Schlüter Print Pharma Packaging GmbH

Schönebeck (Elbe)

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.10.2020 bis zum 30.09.2021

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Schlüter Print Pharma Packaging GmbH

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Schlüter Print Pharma Packaging GmbH, Schönebeck (Elbe), - bestehend aus der Bilanz zum 30. September 2021 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2020 bis zum 30. September 2021 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Schlüter Print Pharma Packaging GmbH für das Geschäftsjahr 1. Oktober 2020 bis zum 30. September 2021 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 30. September 2021 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2020 bis zum 30. September 2021 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben;
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt;
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens;
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Bätz, Wirtschaftsprüfer

Mandler, Wirtschaftsprüfer

Bilanz zum 30. September 2021

Aktiva

			30.09.2020
	EUR	EUR	TEUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Software		352.202,00	520
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	3.396.462,53		3.613
2. Technische Anlagen und Maschinen	6.912.516,00		8.355
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	346.342,00		357
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	362.121,92		94
		11.017.442,45	12.419
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	25.564,59		26
2. Sonstige Ausleihungen	15.822,00		15
3. Rückdeckungsansprüche aus Lebensversicherungen	827.038,45		755
		868.425,04	796
		12.238.069,49	13.735
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	1.536.047,65		992
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	252.467,51		364
3. Fertige Erzeugnisse und Waren	138.248,77		200
		1.926.763,93	1.556
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	3.289.442,09		2.871
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	293.664,54		141
3. Sonstige Vermögensgegenstände	929.726,59		740
		4.512.833,22	3.752
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten		7.996.086,72	4.019
		14.435.683,87	9.327
C. Rechnungsabgrenzungsposten		63.515,49	235
		26.737.268,85	23.297

Passiva

			30.09.2020
	EUR	EUR	TEUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital		176.500,00	177
II. Kapitalrücklage		1.071.341,78	1.072
III. Gewinnrücklagen
Andere Gewinnrücklagen		2.186.047,00	2.186
IV. Gewinnvortrag		12.644.526,65	10.783
V. Jahresüberschuss		1.405.947,96	1.861
		17.484.363,39	16.079
B. Sonderposten mit Rücklageanteil		20.440,00	30
C. Sonderposten für Zuschüsse und Zulagen		1.820.993,85	2.423
D. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	2.221.284,17		1.820
2. Sonstige Rückstellungen	1.489.381,28		1.005
		3.710.665,45	2.825
E. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	0,00		58
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	2.128.469,27		1.218
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	179.065,16		170
4. Sonstige Verbindlichkeiten	1.393.271,73		494
davon aus Steuern EUR 212.582,85 (Vj. TEUR 435)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 7.977,77 (Vj. TEUR 15)
		3.700.806,16	1.940
		26.737.268,85	23.297

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2020 bis 30. September 2021

			2020
	EUR	EUR	TEUR
1. Umsatzerlöse	25.798.273,62		26.285
2. Verminderung (Vj. Erhöhung) des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen	-173.299,04		252
3. Andere aktivierte Eigenleistungen	194.758,03		188
4. Sonstige betriebliche Erträge	761.766,57		804
davon Erträge aus der Währungsumrechnung EUR 0,00 (Vj. TEUR 0)
		26.581.499,18	27.529
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	10.342.696,70		10.789
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	331.861,34		438
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	5.141.677,74		4.979
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	1.186.522,23		1.218
davon für Altersversorgung EUR 189.717,12 (Vj. TEUR 155)
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	2.742.981,02		2.754
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen	4.557.806,41		4.473
davon Aufwendungen aus der Währungsumrechnung EUR 0,00 (Vj. TEUR 1)
		24.303.545,44	24.651
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	7.435,10		9
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	355.101,24		318
davon an verbundene Unternehmen EUR 0,00 (Vj. TEUR 0)
davon Aufwendungen aus der Abzinsung EUR 354.964,00 (Vj. TEUR 295)
		-347.666,14	-309
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		513.675,46	698
12. Ergebnis nach Steuern		1.416.612,14	1.871
13. Sonstige Steuern		10.664,18	10
14. Jahresüberschuss		1.405.947,96	1.861

Anhang für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2020 bis 30. September 2021

der Schlüter Print Pharma Packaging GmbH, Schönebeck

I. Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Die Firma der Gesellschaft lautet Schlüter Print Pharma Packaging GmbH. Sie hat ihren Sitz in Schönebeck und ist im Handelsregister des Amtsgerichts Stendal unter Registernummer HRB 16985 eingetragen.

II. Angaben zu Inhalt und Gliederung des Jahresabschlusses

Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2021 wurde nach den Vorschriften der §§ 242 ff. HGB unter Beachtung der ergänzenden Bestimmungen für mittelgroße Kapitalgesellschaften (§§ 264 ff. HGB) sowie des GmbHG aufgestellt.

Die Gliederung der Bilanz erfolgte nach dem Gliederungsschema des § 266 Abs. 2 und 3 HGB. Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB angewandt.

III. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren im Wesentlichen die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend.

Immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen wurden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, bewertet. Die planmäßigen Abschreibungen wurden nach der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände linear vorgenommen. Geringwertige Anlagegüter mit Anschaffungskosten bis EUR 800 wurden im Zugangsjahr voll abgeschrieben.

