AccorInvest Germany GmbH

München

Jahresabschluss für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020

Grundlagen der Gesellschaft, Ziele, Strategien, Steuerungssysteme

Im Folgenden werden die Begrifflichkeiten bezüglich der verschiedenen Gesellschaften und Geschäftsbereiche wie folgt verwendet:

AccorInvest Group S.A., Luxemburg, Luxemburg, als oberstes Mutterunternehmen des gesamten AccorInvest-Konzerns, das den weltweiten Konzernabschluss des AccorInvest-Konzerns aufstellt.

AccorInvest Germany GmbH (AIG), München, deutsche Hauptgesellschaft von AccorInvest, die die größte Gesellschaft des deutschen HotelInvest Teilkonzerns darstellt.

HotelInvest Holding GmbH, München, als direktes Mutterunternehmen der AIG in Deutschland.

AccorInvest als operativer Hotelbetreiber und Asset Manager der Hotels.

ACCOR S.A., Issy-les-Moulineaux, Frankreich, als oberste Gesellschaft des gesamten Accor-Konzerns.

AccorHotels Deutschland GmbH (AHD), München, als die deutsche Gesellschaft von Accor, die für die AIG im Rahmen von Managementverträgen das Management der von der AIG betriebenen Hotels erbringt.

Die AccorInvest Germany GmbH (nachfolgend "AIG" oder "Gesellschaft" genannt) wird als hundertprozentiges Tochterunternehmen der HotelInvest Holding GmbH (indirekt) vollständig von der AccorInvest Group S.A. gehalten. Im Rahmen der erfolgten organisatorischen Umstrukturierung der Geschäftsjahre 2017 und 2018 wurden die Mehrheitsanteile an der AccorInvest Group S.A. durch die damalige Muttergesellschaft ACCOR S.A. an externe Investoren veräußert. Nach einem weiteren Anteilsverkauf an externe Investoren im Geschäftsjahr 2019 halten diese zum 31. Dezember 2020 unverändert ca. 70% der Anteile an der luxemburgischen AccorInvest Group S.A. Die verbleibenden Anteile in Höhe von ca. 30% werden unverändert vollständig von der ACCOR S.A. gehalten.

Die AccorInvest Group S.A. ist als strategischer Investor, Mieter und Betreiber von mehr als 800 Hotels weltweit tätig. Die strategische Zielsetzung der AccorInvest Group S.A. ist die Positionierung als führender Hotelinvestor im Economy- und Midscale-Bereich in Europa. Im Fokus dieser strategischen Ausrichtung stehen die Optimierung des bestehenden Hotelportfolios im Hinblick auf die operative Performance der Hotels sowie die Steigerung des Unternehmenswertes. Zu den wesentlichen Kennzahlen gehören die durchschnittliche Belegungsrate, der Durchschnittspreis sowie der durchschnittliche Umsatz je verfügbarem Zimmer (der sogenannte RevPAR), die neben den Umsatzerlösen und dem Ergebnis (vor Gewinnabführung bzw. Verlustübernahme) die für die Unternehmenssteuerung bedeutsamsten Leistungsindikatoren darstellen.

Im Rahmen von langfristigen Managementverträgen werden die Managementleistungen für die Hotelbetriebe von Accor bzw. der AHD bezogen. Accor ist eine weltweit führende Unternehmensgruppe für Augmented Hospitality, die ihre Dienstleistungen in mehr als 5.000 Hotels und Apartmentanlagen in 110 Ländern anbietet. Die Gruppe verfügt seit mehr als 50 Jahren über Hospitality-Know-how und - damit einhergehend - ein umfangreiches Portfolio mit 39 Hotelmarken von Luxus bis Economy, unterstützt durch das attraktive Loyalty-Programm Accor Live Limitless ("ALL"). Accor engagiert sich für eine nachhaltige Wertschöpfung und spielt über das Programm Planet 21-Acting Here eine aktive Rolle im Bereich der ökologischen Verantwortung sowie im Bereich der sozialen Verantwortung mit Hilfe des Stiftungsfonds Accor Solidarity, der benachteiligten Menschen durch Bildungsangebote Zugang zu Arbeitsplätzen ermöglicht.

Die AIG ist Mieter und Betreiber des deutschen Hotelportfolios. Der Hotelpark der AIG setzt sich zum Jahresende 2020 aus 169 Hotels zusammen, davon 66 Hotels im Eigentum verbundener Unternehmen und 103 Hotels mit Pachtverträgen mit externen Dritten. Die Gesellschaft ist in Deutschland mit den Marken Sofitel, Pullman, MGallery, Novotel, Novotel Suites, Mercure, ibis, ibis Styles und ibis budget vertreten. Die AIG übernimmt Steuerungs- und Koordinationsfunktionen für die AccorInvest-Region Zentraleuropa mit den hierzu gehörenden Ländern Deutschland, Österreich und Schweiz.

Wirtschaftsbericht

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen im Jahr 2020

Im Zuge der Corona-Pandemie ist die Weltwirtschaft im zweiten Quartal 2020 in eine Rezession von historischem Ausmaß gefallen. Vor dem Hintergrund der Angebots- und Nachfrageschocks im Zuge der Ausbreitung der Corona-Pandemie sowie der ergriffenen nationalen und internationalen Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung ist es zu erheblichen Einschränkungen der wirtschaftlichen Aktivität gekommen. Insgesamt schrumpfte die globale Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal 2020 um 7,8% ¹ gegenüber dem Vorquartal. Sinkende Infektionszahlen und die damit verbundenen Lockerungen der ergriffenen nationalen Infektionsschutzmaßnahmen haben im dritten Quartal 2020 zu einer deutlichen Erholung der weltwirtschaftlichen Entwicklung geführt und den historischen Einbruch teilweise wieder ausgeglichen. Das Ausmaß der Erholung hat sich jedoch in sektoraler und regionaler Hinsicht unterschieden.

Während sich die Industrieproduktion insbesondere im Bereich der Konsumgüter sowie der persönlichen und medizinischen Schutzausrüstung zügig erholt hat, war insbesondere im personennahen Dienstleistungsbereich, wie beispielsweise dem Gast- und Unterhaltungsgewerbe, nur eine verhaltene Erholung zu beobachten. Besser als im weltweiten Durchschnitt stellt sich dagegen die wirtschaftliche Situation in China dar, wo das Coronavirus Anfang 2020 erstmals ausgebrochen ist und sehr früh effektiv bekämpft wurde. Deutlich negativer als in den Vorjahren war die wirtschaftliche Entwicklung in Indien und dem Vereinigten Königreich, nachdem hier der Wirtschaftseinbruch mit rund 20% besonders heftig ausgefallen ist. Auch Länder, in denen der Auslandstourismus eine besonders große Rolle spielt, wie Spanien, Kroatien, Griechenland, Thailand und die Philippinen, waren von einem außerordentlich starken Einbruch der Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal betroffen und konnten diese Entwicklung trotz der Erholung im dritten Quartal nicht ausgleichen. Mit Beginn des vierten Quartals 2020 begannen die Infektionszahlen insbesondere in Europa, den Vereinigten Staaten sowie einigen südamerikanischen Staaten wieder zu steigen. Vielfach reagierten die Regierungen mit einer erneuten Verschärfung der Infektionsschutzmaßnahmen, die insbesondere auf eine Reduktion der sozialen Kontakte und einen Rückgang der Mobilität der Bevölkerung abzielten. Als direkte Folge der ergriffenen Infektionsschutzmaßnahmen hat sich der Erholungsprozess der Weltwirtschaft im vierten Quartal verlangsamt.

Aufgrund des kräftigen Aufschwungs im dritten Quartal 2020 fiel die negative Wachstumsrate der Weltwirtschaft über das gesamte Jahr 2020 mit 3,4% ² etwas weniger negativ aus als die unterjährigen Prognosen vermuten ließen.

Mit der weiterhin stark expansiv ausgerichteten Geldpolitik und der Ausweitung der expansiven Maßnahmen konnten die Zentralbanken die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie teilweise kompensieren. Auch die zahlreichen finanzpolitischen Maßnahmen der nationalen Regierungen hatten deutliche positive Impulse für die wirtschaftliche Entwicklung und konnten ebenfalls zu einer Abschwächung der negativen Effekte durch die Corona-Pandemie beitragen. Aufgrund der umfangreichen finanzpolitischen Maßnahmen, wie z.B. Kurzarbeitsprogrammen oder Subventionen, konnten die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Arbeitsmarkt deutlich abgeschwächt werden.

Neben der Corona-Pandemie haben sich auch die weiterhin bestehenden Handelsspannungen negativ auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung ausgewirkt. Der internationale Handel wurde insbesondere durch den Handelsstreit und den damit verbundenen Strafzöllen auf bestimmte Produkte zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten von Amerika stark belastet. ³ Das Auslaufen der Übergangsfrist für den geordneten Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union zum 31. Dezember 2020 hat auf beiden Seiten zu großen Unsicherheiten der eng verbundenen Wirtschaftsräume geführt und die wirtschaftliche Entwicklung weiter gebremst. Mit dem Abschluss einer Vereinbarung zu einem geregelten Austritt kurz vor Ende des Jahres 2020 haben sich die daraus resultierenden abwärtsgerichteten Risiken leicht verringert. Auch der Regierungswechsel in den Vereinigten Staaten, der sich zum Jahresende 2020 abgezeichnet hat, hat zu einer Reduktion der Risiken aus handelspolitischen Spannungen geführt, allerdings bestehen weiterhin Unsicherheiten zur künftigen Ausgestaltung der handelspolitischen Beziehungen. Politische Unsicherheiten in Bezug auf strukturelle Herausforderungen, wie beispielsweise den Klimawandel, belasten auch weiterhin die Investitionstätigkeit der Unternehmen.

Der Euroraum konnte sich im Sommer 2020 ebenfalls in großen Schritten von den Verlusten des zweiten Quartals erholen und hat im dritten Quartal eine Wachstumsrate von 12,4% ⁴ erreicht. Für das gesamte Jahr 2020 zeigt der Euroraum eine negative Wachstumsrate in Höhe von 6,8%. ⁵ Der Ausbruch der Corona-Pandemie und die entsprechenden Infektionsschutzmaßnahmen der Regierungen hatten in der ersten Jahreshälfte vor allem den privaten Konsum stark gebremst. Mit Hilfe umfangreicher finanzpolitischer Maßnahmen konnten die Einkommenseinbußen der Verbraucher und Verbraucherinnen (im Folgenden "Verbraucher") ⁶ teilweise kompensiert und die Kaufkraft stabilisiert werden, so dass mit den Lockerungen der Infektionsschutzmaßnahmen im Sommer die privaten Konsumausgaben wieder deutlich angestiegen sind. Insbesondere Länder mit einem hohen Anteil an personennahen Dienstleistungen in der Wertschöpfung, die im zweiten Quartal starke Einbußen erlitten haben, konnten von den Lockerungen im Sommer profitieren. Der Anstieg der Infektionszahlen im vierten Quartal war im Euroraum besonders deutlich und hat zu einer signifikanten Verlangsamung der wirtschaftlichen Erholung und einer deutlichen Eintrübung der Stimmung in den Unternehmen geführt. Die erneut verhängten Infektionsschutzmaßnahmen fielen zwar weniger rigide als im Frühjahr aus und belasteten damit die wirtschaftliche Entwicklung im vierten Quartal weniger als im zweiten Quartal, aber insbesondere die personennahe Dienstleistungsbranche war erneut massiv betroffen. Die weiterhin stark expansiv ausgerichtete Geldpolitik der europäischen Zentralbank sowie die umfangreichen finanz- und fiskalpolitischen Maßnahmen der Regierungen konnten bis zum Jahresende 2020 die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die wirtschaftliche Entwicklung und den Arbeitsmarkt teilweise kompensieren, allerdings bestehen deutliche abwärtsgerichtete Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung aus dem Auslaufen der finanzpolitischen Maßnahmen, wie z.B. Kurzarbeitsprogrammen, und der damit verbundenen Unsicherheit über das künftige Einkommen der Bevölkerung. Auch die Unwägbarkeiten aus dem Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union zum 31. Dezember 2020 haben insbesondere das verarbeitende Gewerbe belastet und zu weniger Investitionen und Ausfuhren der Unternehmen geführt.

Die Corona-Pandemie hat die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland maßgeblich beeinflusst. Im vergangenen Jahr ist die Wirtschaftsleistung erstmals seit der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise der Jahre 2008/2009 deutlich zurückgegangen. Dem historischen Einbruch der Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal um 9,8% folgte im Sommer eine unerwartet starke Erholung von 8,5%, die einen wesentlichen Teil der gesamtwirtschaftlichen Einbußen kompensieren konnte. ⁷ Mit dem erneuten Anstieg der Infektionszahlen zu Beginn des vierten Quartals wurde die kräftige Erholung allerdings vorläufig beendet. Die staatlichen Infektionsschutzmaßnahmen und der erneute Lockdown kurz vor dem Jahresende haben das wirtschaftliche und soziale Leben wieder stark eingeschränkt und das Wachstum gebremst. Über das gesamte Kalenderjahr 2020 ergibt sich für die Wirtschaftsleistung ein Rückgang von 4,9%. ⁸

Am stärksten von Infektionsschutzmaßnahmen betroffen sind die konsumorientierten Dienstleistungsbereiche wie das Hotel- und Gastgewerbe oder die Kultur- und Veranstaltungsbranche. Die Industrie und das verarbeitende Gewerbe dürften auf die potenziellen Lieferengpässe Ende des Jahres besser als im Frühjahr vorbereitet gewesen sein und konnten so die wirtschaftlichen Konsequenzen besser abfedern. Zusätzlich sollte die vorübergehende Mehrwertsteuersenkung ab Juli 2020 die inländische Nachfrage belebt haben. Das staatliche Unterstützungsprogramm zur Kurzarbeit wurde bis zum Ende des Jahres 2021 verlängert und trägt damit zur wirtschaftlichen Unterstützung der Unternehmen sowie des Arbeitsmarktes bei und ist eine wesentliche Stütze der Konjunktur. Umfangreiche weitere finanzpolitische Maßnahmen in Kombination mit der expansiven Geldpolitik der Zentralbanken haben darüber hinaus die Entwicklung der deutschen Wirtschaft gestützt und die negativen Folgen der Corona-Pandemie teilweise kompensiert.

¹ Vgl. hierzu und im Folgenden: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Schlaglichter im Dezember 2020.
² Vgl. hierzu und im Folgenden: OECD Economic Outlook, Interim Report March 2021.
³ Vgl. hierzu und im Folgenden: IfW Kiel Institut für Weltwirtschaft, Weltwirtschaft im Winter 2020.
⁴ Vgl. hierzu und im Folgenden: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Schlaglichter im Dezember 2020.
⁵ Vgl. hierzu und im Folgenden: OECD Economic Outlook, Interim Report March 2021.
⁸ Vgl. hierzu und im Folgenden: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Die wirtschaftliche Lage in Deutschland im März 2021, Pressemeldung vom 16.03.2021.

Branchenlage der deutschen Hotellerie im Jahr 2020

Mit einem Rückgang von 4,9% im Jahr 2020 hat der Ausbruch der Corona-Pandemie zu einem historischen Einbruch der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland geführt. ⁹ Um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, wurden bereits im März 2020 verschiedene Infektionsschutzmaßnahmen, wie Kontaktbeschränkungen und allgemeine Ausgangssperren, verordnet. Zudem wurde eine weltweite Reisewarnung ausgesprochen und von nicht-notwendigen Reisen im In- und Ausland abgeraten. Als Folge dieser Maßnahmen mussten zahlreiche Einrichtungen aus dem gastronomischen und dem touristischen Bereich vorübergehend schließen oder den Regelbetrieb stark einschränken. Das Hotel- und Gastgewerbe gehört aufgrund der Maßnahmen zu den am stärksten von der Corona-Pandemie betroffenen Branchen. Die Übernachtungen in der Hotellerie in Deutschland sind im vergangenen Jahr um 46,4% im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen und liegen damit auf dem niedrigsten Level seit Beginn der Erhebung. ¹⁰ Die Anzahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland ist im vergangenen Geschäftsjahr um 67,1% eingebrochen, während die Anzahl der Übernachtungen von innerdeutschen Reisenden im Durchschnitt um 40,0% zurückgegangen ist.

Mit den Lockerungen der Maßnahmen im Sommer 2020 setzte eine kurze Phase der Erholung ein und es kam zu einem raschen Nachfrageanstieg nach Übernachtungsmöglichkeiten insbesondere in den Ferienregionen. Die steigenden Infektionszahlen zu Beginn des vierten Quartals und die damit einhergehende, erneute Verschärfung der Infektionsschutzmaßnahmen hat die kurze Phase der Erholung im dritten Quartal 2020 beendet und wieder zu deutlichen Einbußen im Hotel- und Gastgewerbe geführt. ¹¹

⁹ Vgl. hierzu und im Folgenden: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Die wirtschaftliche Lage in Deutschland im März 2021, Pressemeldung vom 16.03.2021.
¹⁰ Vgl. hierzu und im Folgenden: Statistisches Bundesamt, Monatserhebung Tourismus - Dezember 2020 vom 18. Februar 2021.
¹¹ Vgl. hierzu und im Folgenden: Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung Nr. 058 vom 10. Februar 2021.

Übernachtungen in Beherbergungsstätten in Deutschland 2020

Der deutliche Rückgang der Übernachtungen in Folge der Infektionsschutzmaßnahmen hat zu einem Umsatzrückgang in der deutschen Hotellerie von nominal 43,9% geführt. ¹²

¹² Vgl. hierzu und im Folgenden: Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V., DEHOGA-Zahlenspiegel IV/ 2020 vom Februar 2021.

Nominale Umsatzentwicklung Januar bis Dezember 2020

Auch innerhalb des Beherbergungsgewerbes war eine unterschiedliche Belastung der Betriebe durch die Corona-Pandemie nach Standorten zu beobachten. Während insbesondere in den Sommermonaten eine deutliche Phase der Entspannung in den innerdeutschen Ferienregionen einsetzte, konnte in den deutschen Großstädten zwar ebenfalls eine leichte Verbesserung aufgrund vermehrter touristischer Kurzreisen beobachtet werden, diese konnte aber die deutlichen Einbußen der Hoteliers aus den ersten beiden Quartalen nicht kompensieren. Mit dem Anstieg der Infektionsdynamik in Deutschland zu Beginn des vierten Quartals und den damit einhergegangenen erneuten Verboten touristischer Übernachtungen wurde die leichte Erholung abrupt beendet. Über das Jahr 2020 ergibt sich über die sogenannten A-Destinationen der deutschen Großstädte ein durchschnittlicher Rückgang der Belegung von 62% und ein damit verbundener Rückgang des durchschnittlichen RevPAR von 69%: ¹³

¹³ Entnommen aus: Fairmas Hotel-Report, Ausgabe Januar 2021.

Wachstumsraten 2020 vs. 2019

Neben den staatlichen Verordnungen zur Schließung der Betriebe bzw. zum Verbot touristischer Übernachtungen waren insbesondere das Ausbleiben oder die digitale Abwicklung von Messen und Großveranstaltungen ein wesentlicher Treiber für die negative Geschäftsentwicklung der Hoteliers in den deutschen Großstädten. In Folge der Corona-Pandemie und der staatlichen Verordnungen zur Einschränkung der Mobilität ist auch das Geschäft mit den Geschäftsreisenden im vergangenen Jahr deutlich rückläufig gewesen. Die vermehrte Bereitschaft der Unternehmen für digitale Formen der Besprechungen, eine rückläufige Reisebereitschaft der Geschäftsreisenden sowie die fehlenden Messetermine und Großereignisse haben zu einem signifikanten Rückgang der Geschäftsreisenden und damit zu deutlichen Umsatzeinbußen bei den deutschen Hoteliers insbesondere in den Großstädten geführt.

