ara AG

Langenfeld.

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021

INHALTSVERZEICHNIS

1. Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021

2. Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2021

3. Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2021

4. Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2021

5. Eigenkapitalspiegel für das Geschäftsjahr 2021

6. Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2021

7. Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

Besondere Auftragsbedingungen

Allgemeine Auftragsbedingungen

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021

(Vorjahr zum Vergleich)

AKTIVA

	31.12.2021	31.12.2020
	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Rechte und Lizenzen	13.483.410	14.100.140
2. Geschäfts- oder Firmenwerte	191.592	112.357
3. Geleistete Anzahlungen	175.066	156.503
	13.850.068	14.369.000
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten	29.282.654	33.658.626
2. Technische Anlagen und Maschinen	3.116.655	4.081.511
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	14.709.596	20.599.178
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	263.039	470.028
	47.371.944	58.809.343
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	344.445	383.057
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	90.457	149.886
3. Anteile an assoziierten Unternehmen	35.244.097	44.161.679
4. Beteiligungen	48.369	48.369
5. Wertpapiere des Anlagevermögens	465.079	471.459
6. Sonstige Ausleihungen	19.150	28.640
	36.211.597	45.243.090
	97.433.609	118.421.433
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	13.314.424	13.733.737
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	6.762.755	6.563.761
3. Fertige Erzeugnisse und Waren	95.593.825	132.432.479
4. Geleistete Anzahlungen	101.623	101.836
	115.772.627	152.831,813
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	22.336.487	16.896.541
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	3.882.201	4.357.992
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	1.536.882	728.382
4. Sonstige Vermögensgegenstände	31.290.340	18.742.365
	59.045.910	40.725.280
IV. Flüssige Mittel	63.485.647	60.671.250
	238.304.184	254.228.343
C. Rechnungsabgrenzungsposten	1.976.479	2.246.958
D. Aktive Latente Steuern	18.115.027	21.140.683
E. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung	358.259	92.849
	356.187,558	396.130.266

PASSIVA

	31.12.2021	31.12.2020
	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	12.500.000	12.500.000
II. Kapitalrücklage	214.743	214.743
III. Gewinnrücklagen	211.432.396	212.197.148
IV. Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	-9.151.500	-8.108.603
V. Konzernbilanzverlust	-83.324.075	-35.935.061
	131.671.564	180.868.227
VI. Anteil anderer Gesellschafter	1.167.607	1.322.196
	132.839.171	182.190.423
B. Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung	9.825.388	9.825.388
C. Steuerpflichtige Zuschüsse	1.483	2.966
D. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen	45.720.362	43.933.680
2. Steuerrückstellungen	281.489	502.060
3. Sonstige Rückstellungen	45.927.169	56.474.652
	91.929.020	100.910.392
E. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	73.827.148	50.448.535
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	135.499	183.035
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	25.132.781	26.798.217
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	579.726	414.057
5. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	1.572.934	1.142.546
6. Sonstige Verbindlichkeiten	20.289.726	24.179.632
- davon aus Steuern: EUR 7.329.916 (Vorjahr: EUR 7.332.003)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 1.160.382 (Vorjahr: EUR 1.921.449)
	121.537.814	103.166.022
F. Rechnungsabgrenzungsposten	54.682	35.075
	356.187.558	396.130.266

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2021

(Vorjahr zum Vergleich)

	2021	2020
	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse	380.170.925	413.466.982
2. Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen	-14.033.959	1.989.133
3. Andere aktivierte Eigenleistungen	165.196	85.681
4. Sonstige betriebliche Erträge	61.075.958	16.604.775
	427.378.120	432.146.571
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-167.564.696	-191.714.346
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-3.421.905	-5.250.612
	-170.986.601	-196.964.958
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-97.421.307	-112.456.968
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung	-21.654.843	-24.322.134
- davon für Altersversorgung: EUR 1.553.971 (Vorjahr: EUR 1.682.707)
	-119.076.150	-136.779.102
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-17.878.114	-20.115.030
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen	-147.870.216	-174.521.028
	-28.432.961	-96.233.547
9. Erträge aus assoziierten Unternehmen	80.894	2.358.418
10. Erträge aus Beteiligungen	224.267	24.500
- davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 224.267 (Vorjahr: EUR 24.500)
11. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens	6.421	6.907
- davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 2.385 (Vorjahr: EUR 3.375)
12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	260.541	195.259
13. Abschreibungen auf Finanzanlagen	-17.695	-2.316
14. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-6.304.693	-3.972.204
15. Verluste aus assoziierten Unternehmen	-8.980.536	0
16. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-4,428.522	2.430.771
17. Ergebnis nach Steuern	-47.592.284	-95.192.212
18. Sonstige Steuern	-716.071	-602.021
19. Jahresfehlbetrag	-48.308.355	-95.794.233
20. Auf andere Gesellschafter entfallender Gewinn	154.589	11.327
21. Verlust-/Gewinnvortrag aus dem Vorjahr	-35.195.874	59.847.845
	-83.349.640	-35.935.061
22. Einstellung in andere Gewinnrücklagen	25.565	0
23. Konzernbilanzverlust	-83.324.075	-35.935.061

Konzernanhang der ara AG, Langenfeld für 2021

Allgemeine Angaben

Die ara AG hat ihren Sitz in Langenfeld und ist eingetragen in das Handelsregister des Amtsgerichtes Düsseldorf (HRB 44956).

Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss wurden neben der ara AG als Obergesellschaft die ara Shoes GmbH (vormals ara Shoes AG), Langenfeld, die LLOYD Shoes GmbH, Sulingen, die Salamander GmbH, Langenfeld, die Schuhhaus Klauser GmbH & Co. KG und die Salamander Deutschland GmbH & Co. KG jeweils mit ihren Tochtergesellschaften, eine weitere Schuhhandelsgesellschaft sowie ein IT-Dienstleister einbezogen.

Zusätzlich wurden vierzehn Beteiligungen an assoziierten Unternehmen gemäß § 312 Absatz 1 HGB mit dem anteiligen Eigenkapital (Equity-Methode) einbezogen.

Der Konsolidierungskreis hat sich gegenüber 2020 um 5 Gesellschaften verringert, da diese auf andere Konzerngesellschaften verschmolzen wurden.

Die Aufstellung des Anteilsbesitzes ist den Seiten 19 ff. zu entnehmen. Sie wird zusammen mit dem Konzernabschluss und dem Konzernlagebericht beim Betreiber des Bundesanzeigers zur Veröffentlichung eingereicht.

Nicht konsolidiert wurden wegen ihrer geringen Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage eine inländische und sechs ausländische Tochter- und Beteiligungsgesellschaften.

Bei den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen entspricht der Stichtag des Jahresabschlusses dem Stichtag des Konzernabschlusses, mit Ausnahme des Abschlusses der LLOYD Shoes India Pvt Ltd, Vellore/Indien.

Konsolidierungsgrundsätze

Die Kapitalkonsolidierung erfolgte für Tochterunternehmen, die erstmals in einem Geschäftsjahr, das vor dem 01.01.2010 beginnt und die im Wege der Vollkonsolidierung einbezogen wurden, gemäß Artikel 66 Absatz 3 Satz 4 EGHGB nach der bisherigen Buchwertmethode. Dabei wurden die Beteiligungsbuchwerte mit dem anteiligen Eigenkapital der einbezogenen Tochtergesellschaften im Erstkonsolidierungszeitpunkt (Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung) aufgerechnet. Die dabei entstandenen passiven Unterschiedsbeträge wurden nach der Verrechnung mit zehn aktiven Unterschiedsbeträgen von insgesamt 4.907 TEUR (2020: 4.907 TEUR) ihren Ursachen entsprechend in die Konzerngewinnrücklagen eingestellt. Die passiven Unterschiedsbeträge ergaben sich aus der Tatsache, dass im Erstkonsolidierungszeitpunkt entsprechende Gewinnrücklagen in den Jahresabschlüssen der einbezogenen Tochterunternehmen vorhanden waren. Im Umkehrschluss zu § 309 Absatz 2 HGB nach BilMoG ist ein Ausweis dieser Unterschiedsbeträge in der Bilanz nach dem Eigenkapital in einem gesonderten Posten nicht sachgerecht, da die Unterschiedsbeträge aus der Zeit vor BilMoG stammen.

Die Kapitalkonsolidierung erfolgte für Tochterunternehmen, die erstmals in einem Geschäftsjahr, das nach dem 31.12.2009 beginnt und die im Wege der Vollkonsolidierung einbezogen wurden, nach der Neubewertungsmethode gemäß § 301 Absatz 1 HGB.

Der aus der Einbeziehung der LLOYD Shoes GmbH einschließlich deren Tochtergesellschaften resultierende Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung wurde zunächst zur Zuschreibung derjenigen Vermögensgegenstände verwendet, deren Wert über dem jeweiligen Buchwert lag; der verbleibende Betrag wurde als Firmenwert bilanziert.

Der Wertunterschied zwischen dem anteiligen Eigenkapital und dem Buchwert zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung einer Beteiligung an einem assoziierten Unternehmen wurde ebenfalls als Firmenwert bilanziert.

Der aus der Erstkonsolidierung der Salamander GmbH einschließlich ihrer Tochtergesellschaften zum Konzernabschluss 2009 entstandene passive Unterschiedsbetrag wurde gemäß Tz. 39 des Deutschen Rechnungslegungs-Standard Nr. 4 (DRS 4) als gesonderter Posten in die Konzernbilanz aufgenommen. Zum 31. Dezember 2021 beträgt der auf die Markenrechte Salamander und Lurchi entfallende Unterschiedsbetrag 9.825 TEUR. Dieser wird ergebniswirksam aufgelöst, wenn die beizulegenden Werte der Markenrechte sinken oder die Markenrechte veräußert werden sollten.

Der aus der Einbeziehung der Schuhhaus Klauser GmbH & Co. KG einschließlich deren Tochtergesellschaften resultierende Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung, vor der Aufdeckung stiller Lasten (1.901 TEUR), wurde im Zuge der Neubewertung auf die Vermögensgegenstände verteilt. Gemäß § 309 Absatz 2 HGB wurde dieser in den Folgejahren (2016-2018) erfolgswirksam aufgelöst.

Bei der Salamander Deutschland GmbH & Co. KG wurden erstmals zum 01.01.2016 zwei Tochtergesellschaften in den Gruppenabschluss aufgenommen, für die zuvor vom Einbeziehungswahlrecht gemäß § 296 Absatz 2 HGB Gebrauch gemacht wurde. Gemäß § 301 Absätzen 2 und 3 HGB sowie gemäß Tz. 143 des Deutschen Rechnungslegungs-Standard Nr. 30 (EDRS 30) wurde von dem Wahlrecht, die thesaurierten Gewinne in Höhe von 168 TEUR nach Anteilserwerb und vor Erstkonsolidierung in die Konzerngewinnrücklagen einzustellen, Gebrauch gemacht.

Forderungen und Verbindlichkeiten, Umsatzerlöse, Erträge und Aufwendungen zwischen den einbezogenen Unternehmen wurden gegenseitig aufgerechnet. Zwischenergebnisse wurden erfolgswirksam eliminiert.

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die Bilanzierung und Bewertung erfolgten unverändert nach den für Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften. Dabei wurden die Abschlüsse der einzelnen voll konsolidierten Unternehmen und der assoziierten Unternehmen zur Einbeziehung in den Konzernabschluss nach den bei der ara AG geltenden Grundsätzen aufgestellt.

Immaterielle Vermögensgegenstände wurden mit den Anschaffungskosten aktiviert. Die Abschreibungen erfolgen linear.

Der aus der Konsolidierung stammende Firmenwert wird über einen Zeitraum von 5 Jahren linear abgeschrieben.

Das Sachanlagevermögen der inländischen Gesellschaften ist grundsätzlich zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, bewertet. Hierbei werden die Anschaffungs- oder Herstellungskosten auf die Geschäftsjahre verteilt, in denen der Vermögensgegenstand voraussichtlich genutzt werden kann. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten sind im Inland um Investitionszuschüsse gekürzt. Bewegliche und selbständig nutzbare Anlagegüter, deren Anschaffungs- oder Herstellungskosten nicht mehr als 800 Euro betragen, werden als geringwertige Wirtschaftsgüter aktiviert. Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten bis 250 Euro werden direkt im Aufwand erfasst. Die Abschreibungen auf Zugänge des Sachanlagevermögens erfolgen bei Anlagen mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten von mehr als 800 Euro zeitanteilig. Geringwertige Wirtschaftsgüter werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben.

Die Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen sind mit ihren Anschaffungskosten oder dem niedrigeren beizulegenden Wert bewertet.

Die Anteile an assoziierten Unternehmen sind zu Anschaffungskosten unter Berücksichtigung der sich in Folgejahren ergebenden anteiligen bilanziellen Eigenkapitalveränderungen gemäß § 312 Absatz 4 HGB bewertet. Die Legero-Gruppe (Beteiligung 49,9 %), als wesentliches assoziiertes Unternehmen, weist zum 31.12.2021 folgende Werte aus: Eigenkapital von 95.439 TEUR, Bilanzsumme von 154.193 TEUR, Umsatzerlöse 148.024 TEUR sowie einen Jahresüberschuss von 5.321 TEUR.

Die Ausleihungen sind mit dem Buchwert oder dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Im Konzern vorhandene Wertpapiere des Anlagevermögens sind mit den Anschaffungskosten oder den niedrigeren Kurswerten am Bilanzstichtag bilanziert.

Soweit erforderlich oder zulässig, wurden auf Gegenstände des Anlagevermögens außerplanmäßige Abschreibungen gemäß § 253 Absatz 3 Satz 5 HGB vorgenommen.

Die Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten oder mit den niedrigeren beizulegenden Werten am Abschlussstichtag angesetzt. Die fertigen und unfertigen Erzeugnisse wurden zu Herstellungskosten nach § 255 Absatz 2 Satz 2 HGB bewertet. Risiken, die sich aus überdurchschnittlicher Lagerdauer, eingeschränkter Verwertbarkeit und niedrigeren Wiederbeschaffungskosten ergaben, wurde durch angemessene Abwertungen Rechnung getragen.

Sämtliche Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände wurden mit ihrem Nominalwert angesetzt. Erkennbaren Einzelrisiken wurde durch Bildung angemessener Einzelwertberichtigungen und dem allgemeinen Kreditrisiko durch Bildung einer Pauschalwertberichtigung Rechnung getragen.

Die Rechnungsabgrenzungen wurden entsprechend ihrer zeitlichen Zuordnung bilanziert. Die steuerpflichtigen Zuschüsse werden in Höhe der anteiligen Abschreibung aufgelöst und mit dem Erfüllungswert bilanziert.