Bei den Finanzanlagen werden die Anteile an verbundenen Unternehmen und die Rückdeckungsansprüche aus Lebensversicherungen zu Anschaffungskosten bzw. niedrigeren beizulegenden Werten und die Ausleihungen zum Nennwert angesetzt.

Die Bewertung der Vorräte erfolgte unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Bei der Berechnung der Herstellungskosten wurden angemessene Teile der notwendigen Material- und Fertigungsgemeinkosten und des Werteverzehrs des Anlagevermögens einbezogen. Alle erkennbaren Risiken im Vorratsvermögen, die sich aus überdurchschnittlicher Lagerdauer, geminderter Verwertbarkeit und niedrigeren Wiederbeschaffungskosten ergeben, sind durch angemessene Abwertungen berücksichtigt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert angesetzt. Allen risikobehafteten Posten ist durch die Bildung angemessener Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen.

Der Ansatz liquider Mittel erfolgt zu Nennwerten.

Das gezeichnete Kapital ist mit dem Nennbetrag angesetzt. Als Kapitalrücklage wurde der Betrag nach § 272 Abs. 2 Nr. 1 HGB ausgewiesen, der bei der Ausgabe von Anteilen über den Nennbetrag hinaus erzielt wurde.

Der in Vorjahren aufgrund steuerrechtlich zulässiger Sonderabschreibungen gemäß §§ 254, 281 HGB a.F. i.V.m. § 4 FördGG gebildete Sonderposten mit Rücklageanteil wurde in Ausübung des aus Art. 67 EGHGB folgenden Wahlrechts nach Maßgabe der für diesen Posten vor dem Inkrafttreten des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz geltenden Vorschriften fortgeführt.

Investitionszuschüsse und Investitionszulagen für die Anschaffung von Gegenständen des Anlagevermögens wurden gemäß § 265 Abs. 5 Satz 2 HGB unter Erweiterung des gesetzlichen Gliederungsschemas auf der Passivseite der Bilanz in einem Sonderposten für Zuschüsse und Zulagen ausgewiesen und korrespondierend zur Buchwertentwicklung der jeweils begünstigten Vermögensgegenstände aufgelöst.

Pensionsrückstellungen wurden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags nach versicherungsmathematischen Grundsätzen auf Basis der Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Heubeck und unter Anwendung des Anwartschaftsbarwertverfahren angesetzt. Die Abzinsung erfolgte gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB pauschal mit dem durchschnittlichen Zinssatz der vergangenen 10 Jahre, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Für die Berechnungen wurden folgende Annahmen getroffen:

Rechnungszins: 1,98 %

Einkommenstrend: 0,00 %

Rententrend: 2,00 % für die ehemalige Geschäftsführerin Frau Kathrin Schlüter und 1,75 % für alle übrigen Versorgungsberechtigten

Fluktuation: 0,00 %.

Die sonstigen Rückstellungen wurden für ungewisse Verbindlichkeiten gebildet. Die Bewertung erfolgte in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags (d.h. einschließlich der Kosten- und Preissteigerungen).

Die Verbindlichkeiten sind in Höhe des Erfüllungsbetrags passiviert.

Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten sind gemäß § 256a HGB zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden dabei das Anschaffungskosten- sowie das Realisationsprinzip beachtet.

Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund von temporären oder quasi-permanenten Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen oder aufgrund steuerlicher Verlustvorträge werden diese mit den unternehmensindividuellen Steuersätzen im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet und die Beträge der sich ergebenden Steuerbe- und -entlastung nicht abgezinst. Aktive und passive Steuerlatenzen werden verrechnet. Die Aktivierung eines Überhangs latenter Steuern unterbleibt in Ausübung des dafür bestehenden Ansatzwahlrechts.

IV. Angaben zur Bilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist in dem als Anlage beigefügten Anlagenspiegel dargestellt.

Der Anteilsbesitz i.S.d. § 285 Nr. 11 HGB setzt sich wie folgt zusammen:

Druckerei Schlüter Verwaltungsgesellschaft mbH, Schönebeck;

	Kapitalanteil 100,0 %;
	Eigenkapital zum 30.09.2021: TEUR 69 ^*
	Jahresergebnis 2020: TEUR 1 ^*

^* vorläufig

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände enthalten keine Forderungen gegen Gesellschafter. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen in Höhe von TEUR 294 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Die Forderungen und die sonstigen Vermögensgegenstände haben eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.

Sonderposten für Zuschüsse und Zulagen

Ausgewiesen werden Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen in Höhe von TEUR 882 sowie Sonderposten für Investitionszulagen in Höhe von TEUR 939. Sie werden entsprechend dem Abschreibungsverlauf der geförderten Anlagengüter in gleichbleibenden Beträgen, entsprechend der Nutzungsdauer, aufgelöst.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Schulden aus Altersvorsorgeverpflichtungen in Höhe von TEUR 2.933 wurden zum Bilanzstichtag gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB mit dem beizulegenden Zeitwert des Deckungsvermögens in Höhe von TEUR 711 verrechnet. Die Anschaffungskosten des Deckungsvermögens betragen TEUR 711.

Aus der Abzinsung von Altersvorsorgeverpflichtungen mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen 10 Jahre ergibt sich im Vergleich zur Abzinsung mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen 7 Jahre ein Unterschiedsbetrag in Höhe von TEUR 461 (Vorjahr: TEUR 492). Dieser Unterschiedsbetrag ist gemäß § 253 Abs. 6 HGB für die Ausschüttung gesperrt.

Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen betreffen überwiegend Personalverpflichtungen (TEUR 247), Urlaubsrückstellungen (TEUR 153), Schwerbehindertenabgabe (TEUR 23), ausstehende IT-Rechnungen (TEUR 124), Boni (TEUR 310), Gewährleistung (TEUR 54), Umweltschutzmaßnahmen (TEUR 80), Steuerberatungs-, Abschluss- und Prüfungskosten (TEUR 96), Verrechnungspreisdokumentation (TEUR 36), sowie Berufsgenossenschaftsbeiträge (TEUR 35).

Verbindlichkeiten

Die Restlaufzeit der Verbindlichkeiten ergeben sich aus folgender Übersicht:

in TEUR	30.09.2021
	Restlaufzeit
Art der Verbindlichkeit	bis 1 Jahr	von 1 bis 5 Jahre	über 5 Jahre	Gesamt
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	0	0	0	0
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	2.128	0	0	2.128
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	179	0	0	179
4. Sonstige Verbindlichkeiten	1.393	0	0	1.393
Gesamt	3.700	0	0	3.700

in TEUR	30.09.2020
	Restlaufzeit
Art der Verbindlichkeit	bis 1 Jahr	von 1 bis 5 Jahre	über 5 Jahre	Gesamt
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	0	58	0	58
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.218	0	0	1.218
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	170	0	0	170
4. Sonstige Verbindlichkeiten	494	0	0	494
Gesamt	1.882	58	0	1.940

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind teilweise durch handelsübliche Eigentumsvorbehalte besichert. Alle anderen Verbindlichkeiten sind nicht besichert.

Es bestehen keine Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern.

V. Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten solche aus der Auflösung von Sonderposten für Investitionszuschüsse (TEUR 232) und Investitionszulagen (TEUR 370), periodenfremde Erträge (TEUR 10) sowie Erträge aus der Auflösung von Sonderposten mit Rücklageanteil (TEUR 9).

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von TEUR 4.558 handelt sich im Wesentlichen um Aufwendungen für Reparaturen und Instandhaltungen (TEUR 894), Warenabgabe (TEUR 1.293), Verluste aus Abgängen des Anlagevermögens (TEUR 2) sowie periodenfremde Aufwendungen (TEUR 14).

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Aus der Änderung des verwendeten Rechnungszinssatzes für die Bewertung von Pensionsrückstellungen ergibt sich für das Geschäftsjahr ein zusätzlicher Aufwand in Höhe von TEUR 294, welche in Ausübung des bestehenden Wahlrechts dem Zinsaufwand zugerechnet wurde.

Im Zusammenhang mit der Saldierung von Schulden aus Altersvorsorgeverpflichtungen und dem Deckungsvermögen wurden im Geschäftsjahr 2021 Erträge in Höhe von TEUR 0 mit Zinsaufwendungen in Höhe von TEUR 336 verrechnet.

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die kalkulierten Steuern vom Einkommen und vom Ertrag betrugen TEUR 514.

VI. Sonstige Angaben

Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen

Sonstige finanzielle Verpflichtungen nach § 285 Nr. 3a) HGB bestehen nicht mehr.

Arbeitnehmerzahl

Die durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres 2021 beschäftigten Arbeitnehmer setzt sich wie folgt zusammen:

	Anzahl
gewerbliche Mitarbeiter	131
kaufmännische Angestellte	29
Gesamt	160

Geschäftsführer

Als Geschäftsführer der Gesellschaft sind bzw. waren bestellt:

―	Herr Jerome Bontemps, Schönebeck, Kaufmann
―	Herr Steven Billings Nickerson, Lilburn (USA), Rechtsanwalt (ab 23.11.2021)
―	Herr Kevin Alden Maxwell, New York; Rechtsanwalt (bis 23.11.2021)

Die Angabe der Gesamtbezüge der Geschäftsführer unterbleibt gemäß § 286 Abs. 4 HGB

Angaben zu Konzernbeziehungen

Die Gesellschaft wird in den Konzernabschluss der WestRock Company, Atlanta, Georgia/USA einbezogen, die den Konzernabschluss für den kleinsten und größten Teil der WestRock Unternehmen aufstellt. Der Konzernabschluss wird bei der Securities and Exchange Commission in Washington D.C./USA und in deutscher Sprache im Bundesanzeiger veröffentlicht.

Prüfungsgebühren

Das für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar des Abschlussprüfers beträgt TEUR 47.

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahrs

Zum Zeitpunkt der Aufstellung dieses Berichts besteht das Risiko, dass sich die Entwicklungen im Russland-Ukraine-Konflikt negativ auf die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft auswirken. Wesentliche Effekte sind derzeit noch nicht zu verzeichnen.

Darüber hinaus sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung für die Gesellschaft eingetreten.

Vorschlag für die Ergebnisverwendung

Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresüberschuss von EUR 1.405.947,96 auf neue Rechnung vorzutragen.

