MEC Holding GmbH

Bad Soden am Taunus

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die MEC Holding GmbH

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der MEC Holding GmbH, Bad Soden am Taunus, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der der Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2020, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der MEC Holding GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2020 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und

―

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts'' unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben;
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;
―	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt;
―	holen wir ausreichende, geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile;
―	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Eschborn/Frankfurt am Main, 17. September 2021

Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Hanft, Wirtschaftsprüfer

Mell, Wirtschaftsprüfer

Inhalt

Feststellung der Verantwortlichkeiten der Geschäftsführer

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

Konzern-Bilanz

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung

Konzern-Kapitalflussrechnung

Anhang zum Konzernabschluss

Feststellung der Verantwortlichkeiten der Geschäftsführer

Die Geschäftsführer erstellen den Konzernabschluss, der ein wahrheitsgetreues und angemessenes Bild von der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns sowie von den Gewinnen und Verlusten des Konzerns für die entsprechende Periode darstellt. Bei der Erstellung dieses Abschlusses übernehmen die Geschäftsführer die Verantwortung dafür, dass:

•	geeignete Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden ausgewählt und durchgängig angewendet werden;
•	angemessene und vorsichtige Beurteilungen und Schätzungen vorgenommen werden;
•	angegeben wird, ob die anwendbaren Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden befolgt worden sind und dass im Abschluss offengelegt und erläutert wird, sofern wesentliche Abweichungen erfolgt sind sowie
•	der Abschluss ausgehend von der Annahme einer Unternehmensfortführung (going concern) erstellt wird, sofern es keinen Grund zu der Annahme gibt, dass der Konzern seine Geschäftstätigkeit nicht fortführen wird.

Die Geschäftsführer übernehmen die Verantwortung für die ordnungsmäßige Buchhaltung, aus der jederzeit die Vermögens- und Finanzlage des Konzerns hinreichend genau hervorgeht. Die Geschäftsführer übernehmen ferner die Verantwortung für die Ergreifung geeigneter Maßnahmen zur Vermeidung und Aufdeckung von Betrugsfällen und sonstigen Unregelmäßigkeiten.

Bad Soden, 17. September 2021

Marcel Messer, Geschäftsführer

Christian Ladermann, Geschäftsführer

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2020

	Anhang	2020	2019 ¹⁾
		TEUR	TEUR
Umsatzerlöse	7	238.206	280.422
Umsatzkosten	8	(185.378)	(212.514)
Bruttogewinn		52.828	67.908
Sonstige betriebliche Erträge	9.1	1.228	540
Vertriebskosten	8	(25.347)	(31.186)
Verwaltungsaufwand	8	(29.262)	(29.639)
Aufwendungen für Forschung und Entwicklung	8, 14	(12.404)	(11.225)
Abschreibung von geistigem Eigentum	14	(1.295)	(1.350)
Sonstige betriebliche Aufwendungen	9.2	(4.312)	(2.604)
Wertminderung finanzieller Vermögenswerte		(69)	77
Lizenzeinnahmen mit zur Veräußerung gehaltener Veräußerungsgruppe		1	3.520
Operativer (Verlust)/Gewinn		(18.632)	(3.959)
Finanzerträge	9.5	2.210	2.358
Finanzaufwendungen	9.6	(2.788)	(3.836)
Ergebnis vor Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen	11	(19.210)	(5.437)
Ertragsteueraufwand/(-ertrag)	11	2.335	(2.731)
Ergebnis aus fortzuführenden Geschäftsbereichen		(16.875)	(8.168)
Aufgegebene Geschäftsbereiche
Ergebnis nach Steuern aus aufgegebenen Geschäftsbereichen
	12	3.701	8.053
Konzernergebnis		(13.174)	(115)
Davon entfallen auf:
Eigentümer des Mutterunternehmens		(13.192)	(268)
Nicht beherrschende Anteile		18	153
Konzernergebnis		(13.174)	(115)

¹⁾ Die Vergleichszahlen beziehen sich auf den Konzernabschluss der MEC Global GmbH, die im Geschäftsjahr 2019 als Mutterunternehmen den Konzernabschluss aufgestellt hat. Siehe Anhang 6. Der beigefügte Anhang ist wesentlicher Bestandteil dieser Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung.

Im Geschäftsjahr 2020 haben die aufgegebenen Geschäftsbereiche an die fortzuführenden Geschäftsbereiche innerhalb des Konzerns Dividenden in Höhe von € 2.325.385 (2019: 11.232.520) gezahlt.

Bad Soden, 17. September 2021

Marcel Messer, Geschäftsführer

Christian Ladermann, Geschäftsführer

Konzern-Gesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2020

	Anhang	2020	2019 ¹⁾
		TEUR	TEUR
Konzernergebnis		(13.174)	(115)
Sonstiges Ergebnis aus fortzuführenden Geschäftsbereichen
In Folgeperioden in die Gewinn- und Verlustrechnung umzugliederndes sonstiges Ergebnis:
Währungsumrechnungsdifferenzen bei der Umrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe		(2.986)	898
		(2.986)	898
In Folgeperioden in die Gewinn- und Verlustrechnung umzugliederndes sonstiges Nettoergebnis		(2.986)	898
In Folgeperioden nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umzugliederndes sonstiges Ergebnis:
Neubewertung von Gewinnen / (Verlusten) aus leistungsorientierten Pensionsplänen	23	(1.432)	(2.234)
Ertragsteuerauswirkungen	11, 22	(853)	544
		(2.285)	(1.690)
In Folgeperioden nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umzugliederndes sonstiges Nettoergebnis aus fortzuführenden Geschäftsbereichen		(2.285)	(1.690)
Sonstiges Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen für das Jahr nach Steuern		-	1.879
Sonstiges Ergebnis für das Jahr nach Steuern		(5.271)	1.087
Gesamtergebnis für das Jahr nach Steuern		(18.445)	972
Davon entfallen auf:
Eigentümer des Mutterunternehmens	25	(18.463)	852
Nicht beherrschende Anteile	25	18	120
		(18.445)	972

¹⁾ Die Vergleichszahlen beziehen sich auf den Konzernabschluss der MEC Global GmbH, die im Geschäftsjahr 2019 als Mutterunternehmen den Konzernabschluss aufgestellt hat. Siehe Anhang 6.

Bad Soden, 17. September 2021

Marcel Messer, Geschäftsführer

Christian Ladermann, Geschäftsführer

Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2020

	Anhang	31.12.2020	31.12.2019 ¹⁾
		TEUR	TEUR
VERMÖGENSWERTE
Langfristige Vermögenswerte
Sachanlagen	13	43.518	32.018
Immaterielle Vermögenswerte	14	26.178	17.945
Nutzungsrechte	28	16.793	10.543
Goodwill	15	71.502	21.447
Sonstige langfristige Forderungen	17	181	163
Ertragsteuerforderungen		1.365	1.327
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte	18	23.134	338
Latente Steueransprüche	22	9.403	8.518
		192.074	92.299
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorratsvermögen	16	56.237	49.404
Vertragsvermögenswerte		-	1.600
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	17	33.389	31.638
Geleistete Anzahlungen		4.727	4.736
Ertragsteuerforderungen		4.202	2.462
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte	18	1.360	57.003
Barmittel und Guthaben sowie Sichteinlagen bei Kreditinstituten	19	24.215	30.497
		124.130	177.340
Zur Veräußerung gehaltene kurzfristige Vermögenswerte	12	625	246.053
Vermögenswerte gesamt		316.829	515.692

¹⁾ Die Vergleichszahlen beziehen sich auf den Konzernabschluss der MEC Global GmbH, die im Geschäftsjahr 2019 als Mutterunternehmen den Konzernabschluss aufgestellt hat. Siehe Anhang 6. Der beigefügte Anhang ist wesentlicher Bestandteil dieser Konzern-Bilanz.

	Anhang	31.12.2020	31.12.2019 ¹⁾
		TEUR	TEUR
EIGENKAPITAL UND VERBINDLICHKEITEN
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital	25	15.681	25
Eigene Anteile	25	-	(4)
Kapitalrücklage	25	28.685	41.262
Fremdwährungsrücklagen	25	5.232	8.218
Pensionsrücklagen	25	(16.359)	(16.588)
Gewinnrücklagen	25	92.726	84.688
Auf Eigentümer des Mutterunternehmens entfallendes Eigenkapital		125.965	117.601
Nicht beherrschende Anteile	25	80	1.373
Eigenkapital gesamt		126.045	118.974
Langfristige Verbindlichkeiten
Zinstragende Darlehen und Ausleihungen	20	30.384	45.000
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und	20	11.118	30
sonstige Verbindlichkeiten	21	770	625
Leasingverbindlichkeiten	28	11.681	7.576
Latente Steuerschulden	22	6.881	3.426
Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses	23	27.819	27.874
Rückstellungen	24	1.245	1.139
Zuwendungen der öffentlichen Hand		13	-
		89.911	85.670
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Zinstragende Darlehen und Ausleihungen	20	10.227	52.062
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten	20	201	257
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten	21	73.780	69.959
Leasingverbindlichkeiten	28	4.904	2.989
Rückstellungen	24	8.753	7.448
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	25	-	5.000
Zuwendungen der öffentlichen Hand		23	-
Ertragsteuerverbindlichkeiten		1.531	850
		99.419	138.565
Schulden in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten	12	1.454	172.483
Verbindlichkeiten gesamt		190.784	396.718
Eigenkapital und Verbindlichkeiten gesamt		316.829	515.692

¹⁾ Die Vergleichszahlen beziehen sich auf den Konzernabschluss der MEC Global GmbH, die im Geschäftsjahr 2019 als Mutterunternehmen den Konzernabschluss aufgestellt hat. Siehe Anhang 6. Der beigefügte Anhang ist wesentlicher Bestandteil dieser Konzern-Bilanz.

Bad Soden, 17. September 2021

Marcel Messer, Geschäftsführer

Christian Ladermann, Geschäftsführer

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für das Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2020

	Anhang	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage	Eigene Anteile	Fremdwährungsrücklage	Pensionsrücklage
		TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Zum 01.01.2019		25	41.262	(4)	5.525	(15.014)
Nettojahresgewinn/(-verlust)		-	-	-	-	-
Sonstiges Ergebnis		-	-	-	2.694	(1.574)
Sonstiges Ergebnis gesamt		-	-	-	2.694	(1.574)
Durch Tochteruntern. gezahlte		-	-	-	-	-
An Gesellschafter gezahlte Dividenden		-	-	-	-	-
Zum 31.12.2019 ¹⁾		25	41.262	(4)	8.218	(16.588)
Zum 01.01.2020		25	41.262	(4)	8.218	(16.588)
Nettojahresgewinn/(-verlust)		-	-	-	-	-
Sonstiges Ergebnis		-	-	-	(2.986)	(2.285)
Gesamtergebnis		-	-	-	(2.986)	(2.285)
	6	15.655	(39.335)	4	-	-
Konzerninterne Verschmelzungen Kapitalerhöhung gegen		1	26.758	-	-	-
						2.514
Effekte aus Abgang aufgegebene Geschäftsbereiche
Sonstige		-	-	-	-	-
Zum 31.12.2020		15.681	28.685	-	5.232	(16.359)

	Gewinnrücklage	Eigentümer des Mutterunternehmens gesamt	Nicht beherrschende Anteile	Eigenkapital gesamt
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Zum 01.01.2019	89.956	121.750	1.780	123.530
Nettojahresgewinn/(-verlust)	(268)	(268)	153	(115)
Sonstiges Ergebnis	-	1.120	(33)	1.087
Sonstiges Ergebnis gesamt	(268)	852	120	972
Durch Tochteruntern. gezahlte	-	-	(527)	(527)
An Gesellschafter gezahlte Dividenden	(5.000)	(5.000)	-	(5.000)
Zum 31.12.2019 ¹⁾	84.688	117.602	1.373	118.975
Zum 01.01.2020	84.688	117.602	1.373	118.975
Nettojahresgewinn/(-verlust)	(13.192)	(13.192)	18	(13.174)
Sonstiges Ergebnis	-	(5.271)	-	(5.271)
Gesamtergebnis	(13.192)	(18.463)	18	(18.445)
	23.676	-	-	-
Konzerninterne Verschmelzungen Kapitalerhöhung gegen	(1.296)	25.463	-	25.463
	(1.203)	1.311	(1.311)	-
Effekte aus Abgang aufgegebene Geschäftsbereiche
Sonstige	52	52		52
Zum 31.12.2020	92.726	125.965	80	126.045

¹⁾ Die Vergleichszahlen beziehen sich auf den Konzernabschluss der MEC Global GmbH, die im Geschäftsjahr 2019 als Mutterunternehmen den Konzernabschluss aufgestellt hat. Siehe Anhang 6. Anhang 25 enthält eine Definition von Eigenkapital und Rücklagen.

Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2020

	Anhang	2020	2019 ¹⁾
Laufende Geschäftstätigkeit		TEUR	TEUR
Ergebnis vor Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen	11	(19.210)	(5.437)
Überleitung zwischen Gewinn vor Steuern und Netto-Cashflows - fortzuführende Geschäftsbereiche:
Nicht zahlungswirksame Posten:
Abschreibung und Wertminderung von Sachanlagen	13	4.204	4.157
Abschreibung und Wertminderung von immateriellen Vermögenswerten	14	3.104	3.075
Abschreibung von Nutzungsrechten	28	3.883	3.622
Ergebnis vor Steuern aus aufgegebenen Geschäftsbereichen	12	(12.636)	-
Ergebnis aus dem Verkauf von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen	9.1, 9.2	(4)	(7)
Verluste aus der Erhöhung bedingter Gegenleistung Finanzerträge	9.2 9.5	38 (811)	19 (237)
Finanzaufwendungen	9.6	2.215	2.829
Nicht zahlungswirksame Veränderungen bei Rückstellungen, Pensionen und sonstigen Vermögenswerten und Schulden	23, 24	(2.049)	4.642
Anpassung Nettoumlaufvermögen:
(Zunahme) / Abnahme der Forderungen aus Lieferungen u. Leistungen und sonstige Forderungen		3.587	6.377
(Zunahme) / Abnahme des Vorratsvermögens	16	(1.432)	(5.286)
Zunahme / (Abnahme) der Verbindlichkeiten und		(2.843)	(531)
Vorauszahlungen
Auszahlungen für Rückstellungen und Pensionen	23, 24	(6.218)	(3.434)
Gezahlte Ertragsteuer		(1.151)	(1.753)
Netto-Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit fortzuführende Geschäftsbereiche		(29.323)	8.036
Netto-Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit - aufgegebene Geschäftsbereiche	12	12.137	19.026
Netto-Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit fortzuführende und aufgegebene Geschäftsbereiche		(17.186)	27.062
Investitionstätigkeit
Erlöse aus dem Verkauf von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen		395	830
Erwerb von Sachanlagen	13	(3.290)	(4.615)
Erwerb von immateriellen Vermögenswerten	14	(1.125)	(3.775)
Erlöse aus dem Verkauf immaterieller Vermögenswerte an die zur Veräußerung gehaltenen Geschäftsbereiche		-	9.945
Rückzahlungen / (neue Darlehen) von / an nahestehende Personen und Unternehmen	20, 30	171	(171)
Erlöse aus dem Verkauf von Anteilen an assoziierten Unternehmen	10	-	2.156
Kapitalzuführung nicht fortgeführte Aktivitäten		-	(10.452)
Netto-Zahlungseingang aus dem Verkauf von aufgegebenen Geschäftsbereichen abzüglich Zahlungsmittel	12	82.412	-
Netto-Zahlungsabflüsse aus Erwerb von Tochterunternehmen und Geschäftsbetrieben abzüglich erworbener Zahlungsmittel	5	(41.093)	-
Bedingte Kaufpreiszahlungen		(166)	(159)
Zinserträge, die in direktem Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten stehen	9.5	1.399	2.122
Erhaltene Zinsen		807	305
Netto-Cashflow aus Investitionstätigkeit - fortzuführende Geschäftsbereiche		39.510	(3.815)
Netto-Cashflow aus Investitionstätigkeit - aufgegebene Geschäftsbereiche	12	(2.767)	(4.848)
Netto-Cashflow aus Investitionstätigkeit - fortzuführende und aufgegebene Geschäftsbereiche		36.743	(8.663)
Finanzierungstätigkeit
Rückzahlung Leasingverbindlichkeiten	28	(3.971)	(3.537)
Inanspruchnahme neuer Finanzschulden	20	38.000	7.444
Rückzahlungen von / (Ausleihungen) an aufgegebene Geschäftsbereiche		77	(10.250)
Rückzahlung von Schulden	20	(72.768)	(215)
An aufgegebene Geschäftsbereiche gezahlte Zinsen	9.6	(146)	(405)
Gezahlte Zinsen		(1.607)	(3.615)
Von aufgegebenen Geschäftsbereichen erhaltene Ausschüttungen		2.325	11.233
Ausschüttungen an beherrschende Gesellschafter	25	(5.000)	(5.000)
Zahlungseingang aus Einbringung von Tochterunternehmen	6	3.702	-
Auf aufgegebene Geschäftsbereiche übertragene Verluste		-	(2.777)
Netto-Cashflow aus Finanzierungstätigkeit - fortzuführende Geschäftsbereiche		(39.388)	(7.122)
Netto-Cashflow aus Finanzierungstätigkeit - aufgegebene
Geschäftsbereiche	12	(6.463)	(6.001)
Netto-Cashflow aus Finanzierungstätigkeit - fortzuführende und aufgegebene Geschäftsbereiche		(45.851)	(13.123)
Netto(abnahme)/-zunahme der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente		(26.294)	5.276
Netto-Fremdwährungsdifferenz		(2.043)	878
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum 01.01.		50.455	44.301
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum 31.12.		22.118	50.455
davon:
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente - fortzuführende Geschäftsbereiche	19	22.103	24.835
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente - aufgegebene Geschäftsbereiche	12	15	25.620

¹⁾ Die Vergleichszahlen beziehen sich auf den Konzernabschluss der MEC Global GmbH, die im Geschäftsjahr 2019 als Mutterunternehmen den Konzernabschluss aufgestellt hat. Siehe Anhang 6.

Anhang zum Konzernabschluss

1. Angaben über das Unternehmen

Angaben über das Unternehmen und Beherrschungsverhältnisse

Die Veröffentlichung des Konzernabschlusses der MEC Holding GmbH (nachfolgend "der Konzern" oder "MEC Group") für das Geschäftsjahr zum 31.12.2020 wurde durch einen am 17. September 2021 in Bad Soden, Bundesrepublik Deutschland, durch die Geschäftsführung gefassten Beschluss genehmigt. Dieses Datum ist auch das Datum, zu dem der Abschluss dem Aufsichtsrat der MEC Group vorgelegt wurde. Die Geschäftsführung ist nicht befugt, den Abschluss nach seiner Veröffentlichung abzuändern.

Die MEC Holding GmbH (HRB 7174 AG Königstein) ist eine in der Bundesrepublik Deutschland gegründete und ansässige Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit Sitz in Bad Soden am Taunus und Geschäftsanschrift Messer-Platz 1, 65812 Bad Soden, Bundesrepublik Deutschland.

Alleinige Gesellschafterin der MEC Holding GmbH ist die MIG Holding GmbH mit Sitz in Königstein im Taunus, die direkt und indirekt von Mitgliedern der Familie Messer beherrscht wird. Die MIG Holding GmbH erstellt einen Konzernabschluss, der im Bundesanzeiger veröffentlicht wird.

Hauptgeschäftstätigkeiten

Der Konzern übt die nachfolgenden Geschäftstätigkeiten aus:

Messer Cutting Systems (MCS)

Planung, Herstellung und Vertrieb maßgefertigter thermischer Schneidemaschinen für die metallverarbeitende Industrie. Hierzu zählen auch die Maschineninstallation und -modernisierung, die Erbringung von Reparaturleistungen und die Bereitstellung von Ersatzteilen und Verbrauchsmaterialien unter dem Markennamen Messer Cutting Systems.

Herstellung und Vertrieb von Ausrüstungstechnologie und -systemen für Schweiß-, Schneide-, Löt- und Heizprozesse mit Oxyfuel-Technologie unter dem Markennamen Messer.

Spectron

Herstellung und Vertrieb von Regulierungsgeräten für Gasversorgungssysteme zur sicheren Handhabung, Versiegelung und Wahrung der Gasreinheit unter dem Markennamen Spectron.

Analyse- und Medizintechnik

Planung, Entwicklung, Herstellung und Montage von Analysegeräten und Diagnoseinstrumenten sowie von damit verbundenen Verbrauchsmaterialien für den Gesundheitssektor unter der Verwendung des Markennamens BIT.

Messer Medical Home Care

Vertrieb von medizinischen Gasen und damit verbundenen Produkten an niedergelassene Ärzte, Krankenhäuser, Labors, Pflegeheime sowie direkt an Patienten unter Verwendung der Markennamen Messer und Oxysphair.

Castolin Eutectic

Mit Wirkung zum 30.06.2020 hat der Konzern den Verkauf seiner Beteiligung an der Castolin Eutectic an einen Finanzinvestor abgeschlossen.

Herstellung und weltweiter Vertrieb spezieller Castolin Eutectic-Produkte für die Reparatur von durch Verschleiß in Mitleidenschaft gezogenen Metalloberflächen, Speziallösungen im Bereich Verschleißschutz und präventive Instandhaltung für alle Arten von Metalloberflächen in Industrieumgebungen, Erstellung von technischen Lösungen und Erbringung von Beratungsleistungen, Entwicklung von Fertigteilen und Lösungen für industrielle Anwendungen mit hoher Verschleißintensität und Erbringung von Experten-Dienstleistungen unter Verwendung des Castolin Service-Konzepts. Bei der Vermarktung in diesem Geschäftsbereich kommen die Markennamen Castolin, Castolin Service, Eutectic, Messer, Nevax, Monitor, OilTec, US Forge, Whertec und FMP-Markennamen zum Einsatz. Castolin Eutectic wurde als zur Veräußerung gehalten sowie als aufgegebener Geschäftsbereich klassifiziert.

Ausschüttungen

Im Jahr 2020 wurden keine Ausschüttungen an die Muttergesellschaft beschlossen. Die in der Gesellschafterversammlung vom 17.12.2019 in Bad Soden, Bundesrepublik Deutschland, beschlossene Ausschüttung in Höhe von € 5.000.000 wurde am 02.07.2020 ausgezahlt.

