IMPERIAL CON-PRO GmbH

Eisenhüttenstadt

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.07.2019 bis zum 30.06.2020

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2019/2020

1. Geschäftsmodell

Die IMPERIAL CON-PRO GmbH (im Folgenden ,JCP") ist ein Joint Venture

•	der IMPERIAL Steel Logistics GmbH (im Folgenden "ISL"), Salzgitter, Tochtergesellschaft der IMPERIAL Logistics International B.V. & Co. KG (im Folgenden: "ILI B.V. & Co. KG"), Duisburg, und
•	der CON-PRO Industrie-Service GmbH & Co.KG (im Folgenden "CON-PRO"), Peine.

Die Gesellschaft wurde am 13. Mai 2015 gegründet und ist in den Geschäftsfeldern Industrielogistik (Verpackung, Verladung und Fertigung von Packmaterialien) sowie in der Spedition tätig. In der Joint Venture-Vereinbarung vom 26. Juni 2015 wurde bestimmt, den Geschäftsbetrieb der ISL und der CON-PRO in Eisenhüttenstadt zu übernehmen, die Regelungen des § 613a BGB fanden Anwendung.

Die ICP ist mit nahezu 100 % für den Kunden ArcelorMittal Eisenhüttenstadt GmbH (im Folgenden "AMEH") tätig.

II. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Bereits zum Jahresende 2019 expandierte die Weltwirtschaft weniger dynamisch. Insbesondere in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften schwächte sich die Aufwärtsbewegung merklich ab. Dabei dürfte die Abkühlung der Investitionskonjunktur in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften maßgeblich für die gebremste Aufwärtsbewegung der globalen Konjunktur sein. Dagegen stellt sich die Situation in der Gruppe der Schwellenländer leicht günstiger dar. Infolge der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus und der weitreichenden Maßnahmen zur Eindämmung der Diffusion geriet die Weltwirtschaft im ersten Halbjahr 2020 innerhalb weniger Wochen in eine tiefe Rezession. Verglichen mit der Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008/2009 verringerte sich die globale Wirtschaftsleistung deutlich stärker. Dabei fielen die Einbußen in den Ländern besonders drastisch aus, deren Regierungen weitreichende Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens verabschiedet hatten. Lockerungen der Eindämmungsmaßnahmen ab Ende April 2020 leiteten in vielen Ländern eine gewisse Normalisierung ein, da viele Menschen an ihre Arbeitsplätze sowohl in Schwellen- als auch Industrieländern zurückkehrten. Der Internationale Währungsfonds senkte im Juni 2020 seine Wachstumsprognosen für das laufende Jahr nochmals und erwartet einen Rückgang der globalen Wirtschaftsleistung um fast 5 %. ¹

Im Frühjahr 2020 ist weltweit das Virus SARS-CoV-2 ausgebrochen. Dies führte zu schwerwiegenden Auswirkungen auf die Weltwirtschaft, die sich zum Ende des Berichtsjahres in deutlich negativen Wachstumsraten wichtiger Wirtschaftszonen wie China, den USA und dem Euro-Raum niedergeschlagen haben. Und auch wenn in den Sommermonaten eine Erholung zu verzeichnen war, führt die Ende 2020 eingesetzte sogenannte "zweite Welle" zu erheblicher Unsicherheit bezüglich des weiteren Wachstums der Weltwirtschaft in den nächsten Monaten. Für das Kalenderjahr 2020 geht die OECD von einem Rückgang des globalen Bruttoinlandsprodukts um 4,2 % aus. ²

¹ Quelle: Deutsche Bundesbank Monatsbericht Februar 2020
² Quelle: OECD Economic Outlook, December 2020

Auch die ICP war seit März 2020 davon spürbar betroffen. Nach einer zwischenzeitlichen Erholung befinden sich per Mitte Dezember 2020 weite Teile der Welt und auch Deutschland erneut in einem Lockdown. Daraus resultierende Handelshemmnisse und konjunkturelle Unsicherheiten sowie aufkommende Produktionsstopps bei AMEH können signifikante Auswirkungen auf die Auftragslage haben und damit zu Entwicklungsbeeinträchtigungen im Geschäftsjahr 2020/2021 führen.

Die Darstellung des branchenbezogenen Marktes ist entnommen von www.stahl-online.de, mit dem aktuellen Stand 17. Dezember 2020:

"Die Corona-Pandemie hinterlässt tiefe Spuren bei den Indikatoren der Stahlmengenkonjunktur. Marktversorgung und Produktion liegen im Jahresverlauf rund 15 % bzw. 16 % unter dem entsprechenden Vorjahreszeitraum. Der Branchenumsatz ist sogar noch stärker eingebrochen. Dabei ist in Rechnung zu stellen, dass bereits 2019 niedrige Niveaus erreicht wurden.

Zwar hatte sich die Lage zuletzt stabilisiert und eine vorsichtige Aufwärtsbewegung eingesetzt, im aktuellen Umfeld ist jedoch jede Erholungsperspektive mit großer Unsicherheit verbunden.

Die Marktversorgung mit Walzstahlerzeugnissen befindet sich seit Beginn der Industrierezession im Herbst 2018 im Rückwärtsgang. Angesichts der Corona-Pandemie ist sie erneut um rund ein Viertel im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum gefallen und hat zwischenzeitlich mit rund 26 Millionen Tonnen das tiefe Niveau von 2009 erreicht. Im Zeitraum Januar bis August ist die Marktversorgung um rund 15 % zurückgegangen.