Die Ansprüche aus der Rückdeckung von Pensionsverpflichtungen wurden mit dem Deckungskapital bewertet. Die unter den sonstigen Vermögensgegenständen ausgewiesenen Rückdeckungsansprüche sind nicht an Pensionäre verpfändet.

Die Pensionsverpflichtungen (vor Verrechnung mit Rückdeckungsversicherung) wurden zum Bilanzstichtag in Höhe von 47.088 TEUR (2020: 45.597 TEUR) berechnet. In diesem Betrag sind Betriebsrentenanpassungen sowie Nachzahlungsverpflichtungen als Aufwandsrückstellungen nach § 249 Absatz 2 HGB a.F. in Höhe von insgesamt 208 TEUR enthalten, die gemäß Artikel 67 Absatz 3 EGHGB beibehalten wurden. Folgende Parameter wurden bei der Ermittlung zugrunde gelegt:

•	Bewertungsmethode: modifiziertes Teilwertverfahren
•	Sterbetafeln: Richttafeln Heubeck 2018G
•	Fluktuation: im Durchschnitt 1,5 %
•	Erwartete Lohn- und Gehaltsdynamik: 0 - 3 %
•	Anpassung der laufenden Renten: 1,5 %
•	Rechnungszinsfuß: 1,87 %

Unter Anwendung des Rechnungszinsfußes der Rückstellungsabzinsungsverordnung in Höhe von 1,87 % ergibt sich eine Pensionsrückstellung in Höhe von 45.720 TEUR (2020: 43.934 TEUR).

Zur Sicherung einiger Pensionsverpflichtungen wurden Rückdeckungsversicherungen abgeschlossen. Sie sind dem Zugriff übriger Gläubiger entzogen. Der Aktivwert in Höhe von 1.368 TEUR (2020: 1.663 TEUR), der mit den dem Zeitwert entsprechenden Anschaffungskosten angesetzt ist, wurde mit den jeweils zugrundeliegenden Verpflichtungen verrechnet. Aus der Verrechnung ergibt sich ein Verpflichtungsüberhang in Höhe von 45.720 TEUR (2020: 43.934 TEUR).

Verpflichtungen aus Altersteilzeitvereinbarungen in Höhe von 1.152 TEUR wurden zum Bilanzstichtag mit den bestehenden Rückdeckungsansprüchen saldiert. Folgende Parameter wurden bei der Ermittlung zugrunde gelegt:

•	Bewertungsmethode: Anwartschaftsbarwertverfahren
•	Sterbetafeln: Richttafeln Heubeck 2018G
•	Fluktuation: keine
•	Rechnungszinsfuß: 0,29 %

Zur Insolvenzsicherung der Altersteilzeitansprüche einiger Mitarbeiter bestehen Rückdeckungsverträge mit Versicherungen. Der Versicherungsanspruch wird mit seinem Zeitwert am Bilanzstichtag angesetzt. Die Ansprüche sind an die Mitarbeiter verpfändet. Sie werden daher nach § 246 Absatz 2 Satz 2 HGB mit den entsprechenden Verpflichtungen saldiert. Der aus dieser Saldierung entstandene aktive Unterschiedsbetrag beträgt zum 31.12.2021 358 TEUR (2020: 93 TEUR).

Die Jubiläumsverpflichtungen wurden zum Bilanzstichtag in Höhe von 1.529 TEUR (2020: 1.528 TEUR) zurückgestellt. Folgende Parameter wurden bei der Ermittlung zugrunde gelegt:

•	Bewertungsmethode: modifiziertes Teilwertverfahren
•	Sterbetafeln: Richttafeln Heubeck 2018G
•	Fluktuation: im Durchschnitt 1,5 %
•	Leistungsart: Festbetragszusagen
•	Rechnungszinsfuß: 1,35 %

Die Steuer- und die sonstigen Rückstellungen sind so bemessen, dass sie allen erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen Rechnung tragen. Sie sind zum Erfüllungsbetrag bewertet.

Die Verbindlichkeiten sind grundsätzlich mit ihren Erfüllungsbeträgen angesetzt.

Latente Steuern werden für zeitliche, sich in der Zukunft voraussichtlich abbauende Differenzen gemäß den §§ 274 und 306 HGB gebildet. Dabei werden auf der ersten Stufe latente Steuern auf die Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten ermittelt. Im Falle des Aktivüberhangs der latenten Steuern zum Bilanzstichtag wird von dem Aktivierungswahlrecht des § 274 Absatz 1 Satz 2 HGB Gebrauch gemacht. Auf den nächsten Stufen erfolgt die Erfassung der sich in späteren Jahren ausgleichenden Differenzen aus Neubewertungen (HB II) und Konsolidierungsmaßnahmen. Latente Steuern auf werthaltige Verlustvorträge von den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden berücksichtigt. Aktive und passive latente Steuern werden saldiert ausgewiesen. Der Steuerabgrenzung für Konzernzwecke liegen die in den jeweiligen Ländern geltenden Ertragssteuersätze zugrunde.

Währungsumrechnung

Forderungen in ausländischer Währung mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden mit dem Briefkurs am Buchungstag oder dem niedrigeren Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet.

Verbindlichkeiten in ausländischer Währung mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden mit dem Geldkurs am Buchungstag oder dem höheren Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet.

Im Übrigen wurden Fremdwährungsforderungen und -Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet.

Die Umrechnung aller übrigen Aktiv- und Passivpositionen erfolgte in der Konzernbilanz zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag. Die Umrechnung des Konzerneigenkapitals erfolgte zu historischen Kursen. Die Umrechnung der Posten der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgte zum Durchschnittskurs. Der Ausweis der sich ergebenden Umrechnungsdifferenzen erfolgte innerhalb des Konzerneigenkapitals.

Erläuterungen zur Bilanz

1. Immaterielle Vermögensgegenstände

Die Entwicklung der einzelnen Posten der immateriellen Vermögensgegenstände ist dem beiliegenden Anlagespiegel zu entnehmen.

2. Sachanlagen

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Sachanlagevermögens ist im beiliegenden Anlagespiegel dargestellt.

3. Finanzanlagen

Die Entwicklung der einzelnen Posten der Finanzanlagen ist im beiliegenden Anlagespiegel dargestellt.

Entwicklung der Immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021

	Rechte und Lizenzen	Geschäfts- oder Firmenwerte	Geleistete Anzahlungen	Grundstücke und Bauten
Konzern	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Anschaffungskosten/ Herstellungskosten
Stand 01.01.2021	47.297	16.566	157	131.572
Umgliederung	-	-	-	-
Zugänge aus
...Währungsumrechnungen	62	-	-	128
...Erstkonsolidierung	-	-	-	-
...Investitionen	757	145	21	896
Umbuchungen	24	-	-	15
Abgänge	794	-	3	4.957
Stand 31.12.2021	47.346	16.711	175	127.654
Abschreibungen
Stand 01.01.2021	33.197	16.454	-	97.913
Umgliederung	-	-	-	-
Zugänge aus
...Währungsumrechnungen	56	-	-	34
...Erstkonsolidierung	-	-	-	-
...Abschreibungen	1.372	66	-	4.557
...außerplanmäßige Abschreibungen	-	-	-	-
Umbuchungen	-	-	-	-
Zuschreibungen	-	-	-	-
Abgänge	763	-	-	4.133
Stand 31.12.2021	33.862	16.520	-	98.371
Buchwert 31.12.2021	13.484	191	175	29.283
Buchwert 31.12.2020	14.100	112	157	33.659

	Technische Anlagen und Maschinen	Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	Gesamt
Konzern	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Anschaffungskosten/ Herstellungskosten
Stand 01.01.2021	30.408	110.533	470	337.003
Umgliederung	-	-	-	-
Zugänge aus
...Währungsumrechnungen	316	133	-1	638
...Erstkonsolidierung	-	-	-	-
...Investitionen	658	4.380	218	7.075
Umbuchungen	79	254	-372	-
Abgänge	3.790	10.149	52	19.745
Stand 31.12.2021	27.671	105.151	263	324.971
Abschreibungen
Stand 01.01.2021	26.326	89.934	-	263.824
Umgliederung	-	-	-	-
Zugänge aus
...Währungsumrechnungen	266	102	-	458
...Erstkonsolidierung	-	-	-	-
...Abschreibungen	1.581	10.150	-	17.726
...außerplanmäßige Abschreibungen	-	152	-	152
Umbuchungen	-	-	-	-
Zuschreibungen	-		-	-
Abgänge	3.618	9.897	-	18.411
Stand 31.12.2021	24.555	90.441	-	263.749
Buchwert 31.12.2021	3.116	14.710	263	61.222
Buchwert 31.12.2020	4.082	20.599	470	73.179

Entwicklung der Finanzanlagen vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021

	Anteile an verbundenen Unternehmen	Ausleihungen an verbundene Unternehmen	Anteile an assoziierten Unternehmen	Beteiligungen
Konzern	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Anschaffungskosten
Stand 01.01.2021	383	150	44.162	48
Umgliederungen	-	-	-	-
Zugänge aus
...Währungsumrechnung	-	-	-	-
...Investitionen	-	-	-	-
...Erstkonsolidierung	-	-	-	-
...Ergebniskonsolidierung	-	-	-8.918	-
Umbuchungen	-	-		-
Abgänge aus
...Tilgungen/Verkauf/Verschmelz.	38	59	-	-
...Erstkonsolidierung	-	-	-	-
...Dividendenzahlung	-	-	-	-
Stand 31.12.2021	345	91	35.244	48
Abschreibungen
Stand 01.01.2021	-	-	-	-
Umgliederung	-			-
Zugänge aus
...Währungsumrechnung	-	-	-	-
...Abschreibungen	-	-	-	-
Umbuchungen	-	-		-
Zuschreibungen	-	-	-	-
Abgänge	-	-	-	-
Stand 31.12.2021	-	-	-	-
Buchwert 31.12.2021	345	91	35.244	48
Buchwert 31.12.2020	383	150	44.162	48

	Wertpapiere des Anlagevermögens	Sonstige Ausleihungen	Gesamt
Konzern	TEUR	TEUR	TEUR
Anschaffungskosten
Stand 01.01.2021	499	29	45.271
Umgliederungen	-	-	-
Zugänge aus			-
...Währungsumrechnung	-	-	-
...Investitionen	-	4	4
...Erstkonsolidierung	-	-	-
...Ergebniskonsolidierung	-	-	-8.918
Umbuchungen	-		-
Abgänge aus
...Tilgungen/Verkauf/Verschmelz.	-	7	104
...Erstkonsolidierung	-	-	-
...Dividendenzahlung	-	-	-
Stand 31.12.2021	499	26	36.253
Abschreibungen
Stand 01.01.2021	28	-	28
Umgliederung	-		-
Zugänge aus
...Währungsumrechnung	-	-	-
...Abschreibungen	11	7	18
Umbuchungen	-	-	-
Zuschreibungen	-	-	-
Abgänge	4	-	4
Stand 31.12.2021	35	7	42
Buchwert 31.12.2021	464	19	36.211
Buchwert 31.12.2020	471	29	45.243

Um potentielle Risiken aus dem bereits im abgelaufenen Wirtschaftsjahr 2021 eingeleiteten Verkaufsprozess der Beteiligung an der Legero Schuhfabrik GmbH, Graz/Österreich abzubilden, wurde aus Vorsichtsgründen eine Abwertung von deren Equity-Bewertung im Konzernabschluss der ara AG um 10,0 Mio. EUR vorgenommen. Saldiert mit dem anteiligen Ergebnis 2021 ergibt sich ein Netto-Aufwand in Höhe von 8,9 Mio. EUR und ein Equity-Wert zum 31.12.2021 von 35,0 Mio. EUR.

4. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten vorwiegend Ansprüche aus der Rückdeckung von Pensionsverpflichtungen, Steuererstattungsansprüche, kurz- und mittelfristige Darlehensforderungen, Zinsansprüche sowie Forderungen verschiedener Art. Davon haben 1.842 TEUR (2020: 1.470 TEUR) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

5. Rechnungsabgrenzungsposten

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten betrifft im Wesentlichen im Voraus bezahlte Mieten und Versicherungsbeiträge.

6. Aktive latente Steuern

Der Ausweis betrifft sich künftig ausgleichende Differenzen zwischen handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen auf Ebene der Einzel- und der Konzernbilanz (insgesamt: 8.088 TEUR, 2020: 12.120 TEUR) sowie werthaltige Verlustvorträge in Höhe von 10.027 TEUR (2020: 9.021 TEUR). Die latenten Steuern resultieren aus temporären Differenzen bei der Bewertung von immateriellen Vermögensgegenständen, Sachanlagen, Vorräten, Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen, Pensionsrückstellungen, sonstigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten. Die Berechnung der latenten Steuern erfolgt zu unternehmensindividuellen Steuersätzen (10 % bis 40 %). Zum Bilanzstichtag ergibt sich nach Saldierung der aktiven und passiven latenten Steuern (Gesamtdifferenzenbetrachtung) ein Aktivüberhang der latenten Steuern im Konzern in Höhe von 18.115 TEUR (2020: 21.141 TEUR).

		Aktive latente Steuern	Passive latente Steuern	Saldo
		TEUR	TEUR	TEUR
	§ 306 HGB	467	-1.944	-1.477
	§ 274 HGB	1.657	-311	1.346
HB/StB	§ 274 HGB	21.351	-79	21.272
31.12.2020		23.475	-2.334	21.141
	§ 306 HGB	290	-2.854	-2.564
	§ 274 HGB	4	-287	-283
HB/StB	§ 274 HGB	21.110	-148	20.962
31.12.2021		21.404	-3.289	18.115
Veränderung		-2.071	-955	-3.026

7. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung

Im Berichtsjahr 2021 ergibt sich ein aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung gemäß § 246 Abs. 2 HGB in Höhe von 358 TEUR (2020: 93 TEUR). Rückstellungspflichtige Altersteilzeitverpflichtungen bestehen zum Bilanzstichtag in Höhe von 1.152 TEUR (2020: 1.615 TEUR). Das Deckungsvermögen in Höhe von 1.510 TEUR (2020: 1.708 TEUR) wurde mit der Rückstellungsverpflichtung verrechnet. Das Deckungsvermögen stellt den Zeitwert und gleichzeitig die fortgeführten Anschaffungskosten dar. Als Deckungsvermögen wurden Versicherungsansprüche insolvenzsicher verpfändet. Aus der Absicherung der Altersteilzeitverpflichtung wurden Erträge in Höhe von 23 TEUR (2020: 17 TEUR) erzielt. Sie sind unter den Zinserträgen ausgewiesen. Ferner fielen Aufwendungen in Höhe von 9 TEUR (2020: 9 TEUR) an, die unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen wurden. Wegen Unwesentlichkeit wurde auf die Saldierung der Erträge und Aufwendungen verzichtet.