Schönebeck, den 25. Mai 2022

Jerome Bontemps, Geschäftsführer

Steven Billings Nickerson, Geschäftsführer

Entwicklung des Anlagevermögens 2021

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	01.10.2021	Zugänge	Abgänge	30.09.2021
	EUR	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	832.349,03	1.200,00	0,00	833.549,03
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	7.856.971,39	0,00	0,00	7.856.971,39
2. Technische Anlagen und Maschinen	31.241.373,42	626.061,67	0,00	31.867.435,09
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.998.903,63	280.505,35	225.133,66	2.054.275,32
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	93.766,94	268.354,98	0,00	362.121,92
	41.191.015,38	1.174.922,00	225.133,66	42.140.803,72
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	25.564,59	0,00	0,00	25.564,59
2. Sonstige Ausleihungen	15.247,00	575,00	0,00	15.822,00
3. Rückdeckungsansprüche aus Lebensversicherungen	755.005,93	72.032,52	0,00	827.038,45
	795.817,52	72.607,52	0,00	868.425,04
	42.819.181,93	1.248.729,52	225.133,66	43.842.777,79

	Kumulierte Abschreibungen
	01.10.2021	Zugänge	Abgänge	30.09.2021
	EUR	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	312.689,03	168.658,00	0,00	481.347,03
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	4.244.421,86	216.087,00	0,00	4.460.508,86
2. Technische Anlagen und Maschinen	22.886.623,42	2.068.295,67	0,00	24.954.919,09
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.641.526,63	289.940,35	223.533,66	1.707.933,32
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	28.772.571,91	2.574.323,02	223.533,66	31.123.361,27
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Sonstige Ausleihungen	0,00	0,00	0,00	0,00
3. Rückdeckungsansprüche aus Lebensversicherungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00
	29.085.260,94	2.742.981,02	223.533,66	31.604.708,30

	Buchwerte
	30.09.2021	30.09.2020
	EUR	TEUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	352.202,00	520
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	3.396.462,53	3.613
2. Technische Anlagen und Maschinen	6.912.516,00	8.355
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	346.342,00	357
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	362.121,92	94
	11.017.442,45	12.419
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	25.564,59	26
2. Sonstige Ausleihungen	15.822,00	15
3. Rückdeckungsansprüche aus Lebensversicherungen	827.038,45	755
	868.425,04	796
	12.238.069,49	13.735

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2021

I. Grundlagen des Unternehmens

1. Geschäftsmodell

Die Schlüter Print Pharma Packaging GmbH (im Folgenden: "Druckerei Schlüter") ist Hersteller von Druckerzeugnissen für Pharmazeuten sowie für die Gesundheits- und Automobilindustrie. Die Gesellschaft zählt zu ihrem Kundenkreis 10 der Top 20 Pharmakonzerne nach Umsatz 2020 und strebt eine weitere Festigung seiner Marktposition an.

Seit 1995 ist das Qualitätsmanagementsystem des Unternehmens nach der ISO 9001 und DIN ISO 15378 zertifiziert und wird regelmäßigen Überprüfungen unterzogen. Seit Februar 2018 führt die Druckerei außerdem die PEFC Zertifizierung, welche die nachhaltige Forstwirtschaft unterstützt, dokumentiert und alle damit einhergehenden Grundlagen der Liefer- und Produktionskette umsetzt. Seit 2019 besteht eine Energiemanagement Zertifizierung nach ISO 50001. Durch die eigens errichteten Gebäudekomplexe zur Produktion pharmazeutischer Primär- und Sekundärpackmittel können sämtliche Anforderungen bezüglich GMP (Good Manufacturing Practice) und Hygiene erfüllt werden. Die Druckerei Schlüter ist darin bestrebt, ein hohes Qualitäts- und Hygienebewusstsein in ihrem täglichen Prozess aller Arbeiten widerzuspiegeln. Einer unserer Kunden kommt aus der Automobilindustrie, in der in der Regel Just-In-Time/Just-In-Sequence praktiziert wird. Die aus der Auftragsabwicklung für diesen Kunden gewonnenen Erfahrungen will die Druckerei Schlüter auch auf alle anderen Kunden übertragen. Im Gegenzug könnte auch unser Automobilklientel von den Erfahrungen der Pharmaindustrie (z. B. Vermeidung von Untermischungen, d. h. keine fehlenden / vertauschten Seiten von Modellen usw.) profitieren.

Das Unternehmen ist seit dem 4. September 2018 Bestandteil der WestRock Company, einem multinationalen Konzern und global agierenden Hersteller von Papieren, Kartonmaterialien (Container Board), Wellpappenpapieren und -verpackungen sowie hochveredelten Verpackungen für die HealthCare- bzw. Food- & Beverage-Branche.

Nach zunächst erfolgter Integration in die europäische Struktur für Packungsbeilagen-Werke unter dem Branding Multi Packaging Solutions (MPS), erfolgt nunmehr eine regionale Eingliederung nach geographischen Kriterien in die WestRock-Gruppe.

Der Standort Schönebeck ist hierbei eines von sieben Werken in Deutschland, Polen und Ungarn - jedoch als einziges derselben im Pharma-Packungsbeilagen-Segment tätig.

Im Rahmen dieser Integrationsmaßnahmen wurde ab 2019 das Geschäftsjahr dem des Konzerns angeglichen (1.Oktober - 30. September).