Die Rohstahlproduktion ist in den ersten neun Monaten 2020 im Vergleich zum Vorjahr um rund 16 % gesunken. Hochgerechnet auf das gesamte Jahr entspricht dies einer Produktion von ca. 34 Millionen Tonnen. Nur während der Finanzkrise 2009 wurde im entsprechenden Zeitraum mit rund 30 Millionen Jahrestonnen ein noch geringeres Volumen in Deutschland hergestellt.

Die Auftragseingänge sind von Januar bis September 2020 um fast 10 % gegenüber dem Vorjahr gefallen. Im zweiten Quartal 2020 sind sie sogar um über 40 % eingebrochen und landeten somit ebenfalls auf dem Niveau des Allzeittiefs von Anfang 2009. Seitdem hat eine Gegenbewegung eingesetzt (Q3/2020: +12 % zum Vorjahr).

Die negativen Auswirkungen der globalen Corona-Pandemie sind auch an der internationalen Stahlkonjunktur ablesbar: Von Januar bis September 2020 ist die Welt-Rohstahlerzeugung zwar nur um 2,5 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesunken. Das lag aber vor allem an China, wo die Erzeugung (auch als Folge wieder steigender Stahlkapazitäten) weiter ausgeweitet wurde. In allen anderen Regionen sank die Produktion um 12 %.

Damit hat sich der Einfluss Chinas auf dem globalen Stahlmarkt weiter vergrößert: Kam vor der Corona-Krise etwas mehr als die Hälfte des weltweit erzeugten Rohstahls aus China, so waren es zuletzt etwa 60 %. Der Anteil der EU und der NAFTA liegt zusammen bei 15 %, verglichen mit gut 40 % zu Beginn des Jahrtausends..."

(Quelle: www.stahl-online.de. Aktuelle Konjunkturinformationen. Konjunkturelle Lage der Stahlindustrie in Deutschland im Oktober 2020. Abruf 17. Dezember 2020).

III. Geschäftsverlauf

Der Geschäftsverlauf ist naturgemäß eng an unseren Kunden gekoppelt. AMEH war, wenn auch nicht ganz so deutlich wie andere Stahlproduzenten, in 2019/2020 geprägt von der mäßigen Stahlkonjunktur. Die letzten beiden Quartale 2019 und das erste Quartal 2020 waren dennoch stabil in der Auslastung und hielten sich im Vergleich zu anderen Werken und im Vergleich zum Vorjahr auf gutem Niveau.

Diesen Umstand verdankt der Standort Eisenhüttenstadt der guten Positionierung der AMEH im Vergleich zu den anderen ArcelorMittal-Werken des Konzerns. Das produzierte Sortiment an hochwertigen Stählen für die Automobilindustrie und die Lage des Standorts in räumlicher Nähe zu den osteuropäischen Abnehmern trug dazu bei.

Ab April 2020 wurden dann allerdings die Auswirkungen der CORONA-Pandemie in Eisenhüttenstadt drastisch deutlich.

Im Geschäftsjahr 2019/2020 wurden so von der ICP 1.516 kt ³ bzw. 137 TStk. ⁴ verpackt und verladen. Das ist ein Rückgang von 7 %, auf Basis der Stückmengen, gegenüber dem Vorjahr (1.715 kt5 bzw. 147 TStk.6).

Industrielogistik - Verpackung

Wie im Vorjahr, setzte sich die Entwicklung hin zur preisgünstigeren Verpackung weiter fort. Der Durchschnittspreis fiel um weitere EUR 0,04 pro Packstück. Das bedeutet, dass sich die Mengen in den verschiedenen Verpackungen für die ICP ungünstig entwickeln und die Verbraucher auf qualitativ hochwertigere Verpackung verzichten. Veränderungen in diesem geringen Umfang (ca. TEUR 7) können auch nicht kompensiert werden.

Industrielogistik - Verladung

Insgesamt blieb die Menge weit unter den erwarteten Mengen zurück. Die Gründe hierfür sind einerseits die schwierige Stahlkonjunktur, die bei Vertragsaufnahme der aktuellen Laufzeitperiode (2018- 2023) nicht abzusehen war und der CORONA-bedingte Einbruch im Frühjahr 2020. Beide Vertragspartner gingen damals von einer Verlade-Stückzahl von 151.000 aus. Diese Menge konnte bisher nicht erreicht werden.

¹ 3 kt = "Kilotonne" = 1.000 Tonnen
² 4 TStk. = 1.000 Stück
³ 5 kt = "Kilotonne" = 1.000 Tonnen
⁴ 6 TStk. = 1.000 Stück

Spedition

Der Ladungsmarkt für LKW-Transporte ist weiterhin stark umkämpft. Allerdings erhöhte sich das Ladungsaufkommen für LKW-Transporte bei unserem Kunden, was den speditionellen Betrieb stabilisierte.

IV. Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Die nachfolgenden Ausführungen betrachten insbesondere die finanziellen Leistungsindikatoren Umsatz und Jahresergebnis, die im Wesentlichen zur Steuerung des Unternehmens herangezogen werden. Aufgrund des Geschäftsmodells sind keine weiteren finanziellen und auch nichtfinanziellen Leistungsindikatoren von Relevanz.

Vermögenslage

Die Bilanzsumme per 30. Juni 2020 von TEUR 6.804 ist gegenüber der Bilanzsumme per 30. Juni 2019 um TEUR 255 gesunken.

Die Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände in Höhe von TEUR 2.792 (Vorjahr: TEUR 3.783) sanken gegenüber dem Vergleichszeitraum um TEUR 990 und bestehen im Wesentlichen gegen ArcelorMittal Eisenhüttenstadt GmbH und sind im Wesentlichen auf die gesunkenen Umsätze im letzten Quartal, bei einem Zahlungsziel von 60 Tagen auf die Monatsrechnung zurückzuführen.

