CAL Invest GmbH & Co. KG

Dülmen

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die CAL Invest GmbH & Co. KG, Dülmen

Prüfungsurteil

Wir haben den Konzernabschluss der CAL Invest GmbH & Co. KG, Dülmen, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Kapitalflussrechnung und dem Konzerneigenkapitalspiegel für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der CAL Invest GmbH & Co. KG, Dülmen, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter-falscher Darstellungen im Konzernabschluss und Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Leipzig, 11. April 2024

HLB Schumacher Leipzig GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

gez. Marko Swoboda, Wirtschaftsprüfer

gez. Ulrike Bren, Wirtschaftsprüfer

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022

der CAL Invest GmbH & Co. KG

Dülmen

AKTIVA

			31.12.2022
	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	294.484,87
2. geleistete Anzahlungen	41.035,33	335.520,20
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	92.728.556,86
2. technische Anlagen und Maschinen	62.886.466,81
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	5.579.359,01
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	5.456.147,06	166.650.529,74
III. Finanzanlagen
Beteiligungen		1.278.244,64
			168.264.294,58
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	32.145.618,05
2. unfertige Erzeugnisse und Leistungen	257.898,64
3. fertige Erzeugnisse und Waren	19.383.730,89	51.787.247,58
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	9.418.490,71
2. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	29.106,92
3. sonstige Vermögensgegenstände	5.501.186,49	14.948.784,12
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		73.236.461,50
			139.972.493,20
C. Rechnungsabgrenzungsposten			346.417,09
			308.583.204,87

PASSIVA

		31.12.2022
	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Kapitalanteile der Kommanditisten	100.000,00
II. Kapitalrücklagen der Kommanditisten	77.935.963,38
III. Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	./. 544.706,15
IV. Konzernbilanzgewinn	46.860.510,26
V. Nicht beherrschende Anteile	37.281.728,32
		161.633.495,81
B. Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung		48.617.921,08
C. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen	470.315,00
2. Steuerrückstellungen	2.334.050,32
3. sonstige Rückstellungen	17.967.866,01
		20.772.231,33
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	15.863.886,67
2. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	297.553,00
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	8.657.055,40
4. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	25.367.209,43
5. sonstige Verbindlichkeiten	14.819.400,10
		65.005.104,60
E. Rechnungsabgrenzungsposten		300,00
F. Passive latente Steuern		12.554.152,05
		308.583.204,87

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022

der CAL Invest GmbH & Co. KG

Dülmen

	2022
	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse		250.966.171,00
2. Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen und Leistungen		2.596.061,19
3. andere aktivierte Eigenleistungen		102.274,83
4. sonstige betriebliche Erträge		6.876.426,96
davon Erträge aus der Währungsumrechnung EUR 145.657,77
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	./. 88.337.978,47
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	./. 23.974.213,67	./. 112.312.192,14
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	./. 33.099.620,91
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung
davon für Altersversorgung EUR ./. 165.019,18	./. 6.769.850,55	./. 39.869.471,46
7. Abschreibungen
auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		./. 17.567.807,76
8. sonstige betriebliche Aufwendungen		./. 44.107.097,46
davon Aufwendungen aus der Währungsumrechnung EUR ./. 5.359,81
9. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		373.271,00
davon aus der Abzinsung EUR 16.100,00
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		./. 1.169.060,67
davon aus der Aufzinsung EUR ./. 109.356,27
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
a) tatsächlich	./. 7.452.734,82
b) latent	./. 2.168.530,36	./. 9.621.265,18
12. Ergebnis nach Steuern		36.267.310,31
13. sonstige Steuern		./. 358.211,47
14. Konzernjahresüberschuss		35.909.098,84
15. Konzerngewinnvortrag		28.868.574,14
16. auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Konzernergebnis		./. 7.917.162,72
17. Gutschrift auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital		./. 10.000.000,00
18. Konzernbilanzgewinn		46.860.510,26

Konzern-Kapitalflussrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022

der CAL Invest GmbH & Co. KG

Dülmen

	2022
	TEUR
1. Periodenergebnis (Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag einschließlich Ergebnisanteile anderer Gesellschafter)	35.909
2. Abschreibungen (+) / Zuschreibungen (./.) auf Gegenstände des Anlagevermögens	17.568
3. Zunahme (+) / Abnahme (./.) der Rückstellungen	./. 16.557
4. Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen (+) / Erträge (./.)	./. 4.876
5. Zunahme (./.) / Abnahme (+) der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	13.220
6. Zunahme (+) / Abnahme (./.) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	./. 1.153
7. Gewinn (./.) / Verlust (+) aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	675
8. Zinsaufwendungen (+) / Zinserträge (./.)	796
9. Ertragsteueraufwand (+) / Ertragsteuerertrag (./.)	9.621
10. Ertragsteuerzahlungen (./. / +)	./. 9.210
11. Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	45.993
12. Auszahlungen (./.) für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	./. 73
13. Einzahlungen (+) aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	448
14. Auszahlungen (./.) für Investitionen in das Sachanlagevermögen	./. 8.575
15. Auszahlungen (./.) für Investitionen in das Finanzanlagevermögen	./. 40
16. Erhaltene Zinsen (+)	167
17. Cashflow aus der Investitionstätigkeit	./. 8.073
18. Einzahlungen (+) aus der Aufnahme von Krediten	1.068
19. Auszahlungen (./.) aus der Tilgung von Krediten	./. 10.622
20. Gezahlte Zinsen (./.)	./. 1.083
21. Gezahlte Ausschüttungen an Gesellschafter des Mutterunternehmens (./.)	./. 923
22. Gezahlte Ausschüttungen an andere Gesellschafter (./.)	./. 8.239
23. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	./. 19.799
24. Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds	18.121
25. Wechselkursbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds	142
26. Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	54.973
27. Finanzmittelfonds am Ende der Periode	73.236

Konzerneigenkapitalspiegel zum 31. Dezember 2022

der CAL Invest GmbH & Co. KG

Dülmen

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Kapitalanteile der Kommanditisten	Kapitalrücklagen der Kommanditisten
	TEUR	TEUR
Stand am 01.01.2022	100	77.936
Gutschrift auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital	0	0
Währungsumrechnung	0	0
Umbuchung von / Gutschrift auf Konten im Fremdkapital für Anteile anderer Gesellschafter	0	0
Konzernjahresüberschuss	0	0
Stand am 31.12.2022	100	77.936

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Konzernbilanzgewinn, der dem Mutterunternehmen zuzurechnen ist	Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	Summe
	TEUR	TEUR	TEUR
Stand am 01.01.2022	28.869	0	106.905
Gutschrift auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital	./. 10.000	0	./. 10.000
Währungsumrechnung	0	./. 545	./. 545
Umbuchung von / Gutschrift auf Konten im Fremdkapital für Anteile anderer Gesellschafter	0	0	0
Konzernjahresüberschuss	27.992	0	27.992
Stand am 31.12.2022	46.861	./. 545	124.352

	Nicht beherrschende Anteile
	Nicht beherrschende Anteile vor Jahresergebnis	Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Gewinne	Summe
	TEUR	TEUR	TEUR
Stand am 01.01.2022	37.739	0	37.739
Gutschrift auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital	0	0	0
Währungsumrechnung	0	0	0
Umbuchung von / Gutschrift auf Konten im Fremdkapital für Anteile anderer Gesellschafter	350	./. 8.724	./. 8.374
Konzernjahresüberschuss	0	7.917	7.917
Stand am 31.12.2022	38.089	./. 807	37.282

	Konzerneigenkapital
	Summe
	TEUR
Stand am 01.01.2022	144.644
Gutschrift auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital	./. 10.000
Währungsumrechnung	./. 545
Umbuchung von / Gutschrift auf Konten im Fremdkapital für Anteile anderer Gesellschafter	./. 8.374
Konzernjahresüberschuss	35.909
Stand am 31.12.2022	161.634

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2022

der CAL Invest GmbH & Co. KG

Dülmen

1. Allgemeine Angaben zu Inhalt und Gliederung des Konzernabschlusses

Die CAL Invest GmbH & Co. KG (CAL) hat ihren Sitz in Dülmen und wird im Handelsregister beim Amtsgericht Coesfeld in Abteilung A unter der Nummer HRA 7449 geführt.

Der Konzernabschluss für den CAL-Konzern wurde nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften der §§ 290 ff. HGB unter Beachtung der vom DRSC erlassenen Standards zur Konzernrechnungslegung aufgestellt.

Bedingt durch diverse Umstrukturierungen ergibt sich für die CAL als Mutterunternehmen erstmals für das Geschäftsjahr 2022 eine Konzernrechnungslegungspflicht nach §§ 290 ff HGB i.V. m. § 264a HGB. Aufgrund der Umstrukturierungen gelten die Größenkriterien des § 293 Abs. 1 HGB i. V. m. § 267 Abs. 4 Satz 2 HGB ab dem ersten Abschlussstichtag nach den Umstrukturierungen als überschritten.

Die Umstrukturierungen beruhten im Wesentlichen in der Bündelung des Investitionsbereichs Bauen und Erden des Hauses von Croy unter der CAL Invest GmbH & Co. KG.

Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfolgt unter der Prämisse der Unternehmensfortführung.

Die Ausweiswahlrechte werden weitgehend zugunsten des Konzernanhangs ausgeübt.

Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Einzelne Bezeichnungen von Konzernbilanzposten und Posten der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung werden ihrem Inhalt entsprechend angepasst.

Aufgrund der erstmaligen Aufstellung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2022 werden keine Vorjahreswerte ausgewiesen.

2. Angaben zum Konsolidierungskreis und Konzernanteilsbesitz

Zum CAL-Konzern gehören zum Stichtag der Erstkonsolidierung am 1. Januar 2022 sowie zum 31. Dezember 2022 die nachfolgend aufgelisteten Beteiligungen mit einem direkten und/ oder indirekten Anteilsbesitz von mehr als 20 %:

Anteilsbesitzliste	direkter Anteil	indirekter Anteil	gehalten über
	%	%
A Beteiligungen an verbundenen Unternehmen - vollkonsolidiert -
1 Vestische Hartsteinwerke GmbH & Co. KG, Haltern am See	100
2 Kalksandsteinwerk Ilmgau GmbH, Haltern am See	100
3 Kalksandsteinwerk Ilmgau Verwaltungs-Gesellschaft mbH, Münster	100
4 Baustoffwerke Havelland GmbH & Co. KG, Oranienburg-Germendorf	100
5 BRESLAU Beteiligungs GmbH, Münster	100
6 Rodgauer Baustoffwerke GmbH & Co. KG, Rodgau-Dudenhofen	64,07
7 Rodgauer Baustoffwerke Verwaltungs GmbH, Rodgau-Dudenhofen	65
8 Vestische Hartsteinwerke Verwaltungs-GmbH, Haltern am See		100	1
9 Augsburger Kalksandstein GmbH, Friedberg-Derching		100	6
10 Kalksandsteinwerk Oberbayern Verwaltungs-GmbH, Haltern am See		100	6
11 Havelland Verwaltungs-GmbH, Oranienburg-Germendorf		100	4
12 UNIKA Kalksandsteinwerke Südbayern GmbH & Co. KG, Friedberg		100	6
13 Kalksandsteinwerke Südbayern Verwaltungs-Gesellschaft mbH, Friedberg		100	12
14 UNIKA Kalksandsteinwerk Wiesbaden GmbH & Co. KG, Wiesbaden		100	6
15 Kalksandsteinwerk Wiesbaden GmbH, Wiesbaden		100	6
16 Calcis Lienen GmbH & Co. KG, Haltern am See		100	1
17 Calcis Lienen Verwaltungs-GmbH, Münster		100	16
18 Calcis Warstein GmbH & Co. KG, Warstein		100	16
19 Calcis Warstein Verwaltungs-GmbH, Warstein		100	16
20 Kalksandsteinwerk Cording GmbH, Wagenfeld		100	1
21 Baustoffwerke Münster-Osnabrück GmbH & Co. KG, Osnabrück		37,67	1
		12,93	20
22 Baustoffwerke Münster-Osnabrück Verwaltungsgesellschaft mbH, Osnabrück		100	21
23 Kalksandsteinwerke Westfalen-Lippe GmbH & Co. KG, Petershagen		67	21
24 Kalksandsteinwerke Westfalen-Lippe Verwaltungs-GmbH, Petershagen		100	23
25 BMO KS-Vertrieb Bielefeld-Münster-Osnabrück GmbH & Co. KG, Osnabrück		66	21
26 BMO KS-Vertrieb Verwaltungs-GmbH, Osnabrück		100	25
27 Handels- und Marketinggesellschaft für Baustoffe GmbH & Co. KG, Heek		100	21
28 Handels- und Marketinggesellschaft für Baustoffe Verwaltung mbH, Heek		100	21
29 BIT Baustoff- und Industrietechnik GmbH, Haltern am See		60	20
30 Ruhrbaustoffwerke GmbH & Co. KG, Castrop-Rauxel		100	1
31 Ruhrbaustoffwerke Verwaltungs GmbH, Castrop-Rauxel		100	1
32 UNIKA Kalksandstein Westfalen GmbH, Haltern am See		66,67	1
		33,33	30
33 KSPE Kalksandstein-Planelemente GmbH & Co. KG, Haltern am See		100	1
34 KSPE Kalksandstein-Planelemente Verwaltungsgesellschaft mbH, Haltern am See		100	1
35 Kalksandsteinwerk Krefeld GmbH, Kempen		100	1
36 Kalksandsteinwerk Krefeld-Rheinhafen GmbH & Co. KG, Krefeld		90	35
		10	1
37 Kalksandsteinwerk Krefeld-Rheinhafen Verwaltungs GmbH, Krefeld		100	36
38 UNIKA GmbH, Rodgau		14,29	1
		14,29	4
		14,29	6
		14,29	12
		14,29	14
		14,29	30
		14,29	33
39 Kalksandsteinkontor GmbH, Frankfurt a.M.		14,40	6
		85,60	14
B Gemeinschaftsunternehmen
- quotal konsolidiert -
40 SIL-PRO Bloczki Silikatowe Sp. z o.o., Godzikowice, Oława, Polen		50	5
41 SIL-PRO Warszawa Sp. z o.o., Nowy Modlin, Pomiechówek, Polen		50	5
C Beteiligungen mit einem Anteil von über 20 %
- nicht konsolidiert -
42 KS Logistik Rhein/Ruhr GmbH, Sulingen		50	36
43 PORIT GmbH, Rodgau		20	4
		20	6
44 SIL-PRO Szczecin Sp. z o.o., Godzikowice, Oława, Polen		50	5

Der Konsolidierungskreis besteht im Geschäftsjahr 2022 somit aus 39 vollkonsolidierten Gesellschaften sowie zwei Gesellschaften, die per Quotenkonsolidierung einbezogen wurden.