2. Geschäftsverlauf

Kunden-, Auftrags- und Produktionsstruktur

Die Kundenstruktur der Gesellschaft erstreckt sich in erster Linie über Groß- und Vertragskunden der Pharma- und Gesundheitsindustrie (HealthCare) sowie der Automobilindustrie (Automotive) bzw. deren Vollservice-Anbietern, die bei der Druckerei Schlüter beauftragen. Mittelständische Hersteller und Lohnhersteller von pharmazeutischen Produkten (A&B Kunden), Werbefirmen und Landesbehörden bis hin zu kleinen Gesellschaften und auch wenigen Privatkunden (C-Kunden) erweitern das Kundenspektrum. Derzeit betragen die Umsätze im Bereich Pharmaindustrie mehr als 95 %.

Insgesamt betreute die Druckerei Schlüter zum 30. September 2021 im Geschäftsjahr 112 aktive Kunden, (Vorjahr: 119 Kunden). Das A- und B-Kundenklientel ist nach wie vor und trotz der Wettbewerbssituation stabil.

Die ABC-Analyse der Kunden zeigt, dass die TOP 10 Kunden ca. 54 % des Umsatzes der Unternehmung ausmachen (A-Kunden). Die Top 20 erreichten ca. 78 % und die Top 30 erreichten ca. 90 % vom Jahresumsatz 2021. Die restlichen 82 Kunden tragen mit ca. 10 % (Vorjahr: 89 mit 8 %) zum Jahresumsatz bei.

Die Auftrags- und Produktstruktur ist breit gefächert und teils serienproduktiv und teils individuell gestaltet. Das Sortiment der Druckerei umfasst insgesamt 20 Produkte. Diese lassen sich grob dem pharmazeutischen und dem akzidentiellen Produktbereich zuordnen.

Pharmadrucksachen sind vor allem im Primärpackmittelbereich das Bedrucken von Aluminiumfolien und die Klischeeherstellung. Sekundäre Packmittel sind Gebrauchsinformationen plano und gefalzt, Minibroschüren sowie Out- und Inserts. Im Geschäftsjahr 2021 wurden im Primärpackmittelbereich 5.100 Aufträge mit einer Auflage von ca. 38,0 Mio. Laufmetern produziert. Im Sekundärpackmittelbereich wurden ca. 13.000 Aufträge bearbeitet. Die Auflage von Gebrauchsinformationen und Outserts belief sich dabei auf im Ganzen 979 Mio. Exemplare; auf Minibroschüren entfielen davon 9,5 Mio. Stück.

Zu den Akzidenzen gehören u. a. draht- oder klebegebundene Broschüren, Blätter, Flyer, Couverts, Etiketten, Formulare, Blocks und Visitenkarten. Dort wurden ca. 250 Aufträge gefertigt.

3. Produktion

Der Maschinenpark und die technischen Mittel der Druckerei Schlüter sind vielfältig. Das Vorhandensein von (mehrfarbigen) Druckmaschinen, CtP-Anlagen, Falzmaschinen, automatischen Schneidanlagen, Klebebindern, Packmaten, redundanten Überwachungssystemen, sonstigen Verpackungslinien sowie die dazu passende Software sowie das ERP-System stellen die Voraussetzungen und das technische Know-how für unsere Fertigung, von der Auftragsannahme bis zum Versand und deren Auslieferung, dar.

Im Geschäftsjahr 2021 wurden Investitionen in Sachanlagen in Höhe von € 1,2 Mio. getätigt. Dadurch wollen wir auch sicherstellen, dass wir den Anforderungen unserer Pharmakunden nach Schnelligkeit, Flexibilität und höchsten Qualitätsanforderungen auch künftig entsprechen können.

4. Personalbereich

Zum 30. September 2021 wurden 154 (Vorjahr: 162) Arbeitnehmer, davon 2 Auszubildende, beschäftigt. Dieses Niveau ist unserer Einschätzung nach maßgebend für den Ausbau, die Weiterentwicklung und die Substanz des Unternehmens verantwortlich. Es bleibt andererseits jedoch die Herausforderung, in den regionalen Arbeitnehmermärkten mit regionaler und besonderer Struktur in Sachen Personal- und Fachkräfte, unseren zukünftigen Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften zu sichern.

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im Jahr 2021 (Q4) nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis; Bruttoinlandsprodukt - Statistisches Bundesamt (destatis.de)) um 1,9 % höher als im Vorjahr. Die deutsche Wirtschaft hat damit die durch die Corona-Krise im Jahr 2020 verursachte Delle fast wieder aufgeholt.

Die seit mehreren Jahren stattfindende Strukturanpassung in der Druckindustrie ist auch in 2021 nicht beendet. Die Zahl der Druckunternehmen sinkt, ebenso wie die Anzahl der Beschäftigten. 2,9 % aller Druckereien mit 5,6 % aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten haben den Markt verlassen.