Der Bank- und Kassenbestand weist einen Wert von EUR 1.237.201 und somit eine Veränderung in Höhe von TEUR 748 im Vergleich zum Geschäftsjahr 2018/2019 aus.

Die Gesellschaft weist zum 30. Juni 2020 Rückstellungen in Höhe von TEUR 1.883 (Vorjahr: TEUR 2.050) aus. Die Rückstellungen beinhalten Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 330, Jubiläumsrückstellungen in Höhe von TEUR 146 (Vorjahr: TEUR 155) sowie sonstige Rückstellungen in Höhe von TEUR 1.553 (Vorjahr: TEUR 1.670). Unter den sonstigen Rückstellungen werden ausstehende Lieferantenrechnungen und Rückstellungen für Personalkosten ausgewiesen.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten belaufen sich auf TEUR 1.880 (Vorjahr: TEUR 2.174) und reduzierten sich aufgrund der Rückzahlung des Immobilienkredites (TEUR 294).

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen betragen EUR 421.328 (Vorjahr: TEUR 621).

Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betragen EUR 1.114.572,21 (Vorjahr: TEUR 1.102) und entfallen mit EUR 1.050.000,00 (Vorjahr: TEUR 1.050) im Wesentlichen auf ein Darlehen des Gesellschafters IMPERIAL Steel Logistics GmbH, Salzgitter, und ein Darlehen des Gesellschafters CON-PRO Industrie Service GmbH & Co. KG, Peine, von denen beide zum Teil bereits zurückgeführt worden sind.

Die sonstigen Verbindlichkeiten belaufen sich auf EUR 478.634 (Vorjahr: TEUR 206). Die Eigenkapitalquote (Anteil des Eigenkapitals am Gesamtvermögen) liegt bei 15,08% (Vorjahr: 12,83 %).

Finanzlage

Die Finanzierung der Gesellschaft wird im Wesentlichen durch ein Darlehen bei der Sparkasse Duisburg in Höhe von TEUR 1.880 (Vorjahr: TEUR 2.174) sowie zwei Gesellschafterdarlehen in Höhe von TEUR 1.050 (Vorjahr: TEUR 1.050) sichergestellt.

Die Summe der gesamten Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände beträgt TEUR 2.792 (Vorjahr: TEUR 3.783), die Summe der gesamten Verbindlichkeiten beträgt TEUR 3.895 (Vorjahr: TEUR 4.103).

Der Bestand an flüssigen Mitteln betrug am 30. Juni 2020 EUR 1.237.201 (Vorjahr: TEUR 489).

Ertragslage

Die Umsatzerlöse belaufen sich im Geschäftsjahr auf TEUR 12.560 (Vorjahr: TEUR 13.354).

Die Umsatzerlöse aus der Verpackung und Verladung in Höhe von TEUR 9.412 basieren auf 136.848 Stücken Verlade- und 167.523 Stücken Verpackungsmenge. Weitere Umsätze wurden durch Verpackungsmaterial (TEUR 2.073) und Speditionsumsätze, die durch ICP abgewickelt und an AMEH abgerechnet wurden (TEUR 861), generiert. Hinzu kamen weitere Umsatzerlöse beim Kunden ArcelorMittal sowie weitere, kleinere Zusatzgeschäfte (TEUR 214).

In der Planung wurde ein Gesamtumsatz in Höhe von TEUR 12.316 unterstellt. Davon waren TEUR 9.842 Umsatz aus Verpackung und Verladung (bei 146.379 Stücken Verlade- und 169.484 Stücken Verpackungsmenge) geplant. Ebenfalls verarbeitet waren hier TEUR 1.520 für Verpackungsmaterial und TEUR 955 Spedition.

Für die Umsatzabweichungen sind hauptsächlich die um knapp 10 TStk. geringeren Stückzahlen (TEUR -208) und der geringere Speditionsumsatz (TEUR -94) ausschlaggebend. Positiv war dagegen, dass die ICP den Umsatz für Verpackungsmaterial höher als geplant (TEUR +553) abschließen konnte. So konnte zusammen mit den kleineren Leistungen und Geschäften der Umsatz über Plan gesteigert werden.

Der Gross Profit/Bruttogewinn (Umsatzerlöse abzüglich Materialaufwand) beträgt TEUR 8.182 / 65 % (Vorjahr: TEUR 8.603 / 64 %) vom Umsatz.

Die Materialaufwendungen betragen TEUR 4.378 (Vorjahr: TEUR 4.751) und beziehen sich im Wesentlichen auf bezogene Leistungen für Transporte und Verpackungsmaterialien.

Das Ergebnis vor Ertrags- und sonstigen Steuern beträgt TEUR 299 (2,38 % vom Umsatz) (Vorjahr: TEUR 378).

Die Gesellschaft weist für das Geschäftsjahr einen Jahresüberschuss in Höhe von TEUR 120 (Vorjahr: TEUR 264) aus.

Als Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen wurden im Geschäftsjahr Rückstellungen in Höhe von TEUR 659 aufgelöst. Hier wurden TEUR 172 Risikorückstellungen für Personalmaßnahmen aufgelöst, die zum Beispiel aufgrund gerichtlicher Vergleiche nicht im vollen Umfang verwendet werden mussten. Ebenso wurde von Reparaturprojekten wie Verkehrsflächensanierung sowie Dachsanierungsarbeiten (TEUR 177) Abstand genommen.

