, die Auswirkungen der Corona-Krise, den Status der Refinanzierung sowie den Stand wichtiger Transformationsprojekte [sogen. Triple A Projekte] berichtet. Zudem wurden die im Umlaufverfahren gefassten Beschlüsse zusammengefasst und vom Vorstand vorgelegte Beschlussvorlagen genehmigt.

Der Aufsichtsrat billigte nach Erörterung mit dem Abschlussprüfer HLB AuditTeam Dortmund AG einstimmig den mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehenen Konzernabschluss 2019 und stellte den mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehenen Jahresabschluss 2019 der KNAUF INTERFER SE einstimmig fest. Zudem wurde nach Erläuterung des Abhängigkeitsberichtes und der wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung durch den Abschlussprüfer der Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen (Abhängigkeitsbericht) geprüft und festgestellt, dass keine Einwendungen zu erheben sind. Der Aufsichtsrat beschloss einstimmig, der Hauptversammlung vorzuschlagen, den Bilanzverlust in Höhe von 17.075.441,35 Euro aus den Anderen Gewinnrücklagen zu entnehmen. Außerdem wurde einstimmig beschlossen, der Hauptversammlung die Entlastung der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2019, sowie die Wahl der HLB AuditTeam AG Dortmund als Abschlussprüfer 2020 vorzuschlagen. Der Bericht des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2019 wurde genehmigt. Der Aufsichtsrat beschloss ebenfalls, der Hauptversammlung die Inanspruchnahme der Befreiungsvorschriften des § 264 Abs. 3 HGB für die Jahresabschlüsse des Geschäftsjahres 2020 für bestimmte Tochtergesellschaften vorzuschlagen.

In der ordentlichen Sitzung am 02.12.2020 wurde darüber hinaus über die aktuelle Geschäftslage informiert und über die Auswirkungen der Corona-Krise sowie den Stand wichtiger Transformationsprojekte [sogen. Triple A Projekte] berichtet. Zudem wurden die im Umlaufverfahren gefassten Beschlüsse zusammengefasst und vom Vorstand vorgelegte Beschlussvorlagen genehmigt. Weiterhin berichtete der Vorstand detailliert über den aktuellen Stand der Desinvestition der Aktivitäten des Geschäftsfeldes Stahldistribution der Interfer Stahl GmbH, Dortmund, am Standort Magdeburg.

Jahresabschluss 2020

Die Hauptversammlung der KNAUF INTERFER SE wählte am 16.06.2020 die HLB AuditTeam Dortmund AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Dortmund, zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2020. Im Anschluss wurde der Abschlussprüfer durch den Aufsichtsrat beauftragt. Hiermit ist ebenfalls die Bestellung und Beauftragung für die Prüfung des Konzernabschlusses sowie des Abhängigkeitsberichtes für das Geschäftsjahr 2020 verbunden.

HLB AuditTeam Dortmund AG hat den Jahres- und Konzernabschluss der KNAUF INTERFER SE zum 31.12.2020 sowie den (zusammengefassten) Lagebericht der KNAUF INTERFER SE unter Einbeziehung der Buchführung geprüft und jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Ebenfalls hat der Abschlussprüfer den Abhängigkeitsbericht geprüft und durch den gesetzlich vorgesehenen Vermerk zum Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen uneingeschränkt bestätigt.

Jedem Mitglied des Aufsichtsrats stellte der Abschlussprüfer ein Exemplar des (zusammengefassten) Prüfungsberichts (Einzel- und Konzernabschlussprüfung) sowie des Berichtes über die Prüfung des Abhängigkeitsberichtes zur Verfügung. Der Aufsichtsrat hat sich zur Sitzung am 19.05.2021 gemeinsam mit dem Abschlussprüfer der Gesellschaft getroffen. Dabei wurde der Jahres- und Konzernabschluss der KNAUF INTERFER SE zum 31.12.2020, der (zusammengefasste) Lagebericht der KNAUF lNTERFER SE und die Prüfungsberichte (einschl. Abhängigkeitsbericht) mit dem Abschlussprüfer ausführlich erörtert. Der Aufsichtsrat hat seinerseits die Prüfungsberichte und den Jahres- uns Konzernabschluss sowie den (zusammengefassten) Lagebericht als auch den Abhängigkeitsbericht geprüft. Dem Aufsichtsrat lagen die testierten Abschlüsse sowie der Abhängigkeitsbericht vor, sodass die Prüfung aller Dokumente möglich war. Der Aufsichtsrat erhebt nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung keine Einwände und schließt sich dem Ergebnis der Prüfung des Jahresabschlusses und des (zusammengefassten) Lageberichtes sowie des Abhängigkeitsberichtes für die KNAUF INTERFER SE an. Der Aufsichtsrat hat den von der Geschäftsführung aufgestellten Jahresabschluss der KNAUF lNTERFER SE für das Geschäftsjahr 2020 festgestellt und den Konzernabschluss gebilligt.

Der Aufsichtsrat dankt den Vorständen, Betriebsräten sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der KNAUF INTERFER SE und der mit ihr verbundenen Unternehmen für die geleistete Arbeit und ihren Einsatz.

Vitznau/Schweiz, 19.05.2021

Dr.-Ing. Albrecht Knauf, Vorsitzender des Aufsichtsrates der KNAUF INTERFER SE

Auszug Beschlussprotokoll - Aufsichtsratsitzung vom 19. Mai 2021

Top 5:

Vorbereitung der ordentlichen Hauptversammlung der KNAUF INTERFER SE

a) Verwendung des Jahresergebnisses

Der Aufsichtsrat beschließt einstimmig, der Hauptversammlung vorzuschlagen, den Bilanzgewinn 2020 in Höhe von 2.010.939,64 Euro in die Gewinnrücklagen einzustellen.

Auszug Hauptversammlung

Ablaufprotokoll vom 19.05.2021

Zu Punkt 2 der Tagesordnung:

Verwendung des Jahresergebnisses

Der Vorsitzende stellte fest, dass der Bilanzgewinn für das Geschäftsjahr 2020 2.010.939,64 Euro beträgt. Er stellte den Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat zur Abstimmung, den Bilanzgewinn 2020 in Höhe von 2.010.939,64 Euro in die Gewinnrücklagen einzustellen. Die einzige Aktionärin stimmte dem Vorschlag zu.

Feststellung des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2020 der KNAUF INTERFER SE

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 der KNAUF INTERFER SE wurde am 19. Mai 2021 festgestellt.