Vergleichszahlen

Die Vergleichszahlen beziehen sich auf die zum 31.12.2019 beendete zwölfmonatige Rechnungslegungsperiode des Konzernabschlusses der MEC Global GmbH, die als Mutterunternehmen den Konzernabschluss aufgestellt hat (siehe Anhang 6). Die Darstellung erfolgt im Einklang mit IFRS 5. Wir verweisen hierzu auf die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden unter 2.3 lit. d) Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche.

Inanspruchnahme von Erleichterungsvorschriften

Die BIT Analytical Instruments GmbH, Messer Cutting Systems GmbH und die Spectron Gas Control Systems GmbH, die als inländische Tochterunternehmen im Rahmen der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss der MEC Holding GmbH einbezogen werden, nehmen die Erleichterungsvorschrift des § 264 Abs. 3 HGB in Anspruch und verzichten dementsprechend auf die Veröffentlichung ihres jeweiligen Jahresabschlusses und Lageberichts für das Geschäftsjahr 2020.

2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und Bewertungsgrundlage

2.1 Bewertungsgrundlage

Der Konzernabschluss wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, ergänzt um die nach § 315e HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften, erstellt.

Die Erstellung des Konzernabschlusses erfolgte auf Basis der historischen Anschaffungskosten; ausgenommen sind die erfolgswirksam bewerteten finanziellen Vermögenswerte und die derivativen Finanzinstrumente, die zu ihrem beizulegenden Zeitwert erfasst wurden.

Berichtswährung des Konzernabschlusses ist der Euro, gerundet auf den nächsten Tausender (TEUR), soweit im Einzelfall keine abweichenden Angaben gemacht werden.

2.2 Konsolidierungskreis

Der Konzernabschluss umfasst die Abschlüsse des Konzerns und seiner Tochterunternehmen jeweils zum 31.12.2020. Der Konzern beherrscht ein Beteiligungsunternehmen nur dann, wenn der Konzern:

•	die Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen ausübt (d.h. der Konzern hat aufgrund derzeit bestehender Rechte die Möglichkeit, diejenigen Aktivitäten des Beteiligungsunternehmens zu steuern, die einen wesentlichen Einfluss auf dessen Rendite haben);
•	aus der Beteiligung an dem Beteiligungsunternehmen schwankenden Renditen ausgesetzt ist oder Anspruch darauf hat;
•	in der Lage ist, seine Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen so zu nutzen, dass dadurch die Rendite des Beteiligungsunternehmens beeinflusst wird.

Grundsätzlich wird vermutet, dass eine Mehrheit der Stimmrechte zu einem Beherrschungsverhältnis führt. Ausgehend von dieser Vermutung sowie immer dann, wenn der Konzern weniger als die Mehrheit der Stimmrechte oder vergleichbaren Rechte an einem Beteiligungsunternehmen hält, berücksichtigt der Konzern bei der Prüfung, ob er Verfügungsgewalt über ein Beteiligungsunternehmen ausübt, alle maßgeblichen Fakten und Umstände. Dazu gehören:

•	das Vertragsverhältnis mit den anderen stimmberechtigten Inhabern des Beteiligungsunternehmens,
•	Rechte aus anderen Vertragsverhältnissen,
•	Stimmrechte und potenzielle Stimmrechte des Konzerns.

Der Konzern überprüft erneut, ob er ein Beteiligungsunternehmen beherrscht, wenn Fakten und Umstände darauf hinweisen, dass es im Hinblick auf ein oder mehrere Elemente, durch die ein Beherrschungsverhältnis definiert ist, Änderungen gegeben hat. Die Konsolidierung eines Tochterunternehmens beginnt, wenn der Konzern die Beherrschung über das Tochterunternehmen erlangt und endet, wenn der Konzern die Beherrschung über das Tochterunternehmen nicht mehr innehat. Vermögenswerte, Verbindlichkeiten, Erträge und Aufwendungen eines Tochterunternehmens, die unterjährig erworben oder veräußert werden, werden ab dem Datum, in dem der Konzern die Beherrschung erlangt, in den Konzernabschluss aufgenommen und verbleiben dort bis zu dem Datum, in dem der Konzern die Beherrschung nicht mehr innehat.

Gewinne oder Verluste sowie jeder Bestandteil des sonstigen Ergebnisses werden den Anteilseignern der Konzernmutter und den nicht beherrschenden Anteilen zugewiesen, selbst wenn dies dazu führt, dass die nicht beherrschenden Anteile einen Negativsaldo aufweisen. Sofern erforderlich, werden entsprechende Anpassungen an den Abschlüssen der Tochterunternehmen vorgenommen, um die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden mit denen des Konzerns in Einklang zu bringen. Alle konzerninternen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, Eigenkapital, Erträge, Aufwendungen und Kapitalflüsse betreffend Rechtsgeschäfte zwischen Konzerngesellschaften werden bei der Konsolidierung vollständig eliminiert.

Veränderungen bei den Eigentumsverhältnissen in Bezug auf Tochterunternehmen, die nicht mit einem Verlust der Beherrschung verbunden sind, werden als Eigenkapitaltransaktion erfasst.

Wenn der Konzern die Beherrschung über ein Tochterunternehmen verliert, werden die zugehörigen Vermögenswerte (einschließlich Goodwill), Verbindlichkeiten, nicht beherrschende Anteile und sonstigen Eigenkapitalbestandteile (mit Ausnahme versicherungsmathematischer Gewinne oder Verluste) nicht mehr angesetzt, während entsprechende Gewinne oder Verluste aus dem Abgang bei der Gewinn- und Verlustrechnung angesetzt werden. Etwaige beibehaltene Anteile werden zu ihrem beizulegenden Zeitwert erfasst.

Die nicht beherrschenden Anteile geben den Anteil am Ergebnis und Nettovermögen wieder, der nicht auf den Konzern entfällt. Die entsprechenden Anteile an der Messer Griesheim Saldatura s.r.l. (Italien) werden nicht von dem Konzern gehalten und daher gesondert in der Konzerngewinn- und -Verlustrechnung sowie Konzern-Gesamtergebnisrechnung und innerhalb des Postens "Eigenkapital" in der Konzern-Bilanz getrennt vom Eigenkapital der Muttergesellschaft aufgeführt.

2.3 Zusammenfassung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Nachfolgend sind wesentliche von der MEC Holding GmbH und ihren Tochterunternehmen (dem Konzern) angewendete Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden dargestellt.

a) Unternehmenszusammenschlüsse und Geschäfts- oder Firmenwert (Goodwill)

Unternehmenszusammenschlüsse werden unter Anwendung der Erwerbsmethode bilanziert. Die Anschaffungskosten eines Unternehmenserwerbs bemessen sich als Summe der übertragenen Gegenleistung (die zu dem im Erwerbszeitpunkt geltenden beizulegenden Zeitwert bewertet wird) und der nicht beherrschenden Anteile am übernommenen Unternehmen. Bei jedem Unternehmenszusammenschluss entscheidet der Konzern, ob er den nicht beherrschenden Anteil an dem erworbenen Unternehmen zum beizulegenden Zeitwert oder zu dem entsprechenden Anteil an den identifizierbaren Nettovermögenswerten des erworbenen Unternehmens bewertet. Die im Zusammenhang mit der Übernahme anfallenden Kosten werden im Entstehungszeitpunkt als Aufwendungen verbucht und innerhalb der sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.

Goodwill entstand durch den Erwerb der Geschäftsbereiche Messer Cutting Systems, Oxyfuel, Spectron Gas Supply Systems, BIT Analytical und Castolin Eutectic im Februar 2005 sowie durch nachfolgende Erwerbe. Aus dem Erwerb von ausländischen Betrieben entstandener Goodwill wird als Vermögenswert des ausländischen Geschäftsbetriebs behandelt.

Wenn der Konzern ein Unternehmen erwirbt, bewertet er die übernommenen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten im Hinblick darauf, ob diese ordnungsgemäß in Übereinstimmung mit den vertraglich vereinbarten Bestimmungen, wirtschaftlichen Umständen und zum Erwerbszeitpunkt vorherrschenden Bedingungen klassifiziert und ausgewiesen worden sind.

Erfolgt ein Unternehmenszusammenschluss sukzessive, wird der zuvor gehaltene Eigenkapitalanteil zu dem zum Erwerbszeitpunkt geltenden beizulegenden Zeitwert neu bestimmt und der entsprechende Verlust oder Gewinn ergebniswirksam erfasst.

Eine etwaig vom Konzern zu zahlende, bedingte Gegenleistung ist zu dem im Erwerbszeitpunkt vorliegenden beizulegenden Zeitwert anzusetzen. Eine bedingte Gegenleistung, die als Vermögenswert oder Verbindlichkeit angesetzt wird und bei der es sich um ein Finanzinstrument handelt, das in den Anwendungsbereich von IFRS 9 Finanzinstrumente fällt, wird zum beizulegenden Zeitwert bewertet; Änderungen am beizulegenden Zeitwert werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in Übereinstimmung mit IFRS 9 erfasst. Sonstige bedingte Gegenleistungen, die nicht in den Anwendungsbereich von IFRS 9 fallen, werden zu jedem Bilanzstichtag zum beizulegenden Zeitwert bewertet; Änderungen am beizulegenden Zeitwert werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Termingeschäfte zum Erwerb weiterer Anteile an bestehenden Tochterunternehmen werden nach der sogenannten "Anticipated-Acquisition-Methode" abgebildet, d.h. es werden in diesen Fällen keine nicht beherrschenden Anteile ausgewiesen. Die hieraus entstehende Kaufpreisverbindlichkeit wird unter dem Posten "Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten" ausgewiesen. Dem Anteilseigner werden keine Gewinne oder Verluste zugeschrieben. Soweit Ausschüttungen an den Anteilseigner erfolgen, werden diese innerhalb der Finanzaufwendungen erfasst.

Der Geschäfts- oder Firmenwert (Goodwill) wird erstmalig zu Anschaffungskosten angesetzt, wobei sich dieser als der Betrag darstellt, um den die gezahlte Gegenleistung und der Betrag des angesetzten nicht beherrschenden Anteils zuzüglich des bereits vorher gehaltenen Anteils die erworbenen identifizierbaren Nettovermögenswerte bzw. die übernommenen identifizierbaren Nettoverbindlichkeiten übersteigt. Übersteigt der beizulegende Zeitwert der erworbenen Nettovermögenswerte den Gesamtbetrag der gezahlten Gegenleistung, bewertet der Konzern erneut, ob er sämtliche erworbenen Vermögenswerte und sämtliche übernommenen Verbindlichkeiten korrekt erfasst hat und unterzieht das Verfahren, das für die Messung der im Erwerbsdatum erfassten Beträge herangezogen wurde, einer Überprüfung. Ergibt sich auch nach dieser Prüfung, dass der beizulegende Zeitwert der erworbenen Nettovermögenswerte nach wie vor den Gesamtbetrag der gezahlten Gegenleistung übersteigt, wird der Gewinn ergebniswirksam erfasst.

Nach dem erstmaligen Ansatz wird der Goodwill zum um den kumulierten Wertminderungsaufwand verringerten Anschaffungswert bilanziert. Zum Zwecke der Durchführung der Prüfung auf Wertminderung wird jeder im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses neu erworbene Geschäftsbetrieb (einschließlich Goodwill) ab dem Zeitpunkt des Erwerbs den einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten des jeweiligen Erwerbers zugerechnet, bei denen davon ausgegangen wird, dass diese von den Synergien des Unternehmenszusammenschlusses profitieren werden, wobei es unerheblich ist, ob andere Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten des erworbenen Unternehmens den jeweiligen Einheiten zugerechnet werden.

Die Wertminderungsdifferenz wird anfänglich gegen einen etwaigen Goodwill-Saldo abgeschrieben, gefolgt von immateriellen Vermögenswerten wie geistiges Eigentum, wiederum gefolgt von sonstigen materiellen Vermögenswerten in diesem Bereich, und wird sodann in dem entsprechenden Berichtszeitraum in der Gewinn- und Verlustrechnung in Abzug gebracht.

Sofern der Goodwill einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit zugerechnet ist und ein Teil des Geschäftsbetriebs dieser Einheit veräußert wird, wird der mit dem veräußerten Geschäftsbetrieb verbundene Goodwill bei der Ermittlung eines durch die Goodwill-Veräußerung etwaig erzielten Gewinns oder Verlustes im Buchwert des Geschäftsbetriebs erfasst. Der auf diese Art und Weise veräußerte Goodwill wird ausgehend von den entsprechenden Werten des veräußerten Geschäftsbetriebs und unter Berücksichtigung des Anteils der verbliebenen zahlungsmittelgenerierenden Einheit bestimmt.

b) Anteile an assoziierten Unternehmen

Assoziierte Unternehmen sind Unternehmen, auf die der Konzern maßgeblichen Einfluss ausübt. Maßgeblicher Einfluss ist die Möglichkeit, sich an den Entscheidungen der Beteiligungsgesellschaft zu beteiligen, die aufgrund der finanziellen und betrieblichen unternehmerischen Richtlinien getroffen werden, ohne diese Richtlinien zu kontrollieren oder gemeinsam zu kontrollieren. Die Erwägungen, die bei der Entscheidung der Frage, ob ein maßgeblicher Einfluss vorliegt, zum Tragen kommen, ähneln denen, die herangezogen werden, um festzustellen, ob ein Beherrschungsverhältnis im Hinblick auf Tochtergesellschaften vorliegt.

Die Beteiligungen des Konzerns an assoziierten Unternehmen werden unter Anwendung der Equity- Methode bilanziert.

Gemäß der Equity-Methode werden Anteile an assoziierten Unternehmen anfänglich zu Anschaffungskosten erfasst. Der Buchwert der Beteiligung wird angepasst, wodurch Änderungen beim Konzernanteil an den Nettovermögenswerten des assoziierten Unternehmens seit Erwerbsdatum berücksichtigt werden, wobei etwaige Anpassungen für relative Kapitalbeteiligungen zu berücksichtigen sind, die genauer in Anhang 10 beschrieben werden. Der einem assoziierten Unternehmen innewohnende Goodwill ist im Buchwert der entsprechenden Beteiligung enthalten und wird nicht einzeln einer Prüfung auf Wertminderung unterzogen.

In der Gewinn- und Verlustrechnung wird der Anteil des Konzerns an den Ergebnissen des Geschäftsbetriebs des assoziierten Unternehmens festgehalten. Änderungen im sonstigen Ergebnis dieser Beteiligungen werden im sonstigen Konzernergebnis erfasst. Sofern eine Änderung erfolgt ist, die unmittelbar im Eigenkapital des assoziierten Unternehmens angesetzt wird, setzt der Konzern seinen Anteil an diesen Änderungen an und legt bei Bedarf die entsprechenden Angaben in der Eigenkapitalveränderungsrechnung offen. Unrealisierte Gewinne bzw. Verluste, die aus Transaktionen zwischen dem Konzern und einem assoziierten Unternehmen resultieren, werden in Höhe des Anteils an dem assoziierten Unternehmen eliminiert.

Der Anteil des Konzerns an dem Ergebnis eines assoziierten Unternehmens wird in der Gewinn- und Verlustrechnung, jedoch nicht im operativen Gewinn, aufgeführt. Dies sind der Gewinn bzw. Verlust nach Steuern und die nicht beherrschenden Anteile an Tochterunternehmen des assoziierten Unternehmens.

Der Abschluss des assoziierten Unternehmens wird für denselben Berichtszeitraum wie den des Konzerns erstellt. Im Bedarfsfall werden entsprechende Anpassungen vorgenommen, um die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden mit denen des Konzerns in Einklang zu bringen.

Nach Anwendung der Equity-Methode bestimmt der Konzern, ob der Ansatz eines zusätzlichen Wertminderungsaufwands für die Anteile des Konzerns an dem assoziierten Unternehmen erforderlich ist. Zu jedem Bilanzstichtag legt der Konzern fest, ob objektive Gründe dafür sprechen, dass hinsichtlich der Anteile an dem assoziierten Unternehmen eine Wertminderung erfolgt ist. Ist dies der Fall, so berechnet der Konzern die Höhe der Wertminderung in Form des Differenzbetrags zwischen dem erzielbaren Betrag des assoziierten Unternehmens und seinem Buchwert und setzt den entsprechenden Betrag in der Gewinn- und Verlustrechnung als "Anteil an den (Verlusten) / Gewinnen assoziierter Unternehmen" an.

Besteht der maßgebliche Einfluss auf das assoziierte Unternehmen nicht mehr, bewertet der Konzern etwaig verbleibende Anteile zum beizulegenden Zeitwert und setzt diese entsprechend an. Etwaige Differenzen zwischen dem Buchwert des assoziierten Unternehmens nach Verlust des maßgeblichen Einflusses, dem beizulegenden Zeitwert der verbleibenden Anteile und den Veräußerungserlösen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung angesetzt.

c) Einteilung kurzfristig-langfristig

Bei der Darstellung der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in der Bilanz stützt sich der Konzern auf die Einteilung kurzfristig-langfristig. Ein Vermögenswert wird als kurzfristig erfasst, wenn:

•	davon auszugehen ist, dass er innerhalb des üblichen Geschäftszyklus veräußert werden kann oder verkauft bzw. verbraucht werden soll,
•	er in erster Linie zu Handelszwecken gehalten wird,
•	davon auszugehen ist, dass er innerhalb von zwölf Monaten nach der Berichtsperiode veräußert wird oder
•	es sich dabei um Barmittel oder Barmitteläquivalente handelt, es sei denn, diese sind vom Umtausch ausgeschlossen oder dürfen für einen Zeitraum von mindestens zwölf Monaten nach der Berichtsperiode nicht zur Begleichung einer Verbindlichkeit verwendet werden.

Alle sonstigen Vermögenswerte werden als langfristig klassifiziert.

Eine Verbindlichkeit wird als kurzfristig erfasst, wenn:

•	davon auszugehen ist, dass sie innerhalb des üblichen Geschäftszyklus beglichen wird,
•	sie in erster Linie zu Handelszwecken gehalten wird,
•	sie innerhalb von zwölf Monaten nach der Berichtsperiode zu begleichen ist oder
•	kein bedingungsloses Recht besteht, die Begleichung der Verbindlichkeit für mindestens zwölf Monate nach der Berichtsperiode zu verschieben.

Der Konzern klassifiziert alle sonstigen Verbindlichkeiten als langfristig.

Latente Steueransprüche und -verbindlichkeiten werden als langfristige Vermögenswerte und Verbindlichkeiten klassifiziert.

d) Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche

Der Konzern klassifiziert langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen als zur Veräußerung gehalten, wenn der zugehörige Buchwert überwiegend durch em Veräußerungsgeschäft und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert wird. Langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen, die als zur Veräußerung gehalten eingestuft werden, werden zum niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten angesetzt. Veräußerungskosten sind zusätzlich anfallende Kosten, die der Veräußerung eines Vermögenswerts (oder einer Veräußerungsgruppe) direkt zugeordnet werden können, mit Ausnahme der Finanzierungskosten und des Ertragsteueraufwands.

Die Kriterien für eine Einstufung als zur Veräußerung gehalten sind nur dann erfüllt, wenn der Verkauf höchstwahrscheinlich ist und der einschlägige Vermögenswert bzw. die Veräußerungsgruppe in seinem/ihrem aktuellen Zustand für einen sofortigen Verkauf zur Verfügung steht.

Die zur Umsetzung des Veräußerungsplans erforderlichen Maßnahmen müssen den Schluss zulassen, dass wesentliche Änderungen am Veräußerungsplan oder eine Aufhebung des Veräußerungsplans unwahrscheinlich erscheinen.

Die Geschäftsführung muss mit der Durchführung des Veräußerungsplans aktiv begonnen haben und es muss damit gerechnet werden, dass der Verkauf innerhalb eines Jahres ab dem Zeitpunkt der Einstufung abgeschlossen wird.

Sachanlagen und immaterielles Anlagevermögen werden mit der Einstufung als zur Veräußerung gehalten, nicht mehr planmäßig abgeschrieben. Die als zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden gesondert als kurzfristige Posten in der Bilanz ausgewiesen.

Eine Veräußerungsgruppe gilt als aufgegebener Geschäftsbereich, wenn sie einen Unternehmensbestandteil darstellt, der entweder veräußert oder als zur Veräußerung gehalten eingestuft wird und der

•	einen gesonderten, wesentlichen Geschäftszweig oder geografischen Geschäftsbereich darstellt;
•	Teil eines einzelnen, abgestimmten Plans zur Veräußerung eines gesonderten wesentlichen Geschäftszweigs oder geografischen Geschäftsbereichs ist oder
•	ein Tochterunternehmen darstellt, das ausschließlich mit der Absicht einer Weiterveräußerung erworben wurde.

Das Ergebnis des aufgegebenen Geschäftsbereichs wird in der Gesamtergebnisrechnung getrennt von den fortzuführenden Geschäftsbereichen dargestellt. Dabei wird das Ergebnis aus dem aufgegebenen Geschäftsbereich in einem eigenen Abschnitt (Gewinn oder Verlust aus aufgegebenen Geschäftsbereichen nach Steuern) in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.

Weitere Angaben sind in Anhang 12 enthalten. Sofern nichts anderes angegeben ist, enthält der übrige Anhang die für die fortzuführenden Geschäftsbereiche ermittelten Beträge.

e) Bemessung des beizulegenden Zeitwerts

Der Konzern bewertet seine Finanzinstrumente wie Derivate zu jedem Bilanzstichtag zum beizulegenden Zeitwert. Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten wird zu fortgeführten Anschaffungskosten erfasst. Der beizulegende Zeitwert ist der Preis, der zum Bemessungsstichtag im Rahmen einer geordneten unter Marktteilnehmern stattfindenden Transaktion beim Verkauf eines Vermögenswerts vereinnahmt werden würde oder der für die Übertragung einer Schuld zu zahlen wäre.

Die Bemessung des beizulegenden Zeitwerts geht von der Annahme aus, dass die Transaktion, in deren Rahmen der Vermögenswert verkauft bzw. die Schuld übertragen wird, stattfindet:

•	entweder auf dem für den Vermögenswert bzw. die Schuld vorrangigen Markt oder
•	beim Fehlen eines derartigen vorrangigen Marktes auf dem für den Vermögenswert bzw. die Schuld vorteilhaftesten Markt.

