Ruhr Oel GmbH

Gelsenkirchen

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020

1. Grundlagen der Gesellschaft

Die Ruhr Oel GmbH, Gelsenkirchen, (im Folgenden kurz "Gesellschaft" oder "Ruhr Oel"), verarbeitet in den Anlagen der Werke in Gelsenkirchen Rohöl und sonstige Einsatzstoffe. Die Anlagen in Gelsenkirchen verfügten im Geschäftsjahr über eine Rohöldestillationskapazität von 12,8 Mio t/ Jahr und über eine Konversionskapazität von 7,5 Mio t/ Jahr. Die Gesellschaft verfügt darüber hinaus über petrochemische Produktionsanlagen. Die Verarbeitungskapazitäten stehen grundsätzlich der BP Europa SE, Hamburg, (BP ESE) zur Verfügung. Die Betriebsführung der Gesellschaft liegt bei der BP ESE. Die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft ist grundsätzlich durch das externe Umfeld der BP ESE geprägt.

Zur Geschäftstätigkeit der Gesellschaft gehören weiterhin sonstige Leistungen, insbesondere Infrastrukturleistungen an fremde Unternehmen, die am Raffineriestandort Gelsenkirchen ansässig sind.

Zum 1. Januar 2020 wurden gemäß Abspaltungsvertrag vom 2. Oktober 2020 Teile des Vermögens und der Schulden der DHC Solvent Chemie GmbH, Mühlheim an der Ruhr, (DHC) unter Anwendung von § 123 Abs. 2 Nr. 1 UmwG abgespalten und auf die Ruhr Oel übertragen.

2. Wirtschaftsbericht

2.1. Geschäftsumfeld

Die COVID-19-Pandemie und die damit verbundenen Eindämmungsmaßnahmen haben sich im Jahr 2020 wesentlich auf die globale Wirtschaftstätigkeit ausgewirkt und die Weltwirtschaft in eine tiefe Rezession gestürzt. Weltweite Lockdowns verursachten außerordenliche Nachfragerückgänge.

Die globale Nachfrage nach Rohöl hat sich schätzungsweise um 8,5 % gegenüber 2019 reduziert. Dies wurde begleitet von einem stark volatilen Rohöl Preisumfeld. Erhebliche Auswirkungen hatten unter anderem die ersten COVID-19-Lockdowns in mehreren europäischen Ländern sowie der Preiskampf im Rohölbereich zwischen Russland, das eine Produktionsdrosselung ablehnte, und Saudi-Arabien, das als Reaktion die Produktion erhöhte. Die Rohölpreise waren insgesamt niedriger im Vergleich zu 2019. Im ersten Quartal verzeichnete die Sorte Brent einen durchschnittlichen Preis von 50 USD/ bbl. Dieser begann ab März stark zu fallen, so dass der Brentpreis im zweiten Quartal weiter auf 29 USD/ bbl im Durchschnitt fiel, mit dem niedrigsten Preisniveau im April, das bei 19 USD/ bbl im Durchschnitt lag. Die von der OPEC und weiteren Förderländern am 12. April 2020 vereinbarte Kürzung der Rohölförderung um 9,7 MMbpd führte zu einer Stabilisierung der Rohölmärkte und zu einer Erholung der Rohölpreise, positiv beeinflusst durch die sich verbessernde COVID-19 Infektionslage. Im dritten Quartal erreichten die Rohölpreise einen Wert von durchschnittlich 43 USD/ bbl und blieben stabil bis Mitte November. Im Dezember erreichten die Preise einen Höchstwert von 49 USD/ bbl, getrieben durch einen schwachen Dollar und der Erwartung auf Besserung der COVID-19-Situation durch Impfungen, jedoch blieb die Nachfrage durch die Pandemie und einige verlängerte Lockdowns in mehreren Länder weiterhin unsicher. Der Rohölpreis im vierten Quartal lag bei 44 USD/ bbl. Insgesamt waren die Rohölpreise deutlich niedriger als in 2019, mit einem Durchschnitt von 42 USD/ bbl im Vergleich zu 64 USD/ bbl in 2019.

In Europa besteht durch Überkapazitäten im Raffineriebereich generell ein hoher Wettbewerbsdruck. Dieser wurde in 2020 durch die geringe Auslastung der globalen Raffinerieindustrie und dem erheblich reduzierten Raffinerie-Margenniveau verstärkt. Vor diesem Hintergrund haben Maßnahmen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit sowie der Versorgungssicherheit der Raffinerien, insbesondere Initiativen zur weiteren Senkung der Verarbeitungskosten, einen hohen Stellenwert.

2.2. Geschäftsverlauf

Die Ruhr Oel war diesem starken Wettbewerbsdruck und dem niedrigen Margenniveau im Geschäftsjahr ausgesetzt. Der Nachfragerückgang an Mineralölprodukten in Verbindung mit der COVID-19-Pandemie beeinflusste den Geschäftsverlauf zusätzlich.

Die im Folgenden genannten nichtfinanziellen Leistungsindikatoren Produktion sowie Nutzung und Verfügbarkeit werden von der Gesellschaft zur Effizienzmessung der Raffinerie verwendet. Diese wirken sich unmittelbar auf die Kostenstruktur und Kostenhöhe aus, die sich entsprechend in den Materialaufwendungen und sonstigen betrieblichen Aufwendungen niederschlagen.

Produktion

Die Gesellschaft setzte im abgelaufenen Geschäftsjahr in den Werken in Gelsenkirchen 10,2 Mio. t (Vorjahr: 10,7 Mio. t) Rohöl und sonstige Einsatzstoffe ein.

Die Produktion stellt sich wie folgt dar:

in Mio. t	2020	2019	Veränderung
Produktion gesamt	10,39	10,91	-0,52
davon Mineralölprodukte	7,58	8,51	-0,93
davon Leichte Produkte	1,93	2,22	-0,29
davon Mitteldestillate	4,82	5,34	-0,52
davon Schwere Produkte/Sonstige	0,83	0,95	-0,12
davon Petrochemieprodukte	2,81	2,40	0,41
davon Olefine	1,80	1,62	0,18
davon Aromaten	0,82	0,62	0,20
davon Sonstige	0,19	0,16	0,03

Die Produktion lag in 2020 unter dem Vorjahresniveau und wurde insbesondere durch eine rückläufige Nachfrage auf Grund der COVID-19-Pandemie sowie den Hydrocracker Stillstand negativ beeinflusst.

Nutzung und Verfügbarkeit der technischen Anlagen:

in %	2020	2019	Veränderung
Nutzung Raffinerieverarbeitungsanlagen	65,9	66,1	-0,2
davon Rohöldestillationsanlagen	73,2	78,3	-5,1
davon Konversionsanlagen	64,7	70,9	-6,2
Verfügbarkeit Raffinerieverarbeitungsanlagen	92,7	75,1	17,6
davon Rohöldestillationsanlagen	95,1	82,7	12,4
davon Konversionsanlagen	91,1	78,3	12,8

Die Nutzung der Raffinerieverarbeitungsanlagen lag in 2020 mit 65,9 % leicht unter dem Vorjahresniveau. Der Rückgang ist im Wesentlichen durch die Marktsituation auf Grund der COVID-19-Pandemie bedingt sowie darüber hinaus durch Großstillständen diverser betroffener Verarbeitungsanlagen in Scholven mit Auswirkungen auf weitere Raffinerieverarbeitungsanlagen zu begründen.

Die Verfügbarkeit der Raffinerieverarbeitungsanlagen ohne Berücksichtigung von Großstillständen in Gelsenkirchen lag in 2020 mit 92,7 % deutlich über dem Vorjahresniveau von 75,1 %. Dies ist hauptsächlich auf einen Rückgang der ungeplanten Anlagenstillstände im Vergleich zum Vorjahr zurückzuführen. Die Verfügbarkeit im Geschäftsjahr war im Wesentlichen durch geplante Reparatur- und Reinigunsstillstände sowie ungeplante Reparaturmaßnahmen im Hydrocracker und in der Schwerölvergasung beeinflusst.

Bei der Nutzung und Verfügbarkeit der petrochemischen Anlagen werden ausschließlich die Olefinanlagen dargestellt:

in %	2020	2019	Veränderung
Nutzung	85,0	76,4	8,6
Verfügbarkeit	94,7	88,9	5,9

Sowohl die Nutzung als auch die Verfügbarkeit lagen im Geschäftsjahr über dem Vorjahresniveau, da das letzte Jahr stark durch Anlagenausfälle geprägt war. Im Geschäftsjahr war die Nutzung im Wesentlichen durch die COVID-19-Pandemie bestimmt und die Verfügbarkeit durch einen ungeplanten Stillstand der Olefinanlage 3 und einer Limitierung der Olefinanlage 4 beeinflusst.

Die Gesellschaft leistete einen wesentlichen Beitrag, sich in dem angespannten Raffineriemarkt zu behaupten und schloss insbesondere in der Verfügbarkeit der Raffinerie- und Olefin-Anlagen besser ab als im Vorjahr.

Mitarbeiter

Die Ermittlung der Mitarbeiterzahlen erfolgt im internationalen bp Konzern unter Heranziehung der Datenbank "Data Lake". Hierbei werden alle Mitarbeiter aus dem internationalen bp Konzern sowie grundsätzlich auch aus den Tochtergesellschaften berücksichtigt.

Bei der Ermittlung der Mitarbeiterzahlen aus Data Lake werden alle unbefristeten und befristeten Mitarbeiter erfasst, die einen Arbeitsvertrag mit einer bp Gesellschaft haben und für ihre Tätigkeit eine Entlohnung erhalten. Mitarbeiter, die zum Berichtsstichtag ausscheiden, werden bei der Zählung nicht berücksichtigt. Enthalten sind außerdem freigestellte Mitarbeiter, die weiterhin auf der Gehaltsliste stehen und die Absicht haben, wieder aktiv ins Unternehmen zurück zu kehren (Mutterschutz, Elternzeit, Krankheit, bezahlte und unbezahlte Auszeiten).

Die Zahl der Mitarbeiter zum Jahresende betrug 2.074 (Vorjahr: 1.982), darunter 163 Auszubildende (Vorjahr: 159). Der Anstieg ist insbesondere auf den Aufbau von Projektrollen zurückzuführen.

