Abfall-Logistik Leipzig GmbH (ALL)

Leipzig

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Bilanz zum 31. Dezember 2022

AKTIVA

	31. Dezember 2022		31. Dezember 2021
	EUR		EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung		859.026,00		854.520,00
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	1.522.066,87		1.639.689,25
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	0,00		3.615,98
3. Forderungen gegen Gesellschafter	174.281,13		586.946,38
4. Sonstige Vermögensgegenstände	19.500,47	1.715.848,47	38.261,42	2.268.513,03
II. Schecks, Kassenbestand, Postbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten		1.826.762,46		2.129.466,47
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		19.439,38		19.127,83
		4.421.076,31		5.271.627,33

PASSIVA

	31. Dezember 2022		31. Dezember 2021
	EUR		EUR
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital	200.000,00		200.000,00
II. Kapitalrücklage	1.786.953,75		1.786.953,75
III. Jahresüberschuss	1.000.187,54	2.987.141,29	1.199.242,17	3.186.195,92
B. RÜCKSTELLUNGEN
1. Steuerrückstellungen	237.846,72		265.534,22
2. Sonstige Rückstellungen	329.814,00	567.660,72	321.428,18	586.962,40
C. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	390.524,09		765.365,11
2. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter	331.997,44		418.981,11
3. Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen	8.945,84		7.863,16
4. Sonstige Verbindlichkeiten	133.070,01	864.537,38	306.259,63	1.498.469,01
(davon aus Steuern EUR 108.215,50; Vorjahr EUR 241.661,14)
D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		1.736,92		0,00
		4.421.076,31		5.271.627,33

Gewinn- und Verlustrechnung für den Zeitraum 1. Januar - 31. Dezember 2022

	1. Januar - 31. Dezember 2022		1. Januar - 31. Dezember 2021
	EUR		EUR
1. Umsatzerlöse		13.494.230,67		13.897.347,08
2. Sonstige betriebliche Erträge		2.069.537,30		3.036.486,92
3. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-58.123,75		15.459,22
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-2.804.786,10	-2.862.909,85	-3.497.117,21	-3.481.657,99
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-3.954.944,67		-3.828.640,09
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung	-875.816,23	-4.830.760,90	-856.603,11	-4.685.243,20
(davon für Altersversorgung EUR -23.014,89; Vorjahr EUR -26.162,72)
5. Abschreibungen
auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		-428.485,40		-388.687,02
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen		-5.932.116,28		-6.581.388,74
7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		26,92		22,00
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		-3.527,64		-658.00
(davon Aufwendungen aus Aufzinsung EUR -574,00; Vorjahr EUR -658,70)
9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		-477.282,81		-569.984,61
10. Ergebnis nach Steuern		1.028.712,01		1.226.236,44
11. Sonstige Steuern		-28.524,66		-26.994,27
12. Jahresüberschuss		1.000.187,35		1.199.242,17

Anhang für das Geschäftsjahr 2022

Allgemeine Angaben

Die Abfall-Logistik Leipzig GmbH (ALL) hat ihren Sitz in Leipzig und ist eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Leipzig (HRB 19010).

Der vorliegende Jahresabschluss wurde gemäß §§ 242 ff. und §§ 264 ff. HGB sowie nach den einschlägigen Vorschriften des GmbHG und des Gesellschaftsvertrags aufgestellt. Es gelten die Vorschriften für kleine Kapitalgesellschaften.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.

Gesellschaften, die in den Konzernabschluss der ALBA Group plc & Co. KG, Berlin, einbezogen werden, aber keine Beteiligungen oder verbundene Unternehmen für die Gesellschaft sind, werden in der Bilanz in einer separaten Bilanzposition erfasst und als nahestehende Unternehmen bezeichnet.

Als Forderungen bzw. Verbindlichkeiten gegenüber dem Gesellschafter Stadt Leipzig werden nur solche Verpflichtungen ausgewiesen, die das Gesellschaftsverhältnis selbst betreffen. Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Betrieben und Einrichtungen der Stadt Leipzig fallen entsprechend nicht darunter.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren unverändert die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend.

Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und wird, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert (§ 253 Abs. 3 HGB). Voraussichtlich dauernden Wertminderungen, die über den nutzungsbedingten Werteverzehr hinausgehen, wird durch außerplanmäßige Abschreibungen Rechnung getragen. Die Abschreibungen auf Zugänge erfolgen zeitanteilig.

Geringwertige Wirtschaftsgüter mit einem Wert von über EUR 150 bis EUR 1.000,00 werden unter den entsprechenden Anlagenklassen ausgewiesen und pauschal über 5 Jahre abgeschrieben. Bei Wirtschaftsgütern mit einem Wert zwischen EUR 60,00 und EUR 150,00 erfolgt die Erfassung unter den entsprechenden Anlagenklassen, wobei im Zugangsjahr die Sofortabschreibung vorgenommen wird. Wirtschaftsgüter mit einem Wert von unter EUR 60,00 werden sofort als Aufwand verbucht.

Müllbehälter für neue Vertragsgebiete werden ungeachtet der Höhe der Anschaffungskosten über eine Laufzeit von fünf Jahren abgeschrieben, Ersatzbehälter für alte Vertragsgebiete über eine Laufzeit von vier Jahren.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sowie flüssige Mittel sind zum Nennwert angesetzt.

Als Rechnungsabgrenzungsposten sind auf der Aktivseite Ausgaben vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen.

Die Bewertung erfolgt jeweils in Höhe des Erfüllungsbetrags, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlich ist. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt, sofern ausreichende objektive Hinweise für deren Eintritt vorliegen.

Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden gemäß § 253 Abs. 2 HGB mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst. Die Aufwendungen aus der Aufzinsung der Verpflichtungen werden im Finanzergebnis ausgewiesen.

Die Ermittlung der Rückstellungen für Jubiläen erfolgte nach der Projected Unit Credit Method. Der angewandte Rechnungszinssatz beträgt 1,44 % und wurde nach § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB ermittelt. Als erwartete Einkommenssteigerungen wurde ein Prozentsatz von 2,50 % zu Grunde gelegt. Als Sterbetafeln wurden die Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck verwandt.

Die Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag bilanziert.

Erläuterungen zur Bilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist gemäß § 284 Abs. 3 HGB unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres im Anlagenspiegel dargestellt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände enthalten in Höhe von TEUR 174 Forderungen gegen Gesellschafter. Die Forderungen gegen Gesellschafter bestehen gegen die ALBA Sachsen GmbH sowie Stadt Leipzig und resultieren aus Lieferungen und Leistungen.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben an beiden Bilanzstichtagen eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Rechnungsabgrenzungsposten

Hierin enthalten sind KFZ- Steuern in Höhe von TEUR 19.

