Koblenzer Verkehrsbetriebe GmbH

Koblenz

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2023

	2023		2022
	€		€
1. Umsatzerlöse		11.284.781,18	11.408.129,51
2. Sonstige betriebliche Erträge		5.255.587,07	5.623.525,06
3. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	2.507.916,80		2.978.922,93
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	2.176.613,79		2.397.572,03
		4.684.530,59	5.376.494,96
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	11.895.058,62		11.998.876,99
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	2.439.532,90		2.653.995,60
- davon für Altersversorgung: € 220.303,10 (Vorjahr: € 232.975,58)
		14.334.591,52	14.652.872,59
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		3.377.086,91	3.498.872,37
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen		2.680.999,85	3.022.014,05
7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		166.764,68	11.917,72
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		189.654,53	356.699,33
- davon an verbundende Unternehmen: € 189.654,53 (Vorjahr: € 356.699,33)
9. Ergebnis nach Steuern		-8.559.730,47	-9.863.381,01
10. Sonstige Steuern		122.977,42	175.328,56
11. Jahresfehlbetrag		-8.682.707,89	-10.038.709,57

Bilanz zum 31. Dezember 2023

AKTIVA

	31.12.2023			31.12.2022
	€			€
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten		1.414.907,31		1.421.034,10
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	468.975,48			0,00
2. Fahrzeuge für Personenverkehr	17.194.672,07			17.610.619,35
3. Maschinen und maschinelle Anlagen	2.138.336,55			2.287.351,91
4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	911.556,46			557.272,99
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.663.691,35			530.426,36
		22.377.231,91		20.985.670,61
			23.792.139,22	22.406.704,71
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe		212.494,69		122.844,79
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	3.735.838,40			362.792,51
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	1.024,99			88.545,19
3. Forderungen gegen Gebietskörperschaften	237.416,37			191.281,69
4. Sonstige Vermögensgegenstände	358.152,88			164.233,74
		4.332.432,64		806.853,13
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten		11.870.947,82		11.681.821,87
			16.415.875,15	12.611.519,79
			40.208.014,37	35.018.224,50

PASSIVA

	31.12.2023		31.12.2022
	€		€
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital	50.000,00		50.000,00
II. Kapitalrücklage	57.390.264,87		42.217.188,28
III. Verlustvortrag	-20.855.928,33		-10.817.218,76
IV. Jahresfehlbetrag	-8.682.707,89		-10.038.709,57
		27.901.628,65	21.411.259,95
B. SONDERPOSTEN FÜR INVESTITIONSZUSCHÜSSE ZUM ANLAGEVERMÖGEN		1.620.310,79	1.141.149,67
C. RÜCKSTELLUNGEN
Sonstige Rückstellungen		5.738.342,32	3.202.348,98
D. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.883.196,06		556.224,69
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	216.780,90		138.709,81
3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	2.109.284,16		6.311.648,16
4. Verbindlichkeiten gegenüber Gebietskörperschaften	2.186,01		3.550,51
5. Sonstige Verbindlichkeiten	100.147,07		1.541.899,69
- davon aus Steuern: € 87.706,65 (Vorjahr: € 305.602,46)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: € 1.759,32 (Vorjahr: € 60.092,58)
		4.311.594,20	8.552.032,86
E. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		636.138,41	711.433,04
		40.208.014,37	35.018.224,50

Lagebericht

Gliederung

Grundlagen des Unternehmens

Geschäftsmodell

Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche, branchenbezogene Rahmenbedingungen

Geschäftsverlauf

Lage

Prognosebericht

Risikobericht

Chancenbericht

Gesamtaussage

Risikoberichterstattung über die Verwendung von Finanzinstrumenten

Bericht über Zweigniederlassungen

Grundlagen des Unternehmens

Geschäftsmodell

Die Koblenzer Verkehrsbetriebe GmbH (koveb) mit Sitz in Koblenz ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Stadtwerke Koblenz GmbH. Eingetragen im Handelsregister ist das Unternehmen am Amtsgericht Koblenz unter HRB 26658. Gegenstand des Unternehmens ist der öffentliche Personennahverkehr und alle dazugehörigen Aufgaben und Dienstleistungen sowie der Betrieb des Festungsaufzugs in Ehrenbreitstein. Der Gesellschaft ist jede Betätigung gestattet, die geeignet ist, unmittelbar oder mittelbar den Zweck des Unternehmens zu fördern. Sie kann sich zur Erfüllung der Aufgaben anderer Unternehmen bedienen, sich an ihnen beteiligen oder solche Unternehmen erwerben, errichten oder pachten.