	Betriebe
	absolut	Anteil in %	ggü. Vorjahr in %
Stichtag 31.12.2020
Beschäftigtengrößenklasse
1-9	5.030	69,8	-2,2
10-19	882	12,2	-5,4
20-49	761	10,6	-2,7
50-99	312	4,3	-5,7
100-499	213	3,0	-7,0
500 und mehr	10	0,1	0,0
Sparten
Drucken von Zeitungen	183	2,5	-2,1
Drucken sonstiger Erzeugnisse	5.382	74,7	-5,6
Druck- und Medienvorstufe	1.212	16,8	-5,7
Druckweiterverarbeitung	431	6,0	-2,9
Gesamt	7.208	100,0	-2,9

	Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
	absolut	Anteil in %	ggü. Vorjahr in %
Stichtag 31.12.2020
Beschäftigtengrößenklasse
1-9	15.184	12,7	-3,8
10-19	12.026	10,1	-6,5
20-49	23.226	19,5	-4,1
50-99	21.583	18,1	-6,1
100-499	38.823	32,6	-7,8
500 und mehr	8.308	7,0	0,5
Sparten
Drucken von Zeitungen	7,715	6,5	-8,4
Drucken sonstiger Erzeugnisse	88.747	74,5	-5,7
Druck- und Medienvorstufe	16.658	14,0	-2,9
Druckweiterverarbeitung	6.030	5,1	-7,7
Gesamt	119.150	100,0	-5,6

Berichtskreis: Betriebe ab einem sozialversicherungspflichtig Beschäftigten;

Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Datenstand: Oktober 2021;

Berechnungen: bvdm.

Der Branchenumsatz ist in den letzten 10 Jahren um ca. 10 % von € 20,8 Mrd. in 2009 auf € 18,9 Mrd. in 2019 gesunken, dies bei steigender Umsatzproduktivität der verbliebenen Marktteilnehmer von weniger als 7.300 Druckereien in Deutschland. (Produktion & Umsatz (bvdm-online.de)

Das Jahr 2021 war durch eine perspektive Erhöhung und Verbesserung der allgemeinen Konjunkturerwartungen geprägt. Der Ausblick ist unserer Einschätzung nach positiv, obschon Risiken und Engpässe bestehen - mehr dazu im Risikobericht.

Durch den Rückgang der Anzahl deutscher Druckereien sind einerseits Überkapazitäten in Deutschland abgebaut worden, andererseits stieg die Anzahl der Importe insbesondere aus Polen und Tschechien. Welche Auswirkungen dieser Trend auf die Druckerei Schlüter hat, bleibt abzuwarten. Der Markt für die Herstellung von Primär- und Sekundärpackmittel im pharmazeutischen Bereich ist zwar klar gegliedert und daher nicht mit anderen Märkten in der Branche vergleichbar. Die Geschäftsbeziehungen müssen lange geplant werden und entwickeln sich langsam, aufgrund strenger Auflagen der Pharmaindustrie. Der Markteintritt in den Druck pharmazeutischer Druckmittel durch andere Druckereien ist gegeben und definitiv möglich, so dass wir als Gesellschaft den Markt und das Wettbewerbsumfeld stetig beobachten müssen. Weitere Konsolidierungen und Verkäufe von inhabergeführten Unternehmen/Unternehmensgruppen werden unserer Einschätzung nach weiterhin dynamisch bleiben und zur Konsolidierung des Druckmarktes gerade für die Pharmaindustrie anhalten.

Derzeit ist bei uns die Auftrags- bzw. Anbahnungslage ansteigend, selbst unter Beeinflussung einer starken Auftrags- und Auslastungsvolatilität innerhalb kurzer Zeiträume und immer kürzerer Lieferzeiten - zum Engpass entwickelt sich mehr und mehr die Verfügbarkeit von Rohstoffen, sowie das Personal.

2. Lage des Unternehmens

a) Ertragslage

Im Geschäftsjahr 2021 sind die Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahr leicht um TEUR 487 bzw. 1,9 % auf TEUR 25.798 gesunken. Diese Entwicklung entspricht im Wesentlichen der im vorhergehenden Geschäftsjahr getroffenen Lageberichtsprognose eines Umsatzniveaus für 2021 auf Vorjahresniveau. Von der Covid-19 Krise waren wir als Zulieferer der Pharmaindustrie nur in geringem Ausmaß betroffen. Es gab einige Produktumschichtungen (weniger Beipackzettel für Infektionskrankheiten, dafür solche für Covid-Tests) und überschaubare Kosten durch Pandemiemanagement (Intensivere Unterhaltsreinigung und Desinfektionen, quarantänebedingte Abwesenheiten, Belastungen durch Arbeitgebertests etc.).

Die Personalkosten erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr bei reduzierter Arbeitnehmerzahl aufgrund von Lohnsteigerungen um 2,1 %.

Der Materialaufwand hat sich überproportional zur Umsatzentwicklung um 4,9 % reduziert. Dies resultierte im Wesentlichen aus einem intensivierten Materialmanagement und aus der Qualifizierung preiswerterer Lieferanten.

Die planmäßigen Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens reduzierten sich im Vergleich zum Vorjahr um 2,1 %.

Nach Steuern wurde insgesamt ein Jahresüberschuss in Höhe von TEUR 1.406 erzielt, der im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 455 gesunken ist.

Insgesamt setzte sich im Geschäftsjahr der Trend zu einfacheren Produkten mit niedrigerer Wertschöpfung fort, da Kunden hier Einsparpotentiale sehen. Insgesamt wird das Geschäftsjahr unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen als für uns zufriedenstellend angesehen.

b) Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme zum 30. September 2021 in Höhe von TEUR 26.737 hat sich gegenüber dem Vorjahr um TEUR 3.440 erhöht.

Sie entfällt auf der Aktivseite mit TEUR 12.238 bzw. 45,7 % auf das langfristig gebundene Anlagevermögen der Gesellschaft, welches gegenüber dem Vorjahr um TEUR 1.497 bzw. 10,9 % gesunken ist. Den Anlagenzugängen in Höhe von TEUR 1.249 stehen planmäßige Abschreibungen in Höhe von TEUR 2.743 gegenüber.