Um die Betriebe zu unterstützen, hat die Bundesregierung Liquiditätshilfen, Kreditprogramme, ein umfangreiches Kurzarbeitsprogramm sowie beträchtliche Überbrückungshilfen, wie die außerordentliche Wirtschaftshilfe für die Monate November und Dezember 2020, implementiert. Trotz der staatlichen Unterstützungsmaßnahmen erwarten ein Großteil der Gastronomen und Hoteliers aus Deutschland, dass aufgrund der Schwere der Krise die angebotenen Hilfsprogramme nicht ausreichen werden, um die Betriebe durch die Krise zu führen. Ferner waren eine Vielzahl der staatlichen Unterstützungsmaßnahmen im Geschäftsjahr 2020 auf kleine und mittelgroße Betriebe ausgelegt und somit für die AIG nicht zugänglich.

Geschäftsverlauf der AIG im Jahr 2020

Die operative Entwicklung der AIG war im Geschäftsjahr 2020 aufgrund der Corona-Pandemie in einem bislang nicht gekannten Ausmaß negativ. Über das gesamte deutsche Hotelportfolio hinweg kam es in Folge der staatlichen Infektionsschutzmaßnahmen zu einem signifikanten Nachfrageeinbruch, wenngleich in den Sommermonaten eine leichte Erholungsdynamik beobachtet werden konnte. Der massive Nachfrageeinbruch hat zu einem Rückgang der Umsatzerlöse von über 70% und damit zu einem signifikant negativen Jahresergebnis geführt.

Um die Gesundheit der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen (im Folgenden "Mitarbeiter") und Gäste zu schützen, die Liquidität der Gesellschaft aufrechtzuerhalten und Arbeitsplätze langfristig zu sichern, hat die Geschäftsführung der AIG bereits frühzeitig Maßnahmen ergriffen und Handlungsmaßnahmen erarbeitet und umgesetzt.

―	Aktivierung des Krisenstabs für AccorInvest Central Europe, der sich regelmäßig und nach Bedarf abstimmt und kontinuierlich die Auswirkungen auf die wirtschaftlichen Aktivitäten der AIG überwacht,
―	Sicherstellung der Krisenkommunikation in den Hotels und im Headquarter durch regelmäßige elektronische Veröffentlichungen sowie Telefonkonferenzen mit den Hoteldirektoren und Hoteldirektorinnen (im Folgenden "Hoteldirektoren") und mit den Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen (im Folgenden "Arbeitnehmer") im Headquarter,
―	Bildung einer gemeinsamen Krisenarbeitsgruppe mit Accor, welche die relevanten Kennzahlen der Hotelbetriebe regelmäßig auswertet und darauf aufbauend Maßnahmen ergreift,
―	Verabschiedung eines Krisenmanagementplans sowie Aktualisierung des Business Continuity Plans für das Headquarter,
―	Kontinuierliche Überwachung der Auswirkungen auf die operativen Aktivitäten der AIG.

Als Reaktion auf die massiven wirtschaftlichen Konsequenzen für das operative Geschäftsmodell der AIG wurde eine Reihe von Maßnahmen implementiert, die einen Teil der wirtschaftlichen Schäden kompensieren und die Liquidität der Gesellschaft sicherstellen sollen. Dabei berücksichtigt die Liquiditätsplanung die Situation auf Gesamtkonzernebene, da die Finanzierung der Gesellschaft im Wesentlichen über Cashpooling auf Konzernebene erfolgt.

In Folge der behördlichen Verordnungen zur Schließung von Hotelbetrieben für touristische Übernachtungen wurden Hotelbetriebe vorübergehend vollumfänglich geschlossen, wenn diese im offenen Zustand mehr Liquidität als im geschlossenen Zustand benötigt haben. Nicht zwingend notwendige Investitionen und Ausgaben wurden gestrichen oder verschoben und bei laufenden Projekten Einsparungen soweit möglich vorgenommen. Die Bedingungen der bestehenden Miet- und Pachtverträge wurden einer detaillierten Prüfung unterzogen und umfangreiche Verhandlungen mit den Vermietern aufgenommen. Für einen Großteil der Arbeitnehmer wurde Kurzarbeit beantragt und ein Konzept für das mobile Arbeiten von zuhause eingeführt.

Mit Hilfe der in Folge der initiierten Maßnahmen erreichten Kostenreduktionen von insbesondere fixen Kosten sowie der Einsparungen bei den umsatz- und ergebnisabhängigen variablen Kosten, wie z.B. umsatzabhängigen Mieten, konnte die AIG teilweise den Effekt des massiven Umsatzrückgangs auf das operative Ergebnis kompensieren.

Veränderung des Hotelparks der AIG im Jahr 2020

Mit Wirkung zum 1. Januar 2020 haben das Mercure Parkhotel Krefelder Hof, das Pullman Aachen Quellenhof sowie das Mercure Hotel Remscheid das Netzwerk der AIG verlassen.

Im Laufe des Geschäftsjahres 2020 hat das Novotel Karlsruhe das Netzwerk der AIG verlassen und ist in das AHD Franchise-Netzwerk gewechselt.

Im Zuge von abgeschlossenen Aufhebungsvereinbarungen haben das Ibis budget Chemnitz Süd West und das Ibis Styles Aachen City im Geschäftsjahr 2020 das Netzwerk der AIG verlassen.

Mit Ablauf des Mietvertrags hat das Mercure Berlin Tegel Airport zum 1. Januar 2021 das Netzwerk der AIG verlassen.

Aufgeteilt nach Marken und nach Betriebsarten ergibt sich folgende Zusammensetzung des Hotelparks zum 31. Dezember 2020: ¹⁴

	Sofitel	Pullman	MGallery	Novotel	Novotel Suites	Mercure
Variable Pacht	0	0	1	8	0	15
Fixpacht	2	1	0	7	4	11
Gesamt	2	1	1	15	4	26

	ibis	ibis Styles	ibis budget	Gesamt 31.12.2020	darin Zugänge 2020	darin Abgänge 2020
Variable Pacht	33	2	35	94	0	2
Fixpacht	19	0	31	75	0	4
Gesamt	52	2	66	169	0	6

Damit besteht der Hotelpark zum 31. Dezember 2020 aus 169 Hotels, von denen 56% mit variablen und 44% mit fixen Pachtverträgen betrieben werden. 66 Hotels befinden sich dabei im Eigentum verbundener Unternehmen.

¹⁴ In der Zusammensetzung des Hotelparks zum 31. Dezember 2020 ist das Mercure Berlin Tegel Airport noch enthalten. Das ibis budget Regensburg befindet sich seit dem 1. Januar 2020 im Eigentum eines verbundenen Unternehmens.

Darstellung der Vermögens- Finanz- und Ertragslage

Ertragslage

Die Aufwands- und Ertragssituation der Gesellschaft stellt sich im Vergleich zum Vorjahr für die wesentlichen Posten der Gewinn- und Verlustrechnung wie folgt dar:

in Mio. EUR	2020	2019	Veränderung
Umsatzerlöse	218,0	752,2	-534,2
Sonstige betriebliche Erträge	32,4	18,5	13,9
Materialaufwand	-55,3	-140,1	84,8
Personalaufwand	-109,0	-166,8	57,8
Abschreibungen auf das Anlagevermögen	-20,2	-21,1	0,9
Sonstige betriebliche Aufwendungen	-225,1	-425,0	199,9
Finanzergebnis	7,8	5,2	2,6
Steuern vom Einkommen und Ertrag	0,0	0,2	-0,2
Ergebnis nach Steuern	-151,4	23,1	-174,5
Sonstige Steuern	-1,9	-1,9	0,0
Ertrag aus Verlustübernahme (Vorjahr: Aufwand aus Gewinnabführung)	153,3	-21,2	174,5
Jahresüberschuss	0,0	0,0	0,0

Aufgeteilt nach Marken sowie auf vergleichbarer Basis (bereinigt um Hotelschließungen in den Geschäftsjahren 2020 und 2019) stellt sich die Entwicklung der Umsatzerlöse wie folgt dar:

in Mio. EUR	2020	2019	2020 (vergleichbar)	2019 (vergleichbar)
Sofitel	12,9	59,2	12,9	56,4
Pullman	5,5	24,9	5,6	24,9
MGallery	2,6	8,2	2,6	8,2
Novotel	40,8	148,7	38,3	136,9
Novotel Suites	5,7	20,4	5,7	20,4
Mercure	44,8	172,0	43,6	152,7
Ibis	58,1	196,9	58,1	195,6
ibis Styles	1,8	8,8	1,5	6,3
ibis budget	42,9	110,3	42,7	107,7
Support	2,9	2,8	2,9	2,8
Gesamt	218,0	752,2	213,9	711,9

Die Corona-Pandemie hat zu einem historischen Einbruch der operativen Umsatzentwicklung der AIG von über 70% geführt. Übereinstimmend mit der Entwicklung der Hotellerie in deutschen Großstädten ist die Belegungsrate im vergangenen Geschäftsjahr um rund 64% zurückgegangen und liegt im Jahresdurchschnitt bei lediglich 26,5%. Während sich die Belegungsrate als direkte Folge des volkswirtschaftlichen Nachfrageschocks auf einem historisch tiefen Niveau bewegt, war der angebotsseitige Druck auf Preise weniger stark ausgeprägt und die Brutto-Durchschnittspreise für die Zimmer sind lediglich um 15% auf EUR 80,9 gesunken. Als Folge der beiden negativen Wachstumsraten ist der RevPAR im Jahr 2020 von EUR 68,9 um 69% auf EUR 21,4 gesunken.

Belegungsrate (%)

Brutto-Durchschnittspreis (in EUR)

Während zu Beginn des Jahres 2020 der Umsatz aus Übernachtungen noch in etwa auf dem Niveau des Vorjahres lag, sind die Umsätze aus Übernachtung ab März 2020 als Folge der implementierten Infektionsschutzmaßnahmen signifikant zurückgegangen. Das behördlich angeordnete Verbot zum Betrieb von Hotels und Beherbergungsbetrieben, das Ende März 2020 in Kraft getreten ist, sowie die zunehmende Verunsicherung der Gäste haben zu einem historischen Rückgang der Belegungsraten geführt. Aufgrund der fehlenden Nachfrage lag die durchschnittliche Belegungsrate in den Monaten April und Mai bei weniger als 10%.

Monatliche Belegungsrate (%) - 2020

Brutto-Durchschnittspreis - 2020

Um die laufenden Kosten der Hotels zu reduzieren, hat sich die Geschäftsführung in diesem Zusammenhang zur temporären Schließung von mehr als der Hälfte der Hotelbetriebe entschlossen. In Folge der schrittweisen Lockerungen der Infektionsschutzmaßnahmen gegen Ende des zweiten Quartals hat sich die Belegungsrate leicht erholt, konnte diese Erholung im dritten Quartal beibehalten und lag teilweise wieder bei über 30%. Bis zum Ende des dritten Quartals hat die Entwicklung der relevanten Kennzahlen der AIG damit die Erwartungen des Vorjahres-Lageberichtes erfüllt. Das im vierten Quartal erneut stark zunehmende Infektionsgeschehen in Deutschland hat allerdings zu einem erneuten Rückgang der Belegungsraten geführt und im Zusammenhang mit dem erneuten behördlichen Verbot zum Betrieb von Hotels und Beherbergungsbetrieben die Umsatzentwicklung empfindlich getrübt und zu einem erneuten Anstieg der temporär geschlossenen Hotels geführt. Da der erneute Anstieg der Infektionszahlen im vierten Quartal 2020 zum Zeitpunkt der Erstellung der Prognose im Vorjahresbericht nicht vorhersehbar war, konnte die Prognose für das vierte Quartal nicht erreicht werden.

Entwicklung der Hotelschließungen aufgrund der Corona-Pandemie

Die ausgewiesenen sonstigen betrieblichen Erträge sind im Vergleich zum Vorjahr um Mio. EUR 13,9 auf Mio. EUR 32,4 gestiegen. In Höhe von Mio. EUR 7,8 resultiert dieser Anstieg aus der Erstattung der Sozialversicherungsbeiträge durch die Bundesagentur für Arbeit im Zusammenhang mit dem in Anspruch genommenen Kurzarbeitergeld. Daneben sind aufgrund zahlreicher Absagen von Großveranstaltungen sowie einer zunehmenden Zurückhaltung insbesondere auch bei den Geschäftsreisen in Folge der Corona-Pandemie die Erlöse aus No-Show um rund Mio. EUR 4,0 angestiegen.

Der Materialaufwand hat sich gegenüber dem Vorjahr um Mio. EUR 84,8 auf Mio. EUR 55,3 verringert. Insbesondere die Aufwendungen für Restauration sind aufgrund der Corona-Pandemie im vergangenen Geschäftsjahr um Mio. EUR 23,0 auf Mio. EUR 8,8 zurückgegangen. Dies entspricht einem Rückgang um 72%. Ursächlich für diese Entwicklung ist der Einbruch der Nachfrage, der durch die Verunsicherung der Gäste sowie durch die behördlichen Verbote zum Gastronomiebetrieb bedingt war. Die Aufwendungen für Versorgung haben sich dagegen aufgrund des hohen Anteils an fixen Bestandteilen lediglich um Mio. EUR 8,7 vermindert. Die Aufwendungen für bezogene Leistungen sind in Folge des starken Nachfragerückgangs um Mio. EUR 51,1 zurückgegangen.

Der Personalaufwand hat sich um 35% reduziert und beträgt für das Geschäftsjahr 2020 Mio. EUR 109,0. Diese Entwicklung ist auf deutlich niedrigere Mitarbeiterzahlen zurückzuführen, da aufgrund des Einstellungsstopps im Zuge der Corona-Pandemie den Unternehmensaustritten kaum Neueinstellungen gegenüberstehen. Darüber hinaus hat die Einführung der Kurzarbeit für die Arbeitnehmer den Personalaufwand entlastet.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich im Vergleich zum Vorjahr um Mio. EUR 199,9 auf Mio. EUR 225,1 verringert. Wesentlicher Grund für diese Entwicklung ist der Rückgang der variablen Kosten. Insbesondere die umsatzbasierten Kosten sind in Folge des signifikanten Umsatzrückgangs stark zurückgegangen. Aber auch die sonstigen variablen Kosten sind vor dem Hintergrund der Liquiditätssicherung reduziert worden.

Die Aufwendungen für Umsatz-, Lizenz- und Managementgebühren sind aufgrund ihrer hohen variablen und umsatz- und ergebnisbasierten Kostenbestandteile analog zur Umsatz- und Ergebnisentwicklung um 67% zurückgegangen. Ausschlaggebend für den Rückgang der Verwaltungsaufwendungen im Vergleich zum Vorjahr um Mio. EUR 51,7 sind insbesondere die deutlich geringeren Distributionsgebühren in Folge des Nachfragerückgangs im vergangenen Geschäftsjahr. Die Aufwendungen für Miet- und Pachtverträge sind im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls um Mio. EUR 49,6 gesunken, insbesondere aufgrund des hohen Anteils an variablen, umsatzbasierten Mieten und Pachten. Der Rückgang der Erhaltungsaufwendungen um Mio. EUR 34,8 resultiert im Wesentlichen aus dem im Vergleich zum Vorjahr deutlich geringeren Renovierungsaufwand, der im Vorjahr aufgrund der strategischen Optimierung des Hotelportfolios außergewöhnlich hoch war.

Das Finanzergebnis hat sich im Vergleich zum Vorjahr um Mio. EUR 2,6 verbessert. Dies resultiert aus den Beteiligungserträgen von der HotelInvest GmbH & Co. KG, an der die AIG als Kommanditistin beteiligt ist.

Aufgrund des abgeschlossenen Ergebnisabführungsvertrags zwischen der AIG und der HotelInvest Holding GmbH fallen Steuern vom Einkommen und vom Ertrag nur noch auf der Ebene der HotelInvest Holding GmbH an.

Die Verminderung der variablen Kosten konnte die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Nachfrage und den damit verbundenen Umsatzrückgang von 71% auf Mio. EUR 218 im vergangenen Geschäftsjahr zumindest teilweise kompensieren. Aufgrund der weiterhin bestehenden fixen Kosten ist das Ergebnis nach Steuern im Vergleich zum Vorjahr um Mio. EUR 174,5 auf Mio. EUR -151,4 gesunken. ¹⁵

Aus sonstigen Steuern ergab sich ein Aufwand in Höhe von insgesamt Mio. EUR 1,9, der im Wesentlichen Aufwendungen für Grundsteuern in Höhe von Mio. EUR 1,8 umfasst.

Im Zusammenhang mit dem Ergebnisabführungsvertrag zwischen der AIG und der HotelInvest Holding GmbH hat sich die HotelInvest Holding GmbH verpflichtet, den handelsrechtlichen Verlust der AIG in Höhe von Mio. EUR 153,3 vollständig zu übernehmen und auszugleichen.

¹⁵ Vgl. hierzu das Ergebnis nach Steuern 2020 laut der Ertragslage.

Vermögens- und Finanzlage

Die untenstehende Darstellung zeigt die Entwicklung der Bilanzstruktur der Gesellschaft im Vergleich zu den Vorjahren. ¹⁶ Die Corona-Pandemie hat auch die Vermögens- und Finanzlage der AIG im Geschäftsjahr 2020 maßgeblich beeinflusst. Insbesondere die Forderung aus der Übernahme des handelsrechtlichen Verlustes 2020 gegenüber der HotelInvest Holding GmbH sowie die im Geschäftsjahr 2020 entstandene Cash-Pooling-Verbindlichkeit und die gestiegenen Mietverbindlichkeiten haben die Bilanzsumme um Mio. EUR 96,1 ansteigen lassen.

Aufgrund der deutlich höheren Bilanzsumme sind die verwendeten Bilanzkennzahlen nur eingeschränkt mit denen des Vorjahres vergleichbar.

Bilanzstruktur in % (Zahlenangabe in TEUR)

Die Investitionen in das Sachanlagevermögen beliefen sich insgesamt auf Mio. EUR 8,4. Bei den Zugängen zu den Sachanlagen handelt es sich insbesondere um Großrenovierungen und Anschaffungen in den bestehenden Hotels. Diesen Zugängen standen planmäßige Abschreibungen in Höhe von Mio. EUR 20,0 gegenüber, die den Effekt aus den Zugängen im Sachanlagevermögen überkompensiert haben. Aufgrund der Erhöhung der Bilanzsumme hat sich die Sachanlagenquote ¹⁷ im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um 5,7%-Punkte auf 11,4% vermindert (17,1% im Vorjahr).