Zur Gesundheitsförderung wurden den Mitarbeitern verschiedene Vorsorgeuntersuchungen sowie Aktionen im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements angeboten.

Die verschiedenen Mitarbeiter leisten einen wesentlichen Beitrag für den Unternehmenserfolg. Zur Erreichung dieser Leistung setzt sich die Gesellschaft für Diversity & Inclusion (D&l/ Vielfalt und Wertschätzung) ein. Diversity beschreibt Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Belegschaft. Diversity allein bringt jedoch keinen Wettbewerbsvorteil. Erst durch Inclusion - die Wertschätzung füreinander - kann die enorme Vielfalt und das Potenzial der Mitarbeiter effektiv eingesetzt und die Innovationskraft gestärkt werden.

Eng verbunden mit D&I ist eine faire und vorurteilsfreie Leistungsorientierung (Meritocracy). Hier geht es um die konsequente Einhaltung von standardisierten Personalprozessen wie Auswahl, Entwicklung und Bindung der Mitarbeiter sowie um das aktive und nachhaltige Management der Talente.

Der internationale bp Konzern hat einen Verhaltenskodex (Code of Conduct) etabliert, der sicherstellen soll, dass alle Mitarbeiter die gesetzlichen Bestimmungen und selbstdefinierten Standards einhalten. Der Kodex definiert die bp-Erwartungshaltung, wie sich Mitarbeiter unter Berücksichtigung der Arbeitnehmerschutzrechte in Deutschland verbindlich in bestimmten Situationen zu verhalten haben, um beispielsweise die Sicherheit zu erhöhen, Bestechung und Korruption zu verhindern oder die finanzielle Integrität sicherzustellen. Alle Mitarbeiter der Gesellschaft sind diesem Kodex verpflichtet.

Effizienzsteigerung

Zur weiteren Steigerung sowie zur langfristigen Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit ergreift die Ruhr Oel zahlreiche Maßnahmen zur Effizienzverbesserung, der Prozessstandardisierung sowie der Kostenreduktion.

Im Rahmen des Programms reinventing bp verfolgt der internationale bp Konzern die Strategie, bis 2050 ein klimaneutrales Unternehmen zu werden. Der damit verbundene Wandel zu einem integrierten Energieunternehmen bedeutet unter anderem, dass das Geschäft mit emissionsarmen Energien erheblich ausgebaut wird und das Mobilitäts- und Convenienceangebote umgestaltet werden. Die damit einhergehenden organisatorischen Veränderungen, die auf eine effizientere und agilere Organisationsstruktur zielen, betreffen auch die Ruhr Oel. In diesem Zusammenhang wurden erste Entwürfe der Neuorganisation initiiert und kommuniziert. Sozialplanrückstellungen wurden im Geschäftsjahr entsprechend gebildet.

Trotz des schwierigen Umfelds konnte die Ruhr Oel die Low-Carbon-Agenda vorantreiben. Neben der Verarbeitung von Palm-Öl konnte Pyrolyse-Öl aus recyceltem Kunststoff als Einsatzprodukt für die Olefin-Anlagen erfolgreich verwendet werden. Im Rahmen des Power Projektes wird seit Ende des Jahres 2020 erfolgreich Strom aus erneuerbaren Energien anstelle von Kohlestrom aus dem öffentlichen Netz für den Betrieb der Raffinerie bezogen und so CO ₂ -Emissionen reduziert.

Zur erfolgreichen Gestaltung der Energiewende engagiert sich die Ruhr Oel ferner zusammen mit ihren strategischen Partnern in Projekten, die den Aufbau einer deutschlandweiten Wasserstoffinfrastruktur zum Ziel haben. Die Umwandlung von aus erneuerbaren Energien erzeugtem Strom zu Wasserstoff, welcher insbesondere als wichtiger Einsatzstoff in Raffinerien zur Herstellung von Kraftstoffen fungiert, wird als eine Schlüsseltechnologie angesehen, um die Betriebsaktivitäten bis spätestens 2050 klimaneutral zu gestalten.

Umwelt, Sicherheit, Gesundheit, Qualität und Arbeitsschutz

Die Gesellschaft ist für die Bereiche Umwelt, Sicherheit, Gesundheit und Qualität in das integrierte Managementsystem des internationalen bp Konzerns eingebunden und setzt die relevanten internen und externen Standards über Verfahrens- und Arbeitsanweisungen um. Regelmäßig erfolgreich durchgeführte Zertifizierungs-Audits spiegeln den hohen Standard der Umwelt-, Sicherheits-, Gesundheits- und Qualitätsleistungen an den Raffineriestandorten der Gesellschaft wider.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr gab es in Bezug auf die Anlagensicherheit keine (Vorjahr: 4) meldepflichtigen Produktaustritte. Hiermit setzt sich der positive Trend seit 2018 fort. Der Fokus liegt nun darauf, mithilfe der laufenden Integritätsprogramme diese Verbesserung zu erhalten.

Auch im Bereich der Arbeitssicherheit waren deutliche Verbesserungen der Sicherheitsleistung zu verzeichnen. Es ereigneten sich im Geschäftsjahr 5 meldepflichtige Arbeitsunfälle, davon 2 Unfälle mit Ausfalltagen (nach OSHA [1]). Dieser Wert ist erneut eine signifikate Reduzierung der Unfallzahlen gegenüber elf im Vorjahr.

Mit dem Ziel, die Sicherheitsleistung des Standortes nachhaltig zu verbessern, wurde im Jahr 2018 eine Sicherheitsstrategie erarbeitet. Diese definiert die Prioritäten im Bereich Arbeits- und Prozesssicherheit für einen Zeitraum von drei Jahren. Hierbei stehen sowohl die Implementierung von Prozessen (best practice) als auch die Etablierung einer Sicherheitskultur im Vordergrund.

Die seit 2018 kontinuierlich sinkenden Ereigniszahlen zeigen, dass sowohl die gewählten Schwerpunkte als auch die Qualität der Umsetzung den Erfordernissen des Standortes entsprechen. In der nächsten Phase werden nun Schwerpunkte auf Führung, Risikobewusstsein und einer intensiveren Betreuung von Arbeiten im Feld gesetzt. Im Bereich der Anlagensicherheit steht weiterhin die Vermeidung von Leckagen im Vordergrund.

Zur Abwehr COVID-19-bedingter Risiken für den Standort Gelsenkirchen wurde ein Konzept erarbeitet und umgesetzt, welches es bisher erfolgreich ermöglichte, Infektionen schnell zu erkennen sowie Infektionsketten früh zu unterbrechen.

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Vermögenslage:

	31.12.2020		31.12.2019		Veränderung
	TEUR	%	TEUR	%	TEUR
Aktiva
langfristig gebundenes Vermögen ¹⁾	1.071.138	86,5	894.802	65,3	176.336
kurzfristig gebundenes Vermögen	166.697	13,5	475.832	34,7	-309.135
	1.237.835	100,0	1.370.634	100,0	-132.799
Passiva
Eigenkapital	227.536	18,4	227.536	16,6	0
langfristiges Fremdkapital	641.894	51,9	638.357	46,6	3.537
langfristiges Kapital	869.430	70,3	865.893	63,2	3.537
kurzfristiges Fremdkapital	368.405	29,7	504.741	36,8	-136.336
	1.237.835	100,0	1.370.634	100,0	-132.799

¹⁾ abzgl. Investitionszuschüsse

Die Abschreibungen werden durch die Investitionen überkompensiert, so dass sich das langfristig gebundene Vermögen im Geschäftsjahr erhöht.

^[1] Statistische Zählweise nach OSHA (Occupational Safety & Health Administration); amerikanische Richtlinien des U.S. Department of Labor zur Arbeitssicherheit und Gesundheitsvorsorge, die im bp-Konzern Anwendung finden.

Der Rückgang sowohl des kurzfristig gebundenen Vermögens als auch des kurzfristigen Fremdkapitals entfällt vor allem auf die Umstrukturierung des Cash-Poolings. Im Vorjahr bestand eine Cash-Pool-Vereinbarung sowohl mit der BP International Limited, Sunbury on Thames/ UK, als auch mit der BP ESE. In 2020 besteht das Cash-Pooling ausschließlich mit der BP ESE.

Die Erhöhung des langfristigen Fremdkapitals resultiert überwiegend aus Zuführungen zu Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen, die durch die Entwicklung der langfristigen Rückstellungen, insbesondere auf Grund der getätigten Inanspruchnahmen der EEG Rückstellung, teilweise kompensiert werden.

Der Rückgang des kurzfristigen Fremdkapitals, welcher insbesondere auf die Umstrukturierung des Cash-Poolings zurückzuführen ist, wird teilweise durch die Erhöhung der Rückstellungen für ausstehende Rechnungen im Zusammenhang mit dem Großstillstand sowie für anstehende Restrukturierungsmaßnahmen im Rahmen von reinventing bp kompensiert.

Investitionen:

Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen

TEUR	2020	2019	Veränderung
Abschreibungen ¹⁾	46.943	44.336	2.607
Investitionen	225.351	154.312	71.039
Anfangsbestand Anlagevermögen	884.898	775.292	109.606
Investitionsquote (in %)	25,5	19,9	5,6

¹⁾ vor Auflösung Investitionszuschüsse

Investitionen entfallen vor allem auf die Errichtung einer neuen Dampfversorgung und verfahrenstechnischer Einrichtungen zur Wasseraufbereitung im Rahmen des Steam & Power Programms in Gelsenkirchen im Werk Scholven. Die wesentlichen Ziele des Programms sind, die Zuverlässigkeit der Stromversorgung am Raffineriestandort zu verbessern, verlässliche und wirtschaftliche Dampfversorgung sicherzustellen, überschüssiges Brenngas zu benutzen sowie die bestehende Versorgung mit entmineralisiertem Wasser und die Kondenswasseraufbereitung zu ersetzen.

Finanzlage:

Die Finanzlage ist geprägt durch die Cash-Pooling-Vereinbarung mit der BP ESE. Hierdurch stehen der Gesellschaft im Geschäftsjahr stets ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung.

Das Eigenkapital und das langfristige Fremdkapital decken das Anlagevermögen und die Vorräte zu 78,5 % (Vorjahr: 93,3 %).

