Plukon Brenz GmbH (vormals: Franziska Stolle GmbH Brenz)

Brenz

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Plukon Brenz GmbH (bis 2. Januar 2020: Franziska Stolle GmbH Brenz), Brenz

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Plukon Brenz GmbH (bis 2. Januar 2020: Franziska Stolle GmbH Brenz), Brenz, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Plukon Brenz GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und

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vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter-falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
―	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

―

beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.

―

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Bremen, den 7. Mai 2021

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Schadeck, Wirtschaftsprüfer

Kurt, Wirtschaftsprüfer

Bilanz zum 31. Dezember 2020

Aktiva

	31.12.2020		31.12.2019
	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte		22.652,00	43.074,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	2.876.239,81		2.831.287,81
2. Technische Anlagen und Maschinen	7.821.265,00		6.520.860,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	594.481,00		653.507,00
4. Anlagen im Bau	32.566,90		32.566,90
		11.324.552,71	10.038.221,71
III. Finanzanlagen
Genossenschaftsanteile		100,00	100,00
		11.347.304,71	10.081.395,71
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	485.326,00		465.964,00
2. Unfertige Erzeugnisse	18.630,48		28.173,26
3. Fertige Erzeugnisse	5.125.770,46		4.721.882,57
		5.629.726,94	5.216.019,83
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	1.760.936,25		2.149.840,20
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	6.973.367,42		7.527.927,59
3. Sonstige Vermögensgegenstände	710.283,43		1.213.588,10
		9.444.587,10	10.891.355,89
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten		6.130,75	6.261,71
		15.080.444,79	16.113.637,43
C. Rechnungsabgrenzungsposten		98.294,95	86.568,52
		26.526.044,45	26.281.601,66

Passiva

	31.12.2020		31.12.2019
	EUR	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	808.219,00		808.219,00
II. Kapitalrücklage	2.810.464,03		2.810.464,03
III. Gewinnvortrag	6.010.705,87		9.010.705,87
		9.629.388,90	12.629.388,90
B. Sonderposten für Investitionszuwendungen		400.336,89	523.926,85
C. Sonderposten mit Rücklagenanteil		168.757,98	243.952,32
D. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen	0,00		5.911,00
2. Sonstige Rückstellungen	1.228.160,68		1.584.411,61
		1.228.160,68	1.590.322,61
E. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	176,05		184,80
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	3.660.162,53		2.135.576,54
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	9.792.649,20		8.328.423,22
4. Sonstige Verbindlichkeiten	1.646.412,22		829.826,42
		15.099.400,00	11.294.010,98
		26.526.044,45	26.281.601,66

Gewinn- und Verlustrechnung für 2020

	2020		2019
	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse	138.483.663,42		139.217.434,91
2. Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen	394.345,11		247.829,56
3. Sonstige betriebliche Erträge	505.001,53		342.684,24
		139.383.010,06	139.807.948,71
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-108.448.681,96		-111.562.024,38
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-4.558.264,35		-3.008.453,34
		-113.006.946,31	-114.570.477,72
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-10.170.823,66		-9.407.851,09
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-2.212.697,22		-2.048.020,81
davon für Altersversorgung EUR 42.083,44 (Vj. EUR 42.082,97)
		-12.383.520,88	-11.455.871,90
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		-2.392.606,24	-2.041.603,29
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen		-16.829.472,30	-16.106.828,29
8. Erträge aus Beteiligungen	6,00		6,00
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-108.107,20		-20.144,40
davon an verbundene Unternehmen EUR 108.107,20 (Vj. EUR 19.982,21)
		-108.101,20	-20.138,40
10. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		-5.909,58	13.507,63
davon Ertrag aus der Veränderung bilanzierter latenter Steuern EUR 0,00 (Vj. EUR 19.250,06)
11. Ergebnis nach Steuern		-5.343.546,45	-4.373.463,26
12. Sonstige Steuern		-27.008,27	-19.483,40
13. Aufgrund eines Ergebnisabführungsvertrags ausgeglichene Verluste		5.370.554,72	4.392.946,66
14. Jahresüberschuss		0,00	0,00

Anhang für 2020

der Plukon Brenz GmbH (bis 2. Januar 2020: Franziska Stolle GmbH Brenz), Brenz

A. Allgemeine Angaben

Der Jahresabschluss der Plukon Brenz GmbH (bis 2. Januar 2020: Franziska Stolle GmbH Brenz), Brenz, wird nach den für große Kapitalgesellschaften geltenden Bestimmungen der §§ 242-256a und §§ 264-288 HGB sowie nach den einschlägigen Vorschriften des GmbHG aufgestellt.

Für die Gewinn- und Verlustrechnung wird das Gesamtkostenverfahren angewendet. Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr.

B. Registerinformationen

Die Gesellschaft ist unter der Firma Plukon Brenz GmbH (bis 2. Januar 2020: Franziska Stolle GmbH Brenz) mit Sitz in Brenz im Handelsregister des Amtsgerichts Schwerin unter der Nummer HRB 11009 eingetragen.

C. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren im Wesentlichen unverändert die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze maßgebend:

1. Aktiva

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen bewertet.

Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und wird, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert. In die Herstellungskosten werden die Materialeinzelkosten, die Fertigstellungseinzelkosten und die Sondereinzelkosten der Fertigung einbezogen.

Die Vornahme der planmäßigen Abschreibungen erfolgte unter Zugrundelegung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer nach der degressiven bzw. linearen Methode. Geringwertige Anlagegenstände mit einem Einzelanschaffungswert von bis zu Euro 250,00 wurden im Zugangsjahr in voller Höhe abgeschrieben. Anlagengegenstände mit einem Anschaffungswert von Euro 250,00 bis Euro 1.000,00 wurden in einen Sammelposten eingestellt und über 5 Jahre mit jeweils 20 % p.a. abgeschrieben. Die Abschreibungen auf Zugänge des Sachanlagevermögens werden zeitanteilig vorgenommen.