Im Rahmen der 2017 erfolgten Übertragung der Grundstücke und Gebäude wurde der HotelInvest GmbH & Co. KG ein Verkäuferdarlehen in Höhe von Mio. EUR 95,4 gegeben, welches unter den Ausleihungen an verbundene Unternehmen ausgewiesen ist. Weitere Ausleihungen an verbundene Unternehmen in Höhe von Mio. EUR 12,6 betreffen zwei langfristige Gesellschafterdarlehen an die HotelInvest Development Holding GmbH.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind im vergangenen Geschäftsjahr um Mio. EUR 110,8 auf Mio. EUR 234,8 gestiegen. In Höhe von Mio. EUR 154,7 betreffen die Forderungen die HotelInvest Holding GmbH und resultieren vorwiegend aus der Übernahme des handelsrechtlichen Verlustes des vergangenen Geschäftsjahres im Rahmen des abgeschlossenen Ergebnisabführungsvertrages. Aus der konzerninternen Finanzierungsfunktion der AIG ergeben sich zudem Forderungen in Höhe von Mio. EUR 79,2 gegenüber deutschen AccorInvest-Gesellschaften, die vorwiegend aus dem Bau von Hotelimmobilien in diesen Gesellschaften resultieren.

Aufgrund des rückwirkend zum 1. Januar 2018 abgeschlossenen Ergebnisabführungsvertrags zwischen der AIG und der HotelInvest Holding GmbH werden keine latenten Steuern auf Ebene der AIG ausgewiesen.

Zum 31. Dezember 2020 beläuft sich die Eigenkapitalquote auf 51,8% gegenüber 64,2% zum Vorjahresstichtag. Die Veränderung resultiert dabei ausschließlich aus dem Anstieg der Bilanzsumme im Vergleich zum Vorjahr.

Aufgrund des abgeschlossenen Ergebnisabführungsvertrages werden auf Ebene der AIG keine Steuerrückstellungen mehr gebildet.

Als Folge der Corona-Pandemie sind im vergangenen Geschäftsjahr die sonstigen Rückstellungen um Mio. EUR 29,5 auf Mio. EUR 22,4 gesunken. Aufgrund des negativen operativen Ergebnisses der AIG wurden im Vergleich zum Vorjahr deutlich geringere Rückstellungen für Personalverpflichtungen gebildet. Die Rückstellungen für Verpflichtungen aus Pachtverträgen belaufen sich auf Mio. EUR 8,7.

Die in der AIG bilanzierten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben sich gegenüber dem Vorjahresstichtag um Mio. EUR 51,0 erhöht. Dieser Anstieg beruht zum einen auf den gestiegenen Mietverbindlichkeiten gegenüber externen Vermietern, mit denen - im Zuge der Corona-Pandemie und der signifikanten Umsatzeinbußen - Vereinbarungen zum Beispiel über Mietstundungen getroffen wurden. Zum anderen sind die Verbindlichkeiten gegenüber der AHD um Mio. EUR 20,9 gestiegen, nachdem eine Stundung der Gebühren für die im Rahmen des Management-Vertrages erbrachten Dienstleistungen vereinbart wurde. Der Rückgang der sonstigen Verbindlichkeiten um Mio. EUR 12,1 resultiert im Wesentlichen aus dem Wegfall der im Vorjahr ausgewiesenen Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit der Beendigung mehrerer Pachtverträge in Höhe von Mio. EUR 9,9. Des Weiteren haben sich die Verbindlichkeiten aus der Kulturförderabgabe sowie der Lohn- und Kirchensteuer um Mio. EUR 2,2 reduziert.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen in Höhe von Mio. EUR 107,3 gegenüber der AccorInvest Group S.A. und betreffen somit vorwiegend Verbindlichkeiten aus dem konzernweiten Cash-Pooling. Zum Jahresende des Berichtsjahres besteht eine Verbindlichkeit aus Cash-Pooling in Höhe von Mio. EUR 89,3 (Vorjahr: Forderung in Höhe von Mio. EUR 64,0). Unter Berücksichtigung der Summe aus Kassenbeständen sowie Guthaben und Verbindlichkeiten bei Kreditinstituten in Höhe von Mio. EUR 0,9 (Vorjahr: Mio. EUR -1,0) betragen die liquiden Mittel der Gesellschaft zum Bilanzstichtag Mio. EUR -88,4 gegenüber Mio. EUR 63,0 im Vorjahr. Der Rückgang der liquiden Mittel ist im Wesentlichen auf die Umsatzeinbußen im Rahmen der Corona-Pandemie zurückzuführen, die zu einem starken Rückgang der Liquidität geführt hat. Zur Absicherung der Liquidität der AIG wurden auf Konzernebene Maßnahmen ergriffen mit dem Ziel der Absicherung des künftigen Liquiditätsbedarfs. ¹⁸

¹⁸ Vgl. hierzu Ausführungen zu Liquiditätsrisiken bei den Ausführungen im Risiko- und Chancenbericht zu den Finanzwirtschaftlichen Risiken und Chancen.

Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Die nachfolgend dargestellten nichtfinanziellen Leistungsindikatoren werden zwar beobachtet, aber nicht zur direkten Konzernsteuerung eingesetzt.

Kundenzufriedenheit

Die Kundenzufriedenheit ist ein Kernelement einer erfolgreichen Unternehmenssteuerung in der Hotellerie. Um die Wahrnehmung und das Ansehen der Hotels bei den Kunden kontinuierlich zu überwachen, werden insbesondere zwei Key-Performance-Indikatoren gemessen. Der "Reputation Performance Score" ist ein Indikator, in den die Ergebnisse aus Gästebefragungen in den Hotels ("Guest Satisfaction Surveys") sowie aus der Auswertung von Kundenbewertungen von mehr als 250 Webseiten einfließen. Der "Net Promoter Score" ist ein Indikator, der für eine repräsentative Gruppe von Kunden ermittelt wird und sich aus der Wahrscheinlichkeit ergibt, mit dem die Kunden Accor bzw. die Hotelmarken einem Freund oder Kollegen weiterempfehlen werden. Im Zuge der Corona-Pandemie waren die Anzahl und die durchschnittlichen Ergebnisse im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig, allerdings haben sich die Bewertungen im Vergleich zum Wettbewerb leicht verbessert.

Arbeitnehmerbelange

Arbeitnehmer im Jahr 2020

Die Zahl der Arbeitnehmer der AIG, einschließlich Auszubildende, ohne Arbeitnehmer ohne Entgeltfortzahlung, beträgt zum 31. Dezember 2020 3.303 (Vorjahr: 4.383). Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl um 1.080 Arbeitnehmer reduziert. Bezogen auf den Jahresdurchschnitt ¹⁹ belief sich die Zahl der Arbeitnehmer auf 3.751 (Vorjahr: 4.577). Dies entspricht im Jahresvergleich einem Rückgang um 826 Arbeitnehmer. Dem Rückgang der Mitarbeiteranzahl standen im vergangenen Geschäftsjahr kaum Neueintritte gegenüber, da in Folge der wirtschaftlichen Herausforderungen im Zuge der Corona-Pandemie ein Einstellungsstopp für die AIG angeordnet wurde. Ungeachtet der momentan wirtschaftlich angespannten Lage und der Portfoliokonsolidierung liegt die Fluktuationsquote unter dem Niveau des Vorjahres.

Um Entlassungen aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie zu vermeiden, hat die Geschäftsführung der AIG im vergangenen Geschäftsjahr Kurzarbeit für einen Großteil der Arbeitnehmer eingeführt.

Die Geschäftsführung bedankt sich bei allen Arbeitnehmern, die in dieser schwierigen Situation zusammengerückt sind und zusammenhalten, für die geleistete Arbeit, ihren Einsatz, aber auch den Mut und die Professionalität, mit der sie dieser Krise begegnen.

Dieser Dank gilt in gleichem Maße den Arbeitnehmervertretungen, dem Gesamtbetriebsrat, den verschiedenen Ausschüssen und den lokalen Betriebsräten für die erneut vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit im abgelaufenen Geschäftsjahr.

¹⁹ Jahresdurchschnitt ermittelt auf Basis der Arbeitnehmerzahlen zum Ende der zwölf Kalendermonate (in Köpfen, einschließlich Auszubildenden, ohne Arbeitnehmer ohne Entgeltfortzahlung, bereinigt um Hotelschließungen und Hoteleröffnungen in den Geschäftsjahren 2019 und 2020).

Führung und Zusammenarbeit im Rahmen der Corona-Pandemie

Auf die Herausforderungen der Corona-Pandemie für den Arbeitsschutz konnte die AIG zügig und erfolgreich reagieren. Die bereits vorhandenen mobilen Arbeitsplatzlösungen haben eine kurzfristige Umstellung auf mobiles Arbeiten für die Arbeitnehmer im Headquarter und den Standorten ermöglicht. Ein "New Work"-Konzept für die Arbeitnehmer im Headquarter und an den Standorten wurde implementiert und Führungskräfte wurden zum Thema "Führen auf Distanz" geschult.

Um die offene und kontinuierliche Kommunikation mit den Arbeitnehmern trotz der Corona-Pandemie und den Auswirkungen auf die Arbeitswelt aufrechtzuerhalten, wurden im vergangenen Geschäftsjahr neue digitale Formate implementiert. So wurden im Rahmen von regelmäßigen Telefonkonferenzen des Krisenmanagement-Teams, der Geschäftsführung und den Arbeitnehmern die getroffenen Maßnahmen durch die Geschäftsführung erläutert und den Arbeitnehmern die Möglichkeit gegeben, aktiv in den Dialog mit der Geschäftsführung zu treten.

Mit den Arbeitnehmervertretungen pflegt das Unternehmen besonders in diesen herausfordernden Zeiten einen offenen, konstruktiven und vertrauensvollen Dialog. Im Rahmen der wöchentlich stattfindenden digitalen Sitzungen hat die Geschäftsführung die getroffenen Maßnahmen zur Bekämpfung der Folgen der Corona-Pandemie und die Entwicklungen erläutert und konnte mit den lokalen Betriebsräten die Betriebsvereinbarungen zur Kurzarbeit abschließen sowie die bestehende Gesamtbetriebsvereinbarung zum Bonus in Folge der Corona-Pandemie anpassen.

Ausbildungsmanagement

In Deutschland bietet die AIG sechs Ausbildungsberufe an. Im Jahr 2020 konnten insgesamt 108 Auszubildende neu eingestellt werden. Weiterhin wird ebenfalls der duale Studiengang Hotelfach in Tourismusmanagement angeboten.

Ende Dezember 2020 betreute die AIG in 83 ausbildenden Filialhotels und dem Headquarter 509 Auszubildende (56% weiblich, 44% männlich) aus 60 verschiedenen Nationen in den Bereichen Hotelfach (75%), Küche (13%), duales Studium (8%), Restaurantfach (2%) sowie sonstige (2%).

Karriereentwicklung

Im November 2020 begannen zwölf Talente ihr Hospitality Management Programm (HMP). Das Führungskräfteentwicklungsprogramm bereitet Talente der II. Führungsreihe gezielt auf die Rolle des General Managers vor. Das HMP umfasst vier Module und setzt inhaltliche Schwerpunkte in den Themen "Management" und "Führung". Projektarbeiten zu aktuellen Fragestellungen im Geschäftsfeld der AIG bringen neue Impulse für das Unternehmen. Das HMP fand 2020 zum letzten Mal statt und wird 2021 durch ein überarbeitetes Programm abgelöst.

Gesundheitsmanagement

Die AIG hat im Rahmen der Corona-Pandemie in allen Hotels weitreichende Hygiene- und Vorsichtsmaßnahmen implementiert, um die Sicherheit von Mitarbeitern und Gästen zu gewährleisten. Das ALLSAFE-Label wurde durch den von der AIG beauftragten Hotelmanager Accor entwickelt und definiert die neuen Hygienestandards und Reinigungsprotokolle. Unabhängige Audits stellen sicher, dass diese Standards in allen zertifizierten Hotels eingehalten werden.

Sozialbelange

Gleichbehandlung und soziales Engagement

Mit der Unterstützung des Netzwerkes "RiiSE" im zweiten Jahr betonen die AIG und der Manager Accor die hohe Bedeutung von Gleichstellung und Vielfalt.

"RiiSE" ist ein internationales Netzwerk zur Förderung der Gleichstellung und Vielfalt, mit dem Ziel, Menschen und Werte zu vereinen, Kommunikation und Solidarität zu fördern und Stereotype zu bekämpfen.

Neben dem Engagement bei "RiiSE" unterstützt die AIG gemeinsam mit dem Manager Accor zudem die Vereinten Nationen und deren " HeForShe"-Kampagne.

Achtung der Menschenrechte

Die AIG setzte im Jahr 2019 mit einer Null-Toleranz-Politik ein klares Zeichen gegen jegliche Form der Diskriminierung und sexuellen Belästigung und verfolgt auch im Jahr 2020 eine konsequente Null-Toleranz-Strategie.

Die AccorInvest Group S.A. und ihre Tochterunternehmen haben sich verpflichtet, sicherzustellen, dass ihre Kunden und Arbeitnehmer mit allen erforderlichen Mitteln über die Null-Toleranz-Richtlinie in Bezug auf sexuelle Belästigung informiert werden. Darüber hinaus können Maßnahmen ergriffen werden, die über die gesetzlichen Bestimmungen hinausgehen. Diese Maßnahmen beinhalten zum Beispiel die Möglichkeit eines Ausschlusses von Kunden oder Arbeitnehmern nach einer belastbaren Beschwerde über sexuelle Belästigung.

Integrität und Compliance

Um die Einhaltung von gesetzlichen Bestimmungen und regulatorischen Standards zu sichern, wurde 2020 eine Richtlinie zum Datenschutz bei der Telearbeit eingeführt. Mit einem neuen Datenpannenkonzept wurde das Datenschutzkonzept aus dem Vorjahr weiter ergänzt. Eine Geschenkerichtlinie sichert nun das gemeinsame Verständnis im Umgang mit Einladungen und Präsenten.

Soziales Engagement

Solidarity Week

Anlässlich der internationalen Solidarity Week von Accor im Dezember 2020 wurden auch im vergangenen Geschäftsjahr in mehreren Hotels Aktionen durchgeführt und Bedürftigen auf verschiedenen Wegen eine Freude bereitet.

So haben Mitarbeiter von Hotels in Düsseldorf den Gästen der Firminus-Klause eine Überraschung bereitet. Die Hotelteams des ibis und ibis budget Berlin Kurfürstendamm organisierten neben wärmenden Schlafsäcken für Bedürftige auch wieder einen Blutspendetag. Mehrere Hamburger Hotels unterstützen bereits zum 11. Mal das Frauenhaus.

Umweltbelange

Die Gesellschaft ist bestrebt, Umweltbelange im täglichen Geschäftsbetrieb zu berücksichtigen. Grundlage ist PLANET 21, das internationale Nachhaltigkeitsprogramm von Accor. Dieses Programm stellt die Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt der Strategie, Entwicklung sowie Innovation und führt gleichzeitig die zahllosen Initiativen der Gruppe in aller Welt unter einem Dach zusammen.

Accor konzentriert seine Bemühungen in den nächsten Jahren unter anderem auf folgende Prioritäten innerhalb des Kerngeschäfts:

―	Im F&B-Bereich liegt der Fokus auf gesunder und nachhaltiger Ernährung. Lebensmittelabfälle in den Restaurants sollen um ca. 30% reduziert werden und es ist die Errichtung von 1.000 urbanen Gemüsegärten in Hotels weltweit geplant.
―	Neubauten von Hotels und Renovierungen in Hotels sollen zu 100% in CO ₂ -armer Bauweise erfolgen.
―	Im Bereich Einwegplastik erfolgt in den Hotels eine schrittweise Reduktion in allen Bereichen, bis zur gänzlichen Abschaffung im Jahr 2022.

PLANET 21 DAY

Mit vielen sozialen Aktionen und Veranstaltungen zum Schutz der Umwelt ist der PLANET 21 DAY der jährliche Höhepunkt des nachhaltigen Engagements von Accor weltweit.

Aufgrund der Corona-Pandemie konnte der PLANET 21 DAY allerdings im vergangenen Jahr nicht im üblichen Rahmen stattfinden.

Plant for the Planet

Auch 2020 beteiligten sich in Deutschland zahlreiche Hotels des AccorInvest-Netzwerks an "Plant for the Planet", dem internationalen Wiederaufforstungsprojekt der Accor Gruppe. Dabei können Gäste einen Beitrag zur Pflanzung von Bäumen leisten, indem sie ihre Handtücher in den Hotels mehrfach verwenden. Ein Teil der dadurch eingesparten Wäschereikosten fließt somit in weltweite Wiederaufforstungsprojekte.

In Deutschland unterstützt AccorInvest den "Bergwaldprojekt e.V.", einen Verein, der sich in rund 45 laufenden Projekten für den heimischen Wald einsetzt.

Ökoprofit

Das Headquarter der AIG in München wurde 2010 erstmals als Ökoprofit-Betrieb ausgezeichnet und ist seitdem Mitglied im Ökoprofit-Club der Stadt München.

Ökoprofit ist ein Kooperationsprojekt zwischen Kommunen und der Wirtschaft. Neben Beratungen vor Ort werden Workshops zu Themen wie Energie, Wasser, Abfall, Einkauf, Arbeitsschutz und Rechtsaspekte angeboten. Ziel ist die Vermittlung von Grundlagen für eine eigenständige Bestandsaufnahme umweltrelevanter Betriebsdaten. Am Ende des Ökoprofit-Projekts steht eine Auszeichnung der teilnehmenden Unternehmen als "Ökoprofit-Betrieb".

Energieeffizienz

In nahezu allen Hotels werden die Nutzenergieströme, insbesondere die Verbrauchsdaten der Hauptstromzähler, kontinuierlich überwacht und analysiert. Die Hotels haben jeweils individuellen Zugriff auf eine zentrale Datenbank zur tagesaktuellen Überwachung ihrer Energieverbräuche. Bei Überschreitung individuell festgelegter Verbrauchsschwellenwerte werden automatisch generierte "Ad-hoc"-Meldungen per E-Mail an die Hoteltechnik versendet, um das sofortige Einleiten von Gegenmaßnahmen zu ermöglichen. Diese Methodik trägt dazu bei, den Energieverbrauch zu reduzieren, den CO ₂ -Ausstoß zu verringern und damit die Umwelt zu schonen und Kosten zu vermeiden. In diversen Hotels werden zusätzlich zu den Daten für Strom auch die Daten für Wasser und Wärme über diese zentrale Datenbank ausgewertet.

Die umgesetzten Maßnahmen und kontinuierlichen Datenaufzeichnungen konnten als Basis für die Verpflichtung gemäß Energie-Dienstleistungsgesetz herangezogen werden. Nach dem Erstaudit zum Ende des Geschäftsjahres 2015 wurde im Jahr 2019 ein Energieaudit gemäß DIN EN 16247-1 als Wiederholungsaudit auf Basis des Multi-Site-Verfahrens durchgeführt. Im Rahmen der Überprüfung wurden 22 Standorte begangen und bewertet. Die Auditierung gilt für einen Zeitraum von vier Jahren.

Erklärung zur Unternehmensführung

Geschlechterquote und Festlegung von Zielgrößen für den Frauenanteil in Führungspositionen

Am 1. Mai 2015 ist das "Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst" in Kraft getreten.