Die durchschnittliche Zahl zum 30. Juni 2020 der im Geschäftsjahr Beschäftigten (166 Mitarbeiter inkl. acht Auszubildender) ist gegenüber dem Durchschnitt des Vorjahres zum 1. Juli 2019 (171 Mitarbeiter inkl. 11 Auszubildender) gesunken. Die Gesellschaft reagierte Ende 2019 auf Prognosen des Auftraggebers, der das Jahr 2020 wirtschaftlich eher verhalten prognostizierte. Der Personalabbau erfolgte dabei durch das Auslaufen befristeter Arbeitsverträge und den Abschluss von Aufhebungsverträgen. Die im Geschäftsjahr ausgesprochenen Kündigungen waren allerdings allesamt personenbedingt.

V. Risikoberichterstattung

Internes Risikomanagement

Die Gesellschaft ist im Rahmen ihrer Tätigkeit geschäftsüblichen finanziellen Risiken ausgesetzt.

Das übergeordnete Risikomanagementsystem (IC-Handbuch) wird von der IMPERIAL Steel Logistics GmbH vorgegeben und ist darauf ausgerichtet, negative Auswirkungen auf die Ertragslage zu minimieren. Der Handlungsrahmen, die Verantwortlichkeiten, die finanzwirtschaftliche Berichterstattung und die Kontrollmechanismen für Finanzinstrumente sind hier durch entsprechende Regelungen festgelegt. Hierzu gehört eine Funktionstrennung zwischen Erfassung und Kontrolle der Finanzinstrumente, die bei der ICP gleichermaßen umgesetzt ist.

Die Zinsänderungs- und Liquiditätsrisiken werden ebenfalls über die ISL, im Zusammenwirken mit der ILI B.V. & Co. KG gesteuert.

In den monatlichen Geschäftsführersitzungen werden alle relevanten Themen in einem festen Tagesordnungspunkt angesprochen, ihre Entwicklung beurteilt und ggf. Gegenmaßnahmen beschlossen und auf ihre Wirksamkeit hin geprüft. Dies trifft gleichermaßen für Risiken in der Auslastung (Produktionsplanung des Kunden AMEH), der Qualität der Dienstleistung (Reklamationen), finanzielle (Umsatz, Ergebnis, Liquidität) und rechtliche (Schäden, Personalrecht, Projekte, Neu- und Ergänzungen des Dienstleistungsvertrages) Risiken sowie jedwede anderen Risiken (gesetzliche Änderungen, Personalfragen) zu.

Sollte es erforderlich werden, werden in den Geschäftsführersitzungen auch Entscheidungen zur Risikobewertung und vorsorglichen Rückstellungsbildung getroffen.

Für die reguläre laufende Geschäftstätigkeit ist das Risiko überschaubar. Die Preise sind mit AMEH grundsätzlich fest vereinbart. Die Einflüsse im Stahlmarkt wirken sich daher lediglich auf die Absatzzahlen von AMEH und somit nur mittelbar auf die ICP aus. Gegen dieses Risiko kann mit Abbau von Leiharbeit und ggf. sogar Kurzarbeit reagiert werden. Diese Maßnahmen, Kurzarbeit und Verzicht auf Leiharbeiter, wurden im 2. Quartal 2020 aufgrund der Coronakrise umgesetzt.

Die Geschäftsführung der ICP erachtet die ICP unter Berücksichtigung der derzeitigen Marktsituation für Flachstahlprodukte, insbesondere aufgrund der Einschätzung der Geschäftsführung der AMEH und deren Situation innerhalb der Organisation ArcelorMittal, als stabil.

Liquiditätsrisiko

Die von der Bundesregierung angebotene Möglichkeit von Steuerstundungen wurde konsequent genutzt und diente erfolgreich der Abwendung von Liquiditätsengpässen, ohne auf zusätzliches Gesellschafterkapital zurückgreifen zu müssen.

Grundsätzlich wird die Zahlungsfähigkeit der ICP monatlich in den Geschäftsführersitzungen geprüft. Einem möglichen Liquiditätsrisiko begegnet die ICP gemeinsam mit der ISL mit einer auf einen festen Planungshorizont ausgerichteten mittelfristigen Liquiditätsvorschau. Die Liquiditätsplanung erfolgt ggf. unter Einbeziehung der weiteren vorhandenen und nicht ausgenutzten Kreditlinien durch die Gesellschafter ISL und CON-PRO.

Ausfallrisiko

Hierbei wird vor allem AMEH, der nahezu einziger Kunde der ICP ist, und dessen Muttergesellschaft beobachtet. Um erkennbaren Ausfallrisiken einzelner Forderungen sowie dem allgemeinen Kreditrisiko zu begegnen, wird ein stringentes Forderungsmanagement betrieben. Die Zahlungen AMEHs werden regelmäßig überwacht und Überschreitungen der Zahlungsziele durch direkte und zeitnahe Ansprache geklärt.

Weitere Risiken

Der laufende Dienstleistungsvertrag mit AMEH gilt bis zum 30. Juni 2023 und beinhaltet Klauseln zur Verarbeitung von unabwendbaren Preissteigerungen.

Es besteht grundsätzlich ein Großkundenrisiko, da AMEH der dominierende Kunde der ICP ist.

Der Tarifvertragspartner IG-Metall hat für den Beginn des Geschäftsjahres Tarifverhandlungen für die Entgelt-Tarifverträge angekündigt. Inwieweit es zusätzliche Forderungen an die ICP im Rahmen des Anerkennungs-Tarifvertrages zwischen der IGM und der ICP geben wird, ist offen.

Aufgrund der großen Abhängigkeit vom größten Kunden AMEH ist die Entwicklung unserer Gesellschaft signifikant von der weiteren Geschäftsbeziehung zu diesem Kunden abhängig.