Die Gemeinschaftsunternehmen werden quotal mit 50 % in den Konzernabschluss einbezogen. In beiden Fällen liegen die Voraussetzungen für eine gemeinsame Führung - gleichberechtigte Ausübung des beherrschenden Einflusses auf die Finanz- und Geschäftspolitik und eine auf Dauer angelegte vertragliche Vereinbarung zur gemeinsamen Führung durch die Gesellschafter -vor.

Die KS Logistik Rhein/Ruhr GmbH, die PORIT GmbH sowie die im Dezember 2021 gegründete SIL-PRO Szczecin Sp. z o.o. werden wegen ihrer untergeordneten Bedeutung für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns nicht in den Konzernabschluss einbezogen und deshalb als Beteiligungen ausgewiesen.

Der Konzernabschluss der CAL befreit die folgenden Gesellschaften nach § 264b HGB i. V. m. § 325 HGB von der Offenlegung:

•	CAL Invest GmbH & Co. KG;
•	Baustoffwerke Havelland GmbH & Co. KG;
•	Rodgauer Baustoffwerke GmbH & Co. KG;
•	UNIKA Kalksandsteinwerke Südbayern GmbH & Co. KG;
•	UNIKA Kalksandsteinwerk Wiesbaden GmbH & Co. KG;
•	Vestische Hartsteinwerke GmbH & Co. KG;
•	KSPE Kalksandstein-Planelemente GmbH & Co. KG;
•	Ruhrbaustoffwerke GmbH & Co. KG;
•	Calcis Lienen GmbH & Co. KG;
•	Calcis Warstein GmbH & Co. KG;
•	Kalksandsteinwerk Krefeld-Rheinhafen GmbH & Co. KG;
•	Baustoffwerke Münster-Osnabrück GmbH & Co. KG sowie der
•	Kalksandsteinwerke Westfalen-Lippe GmbH & Co. KG.

Des Weiteren wirkt der Konzernabschluss nach § 264 Abs. 3 HGB i. V. m. § 325 HGB befreiend für die Offenlegungspflichten der:

•	BRESLAU Beteiligungs GmbH;
•	Kalksandsteinwerk Krefeld GmbH;
•	UNIKA Kalksandstein Westfalen GmbH;
•	Kalksandsteinwerk Cording GmbH;
•	BIT Baustoff- und Industrietechnik GmbH sowie der
•	UNIKA GmbH.

Der Konzernabschluss und Konzernlagebericht der CAL befreit zudem die Vestische Hartsteinwerke GmbH & Co. KG, die Baustoffwerke Münster-Osnabrück GmbH & Co. KG sowie die Rodgauer Baustoffwerke GmbH & Co. KG gemäß § 291 Abs. 1 Satz 1 HGB von der Verpflichtung, einen Konzernabschluss und einen Konzernlagebericht aufzustellen und offen zu legen.

3. Konsolidierungsmethoden

Das Geschäftsjahr des CAL-Konzerns ist das Kalenderjahr. Der Konzernabschlussstichtag stimmt mit den Abschlussstichtagen der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen überein.

Tochterunternehmen, die von der CAL direkt oder indirekt beherrscht werden, sind nach den Regeln der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen. Auf Gemeinschaftsunternehmen, die für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung sind, wurde gemäß § 310 HGB die Quotenkonsolidierung angewendet. Die übrigen Beteiligungen werden entweder zu Marktwerten oder, wenn ein solcher nicht vorliegt und auch nicht verlässlich ermittelbar ist, zu Anschaffungskosten angesetzt.

Die Abschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sind nach einheitlichen, dem HGB entsprechenden Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen auf den Stichtag des Konzernabschlusses aufgestellt bzw. übergeleitet worden.

Der Konzernabschluss der CAL wurde für das Geschäftsjahr 2022 erstmalig aufgestellt. Im Rahmen der Kapitalkonsolidierung erfolgte die Erstkonsolidierung der einzubeziehenden Tochterunternehmen gemäß § 301 Abs. 2 HGB auf den Stichtag zum 1. Januar 2022. Dabei wurde die Neubewertungsmethode nach den Vorschriften des § 301 Abs. 1 HGB angewandt. Alle in den Konzernabschluss aufzunehmenden Vermögensgegenstände, Schulden, Rechnungsabgrenzungsposten und Sonderposten der Tochterunternehmen wurden neu bewertet. Im Rahmen der Neubewertung erfolgte für Vermögensgegenstände und Schulden, für die Marktpreise vorhanden bzw. ableitbar waren, der Ansatz zu Marktpreisen. Im Übrigen lagen der Neubewertung kostenorientierte Verfahren zugrunde.

Aus den Erstkonsolidierungen auf den 1. Januar 2022 resultieren passive Unterschiedsbeträge in Höhe von insgesamt TEUR 73.630. Es handelt sich insgesamt um technische passive Unterschiedsbeträge, die sich zum einen aus einem Auseinanderfallen des Zeitpunktes der Entstehung des Mutter-Tochter-Verhältnisses und dem Zeitpunkt der Erstkonsolidierung ergeben haben. Zum anderen wurden die Mutter-Tochter-Verhältnisse durch Sacheinlagen begründet, die zulässigerweise mit Anschaffungskosten unterhalb des beizulegenden Wertes angesetzt wurden.

Soweit passive Unterschiedsbeträge auf Gewinnthesaurierungen der Tochterunternehmen in der Zeit seit der Entstehung des Mutter-Tochter-Verhältnisses und vor dem Erstkonsolidierungsstichtag zurückzuführen sind, wurden die hierauf entfallenden passiven Unterschiedsbeträge in Höhe von TEUR 20.275 gemäß DRS 23.148 unmittelbar in den Konzerngewinnvortrag eingestellt. Der verbliebene Saldo wird nach § 301 Abs. 3 HGB zum 1. Januar 2022 mit TEUR 53.355 als passiver Unterschiedsbetrag nach dem Eigenkapital im Posten "Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung" ausgewiesen. Die Fortentwicklung des verbliebenen passiven Unterschiedsbetrages erfolgt gemäß DRS 23.149 b).

Die Entwicklung der Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung im Geschäftsjahr 2022 sind aus der folgenden Darstellung ersichtlich:

Entwicklung der passiven Unterschiedsbeträge

	Stand 01.01.2022	Einstellung in Konzerngewinnvortrag	ergebniswirksame Auflösung	Stand 31.12.2022
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Vestische Hartsteinwerke GmbH & Co. KG	26.061	-19	-2.574	23.468
Rodgauer Baustoffwerke GmbH & Co. KG	14.586	-12	-1.073	13.501
Rodgauer Baustoffwerke Verwaltungs GmbH	41	-41		0
Kalksandsteinwerk Ilmgau Verwaltungs GmbH	1	-1		0
Kalksandsteinwerk Ilmgau GmbH	-17	17		0
Baustoffwerke Havelland GmbH & Co. KG	18.994	-6.255	-1.090	11.649
BRESLAU Beteiligungs GmbH	13.964	-13.964		0
	73.630	-20.275	-4.737	48.618

Auf der Aktivseite anzusetzende Geschäfts- oder Firmenwerte sind im Rahmen der Erstkonsolidierung nicht entstanden. Der aus der Erstkonsolidierung der Kalksandsteinwerk Ilmgau GmbH resultierende aktive Unterschiedsbetrag von TEUR 17 beruht auf Verlusten, die im Zuge der Verschmelzung des Tochterunternehmens im Geschäftsjahr 2023 realisiert werden. Der aktive Unterschiedsbetrag wurde aufgrund dessen bereits zum Erstkonsolidierungsstichtag mit dem Konzerngewinnvortrag verrechnet.

Die Schuldenkonsolidierung erfolgt nach § 303 Abs. 1 HGB durch Eliminierung der Forderungen mit den entsprechenden Verbindlichkeiten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen. Ergebniswirkungen haben sich hieraus nicht ergeben.

Vermögensübertragungen zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, die grundsätzlich einer Zwischenergebniseliminierung bedürfen, fanden im Bereich des Vorratsvermögens statt.

Die Aufwands- und Ertragskonsolidierung erfolgt gemäß § 305 Abs. 1 HGB durch Verrechnung der Umsatzerlöse und übrigen wesentlichen Erträge zwischen den Konzernunternehmen mit den auf sie entfallenden Aufwendungen.

Führen Konsolidierungsmaßnahmen zu Differenzen zwischen handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden oder Rechnungsabgrenzungsposten und deren steuerlichen Wertansätzen und bauen sich diese Differenzen in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich wieder ab, so sind darauf latente Steuern (aktive wie passive) gemäß § 306 HGB im Konzernabschluss anzusetzen. Es erfolgt ein saldierter Ausweis. Differenzen aus dem erstmaligen Ansatz eines nach § 301 Abs. 3 HGB verbleibenden Unterschiedsbetrages bleiben dabei unberücksichtigt.

Nicht beherrschende Anteile am Eigenkapital sowie der auf sie entfallende Anteil am Jahresergebnis sind gemäß § 307 HGB im Konzernabschluss ausgewiesen.

4. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden zu An- schaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um die planmäßigen und ggf. außerplanmäßigen Abschreibungen, bilanziert. Sind die Grundlagen für eine außerplanmäßige Abschreibung nicht mehr gegeben, werden entsprechende Zuschreibungen vorgenommen. Im Geschäftsjahr sind keine außerplanmäßigen Abschreibungen angefallen.

Geschäfts- oder Firmenwerte ergaben sich im Rahmen der Erstkonsolidierung nicht.

Eigene Sandvorkommen werden entsprechend der Ausbeute des Geschäftsjahres abgeschrieben (Leistungsabschreibung).

Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden nach der linearen Methode über ihre wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben.

Angesichts des untergeordneten Umfangs werden die geringwertigen Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten in Höhe von bis zu EUR 800,00 netto auch in der Handelsbilanz entsprechend § 6 Abs. 2 EStG vollständig abgeschrieben.

Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten bilanziert.

Vorräte werden grundsätzlich mit ihren Konzern-Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe einschließlich der Emissionsrechte werden mit den durchschnittlichen Konzern-Anschaffungskosten bewertet. In die Konzern-Herstellungskosten der fertigen und unfertigen Erzeugnisse und Leistungen werden neben den Material- und Fertigungseinzelkosten produktionsbezogene Teile der notwendigen Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie die auf die Produktion entfallenden Abschreibungen auf Sachanlagen eingerechnet. Liegen die Konzern-Anschaffungs- oder Herstellungskosten am Abschlussstichtag über den Nettoveräußerungswerten, werden die Grundsätze der verlustfreien Bewertung beachtet. Klein- und Ersatzteile werden gemäß § 240 Absatz 3 HGB teilweise mit einem Festwert angesetzt. Die geleisteten Anzahlungen sind zum Nennwert bilanziert.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden zum Nennbetrag bilanziert. Einzelrisiken werden durch Einzelwertberichtigungen berücksichtigt, den allgemeinen Kredit- und Zinsrisiken wird durch Pauschalwertberichtigungen Rechnung getragen.

Der Kassenbestand und die Guthaben bei Kreditinstituten werden mit dem Nominalbetrag bilanziert.

Unter den Rechnungsabgrenzungsposten sind Ausgaben bzw. Einnahmen vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, die Aufwendungen bzw. Erträge für eine bestimmte Zeit nach diesem Stichtag darstellen.

Die Kapitalanteile der Kommanditisten wie auch die Kapitalrücklagen der Kommanditisten sind mit dem Nennbetrag angesetzt.

Nicht beherrschende Anteile am Eigenkapital werden mit dem anteiligen Nettovermögen angesetzt.

Rückstellungen für Pensionen werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (projected unit credit method) bzw. dem Teilwertverfahren unter Berücksichtigung der Richttafeln 2018 G von Prof. Klaus Heubeck bewertet. Folgende Annahmen liegen der Berechnung zugrunde:

Rechnungszinssatz p. a.	1,78 % bzw. gemäß RückAbzinsV entsprechend individueller Restlaufzeit
Gehalts- und Karrieretrend p. a.	von 0,00 % - 2,00 %
Rententrend p. a.	von 2,00 % - 2,20 %
Beitragsbemessungsgrenzen-Trend p. a.	von 0,00 % - 2,00 %

Es kam der durchschnittliche Rechnungszinssatz der vorangegangenen zehn Jahre zur Anwendung.

Die Steuer- und sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten. Sie wurden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages gebildet. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden entsprechend der Vorschriften des § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB abgezinst.

Die erhaltenen Anzahlungen sind zum Nennwert ohne etwaigen Umsatzsteueranteil ausgewiesen.

Die Verbindlichkeiten wurden in Höhe ihres Erfüllungsbetrages bilanziert.