In diesem Zusammenhang hat der Aufsichtsrat der AIG im Jahr 2015 die Beibehaltung des zu diesem Zeitpunkt bestehenden Frauenanteils von 33% im Aufsichtsrat festgelegt. Zum 31. Dezember 2020 sind in dem aus insgesamt zwölf Mitgliedern bestehenden Aufsichtsrat vier Frauen vertreten und haben die gesetzliche Mindestquote von 30% damit übererfüllt. Für die Zukunft hat der Aufsichtsrat der AIG beschlossen, den aktuell bestehenden Frauenanteil von 33,33% im Aufsichtsrat beizubehalten. Hinsichtlich der Geschäftsführung wurde seitens des Aufsichtsrats ebenfalls die Zielgröße von 33% aufrechterhalten. Dieses Ziel wurde zu Ende Dezember des abgelaufenen Geschäftsjahres mit 33% erreicht. Beide Anteile sollen bis zum 30. Juni 2022 beibehalten werden.

Für die Führungsebene II setzt sich die Geschäftsführung eine Zielgröße für den Frauenanteil von 30%, welche bis zum 30. Juni 2022 zu sichern ist. Die Führungsebene II umfasst alle Führungskräfte der AIG direkt unterhalb der Geschäftsführung, die zum Executive-Kreis gehören, sowie Abteilungsdirektoren. Zum 31. Dezember 2020 betrug der Frauenanteil auf der Führungsebene II der AIG 33,33%.

Der Frauenanteil auf der Führungsebene III soll mindestens 50% betragen. Sie wird als dritte Führungsebene unterhalb des Aufsichtsrats definiert und umfasst alle Führungskräfte der AIG, die an Führungskräfte mit einer direkten Berichtslinie zur Geschäftsführung der AIG oder den Executive-Kreis berichten. Die AIG verfolgt hier ein freiwilliges Ziel und engagiert sich als globales Unternehmen künftig für noch mehr Ausgewogenheit. Dieses Ziel wurde im vergangenen Geschäftsjahr mit 58% übertroffen.

Für die Hoteldirektionen hat die Geschäftsführung eine Beibehaltung der Zielgröße von 35% bis zum 30. Juni 2022 festgelegt. Mit einem Frauenanteil von 39% wurde die Zielsetzung bei den Hoteldirektionen im Jahr 2020 erneut übertroffen.

Internes Kontrollsystem und Risikomanagement

Die AIG ist im Rahmen der unternehmerischen Tätigkeit einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt. Das Management von Risiken aus dem operativen Geschäft liegt dabei in erster Linie bei der Geschäftsführung der Gesellschaft.

Zur Erfassung, Analyse und Bewertung von Risiken hat die Geschäftsführung daher ein detailliertes Risikomanagementsystem eingerichtet. Kernziel des Risikomanagements ist die rechtzeitige Erkennung von bestandsgefährdenden Risiken oder solchen Risiken, die wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens haben könnten. Dadurch ist gewährleistet, dass die Geschäftsführung über wesentliche Risiken zeitnah informiert wird und entsprechende Maßnahmen einleitet. Darüber hinaus wird der Aufsichtsrat im Rahmen einer gesonderten Risikoberichterstattung durch die Geschäftsführung über wesentliche Risiken in Kenntnis gesetzt. Die Geschäftsführung wird regelmäßig im Rahmen eines Risk Reportings durch den Risk Manager über die laufenden Risiken informiert. Die zugrunde liegenden Richtlinien werden jährlich überprüft und bei Bedarf angepasst.

Das Risikomanagementsystem wird daneben durch ein konzernweites Reporting- und Controlling-System unterstützt, mit dem aussagekräftige Informationen zur Risikoerfassung und -analyse gesammelt werden. Mit Hilfe des durch Accor zur Verfügung gestellten Internal-Control-Systems, bestehend aus Prozessprüfungen und Selbsteinschätzungsverfahren für Hotels sowie neudefinierten Prozessen für das Headquarter, kommt ihrer aus den Hotel Management-Verträgen resultierenden Verpflichtung zur Einrichtung einer für die Größe, Komplexität und Struktur der Gesellschaft angemessenen internen Revision nach.

Risiko- und Chancenbericht

Die AIG ist im Rahmen ihres Geschäftsmodells verschiedenen Risiken ausgesetzt, die Auswirkungen auf die Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie die Reputation der AIG haben. Nachfolgend werden die wesentlichen Chancen und Risiken für den Verlauf des Geschäftsjahres 2021 erläutert.

Strategische Risiken und Chancen

Risiken und Chancen in Folge der Corona-Pandemie

Die Erholung der Nachfrage nach Übernachtungsmöglichkeiten ist weiterhin abhängig von der Entwicklung des Infektionsgeschehens sowie der Aufhebung staatlicher Infektionsschutzmaßnahmen sowie Reisebeschränkungen und -warnungen. Eine zentrale Rolle in der Aufhebung der bestehenden Beschränkungen kommt in diesem Zusammenhang der Entwicklung und Verteilung wirksamer Impfstoffe zu, die auch gegen die vermehrt auftretenden Virusmutanten einsetzbar sind. Bestehende Lieferengpässe sowie anderweitige Verzögerungen bei den weltweit gestarteten Impfkampagnen könnten zu weiter anhaltenden Reisebeschränkungen und einer verzögerten Nachfrageerholung führen. Darüber hinaus könnte das Fehlen international abgestimmter Gesundheits- und Reiseregelungen die Erholung des Reiseverhaltens weiter verzögern. Aufgrund der bestehenden Unsicherheiten in Bezug auf die Entwicklung des weiteren Infektionsgeschehens sowie den Ausbau digitaler Möglichkeiten insbesondere im Geschäftskundenbereich besteht außerdem das Risiko, dass sich das Reiseverhalten und die Kundenzusammensetzung nachhaltig verändern. Zunehmende Einsparmaßnahmen bei den Unternehmen in Folge der andauernden Krise werden zudem kurzfristig zu restriktiveren Reiserichtlinien und einem Rückgang der Geschäftsreisen führen.

Aus den Herausforderungen im Umgang mit der Corona-Pandemie ergeben sich für die AIG allerdings auch Chancen für die Zukunft. Um bei der Wiederaufnahme des Reiseverkehrs die Gesundheit der Mitarbeiter und Gäste zu gewährleisten, hat die AIG im Laufe des vergangenen Geschäftsjahres in allen Hotels weitreichende Hygiene- und Vorsichtsmaßnahmen implementiert, die durch unabhängige Audits regelmäßig überprüft werden. Durch die Implementierung dieser Konzepte wird das Vertrauen der Gäste in die Sicherheit während des Aufenthalts in den Hotels gestärkt, wodurch die Erholungseffekte schneller als erwartet eintreten könnten. Aufgrund von Nachholeffekten könnte sich dabei insbesondere im Bereich der touristischen Übernachtungen die Nachfrage deutlich zügiger als erwartet erholen. Die Harmonisierung internationaler Test- und Impfstrategien sowie der Abbau weltweit bestehender Lieferengpässe bei den Impfstoffen könnten bei einer Lockerung der Infektionsschutzmaßnahmen auch insbesondere im internationalen Geschäftskundenbereich zu schnelleren Nachholeffekten führen, da viele internationale Großprojekte im Rahmen der Corona-Pandemie zeitlich verschoben wurden.

Gesamtwirtschaftliche Risiken und Chancen

Neben den Risiken der Corona-Pandemie für die Entwicklung des Reiseverhaltens und damit der Nachfrageentwicklung sind auch die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen einem erhöhten Risiko im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie ausgesetzt. Der private Konsum, der in der Vergangenheit sowohl weltweit als auch in Deutschland eine der wesentlichen Stützen der Konjunktur war, ist im vergangenen Geschäftsjahr in Folge der Infektionsschutzmaßnahmen und der hohen Unsicherheit bei den Verbrauchern deutlich eingebrochen. Insbesondere der Einzelhandel und das Gastgewerbe sind von dieser Entwicklung massiv beeinträchtigt. Sollte sich das Infektionsgeschehen weiterhin dynamisch entwickeln und internationale Konzepte zu Gesundheits- und Reiseregelungen weiterhin fehlen, besteht das Risiko, dass die Verbraucher weiterhin zurückhaltend konsumieren und nicht zwingend notwendige Ausgaben verschieben. Das Risiko eines Anstiegs der Arbeitslosigkeit steigt dadurch ebenfalls deutlich. Daneben dürften auch die hohe Unsicherheit in Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung und eine pessimistischere Erwartungshaltung bei den Unternehmen zu Einsparungsmaßnahmen insbesondere im Bereich Personal führen. Mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit steigt auch das Risiko, dass Verbraucher aufgrund der Unsicherheit in Bezug auf ihre persönliche wirtschaftliche Situation weiterhin zurückhaltend konsumieren und sich damit die gesamtwirtschaftliche Erholung verlangsamt. Auch auf der Seite der Unternehmen steigen mit der zunehmenden Dauer der Einschränkungen das Finanzierungsrisiko aus einer zunehmenden Verschuldung sowie das Insolvenzrisiko. Auch aus der weltweit zunehmenden Staatsverschuldung ergeben sich für die Unternehmen mittelfristig Risiken für die Finanzierung, wenn sich die Risikobewertung von Staaten an den Finanzmärkten negativ verändern sollten.

Die weiterhin bestehenden makroökonomischen Risiken wie Handelskonflikte, Strukturwandel und Klimawandel können weltweit einen dämpfenden Effekt auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung haben, der insbesondere die exportorientierte deutsche Wirtschaft negativ beeinträchtigen kann.

Aus der aktuellen Entwicklung der makroökonomischen Faktoren ergeben sich allerdings auch Chancen. Die zunehmende Unsicherheit der Verbraucher und der damit verbundene Rückgang des privaten Konsums haben im vergangenen Jahr zu einem Anstieg der privaten Ersparnisse bei den Verbrauchern geführt. Ein Abklingen der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen und Unsicherheiten könnte zu deutlichen Nachholeffekten insbesondere bei den privaten Konsumausgaben führen. Aufgrund der staatlichen Unterstützungsprogramme für die Unternehmen, wie beispielsweise Kurzarbeit und Überbrückungshilfen, konnten die wirtschaftlichen Einbußen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie teilweise kompensiert und die Liquidität der Unternehmen sowie die Arbeitsplätze teilweise geschützt werden. Weitere fiskal- und geldpolitische Maßnahmen, wie z.B. Steuerstundungen und temporäre Mehrwertsteuersenkungen, könnten den positiven Effekt insbesondere bei den Unternehmen noch verstärken und bei einem Abklingen der Corona-Pandemie die Investitionstätigkeiten und in der Folge die wirtschaftliche Erholung deutlich ankurbeln.

Neben den Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung haben sich in Folge der Corona-Pandemie allerdings auch Möglichkeiten für neue Geschäftsmodelle ergeben. Als eine der größten strukturellen Herausforderungen für die Zukunft ist die Digitalisierung im vergangenen Jahr in den Vordergrund gerückt und es wurde eine Vielzahl von Investitionen in den Ausbau und die Verbesserung der digitalen Möglichkeiten getätigt. Aufgrund der weltweiten Einschränkungen konnten auch Erfolge bei der Bekämpfung des Klimawandels erzielt werden, der ebenfalls zu den größten strukturellen Herausforderungen zählt. Die Chancen, die sich aus den veränderten Rahmenbedingungen ergeben, können dabei in der Zukunft zu einem deutlich positiven Wachstumsimpuls der Wirtschaft beitragen. Der Regierungswechsel in den Vereinigten Staaten von Amerika zum Ende des Jahres 2020 hat zu einer Reduktion der abwärtsgerichteten makroökonomischen Risiken geführt. Der erfolgreiche Abbau von Protektionismus und Handelskonflikten könnte dabei zu einer deutlichen Erholung des Welthandels beitragen und insbesondere die exportorientierte deutsche Wirtschaft stützen und damit zur Erholung des Reiseverkehrs sowohl im touristischen als auch im geschäftlichen Umfeld beitragen.

Markt- und Wettbewerb

Für die AIG könnte sich nach der Überwindung der Corona-Pandemie der Wettbewerbsdruck spürbar erhöhen, da ausreichend Übernachtungskapazitäten insbesondere in den deutschen Großstädten zur Verfügung stehen und über die Preise der Zimmer ein Wettbewerb um die Nachfrage nach Übernachtungen eintreten könnte. Darüber hinaus könnten sich Risiken aus einer sich ändernden Kundenpräferenz insbesondere für touristische Ziele ergeben. Die angespannte Finanzsituation der Hotellerie in Folge der Corona-Pandemie sowie die Überkapazitäten in der Erholungsphase führen zu einem steigenden Insolvenzrisiko sowie einer zunehmenden Marktkonsolidierung. Daneben kann auch das gestiegene Insolvenzrisiko bei den Fluggesellschaften und Reiseveranstaltern das Risiko für die Hotellerie und die AIG erhöhen, sodass sich in Folge einer möglichen Angebotsreduktion auch der Reiseverkehr sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland abschwächt. Das Corona-bedingte Ausbleiben der Messen und Großveranstaltungen erhöht das Risiko der weiterbestehenden Überkapazitäten an Übernachtungsangeboten in den Großstädten und damit das Liquiditätsrisiko der Betriebe.

Mit ihrem bestehenden Hotelportfolio deckt die AIG allerdings alle Marktsegmente von Luxus bis Economy ab und erwartet aufgrund der breiten Diversifizierung die Konsequenzen eines möglichen Preis-Wettbewerbs besser als andere Marktteilnehmer kompensieren zu können. Darüber hinaus bietet die variable Kostenstruktur insbesondere bei den Hotels im Economy Segment die Möglichkeit, Umsatzeinbußen durch flexible Kosteneinsparungen zu kompensieren. Des Weiteren verfügt die AIG mit ihren Hotels als langjähriger Marktteilnehmer über eine positive Reputation und ein hohes Maß an Loyalität bei den Kunden. Mit Hilfe der implementierten Hygiene- und Gesundheitskonzepte in den Hotels stärkt die AIG weiterhin das Vertrauen in ihre angebotene Dienstleistung und kann so bei einer Lockerung der Einschränkungen von Nachholeffekten profitieren. Mit Hilfe von vermehrten Loyalty-Angeboten sowie flexiblen Buchungsbedingungen kann die Marktpräsenz weiter ausgebaut werden und Marktanteile können gewonnen werden.

In Folge der Corona-Pandemie wurde das bestehende Produktangebot überarbeitet und neue Angebote, wie beispielsweise Hotel-Office-Lösungen, in das bestehende Produktportfolio aufgenommen. Mit dem Launch des im April 2021 eingeführten hybriden Meeting-Konzepts All Connect durch den Manager Accor reagiert die AIG auf die veränderten Ansprüche von Unternehmenskunden an die Durchführung von Meetings und kann so bereits frühzeitig von Lockerungen bestehender Einschränkungen profitieren.

Operative Risiken und Chancen

Personalrisiken

Aufgrund der wirtschaftlichen Einbußen im Zuge der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Kosteneinsparungen wurde für die AIG ein Einstellungsstopp verhängt und Kurzarbeit für die Arbeitnehmer eingeführt. Damit steigt insbesondere das Risiko des Verlustes von Fachkräften und dem damit verbundenen Fachwissen, das für den operativen Ablauf sowohl in der Verwaltung als auch in den Hotels von hoher Bedeutung ist.

Risiken aus Investitionsprojekten

Zur Steigerung der Außenwahrnehmung bei den Kunden führt die AIG regelmäßig Investitions- und Renovierungsprojekte in den von ihr betriebenen Hotels durch. Risiken in diesem Zusammenhang sind insbesondere Verzögerungen bzw. Ausfälle solcher Projekte oder unerwartete Preissteigerungen. Vor dem Hintergrund der Liquiditätssicherung im Rahmen der Corona-Krise hat sich die AIG entschieden, Projekte, die bereits vor der Krise gestartet wurden, mit leichten Einsparungen abzuschließen und die Durchführung weiterer Projekte vorübergehend zu verschieben.

Risiken der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

Für erkennbare Risiken aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sind ausreichende Rückstellungen gebildet sowie andere geeignete Gegenmaßnahmen durchgeführt worden. Jedoch können Risiken niemals vollständig ausgeschlossen werden. Ausfallrisiken im Forderungsbereich werden durch Wertberichtigungen Rechnung getragen.

Finanzwirtschaftliche Risiken und Chancen

Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko sowie Risiken aus Zahlungsstromschwankungen werden durch konzernweite Finanzplanungsinstrumente und Cash-Pooling abgesichert. Die AIG verfügt zum 31. Dezember 2020 über nicht ausgeschöpfte Kreditzusagen ²⁰ eines Kreditinstituts in Höhe von Mio. EUR 0,6. Darüber hinaus ist die AIG in das konzernweite Cash-Pooling der Muttergesellschaft AccorInvest Group S.A. eingebunden und partizipiert an den auf Ebene der AccorInvest Group S.A. zur Verfügung stehenden Finanzierungen. Im Zusammenhang mit der bestehenden Cash-Pooling-Vereinbarung erfolgt ein monatlicher Forecast sowie ein tägliches Monitoring des Liquiditätsbedarfs und - falls notwendig - eine anschließende Anpassung des monatlichen Forecasts.

Die Sicherung der Liquidität ist insbesondere vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Schwierigkeiten in Folge der Corona-Pandemie von besonderer Bedeutung für die AIG. Um die Liquidität der AIG sowie des gesamten AccorInvest-Konzerns sicherzustellen, wurden auf Ebene der AccorInvest Group S.A. verschiedene Maßnahmen initiiert. Diese Maßnahmen umfassen ein vom französischen Staat garantiertes Darlehen ("Prêt Garanti par l'État" - PGE) in Höhe von rund EUR Mrd. 0,5, das im März 2021 gewährt und bereits ausgezahlt wurde, sowie die Aufschiebung der Rückzahlungspflicht für bestehende Schulden von rund EUR Mrd. 2,5 auf das Jahr 2025. Darüber hinaus haben die Eigenkapitalgeber der Gruppe einer Kapitalerhöhung in Höhe von rund EUR Mrd. 0,5 zugestimmt. Ferner hat die AIG Ende April 2021 Wirtschaftshilfe des Bundes für die Monate November und Dezember 2020 beantragt. Zudem hat die AccorInvest Group S.A., Luxemburg, als oberstes Mutterunternehmen des AccorInvest Konzerns am 17. Mai 2021 eine Patronatserklärung für die Dauer von zwölf Monaten ab der Aufstellung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2020 abgegeben. Wir gehen daher - vorbehaltlich unvorhersehbarer außergewöhnlich negativer Ereignisse - davon aus, dass die Fortführung der Geschäftstätigkeit der AIG insofern bis auf Weiteres sichergestellt ist.

²⁰ Die nicht ausgeschöpften Kreditzusagen sind definiert als die Kreditlinie eines Kreditinstituts verringert um die gewährten Avale.

Währungsrisiko

Währungsrisiken sind wegen der überwiegenden Rechnungsstellung in Euro von untergeordneter Bedeutung. Andere Risiken aus Preisänderungen haben für die AIG ebenfalls nur eine untergeordnete Bedeutung. Die Gesellschaft bedient sich keiner derivativen Finanzinstrumente.

Gesamtbild der Risikolage

Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie haben in 2020 für die AIG, wie auch für viele andere Unternehmen aus dem deutschen Hotel- und Gastgewerbe, wesentliche Unsicherheiten insbesondere in Bezug auf die Aufrechterhaltung der Liquidität mit sich gebracht. Diese Unsicherheiten werden auch im laufenden Geschäftsjahr 2021 weiter bestehen und stellen damit ein bestandsgefährdendes Risiko im Sinne des § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB dar. Aufgrund der zwischenzeitlich ergriffenen Maßnahmen sowohl der AIG als vor allem auch der Konzernmutter AccorInvest Group S.A. (siehe hierzu Unterabschnitt "Liquiditätsrisiko") gehen wir jedoch davon aus, dass die Fortführung der Gesellschaft bis auf Weiteres sichergestellt ist.