Die Bewertung der Finanzanlagen erfolgte zu Anschaffungskosten. Soweit erforderlich wurden Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen.

Die Bestände an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sind zu durchschnittlichen Einstandspreisen oder zu niedrigeren Tagespreisen am Bilanzstichtag aktiviert.

Die fertigen Erzeugnisse werden auf Basis von Einzelkalkulationen zu den Herstellungskosten bewertet. Sie enthalten neben den direkt zurechenbaren Materialeinzelkosten und Fertigungslöhnen auch Fertigungs- und Materialgemeinkosten. Fremdkapitalzinsen werden nicht in die Bewertung einbezogen. Durch die Umstellung der Bestandsbewertung ergab sich eine Abwertung von TEUR 85.

In allen Fällen wurde verlustfrei bewertet und dem strengen Niederstwertprinzip Rechnung getragen.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind zum Nennwert angesetzt. Erkennbare Einzelrisiken sind durch Einzelwertberichtigungen, das allgemeine Kreditrisiko ist durch eine Pauschalwertberichtigung berücksichtigt worden.

Der Kassenbestand sowie Guthaben bei Kreditinstituten sind zum Nennwert angesetzt.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten enthält Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

2. Passiva

Die Posten des Eigenkapitals sind zum Nennwert angesetzt.

Die Sonderposten wurden entsprechend dem Abschreibungsverlauf der begünstigten Anlagegüter aufgelöst.

Die Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste aus schwebenden Geschäften. Sie sind mit dem nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag angesetzt (d. h. einschließlich zukünftiger Kosten- und Preissteigerungen).

Die Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

Die Plukon Brenz GmbH, Brenz, ist in den ertragssteuerlichen Organkreis der Plukon Gudensberg GmbH, Gudensberg, einbezogen. Latente Steuern auf temporäre oder quasi permanente Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen oder aufgrund steuerlicher Verlustvorträge werden auf Ebene des Organträgers ermittelt und bei Passivüberhang - nach Saldierung - auch dort bilanziert.

D. Angaben und Erläuterungen zu den einzelnen Posten

I. Aktiva

Einzelposten des Anlagevermögens

Die Entwicklung des Anlagevermögens sowie die Abschreibungen des Geschäftsjahres für die Einzelposten des Anlagevermögens ergeben sich aus dem Anlagenspiegel.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Sämtliche Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind wie im Vorjahr innerhalb eines Jahres fällig.

In den Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen sind Forderungen gegen die Gesellschafterin in Höhe von TEUR 5.400 (Vj.: TEUR 4.519) enthalten.

Von den Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen TEUR 1.603 (Vj.: TEUR 3.135) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Forderungen aus Verlustübernahme des Gesellschafters TEUR 5.371 (Vj.: TEUR 4.393).

II. Passiva

Sonderposten für Investitionszuwendungen und Sonderposten mit Rücklageanteil

Im Sonderposten für Investitionszuwendungen werden zum einen Investitionszulagen gemäß § 2 InvZulG und zum anderen Investitionszuschüsse aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" ausgewiesen, wobei die ertragsmäßige Berücksichtigung der Investitionszulagen zeitanteilig über die Auflösung entsprechend dem Abschreibungsverlauf der begünstigten Investitionsobjekte erfolgt.

Der Sonderposten mit Rücklageanteil betrifft die Sonderabschreibungen nach dem Fördergebietsgesetz. Aus Gründen der Bilanzklarheit erfolgt der passivische Ausweis (Stellungnahme HFA 1/1984 des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e. V.). Der Sonderposten mit Rücklageanteil wird nach Ende des Begünstigungszeitraumes entsprechend der Restnutzungsdauer der begünstigten Wirtschaftsgüter aufgelöst.

Das Beibehaltungswahlrecht nach Art. 67 Abs. 3 Satz 1 EGHGB wurde ausgeübt.

Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen Urlaubsansprüche und Freizeitausgleich mit TEUR 391 (Vj.: TEUR 341), Rechtstreitigkeiten mit TEUR 120 (Vj.: TEUR 120) sowie ausstehende Eingangsrechnungen mit TEUR 632 (Vj.: TEUR 784).

Verbindlichkeiten

	Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit
	bis zu einem Jahr	zwischen einem und fünf Jahren	von mehr als fünf Jahren	Gesamt
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	0	0	0	0
(Vorjahr)	(0)	(0)	(0)	(0)
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	3.660	0	0	3.660
(Vorjahr)	(2.136)	(0)	(0)	(2.136)
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen ^*	9.793	0	0	9.793
(Vorjahr)	(8.328)	(0)	(0)	(8.328)
4. Sonstige Verbindlichkeiten ^**	1.646	0	0	1.646
(Vorjahr)	(830)	(0)	(0)	(830)

^*) davon gegenüber Gesellschaftern: TEUR 17 (Vj.: TEUR 3)
^**) In den sonstigen Verbindlichkeiten sind enthalten: Verbindlichkeiten aus Steuern: TEUR 176 (Vj.: TEUR 153) Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit: TEUR 10 (Vj.: TEUR 23)

Die übrigen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen mit TEUR 5.476 (Vj.: TEUR 4.926) Lieferungen und Leistungen und mit TEUR 4.317 (Vj.: TEUR 3.399) Verbindlichkeiten aus Cash Pooling.

E. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Aufgliederung der Umsatzerlöse nach Tätigkeitsbereichen:

	2020	2019
	TEUR	TEUR
Fertigprodukte	134.297	135.075
Sonstiges	4.272	4.210
Kundenskonti	-85	-68
	138.484	139.217

Die Umsatzerlöse des Geschäftsjahres entfallen mit TEUR 116.335 (Vj.: TEUR 93.861) auf das Inland, mit TEUR 21.279 (Vj.: TEUR 45.339) auf das übrige Europa und mit TEUR 0 (Vj.: TEUR 17) auf übrige Länder.

Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten Erträge aus der Auflösung passivischer Sonderposten in Höhe von TEUR 199 (Vj.: TEUR 206). Neben Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen TEUR 11 (Vj.: TEUR 14) fielen weitere periodenfremde Erträge von TEUR 244 (Vj.: TEUR 107) an.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten im Wesentlichen Aufwendungen für Vertriebskosten von TEUR 5.559 (Vj.: TEUR 6.724) und Aufwendungen für Reparatur und Instandhaltung mit TEUR 6.186 (Vj.: TEUR 4.931) Im aktuellen Geschäftsjahr gab es periodenfremden Aufwendungen i.H.v. TEUR 118 (Vj.: TEUR 44).

F. Sonstige Angaben

1. Haftungsverhältnisse

Zwischen der Bankiva B.V., Wezep, Niederlande, und einem Bankenkonsortium besteht eine Kreditvereinbarung, in der das Bankenkonsortium der Bankiva B.V. und ihren Tochtergesellschaften einen Finanzierungsrahmen über maximal TEUR 326.750 zur Verfügung stellt. Der Finanzierungsrahmen wurde am 31. Dezember 2020 mit EUR 256,75 Mio in Anspruch genommen.

Gemäß der Vereinbarung haften alle Unternehmen der Gruppe für die erhaltenen Kredite gesamtschuldnerisch.

Das Risiko einer Inanspruchnahme aus der Bürgschaft für die Verbindlichkeiten von verbundenen Unternehmen gegenüber Kreditinstituten wird in Ansehung der wirtschaftlichen Verhältnisse der betreffenden Unternehmen als gering eingeschätzt.

Zum Stichtag wurden im Zusammenhang mit dieser Kreditvereinbarung Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände von TEUR 2.471 als Sicherheiten gewährt.

Des Weiteren wurden die im Zusammenhang mit dieser Kreditvereinbarung in Anspruch genommenen Verbindlichkeiten durch Grundpfandrechte gesichert.

2. Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen

Über die in der Bilanz ausgewiesenen Schuldposten hinaus bestehen langfristige sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Miet-, Leasing- und sonstigen Verträgen mit folgenden geschätzten Belastungen:

Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen:

	TEUR
Fällig bis zum 31. Dezember 2020	322
Fällig 1. Januar 2021 bis 31. Dezember 2025	294
	616

3. Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt

Im Durchschnitt des Geschäftsjahres waren folgende Mitarbeiter beschäftigt:

	2020	2019
Angestellte	27	23
Gewerbliche Arbeitnehmer	407	399
Aushilfen	9	6
	443	428

4. Organe der Gesellschaft

Geschäftsführer sind bzw. waren die Herren

Peter Schenk, Müllrose (seit 1.1.2020)

Andreas Unruhe, Bielefeld (bis 30.12.2020)

Cornelius van Gestel, Maastricht (seit 30.12.2020)

Die Geschäftsführer sind bzw. waren alleinvertretungsberechtigt und von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit.

Die Geschäftsführer sind bzw. waren für diese und andere Gesellschaften der Plukon-Gruppe tätig. Sie erhalten bzw. erhielten keine Bezüge von der Gesellschaft.

5. Konzernverhältnisse

Der Jahresabschluss wird in den Konzernabschluss der Plukon Food Group Deutschland GmbH & Co. KG, Visbek, einbezogen. Es erfolgt keine Veröffentlichung dieses Konzernabschlusses im Bundesanzeiger, da dieser seinerseits in den Konzernabschluss der Plukon Food Group B.V., Wezep, Niederlande, einbezogen wird, der in deutscher Sprache im Bundesanzeiger offengelegt wird. Der Konzernabschluss der Plukon Food Group B.V., Wezep, Niederlande, wird wiederum in den Konzernabschluss der Bankiva B.V., Wezep, Niederlande, als oberstes Mutterunternehmen einbezogen.

6. Nachtragsbericht

Vorgänge von besonderer Bedeutung, die wesentliche finanzielle Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben, sind nach dem Bilanzstichtag nicht eingetreten.

7. Honorar des Abschlussprüfers

Die Gesellschaft nimmt die Befreiungsvorschrift gem. § 285 Nr. 17 letzter Satzteil HGB in Anspruch, da die Honorarangaben im Konzernabschluss der Bankiva B.V., Wezep, Niederlande, enthalten sind.

Brenz, 31. März 2021

Cornelius van Gestel

Peter Schenk

Entwicklung des Anlagevermögens 2020

	Anschaffungs- oder Herstellungskosten
	01.01.2020	Zugänge	Umbuchungen	Abgänge	31.12.2020
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte	300.725,24	4.800,00	0,00	0,00	305.525,24
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	15.623.354,67	418.507,94	0,00	0,00	16.041.862,61
2. Technische Anlagen und Maschinen	31.988.217,95	3.187.129,19	0,00	801.195,87	34.374.151,27
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.535.086,03	89.570,11	0,00	206.620,21	1.418.035,93
4. Anlagen im Bau	32.566,90	0,00	0,00	0,00	32.566,90
	49.179.225,55	3.695.207,24	0,00	1.007.816,08	51.866.616,71
III. Finanzanlagen
Genossenschaftsanteile	100,00	0,00	0,00	0,00	100,00
	49.480.050,79	3.700.007,24	0,00	1.007.816,08	52.172.241,95