Latente Steuern werden für zum Abschlussstichtag bestehende temporäre Differenzen (§§ 298, 274, 308 HGB) zwischen den Wertansätzen in der handelsrechtlichen Konzern- und der Steuerbilanz sowie für Steuerguthaben und Verlustvorträgen bilanziert. Latente Steuern aus Steuerguthaben und Verlustvorträgen kamen nur insoweit zum Ansatz als eine Inanspruchnahme bzw. Verrechnung in den nächsten fünf Jahren erwartet wird. Der Berechnung liegen die zum Realisierungszeitpunkt erwarteten unternehmensindividuellen Steuersätze zu Grunde, die zum Abschlussstichtag gültig bzw. gesetzlich verabschiedet sind. Es erfolgt eine Saldierung von aktiven und passiven latenten Steuern. Ergibt sich nach der Saldierung insgesamt eine Steuerentlastung, so können diese aktiven latenten Steuern gemäß §§ 298, 274 Abs. 1 S. 2 HGB bilanziert werden, eine sich insgesamt ergebende Steuerbelastung ist hingegen als passive latente Steuern gemäß §§ 298, 274 Abs. 1 S. 1 HGB anzusetzen. Der Konzern macht im Fall einer insgesamt bestehenden Steuerentlastung vom Aktivierungswahlrecht Gebrauch. Latente Steuern waren auch auf Konsolidierungsvorgänge gemäß § 306 HGB zu bilden.

Fremdwährungsumrechnung

Auf fremde Währung lautende Bankguthaben wurden mit dem Devisenkassamittelkurs auf Basis des EURO-Referenzkurses der Europäischen Zentralbank (EZB) zum Abschlussstichtag umgerechnet.

Die Jahresabschlüsse der polnischen Tochtergesellschaften wurden in polnischen Zloty (PLN) erfasst, quotiert und in Euro umgerechnet. Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung wurden zum Periodendurchschnittskurs (PDK), die Bilanz zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag (SK) umgerechnet. Das Eigenkapital wurde mit historischen Werten angesetzt. Die Kurse sind aus der folgenden Tabelle ersichtlich:

31.12.2022	PDK	1 EUR = 4,686800 PLN
	SK	1 EUR = 4,680800 PLN
31.12.2021	PDK	1 EUR = 4,596900 PLN
	SK	1 EUR = 4,596900 PLN

Die Kurse wurden den statistischen Veröffentlichungen der Bundesbank entnommen. Der PDK wurde aus dem Durchschnitt aller einzelnen Tageskurse ermittelt.

Anfallende Währungsumrechnungsdifferenzen werden gemäß § 308a HGB im Eigenkapital unter dem Posten "Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung" ausgewiesen. Im Rahmen der Schuldenkonsolidierung sowie bei der Zwischengewinneliminierung sind keine Währungsdifferenzen entstanden.

5. Erläuterungen zur Konzernbilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens und der Abschreibungen des Geschäftsjahres ist in dem als Anlage 1 zum Anhang beigefügten Anlagespiegel dargestellt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind innerhalb eines Jahres fällig. In den sonstigen Vermögensgegenständen sind Forderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr in Höhe von TEUR 355 enthalten.

Die sonstigen Vermögensgegenstände betreffen im Wesentlichen Strom- und Energiesteuererstattungen (TEUR 1.726), Umsatz-/ Vorsteuerforderungen (TEUR 1.294), Forderungen aus Ertragsteuern (TEUR 624) und Schadenersatzansprüche (TEUR 355).

Eigenkapital

Die Entwicklung des Eigenkapitals ist im Konzerneigenkapitalspiegel dargestellt.

Kommanditisten des Mutterunternehmens sind Rudolph Prinz von Croy, Carl-Philipp Prinz von Croy und die von Croy KG mit Hafteinlagen von insgesamt TEUR 100. Die Hafteinlagen entsprechen den Pflichteinlagen gemäß Gesellschaftsvertrag.

Im Konzernbilanzgewinn ist ein Konzerngewinnvortrag in Höhe von TEUR 28.869 enthalten.

Rückstellungen

Die Rückstellungen setzen sich zum Abschlussstichtag wie folgt zusammen:

Entwicklung der Rückstellungen	Stand 31.12.2022
	TEUR
Rückstellungen für Pensionen	470
Steuerrückstellungen	2.334
Sonstige Rückstellungen
mittel- und langfristige sonstige Rückstellungen
Rückstellungen für Rekultivierungen / Sandrückgabeverpflichtungen	3.316
Rückstellungen für Personal	263
Rückstellung für Archivierung	142
Rückstellung für steuerliche Außenprüfungen	58
; Summe mittel- und langfristige sonstige Rückstellungen	3.779
kurzfristige sonstige Rückstellungen
Rückstellung für Rückgabe CO ₂ -Zertifikate	6.012
Rückstellungen für Personal	3.226
Rückstellungen für unterlassene Instandhaltungen	2.015
Rückstellungen für Abschluss-, Prüfungs- und Steuerberatungskosten	931
Rückstellungen für ausstehende Rechnungen	616
Rückstellungen für Bonifikationen Kunden	521
Rückstellung für Abwicklung Erbbaupachtvertrag	224
Rückstellungen für Gewährleistungen	184
übrige Rückstellungen	460
Summe kurzfristige sonstige Rückstellungen	14.189
Summe sonstige Rückstellungen	17.968
Summe Rückstellungen	20.772

Der Unterschiedsbetrag aus der geänderten Bewertung der Pensionsrückstellungen gemäß § 253 Abs. 6 HGB beträgt TEUR 25.

Die Rekultivierungsrückstellungen betreffen die Verpflichtung zur Wiederherstellung eines umweltgerechten Zustandes der Ausbeutegrundstücke nach dem Abbau der Vorkommen. Die Rückstellungen werden ratierlich über den vorgesehenen Zeitraum entsprechend der jährlichen Ausbeute, abzüglich der vorgenommenen Erfüllung, gebildet. Die Höhe der Rückstellungen bemisst sich anhand der geschätzten Kosten für den Rückbau der Förderanlagen und die zu erfüllenden Rekultivierungsmaßnahmen.

Die langfristigen Personalrückstellungen umfassen ausschließlich Verpflichtungen aus Jubiläen, die auf Grund von Betriebsvereinbarungen gebildet wurden. Die Bewertung ergibt sich aus versicherungsmathematischen Gutachten, welche die Richttafeln 2018 G von Prof. Klaus Heubeck und einen Zinssatz von 0,92 % p. a. berücksichtigen, sowie aus eigenen Berechnungen.

Die kurzfristigen sonstigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für die Rückgabe von entgeltlich erworbenen CO ₂ -Zertifikaten bei den kalkproduzierenden Gesellschaften, Rückstellungen im Personalbereich durch nicht genommenen Urlaub / Mehrarbeit, Tantieme und Boni sowie unterlassene Instandhaltungen.

Verbindlichkeiten

Die Fristigkeiten, der Umfang der besicherten Verbindlichkeiten und die Art der Sicherheiten sind in dem als Anlage 2 zum Anhang beigefügten Verbindlichkeitenspiegel dargestellt.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern betreffen ausschließlich sonstige Verbindlichkeiten.

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten gegenüber anderen Gesellschaftern in Höhe von TEUR 6.034 enthalten. In Höhe von TEUR 1.564 entfallen die sonstigen Verbindlichkeiten auf Steuern und in Höhe von TEUR 226 auf Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit.

Latente Steuern

Die temporären Differenzen von Wertansätzen zwischen Handels- und Steuerbilanz und die darauf entfallenden Steuern wie auch Steuerguthaben sind nachfolgender Tabelle zu entnehmen:

Ermittlung latente Steuern	31.12.2022
	Unterschiedsbetrag	Latente Steuern
Bilanzposten	TEUR	TEUR
Immaterielle Vermögensgegenstände	-10.134	1.632
Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten	-151	26
Rückstellungen für Pensionen	239	40
sonstige Rückstellungen	2.635	422
Verlustvorträge/Steuerguthaben	3.062	513
Summe aktive latente Steuern		2.633
Sachanlagen	84.115	-12.301
Finanzanlagen	475	-80
Vorräte	17.259	-2.746
Steuerliche Sonderposten	388	-60
Summe passive latente Steuern		-15.187
Saldo passive latente Steuern zum 31.12.		-12.554

Die Berechnungen erfolgen mit den unternehmensindividuellen Ertragssteuersätzen. Diese betreffen bei deutschen Personengesellschaften die Gewerbesteuer. Die Steuersätze bewegen sich in einer Bandbreite von 12,25 % bis 17,5 %. Bei Kapitalgesellschaften kommen Körperschaftsteuer nebst Zuschlagsteuern mit Steuersätzen von 15,825 % bzw. 19 % hinzu. Die effektive Konzern-Steuerquote beläuft sich im Geschäftsjahr 2022 auf rd. 21 %.

6. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Insgesamt konnten im Geschäftsjahr 2022 Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 250.966 realisiert werden.

Das Absatzgebiet der operativen Einheiten im Bereich Kalksand- und Porenbetonstein erstreckt sich fast über das gesamte Bundesgebiet.

In diesem Geschäftsbereich wurde in 2022 insgesamt ein Umsatz von TEUR 224.497 erwirtschaftet. Im Geschäftsbereich Kalk werden durch Tochterunternehmen drei Kalkwerke betrieben. Der Schwerpunkt liegt bei gebrannten Produkten, zu deren Abnehmern die Baustoffindustrie, die chemische Industrie und auch die Stahlindustrie zählen. Die Absatzgebiete in diesem Geschäftsbereich liegen in Nord- und Mitteldeutschland sowie den Niederlanden. Der Umsatz im Kalkbereich beträgt TEUR 26.469.

Die Konzernumsätze wurden überwiegend in Deutschland getätigt. In Höhe von TEUR 25.545 wurden Umsätze in anderen Ländern der Europäischen Union, überwiegend in Polen und den Niederlanden sowie in der Schweiz erzielt.

Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten unter anderem Erträge aus der Auflösung des passiven Unterschiedsbetrages in Höhe von TEUR 4.737, von Rückstellungen in Höhe von TEUR 603, Versicherungsentschädigungen in Höhe von TEUR 412, sowie Erträge aus dem Abgang von Gegenständen des Sachanlagevermögens in Höhe von TEUR 187. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betreffen unter anderem Verluste aus dem Abgang von Gegenständen des Sachanlagevermögens in Höhe von TEUR 862.

Nicht beherrschende Anteile

Die auf andere Gesellschafter entfallenden Ergebnisanteile beinhalten Gewinnanteile in Höhe von TEUR 7.917.

7. Sonstige Angaben

Anzahl der Arbeitnehmer

Der Konzern beschäftigte im Berichtszeitraum durchschnittlich 684 Personen. Sie verteilen sich wie folgt:

	2022
Gewerbliche Mitarbeiter	458
Angestellte	226
	684
davon aus Gemeinschaftsunternehmen
Gewerbliche Mitarbeiter	48
Angestellte	17
	65

Kredite an Mitglieder des Geschäftsführungsorgans

An einen Geschäftsführer eines Tochterunternehmens wurde im März 2022 ein kurzfristiges, unbesichertes und unverzinsliches Darlehen in Höhe von TEUR 32 ausgereicht, welches im April 2022 vollständig zurückgezahlt wurde.

Angaben zu Geschäften mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Neben den marktüblichen Geschäften mit nahestehenden Unternehmen und Personen bestehen folgende Darlehensverträge und Vereinbarungen über Verrechnungskonten:

Für den Erwerb weiterer Anteile an der Baustoffwerke Münster-Osnabrück GmbH & Co. KG stellte eine Kommanditistin des Mutterunternehmens der Vestische Hartsteinwerke GmbH & Co. KG im Jahr 2015 ein unbesichertes Gesellschafterdarlehen zur Verfügung, das zum Abschlussstichtag in Höhe von TEUR 6.843 valutiert. Das Darlehen hat eine Laufzeit bis 2030 und wird über 10 Jahre fest mit 2 % p. a. verzinst. Die Annuität beträgt halbjährlich ab 30. Juni 2016 TEUR 465, wobei auch Sondertilgungen möglich sind. Im Geschäftsjahr 2022 wurden TEUR 781 getilgt.

Für den Erwerb der Geschäftsanteile an der Kalksandsteinwerk Krefeld GmbH stellte eine Kommanditistin des Mutterunternehmens im Jahr 2021 ein unbesichertes Gesellschafterdarlehen zur Verfügung, das zum Abschlussstichtag in Höhe von TEUR 4.500 valutiert. Das Darlehen hat eine Laufzeit bis 2031 und wird über 10 Jahre fest mit 1,5 % p. a. verzinst. Die Tilgungsrate beträgt halbjährlich ab 30. Juni 2022 TEUR 250, wobei auch Sondertilgungen möglich sind. Im Geschäftsjahr 2022 wurden TEUR 500 getilgt.

Für den Erwerb des 10%igen Kommanditanteils an der Kalksandsteinwerk Krefeld-Rheinhafen GmbH & Co. KG stellte eine Kommanditistin des Mutterunternehmens im Jahr 2021 ein weiteres unbesichertes Gesellschafterdarlehen zur Verfügung, das zum Abschlussstichtag in Höhe von TEUR 5.000 valutiert. Das Darlehen hat eine Laufzeit bis 2031 und wird über 10 Jahre fest mit 1,5 % p. a. verzinst. Für das Darlehen sind keine Tilgungszahlungen vereinbart. Das Darlehen ist zum Ablauf des Darlehensvertrages vollständig zurückzuzahlen, wobei auch Sondertilgungen möglich sind.

Zudem besteht eine Verbindlichkeit des Konzerns gegenüber den Kommanditisten und der Kommanditistin des Mutterunternehmens aus unbesicherten Verrechnungskonten in Höhe von insgesamt TEUR 9.024. Die Verrechnungskonten sind unverzinslich.

Geschäftsführung

Die Geschäftsführung obliegt der RVC Verwaltungs- und Beteiligungs-GmbH, Dülmen, als persönlich haftende Komplementärin, vertreten durch ihre Geschäftsführer Rudolph Prinz von Croÿ, Carl-Philipp Prinz von Croÿ und Joachim Menke. Auf die Angabe der Gesamtbezüge der Geschäftsführer wird in entsprechender Anwendung des § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

Haftungsverhältnisse

Haftungsverhältnisse gemäß § 268 Abs. 7 HGB i. V. m. § 251 HGB bestehen wie folgt:

•	aus Avalvereinbarungen mit deutschen Banken in Höhe von TEUR 2.325.