8. Eigenkapital

Das Grundkapital beträgt 12.500 TEUR und ist eingeteilt in 462.000 Stück nennwertlose Aktien.

Die Gewinnrücklagen gliedern sich wie folgt:

	2021	2020
	TEUR	TEUR
Gesetzliche Rücklage	1.035	1.035
Andere Gewinnrücklagen	210.397	211.162
	211.432	212.197

Aus dem Konzernbilanzgewinn 2020 wurden 739 TEUR (Vorjahr: 105 TEUR) entnommen sowie aus dem Konzernergebnis 2021 26 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR) in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt.

Differenzen aus der Währungsumrechnung der Posten der Bilanzen und Gewinn- und Verlustrechnungen von auf fremde Währung lautenden Jahresabschlüssen sind nach den Rücklagen unter dem Posten "Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung" dargestellt. Der aktive Posten erhöhte sich im Geschäftsjahr um 1.043 TEUR. Im Vorjahr ergab sich ein Anstieg um 542 TEUR.

Für das Geschäftsjahr 2020 wurde keine Ausschüttung vorgenommen.

Vom Anteil anderer Gesellschafter am Eigenkapital in Höhe von 1.168 TEUR entfallen -154 TEUR auf den Anteil am Jahresfehlbetrag (2020: Jahresfehlbetrag 11 EUR) der entsprechenden Gesellschaft.

Im Konzernbilanzverlust ist ein Verlustvortrag von 35.196 TEUR (2020 Gewinnvortrag: 59.848 TEUR) verrechnet.

9. Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung

Dieser Posten betrifft den fortgeführten Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung der Salamander GmbH und ihrer Tochtergesellschaften.

10. Steuerpflichtige Zuschüsse

Dieser Posten betrifft bei den Konzernunternehmen zu bilanzierende Investitionszuschüsse.

11. Rückstellungen

Die Rückstellungen für Pensionen enthalten in voller Höhe Pensionsverpflichtungen. Die Steuerrückstellungen enthalten im Wesentlichen Nachzahlungsverpflichtungen für das Jahr 2021.

Die sonstigen Rückstellungen enthalten insbesondere Rückstellungen für Ansprüche von Handelsvertretern, besondere Risiken, Personalkosten, Rückbauverpflichtungen, Jubiläumsgelder, Haftungsrisiken sowie Verpflichtungen verschiedener Art.

In 2020 wurden Rückstellungen für Restrukturierungskosten in Höhe von 28,1 Mio. EUR passiviert, die sich auf alle wesentlichen Teilkonzerne beziehen und Corona-bedingte Anpassungsmaßnahmen im In- und Ausland betreffen.

Davon bestehen per 31.12.2021 weiterhin 9,4 Mio. EUR, da die entsprechenden Maßnahmen noch nicht umgesetzt wurden bzw. sich in der Umsetzung befinden.

12. Verbindlichkeiten

	2021	Restlaufzeit			2020	Restlaufzeit
	Gesamt	bis 1 Jahr	1 bis 5 Jahre	mehr als 5 Jahre	Gesamt	bis 1 Jahr	1 bis 5 Jahre	mehr als 5 Jahre
Konzern	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	73.828	37.836	35.179	813	50.448	32.840	15.122	2.486
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	135	135	-	-	183	183	-	-
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	25.133	25.042	91	-	26.798	26.798	-	-
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	580	580	-	-	414	414	-	-
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	1.573	1.573	-	-	1.143	1.143	-	-
Sonstige Verbindlichkeiten	20.290	20.015	275	-	24.180	23.737	443	-
	121.539	85.181	35.545	813	103.166	85.115	15.565	2.486

Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind 0 TEUR (2020: 0 TEUR) durch Rangrücktritt und 1.809 TEUR (2020: 2.205 TEUR) durch Grundpfandrechte besichert.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen wie im Vorjahr in voller Höhe Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Die Verbindlichkeiten aus Genussrechten betragen 729 TEUR (2020: 1.136 TEUR).

13. Rechnungsabgrenzungsposten

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten betrifft im Voraus erhaltene Mieten und andere abzugrenzende Erträge.

14. Sonstige finanzielle Verpflichtungen und Besicherung von Verbindlichkeiten

Die wesentlichen nicht aus der Bilanz oder Bilanzvermerken ersichtlichen sonstigen finanziellen Verpflichtungen betragen 172.577 TEUR (2020: 200.901 TEUR). Sie resultieren aus den in den nächsten Jahren fällig werdenden Zahlungen aus abgeschlossenen Leasing-, Miet- und Lizenzverträgen und fallen wie folgt an:

Innerhalb von einem Jahr:	57.529 TEUR
Über einem Jahr und innerhalb von fünf Jahren:	90.132 TEUR
Über fünf Jahren:	24.916 TEUR

Finanzielle Verpflichtungen gegenüber nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen ergeben sich nicht.

Die ara AG als Konzernmutter hat am 26.11.2021 (Closing: 23.12.2021) einen Konsortialkreditvertrag über insgesamt 121,8 Mio. EUR (Betriebsmittel- und Aval-Linien) mit einer Laufzeit bis zum 30.06.2024 abgeschlossen. Mit diesem Konsortialkreditvertrag ist die gesamte Unternehmensgruppe auf Basis der aktuellen Langfristplanung bis zum vorgenannten Zeitpunkt durchfinanziert und die Going Concern-Prämisse für den Jahresabschluss 31.12.2021 gegeben.

Im Zusammenhang mit diesem Konsortialkreditvertrag wurden den Finanzierern seitens der ara AG und ihrer Tochtergesellschaften umfangreiche Sicherheiten gewährt.

Dies betrifft im Wesentlichen:

―	Verpfändung aller Geschäftsanteile der ara AG sowie der Gesellschaftsanteile der wesentlichen Tochtergesellschaften (inkl. Verpfändung aller Geschäftsanteile an der Legero Schuhfabrik GmbH, nach österreichischem Recht)
―	Kontenverpfändung aller bestehenden und künftigen Konten
―	Grundschulden/Hypotheken über verschiedene Grundstücke in Deutschland, Österreich, Portugal, Indonesien und Rumänien.
―	Sicherungsabtretung aller Rechte aus "geistigem Eigentum", insbesondere Markenrechte, Patente, Lizenzen, Geschmacksmuster und Domains
―	Sicherungsübereignung des beweglichen Anlagevermögens und der Vorräte an verschiedenen Lager-Standorten in Deutschland (soweit nicht an Zentralregulierer übereignet) sowie Pfandrecht am beweglichen Anlagevermögen und an den Vorräten der Lagerstandorte in Österreich und Portugal
―	Sicherungsabtretung aller Forderungen aus Lieferung und Leistung (stille Zession) (mit Ausnahme der an bestimmte Zentralregulierer abgetretenen Forderungen) und Versicherungsverträgen sowie Erlösen aus der Veräußerung von Desinvestitionsgütern (jeweils offene Zession)
―	Verpfändung Forderungen aus gruppeninternen Rechtsverhältnissen (IC-Loans)
―	Garantie unter dem Sicherheitentreuhandvertrag vom 10. Dezember 2021.

15. Derivative Finanzinstrumente

Die Devisentermingeschäfte sollen die mit hoher Wahrscheinlichkeit erwarteten Transaktionen - im Wesentlichen Materialaufwendungen - zum Kalkulationskurs absichern. Die Ermittlung des Marktwerts zum 31.12.2021 gibt die Einschätzung der Banken über den Wert der betreffenden Devisentermingeschäfte unter den vorherrschenden Marktbedingungen wieder. Zum Jahresende 2021 bestanden verschiedene Devisentermingeschäfte in den folgenden Währungen:

Währung	Kauf	Verkauf	Kurs	Geschäftsdatum	Fälligkeit	Marktwert am 31.12.2021
EUR/USD	2.000.000,00 USD	1.679.261,13 EUR	1,1910	30.07.2021	31.01.2022	79.769,29
EUR/USD	1.000.000,00 USD	839.207,79 EUR	1,1916	30.07.2021	28.02.2022	39.812,63
EUR/USD	1.000.000,00 USD	838.715,09 EUR	1,1923	30.07.2021	31.03.2022	39.664,48
EUR/CHF	255.009,11 EUR	280.000,00 CHF	1,0980	23.06.2021	31.03.2022	-15.208,99
EUR/CHF	254.939,45 EUR	280.000,00 CHF	1,0983	23.06.2021	01.06.2022	-15.367,35
EUR/CHF	238.663,48 EUR	250.000,00 CHF	1,0475	09.12.2021	31.10.2022	-2.852,08
EUR/CHF	237.642,59 EUR	250.000,00 CHF	1,0520	09.12.2021	15.12.2022	-3.924,31
EUR/GBP	156.467,32 EUR	135.000,00 GBP	0,8628	23.06.2021	31.03.2022	-3.929,99
EUR/GBP	156.213,84 EUR	135.000,00 GBP	0,8642	23.06.2021	01.06.2022	-3.856,35
EUR/SEK	171.964,82 EUR	1.750.000,00 SEK	10,1765	23.06.2021	31.03.2022	2.150,44
EUR/SEK	171.762,28 EUR	1.750.000,00 SEK	10,1885	23.06.2021	01.06.2022	2.089,83
EUR/SEK	169.713,43 EUR	1.750.000,00 SEK	10,3115	09.12.2021	31.10.2022	429,47
EUR/SEK	169.558,86 EUR	1.750.000,00 SEK	10,3209	09.12.2021	15.12.2022	418,39
EUR/NOK	238.803,06 EUR	2.450.000,00 NOK	10,2595	23.06.2021	31.03.2022	-4.692,14
EUR/NOK	238.153,10 EUR	2.450.000,00 NOK	10,2875	23.06.2021	01.06.2022	-4.673,36
EUR/NOK	222.480,17 EUR	2.300.000,00 NOK	10,3380	09.12.2021	31.10.2022	-3.803,57
EUR/NOK	221.932,74 EUR	2.300.000,00 NOK	10,3635	09.12.2021	15.12.2022	-3.788,49
EUR/PKK	201.342,28 EUR	1.500.000,00 DKK	7,4500	23.06.2021	31.03.2022	-376,91
EUR/DKK	201.342,28 EUR	1.500.000,00 DKK	7,4500	23.06.2021	01.06.2022	-413,26
EUR/DKK	161.095,45 EUR	1.200.000,00 DKK	7,4490	09.12.2021	31.10.2022	-319,62
EUR/PKK	161.095,45 EUR	1.200.000,00 DKK	7,4490	09.12.2021	15.12.2022	-323,10

Aufgrund des Devisenkurses am 31.12.2021 war es erforderlich, für die Termingeschäfte eine Drohverlustrückstellung in Höhe von 64 TEUR zu bilden (2020: 450 TEUR).

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

16. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse wurden mit Schuhen, Schuhteilen, Accessoires und Dienstleistungen erzielt.

Geographisch gliedern sich die Umsätze wie folgt:

	2021	2020
	TEUR	TEUR
Inland	222.508	243.250
Ausland	157.662	170.217
	380.170	413.467

17. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten im Wesentlichen Mieterträge, Erträge aus Rückstellungsauflösungen und Anlagenabgängen, Kostenerstattungen und sonstige nicht gesondert auszuweisende Erträge. Die Erträge sind in Höhe von 15.423 TEUR periodenfremd (2020: 6.456 TEUR). Die Erträge aus der Währungsumrechnung betrugen 3.272 TEUR (2020: 2.820 TEUR).

18. Personalaufwand

Die Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung enthalten in 2021 Verminderungen von Pensionsrückstellungen in Höhe von 213 TEUR (2020: 415 TEUR).

Im Jahresdurchschnitt wurden beschäftigt:

	2021	2020
	Pers.	Pers.
Gewerbliche Arbeitnehmer	2.955	4.025
Heimarbeiter	127	387
Angestellte	3.234	3.719
Auszubildende	199	253
	6.515	8.384

19. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten insbesondere Vertriebs- und Verwaltungskosten. Weiterhin werden hierunter Aufwendungen für Mieten, Reparaturen und Instandhaltung, Entwicklungskosten und Personalnebenkosten ausgewiesen. Die Aufwendungen sind in Höhe von 435 TEUR periodenfremd (2020: 95 TEUR). Die Aufwendungen aus der Währungsumrechnung betrugen 2.251 TEUR (2020: 5.273 TEUR).

Die übrigen Aufwendungen enthalten Aufwendungen für Restrukturierungen in Höhe von 13.032 EUR (Vorjahr: 33.824 TEUR).

20. Zinsergebnis

Im Zinsergebnis sind Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen in Höhe von 2.943 TEUR (2020: 2.473 TEUR) und Erträge aus der Abzinsung von Rückstellungen in Höhe von 8 TEUR (2020: 2 TEUR) enthalten. Der Zinsaufwand enthält im Wesentlichen den Aufwand, der sich bei der Bildung der Pensionsrückstellungen errechnet, in Höhe von 2.665 TEUR (2020: 2.340 TEUR) sowie die Verzinsung der von der ara Shoes GmbH begebenen Genussrechte.

21. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Im Geschäftsjahr 2021 sind Aufwendungen aus latenten Steuern in Höhe von 3.094 TEUR (2020: Erträge aus latenten Steuern 2.905 TEUR) unter den Steuern vom Einkommen und Ertrag erfasst. Neben den laufenden Ertragsteuern werden darüber hinaus periodenfremde Aufwendungen aus Steuerrückforderungen in Höhe von 667 TEUR (2020: Erträge aus Steuerrückforderungen 119 TEUR) ausgewiesen.

22. Konzernbilanzverlust

Der Konzernbilanzverlust 2021 beträgt 83.324 TEUR. Der Bilanzverlust der Muttergesellschaft ara AG beträgt 44.104 TEUR. Der Bilanzverlust der Muttergesellschaft wird in voller Höhe auf neue Rechnung vorgetragen.

Sonstige Angaben

Gesamtbezüge des Vorstands und des Aufsichtsrats

Gemäß DRS 17 Tz. 5 wird in Verbindung mit § 286 Absatz 4 HGB auf die Angabe der Gesamtvergütung der aktiven Mitglieder des Vorstands verzichtet.

Die Bezüge für ehemalige Mitglieder des Vorstands bzw. deren Hinterbliebene betrugen 262 TEUR (2020: 262 TEUR). Der bilanzierte Verpflichtungsumfang für laufende Pensionen beläuft sich zum 31.12.2021 auf 3.390 TEUR (2020: 3.237 TEUR).

Im Geschäftsjahr 2021 betrug die reguläre Gesamtvergütung des Aufsichtsrats 154 TEUR (2020: 181 TEUR).