	Kumulierte Abschreibungen
	01.01.2020	Zugänge	Abgänge	31.12.2020
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte	257.651,24	25.222,00	0,00	282.873,24
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	12.792.066,86	373.555,94	0,00	13.165.622,80
2. Technische Anlagen und Maschinen	25.467.357,95	1.845.241,19	759.712,87	26.552.886,27
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	881.579,03	148.587,11	206.611,21	823.554,93
4. Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	39.141.003,84	2.367.384,24	966.324,08	40.542.064,00
III. Finanzanlagen
Genossenschaftsanteile	0,00	0,00	0,00	0,00
	39.398.655,08	2.392.606,24	966.324,08	40.824.937,24

	Buchwerte
	31.12.2020	31.12.2019
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte	22.652,00	43.074,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	2.876.239,81	2.831.287,81
2. Technische Anlagen und Maschinen	7.821.265,00	6.520.860,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	594.481,00	653.507,00
4. Anlagen im Bau	32.566,90	32.566,90
	11.324.552,71	10.038.221,71
III. Finanzanlagen
Genossenschaftsanteile	100,00	100,00
	11.347.304,71	10.081.395,71

Lagebericht für 2020

1 Grundlagen des Unternehmens

Die Plukon Brenz GmbH (im Folgenden "Gesellschaft" oder "Unternehmen") hat ihren Sitz in Brenz (Mecklenburg-Vorpommern) und betreibt hier auf eigenem Grund und Boden eine Hähnchenschlachterei mit Weiterverarbeitung.

Die Gesellschaft schlachtet und verarbeitet Hähnchen. Die geschlachteten Tiere werden zu einem Teil als ganze Hähnchen verkauft. Der größte Teil wird weiterverarbeitet bzw. teilzerlegt frisch oder tiefgefroren vermarktet. Ferner werden in geringem Umfang von Schwesterunternehmen Geflügelfleischprodukte zugekauft, um das komplette Sortiment vom Produktionsstandort Brenz aus für die Kundschaft anbieten zu können.

Gegenüber Retailkunden tritt als Vermarktungsgesellschaft wie im Vorjahr die Plukon Vertriebs GmbH, Visbek, auf. Nicht-Retailkunden werden von der Gesellschaft direkt fakturiert und vor Ort komplett betreut.

Die Beschaffung der Lebendtiere erfolgt ausschließlich über die Plukon Agri GmbH, Visbek. Die Plukon Agri GmbH ist die zentrale Einkaufsgesellschaft von Lebendtieren für sämtliche zur Plukon Food Group Deutschland gehörenden Schlachtbetriebe. Durch langfristige Liefer- und Abnahmeverträge der Plukon Agri Deutschland GmbH mit landwirtschaftlichen Erzeugern ist die Belieferung mit der Lebendware gesichert. Sofern möglich, sollen sämtliche Tiere aus der Region Mecklenburg-Vorpommern stammen.

Am 26. November 2019 wurde zwischen der Plukon Gudensberg GmbH und der Plukon Brenz GmbH ein Ergebnisabführungsvertrag geschlossen.

Das Unternehmen gehört zur Plukon Food Group Deutschland GmbH & Co. KG, Visbek.

2 Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

2.1.1 Allgemein

Die im Jahr 2020 weltweite Covid19 Pandemie führte bei der Gesellschaft zu deutlichen Mehraufwendungen sowohl im Produktion- wie aber auch im Verwaltungsbereich. Die Abstimmungen zwischen sämtlich Beteiligten der Wertschöpfungskette musste jeden Tag auf Umsetzbarkeit überprüft und abgestimmt werden. Notfallpläne mussten für jeden Tag/Woche erstellt werden. Mitarbeiter mussten ihre gewohnten Arbeitszeiten und Arbeitsweisen umstellen. Dies führte in den ersten Wochen der Pandemie zu erheblichem zeitlichem Mehraufwand. Der neuerliche Lockdown zum Jahresende führte bei der Gesellschaft zu keinen deutlichen Problemen im Arbeitsablauf. Die eingeführten Covid19 Schutzmaßnahmen konnten verhindern, dass Mitarbeiter während ihrer beruflichen Tätigkeit angesteckt werden. Mitarbeiter der Gesellschaft waren direkt nur im geringen Umfang von Covid19 betroffen. Die Gesellschaft hat aber im Jahr 2020 Kosten gehabt, welche im Zusammenhang mit Covid19 entstanden sind. Ein wesentlicher Teil der entstandenen Kosten diente dem Schutze der Mitarbeiter.

Mitarbeiter im Unternehmen mussten teilweise wochenlang am Rande der gesetzlichen Höchstarbeitszeit Aufträge abarbeiten. Der Krankenstand im Unternehmen lag teilweise über 10 %. Die sonst üblichen Leiharbeitskräfte zur Abdeckung von Auftragsspitzen konnten nicht beschafft werden. Dem Unternehmen sind durch gezahlte Überstundenzuschläge Mehrkosten entstanden. Aufgrund der nicht planbaren Bestellmengen während des ersten Lockdowns musste teilweise auch Personal vorgehalten werden, welches nicht effektiv eingesetzt werden konnte, sofern die Bestellmengen nicht mit den erwarteten Mengen übereinstimmte.

Im Jahr 2018 hat der Lebensmitteleinzelhandel die Stufe II der "Initiative Tierwohl" eingeführt. Im Rahmen dieses vom Lebensmitteleinzelhandel vorangetriebenen Projektes an geänderte Haltungsstandards mit dem Konzept "Initiative Tierwohl" wurde die sonst übliche gesetzlich erlaubte Besatzdichte reduziert. Für Tiere der Haltungsform "Initiative Tierwohl" gilt seit April 2018 das Nämlichkeitsprinzip. In unserem Unternehmen führte dieses strenge Nämlichkeitsprinzip zu nicht unerheblichen Kosten, welche nicht durch Ausgleichszahlungen der "Initiative Tierwohl" gegenüber dem Lebensmitteleinzelhandel erstattet wurden.

