Rödl Global Digital Services GmbH

Nürnberg

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Bilanz zum 31. Dezember 2022

AKTIVA

	31.12.2022 EUR	31.12.2021 EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	22.590.717,76	24.887.695,52
II. Sachanlagen	2.062.272,09	2.196.938,45
III. Finanzanlagen	3.000,00	3.000,00
	24.655.989,85	27.087.633,97
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte	1.099.175,48	63.625,97
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	268.150,82	197.138,97
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten	43.434,67	69.817,99
	1.410.760,97	330.582,93
C. Rechnungsabgrenzungsposten	2.801.832,70	1.907.766,29
	28.868.583,52	29.325.983,19
PASSIVA
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	25.000,00	25.000,00
II. Kapitalrücklage	15.000.000,00	0,00
	15.025.000,00	25.000,00
B. Rückstellungen	1.249.923,56	1.057.772,00
C. Verbindlichkeiten	12.593.659,96	28.243.211,19
davon aus Steuern: EUR 1.725.645,41 (Vorjahr: EUR 4.976.842,03)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 303,39 (Vorjahr: EUR 303,39)
	28.868.583,52	29.325.983,19

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2022

	2022 EUR	2021 EUR
1. Rohergebnis	40.272.651,61	34.254.073,39
2. Personalaufwand	-9.666.589,81	-9.168.025,74
davon für Altersversorgung: EUR 4.701,70 (Vorjahr: EUR 2.998,71)
3. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-5.779.028,69	-6.150.749,93
4. Sonstige betriebliche Aufwendungen	-24.184.569,26	-18.270.930,62
davon Aufwendungen aus der Währungsumrechnung: EUR 27.263,92 (Vorjahr: EUR 6.730,60)
5. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	160.456,25	30.249,49
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 160.448,32 (Vorjahr: EUR 30.249,49)
6. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-560.015,12	-529.349,64
davon an verbundene Unternehmen: EUR 482.909,30 (Vorjahr: EUR 405.912,14)
7. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-226.798,99	-229.340,37
8. Ergebnis nach Steuern	16.105,99	-64.073,42
9. Sonstige Steuern	-185,47	0,00
10. Erträge aus Verlustübernahme	0,00	64.073,42
11. Auf Grund einer Gewinngemeinschaft, eines Gewinnabführungs- oder
Teilgewinnabführungsvertrags abgeführte Gewinne	-15.920,52	0,00
12. Jahresüberschuss	0,00	0,00

Anhang für das Geschäftsjahr vom 01. Januar 2022 bis 31. Dezember 2022

A. Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches über die Rechnungslegung von Kapitalgesellschaften, den ergänzenden Vorschriften des Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung sowie den Regelungen des Gesellschaftsvertrages aufgestellt.

Auf die Rechnungslegung der Gesellschaft finden die Vorschriften für mittelgroße Kapitalgesellschaften im Sinne von § 267 Abs. 2 HGB Anwendung.

B. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung der generellen Ansatzvorschriften der §§ 246-251 HGB sowie unter Berücksichtigung der besonderen Ansatzvorschriften für Kapitalgesellschaften, §§ 268-274a, 276 und 277 HGB, und unter Beachtung der generellen Bewertungsvorschriften der §§ 252-256a HGB, erstellt.

Auf die Gliederung der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung finden die Vorschriften der §§ 266 und 275 HGB sowie der § 42 GmbHG Anwendung. Die Gewinn- und Verlustrechnung wird entsprechend dem Gesamtkostenverfahren dargestellt.

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden gegenüber dem Vorjahr unverändert beibehalten, soweit nicht neue Erkenntnisse eine abweichende Bewertung erforderten.

Der vorliegende Jahresabschluss ist unter Beibehaltung der für den Vorjahresabschluss angewendeten Gliederungsgrundsätzen nach den für mittelgroße Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellt.

Im Einzelnen wurde wie folgt bewertet:

ANLAGEVERMÖGEN

Immaterielle Vermögensgegenstände

sind zu Anschaffungskosten vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen angesetzt. Die Nutzungsdauer der entgeltlich erworbenen Konzessionen, gewerblichen Schutzrechte und ähnlichen Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten beträgt bis zu 8 Jahre. Die Nutzungsdauer des Geschäfts- oder Firmenwerts beträgt 9 Jahre und 2 Monate.

Geleistete Anzahlungen sind mit ihren Anschaffungskosten angesetzt.