Prognosebericht

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen im Jahr 2021

Die Entwicklung der Weltwirtschaft verläuft zum Jahresbeginn 2021 nach Sektoren und Regionen sehr unterschiedlich. Nach der Erholung der Weltwirtschaft im Sommer 2020 hat das Infektionsgeschehen im Herbst 2020 wieder an Fahrt aufgenommen und sich zum Jahresbeginn 2021 noch einmal deutlich beschleunigt. Im Zuge der ergriffenen Infektionsschutzmaßnahmen waren insbesondere die Dienstleistungsbereiche, die mit intensivem sozialem Kontakt einhergehen, von einem erneuten Einbruch der Wirtschaftsleistung betroffen. Im Gegensatz zur ersten Corona-Welle im Frühjahr 2020 ist die Wertschöpfung der Industrie sowie der baunahen Dienstleistungsbereiche allerdings zum Jahresende nicht erneut eingebrochen, sondern hat sich in Folge der fortschreitenden Erholung der Weltkonjunktur, insbesondere in den exportorientierten Bereichen, im vierten Quartal sogar erholt. ²¹ Diese Erholung dürfte insbesondere im ersten Quartal 2021 eine der wesentlichen Stützen für die Konjunkturentwicklung darstellen. Mit dem allmählichen Voranschreiten der nationalen Impfkampagnen in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften sowie - wenn notwendig - gezielten Einschränkungen wird eine deutliche Erholung der weltwirtschaftlichen Aktivität erwartet. Insbesondere der private Konsum dürfte im Zusammenhang mit sinkenden Infektionszahlen und damit verbundenen zunehmenden Lockerungen wieder kräftig anziehen. Zudem dürfte sich die abnehmende Unsicherheit in Bezug auf den Verlauf der Pandemie positiv auf die Investitionen der Unternehmen auswirken. Der Sachverständigenrat rechnet nach einer Verlangsamung der weltwirtschaftlichen Aktivität im ersten Quartal 2021 mit einer deutlichen Erholung im Zuge der Eindämmung der Pandemie in der zweiten Jahreshälfte 2021 und einem Wachstum der Weltwirtschaft von 5,9% für das gesamte Jahr 2021. ²² Bei den Wachstumsaussichten ergeben sich allerdings regional deutliche Unterschiede. Während für die wirtschaftliche Aktivität insbesondere in China und anderen asiatischen Ländern sowie in den Vereinigten Staaten von Amerika Wachstumsraten zwischen 6,3% und 8,5% erwartet werden, fällt die Wachstumsrate im Euroraum mit 4,1% etwas geringer aus.

Ursächlich für die leicht unterdurchschnittliche Erwartung für den Euroraum ist das absehbar schwache erste Quartal 2021 in Folge der stark gestiegenen Infektionszahlen und den damit verbundenen Einschränkungen sowie der vergleichsweise schwächere Fortschritt bei der Impfkampagne im Vergleich zu den Vereinigten Staaten oder dem Vereinigten Königreich. Die Erfahrungen aus dem vergangenen Sommer zeigen jedoch, dass eine konjunkturelle Erholung im Zusammenhang mit Lockerungen sehr zügig verlaufen kann. Gestützt durch die günstigen Finanzierungsbedingungen sowie die während der Pandemie gestiegenen privaten Ersparnisse dürften sich insbesondere beim privaten Konsum deutliche Nachholeffekte im zweiten Halbjahr zeigen und die wirtschaftliche Aktivität positiv beeinflussen. Auch in Deutschland hat sich der wirtschaftliche Aufschwung zum Jahresende 2020 im Zuge der verhängten Infektionsschutzmaßnahmen deutlich verlangsamt.

Analog zur Entwicklung der Weltwirtschaft wird allerdings erwartet, dass sich die Wirtschaft im Laufe des Jahres 2021 in Folge der angelaufenen Impfkampagne sowie sinkender Infektionszahlen und damit einhergehenden Lockerungen deutlich erholen wird und insbesondere im privaten Bereich Nachholeffekte die wirtschaftliche Entwicklung stützen werden. Das Ifo Institut erwartet für das Jahr 2021 ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 3,7%. ²³ Der Ausblick ist allerdings mit signifikanten Abwärtsrisiken insbesondere in Bezug auf den Verlauf der Pandemie verbunden. Sollten sich beispielsweise die Lockerungen insbesondere in den Dienstleistungsbereichen, die mit intensivem sozialem Kontakt einhergehen, noch bis Juni 2021 verschieben, dürfte sich die Erholung auf das dritte Quartal 2021 verschieben und die erwartete Wachstumsrate für das Jahr 2021 um 0,3 Prozentpunkte auf 3,4% reduzieren. Aufgrund der absehbaren Verlangsamung der wirtschaftlichen Erholung im ersten Quartal 2021 erwartete der Sachverständigenrat für die deutsche Konjunktur ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 3,1%. ²⁴

Genaue Prognosen zur Wirtschaftsentwicklung weltweit, im Euroraum und in Deutschland sind allerdings angesichts der bisher sehr eingeschränkten Datenlage, der Ungewissheit über die politischen Reaktionen und den weiteren Verlauf der Pandemie mit einer sehr großen Unsicherheit behaftet. Neben den Risiken der Pandemie bestehen weiterhin signifikante Abwärtsrisiken im Rahmen globaler Handelskonflikte, geopolitischer Spannungen und vielfältiger politischer Unsicherheiten für Deutschland aber auch für die globale Wirtschaftsentwicklung. Neben den konjunkturellen Risiken sind vor allem die entwickelten Volkswirtschaften auch mit strukturellen Herausforderungen, wie der Umstellung auf eine emissionsärmere Wirtschaft als Folge des Klimawandels oder sozialer Unruhen, konfrontiert. Des Weiteren können die weiterhin bestehende Terrorgefahr und die hiermit einhergehende Verunsicherung der Konsumenten Folgen für das Kaufverhalten und insbesondere auch für das Reiseverhalten haben.

²¹ Vgl. hierzu und im Folgenden: ifo Institut, ifo Konjunkturprognose Frühjahr 2021 vom 19. März 2021.
²² Vgl. hierzu und im Folgenden: Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Konjunkturprognose 2021 und 2022 vom 17. März 2021.
²³ Vgl. hierzu und im Folgenden: ifo Institut, ifo Konjunkturprognose Frühjahr 2021 vom 19. März 2021.
²⁴ Vgl. hierzu und im Folgenden: Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Konjunkturprognose 2021 und 2022 vom 17. März 2021.

Erwartungen der Hotelbranche

Nach dem historischen Nachfrageeinbruch im vergangenen Geschäftsjahr steht die Hotelbranche vor einem herausfordernden Geschäftsjahr 2021, welches maßgeblich vom weiteren Verlauf der Corona-Pandemie beeinflusst sein wird. Im Zuge des Ende des Jahres 2020 von der Bundesregierung in Deutschland verhängten Lockdown "light" wurde ein temporäres Verbot für touristische Übernachtungen ausgesprochen, das eine weitgehende Schließung der Hotelbetriebe zur Folge hatte. Zum Zeitpunkt der Erstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts ist aufgrund der Infektionslage und des Fortschritts der Impfkampagne noch kein sicheres Ende dieser weitgehenden Hotelschließungen absehbar, auch wenn erste Öffnungsschritte abhängig vom lokalen Infektionsgeschehen in Aussicht gestellt sind. Eine Erholung der wirtschaftlichen Aktivität in der Hotelbranche wird frühestens mit dem Auslaufen der Infektionsschutzmaßnahmen erwartet. Die Erfahrung aus dem vergangenen Sommer zeigt, dass Nachholeffekte bei einer Lockerung der Maßnahmen sehr zügig eintreten können, allerdings belastet die aktuelle, faktische Schließung der Hotelbetriebe die Liquidität der Betriebe stark und es wird erwartet, dass die Anzahl der Insolvenzen mit der weiteren Dauer der Maßnahmen stark ansteigen wird. ²⁵ Für das Jahr 2021 erwartet die Hotelbranche, dass ausländische Touristen und Geschäftsreisende einen deutlich geringeren Anteil an der Kundenzusammensetzung haben werden. Der wesentliche Treiber der Nachfrage, insbesondere in der kommenden Urlaubssaison, wird voraussichtlich der Inlandstourismus sein. Hierbei dürften Hotelbetriebe in Urlaubsregionen deutlich stärker von der Erholung profitieren als Hotelbetriebe in deutschen Großstädten. Im Zusammenhang mit den steigenden Liquiditätsschwierigkeiten bei den Hotelbetrieben steigt mit zunehmender Dauer der Krise auch der Wettbewerbsdruck innerhalb der Branche und das bisher relativ stabile Preisniveau könnte in diesem Zusammenhang unter Druck geraten.

Die Investoren zeigten sich zu Beginn des ersten Quartals 2021 noch zurückhaltend, wenn es um die Assetklasse der Hotelimmobilien geht. ²⁶ Hotelimmobilien gehören nach wie vor zu den Assetklassen, die am stärksten von der Corona-Pandemie betroffen waren. Insbesondere in den sogenannten A-Destinationen in Deutschland sind die Auslastungsquoten mangels in- und ausländischer Touristen sowie mangels Geschäftsreisender auf einem sehr niedrigen Niveau. Aufgrund der Unsicherheiten zeigen sich die Investoren zurückhaltend, beobachten aber die Entwicklungen intensiv. Insbesondere die Aussichten auf starke Nachholeffekte im Bereich der touristischen Übernachtungen und eine Erholung der globalen Reisetätigkeit und der damit verbundenen Zunahme von Geschäftsreisen bei einer Entspannung der Corona-Pandemie eröffnen positive Perspektiven für die Investoren. In diesem Zusammenhang könnten auch auf Eis gelegte Investmentprozesse zügig zum Abschluss gebracht werden, was sich auch in höheren Investmentvolumina niederschlagen würde.

²⁵ Vgl. hierzu und im Folgenden: PwC Kurzstudie und Branchenausblick zum deutschen Hotelmarkt, Februar 2021.
²⁶ Vgl. hierzu und im Folgenden: BNP Paribas Real Estate; At a glance Q1 2021 - Hotel-Investmentmarkt Deutschland.

Ausblick der AIG auf das Jahr 2021

Die konjunkturellen Aussichten bilden die wesentliche Grundlage für den Ausblick der Geschäftsführung der AIG auf die zukünftige Entwicklung der Gesellschaft. Die Erwartungen der Hotelbranche insgesamt werden hierbei auf die konkreten Strukturen der AIG unter Berücksichtigung der gesetzten Ziele und festgelegten Strategien angepasst.

AccorInvest betreibt als Europas führender Hoteleigentümer und Investor seine Hotels (Eigentum und Miet- und Pachtverträge) im Rahmen langfristiger Managementverträge mit Accor als Manager. Diese Managementverträge sichern für AccorInvest die Nutzung der Marken und den Zugang zum Management- und Distributions-Know-how von Accor. Die Hauptverantwortung für die Steuerung der Umsatzentwicklung und damit der Entwicklung der operativen Ergebnisse der Hotels liegt bei Accor. Die Kernaufgaben, die seitens Accor im Rahmen des Managementvertrags erbracht werden, umfassen dabei neben der Distribution insbesondere die Bereiche Markenkommunikation und Marketing, die Betreuung des Kundenbindungsprogramms ALL, Talent & Culture, Einkaufsdienstleistungen sowie die Bereitstellung der Informationstechnologien. AccorInvest hingegen ist für den operativen Hotelbetrieb sowie für das Asset Management verantwortlich. Die Hauptaufgaben des Portfolio-Managements liegen hier insbesondere darin, als Schnittstelle zwischen Accor als Manager und den Hoteldirektoren zu fungieren, sowie - basierend auf der Analyse des bestehenden Hotelportfolios - dessen strategische Weiterentwicklung zu planen und umzusetzen.

Für das Jahr 2021 erwartet die Geschäftsführung der AIG weiterhin einen signifikanten Einfluss der Corona-Pandemie auf das operative Ergebnis der Gesellschaft, wenngleich die wirtschaftlichen Einbußen weniger stark als im Jahr 2020 ausfallen dürften.

Grundsätzlich ist für das Jahr 2021 aufgrund der bestehenden internationalen Reisebeschränkungen sowie Unsicherheiten zum weiteren Verlauf der Pandemie von einer starken Nachfrage insbesondere im Bereich des Inlandstourismus auszugehen. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Nachfrage nach Übernachtungen in typischen Urlaubsregionen etwas ausgeprägter als in den deutschen Großstädten ausfallen wird. Allerdings wird auch in den Großstädten eine steigende Nachfrage nach Kurztrips und Städtereisen erwartet. Im Zuge der erwarteten langsamen Entspannung der Corona-Pandemie im weiteren Verlauf des Jahres 2021 erwartet die AIG insbesondere in der zweiten Jahreshälfte auch eine steigende Nachfrage von Geschäftsgästen. Für die Umsatzentwicklung erwartet die AIG für 2021 im Vergleich zum Vorjahr ein deutliches Wachstum des Umsatzes um rund 45% (d.h. rund Mio. EUR 100) bei einer durchschnittlichen Belegungsrate von 35% bis 40%, einem Durchschnittspreis von rund EUR 80 und damit einem RevPAR von rund EUR 30. Aufgrund der bestehenden Kostenstruktur geht die Geschäftsführung der AIG trotz des Umsatzwachstums für das Jahr 2021 weiterhin von einem negativen Ergebnis (vor Verlustübernahme) in mittlerer zweistelliger Millionenhöhe aus. Die Liquidität der Gesellschaft ist auf Grundlage der aktuellen Planannahmen und -rechnungen und auf Basis der Aufrechterhaltung der Cashpooling-Vereinbarung sowie der von der AccorInvest Group S.A. am 17. Mai 2021 zugunsten der AIG abgegebenen Patronatserklärung für einen Zeitraum von mindestens zwölf Monaten als gesichert anzusehen.

Eine der wesentlichen Annahmen für die Prognose der Geschäftstätigkeit, von Umsatz, Ertrags- und Liquiditätslage ist die Dauer der bestehenden Einschränkungen, die ein Verbot touristischer Übernachtungen beinhalten, sowie die Geschwindigkeit der wirtschaftlichen Erholung. Sollten sich namentlich die Lockerungen in Folge des Infektionsgeschehens sowie des Fortschritts des laufenden Impfprogramms noch bis zum Ende des zweiten Quartals 2021 verzögern, sind signifikante Abweichungen zu den in diesem Bericht genannten Prognosen möglich. Diese Unsicherheiten in Bezug auf das Tempo der Erholung des Hotel- und Gastgewerbes und potenzielle neue Infektionswellen, die zu erneuten oder zusätzlichen Einschränkungen der Geschäftstätigkeit der Gesellschaft führen können, können sich insbesondere auf die Aufrechterhaltung der Liquidität auswirken und stellen somit ein bestandsgefährdendes Risiko im Sinne des § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB dar.

Im Zuge der Corona-Pandemie hat die Bundesregierung im Januar 2021 staatliche Unterstützung in Form einer außerordentlichen Wirtschaftshilfe für die vom bundesweiten Lockdown betroffenen Monate November bzw. Dezember 2020 in Aussicht gestellt. Darüber hinaus hat die Bundesregierung im April 2021 mit der sogenannten "Überbrückungshilfe III" eine weitere staatliche Unterstützung für den Zeitraum November 2020 bis Juni 2021 angekündigt. Die tatsächliche Gewährung dieser staatlichen Hilfe für die entsprechenden Monate könnte sich positiv auf die Liquiditäts- und Ergebnissituation der AIG auswirken. Am 29. April 2021 wurde die Wirtschaftshilfe des Bundes für November und Dezember 2020 beantragt. Zum Zeitpunkt der Erstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts ist die Höhe der zu bewilligenden Wirtschaftshilfe allerdings noch nicht bekannt und daher in der Prognose und der Liquiditätsplanung noch nicht enthalten.

Um die Krise bestmöglich zu überstehen, wurde ein auf die Dauer von zwei Jahren angelegter Transformationsplan auf Gruppenebene implementiert, der sowohl die operativen Abläufe effizienter gestalten soll als auch die Liquidität der AIG sowie des gesamten Konzerns weiter stärken und absichern soll. In diesem Zusammenhang wurde durch die mittelbare Muttergesellschaft AccorInvest Group S.A. ein durch den französischen Staat abgesichertes Darlehen im Volumen von rund Mrd. EUR 0,5 erfolgreich beantragt und Mitte März 2021 bereits ausgezahlt. Die Eigenkapitalgeber der Gruppe haben darüber hinaus ihre Unterstützung in Form einer Kapitalerhöhung von ebenfalls rund Mrd. EUR 0,5 zugesagt.

Vor diesem Hintergrund blickt die Geschäftsführung der AIG trotz der Herausforderungen im Zuge der Corona-Pandemie zuversichtlich in die Zukunft.

München, den 18. Mai 2021

AccorInvest Germany GmbH

Andrea Agrusow

Tarik B'shary

Michael Verhoff

Bilanz zum 31. Dezember 2020

Aktiva

	31.12.2020			Vorjahr
	EUR	EUR	EUR	TEUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten		315.377,64		417
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	689.314,51			834
2. Betriebs- und Geschäftsausstattung	51.467.807,81			49.475
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	4.585.119,77			18.485
		56.742.242,09		68.794
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	69.209.346,78			69.209
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	108.055.100,63			108.055
3. Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen	40.522,30			39
		177.304.969,71		177.303
			234.362.589,44	246.514
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	558.780,21			677
2. Waren	1.061.295,00			2.101
		1.620.075,21		2.778
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	1.023.867,25			7.963
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	234.820.335,27			124.062
3. Sonstige Vermögensgegenstände	23.800.886,26			16.369
		259.645.088,78		148.394
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		908.173,34		2.476
			262.173.337,33	153.648
C. Rechnungsabgrenzungsposten			1.279.420,99	1.500
			497.815.347,76	401.662
Passiva		31.12.2020
		Vorjahr
		EUR	EUR	TEUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital		48.750.000,00		48.750
II. Kapitalrücklage		92.243.320,49		92.243
III. Gewinnrücklagen
Andere Gewinnrücklagen		23.036.962,09		23.037
IV. Bilanzgewinn		93.848.101,61		93.848
			257.878.384,19	257.878
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen		5.410.970,93		5.367
2. Sonstige Rückstellungen		22.377.256,99		51.892
			27.788.227,92	57.260
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten		0,00		3.465
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen		12.701.539,62		21.739
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen		65.338.898,50		14.359
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen		127.675.428,57		29.275
5. Sonstige Verbindlichkeiten		2.619.239,01		14.743
davon aus Steuern: EUR 1.753.158,68 (Vorjahr: TEUR 2.871)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 0,00 (Vorjahr: TEUR 0)
			208.335.105,70	83.581
D. Rechnungsabgrenzungsposten			3.813.629,95	2.943
			497.815.347,76	401.662

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020

	2020		Vorjahr
	EUR	EUR	TEUR
1. Umsatzerlöse		217.998.074,91	752.232
2. Sonstige betriebliche Erträge		32.429.070,55	18.525
davon aus Währungsumrechnung: EUR 1.411,69 (Vorjahr: TEUR 10)
3. Materialaufwand		250.427.145,46	770.757
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-28.856.819,95		-62.602
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-26.443.119,41		-77.526
4. Personalaufwand		-55.299.939,36	-140.128
a) Löhne und Gehälter	-81.907.951,77		-135.582
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-27.182.469,76		-31.233
davon für Altersversorgung: EUR 1.085.824,18 (Vorjahr: TEUR 1.354)
		-109.090.421,53	-166.816
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		-20.211.475,59	-21.138
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen		-225.138.780,29	-424.960
davon aus Währungsumrechnung: EUR 1.221,97 (Vorjahr: TEUR 1)
7. Erträge aus Beteiligungen	3.028.031,70		765
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 3.028.031,70 (Vorjahr: TEUR 765)
8. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens:	4.314.759,96		4.052
davon aus verbundenen Unternehmen: 4.314.759,96 (Vorjahr: TEUR 4.052)
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	1.584.581,84		1.801
davon aus verbundenen Unternehmen: 1.583.386,28 (Vorjahr: TEUR 1.786)
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-1.067.888,82		-1.364
davon an verbundene Unternehmen: EUR 781.062,22 (Vorjahr: TEUR 784)
		7.859.484,68	5.253
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		0,00	197
davon Aufwand aus der Veränderung bilanzierter latenter Steuern: EUR 0,00 (Vorjahr: TEUR 0)
12. Ergebnis nach Steuern		-151.453.986,63	23.166
13. Sonstige Steuern		-1.876.414,14	-1.923
14. Ertrag aus Verlustübernahme (Vorjahr: Aufwand aus Gewinnabführung)		153.330.400,77	-21.243
15. Jahresergebnis		0,00	0

Anhang für das Geschäftsjahr 2020

I Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss

Die AccorInvest Germany GmbH, München, hat ihren Sitz in München und ist unter der Nummer HRB 181911 im Handelsregister des Amtsgerichts München eingetragen.