Ertragslage:

	2020		2019		Veränderung
	TEUR	%	TEUR	%	TEUR
Umsatzerlöse (ohne Energiesteuer)	972.078	100,0	1.034.249	100,0	-62.171
Übrige betriebliche Erträge	34.684	3,6	33.690	3,3	994
Materialaufwand	-257.416	-26,5	-278.798	-27,0	21.382
Personalaufwand	-253.020	-26,0	-215.083	-20,8	-37.937
Rohergebnis	496.326	51,1	574.058	55,5	-77.732
Übrige betriebliche Aufwendungen	-486.329	-50,0	-471.676	-45,6	-14.653
Finanzergebnis	-32.513	-3,3	-47.525	-4,7	15.012
Ergebnis vor Ertragsteuern	-22.516	-2,2	54.857	5,2	-77.373
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-4.221	-0,4	-215	0,0	-4.006
Aufgrund eines Ergebnisabführungsvertrages abgeführter Gewinn	0,0	0,0	-54.642	-5,2	54.642
Aufgrund eines Ergebnisabführungsvertrages ausgeglichener Verlust	26.737	2,6	0,0	0,0	26.737
Jahresergebnis	0,0	0,0	0,0	0,0	0,0

In ihrer Funktion als Lohnverarbeiter generiert die Gesellschaft im Geschäftsjahr ihre Umsätzerlöse im Wesentlichen auf Basis der durchgesetzten Rohölmengen und sonstigen Einsatzstoffe. Der Rückgang der Umsatzerlöse steht im engen Zusammenhang mit der verminderten Nachfrage an Mineralölprodukten auf Grund der COVID-19-Pandemie.

Der Rückgang des Materialaufwandes resultiert im Wesentlichen aus einem geringeren Aufwand für Energiekosten, insbesondere für Dampf und Heizgase. Der Rückgang der Energiekosten ist sowohl auf niedrigere Energiepreise in 2020 als auch auf gesunkene Verbrauchsmengen zurückzuführen. Darüber hinaus verringern sich grundsätzlich die CO ₂ -Zertifikatskosten wegen der geringeren Verbrauchsmengen sowie günstigeren Konditionen beim Erwerb der Zertifikate. Des Weiteren war das Vorjahr durch einen Mehraufwand auf Grund höherer Magazinentnahmen bedingt durch geplante und ungeplante Stillstände belastet. Gegenläufig wirkt sich der erhöhte Verbrauch an Katalysatoren aus.

Der Anstieg des Personalaufwands entfällt hauptsächlich auf die Zuführung von Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen im Rahmen von reinventing bp.

Die übrigen betrieblichen Aufwendungen erhöhen sich im Wesentlichen auf Grund des Anstiegs von Aufwendungen für verschiedene Fremdreparaturen.

Die Veränderung des Finanzergebnisses ist im Wesentlichen durch eine höhere Ergebnisabführung der DHC in 2020 geprägt.

Die Erhöhung der Steuern von Einkommen und vom Ertrag ist auf die Zuführung von Rückstellungen für die steuerliche Betriebsprüfung zurückzuführen.

3. Erklärung zur Unternehmensführung

Gemäß dem in 2015 in Kraft getretenen "Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst", dessen Anforderungen im GmbHG, AktG und HGB gesetzlich definiert wurden, hatte der Vorstand der BP ESE am 10. Juli 2018 als Ziel eine Frauenquote von 17,0 % für Mitglieder des Aufsichtsrates der Ruhr Oel und 33,0 % für die Mitglieder des Geschäftsführung der Ruhr Oel beschlossen. Die Quoten sollten bis zum 30. Juni 2022 erreicht werden.

In der Geschäftsführungssitzung der Ruhr Oel am 17. Oktober 2018 wurde eine Zielgröße von 8,0 % für die erste Führungsebene und 15,0 % für die zweite Führungsebene unter der Geschäftsführung beschlossen. Die Quoten sollten bis zum 30. Juni 2022 umgesetzt werden.

4. Bericht über Chancen und Risiken

4.1. Wesentliche Chancen

Die Gesellschaft kann aufgrund ihres langjährigen Bestehens auf eine hohe Kompetenz im Raffinerie- und Petrochemiegeschäft zurückgreifen.

Die Integration von Raffinerie- und Petrochemiegeschäft führt zu erheblichen Synergien. In einem Geschäftsumfeld, das durch steigenden Wettbewerbsdruck und rückläufige Nachfrage nach Mineralölprodukten gekennzeichnet ist, sind Programme zur Kostensenkung und Ergebnisverbesserung von besonderer Bedeutung.

Durch gezielte Investitionen wird gewährleistet, dass die Gesellschaft auch zukünftig dem hohen Anspruch an die Produktionsstandorte und deren Sicherheit genügen wird. Intelligente Anpassungen des Verarbeitungssystems sowie veränderte Marktstrukturen, beeinflusst durch stetige Anpassungen von gesetzlichen und sicherheitsrelevanten Anforderungen, bieten besondere Chancen.

4.2. Wesentliche Geschäftsrisiken

Sicherheits- und Unfallrisiken

Der Betrieb des komplexen Verarbeitungssystems der Gesellschaft ist mit Sicherheits- und Unfallrisiken für das eingesetzte Personal und alle anderen Anwesenden an den Standorten verbunden. Die Sicherheit der Menschen und unfallfreies Arbeiten haben absolute Priorität. Diesen Risiken wurde durch die Einführung vielfältiger arbeits- und prozesssicherheitstechnischer Präventionsmaßnahmen in Form von laufenden Inspektions-, Kontroll- sowie Wartungs- und Revisionsprogrammen als auch durch unabhängige Sicherheits-Audits Rechnung getragen.

Des Weiteren stellen IT- und Cyberrisiken eine wesentliche Bedrohung für alle Geschäftsfelder der Ruhr Oel dar. Aus diesem Grund wird die Ruhr Oel durch die Digital Security Abteilung (Intelligence, Security and Crisis Management, ISC) des internationalen bp Konzerns unterstützt, die die Cyber-Lage ständig analysiert und bei Vorfällen, welche auch bei Zulieferern stattfinden können, konkrete Hilfestellung zur Beseitigung der Bedrohung leistet. Zur Prävention sind die Mitarbeiter der Ruhr Oel angehalten, bestimmte Regeln zu beachten, deren Zielerreichung durch das Cyber-Barometer visualisiert wird. In diesem Zusammenhang gibt es mit MyCyberScore eine persönliche, monatliche Information über Cyber-relevante Kenngrößen, die vom entsprechenden Mitarbeiter eingesehen werden kann und zur Verbesserung seines Verhaltens beitragen soll. Um dem Risiko zu begegnen wird die Ruhr Oel einmal im Jahr in die internationale Cyberweek mit einbezogen. Darüber hinaus werden den IT-Experten in regelmäßigen Abständen Cyber Watch Reports zur Verfügung gestellt, die interne Cyber Vorfälle aufgreifen und aus denen konkrete Maßnahmen abgeleitet werden können.

Marktrisiken

Ein Risikopotential stellt mittelbar die kurz- und langfristige Entwicklung der internationalen und inländischen Rohölpreise sowie der Raffineriemargen dar. Sinkende Wareneinstandskosten können im Rahmen der Vorratsbewertung zu preisbedingten Marktrisiken führen. Außerdem können steigende Wareneinstandskosten die Margen beeinträchtigen, da diese auf dem wettbewerbsintensiven europäischen Mineralölmarkt meist nicht sofort oder nur unzureichend durch Anpassung der Verkaufspreise kompensiert werden können. Zudem ist mit Preisanhebungen das Risiko von Absatzeinbußen verbunden. Für die Ruhr Oel als Lohnverarbeiter können sinkende Margen und Nachfrage auf der Produktions- und Produktseite zu Rückgängen bei der Nachfrage nach Raffineriekapazitäten und damit zu geringerer Anlagenauslastung und geringeren Einnahmen für die Ruhr Oel führen. Diesen Risiken wird vor allem mit Maßnahmen zur Kostenoptimierung und Realisierung von Synergieeffekten begegnet.

Des Weiteren wird die Entwicklung der Elektro-Mobilität im Rahmen der mittel- und langfristigen Planung berücksichtigt. Die Veränderungen durch die Klima-Debatte wie z.B. neue CO ₂ Regularien, der nationale Klimaschutz Plan in Deutschland und Absatzvolumenreduzierung durch die Elektro-Mobilität bekommen bei den Geschäftsrisiken einen zunehmend höheren Einfluss. Durch die Einbeziehung der Ruhr Oel in die globale bp-Strategie reinventing bp, welche insbesondere neue Angebote an Kunden als auch die Anpassung der Produktion in den Raffinerien umfasst, wird diesem Risiko begegnet.

Finanzielle Risiken

Derivative Finanzinstrumente werden von der Gesellschaft ausschließlich für Sicherungszwecke im Rahmen der operativen Geschäftstätigkeit eingesetzt. Zur Absicherung von preisbedingten Marktrisiken für Beschaffungsvorgänge hat die Gesellschaft die BP Gas Marketing Ltd., Sunbury on Thames/ UK als Dienstleister beauftragt, Terminkontrakte für den Bezug von CO ₂ -Emissionsrechten abzuschließen. Zum Bilanzstichtag bestehen keine offenen Terminkontrakte.

Die Finanzlage ist geprägt durch die Cash-Pooling-Vereinbarung innerhalb des internationalen bp Konzerns. Hierdurch standen der Gesellschaft im Geschäftsjahr stets ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung.

Technische Risiken

In den Verarbeitungsanlagen werden eine Vielzahl von Verfahren mit komplexer Technik genutzt. Der Ausfall von Anlagen könnte zu Umweltbelastungen und Produktionseinbußen führen. Ungeplante Anlagenausfälle und Verzögerungen bei der Durchführung von Stillständen können einen erheblichen Einfluss auf die Produktion sowie die Nutzung und Verfügbarkeit der Anlagen haben. Vorbeugende Wartungssysteme werden kontinuierlich weiterentwickelt.