Nutzung der Erleichterungen nach § 264 Abs. 3 HGB und nach § 264b HGB

Die folgenden Unternehmen wurden in den Konzernabschluss der ara AG einbezogen und könnten die die Erleichterungsregelungen nach § 264 Abs. 3 HGB für Kapitalgesellschaften nutzen:

ara Shoes GmbH, Langenfeld

top shoes & more gmbh, Langenfeld

LLOYD Shoes GmbH, Sulingen

LLOYD Shoes Retail GmbH, Sulingen

Salamander Roermond GmbH, Wuppertal

Salamander24 GmbH, Wuppertal

Die folgenden Unternehmen wurden in den Konzernabschluss der ara AG einbezogen und können die Erleichterungsregelungen nach § 264b HGB für Personenhandelsgesellschaften nutzen:

Salamander Deutschland GmbH & Co. KG, Wuppertal

Schuhhaus Klauser GmbH & Co. KG, Wuppertal

Schuhgeschäfte Fink GmbH & Co. KG, Wuppertal

Schuhgeschäfte Voswinkel GmbH & Co. KG, Wuppertal

Vorstand

Andreas Wortmann, Kaufmann, Vorsitzender/CEO, Garmisch-Partenkirchen

Patrick Röseler, Kaufmann, Vorstandsmitglied/COO, Hückelhoven

Thomas Schmies, Diplom-Kaufmann, Vorstandsmitglied/CFO, Langenfeld

Aufsichtsrat

Dr. Jörg Reemann, Jurist, Vorsitzender, Solingen

Patricia Gradias, Kauffrau, stellv. Vorsitzende, Solingen

Mark Bezner, Kaufmann, Bietigheim-Bissingen

Dr. Hans Gummert, Rechtsanwalt, Partner der Sozietät Heuking Kühn Lüer Wojtek PartmbB, Düsseldorf

Nadja Mikat-Röseler, Kauffrau, Monheim am Rhein

Ines Röseler, Veterinärmedizinerin, Wehrheim

Geschäfte im Sinne von § 314 Absatz 1 Nr. 13 HGB

Wesentliche, nicht zu marktüblichen Bedingungen zustande gekommene Geschäfte im Sinne von § 314 Absatz 1 Nr. 13 HGB hat die Gesellschaft im Berichtsjahr nicht getätigt.

Nachtragsbericht

Das 1. Quartal des Geschäftsjahres 2022 war erneut durch die Auswirkungen des Corona-Virus (Omikron-Variante) belastet. Dennoch war gegenüber dem Vorjahr eine deutliche Erholung zu verzeichnen. Die Frequenzen und Umsätze des Vor-Corona-Jahres 2019 konnten jedoch noch nicht erreicht werden.

Aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Ukraine und in Russland, insbesondere der gegenüber Russland verhängten Sanktionen, werden sich generelle Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft, insbesondere die Öl- und Gasmärkte betreffend, ergeben. Auch wenn wir keine wesentlichen direkten Geschäftsbeziehungen zu russischen Kunden und Lieferanten halten, werden diese generellen Auswirkungen in irgendeiner Form auch uns treffen. Die Dynamik und Aktualität der Situation lässt derzeit keine genaueren Aussagen zu bezüglich des Ausmaßes der Auswirkungen zu.

Weitere Ereignisse nach dem Abschlussstichtag mit wesentlichem Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft haben sich nicht ergeben.

Gesamthonorar des Abschlussprüfers

Das von dem Abschlussprüfer im Jahr 2021 berechnete Gesamthonorar beträgt 212 TEUR. Davon entfallen 201 TEUR auf Abschlussprüfungsleistungen, 8 TEUR auf Steuerberatungsleistungen und 3 TEUR auf sonstige Beratung.

Langenfeld, den 27. Mai 2022

ara AG

A. Wortmann

P.Röseler

T. Schmies

Die nachstehende Tabelle zeigt den Anteilsbesitz der ara AG zum Jahresende 2021:

Firma und Sitz	Art der Beteiligung	Währung	Beteiligung %	Konsolidierung	Eigenkapital a)	Ergebnis a)
Verbundene Unternehmen
ara Shoes GmbH, DE-Langenfeld	¹⁾	T-EUR	100	§ 294 HGB
ara Shoes Austria Ges.m.b.H. AT-Feldkirchen	²⁾	T-EUR	100	§ 294 HGB
LLOYD Shoes GmbH, DE-Sulingen	¹⁾	T-EUR	100	§ 294 HGB
LLOYD Beteiligungs-GmbH, DE-Sulingen	³⁾	T-EUR	100	§ 294 HGB
LLOYD Shoes Retail GmbH, DE-Sulingen	³⁾ ⁴⁾	T-EUR	100	§ 294 HGB
SC LLOYD Shoes Romania SRL, RO-Valea lui Mihai	³⁾	T-RON	100	§ 294 HGB
		T-EUR
LLOYD Shoes Spain SL, ES-Palma de Mallorca	³⁾	T-EUR	100	§ 294 HGB
LLOYD Shoes Austria GmbH, AT-Feldkirchen	³⁾	T-EUR	100	§ 294 HGB
LLOYD Shoes Switzerland GmbH, CH-Schönenwerd	³⁾	T-SFR	100	§ 294 HGB
		T-EUR
LLOYD Czech s.r.o., CZ-Prag	³⁾	T-CZK	100	§ 294 HGB
		T-EUR
LLOYD Shoes Italy S.R.L, IT-Brenner	³⁾	T-EUR	100	§ 294 HGB
LLOYD Shoes Netherlands B.V., NL-Roermond	³⁾	T-EUR	100	§ 294 HGB
LLOYD Shoes France SARL, FR-Paris	³⁾	T-EUR	100	§ 294 HGB
LLOYD Shoes Hungary Kft., HU-Budapest	³⁾	T-HUF	100	§ 294 HGB
		T-EUR
LLOYD Shoes Schweden AB, SE-Stockholm	³⁾	T-SEK	100	§ 294 HGB
		T-EUR
LLOYD Shoes India Pvt Ltd., IN-Vellore	³⁾	T-INR	100	§ 294 HGB
		T-EUR
LLOYD Shoes Lithuania UAB LT- Vilnius	³⁾	T-EUR	100	§ 294 HGB
LLOYD Shoes Latvia LV-Riga	³⁾	T-EUR	100	§ 294 HGB
LLOYD Kinderhilfe gGmbH DE- Sulingen	³⁾	T-EUR	100	§ 296 HGB	363	-17
Verbundene Unternehmen
ara Shoes Portuguesa Lda PT-Vila Nova de Gaia	²⁾	T-EUR	100	§ 294 HGB
SC ara Shoes Romania SRL, RO-Valea lui Mihai	³⁾	T-RON T-EUR	100	§ 294 HGB
SC ara Romania SRL, RO-Valea lui Mihai	³⁾	T-RON T-EUR	100	§ 294 HGB
SC top shoes & more romania SRL, RO-Valea lui Mihai	³⁾	T-RON T-EUR	100	§ 294 HGB
P.T. ara Shoes Indonesia ID-Ungaran	³⁾	Mio-IRP T-EUR	100	§ 294 HGB
top shoes & more gmbh, DE-Langenfeld	³⁾	T-EUR	100	§ 294 HGB
top shoes & more nederland B.V., NL-Nieuwegein	³⁾	T-EUR	100	§ 296 HGB	84	-20
ara Shoes BELUX N.V., BE-Antwerpen	³⁾	T-EUR	100	§ 294 HGB
Arex AG, CH-Hergiswil	³⁾	T-SFR T-EUR	100	§ 294 HGB
Schuhhandelsgesellschaft Ruhr mbH, DE- Gladbeck	³⁾ ⁵⁾	T-EUR	100	§ 294 HGB
ara Shoes Hrvatska d.o.o., HR-Karlovac	³⁾	T-HRK	100	§ 296 HGB	5.524	310
		T-EUR			735	41
ara Legero Shoes Polska sp zo.o.o., PL-Katowice	³⁾	T-PLN T-EUR	74,95	§ 311 HGB
ara Shoes Hungary Kft., HU-Budapest	³⁾	T-HUF	100	§ 296 HGB	123.071	5.751
		T-EUR			333	16
ara Shoes Italia S.R.L., IT-Bozen	³⁾	T-EUR	100	§ 294 HGB
ara Shoes Inc., US-Ogdensburg	³⁾	T-USD T-EUR	100	§ 294 HGB
ara Shoes Canada Inc., CA-Hull	³⁾	T-CAD T-EUR	100	§ 294 HGB
ara Shoes Czech s.r.o., CZ-Praha	³⁾ ^a)	T-CZK	100	§ 296 HGB	3.358	-3.331
		T-EUR			135	-134
ara Shoes France SAS, FR-Sausheim	³⁾	T-EUR	100	§ 294 HGB
Schoenenimport Arcon B.V. NL-Nieuwegein	³⁾	T-EUR	100	§ 294 HGB
ara Shoes (China) Co. Ltd., CN-Chengdu	³⁾	T-RMB	100	§ 296 HGB	17.930	567
		T-EUR			2.492	79
Verbundene Unternehmen
Salamander GmbH, DE-Langenfeld	¹⁾	T-EUR	100	§ 294 HGB
Salamander Austria GmbH, AT-Wien	³⁾	T-EUR	100	§ 294 HGB
Delka GmbH & Co. KG, AT-Wien	³⁾	T-EUR	100	§ 294 HGB
Delka GmbH, AT-Wien	³⁾	T-EUR	100	§ 294 HGB
Salamander Vertriebs GmbH, AT-Feldkirchen	³⁾	T-EUR	100	§ 294 HGB
Salamander France S.A.S., FR-Paris	³⁾	T-EUR	100	§ 294 HGB
Salamander in Russia 000, RU-Moskau	³⁾	T-RUR T-EUR	100	§ 294 HGB
Salamander Polska Sp.Z.o.o., PL-Warschau	³⁾	T-PLN T-EUR	100	§ 294 HGB
Salamander Hungaria, HU-Budapest	³⁾	T-HUF T-EUR	100	§ 294 HGB
Salamander CR, spol. s.r.o., CZ-Prag	³⁾	T-CZK T-EUR	100	§ 294 HGB
CPA SoftwareConsult GmbH DE-Langenfeld	¹⁾	T-EUR	50,1	§ 294 HGB
Salamander Beteiligungs-Gesellschaft mbH, DE-Wuppertal	¹⁾	T-EUR	100	§ 294 HGB
Salamander Deutschland GmbH & Co. KG, DE-Wuppertal	¹⁾ ⁷⁾	T-EUR	100	§ 294 HGB
Salamander Roemond GmbH, DE-Wuppertal	³⁾	T-EUR	100	§ 294 HGB
Salamander24 GmbH, DE-Wuppertal	³⁾	T-EUR	100	§ 294 HGB
Klauser Beteiligungs-Gesellschaft mbH, DE-Wuppertal	¹⁾ ⁷⁾	T-EUR	100	§ 294 HGB
Schuhhaus Klauser GmbH & Co. KG, DE-Wuppertal	¹⁾	T-EUR	100	§ 294 HGB
Schuhgeschäfte Fink GmbH & Co. KG, DE-Wuppertal	³⁾	T-EUR	100	§ 294 HGB
Schuhgeschäfte Voswinkel GmbH & Co. KG, DE-Wuppertal	³⁾	T-EUR	100	§ 294 HGB
K & V Schuh-Einzelhandels GmbH DE-Wuppertal	³⁾	T-EUR	100	§ 294 HGB
Beteiligungen
Legero Schuhfabrik Ges.m.b.H., AT-Graz	³⁾	T-EUR	49,9	§311 HGB
Legero Schuh GmbH DE-Passau	³⁾	T-EUR	49,9	§311 HGB
Legero Schuh AG, CH-Grabs	³⁾	T-SFR	49,9	§ 311 HGB
		T-EUR
Legero Verwaltung GmbH, AT-Graz	³⁾ ⁶⁾	T-EUR	49,9	§ 311 HGB
Legero Hungaria Kft, HU-Martfü	³⁾	T-HUF	49,9	§ 311 HGB
		T-EUR
SC Legero Shoes Romania SRL, RO-Valea lui Mihai	³⁾	T-RON	49,9	§ 311 HGB
		T-EUR
Think Schuhwerk GmbH, AT-Kopfing im Innkreis	³⁾	T-EUR	49,9	§311 HGB
Legero United Digital GmbH AT-Graz	³⁾	T-EUR	49,9	§ 311 HGB
Legero Italia SRL IT-Bozen	³⁾	T-EUR	49,9	§ 311 HGB
Legero Ayakkabicilik Ltd.	³⁾	T-TRY	37,4	§ 311 HGB
TR-Istanbul		T-EUR
Legero United Shoes India Pvt Ltd IN-Vellore	³⁾	T-INR	49,9	§ 311 HGB
		T-EUR
Legero United Campus GmbH AT-Graz	³⁾	T-EUR	49,9	§ 311 HGB
Leaero united Sweden AB,	³⁾	T-SEK	49,9	§311 HGB
SE-Nacka		T-EUR

¹⁾ = direkte Beteiligung
²⁾ = direkte und indirekte Beteiligung
³⁾ = indirekte Beteiligung
⁴⁾ = Es besteht ein Ergebnisabführungsvertrag mit der LLOYD Shoes GmbH.
⁵⁾ = Es besteht ein Ergebnisabführungsvertrag mit der ara Shoes GmbH
⁶⁾ = Es besteht ein Ergebnisabführungsvertrag mit der Legero Schuhfabrik Ges.m.b.H.
⁷⁾ = Es besteht ein Verlustübernahmevertrag mit der ara AG
^a) = Eigenkapital und Ergebnis betreffen das Geschäftsjahr 2020

Für eine Gesellschaft wurde die Schutzklausel des § 313 Abs. 3 HGB in Anspruch genommen.

Kapitalflussrechnung der ara AG, Langenfeld, für 2021

Gemäß § 297 Absatz 1 HGB wird die finanzielle Entwicklung des Konzerns (bei indirekter Ermittlung des Cash-Flows aus laufender Geschäftstätigkeit) in der beiliegenden Kapitalflussrechnung dargestellt.