Im Bereich des gesellschaftlichen Umfeldes sind Änderungen in den Bereichen Tierwohl und Nachhaltigkeit in der Nutztierhaltung in 2020 deutlich stärker umgesetzt worden. Neben der "Initiative Tierwohl", welches man als Standard im Lebensmitteleinzelhandel ansehen kann, gibt es unterschiedliche Haltungsformen, welche sich mit mehr Tierschutz beschäftigen.

Generell hat der Bereich Tierwohl und Nachhaltigkeit in der Nutztierhaltung in Deutschland einen sehr hohen Stellenwert in allen sozialen Schichten. Politisch werden diese Themen ebenso wie die GMO-Freiheit weiter ausgebaut und sind ein wichtiger Teil der gesellschaftlichen Diskussion.

Das Unternehmen stellt sich der gesellschaftlichen Herausforderung und ist mit unterschiedlichen Haltungssystemen am Markt vertreten. Sollte der Markt andere neue Haltungsformen wünschen, sieht sich das Unternehmen aufgrund einer Integration in die Plukon Food Group jederzeit in der Lage, sich den Herausforderungen zu stellen.

2.1.2 Retailbranche

Verkaufsmengen

Die Absatzmengen von Frischeprodukten unterlagen unterjährig aufgrund der Covid19 Pandemie nicht der sonst üblichen saisonalen Schwankung. Am Anfang der Pandemie konnten aufgrund der begrenzten Mitarbeiter/Verpackungseinrichtungen nicht sämtliche Aufträge ausgeliefert werden.

Teilweise gab es aber auch Wochen, in denen der Absatz deutlich unter der üblichen saisonalen Erwartung lag.

In den Sommermonaten des Geschäftsjahres hat sich das Bestell- und Kaufverhalten der Kunden normalisiert. Zu Beginn des 2. Lockdowns erhöhten sich die Bestellungen kurzfristig und gingen dann auf ein gewöhnliches Niveau zurück.

Der Absatz von Tiefkühlprodukten im Retailbereich, verlief parallel des Frischeabsatzes. Die sonst üblichen saisonalen Schwankungen gab es nicht in der gewohnten Form. Aufgrund der deutlichen Mehrbestellungen kam es zu Beginn der Pandemie zu Unterlieferungen. Dieses Problem konnte aber nach einigen Wochen beseitigt werden. Die Bestellungen passten sich dem Verbrauch an.

Verkaufspreise

Im Bereich der Umsatzerlöse mussten seit Beginn der Pandemie kontinuierlich Preisabschläge beim Kunden akzeptiert werden. Ein Teil dieser produktbezogenen Preisabschläge konnte durch den verkauften Produktmix kompensiert werden. Es bestehen im Bereich des Geflügels deutliche Angebotsüberhänge. Zusätzlich kamen auch aus den anderen Fleischarten Rind und Schwein durch Exportrestriktionen deutliche Überhänge an Ware in den Handel. Diese Mengen wurden teilweise im Rahmen von Aktionsoffensiven im Lebensmitteleinzelhandel vermarktet.

2.1.3 Großverbraucher, Gastronomie, Export, Industrie

Verkaufsmengen

Bis zum Ausbruch der Pandemie verliefen die Umsätze im Großverbraucher-, Gastronomie-, Export- und Industriebereich den Erwartungen entsprechend.

Dies änderte sich seit Ausbruch der Pandemie jedoch exorbitant. In den ersten Monaten nach Ausbruch gingen die Bestellungen um ca. 40 Prozent aufgrund geschlossener Kantinen und Restaurants zurück. Zwischen dem ersten und zweiten Lockdown stiegen die Absatzmengen nur leicht an. Lagen aber immer noch um ca. 20 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Zum Ende des Jahres lagen die Bestellungen ca. 11 % unter den Planmengen.

Verkaufspreise

Aufgrund des vorhandenen deutlichen Überangebotes an Fleisch mussten die Produkte, welche via Großverbraucher, Gastronomie, Export und Industrie vertrieben wurden mit deutlichen Abschlägen verkauft werden. Einige Kernprodukte mussten mit einem Abschlag von ca. 30 Cent pro Kilogramm veräußert werden. Andere Produktüberhänge, welche aufgrund von Nachfrageschwankungen im Retailbereich entstehen, mussten sogar mit Abschlägen von ca. EUR 2 zu Tagespreisen verkauft werden.

2.1.4 Futtermittel und Pute

Im Bereich der Herstellung und des Vertriebs von tierischen Futtermitteln konnten die Planzahlen erreicht werden. Im Bereich der eher untergeordneten Putenverarbeitung wurden die geplanten Mengen und Erträge erreicht.

2.2 Geschäftsverlauf

Im Geschäftsjahr 2020 stiegen die Auszahlungspreise für lebende Tiere in den ersten Monaten bis zum Ausbruch der Covid19 Pandemie in erwarteten kleinen Schritten. Seit dem Ausbruch der Covid19 Pandemie und der damit verbundenen Schließung von Kantinen, Restaurants und Volksfesten, existiert ein permanentes Überangebot an sämtlichen Fleischarten. Sämtliche Fleischerzeuger versuchen Ihren Überhang mit Preisabschlägen zu vermarkten. Dies führte dazu, dass auch die Auszahlungspreise für lebende Tiere deutlich reduziert wurden.

Das Schlachtvolumen entsprach im Berichtsjahr den Planungen. Der Fokus wurde auf Tiere aus deutscher Produktion gelegt.

Im Berichtsjahr wurden durchschnittlich 443 (Vj. 428) Mitarbeiter beschäftigt. Zusätzlich werden Arbeitnehmer aufgrund von Arbeitnehmerüberlassungen beschäftigt. Das Unternehmen hatte auch im Jahr 2020 keine Mitarbeiter im Unternehmen, welche via Werkverträge im Unternehmen tätig waren.