Der vorrangige bzw. vorteilhafteste Markt muss für den Konzern zugänglich sein.

Der beizulegende Zeitwert eines Vermögenswerts oder einer Schuld wird gemessen, indem die Annahmen zugrunde gelegt werden, die die Marktteilnehmer für die Bestimmung des Preises des entsprechenden Vermögenswerts bzw. der Schuld verwenden würden, wobei davon ausgegangen wird, dass diese in ihrem besten wirtschaftlichen Interesse handeln.

Bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts eines nicht-finanziellen Vermögenswerts wird berücksichtigt, inwieweit ein Marktteilnehmer in der Lage ist, durch die maximale oder bestmögliche Nutzung des Vermögenswerts bzw. durch den Verkauf des Vermögenswerts an einen anderen Marktteilnehmer, der diesen dann maximal oder bestmöglich nutzt, einen wirtschaftlichen Nutzen zu erzielen.

Der Konzern verwendet Bewertungstechniken, die den Umständen angemessen sind und für die ausreichend Daten zur Verfügung stehen, um den beizulegenden Zeitwert zu messen, und durch die die Nutzung des einschlägigen beobachtbaren Inputs maximiert und die Nutzung von nicht beobachtbarem Input minimiert wird.

Sämtliche Vermögenswerte und Schulden, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, werden im Rahmen der nachfolgend beschriebenen Bemessungshierarchie bzw. Fair-Value-Hierarchie bemessen. Dabei wird die Bemessung des beizulegenden Zeitwerts in ihrer Gesamtheit auf derjenigen Stufe der Bemessungshierarchie eingeordnet, die dem niedrigsten Inputfaktor entspricht, der für die Bemessung insgesamt wesentlich.

•	Stufe 1 - Notierte Preise (ohne Anpassungen) in aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Schulden
•	Stufe 2 - Bewertungsverfahren, bei denen der niedrigste Inputfaktor, der für die Bemessung des beizulegenden Zeitwerts wesentlich ist, direkt oder indirekt beobachtbar ist
•	Stufe 3 - Bewertungsverfahren, bei denen der niedrigste Inputfaktor, der für die Bemessung des beizulegenden Zeitwerts wesentlich ist, nicht beobachtbar ist

Für Vermögenswerte und Schulden, die periodisch wiederkehrend im Abschluss erfasst werden, bestimmt der Konzern zum Ende jeder Berichtsperiode, ob aufgrund von Neubewertungen der verwendeten Kategorisierung Übertragungen zwischen den verschiedenen Hierarchiestufen erfolgt sind.

Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten, die auf aktiven Märkten gehandelt werden, wird zu jedem Berichtsstichtag durch Bezugnahme auf notierte Marktpreise oder Preisnotierungen von Händlern (vom Käufer gebotener Geldkurs bei Long-Position und Briefkurs bei Short-Position) ohne Abzug der Transaktionskosten bestimmt.

Zu jedem Berichtsstichtag analysiert die Geschäftsführung, inwieweit es zu Bewegungen bei den Werten der verschiedenen Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten gekommen ist, die gemäß den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des Konzerns neu bemessen oder neu bewertet werden müssen.

Die Geschäftsführung vergleicht weiterhin die Änderungen beim beizulegenden Zeitwert jedes Vermögenswertes und jeder Schuld mit relevanten externen Quellen, um festzustellen, ob die Änderung sachgerecht ist. Zum Zwecke der Offenlegung des beizulegenden Zeitwerts hat der Konzern Klassen von Vermögenswerten und Schulden geschaffen, die auf der Art, den Charakteristika und den Risiken des Vermögenswertes oder der Schuld sowie der Stufe in der oben beschriebenen Bemessungshierarchie des beizulegenden Zeitwerts basieren. Eine Analyse des beizulegenden Zeitwerts von finanziellen Instrumenten sowie Angaben zur Bewertung enthält Anhang 27.

f) Erlöse aus Verträgen mit Kunden

Erlöse aus Verträgen mit Kunden werden erfasst, wenn die Kontrolle über die Ware bzw. Dienstleistung auf den Kunden übergeht, und zwar in der Höhe, in welcher der Konzern erwartet, Gegenleistung für die jeweiligen Waren oder Dienstleistungen zu erhalten. Der Konzern geht grundsätzlich davon aus, dass er bei seinen Ertragsverträgen der Prinzipal ist, da sich die Waren oder Dienstleistungen typischerweise in der Verfügungsgewalt des Konzerns befinden, bevor sie auf den Kunden übertragen werden.

Verkauf von Waren

Erlöse aus dem Verkauf von Waren werden in dem Zeitpunkt angesetzt, in dem die Verfügungsgewalt über den Vermögenswert auf den Kunden übergeht. Dies ist in der Regel bei Lieferung der Ausrüstung der Fall. Das übliche Zahlungsziel beträgt 30 bis 60 Tage ab Lieferung.

Der Konzern prüft, ob sonstige vertragliche Zusagen vorliegen, die separate Leistungsverpflichtungen darstellen, auf die ein Teil des Transaktionspreises zu verteilen ist (z.B. Garantien). Bei der Bewertung des Transaktionspreises für den Verkauf von Ausrüstung prüft der Konzern die Auswirkungen einer variablen Gegenleistung, das Bestehen signifikanter Finanzierungskomponenten, unbarer Entgelte und an den Kunden zu zahlende Entgelte (soweit vorhanden).

Variable Gegenleistung

Wenn die Gegenleistung aus einem Vertrag einen variablen Teil enthält, schätzt der Konzern den Betrag der variablen Gegenleistung, auf den er als Entgelt für die Übertragung der Waren auf den Kunden Anspruch hat. Der Betrag der variablen Gegenleistung wird im Zeitpunkt des Vertragsabschlusses bestimmt und dahingehend eingeschränkt, dass er so lange anwendbar ist, wie es als hochwahrscheinlich anzusehen ist, dass der nachfolgende Wegfall der Unsicherheit in Bezug auf die Höhe dieser variablen Beträge nicht zu einer wesentlichen Anpassung der Umsatzerlöse führen wird.

Manche Verträge über den Verkauf von Gütern räumen Kunden das Recht auf Rückgabe oder Mengenrabatte ein. Durch das Rückgaberecht und die Mengenrabatte entsteht eine variable Gegenleistung.

Rückgaberecht

Bestimmte Verträge gewähren dem Kunden das Recht, die Ware innerhalb eines spezifizierten Zeitraums zurückzugeben. Der Konzern nutzt die Expected-Value-Methode zur Bewertung von Waren, von denen nicht erwartet wird, dass sie zurückgegeben werden, da diese Methode am besten den Betrag der variablen Gegenleistung prognostiziert, auf die der Konzern Anspruch hat. Die Anforderungen aus IFRS 15 zur Einschränkung von Schätzungen variabler Gegenleistungen finden ebenfalls bei der Bestimmung der Höhe der variablen Gegenleistung Anwendung, die in den Transaktionspreis einfließt. Wenn erwartet wird, dass Waren zurückgegeben werden, setzt der Konzern keine Umsatzerlöse, sondern eine Rückerstattungsverpflichtung an. Ein Recht auf Rückgabe von Vermögenswerten (und eine entsprechende Anpassung der Umsatzkosten) wird auch für das Recht angesetzt, Produkte von einem Kunden zurückzuholen.

Mengenrabatte

Der Konzern gewährt bestimmten Kunden nachträglich Mengenrabatte, wenn die Menge an Produkten, die während eines bestimmten Zeitraums erworben wird, eine im Vertrag festgelegte Größe überschreitet. Rabatte werden von den durch den Kunden zu zahlenden Beträgen in Abzug gebracht. Um die variable Gegenleistung für zukünftige Rabatte zu schätzen, wendet der Konzern bei Verträgen mit einer einzigen Mengenschwelle den wahrscheinlichsten Wert (Most-Likely-Methode) an, während bei Verträgen mit mehreren Mengenschwellen der Erwartungswert (Expected-Value-Methode) greift. Wichtigstes Kriterium für die Auswahl der Methode, die bestmöglich die Höhe der variablen Gegenleistung vorhersagt, ist die Anzahl der Schwellenwerte, die der Vertrag enthält. Sodann wendet der Konzern die Vorgaben im Bereich Einschränkung von Schätzungen der variablen Gegenleistung an und setzt eine Rückerstattungsverpflichtung für erwartete zukünftige Rabatte an.

Bedeutende Finanzierungskomponente

In der Regel erhält der Konzern kurzfristige Vorauszahlungen von Kunden. Der Konzern nutzt die praktische Vereinfachung gemäß IFRS 15 und nimmt keine Anpassung des erwarteten Betrags der Gegenleistung um den Effekt einer bedeutenden Finanzierungskomponente vor, wenn er bei Vertragsabschluss damit rechnet, dass der Zeitraum zwischen der Übertragung der zugesicherten Waren oder Dienstleistungen auf den Kunden und dem Zeitpunkt, in dem der Kunde die Waren oder Dienstleistungen bezahlt, ein (1) Jahr unterschreitet.

Garantie-/Gewährleistungsverpflichtungen

Der Konzern gibt typischerweise eine Garantie für die generelle Behebung von Mängeln, die im Zeitpunkt des Verkaufs bestehen. Diese versicherungsähnlichen Garantien werden gemäß IAS 37 Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen erfasst. Näheres ist in den Ausführungen zur Bewertungsmethode für Garantierückstellungen in lit.r) Rückstellungen enthalten.

In manchen Fällen kann der Kunde separat eine Garantie erwerben. Die im Hinblick auf die Leistungsdurchführung abgegebenen Garantien enthalten zwei Leistungsverpflichtungen, da die Zusage zur Übertragung der Ausrüstung und die Zusage zur Gewährung der Garantie im Hinblick auf die Leistungsdurchführung voneinander getrennt werden können. Unter Anwendung der Stand-Alone-Selling-Price-Methode wird ein Teil des Transaktionspreises der im Hinblick auf die Leistungsdurchführung abgegebenen Garantie zugerechnet und als Vertragsverbindlichkeit erfasst. Erlöse werden über den Zeitraum erfasst, für den die im Hinblick auf die Leistungsdurchführung abgegebene Garantie gewährt wird, jeweils in Abhängigkeit von der verstrichenen Zeit.

Installationsleistungen

Der Konzern erbringt Installationsleistungen im Bündel mit dem Verkauf von Ausrüstung an den Kunden. Verträge über den Verkauf von Ausrüstung und die Erbringung von Installationsleistungen bestehen aus zwei Leistungsverpflichtungen, denn die Zusage einer Übertragung von Ausrüstung einerseits und der Erbringung von Installationsleistungen andererseits können voneinander getrennt werden und sind eigenständig abgrenzbar. Somit weist der Konzern den Transaktionspreis auf der Grundlage der jeweiligen Einzelpreise der Ausrüstung einerseits und der Installationsleistungen andererseits zu.

Der Konzern erfasst Erlöse aus Installationsleistungen im Zeitverlauf mithilfe einer Inputmethode, die den Leistungsfortschritt bis zur Erfüllung misst, da der Kunde den Nutzen, der ihm aus der durch den Konzern erbrachten Leistung entsteht, erhält und ihm gleichzeitig verbraucht.

Vertragssalden

Vertragsvermögenswerte

Ein Vertragsvermögenswert ist der Anspruch auf Erhalt einer Gegenleistung für Waren oder Dienstleistungen, die auf den Kunden übertragen wurden. Wenn der Konzern die Leistung zur Übertragung von Waren oder Dienstleistungen auf einen Kunden erbringt, bevor der Kunde Zahlung leistet oder die Zahlung fällig wird, wird ein Vertragsvermögenswert für die verdiente Gegenleistung erfasst, der bedingt ist.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Eine Forderung ist ein Anspruch des Konzerns auf Erhalt einer Gegenleistung, der nicht bedingt ist (d.h. es ist nur der Ablauf eines Zeitraums erforderlich, bevor die Gegenleistung zur Zahlung fällig wird). Näheres ist in den Bilanzierungsgrundsätzen in lit. m) Finanzinstrumente - erstmaliger Ansatz und Folgebewertung zu finden.

Vertragsverbindlichkeiten

Eine Vertragsverbindlichkeit ist eine Verpflichtung, Waren oder Dienstleistungen, für die der Konzern vom Kunden eine Gegenleistung erhalten hat (oder für die eine Gegenleistung fällig ist), auf den Kunden zu übertragen. Wenn der Kunde Zahlung leistet, bevor der Konzern Waren und Dienstleistungen auf ihn überträgt, wird eine Vertragsverbindlichkeit angesetzt, wenn die Zahlung erfolgt oder fällig ist (je nachdem, welches Ereignis früher eintritt). Vertragsverbindlichkeiten werden als Erlöse erfasst, wenn der Konzern die laut Vertrag geschuldete Leistung erbringt. Auf die Angabe nach IFRS 15.120 wird gem. IFRS 15.121 verzichtet, da alle Verträge eine Laufzeit von weniger als einem Jahr haben.

Vertragskosten

In manchen Fällen zahlt der Konzern seinen Mitarbeitern Vertriebsprovisionen, wenn Verträge über den gebündelten Verkauf von Ausrüstung und Installationsleistungen abgeschlossen werden. Der Konzern hat sich dafür entschieden, im Bereich Vertragskosten von der optionalen Vereinfachung für die Praxis Gebrauch zu machen, nach der es zulässig ist, dass der Konzern unverzüglich Vertriebsprovisionen (die bei Leistungen an Arbeitnehmer und teilweise bei den Umsatzkosten erfasst sind) als Aufwand zu erfassen, da der Abschreibungszeitraum des Vermögenswerts, den der Konzern sonst verwendet hätte, geringer als ein (1) Jahr ist.

Erbringung von Dienstleistungen

Im Zusammenhang mit den Castolin-Services und langfristigen Wartungsverträgen werden entsprechende Erlöse unter Berücksichtigung des Fertigstellungsgrades angesetzt. Der Fertigstellungsgrad wird ermittelt ausgehend von den bis zum Stichtag geleisteten Arbeitsstunden, ausgedrückt als prozentualer Anteil an den für den jeweiligen Vertrag veranschlagten Gesamtarbeitsstunden. Kann das Auftragsergebnis nicht zuverlässig bewertet werden, werden die Erlöse nur in dem Maße angesetzt, in dem davon auszugehen ist, dass die entstandenen Aufwendungen vereinnahmt werden können. Die Umsatzerlöse der Castolin Services wurden der Castolin Eutectic zugeordnet, deren Vermögenswerte als zur Veräußerung gehalten eingestuft wurden. Mit Abgang der Einheit sind entsprechende Umsatztransaktionen entfallen.

Zinserträge

In Bezug auf sämtliche Finanzinstrumente, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, werden Zinserträge unter Anwendung des Effektivzinssatzes verbucht, der den Zinssatz darstellt, der die geschätzten Barzahlungen oder Erträge in der Zukunft genau über die erwartete Nutzungsdauer des entsprechenden Finanzinstruments oder einen etwaig anwendbaren kürzeren Zeitraum auf den Nettobuchwert des finanziellen Vermögenswertes bzw. der finanziellen Verbindlichkeit abzinst. Zinserträge werden innerhalb der Finanzerträge in der Gewinn- und Verlustrechnung angesetzt.

Dividenden

Entsprechende Erlöse werden erfasst, wenn feststeht, dass der Konzern Anspruch auf Erhalt der entsprechenden Zahlung hat, was in der Regel der Fall ist, wenn die Gesellschafter die Ausschüttung einer Dividende beschließen.

Erträge aus Vermietung und Verpachtung

Erträge aus Vermietung und Verpachtung, die aus Operating-Leasing-Verhältnissen im Hinblick auf als Finanzinvestition gehaltene Immobilien stammen, werden linear über den Leasingzeitraum hinweg ausgewiesen und aufgrund ihrer Beschaffenheit bei den Umsatzerlösen erfasst.

g) Zuwendungen der öffentlichen Hand

Zuwendungen der öffentlichen Hand werden erfasst, wenn hinreichende Sicherheit besteht, dass die Zuwendungen gewährt werden und das Unternehmen die damit verbundenen Bedingungen erfüllt. Aufwandsbezogene Zuwendungen werden planmäßig als Ertrag über den Zeitraum erfasst, über den die entsprechenden Aufwendungen, die sie kompensieren sollen, verbucht werden. Zuwendungen für einen Vermögenswert werden über die geschätzte Nutzungsdauer des entsprechenden Vermögenswerts ertragswirksam erfasst.

h) Steuern

Tatsächliche Ertragsteuern

Tatsächliche Ertragsteueransprüche und -verbindlichkeiten für die laufende Periode werden zu dem Betrag bewertet, der voraussichtlich von den bzw. an die Finanzbehörden zu entrichten ist. Für die Berechnung des entsprechenden Betrags werden Steuersätze und Steuervorschriften zugrunde gelegt, die zum Bilanzstichtag in den Ländern, in denen der Konzern seiner Geschäftstätigkeit nachgeht und steuerbare Einkünfte erzielt, bereits in Kraft oder im Wesentlichen in Kraft sind. Tatsächliche Ertragsteuern, die sich auf unmittelbar im Eigenkapital angesetzte Posten beziehen, werden im Rahmen des Eigenkapitals erfasst und sind nicht Bestandteil der Gewinn- und Verlustrechnung. Die Geschäftsführung unterzieht die in den Steuererklärungen enthaltenen Angaben periodisch einer Überprüfung, sofern anwendbare Steuervorschriften der Interpretation bedürfen, und bildet im Bedarfsfall Rückstellungen.

Latente Steuern

Die latenten Steuern werden unter Verwendung der sogenannten Liability-Methode ermittelt, bei der zum Bilanzstichtag bestehende temporäre Differenzen zwischen den Wertansätzen der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten und deren entsprechenden Buchwerten zu Rechnungslegungszwecken berücksichtigt werden.

Für alle steuerpflichtigen temporären Differenzen werden latente Steuerverbindlichkeiten angesetzt; ausgenommen sind folgende Fälle:

•	die latente Steuerverbindlichkeit beruht auf dem erstmaligen Ansatz von Goodwill bzw. eines Vermögenswertes oder einer Verbindlichkeit im Rahmen einer Transaktion, die kein Unternehmenszusammenschluss ist und die im Zeitpunkt der Durchführung der Transaktion weder den Bilanzgewinn noch das steuerpflichtige Ergebnis beeinflusst,
•	soweit steuerpflichtige temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen bestehen, bei denen der Zeitpunkt des Wegfalls der temporären Differenzen gesteuert werden kann und es wahrscheinlich ist, dass die temporären Differenzen in absehbarer Zukunft nicht wegfallen werden.

Für alle abzugsfähigen temporären Differenzen, Verlustvorträge für noch nicht genutzte Steuergutschriften und noch nicht in Anspruch genommenen Steuerverluste werden latente Steueransprüche in dem Maße angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass ein steuerpflichtiger Gewinn verfügbar sein wird, im Hinblick auf den die abzugsfähigen temporären Differenzen sowie Verlustvorträge für noch nicht genutzte Steuergutschriften und steuerliche Verlustvorträge geltend gemacht werden können; ausgenommen sind folgende Fälle:

•

ein latenter Steueranspruch im Hinblick auf eine temporäre Differenz beruht auf dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswertes oder einer Verbindlichkeit im Rahmen einer Transaktion, die kein Unternehmenszusammenschluss ist und die im Zeitpunkt der Transaktion weder den Bilanzgewinn noch das steuerpflichtige Ergebnis beeinflusst,

•

im Hinblick auf abzugsfähige temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen werden die latenten Steueransprüche nur in dem Maße angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass die temporären Differenzen in absehbarer Zukunft wegfallen werden und ein steuerpflichtiger Gewinn zur Verfügung stehen wird, im Hinblick auf den die temporären Differenzen geltend gemacht werden können.

Der Buchwert latenter Steueransprüche wird zu jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Maße reduziert, in dem nicht länger davon auszugehen ist, dass in ausreichendem Umfang steuerpflichtiger Gewinn zur Verfügung steht, um die latenten Steueransprüche vollständig oder teilweise zu nutzen. Nicht angesetzte latente Steueransprüche werden zu jedem Bilanzstichtag neu bewertet und werden in dem Maße angesetzt, in dem davon auszugehen ist, dass in Zukunft steuerpflichtige Gewinne zur Verfügung stehen werden, mit denen diese latenten Steueransprüche verrechnet werden können.

Latente Steueransprüche und -verbindlichkeiten werden unter Anwendung der Steuersätze bewertet, die erwartungsgemäß in dem Geschäftsjahr zur Anwendung gelangen werden, in dem der Anspruch realisiert oder die Verbindlichkeit beglichen wird, wobei die Steuersätze (und -Vorschriften) zur Anwendung gelangen, die zum Bilanzstichtag bereits in Kraft oder im Wesentlichen in Kraft sind.

Latente Steuern im Zusammenhang mit Posten, die außerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung angesetzt worden sind, werden nicht ergebniswirksam angesetzt. Latente Steuerposten werden je nach Sachstand im Hinblick auf die dazugehörige Transaktion entweder im sonstigen Ergebnis oder in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.

Eine Saldierung von latenten Steueransprüchen und -verbindlichkeiten erfolgt dann, wenn ein einklagbares Recht zur Verrechnung tatsächlicher Ertragsteueransprüche mit Ertragsteuerverbindlichkeiten existiert und die latenten Steuern sich auf dieselbe steuerpflichtige Person bzw. Organschaft beziehen und dieselbe Finanzbehörde zuständig ist.

Im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworbene Steuervorteile, die jedoch zum Stichtag nicht die Kriterien für einen gesonderten Ansatz erfüllen, werden nachfolgend erfasst, wenn neue Informationen über den Sachverhalt vorliegen oder die Umstände sich geändert haben. Die Anpassung wird entweder als eine Verringerung des Goodwill behandelt (sofern sie den Goodwill nicht übersteigt), wenn sie im Verlaufe des Bewertungszeitraums erfolgt ist, oder ergebniswirksam verbucht. Anhang 22 enthält weitere Angaben zu den latenten Steuern.