Sachanlagen

sind mit den Anschaffungskosten zuzüglich Anschaffungsnebenkosten abzüglich Skonti bzw. mit den Herstellungskosten vermindert um planmäßige Abschreibungen bewertet. Die Nutzungsdauer der Sachanlagen beträgt bis zu 5 Jahre.

Die planmäßigen Abschreibungen erfolgten unter Zugrundelegung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer. Die Vermögensgegenstände werden linear abgeschrieben.

Geringwertige Anlagegüter mit Anschaffungskosten bis EUR 800,00 werden im Zugangsjahr in voller Höhe abgeschrieben und als Abgang im Anlagenspiegel gezeigt.

Finanzanlagen

Anteile an verbundenen Unternehmen sind mit ihren Anschaffungskosten abzüglich außerplanmäßiger Abschreibungen angesetzt.

Ausländische Kapitalgesellschaft:

	Beteiligungsquote	Eigenkapital	Ergebnis des letzten Geschäftsjahres
LETTLAND
Rodl Global Digital Services	100,00	EUR 80.632,00	EUR 20.635,00
Lettland SIA
Riga

UMLAUFVERMÖGEN

Vorräte

Unfertige Leistungen wurden entsprechend ihres Fertigungsgrades mit anteiligen Herstellungskosten bewertet. Fertige Erzeugnisse und Waren sind mit den Herstellungs- bzw. Anschaffungskosten bewertet.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

sind mit ihren Nominalwerten bzw. mit dem Barwert angesetzt. Erkennbare und latente Risiken sind mit Einzelwertberichtigungen erfasst. Dem allgemeinen Ausfall- und Kreditrisiko, Kursverlusten sowie Mahn- und Beitreibungskosten wurde durch eine Pauschalwertberichtigung in Höhe von 1 % auf die Netto-Forderungen Rechnung getragen.

Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten

sind zum Nennwert bewertet.

Rechnungsabgrenzungsposten

wurden zum Nennwert angesetzt.

EIGENKAPITAL

Ausgewiesen ist das Stammkapital zum Nennbetrag gemäß § 42 Abs. 1 GmbHG in Verbindung mit § 272 Absatz 1 HGB in Höhe von EUR 25.000,00. Es ist zum Berichtszeitpunkt voll einbezahlt.

Die Kapitalrücklage wird mit dem Nennbetrag von EUR 15.000.000,00 ausgewiesen. Die Zuführung im Berichtsjahr erfolgte als andere Zuzahlung gemäß § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB.

RÜCKSTELLUNGEN

berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten auf der Grundlage einer vorsichtigen kaufmännischen Beurteilung. Sie werden mit dem notwendigen Erfüllungsbetrag angesetzt.

VERBINDLICHKEITEN

wurden mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Grundlagen der Währungsumrechnung

Geschäftsvorfälle in fremder Währung werden grundsätzlich mit dem historischen Kurs zum Zeitpunkt der Erstverbuchung erfasst. Fremdwährungsposten werden zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag umgerechnet.

C. Erläuterungen zur Bilanz

1. Anlagevermögen

Die Entwicklung der Bilanzposten Immaterielle Vermögensgegenstände, Sachanlagen und Finanzanlagen im Geschäftsjahr 2022 ist im nachfolgenden Anlagespiegel dargestellt:

	ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN
	01.01.2022 Euro	Zugänge Euro	Abgänge Euro	Umbuchungen Euro	31.12.2022 Euro
IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	29.429.005,86	2.381.288,70	2.257.699,38	517.221,64	30.069.816,82
Geschäfts- oder Firmenwert	3.000.000,00	0,00	0,00	0,00	3.000.000,00
Geleistete Anzahlungen	963.470,89	1.562.098,18	0,00	-517.221,64	2.008.347,43
	33.392.476,75	3.943.386,88	2.257.699,38	0,00	35.078.164,25
SACHANLAGEN
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	4.783.800,00	1.167.825,29	4.464,36	0,00	5.947.160,93
	4.783.800,00	1.167.825,29	4.464,36	0,00	5.947.160,93
FINANZANLAGEN
Anteile an verbundenen Unternehmen	3.000,00	0,00	0,00	0,00	3.000,00
	3.000,00	0,00	0,00	0,00	3.000,00
	38.179.276,75	5.111.212,17	2.262.163,74	0,00	41.028.325,18