Eigenkapital

Das gesellschaftsvertragliche Stammkapital gemäß Gesellschaftsvertrag beträgt TEUR 200.

Rückstellungen

	31.12.2022	31.12.2021
	TEUR	TEUR
Steuerrückstellungen	238	266
Sonstige Rückstellungen	330	321
	568	587

Die sonstigen Rückstellungen wurden für Personalrückstellungen TEUR 190, Rückstellungen für ausstehende Lieferantenrechnungen TEUR 112 und Rückstellungen für Prüfungs- und Beratungskosten TEUR 19 gebildet. Außerdem wurden Rückstellungen für unterlassene Instandhaltung TEUR 9 vorgenommen, welche in den ersten drei Monaten des Folgejahres nachgeholt werden.

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten umfassen solche aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 391. Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern weisen einen Betrag in Höhe von TEUR 332, diese resultieren aus Lieferungen und Leistungen. Die sonstigen Verbindlichkeiten weisen einen Betrag in Höhe von TEUR 133 aus und beinhalten Verbindlichkeiten aus Steuern in Höhe von TEUR 108. Des Weiteren werden Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen in Höhe von TEUR 9 ausgewiesen.

Sämtliche Verbindlichkeiten haben an beiden Bilanzstichtagen eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Zum Bilanzstichtag betragen die sonstigen finanziellen Verpflichtungen TEUR 2.727 (davon gegenüber Gesellschaftern TEUR 232). Im Einzelnen betreffen diese Verpflichtungen u. a. folgende Sachverhalte:

	2022
	TEUR
Jährliche Zahlungsverpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen	2.397
Jährliche Zahlungsverpflichtungen aus Dienstleistungsverträgen	330
Jährliche Zahlungsverpflichtungen aus Bestellobligo	734

Die Miet- und Leasingverträge enden zwischen 2023 und 2027.

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen haben Laufzeiten von bis zu 1 Jahr (TEUR 1.042) und 1 bis 5 Jahre (TEUR 1.685).

Die finanziellen Verpflichtungen aus Mietverträgen bestehen im Wesentlichen gegenüber dem städtischen Gesellschafter, die Leasingverträge gegenüber Dritten.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

	2022		2021
	TEUR	%	TEUR	%
Umsatzerlöse
- nach Sparten
Sammlungen	12.125	90	12.657	91
Dienstleistungen	1.091	8	1.075	8
Sonstiges	278	2	165	1
	13.494	100	13.897	100

Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten im Wesentlichen Erträge für weiterberechnete Fremdkosten TEUR 1.960, Erträge für Versicherungsentschädigung TEUR 25 sowie Erträge aus selbstgenutzten PKW TEUR 15.

Bei den neutralen Erträgen in Höhe von TEUR 67 handelt es sich im Wesentlichen um Mehrerlöse aus Anlagenabgänge TEUR 42, periodenfremde Erträge von TEUR 12 sowie Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen TEUR 12.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten im Wesentlichen Aufwendungen für Betriebskosten in Höhe von TEUR 3.306, andere sonstige betriebliche Aufwendungen TEUR 2.120 sowie Aufwendungen für Vertrieb und Verwaltung von TEUR 493.

Sonstige Angaben

Grundsätzlich stellt die Corona-Pandemie für die Abfall-Logistik Leipzig GmbH (ALL) insgesamt kein außergewöhnliches Ereignis dar.

Aufsichtsrat

Heiko Rosenthal, Bürgermeister für Umwelt, Klima, Ordnung und Sport der Stadt Leipzig (Vorsitzender)

Dr. Eric Schweitzer, Vorstandsvorsitzender der ALBA Group plc & Co. KG (stellvertretender Vorsitzender)

Sören Pellmann, Stadt Leipzig, Vorsitzender Fraktion DIE LINKE

Frau Ute Schäfer, Kaufmännischer Vorstand der Wohnungsgenossenschaft UNITAS eG

Herr Jürgen Kasek, Stadt Leipzig, Rechtsanwalt, Grüne Fraktion Leipzig

Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats beliefen sich auf TEUR 9.

Geschäftsführung

Herr Thomas Kretzschmar, Leipzig

Herr Jürgen Naujok, Leegebruch

Bezüglich der Bezüge der Geschäftsführung wird von der Schutzklausel des § 286 Abs. 4 HGB Gebrauch gemacht.

Mitarbeiter

Durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Mitarbeiter:

	2022
Gewerbliche Arbeitnehmer	115
Angestellte	9
Gesamt	124 ^*

^* davon vier Langzeiterkrankte

Honorar des Abschlussprüfers

Das vom Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2022 zu erwartende Gesamthonorar beträgt TEUR 9. Davon entfallen auf Abschlussprüfungsleistungen TEUR 9.

Gesellschafter

Die Geschäftsanteile werden zu 51 % von der Stadt Leipzig und zu 49 % von der ALBA Sachsen GmbH, Leipzig gehalten.

Konzernverhältnisse

Der Jahresabschluss wird in den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 der ALBA Group plc & Co. KG, Berlin (Amtsgericht Berlin-Charlottenburg, HRA 36525 B), at equity einbezogen. Dieser Konzernabschluss wird im elektronischen Bundesanzeiger bekannt gemacht.

Gewinnverwendungsvorschlag

Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresüberschuss von EUR 1.000.187,35 € an die Gesellschafter auszuschütten.

Nachtragsbericht

Nach Abschluss des Geschäftsjahres 2022 sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten.

Leipzig, den 23.03.2023

Abfall-Logistik Leipzig GmbH (ALL)

Geschäftsführung

Thomas Kretzschmar

Jürgen Naujok

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2022

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	01.01.2022	Zugänge	Abgänge	31.12.2022
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte u. ä. Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	9.669,19	0,00	0,00	9.669,19
	9.669,19	0,00	0,00	9.669,19
II. Sachanlagen
1. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	5.763.966,52	432.991,40	90.013,96	6.106.943,96
	5.058.291,15	432.991,40	90.013,96	6.106.943,96
	5.067.960,34	432.991,40	90.013,96	6.116.613,15

	Abschreibungen
	01.01.2022	Zugänge	Abgänge	31.12.2022
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte u. ä. Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	-9.669,19	0,00	0,00	-9.669,19
	-9.669,19	0,00	0,00	-9.669,19
II. Sachanlagen
1. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	-4.909.446,52	-428.485,40	90.013,96	-5.247.917,96
	-4.909.446,52	-428.485,40	90.013,96	-5.247.917,96
	-4.393.833,34	-428.485,40	90.013,96	-5.257.587,15