Die Gesellschaft ist eine große Kapitalgesellschaft im Sinne von § 267 Abs. 3 HGB.

An der Gesellschaft ist die HotelInvest Holding GmbH, München, als Alleingesellschafterin beteiligt.

Zwischen der HotelInvest Holding GmbH als herrschender Gesellschaft und der AIG als beherrschter Gesellschaft besteht seit dem Geschäftsjahr 2018 ein Ergebnisabführungsvertrag, der die Gewinn- und Verlustübernahme durch die herrschende Gesellschaft regelt. Der Vertrag wurde auf unbestimmte Zeit geschlossen.

Die Erstellung des Jahresabschlusses erfolgte nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches und des GmbH-Gesetzes.

Dabei wurde dem Jahresabschluss unverändert der Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit (§ 252 Abs. 2 Nr. 1 HGB) zugrunde gelegt. Zwar haben die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie für die AIG, wie für viele andere Unternehmen aus der deutschen Hotellerie- und Gaststättenbranche auch, wesentliche Unsicherheiten insbesondere in Bezug auf die Aufrechterhaltung der Liquidität mit sich gebracht und stellen daher insgesamt ein bestandsgefährdendes Risiko im Sinne des § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB dar. Aufgrund der zwischenzeitlich ergriffenen Maßnahmen sowohl der AIG als vor allem auch der Konzernmutter AccorInvest Group S.A. (siehe hierzu den Nachtragsbericht unter V Nr. 8 sowie unsere Ausführungen im Risiko- und Chancenbericht, Abschnitt "Finanzwirtschaftliche Risiken und Chancen" - Unterabschnitt "Liquiditätsrisiko", des Lageberichts) sowie der von der AccorInvest Group S.A. unter dem 17. Mai 2021 abgegebenen Patronatserklärung gehen wir als gesetzliche Vertreter der AIG jedoch davon aus, dass die Liquidität und damit die Fortführung der Gesellschaft für einen Zeitraum von mindestens zwölf Monaten sichergestellt ist.

II Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Aktiva

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare und außerplanmäßige Abschreibungen, aktiviert. Als betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer wird bei Lizenzrechten und Baukostenzuschüssen auf die zugrunde liegenden Vertragslaufzeiten abgestellt; Software wird über einen Zeitraum von drei Jahren abgeschrieben. Die Abschreibung erfolgt zeitanteilig.

Sachanlagen werden grundsätzlich zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich linearer und zeitanteiliger Abschreibungen über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer und, bei voraussichtlich dauernder Wertminderung, abzüglich vorgenommener außerplanmäßiger Abschreibungen bilanziert.

Gebäude werden über einen Zeitraum von 33 Jahren, Bauten auf fremden Grundstücken über die zugrunde liegende Vertragslaufzeit abgeschrieben. Voraussichtlich dauerhafte Wertminderungen bei Grundstücken und Gebäuden werden durch außerplanmäßige Abschreibungen berücksichtigt.

Die betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern der Betriebs- und Geschäftsausstattung liegen zwischen drei und zehn Jahren. Der Ansatz der geleisteten Anzahlungen bzw. der Anlagen im Bau erfolgte zum Nominalwert bzw. zu Anschaffungs- und Herstellungskosten.

Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert bei voraussichtlich dauernder Wertminderung bilanziert. Bei Ausleihungen entsprechen die Anschaffungskosten dem Nennbetrag. Die Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen sind mit dem von dem Versicherungsunternehmen versicherungsmathematisch ermittelten Deckungskapital bewertet.

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Waren sind zu Anschaffungskosten einschließlich pauschal ermittelter Nebenkosten bzw. den niedrigeren beizulegenden Werten bewertet.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sowie die flüssigen Mittel sind zu Anschaffungskosten bilanziert, die regelmäßig dem Nennbetrag entsprechen. Erkennbare Ausfallrisiken bei den Forderungen werden durch Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Fremdwährungsbeträge mit einer Restlaufzeit von weniger als einem Jahr sind zum Devisenkassamittelkurs umgerechnet.

Die Posten der aktiven Rechnungsabgrenzung sind in der Höhe angesetzt, in der Ausgaben des Berichtsjahres nachfolgenden Geschäftsjahren zuzurechnen sind.

Hinsichtlich des aktiven Unterschiedsbetrags aus der Vermögensverrechnung verweisen wir auf die Ausführungen unter III Nr. 5.

Passiva

Zur Bewertung der Pensionsverpflichtungen verweisen wir auf die Ausführungen unter III Nr. 10.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Die Bemessung der Rückstellungen erfolgte nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung in Höhe des notwendigen Erfüllungsbetrags.

Die sonstigen Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr wurden mit fristadäquaten Zinssätzen abgezinst, die von der Deutschen Bundesbank gemäß RückAbzinsV bekannt gegeben worden sind. Für die Abzinsung der Rückstellungen betragen die Zinssätze zum Abschlussstichtag je nach Restlaufzeit 0,44% p.a. bis 2,38% p.a.

Die Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Angaben über die Restlaufzeit der Verbindlichkeiten erfolgen im Verbindlichkeitenspiegel (vgl. III Nr. 11).

Die Posten der passiven Rechnungsabgrenzung sind in der Höhe angesetzt, in der Einnahmen nachfolgenden Geschäftsjahren zuzuordnen sind.

Latente Steuern

Aufgrund der bestehenden ertragsteuerlichen Organschaft zwischen der AIG und der HotelInvest Holding GmbH werden die sich aus bestehenden Differenzen zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Sonderposten, die sich in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen, ergebenden Steuerentlastungen (aktive latente Steuern) und die sich ergebenden Steuerbelastungen (passive latente Steuern) auf Ebene der HotelInvest Holding GmbH (Organträger) gebildet.

Verrechnung von Forderungen und Verbindlichkeiten

Forderungen und Verbindlichkeiten werden verrechnet, falls sie gegenüber demselben Geschäftspartner bestehen, die gleiche Laufzeit aufweisen und grundsätzlich aufrechenbar sind.

Gewinn- und Verlustrechnung

Für die Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung haben wir das Gesamtkostenverfahren gewählt.

Öffentliche Zuschüsse

Erhaltene öffentliche Zuschüsse in Form des Kurzarbeitergelds werden erfolgswirksam unter den sonstigen betrieblichen Erträgen in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Wir verweisen hierzu zu unseren Ausführungen unter IV Nr. 2.

Private Zuschüsse

Erhaltene Zuschüsse von Hoteleigentümern werden unter den Passiven Rechnungsabgrenzungsposten ausgewiesen und über die Nutzungsdauer der aktivierten Vermögensgegenstände erfolgswirksam aufgelöst.

Beteiligungserträge

Erträge aus Beteiligungen werden vereinnahmt, sobald ein entsprechender Gesellschafterbeschluss gefasst wird. Dieser erfolgt regelmäßig zusammen mit der Feststellung des Jahresabschlusses der auszuschüttenden Gesellschaft.

III Bilanzerläuterungen

1 Anlagevermögen

Die Aufgliederung und die Entwicklung des Anlagevermögens ist im folgenden Anlagespiegel wiedergegeben:

	Historische Anschaffungs- und Herstellungskosten
	Vortrag TEUR	Zugänge TEUR	Umbuchungen TEUR	Abgänge TEUR	31.12.2020 TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie an solchen Rechten und Werten	15.282	17	96	232	15.163
	15.282	17	96	232	15.163
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	5.724	0	0	0	5.724
2. Betriebs- und Geschäftsausstattung	268.514	1.464	20.736	13.653	277.061
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	18.485	6.932	-20.832	0	4.585
	292.723	8.396	-96	13.653	287.371
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	73.825	0	0	0	73.825
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	108.055	0	0	0	108.055
3. Beteiligungen	0	0	0	0	0
4. Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen	39	1	0	0	41
	181.919	1	0	0	181.920
	489.924	8.414	0	13.885	484.454

	Kumulierte Abschreibungen				Restbuchwerte
	Vortrag TEUR	Zugänge TEUR	Abgänge TEUR	31.12.2020 TEUR	31.12.2020 TEUR	Vorjahr TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie an solchen Rechten und Werten	14.865	212	229	14.848	315	417
	14.865	212	229	14.848	315	417
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	4.890	145	0	5.035	689	834
2. Betriebs- und Geschäftsausstattung	219.039	19.854	13.300	225.593	51.468	49.475
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0	0	0	0	4.585	18.485
	223.929	19.999	13.300	230.628	56.742	68.794
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	4.616	0	0	4.616	69.209	69.209
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0	0	0	0	108.055	108.055
3. Beteiligungen	0	0	0	0	0	0
4. Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen	0	0	0	0	41	39
	4.616	0	0	4.616	177.304	177.303
	243.410	20.211	13.530	250.093	234.362	246.514

Sachanlagevermögen

Die Zugänge zur Betriebs- und Geschäftsausstattung einschließlich Umbuchungen betrugen im Geschäftsjahr 2020 TEUR 22.200 (Vorjahr: TEUR 20.183) und betreffen vorwiegend Anschaffungen und Großrenovierungen in bestehenden Hotels. Die Abschreibungen des Geschäftsjahres 2020 verringerten die Betriebs- und Geschäftsausstattung um TEUR 19.854 (Vorjahr: TEUR 20.640). Aufgrund von Veräußerungen von Hotelbetrieben bzw. der Beendigung von Pachtverträgen ging Betriebs- und Geschäftsausstattung mit Restbuchwerten in Höhe von TEUR 353 (Vorjahr: TEUR 1.099) ab.

Finanzanlagevermögen

Im Rahmen der im Geschäftsjahr 2017 erfolgten Veräußerung der Grundstücke und Gebäude an die HotelInvest GmbH & Co. KG, München, gewährte die AIG ein Verkäufer-Darlehen in Höhe des Kaufpreises zuzüglich Anschaffungsnebenkosten in Höhe von TEUR 95.446, welches unter den Ausleihungen an verbundene Unternehmen ausgewiesen wird. Dieses Darlehen hat eine Laufzeit bis zum Jahr 2022.

Weitere Ausleihungen an verbundene Unternehmen in Höhe von TEUR 12.609 umfassen zwei langfristige Gesellschafterdarlehen. Im Geschäftsjahr 2018 sind der HotelInvest Development Holding GmbH die erforderlichen Mittel zum Erwerb eines Hotels der Marke ibis sowie des Grundstücks durch die Hotel Luebeck City Objekt GmbH & Co. KG in Höhe von TEUR 9.591 gewährt worden. Das Darlehen hat eine Laufzeit bis zum Jahr 2024. Darüber hinaus wurden im Geschäftsjahr 2019 der HotelInvest Development Holding GmbH die erforderlichen Mittel zum Erwerb eines Grundstücks und eines Hotels der Marke ibis budget durch die Hotel Regensburg Ost Objekt GmbH & Co. KG in Höhe von TEUR 3.018 gewährt. Das Darlehen hat eine Laufzeit bis zum Jahr 2024.

Zur Aufstellung des Anteilsbesitzes vgl. V Nr. 4.

2 Vorräte

Die Vorräte beinhalten mit TEUR 559 (Vorjahr: TEUR 677) Verbrauchs- und Betriebsmaterial und mit TEUR 1.061 (Vorjahr: TEUR 2.101) Restaurationsbestände und Handelswaren.

3 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

	31.12.2020 TEUR	Vorjahr TEUR
Lieferungen und Leistungen	1.024	7.963
Verbundene Unternehmen	234.820	124.062
Sonstige Vermögensgegenstände	23.801	16.369
	259.645	148.394

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben wie im Vorjahr sämtlich eine Laufzeit von bis zu einem Jahr.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen bestehen in Höhe von TEUR 154.693 (Vorjahr: TEUR 0) gegen die Gesellschafterin HotelInvest Holding GmbH und betreffen im Wesentlichen die Forderung aus der Verlustübernahme für 2020 im Rahmen des bestehenden Ergebnisabführungsvertrages.

Der HIG Hotel Investor Projekt München Arnulfstraße GmbH wurden die erforderlichen Mittel zum Bau eines Hotels der Marke Novotel sowie eines Hotels der Marke ibis bereitgestellt. Zusammen mit den übrigen im Rahmen des Cash-Managements zur Verfügung gestellten Mitteln belaufen sich die Forderungen zum Bilanzstichtag auf TEUR 25.682 (Vorjahr: TEUR 25.786).

Im Rahmen des Erwerbs der AccorHotels Munich Investment S.a r.l. sowie deren Tochtergesellschaft HotelInvest Munich Hochstraße GmbH & Co. KG wurden die bestehenden Gesellschafter- und Bankdarlehen durch die AIG abgelöst. Zusammen mit den übrigen im Rahmen des Cash-Managements zur Verfügung gestellten Mitteln belaufen sich die Forderungen gegen die HotelInvest Munich Hochstraße GmbH & Co. KG zum Bilanzstichtag auf TEUR 24.394 (Vorjahr: TEUR 24.090).

Der HIG Hotel Investor Projekt München Flughafen GmbH wurden die zum Bau des Novotel München Flughafen erforderlichen Mittel bereitgestellt. Zusammen mit den übrigen im Rahmen des Cash-Managements zur Verfügung gestellten Mitteln belaufen sich die Forderungen zum Bilanzstichtag auf TEUR 12.407 (Vorjahr: TEUR 12.652).

Der HIG Hotel Investor Projekt Berlin Wittenbergplatz GmbH wurden die zum Bau eines Hotels der Marke ibis sowie eines Hotels der Marke ibis budget erforderlichen Mittel bereitgestellt. Zusammen mit den übrigen im Rahmen des Cash-Managements zur Verfügung gestellten Mitteln belaufen sich die Forderungen zum Bilanzstichtag auf TEUR 8.159 (Vorjahr: TEUR 8.400).

Der HIG HotelInvestor Projekt München Hochstrasse 9 GmbH wurden die erforderlichen Mittel bereitgestellt, um das bestehende Hotelgebäude auszubauen und um einen Neubau zu erweitern. Zusammen mit den übrigen im Rahmen des Cash-Managements zur Verfügung gestellten Mitteln belaufen sich die Forderungen zum Bilanzstichtag auf TEUR 7.934 (Vorjahr: TEUR 5.518).

Alle Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind wie im Vorjahr innerhalb eines Jahres fällig. Insbesondere bei den als Darlehen für Investitionen zur Verfügung gestellten Mitteln ist aufgrund der Übung in der Vergangenheit teilweise jedoch erst mit späteren Zahlungseingängen zu rechnen.

Die Sonstigen Vermögensgegenstände betreffen insbesondere Forderungen aus Umsatzsteuerguthaben (TEUR 12.176; Vorjahr: TEUR 6.509), Forderungen aus vorausgezahlten, umsatzbasierten Mieten (TEUR 5.793; Vorjahr: TEUR 917) sowie Forderungen gegen die Bundesagentur für Arbeit im Zusammenhang mit der in Anspruch genommenen Kurzarbeit (TEUR 4.286; Vorjahr: TEUR 0).

Von den Sonstigen Vermögensgegenständen sind TEUR 331 (Vorjahr: TEUR 31) nach mehr als einem Jahr fällig.

4 Rechnungsabgrenzungsposten

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten enthält im Wesentlichen Vorauszahlungen für Miete und Wartung.

5 Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung

Zum Bilanzstichtag erfolgt kein Ausweis eines aktiven Unterschiedsbetrages aus der Vermögensverrechnung, nachdem der Erfüllungsbetrag der bewerteten Altersteilzeitrückstellung in Höhe von TEUR 49 (Vorjahr: TEUR 76) die verpfändete Rückdeckungsversicherung mit einem beizulegenden Zeitwert von TEUR 38 (Vorjahr: TEUR 38) übersteigt.

Die aus der Rückdeckungsversicherung erzielte Verzinsung in Höhe von TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 0) wird mit den Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung des Vorjahresverpflichtungswertes in Höhe von TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 1) saldiert im Zinsergebnis ausgewiesen.

6 Gezeichnetes Kapital

Das gezeichnete Kapital ist unverändert gegenüber dem Vorjahr und beträgt zum Bilanzstichtag EUR 48.750.000,00.

7 Kapitalrücklage

Die Kapitalrücklage ist unverändert gegenüber dem Vorjahr und beträgt zum Bilanzstichtag EUR 92.243.320,49. Sie resultiert aus Zuzahlungen nach § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB und entspricht den diesbezüglichen Gesellschafterbeschlüssen.

8 Gewinnrücklagen

Die Gewinnrücklagen sind unverändert gegenüber dem Vorjahr. Sie ergaben sich aus der Erstanwendung der Vorschriften des BilMoG zum 1. Januar 2010.

9 Bilanzgewinn

Aufgrund des abgeschlossenen Ergebnisabführungsvertrags zwischen der AIG und der HotelInvest Holding GmbH erfolgte eine Übernahme des handelsrechtlichen Verlustes der AIG in Höhe von EUR 153.330.400,77 durch die HotelInvest Holding GmbH.

Der Bilanzgewinn ist unverändert gegenüber dem Vorjahr und setzt sich zum Bilanzstichtag aus dem Gewinnvortrag in Höhe von EUR 93.848.101,61 sowie dem Jahresergebnis des Geschäftsjahres 2020 in Höhe von EUR 0,00 zusammen.

10 Rückstellungen

Die Pensionsverpflichtungen betreffen ausschließlich ehemalige Geschäftsführer der Gesellschaft. Die Bewertung erfolgte nach versicherungsmathematischen Grundsätzen mittels der Projected-Unit-Credit-Methode. Als biometrische Rechnungsgrundlagen wurden die Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck verwendet.