Am 08.06.2020 erfolgte gem. Verordnung (EG) Nr. 1370/2007 über öffentliche Personenverkehrsdienste auf Schiene und Straße in Gestalt der Änderungsvorschrift (EU) Nr. 2016/2338 vom 13.12.2020 bis zum 12.12.2030 eine Direktvergabe öffentlicher Personenbeförderungsdienste der Stadt Koblenz auf der Basis eines öffentlichen Dienstleistungsauftrags (ÖDA) gemäß Legaldefinition in Art. 2 lit. i) VO (EG) Nr. 1370/2007 in Form eines mehrpoligen Gesamtrechtsaktes. Aus dem Rechtsakt ergeben sich sowohl die gemeinwirtschaftlichen Verpflichtungen als auch die europarechtskonforme Inanspruchnahme von öffentlichen Ausgleichsleistungen und ausschließlichen Rechten. Gegenstand des öffentlichen Dienstleistungsauftrags ist die Erbringung von Linienverkehrsdiensten, alternativen Mobilitätsangeboten und die Betreuung der Haltestellen. Mit MKUEM-Bescheid vom 02.06.2023 wurde der Festungsaufzug nach § 2 Abs. 3 Satz 3 NVG rückwirkend zum 13.02.2021 in den ÖPNV und somit in den öDA integriert.

Die Gesellschaft wurde damit berechtigt, gemeinwirtschaftliche Verkehre auf der Basis des Nahverkehrsplans der Stadt Koblenz und der Vorabbekanntmachung zu erbringen und die Liniengenehmigungen nach § 42 PBefG im Verfahren nach § 8 PBefG bei der Genehmigungsbehörde zu erwirken. Auf dieser Grundlage erfolgte die Vergabe des "Linienbündels Koblenz" nach § 42 PBefG vom 13.12.2020 bis zum 12.12.2030. Das Linienbündel Koblenz beinhaltet die Linien 2, 12, 3, 13, 4, 14, 5, 15, 6, 16, 7, 8, 9, 19, 10, 26, 27, 29, N2, N3, N5, N6, N7 und N9.

Die Gesellschaft erbringt ihre Leistung im Linienverkehr nach § 42 PBefG ausschließlich innerhalb des Verkehrsverbundes Rhein-Mosel (VRM) und wendet dessen einheitliche Tarif- und Beförderungsbedingungen an.

Die notwendige Aufteilung der Erlöse aus dem Linienverkehr zwischen allen im VRM-Gebiet tätigen Verkehrsunternehmen erfolgt auf der Basis einer Allgemeinen Vorschrift (AV) und bei den Direktvergaben und den Bruttoleistungen in Verantwortung der ÖPNV-Aufgabenträger. Das Einnahmeaufteilungsverfahren (EAV) erfolgt mit Inkrafttreten des neuen Landesnahverkehrsgesetzes (NVG) durch den VRM. Die Verantwortung für die EAV obliegt den ÖPNV-Aufgabenträgern.

In Summe befördert die Koblenzer Verkehrsbetriebe GmbH in Koblenz und der Region auf ihren Linienkonzessionen jährlich rund 10 Mio. Fahrgäste. Neben dem Festungsaufzug in Ehrenbreitstein betreibt die Koblenzer Verkehrsbetriebe GmbH zudem eine eigene Werkstatt und eine Biogastankstelle.

Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche, branchenbezogene Rahmenbedingungen

Der Umweltschutz, die gewünschte Verkehrswende, der demografische Wandel, der insgesamt angespannte Arbeitsmarkt, die unklare Fortentwicklung des Einnahmeaufteilungsverfahren (insb. im Zuge der Einführung des Deutschlandtickets), unzureichende Erlössicherungsregelungen im VRM, die unzureichende ÖPNV-Förderung des Bundes, die fehlende ÖPNV-Finanzierung in RLP nach dem Landesnahverkehrsgesetz (NVG) beeinflussen den Markt signifikant. Durch die globalen Krisen, sind die Erstellungskosten signifikant gestiegen. Zudem hat sich der ÖPNV-Markt von einem unternehmerinitiierten ÖPNV mit eigenwirtschaftlichen Konzessionen hin zu einem aufgabenträgerinitiierten ÖPNV mit gemeinwirtschaftlichen Konzessionen, die auf der Basis von Linienbündeln europaweit ausgeschrieben oder direkt an ein eigenes Unternehmen vergeben werden, gewandelt. Die Einführung des Deutschlandtickets im Mai 2023 revolutionierte die Branche bundesweit, somit auch im VRM und in Koblenz.

Auch der barrierefreie Ausbau der Haltestellen und der dynamischen Fahrgastinformation (DFI) wird durch die globalen Krisen beeinflusst. Insbesondere fehlende Ressourcen und Materialien haben das Projekt verzögert. Zudem sind die notwendigen Abstimmungsprozesse gegenüber der Planung komplexer geworden, was die Umsetzung verlangsamt. Die Gesamtkosten der Maßnahmen werden sich im Saldo deutlich erhöhen. Durch den analog verlängerten Umsetzungszeitraum (bis 2041) sinken die Kosten in der Jahresbetrachtung.

Die Koblenzer Verkehrsbetriebe GmbH ist ausschließlich im Gebiet des Verkehrsverbundes Rhein-Mosel tätig. Die Grundlage für die Anwendung des VRM-Tarifs bilden im Wesentlichen das neue Landesnahverkehrsgesetz, der öffentliche Dienstleistungsauftrag (öDA) und der Nahverkehrsplan der Stadt Koblenz.