Auswirkung der Corona-Pandemie auf die Risikosituation der Gesellschaft und ihrer Tochtergesellschaften

Die Corona-Pandemie kann Auswirkungen auf die Risikosituation und damit auch auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft haben.

Zur Überwachung möglicher Risiken ist ein Krisenstab eingerichtet, der die coronabedingten Entwicklungen überwacht und mögliche Maßnahmen zur Gegensteuerung und deren Umsetzung auch auf Basis von Szenarioanalysen und Stresstests einleitet.

Aufgrund der ab März 2020 durch die Bundesregierung beschlossenen vielfältigen und weitreichenden Unterstützungsmaßnahmen der deutschen Wirtschaft sind keine Anzeichen für Liquiditätsprobleme unserer Kunden erkennbar.

Das Ergebnis der Gesellschaft wird durch Umsatzrückgänge beeinträchtigt, die nicht durch entsprechende Kostenreduktionen aufgefangen werden können. Die größten Kostenpositionen sind Personalkosten und Kosten für Leiharbeitnehmer. Insofern verfügt die Geschäftsführung über einen gewissen Gestaltungsspielraum zur Optimierung der Kostenstruktur.

Die im Dezember 2020 von der Bundesregierung und den Ministerpräsidenten der Länder beschlossenen und mittlerweile bis Mitte Februar 2021 verlängerten befristeten kontaktbeschränkenden Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Infektionen werden möglicherweise zu einem gewissen Rückschlag auch bei der Gesellschaft führen. Jedoch wird davon ausgegangen, dass die jüngst beschlossenen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie nicht die gleichen einschneidenden Auswirkungen haben werden wie im Frühjahr 2020. Diese Einschätzung ist zunächst damit zu begründen, dass die Dynamik der Geschäftstätigkeit der Gesellschaft, unabhängig von der Covid-Pandemie, traditionell um Weihnachten Urlaubs- bzw. feiertagsbedingt abflacht, so dass befristete Maßnahmen zwar einen negativen, aber überschaubaren Effekt haben werden. Ferner verfügen sowohl die Wirtschaft als auch die Bevölkerung über mehr Erfahrung im Umgang mit kontaktbeschränkenden Maßnahmen, so dass die negativen Effekte aller Voraussicht nach besser abgefedert werden können. Zudem bestehen große Chancen, dass im Laufe des Geschäftsjahres ein wirkungsvoller Impfstoff breit verteilt wird, so dass die wirtschaftliche Entwicklung insgesamt und damit auch die Geschäftslage der Gesellschaft in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres voraussichtlich nicht negativ ausfallen wird.

Diese Erwartungshaltung wird ebenfalls durch die Entwicklungen der ersten Monate des Geschäftsjahres 2021 gestützt, in denen sich die Wirtschaft widerstandsfähiger als erwartet gezeigt hat und auch das Geschäft der Gesellschaft sich besser entwickelt hat als budgetiert.

VI. Voraussichtliche Entwicklung

Prognosebericht

Der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2020/2021 ist geprägt durch die Unsicherheiten, die sich aus der Coronakrise ergeben, verbunden mit den Schwierigkeiten des Stahlmarktes. Die Entgelt-Tarifverträge enden am 28. Februar 2021, so dass Personalkostenerhöhungen in unbekannter Höhe entstehen werden. Derzeitig liegt lediglich die Forderung der IG Metall von 4 % Tariferhöhung vor. Dies bedeutet eine Maximalsteigerung von rund TEUR 300. Ziel ist es, diese zu neutralisieren und hierzu rechtzeitig in Preisverhandlungen mit dem Kunden einzutreten.

Für das Geschäftsjahr 2020/21 gehen wir von einer Verlademenge von ca. 144 TStk. bei einem Gesamtumsatz von TEUR 11.041 aus.

Für die nächsten Jahre 2021-2023 gehen wir von einer stabilen Absatzlage für die Stahlprodukte unseres Kunden aus, die zurück auf das Vor-CORONA-Krisen-Niveau ansteigen wird.

Eisenhüttenstadt, den 16. März 2021

IMPERIAL CON-PRO GmbH

Die Geschäftsführung

Uwe Rolf

Thomas Holzberger

Bilanz zum 30. Juni 2020

Aktiva

	30.6.2020	30.6.2019
	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Software	14.188,03	30.224,82
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	1.868.829,85	1.956.695,44
2. Technische Anlagen und Maschinen	214.078,37	286.424,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	267.770,51	251.875,62
	2.350.678,73	2.494.995,06
	2.364.866,76	2.525.219,88
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	302.679,02	254.227,76
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	2.552.106,40	3.593.631,76
2. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	1.352,27	0,00
3. Sonstige Vermögensgegenstände	238.906,91	189.138,83
	2.792.365,58	3.782.770,59
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten	1.237.200,98	489.170,06
	4.332.245,58	4.526.168,41
C. Rechnungsabgrenzungsposten	106.470,93	7.500,00
	6.803.583,27	7.058.888,29