Position	1.1.-31.12.2021	1.1.-31.12.2020
Laufende Geschäftstätigkeit
Periodenergebnis (Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag einschließlich Ergebnisanteile nicht beherrschender Anteile)	-48.308	-95.794
+/- Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	17.878	20.115
+/- Zunahme/Abnahme der Rückstellungen	-15.748	-12.817
+/- Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge	6.883	-2.368
-/+ Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder der Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	63.569	8.480
+/- Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder der Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-20.825	16.989
-/+ Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	-1.476	-315
+/- Zinsaufwendungen/Zinserträge	6.044	3.777
- Sonstige Beteiligungserträge	-305	-2.383
+/- Aufwendungen/Erträge von außergewöhnlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung	-25.653	35.379
+/- Ertragsteueraufwand/-ertrag	4.429	-2.431
+ Einzahlungen im Zusammenhang mit Erträgen von außergewöhnlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung	12.000	0
- Auszahlungen im Zusammenhang mit Aufwendungen von außergewöhnlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung	-9.287	-3.701
-/+ Ertragsteuerzahlungen	320	1.496
= Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	-10.479	-33.573
Investitionstätigkeit
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen	67	-32
- Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-923	-1.098
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	2.744	1.469
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-6.152	-10.209
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens	100	800
- Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen	-4	-17
+ Erhaltene Zinsen	261	195
+ Erhaltene Dividenden	305	101
= Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-3.602	-8.791
Finanzierungstätigkeit
+ Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und der Aufnahme von (Finanz-) Krediten	60.219	32.231
- Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-)Krediten	-24.104	-2.222
- Gezahlte Zinsen	-3.362	-1.499
= Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	32.753	28.510
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds	18.672	-13.854
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	42.242	55.962
Wechselkurs- und bewertungsbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds	-1.224	134
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	59.690	42.242
Zusammensetzung des Finanzmittelfonds
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten mit einer Restlaufzeit von bis zu 3 Monaten	63.486	60.671
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition	3.796	18.429
	59.690	42.242

Eigenkapitalspiegel der ara AG, Langenfeld, für 2021

Gemäß § 297 Absatz 1 HGB wird die Entwicklung der einzelnen Posten des Konzern-Eigenkapitals im beiliegenden Eigenkapitalspiegel dargestellt.

Konzerneigenkapitalspiegel ara AG 2021

	Mutterunternehmen
	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage	Gewinnrücklagen
alle Angaben in EUR	Stammaktien		Gesetzliche Rücklage	Andere Gewinnrücklagen
Stand 31.12.2020	12.500.000	214.743	1.035.257	211.161.891
Verwendung Konzernbilanzgewinn
Einstellung in Gewinnrücklagen				-739.187
Gewinnausschüttungen an Gesellschafter
Gewinnausschüttungen an Minderheiten bzw. Verlustübernahmen durch Minderheiten
Konzern-Jahresfehlbetrag				-25.565
Einstellung in Gewinnrücklagen
Entkonsolidierung
Erwerb Anteile Dritter
Andere neutrale Transaktionen 2021
Stand 31.12.2021	12.500.000	214.743	1.035.257	210.397.139

	Mutterunternehmen
	Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung	Konzernbilanzergebnis
alle Angaben in EUR
Stand 31.12.2020	-8.108.603	-35.935.061
Verwendung Konzernbilanzgewinn
Einstellung in Gewinnrücklagen		739.187
Gewinnausschüttungen an Gesellschafter
Gewinnausschüttungen an Minderheiten bzw. Verlustübernahmen durch Minderheiten
Konzern-Jahresfehlbetrag		-48.128.201
Einstellung in Gewinnrücklagen
Entkonsolidierung
Erwerb Anteile Dritter
Andere neutrale Transaktionen 2021	-1.042.897
Stand 31.12.2021	-9.151.500	-83.324.075

	Mutterunternehmen	Minderheitsgesellschafter	Konzerneigenkapital
	Eigenkapital gemäß Konzernbilanz	Eigenkapital gemäß Konzernbilanz
alle Angaben in EUR
Stand 31.12.2020	180.868.227	1.322.196	182.190.423
Verwendung Konzernbilanzgewinn
Einstellung in Gewinnrücklagen
Gewinnausschüttungen an Gesellschafter
Gewinnausschüttungen an Minderheiten bzw. Verlustübernahmen durch Minderheiten
Konzern-Jahresfehlbetrag	-48.153.766	-154.589	-48.308.355
Einstellung in Gewinnrücklagen
Entkonsolidierung
Erwerb Anteile Dritter
Andere neutrale Transaktionen 2021	-1.042.897		-1.042.897
Stand 31.12.2021	131.671.564	1.167.607	132.839.171

Konzerneigenkapitalspiegel ara AG 2020

	Mutterunternehmen
	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage	Gewinnrücklagen
alle Angaben in EUR	Stammaktien		Gesetzliche Rücklage	Andere Gewinnrücklagen
Stand 31.12.2019	12.500.000	214.743	1.035.257	211.056.855
Verwendung Konzernbilanzgewinn
Einstellung in Gewinnrücklagen				105.036
Gewinnausschüttungen an Gesellschafter
Gewinnausschüttungen an Minderheiten bzw. Verlustübernahmen durch Minderheiten
Konzern-Jahresfehlbetrag
Einstellung in Gewinnrücklagen
Entkonsolidierung
Erwerb Anteile Dritter
Andere neutrale Transaktionen 2020
Stand 31.12.2020	12.500.000	214.743	1.035.257	211.161.891

	Mutterunternehmen
	Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung	Konzernbilanzergebnis	Eigenkapital gemäß Konzernbilanz
alle Angaben in EUR
Stand 31.12.2019	-7.566.980	59.952.881	277.192.756
Verwendung Konzernbilanzgewinn
Einstellung in Gewinnrücklagen		-105.036
Gewinnausschüttungen an Gesellschafter
Gewinnausschüttungen an Minderheiten bzw. Verlustübernahmen durch Minderheiten
Konzern-Jahresfehlbetrag		-95.782.906	-95.782.906
Einstellung in Gewinnrücklagen
Entkonsolidierung
Erwerb Anteile Dritter
Andere neutrale Transaktionen 2020	-541.623		-541.623
Stand 31.12.2020	-8.108.603	-35.935.061	180.868.227

	Minderheitsgesellschafter	Konzerneigenkapital
	Eigenkapital gemäß Konzernbilanz
alle Angaben in EUR
Stand 31.12.2019	1.333.523	278.526.279
Verwendung Konzernbilanzgewinn
Einstellung in Gewinnrücklagen
Gewinnausschüttungen an Gesellschafter
Gewinnausschüttungen an Minderheiten bzw. Verlustübernahmen durch Minderheiten
Konzern-Jahresfehlbetrag	-11.327	-95.794.233
Einstellung in Gewinnrücklagen
Entkonsolidierung
Erwerb Anteile Dritter
Andere neutrale Transaktionen 2020		-541.623
Stand 31.12.2020	1.322,196	182.190.423

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2021

1. Grundlagen des Unternehmens

a) Geschäftsmodell

Der ara-Konzern befasst sich mit der Beschaffung, der Produktion und dem Vertrieb von Damen-, Herren- und Kinderschuhen sowie Accessoires unterschiedlicher Marken.

Die ara AG stellt sich zum Jahresende 2021 einschließlich der zu ihr gehörenden wesentlichen Unternehmensgruppen mit den jeweiligen Tochter- und Beteiligungsgesellschaften wie folgt dar:

ara AG, Langenfeld	Holdinggesellschaft
ara Shoes GmbH, Langenfeld	Damenschuhe; Marken ara und Energystep
	Herrenschuhe; Marke ara
LLOYD Shoes GmbH, Sulingen	Herrenschuhe; Marke LLOYD
	Damenschuhe; Marke LLOYD
Salamander GmbH, Langenfeld	Einzel- und Großhandel International mit Damen- und Herrenschuhen der Marke Salamander und Kinderschuhen der Marke Lurchi
Salamander Deutschland GmbH & Co. KG/ Schuhhaus Klauser GmbH & Co. KG, Wuppertal	Vollsortiments-Schuheinzelhandel in Deutschland
Legero Schuhfabrik GmbH, Graz/Österreich (Beteiligung)	Sport- und Freizeitschuhe für Damen und Herren, Kinderschuhe; Marken Legero, Superfit und Think!

b) Ziele und Strategien

Zur Stärkung und Ausdehnung der Marktposition verfolgt die Unternehmensstrategie stetig wertorientiertes und profitables Wachstum.

Dabei stehen Kostenoptimierung sowie die Effektivität unserer Vertriebsaktivitäten im Fokus, um Marktanforderungen und Kundenwünsche im Unternehmen so abzubilden, dass wir mit unseren Produkten nachhaltig profitabel arbeiten können. In diesem Zusammenhang notwendige organisatorische Veränderungen betrieblicher Prozesse nutzen wir regelmäßig zur Steigerung unserer Effizienz.

c) Forschung und Entwicklung

Die Schaffung innovativer Produkte, die die Bedürfnisse der Konsumenten befriedigen, ist die Voraussetzung dafür, dass wir unsere Marktposition in der Schuhbranche stärken können.

Die Forschungs- und Entwicklungsmaßnahmen waren auch im Jahr 2021 darauf gerichtet, Neu- und Weiterentwicklungen im Erzeugnis- und Fertigungsbereich zu fördern. Neben einer Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit stehen dabei weiterhin unsere Kernkompetenzen Höchstmaß an Tragekomfort, ausgezeichnete Passform, gleichbleibend hohe Qualität und ein modisch anspruchsvolles Erscheinungsbild im Vordergrund. In der Entwicklung sind konzernweit derzeit 57 Mitarbeiter angestellt.

2. Wirtschaftsbericht

a) Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung:

Die Weltwirtschaft befand sich im 2. Coronajahr wieder auf dem Erholungspfad. Das globale BIP hat laut Internationalem Währungsfonds (IMF) gegenüber dem Krisenjahr 2020 um 5,9 % zugenommen. Die US-Wirtschaft ist im vergangenen Jahr um 5,7 % gewachsen und damit so stark wie seit 1984 nicht mehr. Die EWU konnte laut Angaben der Europäischen Kommission in 2021 um 5,3 % (2020 = -6,4 %) zulegen. Die chinesische Wirtschaft wuchs laut IMF um 8,1 %.

Das Jahr 2021 war für die deutsche Wirtschaft dennoch erneut ein turbulentes Jahr. Bis ins Frühjahr hinein war die wirtschaftliche Entwicklung vor allem durch die Pandemie und entsprechende Eindämmungsmaßnahmen gekennzeichnet. Lieferengpässe und Materialknappheiten, die insbesondere die Industriekonjunktur belasteten, spielten im Jahresverlauf allerdings eine zunehmende Rolle. Im Ergebnis stieg das preisbereinigte (BIP) laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2021 gegenüber dem Krisenjahr 2020 mit einer Rate von 2,9 Prozent. Der private Konsum stagnierte laut Statistischem Bundesamt in 2021 weitgehend (+0,1 %). Die Staatsausgaben nahmen um 3,1% zu. Die Anlageninvestitionen und die Investitionen des Baugewerbes stiegen um 1,6 respektive 1,2 %.

Durch umfangreiche staatliche Hilfsmaßnahmen und temporäre Regelungen konnte ein Anstieg der Insolvenzzahlen bisher verhindert werden. Es ist gelungen, Arbeitsplätze und die Substanz der Wirtschaft zu erhalten. Die Arbeitslosenquote sank laut Bundesagentur für Arbeit im Jahresdurchschnitt leicht auf 5,7 %.

Vom weltwirtschaftlichen Umfeld konnte der deutsche Außenhandel profitieren. Die Exporte konnten im Jahr 2021 laut Statistischem Bundesamt kräftig um 14,0 % zulegen. Die Importe konnten ebenfalls um 17,2 % gesteigert werden.

Branchenentwicklung:

Die Verbraucherpreise haben sich gemäß Statistischem Bundesamt im Jahresdurchschnitt 2021 gegenüber 2020 um 3,1 % erhöht. Im Dezember lag der Anstieg zum Vorjahresmonat bei 5,3 %.

Die Preisentwicklung hat verschiedene Ursachen. Zum einen wirkte sich die temporäre Senkung der Mehrwertsteuersätze im zweiten Halbjahr 2020 aus, zum anderen beeinflusste der Preisverfall der Mineralölprodukte in 2020 die Gesamtteuerung in 2021. Die Preise für Bekleidung und Schuhe sind im Vergleich zum Vorjahr um + 1,8 % gestiegen.

Corona hat die deutsche Schuhbranche erneut schwer getroffen. Insbesondere die angeordneten Schließungen des stationären Handels haben das Geschäft belastet.

Infolgedessen brachen die Einzelhandelsumsätze im Januar um 74,6 % und im Februar um 68,3 % zum Vorjahr ein. Im Zeitraum Juni (+18,5 %) bis Oktober (+5,0 %) fand eine Annäherung an das Vorkrisenniveau statt. In den Monaten November (+22,0 %) und Dezember (+45,6%) konnten zwar erhebliche Zuwächse zum Krisenjahr 2020 erzielt werden, das Vorkrisenniveau wurde aber nicht mehr erreicht. Mit einer Erholung des Schuhhandels auf Vorkrisenniveau wird erst ab 2022 gerechnet.

Im zweiten Pandemiejahr ist der E-Commerce das neue "Normal". Der Onlinehandel wuchs in 2021 um 18,9% auf 100,28 Mrd. Euro. Der Online-Anteil am Gesamtmarkt für Schuhe betrug in 2021 12,7 % und legte von 4,84 Mrd. Euro auf 5,46 Mrd. Euro zu. Der Bereich Bekleidung konnte online ein Wachstum von 17,9 % auf 19,27 Mrd. Euro verzeichnen.

b) Geschäftsverlauf

Wie im Nachtragsbericht und im Lagebericht 2020 bereits prognostiziert, wurde im Geschäftsjahr 2021 - bedingt durch die massiven Umsatz-Rückgänge im Zuge der weltweiten Lockdown-Maßnahmen aufgrund des Corona-Virus - erneut ein deutlich negatives Konzern-Jahresergebnis erzielt.

Der Konzernumsatz verringerte sich aufgrund der Corona-Krise bzw. der Lockdown-Maßnahmen in deren Folge um 33.297 TEUR auf 380.170 TEUR (2020: 413.467 TEUR). Die Umsatzerlöse mit Schuhen fielen um 32.796 TEUR auf 343.412 TEUR. Verkauft wurden im Geschäftsjahr 2021 - inklusive der Verkäufe der E-Commerce Einzelhandelsgesellschaften sowie exklusive der Beteiligungsunternehmen Legero und Think! - insgesamt 7.459 T-Paar Schuhe (2020: 8.092 - Paar). Dabei reduzierte sich der Durchschnitterlös im Konzern um 0,45 EUR/Paar (-1,0 %).