Umsatz- und Mehrwertsteuer

Erlöse, Aufwendungen und Vermögenswerte werden ohne Umsatz- bzw. Mehrwertsteuer angesetzt, es sei denn:

•	die im Zusammenhang mit dem Erwerb der Vermögenswerte bzw. Dienstleistungen angefallene Umsatzsteuer ist nicht erstattungsfähig; in diesem Fall wird die entsprechende Umsatzsteuer als Bestandteil der im Zusammenhang mit dem Erwerb entstandenen Kosten oder als Bestandteil der entsprechenden Aufwandsposten angesetzt,
•	die entsprechenden Forderungen und Verbindlichkeiten enthalten den Umsatzsteuerbetrag bereits.

Der Nettobetrag der von der Steuerbehörde erstattungsfähigen bzw. an die Steuerbehörde zahlbaren Umsatzsteuer ist als Bestandteil der entsprechenden Forderungen bzw. Verbindlichkeiten in der Bilanz enthalten.

i) Fremdwährung

Der Konzernabschluss lautet auf Euro, da der Euro die von der Muttergesellschaft verwendete funktionale Währung ist. Für jedes Unternehmen legt der Konzern fest, welche funktionale Währung es verwenden soll und gibt vor, welche Posten im Abschluss der einzelnen Unternehmen unter Verwendung der funktionalen Währung angesetzt werden sollen. Der Konzern verwendet die direkte Konsolidierungsmethode. Bei Veräußerung eines ausländischen Geschäftsbetriebs stellt der in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliederte Gewinn bzw. Verlust den Betrag dar, der sich aus der Anwendung dieser Methode ergibt.

Transaktionen und Salden

In Fremdwährungen erfolgte Transaktionen werden anfänglich von den Konzerngesellschaften zu dem Devisenkassakurs der jeweiligen funktionalen Währung verbucht, der zu dem Zeitpunkt gilt, in dem die Transaktion erstmalig angesetzt wird.

In Fremdwährungen angegebene monetäre Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden unter Anwendung des für die funktionale Währung zum Bilanzstichtag geltenden Devisenkassakurses um gerechnet.

Sich in Bezug auf die Bezahlung oder die Umrechnung von monetären Posten ergebende Differenzbeträge werden in der Gewinn- und Verlustrechnung angesetzt.

Nicht-monetäre Posten, die nach dem Anschaffungskostenprinzip in einer Fremdwährung erfasst werden, werden unter Anwendung der im Zeitpunkt der ursprünglichen Transaktion gültigen Wechselkurse umgerechnet.

Konzerngesellschaften

Bei der Konsolidierung werden die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten ausländischer Geschäftsbetriebe zu dem am Bilanzstichtag geltenden Wechselkurs in Euro umgerechnet; die Umrechnung der Posten aus der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt unter Anwendung von Durchschnittskursen. Die sich im Zusammenhang mit der Konsolidierung ergebenden Umrechnungsdifferenzen werden im sonstigen Ergebnis erfasst. Im Falle der Veräußerung eines ausländischen Geschäftsbetriebs wird der im sonstigen Ergebnis angesetzte Teilbetrag, der auf diesen ausländischen Geschäftsbetrieb entfällt, dann in der Gewinn- und Verlustrechnung angesetzt.

Aus dem Erwerb eines ausländischen Geschäftsbetriebs entstehender Goodwill und etwaige diesbezügliche Anpassungen des beizulegenden Zeitwerts an den Buchwert der aus dem Erwerb entstehenden Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden als Vermögenswerte und Verbindlichkeiten des ausländischen Geschäftsbetriebs behandelt und unter Anwendung des zum Bilanzstichtag geltenden Devisenkassakurses umgerechnet.

Die hauptsächlichen Handelswährungen des Konzerns (ausgedrückt in EUR) sind nachfolgend aufgeführt:

Fremdwährung		01.01.2019 Eröffnungskurs	2019 Durchschnittskurs
Pfund Sterling	(GBP)	1,11791	1,14166
Kanadischer Dollar	(CAD)	0,64082	0,67334
Chinesischer Yuan	(RMB)	0,12698	0,12925
Indische Rupie	(INR)	0,01254	0,01267
Japanischer Yen	(JPY)	0,00795	0,00819
Russischer Rubel	(RUB)	0,01254	0,01382
US-Dollar	(USD)	0,87336	0,89295

Fremdwährung	31.12.2019 Schlusskurs	2020 Durchschnittskurs	31.12.2020 Schlusskurs
Pfund Sterling	1,17536	1,12465	1,11231
Kanadischer Dollar	0,68503	0,65381	0,63967
Chinesischer Yuan	0,12787	0,12699	0,12465
Indische Rupie	0,01247	0,01184	0,01115
Japanischer Yen	0,00820	0,00822	0,00791
Russischer Rubel	0,01429	0,01217	0,01093
US-Dollar	0,89015	0,87697	0,81493

j) Sachanlagen

Unfertige Bauvorhaben sowie Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten abzüglich etwaiger kumulierter Abschreibungen und/oder Wertminderungen bilanziert. Zu diesen Anschaffungskosten gehören Kosten für den teilweisen Ersatz der Sachanlagen sowie die Fremdkapitalkosten für langfristige Bauprojekte, soweit die Kriterien für den Ansatz erfüllt sind. Sofern bedeutende Teile der Sachanlagen in bestimmten Abständen ersetzt werden müssen, schreibt der Konzern die entsprechenden Teile auf der Grundlage ihrer spezifischen Nutzungsdauer ab. Ebenso werden im Falle von größeren Inspektionen die entsprechenden Kosten beim Buchwert der Sachanlagen als Ersetzung erfasst, soweit die Kriterien für den Ansatz erfüllt sind. Alle anderen Aufwendungen für Reparatur und Instandhaltung werden im Entstehungszeitpunkt in der Gewinn- und Verlustrechnung angesetzt. Der Barwert der erwarteten Kosten für die Entsorgung eines Vermögenswertes nach Beendigung der Nutzung ist in den Kosten des entsprechenden Vermögenswerts enthalten, wenn die Kriterien für den Ansatz einer Rückstellung erfüllt sind. Weitere Angaben zu der erfassten Entsorgungsrückstellung sind im Anhang 24 enthalten.

Durch Kunden übertragene Sachanlagen werden anfänglich in dem Datum, in dem sie in die Herrschaftsgewalt des Konzerns übergehen, zum beizulegenden Zeitwert erfasst.

Die Abschreibungen werden linear für die geschätzte Nutzungsdauer des Vermögenswertes wie folgt ermittelt:

• Gebäude	20 - 33 Jahre
• Gemietete Gebäude und Wertsteigerungen	über den Mietzeitraum
• Sachanlagen	5-15 Jahre
• Büroausrüstung	3-5 Jahre
• Kraftfahrzeuge	3-5 Jahre

Ursprünglich angesetzte Sachanlagen oder Teile von Sachanlagen werden bei Veräußerung ausgebucht oder dann, wenn aus einer Nutzung oder Veräußerung keine zukünftigen wirtschaftlichen Vorteile zu erwarten sind. Etwaige Gewinne oder Verluste im Zusammenhang mit der Ausbuchung des Vermögenswertes (die die Differenz zwischen dem Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert des Vermögenswertes darstellen) werden aufwandswirksam im Zeitpunkt der Ausbuchung erfasst.

Der Restwert, die Nutzungsdauer und die Abschreibungsmethoden für die Sachanlagen werden jeweils zum Ende jedes Geschäftsjahres geprüft und, soweit erforderlich, angepasst.

k) Leasingverhältnisse

Bei Vertragsbeginn beurteilt der Konzern, ob der Vertrag ein Leasingverhältnis begründet oder beinhaltet. Dies ist der Fall, wenn der Vertrag dazu berechtigt, die Nutzung eines identifizierten Vermögenswerts gegen Zahlung eines Entgelts für einen bestimmten Zeitraum zu kontrollieren.

Der Konzern als Leasingnehmer

Der Konzern legt für Leasingverhältnisse jeder Art, mit Ausnahme von kurzfristigen Leasingverhältnissen und Leasingverhältnissen, bei denen der zugrunde liegende Vermögenswert von geringem Wert ist, einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze zugrunde. Der Konzern erfasst Leasingverbindlichkeiten zur Leistung von Leasingzahlungen und Nutzungsrechte, die das Recht zur Nutzung der zugrundeliegenden Vermögenswerte darstellen.

i) Nutzungsrechte

Der Konzern erfasst Nutzungsrechte zum Bereitstellungsdatum (d.h. zu dem Zeitpunkt, an dem der zugrundeliegende Leasinggegenstand zur Nutzung bereitsteht). Nutzungsrechte werden zu Anschaffungskosten abzüglich aller kumulierten Abschreibungen und aller kumulierten Wertminderungsaufwendungen bewertet und um jede Neubewertung der Leasingverbindlichkeiten berichtigt. Die Kosten von Nutzungsrechten beinhalten die erfassten Leasingverbindlichkeiten, die entstandenen anfänglichen direkten Kosten sowie die bei oder vor der Bereitstellung geleisteten Leasingzahlungen abzüglich aller etwaigen erhaltenen Leasinganreize. Nutzungsrechte werden planmäßig linear über die Leasinglaufzeit hinweg abgeschrieben.

Wenn das Eigentum an dem Leasinggegenstand am Ende der Laufzeit des Leasingverhältnisses auf den Konzern übergeht oder in den Kosten die Ausübung einer Kaufoption berücksichtigt ist, werden die Abschreibungen anhand der erwarteten Nutzungsdauer des jeweiligen Leasinggegenstands ermittelt. Die Nutzungsrechte werden ebenfalls auf Wertminderung überprüft. Weitere Angaben sind in den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden in lit. o) Wertminderung nicht-finanzieller Vermögenswerte enthalten.

Der Barwert der erwarteten Kosten für die Entsorgung eines Vermögenswertes nach Beendigung der Nutzung ist in den Kosten des entsprechenden Vermögenswerts enthalten, wenn die Kriterien für den Ansatz einer Rückstellung erfüllt sind. Weitere Angaben zu der erfassten Entsorgungsrückstellung sind im Anhang 24 enthalten

ii) Leasingverbindlichkeiten

Am Bereitstellungsdatum erfasst der Konzern die Leasingverbindlichkeiten zum Barwert der über die Laufzeit der Leasingverhältnisse zu leistenden Leasingzahlungen. Die Leasingzahlungen beinhalten feste Zahlungen (einschließlich de facto fester Zahlungen), abzüglich etwaiger zu erhaltender Leasinganreize, variable Leasingzahlungen, die an einen Index oder (Zins-)Satz gekoppelt sind und Beträge, die voraussichtlich im Rahmen von Restwertgarantien entrichtet werden müssen. Die Leasingzahlungen umfassen ferner den Ausübungspreis einer etwaigen Kaufoption, wenn hinreichend sicher ist, dass der Konzern sie auch tatsächlich wahrnehmen wird, und Strafzahlungen für eine Kündigung des Leasingverhältnisses, wenn in der Laufzeit berücksichtigt ist, dass der Konzern die Kündigungsoption wahrnehmen wird. Variable Leasingzahlungen, die nicht an einen Index oder (Zins-)Satz gekoppelt sind, werden in der Periode, in der das Ereignis oder die Bedingung, dass bzw. die diese Zahlung auslöst, eingetreten ist, aufwandswirksam erfasst (es sei denn, sie werden durch die Herstellung von Vorräten verursacht). Bei der Berechnung des Barwerts von Leasingzahlungen verwendet der Konzern seinen Grenzfremdkapitalzinssatz zum Bereitstellungsdatum, da der dem Leasingverhältnis zugrunde liegende Zinssatz nicht ohne Weiteres bestimmt werden kann. Nach dem Bereitstellungsdatum wird der Betrag der Leasingverbindlichkeiten erhöht, um dem höheren Zinsaufwand Rechnung zu tragen, und verringert, um den geleisteten Leasingzahlungen Rechnung zu tragen.

Zudem wird der Buchwert der Leasingverbindlichkeiten bei Änderungen des Leasingverhältnisses, Änderungen der Laufzeit des Leasingverhältnisses, Änderungen der Leasingzahlungen (z.B. Änderungen künftiger Leasingzahlungen infolge einer Veränderung des zur Bestimmung dieser Zahlungen verwendeten Index oder Zinssatzes) oder bei einer Änderung der Beurteilung einer Kaufoption für den zugrunde liegenden Vermögenswert neu bewertet.

Weitere Angaben zu den Leasingverbindlichkeiten des Konzerns sind in Anhang 28 enthalten.

iii) Kurzfristige Leasingverhältnisse und Leasingverhältnisse, denen ein Vermögenswert von geringem Wert zugrunde liegt

Der Konzern wendet auf seine kurzfristigen Leasingverträge über Maschinen und Ausrüstung die Ausnahmeregelung für kurzfristige Leasingverhältnisse (d.h. Leasingverhältnisse, deren Laufzeit ab dem Bereitstellungsdatum maximal zwölf Monate beträgt und die keine Kaufoption enthalten) an. Er wendet außerdem auf Leasingverträge über Büroausstattungsgegenstände, die als geringwertig eingestuft werden, die Ausnahmeregelung für Leasingverhältnisse, denen ein Vermögenswert von geringem Wert zugrunde liegt, an. Leasingzahlungen für kurzfristige Leasingverhältnisse und für Leasingverhältnisse, denen ein Vermögenswert von geringem Wert zugrunde liegt, werden linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses als Aufwand erfasst.

Der Konzern als Leasinggeber

Leasingverhältnisse, bei denen der Konzern nicht im Wesentlichen alle mit dem Eigentum an einem Vermögenswert verbundenen Risiken und Chancen überträgt, werden als Operating-Leasingverhältnisse eingestuft. Anfängliche direkte Kosten, die bei der Verhandlung und dem Abschluss eines Operating-Leasingverhältnisses entstehen, werden dem Buchwert des Leasinggegenstands hinzugerechnet und über die Laufzeit des Leasingverhältnisses auf gleiche Weise wie die Leasingerträge als Aufwand erfasst. Bedingte Mietzahlungen werden in der Periode als Ertrag erfasst, in der sie erwirtschaftet werden.

1) Immaterielle Vermögenswerte

Gesondert erworbene immaterielle Vermögenswerte werden bei erstmaligem Ansatz zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Die Kosten von immateriellen Vermögenswerten, die im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworben wurden, entsprechen dem beizulegenden Zeitwert im Zeitpunkt des Erwerbs. Für die Folgebewertung gilt, dass immaterielle Vermögenswerte zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich etwaiger kumulierter Abschreibungen und Verluste aus Wertminderung erfasst werden. Mit Ausnahme von aktivierten Aufwendungen für Entwicklung werden selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte nicht aktiviert. Vielmehr wird der entsprechende Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung für das Jahr, in dem der Aufwand getätigt wurde, erfasst.

Die Nutzungsdauer von immateriellen Vermögenswerten kann begrenzt oder unbegrenzt sein.

Immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden über ihre wirtschaftliche Nutzungsdauer hinweg abgeschrieben. Sobald es Anzeichen dafür gibt, dass der immaterielle Vermögenswert eine Wertminderung erfahren haben könnte, wird ein Test auf Wertminderung durchgeführt.

Der Abschreibungszeitraum und die Abschreibungsmethode für jeden immateriellen Vermögenswert mit begrenzter Nutzungsdauer werden mindestens einmal zum Ende jeder Berichtsperiode überprüft. Änderungen der erwarteten Nutzungsdauer oder des erwarteten Verbrauchsmusters für den zukünftigen wirtschaftlichen Nutzen des Vermögenswertes werden berücksichtigt, indem je nach Sachlage entweder der Abschreibungszeitraum oder die Abschreibungsmethode geändert und als Änderungen behandelt werden, die in den zu Bilanzierungszwecken erfolgten Schätzungen vorgenommen werden. Der Abschreibungsaufwand für immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer wird aufwandswirksam verbucht. Die Verbuchung erfolgt in der im Hinblick auf die Funktion des immateriellen Vermögenswertes am geeignetsten erscheinenden Kategorie.

Bei immateriellen Vermögenswerten mit unbegrenzter Nutzungsdauer wird mindestens einmal jährlich für den einzelnen Vermögenswert oder auf der Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheit eine Werthaltigkeitsprüfung durchgeführt. Diese immateriellen Vermögenswerte werden nicht planmäßig abgeschrieben.

Die Nutzungsdauer eines immateriellen Vermögenswerts mit unbegrenzter Nutzungsdauer wird einmal jährlich dahin gehend überprüft, ob die Einschätzung einer unbegrenzten Nutzungsdauer weiterhin gerechtfertigt ist. Ist dies nicht der Fall, wird die Änderung der Einschätzung von einer unbegrenzten zu einer begrenzten Nutzungsdauer prospektiv vorgenommen.

Gewinne oder Verluste aus der Ausbuchung eines immateriellen Vermögenswertes werden als die Differenz zwischen dem Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert des entsprechenden Vermögenswertes ermittelt und bei Ausbuchung aufwandswirksam erfasst.

Aufwendungen für Forschung und Entwicklung

Aufwendungen für Forschung werden im Entstehungszeitpunkt erfasst. Aufwendungen für die Entwicklung eines individuellen Projekts werden als immaterieller Vermögenswert erfasst, soweit der Konzern Folgendes nachweisen kann:

•	die technische Realisierbarkeit der Fertigstellung des immateriellen Vermögenswertes, damit er zur Nutzung oder zum Verkauf zur Verfügung stehen wird,
•	seine Absicht, den immateriellen Vermögenswert fertigzustellen, sowie seine Fähigkeit, ihn zu nutzen oder zu verkaufen,
•	wie der immaterielle Vermögenswert einen zukünftigen wirtschaftlichen Nutzen erzielen wird,
•	die Verfügbarkeit von Ressourcen, um den immateriellen Vermögenswert fertigstellen zu können,
•	seine Fähigkeit, die dem immateriellen Vermögenswert während seiner Entwicklung zurechenbaren Ausgaben verlässlich zu bewerten.

Nach erstmaligem Ansatz des Aufwands für Entwicklung als Vermögenswert wird der Vermögenswert zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsaufwendungen erfasst. Die Abschreibung des Vermögenswertes beginnt, wenn die Entwicklung abgeschlossen ist und der Vermögenswert zur Nutzung zur Verfügung steht. Er wird über den Zeitraum des erwarteten zukünftigen Nutzens abgeschrieben. Die Geschäftsführung ist der Auffassung, dass dieser Zeitraum höchstens zehn Jahre betragen darf. Die Abschreibung wird innerhalb der Umsatzkosten erfasst. Während der Entwicklung wird der Vermögenswert jährlich auf Wertminderung getestet.

Geistiges Eigentum

Patente, Warenzeichen, Knowhow, Verträge mit Kunden und sonstiges vom Konzern erworbenes geistiges Eigentum gelten generell als immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer und werden zu Herstellungs- oder Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsaufwendungen erfasst. Immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden abgeschrieben. Die Abschreibung erfolgt aufwandswirksam linear über die geschätzte Nutzungsdauer der immateriellen Vermögenswerte hinweg (siehe Anhang 14).

Die geschätzte Nutzungsdauer ist wie folgt:

• Geistiges Eigentum	8 - 10 Jahre
• Technische Datenbanken	10 Jahre
• Patente und Lizenzen, Knowhow	10 Jahre
• Kundenbeziehungen	2-12 Jahre
• Wettbewerbsverzichtsvereinbarungen	5 Jahre

Software

Wenn erwartet wird, dass erworbene Computer-Software eine Nutzungsdauer von mehr als einem Jahr hat, wird sie als immaterieller Vermögenswert aktiviert. Computer-Software wird über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren abgeschrieben und entsprechend der Funktion des zugrundeliegenden Vermögenswerts verbucht.

m) Finanzinstrumente - erstmaliger Ansatz und Folgebewertung

Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der bei einem Unternehmen zur Entstehung eines finanziellen Vermögenswerts und bei einem anderen Unternehmen zur Entstehung einer finanziellen Verbindlichkeit oder eines Eigenkapitalinstruments führt.

Finanzielle Vermögenswerte

Erstmaliger Ansatz und Bewertung

Die Klassifizierung finanzieller Vermögenswerte bei ihrem erstmaligen Ansatz hängt von den vertraglichen Cashflow-Merkmalen des finanziellen Vermögenswerts sowie dem Geschäftsmodell ab, das der Konzern für dessen Steuerung verwendet. Mit der Ausnahme von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die keine bedeutende Finanzierungskomponente enthalten oder für die der Konzern nicht den praktischen Behelf angewandt hat, bewertet der Konzern einen finanziellen Vermögenswert zu seinem beizulegenden Zeitwert sowie im Falle eines finanziellen Vermögenswerts, der nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird, zuzüglich der Transaktionskosten. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die keine bedeutende Finanzierungskomponente enthalten oder für die der Konzern den praktischen Behelf angewandt hat, werden mit dem gemäß IFRS 15 ermittelten Transaktionspreis bewertet. Näheres enthalten die Angaben zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden in lit. f) Erlöse aus Verträgen mit Kunden.

Damit ein finanzieller Vermögenswert als zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis klassifiziert und bewertet werden kann, dürfen die Zahlungsströme ausschließlich aus Tilgungs- und Zinszahlungen (SPPI) auf den ausstehenden Kapitalbetrag bestehen. Die Beurteilung wird als SPPI-Test bezeichnet und auf der Ebene der einzelnen Finanzinstrumente durchgeführt.

Das Geschäftsmodell des Konzerns zur Steuerung von finanziellen Vermögenswerten spiegelt wider, wie der Konzern seine finanziellen Vermögenswerte steuert, um Zahlungsströme zu generieren. Das Geschäftsmodell legt fest, ob Zahlungsströme aus der Vereinnahmung vertraglich vereinbarter Zahlungsströme, aus dem Verkauf finanzieller Vermögenswerte oder durch beides entsteht. Im Rahmen des Geschäftsmodells des Konzerns werden finanzielle Vermögenswerte zur Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme gehalten.

Der Erwerb oder die Veräußerung von finanziellen Vermögenswerten, die eine Lieferung der Vermögenswerte innerhalb eines durch eine auf dem Markt geltende Vorschrift oder Vereinbarung vorgeschriebenen Zeitraums erforderlich machen (marktüblicher Erwerb), wird zum Handelstag erfasst, d.h. an dem Tag, an dem der Konzern die Verpflichtung zum Erwerb oder Veräußerung des Vermögenswerts eingegangen ist.

Die vom Konzern gehaltenen finanziellen Vermögenswerte umfassen den Kassenbestand und Sichteinlagen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Forderungen, Kredite, börsennotierte und nicht börsennotierte Finanzinstrumente sowie derivative Finanzinstrumente und werden als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten erfasst.