Passiva

	30.6.2020	30.6.2019
	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	100.000,00	100.000,00
II. Gewinnvortrag	805.849,33	541.556,70
III. Jahresüberschuss	119.941,07	264.292,63
	1.025.790,40	905.849,33
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	330.204,00	306.907,00
2. Steuerrückstellungen	0,00	73.257,80
3. Sonstige Rückstellungen	1.553.054,84	1.670.076,27
	1.883.258,84	2.050.241,07
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	1.880.000,00	2.173.750,00
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 235.000,00 (Vorjahr: EUR 293.750,00 )
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: EUR 1.645.000,00 (Vorjahr: EUR 1.880.000,00)
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	421.328,15	621.050,44
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 421.328,15 (Vorjahr: EUR 621.050,44)
3. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	1.114.572,21	1.102.410,06
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 64.572,21 (Vorjahr: EUR 52.410,06)
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: EUR 1.050.000,00 (Vorjahr: EUR 1.050.000)
davon gegenüber Gesellschaftern: EUR 1.114.572,21 (Vorjahr: EUR 1.102.410,06)
davon aus Lieferungen und Leistungen: EUR 64.572,21 (Vorjahr: EUR 52.410,06)
4. Sonstige Verbindlichkeiten	478.633,67	205.587,39
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 478.633,67 (Vorjahr: EUR 205.587,39)
davon aus Steuern: EUR 475.787,31 (Vorjahr: EUR 185.733,56)
	3.894.534,03	4.102.797,89
	6.803.583,27	7.058.888,29

Die Höhe des Unterschiedsbetrags nach § 253 Abs. 6 Satz 1 HGB beträgt EUR 45.281 (Vorjahr: EUR 49.583).

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Juli 2019 bis 30. Juni 2020

	2019/2020	2018/2019
	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse	12.559.956,36	13.354.385,27
2. Sonstige betriebliche Erträge	726.927,38	887.598,30
3. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	2.074.352,70	2.307.243,35
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	2.303.896,58	2.443.907,14
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	6.025.014,05	6.433.492,39
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	1.303.374,36	1.281.748,84
davon für Altersversorgung: EUR 24.022,74 (Vorjahr: EUR 38.115,37)
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	270.415,68	246.547,38
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen	915.303,47	1.053.790,24
7. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	95.519,46	97.603,70
8. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	75.217,32	103.143,51
9. Ergebnis nach Steuern	223.790,12	274.507,02
10. Sonstige Steuern	103.849,05	10.214,39
11. Jahresüberschuss	119.941,07	264.292,63

Anhang für das Geschäftsjahr 1. Juli 2019 bis 30. Juni 2020

der IMPERIAL CON-PRO GmbH, Eisenhüttenstadt

1. Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss

Die IMPERIAL CON-PRO GmbH, Eisenhüttenstadt, ist ein Joint Venture zwischen der IMPERIAL Steel Logistics GmbH, Salzgitter, Tochtergesellschaft der IMPERIAL Logistics International B.V. & Co. KG, Duisburg, und der CON-PRO Industrie-Service GmbH & Co. KG, Peine, Tochtergesellschaft der Axxum GmbH, Wuppertal.

Die IMPERIAL CON-PRO GmbH, Eisenhüttenstadt, ist im Handelsregister beim Amtsgericht Frankfurt (Oder) unter HRB 15380 FF eingetragen.

Der Jahresabschluss wurde auf der Grundlage des Handelsgesetzbuchs und des GmbHG erstellt.

Für die Gewinn- und Verlustrechnung wird das Gliederungsschema des Gesamtkostenverfahrens zugrunde gelegt.

Die Gesellschaft ist eine mittelgroße Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 2 HGB.

Die Anpassung der Vorjahreswerte betrifft im Wesentlichen die im Vorjahr als Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen ausgewiesenen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen, die nun als Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, ausgewiesen werden. Grund für die Änderung ist, dass zwischen der Imperial CON-PRO und der IMPERIAL Steel Logistics GmbH kein Mutter-Tochter-Verhältnis vorliegt.

II. Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die immateriellen Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten, vermindert um lineare Abschreibungen, bilanziert. Als Nutzungsdauer werden 3 bis 5 Jahre zugrunde gelegt.

Sachanlagen sind zu Anschaffungskosten angesetzt. Technische Anlagen und Maschinen sowie andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung werden planmäßig über die wirtschaftliche Nutzungsdauer von 3 bis 10 Jahren linear abgeschrieben. Bauten werden planmäßig über eine geschätzte wirtschaftliche Nutzungsdauer von 40 Jahren abgeschrieben.

Geringwertige Anlagegüter, das sind Gegenstände mit Anschaffungskosten bis einschließlich EUR 800,00, werden im Jahr des Zugangs als Aufwand gebucht. Seit 2018 werden Gegenstände mit Anschaffungskosten von EUR 800,01 bis einschließlich EUR 1.000,00 zu einem Sammelposten (Pool) zusammengefasst und dieser in jedem Geschäftsjahr zu jeweils 20 % abgeschrieben.

Die Vorräte werden mit den Anschaffungs- oder niedrigeren Wiederbeschaffungskosten bewertet.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nominalwert angesetzt, erkennbare Risiken sind durch entsprechende Bewertungsabschläge berücksichtigt, dem allgemeinen Ausfallrisiko wird durch Pauschalwertberichtigungen Rechnung getragen.

Der Satz der Pauschalwertberichtigung wurde in diesem Geschäftsjahr mit 0,5 % und im Vorjahr mit 0,5 % für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen angesetzt.

Der Kassenbestand und das Guthaben bei Kreditinstituten werden zum Nennbetrag bewertet.

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten berücksichtigen Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die Aufwendungen für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Latente Steuern werden für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten ermittelt.

Von dem Wahlrecht zum Ansatz des aktiven latenten Steuerüberhangs aufgrund sich ergebender Steuerentlastungen nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB wird kein Gebrauch gemacht.

Gemäß dem Wahlrecht nach § 274 Abs. 1 HGB würden die latenten Steuern saldiert ausgewiesen.

Eine sich insgesamt ergebende Steuerbelastung würde in der Bilanz als passive latente Steuer angesetzt werden.

Das gezeichnete Kapital (Stammkapital) entspricht der Eintragung im Handelsregister.