Wir gehen davon aus, dass wir aus den vorgenannten Haftungsverhältnissen nicht in Anspruch genommen werden, da wir unseren Verpflichtungen stets fristgerecht nachgekommen sind und erwartungsgemäß nachkommen werden.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen und nicht in der Konzernbilanz enthaltene Geschäfte

Es bestehen Leasingverträge über PKW, deren Gesamtlaufzeit regelmäßig 3 Jahre beträgt, über Baufahrzeuge mit einer Gesamtlaufzeit von 5 Jahren sowie über E-Bikes. Des Weiteren sind Miet- bzw. Pachtverträge mit einer Mindestlaufzeit von 2 Jahren vorhanden.

Des Weiteren bestehen Erbbaurechte an mehreren Betriebsgrundstücken. Die Erbbaurechte haben eine Laufzeit bis 2045, 2046, 2058 bzw. 2064. Sie sind mit der Verpflichtung zur Zahlung eines jährlichen Erbbauzinses in Höhe von aktuell TEUR 407 verbunden. Die ausstehenden Erbbauzinsen für das stillgelegte Werk Lippstadt i. H. v. insgesamt TEUR 172 bis 2064 sind im Konzernabschluss bereits zurückgestellt.

Zum Abschlussstichtag bestehen auf Grund dessen finanzielle Verpflichtungen in Höhe von insgesamt TEUR 16.904.

Im Rahmen von bis zum Abschlussstichtag begonnener bzw. beauftragter Investitionsvorhaben besteht ein Bestellobligo in Höhe von ca. EUR 1,6 Millionen.

Der unter Anwendung des Shifted-Longnormal-Modells ermittelte beizulegende Zeitwert eines zum Abschlussstichtag bestehenden Zinscaps im Umfang von TEUR 500 mit einer Fälligkeit im Mai 2025 beträgt TEUR 11 zu Gunsten der Gesellschaft. Es erfolgte keine Bilanzierung im Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022, da die abgegrenzten Gebühren für den Abschluss des Finanzinstruments aufgrund der vorzeitigen Rückzahlung des korrespondierenden Darlehens in Vorjahren aufwandswirksam erfasst wurden.

Honorar der Abschlussprüfer

Von den Abschlussprüfern wurden folgende Gesamthonorare gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 9 HGB und gemäß § 285 Nr. 17 HGB berechnet:

	Abschlussprüfungsleistungen	Sonstige Bestätigungsleistungen	Steuerberatungsleistungen	Sonstige Leistungen
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Gesamt	464	25	411	24
davon Honorare anderer Abschlussprüfer von in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen	293	23	335	4
davon für Vorjahre (Gesamt)	15	23	19	0
davon Honorare anderer Abschlussprüfer von in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen	14	23	20	0

Angaben zur Konzern-Kapitalflussrechnung

Der Finanzmittelfonds entspricht dem Bilanzposten Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten.

In den zahlungsunwirksamen Erträgen ist die Auflösung des passiven Unterschiedsbetrages in Höhe von TEUR 4.737 enthalten.

Im Finanzmittelfonds sind Bestände in Höhe von TEUR 3.437 quotal einbezogener Unternehmen einbezogen.

Angaben zum Konzerneigenkapitalspiegel

Der Betrag, der den Gesellschaftern des Mutterunternehmens für Ausschüttungen zur Verfügung steht, beläuft sich zum Abschlussstichtag auf TEUR 22.578.

Beschluss über die Ergebnisverwendung

Die Gesellschafterversammlung der CAL hat beschlossen, den Gewinnvortrag sowie einen Teilbetrag des Jahresüberschusses des Mutterunternehmens in Höhe von TEUR 10.000 den Privatkonten der Gesellschafter gutzuschreiben und den übersteigenden Betrag aus dem Jahresüberschuss 2022 auf neue Rechnung vorzutragen.

8. Nachtragsbericht

Die Nachwirkungen der Coronavirus-Pandemie sowie die kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine bzw. in Israel und dem Gaza-Streifen haben sich bisher nicht negativ auf die Geschäftstätigkeit des Konzerns ausgewirkt. Der Absatz entwickelt sich stabil. Lieferengpässe bei Einsatzfaktoren und Ressourcen machen sich kaum bemerkbar. Spürbare Auswirkungen haben allerdings die stark gestiegenen Energiepreise sowie der Rückgang der Bautätigkeit u.a. aufgrund der gestiegenen Hypothekenzinsen.

Für weitere Erläuterungen verweisen wir auf den Konzernlagebericht.

Dülmen, den 10. April 2024

CAL Invest GmbH & Co. KG

gez. Rudolph Prinz von Croy

gez. Carl-Philipp Prinz von Croy

gez. Joachim Menke

Konzernanlagespiegel zum 31. Dezember 2022

der CAL Invest GmbH & Co. KG

Dülmen

-- unter Gegenüberstellung der Beträge aus der Erstkonsolidierung --

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	Stand 01.01.2022	Zugänge	Umbuchungen
	TEUR	TEUR	TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.850	73	2
2. geleistete Anzahlungen	41	0	0
Summe immaterielle Vermögensgegenstände	1.891	73	2
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	158.642	709	18
2. technische Anlagen und Maschinen	253.541	1.024	2.819
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	20.783	1.611	157
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	3.266	5.231	-2.996
Summe Sachanlagen	436.232	8.575	-2
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	2.056	0	0
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	2.440	0	0
3. Beteiligungen	1.274	40	0
Summe Finanzanlagen	5.770	40	0
Summe Anlagevermögen	443.893	8.688	0

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	Abgänge	Währungsdifferenzen	Stand 31.12.2022
	TEUR	TEUR	TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	0	-1	1.924
2. geleistete Anzahlungen	0	0	41
Summe immaterielle Vermögensgegenstände	0	-1	1.965
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	-1.278	-75	158.016
2. technische Anlagen und Maschinen	-4.520	-178	252.686
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	-848	-15	21.688
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	-24	-21	5.456
Summe Sachanlagen	-6.670	-289	437.846
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	-2.056	0	0
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	-2.440	0	0
3. Beteiligungen	0	0	1.314
Summe Finanzanlagen	-4.496	0	1.314
Summe Anlagevermögen	-11.166	-290	441.125

	kumulierte Abschreibungen
	Stand 01.01.2022	Zugänge	Abgänge	Währungsdifferenzen	Stand 31.12.2022
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.569	61	0	-1	1.629
2. geleistete Anzahlungen	0	0	0	0	0
Summe immaterielle Vermögensgegenstände	1.569	61	0	-1	1.629
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	62.664	3.256	-614	-19	65.287
2. technische Anlagen und Maschinen	181.527	12.454	-4.116	-65	189.800
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	15.135	1.797	-817	-6	16.109
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0	0	0	0	0
Summe Sachanlagen	259.326	17.507	-5.547	-90	271.196
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	2.056	0	-2.056	0	0
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	2.440	0	-2.440	0	0
3. Beteiligungen	36	0	0	0	36
Summe Finanzanlagen	4.532	0	-4.496	0	36
Summe Anlagevermögen	265.427	17.568	-10.043	-91	272.861

	Buchwerte
	Stand 31.12.2022	Stand 01.01.2022
	TEUR	TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	295	281
2. geleistete Anzahlungen	41	41
Summe immaterielle Vermögensgegenstände	336	322
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	92.729	95.978
2. technische Anlagen und Maschinen	62.886	72.014
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	5.579	5.648
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	5.456	3.266
Summe Sachanlagen	166.650	176.906
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0	0
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0	0
3. Beteiligungen	1.278	1.238
Summe Finanzanlagen	1.278	1.238
Summe Anlagevermögen	168.264	178.466

Konzernverbindlichkeitenspiegel zum 31. Dezember 2022

der CAL Invest GmbH & Co. KG

Dülmen

	31.12.2022	Restlaufzeit bis 1 Jahr	Restlaufzeit von mehr als 1 Jahr	Restlaufzeit über 5 Jahre	davon gesichert	Art der Sicherung
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	15.864	4.473	11.391	2.217	15.489	Grundschulden, Vertragshypotheken an den Grundstücken in Polen, Sicherungsübereignung der Finanzierungsobjekte und AGB-Pfandrecht, insbesondere an Guthaben
2. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	298	298	-----	-----	-----
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	8.657	8.657	0	0	0
4. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	25.367	10.321	15.046	9.695	0
5. sonstige Verbindlichkeiten	14.819	14.513	306	0	57	Sicherungsübereignung von Anlagevermögen
	65.005	38.262	26.743	11.912	15.546

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2022

der CAL Invest GmbH & Co. KG

Dülmen

A. Grundlagen des Konzerns

1. Geschäftstätigkeit und Unternehmensstruktur

Die CAL Invest GmbH & Co. KG (CAL) mit Sitz in Dülmen ist eine Holdinggesellschaft im Hause von Croÿ für den Investitionsbereich Bauen und Erden. Zweck und Gegenstand der Gesellschaft sind die Führung, betriebswirtschaftliche Beratung sowie das Halten und Verwalten von mittelbaren und unmittelbaren Beteiligungen an inländischen und ausländischen Unternehmen in diesem Geschäftsbereich sowie sonstigem Geschäftsvermögen. Komplementär-GmbH der CAL ist die RVC Verwaltungs- und Beteiligungs-GmbH mit Sitz in Dülmen. Kommanditisten der CAL sind die von Croÿ KG mit Sitz in Dülmen sowie Rudolph Prinz von Croÿ und Carl-Philipp Prinz von Croÿ.

Die wesentlichen Geschäftsbereiche des Konzerns sind der Abbau und die Produktion von gebranntem und ungebranntem Kalk unter der Marke CALCIS, die Herstellung und der Vertrieb von Kalksandsteinen unter der Marke UNIKA sowie die Herstellung und der Vertrieb von Porenbetonsteinen unter der Marke PORIT.

In Nord-Westdeutschland wird das operative Geschäft, einschließlich des Geschäftsbereichs Kalk, in der Vestischen Hartsteinwerke GmbH & Co. KG (VHW) mit Sitz in Haltern am See gebündelt. In Süddeutschland wird das Geschäft aus der Rodgauer Baustoffwerke GmbH & Co. KG, Rodgau-Dudenhofen, gesteuert und in Ostdeutschland über die Baustoffwerke Havelland GmbH & Co. KG, Oranienburg-Germendorf, die zudem für die Betreuung der polnischen Beteiligungen zuständig ist.

Geschäftsbereich Kalk

Der Geschäftsbereich Kalk besteht aktuell aus zwei Tochterunternehmen der VHW mit insgesamt drei Werken:

•	Calcis Lienen GmbH & Co. KG, Werk Lienen und Werk Wettringen sowie
•	Calcis Warstein GmbH & Co. KG, Werk Warstein.

In dem Werk Lienen werden aus eigenem Rohsteinvorkommen gebrannte und ungebrannte Produkte mit hoher Rohstoffqualität überwiegend für die Kalksandsteinindustrie sowie für die Landwirtschaft, den Umweltschutz, die Chemie- und Stahlindustrie produziert und vertrieben. Alle Produkte aus den eigenen Werken werden in den jeweiligen Verwendungsgebieten unter der Marke CALCIS vertrieben.

Das Vertriebsgebiet liegt vornehmlich in Nord-Westdeutschland mit Schwerpunkten in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen sowie in Hessen und Teilen von Rheinland-Pfalz, Hamburg und Berlin/Brandenburg.

Geschäftsbereich Kalksandstein

Der Geschäftsbereich Kalksandstein umfasst folgende wesentliche mittelbare und unmittelbare Beteiligungsunternehmen im In- und Ausland:

•	Vestische Hartsteinwerke GmbH & Co. KG, Haltern am See (VHW)
•	KSPE Kalksandstein-Planelemente GmbH & Co. KG (KSPE), Haltern am See
•	BIT Baustoff- und Industrietechnik GmbH (BIT), Haltern am See
•	Ruhrbaustoffwerke GmbH & Co. KG (Ruba), Castrop-Rauxel,
•	Baustoffwerke Münster-Osnabrück GmbH & Co. KG (BMO), Osnabrück
•	Kalksandsteinwerke Westfalen-Lippe GmbH & Co. KG (KWL), Petershagen
•	Kalksandsteinwerk Krefeld-Rheinhafen GmbH & Co. KG (Krefeld), Krefeld
•	Rodgauer Baustoffwerke GmbH & Co. KG (Rodgau), Rodgau-Dudenhofen
•	UNIKA Kalksandsteinwerk Wiesbaden GmbH & Co. KG (Wiesbaden), Wiesbaden
•	UNIKA Kalksandsteinwerke Südbayern GmbH & Co. KG (Südbayern), Friedberg
•	Baustoffwerke Havelland GmbH & Co. KG (Havelland), Oranienburg-Germendorf
•	SIL-PRO Bloczki Silikatowe Sp. z o.o., Godzikowice, Oława, Polen und
•	SIL-PRO Warszawa Sp. z o.o., Nowy Modlin, Pomiechówek, Polen.

In den jeweiligen Gesellschaften werden in den dazugehörigen Werken Kalksandsteine höchster Qualität hergestellt. Die unterschiedlichen Formate eignen sich sowohl für den Wohnungsbau wie auch für den Gewerbebau. Das Systemgeschäft mit Planelementen dominiert den Absatz im Wohnungsbau und liefert vorzügliche Eigenschaften im Vergleich zu anderen Baustoffen.

Geschäftsbereich Porenbeton

Die Herstellung und der Vertrieb von Porenbetonsteinen unter der Marke PORIT findet in der Rodgauer Baustoffwerke GmbH & Co. KG sowie in der Baustoffwerke Havelland GmbH & Co. KG statt. In beiden Gesellschaften werden Porenbetonsteine neben Kalksandsteinen produziert und vertrieben. Diese Doppelproduktionsstrategie in jeweils separaten Werken macht die Gesellschaften zu Vollsortimentern weißer Wand baustoffe.