Geschäftsverlauf

Das Jahr 2023 war geprägt von den geopolitischen Krisen, einer hohen Inflation und weltweiten Lieferkettenproblemen, die die Leistungserstellung und die Umsätze der koveb beeinflusste.

Nachdem in 2022 ein neuer VAV-Manteltarifvertrag für gewerbliche Arbeitnehmer in Kraft getreten ist, schlossen die Tarifparteien einen solchen auch für die Angestellten ab. Der VAV-Lohn- und Gehaltstarifvertrag wurde von ver.di zum 31.12.2023 gekündigt.

Die Einführung des Deutschlandtickets (D-Ticket) stellte auch für koveb sowohl eine Herausforderung, als auch einen unternehmenspolitischen Meilenstein dar. koveb stieg mit einem Vertriebsportal erstmals in den aktiven Vertrieb ein und konnte als eines der ersten Verkehrsunternehmen der Region das D-Ticket anbieten. Bis zum Jahresende konnten ca. 26.500 D-Tickets verkauft werden.

Im operativen Geschäft im Jahr 2023 beliefen sich die Fahrgastzahlen auf rund 9,9 Mio. (Vorjahr: 8,5 Mio.) Beförderungsfälle. Die Betriebsleistung erhöhte sich leicht auf rund 4,3 Mio. Wagenkilometer (Vorjahr: 4,2 Mio. Kilometer). Im Berichtszeitraum fiel die Zahl der Beschäftigten auf 292 (Vorjahr: 293). Der eigene Busbestand lag stichtagsbezogen bei 102 Bussen (Vorjahr: 99). Grund für die vorübergehende Erhöhung waren hohe Ausfallzeiten bei den gasbetriebenen Fahrzeugen wegen der Behebung von Produktionsmängeln durch den Hersteller.

Der Berichtszeitraum schließt mit einem Verlust von -8.682.707,89 Euro (Vorjahr: -10.038.709,57 Euro) ab.

Abweichungen Wirtschaftsplanergebnis zu IST

Die Abweichung der Ist-Umsatzerlöse im Vergleich zu den geplanten Werten 2023 sind im Wesentlichen auf die geringeren Einnahmen durch die Einführung des Deutschlandtickets und damit in Verbindung stehende Ausgleichzahlungen des rabattierten Schülerverkehrs sowie Schwerbehindertenbeförderung zurückzuführen. Der neue Einnahmeaufteilungsschlüssel und der VRM-Erlöspool und damit der Anteil der koveb für 2023 muss noch ermittelt werden. Im Jahresabschluss wurde daher der Schlüssel 2022 in Höhe von 11,76 % unterstellt.

Ebenfalls nicht eingeplant waren die in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesenen Ausgleichszahlungen für das Deutschlandticket, den Corona-Rettungsschirm sowie aus dem Rheinland-Pfalz-Index (RPI). Es wurde außerdem weniger Personal als im Plan angenommen eingestellt, wodurch die Personalkosten geringer ausfielen.

Lage

a. Ertragslage

Die Umsatzerlöse betrugen 11,3 Mio. Euro (Vorjahr: 11,4 Mio. Euro) und umfassen u.a. Linienerlöse i. H. v. 16,1 Mio. Euro (Vorjahr: 8,9 Mio. Euro), sowie Ausgleichszahlungen für die rabattierte Schülerbeförderung nach § 45a PBefG von 0,44 Mio. Euro (Vorjahr: 1,2 Mio. Euro), 1,2 Mio. Euro (Vorjahr: 1,0 Mio. Euro) für das verbundweit gültige Semesterticket und Erstattungen für die Beförderung nach dem SchwbG in Höhe von 0,15 Mio. Euro (Vorjahr: 0,14 Mio. Euro). Gemindert wurden die Umsatzerlöse durch Ausgleichsverpflichtungen an andere Verkehrsunternehmen im Verbund aus der Einnahmeaufteilung in Höhe von 7,6 Mio. Euro (Vorjahr: 0,4 Mio. Euro). Weitere Umsatzerlöse wurden u.a. durch den Betrieb des Festungsaufzugs, der Werkstatt und durch Werbung generiert.

Die gesunkenen sonstigen betrieblichen Erträge (5,3 Mio. Euro; Vorjahr: 5,6 Mio. Euro) sind im Wesentlichen zurückzuführen auf die, im Vergleich zum Vorjahr, niedrigeren Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen.

Die koveb hat 2023 als Ausgleich für die Erlösrückgänge durch die Einführung des Deutschlandtickets 2,50 Mio. Euro sowie 0,23 Mio. Euro aus der Schlusszahlung des Corona-Rettungsschirms (Phase 3 und 4) erhalten. Außerdem wurden rund 1,2 Mio. Euro für Personalmehrkosten im Busgewerbe RLP (RPI) ausgezahlt.