Risiken durch Änderungen gesetzlicher Rahmenbedingungen

Gesetzliche Rahmenbedingungen und deren Änderungen können Nachteile für die gesamte Mineralölindustrie und damit auch für die Ruhr Oel zur Folge haben, aber auch Chancen eröffnen. Technische und umweltrelevante Entwicklungen werden bereits im Vorfeld identifiziert und durch entsprechendes Engagement in Verbänden und Interessenvereinigungen soweit möglich aktiv mitgestaltet. Gesetze, die durch Verwaltung oder Rechtsprechung eine veränderte Auslegung erfahren, können ebenfalls Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Ruhr Oel haben.

Durch geeignete organisatorische Maßnahmen und entsprechende Investitionsprogramme bereitet sich die Gesellschaft auf neue Anforderungen vor, die sich aus Änderungen der Gesetzeslage oder der betreffenden Rechtsprechung ergeben.

Die Gesellschaft unterhält umfangreiche Compliance-Programme, bestehend aus Trainings-, Delegations-, Verifizierungs- und Managementsystemen. Diese basieren nicht nur auf externen Gesetzen und Verordnungen, sondern auch auf dem bp Verhaltenskodex, sowie weiteren bp internen Regelungen.

Risiken durch wirtschaftliche Krisen

Wirtschaftskrisen können zu einem nationalen oder globalen Rückgang der Nachfrage, einem Verfall der Margen sowie einem Kursverfall einzelner Währungen führen. Um auf derartige Entwicklungen vorbereitet zu sein, werden periodische Maßnahmenpläne entwickelt bzw. aktualisiert.

Einfluss auf die Wirtschaft können auch Pandemien wie COVID-19 haben. Diese können zu erheblichen Einschränkungen der Mobilität im Straßen-, Schiffs- und Luftverkehr führen, so dass es zu einem Nachfrage- und damit verbundenen Umsatzrückgang als auch einer Auswirkung auf die Marge kommen kann. Dies bedeutet auch wesentliche potentielle Auswirkungen auf das Management von finanziellen Mitteln, Lieferketten, Krediten, Veränderung des zugrunde liegenden makroökonomischen Umfelds und der Cybersicherheit sowie anderer bereits bestehender kommerzieller und Compliance & Control Risiken. Die Ruhr Oel hat zahlreiche Reaktionspläne erstellt, die sich neben dem Schutz der Gesundheit von Mitarbeitern, Kunden und Vertragspartnern auch auf die Sicherstellung eines geordneten und regelkonformen Geschäftsbetriebs sowie auf Marge, Kosten, Investitionsausgaben und Cash-Optimierung konzentrieren, um den Risiken aus einer Pandemie entgegen zu wirken.

Risiken durch organisatorische Änderungen

Organisatorische Änderungen und Änderungen in der Systemlandschaft können dazu führen, dass sich das Kontrollumfeld von Prozessen verschlechtert und sich die Wahrscheinlichkeit von Fehlern in Arbeitsabläufen sowie in der Berichterstattung und von Betrug erhöht. Daher wird für wesentliche Prozessänderungen sichergestellt, dass solche Risiken aus Änderungen identifiziert und risikoeingrenzende Maßnahmen vereinbart und durchgeführt werden ("Management of Change"). Des Weiteren werden regelmäßig Trainingsveranstaltungen zu den Themen Kontrolle, Betrugserkennung, Korruption und Geldwäsche durchgeführt, die auch die allgemeine Betriebssicherheit erhöhen.

4.3. Risikomanagement

Die Gesellschaft ist weitgehend in das Risk-Management-System der BP ESE eingebunden.

Die wesentlichen Geschäftsrisiken werden auf Geschäftsbereichsebene systematisch identifiziert, analysiert und im Rahmen eines Risikomanagementsystems erfasst, dokumentiert, bewertet und effektiv gesteuert.

Die Methoden entsprechen einer Risikobetrachtung des schlechtesten anzunehmenden Szenarios falls die Risikosteuerungsmaßnahmen nicht greifen. Möglichen Risiken wird durch die Geschäftsbereiche und geschäftsbereichsübergreifend mit Unterstützung des Finance-Bereiches Rechnung getragen. Die Risikoüberwachung umfasst neben Risikoanalysen die Definition von Risikosteuerungsmaßnahmen und eine regelmäßige und systematische Betrachtung und Aktualisierung der identifizierten Risiken. Durch dieses System können Risiken frühzeitig erkannt und die notwendigen Maßnahmen ergriffen werden.

Die Geschäftsführung sieht auf Grund der eigenen Risikoeinschätzung und der Einbindung der Gesellschaft in das Risikomanagementsystem des internationalen bp Konzerns derzeit keine Risiken, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden könnten.

5. Prognosebericht

Der Mineralölmarkt wird im Jahr 2021 voraussichtlich volatil bleiben. Es ist anzunehmen, dass die COVID-19-Pandemie die Marktentwicklung weiterhin beeinflussen wird. Insbesondere die Verfügbarkeit und Bereitstellung von Impfstoffen bietet die Chance auf eine Erholung der wirtschaftlichen Aktivitäten sowie der Nachfrage, welche Einfluss auf die Rohölpreise ausübt. Zusätzlich ist die politische Ausrichtung des neuen US-Präsidenten gegenüber dem Iran-Abkommen, dem Handelsstreit zwischen den USA und China und der US-Klimastrategie vorerst ungewiss und wird voraussichtlich die Entwicklung der Rohölpreise mitbestimmen.

Die Emissionen aus dem Betrieb von industriellen Anlagen in Deutschland werden durch die Europäische Richtlinie über Industrieemissionen (Industrial Emissions Directive, IED) geregelt. Das im Zusammenhang mit der Implementierung der IED stehende sogenannte Raffinerien-BREF-Dokument (Best Available Techniques Reference Document) gibt auf Basis der besten verfügbaren Techniken (BVT) assoziierte maximale Emissionsbandbreiten vor, die europaweit seit Ende Oktober 2018 von den Raffineriebetreibern verbindlich einzuhalten sind. Die verschärfte Umsetzung der BVT-Schlussfolgerungen in deutsches Umweltrecht löst in den Raffinerien kostenintensive Umsetzungsprogramme aus.

Der Raffineriesektor bekommt einen Teil der Emissionszertifikate auf der Grundlage von Benchmarks kostenfrei zugeteilt, fehlende Zertifikate werden im Rahmen von Auktionen zugekauft. Zum 1. Januar 2019 ist die Einführung einer Marktstabilitätsreserve umgesetzt, die 900 Millionen nicht versteigerte Zertifikate aus der Periode 2014 - 2016 aufgenommen und somit dem Pool der verfügbaren Zertifikate vorübergehend entzogen hat. Diese Maßnahme hatte bereits nachhaltigen preissteigernden Einfluss auf den Zertifikatspreis. Von Anfang 2018 bis Dezember 2020 ist der durchschnittliche Zertifikatspreis von EUR 8,18 auf über EUR 30,00 gestiegen. Die Gesellschaft erwartet auch zukünftig sehr volatile Preise.

Die deutsche Bundesregierung hat zum 1. Januar 2020 im Rahmen des Klimapakets ein Emissionshandelssystem für alle Verbrennungsprozesse eingeführt, welche nicht unter das Europäische Emissionshandelssystem für die Industrie fallen, das sogenannte Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG). In einer ersten zweijährigen Einführungsphase werden zunächst nur die Treibhausgasemissionen aus dem Verkehr- und Gebäudesektor mit einem CO ₂ -Preis belegt. Im Jahr 2021 wird in diesem Zusammenhang ein Festpreis von EUR 25 pro Tonne CO ₂ zugrundegelegt. Dieser Festpreis wird bis zum Jahr 2025 jährlich erhöht, bevor daran anschließend ein freier Handel eröffnet werden soll. Um die neuen Rechtsvorschriften einzuhalten, rechnet die Ruhr Oel für 2021 mit ca. 30 Mio. EUR bis 50 Mio. EUR CO ₂ -Zertifikatskosten.

Für die folgenden Jahre sind umfangreiche Investitionen geplant, unter anderem die Fortsetzung des Programms "Steam & Power". Durch die kontinuierliche Fortführung von Verbesserungsmaßnahmen und den Einsatz moderner energieeffizienter Technologien, unter anderem zur Reduzierung von CO ₂ -Emissionen, soll die Profitabilität des Standortes deutlich erhöht und Gelsenkirchen zu einem führenden Produzenten von kohlenstoffarmen Treibstoffen und petrochemischen Produkten in Europa werden.

Die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft wird durch das externe Umfeld und die Nutzung der Verarbeitungsanlagen durch die BP ESE geprägt sein.

Für das Jahr 2021 sind für die Raffinerie Gelsenkirchen ein regulärer Verarbeitungsbetrieb sowie fortgesetzte Verbesserungsmaßnahmen mit einem geplanten Revisionsstillstand vorgesehen.

Die Produktion lag in 2020 entgegen der Prognose des Vorjahres stark unter dem Vorjahresniveau. Der Prognosewert für die Produktion von Mineralölprodukten konnte im Wesentlichen auf Grund des Nachfragerückganges an Mineralölprodukten im Rahmen der COVID-19-Pandemie, insbesondere bei Kerosin, sowie der Verlängerung des Hydrocracker Stillstandes nicht erfüllt werden.

Die Reduzierung der Olefine Produktion im Vergleich zur Prognose ist ebenfalls durch den Nachfragerückgang im Rahmen der COVID-19-Pandemie sowie durch die Verlängerung des Hydrocracker Stillstandes, der auch Auswirkung auf die Produktion der Cracker Anlagen hatte, getrieben.

Die Gesellschaft plant für das nächste Geschäftsjahr Produktionsmengen der Rohölverarbeitungsanlagen in Höhe von 8,81 Mio. t und für Olefinanlagen in Höhe von 1,97 Mio. t.

Die Nutzung der Raffinerieverarbeitungsanlagen lag in 2020 auf Grund der COVID-19-Pandemie entgegen der Prognose unter dem Vorjahr. Die Nutzung der Olefinanlagen lag entsprechend der Prognose über dem Vorjahresniveau.

Die Nutzung der Raffinerieverarbeitungsanlagen wird für 2021 über dem Niveau von 2020 prognostiziert. Bei der Nutzung der Olefinanlagen wird in 2021 ebenfalls mit einer höheren Auslastung gerechnet.