	Restbuchwerte
	31.12.2022	31.12.2021
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte u. ä. Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	0,00	0,00
	0,00	0,00
II. Sachanlagen
1. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	859.026,00	854.520,00
	859.026,00	854.520,00
	859.026,00	854.520,00

Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

A. Geschäfts- und Rahmenbedingungen

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Waren in den Jahren 2020 und 2021 die teils erheblichen Auswirkungen der Corona-Pandemie - wie Lockdowns, Kontakt-, Ausgangs- und Reisebeschränkungen, Quarantänemaßnahmen, Schulschließungen, Beherbergungsverbote, begleitet von massiven Belastungen bestehender Lieferketten, Produktionsunterbrechungen und Produktionsausfällen sowie einer teils deutlich spürbaren Veränderung der allgemeinen Arbeitswelt - noch bestimmend für das nationale und internationale Wirtschaftsgeschehen, hat der seit dem 24. Februar 2022 von Russland geführte Angriffskrieg gegen die Ukraine zur Folge, dass politische, gesamtgesellschaftliche und damit auch wirtschaftliche Auswirkungen und Veränderungen eingetreten sind, die bis zum Beginn des Ukrainekonfliktes als unvorstellbar galten.

Obgleich die Ausbreitung der Omikron-Variante zu Beginn des Jahres 2022 die Corona-Pandemie in zahlreichen Staaten zu neuen Höchstständen bei den Neuinfektionen geführt hatte, fielen die ökonomischen Auswirkungen der Pandemiewellen entgegen ursprünglichen Befürchtungen geringer aus. Dies zeigte sich nicht zuletzt auch beim Wirtschaftswachstum für Deutschland, das 2021 bei 2,9 % lag, und in der zunehmenden Überwindung pandemiebedingter Engpässe.

Der russische Angriffskrieg hingegen bringt seit seinem Beginn große politische Unsicherheiten mit sich, beeinträchtigt massiv das Wirtschaftswachstum insbesondere innerhalb der EU und belastet grundsätzlich die weiteren Aussichten für die Weltwirtschaft. Dafür ursächlich sind einerseits die im Gegenzug des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine ergriffenen umfangreichen Sanktionen, die ihrerseits zu Störungen weltweiter Liefer- und Wertschöpfungsketten geführt und gleichermaßen den inflationären Druck massiv erhöht haben, vor allem die umfangreichen Lieferstopps bzw. Importembargos für russische Energieträger, sowie der Ausfall von Rohstoff-, Nahrungsmittel- und Düngemittelexporten aus der Ukraine und Russland wirken in besonderem Maße preis- und damit kostenerhöhend.

Die diesbezüglich eingetretenen Folgen sind in der deutschen Wirtschaft bereits deutlich spürbar geworden und werden sich aller Voraussicht nach weiter verstärken.

Die am 13. Januar 2023 vom statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen weisen zwar entgegen aller Erwartungen und trotz des Ukraine-Krieges sowie einer hohen Inflation (Verbraucherpreisindex) von 8,6% für das Jahr 2022 noch ein Wachstum von 1,9% aus, jedoch bleibt das Wachstum damit hinter der Prognose für das Jahr 2022 von 2,9% zurück, bei der man für das zurückliegende Geschäftsjahr von einer weitgehenden Überwindung der Corona-Pandemie ausgegangen war.

Auch der Bereich der Abfallwirtschaft ist und bleibt von den mittelbaren Auswirkungen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine betroffen. Blieb die Abfallwirtschaft als Teil der "systemrelevanten Infrastruktur" während der Corona-Pandemie von wirtschaftlichen Einschränkungen oder gar Betriebsschließungen weitgehend oder gar grundsätzlich verschont, war sie 2022 unmittelbar und gleichermaßen wie alle gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereiche insbesondere von stark gestiegenen Energiekosten betroffen.

Der weiterhin bestehende und sich perspektivisch verstärkende Fachkräftemangel und das durch die Inflation verstärkt hervorgerufene Erfordernis, Lohn- und Gehaltsanpassungen bei den Mitarbeiter*innen vornehmen zu müssen, haben darüber hinaus den Kostendruck in den Unternehmen der Abfallwirtschaft weiter erhöht. Ferner waren die Unternehmen Preissteigerungen in nahezu allen Bereichen der Beschaffung von Waren und Dienstleistungen, hervorgerufen und begründet mit den Auswirkungen des russischen Angriffskrieges, ausgesetzt. Spürbar war ferner, dass mit fortschreitendem Jahresverlauf 2022 die Nachfrage von Entsorgungsleistungen, nicht zuletzt durch die Eintrübung der konjunkturellen Lage, abnahm. So führten ungewöhnlich hohe Kostensteigerungen aber auch unterbrochene Lieferketten, steigende Finanzierungskosten und Auftragsstornierungen - vornehmlich im Baubereich aber auch im sonstigen gewerblichen und industriellen Auftraggeberumfeld - dazu, dass Projekte zeitlich verschoben oder gänzlich aufgegeben wurden. In der Folge haben sich dadurch Entsorgungsmengen und -leistungen in der zweiten Jahreshälfte 2022 teils deutlich reduziert.

Soweit die Unternehmen der Entsorgungswirtschaft den vorstehend genannten Kostenerhöhungen ausgesetzt waren, waren sie hingegen nur eingeschränkt in der Lage, diese an Kunden und Auftraggeber weiterzureichen. Vor allem im Rahmen bestehender Beauftragungen durch Kommunen und die sogenannten Systembetreiber bestanden grundsätzlich keine Möglichkeiten, unterjährige Preisanpassungen vorzunehmen. Dies war lediglich bei gewerblichen und industriellen Vertragspartnern, wenn auch eingeschränkt, möglich. Insofern haben die Unternehmen der Recycling- und Entsorgungswirtschaft entsprechende Kostenbelastungen weitgehend selber tragen müssen.

Andererseits verhalfen bis zum Ende des ersten Halbjahres 2022 die stark gestiegenen Verwertungserlöse für Papier, Kunststoffe, Metalle und Schrotte der Branche dazu, die unerwartet hohen allgemeinen Kostensteigerungen und die massiv ansteigenden Energie- und Kraftstoffpreise auszugeichen oder weitgehend zu kompensieren, so dass in der Gesamtjahresbetrachtung zahlreicher Entsorgungsunternehmen die unerwartet entstandene und gänzlich ungeplante Kostensituation wirtschaftlich weitgehend beherrschbar war.