Der Materialaufwand sank auf 4,7 Mio. Euro (Vorjahr: 5,4 Mio. Euro) und umfasst überwiegend Ausgaben für Kraftstoffe (1,4 Mio. Euro; Vorjahr: 1,8 Mio. Euro) und Aufwendungen für bezogene Leistungen (2,2 Mio. Euro; Vorjahr: 2,4 Mio. Euro).

Die Personalaufwendungen sanken auf 14,3 Mio. Euro (Vorjahr: 14,7 Mio. Euro).

Aufgrund der aktuellen Zinspolitik der EZB, wurden zudem Kapitalerträge aus Zinseinkünften in Höhe von 0,16 Mio. Euro erwirtschaftet.

Das Geschäftsjahr 2023 schließt mit einem Jahresfehlbetrag von -8.682.707,89 Euro ab.

b. Finanzlage

Die Kapitalrücklage wurde durch Einlagen der Stadtwerke Koblenz in Höhe von 15,2 Mio. Euro (Vorjahr: 5,2 Mio. Euro) erhöht. Das Eigenkapital betrug am Bilanzstichtag 27,9 Mio. Euro (Vorjahr: 21,4 Mio. Euro). Die Eigenkapitalquote lag bei 69 % (Vorjahr: 61 %).

Die Rückstellungen erhöhten sich auf 5,7 Mio. Euro (Vorjahr: 3,2 Mio. Euro), insbesondere aufgrund der Rückstellungen für Ansprüche aus Fahrgeldern anderer Verkehrsunternehmen im Verbund der Jahre 2022 und 2023.

Die Verbindlichkeiten zum Stichtag betrugen 4,3 Mio. Euro (Vorjahr: 8,6 Mio. Euro).

c. Vermögenslage

Der Buchwert des Anlagevermögens beträgt zum Stichtag 23,8 Mio. Euro (Vorjahr: 22,4 Mio. Euro).

Investitionen in das Anlagevermögen wurden im Wesentlichen im Bereich Fuhrpark und Fahrzeugausstattung (2,4 Mio. Euro) sowie dem Haltestellenausbau (1,7 Mio. Euro) durchgeführt und beliefen sich insgesamt auf rund 4,8 Mio. Euro (Vorjahr 2,7 Mio. Euro).

Die koveb hat 2023, im Bereich Haltestellen, Förderungen in Höhe von 0,60 Mio. Euro für den barrierefreien Ausbau sowie den Bau von dynamischen Fahrgastinformationen erhalten.

Für die Erweiterung des ITCS (Intermodal Transport Control System = ein rechnergestütztes Betriebsleitsystem) wurden 0,28 Mio. Euro aktiviert.

Das Umlaufvermögen belief sich auf 16,4 Mio. Euro. Dabei betrugen die liquiden Mittel am Stichtag 11,9 Mio. Euro (Vorjahr: 11,7 Mio. Euro).

Prognosebericht

Die aktuell insgesamt in der ÖPNV vorherrschenden Planungsunsicherheiten erschweren die Steuerung des Unternehmens. Neben der unzureichenden ÖPNV-Finanzierung des Bundes (Regionalisierungsmittel), der fehlenden ÖPNV-Finanzierung in Rheinland-Pfalz (LNG) und die ungewisse Auswirkung des D-Tickets (finanzielle Unterstützung des Bundes und des Landes, künftige Einnahmeaufteilung, Geltungsbereich) ergeben sich Unsicherheiten insbesondere auf Basis der Kostensteigerungen, des Fachkräftemangels als auch der künftig zulässigen und lieferbaren Antriebskonzepte.

Die gesetzlichen Vorgaben, insbesondere die Clean Vehicle Direktive (CVD), wird novelliert. Es ist zum Zeitpunkt der Erstellung des Jahresabschlusses noch offen, ob "saubere Fahrzeuge" wie Biogasbusse noch bis 2030 oder bis 2035 neu zugelassen werden dürfen. Zukünftig dürfen nach derzeitigem Beratungsstand nur noch Fahrzeuge neu zugelassen werden, die lokal CO ₂ neutral eingesetzt werden können. Dies sind ausschließlich Wasserstoff und Elektrobusse. Die gesamte CO ₂ Bilanz, die bei den Biogasbussen nahezu neutral ist, wird derzeit nicht bewertet. Sobald der Beschluss zur CVD gefasst wird, finalisiert koveb die sich in Entwicklung befindliche Beschaffungsstrategie, die auch die notwendige Infrastruktur (z.B. Betriebshof) beinhalten wird. Die Kosten werden in jedem Fall deutlich steigen.

Mit Einführung des Deutschland-Tickets im Mai 2023 hat sich die Nachfrage nach dem ÖPNV verstärkt. Bundesweit konnten nach Angaben des VDV ca. 5% mehr Zeitkarteninhaber verzeichnet werden. Koveb konnte durch den Vertrieb des D-Tickets die Anzahl seiner Abo-Kunden stichtagsbezogen um 225% steigern. Auch der Ausbau der barrierefreien Haltestellen und der dynamischen Fahrgastinformation (DFI) wird sich aufgrund der bereits beschriebenen Rahmenbedingungen verzögern. Koveb wird mögliche Maßnahmen zur Projektbeschleunigung prüfen und sofern möglich umsetzen.