Die Verfügbarkeit sowohl der Raffinerieverarbeitungsanlagen als auch der Olefinanlagen lag entsprechend der Prognose deutlich über dem Vorjahresniveau.

Für 2021 wird eine Verfügbarkeit für die Raffinerieverarbeitungsanlagen und der Olefinanlagen auf ähnlichem Niveau wie in 2020 erwartet.

Aufgrund des Ergebnisabführungsvertrages wird die Gesellschaft auch künftig ein ausgeglichenes Ergebnis erzielen.

Die Geschäftsführung sieht zurzeit keine bestandsgefährdenden Risiken und geht davon aus, dass die Gesellschaft in den nächsten Jahren durch Investitionsprogramme ihre Wettbewerbsfähigkeit weiter ausbauen wird.

Gelsenkirchen, 15. Februar 2021

Die Geschäftsführung

Bilanz zum 31. Dezember 2020

AKTIVA

		31.12.2020	31.12.2019
	Anhang	EUR	EUR
A. Anlagevermögen	(4)
I. Immaterielle Vermögensgegenstände		4.813.719,34	4.574.610,89
II. Sachanlagen		1.055.606.384,39	880.323.291,12
III. Finanzanlagen		7.769.547,91	6.756.563,56
		1.068.189.651,64	891.654.465,57
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte	(5)	38.779.853,42	36.295.374,46
II. Forderungen und sonstige VermVermögensgegenstände	(6)
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen		23.364.103,73	38.491.272,32
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen		92.891.190,81	391.028.607,60
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht		1.379.268,60	294.113,70
4. Sonstige Vermögensgegenstände		9.182.142,86	8.806.864,46
		126.816.706,00	438.620.858,08
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten		15.519,31	8.143,58
		165.612.078,73	474.924.376,12
C. Rechnungsabgrenzungsposten		4.174.800,00	4.258.113,81
		1.237.976.530,37	1.370.836.955,50

PASSIVA

		31.12.2020	31.12.2019
	Anhang	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital		223.434.600,00	223.434.600,00
II. Kapitalrücklage		4.100.987,55	4.100.987,55
III. Jahresergebnis		0,00	0,00
		227.535.587,55	227.535.587,55
B. Investitionszuschüsse		140.736,93	202.000,77
C. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen		510.962.633,00	463.640.859,00
2. Steuerrückstellungen		4.210.000,00	0,00
3. Sonstige Rückstellungen	(7)	297.632.096,30	278.368.170,37
		812.804.729,30	742.009.029,37
D. Verbindlichkeiten	(8)
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen		148.483.942,44	163.638.451,61
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen		15.296.479,15	203.347.323,79
3. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Betteiligungsverhältnis besteht		15.127.571,27	13.070.800,28
4. Sonstige Verbindlichkeiten		17.602.390,61	19.850.349,69
		196.510.383,47	399.906.925,37
E. Rechnungsabgrenzungsposten		985.093,12	1.183.412,44
		1.237.976.530,37	1.370.836.955,50

Gewinn- und Verlustrechnung vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020

		2020	2019
	Anhang	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse	(10)
Bruttoerlöse		1.043.624.056,72	1.119.172.099,57
Energiesteuer		-71.546.439,36	-84.923.364,56
Nettoerlöse		972.077.617,36	1.034.248.735,01
2. Andere aktivierte Eigenleistungen		10.827.815,02	6.703.654,51
3. Sonstige betriebliche Erträge	(11)	23.856.365,75	26.986.384,90
4. Materialaufwand	(12)	-257.416.125,47	-278.797.962,24
5. Personalaufwand	(13)	-253.020.416,25	-215.083.000,34
6. Abschreibungen	(14)	-46.881.691,37	-44.273.339,16
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen	(15)	-438.625.549,57	-422.129.561,70
8. Beteiligungsergebnis	(16)	23.515.339,56	12.772.735,89
9. Zinsergebnis	(17)	-56.028.105,21	-60.297.865,90
10. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	(18)	-4.221.095,00	-214.565,61
11. Ergebnis nach Steuern		-25.915.845,18	59.915.215,36
12. Sonstige Steuern		-821.557,65	-5.273.466,00
13. Aufgrund eines Ergebnisabführungsvertrages abgeführter Gewinn		0,00	-54.641.749,36
14. Aufgrund eines Ergebnisabführungsvertrages ausgeglichener Verlust		26.737.402,83	0,00
15. Jahresergebnis		0,00	0,00

Anhang für das Geschäftsjahr 2020

(1) Allgemeine Angaben

Die Ruhr Oel GmbH (im Folgenden kurz: "Gesellschaft" oder "Ruhr Oel") mit Sitz in Gelsenkirchen, eingetragen im Handelsregister beim Amtsgericht Gelsenkirchen unter HRB 7527, ist eine 100 %ige Tochtergesellschaft der BP Europa SE, Hamburg, (BP ESE), mit der ein Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag besteht.

Der Jahresabschluss der Gesellschaft wurde nach den Vorschriften der §§ 242ff. und §§ 264ff. des Handelsgesetzbuches (HGB) und den Sondervorschriften des GmbH-Gesetzes aufgestellt.

Die Gesellschaft ist gemäß § 267 Abs. 3 HGB eine große Kapitalgesellschaft.

Die Gesellschaft betreibt weiterhin eine Kundenanlage gemäß § 3 Nr. 24a Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) und fällt nicht unter die erweiterten Pflichten des § 6b EnWG.

Im Interesse der Übersichtlichkeit werden in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung einzelne Posten zusammengefasst und im Anhang gesondert ausgewiesen.

Die Ziffern in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung verweisen auf die Angaben im Anhang.

(2) Konzernabschluss

Die BP p.l.c., London/ UK, (BP plc) stellt als Muttergesellschaft des internationalen bp Konzerns für den kleinsten und größten Kreis von Unternehmen einen weltweiten Konzernabschluss nach IFRS auf. Dieser Abschluss wird sowohl in London als auch bei der BP ESE in Hamburg erhältlich sein.

Die Ruhr Oel und die BP ESE haben jeweils davon abgesehen, einen Konzernabschluss nach § 290 HGB aufzustellen. Stattdessen werden gemäß § 291 Abs. 1 und 2 HGB der in die deutsche Sprache übersetzte Konzernabschluss und Konzernlagebericht der BP plc, ebenso wie der Abschluss und Lagebericht der BP ESE im Bundesanzeiger veröffentlicht.

(3) Ansatz-, Ausweis- und Bewertungsmethoden

Die Wahl der Bilanzierungsmethoden erfolgt nach dem Prinzip der Stetigkeit. Die für die Aufstellung des Jahresabschlusses der Gesellschaft maßgebenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind gegenüber dem Vorjahr im Wesentlichen unverändert.

Die immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens sind zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare und gegebenenfalls außerplanmäßige Abschreibungen, angesetzt. Bei den Abgängen wird unterstellt, dass sie in dem auf die Vollabschreibung folgenden Jahr aus dem Betriebsvermögen ausscheiden. Bei immateriellen Vermögensgegenständen wird eine Nutzungsdauer zwischen 4 und 20 Jahren unterstellt.

Die Bewertung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um linear planmäßige und gegebenenfalls außerplanmäßige Abschreibungen. Die Herstellungskosten entsprechen den handelsrechtlichen aktivierungspflichtigen Kosten. Zugänge der Geschäftsjahre 1987 bis 2009 werden basierend auf der AfA-Tabelle für den Wirtschaftszweig Erdölverarbeitung abgeschrieben. In Ausnahmefällen findet die AfA-Tabelle für die allgemein verwendbaren Anlagegüter Anwendung. Zugänge ab dem Geschäftsjahr 2010 werden im Rahmen von betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern abgeschrieben. Bei Sachanlagen wird eine Nutzungsdauer zwischen 4 und 50 Jahren unterstellt.

Geringwertige Wirtschaftsgüter werden bis zu einem Einzelanschaffungswert von EUR 250,00 im Jahr des Zugangs direkt in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Für von der Gesellschaft genutzte bewegliche Anlagegüter mit Anschaffungskosten von mehr als EUR 250,00 bis EUR 1.000,00 wird ein Sammelposten gebildet, der linear über fünf Jahren abgeschrieben wird.

Erhaltene Investitionszuschüsse für Sachanlagen werden gesondert auf der Passivseite ausgewiesen und entsprechend der Nutzungsdauer der bezuschussten Anlagen aufgelöst und von den Abschreibungen abgesetzt.

Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten unter Berücksichtigung von notwendigen Abschreibungen und erforderlichen Wertaufholungen bilanziert. Die Ausleihungen werden mit ihrem Nennwert bzw. Barwert angesetzt.

Die Vorräte werden zum gleitenden Durchschnittswert der Anschaffungskosten bzw. zum niedrigeren Marktpreis bewertet. Für unbewegte Vorräte werden Abschläge vorgenommen.

Emissionsrechte werden als kurzfristige immaterielle Vermögensgegenstände des Vorratsvermögens neben den Hilfs- und Betriebsstoffen bilanziert. Unentgeltlich erworbene Emissionsrechte werden mit EUR 0,00 angesetzt. Die im Rahmen der Zuteilung anfallenden Kosten werden im Geschäftsjahr der Zuteilung aufwandswirksam erfasst. Entgeltlich erworbene Emissionsrechte werden zu Anschaffungskosten aktiviert. Die Bewertung erfolgt zum gleitenden Durchschnittswert bzw. zum niedrigeren Marktpreis am Bilanzstichtag.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden zum Nennwert unter Abzug notwendiger Einzelwertberichtigungen ausgewiesen.

Das allgemeine Kreditrisiko der Ruhr Oel ist aufgrund der Einbeziehung in den internationalen bp Konzern und der Kundenstruktur als sehr gering einzustufen. Im Vorjahr wurde dem allgemeinen Kreditrisiko durch den Ansatz von Pauschalwertberichtigungen letztmalig Rechnung getragen.

Der Kassenbestand und die Guthaben bei Kreditinstituten werden zu Nennwerten ausgewiesen.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten enthält Ausgaben vor dem Bilanzstichtag, die zu Aufwendungen in kommenden Perioden führen.

Aufgrund des steuerlichen Organschaftsverhältnisses fallen in der Gesellschaft keine latenten Steuern an.