Folgebewertung

Zum Zwecke der Folgebewertung werden finanzielle Vermögenswerte in zwei Kategorien eingeteilt:

―	Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten (Schuldinstrumente)
―	Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert erfasste finanzielle Vermögenswerte

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte umfassen zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte, finanzielle Vermögenswerte, die beim erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte erfasst werden, oder finanzielle Vermögenswerte, die zwingend zum beizulegenden Zeitwert erfasst werden müssen. Finanzielle Vermögenswerte werden als zu Handelszwecken gehalten klassifiziert, wenn sie erworben werden, um sie in der nahen Zukunft wieder zu veräußern oder zurückzukaufen. Derivate einschließlich abgespalteter eingebetteter Derivate werden ebenfalls als zu Handelszwecken gehalten klassifiziert, wenn sie nicht für die Bestimmung eines Sicherungsinstruments als Sicherungsmaßnahme verwendet werden. Finanzielle Vermögenswerte mit Zahlungsströmen, die nicht ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen, werden ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert klassifiziert und bewertet, und zwar unabhängig von dem Geschäftsmodell. Unabhängig von den Kriterien für eine Klassifizierung von Schuldinstrumenten zu fortgeführten Anschaffungskosten oder ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert können Schuldinstrumente bei ihrer Ersterfassung ergebniswirksam zu ihrem beizulegenden Zeitwert eingestuft werden, wenn dies dazu führt, dass eine Bewertungs- oder Ansatzinkonsistenz beseitigt oder deutlich verringert wird.

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte werden in der Bilanz zum beizulegenden Zeitwert erfasst, wobei Änderungen des beizulegenden Nettozeitwerts bei den Finanzaufwendungen (negative Nettoänderung des beizulegenden Zeitwerts) bzw. Finanzerträgen (positive Nettoänderung des beizulegenden Zeitwerts) in der Gewinn- und Verlustrechnung verbucht werden.

Zum 31.12.2020 wurden keine finanziellen Vermögenswerte als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet erfasst (2019: € 0). Siehe Anhang 18 zu weiteren Einzelheiten.

Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten (Schuldinstrumente)

Diese Kategorie von Vermögenswerten hat die größte Bedeutung für den Konzernabschluss. Der Konzern bewertet finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten, wenn die nachfolgenden genannten Bedingungen beide erfüllt sind:

―	der finanzielle Vermögenswert wird im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten, das darauf abzielt, finanzielle Vermögenswerte zu halten, um so die vertraglichen Zahlungsströme zu vereinnahmen, und
―	die vertraglichen Bedingungen des finanziellen Vermögenswerts führen zu festgelegten Zeitpunkten zu Zahlungsströmen, die ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den noch ausstehenden Hauptbetrag darstellen.

Finanzielle Vermögenswerte werden sodann zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert, wobei die Effektivzinsmethode (EIR) zur Anwendung gelangt und sodann eine etwaige Wertminderung in Abzug gebracht wird. Die fortgeführten Anschaffungskosten werden unter Berücksichtigung etwaiger beim Erwerb anfallender Abschläge oder Aufpreise sowie Kosten und Gebühren berechnet, die ein integraler Bestandteil der Effektivzinsmethode sind. Abschreibungen nach der Effektivzinsmethode werden innerhalb der Finanzerträge in der Gewinn- und Verlustrechnung angesetzt. Etwaige durch Wertminderung entstehende Verluste werden in der Gewinn- und Verlustrechnung im Hinblick auf Kredite als Finanzaufwendungen und im Hinblick auf Forderungen bei den Umsatzkosten oder den sonstigen betrieblichen Aufwendungen verbucht.

Ausbuchung

Ein finanzieller Vermögenswert (oder, soweit anwendbar, ein Teil eines finanziellen Vermögenswerts oder Teil einer Gruppe ähnlicher finanzieller Vermögenswerte) wird ausgebucht (also aus der Konzernbilanz des Konzerns herausgenommen), wenn:

•

die Rechte auf Bezug von Zahlungsströmen aus dem Vermögenswert ausgelaufen sind,

•

der Konzern seine Rechte auf den Bezug von Zahlungsströmen aus dem Vermögenswert abgetreten hat oder sich verpflichtet hat, die vereinnahmten Zahlungsströme unverzüglich an einen Dritten auf der Grundlage eines "Durchreichungsvertrages" weiterzuleiten und entweder

(a)	der Konzern alle wesentlichen Risiken und Chancen in Verbindung mit dem Vermögenswert abgetreten hat oder
(b)	der Konzern alle Risiken und Chancen in Verbindung mit dem Vermögenswert weder abgetreten noch behalten hat, jedoch die Verfügungsmacht über den Vermögenswert abgetreten hat.

Wenn der Konzern seine Rechte auf Bezug von Zahlungsströmen aus einem Vermögenswert abgetreten oder einen "Durchreichungsvertrag" abgeschlossen hat, bewertet er, ob und inwieweit die Risiken und Chancen in Verbindung mit dem Eigentum bei ihm verblieben sind. Wenn der Konzern weder alle Risiken und Chancen des Vermögenswertes übertragen oder behalten hat noch die Verfügungsmacht über den Vermögenswert übertragen hat, wird der Vermögenswert angesetzt, soweit seitens des Konzerns weiterhin ein anhaltendes Engagement (continuing involvement) in Bezug auf den Vermögenswert besteht. In diesem Fall erfasst der Konzern auch die damit verbundene Verbindlichkeit. Bei der Bewertung des übertragenen Vermögenswerts und der damit verbundenen Verbindlichkeit werden die beim Konzern verbliebenen Rechte und Pflichten entsprechend berücksichtigt.

Ein anhaltendes Engagement, das die Form einer Garantie für den übertragenen Vermögenswert annimmt, wird zum ursprünglichen Buchwert des Vermögenswertes oder zum Höchstpreis, der von dem Konzern verlangt werden könnte, je nachdem, welcher Wert niedriger ist, bewertet.

Wertminderung finanzieller Vermögenswerte

Weitere Einzelheiten zur Wertminderung finanzieller Vermögenswerte sind auch in Anhang 17 (Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Forderungen) enthalten.

Der Konzern erfasst für sämtliche Schuldinstrumente, die nicht ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, eine Wertberichtigung für erwartete Kreditverluste (Expected Credit Losses - ECLs). Erwartete Kreditverluste basieren auf der Differenz zwischen den vertraglichen Zahlungsströmen, die vertragsgemäß zu zahlen sind, und der Summe der Zahlungsströme, deren Erhalt der Konzern erwartet, abgezinst mit einem Näherungswert des ursprünglichen Effektivzinssatzes.

Erwartete Kreditverluste werden in der Regel in zwei Schritten erfasst. Für Finanzinstrumente, deren Ausfallrisiko sich seit dem erstmaligen Ansatz nicht signifikant erhöht hat, wird eine Risikovorsorge in Höhe der erwarteten Kreditverluste erfasst, die auf einem Ausfallereignis innerhalb der nächsten zwölf Monate beruhen (12-Monats-ECL). Für Finanzinstrumente, deren Ausfallrisiko sich seit dem erstmaligen Ansatz signifikant erhöht hat, hat ein Unternehmen eine Risikovorsorge in Höhe der über die Restlaufzeit erwarteten Kreditverluste zu erfassen, unabhängig davon, wann das Ausfallereignis eintritt (Gesamtlaufzeit-ECL).

Im Hinblick auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte wendet der Konzern eine vereinfachte Methode zur Berechnung der erwarteten Kreditverluste für jene Kunden an, die nicht einzeln bewertet werden. Aus diesem Grunde verfolgt der Konzern Veränderungen des Kreditrisikos nicht nach, sondern erfasst stattdessen zu jedem Abschlussstichtag eine Risikovorsorge auf der Basis der Gesamtlaufzeit-ECL. Der Konzern hat eine Wertberichtigungsmatrix erstellt, die auf seiner bisherigen Erfahrung mit Kreditverlusten basiert und um zukunftsbezogene Faktoren, die für die Kreditnehmer und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen spezifisch sind, angepasst wurde.

Der Konzern bewertet einen finanziellen Vermögenswert als in Verzug befindlich, wenn vertragliche Zahlungen 90 Tage überfällig sind und geht bei einem finanziellen Vermögenswert von einem Ausfall aus, wenn die vertraglich vereinbarten Zahlungen seit mehr als 180 Tagen überfällig sind. In bestimmten Fällen stuft der Konzern einen finanziellen Vermögenswert auch dann als in Verzug befindlich ein, wenn interne oder externe Informationen darauf hindeuten, dass es unwahrscheinlich ist, dass der Konzern die ausstehenden vertraglich vereinbarten Beträge vollständig erhält, bevor alle von ihm gehaltenen Kreditbesicherungen berücksichtigt werden. Ein finanzieller Vermögenswert wird abgeschrieben, wenn keine begründete Erwartung besteht, dass die vertraglichen Zahlungsströme vereinnahmt werden können. Das ist typischerweise der Fall, wenn die entsprechende Forderung seit mehr als 3 Jahren überfällig ist.

Der Konzern verwendet eine Rückstellungs-Matrix, um die erwarteten Kreditausfälle zu berechnen, die aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie aus vertraglichen Vermögenswerten entstehen. Die Höhe der Rückstellungen richtet sich nach der Länge des Zahlungsverzugs (in Tagen). Die Rückstellungs-Matrix basiert auf den vom Konzern erwarteten Kreditverlusten.

Die Bestimmung der erwarteten Kreditverluste stellt eine wichtige Schätzung dar. Der Umfang der erwarteten Kreditverluste reagiert sensibel auf eine Veränderung der Umstände und der wirtschaftlichen Prognosen. Die vom Konzern in der Vergangenheit gesammelten Erfahrungen zu Kreditverlusten und die wirtschaftlichen Prognosen sind unter Umständen nicht repräsentativ für die tatsächlichen Ausfälle in der Zukunft.

Finanzielle Verbindlichkeiten

Erstmaliger Ansatz und Bewertung

Finanzielle Verbindlichkeiten werden von dem Konzern beim erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten, Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten oder als im Rahmen einer Effektivsicherung als Sicherungsinstrumente vorgesehene Derivate klassifiziert.

Der erstmalige Ansatz sämtlicher finanziellen Verbindlichkeiten erfolgt zum beizulegenden Zeitwert und im Falle von Krediten und Ausleihungen unter Abzug der unmittelbar zurechenbaren Transaktionskosten.

Die finanziellen Verbindlichkeiten des Konzerns umfassen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Verbindlichkeiten, Kredite und Ausleihungen einschließlich Kontokorrentkrediten sowie finanzielle Garantieverträge und derivative Finanzinstrumente.

Folgebewertung

Die Bewertung der finanziellen Verbindlichkeiten richtet sich nach deren nachfolgender Klassifizierung:

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten umfassen zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten.

Finanzielle Verbindlichkeiten werden als zu Handelszwecken gehalten klassifiziert, wenn sie zum Zwecke eines Rückkaufs in naher Zukunft erworben werden. In diese Kategorie fallen auch vom Konzern abgeschlossene derivative Finanzinstrumente, die die für die Bilanzierung von Sicherungsinstrumenten geltenden Kriterien gemäß IFRS 9 nicht erfüllen. Abgespaltete eingebettete Derivate werden ebenfalls als zu Handelszwecken gehalten klassifiziert, wenn sie nicht für die Bestimmung eines Sicherungsinstruments als Sicherungsmaßnahme verwendet werden.

Finanzielle Verbindlichkeiten, die beim erstmaligen Ansatz erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert erfasst werden, werden nur dann im Zeitpunkt ihres erstmaligen Ansatzes bestimmt, wenn die in IFRS 9 genannten Kriterien erfüllt sind.

Kredite und Ausleihungen

Diese Kategorien von Verbindlichkeiten haben die größte Bedeutung für den Konzernabschluss. Nach dem erstmaligen Ansatz werden zinstragende Kredite und Ausleihungen nachfolgend unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Gewinne und Verluste werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, wenn die entsprechenden Verbindlichkeiten ausgebucht werden sowie im Zuge der Abschreibung unter Verwendung der Effektivzinsmethode.

Die fortgeführten Anschaffungskosten werden unter Berücksichtigung etwaiger beim Erwerb anfallender Abschläge oder Aufpreise sowie Kosten und Gebühren berechnet, die ein integraler Bestandteil der Effektivzinsmethode sind. Die Abschreibung unter Verwendung der Effektivzinsmethode wird in der Gewinn- und Verlustrechnung unter Finanzaufwendungen verbucht.

Ausbuchung

Eine finanzielle Verbindlichkeit wird ausgebucht, wenn die der Verbindlichkeit zugrundeliegende Verpflichtung abgegolten wurde, gelöscht wurde oder ausgelaufen ist. Sofern eine bestehende finanzielle Verbindlichkeit durch eine andere finanzielle Verbindlichkeit desselben Gläubigers zu im Wesentlichen anderen Bedingungen ersetzt wird oder die Bedingungen der bestehenden Verbindlichkeit wesentlich geändert werden, wird die entsprechende Ersetzung bzw. Änderung als Ausbuchung der ursprünglichen Verbindlichkeit und als Einbuchung der neuen Verbindlichkeit behandelt. Die Differenz in den entsprechenden Buchwerten wird in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Saldierung von Finanzinstrumenten

Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten werden saldiert und der Nettobetrag wird in der Konzern-Bilanz erfasst, wenn ein gültiges und einklagbares Aufrechnungsrecht hinsichtlich der erfassten Beträge besteht und beabsichtigt wird, den Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen oder die Vermögenswerte zu realisieren und gleichzeitig den Ausgleich der Verbindlichkeiten herbeizuführen.

n) Vorratsvermögen

Vorräte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten oder zum Nettoveräußerungswert erfasst, je nachdem, welcher Wert niedriger ist. Kosten, die angefallen sind, um die Vorräte an ihren aktuellen Standort zu bringen und in ihren aktuellen Zustand zu versetzen, werden wie folgt erfasst:

•	Produktionsvorräte und Handelswaren - Anschaffungskosten nach dem Prinzip "first in first out"
•	Fertige und unfertige Erzeugnisse - direkte Materialkosten und Fertigungslöhne sowie ein Teil der Produktionsgemeinkosten basierend auf der normalen Kapazität der Produktionsanlagen ohne Berücksichtigung von Fremdkapitalkosten
•	Bei bezogenen Rohstoffen enthalten die im Hinblick auf das Vorratsvermögen anfallenden Kosten auch die Umbuchung von Gewinnen bzw. Verlusten aus qualifizierten Maßnahmen zur Absicherung von Zahlungsströmen in das sonstige Ergebnis.

Der Nettoveräußerungswert ist der erwartete im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit zu erzielende Verkaufspreis abzüglich der erwarteten Fertigstellungskosten und der erwarteten Kosten für den Verkauf. Zu weiteren Einzelheiten zum Vorratsvermögen siehe Anhang 16.

o) Wertminderung nicht-finanzieller Vermögenswerte

Weitere Informationen zu Wertminderungen nicht-finanzieller Vermögenswerte sind auch in den nachfolgend genannten Anhängen enthalten:

• Immaterielle Vermögenswerte	Anhang 14
• Goodwill und immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer	Anhang 15

Zu jedem Berichtsdatum überprüft der Konzern, ob es Anzeichen dafür gibt, dass ein Vermögenswert wertgemindert sein könnte. Wenn Anzeichen für eine Wertminderung vorliegen oder wenn im Hinblick auf einen Vermögenswert die Durchführung eines jährlichen Tests auf Wertminderung erforderlich ist, schätzt der Konzern den aus dem Vermögenswert erzielbaren Betrag. Der erzielbare Betrag ist entweder der beizulegende Zeitwert eines Vermögenswertes oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit abzüglich Verkaufskosten oder der Nutzungswert des Vermögenswertes, je nachdem, welcher Wert höher ist. Der erzielbare Betrag wird für jeden Vermögenswert einzeln bestimmt, mit Ausnahme von Fällen, in denen es sich um einen Vermögenswert handelt, der keine Mittelzuflüsse generiert, die weitestgehend unabhängig von denen anderer Vermögenswerte oder anderer Gruppen von Vermögenswerten sind.

Wenn der Buchwert eines Vermögenswertes oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit den erzielbaren Betrag übersteigt, gilt der Vermögenswert als wertgemindert und wird auf seinen erzielbaren Betrag wertberichtigt.

Bei der Bestimmung des Nutzungswertes werden die erwarteten zukünftigen Zahlungsströme auf ihren Barwert abgezinst, wofür ein Nach-Steuer-Abzinsungssatz verwendet wird, der aktuelle Marktbewertungen des Zeitwerts der entsprechenden Beträge und die dem jeweiligen Vermögenswert innewohnenden Risiken berücksichtigt. Nach Auffassung der Geschäftsführung führt die Verwendung eines Nach-Steuer-Satzes und die Nutzung von Nachsteuer-Mittelflüssen nicht zu einer anderen Bewertung der erzielbaren Beträge im Vergleich zu der Verwendung von Vor-Steuer-Sätzen sowie Vorsteuer-Mittelflüssen gemäß IAS 36.56. Bei der Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Verkaufskosten werden Markttransaktionen zugrunde gelegt, die in der jüngeren Vergangenheit erfolgt sind. Können keine solchen Transaktionen herangezogen werden, wird ein geeignetes Modell verwendet. Die Bewertungen werden durch Bewertungsmultiplikatoren, Aktienkurse von börsennotierten Aktiengesellschaften oder sonstige Indikatoren für den beizulegenden Zeitwert gestützt.

Der Konzern stützt sich bei der Berechnung etwaiger Wertminderungen auf detaillierte Budgets und Prognoseberechnungen, die gesondert für jede zahlungsmittelgenerierende Einheit des Konzerns erstellt werden, der die jeweiligen Vermögenswerte zugewiesen werden. Diese Budgets und Prognoseberechnungen beziehen sich in der Regel auf einen Zeitraum von vier Jahren. Für längere Zeiträume wird das langfristige Wachstum berechnet, um zukünftige Zahlungsströme nach Ablauf des vierten Jahres darzustellen.

Wertminderungen fortzuführender Geschäftsbereiche einschließlich Wertminderungen beim Vorratsvermögen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in den Aufwandskategorien erfasst, die der Funktion des wertgeminderten Vermögenswertes entsprechen.

Für Vermögenswerte mit Ausnahme von Goodwill wird zu jedem Berichtsdatum eine Überprüfung vorgenommen, um festzustellen, ob es Anzeichen dafür gibt, dass zu einem früheren Zeitpunkt angesetzte Wertminderungsverluste nicht mehr bestehen oder weniger geworden sind. Wenn solche Anzeichen vorliegen, schätzt der Konzern den erzielbaren Betrag des Vermögenswertes oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Eine Wertaufholung für eine zu einem früheren Zeitpunkt angesetzte Wertminderung findet nur statt, wenn sich seit der Erfassung der letzten Wertminderung die Annahmen geändert haben, auf die der Konzern sich gestützt hatte, als er den erzielbaren Betrag des Vermögenswertes ermittelt hatte.

Die Wertaufholung ist beschränkt, sodass der Buchwert des Vermögenswertes nicht den erzielbaren Betrag und auch nicht den Buchwert übersteigt, der festgesetzt worden wäre (abzüglich Abschreibungen), wenn in den vorherigen Jahren keine Wertminderung des Vermögenswertes ausgewiesen worden wäre. Die Wertaufholung wird in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Die Wertminderungsdifferenz wird anfänglich gegen einen etwaigen Goodwill-Saldo abgeschrieben, gefolgt von immateriellen Vermögenswerten wie geistiges Eigentum, wiederum gefolgt von sonstigen materiellen Vermögenswerten in diesem Bereich, und wird sodann in dem entsprechenden Berichtszeitraum in der Gewinn- und Verlustrechnung in Abzug gebracht.

Für nachfolgende Posten gelten bei der Prüfung auf Wertminderung besondere Kriterien:

Goodwill

Der Goodwill wird jährlich auf Wertminderung getestet (zum 31.12.) sowie immer dann, wenn Umstände darauf hinweisen, dass der Buchwert gemindert sein könnte. In den Planungen ab dem Jahr 2021 haben wir die zu erwarteten Auswirkungen durch die Corona-Pandemie berücksichtigt. Hieraus ergab sich kein gesonderter Neubewertungsbedarf.

Die Wertminderung des Goodwills wird bestimmt, indem der erzielbare Betrag jeder zahlungsmittelgenerierenden Einheit (oder Gruppe von zahlungsmitteigenerierenden Einheiten), auf die sich der Goodwill bezieht, ermittelt wird. Wenn der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit den Buchwert unterschreitet, wird ein Wertminderungsaufwand erfasst. Für einen Wertminderungsaufwand beim Goodwill kann in Folgeperioden keine Wertaufholung ausgewiesen werden.

p) Barmittel und Sichteinlagen

Barmittel und Sichteinlagen in der Bilanz bestehen aus Sichteinlagen, Bargeld und kurzfristigen Einlagen mit einer Fälligkeit, die sich aus den jeweils örtlich geltenden handelsrechtlichen Bestimmungen und der örtlich geltenden Praxis ergibt. Kurzfristige Einlagen mit einer Fälligkeit von anfänglich bis zu drei Monaten gelten als Barmitteläquivalente, sofern sie jederzeit in einen bekannten Bargeldbetrag umgewandelt werden können und einem unbedeutenden Wertveränderungsrisiko unterliegen.