	KUMULIERTE ABSCHREIBUNGEN
	01.01.2022 Euro	Zugänge Euro	Abgänge Euro	Umbuchungen Euro	31.12.2022 Euro
IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	7.519.065,94	4.145.421,75	493.871,78	0,00	11.170.615,91
Geschäfts- oder Firmenwert	985.715,29	331.115,29	0,00	0,00	1.316.830,58
Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	8.504.781,23	4.476.537,04	493.871,78	0,00	12.487.446,49
SACHANLAGEN
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.586.861,55	1.302.491,65	4.464,36	0,00	3.884.888,84
	2.586.861,55	1.302.491,65	4.464,36	0,00	3.884.888,84
FINANZANLAGEN
Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	11.091.642,78	5.779.028,69	498.336,14	0,00	16.372.335,33

	ZUSCHREIBUNGEN Geschäftsjahr Euro	BUCHWERT 31.12.2022 Euro
IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	0,00	18.899.200,91
Geschäfts- oder Firmenwert	0,00	1.683.169,42
Geleistete Anzahlungen	0,00	2.008.347,43
	0,00	22.590.717,76
SACHANLAGEN
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	0,00	2.062.272,09
	0,00	2.062.272,09
FINANZANLAGEN
Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	3.000,00
	0,00	3.000,00
	0,00	24.655.989,85

2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände enthalten wie im Vorjahr keine Posten mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

3. Verbindlichkeiten

davon:	31.12.2022 EUR	Vorjahr EUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	6.014.743,00	9.828.161,86
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	3.483.717,02	12.368.687,32

Die Verbindlichkeiten haben in Höhe von EUR 3.388.156,00(Vorjahr EUR 5.690.788,00) eine Restlaufzeit zwischen einem und fünf Jahren und in Höhe von EUR 0,00 (Vorjahr EUR 0,00) eine Restlaufzeit über fünf Jahren.

D. Sonstige Angaben

1. Haftungsverhältnisse

Zum Bilanzstichtag lagen keine Haftungsverhältnisse im Sinne des § 251 HGB vor.

2. sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen bestehen aus abgeschlossenen Mietverträgen für Büroräume und für Multifunktionsgeräte und aus Leasingverträgen für Fahrzeuge und EDV-Hardware. Die Jahresbeträge für 2023 belaufen sich bei den Mietverpflichtungen auf TEUR 4.629 und bei den Leasingverpflichtungen auf TEUR 631. Bis zu den jeweiligen Vertragsbeendigungen ergeben sich Verpflichtungen aus Mietverhältnissen von TEUR 11.171 und aus Leasingverhältnissen von TEUR 1.511.

Davon bestehen Verpflichtungen gegenüber verbundenen Unternehmen für 2023 in Höhe von TEUR 139 und bis Vertragsende in Höhe von TEUR 277.

3. Durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer während des Geschäftsjahres

Im Geschäftsjahr 2022 waren durchschnittlich 111 fest angestellte Mitarbeiter beschäftigt.

4. Organmitglieder

Geschäftsführung

Geschäftsführer der Gesellschaft im Berichtsjahr:

Prof. Dr. Christian Rödl, Rechtsanwalt, Steuerberater

Rudolf Schraml, Head of Global Service Operations (ab 26. Oktober 2022)

Martin Wambach, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Umweltgutachter (bis 31. März 2023)

Ingo Wolf, Diplom-Betriebswirt, Chief Information Officer (bis 31. Dezember 2022)

Rudolf Schraml, Head of Global Service Operations, ist zum 26. Oktober 2022 als Geschäftsführer eingetreten (eingetragen im Handelsregister am 10. November 2022).

Ingo Wolf, Diplom-Betriebswirt, Chief Information Officer, ist zum 31. Dezember 2022 als Geschäftsführer ausgeschieden (eingetragen im Handelsregister am 13. Februar 2023).

Dr. Bernd Süßmann, Chief Information Officer, ist zum 1. Januar 2023 als Geschäftsführer eingetreten (eingetragen im Handelsregister am 13. Februar 2023).

Dr. Felix Madeja, Steuerberater, ist zum 27. Februar 2023 als Geschäftsführer eingetreten (eingetragen im Handelsregister am 21. März 2023).

Martin Wambach, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Umweltgutachter, ist zum 31. März 2023 als Geschäftsführer ausgeschieden (eingetragen im Handelsregister am 24. April 2023).