Zum 31. Dezember 2020 wurden die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen nach versicherungsmathematischen Grundsätzen auf Grundlage des Anwartschaftsbarwertverfahrens (Projected Unit Credit Method) berechnet.

Der Rückstellungsbetrag wurde nach versicherungsmathematischen Grundsätzen mit dem ermittelten Barwert unter Berücksichtigung des von der Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatzes der letzten zehn Geschäftsjahre grundsätzlich angesetzt. Für das letzte Quartal des Geschäftsjahres wurde anstelle des von der Bundesbank veröffentlichten Zinssatzes unter Berücksichtigung der von der Bundesbank angewandten Ermittlungsmethodik eine Prognose des durchschnittlichen Marktzinssatzes der letzten zehn Geschäftsjahre zum 31.12. von 2,31 % (Vorjahr: 2,71 %) vorgenommen. Der Unterschiedsbetrag zwischen den angesetzten Rückstellungen und den Rückstellungen, die sich bei einem durchschnittlichen Marktzinssatz der letzten sieben Jahre ergeben würden, beträgt TEUR 77.445 (Vorjahr: TEUR 72.142). Bei der Wahl des Zinssatzes wird eine pauschale Restlaufzeit der Pensionsverpflichtungen von 15 Jahren unterstellt.

In die Berechnung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurden für die Gesellschaft erwartete Lohn- und Gehaltssteigerungen in Höhe von 2,75 % (Vorjahr: 3,00 %) sowie ein Rententrend in Höhe von 1,35 % (Vorjahr: 1,60 %) einbezogen. Basis sind die biometrischen Rechnungsgrundlagen der am 20. Juli 2018 veröffentlichen "Richttafeln 2018 G" von Klaus Heubeck.

Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen tragen den erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verlusten in angemessenem Umfang Rechnung. Die Bewertung erfolgt in der Höhe, des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages, künftig erwartete Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt. Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem von der Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der letzten sieben Geschäftsjahre abgezinst.

Zum 31. Dezember 2020 wurden die Rückstellungen für Jubiläumsleistungen und Sozialplanverpflichtungen nach versicherungsmathematischen Grundsätzen auf Grundlage des Anwartschaftsbarwertverfahrens (Projected Unit Credit Method) berechnet. Der Rückstellungsbetrag wurde nach versicherungsmathematischen Grundsätzen mit dem ermittelten Barwert unter Berücksichtigung des von der Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatzes der letzten sieben Geschäftsjahre grundsätzlich angesetzt. Für das letzte Quartal des Geschäftsjahres wurde anstelle des von der Bundesbank veröffentlichten Zinssatzes unter Berücksichtigung der von der Bundesbank angewandten Ermittlungsmethodik eine Prognose des durchschnittlichen Marktzinssatzes der letzten sieben Geschäftsjahre zum 31.12. von 1,61 % (Vorjahr: 1,97 %) vorgenommen. In die Berechnung der Rückstellungen für Jubiläumsleistungen und Sozialplanverpflichtungen wurden für die Gesellschaft erwartete Lohn- und Gehaltssteigerungen in Höhe von 2,75 % (Vorjahr: 3,00 %) berücksichtigt. Basis sind die biometrischen Rechnungsgrundlagen der am 20. Juli 2018 veröffentlichen "Richttafeln 2018 G" von Klaus Heubeck.

Für die Verpflichtung zur Abgabe von CO2-Emissionsrechten wird eine Rückstellung gebildet. Soweit die CO ₂ -Emissionsrechte zur Verfügung stehen, erfolgt die Bewertung der Rückstellung zum Wert der aktivierten Rechte. Es wird davon ausgegangen, dass zur Erfüllung der Rückgabeverpflichtung zuerst die ERUs (Emission Reduction Unit) und dann die EUAs (EU-Allowances) eingesetzt werden, wobei grundsätzlich für jede Kategorie die zugeteilten Rechte zuerst als verbraucht gelten.

Die Verbindlichkeiten werden zum Erfüllungsbetrag bilanziert, die Rentenverpflichtungen grundsätzlich mit dem Barwert bilanziert. Die Verbindlichkeiten gegenüber dem PENSIONS-SICHERUNGSVEREIN Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit, Köln, (PSVaG) werden aufgrund der Regelung der gesetzlichen Insolvenzsicherung für betriebliche Altersversorgung (§§ 10 II, 30i BetrAVG) vom 2. Dezember 2006 unter Anwendung eines Zinssatzes von 3% p.a. mit dem Barwert bilanziert.

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten enthält Einnahmen vor dem Bilanzstichtag, soweit sie zu Erträgen nach dem Bilanzstichtag führen.

Die Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten in fremder Währung werden am Abschlussstichtag grundsätzlich mit dem Devisenkassamittelkurs bewertet. Entsprechend dem § 256a HGB wird das Niederstwert- bzw. das Höchstwertprinzip für Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr nicht angewendet.

In der Gewinn- und Verlustrechnung wird die in den Umsatzerlösen enthaltene Energiesteuer offen abgesetzt. Die Bruttoerlöse enthalten Aufwendungen aus Energiesteuer, die gemäß § 277 Abs. 1 HGB direkt mit dem Umsatz verbunden und damit von den Bruttoerlösen abzuziehen sind.

Erläuterungen zur Bilanz

AKTIVA

(4) Anlagevermögen

Die Aufgliederung und Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2020 sind im Anlagenspiegel dargestellt.

Entwicklung des Anlagevermögens der Ruhr Oel GmbH, Gelsenkirchen, vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020

-in EUR-

	Entwicklung der Anschaffungs- und Herstellungskosten
	Stand 1.1.2020	Zugänge	Abgänge	Umbuchungen	Stand 31.12.2020
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1 Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten	5.716.781,81	410.902,20	1.409.007,69	813.110,69	5.531.787,01
2 Geleistete Anzahlungen	1.934.269,05	1.760.457,56	1.875,00	-1.825.100,11	1.867.751,50
	7.651.050,86	2.171.359,76	1.410.882,69	-1.011.989,42	7.399.538,51

II. Sachanlagen
1 Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	285.681.981,08	1.570.766,57	2.791.665,21	14.092.807,04	298.553.889,48
2 Technische Anlagen und Maschinen	3.213.070.648,30	2.763.059,73	103.599,37	10.963.425,68	3.226.693.534,34
3 Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	73.823.380,06	1.380.568,88	2.071.283,09	3.182.347,75	76.315.013,60
4 Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	260.454.622,70	217.464.884,30	2.842.141,44	-272.26.591,05	447.850.774,51
	3.833.030.632,14	223.179.279,48	7.808.689,11	1.011.989,42	4.049.413.211,93

III. Finanzanlagen
1 Anteile an verbundenen Unternehmen	3.449.177,04	0,00	0,00	0,00	3.449.177,04
2 Beteiligungen	3.198.319,44	0,00	0,00	0,00	3.198.319,44
3 Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,00	1.140.000,00	60.000,00	0,00	1.080.000,00
4 Sonstige Ausleihungen	109.067,08	0,00	67.015,65	0,00	42.051,43
	6.756.563,56	1.140.000,00	127.015,65	0,00	7.769.547,91
Summe Anlagevermögen	3.847.438.246,56	226.490.639,24	9.346.587,45	0,00	4.064.582.298,35

	Entwicklung der Abschreibungen
	Stand 1.1.2020	Zugänge	Abgänge	Stand 31.12.2020
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1 Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten
2 Geleistete Anzahlungen	3.076.439,97	918.386,89	1.409.007,69	2.585.819,17
	0,00	0,00	0,00	0,00
	3.076.439,97	918.386,89	1.409.007,69	2.585.819,17
II. Sachanlagen
1 Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken
2 Technische Anlagen und Maschinen	142.345.587,57	8.838.462,92	2.791.665,21	148.392.385,28
3 Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.753.695.887,22	32.101.152,98	71.499,50	2.785.725.540,70
4 Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
	56.665.866,23	5.084.952,42	2.061.917,09	59.688.901,56
	0,00	0,00	0,00	0,00
III. Finanzanlagen	2.952.707.341,02	46.024.568,32	4.925.081,80	2.993.806.827,54
1 Anteile an verbundenen Unternehmen
2 Beteiligungen
3 Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
4 Sonstige Ausleihungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00
Summe Anlagevermögen	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00
	2.955.783.780,99	46.942.955,21	6.334.089,49	2.996.392.646,71

	Nettobuchwerte
	Stand 31.12.2020	Stand 31.12.2019
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1 Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten
2 Geleistete Anzahlungen	2.945.967,84	2.640.341,84
	1.867.751,50	1.934.269,05
	4.813.719,34	4.574.610,89
II. Sachanlagen
1 Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken
2 Technische Anlagen und Maschinen	150.161.504,20	143.336.393,51
3 Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	440.967.993,64	459.374.761,08
4 Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
	16.626.112,04	17.157.513,83
	447.850.774,51	260.454.622,70
III. Finanzanlagen	1.055.606.384,39	880.323.291,12
1 Anteile an verbundenen Unternehmen
2 Beteiligungen
3 Ausleihungen an verbundene Unternehmen	3.449.177,04	3.449.177,04
4 Sonstige Ausleihungen	3.198.319,44	3.198.319,44
	1.080.000,00	0,00
Summe Anlagevermögen	42.051,43	109.067,08
	7.769.547,91	6.756.563,56
	1.068.189.651,64	891.654.465,57

Der Anteilsbesitz gem. § 285 Nr. 11 HGB stellt sich zum 31. Dezember 2020 wie folgt dar:

Name/Sitz	Kapitalanteil	Eigenkapital ¹⁾	Ergebnis ¹⁾
		TEUR	TEUR
Verarbeitungsgesellschaften
DHC Solvent Chemie Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Mülheim a. d. Ruhr	100,0 %	2.446	0 ²⁾
Versorgungsgesellschaften
Nord-West Oelleitung Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Wilhelmshaven	25,1 % ³⁾	3.330	0 ²⁾
N.V. Rotterdam-Rijn Pijpleiding Maatschappij, Rotterdam/ Niederlande	22,2 %	29.864	2.723
Sonstige
Enplify eG, Düsseldorf	1,0 %	363	3
Maatschap Europoort Terminal, Rotterdam Europoort / Niederlande	50,0 %	14.887	0
Stadtmarketing-Gesellschaft Gelsenkirchen mbH, Gelsenkirchen	2,4 %	131	7
WiN Emscher-Lippe Gesellschaft zur Strukturverbesserung mbH, Herten	0,8 %	480	-530

¹⁾ Beträge aus 2019
²⁾ Ergebnisabführungsvertrag
³⁾ Der Anteil an der Summe der Stammeinlage (TEUR 2.483) beträgt 33,7 %. Dieser weicht vom Anteil (25,1 %) am Stammkapital (TEUR 3.330) ab, da Anteile von TEUR 847 eingezogen wurden.