Die Vergabe von den im Wesentlichen in das Stadtgebiet Koblenz ein- und ausbrechenden Linienbündeln benachbarter Landkreise, über eine europaweite Ausschreibung zum 12.12.2021, mit unbefriedigender Leistungserbringung, hat sich auf ein akzeptables Niveau stabilisiert. Die unzureichende Fahrausweiskontrolle, fehlende technische Fahrzeugausrüstung, mangelhafter Fahrausweisverkauf und ein unzulänglicher Service bedingen in diesem Rahmen weiterhin Erlösverluste im VRM-Erlöspool. Diese Situation wird auch die koveb nachhaltig belasten und zu weiteren Einnahmeverlusten führen, solange es bei einem statischen Erlösverteilungsschlüssel bleibt. Zudem werden die Erlöse durch die massive Ausweitung von parallel zu koveb-Linien verlaufenden Angeboten kannibalisiert. Im Ergebnis der Entwicklungen ist eine Reduzierung der Fahrgelderlöse zu erwarten. Daher wird sich koveb aktiv für eine sachgerechte Anpassung der Einnahmeaufteilung im VRM einsetzen.

Das D-Ticket wurde auch von zahlreichen Schulwegkostenträgern als Ersatz für das Schülerticket verwendet. Bund und Länder haben das D-Ticket im Jahr 2023 mit je 1,5 Milliarden Euro gefördert. Der Erlösausgleich erfolgt im Jahr 2023 analog zur Vorgehensweise bei der Corona Hilfe auf der Basis der Fahrgelderlöse 2019. Die EAV für die Folgejahre und die Preisfortschreibung ist noch unklar. Koveb hat in diesem Zuge zum ersten Mal ein Online-Vertriebsportal aufgebaut, um das Deutschlandticket aktiv zu vertreiben und somit Liquidität und Erlöse zu sichern und die Marke koveb weiter zu stärken. Dieser Vertriebskanalaufbau ist ein Meilenstein und eine Herausforderung für koveb zugleich und konnte im ersten Jahr sehr erfolgreich betrieben werden.

Es ist unklar, welche Auswirkungen das neue Landesnahverkehrsgesetz RLP (NVG) auf die ÖPNV -Finanzierungsströme (inkl. LAGV) haben wird. Die Linienverkehre nach § 42 PBefG wurden im NVG zu Pflichtaufgaben erklärt. Damit gilt grundsätzlich das Konnexitätsprinzip. Allerdings sind die für den ÖPNV vorgesehenen Mittel auf maximal 25 % der Regionalisierungsmittel des Bundes begrenzt. Zudem steht die Auszahlung der ÖPNV-Mittel unter Vorbehalten. Die ÖPNV-Strukturen (z.B. Zweckverbände) müssen geschaffen werden, die Landesnahverkehrspläne erarbeitet und beschlossen werden und die Regularien zu § 16 definiert werden. Es ist derzeit nicht absehbar, wann die Finanzierung nach dem NVG umgesetzt wird. Es ist jedoch absehbar, dass die Anteile auf die zweckgebundenen Bundesmittel nicht ausreichen werden, den ÖPNV und damit den Umweltschutz hinreichend zu fördern. Es gibt seitens der ÖPNV-Aufgabenträger Vorschläge zu einer Übergangsfinanzierung. Ob es eine derartige Übergangsfinanzierung geben wird, ist unklar. Die finanzielle Not der ÖPNV-Aufgabenträger könnte tendenziell dazu führen, dass die Leistung insbesondere in den Landkreisen reduziert werden wird. Der Landkreis Bingen hat zwischenzeitig eine Klage gegen das Land eingeleitet.

Zudem können sich künftige umweltrechtliche Bestimmungen und umweltrelevante Bundes- bzw. Landesfördermittel als Risiko oder Chance auf die Gesellschaft auswirken. Die zunehmenden Anforderungen an Omnibusse (z.B. Digitalisierung, Antriebskonzepte, Umweltstandards, Sicherheitsstandards) in Verbindung mit dem angespannten Arbeitsmarkt und Lieferengpässen lassen die Verfügbarkeit der Fahrzeuge tendenziell immer weiter sinken. So werden mehr Fahrzeuge notwendig, um die im Nahverkehrsplan definierte Leistung zu erbringen. Dies auch weil sich Qualität und Zuverlässigkeit der Fahrzeuge unabhängig vom Antriebskonzept verschlechtert.

Auch die weiterhin unklare ÖPNV-Organisationsstruktur nach dem LNG und der einhergehende Rechtsrahmen der betroffenen Organisationseinheiten (z.B. VRM, Zweckverband Nord), unzureichende Regelungen zur Durchsetzung von Standards im VRM und eine weiterhin weiterzuentwickelnde EAV (auch im Rahmen des Deutschlandtickets) wird den ÖPNV weiter herausfordern.