Mit den Produktions- und Vertriebsgesellschaften ist der Konzern in der Lage, die Produkte Kalk, Kalksandstein und Porenbeton in nahezu allen Vertriebsregionen in Deutschland und Polen zu platzieren.

Die regionale Organisation im Konzern erstreckt sich auch auf die Verantwortungs- und Entscheidungsebene der Gesellschaften. Operative Entscheidungen werden vor Ort durch die Verantwortlichen getroffen und dem Kunden somit schnellstmögliche Lösungen und Nutzen geboten.

Die eigenverantwortliche Steuerung der Gesellschaften durch erfahrene Geschäftsführer vor Ort in Verbindung mit der strategischen Zielsetzung des Konzerns ist das Fundament des Erfolgs. Alle Mitarbeiter sind angehalten, sich in den Prozess einzubringen und in ihrem jeweiligen Verantwortungsbereich zu optimieren. Die Kompetenz der eigenen Mitarbeiter im Konzern ist eine weitere Säule des Erfolgs. Die geringe Fluktuation bei den Mitarbeitern und langjährige Betriebszugehörigkeit zeugt von einem gesunden Betriebsklima.

Die übergeordnete Steuerung und Überwachung des Konzerns erfolgt grundsätzlich durch die Geschäftsleitung in Verbindung mit den nachgeordneten Leitungsebenen. Hierbei werden vierteljährliche Plan-Ist-Vergleiche sowie monatliche betriebswirtschaftliche Auswertungen aus allen Unternehmensbereichen herangezogen. Ein internes Benchmarking ist Grundlage für gemeinsame Diskussionen und neue Ziele.

2. Forschung und Entwicklung

Für den Konzern haben die Erreichung selbst gesetzter und rechtlich vorgegebener Klimaschutzziele, der schonende Umgang mit Ressourcen und der optimale Einsatz von Rohstoffen, Kapital, Energie und Personal oberste Priorität. Auch die weitere Reduzierung von Produktionsrückständen sowie Abfall- und Nebenprodukten bleibt ein wichtiges Ziel für die Zukunft. Hierzu werden Gewinnungs- und Produktionsverfahren hinsichtlich der verfügbaren Ressourcen regelmäßig überprüft. Sowohl die angewandten Verfahren als auch die Produkte werden stetig weiterentwickelt. Neben eigener Entwicklungstätigkeit werden auch externe Forschungseinrichtungen beauftragt oder Kapazitäten der Bundesverbände für Kalk, Kalksandstein und Porenbeton genutzt. Bei speziellen Forschungsprojekten wird mit Hochschulen oder Forschungsinstituten kooperiert.

Die Europäische Union (EU) hat über alle Sektoren hinweg den EU Green Deal initiiert, ein Programm zur Förderung einer nachhaltigen und klimafreundlichen Gesellschaft bis zum Jahr 2050. In Deutschland soll die Klimaneutralität darüber hinaus bereits bis zum Jahr 2045 erreicht werden. Voraussetzung hierfür ist eine tiefgreifende Transformation der Industrie, welche eine enge Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Politik und der Zivilgesellschaft erfordert. Zur transparenten Offenlegung der Ziele und der geplanten Umsetzung von Maßnahmen werden in der gesamten EU durch Verbände und Unternehmen Klima- und CO ₂ -Roadmaps als Handlungsleitfaden erstellt. Mit diesen europäischen Roadmaps als Grundlage sollen Vorgaben national bestmöglich umgesetzt werden.

Kernelemente zur Erreichung der Klimaschutzziele sind drei Technologiepfade. Diese sehen Maßnahmen vor, an deren Umsetzung der Konzern bereits bei zwei Pfaden aktiv teilnimmt und Entwicklungen um die Thematik des dritten Pfades mit großem Interesse verfolgt:

•

Direkte CO ₂ -Vermeidung (Öfen mit erneuerbaren Brennstoffen):

Der Konzern beteiligt sich aktiv an der Suche nach alternativen Brennstoffen und betreibt Laborversuche hinsichtlich der Auswirkungen auf die Kalkprodukte und die verursachten Emissionen. Des Weiteren wird eine aktive Mitarbeit an der Entwicklung neuer Brenn- und Abgasaufbereitungsverfahren betrieben, um CO ₂ künftig als "Wertstoff" vermarkten und weiterverwenden zu können.

•

(Re-) Karbonatisierung und CO ₂ -Wiederaufnahme:

Im Gegensatz zu den durch die Verbrennung erzeugten Emissionen, die mittels Substitution der klassischen Brennstoffe durch CO ₂ -neutrale Brennstoffe weitgehend reduziert werden können, ist dies bei den prozessbedingten Emissionen nicht möglich. Diese entstehen zwangsläufig bei der Entsäuerung von Kalkstein. Allerdings entziehen fertiggestellte Kalksandsteinprodukte der Atmosphäre CO ₂ und speichern es dauerhaft. Es wird davon ausgegangen, dass Kalksandsteine prinzipiell rund 50 kg CO ₂ pro Tonne Kalksandstein-Material innerhalb von 50 Jahren aufnehmen können. Im Verhältnis zum gesamten ökologischen Fußabdruck, der laut aktueller Umweltdeklaration (EPD) 125 kg CO ₂ beträgt, nehmen Kalksandsteine während ihres Lebenszyklus dabei rund 40 % des bei ihrer Herstellung entstehenden CO ₂ aus der Atmosphäre wieder auf. (Quelle: KS Ost e.V.; Meldung vom 12.01.2022) Dies gilt auch für die Kalksandsteine der Marke UNIKA ecobluu ^® , bei deren Produktion die Emissionen um 40 % reduziert werden. Unter dieser Marke produziert und verkauft der Konzern Kalksandsteine, die als ein Ergebnis seiner aktiven und intensiven Forschungs- und Entwicklungsarbeit anzusehen sind.

Ziel ist es, die Eigenschaften der Produkte weiter zu verbessern. Neben der Steigerung der möglichen CO ₂ -Wiederaufnahme der Kalksandsteine stehen im Bereich der Bauanwendungen Fragen zu Themen wie dem Brand-, Schall- und Wärmeschutz sowie zur Statik oder zur Konstruktion im Vordergrund. Hier wird auch auf die Erkenntnisse aus Forschungsvorhaben bezüglich der Normung und zu produktionstechnischen Fragen von der Forschungsvereinigung Kalk-Sand e.V., einem Tochterunternehmen des Bundesverbandes der Kalksandsteinindustrie e.V., zurückgegriffen.

Ein weiteres Ziel ist es, die Freisetzung von CO ₂ weiter zu reduzieren und den Transformationsprozess der Industrie voranzutreiben. Hierzu wird ein Projekt, das sich dem dritten Technologiepfad der einschlägigen Roadmap zuordnen lässt, intensiv beobachtet:

•

CO ₂ -Abtrennung, -Verwertung (CCU) und -Verpressung (CCS):

Sogenannte Carbon-Capture-Technologien werden in der Industrie aktuell in großem Umfang und unter Realbedingungen erprobt. Anhand der neuen CO ₂ -Abtrenntechnologie soll künftig unvermeidbares CO ₂ aus dem Abgas eines Kalkbrennofens mittels eines Festbettreaktors abgeschieden und in einem Bioreaktor unter Zuführung von Wasserstoff zu Methan und Wasser umgewandelt werden (Carbon Capture and Utilisation, kurz: CCU). Eine weitere Möglichkeit ist die schlussendliche Verpressung (Carbon Capture and Storage, kurz: CCS), bei der das abgetrennte CO ₂ langfristig gespeichert wird. Dieses Verfahren befindet sich derzeitig noch in einem Versuchsstadium und die rechtlichen Rahmenbedingungen sehen den Einsatz in der Praxis noch nicht vor. Die Entwicklungen diesbezüglich werden durch die Geschäftsführung genau verfolgt, sodass derartige Technologien nach Freigabe durch den Gesetzgeber auch im Konzern zum Einsatz kommen und die Freisetzung von CO ₂ weiter signifikant reduzieren können.

Unabdingbar zur Erreichung der gesetzten Ziele ist die Schaffung der notwendigen Voraussetzungen seitens der Politik. So müssen bspw. rechtliche und infrastrukturelle Voraussetzungen für den Transport, die dauerhafte Lagerung und die Nutzung von CO ₂ erfüllt und der Zugang zu ausreichend alternativen, emissionsneutralen Brennstoffen möglich sein.

B. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland und in Polen war im Jahr 2022 maßgeblich durch die Auswirkungen des russischen Angriffskrieges ab dem 24.02.2022 sowie durch Nachwirkungen der Coronavirus-Pandemie geprägt. Das reale Bruttoinlandsprodukt wuchs in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um 1,9 % (Quelle: Destatis, Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen - BIP; Stand: 30.01.2024). Nach der Pandemiesituation und zunehmenden Liefer- und Materialengpässen erhoffte sich die deutsche Wirtschaft eine Regeneration in den Folgejahren, welche jedoch bedingt durch den Krieg in der Ukraine, steigende Energiepreise und die Rekordinflation geringer ausfiel. Die privaten Konsumausgaben lagen in Deutschland in 2022 um 3,4 % höher als im Vorjahr (Quelle: Destatis; Mitteilung Nr. 106 vom 15.03.2023), während die staatlichen Konsumausgaben um 6,8 % stiegen (Quelle: Destatis, Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Stand: 25.08.2023). In Polen erhöhten sich die Konsumausgaben der privaten Haushalte im Vergleich zu 2021 um 0,7 % (Quelle: Länderprofil der Wirtschaftskammer Österreich, Stand: Oktober 2023).

Das reale BIP in Polen ist in 2022 um 5,1 % gewachsen (Quelle: Länderprofil der Wirtschaftskammer Österreich, Stand: Oktober 2023); für 2023 beträgt das Wachstum voraussichtlich nur noch 0,3 % (Quelle: Deutsch-Polnische Industrie- und Handelskammer; Meldung vom 12.01.2024). Es ist davon auszugehen, dass die gesamtwirtschaftliche Lage angespannt bleibt.

Die Verbraucherpreise in Deutschland sind in 2022 um 6,9 % gestiegen (Quelle: Destatis, Pressemitteilung Nr. 020 vom 16.01.2024). Im Jahr 2023 lag die Jahresinflationsrate mit 5,9 % auf einem niedrigeren, aber weiterhin hohen Niveau (Quelle: Destatis, Pressemitteilung Nr. 020 vom 16.01.2024). In Polen lag die Inflationsrate in 2022 bei 14,4 % (Quelle: Länderprofil der Wirtschaftskammer Österreich, Stand: Oktober 2023). In 2023 ist die durchschnittliche Jahresinflation auf 10,9 % gesunken. (Quelle: Destatis; Europa in Zahlen - Polen, S. 1; Stand: 06.02.2024). Damit lag die Inflationsrate in Deutschland noch deutlich unterhalb des Kaufkraftverlustes im Nachbarland Polen.

Die Arbeitslosenquote in Deutschland ist im Jahr 2022 auf 5,3 % gesunken, im Jahr 2023 lag sie bei 5,7 % (Quelle: Statista; Arbeitslosenquote in Deutschland im Jahresdurchschnitt von 2005 bis 2024, Stand: 31.01.2024). In Polen betrug die Quote in 2022 2,6 % (Quelle: Länderprofil der Wirtschaftskammer Österreich, Stand: Oktober 2023), für 2023 wird eine Arbeitslosenquote von 2,79 % angenommen (Quelle: Statista; Arbeitslosenquote von 1991 bis 2022 und Prognosen bis 2028; Stand: 02.01.2024).

Das Niveau der Bauzinsen in Deutschland bei langfristigen Krediten (mit einer Zinsbindung von 15 Jahren) lag in 2022 bei 2,65 % und damit bereits deutlich über dem Wert von 1,26 % im Vorjahr. In 2023 sind die Zinsen für langfristige Verbindlichkeiten mit 3,82 % noch höher als im Jahr 2022 (Quelle: Sparkasse; Baufinanzierung aktuell: Bauzinsen sinken derzeit; Stand: 05.02.2024).

Aufgrund der hohen Inflationsrate wurden auch in Polen in 2022 die Zinssätze durch die Zentralbank deutlich angehoben. So wurde es zusätzlich zu den knappen und teuren Roh- und Baustoffen noch unattraktiver bzw. schwieriger für Privatpersonen, neuen Wohnraum zu errichten. Deshalb ist auch in Polen der Absatz von Kalksandsteinen ab Mitte des Jahres 2022 stark zurückgegangen, obwohl grundsätzlich ein Wohnungsmangel besteht.

Im Jahr 2022 wurden in Deutschland 354.400 Wohnungen genehmigt (Quelle: Destatis, Pressemitteilung Nr. 095 vom 10.03.2023). Laut Statistischem Bundesamt waren dies 6,9 % bzw. 26.300 Wohnungen weniger als im Jahr 2021. Mit ca. 86 % lag der Schwerpunkt in 2022 bei Wohnungen in neu zu errichtenden Gebäuden. 12 % der Wohnungen entfielen auf genehmigungspflichtige Umbaumaßnahmen im Bestand und 2 % auf Wohnungen in neuen Nichtwohngebäuden. (Quelle: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.; Genehmigungen im Wohnungsbau 2022). Die Zahl der jährlich fertiggestellten Wohnungen liegt 2022 bei 295.300 und damit um ca. 0,6 % bzw. 1.900 Wohnungen höher als in 2021 mit 293.400 fertiggestellten Wohnungen (Quelle: Destatis; Pressemitteilung Nr. 199 vom 23.05.2023). Somit wurde das Ziel der Bundesregierung, jährlich 400.000 neue Wohnungen fertigzustellen, deutlich verfehlt.