5. Ergebnisverwendung

Zwischen der vorliegenden Gesellschaft und der Rödl Partnerbeteiligungs GmbH & Co. KG mit Sitz in Nürnberg ist am 29. November 2018 ein Ergebnisabführungsvertrag abgeschlossen worden. Die Eintragung ins Handelsregister erfolgte am 17. Dezember 2018. Der Jahresüberschuss wurde laut Ergebnisabführungsvertrag abgeführt.

E. Unterschrift gemäß § 245 HGB

Nürnberg, 26. Februar 2024

Prof. Dr. Christian Rödl, Geschäftsführer

Dr. Felix Madeja, Geschäftsführer

Rudolf Schraml, Geschäftsführer

Dr. Bernd Süßmann, Geschäftsführer

Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 01. Januar 2022 bis 31. Dezember 2022

A. Darstellung des Geschäftsverlaufs

Die Rödl Global Digital Services GmbH hat die Rechtsform einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Sitz der Gesellschaft ist Nürnberg. Ebenso hat die Rödl Global Digital Services GmbH eine Tochtergesellschaft in Lettland.

Rahmenbedingungen

Laut dem Bitkom-ifo-Digitalindex, der das Geschäftsklima in der IT- und Telekommunikationsbranche abbildet, erzielte die IT- und Telekommunikationsbranche ein Umsatzwachstum von 6,3% auf 208,8 Mrd. Euro Jahresumsatz im Jahr 2022. Für das Jahr 2023 rechnet der Bitkom e. V. mit einer Fortsetzung der positiven Umsatzentwicklung und einem Wachstum von 2,1%. Vor allem die Bereiche TK-Infrastruktur (+3,0%), IT-Services (+5,3%) und Software (+9,6%) treiben das Wachstum der Branche.[1]

Trotz Fachkräftemangel, Krieg in Europa und der weiterhin hohen Inflation blickt die Digitalbranche überwiegend optimistisch nach vorn. Die Geschäftserwartungen der IT- und Telekommunikationsunternehmen für die kommenden Monate lag im März 2023 auf dem höchsten Wert seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine im Februar 2022. Die aktuelle Geschäftslage verbesserte sich im Vergleich zu den letzten Monaten und verzeichnete damit den besten Wert seit Juni 2022. Der Digitalindex von Bitkom und ifo-Institut zeigen für die aktuelle Geschäftslage und die Geschäftserwartungen für die kommenden Monate einen positiven Ausblick auf, der das Niveau vor Kriegsbeginn erreicht.[2]

Geschäftsentwicklung

Die Rödl Global Digital Services GmbH als ein Unternehmen von Rödl & Partner wurde im Oktober 2018 gegründet und ist der weltweit tätige, interne IT-Dienstleister der Rödl & Partner Gruppe.

Die Tätigkeitsschwerpunkte des Unternehmens liegen in den IT-Infrastrukturservices für alle Niederlassungen von Rödl & Partner weltweit, dem Betrieb der Rödl Private Cloud Services und in den Dienstleistungen der Managed IT-Services.

Ebenso ist die Rödl Global Digital Services GmbH Infrastrukturbetreiber für die zentralen ERP-Systeme, wie SAP S/4HANA und Datev sowie aller Software-Applikationen im Bereich der Geschäftsfelder der Rödl & Partner Gruppe. Der Betrieb und das Management von MS Office 365, als neue Collaboration Plattform von Microsoft, ergänzen seit der Einführung dieser Produkte von Microsoft die Infrastrukturleistungen in hybrid betriebenen Plattformen aus klassischen Managed Services und Cloud-Anwendungen.

Die Struktur des Portfolios und der Tätigkeitsschwerpunkte des Unternehmens lässt sich wie folgt grob darstellen und im Vergleich zum Vorjahr hat es keine organisatorischen Veränderungen gegeben:

Managed IT-Services und Private-Cloud:

- Zertifizierte Data Center für IT-Infrastruktur & Hosting

- ERP-Applications & Databases

- BPO Applications

- Collaboration und Hybrid Cloud Solutions

- Network & Communication Services

- IT-Security Management

- Client- und License-Management

Im Rechenzentrumsverbund der Standorte Frankfurt und Singapur werden zertifizierte und auditierte IT-Serviceleistungen nach sehr hohem Security-Standard erbracht.

Mit den oben genannten Rechenzentren betreiben wir eine weltweit verfügbare, redundant angelegte Software Defined Infrastruktur, um die umfassenden und hohen Sicherheitsanforderungen unserer Kunden bestmöglich zu erfüllen.