Zum Zwecke der Konzern-Kapitalflussrechnung bestehen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente aus Barmitteln und kurzfristigen Einlagen wie oben definiert, abzüglich ausstehender Kontokorrentkredite, da diese als integraler Bestandteil des Cash Managements des Konzerns behandelt werden.

q) Eigene Geschäftsanteile

Eigene Eigenkapitalinstrumente, die zurückgekauft werden (eigene Geschäftsanteile), werden zum Anschaffungswert erfasst und von dem Eigenkapital abgezogen. Bei Kauf, Verkauf, Begebung oder Einzug von eigenen Eigenkapitalinstrumenten des Konzerns erfolgt keine ergebniswirksame Verbuchung. Differenzen zwischen dem Buchwert und der Vergütung werden bei einer Neubegebung im Anteilsagio erfasst. Stimmrechte aus eigenen Geschäftsanteilen werden für den Konzern nicht berücksichtigt; eine Zuweisung von Dividenden erfolgt nicht. Zu weiteren Einzelheiten zu den eigenen Geschäftsanteilen siehe Anhang 25.

r) Rückstellungen und Eventualverbindlichkeiten

Rückstellungen

Allgemein

Rückstellungen werden angesetzt, wenn der Konzern aus einem Ereignis in der Vergangenheit eine aktuelle Verpflichtung hat (rechtlich oder angenommen), wenn es wahrscheinlich ist, dass zur Erfüllung der Verpflichtung ein Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen erforderlich ist und eine verlässliche Schätzung über die Höhe der Verpflichtung möglich ist. Wenn der Konzern die Erstattung eines Teils oder der gesamten Rückstellung erwartet, zum Beispiel im Rahmen eines Versicherungsvertrags, wird die Erstattung nur dann als separater Vermögenswert angesetzt, wenn die Erstattung nahezu sicher ist. Der für die Bildung einer Rückstellung aufgewendete Betrag wird in der Gewinn- und Verlustrechnung nach Abzug der Erstattung angesetzt.

Wenn bei langfristigen Rückstellungen der Effekt des Zeitwerts wesentlich ist, werden die Rückstellungen unter Verwendung eines aktuellen Vorsteuersatzes abgezinst, der bei Bedarf auch die für die Verbindlichkeit typischen Risiken abbildet. Wird eine solche Abzinsung vorgenommen, wird die Erhöhung der Rückstellung aufgrund des Zeitablaufs als Finanzaufwand verbucht.

Produkthaftung

Eine Rückstellung für Aufwendungen im Zusammenhang mit Produkthaftung wird gebildet, wenn das Produkt verkauft oder die Dienstleistung erbracht wird. Der erstmalige Ansatz erfolgt auf der Grundlage historischer Erfahrungswerte. Die ursprüngliche Schätzung von Kosten im Zusammenhang mit Garantien wird jährlich überprüft.

Restrukturierungsrückstellungen

Restrukturierungsrückstellungen werden nur dann ausgewiesen, wenn der Konzern eine faktische Verpflichtung hat, wenn also ein detaillierter formeller Plan den entsprechenden Geschäftsbereich bzw. Teil eines Geschäftsbereichs sowie den Dienstort und die Anzahl der betroffenen Mitarbeiter benennt und darüber hinaus eine detaillierte Schätzung der damit verbundenen Kosten und einen ungefähren Zeitrahmen enthält und die betroffenen Mitarbeiter über die wichtigsten Bestandteile des Plans in Kenntnis gesetzt wurden.

Sanierungsmaßnahmen

Die Rückstellung für Kosten im Zusammenhang mit Sanierungsmaßnahmen wird beim Abschluss von Miet- bzw. Pachtverträgen für Räumlichkeiten gebildet, die zu Produktionszwecken genutzt werden, wie z.B. Kosten, um das Gebäude so herzurichten, dass es für einen effektiven Produktionsbetrieb geeignet ist; in der Regel beinhalten die einschlägigen Verträge auch Kosten für Sanierungs- und Entsorgungsmaßnahmen, um die entsprechenden Gebäude wieder in ihren Ursprungszustand zu versetzen.

Die Rückstellung im Hinblick auf Kosten für Sanierungsmaßnahmen wird in Höhe des Barwerts der erwarteten Kosten gebildet, die zur Erfüllung der Verpflichtungen aufgewendet werden müssen, wobei die voraussichtlichen Zahlungsströme zur Anwendung gelangen, und als Teil der Kosten für den jeweiligen Vermögenswert angesetzt werden. Die Zahlungsströme werden mithilfe eines aktuellen Vorsteuersatzes abgezinst, der die Risiken berücksichtigt, die der jeweiligen Sanierungsverpflichtung innewohnen.

Die Auflösung der Abzinsung wird im Entstehungszeitpunkt ergebniswirksam als Finanzierungsaufwendung verbucht. Die voraussichtlich im Zusammenhang mit den Sanierungsmaßnahmen entstehenden Kosten werden jährlich überprüft und gegebenenfalls angepasst.

Etwaige Änderungen der voraussichtlichen zukünftigen Kosten oder des Abzinsungssatzes werden zu den entsprechenden Kosten des Vermögenswertes hinzugerechnet bzw. von diesen abgezogen. Eine Rückstellung wird nur angesetzt, wenn die Verpflichtung zur Vornahme von Sanierungsmaßnahmen ausdrücklich in dem einschlägigen Pacht- bzw. Mietvertrag aufgeführt ist. Zum 31.12.2020 belief sich die Rückstellung auf € 1.330.747 (2019: € 939.712). Dieser Betrag ist innerhalb der Restrukturierungsrückstellung in Anhang 24 enthalten.

Eventualverbindlichkeiten

Eventualverbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten, deren Ergebnis erst durch das Eintreten oder Nichteintreten eines oder mehrerer künftiger Ereignisse bestätigt wird, auf die der Konzern keinen Einfluss hat. Eventualverbindlichkeiten, bei denen der Abfluss von Mitteln nicht unwahrscheinlich ist, sind in Anhang 29 dargestellt.

Eventualforderungen

Eventualforderungen werden nur dann angesetzt, wenn der Betrag nahezu sicher erzielbar ist.

s) Pensionen und sonstige Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses

Der Konzern unterhält eine Reihe von leistungsorientierten Pensionsplänen und beitragsorientierten Pensionsplänen für Versorgungsleistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses, für die teilweise eigenständig verwaltete Fonds zur Verfügung stehen.

Die Kosten im Zusammenhang mit leistungsorientierten Pensionsplänen werden für jeden Plan separat erfasst, wobei die Methode der laufenden Einmalprämien (projected unit credit method) zur Anwendung gelangt, bei der versicherungsmathematische Bewertungen zum Ende jedes Berichtszeitraums erfolgen.

Neubewertungen in Form von versicherungsmathematischen Gewinnen oder Verlusten, die sich aus einer Begrenzung des Vermögenswerts für eine Leistungszusage ergebenden Auswirkungen und der Ertrag aus dem Planvermögen (unter Ausschluss von Beträgen, die in den Nettozinsen der definierten Pensionsverpflichtung enthalten sind) werden sofort in der Bilanz verbucht, indem in dem entsprechenden Zeitraum eine Belastung bzw. Gutschrift beim sonstigen Ergebnis angesetzt wird. In Folgeperioden werden Neubewertungen nicht in Gewinn oder Verlust umgegliedert.

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand wird aufwandswirksam erfasst,

•	entweder wenn die Planänderung oder -kürzung erfolgt oder
•	wenn der Konzern die entsprechenden Restrukturierungskosten oder Kündigungsabfindungen erfasst, je nachdem, welches Ereignis früher eintritt.

Nettozinsen werden unter Anwendung des Abzinsungssatzes für den Nettobetrag an leistungsorientierten Verpflichtungen oder Vermögenswerten berechnet und in den Finanzaufwendungen ausgewiesen. Wie in Anhang 9.4 erläutert, stellt der Konzern den Dienstzeitaufwand bestehend aus dem laufenden Dienstzeitaufwand, dem nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand, Gewinnen oder Verlusten aus Plankürzungen oder Abgeltungen sowie außergewöhnlichen Abfindungen, die aus leistungsorientierten Versorgungsplänen entstehen, in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung (nach Funktionen) unter "Umsatzkosten", "Verwaltungsaufwendungen" und "Verkaufs- und Vertriebskosten" dar.

Leistungsorientierte Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten umfassen den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung (unter Verwendung eines auf qualitativ höherwertigen Unternehmensanleihen basierenden Abzinsungsfaktors) abzüglich des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens, aus dem die Verpflichtungen geleistet werden sollen. Das Planvermögen umfasst Vermögenswerte, die von einem langfristigen Pensionsfonds oder in Form von qualifizierten Versicherungsverträgen gehalten werden. Planvermögen steht etwaigen Gläubigern des Konzerns nicht zur Verfügung und kann auch nicht unmittelbar an den Konzern ausgezahlt werden.

Der beizulegende Zeitwert richtet sich nach dem Marktwert und entspricht im Falle von börsennotierten Wertpapieren dem veröffentlichten Ankaufskurs. Der Wert eines erfassten leistungsorientierten Vermögenswertes ist dabei auf den Barwert eines etwaigen wirtschaftlichen Nutzens in der Form von Rückerstattungen aus dem Plan oder von Reduzierungen der zukünftigen Beiträge beschränkt.

Zahlungen im Zusammenhang mit Versorgungsleistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses werden aufwandswirksam verbucht, sofern die jeweiligen Mitarbeiter Leistungen erbracht haben, die dazu führen, dass sie anspruchsberechtigt sind.

t) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt.

Rückstellungen für Urlaubszahlungen

Der Konzern bildet Rückstellungen für den geschätzten Aufwand aus Urlaubsansprüchen von Arbeitnehmern, wenn davon auszugehen ist, dass der Konzern in der Zukunft eine entsprechende Verpflichtung gegenüber den Arbeitnehmern haben wird (die entweder gegen Bezahlung oder Jahresurlaub/zukünftigen Dienstzeitaufwand zu begleichen ist).

Rückstellungen für Zahlungen anlässlich von Jubiläen

Der Konzern bildet auf der Grundlage versicherungsmathematischer Annahmen über den wahrscheinlich zu zahlenden Betrag Rückstellungen für die Kosten von Jubiläen oder Jahresgratifikationen für Arbeitnehmer, die auf den gegenwärtigen Wert abgezinst werden.

2.4 Änderungen bei den Bilanzierung«- und Bewertungsmethoden und Angaben

Neue und geänderte Standards und Interpretationen

Der Konzern hat bestimmte Standards und Änderungen, die für am oder nach dem 01.01.2020 beginnende Geschäftsjahre anzuwenden sind, erstmalig angewendet. Diese haben jedoch keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss. Der Konzern hat keine Standards, Interpretationen oder Änderungen, die bereits veröffentlicht, jedoch noch nicht in Kraft getreten sind, vorzeitig angewandt.

Rahmenkonzept für die Finanzberichterstattung

Bei dem Rahmenkonzept für die Finanzberichterstattung, das im März 2018 veröffentlicht wurde, handelt es sich nicht um einen Standard, und keines der darin enthaltenen Konzepte geht den in den Standards enthaltenen Konzepten oder Vorschriften im Rang vor. Das Rahmenkonzept dient insbesondere zur Unterstützung des IASB bei der Entwicklung von Standards, der Abschlussersteller bei der Entwicklung einheitlicher Rechnungslegungsmethoden, wenn die bilanzielle Behandlung eines Geschäftsvorfalls nicht durch einen Standard geregelt ist, und aller Parteien beim Verständnis und bei der Interpretation der Standards.

Dies wird jene Unternehmen betreffen, die ihre Rechnungslegungsmethoden auf der Grundlage des Rahmenkonzepts entwickelt haben. Das überarbeitete Rahmenkonzept enthält einige neue Konzepte, aktualisierte Definitionen und Ansatzkriterien für Vermögenswerte und Schulden sowie Klarstellungen zu einigen wichtigen Konzepten.

Änderungen an IFRS 3: Definition eines Geschäftsbetriebs

Im Oktober 2018 veröffentlichte das IASB Änderungen zur Definition eines Geschäftsbetriebs in IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse. Die Änderungen sollen Unternehmen dabei unterstützen festzustellen, ob eine Transaktion als Unternehmenszusammenschluss oder als Erwerb eines Vermögenswerts zu bilanzieren ist. Die Änderungen präzisieren die Mindestanforderungen an einen Geschäftsbetrieb. Die Pflicht zur Beurteilung, ob die Marktteilnehmer in der Lage sind, fehlende Elemente zu ersetzen, wird gestrichen, es werden Leitlinien und illustrative Beispiele aufgenommen, die dabei helfen sollen zu bestimmen, ob ein erworbenes Verfahren substanziell ist, die Definitionen eines Geschäftsbetriebs und von Ergebnissen werden geschärft und es wird ein optionaler Test auf Konzentration des beizulegenden Zeitwerts in einem Vermögenswert eingeführt.

Die Änderungen sind prospektiv für Transaktionen anwendbar, die am oder nach dem 01.01.2020 liegen.

Änderungen an IFRS 9, IAS 39 sowie IFRS 7 (die Änderungen): IBOR-Reform

Im September 2019 veröffentlichte der IASB im Rahmen der IBOR-Reform Änderungen an IFRS 9, IAS 39 sowie IFRS 7 (die Änderungen). Das IASB hat Phase 1 seines Projekts zur Anpassung der relevanten IFRS abgeschlossen, mit dem es den durch die IBOR-Reform entstandenen Herausforderungen für die Finanzberichterstattung Rechnung trägt. Die Änderungen sehen Erleichterungsregelungen vor, nach denen Unternehmen im Zeitraum vor der Ersetzung eines IBOR weiterhin Hedge Accounting anwenden können, auch wenn noch Unsicherheiten über den neuen, risikofreien Zinssatz herrscht. Der IASB konzentriert sich nun mit der Phase 2 des Projekts auf Sachverhalte, die sich zum Zeitpunkt der Ablösung eines geltenden Benchmark-Zinssatzes durch einen RFR (risk-free interest rate) auf die Finanzberichterstattung auswirken könnte.

Die Änderungen sind retrospektiv anzuwenden.

Änderungen an IAS 1 und IAS 8: Definition von Wesentlichkeit

Im Oktober 2018 veröffentlichte der IASB Änderungen an IAS 1 Darstellung des Abschlusses sowie IAS 8 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, Änderungen von Schätzungen und Fehler, bezüglich Änderungen an der Definition des Begriffs der Wesentlichkeit von Abschlussinformationen. Die geänderte Definition von "wesentlich" lautet: Informationen sind wesentlich, wenn vernünftigerweise davon ausgegangen werden kann, dass ihr Auslassen, ihre fehlerhafte Darstellung oder ihre Verschleierung diejenigen Entscheidungen beeinflussen, die die primären Adressaten eines Abschlusses für allgemeine Zwecke auf der Grundlage dieser Abschlüsse treffen, die Finanzinformation über ein bestimmtes Unternehmen liefern.

Änderungen an IFRS 16: Mietzugeständnisse im Zusammenhang mit COVID-19

Im Mai 2020 veröffentlichte das IASB Änderungen an IFRS 16 Mietzugeständnisse im Zusammenhang mit COVID-19. Die Änderungen gewähren Leasingnehmern Erleichterungen bei der Anwendung der Regelungen in IFRS 16 zur Bilanzierung von Änderungen des Leasingvertrags aufgrund von Mietzugeständnissen infolge der Corona-Pandemie. Als praktischer Behelf kann sich ein Leasingnehmer dafür entscheiden, die Beurteilung, ob ein pandemiebedingtes Mietzugeständnis eines Leasinggebers eine Änderung des Leasingvertrags darstellt, auszusetzen. Ein Leasingnehmer, der diese Wahl trifft, bilanziert jede qualifizierte Änderung der Leasingzahlungen, die sich aus dem Mietzugeständnis im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie ergibt, auf dieselbe Weise, wie er die Änderungen nach IFRS 16 bilanzieren würde, wenn sie keine Änderung des Leasingvertrags wäre.

Die Änderungen sind erstmals verpflichtend ab dem 01.06.2020 für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 01.01.2020 beginnen, anzuwenden.

3. Wesentliche Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen

Bei der Erstellung des Konzernabschlusses werden vom Management Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen getroffen, die sich auf die Höhe ausgewiesener Erträge, Aufwendungen, Vermögenswerte, Schulden und jeweils zugehörige Angaben sowie auf die Angabe von Eventualverbindlichkeiten auswirken. Durch die mit diesen Annahmen und Schätzungen verbundene Unsicherheit könnten die tatsächlichen Ergebnisse in zukünftigen Perioden zu erheblichen Anpassungen des Buchwerts der betroffenen Vermögenswerte oder Schulden führen.

Ermessensentscheidungen

Bei der Anwendung der Rechnungslegungsmethoden des Konzerns hat das Management folgende Ermessensentscheidungen getroffen, die die Beträge im Konzernabschluss wesentlich beeinflussen:

•

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte - Im Vorjahr hat die Geschäftsführung ihre Entscheidung bekanntgegeben, den Geschäftsbereich Castolin Eutectic zu veräußern, der innerhalb des Konzerns für Schweißprodukte und die dazugehörigen Dienstleistungen zuständig ist. Die zum Bereich Castolin Eutectic gehörenden Betriebe wurden als zur Veräußerung gehaltene Veräußerungsgruppe eingestuft, da die Geschäftsführung die Kriterien für diese Einstufung zum Stichtag als erfüllt ansah. Der Verkauf des Geschäftsbereiches wurde mit Wirkung zum 30.06.2020 abgeschlossen. Weitere Einzelheiten zu dem aufgegebenen Geschäftsbereich finden sich in Anhang 12.

•

Geistiges Eigentum - Diese Vermögenswerte wurden auf der Grundlage von Empfehlungen professioneller Bewertungsspezialisten über ihre geschätzte wirtschaftliche Nutzungsdauer hinweg aktiviert und abgeschrieben bzw. werden aufgrund ihrer unbegrenzten Nutzungsdauer nicht planmäßig abgeschrieben. Die diesbezüglichen Schätzungen der Geschäftsführung sind in Anhang 2.3(1) enthalten. Vermögenswerte aus geistigem Eigentum aus nachfolgenden Erwerben wurden über Zeiträume von fünf bis zwölf Jahren hinweg abgeschrieben, die die Geschäftsführung im Einzelfall für angemessen hielt. Der Nettobuchwert des geistigen Eigentums zum 31.12.2020 betrug € 19.709.224 (2019: € 11.016.915).

Bei der Abschreibung von geistigem Eigentum gibt es Argumente, die dafür sprechen, dass die Abschreibung von geistigem Eigentum in Höhe von € 1.294.633 (2019: € 1.350.041) als Aufwendung bei den Umsatzkosten sowie Vertriebskosten auszuweisen ist. Im Berichtsjahr sowie im Vorjahr wurde keiner der Vermögenswerte des geistigen Eigentums von der Geschäftsführung für wertgemindert gehalten.

Die Geschäftsführung ist jedoch der Auffassung, dass es für die Nutzer des Abschlusses sinnvoller und relevanter ist, die Aufwendungen separat in der Gewinn- und Verlustrechnung auszuweisen. Siehe Anhang 14.

•

Bemessung des beizulegenden Zeitwerts einer bedingten Gegenleistung - Aus Unternehmenszusammenschlüssen resultierende bedingte Gegenleistungen wurden mit € 11.318.302 (2019: € 189.879) bewertet. Die Bestimmung der jeweiligen beizulegenden Zeitwerte basiert auf der Abzinsung zukünftig erwarteter Kapitalflüsse, die die Wahrscheinlichkeit einer Erreichung jedes einzelnen Leistungsziels und den entsprechenden Abzinsungsfaktor berücksichtigen. Beides erfordert die Vornahme einer Bewertung durch die Geschäftsführung, siehe hierzu auch Anhang 27. Die Einschätzung der jeweiligen Geschäftsführung vor Ort betreffend die Neubewertung der für die Zukunft wahrscheinlichen Ergebnisse wurde berücksichtigt, indem die von ihnen erstellten Budgets als Grundlage für die Berechnung der Neubewertungen herangezogen wurden. Über währungsbedingte Änderungen hinaus ergaben sich keine weiteren Bewertungsanpassungen.

Schätzungen und Annahmen

Die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen sowie sonstige am Abschlussstichtag bestehende Hauptquellen von Schätzungsunsicherheiten, aufgrund derer ein beträchtliches Risiko besteht, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine wesentliche Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden erforderlich sein wird, werden nachstehend erläutert. Die Annahmen und Schätzungen des Konzerns basieren auf Parametern, die zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses vorlagen. Diese Zustände und die Annahmen über die künftigen Entwicklungen können jedoch aufgrund von Marktbewegungen und Marktverhältnissen, die außerhalb des Einflussbereichs des Konzerns liegen, eine Änderung erfahren. Solche Änderungen finden erst mit ihrem Auftreten einen Niederschlag in den Annahmen.