Bei Neu- und Ersatzinvestitionen wird stetig auf den Einsatz umwelt- und ressourcen-schonender Technik geachtet. Durch diese Maßnahmen erwarten wir eine Minderung des Verbrauchs von Energie bezogen auf die im Unternehmen installierten Energiekennzahlen. Das im Betrieb installierte aktive Energiemanagement wird stets weiter verfeinert, um weitere Einsparpotenziale zu ermitteln und diese dann im Anschluss in Einsparungen umzusetzen.

Die Kosten für Energie sind im Vergleich zu ausländischen Schlachtbetrieben der Plukon-Gruppe spürbar höher. Die im internationalen Wettbewerb signifikant erhöhten Stromkosten führen so über kostenseitige Limitierungen des Preissenkungsspielraums auch zu Exportnachteilen.

Das angestrebte Ergebnisziel konnte mit einem Jahresergebnis - vor Verlustausgleichsverpflichtung - von TEUR 5.371 jedoch nicht erreicht werden. Die Prognose des letzten Jahres für die Umsatzerlöse wurde eingehalten (leicht sinkende Umsatzerlöse).

Gesamtaussage:

Insgesamt kann die Entwicklung des Geschäftsverlaufs im Marktumfeld des Jahres 2020 nicht als zufriedenstellend betrachtet werden.

2.3 Lage der Gesellschaft

2.3.1 Ertragslage

Die Umsatzerlöse setzen sich im Wesentlichen wie folgt zusammen:

	2020	2019	Veränderung
	TEUR	TEUR	TEUR
Fertigprodukte	134.297	135.075	-778
Sonstiges	4.272	4.210	62
Kundenskonti	-85	-68	-17
	138.484	139.217	-733

Die Umsatzerlöse sanken trotz positiver Produktmixeffekte auf Grund von rückläufigen Mengen gegenüber dem Vorjahr um TEUR 733 auf TEUR 138.484.

Des Weiteren entwickelte sich das Geschäftsjahr wie folgt:

	2020	2019	Veränderung
	TEUR	TEUR	TEUR
Gesamtleistung	138.878	139.465	-587
Sonstige betriebliche Erträge	505	343	162
Materialaufwand	113.007	114.570	-1.563
Personalaufwand	12.383	11.456	927
Sonstige betriebliche Aufwendungen	16.829	16.107	722
EBITDA	-2.836	-2.325	-511
Abschreibungen	2.393	2.042	351
Betriebsergebnis	-5.229	-4.367	-862
Finanzergebnis	-108	-20	-88
Steuern vom Einkommen und Ertrag	-6	14	-20
Sonstige Steuern	-27	-20	-7
Verlustausgleich	5.371	4.393	978
Jahresüberschuss	0	0	0

Der Materialaufwand sank bei rückläufigen Einkaufsmengen insbesondere auf Grund geringerer Einkaufspreise überproportional zu den Umsatzerlösen um TEUR 1.563 auf TEUR 113.007 (Vj. TEUR 114.570) an. Die Materialaufwandsquote liegt mit 81,4 % unter Vorjahresniveau (82,1 %).

Der Personalaufwand erhöhte sich um TEUR 927 von TEUR 11.456 auf TEUR 12.383. Die Veränderung resultiert aus den vereinbarten Tariferhöhungen. Dies führte in einigen Bereichen zu Mehraufwand, in anderen Bereichen konnten durch Personaleffizienz- und Produktivitätssteigerungen Kostensteigerungen vermieden werden.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich um TEUR 722 von TEUR 16.107 auf TEUR 16.829. Die Veränderung resultiert aus der Erhöhung der Instandhaltungsaufwendungen um TEUR 1.255 (Wartung, Reparaturen etc.) (TEUR 6.186; Vj. TEUR 4.931) und gegenläufig aus der Verringerung der Vertriebskosten um TEUR 1.165 (TEUR 5.559; Vj. TEUR 6.724).

Insbesondere auf Grund gestiegenen Personalaufwendungen, Instandhaltungen bei gegenläufiger Entwicklung der Vertriebsaufwendungen, sank das EBITDA und lag mit TEUR -2.836 (Vj. TEUR -2.325) um TEUR 511 unter dem Vorjahr.

Der Jahresfehlbetrag von TEUR -5.371 (Vj. TEUR -4.393) wird vollständig im Rahmen eines Ergebnisabführungsvertrags durch den Gesellschafter, die Plukon Gudensberg GmbH, ausgeglichen.

2.3.2 Vermögenslage

Nachfolgende Aufstellung verdeutlicht die wesentlichen Veränderungen der Vermögens- und Kapitalstruktur:

	31.12.2020	31.12.2019	Veränderung
	TEUR	TEUR	TEUR
Vermögensstruktur
Anlagevermögen	11.347	10.081	1.266
Umlaufvermögen und sonstige Aktiva	15.179	16.201	-1.022
	26.526	26.282	244
Kapitalstruktur
Eigenkapital	9.629	12.629	-3.000
Fremdkapital und sonstige Passiva	16.897	13.653	3.244
	26.526	26.282	244

Die Eigenkapitalquote (Relation des Eigenkapitals zur Bilanzsumme) sank trotz rückläufiger Bilanzsumme aufgrund der Ausschüttung aus dem Gewinnvortrag in Höhe von EUR 3 Mio. von 48,1 % im Vorjahr auf 36,3 % zum 31. Dezember 2020.

Die Bilanzsumme belief sich im Geschäftsjahr 2020 auf EUR 26,5 Mio. (Vj. EUR 26,3 Mio.). Dies entspricht einem Anstieg um TEUR 244. Der Anstieg der Bilanzsumme resultiert auf der Aktivseite im Wesentlichen aus dem Anlagevermögen, insbesondere aus Investitionen in Technische Anlagen und Maschinen. Auf der Passivseite resultiert die Veränderung im Wesentlichen aus dem aufgrund der Ausschüttung rückläufigen Eigenkapitals sowie aus den gestiegenen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkeiten. Die Gesellschaft hat alle geplanten Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen planmäßig und erfolgreich durchgeführt. Insgesamt wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr ca. EUR 3,7 Mio. investiert. Es wurden insbesondere in die technischen Anlagen und Maschinen investiert.