Grundsätzlich war auch das Jahr 2022 durch eine hohe Kapazitätsauslastung vorhandener Abfallbehandlungs-, Abfallverwertungs- und Abfallbeseitigungsanlagen gekennzeichnet und wiesen die Behandlungs- bzw. Entsorgungspreise ein durchgehend hohes aber stabiles Preisniveau auf.

Besonders prägend war für das Jahr 2022 die bereits erwähnte Entwicklung und der Verlauf der erzielbaren Erlöse bei nahezu allen Wertstoffen bzw. werthaltigen Abfällen. So setzte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr bei der Fraktion Papier, Pappen und Kartonagen (PPK) die bereits im Vorjahr eingetretene Preisentwicklung nicht nur fort, sondern erreichte Mitte des Jahres zunächst historische Höchststände. Allerdings folgte darauf mit Beginn des 3. Quartals ein ebenso ungewöhnlicher und teilweise dramatischer Preisverfall, der gleichermaßen als Folge des russischen Angriffskrieges anzusehen ist. Dabei verfielen Preise innerhalb weniger Wochen teilweise um 100,- €/Mg und mehr. Gleichwohl trugen aber die anfänglich erzielten Erlöse vielfach dazu bei, dass über den gesamten Jahresverlauf betrachtet, überplanmäßige Einnahmen aus der Wertstoffvermarktung erreicht werden konnten.

Die gesetzlichen Grundlagen im Bereich der Entsorgungs- und Recyclingwirtschaft haben im abgelaufenen Geschäftsjahr nur geringe Veränderungen erfahren. Hinsichtlich des Mindestlohnes in der Abfallwirtschaft wurde eine Anhebung auf 12,00 € je Stunde ab Oktober 2022 vorgenommen.

Weiterhin hatte auch im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 das am 1. Januar 2019 in Kraft getretene Verpackungsgesetz Auswirkungen auf die Abfall-Logistik Leipzig GmbH (ALL). Ausgehend von der hier geregelten Zuständigkeit hinsichtlich der Mitbenutzung von Erfassungs- und Sammelsystemen, insbesondere für die PPK-Verpackungen und die Miterfassung stoffgleicher Nichtverpackungen aus der LVP-Fraktion, wurde zwischen der Stadt Leipzig und den Dualen Systemen zum 1. Januar 2022 eine neue Abstimmungsvereinbarung geschlossen, die bis zum 31. Dezember 2024 gültig ist.

Im Ergebnis dieser Abstimmungsvereinbarung hatte der zuvor bis zum 31. Dezember 2022 bestehende Mitbenutzungsvertrag bezüglich der PPK-Verpackungen zwischen der Stadt Leipzig und den Systembetreibern seine Gültigkeit verloren und wurden Anpassungen vorgenommen. Infolge dieser Vertragsanpassung und wegen des gesetzlich sowie vertraglich bestehenden Herausgabeanspruches von PPK seitens der Systembetreiber, ist seit dem 1. Januar 2022 zu verzeichnen, dass sich die durch die ALL zu sortierende und zu verwertende Papiermenge gegenüber dem vorvertraglichen Zustand um weitere nahezu 15 % reduziert hat. So beträgt nunmehr der kommunale Anteil an der Gesamtmenge des durch die ALL in der Stadt Leipzig erfassten Altpapiers lediglich noch 50,5 Masseprozent.

Andererseits befanden sich die durchschnittlichen Papierpreise in der ersten Hälfte des Berichtsjahres auf einem sehr hohen Niveau. So stiegen die Preise für diverse Sorten mit Beginn des 1. Quartals 2022 nochmals an und erhöhten sich nahezu kontinuierlich bis zum Ende des 2. Quartals. Erst mit Beginn des 3. Quartals sanken die Preise und verringerten sich dabei deutlich.

So lag der Preis (EUWID) für die Sorte 1.02 (sortiertes, gemischtes Altpapier) im Dezember 2021 bei 167 Euro pro Tonne, im Juli 2022 bei 215 Euro pro Tonne und fiel bis Dezember 2022 auf 60 Euro pro Tonne.

Einen ähnlichen Preisverlauf wies die Sorte 1.04 (Kaufhausaltpapier) auf. Im Dezember 2021 lag der Preis hier bei 192 Euro pro Tonne. Dieser stieg bis Juli 2022 auf 244 Euro an, und beendete das Jahr 2022 bei 81 Euro pro Tonne. Im Zwölf-Monats-Mittel kostete die Tonne der Sorte 1.04 183 Euro.

Auch die seit dem 1. Juli 2018 auf allen Autobahnen und Bundesstraßen geltende LKW-Maut sieht weiterhin keine Ausnahme nach § 1, Ziffer 2 Bundesfernstraßenmautgesetz (BFStrMG) für Abfallsammelfahrzeuge vor. Demnach gelten die seit dem 1. Januar 2019 erhöhten Mautsätze weiterhin fort. Die mautbedingten Kosten der ALL blieben demnach entsprechend der Nutzung mautpflichtiger Straßen unverändert hoch.

Am 19. Dezember 2019 traten das Bundesklimaschutzgesetz und am 20. Dezember 2019 das Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) in Kraft. Das Klimaschutzgesetz verankert die im Jahr 2050 angestrebte Klimaneutralität gesetzlich und schreibt als Zwischenschritt bis 2030 die Verminderung der Treibhausgasemissionen um 55 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 fest. Es wurden verbindliche jährliche Minderungspflichten für verschiedene Wirtschaftssektoren bis zum Jahr 2030 erlassen. Das BEHG führte ab 2021 einen CO ₂ -Preis auf Brennstoffe, unter anderem auf Kraftstoffe für LKW, ein.

Am 4. November 2020 wurde das seit Ende 2019 geltende Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) geändert. Es sieht nunmehr stufenweise höhere CO ₂ -Preise ab 1. Januar 2021 auf Brennstoffe vor, so unter anderem auch auf Kraftstoffe für LKW. Dies wird künftig zu einer Verteuerung der Sammlung, Aufbereitung und Logistik führen.

Im Oktober 2019 hatte der Stadtrat der Stadt Leipzig den Klimanotstand für die Stadt Leipzig ausgerufen und u.a. beschlossen, dass bei der künftigen Beschaffung von Fahrzeugen durch die Stadt und durch Unternehmen, an denen die Stadt mehrheitlich beteiligt ist, nur noch Fahrzeuge mit alternativen Antriebstechnologien beschafft werden sollen. Dies bedeutet, dass künftig keine Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren auf Basis fossiler Energieträger angeschafft werden dürfen. Aus dieser Beschlusslage, die zum gegenwärtigen Zeitpunkt für die ALL nicht bindend ist, könnte sich künftig eine erhebliche Verteuerung und u.U. auch eine deutliche Verlangsamung bei der Erneuerung des Fuhrparks ergeben. Zudem könnten aus der Verteuerung des Fuhrparks - infolge der Beschaffung von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben - wettbewerbliche Nachteile für die ALL entstehen. Dies gilt insbesondere bei der Vergabe von Erfassungs- und Sammelverträgen durch die Dualen Systeme, sofern diese bei ihren Ausschreibungen keine allgemein und gleichlautend geltenden Ausschreibungsbedingungen vorgeben.