•	Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwerts (Goodwill) - Die Geschäftsführung prüft mindestens einmal jährlich, ob der Goodwill wertgemindert ist. Dies macht eine Schätzung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Verkaufskosten oder des "Nutzungswerts" ("value in use") der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, denen der Goodwill zugeordnet ist, erforderlich. Die Geschäftsführung ist der Auffassung, dass die Anwendung des Nutzungswerts für den Konzern am geeignetsten ist. Die Schätzung eines Nutzungswertes macht es erforderlich, dass die Geschäftsführung die für die Zukunft erwarteten Zahlungsströme aus dieser zahlungsmittelgenerierenden Einheit schätzt und auch einen geeigneten Abzinsungssatz wählt, um den Nettobarwert dieser Zahlungsströme zu ermitteln. Für das Berichtsjahr war die Geschäftsführung der Auffassung, dass kein Goodwill wertgemindert ist. Daher wurde keine Wertminderung aufwandswirksam erfasst (2019: €0). Weitere Einzelheiten sind in Anhang 15 enthalten. Der Buchwert des Goodwills zum 31.12.2020 betrug € 71.501.872 (2019: € 21.447.352).
•	Latente Steueransprüche - werden hinsichtlich aller nicht verwendeten steuerlichen Verluste erfasst, soweit es wahrscheinlich ist, dass steuerbarer Gewinn zur Verfügung stehen wird, gegen den die Verluste aufgerechnet werden können. Wesentliche Beurteilungen der Geschäftsführung sind erforderlich, um die Höhe der latenten Steueransprüche festzustellen, die angesetzt werden können. Grundlage hierfür sind der wahrscheinliche Zeitpunkt und die wahrscheinliche Höhe zukünftiger steuerbarer Gewinne sowie zukünftige Steuergestaltungsstrategien. Im Konzern bestehen zum 31.12.2020 steuerliche Verlustvorträge in einer Gesamthöhe von € 90.776.162 (2019: € 65.415.853), von denen ein Betrag von € 14.123.172 (2019: € 11.535.202) die Bedingungen für einen Ansatz als latente Steueransprüche erfüllt. Zum 31.12.2020 waren latente Steuern auf steuerliche Verluste in Höhe von € 76.652.990 (2019: € 53.880.651) sowie latente Steuern auf temporäre Differenzen in Höhe von € 2.053.104 (2019: € 5.281.571) nicht erfasst. Die Verluste betreffen Tochterunternehmen, die über einen längeren Zeitraum Verluste gemacht haben. Sie verfallen nicht und können nicht gegen steuerbare Erträge in anderen Konzernteilen aufgerechnet werden. Ferner verfügt das entsprechende Tochterunternehmen nicht über temporäre steuerbare Differenzen, die teilweise den Ausweis latenter Steueransprüche rechtfertigen könnten. Es gibt auch keine steuerlichen Gestaltungsmöglichkeiten, die als Basis für einen Ansatz herangezogen werden könnten. Sofern der Konzern in der Lage wäre, sämtliche nicht erfassten latenten Steueransprüche anzusetzen, würden sich der Gewinn und die Nettovermögenswerte um € 24.133.243 (2019: € 16.972.992) erhöhen. Weitere Einzelheiten zu den latenten Steueransprüchen finden sich in Anhang 22.
•	Pensionsverpflichtungen - Die Aufwendungen für leistungsorientierte Pensionspläne und der Barwert der Pensionsverpflichtung werden unter Anwendung versicherungsmathematischer Bewertungsmodelle ermittelt. Zu einer versicherungsmathematischen Bewertung gehört es, dass Annahmen über Abzinsungssätze, erwartete Renditen von Vermögenswerten, zukünftige Lohn- und Gehaltssteigerungen, Sterblichkeitsziffern und zukünftige Steigerungen der Pensionsleistungen gemacht werden. Sämtliche Annahmen werden zum jeweiligen Berichtsdatum überprüft. Bei der Festlegung eines angemessenen Abzinsungssatzes berücksichtigt die Geschäftsführung den Zinssatz von Schuldverschreibungen der öffentlichen Hand in dem jeweiligen Land mit AAA- oder AA-Rating. Die Sterblichkeitsziffern basieren auf öffentlich zugänglichen Sterblichkeitsstatistiken für die jeweiligen Länder. Zukünftige Lohn- und Gehaltssteigerungen sowie Steigerungen der Pensionsleistungen gründen auf den für die Zukunft erwarteten Inflationsraten in den jeweiligen Ländern. Aufgrund des langfristigen Charakters dieser Pläne unterliegen diese Schätzungen einer nicht unerheblichen Unsicherheit. Die Nettoverbindlichkeiten für leistungsorientierte Verpflichtungen zum 31.12.2020 betrugen € 27.819.064 (2019: € 27.874.301). Weitere Einzelheiten zu den verwendeten Annahmen sind in Anhang 23 enthalten.
•	Unternehmenszusammenschlüsse - Aufgrund der Unsicherheiten, die Neuerwerbe mit sich bringen, ist die Geschäftsführung verpflichtet, subjektive Schätzungen bestimmter Posten vorzunehmen; hierunter fällt zum Beispiel der beizulegende Zeitwert der erworbenen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie die Einschätzung der Wahrscheinlichkeit, mit der Verbindlichkeiten aus Vereinbarungen über eine aufgeschobene bedingte Gegenleistung entstehen; siehe Anhang 5.
•	Rückstellung für Garantie- und Gewährleistungsverpflichtungen - Bei der Ermittlung dieser Rückstellung ist die Geschäftsführung von einem formelgestützten Modell ausgegangen, hat historische Trends herangezogen und hält einen Betrag von € 4.767.890 (2019: € 4.976.173) zum Stand 31.12.2020 für angemessen. Weitere Einzelheiten enthält Anhang 24.

4. Veröffentlichte, aber noch nicht in Kraft getretene Standards

Nachfolgend sind die neuen und geänderten Standards und Interpretationen aufgeführt, die zwar schon veröffentlicht, aber zum Datum der Erstellung des Konzernabschlusses noch nicht in Kraft getreten sind, soweit sie für den Konzern relevant sind. Der Konzern plant, diese Standards anzuwenden, wenn sie in Kraft getreten sind.

Neue künftig anzuwendende Standards und Interpretationen
IFRS 9 IFRS 7 IFRS 16 IAS 39 IFRS 4	Interest Rate Benchmark Reform (IBOR) Phase 2	01.01.2021	Die Gesellschaft geht derzeit von keinen wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus
IAS 37	Belastende Verträge - Kosten der Vertragserfüllung	01.01.2022	Die Gesellschaft geht derzeit von keinen wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus
IAS 16	Sachanlagevermögen: Erlöse vor der beabsichtigten Verwendung	01.01.2022	Die Gesellschaft geht derzeit von keinen wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus
IFRS 3	Verweis auf das Rahmenkonzept	01.01.2022	Die Gesellschaft geht derzeit von keinen wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus
Diverse	Jährliche Verbesserungen an den IFRS-Standards (Zyklus 2018-2020)	01.01.2022	Die Gesellschaft geht derzeit von keinen wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus
IAS 1	Klassifizierung von Verbindlichkeiten als kurz- oder langfristig	01.01.2023	Die Gesellschaft geht derzeit von keinen wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus
IFRS 17	Versicherungsverträge	01.01.2023	Keine Auswirkungen
Diverse	Veräußerung von Vermögenswerten eines Investors an bzw. Einbringung in sein assoziiertes Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen - Änderungen an IFRS 10 und IAS 28	offen	Die Gesellschaft geht derzeit von keinen wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus
IFRS 16	Verlängerung der COVID-19 Erleichterungen über den 30. Juni 2021 hinaus	01.04.2021	Die Gesellschaft geht derzeit von keinen wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus
IAS 12	Latente Steuern, die sich auf Vermögenswerte und Schulden beziehen, die aus einer einzigen Transaktion entstehen	01.01.2023	Die Gesellschaft geht derzeit von keinen wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus

5. Unternehmenszusammenschlüsse und dazugehörige nachfolgende Ereignisse

Erwerb Müller

Gemäß Kaufvertrag vom 29.09.2020 erwarb der Konzern jeweils 80% der stimmberechtigten Anteile an der Hans Müller HMP Medizintechnik GmbH (im Folgenden auch ,,HMP') und der Hans Müller medizinische und technische Gase GmbH (im Folgenden auch "HMG"; zusammen "Müller") vom bisherigen Alleingesellschafter Hans Müller und hat damit die Beherrschung über diese beiden Gesellschaften erlangt. Der Erwerb erfolgte insbesondere, um den Markteintritt sowie Marktanteile in Deutschland zu sichern. Das Closing der Transaktion erfolgte am 22.12.2020. Da zwischen dem 21.12. und 31.12.2020 keine wesentlichen Änderungen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage eingetreten waren, wurde als Erwerbszeitpunkt der 31.12.2020 festgelegt. Da die HMG fast ausschließlich die HMP beliefert, werden beide Gesellschaften als eine Geschäftseinheit "Müller" beschrieben. Müller ist ein Anbieter von Medizinprodukten und insbesondere in den Bereichen Sauerstoff, Schlaftherapie und Ventilation tätig und stellt einen Geschäftsbetrieb im Sinne von IFRS 3 dar.

Die beizulegenden Zeitwerte der identifizierbaren Vermögenswerte und Verbindlichkeiten stellen sich zum Erwerbszeitpunkt wie folgt dar:

	TEUR
Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte	10.199
Sachanlagen	8.057
Nutzungsrechte	4.753
Vorratsvermögen	2.673
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen	2.585
Barmittel und Guthaben sowie Sichteinlagen bei Kreditinstituten	1.092
Verbindlichkeiten
Zinstragende Darlehen und Ausleihungen	(499)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten	(2.117)
Vertragsverbindlichkeiten	(4.536)
Leasingverbindlichkeiten	(4.753)
Latente Steuerschulden	(3.963)
Rückstellungen	(150)
Summe identifizierbares Nettovermögen zum beizulegenden Zeitwert	13.341
Geschäfts- oder Firmenwert (Goodwill)	39.298
Übertragene Gegenleistung	52.639
Erfüllt durch:
Zahlungsmittel	41.772
Vereinbarung über Kaufpreisverbindlichkeit aus Put-/Call-Option	10.867

Der Goodwill ist insbesondere auf die Belegschaft der erworbenen Unternehmen und den Markteintritt zurückzuführen.

Bezogen auf die verbleibenden 20% der Anteile an Müller haben die Parteien Put-/Call-Optionsrechte vereinbart, die paritätisch ausgestaltet sind. Der Ausübungspreis beinhaltet eine fixe Komponente in Höhe von € 10.400.000 sowie eine variable Komponente, die sich bei Erreichen bestimmter Umsatzziele auf maximal € 2.500.000 erhöht. Die Put-/Call-Option kann frühestens am 01.07.2023 durch die Parteien ausgeübt werden. Der ermittelte Wert der Option zum Vereinbarungszeitpunkt belief sich auf € 10.867.114. Aufgrund der paritätischen Ausgestaltung der Put-/Call-Option wurden die nicht beherrschenden Anteile von Herrn Hans Müller unter Anwendung der Anticipated-Acquisition-Methode direkt wieder ausgebucht.

Der beizulegende Zeitwert der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beläuft sich auf € 2.213.532, der Bruttobetrag der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen auf € 2.248.510.

Der Konzern hat die erworbenen Leasingverbindlichkeiten zum Barwert der verbleibenden Leasingzahlungen zum Zeitpunkt des Erwerbs bewertet. Die Nutzungsrechte wurden mit demselben Betrag wie die Leasingverbindlichkeiten bewertet, da die Bedingungen der Leasingvereinbarungen den Marktbedingungen entsprechen.

Da der Erwerbszeitpunkt am 31.12.2020 war, wurden weder Umsatzerlöse noch Jahresergebnis in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Hätte der Erwerb bereits am 01.01.2020 stattgefunden, wären konsolidierte Pro-forma-Umsatzerlöse in Höhe von € 24.414.033 und ein positives Jahresergebnis in Höhe von € 2.917.136 für das laufende Geschäftsjahr ausgewiesen worden.

Netto-Abfluss an Zahlungsmitteln	2020
	TEUR
Gegenleistung in bar	41.772
Mit dem Kauf erworbene Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	(1.092)
Netto-Abfluss an Zahlungsmitteln	40.680

Die mit dem Unternehmenszusammenschluss verbundenen Kosten in Höhe von € 478.520 sind in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den Verwaltungsaufwendungen sowie in der Kapitalflussrechnung in den Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit enthalten.

Erwerb E&B Gas Control Company Limited

Mit Wirkung zum 01.06.2020 erwarb der Konzern 100% der Anteile an der E&B Gas Control Company Limited von den bisherigen Alleingesellschaftern für einen Kaufpreis in Höhe von € 1.099.908, um Marktanteile im lokalen Markt zu sichern. Es wurde ein Goodwill in Höhe von € 782.083 aktiviert, der im Wesentlichen auf erwartete Synergieeffekte zurückzuführen ist.

	TEUR
Vermögenswerte
Sachanlagen	35
Vorratsvermögen	323
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen	126
Barmittel und Guthaben sowie Sichteinlagen bei Kreditinstituten	297
Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten	(400)
Ertragsteuerverbindlichkeiten	(63)
Summe identifizierbares Nettovermögen zum beizulegenden Zeitwert	318
Geschäfts- oder Firmenwert (Goodwill)	782
Übertragene Gegenleistung	1.100
Erfüllt durch:
Zahlungsmittel	710
Vereinbarung über bedingte Gegenleistung	390

Der beizulegende Zeitwert der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beläuft sich auf € 100.224 und stimmt mit dem Bruttobetrag der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen überein.

Bei der bedingten Gegenleistung handelt es sich um eine Earn-Out-Vereinbarung, die fällig wird, wenn bestimmte finanzielle Leistungskennzahlen in den kommenden Jahren durch die erworbene Gesellschaft erfüllt werden. Diese bemisst sich an dem erzielten EBITDA in den Jahren 2021 und 2022 und wird jeweils nach Feststellung des Jahresabschlusses zur Zahlung fällig.

Im Zeitraum vom 01.06. bis 31.12.2020 erwirtschaftete das erworbene Unternehmen Umsatzerlöse in Höhe von € 581.868 und einen Verlust in Höhe von € 27.517. Hätte der Erwerb bereits am 01.01.2020 stattgefunden, wären konsolidierte Pro-forma-Umsatzerlöse in Höhe von € 1.128.297 und ein Jahresergebnis in Höhe von € 150.592 für das laufende Geschäftsjahr ausgewiesen worden.

Netto-Abfluss an Zahlungsmitteln	2020
	TEUR
Gegenleistung in bar	710
Mit dem Kauf erworbene Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	(297)
Netto-Abfluss an Zahlungsmitteln	413

Die mit dem Unternehmenszusammenschluss verbundenen Kosten in Höhe von € 36.797 sind in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den Verwaltungsaufwendungen sowie in der Kapitalflussrechnung in den Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit enthalten.

Spectron GCS Singapore Pte. Ltd

Im Geschäftsjahr 2020 wurde ein Verlust in Höhe von € 38.133 (2019: € 18.639) in der Gewinn- und Verlustrechnung im Zusammenhang mit der bedingten Gegenleistung für den im Geschäftsjahr 2018 erfolgten Erwerb der Spectron GCS Singapore Pte. Ltd. verbucht. Der Earn-Out-Betrag/die bedingte Gegenleistung wird fällig, wenn die Geschäftsführung vor Ort in den ersten 36 Monaten der Geschäftstätigkeit nach dem Erwerbsdatum vorgegebene Finanzleistungskennziffern erreicht (Anhang 9.2, 20).

6. Restrukturierung und Änderungen im Konzernaufbau

Im Laufe des Geschäftsjahres wurden eine Reihe von Konzern-Tochterunternehmen und deren Geschäftsbetriebe wie folgt restrukturiert:

Mit Wirkung zum 30.06.2020 wurde der Verkauf der Castolin Eutectic an einen Finanzinvestor abgeschlossen (Anhang 12).

Während des laufenden Geschäftsjahres erfolgten die folgenden Umstrukturierungen von Konzern-Tochterunternehmen:

Konzerninterne Verschmelzungen

Mit Verschmelzungsvertrag vom 25.08.2020 wurde in einem ersten Schritt die MEC Acquisitions GmbH als übertragende Gesellschaft auf ihre Alleingesellschafterin, die MEC Global GmbH, als übernehmende Gesellschaft ohne die Gewährung von Geschäftsanteilen an der übernehmenden Gesellschaft verschmolzen. In einem zweiten Schritt wurde die MEC Global GmbH auf die MEC Holding GmbH als übernehmende Gesellschaft im Rahmen einer "down-stream-Verschmelzung" verschmolzen. Damit wurde die MEC Holding GmbH zur neuen Konzernmuttergesellschaft der MEC Group. Der Verschmelzungsstichtag war in beiden Fällen der 01.01.2020. Durch die konzerninternen Verschmelzungen erhöhte sich das im MEC Konzern ausgewiesene gezeichnete Kapital von € 25.000 auf € 15.680.500 bei gleichzeitiger Verminderung der Kapitalrücklage um € 39.335.018. Der Ausgleich erfolgte durch Gegenbuchung in den Gewinnrücklagen, so dass sich per Saldo keine Auswirkung auf die Höhe des Konzerneigenkapitals ergab.

Einbringung der Messer Medical Home Care Holding GmbH und ihrer Tochtergesellschaften

Mit Einbringungsvertrag vom 02.11.2020 hat die MIG Holding GmbH als Mutter der MEC Holding GmbH ihre Beteiligung an der Messer Medical Home Care Holding im Rahmen einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen in die MEC Holding GmbH (100%) eingebracht. Das gezeichnete Kapital wurde um € 500 auf € 15.681.000 erhöht. Der Betrag, mit dem der Buchwert des eingebrachten Anteils € 500 übersteigt, wurde in die Kapitalrücklage der MEC Holding gemäß § 272 Abs. 2 Nr. 1 HGB eingestellt (€ 26.757.672). Da es sich aus Konzernsicht um einen Unternehmenszusammenschluss unter gemeinsamer Beherrschung handelte, waren die Vorschriften des IFRS 3 nicht anwendbar. Die Erstkonsolidierung der Gesellschaften erfolgte zu den Werten im Konzernabschluss der MIG Holding GmbH (Predecessor Accounting). Der Unterschiedsbetrag zwischen dem eingebrachten Reinvermögen und dem Beteiligungsbuchwert hat die Gewinnrücklagen um € 1.296.059 vermindert.

Schließungen und Liquidationen

Im Verlauf des Geschäftsjahres gab es keine Beschlüsse zu Schließungen bzw. Liquidationen von Betrieben. Die in Vorjahren beschlossenen Schließungen haben sich wie folgt entwickelt:

•

2018 beschloss die Unternehmensleitung der Castolin Eutectic, die Monitor-Coating-Betriebe im chinesischen Dalian und in Singapur zu schließen. Die formelle Schließung des chinesischen Monitor-Coating-Betriebs erfolgte 2020. Es wird erwartet, dass der Betrieb in Singapur innerhalb der kommenden zwölf Monate offiziell geschlossen wird.

•

Die Schließung des Betriebs in Südafrika wurde offiziell im Geschäftsjahr 2018 bekanntgegeben. Es wird damit gerechnet, dass das Unternehmen innerhalb der kommenden sechs Monate offiziell abgewickelt sein wird. Die mit der First Cut Pty. Ltd. im Hinblick auf Messer Cutting-Produkte und der Bolt & Engineering Distributors Group geschlossenen Vertriebsverträge sollen die Handelsleistung insgesamt in Zukunft verbessern.

7. Umsatzerlöse

	Anhang	2020	2019
		TEUR	TEUR
Verkauf von Gütern brutto		217.879	257.391
Verkäufe in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Unternehmen		470	2.282
Nachlässe und sonstige Skonti		(326)	(432)
Verkauf von Gütern abzüglich Nachlässen und Skonti		218.023	259.241
Verkauf von Dienstleistungen		19.414	20.435
Erhaltene Vermittlerprovisionen		32	59
Erbringung von Dienstleistungen		19.446	20.494
Erträge aus Vermietung und Verpachtung	28	737	687
Umsatzerlöse gesamt		238.206	280.422
Geografische Aufgliederung der Erlöse nach Destination
Europa		114.679	129.409
Nord-, Mittel- und Südamerika		71.818	95.630
Asien, Australien und Ozeanien		50.747	54.551
Afrika		962	832
Umsatzerlöse gesamt		238.206	280.422

Die Angaben über die Erlöse richten sich nach dem Sitz des Kunden.

8. Umsatzkosten

	An-	2020	2019
	hang	TEUR	TEUR
Materialkosten		(123.434)	(146.396)
Materialkosten in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Unternehmen		-	(51)
Lohnkosten und Leistungen an Arbeitnehmer	9.4	(45.507)	(49.689)
Gemeinkosten und sonstige Aufwendungen		(10.416)	(10.005)
davon Abschreibungen TEUR 2.870 (2019: TEUR 3.299)	13, 14
Gemeinkosten - Abschreibung aus Nutzungsrechten	28	(1.827)	(1.642)
Von Dritten bezogene Leistungen		(1.370)	(2.410)
Belastende Verträge	24	(1.600)	(890)
Aufwendungen im Zusammenhang mit Garantie-/ Gewährleistungsverpflichtungen	24	(1.224)	(1.431)
Umsatzkosten		(185.378)	(212.514)

Umsatzkosten, Aufwendungen für Vertrieb, Forschung und Entwicklung ("F+E") sowie Verwaltung, aufgegliedert nach Arten

		2020	2019
	Anhang	TEUR	TEUR
Verbrauchte Rohstoffe		(114.803)	(140.688)
Aufwendungen für Leistungen an Arbeitnehmer	9.4	(83.078)	(91.673)
Sonstige Aufwendungen		(32.835)	(34.024)
Aufwendungen für Abschreibung und Wertminderung		(6.013)	(5.881)
Abschreibung aus Nutzungsrechten	28	(3.883)	(3.622)
Aufwand für kurzfristige Leasingverhältnisse / für Leasingverhältnisse über einen Vermögenswert von geringem Wert	28	(255)	(191)
Transportaufwendungen		(3.673)	(3.336)
Prüfungskosten	9.3	(566)	(402)
Werbekosten		(57)	(62)
Veränderung bei den Vorräten für Fertigerzeugnisse und unfertige Erzeugnisse		(7.228)	(4.689)
Umsatzkosten, Aufwendungen für Vertrieb, F+E sowie Verwaltung		(252.391)	(284.568)

9. Betriebliche Aufwendungen

9.1 Sonstige betriebliche Erträge

	Anhang	2020	2019
		TEUR	TEUR
Gewinne aus Fremdwährungstransaktionen		524	135
Abgeschriebene Lieferantenverbindlichkeiten aus der Vergangenheit		285	151
Erträge aus Zuwendungen der öffentlichen Hand		171	93
Erträge aus Lizenzgebühren		44	32
Gewinne aus der Veräußerung von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten		16	23
Sonstige Erträge		188	106
		1.228	540

9.2 Sonstige betriebliche Aufwendungen

	Anhang	2020	2019
		TEUR	TEUR
Aufwendungenf. Abfindungszahlungen u. Umzugsbeihilfen		(2.720)	(1.801)
Verluste aus Fremdwährungstransaktionen		(1.352)	(443)
Aufwendungen im Zusammenhang mit der Geltendmachung rechtlicher oder versicherungstechnischer Ansprüche		(114)	(319)
Verluste aus einer Erhöhung der bedingten Gegenleistung	20	(38)	(19)
Verluste aus der Veräußerung von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten		(13)	(15)
Sonstige Aufwendungen		(75)	(7)
		(4.312)	(2.604)

Aufwendungen für Abfindungszahlungen und Umzugsbeihilfen in Höhe von € 2.720.072 (2019: € 1.800.679) enthalten die Kosten im Zusammenhang mit der Restrukturierung verschiedener Geschäftsbetriebe, siehe Anhang 24.

Der Verlust in Höhe von € 38.133 (2019: € 18.639) im Zusammenhang mit der bedingten Gegenleistung betrifft den 2019 erfolgten Erwerb der Spectron GCS Singapore Pte. Ltd.