2.3.3 Finanzlage

Die Gesellschaft ist in ein grenzüberschreitendes Zero-Balancing im Konzern eingebunden.

Der Finanzmittelfonds (liquide Mittel abzüglich kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie den Forderungen bzw. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus dem Cash-Pooling) der Plukon Brenz GmbH hat sich von TEUR -3.393 im Vorjahr um TEUR 918 auf TEUR -4.311 in 2020 verringert. Der Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit beträgt TEUR 1.438 (Vj. Mittelabfluss TEUR 1.260). Aufgrund des erhaltenen Verlustausgleiches, der den negativen Saldo der Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Anlagevermögens und Auszahlungen für Investitionen, übersteigt, ergibt sich insgesamt ein Mittelzufluss aus Investitionstätigkeit von TEUR 752 (Vj. Mittelabfluss TEUR 2.461). Aus geleisteten Zinszahlungen sowie der geleisteten Ausschüttung ergibt sich ein Mittelabfluss von TEUR 3.108 (Vj. TEUR 20).

Sofern erforderlich standen dem Unternehmen im Rahmen der vorhandenen Konzernfinanzierung ausreichende Finanzmittel zur Verfügung.

Insgesamt ist die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des abgelaufenen Geschäftsjahres als geordnet anzusehen.

3 Prognose-, Chancen- und Risikobericht

3.1 Prognosebericht

Die Geschäftsführung geht davon aus, dass europaweit, aber auch global gesehen, der Konsum von Hähnchenfleisch weiter wachsen und eine zentrale Rolle in der Proteinversorgung der Menschen einnehmen wird.

Nach unserer Einschätzung wird der Konsum von Geflügelfleisch in Deutschland in 2021 auch weiterhin wachsen. Hähnchenfleisch ist mittlerweile etabliert und als vollwertiges Pendant zu Rind- und Schweinefleisch angesehen und kann hier als Substitution gesehen werden.

Im kommenden Geschäftsjahr 2021 wird das Schlachtvolumen voraussichtlich am Standort Brenz ab Herbst sinken. Es ist geplant, nur noch die Mengen am Standort Brenz zu schlachten, welche mit der geplanten Kernausrichtung des Standortes zusammenhängen.

Die dafür notwendigen Mastkapazitäten werden durch Marktaktivitäten der Plukon Agri Deutschland GmbH in der Tierbeschaffung sowie durch Integration von Mastbetrieben geschaffen. Unter anderem sollen neue Mäster verstärkt aus der Region Mecklenburg-Vorpommern akquiriert werden. Durch die Nähe zum Schlachthof möchten wir unserer gesellschaftlichen Verantwortung zur CO ₂ Reduzierung unter anderem auch Rechnung tragen.

Durch die Einbindung in die Plukon Food Group sehen wir eine gute nachhaltige Vermarktungsmöglichkeit der Produkte im Inlands-, aber auch im Exportbereich als gewährleistet.

Es bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen das vom Gesetzgeber zum Jahresende 2020 erlassene Gesetz zum Verbot von Werkverträgen und Reduzierung der Leiharbeiter für das Unternehmen bedeutet.

Das Verbot von Werkverträgen wird keinerlei Auswirkungen für die Gesellschaft haben, da auch in den letzten Jahren auf dem Einsatz von Werkverträgen verzichtet wurde.

Das Unternehmen erwartet durch die Ende des Jahres erneut auftretende sogenannte Geflügelgrippe aufgrund der Vielzahl von Vertragslieferanten und deren geographischen weit verteilen Lage keine wirtschaftlichen Probleme. Eventuelle Exportverbote für Geflügelprodukte könnten das Unternehmen nur geringfügig beeinflussen.

Anders sieht es aber bei den gesetzlichen Beschränkung (Quote) von Personal im Rahmen von Arbeitnehmerüberlassung aus. Das Unternehmen beschäftigt wie in der Branche üblich, im Rahmen von Personalüberlassungsverträgen Mitarbeiter. Bereits seit Jahren existiert eine mit dem Betriebsrat vereinbarte prozentuale Höchstgrenze. Betriebsrat und Unternehmen konnten sich immer mit dieser Quote arrangieren.

Das Fremdpersonal wird in der Gesellschaft verstärkt zu jahreszeitlich bedingten Auftragsspitzen und für Krankheits- und Urlaubsvertretung eingesetzt. Die Möglichkeit Auftragsspitzen und betrieblich bedingte Mitarbeitervertretung, welche sämtliche Firmen in Deutschland durch Personalüberlassung abfedern, wird dem Unternehmen aufgrund von gesetzlich vorgeschriebenen Maßnahmen der Fleischbranche weitestgehend entzogen. Welche Auswirkungen dies für unser Unternehmen hat, lässt sich jetzt noch nicht quantifizieren. Wir gehen jedoch davon aus, dass es zu Steigerungen der Personalkosten kommen wird. Es bleibt abzuwarten, wie die saisonalen Auftragsspitzen abgefedert werden können. Die Personal- und Absatzplanungen werden in den nächsten Monaten noch intensiver Zusammenarbeiten müssen, damit sämtliche Aufträge abgearbeitet werden können. Unvorhersehbare Ereignisse werden zwangsläufig zu Problemen führen.