Hinzu kommt, dass zum gegenwärtigen Zeitpunkt Fahrzeuge, die die Vorgaben des Ratsbeschlusses vollumfänglich erfüllen, faktisch nicht verfügbar und in einem überschaubaren Zeitraum auch nicht lieferbar sind. Selbst bei konventionellen Fahrzeugen bestehen zur Zeit Lieferfristen, die ein Jahr und länger betragen.

2. Situation des Unternehmens

Der Leistungsumfang der ALL umfasst im Wesentlichen die Erfassung von Wertstoffen aus privaten Haushaltungen im Stadtgebiet von Leipzig und in den angrenzenden Gebietskörperschaften. Entsprechend beinhaltet das Hauptgeschäftsfeld der Gesellschaft, die Durchführung von Erfassungsdienstleistungen für Wertstoffe aus privaten Haushaltungen im Auftrag der Stadt Leipzig sowie der am Markt tätigen Dualen Systeme. Diese Leistungen umfassen die Behälterbereitstellung, die Sammlung und den Transport von Wertstoffen, wie Glas, Leichtverpackungen (LVP) und Pappe, Papier und Kartonagen (PPK).

Die Vertragsgebiete der ALL bildeten im abgelaufenen Geschäftsjahr die Stadt Leipzig (Glas, LVP und PPK) und die angrenzenden Landkreise Leipzig, Nordsachsen und Saalekreis (jeweils LVP). Die Vertragslage war stabil. Die größten Einzelverträge bildeten der Vertrag zur Erfassung von LVP in der Stadt Leipzig mit einer Erfassungsmenge im Berichtsjahr von nahezu 21.100 Mg, der Vertrag über die Erfassung, Sortierung und Verwertung von PPK in der Stadt Leipzig mit einer Erfassungsmenge im Berichtsjahr von ca. 27.300 Mg und der Vertrag zur Sammlung von Altglas ebenfalls in der Stadt Leipzig mit einer Menge von ca. 13.700 Mg.

Aus dem Vertrag über die Durchführung des Winterdienstes mit der Stadt Leipzig resultiert darüber hinaus ein weiterer Teil der Umsätze der Gesellschaft. Ferner erwirtschaftete die ALL gewerbliche Umsätze, die jedoch eher von ungeordneter Bedeutung sind.

Da die für die Systembetreiber zu erbringenden Leistungen grundsätzlich über einen Zeitraum von 3 Jahren vertraglich vereinbart und pauschal vergütet werden, besteht für diese, und über den gesamten Vertragszeitraum hinweg, kaum eine Beeinflussung durch gesamtwirtschaftliche sowie branchenspezifische Veränderungen. Damit wirken sich etwaige Veränderungen letztlich nicht auf den Geschäftsverlauf der Gesellschaft aus.

Die Entwicklung von Kosten, wie Kraftstoffpreise, Mautgebühren oder Lohnkosten, haben hingegen einen umso größeren Einfluss auf die Auskömmlichkeit und Wirtschaftlichkeit der Verträge, da während des dreijährigen Vertragszeitraumes Vertragsanpassungen ausgeschlossen sind, um Kostenentwicklungen, gleich welcher Art und welchem Umfangs, entgegenwirken zu können.

Wie schon in den zurückliegenden Jahren wurden auch im Berichtsjahr die zwischen der ALL und der Stadt Leipzig für die PPK-Erfassung, -Sortierung und -Vermarktung vereinbarten Konditionen auf der Grundlage einer extern durchgeführten LSP-Kalkulation ermittelt. Auf Grund der jährlichen Erstellung der LSP-Kalkulation war es deshalb möglich, die sich ab März 2022 abzeichnenden bzw. bereits eingetretenen deutlichen Erhöhungen bei den Kraftstoffkosten noch angemessen zu berücksichtigen.

Hinsichtlich der Kraftstoffkosten war ab März 2022, also mit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine, ein bis dahin ungewohnt starker und historisch einmaliger Anstieg zu verzeichnen. So lagen die Kraftstoffpreise i.H.v. teilweise mehr 1,80 €/Liter zeitweilig über 0,50 €/Liter über den geplanten Werten. Durch weiterhin bestehende finanzielle Anreize, Mitarbeiter zu kraftstoffsparendem Fahren anzuhalten, konnte zwar erreicht werden, dass sich Kraftstoffverbräuche nicht erhöht haben, dennoch lagen die Beschaffungskosten für Kraftstoffe in 2022 mit 210 T€ über den geplanten Kraftstoffgesamtkosten.

Mit der Anhebung der Stundenlöhne um insgesamt 4 % wurde im Berichtsjahr ein weiterer Schritt zur Verbesserung der Vergütung der ALL Mitarbeiter vorgenommen. Darüber hinaus erhielten die Mitarbeiter der ALL im April 2022 eine Prämie in Höhe von 350,- € für das im Jahr 2021 erreichte überplanmäßige Ergebnis.

Ferner wurde die Jahressonderzahlung, die bisher als freiwillige Zahlung und maximal in Höhe eines Bruttomonatslohnes jeweils im November geleistet wurde, ab August 2022 verändert. Im Ergebnis dieser Veränderung erhalten die Mitarbeiter*innen der ALL seitdem einen zusätzlichen festen und dauerhaften Aufschlag auf ihre jeweiligen monatlichen Vergütungen in Höhe eines Zwölftels der bisherigen Jahressonderzahlung. Mit dieser faktisch nochmaligen Lohn- und Gehaltsanpassung konnten bereits unterjährig Belastungen gemindert werden, denen sich die Belegschaft der ALL wegen der allgemein gestiegenen Lebenshaltungskosten in Folge einer starken Inflation im Jahr 2022 ausgesetzt sah.