Das Ergebnis nach Steuern verbesserte sich gegenüber 2020 dennoch um 47.600 TEUR auf - 47.592 TEUR. Die Gründe dafür liegen zum einen in den staatlichen Corona-Hilfen (vor allem in den Kernmärkten Deutschland und Österreich). Alleine in Deutschland konnten Überbrückungshilfen in Höhe von 29.927 TEUR beantragt und verbucht werden. Die Vereinnahmung fand teilweise erst nach dem Bilanzstichtag statt. Zum anderen war das Vorjahr durch außerordentliche Restrukturierungsrückstellungen belastet, die in dieser Höhe für den Abschluss 2021 nicht wieder notwendig waren. Und ferner zeigten sich im Geschäftsjahr 2021 bereits deutlich positive Auswirkungen verschiedener eingeleiteter Restrukturierungsmaßnahmen im Personal- und Sachkosten-Bereich. Deren volle Wirkung für ein Gesamtjahr wird sich allerdings erst in den Geschäftsjahren 2022 und 2023 zeigen.

Die konzerneigenen Produktionsbetriebe in Portugal, Indonesien, Rumänien und Indien waren im Geschäftsjahr aufgrund der bereits im Vorjahr begonnenen Kapazitätsanpassungsmaßnahmen (insbesondere an den Standorten Rumänien und Indonesien) weitgehend ausgelastet. Der Anteil der von konzernfremden Unternehmen bezogenen Fertigschuhen verringerte sich um 19,6 %. Während der Lockdown-Phasen im ersten Halbjahr 2021 wurde insbesondere in den Retail-Bereichen des Konzerns, sowie teilweise auch in den Vertriebs- und Verwaltungsbereichen des Großhandels Kurzarbeit in Anspruch genommen.

Insgesamt war der Geschäftsverlauf des Wirtschaftsjahres - speziell aufgrund der Auswirkungen der Corona-Lockdown-Maßnahmen im ersten Halbjahr 2021 - als sehr schwierig zu beurteilen. Die staatlichen Überbrückungshilfen sowie das Kurzarbeitergeld haben den ungünstigen Geschäftsverlauf zwar deutlich gemildert, konnten jedoch die entstandenen Verluste bei weitem nicht ausgleichen.

c) Lage

• Ertragslage

Sowohl auf der Einzelhandels- als auch auf der Industrieseite war die Lage in fast allen Absatzmärkten des Konzerns im abgelaufenen Geschäftsjahr Corona-bedingt erneut außergewöhnlich herausfordernd. Ausschließlich das Kinderschuhgeschäft konnte sich auch im zweiten Jahr der Krise sehr gut behaupten. In der Folge verzeichnet der Konzern einen drastischen Umsatz-Rückgang auf 380.170 TEUR (i. Vj. 413.467 TEUR). Der Umsatzrückgang ergibt sich hauptsächlich aus dem Rückgang der Versand- bzw. Verkaufsmenge von Schuhen um 633 T-Paar (-7,8 %) bei einer gleichzeitigen Abnahme des Durchschnittserlöses pro Paar um 0,45 EUR/Paar (-1,0 %).

	2021	2020	Veränderung
			Absolut	%
	TEUR	TEUR	TEUR
Umsatz (ohne Legero)	380.170	413.467	-33.297	-8,1
davon
im Inland	222.508	243.250	-20.742	-8,5
im Ausland	157.662	170.217	-12.555	-7,4

Die Menge der in konzerneigenen Fertigungsstätten produzierten Schuhe nahm gegenüber dem Vorjahr um 41,8 % ab. Die Anzahl der von konzernfremden Unternehmen in Lohnveredelung bezogenen oder komplett fremd hergestellten Schuhe verringerte sich um 19,6 % auf 2.367 T-Paar.

			Veränderung
	2021	2020	Absolut	%
	Mio Paar	Mio Paar	Mio Paar
Produktion Fertigschuhe (ohne Legero)	2,333	4,007	-1,67	-41,8
davon hergestellt
im Inland	0,023	0,194	-0,17	-87,5
im Ausland	2,310	3,812	-1,50	-39,4

Die Anzahl der Beschäftigten im Konzern ging im Jahresdurchschnitt um 1.869 Personen zurück. Der Rückgang ergab sich größtenteils im Ausland und ist hauptsächlich auf den Abbau von Mitarbeitern an den ara-Produktionsstandorten Rumänien und Indonesien, die Schließung von unprofitablen Retail-Standorten sowie vereinzelte weitere Personalmaßnahmen in allen Konzernbereichen zurückzuführen.

			Veränderung
	2021	2020	Absolut	%
	Personen	Personen	Personen
Beschäftigte im Jahres-Ø (einschl. HA, ohne Legero)	6.515	8.384	-1.869	-22,3
davon
im Inland	2.375	2.727	-352	-12,9
im Ausland	4.140	5.657	-1.517	-26,8

Die Verbesserung des Ergebnisses nach Steuern resultiert primär durch reduzierten Materialaufwand in Folge der gesunkenen Umsätze um 25.978 TEUR, durch Rückgang des Personalaufwands der Mitarbeiter um 17.703 TEUR sowie durch geringere außerordentliche Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 22.129 TEUR (enthalten in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen bzw. Abschreibungen).

Die sonstigen betrieblichen Erträge erhalten außerordentliche Effekte aus der Erstattung der Überbrückungshilfe III (29.927 TEUR) sowie der Auflösung von Rückstellungen (8.976 TEUR).

Dagegen stehen rückläufige Umsätze (-33.296 TEUR) sowie die Veränderung des Bestandes (-16.023).

Die Erträge, die aus den Geschäftstätigkeiten der assoziierten Unternehmen vereinnahmt werden konnten, verringerten sich um 2.277 TEUR (-96,6 %) auf 81 TEUR.

Verluste im Zusammenhang mit assoziierten Unternehmen belasten das Ergebnis mit 8.981 TEUR.

Nach Abzug der Steuerposition ergibt sich insgesamt ein gegenüber dem Vorjahr um 47.486 TEUR verbessertes Jahresergebnis.

	2021	2020	Veränderung
			Absolut	%
	TEUR	TEUR	TEUR
Ergebnis
Ergebnis nach Steuern	-47.592	-95.192	47.600	-50,0
Sonstige Steuern	716	602	114	+ 18,9
Jahresergebnis	-48.308	-95.794	47.486	-49,6

• Finanzlage

Bedingt durch die Corona-Krise ist die Fremdfinanzierungs-Quote im ara-Konzern während des Jahres 2021 weiter angestiegen. Zum Geschäftsjahresende betrugen die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 73.827 TEUR (2020: 50.449 TEUR). Der wesentliche Teil dieser Summe (68.487 TEUR) bezieht sich auf die Ausnutzung des am 26. November 2021 abgeschlossenen Konsortialkreditvertrages über insgesamt bis zu 121.800 TEUR. Dieser Konsortialkreditvertrag (bestehend aus Betriebsmittel-Linien, Aval-Linien und dem KfW-Förderkredit) hat eine Laufzeit bis zum 30.06.2024 und wird derzeit mit 4,0% (Betriebsmittellinie), 2,5% (Aval-Linie) und 3,45% - 3,55% (KfW- Förderkredit) verzinst.

Die liquiden Mittel des Konzerns erhöhten sich im Geschäftsjahr 2021 um 2.815 TEUR auf 63.486 TEUR. Damit liegt die Nettofinanzverschuldung (Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten abzüglich Flüssige Mittel) zum Jahresende bei 10.342 TEUR.

Das Eigenkapital des Konzerns beläuft sich zum 31. Dezember 2021 auf 132.839 TEUR (2020: 182.190 TEUR). Damit betrug die Eigenkapitalquote bei einer Bilanzsumme von 356.188 TEUR 37,3 % (2020: 46,0 %). Unter Einbezug des Unterschiedsbetrages aus der Kapitalkonsolidierung beträgt die Eigenkapitalquote 40,1 % (2020: 48,5 %).

Das Netto-Umlaufvermögen ("Working Capital", hier definiert als: Vorräte zzgl. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Forderungen gegen verbundene und Beteiligungsunternehmen abzgl. erhaltener Anzahlungen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen und Beteiligungsunternehmen) konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr zum wiederholten Mal deutlich um 30.170 TEUR auf 116.107 TEUR (2020: 146.277 TEUR) reduziert werden.

• Vermögenslage

			Veränderung
	2021	2020	Absolut	%
	TEUR	TEUR	TEUR
Investitionen (ohne Legero)
Sachanlagen und Immaterielle Anlagewerte	7.075	11.307	-4.232	-37,4
Finanzanlagen	4	17	-13	-76,5

Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Anlagenwerte betreffen insbesondere Rationalisierungs- und Ersatzinvestitionen in allen Unternehmen des Konzerns. Von dem Gesamtbetrag entfallen 4.380 TEUR auf die Betriebs- und Geschäftsausstattung einschließlich Leisten, Stanzmesser und Formen, 658 TEUR auf technische Anlagen und Maschinen, 896 TEUR auf Grundstücke und Bauten und 1.141 TEUR auf immaterielle Vermögensgegenstände (inkl. Firmenwert) sowie geleistete Anzahlungen.

Die Investitionen in Finanzanlagen betreffen Wertpapiere des Anlagevermögens (0 TEUR / Vorjahr: 7 TEUR) sowie sonstige Ausleihungen an Mitarbeiter, Kunden und Dritte (4 TEUR / Vorjahr: 10 TEUR).

Das Eigenkapital des Konzerns reduziert sich im Vorjahresvergleich um 49.351 TEUR auf 132.839 TEUR. Der Anlagendeckungsgrad liegt damit bei 1,36. Damit ist nicht nur das gesamte Anlagevermögen, sondern zum Teil auch das Vorratsvermögen durch Eigenkapital abgedeckt.

• Abschließende Lagebeurteilung

In einem aufgrund der andauernden Corona-Krise weiterhin sehr schwierigen Marktumfeld musste der ara-Konzern - wie bereits im Konzernlagebericht für das Jahr 2020 angekündigt - für das abgelaufene Geschäftsjahr 2021 erneut hohe Verluste hinnehmen. Trotz der monatelangen Lockdown-Phase zu Beginn des Jahres, konnte der Jahresfehlbetrag gegenüber dem Vorjahr 2020 jedoch deutlich eingedämmt werden. Dies ist zum einen auf staatliche Corona-Hilfen (vornehmlich in Deutschland und Österreich) sowie auch das Kurzarbeitergeld (hauptsächlich in Deutschland) zurückzuführen. Zum anderen haben sich bereits spürbare Auswirkungen von verschiedenen Kostensenkungsmaßnahmen im In- und Ausland niedergeschlagen, die jedoch erst in den Folgejahren ihre komplette Wirkung entfalten werden. Ferner gibt der am 26. November 2021 abgeschlossene Konsortialkreditvertrag der ara-Unternehmensgruppe die notwendige finanzielle Planungssicherheit, um sämtliche bereits eingeleiteten (und noch geplanten) Restrukturierungsmaßnahmen erfolgreich umsetzen zu können.

Aufgrund der noch nicht vollständig überwundenen Corona-Krise, der nur schwer absehbaren Folgen des Krieges zwischen Russland und der Ukraine sowie der weltweit steigenden Energiepreise und Inflationsraten, erwartet der Vorstand auch im Geschäftsjahr 2022 ein sehr herausforderndes Marktumfeld. Dennoch wird anhand der aktuellen Planungen des Vorstands sowie der Geschäftsleitungen der Teilkonzerne mit einem positiven operativen Konzern-Ergebnis (EBITDA vor Restrukturierungskosten) für 2022 gerechnet. Wir verweisen diesbezüglich auch auf unsere Ausführungen unter Punkt 3. dieses Konzernlageberichts sowie auch auf den Nachtragsbericht des Konzernanhangs.

d) Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren und weitere Informationen

Allgemeines

Als traditionsreiches Familienunternehmen stehen wir mit unseren Markennamen ara, LLOYD, Salamander und Lurchi für vielfältige Schuhmode in erstklassiger Qualität. Dabei wird großer Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. Für uns leiten sich daraus in der heutigen Zeit spezifische Sozial- und Umweltstandards ab, denen wir uns verpflichtet fühlen. Um der hohen Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitern, Kunden und unserer Umwelt gerecht zu werden, haben sich die Unternehmen unseres Konzerns zu Verhaltenskodizes, sogenannten Codes of Conduct, bekannt.

Arbeitnehmerbelange

Der Erfolg des Konzerns beruht nicht zuletzt auf dem hohen Engagement und der Loyalität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im gesamten ara-Konzern. Um unser Personal zu fördern, investieren wir permanent in die betriebliche Ausbildung sowie in gezielte Weiterbildungs- und Förderungsmaßnahmen. Die Unternehmensgruppe profitiert von den Ideen ihrer Mitarbeiter. Im Jahr 2021 reichten unsere Mitarbeiter erneut viele Verbesserungsvorschläge ein, die entsprechend prämiert wurden.

Produktion

Um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, versucht der ara-Konzern seine Leistungen stets zu verbessern. Im Fokus stehen dabei technisch-organisatorische Maßnahmen zur permanenten Optimierung von Qualität, Innovationsfähigkeit, Produktivität und Kostenstrukturen.

Von vereinzelten Ausnahmen abgesehen, lagen Produktivität und Termintreue im abgelaufenen Geschäftsjahr insgesamt auf einem zufriedenstellenden Niveau. Aufgrund von Corona-bedingten Personalengpässen in einzelnen Produktionsstandorten sowie den Nachwirkungen einer Cyber-Attacke im Spätsommer 2021, kam es jedoch zu Beginn des Jahres 2022 zu temporären Lieferschwierigkeiten im Rahmen der Auslieferung der Frühjahr-/Sommer-Ware 2022. Diese konnten jedoch zwischenzeitlich behoben werden.

Umweltbelange

Es gibt weltweit einheitliche Umweltstandards in den Produktionsbetrieben, die sich an den deutschen Standards orientieren. Bei der Produktion anfallende Rest-, Wert- und Abfallstoffe werden ordnungsgemäß in dafür geeigneten Behältnissen gesammelt und über Entsorger im Land der Wiederverwertung bzw. der Entsorgung zugeführt. Zur Produktion verwendete Chemikalien werden in separaten Räumen in speziell dafür vorgesehenen Transportbehältern gelagert.

Der in den Betrieben registrierte Schallpegel überschreitet den nach den deutschen Vorschriften gültigen Arbeitsplatzgrenzwert nicht. Den Mitarbeitern werden geeignete Gehörschutzmittel zur Verfügung gestellt. Eine Beeinträchtigung der Nachbarschaft durch Lärm ist nicht gegeben.

Kundenmanagement

Kundenzufriedenheit und Markensympathie sind wichtige Wettbewerbsfaktoren im Bestands- und Neukundengeschäft. Aus diesem Grund gehören hohe Dienstleistungsbereitschaft und kulanter Service zu den höchsten Zielen des Konzerns, um die Erwartungen der Kunden nicht nur zu erfüllen, sondern zu übertreffen.

3. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

a) Prognosebericht

Mit zunehmender Impfquote soll das Pandemiegeschehen bald nachhaltig eingedämmt und die Krisenhilfen zurückgefahren werden. Die Reduzierung der Corona-Schutzmaßnahmen wird unsere Geschäftstätigkeit im Laufe des Jahres 2022 positiv beeinflussen.

Mit Beginn der kriegerischen Auseinandersetzung in der Ukraine werden jedoch erneut vielfältige Konsequenzen für das gesamtwirtschaftliche Geschehen erwartet. Insbesondere steigende Energiepreise manifestieren sich bereits. Das statistische Bundesamt erwartet für den April 2022 eine Inflationsrate von 7,4% zum Vorjahresmonat. Der internationale Währungsfonds geht in einer im April 2022 veröffentlichten Prognose von einer Teuerungsrate für 2022 von 5,5% aus.

Infolgedessen wird für Deutschland mit einer gedämpften wirtschaftlichen Erholung gerechnet. Für das Kalenderjahr 2022 erwartet der Sachverständigenrat Wirtschaft ein Wachstum des deutschen Bruttoinlandsproduktes von 1,8 %. Für das globale Wirtschaftswachstum wird mit einer Steigerung von ca. 3,3 % gerechnet. Von einer sich normalisierenden Inflation ist erst in 2023 auszugehen. 2023 sollen die Preise dank weniger Problemen mit globalen Lieferketten deutlich langsamer steigen. Der GFK Index "Konsumklima" wurde für den April auf -15,7 Punkte festgestellt, was einem Rückgang zum Vormonat von 7,2 Punkten entspricht. Für den Monat Mai wird aktuell ein Wert von -26,5 Punkten prognostiziert. Die steigenden Infektionsraten in Verbindung mit hohen Inflationszahlen und dem Krieg in der Ukraine lassen den Konsumindikator somit drastisch abrutschen.

Für den ara-Konzern wird im Geschäftsjahr 2022 mit einer spürbaren Umsatzbelebung im Vergleich zu 2021 gerechnet. Der Vorstand geht dabei von einer weitgehend normalisierten Umsatzentwicklung der Einzelhandelsgeschäfte ab dem Sommer aus. Entsprechende Tendenzen waren bereits zu Beginn des zweiten Quartals erkennbar. Das frühere Umsatzniveau der Geschäftsjahre bis einschließlich 2019 wird jedoch auch im Geschäftsjahr 2022 weiterhin unterschritten werden. Mit den eingeleiteten und teilweise bereits komplett umgesetzten Restrukturierungsmaßnahmen konnte der Break Even-Punkt deutlich abgesenkt werden. Für 2022 wird daher mit einer reduzierten Kostenstruktur und einer veränderten strategischen Ausrichtung ein operativ (EBITDA vor Restrukturierungskosten) bereits wieder positives Konzern-Ergebnis angestrebt.

b) Chancenbericht

Gesamtwirtschaftliche Chancen

Gesamtwirtschaftliche Entwicklungen, die besser als ursprünglich prognostiziert ausfallen, unterstützen die private Konsumbereitschaft und können sich somit positiv auf Umsatz und Profitabilität des ara-Konzerns auswirken. Zudem können legislative sowie regulatorische Veränderungen, z. B. hinsichtlich der Aufhebung von Handelsbeschränkungen, neue Vertriebskanäle eröffnen und die Profitabilität des Konzerns positiv beeinflussen.

Die aktuell größte gesamtwirtschaftliche Chance ist sicherlich weiterhin in der Überwindung der Corona-Krise durch die Entdeckung eines wirksamen Medikamentes und/oder durch eine möglichst weitreichende Durch-Impfung der Bevölkerung in Deutschland, Europa und der Welt zu sehen. Damit würde sich eine Normalisierung der Umsatzentwicklung sowie zum Teil auch Nachhol-Effekte im Konsum von Bekleidung und Schuhen ergeben. Erste positive Effekte in diese Richtung lassen sich zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichtes im Q2/2022 erkennen.

Organische Wachstumschancen

Das Einzelhandelsumfeld ändert sich permanent. Wir passen unsere Vertriebsstrategie deshalb fortlaufend an und haben Initiativen in Bezug auf digitale Vertriebskanäle sowie deren Förderung durch zielgerichtete Verbraucherkommunikation im Social-Media-Bereich zu einer unserer strategischen Prioritäten gemacht.

Im Handel setzen wir die Shop-in-Shop Strategie mit bewährten und neuen Shop-Konzepten fort und tätigen weitere Investitionen in Produktpräsentationen am Point-of-Sale.

Auch neue Kollektionselemente, wie zuletzt die erfolgreich lancierte LLOYD Cycling-Kollektion, bieten für die Folgejahre Wachstumschancen. Durch Initiativen wie diese können wir unsere Konsumenten effektiver ansprechen, sie emotional enger an uns binden und dadurch schließlich den Abverkauf bei unseren Einzelhandelspartnern vorantreiben.

Chancen in Verbindung mit organisatorischen und prozessbezogenen Verbesserungen

Eine kontinuierliche Optimierung wichtiger Geschäftsprozesse sowie eine strikte Kostenkontrolle sind von essenzieller Bedeutung, um eine hohe Profitabilität und Kapitalrendite zu gewährleisten. Wir sind z. B. stets bestrebt, unsere Beschaffungskette effizienter und nachfrageorientierter zu gestalten.

Konstante Verbesserungen bei der Fertigung - wie etwa die Vereinfachung von Prozessen, fertigungstechnische Innovationen oder die Konsolidierung der Lagerhaltung - können uns dabei helfen, unsere Produktionseffizienz zu optimieren und die Profitabilität des Unternehmens deutlich zu steigern. Produktionsinnovationen können bei gleichzeitiger Gewährleistung höchster Qualität auch dazu beitragen, negative Umweltauswirkungen zu reduzieren. Prozessverbesserungen in anderen Bereichen unserer Geschäftsaktivitäten können sich zusätzlich positiv auf die Profitabilität auswirken.

Insgesamt ist es uns ein wesentliches Anliegen konzernweite Synergien zukünftig noch intensiver zu nutzen. Hierzu wurden im Laufe des Jahres 2021 verschiedene Projekte aufgelegt, die mittelfristig dazu führen werden, dass - insbesondere in den Bereichen Produktion, Logistik, IT und Verwaltung - Prozesse und Systeme vereinheitlicht werden sowie Knowhow gebündelt und effizienter verfügbar gemacht wird.

Chancen durch Marketing und Kommunikation

Aufgrund unterschiedlicher Vorlieben und Erwartungen in einem stark fragmentierten Markt sind einer einzelnen Marke hinsichtlich ihrer Zielgruppengröße natürliche Grenzen gesetzt. Durch unseren Mehrmarkenvertrieb können wir die Stärken der einzelnen Marken gezielter nutzen. Hierzu wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr bei allen wesentlichen Konzernmarken Markenworkshops abgehalten, um die vorhandenen Potentiale in diesem Bereich besser nutzbar zu machen. Der Fortschritt im Bereich der elektronischen Kommunikation bietet zudem wesentliche Chancen für die von uns vertriebenen Marken. So können wir mit Konsumenten gezielter und intensiver in Kontakt treten und langfristige Beziehungen und Markentreue aufbauen. Der Online-Vertrieb konnte vor diesem Hintergrund im vergangenen Jahr bei allen Konzernmarken spürbar weiter ausgebaut werden.

Akquisitionschancen

Auch wenn der Fokus des ara-Konzerns langfristig auf Initiativen zum organischen Wachstum liegt, sehen wir die Akquisition von kleineren und mittleren Unternehmen als Chance für Umsatz- und Gewinnsteigerungen. Die weltweite Corona-Krise wird insofern für unseren Konzern nicht nur Risiken, sondern eventuell auch Akquisitions-Chancen mit sich bringen.

Personalchancen

Die Einstellung qualifizierter Mitarbeiter kann uns dabei helfen, bessere Ergebnisse bei Umsatz und Gewinn zu erreichen. Durch eine niedrigere Fluktuation im Konzern könnte die Produktivität erhöht werden. Außerdem würden so die Ausgaben für Rekrutierungsmaßnahmen weiterhin niedrig gehalten werden. Ferner könnten sich die erfolgreiche Förderung einer Leistungskultur und die Weiterentwicklung von bedeutenden Talenten innerhalb der Gesellschaft positiv auf Umsatz und Profitabilität auswirken. Daher betrachten wir die potenziellen Auswirkungen solcher Chancen als wesentlich. Wir bewerten es dennoch als unwahrscheinlich, dass kurzfristig größere Auswirkungen eintreten.

c) Risikobericht

Allgemeines

Die ara AG verfügt über ein Risikomanagementsystem, das der internationalen Ausrichtung des Unternehmens gerecht wird. Das Risikomanagementsystem ist Bestandteil des gesamten Planungs-, Steuerungs- und Berichterstattungssystems. Damit soll sichergestellt werden, dass die Unternehmensleitung wesentliche Risiken frühzeitig erkennt und Maßnahmen zur Gegensteuerung rechtzeitig einleiten kann.

Wesentlicher Bestandteil des Risikomanagementsystems sind umfangreiche monatliche Reportings, die von allen Abteilungen für den Vorstand erstellt werden. Hierzu gehören u. a. monatliche Gewinn- und Verlustrechnungen, Ergebnisberichte, Liquiditätsberichte und diverse Statistiken aus den verschiedenen Unternehmensteilen (Vertrieb, Versand, Materialwirtschaft, Personal, etc.). Der laufende Kontakt zwischen Vorstand und Geschäftsleitungen der Tochtergesellschaften sowie regelmäßige Besuche der Tochtergesellschaften ergänzen das Reporting. Zusätzlich wurde in den Jahren 2020 und 2021 mit Unterstützung einer externen Beratungsgesellschaft der gesamte Planungsprozess innerhalb des Konzerns weiter verfeinert und detailliert.

Gesamtwirtschaftliche Risiken

Zu den wesentlichen gesamtwirtschaftlichen Risiken für den Konzern gehören vor allem solche, die sich aus der konjunkturellen Entwicklung und der Entwicklung des privaten Konsums in Europa ergeben. Für den Fall einer sich abschwächenden Konjunktur steigt das Risiko, dass mit stärkerer Arbeitslosigkeit, steigenden Inflationsraten und Energiepreisen (sowie in Folge eventuell deutlich höherer Zinsen), die Kaufkraft und die Konsumneigung vieler Verbraucher abnimmt bzw. Verschiebungen der Nachfrage in Billigsegmente entstehen.

In diesem Zusammenhang ist die seit März 2020 andauernde Corona-Krise als wesentlicher Risiko-Treiber auch für das Jahr 2022 hervorzuheben. Obwohl im Q2/2022 erste positive Entwicklungen sichtbar sind, ist zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichtes noch immer nicht endgültig absehbar, wann diese "Jahrhundert-Krise" vollständig beendet sein wird. Daher ist aus Sicht des Vorstands aufgrund des durch die Omikron-Variante belasteten ersten Quartals 2022 auch für das Geschäftsjahr 2022 mit einer spürbaren Auswirkung der Corona-Pandemie auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu rechnen; allerdings deutlich abgeschwächter als im Vorjahr 2021.

Kollektionsrisiken

Qualität, Passform sowie modische Aussage und Verkäuflichkeit bestimmen den Erfolg unserer Kollektionen. Dazu ist der ständige Erfahrungsaustausch mit dem Fachhandel und dem Vertriebs Innen- und Außendienst sowie die Qualifikation der Mitarbeiter in Entwurf und Technik von entscheidender Bedeutung.

Branchenrisiken

Risiken in den Bereichen Produktionssteuerung und Kapazitätsauslastung wird durch Flexibilisierung der Arbeitszeiten sowie durch entsprechende Anpassungsmaßnahmen Rechnung getragen. Von Konzernunternehmen durchgeführte Aktivitäten im Retail sollen den Absatz der eigenen Produkte fördern. Grundsätzlich legen wir hier den Schwerpunkt auf partnerschaftlich betriebene Marken-Shops. Sollten sich für unserer Meinung nach Erfolg versprechende Standorte jedoch keine Partner finden, betreiben wir angemietete Verkaufsflächen teilweise auch allein.

Lagerbestandsrisiken

Es erfolgt eine permanente Überwachung der Vorräte, um Über- und Mangelbestände rechtzeitig zu erkennen und den Lagerbestand zu optimieren. Der Rohmaterialbestand ist abhängig von den Produktionszyklen in den eigenen Produktionsstätten. Der Fertigschuhbestand wird im Wesentlichen vom Orderverhalten der Kunden bestimmt, die möglichst nahe am Verkaufszeitpunkt disponieren möchten. Aufgrund konsequenter sich an den erwarteten Aufträgen orientierender Beschaffung entstehen größere Lagerbestandsrisiken im Prinzip nur in Verbindung mit gravierenden Fehlprognosen in Bezug auf die Kollektion zu Saisonbeginn sowie Auftragsstornierungen. Dies ist aber aktuell für das Jahr 2022 nicht festzustellen bzw. abzusehen.

Rechtliche Risiken

Um Risiken aus steuerrechtlichen, markenrechtlichen, personalrechtlichen, mietvertragsrechtlichen, beschaffungsrechtlichen sowie sonstigen Verträgen, Regelungen und Gesetzen zu begrenzen, stützen wir Entscheidungen auf den Rat konzerninterner Fachabteilungen sowie externer Sachverständiger. Haftungs- und Betriebsunterbrechungsrisiken werden durch entsprechende Präventivmaßnahmen zur Schadensvermeidung minimiert. Verbleibende Risiken werden durch ausreichenden Versicherungsschutz abgedeckt.

Finanzrisiken

Forderungsausfälle sind im Konzern die Ausnahme. Beim Management der Finanzpositionen verfolgt das Unternehmen eine konservative Risikopolitik. (siehe auch Punkt 4.).

Das langfristig im Unternehmen gebundene Vermögen ist - auch nach den Auswirkungen der Corona-Krise - durch das Eigenkapital gedeckt.

Verbindlichkeiten werden innerhalb der vereinbarten Zahlungsfristen gezahlt.

Da nur ein relativ geringer Teil des Umsatzes in Fremdwährung fakturiert wird, ist das direkte Währungsrisiko überschaubar. Zur Absicherung von möglichen Währungsrisiken im Rahmen von Absatzgeschäften werden Kurssicherungsgeschäfte auf Basis von geplanten Verkaufszahlen mit einer Fälligkeit zu einem festgelegten Termin abgeschlossen. Hinsichtlich des Fälligkeitstermins der Sicherungsgeschäfte verbleibt ein geringes Risiko, dass bei Unterdeckung des Fremdwährungsbestandes ausländische Währung zum aktuellen Kurs zugekauft werden muss.