Die Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken sowie alle ungewissen Verpflichtungen. Sie werden nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung in Höhe des Erfüllungsbetrages angesetzt, wobei Kosten- und Preissteigerungen berücksichtigt worden sind.

Die Berechnung der Pensionsrückstellung erfolgte nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren. Für die Abzinsung wurde pauschal eine durchschnittliche Restlaufzeit von 15 Jahren unterstellt und dafür der von der Deutschen Bundesbank ermittelte durchschnittliche Marktzins der vergangenen zehn Jahre von 2,53 % angesetzt (im Vorjahr: 2,95 %). Für künftige Gehaltssteigerungen wurden unverändert 2,0 % p.a. und als Rentendynamik wie im Vorjahr 1,75 % p.a. sowie als biometrische Rechnungsgrundlage die Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck zugrunde gelegt. Es wurde ferner eine unternehmensindividuell ermittelte durchschnittliche Fluktuation von 2,55 % p.a. verwendet. Der Unterschiedsbetrag nach § 253 Abs. 6 Satz 1 HGB beläuft sich zum 30. Juni 2020 auf EUR 45.281 (im Vorjahr: EUR 49.583).

Die Berechnung der Jubiläumsrückstellung erfolgte mittels der projizierten Einmalbeitragsmethode (Projected-Unit-Credit-Methode). Für die Abzinsung wurde pauschal eine durchschnittliche Restlaufzeit von 15 Jahren unterstellt und dafür der von der Deutschen Bundesbank ermittelte durchschnittliche Marktzins der vergangenen sieben Jahre von 1,84 % angesetzt (im Vorjahr 2,15 %). Für künftige Gehaltssteigerungen wurden unverändert 2,0 % p.a. und als biometrische Rechnungsgrundlage die Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck zugrunde gelegt. Es wurde ferner eine unternehmensindividuell ermittelte durchschnittliche Fluktuation von 2,55 % p.a. verwendet.

Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Umsatzerlöse werden zum beizulegenden Zeitwert der erhaltenen oder zu erhaltenden Gegenleistung bewertet und stellen die Beträge dar, die für Güter und Dienstleistungen im normalen Geschäftsablauf zu erhalten sind. Davon sind Rabatte, Umsatzsteuern und andere im Zusammenhang mit dem Verkauf stehende Steuern abzusetzen.

III. Angaben zu den einzelnen Posten der Bilanz

1. Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist im Einzelnen im Anlagengitter, das als Anlage zu diesem Anhang beigefügt ist, dargestellt.

2. Vorräte

Unter den Vorräten werden Verpackungsmaterialien ausgewiesen.

3. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen betreffen mit EUR 2.552.106,40 (Vorjahr: TEUR 3.594) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht werden mit EUR 1.352,27 (Vorjahr: TEUR 0) angesetzt. Sonstige Vermögensgegenstände werden mit EUR 238.906,91 (Vorjahr: TEUR 189) angesetzt.

Sämtliche Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Die Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, bestehen gegen Gesellschafter.

4. Rechnungsabgrenzungsposten

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten EUR 106.470,93 (Vorjahr: TEUR 7,5) beinhaltet die Abgrenzung für Urlaubsgeld EUR 88.853,15 (Vorjahr: TEUR 0), Grundsteuerbescheid EUR 6.031,44 (Vorjahr: TEUR 0) und Versicherungen in Höhe von EUR 7.500 (Vorjahr: TEUR 7,5).

5. Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital beträgt EUR 100.000,00.

Der Gewinnvortrag beträgt EUR 805.849,33 (Vorjahr: TEUR 542). Der Jahresüberschuss dieses Geschäftsjahres beträgt EUR 119.941,07 (Vorjahr: TEUR 264). Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresüberschuss auf das nächste Geschäftsjahr vorzutragen.

6. Rückstellungen

Unter den sonstigen Rückstellungen werden im Wesentlichen ausstehende Lieferantenrechnungen, externe Jahresabschlusskosten sowie Verpflichtungen aus dem Personalbereich ausgewiesen.

7. Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten belaufen sich auf EUR 1.880.000,00 (Vorjahr: TEUR 2.174). Diese werden gesichert durch eine eingetragene Grundschuld, in Höhe von EUR 3.730.000,00, im Grundbuch von Eisenhüttenstatt, Blatt 5960, Abt. III, lfd. Nrn. 1 und 2 gemäß gesonderter Erklärung, sowie eine Bürgschaft der Imperial Logistics International B.V. & Co. KG in Höhe von EUR 2.350.000,00. Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben EUR 705.000,00 eine Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen betragen EUR 421.328,15 (Vorjahr: TEUR 621).

Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betragen EUR 1.114.572,21 (Vorjahr: TEUR 1.102). Sie entfallen mit EUR 1.050.000,00 (Vorjahr: TEUR 1.050) auf Darlehen der Gesellschafter mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr und weniger als 5 Jahren, sowie auf Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von EUR 64.572,21 (Vorjahr: TEUR 52).

Die sonstigen Verbindlichkeiten belaufen sich auf EUR 478.633,67 (Vorjahr: TEUR 206).

8. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

An Verpflichtungen aus Miet-, Pacht- und Leasingverträgen werden in den folgenden Geschäftsjahren fällig:

	Fremd	Gesellschafter	Gesamt
Laufzeit	TEUR	TEUR	TEUR
bis 1 Jahr	314,9	119,4	434,3
von 1 Jahr bis 5 Jahre	964,9	477,6	1.442,6
> 5 Jahre	178,4	0,0	178,4
	1.458,2	597,0	2.055,3

IV. Angaben zu den einzelnen Posten der Gewinn- und Verlustrechnung

1. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse betreffen mit EUR 12.559.956,36 (Vorjahr: TEUR 13.354) das Inland.