Die Altersstruktur des Fahrzeugbestandes hat sich gegenüber der Vorperiode leicht verändert. So liegt der Altersdurchschnitt der Fahrzeuge mittlerweile bei gut 6 Jahren, was vor allem dem Umstand geschuldet ist, dass sich in Folge deutlich verlängerter Liefer- und Wartezeiten der Zugang von Neufahrzeugen gegenüber den Vorjahren zeitlich erheblich verlängert hat. Diese verspäteten Lieferungen bzw. die längeren Lieferzeiten sind wiederum der Grund dafür, dass bei der ALL Fahrzeuge länger in Gebrauch sind, als ursprünglich beabsichtigt war. Erfreulicherweise hat die Alterung des Fuhrparks aber bisher noch zu keiner signifikanten Überschreitung geplanter Wartungs- und Instandhaltungskosten geführt. Letztlich ist für die Unterschreitung der Gesamtfahrzeugkosten im Berichtsjahr erneut der Umstand von Bedeutung, dass sich geplante Fahrzeugzugänge infolge verspäteter Lieferung stark verzögert haben. So waren von fünf geplanten Neufahrzeugen erst im Dezember 2022 lediglich zwei Fahrzeuge tatsächlich zugegangen.

Die ALL konnte das Geschäftsjahr 2022 erneut mit einem beträchtlichen, überplanmäßigen Ergebnis abschließen. Das Jahresergebnis i.H.v. T€ 1.000 hat die Planung deutlich übertroffen. Ausschlaggebend dafür waren im Wesentlichen die hohen Erfassungsmengen im Bereich PPK, vor allem aber die stark gestiegenen PPK-Vermarktungserlöse, die im Vergleich zur Planung geringeren Fuhrparkkosten, die niedrigeren Personalaufwendungen sowie verminderte Aufwendungen für Fremdleistungen.

Die wesentlichen zur Steuerung des Unternehmens verwendeten finanziellen Leistungsindikatoren sind die Umsatzerlöse, die Fahrzeug- und Personalauslastung sowie die Entwicklung bedeutender Kostenpositionen, wie Fuhrpark- und Personalkosten.

Für die Unternehmenssteuerung wird künftig von einer verbesserten Datengrundlage ausgegangen, die als Folge der erfolgreichen Einführung eines neuen ERP-Systems (SAP) seit dem 1. Juli 2022 zu erwarten ist. Diese Systemumstellung stand im Zusammenhang mit der SAP-Einführung bei der ALBA Sachsen GmbH als Gesellschafterin der ALL, die ihrerseits die Geschäftsbesorgung für die ALL vertraglich übernommen hat. Zur weiteren Sicherstellung sämtlicher Dienstleistungen i.R. der Geschäftsbesorgung sowie für die künftige Gewährleistung eines modernen und zukunftweisenden ERP-Systems, war die SAP- Einführung zu Beginn des 3. Quartals 2022 notwendig geworden.

B. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

1. Umsatz-und Ergebnisentwicklung

Die Umsatzerlöse der ALL haben sich gegenüber dem Vorjahr um T€ 403 auf T€ 13.494 reduziert. Diese Veränderung resultiert aus dem Vertrag über die Sammlung von LVP im LK Saalekreis. Im Jahr 2022 ist die ALL kein direkter Vertragspartner der dualen Systeme mehr, sondern wird als Subunternehmer eingesetzt und erhält damit auch nur die Umsatzerlöse der eigenen Leistungen. In den Umsatzerlösen werden die Leistungen aus den Verträgen über die Sammlung von Leichtverpackungen in der Stadt Leipzig und im Umland, die Sammlung von Glas und die Entsorgung der Fraktion Pappe, Papier und Kartonagen in der Stadt Leipzig abgebildet. Eine positive Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr ist den Erlösen aus dem Verkauf von Wertstoffen zu verzeichnen (T€ 188; VJ T€ 163). Dieser Effekt ist mit gestiegenen Vermarktungspreisen im Bereich PPK zu erklären.

Die sonstigen betrieblichen Erträge werden maßgeblich durch die Konditionen der Verträge im Bereich Pappe, Papier und Kartonagen (PPK) mit der Stadt Leipzig beeinflusst. Die Verwertungserlöse werden, wie in den Vorjahren, an den Auftraggeber rückvergütet. Da sich die ALL für die Sortierung und Verwertung Dritter bedient, werden diese Kosten weitergegeben. Die sonstigen betrieblichen Erträge liegen mit T€ 2.070 um T€ 967 unter dem Vorjahresniveau (VJ T€ 3.036). Die Veränderung resultiert aus um T€ 918 geringeren Erlösen aus weiterzuberechnenden Fremdkosten (T€ 1.960; VJ T€ 2.878) sowie den geringeren neutralen Erträgen (T€ 67; VJ T€ 124). Der Rückgang der weiterzuberechnenden Fremdkosten resultiert aus veränderten vertraglichen Beziehungen und den sich daraus ergebenden Mengenreduzierungen für die Verwertungserlöse.

Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind um T€ 618 geringer als im Vorjahr (T€ 2.863; VJ T€ 3.482). Die Aufwendungen für bezogene Leistungen liegen im Berichtsjahr (T€ 2.805) unter dem Vorjahresniveau (T€ 3.497). Die darin erfassten Fremdleistungen für Subunternehmer in der Sammlung (T€ 1.594; VJ T€ 2.245) haben sich durch veränderte Verträge um T€ 651 entscheidend vermindert. Die Kosten für Sortierleistungen für Pappe, Papier, Kartonage (T€ 515; VJ T€ 807) sind gesunken. Der Aufwand für Fremdpersonal (T€ 236; VJ T€ 140) ist jedoch gestiegen.

Die Personalkosten stiegen um T€ 146 auf T€ 4.831 (VJ T€ 4.685). Die Beschäftigtenzahl lag bei durchschnittlich 129 (VJ 128) und damit nahezu auf dem Niveau des Vorjahres.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen liegen mit T€ 5.932 unter dem Niveau des Vorjahres (T€ 6.581). Dies resultiert aus gesunkenen weiterzuberechnenden Fremdkosten in Höhe von T€ 912 (T€ 1.960; VJ T€ 2.872). Die Fuhrparkkosten stiegen um T€ 231 auf T€ 3.022. Darunter stiegen die Treibstoffkosten um T€ 292 auf T€ 957.

Der Jahresüberschuss im Berichtsjahr liegt mit T€ 1.000 damit unter dem Niveau des Vorjahres (T€ 1.199).

2. Investitionen und Finanzierung

Die Investitionen des Geschäftsjahres 2022 in Höhe von T€ 433 betrafen überwiegend die Beschaffung von Behältern (T€ 220) sowie die Übernahme von Fahrzeugen (T€ 207) aus Leasingverträgen. Die Finanzierung der Investitionen erfolgte aus dem operativen Cash Flow.

3. Vermögens- und Kapitalstruktur

Die Vermögens- und Finanzlage der Abfall-Logistik Leipzig GmbH (ALL) ist stabil.

Die Bilanzsumme der Gesellschaft hat sich im Vergleich gegenüber dem Vorjahresstichtag um T€ 851 auf T€ 4.421 reduziert.