In 2022 machten im Wesentlichen die durch den russischen Angriffskrieg ausgelösten Probleme der Bauwirtschaft zu schaffen. Sich nur langsam entspannende Materialengpässe und hohe Energiepreise verteuerten knappes Material zusätzlich und führten in Deutschland in 2022 zu weniger Aufträgen und mehr Stornierungen im Wohnungsbau (Quelle: ifo Institut; Pressemitteilung vom 11.10.2022). So ergibt sich für zur Bauindustrie gehörige Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten ein preisbereinigter Umsatzrückgang von 5,1 % und für den öffentlichen Bau sowie den Wirtschaftsbau ein Umsatzrückgang von 6,2 % bzw. 4,4 % (Quelle: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.; Pressemitteilung vom 24.02.2023). Mit einer Fortsetzung dieses Abwärtstrends ist für 2023 ebenfalls zu rechnen. Laut einer Umfrage des ifo-Instituts betrug die Auslastung von Hochbaufirmen im Dezember 2023 saisonbereinigt lediglich 66 % (Quelle: Haufe.de; Ökonomen: Krise beim Wohnungsbau wird sich verschärfen; Stand: 04.01.2024).

Der Konzern geht davon aus, dass es aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der aktuellen Ereignisse in 2024 noch nicht zu einer signifikanten Verbesserung kommen wird.

Allgemeine Absatzsituation im Geschäftsfeld Kalk

Der Marktabsatz bei den ungebrannten Kalkprodukten betrug in Deutschland im Jahr 2022 ca. 17,3 Mio. t und ist somit gegenüber 2021 um 2,4 % gesunken. Die Baustoffindustrie insgesamt lag in 2022 leicht unter dem Niveau des Vorjahres (-3,3 %), so auch die Wandbaustoffe (-1,3 %). Wie auch im Vorjahr verzeichnete der Umweltschutz einen Zuwachs von 6,2 %. Dies betrifft insbesondere den Einsatz zur Luftreinhaltung. Der Einbruch bei gebrannten Produkten fiel im Jahr 2022 stärker aus. Hier wurde aufgrund der gestiegenen Energiepreise und Unterbrechungen von Lieferketten ein Rückgang des Absatzes um 4,9 % auf 5,65 Mio. t (Vorjahr: 5,9 Mio. t) verzeichnet.

Hauptabnehmer von ungebrannten Produkten ist das Baugewerbe (hauptsächlich Straßen- und Wegebau). Der Umsatzrückgang betrug hier 5,3 % gegenüber dem Vorjahr.

Kalk wird in der Eisen- und Stahlindustrie, im Umweltschutz (z. B. Rauchgasentschwefelung oder Wasseraufbereitung), in der Bauindustrie und in weiteren industriellen Bereichen benötigt. Im Bereich Umweltschutz (Frischwasseraufbereitung, Abwasserbehandlung, Schlammbehandlung und Luftreinhaltung) konnte das Vorjahresniveau gehalten werden. Insbesondere die Wiederinbetriebnahme stillgelegter Kohlekraftwerke hat einen Absatzrückgang in diesem Segment verhindert.

Einen erheblichen Absatzrückgang verzeichnete in 2022 allerdings das Bauhauptgewerbe mit insgesamt 19,1 %. Hierzu zählen der Hochbau, Straßen- und Wegebau und der Tiefbau. In den ersten elf Monaten des Jahres 2023 lagen die realen Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe um 4,7 % unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums (Quelle: Destatis; Pressemitteilung Nr. 034 vom 25.01.2024).

Allgemeine Absatzsituation im Geschäftsfeld Wandbaustoffe

Obwohl die deutsche Kalksandsteinindustrie das Jahr 2022 mit leicht rückläufigem Absatz abgeschlossen hat, war Kalksandstein auch im Jahr 2022 der favorisiert eingesetzte Baustoff im mehrgeschossigen Wohnungsbau. Kalksandstein liegt mit einem Marktanteil von ca. 40 % deutlich vor Stahlbeton, Ziegel oder Holz und trägt somit weiterhin wesentlich zur Schaffung von dringend benötigtem und bezahlbarem Wohnraum bei. (Quelle: BundesBauBlatt; Meldung vom 15.07.2023)

Der Absatz im Jahr 2022 von Porenbetonsteinen konnte im Vergleich zum Vorjahr leicht gesteigert werden. Die durchschnittlichen Verkaufspreise haben sich im Geschäftsjahr 2022 in den Produktbereichen positiv entwickelt.

2. Geschäftsverlauf

Die Erstkonsolidierung fand zum 1. Januar 2022 statt. Daher wird auf die Angabe von Vorjahreszahlen verzichtet. Im Geschäftsjahr 2022 lag der Konzernumsatz bei TEUR 250.966.

Im Kalkbereich lässt sich der Umsatz 2022 auf TEUR 26.469 beziffern, was einem Anteil am Konzernumsatz von 10,6 % entspricht.

Im Bereich der Wandbaustoffe beträgt der Umsatz TEUR 224.497. Dies entspricht einem Anteil am Konzernumsatz von 89,4 %.

Durch die breite Produktpalette, das Vertriebsgebiet, die gute regionale Verteilung der Produktionsstandorte sowie kurze Lieferzeiten konnte die gute Marktposition gegenüber dem Wettbewerb behauptet werden.

In Folge der weiterhin hohen Nachfrage nach den Produkten des Konzerns und durch realisierte, aufgrund der gestiegenen Kosten notwendig gewordene Preiserhöhungen konnten wiederum erfreulich hohe Umsätze erzielt werden, sodass die Geschäftslage des Konzerns insgesamt als gut beurteilt wird.

3. Lage des Konzerns

Ertragslage

Das Ergebnis des Geschäftsjahres 2022 liegt bei TEUR 35.909.

Die Ertragslage stellt sich wie folgt dar:

	2022
	TEUR	%
Umsatzerlöse	250.966	98,5
Bestandsveränderung	2.596	1,0
andere aktivierte Eigenleistungen	102	0,0
sonstige betriebliche Erträge	1.197	0,5
Betriebserträge	254.861	100,0
Materialaufwand	-112.312	-44,1
Personalaufwand	-39.869	-15,7
Abschreibungen	-17.568	-6,9
betriebliche Steuern	-358	-0,1
sonstige betriebliche Aufwendungen	-43.159	-16,9
Betriebsaufwendungen	-213.266	-83,7
Betriebsergebnis (EBIT)	41.595	16,3
Finanzergebnis	-796
neutrales Ergebnis	4.731
Ergebnis vor Ertragsteuern	45.530
Ertragsteuern	-9.621
Jahresergebnis	35.909

Der Materialaufwand beinhaltet insbesondere Kosten für Kalk und Kalkrohstein, Sand, Energie sowie Instandhaltungskosten. Die Materialaufwandsquote liegt in 2022 bei 44,1 %.

Der Personalaufwand beträgt im Jahr 2022 TEUR 39.869. Die Personalaufwandsquote hat sich bei 15,7 % eingestellt.

Die Abschreibungen betragen im Geschäftsjahr 2022 TEUR 17.568.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen belaufen sich im Geschäftsjahr auf TEUR 43.159.

Das Finanzergebnis setzt sich wie folgt zusammen:

	2022
	TEUR
sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	373
Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-1.169
	-796

Das neutrale Ergebnis beinhaltet:

	2022
	TEUR
Erträge aus der Auflösung des passivischen Unterschiedsbetrages	4.737
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen	603
Erträge und Aufwendungen aus Kursdifferenzen	141
Erträge aus der Herabsetzung von Wertberichtigungen und Ausbuchung von Verbindlichkeiten	6
Verluste und Gewinne aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	-674
Spenden	-74
Aufwendungen aus Wertberichtigungen auf Forderungen	-8
	4.731

Die Ertragsteuern belaufen sich auf TEUR 9.621.

Für das Geschäftsjahr 2022 ergibt sich die Steuerquote aus dem Verhältnis des Steueraufwands zum EBIT in Höhe von 23,1 %.

Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme beträgt zum 31. Dezember 2022 TEUR 308.583.

Das Anlagevermögen lässt sich zum Ende des Geschäftsjahres 2022 auf TEUR 168.264 beziffern.

Die Anlagenintensität (Sachanlagevermögen im Verhältnis zum Gesamtvermögen) bewegt sich mit 54,0 % auf einem branchenüblichen Niveau.

Die Vorratsbestände betragen TEUR 51.787.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen belaufen sich auf TEUR 9.418.

Die Kapitalkonten der Kommanditisten der CAL belaufen sich nun auf TEUR 78.036.

Die Konzerneigenkapitalquote liegt bei 52,4 %.

Dem Konzern steht langfristiges Kapital (Eigenkapital, langfristiges Fremdkapital mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren) in Höhe von TEUR 174.015 zur Verfügung.

	31.12.2022
	TEUR
Eigenkapital	161.633
Langfristiges Fremdkapital:
Pensionsrückstellungen	470
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	2.217
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	9.695
Langfristig verfügbares Kapital	174.015

Das langfristig gebundene Vermögen ist zu 103,4 % durch langfristig verfügbares Kapital finanziert.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betragen TEUR 15.864. Zu näheren Erläuterungen verweisen wir auf die Angaben im Anhang.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen belaufen sich zum 31. Dezember 2022 auf TEUR 8.657. Dies entspricht einem Anteil von 2,8 % der Bilanzsumme.

Die Finanzlage des Konzerns wird als stabil beurteilt. Die Verbindlichkeiten werden stets innerhalb der Zahlungsfristen beglichen und die Forderungen innerhalb der Zahlungsziele vereinnahmt.

Der Konzern erzielte aus der laufenden Geschäftstätigkeit im Geschäftsjahr 2022 Mittelzuflüsse in Höhe von TEUR 45.993. Die Mittelverwendung erfolgte im Rahmen der Investitionstätigkeit mit TEUR 8.073 im Wesentlichen für Investitionen in das Sachanlagevermögen zum Zweck der Modernisierung der Produktionsanlagen. Die Mittelabflüsse aufgrund der Finanzierungstätigkeit im Umfang von TEUR 19.799 dienten dem Kapitaldienst sowie der Auszahlung von Gewinnen an andere Gesellschafter und die Gesellschafter des Mutterunternehmens.

Der Finanzmittelfonds nahm im Geschäftsjahr 2022 aufgrund der Mittelzu- und -abflüsse um TEUR 18.121 zu. Zudem erhöhte sich der Finanzmittelfonds wechselkursbedingt um TEUR 142, so dass der Konzern zum 31. Dezember 2022 über einen Finanzmittelbestand von TEUR 73.236 verfügte.

4. Finanzielle und nicht finanzielle Leistungsindikatoren

Kennzahlen

Zur internen Steuerung des Konzerns werden folgende Kennzahlen herangezogen:

•	Die Umsatzrendite als Verhältnis vom EBIT zu den Umsatzerlösen. Sie liegt im Geschäftsjahr 2022 bei 16,6 %.
•	Der vereinfachte Cashflow als Summe aus Konzernjahresergebnis und Abschreibungen. Dieser beträgt TEUR 53.477.
•	Der Umsatz pro Mitarbeiter als Verhältnis des Gesamtumsatzes zur durchschnittlichen Anzahl von Mitarbeitern. Dieser liegt in 2022 bei TEUR 367.
•	Die Eigenkapitalrendite als das Verhältnis aus dem Jahresüberschuss zum Eigenkapital. Sie liegt in 2022 bei 22,2 %.
•	Die Gesamtkapitalrendite als Verhältnis von Jahresüberschuss zuzüglich Fremdkapitalzinsen zur Bilanzsumme, welche im Geschäftsjahr 2022 bei 12,0 % liegt.

Aufgrund der soliden Eigenkapitalstruktur ist die wirtschaftliche Lage des Konzerns insgesamt als gut zu bezeichnen.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden im gesamten Konzern als hohes Gut betrachtet. Denn sie sind mit ihrer Kompetenz, ihrer Motivation und ihrem Engagement für die Erreichung der hohen Qualitätsansprüche und die Weiterentwicklung des Konzerns von großer Bedeutung. Die Führungskultur im Konzern basiert auf gegenseitigem Vertrauen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden gezielt ermutigt, sich mit ihren Fähigkeiten und Ideen im Konzern einzubringen. Um ihre Leistungsfähigkeit und ihre Zufriedenheit im Konzern nachhaltig zu sichern und diese mit den langfristigen Konzernzielen in Einklang zu bringen, werden regelmäßig Schulungen und Fortbildungen durch die UNIKA-Akademie durchgeführt. Darüber hinaus bilden die operativen Gesellschaften des Konzerns selbst aus. Die hochwertige Ausbildung, eine faire und leistungsgerechte Vergütung, ein sicheres und diskriminierungsfreies Arbeitsumfeld, ein funktionierendes betriebliches Gesundheitsmanagement und verschiedene Benefits tragen zur Erhöhung der Mitarbeiterzufriedenheit und der Attraktivität des Arbeitgebers bei. Diese wiederum spiegelt sich in einer niedrigen Fluktuationsrate bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Konzern wider.

Zertifizierungen

Die operativen Gesellschaften des Konzerns verfügen in den Geschäftsfeldern Kalk (CALCIS) und Wandbaustoffe (UNIKA/PORIT) über umfangreiche Zertifizierungen. Diese beziehen sich vor allem auf die Bereiche Arbeitssicherheit, Produktqualität und Energiemanagementsysteme. Sämtliche Zertifizierungen werden seit Jahren in regelmäßigen Abständen erneuert bzw. bestätigt.

Geschäftsfeld Kalk (CALCIS)

Die Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat im Konzern oberste Priorität. Deshalb verfügen die jeweiligen Produktionsstandorte über entsprechende Zertifizierungen in Bezug auf die Arbeitssicherheit.

In den Gesellschaften des Kalkbereichs kommt ein Arbeitsschutzmanagementsystem zum Einsatz, mit dem die branchenspezifische Umsetzung der Norm NLF / ILO-OSH 2001 erfolgt. Auf dieser Grundlage erhielten diese Gesellschaften das Gütesiegel "Sicher mit System".

Bei der Gewinnung von Kalk, der Herstellung und dem Vertrieb von Kalkprodukten sowie der Verfüllung wird jeweils ein Energiemanagementsystem angewendet, welches die Forderungen der Norm DIN EN ISO 50001:2018 erfüllt und durch ein Audit der Deutschen Managementsystem Zertifizierungsgesellschaft mbH (DMSZ) zertifiziert wurde.