Von den Umsatzerlöse entfallen EUR 2.079.549,75 (Vorjahr: TEUR 2.301) auf sonstige Dienstleistungen, auf Lagerleistungen und Umsätze mit Subunternehmen entfallen EUR 9.562.380,99 (Vorjahr: TEUR 9.770) und auf Transportleistungen entfallen EUR 860.918,85 (Vorjahr: TEUR 1.283).

2. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge verminderten sich im Vergleich zum Vorjahr auf EUR 726.927,38 (Vorjahr: TEUR 888). Darin enthalten sind Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen.

3. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen verminderten sich auf EUR 915.303,47 (Vorjahr: TEUR 1.054).

4. Zinsergebnis

Im Zinsergebnis sind Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen in Höhe von EUR 12.012,00 (Vorjahr: TEUR 14) enthalten.

5. Sonstige Steuern

Unter den sonstigen Steuern wurde Umsatzsteuer auf Sachzuwendungen und pauschale Lohnsteuern in Höhe von EUR 10.271,51 (Vorjahr: TEUR 9), Grundsteuer EUR 18.094,32 (Vorjahr: TEUR 0) sowie KFZ-Steuer in Höhe von EUR 900,00 (Vorjahr: TEUR 0,9) erfasst. Zusätzlich enthalten sind Steuernachzahlungen EUR 74.583,22 (Vorjahr: TEUR 0), die früheren Geschäftsjahren zuzuordnen sind.

V. Sonstige Angaben

1. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Vorgänge von besonderer Bedeutung, die eine Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben, haben sich nach dem Bilanzstichtag nicht ereignet.

Negative Auswirkungen der Corona-Pandemie sind nach dem Geschäftsjahresende bislang nicht zu verzeichnen. Unter Beachtung der saisonalen Entwicklung ist die bisherige Auslastung bei unserem wesentlichen Kunden stabil.

2. Personal

Zahl der durchschnittlich im Geschäftsjahr 2019/2020 beschäftigten Arbeitnehmer:

	30.06.2020	30.06.2019 ¹
Angestellte	23	23
gewerbliche Arbeitnehmer	137	138
Gesamt	160	161

Daneben wurden 8 Auszubildende beschäftigt (Vorjahr: 11). Teilzeitkräfte wurden nicht umgerechnet.

3. Organe der Gesellschaft

Mitglieder der Geschäftsführung:

•	Walter Steinig, Bocholt, Diplom-Kaufmann (Geschäftsführer bis 9. Juni 2020)
•	Thomas Holzberger, Bad Neuenahr-Ahrweiler, Kaufmann, (Geschäftsführer ab 9. Juni 2020)
•	Uwe Rolf, Lengede, Kaufmann (Geschäftsführer)

¹ Die Anzahl der Arbeitnehmer im Vorjahr gibt den Stand zum Stichtag 30. Juni 2019 an.

Herr Holzberger (Angestellter bei Imperial Industrial Logistics GmbH) und Herr Rolf (Angestellter bei der CON-PRO Industrie-Service GmbH & Co. KG) haben im Geschäftsjahr keine Bezüge von der Gesellschaft erhalten.

Es wurden während des Geschäftsjahres keine Geschäfte zu nicht marktüblichen Bedingungen mit beteiligten Unternehmen bzw. nahestehenden Personen durchgeführt.

Eisenhüttenstadt, den 16. März 2021

IMPERIAL CON-PRO GmbH

Die Geschäftsführung

Uwe Rolf

Thomas Holzberger

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr vom 1. Juli 2019 bis 30. Juni 2020

	Bruttobuchwerte
	Stand am 1.7.2019	Zugänge	Stand am 30.6.2020
	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Software	75.668,44	0,00	75.668,44
	75.668,44	0,00	75.668,44
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	2.044.561,03	0,00	2.044.561,03
2. Technische Anlagen und Maschinen	360.385,44	0,00	360.385,44
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	400.849,80	110.062,56	510.912,36
	2.805.796,27	110.062,56	2.915.858,83
	2.881.464,71	110.062,56	2.991.527,27

	kumulierte Abschreibungen
	Stand am 1.7.2019	Zugänge	Stand am 30.6.2020
	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Software	45.443,62	16.036,79	61.480,41
	45.443,62	16.036,79	61.480,41
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	87.865,59	87.865,59	175.731,18
2. Technische Anlagen und Maschinen	73.961,44	72.345,63	146.307,07
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	148.974,18	94.167,67	243.141,85
	310.801,21	254.378,89	565.180,10
	356.244,83	270.415,68	626.660,51

	Nettobuchwerte
	Stand am 30.6.2020	30.6.2019
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Software	14.188,03	30.224,82
	14.188,03	30.224,82
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	1.868.829,85	1.956.695,44
2. Technische Anlagen und Maschinen	214.078,37	286.424,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	267.770,51	251.875,62
	2.350.678,73	2.494.995,06
	2.364.866,76	2.525.219,88

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die IMPERIAL CON-PRO GmbH, Eisenhüttenstadt

Wir haben den Jahresabschluss der IMPERIAL CON-PRO GmbH, Eisenhüttenstadt, - bestehend aus der Bilanz zum 30. Juni 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2019 bis zum 30. Juni 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der IMPERIAL CON-PRO GmbH, Eisenhüttenstadt, für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2019 bis zum 30. Juni 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 30. Juni 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2019 bis zum 30. Juni 2020 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Düsseldorf, den 30. März 2021

Deloitte GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Marion Lammers, Wirtschaftsprüferin

Dieter Peppekus, Wirtschaftsprüfer