Das Anlagevermögen erhöht sich durch höhere Investitionen als Abschreibungen um T€ 4 auf T€ 859.

Das Umlaufvermögen weist zum Bilanzstichtag einen Betrag in Höhe von T€ 3.543 auf und befindet sich damit um T€ 855 unter dem Vorjahresniveau. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten sind durch veränderte Vertragsbedingungen im Bereich Sammlung LVP im LK Saalekreis um T€ 118 auf T€ 1.522 gegenüber dem Niveau des Vorjahresstichtags (VJ T€ 1.639) gesunken. Die Forderungen gegenüber Gesellschaftern haben sich um T€ 413 auf T€ 174 reduziert.

Der Jahresüberschuss des vergangenen Jahres (T€ 1.199) wurde im 3. Quartal des Berichtsjahres an die Gesellschafter ausgeschüttet. Das Eigenkapital ist mit T€ 2.987 aufgrund des geringeren Jahresüberschusses gegenüber dem Vorjahresniveau gesunken. Die Eigenkapitalquote von 67,6 % verdeutlicht jedoch eine sehr solide Geschäftsbasis.

Das längerfristige Vermögen wird vollständig durch das Eigenkaptal gedeckt. Liquiditätsengpässe sind nicht vorhanden.

Die sonstigen Rückstellungen weisen eine Größenordnung von T€ 330 auf. Das sind T€ 8 über Vorjahresniveau. Die Entwicklung einzelner Positionen gestaltet sich sehr unterschiedlich. Die Rückstellungen für ausstehende Rechnungen steigen um T€ 30 auf T€ 108, die für Sonderzahlungen Personal reduzieren sich um T€ 47 auf T€ 41. Im Gegensatz zur Vergleichsperiode wurden keine Rückstellung im Jahresabschluss 31. Dezember 2022 gebildet, die im I. Quartal des Folgejahres zur Auszahlung kommen werden. Sonderzahlungen wurden bereits im laufenden Berichtsjahr gezahlt und sind damit in den entsprechenden Buchungsperioden erfasst.

Die Summe der Verbindlichkeiten sinkt im Vergleich zur Vorperiode um T€ 634 auf T€ 865. Dies resultiert aus den geringeren Verbindlichkeiten Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten (T€ 391; VJ T€ 765), gegenüber dem Gesellschafter (T€ 332; VJ T€ 419) sowie Verbindlichkeiten Umsatzsteuer gegenüber dem Finanzamt (T€ 77; VJ T€ 214). Die anderen sonstigen Verbindlichkeiten sinken um T€ 42 auf T€ 1.

Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft wird von der Geschäftsführung insgesamt als sehr gut eingeschätzt.

C. Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung und Ausblick

1. Prognose der gesamtwirtschaftlichen und branchenbezogenen Rahmenbedingungen

Alle für das Jahr 2023 bestehenden Prognosen eint die Einschätzung, dass sich die als Folge des anhaltenden russischen Angriffskrieges auf die Ukraine eingetretenen wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten und Auswirkungen fortsetzen und die Weltwirtschaft, vor allem aber die europäische und deutsche Wirtschaft, erheblich beeinflussen werden. Allgemein ist gar von einem gewaltigen Wohlstandsverlust und einer schrumpfenden Wirtschaft als Folge des Krieges in der Ukraine die Rede.

So gehen die Konjunkturforscher des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) davon aus, dass die Wirtschaftsleistung in Deutschland 2023 um 0,75% sinken wird. Auch die Ökonomen der Bundesbank gehen von einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) in Deutschland um 0,5% aus. Wie stark sich mittlerweile Prognosekorrekturen vollzogen haben, zeigen die im März 2022 vom "Sachverständigenrat der Bundesregierung zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung" veröffentlichten wirtschaftlichen Eckdaten. So ging man zu diesem Zeitpunkt für das Jahr 2023 noch von einem kalenderbereinigten BIP-Wachstum von 3,8% aus. Lediglich das Institut für Weltwirtschaft sagt im Gegensatz zu den meisten anderen Instituten ein Wachstum voraus, dass 2023 bei 0,3% erwartet wird.

Dennoch, die wirtschaftliche Lage in Deutschland wird 2023 allgemein als schwierig und herausfordernd beschrieben und es wird angesichts anhaltend hoher Energiekosten, einer weiterhin hohen Inflation, einer rückgängigen Konjunktur, abnehmender Auslandsnachfrage und eines rückläufigen Konsumverhaltens davon ausgegangen, dass die deutsche Wirtschaft deutlich unterhalb ihrer tatsächlichen Leistungsfähigkeit operiert.

Dies alles wird Auswirkungen auf die Branche der Entsorgungs- und Recyclingwirtschaft haben, die naturgemäß direkt, wenn auch mit zeitlicher Verzögerung, von den allgemeinen wirtschaftlichen und konjunkturellen Veränderungen betroffen ist. Insbesondere der prognostizierte allgemeine Rückgang der Wirtschaftsleistung sowie die Abschwächung der allgemeinen und privaten Konsumtion, verbunden mit der Reduktion der Herstellung von Waren, Gütern und der Nachfrage von Dienstleistungen sowie ein bereits 2022 spürbar gewordener Rückgang bei den Wohnungsbauinvestitionen, lassen eine Verringerung der Nachfrage von Entsorgungsdienstleistungen erwarten und werden zu einer Minderung von Entsorgungsmengen führen. Und auch ein kundenseitig weiter anwachsendes Kostenbewusstsein wird im Geschäftsjahr 2023 eine Zunahme des Wettbewerbs am Entsorgungs- und Recyclingmarkt in Gang setzen. Dies wird sich u.a. in einem unverändert hohen Druck auf die Margen niederschlagen, der bereits in den zurückliegenden Jahren spürbar war.

Auch sieht sich die Entsorgungsbranche weiterhin mit dem sich beschleunigendem Mangel an Berufskraftfahrern konfrontiert. Hier steht man im Wettbewerb mit der Logistikbranche. Jedoch ist es bei der ALL bisher gelungen, den erforderlichen Bedarf, nicht zuletzt durch die Qualifizierung eigener Mitarbeiter, zu decken. Allerdings verringerte sich im abgelaufenen Jahr infolge der Corona-Pandemie die Anzahl der durch die ALL qualifizierten Mitarbeiter gegenüber den Vorjahren, da Qualifizierungsmaßnahmen ausgesetzt oder nicht mehr angeboten wurden.