(5) Vorräte

Die Vorräte enthalten neben Hilfs- und Betriebsstoffen in Höhe von TEUR 30.723 (Vorjahr: TEUR 31.015) verbriefte Rechte für die Emission von CO ₂ in Höhe von TEUR 8.056 (Vorjahr: TEUR 5.281). Der Zeitwert der im Bestand befindlichen unentgeltlich zugeteilten Rechte betrug TEUR 110.166 (Vorjahr: TEUR 84.184).

(6) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände setzen sich wie folgt zusammen:

	31.12.2020	31.12.2019
	TEUR	TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	23.364	38.491
Forderungen gegen verbundene Unternehmen	92.891	391.029
- davon Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	13.380	3.381
- davon Forderungen aus Finanzverkehr	0	374.758
- davon sonstige Vermögensgegenstände	79.511	12.890
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	1.379	294
- davon sonstige Vermögensgegenstände	1.379	294
Sonstige Vermögensgegenstände	9.183	8.807
- davon Forderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr	101	0
	126.817	438.621

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen im Wesentlichen sonstige Vermögensgegenstände und beinhalten hauptsächlich eine Forderung aus Verlustübernahme gegen die BP ESE. Gegen die Gesellschafterin BP ESE bestehen Forderungen in Höhe von TEUR 57.638 (Vorjahr: TEUR 343.203). Sämtliche Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind im Geschäftsjahr als auch im Vorjahr innerhalb eines Jahres fällig.

PASSIVA

(7) Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

	31.12.2020	31.12.2019
	TEUR	TEUR
Sozialplan	136.902	105.944
Ausstehende Rechnungen aus Lieferungen und Leistungen	76.644	88.949
Personalbereich	15.584	31.490
Öffentlich-rechtliche Verpflichtungen	28.463	23.415
Übrige	40.039	28.570
	297.632	278.368

(8) Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

	31.12.2020
	Insgesamt	davon Restlaufzeit
		bis 1 Jahr	über 1 Jahr	davon über 5 Jahre
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	148.484	148.484	0	0
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	15.296	15.296	0	0
- davon gegenüber Gesellschafterin	0	0	0	0
- davon Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	7.853	7.853	0	0
- davon Verbindlichkeiten aus Finanzverkehr	7.443	7.443	0	0
- davon sonstige Verbindlichkeiten	0	0	0	0
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	15.128	15.128	0	0
- davon gegenüber Gesellschaftern	0	0	0	0
- davon Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	4.345	4.345	0	0
- davon Verbindlichkeiten aus Finanzverkehr	10.783	10.783	0	0
Sonstige Verbindlichkeiten	17.602	12.580	5.022	0
- davon aus Steuern	6.491	6.491	0	0
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit	39	39	0	0
	196.510	191.488	5.022	0

	31.12.2019
	Insgesamt	davon Restlaufzeit
		bis 1 Jahr	über 1 Jahr	davon über 5 Jahre
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	163.639	163.638	1	0
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	203.347	203.347	0	0
- davon gegenüber Gesellschafterin	0	0	0	0
- davon Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	7.920	7.920	0	0
- davon Verbindlichkeiten aus Finanzverkehr	195.402	195.402	0	0
- davon sonstige Verbindlichkeiten	25	25	0	0
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	13.071	13.071	0	0
- davon gegenüber Gesellschaftern	0	0	0	0
- davon Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	4.310	4.310	0	0
- davon Verbindlichkeiten aus Finanzverkehr	8.761	8.761	0	0
Sonstige Verbindlichkeiten	19.850	12.534	7.316	0
- davon aus Steuern	7.811	7.811	0	0
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit	77	39	38	0
	399.907	392.590	7.317	0

Sämtliche Verbindlichkeiten sind unbesichert.

(9) Haftungsverhältnisse, außerbilanzielle Geschäfte und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Es besteht eine Durchsatzgarantie über einen Zeitraum von maximal drei Jahren gegenüber der Nord-West Oelleitung Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Wilhelmshaven (NWO). Diese Garantie resultiert aus einer von Ruhr Oel jeweils für das dritte Kalenderjahr gegenüber NWO anzumeldenden Garantiemenge für die Tarifzahlungen, die gemäß der geltenden NWO Tarife zu leisten sind. Für die Jahre 2021 - 2023 beträgt die Garantie TEUR 16.920 (Vorjahr: TEUR 16.199). Eine Inanspruchnahme aus der Durchsatzgarantie ist, einen normalen Raffineriedurchsatz unterstellt, als gering anzunehmen.

Des Weiteren besteht unverändert eine nicht eingeforderte Kapitaleinzahlungsverpflichtung gegenüber der RRP in Höhe von TEUR 3.020.

Es bestehen folgende außerbilanzielle Geschäfte:

	2020	davon Restlaufzeit			2019
	Insgesamt	bis 1 Jahr	1 bis 5 Jahre	über 5 Jahre	Insgesamt
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Großstillstände	384.637	86.049	298.588	0	397.987
Dienstleistungs- und Abnahmeverträge	299.472	129.434	96.379	73.659	291.157
Bestellobligo	528.046	528.046	0	0	239.780
Öffentlich-rechtliche Verpflichtungen	11.142	1.122	4.500	5.520	10.852
Miet-, Pacht- und Leasingverpflichtungen	26.153	10.926	14.973	254	27.008
	1.249.450	755.577	414.440	79.433	966.784

In den außerbilanziellen Geschäften sind in Höhe von TEUR 1.784 (Vorjahr: TEUR 1.695) Verpflichtungen gegenüber verbundenen Unternehmen enthalten.

Die Dienstleistungs- und Abnahmeverträge betreffen überwiegend Energiebezüge und dienen der Ausübung der operativen Geschäftstätigkeit der Gesellschaft im Bereich der Lohnverarbeitung. Der Anstieg im Bestellobligo entfällt im Wesentlichen auf das Steam & Power Project. Neben den zukünftigen finanziellen Verpflichtungen sieht die Gesellschaft keine weiteren wesentlichen Risiken aus diesen nicht in der Bilanz enthaltenen Geschäften.

Erläuterungen der Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.

(10) Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse setzen sich wie folgt zusammen:

	2020	2019
	TEUR	TEUR
Lohnverarbeitungen	921.047	973.390
Sonstige Leistungen	51.031	60.859
	972.078	1.034.249
weiterbelastete Energiesteuer	71.546	84.923
	1.043.624	1.119.172
- davon für ausländische Auftraggeber	8.897	15.626

(11) Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten periodenfremde Erträge in Höhe von TEUR 20.089 (Vorjahr: TEUR 24.406) und entfallen im Wesentlichen auf die Auflösung von Rückstellungen.

Des Weiteren sind Erträge aus Währungskursgewinnen in Höhe von TEUR 357 (Vorjahr: TEUR 201) enthalten.

(12) Materialaufwand

Der Materialaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

	2020	2019
	TEUR	TEUR
Aufwendungen für Hilfs- und Betriebsstoffe, CO ₂ -Emissionsrechte und ähnliche Rechte	217.081	236.051
Aufwendungen für bezogene Leistungen	40.335	42.747
	257.416	278.798

(13) Personalaufwand und Mitarbeiter

	2020	2019
	TEUR	TEUR
Löhne und Gehälter	219.319	174.916
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung	33.701	40.167
	253.020	215.083

Von den sozialen Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung entfallen TEUR 4.864 (Vorjahr: TEUR 12.472) auf Altersversorgung.

Im Durchschnitt beschäftigte die Gesellschaft im Geschäftsjahr 1.878 (Vorjahr: 1.784) Mitarbeiter, davon 1.119 (Vorjahr: 1.022) Angestellte und 759 (Vorjahr: 762) gewerbliche Mitarbeiter.

(14) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen

Die Abschreibungen setzen sich wie folgt zusammen:

	2020	2019
	TEUR	TEUR
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens	918	924
Abschreibungen auf Sachanlagen	46.025	43.411
abzüglich
Teilauflösung Investitionszuschüsse	-61	-62
	45.964	43.349
	46.882	44.273

(15) Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten Aufwendungen aus Währungskursverlusten in Höhe von TEUR 407 (Vorjahr: TEUR 203). Des Weiteren sind periodenfremde Aufwendungen in Höhe von TEUR 2.885 (Vorjahr: TEUR 341) enthalten und betreffen vor allem den Abgang von Vermögensgegenständen des Anlagevermögens.

(16) Beteiligungsergebnis

Das Beteiligungsergebnis setzt sich wie folgt zusammen:

	2020	2019
	TEUR	TEUR
Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen	23.179	12.773
- davon aus verbundenen Unternehmen	21.716	12.478
Erträge aus Beteiligungen	336	0
	23.515	12.773

(17) Zinsergebnis

Das Zinsergebnis setzt sich wie folgt zusammen:

	2020	2019
	TEUR	TEUR
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	68	1.044
- davon von verbundenen Unternehmen	68	12
Zinsen und ähnliche Aufwendungen	56.096	61.341
	-56.028	-60.297

Auf die Aufzinsung von Rückstellungen entfallen Zinsaufwendungen in Höhe von TEUR 54.747 (Vorjahr: TEUR 60.587).

(18) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Der Posten beinhaltet Aufwendungen für Steuern vom Einkommen und vom Ertrag für Vorjahre in Höhe von TEUR 4.210 (Vorjahr: TEUR 199).

Sonstige Angaben

(19) Nachtragsbericht

Informationen über Ereignisse und Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Ablauf des Geschäftsjahres mit nennenswerten Auswirkungen auf die Lage des Unternehmens, die weder in der Gewinn- und Verlustrechnung noch in der Bilanz berücksichtigt sind, lagen bei Aufstellung des Jahresabschlusses nicht vor.