Die Rödl Global Digital Services GmbH hat sich erfolgreich einem DIN ISO 27001 Audit gestellt und wurde Anfang des Jahres 2023 zertifiziert. Zusätzlich liegt eine Zertifizierung nach ISIS 12 (bayerische Sicherheitscluster) vor.

Die Gewährleistung der Serviceerbringung wird durch die gesetzlichen Vorgaben und zu ergreifenden organisatorischen Maßnahmen, wie mobiles Arbeiten oder der aufgeteilte Personaleinsatz vor Ort, sichergestellt. Die Rödl Global Digital Services GmbH ist das Rückgrat der Rödl & Partner Gruppe weltweit in allen technischen und IT-sicherheitsrelevanten Themengebieten.

Durch einen Sondereffekt in den Umsatzerlösen des Vorjahres kam es im Berichtsjahr zu einem Rückgang der Umsatzerlöse. Infolge der Bestandserhöhung im Geschäftsjahr konnte die im Vorjahr prognostizierte Steigerung der Gesamtleistung von 5% bis 10% leicht übertroffen werden. Gleichzeitig sind der Personalaufwand und die sonstigen betrieblichen Aufwendungen deutlich angestiegen. In Summe wurde ein leicht positives Ergebnis nach Steuern in Höhe von TEUR 16 erzielt.

Mitarbeitende

Die kontinuierliche Weiterentwicklung und eine fachlich fokussierte Ausbildung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind zentrale Bausteine eines stabilen, weltweiten IT-Betriebes. Sie bilden die Grundlage und Ausgangsbasis für die Umsetzung komplexer IT-Projekte. Aus diesem Grund wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut in umfassende IT-Schulungen, speziell im IT-Sicherheitsumfeld, investiert.

Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verfügen zusätzlich über zahlreiche Herstellerzertifizierungen. Dies sind nur einige Beispiele für die vielen weiteren Qualitätsmerkmale, die zur Sicherstellung und Erbringung von hochwertigen IT-Dienstleistungen für die Rödl & Partner Gruppe durch unsere Mitarbeiter erbracht werden.

Im kommenden Geschäftsjahr werden wir weiterhin in die Ausbildung unseres Personals investieren.

Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl ist im Vergleich zum Vorjahr von 109 um 2 weitere auf insgesamt 111 gestiegen.

B. Darstellung der Lage

Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme zum 31. Dezember 2022 ist im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 457 gesunken. Die immateriellen Vermögensgegenstände sind um TEUR 2.297 und die Sachanlagen um TEUR 135 gesunken. Die Vorräte sind um TEUR 1.036, die Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände um TEUR 71 und die Aktiven Rechnungsabgrenzungsposten um TEUR 894 angestiegen.

Die Eigenkapitalquote liegt stark verändert bei gerundet 52%. Diese Veränderung resultiert aus der per Gesellschafterbeschluss herbeigeführten Erhöhung der Kapitalrücklage in Höhe von TEUR 15.000.

Die sonstigen Rückstellungen haben sich im Vergleich zum Vorjahr von TEUR 1.058 um TEUR 192 auf TEUR 1.250 erhöht. Ursächlich hierfür ist insbesondere die Bildung der Rückstellung für Personalkosten und der Rückstellung für drohende Verluste.

Die Verbindlichkeiten sind im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 15.650 auf TEUR 12.594 gesunken. Sie betragen 43,6% (Vorjahr 96,3%) der Bilanzsumme. Der Rückgang der Verbindlichkeiten resultiert zum einen aus den gesunkenen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (TEUR -8.885) sowie aus den gesunkenen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (TEUR -3.813) im Vergleich zu 2021.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 300 gestiegen und die sonstigen Verbindlichkeiten um TEUR 3.251 gesunken.

Ertragslage

Das Rohergebnis (Umsatzerlöse zuzgl. Bestandsveränderungen zuzgl. sonstige betriebliche Erträge abzgl. Materialaufwand) verbesserte sich im Geschäftsjahr auf TEUR 40.273 (Vorjahr TEUR 34.254) und ist im Vergleich zum Vorjahr um 17,6% gestiegen.

Der Personalaufwand ist im Vergleich zu 2021 um TEUR 499 auf TEUR 9.667 gestiegen.