Des Weiteren wenden diese Gesellschaften ein Qualitätsmanagementsystem an, welches die Anforderungen der Norm DIN EN ISO 9001:2015 erfüllt und von der DMSZ zertifiziert wurde.

Darüber hinaus verfügt eine dieser Gesellschaften über die Zertifizierung zur Sammlung und zum Einsatz von Brennstoffen aus Biomasse der Sc@pe International Ltd. in Braunschweig.

Geschäftsfeld Wandbaustoffe (UNIKA / PORIT)

In diesem Bereich verfügen Gesellschaften des Konzerns ebenfalls über Zertifizierungen bezüglich der erfolgreichen Anwendung eines Energiemanagementsystems bei der industriellen Herstellung von Porenbeton und Kalksandsteinen gemäß der Norm DIN EN ISO 50001:2018.

Des Weiteren wurde bspw. bei der Gesellschaft Baustoffwerke Havelland GmbH & Co. KG die Konformität der werkseigenen Produktionskontrolle nach EN 771-2 durch ein entsprechendes Zertifikat bestätigt.

Auch andere in diesem Geschäftsfeld tätige Gesellschaften verfügen über solche oder ähnliche Zertifizierungen, sodass die Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Qualität der Produkte und ein optimierter Umgang mit Energieressourcen gewährleistet ist.

C. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

1. Prognosebericht

Die Entwicklung der Weltwirtschaft wird vor allem durch die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine sowie der Entwicklungen im Nahen Osten durch den Palästinakonflikt bestimmt. Dieser dauerhaft schwelende Konflikt kam durch den palästinensischen Überfall auf Israel im Oktober 2023 wieder zum Ausbruch und beeinflusst das wirtschaftliche Geschehen in Israel und den umliegenden Nachbarstaaten. Die Auswirkungen sind zurzeit noch überwiegend lokal begrenzt und zeigen bisher nur sehr geringe Konsequenzen für die Weltwirtschaft bzw. die europäische oder die deutsche Wirtschaft. Dies könnte sich ändern, sobald weitere, auch erdölfördernde Nachbarländer Israels, dem Konflikt beitreten. In einem solchen Fall hätte das nicht nur Auswirkungen auf die Wirtschaft in Deutschland, sondern auch auf die Entwicklung in vielen anderen Ländern Europas und der Welt.

Wesentliche, europaweite finanzpolitische Weichenstellungen sind ab 2022 erfolgt. Die Leitzinsen sind durch die EZB mehrfach angehoben worden, um der rasanten Inflation im Euroraum entgegenzuwirken. Der Höhepunkt wurde im November 2023 überschritten. Seither sinken die Bauzinsen auf zuletzt 3,56 % im Januar 2024 für Kredite mit einer Zinsbindung von 15 Jahren (Quelle: Statista; Entwicklung der Bauzinsen in Deutschland von Januar 2022 bis Januar 2024, Stand: 05.02.2024). Der aktuelle Zinsverlauf und die leicht sinkenden Zinsen begründen die Hoffnung auf eine Belebung der Baubranche.

Euroraum

Die Nachwirkungen der Coronavirus-Pandemie, aber besonders die Auswirkungen des russischen Angriffskrieges ab Februar 2022 haben der EU-Wirtschaft stark zugesetzt. Durch eine schnelle und gezielte Diversifikation der Versorgung und eine erhebliche Reduzierung des Gasverbrauchs ist es der europäischen Wirtschaft gelungen, die negativen Auswirkungen des Ukraine-Krieges einzudämmen und die Energiekrise zu bewältigen. Die Energiepreise sind inzwischen zwar wieder gesunken, bewegen sich aber weiterhin auf einem deutlich höheren Niveau als noch vor wenigen Jahren. Der Arbeitsmarkt ist mit einer sehr niedrigen Arbeitslosenquote außergewöhnlich stark. Die Inflation ist Ende 2023 rückläufig und die Zinsen sind nach ihrem Höchststand in 2023 wieder gesunken. Dennoch werden diese insgesamt auf einem höheren Niveau liegen als in den Jahren vor 2022.

Nach Einschätzung der Europäischen Kommission wird das reale BIP im Euro-Währungsgebiet in 2023 um 0,5 % und in 2024 um 0,8 % steigen (Quelle: Europäische Kommission: Winterprognose vom 15.02.2024). Außerdem wird im Euro-Währungsgebiet eine sinkende Inflationsrate von 5,6 % in 2023 und 3,5 % in 2024 erwartet (Quelle: Statista; Europäische Union: Prognose zu den Inflationsraten in den Mitgliedsstaaten von 2020 bis 2025).

Deutschland

Im Jahr 2023 ist das reale BIP aufgrund eines schlechten Konsumklimas und des Rückgangs der Bauinvestitionen um 0,3 % zurückgegangen (Quelle: Destatis: Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2023 um 0,3% gesunken; Pressemitteilung Nr. 019 vom 15.01.2024) - Deutschland befindet sich somit in einer Rezession. Für 2024 ist eine leichte Erholung der Nachfrage und ein hierdurch bedingter Anstieg des realen BIP um 0,7 % zu erwarten (Quelle: Tagesschau.de: Sparkurs könnte auf Kosten des Wachstums gehen, Stand: 24.01.2024). Die Bruttoanlageinvestitionen in Bauten sind in 2023 um 1,5 % gesunken. Sie werden in 2024 um 1,8 % sinken und in 2025 um 0,7 % zunehmen (Quelle: ifo Institut: Konjunkturprognose Winter 2023, Stand: 14.12.2023).

Die Inflationsrate lag 2023 im Jahresdurchschnitt bei 5,9 % (Quelle: Destatis: Inflationsrate im Jahr 2023 bei 5,9 %; Pressemitteilung Nr. 020 vom 16.01.2024). 2024 dürfte die Inflationsrate mit 2,2 % deutlich niedriger liegen (Quelle: Statista; Inflationsrate - Veränderung der Verbraucherpreise in Deutschland von 2008 bis 2023 sowie Prognose des ifo-Instituts bis 2025).

Die Arbeitslosenquote lag im Jahr 2023 bei 5,7 %. Erwartet wird, dass sie in 2024 bei 5,9 % und in 2025 bei 5,6 % liegt (Quelle: ifo-Institut: Konjunkturprognose Winter 2023, Stand: 14.12.2023).

Polen

Das BIP in Polen wuchs in 2023 um 0,3 %, für 2024 wird ein Wirtschaftswachstum von 2,3 % erwartet (Quelle: Deutsch-Polnische Industrie- und Handelskammer; Meldung vom 12.01.2024).

Die Inflationsrate lag in 2023 mit 10,9 % deutlich unter dem Wert aus dem Jahr 2022 (Quelle: Destatis; Europa in Zahlen - Polen; Stand: 06.02.2024). Für 2024 ist eine Fortsetzung des Rückgangs auf 5,1 % zu erwarten (Quelle: Deutsch-Polnische Industrie- und Handelskammer; Meldung vom 12.01.2024).

Für 2023 wird eine Arbeitslosenquote von 2,79 % (2022: 2,9 %), für 2024 von 2,9 % und für 2025 von 2,96 % prognostiziert (Quelle: Statista; Polen: Arbeitslosenquote von 1991 bis 2022 und Prognosen bis 2028, Stand: 16.02.2024).

Bauwirtschaft

Seit Anfang 2022 besteht das sog. "Bündnis bezahlbarer Wohnraum" als Projekt der Ampel-Koalition. Durch verschiedene Maßnahmen sollen 400.000 Wohnungen pro Jahr fertiggestellt werden. Jedoch wurden viele bestehende Aufträge in 2022 storniert und große deutsche Wohnungsbauunternehmen (darunter Vonovia) kündigten an, in 2023 keine neuen Bauprojekte in Angriff nehmen zu wollen. Das ifo-Institut geht von insgesamt 270.000 fertiggestellten Wohnungen im Jahr 2023 aus (Quelle: Haufe.de; Ökonomen: Krise beim Wohnungsbau wird sich verschärfen, 04.01.2024). Für das Jahr 2024 wird die Fertigstellung von lediglich 225.000 Wohnungen prognostiziert (Quelle: Haufe.de; Ökonomen: Krise beim Wohnungsbau wird sich verschärfen, 04.01.2024). Die Bauindustrie weist für das Jahr 2023 beim Bauhauptgewerbe einen realen Umsatzrückgang von 5,5 % aus und erwartet für 2024 einen weiteren Rückgang um rund 3,5 % (Quelle: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.; Baukonjunkturelle Lage: Weiterer Umsatzrückgang für 2024 erwartet; Stand: 26.01.2024).

Für den Wohnungsneubau war in 2023 ein Rückgang der realen Umsätze von ca. 12 % zu verzeichnen. Es wird davon ausgegangen, dass sich dieser Abwärtstrend bei den Umsätzen in diesem Bereich in 2024 fortsetzt (Quelle: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.; Baukonjunkturelle Lage: Weiterer Umsatzrückgang für 2024 erwartet; Stand: 26.01.2024). Die realen Umsätze im Wirtschaftsbau sind in 2023 um 1 % zurückgegangen. Für 2024 wird von einem preisbereinigten Wachstum von 2 % ausgegangen (Quelle: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.; Baukonjunkturelle Lage: Weiterer Umsatzrückgang für 2024 erwartet; Stand: 26.01.2024). Für Investitionen auf kommunaler Ebene ist in 2023 ein Rückgang der realen Umsätze von 2 % zu verzeichnen. Im Jahr 2024 ist hier mit einem leichten Wachstum von 1 % zu rechnen (Quelle: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.; Baukonjunkturelle Lage: Weiterer Umsatzrückgang für 2024 erwartet; Stand: 26.01.2024).

Aufgrund der negativen Konjunkturprognosen war, anders als in den Vorjahren, für 2023 keine Steigerung der Zahl der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe zu erwarten. Sie stagnierte bei 927.000. Es wird davon ausgegangen, dass sich diese Zahl im Jahr 2024 um 10.000 reduzieren wird. (Quelle: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.; Baukonjunkturelle Lage: Weiterer Umsatzrückgang für 2024 erwartet; Stand: 26.01.2024).

Es ist davon auszugehen, dass die Wohnungsbautätigkeit aufgrund der grundsätzlich vorhandenen hohen Nachfrage nach Wohnraum in Ballungsräumen im Laufe des Jahres 2024 wieder zunimmt. Sowohl für das Jahr 2024 als auch für das Jahr 2025 wird demnach ein Anstieg des Bauvolumens um je 1,5 % prognostiziert (Quelle: BundesBauBlatt; Baunachfrage bleibt fragil, Stand: Februar 2024). Die Baupreise sind 2022 stark gestiegen und werden sich weiterhin auf einem hohen Niveau bewegen.

Die Nachfrage nach Wohnraum ist noch immer sehr hoch. Dies wird sich in den nächsten Jahren auch nicht ändern. Die Nachfrage wird gestützt von (krisenbedingten) Zuzügen, durch den hohen inländischen Bedarf und den Wegfall von bezahlbarem Wohnraum mit Sozialbindung. Die Bautätigkeit liegt aktuell weit unter dem von der Bundesregierung vorgesehenen Wert von 400.000 fertiggestellten Wohnungen pro Jahr. Dieses Ziel ist nicht zuletzt durch den Fachkräftemangel und die bei vielen Fachunternehmen ausgeschöpften Kapazitäten unrealistisch.

Geschäftsfeld Kalk (CALCIS)

Aufgrund der energie- und CO ₂ -intensiven Produktionsprozesse im Kalkbereich besteht hier eine besondere Abhängigkeit von energiepolitischen Entscheidungen. Für das Geschäftsjahr 2024 rechnet der Konzern mit einem weiterhin schwierigen Wettbewerbsumfeld (Preis-/Mengenpolitik) und geht insoweit von weiteren Basispreisanpassungen aus, um auch steigende Produktionskosten aufzufangen.

In den Folgejahren müssen externe Kostensteigerungen im Bereich der Logistik der Produkte zusammen mit den zu erwartenden CO ₂ -Kosten und Transformationskosten eingepreist und umgesetzt werden. Hieraus ergeben sich auch für das Jahr 2024 Preisanpassungen, deren Durchsetzung im derzeitigen Wettbewerbsumfeld realisiert werden müssen. Bezüglich des Absatzes von Branntkalk war für 2023 eine Stagnation bzw. ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen.

Die Entwicklung und die Auswirkungen der politischen Lage, der Energiepreise sowie der Verfügbarkeit von Rohstoffen und Fachkräften können nicht valide prognostiziert werden. Aufgrund der großen Anstrengungen des Konzerns für eine klimafreundlichere Produktion müssen künftig sehr hohe Transformationskosten in Kauf genommen werden, um den Rohstoff Kalk attraktiv zu halten und CO ₂ -Emissionen zu reduzieren.

Geschäftsfeld Kalksandstein (UNIKA)

Einer der Schwerpunkte in der Kalksandsteinindustrie wird zukünftig die Einsparung von CO ₂ -Emissionen bei der Kalksandsteinproduktion darstellen. Zum einen erfolgt dies anhand der Umsetzung politischer Richtlinien, zum anderen ist es der Anspruch des Konzerns, darüber hinaus einen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele zu leisten.

Die operativen Gesellschaften des Konzerns bedienen einen Markt, der einem intensivem Wettbewerb ausgesetzt ist. Zu den Wettbewerbsfaktoren zählen vor allem die Anzahl der Wettbewerber, deren Preispolitik, die Produktionskapazitäten, die Verfügbarkeit und das Preisniveau von Rohstoffen sowie die Entwicklung der Nachfrage. Die rückläufige Bautätigkeit und die dadurch angeschlagene Bauwirtschaft, weltweite Krisenherde und bestehende Unsicherheiten verschärfen diesen Wettbewerb weiter und führen somit zu einem verstärkten Verdrängungswettbewerb.