Abzuwarten bleibt, wie sich das ab 2021 neu eingeführte Kostpreismodel für die das Unternehmen auswirken wird. Bis zum Jahresende 2020 wurden die Nettoerlöse 1:1 von der Vertriebsgesellschaft an die Zulieferbetriebe weitergeleitet. Um eine einheitliche Konzernstruktur zu erhalten werden die Zulieferbetriebe ab dem Jahr 2021 auf Kostpreisbasis zuzüglich eine Aufschlags an die Plukon Vertriebs GmbH fakturieren. Durch das neu eingeführte System erwartet man sich eine bessere Transparenz zwischen den Werken und dem Vertrieb. Dies bedeutet jedoch auch, dass die Plukon Brenz GmbH ab dem 01.01.2021 von einem Teil des wirtschaftlichen Risikos befreit wird.

Das Unternehmen geht davon aus, dass sich in den ersten Monaten des Jahres 2021 die bestehenden Mengenüberhänge an Fleisch reduzieren werden. Aufgrund der nicht kostendeckenden Urproduktion werden immer mehr Erzeuger die Produktion reduzieren bzw. einstellen. Dies wird daher zu einer Mengenreduzierung in der Urproduktion führen. Das wird mit einem kleinen Zeitverzug das Angebot verknappen.

Für das Jahr 2021 rechnen wir mit deutlich geringeren direkten Covid19 Kosten wie diese in 2020 entstanden sind. Das Ausmaß der Corona-Pandemie hängt maßgeblich davon ab, wie schnell die weltweite Ausbreitung des Virus eingedämmt und wirkungsvolle Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie erfolgreich ergriffen werden können. Das Management der Gesellschaft verfolgt eng die weitere Entwicklung.

Unter Berücksichtigungen o. g. erwarteten Entwicklungen geht die Geschäftsführung für das Geschäftsjahr 2021 von gleichbleibenden Umsatzerlösen, deutlich positives EBITDA sowie ein annähernd ausgeglichenes Jahresergebnis vor Ergebnisabführung aus.

3.2 Chancen- und Risikobericht

Das Risikomanagement basiert auf einem periodischen Berichtswesen, das alle wesentlichen Kennzahlen beinhaltet, sowie auf monatlichen Vergleichen und Analysen der finanziellen Entwicklung des Unternehmens.

Die Abweichungsanalysen dienen der Geschäftsführung als Instrument der Unternehmenssteuerung. Regelmäßige Orientierungsgespräche mit den Verantwortlichen zur Umsatz- und Kostenentwicklung ermöglichen es, die Geschäftsführung und die Gesellschafterin über die wirtschaftliche Entwicklung vollständig zu informieren und gegebenenfalls notwendige Maßnahmen einzuleiten. Das Unternehmen ist auf Grund der Einbindung in die Plukon Food Group in der Lage, bei Eintritt der oben beschriebenen Risiken kurzfristig zu reagieren sowie Maßnahmen zur Kostenanpassung einzuleiten.

Die nachfolgenden Risiken sind in der Reihenfolge Ihrer Bedeutung dargestellt.

Corona-Pandemie

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie können die Plukon-Gruppe in erster Linie im Bereich der Beschaffung treffen. Gegebenenfalls könnten Rohware, Verpackungsmaterialien und Handelswaren nicht in ausreichender Menge oder nicht zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung stehen. In den Bereichen Produktion und Logistik besteht das Risiko, dass es aufgrund eines erhöhten Krankenstands zu Verzögerungen kommt. Die Geschäftsführung hat Maßnahmen ergriffen, um diese Risiken zu minimieren.

Verstärkt auftretender internationaler Wettbewerb mit anderen Ländern

In Polen ist die Geflügelerzeugung preislich günstiger, dadurch ist dort seit Jahren ein immenses Wachstum der Geflügelwirtschaft vorhanden. Natürlich werden immer mehr Absatzkanäle auch nach Deutschland erschlossen.

Sollte der Handel von der "Tierwohl-Hähnchenfleisch" Strategie abweichen, könnte es zu einem verschärften Wettbewerb bei Hähnchenfleisch aus Deutschland und "preisgünstigem normalen Hähnchenfleisch" aus Polen kommen. Kurzfristig sehen wir dies jedoch als geringes Risiko an.

Die nachfolgenden Chancen sind in der Reihenfolge Ihrer Bedeutung dargestellt.

Marktwachstum

Es wird von einem moderaten Wachstum von etwa 2 % in der gesamten Geflügelbranche ausgegangen. Das Wachstum ist aber nur durch Verdrängung der anderen Fleischarten möglich.

Der Wettbewerb innerhalb der Branche wird auf dem bestehenden hohen Niveau bleiben, es wird vor allem in Polen mehr Geflügelfleisch produziert und damit auch international angeboten. Die Plukon Brenz GmbH ist durch das gewählte ITW Konzept aber ausreichend durch die Anbieter aus dem EU Ausland geschützt.

Abzuwarten bleibt, ob China Importe für Hähnchenfleisch aus Deutschland zulassen wird. Dies würde zu einer deutlichen Nachfragesteigerung von Knochenprodukten (Flügel, Schenkel) führen und es wäre mit Preisaufschlägen für diese Produkte zu rechnen.

Die Plukon Brenz GmbH hat durch ihren hohen Qualitätsstandard im Frische- Geschäft eine gute Marktposition innerhalb des deutschen Lebensmitteleinzelhandels erreicht. Im Bereich der TK Produkte ist man aufgrund der Möglichkeit auch größere Mengen zu liefern ein geschätzter Marktteilnehmer.

Neben den normalen in unseren Umsatz- und Beschaffungsmärkten liegenden Unsicherheiten sind uns über das oben Erwähnte hinaus keine Risiken bekannt. Risiken, die den Bestand des Unternehmens gefährden, sind uns derzeit ebenfalls nicht bekannt.

Brenz, 31. März 2021

Plukon Brenz GmbH

Cornelius van Gestel, Geschäftsführer

Peter Schenk, Geschäftsführer