Die Abschreibungen sind um 6,0% bzw. TEUR 372 von TEUR 6.151 auf TEUR 5.779 gesunken.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind von TEUR 18.271 um TEUR 5.914 auf TEUR 24.185 gestiegen. Die EDV-Leistungen und Lizenzkosten haben sich erneut deutlich erhöht.

Das Finanzergebnis verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr von TEUR -499 um TEUR 99 auf TEUR -400.

Das Ergebnis nach Steuern beträgt TEUR 16. Es wurde gemäß Ergebnisabführungsvertrag an die Rödl Partnerbeteiligungs GmbH & Co. KG abgeführt.

Investitionen

Im Geschäftsjahr 2022 sind insgesamt TEUR 3.943 in immaterielle Vermögensgegenstände und TEUR 1.168 in Sachanlagen investiert worden.

C. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

Prognosebericht

Für 2023 wird eine leichte Steigerung der Gesamtleistung (Umsatz abzgl. Bestandsveränderung) erwartet. Das Ergebnis vor Steuern wird sich nach aktueller Einschätzung rückläufig entwickeln. Die digitale Transformation von Unternehmen umfasst weiterhin die zunehmende Nutzung von Managed IT-Services sowie Private- und Public-Cloud-Lösungen. Hyperscaler pushen das Thema Digitalisierung nach wie vor in Verbindung mit Public Cloud Angeboten. Durch die zentralen Diskussionen zu den vielfältigen Einsatznotwendigkeiten von IT-Security, Datenschutz und rechtlichen Aspekten betrachten viele Unternehmen die Public Cloud Services mit Skepsis und beschäftigen sich mit hybriden sowie Private Cloud Themen. Kundenorientierte Lösungsansätze zu entwickeln ist eine der zentralen Herausforderungen, der sich die Rödl Global Digital Services GmbH als interner IT-Dienstleister der Rödl & Partner Gruppe stellen muss und will.

Eigene junge Mitarbeiter zielgerichtet auszubilden und weiterzuentwickeln ist weiterhin unser Fokus. Die modernen und nach neuestem Stand zertifizierten Rechenzentren, die eingesetzte Infrastruktur und langfristige IT-Strategie von Rödl & Partner trägt zu einem stabilen Geschäftsmodell bei. Somit erfüllt unser Dienstleistungsangebot unsere eigenen hohen Ansprüche an Verfügbarkeit, Sicherheit und Skalierbarkeit für die Rödl & Partner Gruppe.

Es zeichnet sich ab, dass zusätzliche neue Services rund um die Erfordernisse hybrider System- und Cloudarchitekturen verstärkt durch den Markt nachgefragt werden. Auch die stark zunehmende Anzahl tiefgreifender branchenübergreifender Cyber-Crime-Vorfälle erhöht die Nachfrage nach Cyber-Security-Vorsorge. Intern haben wir mit oben bereits erwähnter DIN ISO 27001 Zertifizierung reagiert.

Die bisherige Arbeitsweise innerhalb der Organisation hat sich für das Geschäft des Unternehmens bewährt und funktioniert sehr gut. Dennoch konnte eine im Jahr 2021 beginnende Fluktuation, aufgrund der Wettbewerbssituation innerhalb der IT-Branche und der Situation eines Arbeitnehmermarktes, nicht verhindert werden.

Chancenbericht

Durch eine vorrangig kostenorientierte und auf maximale Effizienz getrimmte Aufstellung der IT-Abteilungen in mittelständischen Unternehmen führt die Transition in Richtung Cloud zu unterschiedlichen Herausforderungen.

Für die Unternehmen ist es alleinig mit der Entscheidung die Cloud zu nutzen nicht getan. Vielmehr müssen die standardisierten Lösungen der Cloud mit den individuellen On-Premise-Lösungen zu einem Gesamtkonzept harmonisiert sowie Schnittstellen und unterschiedliche Technologien weiterhin gemanagt werden.

Daraus ergeben sich weitere positive Entwicklungsmöglichkeiten für die Rödl Global Digital Services GmbH. Die zukünftige IT-Architektur, Cloud-Services und IT-Security sind dabei nur einige Punkte, die vorab erörtert und in einer Roadmap strategisch geplant werden müssen. Hervorzuheben ist das bereits erfolgreich angestoßene Projekt "Teams@Rödl" als zukünftige Kollaborationsplattform intern und nach außen mit unseren Mandanten der Rödl & Partner Gruppe. Wir werden zukünftig die Möglichkeiten der M365 Produktfamilie und Module der Azure Cloud weiter ausbauen.