Der Bewertung lag ein Rechnungszinssatz von 2,38% p.a. zugrunde, der sich aus dem durchschnittlichen Marktzins für eine angenommene Restlaufzeit von 15 Jahren bei Verwendung eines 10-Jahres-Durchschnittssatzes ergibt (§ 253 Abs. 2 Satz 1 HGB in Verbindung mit § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB). Der zugrunde gelegte Rententrend betrug 1,50% p.a. Der Erfüllungsbetrag für die Pensionsverpflichtungen beläuft sich bei Verwendung dieses Zinssatzes zum 31. Dezember 2020 auf TEUR 6.916 (Vorjahr: TEUR 6.906).

Unter Verwendung eines 7-Jahres-Durchschnittssatzes hätte sich bei einem dann zu verwendenden Rechnungszinssatz von 1,68% p.a. ein Erfüllungsbetrag für die Pensionsverpflichtungen in Höhe von TEUR 7.427 ergeben. Der ausschüttungsgesperrte Unterschiedsbetrag gem. § 253 Abs. 6 HGB beläuft sich damit auf TEUR 511. Vgl. hierzu V Nr. 6.

Die Veränderung der Pensionsverpflichtungen vor Verrechnung mit dem Deckungsvermögen ergibt sich für das Geschäftsjahr 2020 wie folgt:

	TEUR
Personalaufwand (Zuführung für das Geschäftsjahr)	259
Zinsaufwand (Aufzinsung des Vorjahresverpflichtungswertes)	193
Auszahlungen im Geschäftsjahr 2020	-442
	10

Der beizulegende Zeitwert des verrechenbaren Deckungsvermögens gemäß § 246 Abs. 2 HGB beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 1.505 (Anschaffungskosten: TEUR 1.311).

Somit ergibt sich insgesamt eine ausgewiesene Pensionsrückstellung von TEUR 5.411.

Die aus dem verrechenbaren Deckungsvermögen - bestehend aus Rückdeckungsversicherungen - erzielte Verzinsung betrug im Geschäftsjahr 2020 TEUR 28 und wird saldiert mit den Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung des Vorjahresverpflichtungswertes im Zinsaufwand ausgewiesen.

Die sonstigen Rückstellungen betreffen Verpflichtungen aus laufenden Pachtverträgen (TEUR 8.745; Vorjahr: TEUR 11.187), Personalverpflichtungen (TEUR 5.358; Vorjahr: TEUR 22.379) sowie übrige sonstige Rückstellungen (TEUR 8.274; Vorjahr: TEUR 18.326).

In den übrigen sonstigen Rückstellungen sind insbesondere Rückstellungen für Wartung und Instandhaltung in Höhe von TEUR 1.787 (Vorjahr: TEUR 3.364), Rückstellungen für die erwarteten Kosten bei der Beendigung von Pachtverträgen in Höhe von TEUR 1.276 (Vorjahr: TEUR 2.091) sowie Rückstellungen für Archivierung in Höhe von TEUR 1.083 (Vorjahr: TEUR 1.070) enthalten.

11 Verbindlichkeiten

(Vorjahreszahlen in Klammern)

	Restlaufzeiten
	31.12.2020 TEUR	≤ 1 Jahr TEUR	> 1-5 Jahre TEUR	> 5 Jahre TEUR
Kreditinstitute	0	0	0	0
(Vorjahr)	(3.465)	(3.465)	(0)	(0)
Erhaltene Anzahlungen	12.702	12.702	0	0
(Vorjahr)	(21.740)	(21.740)	(0)	(0)
Lieferungen und Leistungen	65.339	48.749	16.589	0
(Vorjahr)	(14.359)	(14.359)	(0)	(0)
Verbundene Unternehmen	127.675	127.675	0	0
(Vorjahr)	(29.275)	(29.275)	(0)	(0)
Sonstige	2.619	2.552	67	0
(Vorjahr)	(14.742)	(14.662)	(81)	(0)
Summe	208.335	191.679	16.656	0
(Vorjahr)	(83.581)	(83.501)	(81)	(0)

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen enthalten Verbindlichkeiten gegenüber der AccorHotels Deutschland GmbH in Höhe von TEUR 22.339. Der ausgewiesene Saldo setzt sich aus Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 24.190 zusammen, die insbesondere aus den im Rahmen des Management-Vertrags erbrachten Dienstleistungen bestehen, sowie Forderungen in Höhe von TEUR 1.851.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen in Höhe von TEUR 107.323 (Vorjahr: Forderung in Höhe von (nach Verrechnung per saldo) TEUR 46.338) gegenüber der mittelbaren Gesellschafterin AccorInvest Group S.A., Luxemburg. Darin enthalten sind im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus der mit der mittelbaren Gesellschafterin abgeschlossenen Cash-Pooling-Vereinbarung inklusive aufgelaufene Zinsen in Höhe von TEUR 89.350 (Vorjahr: Forderung in Höhe von TEUR 63.968) sowie kurzfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 17.318 (Vorjahr: TEUR 17.630). Des Weiteren bestehen Verbindlichkeiten gegenüber den Unternehmen der AccorInvest-Gruppe in Deutschland aus der Wahrnehmung der konzerninternen Finanzierungsfunktion sowie aus bestehenden Mietverträgen.

Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten insbesondere Verbindlichkeiten aus kommunalen Förderabgaben und Kapitalertragsteuer (TEUR 1.311; Vorjahr: TEUR 1.413) sowie Lohn- und Kirchensteuer (TEUR 442; Vorjahr: TEUR 1.459).

12 Rechnungsabgrenzungsposten

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten enthält mit TEUR 3.721 im Wesentlichen Investitionszuschüsse für die Anschaffung von Hotelinventar.

IV Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

1 Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse, die ausnahmslos im Inland erzielt wurden, entfallen auf folgende Tätigkeitsbereiche:

	2020 TEUR	Vorjahr TEUR
Übernachtung	172.181	599.229
Restauration	31.366	121.348
Sonstige Serviceleistungen	12.762	30.467
Verwaltungstätigkeit	1.689	1.188
	217.998	752.232

2 Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten Erstattungen durch die Bundesagentur für Arbeit (TEUR 7.832; Vorjahr: TEUR 0) im Rahmen der in Anspruch genommenen Kurzarbeit. Da die Erstattungen dazu beitragen sollen, dass die fortlaufenden Personalaufwendungen nicht zu einer Verschlechterung der Ertragslage der Unternehmen führen, stellt die Erstattung einen öffentlichen Aufwandszuschuss dar. Aufwandszuschüsse sind nach Maßgabe der Aufwandsverrechnung, zu dessen Deckung der Zuschuss dient, grundsätzlich erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung als sonstige betriebliche Erträge zu erfassen.

Daneben sind in den sonstigen betrieblichen Erträgen im Wesentlichen Erträge aus No-Show (TEUR 6.603; Vorjahr. TEUR 2.576), Erträge aus Sachbezügen (TEUR 1.981; Vorjahr: TEUR 3.344) sowie Erträge aus der Auflösung der Investitionszuschüsse (TEUR 1.089; Vorjahr: TEUR 787) enthalten. Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (TEUR 9.759; Vorjahr: TEUR 5.564), Erträge aus dem Eingang abgeschriebener Forderungen (TEUR 211; Vorjahr: TEUR 343) sowie übrige neutrale Erträge (TEUR 892; Vorjahr: TEUR 921) sind früheren Geschäftsjahren zuzuordnen.

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten außergewöhnliche Erträge in Höhe von TEUR 3.228 (Vorjahr: TEUR 4.253). Davon betreffen TEUR 2.020 die Veräußerung mehrerer Hotelbetriebe und den damit verbundenen Anlagenabgang (Vorjahr: TEUR 2.529). Die oben genannten Erstattungen durch die Bundesagentur für Arbeit (TEUR 7.832; Vorjahr: TEUR 0) im Rahmen der in Anspruch genommenen Kurzarbeit sind ebenfalls als außergewöhnlich einzustufen.

3 Materialaufwand

Der Materialaufwand umfasst im Wesentlichen Aufwendungen für Versorgung (TEUR 18.428; Vorjahr: TEUR 27.062) und für Restauration (TEUR 8.824; Vorjahr: TEUR 31.769) sowie Aufwendungen für Fremdreinigung (TEUR 14.436; Vorjahr: TEUR 47.014) und Wäschereinigung (TEUR 6.343; Vorjahr: TEUR 19.241).

4 Personalaufwand

Im Zusammenhang mit der Beendigung von Pachtverträgen ergab sich im Geschäftsjahr 2020 ein außergewöhnlicher Personalaufwand in Höhe von TEUR 1.560.

5 Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten insbesondere Miet- und Leasingaufwendungen (TEUR 124.628; Vorjahr: TEUR 174.198), Verwaltungsaufwendungen (TEUR 44.615; Vorjahr: TEUR 96.306), Umsatz-, Lizenz- und Managementgebühren (TEUR 25.605; Vorjahr: TEUR 78.148), Erhaltungsaufwendungen (TEUR 16.241; Vorjahr: TEUR 51.049) sowie Betriebsaufwendungen (TEUR 9.195; Vorjahr: TEUR 17.798).

Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Aufwendungen resultiert im Wesentlichen aus der Verminderung variabler Kosten, wie beispielsweise variabler Umsatzpachten oder umsatzabhängiger Managementgebühren als Folge der Corona-Krise.

Es ergaben sich neutrale Aufwendungen in Höhe von TEUR 4.855 (Vorjahr: TEUR 7.461). Diese beinhalten nicht bezahlte Ausgangsrechnungen und Wertberichtigungen (TEUR 1.771; Vorjahr: TEUR 3.739) sowie Verluste aus Anlagenabgängen (TEUR 440; Vorjahr: TEUR 1.171). Die neutralen Aufwendungen enthalten außergewöhnliche Aufwendungen in Höhe von TEUR 179 (Vorjahr: TEUR 794) aus der Veräußerung von Betriebs- und Geschäftsausstattung im Zusammenhang mit der Beendigung mehrerer Pachtverträge.

6 Erträge aus Beteiligungen

Die Erträge aus Beteiligungen betragen im Geschäftsjahr 2020 TEUR 3.028 (Vorjahr: TEUR 765). Davon betreffen in Höhe von TEUR 2.571 (Vorjahr: TEUR 0) Beteiligungserträge von der HotelInvest GmbH & Co. KG, an der die AIG als Kommanditistin beteiligt ist.

7 Zinsen und ähnliche Erträge

Die sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträge betragen im Geschäftsjahr 2020 TEUR 5.899 (Vorjahr: TEUR 5.853). Davon betreffen TEUR 4.315 (Vorjahr: TEUR 4.052) Erträge aus den Ausleihungen an die HotelInvest GmbH & Co. KG und an die HotelInvest Development Holding GmbH.

8 Zinsen und ähnliche Aufwendungen

In den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen sind solche aus der Aufzinsung von Rückstellungen in Höhe von TEUR 251 (Vorjahr: TEUR 310) enthalten.

9 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

	2020 TEUR	Vorjahr TEUR
Steuerertrag aus KSt, SolZ und GewSt	0	-197
Steueraufwand aus latenten Steuern auf Vermögensunterschiede zwischen Handels- und Steuerbilanz	0	0
	0	-197

Aufgrund der ertragsteuerlichen Organschaft mit der HotelInvest Holding GmbH fällt auf Ebene der AIG kein Steueraufwand aus Körperschaftsteuer (KSt), Solidaritätszuschlag (SolZ) und Gewerbesteuer (GewSt) für 2020 an.

10 Sonstige Steuern

Die sonstigen Steuern beinhalten im Wesentlichen Aufwendungen für Kulturförderabgaben sowie Grundsteuern.

11 Ertrag aus Verlustübernahme

Aufgrund des zum 1. Januar 2018 abgeschlossenen Ergebnisabführungsvertrags zwischen der HotelInvest Holding GmbH und der AIG ist die HotelInvest Holding GmbH verpflichtet, den handelsrechtlichen Verlust der AIG in Höhe von EUR 153.330.400,77 vollständig zu übernehmen und auszugleichen.

V Sonstige Angaben

1 Außerbilanzielle Geschäfte und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Verpflichtungen aus außerbilanziellen Geschäften stehen insbesondere im Zusammenhang mit der Strategie, Hotels auf fremden Grundstücken zu betreiben, und resultieren aus Mietverträgen für Hotelbetriebe mit einer verbleibenden Laufzeit von bis zu 25 Jahren. Es handelt sich bei den Mietverträgen um Verträge mit Fixpachten und variablen Pachten. Zum 31. Dezember 2020 bestehen 63 der 93 variablen Pachtverträge und drei der 75 Fixpachtverträge mit verbundenen Unternehmen der Gesellschaft. Eventuell verlängerte Zahlungsverpflichtungen aus einer möglichen Ausübung von Verlängerungsoptionen sind nicht enthalten. Diesen verlängerten Zahlungsverpflichtungen stehen im Regelfall verbesserte Vertragskonditionen bzw. die Übernahme von Renovierungsverpflichtungen durch den Eigentümer gegenüber.

Die Verpflichtungen betrugen im Jahr 2020:

	TEUR
Fixpachten	77.607
Variable Pachten	39.990
	117.597
Übrige Mieten und Leasinggebühren	7.030
	124.627

Die Pachtaufwendungen 2020 der Hotelbetriebe teilen sich auf in Verträge mit einer

	TEUR
Beendete Mietverträge in 2020	1.811
Restlaufzeit bis 5 Jahre	36.491
Restlaufzeit 5-15 Jahre	76.565
Restlaufzeit 15-25 Jahre	2.730
	117.597

Von den Pachtaufwendungen des Geschäftsjahres betreffen TEUR 22.091 Pachtverträge mit verbundenen Unternehmen. Davon haben TEUR 2.857 eine Restlaufzeit bis 5 Jahre, TEUR 18.255 eine Restlaufzeit von 5-15 Jahren sowie TEUR 979 eine Laufzeit von 15-25 Jahren.

Im Zusammenhang mit der Entwicklung und dem Bau des Novotel München Flughafen hat die Gesellschaft gegenüber der Flughafen München GmbH die Verpflichtung übernommen, die HIG Hotel Investor Projekt München Flughafen GmbH finanziell stets so auszustatten und ausgestattet zu halten, dass diese die Zahlungen an die mit dem Bau und der Planung beauftragten Unternehmen leisten kann und wird. Diese Verpflichtung endet mit der abschließenden Zahlung an die ausführenden Unternehmen. Mit einer Inanspruchnahme wird nicht gerechnet, da der Gesellschaft aufgrund der bestehenden Darlehensverträge ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung stehen.

Gemäß einem bestehenden Pachtvertrag hat sich die AIG verpflichtet, für Werbeflächen eine Mindestpacht von TEUR 150 p.a. bis zum 31. März 2039 zu zahlen.

Im Rahmen des regelmäßigen Geschäftsbetriebs bestehen zum 31. Dezember 2020 Verpflichtungen für in Folgejahren durchzuführende Renovierungsarbeiten und Hotelumbauten für ein Hotel in Höhe von TEUR 92. Aus bereits beauftragten Renovierungsmaßnahmen bestehen am Bilanzstichtag Abnahmeverpflichtungen für aktivierungspflichtige Vermögensgegenstände oder als Instandhaltungsaufwand zu erfassenden Leistungen in Höhe von TEUR 133. Für zu bestellende Wäsche und Uniformen bestehen im Rahmen von Leasingverträgen Abnahmeverpflichtungen in Höhe von TEUR 4.225.

Die AIG hat der Landesbank Rheinland-Pfalz zur Sicherung für deren bestehende und künftigen Ansprüche gegen die Eigentümergemeinschaft eines Hotels, das im Eigentum der AIG stehende und bei Ablauf des Pachtvertrags dem Eigentümer zu übergebende Inventar des Hotels übertragen. Wegen Veräußerung des Grundstücks und Gebäudes wurde nach Freigabe durch die Landesbank Rheinland-Pfalz das Inventar des Hotels an die neue Eigentümerin zur Sicherung der Ansprüche dieser gegen die AIG übereignet. Die Raumsicherungsübertragung bzw. Sicherungsübereignung umfasst Inventar mit einem Restbuchwert zum 31. Dezember 2020 in Höhe von TEUR 190 und solches, dass während der Dauer der Geschäftsverbindung dorthin noch verbracht wird.

2 Mitarbeiter

Im Jahresdurchschnitt 2020 wurden in der AIG 3.080 Mitarbeiter (ohne Auszubildende und Mitarbeiter ohne Entgeltfortzahlung) beschäftigt. Der Rückgang der Mitarbeiterzahl gegenüber dem Vorjahr um durchschnittlich 655 Mitarbeiter ist auf den Einstellungsstopp in Folge der Corona-Pandemie zurückzuführen, infolgedessen den Unternehmensaustritten kaum Neueinstellungen gegenüberstehen.

Unter Berücksichtigung der Auszubildenden und Mitarbeiter ohne Entgeltfortzahlung von durchschnittlich 717 im Jahr 2020 ergibt sich eine Aufteilung in 71% gewerbliche Arbeitnehmer, 26% Angestellte und 3% leitende Angestellte.

3 Organe

Geschäftsführung:

―

Andrea Agrusow, Vorsitzende der Geschäftsführung,

Chief Operating Officer Northern Europe

―

Tarik B'shary, Geschäftsführer,

Managing Director (Legal, Compliance & Risk) Germany

―

Michael Verhoff, Geschäftsführer,

Head of Human Resources Northern Europe

Die Bezüge der aktiven Geschäftsführer der Gesellschaft beliefen sich 2020 auf TEUR 841 (Vorjahr: TEUR 835). Die Bezüge ehemaliger Geschäftsführer der Gesellschaft beliefen sich 2020 auf TEUR 442 (Vorjahr: TEUR 438).

Die AIG unterliegt den Bestimmungen des Gesetzes über die Mitbestimmung der Arbeitnehmer (MitbestG).

Aufsichtsrat:

―	Volker Büring (Vorsitzender) Unternehmensberater
―	Guido Zeitler ^* (stellvertretender Vorsitzender) Vorsitzender der Gewerkschaft NGG
―	Arnaud Beaulieu (bis 30. Juni 2020) Chief Investment Officer, AccorInvest Group S.A.
―	Michael Braun ^* (seit 2. März 2020) Chief Steward
―	Gilles Clavié (seit 15. Juli 2020) Chief Executive Officer, AccorInvest Group S.A.
―	Olivier Daguzan (seit 1. Oktober 2020) Group Chief Operations Officer, AccorInvest Group S.A.
―	Uwe Drese ^* Empfangsmitarbeiter
―	Corinne Fornara Group Chief Finance Officer in charge of Controlling, Finance, Tax, Treasury, Internal Control (Internal Audit and Risk Management), External Communication and IT, AccorInvest Group S.A.
―	Jairo Gonzalez Group Chief Corporate Officer in charge of Human Resources, Internal Communication, Legal and Compliance & Board Secretary, AccorInvest Group S.A.
―	Julia Grimme ^* Referatsleiterin der Rechtsabteilung der Hauptverwaltung der NGG
―	Ingmar Heinrich ^* Senior Associate Tax
―	Laetitia Lepaisant (seit 15. Juli 2020) VP Group Financial Control, AccorInvest Group S.A.
―	Pascal Maury (bis 30. September 2020) Chief Group Human Resources Officer, AccorInvest Group S.A.
―	Caroline Münter ^* Hoteldirektorin
―	John Ozinga (bis 30. Juni 2020) Chief Executive Officer, AccorInvest Group S.A.