Das Umlaufvermögen der Gesellschaft hat sich von TEUR 9.327 im Vorjahr auf TEUR 14.436 zum Bilanzstichtag erhöht, was im Wesentlichen auf höhere Bankguthaben (Anstieg um TEUR 3.997) und höhere RHB (Anstieg um TEUR 544) zurückzuführen ist.

Zum Bilanzstichtag beträgt das Eigenkapital TEUR 17.484 (Vorjahr: TEUR 16.079). Die bilanzielle Eigenkapitalquote der Gesellschaft sank damit auf 65,4 % (Vorjahr: 69,0 %). Die Bankverbindlichkeiten wurden aufgrund der Einbeziehung in das Cash Pooling von WestRock um TEUR 58 auf TEUR 0 abgebaut. Die sonstigen Verbindlichkeiten erhöhten sich im Wesentlichen stichtagsbedingt von TEUR 494 auf TEUR 1.393. Die Liquidität der Gesellschaft war im Geschäftsjahr 2021 durchgängig gewährleistet.

III. Prognosebericht

Für das Gesamtjahr 2022 erwartet die Bundesregierung eine Zunahme des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Höhe von 3,6 %. Der Einstieg in das Jahr fällt dabei durch die Corona-Situation und die entsprechenden Beschränkungen in den Dienstleistungsbereichen noch gedämpft aus. Im weiteren Jahresverlauf sollte die konjunkturelle Erholung nach Abflachung des Infektionsgeschehens und der entsprechenden Rücknahme der Einschränkungen aber wieder merklich an Fahrt gewinnen.

(BMWi - Jahreswirtschaftsbericht 2022)

Trotz der weiterhin vorhandenen Überkapazitäten im Druckereibereich am Markt (Druckindustrie: Zahlen, Trends, Zukunft + aktuelle News › Print.de) und der Versuche anderer Druckbetriebe, "über den Preis" in den Markt für pharmazeutische Produkte zu gelangen, sind wir dennoch und weiterhin zuversichtlich, den Absatz durch neu zu qualifizierende WestRock-MPS-Kunden auszuweiten.

Nach einer stagnierenden Umsatzentwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 erwartet die Druckerei Schlüter für das Geschäftsjahr 2022 eine deutlich positive Umsatzentwicklung (ca. +10%) und ein deutlich positives EBITDA . Wesentliche negative Beeinträchtigungen beim Absatz infolge der COVID-19 Pandemie ergaben sich für die Druckerei Schlüter nicht. Das Absatzgeschäft entwickelte sich wie erwartet, da sich insbesondere der Pharmaziebereich als stabil bewährt hat. Es gab jedoch Verschiebungen zu einfacheren Produkten mit geringerer Wertschöpfung, welche wir durch Neuakquisen und integrierte kundenspezifische Lösungen zu kontern versuchten. Unsicherheit besteht derzeit durch heftige Preisausschläge auf den Beschaffungsmärkten.

Für 2022 ist mit der weiteren Integration in die WestRock-MPS-Gruppe auch das Potential existent, weitere Märkte außerhalb der Pharmazie zu erschließen sowie Neukunden zu akquirieren - nicht zuletzt durch das bestehende globale Vertriebsnetz des Konzerns und der Gruppe. Durch diese global-strategische, völlig neu aufzusetzende Vertriebsstruktur, soll auch über 2022 hinaus ein langfristiges und vor allem nachhaltiges und stetiges Wachstum der Druckerei Schlüter sichergestellt werden.

IV. Chancen- und Risikobericht

a) Risikobericht

Die Druckerei Schlüter begegnet dem betriebsnotwendigen Umgang mit Risiken durch ein Risikomanagementsystem, welches darauf ausgerichtet ist, Risiken zu identifizieren, Eintrittswahrscheinlichkeiten abzuschätzen und die vermeintliche Schadenshöhe zu kalkulieren. Die Überwachung erfolgt in der Unternehmung aktiv durch Kennzahlenüberwachung (wöchentlich sowie monatlich). Diese werden analysiert und entsprechende Handlungen und Reaktionen vorgenommen. Wir sind Teil des Westrock-Berichtswesens, welches über alle wesentlichen Bereiche die Erfassung von standardisierten Kennzahlen vorsieht. So betrifft dies nicht nur den Finanzbereich, sondern auch intensiv die Produktions-, Qualitäts- und Personalbereiche des Druckereigeschäftes. Das Hauptaugenmerk lag dabei, wie auch schon im Vorjahr, auf der Intensivierung der Arbeitssicherheitskennzahlen im Laufe des aktuellen Jahres. Neben den für alle produzierenden Unternehmen geltenden Risiken der Umwelt (Umweltverschmutzung), operationelle Risiken (Schadensfälle), des Rechts (Lizenzen und Patente) und der Politik (staatliche Beschränkungen) sind folgende Risiken aufzuzeigen:

- Haftungsrisiken

Haftungsrisiken der Druckerei Schlüter entstehen u. a. bei falsch oder fehlerhaft gefertigten Produkten, was einen erheblichen Schaden sowohl finanzieller, als auch materieller Natur bis hin zu einer Gefahr für das Leben von Verbrauchern darstellen kann. Eine weltweit anerkannte Risikohaftpflichtversicherung sichert die Unternehmung für Folgeschäden ab.