Geschäftsfeld Porenbeton (PORIT)

Der Bereich Porenbeton, der wesentlich durch den Bau von Einfamilienhäusern geprägt ist, leidet deutlich stärker als die beiden anderen Bereiche. Hier waren in 2023 gegen Ende des ersten Halbjahres bereits Absatzrückgänge von annähernd 30 % zu verzeichnen. Hinzu kommen fallende Absatzpreise, die bisher noch auf oder leicht über dem Vorjahresniveau liegen. Die Tendenz ist jedoch eindeutig und stark fallend.

Die Entwicklung der finanziellen Leistungsindikatoren wird maßgeblich von der Absatzentwicklung und der Fähigkeit der Konzernunternehmen zur Weitergabe von Kostensteigerungen an die Kunden abhängen. Vorsichtig beurteilt wird von einer zeitversetzten und ggf. nur teilweisen Weitergabe der gestiegenen Kosten an die Kunden ausgegangen, was eine tendenzielle Erhöhung der Materialaufwandsquote und eine Verringerung von Betriebsergebnis und ggf. Cashflow zur Folge hätte. Aufgrund der vergleichsweise hohen Anlagenintensität und den damit einhergehenden Fixkosten wirken sich Absatzrückgänge besonders stark mindernd auf das Geschäftsergebnis aus.

Planung des Konzerns

Ausgehend von den dargestellten Einschätzungen für das Jahr 2023 ist von einer niedrigeren Ertragslage des Konzerns auszugehen. Die negative Absatzentwicklung führt zu geringeren Umsatzerlösen, wodurch das Jahresergebnis des Konzerns in 2023 unter dem Vorjahresniveau liegen dürfte.

Eine verlässliche Vorhersage und eine Beurteilung von weitergehenden Entwicklungen sind aufgrund bestehender Unsicherheiten, militärischer Konflikte und weiterer klimapolitischer Regulierungen kaum möglich. Deshalb unterliegt das Eintreten der Erwartungen zur Geschäftsentwicklung einer signifikant erhöhten Unsicherheit und Schwankungsbreite.

Der Konzern der CAL verfügt mit einem nahezu alle Bereiche Regionen umfassenden Vertriebsgebiet über eine bedeutende Marktpräsenz, die in den kommenden Jahren noch ausgebaut werden soll. Chancen werden vor allem in der weiteren Prozessoptimierung zur Energieeinsparung in der Produktion und der fortschreitenden Digitalisierung gesehen.

2. Chancen- und Risikobericht

Die nachfolgende Darstellung der Chancen und Risiken beruht auf der Einschätzung der Geschäftsführung für den Prognosezeitraum, der die folgenden zwei Geschäftsjahr umfasst.

Branchenspezifische Risiken

Die Bauwirtschaft weist derzeit stärkere konjunkturelle Schwankungen auf als in den vergangenen Jahren. Weiterhin wirken sich die Witterungslage im Winter sowie wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen wie bspw. das Zinsniveau, die Renditen auf Aktienmärkten, die Verfügbarkeit von Fachkräften sowie von Bauland und rechtliche Vorgaben auf den Umfang der Bautätigkeit aus.

Derartige Schwankungen und Rahmenbedingungen beeinflussen indirekt die Absätze der zum Konzern zugehörigen Gesellschaften, deren Kapazitäten aufgrund des anlagenintensiven Betriebs nur in begrenztem Rahmen kurzfristig anpassbar sind.

Ertragsorientierte Chancen und Risiken

Die am Markt anerkannte Qualität der durch den Konzern vertriebenen Produkte wird fortlaufend überwacht, weshalb leistungswirtschaftliche Risiken als gering erachtet werden.

In der Regel wird von Wettbewerbern ein Preiswettbewerb geführt, der eine Schmälerung der Margen zur Folge hat. Bei einer Verstärkung des Preiswettbewerbs, an dem sich der Konzern grundsätzlich nicht aktiv beteiligt, besteht das Risiko rückläufiger Erträge.

Der Konzern ist dem allgemeinen, derzeit vergleichsweise starken Preissteigerungsdruck im Materialbereich sowie hohen Lohnforderungen im Personalbereich ausgesetzt, deren Weitergabe im Verkaufspreis nicht vollumfänglich möglich ist. Des Weiteren machen sich die Preissteigerungen insbesondere für Energie- und Frachtkosten bemerkbar.

Zudem liegt das Augenmerk im Geschäftsfeld Kalk (CALCIS) zunehmend auf der Vergabe der CO ₂ -Emissionsrechte. Der Handel mit CO ₂ -Zertifikaten unterliegt einem erheblichen spekulativen Eingriff. Somit besteht das unternehmerische Risiko darin, zum richtigen Zeitpunkt fehlende Zertifikate an der Börse zu erwerben. Dieser hohen Volatilität wird im Konzern jedoch anhand flexibler Kontraktgestaltung bei den Absatzpreisen entgegengewirkt.

Durch den andauernden Konflikt in der Ukraine sowie die Gefahr des Hinzukommens weiterer Konflikte besteht das Risiko einer Energieknappheit, bei der in Bezug auf die Gasversorgung ein Notfallplan der Bundesregierung greift. Dieser enthält eine Priorisierung, wonach die Industrie im Ernstfall Anlagen herunterfahren oder abschalten müsste. Dies würde die Produktion erheblich einschränken und zu Ertragsminderungen führen. Diese und andere Themen, wie z.B. die Auswirkungen einer Verschärfung der Mietpreisbremse, politische Initiativen ("Bauen mit Holz") oder gesetzliche Bestimmungen, die den Klimaschutz betreffen, werden laufend beobachtet.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Liquiditätsrisiken bestehen insbesondere im Zusammenhang mit dem saisonalen Geschäftsverlauf sowie der damit einhergehenden Vorproduktion. Zur Risikominimierung werden die Fristigkeiten der bestehenden und erwarteten Finanzinstrumente unter Berücksichtigung der Entwicklung der flüssigen Mittel im Rahmen des Liquiditätsmanagements bzw. der Liquiditätsplanung überwacht und gesteuert.

Liquiditätsrisiken aus Haftpflichtsachverhalten und der Zerstörung von Betriebsgrundlagen werden durch die Vereinbarung betrieblicher Versicherungen begrenzt.

Der überwiegende Teil der Geschäftsvorfälle im Konzern findet in Euro statt. Ein weiterer Teil wird in Polnischen Zloty abgewickelt. Währungsrisiken bestehen aufgrund der Stabilität der beiden Währungen nur in begrenztem Maße.

Die Liquiditätslage ist als gut zu bezeichnen. Es werden keine Engpässe erwartet. Wesentliche Investitionen in langfristig gebundene Vermögenswerte werden durch Gesellschafter- und Bankdarlehen finanziert.

Operative Chancen und Risiken

Für die in den Produkten eingesetzten Rohstoffe stehen ausreichend Lieferanten zur Verfügung. Mit einer Verknappung von Rohstoffen ist nicht zu rechnen.

Grundsätzlich wird saisonalen Schwankungen im Absatz durch eine vergleichsweise konstante Produktion und dem Aufbau von Lagerbeständen vor der Saison begegnet. Sofern einzelne Produkte nicht vorrätig sind, erfolgt ein externer Zukauf.

Der Konzern verfügt über eine weite Produktdifferenzierung sowie über ein Angebot von Dienstleistungen, die die Wartung, die Installation und den Umbau von Anlagen betreffen. Bei dem für die Produktion unverzichtbaren technischen Equipment besteht grundsätzlich ein Ausfallrisiko, welches durch eine regelmäßige und gründliche Wartung minimiert wird, für die auf konzerninterne Ressourcen zurückgegriffen werden kann. Sie können deshalb schnell und flexibel auf mögliche Ausfälle von Anlagen reagieren.

Chancen und Risiken im Personalbereich betreffen die Verfügbarkeit einer ausreichenden Anzahl adäquat qualifizierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Hierzu hat der Konzern einen festen Personalstamm aufgebaut. Die eigene Aus- und die regelmäßige Fortbildung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sichern das notwendige Qualifikationsniveau. Eine schlanke Hierarchie und optimale Arbeitsbedingungen sind Grundlagen einer hohen Zufriedenheit beim Personal und minimieren Fluktuationsrisiken.

Angemessene Versicherungen minimieren die üblichen Risiken aus Produkthaftung, Gewährleistung, Naturgewalten und Zerstörung. Gewährleistungsverpflichtungen gegenüber Kunden und hieraus resultierende Risiken sind grundsätzlich nicht vermeidbar.

Gesamtaussage

Stärkere konjunkturelle Schwankungen, ein starker Wettbewerb sowie individuellere Kundenanforderungen, die innovative Lösungen erfordern, werden den Markt künftig prägen. Die langjährige Erfahrung und die Flexibilität der Tochterunternehmen tragen wesentlich dazu bei, dass der Konzern diesen künftigen Anforderungen gerecht werden und die aktuellen gesamtwirtschaftlichen Krisen und die daraus resultierenden Risiken bewältigen kann.

Wirkten sich der Ukraine-Krieg und dessen Folgen für den Konzern in 2022 noch nicht oder nur leicht auf die Absatzmengen, die Margen und somit auf das Gesamtergebnis aus, werden für 2024 doch erhebliche Rückgänge erwartet. Wie lange der Krieg noch anhalten wird, ist nicht abzuschätzen. Um sich gegen Preisschwankungen abzusichern, decken die Gesellschaften des Konzerns ihren Energiebedarf (Gas, Strom, Braunkohlenstaub) sowohl mit langfristigen Verträgen als auch mit Terminmarktgeschäften, die täglich analysiert werden. Schwankungen bei der Belieferung mit Energie könnten Auswirkungen auf die Versorgung der Konzerngesellschaften und damit auf die Produktion haben. Dieses Risiko wird jedoch für die nahe Zukunft als geringer eingeschätzt. Insbesondere die Diversifikation bei der Beschaffung von Energie und die damit stabile Versorgung Europas mit Gas und Strom aus anderen Quellen schafft Sicherheit. Um das Energierisiko zusätzlich noch zu verringern wird im Konzern der Bau von eigenen Photovoltaikanlagen forciert und Maßnahmen ergriffen, die den Energieeinsatz in der Produktion reduzieren werden.

Wesentliche Risiken, die nach Art, Intensität und Eintrittswahrscheinlichkeit über das allgemeine wirtschaftliche Risiko einer unternehmerischen Betätigung hinausgehen und den Bestand des Konzerns in Zukunft gefährden könnten, sind mit Ausnahme möglicher, derzeit unvorhersehbarer Auswirkungen des Ukraine-Krieges bzw. der Energiekrise und der damit verbundenen Entwicklungen in Bezug auf Inflation und Zinsniveau, die bis dato bereits zu einem deutlichen Rückgang von Absatz und Umsatzerlösen geführt haben, nicht erkennbar.

D. Risikobericht über Finanzinstrumente

Zu den Finanzinstrumenten des Konzerns gehören Forderungen und Verbindlichkeiten, jeweils aus Lieferungen und Leistungen, gegenüber Kreditinstituten sowie sonstige Verbindlichkeiten.

Die Konzernleitung ist grundsätzlich bestrebt, Risiken im Zusammenhang mit dem Einsatz von Finanzinstrumenten zu minimieren. Dies erfolgt durch die Vermeidung des Einsatzes besonders risikobehafteter Finanzinstrumente bzw. die Ausgestaltung der Finanzinstrumente und die Bestrebung der Minimierung des Umfangs notwendiger Finanzinstrumente. Spekulative, risikobehaftete Finanzinstrumente werden nicht eingesetzt. Die vollständige Erfassung der Finanzinstrumente wird durch die Bilanzierung entsprechender Geschäftsvorfälle sowie die Überwachung des Auftragsbestandes sichergestellt.

Der Konzern verfügt über ein der Konzerngröße und -komplexität angemessenes Finanz- und Risikomanagementsystem, das eine konservative Risikopolitik unterstützt und direkt der Geschäftsleitung untersteht. Finanzwirtschaftliche Kennzahlen und Entwicklungen werden periodisch ermittelt und direkt an die Geschäftsführung kommuniziert. So können ggf. notwendige Steuerungsmaßnahmen zeitnah erarbeitet und umgesetzt werden.

Zur Minimierung von Ausfallrisiken verfügt der Konzern über ein adäquates Debitorenmanagement. Durch eine Beurteilung der Zahlungsfähigkeit der Kunden zum Beginn der Geschäftsbeziehung und die regelmäßige Überwachung des Zahlungsverhaltens der Kunden werden Ausfallrisiken minimiert. Das Ausfallrisiko im Bereich Wandbaustoffe wird dadurch minimiert, dass der Konzern seine Produkte über den qualifizierten Baustofffachhandel vertreibt, der insbesondere das Inkassorisiko übernimmt. Klumpenrisiken liegen infolge von Lieferbeziehungen zu Großkunden und Einkaufsverbänden vor, können jedoch durch die Solvenz der Kunden nahezu ausgeschlossen werden. Im Bereich Kalk sind aufgrund langjähriger Kundenbeziehungen keine Delkredererisiken zu erkennen. Soweit bei finanziellen Vermögenswerten Ausfall- und Bonitätsrisiken erkennbar sind, werden entsprechende Wertberichtigungen vorgenommen.

Verbindlichkeiten werden grundsätzlich innerhalb der vereinbarten Zahlungsfristen gezahlt. Im kurzfristigen Bereich finanziert sich der Konzern überwiegend aus Eigenmitteln. Risiken aus Zahlungsstromschwankungen werden durch Kontokorrentlinien bei Banken begrenzt.

Dülmen, den 10. April 2024

CAL Invest GmbH & Co. KG

gez. Rudolph Prinz von Croy

gez. Carl-Philipp Prinz von Croy

gez. Joachim Menke

Angaben zur Feststellung

Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 und der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2022 wurden durch Beschluss der Gesellschafter der CAL Invest GmbH & Co. KG am 6. Mai 2024 gebilligt.

BRESLAU Beteiligungs GmbH