Die Bezüge des Aufsichtsrats beliefen sich im Jahr 2020 auf TEUR 63,5.

4 Konzernzugehörigkeit und verbundene Unternehmen

Die AccorInvest Germany GmbH wird als Tochterunternehmen der HotelInvest Holding GmbH, München, in deren nach deutschem Handelsrecht erstellten Teilkonzernabschluss einbezogen (kleinster Kreis von Unternehmen). Der Teilkonzernabschluss zum 31. Dezember 2019 wurde im Bundesanzeiger veröffentlicht. Des Weiteren wird die AIG als mittelbares Tochterunternehmen der AccorInvest Group S.A., Luxemburg, in deren Konzernabschluss einbezogen; diese Gesellschaft stellt den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen auf (Weltkonzernabschluss). Die Offenlegung erfolgt im Registre de commerce et des sociétés (Luxembourg Business Registers) in Luxemburg.

Die Gesellschaft ist zum Bilanzstichtag an folgenden Unternehmen mit mehr als 20% beteiligt (§ 285 Nr. 11 HGB):

	Anteil %	Stand	Eigenkapital TEUR	Ergebnis TEUR
a) unmittelbar
AccorHotels Munich Investment S.a r.l., Luxemburg ¹	100,0	31.12.2020	426	323
Hotellnvest Development Holding GmbH, München	100,0	31.12.2020	18.376	80
Hotellnvest Participation Holding Verwaltungs GmbH, München	100,0	31.12.2020	42	7
Hotellnvest Participation Holding GmbH & Co. KG, München	85,0	31.12.2020	-4	-14
HIG Hotel Investor Projekt München Hochstrasse 9 GmbH, München	100,0	31.12.2020	-28	-62
Hotellnvest GmbH & Co. KG, München	94,9	31.12.2020	831	821
Hotel Mercure Rendite-Fonds Hannover GmbH & Co. KG, Köln ¹	92,9	31.12.2020	3.173	320
b) mittelbar
Hotellnvest Munich Hochstrasse GmbH & Co. KG, München	94,9	31.12.2020	-1.044	-1.054
HIG Hotel lnvestor Projekt Berlin Wittenbergplatz GmbH, München	99,2	31.12.2020	9.471	-158
HlG Hotel Investor Projekt München Arnulfstrasse GmbH, München	99,2	31.12.2020	13.821	-506
HIG Hotel Investor Projekt München Flughafen GmbH, München	99,2	31.12.2020	10.732	-334
Hotel Luebeck City Objekt GmbH & Co. KG, München	100,0	31.12.2020	-88	-98
Hotel Regensburg Ost Objekt GmbH & Co. KG, München	100,0	31.12.2020	3	2

⁽¹⁾ vorläufig

5 Abschlussprüferhonorare

Das vom Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2020 berechnete Gesamthonorar beläuft sich auf TEUR 368. Davon betreffen TEUR 291 Abschlussprüfungsleistungen, TEUR 35 sonstige Leistungen, TEUR 31 andere Bestätigungsleistungen und TEUR 11 Steuerberatungsleistungen.

6 Ausschüttungsgesperrte Beträge

Die ausschüttungsgesperrten Beträge gem. § 268 Abs. 8 HGB und § 253 Abs. 6 HGB ergeben sich zum 31. Dezember 2020 wie folgt:

	TEUR
Beträge, um die Vermögensgegenstände gem. § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB ihre Anschaffungskosten übersteigen	194
zuzüglich Differenz im Wertansatz der Pensionsrückstellungen gem. § 253 Abs. 6 HGB bei Verwendung eines 7-Jahres-Durchschnittszinsatzes	511
	705

Da die bestehenden freien Rücklagen zuzüglich des vororganschaftlichen Gewinnvortrags die nach § 253 Abs. 6 HGB und § 268 Abs. 8 HGB bestehenden ausschüttungsgesperrten Beträge deutlich übersteigen, wird das im Rahmen des Ergebnisabführungsvertrages abgeführte Ergebnis an die HotelInvest Holding GmbH nicht um die ausschüttungsgesperrten Beträge vermindert.

7 Ergebnisverwendungsvorschlag

Aufgrund des o.g. Ergebnisabführungsvertrags erübrigt sich ein Verwendungsvorschlag. Die HotelInvest Holding GmbH ist aufgrund des bestehenden Ergebnisabführungsvertrags verpfichtet, den im Geschäftsjahr 2020 entstandenen Verlust in voller Höhe zu übernehmen und diesen auszugleichen.

8 Nachtragsbericht

Aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheit, in Zusammenhang mit der noch immer nicht überstandenen Corona-Pandemie hat die Konzernmutter AccorInvest Group S.A. im März 2021 ein vom französischen Staat abgesichertes Darlehen (sog. PGE) über rd. Mrd. EUR 0,5 gewährt bekommen und Schuldentilgungsaufschübe bis 2025 vereinbart; darüber hinaus haben die Eigenkapitalgeber der AccorInvest Group S.A. einer Kapitalerhöhung von rund EUR Mrd. 0,5 zugestimmt. Da die AIG über den Cashpool in das Liquiditätsmanagement auf Konzernebene eingebunden ist, wirkt sich dies auch positiv auf die Finanzlage der Gesellschaft aus. Mit Datum vom 17. Mai 2021 hat die AccorInvest Group S.A. ferner eine Patronatserklärung zugunsten der AIG abgegeben.

Am 29. April 2021 wurde von der AIG die Wirtschaftshilfe des Bundes für November und Dezember 2020 beantragt. Zum Zeitpunkt der Erstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts ist die Höhe der zu bewilligenden Wirtschaftshilfe allerdings noch nicht bekannt.

Wir verweisen im Weiteren auch auf unsere Ausführungen im Risiko- und Chancenbericht (Abschnitt "Finanzwirtschaftliche Risiken und Chancen" - Unterabschnitt "Liquiditätsrisiko") des Lageberichts.

München, den 18. Mai 2021

AccorInvest Germany GmbH

Andrea Agrusow

Tarik B'shary

Michael Verhoff

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die AccorInvest Germany GmbH, München

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Accorlnvest Germany GmbH, München, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden -geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der AccorInvest Germany GmbH, München, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft. Die im Lagebericht enthaltene Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) haben wir im Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und

―

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten Erklärung zur Unternehmensführung.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit

Wir verweisen auf Abschnitt I im Anhang sowie auf die Abschnitte "Branchenlage der deutschen Hotellerie im Jahr 2020" und "Geschäftsverlauf der AIG im Jahr 2020", "Liquiditätsrisiko" und "Gesamtbild der Risikolage" im Lagebericht, in denen die gesetzlichen Vertreter beschreiben, dass die Corona-Pandemie gravierende negative Auswirkungen auf das deutsche Hotel- und Gastgewerbe und dabei auch auf die Gesellschaft hatte. Als Reaktion auf die Krise haben die gesetzlichen Vertreter in Abstimmung mit dem Mutterunternehmen AccorInvest Group S.A, Luxemburg, Maßnahmen ergriffen, um die Liquidität der AccorInvest Germany GmbH sicherzustellen und Verluste zu verringern. Im Rahmen der Liquiditätsplanung wird die Situation auf Gesamtkonzernebene berücksichtigt, da die Finanzierung der Gesellschaft im Wesentlichen über Cashpooling auf Konzernebene erfolgt. Zudem hat die AccorInvest Group S.A. unter dem 17. Mai 2021 eine Patronatserklärung zugunsten der AccorInvest Germany GmbH für einen Zeitraum von zwölf Monaten ab dem Datum der Aufstellung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2020 abgegeben. Ausweislich der Ausführungen im Abschnitt "Ausblick der AIG auf das Jahr 2021" sehen die gesetzlichen Vertreter die Liquidität auf Grundlage der aktuellen Planannahmen und -rechnungen und auf der Basis der Aufrechterhaltung der bestehenden Cashpooling-Vereinbarung sowie der o.g. Patronatserklärung für einen Zeitraum von mindestens zwölf Monaten als gesichert an. Es bestehen jedoch wesentliche Unsicherheiten hinsichtlich des Tempos der Erholung des Hotel- und Gastgewerbes und potenzieller neuer Infektionswellen, die zu erneuten oder zusätzlichen Einschränkungen der Geschäftstätigkeit der Gesellschaft führen können. Diese Faktoren können einen erheblichen Einfluss namentlich auf die Liquidität des Unternehmens haben. Wie in Abschnitt I des Anhangs und in den Abschnitten "Gesamtbild der Risikolage" sowie "Ausblick der AIG auf das Jahr 2021" des Lageberichts dargelegt, deuten diese Ereignisse und Gegebenheiten auf das Bestehen einer wesentlichen Unsicherheit hin, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und die ein bestandsgefährdendes Risiko im Sinne des § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB darstellt. Unsere Prüfungsurteile sind bezüglich dieses Sachverhalts nicht modifiziert.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die in Abschnitt "Erklärung zur Unternehmensführung" des Lageberichts enthaltene Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote).

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

―	wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zu den inhaltlich geprüften Lageberichtsangaben oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
―	anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
―	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
―	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

München, den 18. Mai 2021

Deloitte GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Michael Müller, Wirtschaftsprüfer

Katharina Haugg, Wirtschaftsprüferin

Feststellung des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2020 und Beschlussfassung über die Ergebnisverwendung

Auszug aus dem Gesellschafterbeschluss vom 9. August 2021

Die alleinige Gesellschafterin, die HotelInvest Holding GmbH mit Sitz in München, hat als Inhaberin sämtlicher Gesellschaftsanteile der Firma AccorInvest Germany GmbH unter Verzicht auf alle gesetzlichen und gesellschaftsvertraglichen Formen und Fristen der Einberufung und Ankündigung am 9. August 2021 eine Gesellschafterversammlung der AccorInvest Germany GmbH abgehalten und einstimmig beschlossen:

Der mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk der Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft versehene Jahresabschluss zum 31.12.2020 wird genehmigt. Er ist damit festgestellt.

Der im Jahresabschluss ausgewiesene Bilanzgewinn des Berichtsjahres in Höhe von EUR 93.848.101,61 (bestehend aus Gewinnvortrag von EUR 93.848.101,61 und einem Jahresüberschuss nach Ergebnisabführung von EUR 0,00) wird auf neue Rechnung vorgetragen.

Bericht des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat der AccorInvest Germany GmbH hat sich im Geschäftsjahr 2020 erneut eingehend und umfassend mit der Lage und der Entwicklung des Unternehmens beschäftigt.

Das Geschäftsjahr stand komplett im Zeichen der im ersten Quartal weltweit ausgebrochenen Covid-19 Pandemie.

Die Pandemie führte mit hoher Geschwindigkeit zu einem faktischen Zusammenbruch in vielen Teilen der Wirtschaft, so auch in der Hotellerie.

Bedingt durch die zahlreichen Auflagen und Einschränkungen im internationalen, aber auch nationalen, Geschäftsverkehr kam das Geschäft in den Hotels der AccorInvest Germany GmbH quasi zum Erliegen. Die durchschnittliche monatliche Belegung lag im Geschäftsjahr 2020 bei nur 26,5 %, was zu signifikanten Verlusten der AccorInvest Germany GmbH geführt hat.

Die Geschäftsführung hat diverse Maßnahmen zur Eindämmung der Auswirkungen der Krise und zur Erreichung folgender Hauptziele beschlossen:

Schutz der Gesundheit der Mitarbeiter und Gäste

Aufrechterhalten der Liquidität der AccorInvest Germany GmbH

Langfristiges Sichern der Arbeitsplätze

Aufgrund der massiven Einschränkungen insbesondere der Reisemöglichkeiten konnten im Jahr 2020 lediglich drei virtuelle Sitzungen im Video-Format abgehalten werden. Die Themen der normalerweise im September 2020 vorgesehenen Sitzung wurden lediglich schriftlich dokumentiert und zur Diskussion auf die Dezembersitzung gelegt. Die Arbeitnehmervertreter erhielten jedoch eine Präsentation der Dokumentation und Gelegenheit zur Diskussion mit der Geschäftsführung im Rahmen einer Video-Konferenz bereits am 11.09.2020.

Der Aufsichtsrat wurde im Rahmen der drei per Videokonferenz abgehaltenen Sitzungen ausführlich und detailliert über den Geschäftsverlauf in der Krise und die Effekte der durch die Geschäftsführung ergriffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Auswirkungen informiert.

Zu den relevanten Themen wurde jeweils eine umfassende schriftliche Dokumentation übermittelt und detailliert präsentiert.

Hierbei wurde der Aufsichtsrat intensiv zum Stand der Liquidität der AccorInvest Germany GmbH sowie zu den in diesem Zusammenhang seitens der Geschäftsführung ergriffenen Maßnahmen zur Liquiditätssicherung informiert.

Insbesondere musste das Instrument der Kurzarbeit intensiv genutzt werden.

Der Aufsichtsrat wurde auch über die Liquidität der AccorInvest Gruppe insgesamt informiert.

Zum Ende des Geschäftsjahrs 2020 waren die Reserven der AccorInvest Germany GmbH und der Gruppe trotz aller Anstrengungen nahezu erschöpft, so dass im Laufe des 2. Halbjahrs 2020 auf Gruppenebene ein umfangreiches Refinanzierungsprojekt im Volumen von 4,5 Mrd. € lanciert werden musste.

Darüber hinaus musste auf Gruppenebene zusätzliches Kapital generiert werden. Dies erfolgte zum einen über ein Darlehen in Höhe von. insgesamt 477 Mio. €, für welches der französische Staat entsprechende Garantien abgegeben hat, "Prêt garanti par l'Êtat" (PGE), sowie über Kapitalerhöhungen seitens der Gesellschafter der AccorInvest Group S.A. in Höhe von insgesamt ebenfalls 477 Mio. €.

Diese Refinanzierungsmaßnahmen konnten im ersten Quartal 2021 erfolgreich zum Abschluss gebracht werden.

Zur Besicherung der vorgenannten Bankenfinanzierungen mussten seitens der AccorInvest Gruppe, somit auch seitens der AccorInvest Germany GmbH, umfangreiche Sicherheiten geleistet werden, insbesondere in Form von Anteilsverpfändungen und Garantieerklärungen.

Der Aufsichtsrat wurde hierzu durch die Geschäftsführung umfassend informiert und hat in entsprechenden Umlaufbeschlüssen der Gewährung dieser Sicherheiten durch die AccorInvest Germany GmbH zugestimmt.

Ferner wurden auf Gruppenebene weitere signifikante Einkünfte durch Veräußerung des australischen sowie des afrikanischen Portfolios erzielt.

Die vorgenannten Liquiditätszuflüsse kommen über den Gruppen-Cashpool auch der AccorInvest Germany GmbH zugute, so dass die AccorInvest Germany GmbH weiterhin in der Lage sein wird, ihren Verbindlichkeiten ordnungsgemäß nachzukommen.

Zusätzlich zu den vorgenannten Maßnahmen wurden Patronaterklärungen seitens des Konzerns sowohl für die AccorInvest Germany GmbH als auch für deren Muttergesellschaft HotelInvest Holding GmbH abgegeben. Zudem wurden zur Sicherung der Liquidität der AccorInvest Germany GmbH staatliche Wirtschaftshilfen beantragt und im zweiten Quartal 2021 auch bereits zum Teil bewilligt.

Die aktuellen Entwicklungen der Covid-19 Pandemie, insbesondere in Punkto Reduzierung der Inzidenzzahlen und Fortschritt der internationalen Impfkampagne, lassen darauf hoffen, dass die AccorInvest Germany GmbH im Laufe des vierten Quartals 2021 den Turnaround zu dann wieder besseren Ergebnissen schaffen kann.

In der Besetzung des Aufsichtsrats gab es im Geschäftsjahr 2020 folgende Veränderungen:

Das Ende 2019 leider verstorbene Aufsichtsratsmitglied Claudia Gutjahr wurde ab dem 02.03.2020 durch Michael Braun ersetzt.

Auf Kapitalseite haben im Laufe des Jahres die Aufsichtsratsmitglieder John Ozinga, Arnaud Beaulieu und Pascal Maury die Gruppe verlassen und wurden im Aufsichtsrat der Accorlnvest Germany GmbH durch Gilles Clavié (seit 15.07.2020), Laetitia Lepaisant (seit 15.07.2020) und Olivier Daguzan (seit 01.10.2020) ersetzt.

Anhand der ausführlichen schriftlichen und mündlichen Berichte konnte sich der Aufsichtsrat davon überzeugen, dass die Geschäftsführung die gesamtwirtschaftliche Situation im Rahmen der Krise gut in Angriff genommen hat und im Einklang mit den gesetzlichen und statuarischen Vorschriften agierte. Die Geschäfte wurden weiterhin ordnungsgemäß geführt und alle sich ergebenden notwendigen Maßnahmen wurden rechtzeitig vorgenommen.

Geschäftsvorgänge, die nach Gesetz, Satzung oder der Geschäftsordnung der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurften, wurden eingehend vorgetragen und sodann gemäß der Entscheidung des Aufsichtsrats abgewickelt.

Der von der Geschäftsführung der AccorInvest Germany GmbH aufgestellte Jahresabschluss für die AccorInvest Germany GmbH für das Geschäftsjahr 2020 ist von der im Rahmen der Aufsichtsratssitzung vom 23.06.2020 zum Abschlussprüfer bestellten Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden.

Der von der Geschäftsführung der HotelInvest Holding GmbH aufgestellte Teilkonzernabschluss für die HotelInvest Holding GmbH für das Geschäftsjahr 2020 ist von der mit Gesellschafterbeschluss vom 14.09.2020 zum Abschlussprüfer bestellten Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden.

Der Aufsichtsrat hat diese Unterlagen sehr eingehend geprüft, wobei der Bericht der Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, über die Prüfung des Jahresabschlusses 2020 der AccorInvest Germany GmbH und auch des Teilkonzernabschlusses 2020 der Muttergesellschaft HotelInvest Holding GmbH in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats am 30.06.2021 mit den zuständigen Wirtschaftsprüfern umfassend erörtert wurde.

Der Aufsichtsrat hat das Prüfungsergebnis der Abschlussprüfer zustimmend zur Kenntnis genommen. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung erhebt der Aufsichtsrat keine Einwände und billigt den von der Geschäftsführung der AccorInvest Germany GmbH aufgestellten Jahresabschluss der AccorInvest Germany GmbH für das Geschäftsjahr 2020 (§ 171 Abs. 2 Aktiengesetz i.V.m. § 25 MitbestG).

Ferner nahm der Aufsichtsrat den von der Geschäftsführung der HotelInvest Holding GmbH aufgestellten Teilkonzernabschluss der HotelInvest Holding GmbH für das Geschäftsjahr 2020 zur Kenntnis.

Den Geschäftsführern, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der AccorInvest Germany GmbH und ihren Tochtergesellschaften dankt der Aufsichtsrat, insbesondere angesichts der schwierigen äußeren Umstände im Geschäftsjahr 2020, für ihre Leistungen, für den hohen Einsatz und für eine trotz aller Widrigkeiten sachliche, zielgerichtete und konstruktive Zusammenarbeit.

München, den 30. Juni 2021

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats

Volker Büring