Der Wirtschaftsplan geht insbesondere aufgrund der beschriebenen Planungsunsicherheiten für das Jahr 2024 von einem Fehlbetrag im niedrigen zweistelligen Millionenbereich aus.

Chancen- und Risikobericht

Branchenspezifische Risiken

Der ÖPNV-Rechtsrahmen wird in den kommenden Jahren signifikante Veränderungen erfahren, die derzeit kaum vorherzusehen sind.

Der Rechtsrahmen im VRM ist anzupassen. Die derzeitigen bilateralen Kooperationsverträge und die Allgemeine Vorschrift im Sinne der EU-VO 1370/2007 (Artikel 3) sind einer Revision zu unterziehen. Dies wird auch Auswirkungen auf die koveb haben, die nicht abzuschätzen sind.

Die Umsetztun der ÖPNV-Finanzierung nach §16 LNG und die Umsetzung des Landesnahverkehrsplans werden sich auf die Erlöse und die Aufwendungen auswirken.

Mit den im VRM nahezu flächendeckend umgesetzten, europaweiten Ausschreibungen der Linienbündel, den sogenannten Bruttoausschreibungen, verlagert sich das Einnahmeaufteilungsrisiko von den Verkehrsunternehmen zu den Aufgabenträgern. Aufgrund der regulär über 10 Jahre laufenden Ausschreibungen, überwiegend fehlenden Kostenfortschreibungen in den Verkehrsverträgen und durch die Krisen überproportional gestiegenen Kosten, ist es möglich, dass die Verkehrsunternehmen in finanzielle Schwierigkeiten geraten und Anpassungen der Verträge notwendig werden. Zudem ist denkbar, dass Aufgabenträger künftig die Einnahmeaufteilungsvereinbarungen der VRM-Unternehmen durch eine Einnahmeaufteilungsregelung in der Allgemeinen Vorschrift festlegen werden. Dies könnte erhebliche Auswirkungen auf den Erlösanteil der koveb haben. Der aktive Vertrieb des D-Tickets ist dabei für koveb auch eine Chance sich Erlösanteile in der Zukunft zu sichern.

Die weltweiten Krisen und Probleme in den Lieferketten, sowie die weiterhin hohe Inflation werden weiter zu hohen Kosten und Lieferengpässen führen.

Das Land Rheinland-Pfalz hat ein Landesnahverkehrsgesetz (NVG) beschlossen, das im März 2021 in Kraft getreten ist. In diesem ist die komplette ÖPNV-Finanzierung neu geregelt worden. Die Umsetzung des neuen Nahverkehrsgesetzes wird sämtliche Finanzierungsströme und die ÖPNV-Organisationsstruktur auf eine völlig neue Basis stellen. Die wirtschaftlichen Auswirkungen sind nicht abzuschätzen. Das künftige ÖPNV-Förderkonzept des Landes wird Auswirkungen auf die wirtschaftliche Situation der Gesellschaft haben.

Ertragsorientierte Risiken

Die skizzierten Rahmenbedingungen werden sich im VRM tendenziell ertragsmindernd auswirken.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Die Fortentwicklung der Einnahmeaufteilung im VRM, die Diskussion um die Fortführung des Deutschlandtickets, die globalen Krisen und das Landesnahverkehrsgesetz werden Einfluss auf die zukünftige Liquiditäts- und Eigenkapitalsituation der Gesellschaft haben.

Auch die Anforderungen an künftige Antriebs Konzepte, die Energiewende und höhere Umweltstandards können sich signifikant auswirken.

Chancenbericht

Sollte es zur sachgerechten Aufteilung der Erlöse im VRM kommen, besteht die Chance, künftig höhere Erlöse zu erzielen. Die Novellierung des Landesnahverkehrsgesetzes und die damit neu zu regelnde ÖPNV-Finanzierung könnte auch positive Auswirkung haben. Die vom Bund den Ländern auch für den ÖPNV zur Verfügung gestellten Mittel (z.B. Regionalisierungsmittel, Entflechtungsgesetz) werden in den kommenden Jahren tendenziell erhöht. Auch das Deutschlandticket kann zu einer stärkeren Nutzung des ÖPNV-Angebots führen.

Die im Jahre 2024 anstehende Novellierung des Nahverkehrsplan der Stadt Koblenz kann zu einem zielgruppenorientierteren Angebot des ÖPNV-Angebots führen. Dies kann zu einer besseren Ergebnislage des Unternehmens führen.

Gesamtaussage

Der von der Stadt Koblenz seit dem 13.12.2020 realisierte Nahverkehrsplan mit seiner deutlichen Leistungsausweitung und Tarifabsenkung ist nicht eigenwirtschaftlich darzustellen. Die Stadt Koblenz hat im Zuge eines öffentlichen Dienstleistungsauftrages die koveb mit der Realisierung des ÖPNV in Koblenz beauftragt. In diesem Zusammenhang sind Zuschüsse notwendig, um die gewünschten Leistungen zu erbringen.