- Technische Risiken

Bei Verzögerungen in der Produktion durch Maschinenschäden wäre es möglich, dass Aufträge nicht, nur teilweise oder verspätet gefertigt und geliefert werden können. Durch ausreichend Kapazitäten und Ausweichmöglichkeiten wollen wir diesem Wagnis entgegenwirken.

- Lieferantenausfallrisiken

Durch Vernetzung und Bindung der Lieferanten an die Druckerei wird dem möglichen Wegfall eines Lieferanten entgegengewirkt - nunmehr auch unterstützt durch die globale WestRock-MPS-Struktur mit ihren Category-Managern in allen Einkaufs- & Fachbereichen.

- Demografische Risiken / Fachkräftemangel

Um dem drohenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken, wollen wir verstärkt ein Augenmerk auf die Ausbildung und Übernahme junger Leute Wert legen. In der Druckerei Schlüter werden bei Eignung grundsätzlich alle Auszubildenden nach erfolgreichem Abschluss ihrer Ausbildung übernommen. Weiterhin setzt die Druckerei Schlüter auf die betriebsinterne Ausbildung von Quereinsteigern in den Beruf des Medientechnologen und hofft auf die nationale / internationale Aufstellung in Form der Konzernstruktur.

- Umweltrisiken

Ein von der Stadt Schönebeck erstelltes Gutachten geht davon aus, dass die Druckerei Schlüter nicht im Hochwassergefährdungsgebiet der Elbe liegt. Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass der örtliche Energieversorger hochwasserbedingt sein Netz abschalten muss. Um lieferfähig zu bleiben, entschloss sich die Geschäftsführung bereits in 2015, eine Notstromversorgung für die zwei autarken Betriebsbereiche zu installieren.

- Preisrisiken

Es könnte durch Verknappungen im Beschaffungsmarkt und kurzfristige Preissteigerungen zu einer Situation kommen, dass diese Preissteigerungen nur zeitlich versetzt an die Kunden weitergegeben werden können, da langfristige Lieferverträge von der Dynamik des Marktes "überholt" werden. Hieraus resultiert ein kurzfristiges Margenrisiko.

b) Chancenbericht

Die Druckerei Schlüter konnte in den letzten Jahren kontinuierlich aus eigener Kraft wachsen und ohne Inanspruchnahme von Banken Investitionen tätigen. Durch die rückläufigen Umsätze in der gesamten Branche, besteht die Möglichkeit, dass im Zuge von Überkapazitäten bei Wettbewerbern der Preisdruck steigen wird. Die Verdrängung der Druckerei Schlüter im Bereich primäre und sekundäre Packmittel für die Pharmaindustrie ist jedoch unserer Einschätzung nach unwahrscheinlich, da entsprechend hohe Markteintrittsbarrieren zu überwinden sind.

Mit dem Verkauf der Firma Schlüter an die WestRock Company entstand ein Strukturgebilde, welches es dem Standort Schönebeck ermöglicht, kurzfristige Ausfälle mittels des Einspringens von MPS Kunden / -Kundenaufträgen aus der Konzern-Gruppe direkt zu begegnen, ohne Zeit- und Wirtschaftlichkeitsverlust.

Durch Transparenz in der Pharmaindustrie und die explizite Freigabe von Lieferanten durch die Pharmazeuten, ist es kaum realisierbar, innerhalb des Wareneinkaufs Kompromisse einzugehen oder Kosteneinsparungen zu erreichen. Somit ist die Unternehmung bemüht, sowohl im Bereich Papier als auch Bereich Folie die bestmögliche Herstellung (bestmögliches Ausnutzen der Bögen, sparsame Verarbeitung durch die Mitarbeiter, Vorsicht mit Materialien) von Produkten zu erreichen, um Einsparpotentiale zu generieren. Zudem werden wir versuchen, durch leistungsbezogenen Lohn Kosten zu reduzieren und Mitarbeiter möglicherweise zu motivieren.

Die Gruppenvorteile innerhalb des WestRock-Konzerns könnten unserer Ansicht nach weitere Potentiale fördern: durch den Austausch von Erfahrungen, Kenntnissen und Lösungen bei der Herstellung von Packungsbeilagen usw. aber auch durch die Partizipation an möglichen strukturellen Vorteilen eines Konzerns.

Die Produktentwicklung im Konzern, die Vielfalt und Erweiterung des Portfolios für die Druckerei Schlüter aber auch für die WestRock (z. B. Folien), ist eine der Visionen der Gesellschaft. Chancen bestehen in der Erweiterung des Leistungsangebots dergestalt, dass die Druckerei nicht nur als Zulieferer arbeitet, sondern die komplette Herstellung bestimmter Produkte übernehmen könnte. Somit würde ermöglicht, dass von der Vorstufe über den eigentlichen Druck bis hin zur Weiterverarbeitung, Kommissionierung, Verpackung und Auslieferung der Produkte durch die eigene Logistik, die gesamte Wertschöpfungskette abgedeckt ist.

Ebenso ist mittelfristig (3-5 Jahre) der Aufbau eines Logistikzentrums für andere WestRock-Bereiche (Verpackung, Kosmetik) am Standort Schönebeck angedacht.

Schönebeck, den 25. Mai 2022

Jerome Bontemps, Geschäftsführer

Steven Billings Nickerson, Geschäftsführer