Mit der zum 1. Januar 2022 in Kraft getretenen und bis zum 31. Dezember 2024 geltenden Abstimmungserklärung zwischen der Stadt Leipzig und den dualen Systemen sind inzwischen vertragliche Regelungen geschaffen worden, die auch den Handlungsrahmen der ALL mittelbar bestimmen. Für die Sammlung, Sortierung und Verwertung von PPK hat der Abschluss der Abstimmungserklärung allerdings zu Vereinfachungen geführt, da unter Berücksichtigung des Verpackungsgesetzes nunmehr alleinig die Stadt Leipzig der Vertragspartner der ALL ist, ganz gleich, ob es sich um PPK aus dem kommunalen Herkunftsbereich handelt oder um Verpackungs-PPK.

2. Chancen und Risiken

Die vorstehend genannten branchenspezifischen Rahmenbedingungen werden, wenn auch nur bedingt, Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit der ALL haben. Insofern ist die ALL auf Grund ihrer Kunden- und Vertragsstruktur wenig anfällig gegen die skizzierten Auswirkungen.

Bei den im Jahr 2022 durchgeführten Ausschreibungen konnte die ALL für das Vertragsgebiet der Stadt Leipzig (Glas-Sammlung) erneut den Zuschlag für den Leistungszeitraum von 2023 bis 2025 bei gleichzeitig deutlich verbesserten Vertragskonditionen erringen. Die weitere Erbringung von LVP-Entsorgungsleistungen im Landkreis Nordsachsen und im Landkreis Leipzig kann bis einschließlich 2023, selbige in der Stadt Leipzig und im Saalekreis bis 2024 fortgeführt werden.

Auch künftig wird es für die ALL darauf ankommen, erfolgreich an den für sie relevanten Ausschreibungen teilzunehmen. Dabei mindern die jeweils jährlich und versetzt stattfindenden Ausschreibungen für die unterschiedlichen Vertragsgebiete das Risiko, große Teile der Geschäftstätigkeit in einer Periode zu verlieren.

Grundsätzlich erwartet die ALL für die Folgejahre eine gleichbleibend gut plan- und damit prognostizierbare Entwicklung in den Erlös- und Kostenpositionen. Die anzunehmende weitere Verteuerung der Kraftstoffe sowie die zu erwartende Anhebung des Lohnniveaus und der sonstigen Kosten werden bei der Preiskalkulation im Rahmen der jeweiligen Ausschreibungsprozesse berücksichtigt. Gleichermaßen sollen die Beibehaltung des Modernisierungsgrades der Fahrzeugflotte und die aktive Fahrerschulung positive Effekte im Hinblick auf die Entwicklung wesentlicher Kostenpositionen bewirken.

Durch die Verabschiedung und das Inkrafttreten des Verpackungsgesetzes zum 1. Januar 2019 wurde der bestehende Rechtsrahmen für das Unternehmen grundsätzlich gefestigt. Dennoch bestehen auch künftig Unwägbarkeiten im Hinblick auf die weitere Ausgestaltung der Abstimmungsvereinbarung zwischen den Dualen Systemen und der Stadt Leipzig bzw. den Landkreisen.

Hier muss seitens der ALL grundsätzlich von einer weiteren Anpassung der vertraglichen Situation ausgegangen werden. Jedoch sind deren Art und Umfang gegenwärtig nicht abschätzbar. Von einer den Fortbestand des Unternehmens gefährdenden Veränderung wird aber nicht ausgegangen.

Zusammenfassend lassen sich maßgebliche oder gar unternehmensgefährdende Risiken für den zukünftigen Geschäftsverlauf der ALL zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht erkennen. Geringe Risiken bestehen kostenseitig durch schwankende bzw. steigende Preise für die Entsorgung nicht sortierfähiger Abfälle im Rahmen der Sammlung gewerblicher Abfälle. Wegen der sehr geringen Ausprägung dieser geschäftlichen Aktivität, können diese Risiken jedoch als vernachlässigbar angesehen werden.

3. Risikomanagement

Die Gesellschaft ist im Rahmen ihrer geschäftlichen Tätigkeit Risiken ausgesetzt, die untrennbar mit unternehmerischem Handeln verbunden sind. Das Risikomanagement ist daher ein integraler Bestandteil unserer Geschäftsprozesse und unternehmerischen Entscheidungen. Es stützt sich auf das auf Unternehmens- und Gruppenebene eingesetzte Planungs-, Berichts- und Informationssystem der ALBA Europe Holding plc. & Co KG und wird ergänzt durch eine ständige Überwachung aller Finanzströme. Mit Hilfe dieses Risikomanagementsystems werden die bestehenden und künftigen Risiken analysiert und bewertet. Für identifizierte Risiken werden geeignete Gegenmaßnahmen eingeleitet und mit Hilfe des installierten Controlling-Systems überwacht.

Aufgrund der Bestandsaufnahme der Risiken, der Einschätzung ihrer Eintrittswahrscheinlichkeiten und der Beurteilung der Wirksamkeit von Gegenmaßnahmen wird eingeschätzt, dass Risiken, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden, nicht bestehen.

4. Ausblick

Die zukünftige Entwicklung der Gesellschaft und deren künftiger Geschäftsverlauf wird als gefestigt und stabil angesehen. Dabei wird der Fokus der Geschäftstätigkeit auch in den nächsten Jahren unverändert auf den Erhalt und die Fortführung der bestehenden Beauftragungen sowie eine weitere Effizienzerhöhung gerichtet sein.

Vor dem Hintergrund der bestehenden Vertragssituation, gefestigter und effizienter Prozesse und Strukturen sind wir zuversichtlich, dass die Zielsetzungen für das Geschäftsjahr 2023 erreicht werden und die Geschäftstätigkeit der ALL plangemäß, störungsfrei und erfolgreich fortgeführt wird. Die Geschäftsführung geht mit vorsichtiger Planung davon aus, dass sich die Umsatzerlöse sowie das Ergebnis vor Steuern auf etwas niedrigerem Niveau als 2022 befinden werden, während bedeutende Kostenpositionen wie Personal- und Fuhrparkosten leicht ansteigen.

Leipzig, 23.03.2023

Abfall-Logistik Leipzig GmbH (ALL)

Thomas Kretzschmar, Geschäftsführer

Jürgen Naujok, Geschäftsführer

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Abfall-Logistik Leipzig GmbH (ALL), Leipzig:

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Abfall-Logistik Leipzig GmbH (ALL), Leipzig, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Abfall-Logistik Leipzig GmbH (ALL), Leipzig, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Berlin, 23. März 2023

ECOVIS Audit AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Dipl.-Fin.wirt Andreas Frericks, Wirtschaftsprüfer

Dipl.-Kfm. Ralph Riese, Wirtschaftsprüfer