Die Rahmenbedingungen für die Gesellschaft sind ab 2024 mit großen Unsicherheiten behaftet und nur schwer zu bewerten. Der Rechtsrahmen in der künftigen Organisationsstruktur nach dem LNG, die Fahrgastentwicklung, der VRM-Erlöspool, die Erlösanteile der koveb, die Wirkung des Deutschlandtickets, die Auswirkungen der geopolitischen Krisen und mögliche Mittel aus dem NVG sind völlig unklar. Je nach Entwicklung ist möglicherweise die Leistung und damit der Nahverkehrsplan anzupassen.

Risikoberichterstattung über die Verwendung von Finanzinstrumenten

Die Koblenzer Verkehrsbetriebe GmbH tätigt keine Finanzgeschäfte am Kapitalmarkt.

Forderungsausfälle sind die Ausnahme. Uneinbringliche Forderungen werden an Creditreform verkauft.

Verbindlichkeiten werden innerhalb der Zahlungsfristen gezahlt.

Bericht über Zweigniederlassungen

Zweigniederlassungen werden von der Gesellschaft nicht unterhalten.

Koblenz, 22. März 2024

Koblenzer Verkehrsbetriebe GmbH

gez. Hansjörg Kunz

gez. Lars Hörnig

Anhang für das Geschäftsjahr 2023

I. Angaben zum Jahresabschluss

A. Allgemeine Angaben zu Inhalt und Gliederung des Jahresabschlusses

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2023 wurde auf der Grundlage der Rechnungslegungsvorschriften des Dritten Buches des Handelsgesetzbuches sowie der ergänzenden Bestimmungen des Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung erstellt. Die Gliederung des Jahresabschlusses erfolgt nach den Vorschriften §§ 266 ff. HGB.

Die Gesellschaft weist zum Abschlussstichtag weiterhin die Größenmerkmale einer mittelgroßen Kapitalgesellschaft gemäß § 267 Abs. 2 HGB auf. Sie wird beim Handelsregister des Amtsgerichts Koblenz unter der Nummer HRB 26658 geführt.

Soweit für Pflichtangaben Wahlrechte bestehen, diese in der Bilanz, der Gewinn- und Verlustrechnung oder im Anhang darzustellen, sind diese aus Gründen der Übersichtlichkeit im Anhang dargestellt.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren gem. § 275 Abs. 2 HGB gegliedert.

B. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Bilanzierungswahlrechte werden nicht in Anspruch genommen.

Bewertungsmethoden werden unverändert gegenüber dem Vorjahr angewandt.

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden grundsätzlich zu Anschaffungskosten zuzüglich Anschaffungsnebenkosten abzüglich Anschaffungspreisminderung aktiviert. Die planmäßigen Abschreibungen werden nach der linearen Methode vorgenommen.

Sachanlagen

Die entgeltlich erworbenen Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens werden grundsätzlich zu Anschaffungskosten zuzüglich Anschaffungsnebenkosten abzüglich Anschaffungspreisminderungen aktiviert.

Für abnutzbare Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens werden planmäßige Abschreibungen nach der linearen Methode vorgenommen.

Vorräte

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden zu Anschaffungspreisen einschließlich Nebenkosten abzüglich Preisnachlässen bewertet, die unter Beachtung des Niederstwertprinzips nicht über den Wiederbeschaffungskosten am Bilanzstichtag liegen.

Forderungen und sonstige Aktiva

Die Bewertung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erfolgt zum Nennwert.

Der Bestand an liquiden Mitteln wird mit Nominalwerten bewertet.

Der Ansatz der sonstigen Aktiva erfolgt zu Nennwerten.

Rückstellungen

Die Rückstellungen werden mit den nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbeträgen angesetzt. Bei Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden erwartete Preis- und Kostensteigerungen berücksichtigt. Diese Rückstellungen werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst.

Verbindlichkeiten

Die Bewertung der Verbindlichkeiten erfolgt zum Erfüllungsbetrag.

C. Erläuterungen zur Bilanz

1. Anlagevermögen

Die Summe der Bruttowerte (kumulierte Anschaffungskosten) und der kumulierten Abschreibungen je Anlageposten sowie die Zugänge und Abgänge des Berichtsjahres ergeben sich aus dem Anlagenspiegel (ebenso sind dem Anlagenspiegel die Abschreibungen des Geschäftsjahres zu entnehmen).

Die Aufgliederung der Anlageposten und ihre Entwicklung im Geschäftsjahr 2023 ist im Anschluss an den Anhang (Anlage A) dargestellt.

2. Eigenkapital

Das Eigenkapital hat sich wie folgt entwickelt:

	01.01.2023	Zugang	Abgang	31.12.2023
	T€	T€	T€	T€
Gezeichnetes Kapital	50	0	0	50
Kapitalrücklage	42.217	15.173	0	57.390
Verlustvortrag	-10.817	-10.039	0	-20.856
Jahresfehlbetrag	-10.039	-8.683	-10.039	-8.683
	21.411	-3.549	-10.039	27.901

3. Sonderposten für Investitionskostenzuschüsse zum Anlagevermögen

Es handelt sich um Sonderposten aus Zuschussgewährung.