Die Rödl Global Digital Services GmbH will diese technischen Entwicklungen als Chance nutzen und sich zukünftig versuchen vom Serviceprovider hin zu einem Business Enabler zu entwickeln. Ein zentraler Punkt ist dabei die Nähe zwischen Endanwender und Geschäftsfeldern sowie internem IT-Dienstleister. Unabdingbar für den Erfolg eines Gesamtkonzeptes ist ein kompetentes Service Management, welches nicht nur Reportingaufgaben erledigt, sondern der verlängerte Arm der Geschäftsfelder in allen Bereichen ist.

Im Personalbereich hält der Fachkräftemangel weiterhin an, zusätzliche Maßnahmen im Bereich Personalakquise, -ausbildung und Marketing wurden ergriffen, um als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden. Mit Hilfe unserer positiven Außenwirkung versuchen wir die Fluktuation gemeinsam mit der Personalabteilung und Personalentwicklung abzufedern.

Der Fachkräftemangel betrifft sowohl interne IT-Abteilungen als auch Managed Service Provider. Kompetente Ansprechpartner werden Mangelware, während die Nachfrage nach Expertendienstleistungen aufgrund der immer größer werdenden Komplexität des IT-Bereiches zunimmt.

Die Themen Cloud, IT-Security, Datenschutz und Regulierung werden Unternehmen auch in den kommenden Jahren stark beschäftigen. Der Fokus könnte sich dabei aber verändern. Während die letzten vier Jahre geprägt von der digitalen Unternehmenstransformation waren, verschiebt sich das Augenmerk von den Möglichkeiten der Digitalisierung hin zu den Kostentreibern. Möglicherweise steht hier eine Umkehrung des Preisdruckes bevor.

Risikobericht

Wir sind weiterhin einer kontinuierlich ansteigenden Anzahl von Cyperattacken und -risiken ausgesetzt, die gravierende IT-Sicherheitsprobleme auslösen können. Die operative Abwehr dieser Cyberangriffe und die stetige Verbesserung unserer Verteidigungs- und Schutzmaßnahmen für die Rödl & Partner Gruppe sind Schwerpunkte unseres Handelns.

Um zeitnah und stabil im Bereich der Hardwareversorgung für die Rödl & Partner Gruppe tätig werden zu können, haben wir mit unseren Kernlieferanten umfangreiche Maßnahmen aufgesetzt, um potenziellen Lieferkettenproblemen begegnen zu können. Zudem wurden Maßnahmen zur Kompensation der steigenden Energiekosten umgesetzt.

Den Personal-Engpassrisiken im IT-Bereich begegnen wir mit einer sogenannten Personal-Task Force in Zusammenarbeit mit der Personalabteilung und Personalentwicklung.

Dank

Wir danken unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die uns mit Freude an der Arbeit, hoher Leistungsbereitschaft und ausgezeichneter beruflicher Qualifikation dorthin gebracht haben, wo die Rödl Global Digital Services GmbH als Teil der Rödl & Partner Gruppe heute steht und den weltweiten, stabilen IT-Betrieb jeden Tag rund um die Uhr sicherstellt.

Nürnberg, 26. Februar 2024

Die Geschäftsführung

[1] Quelle: Bitkom e.V. - Halbjahres-Pressekonferenz 2023 vom 05.07.2023

[2] Quelle: Bitkom e.V. - Pressemitteilung "Digitalbranche zeigt sich weitestgehend krisenfest", Stand April 2023

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Rödl Global Digital Services GmbH, Nürnberg

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Rödl Global Digital Services GmbH, Nürnberg - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 01. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Rödl Global Digital Services GmbH, Nürnberg, für das Geschäftsjahr vom 01. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

- entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 01. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 und

- vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

- identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

- gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

- beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

- ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

- beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

- beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.

- führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Nürnberg, den 19. März 2024

WARNICK REVISIONS- UND TREUHAND GMBH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

STEFAN WARNICK, Wirtschaftsprüfer

Bei Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses und des Lageberichts in einer von der bestätigten Fassung abweichenden Form bedarf es zuvor unserer erneuten Stellungnahme, sofern hierbei unser Bestätigungsvermerk zitiert oder auf unsere Prüfung hingewiesen wird; wir weisen insbesondere auf § 328 HGB hin.

Feststellung

Der Jahresabschluss der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 wurde am 19. März 2024 festgestellt.