Im Rahmen von Beschaffungsgeschäften werden zur Absicherung möglicher Währungsrisiken Kurssicherungsgeschäfte vorgenommen. Der Fokus liegt hierbei auf der Absicherung der im Rahmen der Preiskalkulation für zu beschaffende Vorprodukte angesetzten Fremdwährungskurse.

Der ara-Konzern ist Ende 2019 mit einer sehr guten Liquiditätslage in die Corona-Krise gestartet. Um die starken negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie in den Jahren 2020 und 2021 auf die Unternehmensgruppe abzufedern sowie deren Finanzierung für die nächsten Jahre zu sichern, konnte am 26. November 2021 unter Führung der Commerzbank AG ein Konsortialkreditvertrag über insgesamt 121.800 TEUR (Betriebsmittel-Linien, Aval-Linien sowie KfW-Förderkredit) abgeschlossen werden. Dieser gewährleistet ferner auch die Umsetzung aller geplanten Restrukturierungsmaßnahmen gemäß eines separat angefertigten Sanierungsgutachtens und ermöglicht damit einen erfolgreichen Turnaround in naher Zukunft.

Anhand der bereits in 2020 eingeleiteten und in 2021 weiter fortgesetzten Restrukturierungs-Maßnahmen im gesamten Konzern ist der Vorstand weiterhin zuversichtlich, die ara AG sowie die gesamte Unternehmensgruppe in einem kurz- bis mittelfristigen Zeithorizont wieder zu alter finanzieller Stärke sowie einer deutlich gesteigerten Ertragskraft führen zu können.

Sonstige Risiken

Risiken mit einem erheblichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns könnten in zukünftigen Insolvenzen von Großkunden und/oder Einkaufsvereinigungen liegen. Darüber hinaus ist in diesem Zusammenhang weiterhin die zunehmende Konzentration im Handelssektor (inkl. der stärker werdenden Forcierung von Handels-Eigenmarken) zu nennen. Naturgemäß spielen auch Witterungseffekte eine große Rolle, die allerdings in ihren Auswirkungen nur schwer berechenbar sind.

Auch der zum Zeitpunkt der Berichtserstellung andauernde Russland-/Ukraine-Krieg könnte - insbesondere über die Energiepreise und die Konsumneigung in unseren Absatzmärkten - indirekte Auswirkungen auf das Geschäft unserer Unternehmensgruppe haben. Direkte Auswirkungen sind aufgrund der eher untergeordneten Bedeutung des Russland- und Ukraine-Geschäftes im Verhältnis zu den Gesamtumsätzen eher weniger zu erwarten. Die Dynamik und Aktualität der Situation lässt derzeit keine genaueren Aussagen zu bezüglich des Ausmaßes der Auswirkungen zu.

Einschätzung des Managements zu Gesamtrisiken und Chancen

Im Rahmen eines standardisierten Prozesses werden alle Chancen und Risiken im Management regelmäßig beobachtet.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Weltwirtschaft im Allgemeinen, sowie die Schuhbranche im Besonderen, werden auch im Geschäftsjahr 2022 weiterhin eine besondere Herausforderung für den gesamten Konzern darstellen. Aufgrund der inzwischen zunehmend guten Durch-Impfung weiter Bevölkerungsteile in Deutschland sowie auch in weiteren relevanten Märkten des ara-Konzerns, rechnet der Vorstand jedoch mit deutlich geringeren negativen Effekten auf das laufende Geschäft als in den Jahren 2020 und 2021.

Eine Einschätzung der mittel- und langfristigen Effekte des seit Ende Februar andauernden Russland- /Ukraine-Krieges ist dagegen momentan nur sehr schwer möglich. Auch wenn die indirekten Auswirkungen (steigende Energiepreise, höhere Inflation, eventuell sinkende Konsumneigung) sicherlich nicht ganz spurlos am ara-Konzern vorbeigehen werden, so sind die direkten Auswirkungen in den Märkten Russland und Ukraine aufgrund unseres bereits in der Vergangenheit eher geringen operativen Geschäftes in diesen Ländern eher marginal. Es bleibt selbstverständlich zu hoffen, dass sich - vor allem im Interesse der Menschen vor Ort - alsbald eine friedliche Lösung für diesen Konflikt finden lässt.

Der Vorstand der ara AG ist insgesamt weiterhin entschlossen die Auswirkungen der "Corona-Krise" auch als Chance zu begreifen, um die gesamte Unternehmensgruppe strukturell neu, digitaler, schlanker und nachhaltiger aufzustellen, damit sie aus dieser Krise gestärkt hervorgehen kann. Eine der wesentlichen Grundlagen hierfür ist mit der Erstellung und Umsetzung eines Sanierungsgutachtens im Herbst 2021 sowie dem Abschluss eines Konsortialkreditvertrages zum 26. November 2021 gelegt worden. Vor diesem Hintergrund ist der Vorstand überzeugt davon, in den nächsten ein bis zwei Jahren einen Turnaround des Konzerns erreichen zu können.

4. Risikoberichterstattung über die Verwendung von Finanzinstrumenten

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden zum Teil in Fremdwährung an Auslandskunden fakturiert. Zur Absicherung der den Verkaufspreisen zugrundeliegenden Kalkulationskurse werden Devisensicherungsgeschäfte getätigt. Ferner werden in erforderlichem Umfang Devisensicherungsgeschäfte zur Absicherung der Kalkulationskurse bei Beschaffungen von Roh- und Fertigware getätigt.

Es wird versucht, das Ausfallrisiko von Forderungen über diverse Absicherungsmaßnahmen wie Warenkreditversicherung, Vorkasse, Bürgschaften und Delkredereübernahmen zu minimieren. Geldanlagen werden nur kurzfristig und in der Regel über die Konzernmuttergesellschaft vorgenommen.

Ziel des Finanz- und Risikomanagements des ara-Konzerns ist die Sicherung des Unternehmenserfolges gegen finanzielle Risiken jeglicher Art.

Langenfeld, den 27. Mai 2022

ara AG

A. Wortmann

P. Röseler

T. Schmies

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die ara AG, Langenfeld:

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der ara AG und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Eigenkapitalspiegel und der Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Konzernanhang einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der ara AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2021 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieses Systems der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrundeliegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Düsseldorf, 27. Mai 2022

Mazars GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Michael Faßbender, Wirtschaftsprüfer

Christian Schrempf, Wirtschaftsprüfer

Bericht des Aufsichtsrats

der ara AG

Der Aufsichtsrat hat die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben während des Berichtsjahres wahrgenommen. Er hat sich insbesondere mit der Geschäftspolitik und der Geschäftsentwicklung des Konzerns befasst Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat regelmäßig schriftlich und in vier Präsenz- bzw. Hybridsitzungen mündlich über die Planung und Entwicklung des Konzerns berichtet. Ferner wurden die Risikolage des Konzerns und wichtige Einzelvorgänge mit dem Vorstand besprochen und erörtert sowie in drei Informationsveranstaltungen an den Aufsichtsrat berichtet. Die dem Aufsichtsrat aufgrund der Geschäftsordnung des Vorstands vorgelegten besonderen Geschäftsführungsmaßnahmen wurden vom Aufsichtsrat gesondert geprüft. Der Aufsichtsrat erteilte, soweit im Einzelfall erforderlich, seine Zustimmung.

Der Aufsichtsrat trat im Geschäftsjahr 2021 zu insgesamt vier ordentlichen Sitzungen sowie einer außerordentlichen Sitzung zusammen, an denen jeweils sämtliche Mitglieder entweder in Präsenz oder aufgrund von Corona-Einschränkungen virtuell teilnahmen. Darüber hinaus wurden zehn Beschlüsse durch schriftlichen Umlauf gefasst. Die Sitzungen fanden, soweit sie in Präsenz abgehalten wurden, jeweils in der Hauptverwaltung statt. An den Sitzungen nahm auch der Vorstand teil. Soweit im Einzelfall erforderlich, wurden weitere Auskunftspersonen zu einzelnen Fragen hinzugezogen. Die von den Mitgliedern des Aufsichtsrats an den Vorstand gerichteten Fragen und Auskunftsersuche wurden vom Vorstand durchgehend ausführlich und zufriedenstellend beantwortet. Ausschüsse des Aufsichtsrats wurden im Geschäftsjahr nicht gebildet.

Gegenstand der Beratungen im Aufsichtsrat waren insbesondere die aktuelle Geschäfts- und Finanzlage des Konzerns und der Teilkonzerne und die, sich -durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie und die entsprechenden staatlichen Maßnahmen ergebenden gravierenden Planungsabweichungen in allen Teilkonzernen sowie die Maßnahmen zur Sicherung der Liquidität des Konzerns. Insbesondere wurden die sich hieraus ergebenden kurzfristigen Sicherungsmaßnahmen sowie Standort-, Synergie- und Strategiefragen mit dem Vorstand beraten.

Aufgrund der Corona-bedingten Auswirkungen auf den Konzern erstreckten sich die intensiven Beratungen im Geschäftsjahr 2021 auf folgende Themen:

•	Planungs- und Budgetierungsprozess 2022 sowie Ausblicke bis 2024
•	Sicherstellung und Umstrukturierung der Finanzierung des Konzerns (u.a. Antrag auf KFW-Kredit sowie Abschluss eines Konsortialkreditvertrages zur mittelfristigen Liquiditätssicherung)
•	weitere Kapazitäts- und Kostenanpassungen in allen Teilkonzernen
•	Forcierte Fortführung der Restrukturierung im Konzern mit Aufbau eines Fortschritts-Controllings (i. R des Konsortialkreditvertrages)
•	Optimierung der Liquiditätsplanung (Cash Office)
•	Maßnahmen zur Dekomplizierung der Konzernstruktur, insbesondere Formwechsel der Teilkonzern-Holding ara Shoes AG in eine GmbH
•	Personalfragen betreffend die Führungsebene des Konzerns
•	Planung der Neuorganisation der Beschaffungsstrukturen (ONE Production)
•	Restrukturierung des gesamten RETAIL-Bereichs
•	Fortführung der Planung einer teilkonzernübergreifenden Konzern-Logistik
•	Planung einer konzernübergreifenden einheitlichen Konzern-IT-Landschaft
•	Fortführung der Projekte "Marken-Strategie"

Der Aufsichtsratsvorsitzende hat die Prüfungsberichte der wesentlichen Tochter- und Beteiligungsgesellschaften vorab erhalten und geprüft. Als stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates der ara Shoes AG, Langenfeld (bis Eintragung des Formwechsels), Vorsitzender des Beirats der LLOYD Shoes GmbH, Sulingen, sowie Mitglied des Beirats der Legero Schuhfabrik GmbH, Graz/Österreich, hatte er unmittelbar Gelegenheit, sich über die Planung und Entwicklung dieser wichtigen Tochter- und Beteiligungsgesellschaften zu informieren und diese Informationen an den Aufsichtsrat weiterzugeben.

Der Jahresabschluss für das am 31.12.2021 beendete Geschäftsjahr ist von der zum Abschlussprüfer gewählten MAZARS GmbH & Co. KG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft, Düsseldorf, unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden.

Der Konzernabschluss und Konzernlagebericht für das am 31.12.2021 beendete Geschäftsjahr ist von der zum Abschlussprüfer gewählten MAZARS GmbH & Co. KG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft, Düsseldorf, unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, ebenfalls geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden.

Ferner hat der Aufsichtsrat den Lagebericht und den Konzernlagebericht des Vorstands geprüft. Der Aufsichtsrat ist bei seiner Prüfung zu dem Ergebnis gekommen, dass der Lagebericht die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft und der Konzernlagebericht die wirtschaftliche Lage des Konzerns sowie die jeweiligen Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Aus der Kenntnis des Aufsichtsrates sind keine Einwendungen gegen die Berichte zu erheben.

Zwei Vertreter des Abschlussprüfers nahmen an der Sitzung des Aufsichtsrates am 23.05.2022 teil. Sie erläuterten dem Aufsichtsrat das Verfahren der Prüfung und die Prüfungsergebnisse zu dem Jahresabschluss und zu dem Konzernabschluss sowie die Schwerpunkte der Prüfung. Ferner nahmen die Vertreter des Abschlussprüfers zum internen Kontroll- und Risikomanagementsystems bezogen auf den Rechnungslegungsprozess und mögliche Verbesserungen Stellung. Sie legten dar, welche weiteren Leistungen der Abschlussprüfer außerhalb der Abschlussprüfung erbracht hat und ob und welche Gründe für die Annahme der Befangenheit des Abschlussprüfers bestehen könnten.

Sie berichteten über wesentliche Geschäftsvorfälle. Darüber hinaus sind bei der Lagebeurteilung für die zukünftige Entwicklung des Konzerns mit ihren wesentlichen Chancen und Risiken, insbesondere die seitens des Konzern-Managements hinsichtlich der Corona-Krise getroffenen Anpassungen und Maßnahmen sowie strategischen Neuausrichtungen, berücksichtigt worden.

Die Mitglieder des Aufsichtsrates haben die vorgenannten Unterlagen auch selbst geprüft. Im Rahmen seiner Prüfung hat der Aufsichtsrat insbesondere auch die Zweckmäßigkeit der im Jahresabschluss und im Konzernabschluss getroffenen bilanzpolitischen Ermessenentscheidungen geprüft, insbesondere die Ausübung von bilanziellen Wahlrechten und die Bildung/Auflösung stiller Reserven vor dem Hintergrund der nachhaltigen Finanzierung des Konzerns.

Die Berichte der MAZARS GmbH & Co. KG über die Prüfung des Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses wurden allen Mitgliedern des Aufsichtsrats vor der Bilanzsitzung übermittelt und in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats ausführlich behandelt. Der Aufsichtsrat hat aus seiner Kenntnis nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung keine Einwendungen gegen den Jahresabschluss und das Prüfungsergebnis des Abschlussprüfers und stimmt dem Ergebnis der Abschlussprüfung ausdrücklich zu. Der Aufsichtsrat hat aus seiner Kenntnis nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung auch keine Einwendungen gegen den Konzernabschluss und das Prüfungsergebnis des Abschlussprüfers und stimmt dem Ergebnis der Abschlussprüfung ausdrücklich zu.

Der Aufsichtsrat billigt den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss, der damit gemäß §172 AktG festgestellt ist, und den vom Vorstand aufgestellten Konzernabschluss.

Der Aufsichtsrat dankt den Herren des Vorstands und allen Mitarbeitern des Konzerns für die im Berichtsjahr unter den enormen Belastungen durch die Corona-Pandemie geleistete Arbeit.

Langenfeld, den 23.05.2022

Der Aufsichtsrat

Dr. Jörg Reemann, Vorsitzender