(20) Abschlussprüferhonorar

Das für den Abschlussprüfer, Deloitte GmbH, Düsseldorf, im Geschäftsjahr als Aufwand erfasste Gesamthonorar im Jahresabschluss der Gesellschaft beträgt TEUR 114. Hiervon entfallen TEUR 114 auf die Abschlussprüfung.

(21) Aufsichtsrat:

Mitglieder des Aufsichtsrates:

Vertreter der Anteilseigner:

Wolfgang Langhoff	Vorsitzender, Vorstandsvorsitzender (Chairman) der BP ESE
Achim Bothe	Pricing & Channel of Trade Manager NWE innerhalb des internationalen bp Konzerns
Claudia Joost	Vice President Human Resources Fuels ESA
Christian Klatt	Fuels ESA Planning and Performance Reporting Manager innerhalb des internationalen bp Konzerns
Bernhard Niemeyer-Pilgrim	Mitglied des Vorstandes der BP ESE Refinery Manager Fuels ESA (ab 21. Februar 2020)
Anke Tannhäuser	Midstream Director, North West Europe (bis 04. März 2020)
Alan Williamson	Performance Unit Leader European Petrochemicals innerhalb des internationalen bp Konzerns
Vertreter der Arbeitnehmer:
Darko Manojlovic	Vorsitzender des Betriebsrates der Gesellschaft und Mitglied des Konzernbetriebsrates
Rainer Auberger	Controller bei der Gesellschaft
Detlef Gajewsky	Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrates der Gesellschaft und Mitglied des Konzernbetriebsrates
Kay Labusch	Mitglied des Betriebsrates der Gesellschaft
Detlef Lüke	Leiter des Bildungszentrums Haltern am See der IG Bergbau, Chemie, Energie
Thomas Steinberg	Bezirksleiter Gelsenkirchen der IG Bergbau, Chemie, Energie

Die Mitglieder des Aufsichtsrates erhielten für die Tätigkeit als Aufsichtsrat Bezüge in Höhe von TEUR 29 (Vorjahr: TEUR 28) von der Gesellschaft.

(22) Geschäftsführung und Gesamtbezüge der Geschäftsführung

Geschäftsführer im abgelaufenen Geschäftsjahr:

Jose Luis Garcia Galera	Refinery Manager Gelsenkirchen innerhalb des internationalen bp Konzerns
Holger Blannarsch	Human Resources Manager Gelsenkirchen innerhalb des internationalen bp Konzerns
Michaela Hodyas	Finance Manager Gelsenkirchen innerhalb des internationalen bp Konzerns

Die Geschäftsführung erhielt im abgelaufenen Geschäftsjahr von der Gesellschaft keine Bezüge.

Die Rückstellung für Pensionsverpflichtungen früherer Mitglieder der Geschäftsführung beträgt TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 886).

Gelsenkirchen, 15. Februar 2021

Ruhr Oel GmbH

Geschäftsführung

José Luis Garcia Galera

Holger Blannarsch

Michaela Hodyas

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Ruhr Oel GmbH, Gelsenkirchen

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Ruhr Oel GmbH, Gelsenkirchen, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Ruhr Oel GmbH, Gelsenkirchen, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft. Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten Erklärung zur Unternehmensführung.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die in Abschnitt 3 des Lageberichts enthaltene Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote).

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

•	wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zu den inhaltlich geprüften Lageberichtsangaben oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
•	anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten -falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Düsseldorf, den 4. März 2021

Deloitte GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Dr. Jörg Panning, Wirtschaftsprüfer

Robin Stemmer, Wirtschaftsprüfer

GESELLSCHAFTERBESCHLUSS

Die BP Europa SE, Hamburg, eingetragen unter HRB 113611 beim Amtsgericht Hamburg, ist alleinige Gesellschafterin der Ruhr Oel GmbH, Gelsenkirchen, eingetragen unter HRB 7527 beim Amtsgericht Gelsenkirchen.

Unter Verzicht auf die Einhaltung aller gesetzlichen und gesellschaftsvertraglichen Form- und Fristvorschriften für die Einberufung sowie die Abhaltung von Gesellschafterversammlungen und für die Fassung von Gesellschafterbeschlüssen hält die BP Europa SE hiermit die ordentliche Gesellschafterversammlung der Ruhr Oel GmbH ab und beschließt Folgendes:

1. Feststellung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2020

Der von der Geschäftsführung aufgestellte und von der Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, geprüfte Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 wird festgestellt. Das Ergebnis des Geschäftsjahres 2020 ist gemäß Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag vom 17. Mai 2017 durch die BP Europa SE ausgeglichen worden.

2. Entlastung des Aufsichtsrates

Den Mitgliedern des Aufsichtsrates wird für das Geschäftsjahr 2020 Entlastung erteilt.

3. Entlastung der Geschäftsführung

Den Mitgliedern der Geschäftsführung wird für das Geschäftsjahr 2020 Entlastung erteilt.

4. Wahl des Abschlussprüfers

Zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2021 wird die Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, bestellt.

Weitere Beschlüsse wurden nicht gefasst. Die Gesellschafterversammlung ist hiermit beendet.

Bochum, den 26. Mai 2021

BP Europa SE

René Jansen, Vorstand

ppa. Ronald Sieder, Prokurist

Bericht des Aufsichtsrates zum Geschäftsjahr 2020

(§ 171 Abs. 2 AktG i.V.m. den Regelungen des MitbestG 1976 i.V.m. der Mitbestimmungsvereinbarung aus 2017 i.V.m. § 9 Abs. 1 der Satzung der Ruhr Oel GmbH)

Der Aufsichtsrat informierte sich im Geschäftsjahr 2020 regelmäßig über den Geschäftsverlauf und die Lage der Gesellschaft und ihrer Beteiligung.

Der Aufsichtsrat kam im Geschäftsjahr 2020 zu drei ordentlichen Sitzungen, am 04. Mai 2020, am 31. August 2020 sowie am 07. Dezember 2020 und einer außerordentlichen Sitzung am 27. Oktober 2020 zusammen. Die Berichte der Geschäftsführung wurden dabei eingehend erörtert. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats stand stets in engem Kontakt mit der Geschäftsführung und wurde fortlaufend über alle wichtigen Geschäftsvorfälle unterrichtet. Die Geschäftsführung beantwortete alle Fragen, die ihr zu ihren Berichten und Vorlagen vom Aufsichtsrat gestellt wurden, vollständig und zufriedenstellend.

In seiner ersten ordentlichen Sitzung vom 04. Mai 2020 prüfte und billigte der Aufsichtsrat unter Teilnahme der Abschlussprüfer den von der Geschäftsführung aufgestellten Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2019, ohne dass sich Einwendungen ergaben. Der Aufsichtsrat erhob keine Einwendungen gegen das Ergebnis der Abschlussprüfung und schloss sich diesem an. Ferner billigte der Aufsichtsrat den Bericht des Aufsichtsrates an die Gesellschafterversammlung gem. § 171 Abs. 2 AktG i.V.m. den Regelungen des MitbestG 1976 i.V.m. der Mitbestimmungsvereinbarung aus 2017 i.V.m. § 9 Abs. 1 der Satzung der Ruhr Oel GmbH betreffend das Geschäftsjahr 2019.

Darüber hinaus empfahl der Aufsichtsrat der Gesellschafterversammlung die Feststellung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2019, die Entlastung der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2019 sowie die Wahl der Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2020. Ferner bevollmächtigte der Aufsichtsrat vorbehaltlich des Zustandekommens der vorgeschlagenen Beschlussfassung durch die Gesellschafterversammlung den Aufsichtsratsvorsitzenden, der Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, den Prüfungsauftrag zu erteilen.

In seiner zweiten ordentlichen Sitzung vom 31. August 2020 wurde dem Aufsichtsrat über aktuelle Geschäftsvorfälle und Projekte, unter anderem die Umsetzung des Reorganisationsprojekts "reinventing bp" Bericht erstattet. In der außerordentlichen Sitzung vom 27. Oktober 2020 stimmte der Aufsichtsrat der potenziellen Veräußerung einer Beteiligung der Gesellschaft zu.

In seiner letzten, ordentlichen Sitzung vom 07. Dezember 2020 erstattete der Vorsitzende der Geschäftsführung dem Aufsichtsrat den Bericht zur Lage der Gesellschaft. Ferner wurden der Finanzplan und das Investitionsbudget der Ruhr Oel GmbH für das Geschäftsjahr 2021 ausführlich besprochen.

Der Aufsichtsrat bestellte Herrn Holger Blannarsch mit Wirkung zum 01. Dezember 2020 erneut zum Mitglied der Geschäftsführung. Frau Michaela Hodyas wurde mit Wirkung zum 01. Januar 2020 bereits Ende des vorangegangenen Geschäftsjahres zum Mitglied der Geschäftsführung wiederbestellt.

Der Jahresabschluss der Ruhr Oel GmbH zum 31. Dezember 2020 und der Lagebericht wurden von der Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, geprüft. Die Prüfung führte zu keinen Einwendungen; die Abschlussprüfer erteilten dem Abschluss und dem Lagebericht den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk.

Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2020 und der Lagebericht sowie der Prüfungsbericht der Abschlussprüfer lagen den Mitgliedern des Aufsichtsrates zur Einsicht vor und wurden in der Sitzung vom 19. Mai 2021 in Anwesenheit der Abschlussprüfer beraten. Der Aufsichtsrat erhob keine Einwendungen gegen das Ergebnis der Abschlussprüfung und schloss sich diesem an. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung erhob der Aufsichtsrat keine Einwendungen und billigte den von der Geschäftsführung aufgestellten Jahresabschluss.

Der Aufsichtsrat dankt den Wirtschaftsprüfern von Deloitte für ihre konstruktive Zusammenarbeit bei der Prüfung des Jahresabschlusses der Ruhr Oel GmbH. Er spricht der Geschäftsführung, den Arbeitnehmervertreterinnen und Arbeitnehmervertretern und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Dank und Anerkennung für ihren Einsatz und ihre Erfolge im Geschäftsjahr 2020 aus.

Gelsenkirchen, den 19. Mai 2021

DER AUFSICHTSRAT

Wolfgang Langhoff, Vorsitzender des Aufsichtsrates