4. Rückstellungen

Die ausgewiesenen Buchwerte zum Bilanzstichtag entsprechen den ermittelten notwendigen Erfüllungsbeträgen der Rückstellungen.

Die Rückstellungen haben sich wie folgt entwickelt:

	01.01.2023	Inanspruchnahme	Auflösung	Zuführung	31.12.2023
	T€	T€	T€	T€	T€
VRM (Einnahmenausgleich)	775	775	0	3.615	3.615
Haftpflichtleistungen	738	136	160	117	559
Personal- und Sozialbereich	575	372	0	416	619
ausstehende Rechnungen	452	434	0	278	296
Rückzahlungsverpflichtungen	361	310	0	237	288
Übrige	301	112	15	187	361
	3.202	2.139	175	4.850	5.738

5. Verbindlichkeiten

		mit einer Restlaufzeit von
Verbindlichkeiten	Gesamtbetrag	bis zu einem Jahr	mehr als einem Jahr	mehr als fünf Jahren
	T€	T€	T€	T€
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.883	1.883	0	0
(Vorjahr)	(556)	(556)	(0)	(0)
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	217	217	0	0
(Vorjahr)	(139)	(139)	(0)	(0)
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	2.109	1.202	907	0
(Vorjahr)	(6.312)	(1.202)	(4.810)	(300)
Verbindlichkeiten gegenüber Gebietskörperschaften	2	2	0	0
(Vorjahr)	(3)	(3)	(0)	(0)
Sonstige Verbindlichkeiten	100	100	0	0
(Vorjahr)	(1.542)	(1.542)	(0)	(0)
Summe	4.311	3.404	907	0
(Vorjahr)	(8.552)	(3.442)	(4.810)	(300)


Verbindlichkeiten	durch Pfandrechte und ähnliche Rechte gesichert
	T€	Art der Sicherheit
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.883	Branchenübliche Eigentumsvorbehalte
(Vorjahr)	(556)
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	0
(Vorjahr)	(0)
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	2.109	Sicherungsübereignungen
(Vorjahr)	(6.312)
Verbindlichkeiten gegenüber Gebietskörperschaften	0
(Vorjahr)	(0)
Sonstige Verbindlichkeiten	0
(Vorjahr)	(0)
Summe	3.992
(Vorjahr)	(6.868)

D. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Sonstige betriebliche Erträge

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von T€ 175, Erträge aus Corona-Hilfen T€ 229 und Ausgleichszahlungen zum Deutschlandticket 2.468 T€, kostenschmälernde Erträge aus Zuschüssen RPI in Höhe von T€ 1.174.

II. Sonstige Angaben

A. Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen betrugen zum Bilanzstichtag T€ 7.779; davon entfallen auf Verpflichtungen gegenüber verbundenen Unternehmen T€ 7.722.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr betragen T€ 3.144 und solche mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr T€ 4.635. Sonstige finanzielle Verpflichtungen mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren bestehen in Höhe von T€ 1.555.

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen resultieren im Wesentlichen aus langfristigen Miet- und Pachtverträgen (T€ 3.360) sowie aus langfristigen Dienstleistungsverträgen (T€ 2.258), sowie Bestellobligo (T€ 2.160).

B. Organe

Geschäftsführer:	• Hansjörg Kunz, Koblenz
	Geschäftsbereiche:
	- Technik, Betrieb, Marketing & Kommunikation, Personal & IT (Technik & Betrieb), Planung, Infrastruktur & Projekte
	• Lars Heiner Hörnig, Andernach
	Geschäftsbereiche:
	- Finanzen, Vertrieb, Personal & IT (Strategie & Verwaltung)

Auf die Angabe der Gesamtbezüge wird gem. § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

C. Durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Arbeitnehmer

	2023	2022
Verwaltung	47	27
Werkstatt	17	20
Fahrdienst	228	246
	292	293

D. Sonstige Pflichtangaben

Das von dem Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2023 berechnete Gesamthonorar beläuft sich auf T€ 16 und betrifft ausschließlich Abschlussprüferleistungen.

Mutterunternehmen für den größten Konsolidierungskreis ist die Stadtwerke Koblenz Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Koblenz. In den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 der Stadtwerke Koblenz Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Koblenz, wird die Gesellschaft nach den Vorschriften der Vollkonsolidierung einbezogen. Der Konzernabschluss wird im Unternehmensregister bekannt gemacht.

Koblenz, den 22. März 2024

Hansjörg Kunz

Lars Hörnig

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Koblenzer Verkehrsbetriebe GmbH, Koblenz

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Koblenzer Verkehrsbetriebe GmbH, Koblenz, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2023 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Koblenzer Verkehrsbetriebe GmbH, Koblenz, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2023 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 S. 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Koblenz, 22. März 2024

ETL-Heimfarth & Kollegen GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Patrick Weist, Wirtschaftsprüfer

Sandro Minafra, Wirtschaftsprüfer