9.3 Prüfungskosten

	Anhang	2020	2019
		TEUR	TEUR
Prüfungskosten für den Konzernabschlussprüfer (Ernst & Young)
(davon für Ernst & Young GmbH: TEUR 245, 2019: TEUR 498)		451	600
Prüfungskosten für sonstige Prüfer		115	229
Prüfungskosten gesamt	8	566	829
Sonstige Kosten Konzernabschlussprüfer E&Y - Steuerberatung		-	24
Gesamte Vergütung für Prüfer		566	853
Von Ernst & Young für sämtliche Leistungen in Rechnung gestellter Gesamtbetrag		451	624

9.4 Personalkosten / Aufwendungen für Leistungen an Arbeitnehmer

	Anhang	2020	2019
		TEUR	TEUR
Löhne und Gehälter		71.962	79.570
Sozialversicherungsbeiträge		10.292	11.571
Pensionen und sonstige ähnliche Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses	23	1.250	1.799
Aufwendungen für Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses		2.720	1.790
		86.224	94.730
Aufwendungen für Leistungen an Arbeitnehmer sind enthalten in:
Umsatzkosten	8	45.507	49.689
Vertriebskosten	8	15.946	18.489
Verwaltungsaufwand	8	13.437	15.804
Aufwendungen für Forschung und Entwicklung	8	8.188	7.691
Netto-Finanzierungsaufwendungen	9.6, 23	426	599
Sonstige betriebliche Aufwendungen	9.2	2.720	1.790
Aufwendungen für Leistungen an Arbeitnehmer gesamt		86.224	94.062
Aktivierte Löhne und Gehälter	14	-	668
Aufwendungen für Leistungen an Arbeitnehmer gesamt		86.224	94.730

	31.12.2020	31.12.2019
	Anzahl der Arbeitnehmer	Anzahl der Arbeitnehmer
Angestellte im Bereich Produktion und damit verbundene Unterstützungsleistungen	788	822
Angestellte im Bereich Vertrieb	354	258
Verwaltung, F+E sowie damit verbundene Leistungen	313	294
Anzahl der Arbeitnehmer im Jahr	1.455	1.374

Im Geschäftsjahr 2020 waren durchschnittlich 1.363 (2019: 1.392 Mitarbeiter) im Konzern beschäftigt.

Die Anzahl der für die assoziierten Unternehmen des Konzerns tätigen Mitarbeiter belief sich auf 0 (2019: 63).

9.5 Finanzerträge

	Anhang	2020	2019
		TEUR	TEUR
Zinserträge in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Unternehmen	12	1.399	2.122
Zinserträge aus Barmitteln und marktgängigen Wertpapieren		806	231
Zinserträge von nahestehenden Personen und Unternehmen	30	5	5
Finanzerträge gesamt		2.210	2.358

9.6 Finanzaufwendungen

	Anhang	2020	2019
		TEUR	TEUR
Zinsaufwand für Kredite und Ausleihungen		(1.600)	(2.324)
Abschreibung von Kosten für die Beschaffung von Krediten	20	(297)	(176)
Zinsen auf Leasingverbindlichkeiten		(232)	(195)
Zinsaufwand in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Unternehmen	12	(146)	(405)
Aufwand aus der Abzinsung von Forderungen		(61)	(100)
Aufwand aus der Aufzinsung von langfristigen Verbindlichkeiten		(26)	(37)
Finanzaufwendungen		(2.362)	(3.237)
Zinsaufwand für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses	9.4, 23	(426)	(599)
Finanzaufwendungen gesamt		(2.788)	(3.836)

10. Anteile an assoziierten Unternehmen

Der Konzern hielt im Vorjahr 49,0% der stimmberechtigten Aktien der Pietro Galliani Brazing S.p.A. (PGB), einer Gesellschaft italienischen Rechts, die Hartlötprodukte herstellt und vertreibt. Diese Beteiligung wurde zum 31.12.2019 als zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte (Anhang 12) ausgewiesen und im Berichtsjahr im Rahmen des Verkaufs von Castolin Eutectic veräußert.

11. Ertragsteueraufwand

Die Abstimmung der gesamten Ertragsteuer mit dem theoretischen Wert, der unter Verwendung des auf die Muttergesellschaft in ihrem Ansässigkeitsland anwendbaren Steuersatzes entstehen würde, stellt sich wie folgt dar:

	Anhang	2020	2019
		TEUR	TEUR
Ergebnis vor Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen		(19.210)
Operativer Gewinn vor Steuern aus aufgegebenen Geschäftsbereichen		4.472
Gewinn aus Verkauf aufgegebener Geschäftsbereiche		10.448
Verlust vor Ertragsteuern		(4.290)	(8.053)
Zum auf die Muttergesellschaft anwendbaren Steuersatz von 30% (2019: 30%) berechnete Steuer		(1.287)	(2.416)
Auswirkungen höherer/(niedrigerer) Ertragsteuersätze in anderen Ländern		(347)	(61)
Unrealisierte latente Steuern auf entstandene Verluste		7.153	3.145
Unrealisierte latente Steuern aus neuen temporären Differenzen		1.385	1.471
Verwendung bzw. Umkehrung zuvor nicht erfasster temp. Differenzen		(356)	(198)
Erfassung zuvor nicht erfasster steuerlicher Verluste		(76)	(1.176)
Auswirkungen von Änderungen der Steuersätze vor Ort auf latente Steuern		(1.630)	(429)
Permanente Differenz, sofern Aufwendungen nicht steuerlich abzugsfähig sind		3.795	772
Permanente Differenz, sofern Ertrag bzw. Gewinn nicht steuerpflichtig ist		(1.250)	1.580
Anpassungen hinsichtlich tatsächlicher Ertragsteuer des Vorjahres		(512)	(71)
Anteil steuerliche Verluste		-	7
Sonstige Steuern gemäß nachfolgender Aufschlüsselung		66	107
Überleitungseffekte aus den aufgegebenen Geschäftsbereichen bis zum		1.943	-
Entkonsolidierungszeitpunkt
Ertragsteueraufwand		8.884	-
abzgl. Ertragsteueraufwand aus aufgegebenen Geschäftsbereichen		2.284	-
abzgl. Ertragsteueraufwand aus Verkauf aufgegebener Geschäftsbereiche		8.935	-
Ertragsteueraufwand/(-ertrag) gemäß Gewinn- und Verlustrechnung		(2.335)	2.731
Im übrigen Ergebnis erfasster latenter Steueraufwand	22	(853)	545
Tatsächliche Ertragsteuern
Tatsächlicher Ertragsteueraufwand im Zusammenhang mit
fortzuführenden Geschäftsbereichen		72	3.547
Anpassungen hinsichtlich tatsächlicher Ertragsteuer des Vorjahres		(512)	(71)
		(440)	3.476
Latente Steuern
Latente Steuerverbindlichkeiten im Zusammenhang mit temporären Differenzen	22	(5.822)	(2.185)
Vorteil aus Bewegung bei nicht erfassten temporären Differenzen	22	(356)	(198)
Ansatz zuvor nicht erfasster steuerlicher Verluste und Steuergutschriften	22	(76)	(1.176)
Belastung d. Rückstellung für Steuerforderungen	22	6.656	3.145
Auswirkungen von Änderungen der Steuersätze vor Ort auf latente Steuern	22	(2.364)	(438)
	22	(1.962)	(852)
Sonstige Steuern
Nicht erstattungsfähige Quellensteuer auf ausländische Einkünfte		311	543
Steuergutschrift für Forschung in Frankreich		(331)	(314)
Aufwand Umsatzsteuer in Frankreich		87	121
Grundsteuer Deutschland		-	(243)
Sonstige Steuern gesamt		66	107
Ertragsteueraufwand gemäß Gewinn- und Verlustrechnung		(2.335)	2.731

Der vom Konzern anwendbare Steuersatz entspricht dem gewichteten Durchschnittssatz der gesetzlich festgelegten Ertragsteuersätze der Steuer-Jurisdiktionen, in denen der Konzern tätig ist, die sich auf einer Bandbreite zwischen 9% in Ungarn bis hin zu 34% in Brasilien (2019: 10% bis 34%) bewegen. In einigen Jurisdiktionen entstandene Verluste haben die Gesamtsteuerlast des Konzerns verringert. Der auf die Gewinne der Muttergesellschaft MEC Holding GmbH anwendbare Steuersatz beträgt 30%.

Im Laufe des Geschäftsjahres haben sich die Gewinnsteuersätze in den nachfolgenden Steuer-Jurisdiktionen geändert:

•	Belgien: Senkung um 4,58% von 29,6% auf 25,0%
•	Indien: Senkung um 3,95% von 29,12% auf 25,17%

12. Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche

Im Vorjahr gab die MEC Group öffentlich den Beschluss der Geschäftsführung über den Verkauf des Geschäftsbereichs Castolin Eutectic bekannt, der für die Bereiche Schweißen, Hartlöten und Coating im Konzern zuständig ist. Gemäß IFRS 5 wurde Castolin Eutectic zum 31.12.2019 als Veräußerungsgruppe, die zur Veräußerung gehalten wird, und als aufgegebener Geschäftsbereich klassifiziert. Am 19.04.2020 schloss die MEC Group einen Vertrag mit einem Finanzinvestor über die Veräußerung des Geschäftsbereichs Castolin Eutectic ab. Der Verkauf wurde mit Wirkung zum 30.06.2020, zu dem die Beherrschung an den Erwerber überging, abgeschlossen. Die 49%ige Beteiligung an Pietro Galliani Brazing S.p.A. wurde mit Wirkung zum 09.10.2020 veräußert.

Das Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen stellt sich wie folgt dar:

	2020	2019
	TEUR	TEUR
Umsatzerlöse	132.785	296.141
Umsatzkosten	(85.736)	(189.410)
Bruttogewinn	47.049	106.731
Sonstige betriebliche Erträge	754	2.262
Vertriebskosten	(25.764)	(58.191)
Verwaltungsaufwand	(13.318)	(29.355)
Aufwendungen für Forschung und Entwicklung	(741)	(1.636)
Abschreibung von geistigem Eigentum	(541)	(880)
Lizenzaufwendungen mit fortgeführten Geschäftsbereichen	(1)	(3.520)
Sonstige betriebliche Aufwendungen	(1.180)	(2.114)
Operativer Gewinn vor Steuern aus aufgegebenen Geschäftsbereichen	6.258	13.297
Finanzerträge	217	597
Finanzaufwendungen	(1.942)	(3.519)
Anteil an den Gewinnen / (Verlusten) assoziierter Unternehmen	(61)	438
Gewinn aus der laufenden Geschäftstätigkeit vor Steuern aus aufgegebenen Geschäftsbereichen	4.472	10.813
Ertragsteueraufwand	(2.284)	(2.760)
Gewinn aus der laufenden Geschäftstätigkeit nach Steuern aus aufgegebenen Geschäftsbereichen	2.188	8.053
Gewinn aus dem Verkauf aus aufgegebenen Geschäftsbereichen	10.448	-
Zurechenbarer Ertragsteueraufwand	(8.935)	-
Gewinn nach Steuern aus dem Verkauf von aufgegebenen Geschäftsbereichen	1.513	-
Ergebnis nach Steuern aus aufgegebenen Geschäftsbereichen	3.701	8.053
Davon entfallen auf:
Eigentümer des Mutterunternehmens	3.701	7.920
Nicht beherrschende Anteile	-	133
Jahresgewinn	3.701	8.053

Im Geschäftsjahr 2020 haben die aufgegebenen Geschäftsbereiche an die fortzuführenden Geschäftsbereiche innerhalb des Konzerns Dividenden in Höhe von € 2.325.385 (2019: € 11.232.520) gezahlt.

Die durchschnittliche Zahl der in den aufgegebenen Geschäftsbereichen beschäftigten Arbeitnehmer betrug im Geschäftsjahr 2020 1.601 (2019: 1.620).

Das Reinvermögen zum Zeitpunkt der Veräußerung stellt sich wie folgt dar:

	30.06.2020
	TEUR
Immaterielle Vermögenswerte	11.977
Goodwill	4.394
Nutzungsrechte	41.832
Anteile an assoziierten Unternehmen	5.261
Sachanlagen	32.749
Vorräte	40.217
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	49.882
Darlehensforderungen gegenüber fortzuführenden Geschäftsbereichen	27.536
Barmittel und Guthaben sowie Sichteinlagen bei Kreditinstituten	26.348
Latente Steueransprüche	4.832
Übrige Vermögenswerte	6.555
Vermögenswerte gesamt	251.583
Zinstragende Darlehen und Ausleihungen	3.345
Leasingverbindlichkeiten	41.814
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	32.790
Darlehensverbindlichkeiten gegenüber fortzuführenden Geschäftsbereichen	80.517
Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses	8.233
Rückstellungen	4.258
Latente Steuerschulden	3.414
Sonstige Verbindlichkeiten	24.054
Verbindlichkeiten gesamt	198.425
Buchwert des veräußerten Reinvermögens	53.158

Das Ergebnis aus dem Verkauf aus aufgegebenen Geschäftsbereichen ergibt sich wie folgt:

	2020
	TEUR
Gegenleistung laut Kaufvertrag	131.260
Erfüllt durch:
Zahlungsmittel	108.760
Abgegrenzte Gegenleistung (Vendor Loan)	22.500
Abgegangenes Reinvermögen	(53.158)
Abgang Netto-Darlehensforderungen an aufgegebene Geschäftsbereiche	(53.108)
Umgliederung von Unterschieden aus der Währungsumrechnung	(4.445)
Verkaufsnebenkosten	(10.101)
Zurechenbarer Ertragsteueraufwand	(8.935)
Ergebnis aus dem Verkauf von aufgegebenen Geschäftsbereichen	1.513

Die abgegrenzte Gegenleistung in Form eines Darlehens (Vendor Loan) war zum 31.12.2020 noch nicht vom Erwerber beglichen. Das Darlehen wird abhängig von der Laufzeit zwischen 4% und 8% p.a. verzinst und muss innerhalb von 8 Jahren nach dem Verkauf zurückgezahlt werden. Die angefallenen Zinsen sind erst bei Fälligkeit des Darlehens fällig. Die bisher aufgelaufenen Zinsen betragen € 453.699.

Netto-Zufluss an Zahlungsmitteln	2020
	TEUR
Erhaltene Gegenleistung in Form von Zahlungsmitteln	108.760
Mit dem Verkauf abgegebene Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	(26.348)
Netto-Zuflüsse an Zahlungsmitteln	82.412

Netto-Cashflows	2020	2019
	TEUR	TEUR
aus betrieblicher Tätigkeit	12.137	19.026
aus Investitionstätigkeit	(2.767)	(4.848)
aus Finanzierungstätigkeit	(6.463)	(6.001)
Netto-Cashflows	2.907	8.177

Zum 31.12.2020 war der Verkauf der Landesgesellschaft in Ägypten, Messer Eutectic Castolin Egypt LLC, noch nicht abgeschlossen. Das Ergebnis des Geschäftsjahres, das Reinvermögen sowie die Cashflows werden daher weiterhin als Veräußerungsgruppe, die zur Veräußerung gehalten wird, klassifiziert und dargestellt. Die Verhandlungen mit einem potenziellen Investor sind finalisiert. Das Closing der Transaktion hat im August 2021 stattgefunden (Anhang 31).

	31.12.2020	31.12.2019
	TEUR	TEUR
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte	-	12.437
Goodwill	-	4.459
Anteile an assoziierten Unternehmen	-	5.321
Sachanlagen	77	32.964
Nutzungsrechte	-	44.308
Sonstige langfristige Forderungen	84	782
Ertragsteuerforderungen	1	767
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte	-	475
Latente Steueransprüche	-	5.521
	162	107.034
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorratsvermögen	160	37.081
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen	256	50.826
Forderungen gegen fortzuführende Geschäftsbereiche	-	70
Geleistete Anzahlungen	32	3.925
Ertragsteuerforderungen		614
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte	-	174
Darlehensforderungen gegenüber fortzuführenden Geschäftsbereichen	-	20.709
Barmittel und Guthaben sowie Sichteinlagen bei Kreditinstituten	15	25.620
	463	139.019
Vermögenswerte gesamt	625	246.053
Langfristige Verbindlichkeiten
Zinstragende Darlehen und Ausleihungen	-	207
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten	-	1.022
Leasingverbindlichkeiten	-	38.072
Latente Steuerschulden	-	3.835
Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses	-	8.197
Rückstellungen	-	849
Zuwendungen der öffentlichen Hand	-	77
	-	52.259
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Darlehensverbindlichkeiten gegenüber fortzuführenden Geschäftsbereichen	1.357	56.829
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten	97	52.504
Leasingverbindlichkeiten	-	6.228
Rückstellungen	-	3.214
Zuwendungen der öffentlichen Hand	-	15
Ertragsteuerverbindlichkeiten	-	1.434
	1.454	120.224
Verbindlichkeiten gesamt	1.454	172.483
Reinvermögen, das in direktem Zusammenhang mit der Veräußerungsgruppe steht	(829)	73.570

13. Sachanlagen

	Grund und Boden	Gebäude	Mietereinbauten	Anlagen & Maschinen
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Zum 01.01.2019	6.429	26.730	4.879	22.625
Zugänge	-	891	371	6.478
Nettoveräußerungen	-	-	44	(812)
Abschreibungsaufwand	-	(1.726)	(633)	(5.017)
Umgliederung	-	87	(32)	(25)
Nettofremdwährung Zur Veräußerung gehaltene	93	355	40	345
Vermögenswerte Buchwert	(3.417)	(9.675)	(2.817)	(15.346)
zum 31.12.2019	3.105	16.662	1.852	8.248
Zum 31.12.2019 Bruttobuchwert	3.105	25.964	4.495	28.735
Kumulierte Abschreibung	-	(9.302)	(2.643)	(20.487)
Nettobuchwert zum 01.01.2020	3.105	16.662	1.852	8.248
Zugänge	-	4	950	1.877
Veränderungen des Konsolidierungskreises		42	132	11.659
Nettoveräußerungen	-	-		(283)
Abschreibungsaufwand	-	(1.040)	(137)	(2.030)
Umgliederung	-	22	(32)	20
Nettofremdwährung	(74)	(641)	(121)	(338)
Buchwert zum 31.12.2020	3.031	15.049	2.644	19.153
Zum 31.12.2020 Bruttobuchwert	3.031	24.796	5.482	58.057
Kumulierte Abschreibung	-	(9.747)	(2.838)	(38.904)
Nettobuchwert	3.031	15.049	2.644	19.153

	Betriebs- und Geschäftsaustattung	Fahrzeuge	GESAMT Sachanlagen
	TEUR	TEUR	TEUR
Zum 01.01.2019	3.515	423	64.601
Zugänge	1.356	181	9.277
Nettoveräußerungen	(56)	(7)	(831)
Abschreibungsaufwand	(1.453)	(159)	(8.988)
Umgliederung	3	7	40
Nettofremdwährung Zur Veräußerung gehaltene	45	5	883
Vermögenswerte Buchwert	(1.475)	(234)	(32.964)
zum 31.12.2019	1.935	216	32.018
Zum 31.12.2019 Bruttobuchwert	11.325	558	74.182
Kumulierte Abschreibung	(9.390)	(342)	(42.164)
Nettobuchwert zum 01.01.2020	1.935	216	32.018
Zugänge	382	77	3.290
Veränderungen des Konsolidierungskreises	1.828	402	14.063
Nettoveräußerungen	(23)	(86)	(392)
Abschreibungsaufwand	(952)	(45)	(4.204)
Umgliederung	(1)	(9)	0
Nettofremdwährung	(50)	(33)	(1.257)
Buchwert zum 31.12.2020	3.119	522	43.518
Zum 31.12.2020 Bruttobuchwert	14.540	837	106.743
Kumulierte Abschreibung	(11.421)	(315)	(63.225)
Nettobuchwert	3.119	522	43.518

	Anhang	2020	2019
Abschreibungsaufwand nach Funktionsbereichen		TEUR	TEUR
Umsatzkosten	8	2.196	2.572
Verwaltungsaufwand		1.334	899
Vertriebskosten	8	351	308
Aufwendungen für Forschung und Entwicklung	8	323	378
Abschreibungsaufwand der zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte		-	4.831
Abschreibungsaufwand gesamt		4.204	8.988

Zu den Sachanlagen gehören nicht abschreibbare Vermögenswerte in Höhe von € 3.030.859 (2019: € 3.104.630). Dieser Betrag betrifft in erster Linie im Eigentum des Konzerns stehende Grundstücke.

Sachanlagen sind zur Besicherung an Dritte verpfändet, soweit dies in den gegenüber der Primärbank gegebenen Garantien im Rahmen des vorrangig besicherten Kreditvertrags festgelegt wurde (siehe Anhang 20).

Zum 31.12.2020 belief sich der Wert der Anlagen im Bau auf € 43.963 (2019: € 29.728), welcher bei den Zugängen erfasst ist.

14. Immaterielle Vermögenswerte

	Anhang	Aufwendungen für Produktentwicklung	Geistiges Eigentum	Computersoftware	Immat. Vermögenswerte gesamt
		TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Zum 01.01.2019		2.468	24.636	3.281	30.385
Zugänge		2.609	21	1.649	4.279
Abschreibungsaufwand		(672)	(2.230)	(1.385)	(4.287)
Veräußerungen		-	-	(70)	(70)
Umgliederung		-	-	(40)	(40)
Nettofremdwährung		-	76	39	115
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte		-	(11.486)	(951)	(12.437)
Zum 31.12.2019		4.405	11.017	2.523	17.945
Zum 31.12.2019
Bruttobuchwert		17.689	62.796	6.754	87.239
Kumulative Abschreibung		(13.284)	(51.779)	(4.231)	(69.294)
Nettobuchwert		4.405	11.017	2.523	17.945
Zugänge		210	-	915	1.125
Veränderungen des Konsolidierungskreises		-	10.153	333	10.486
Abschreibungsaufwand		(859)	(1.295)	(950)	(3.104)
Veräußerungen		-	-	(46)	(46)
Nettofremdwährung		-	(166)	(62)	(228)
Zum 31.12.2020		3.756	19.709	2.713	26.178
Zum 31.12.2020
Bruttobuchwert		17.820	71.050	8.924	97.794
Kumulative Abschreibung		(14.064)	(51.341)	(6.211)	(71.616)
Nettobuchwert		3.756	19.709	2.713	26.178

Geistiges Eigentum

Das geistige Eigentum wurde anfänglich beim Erwerb im Februar 2005 durch einen unabhängigen Gutachter zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Bewertung nachfolgender Erwerbe erfolgte durch die Geschäftsführung.

Die Warenzeichen und Marken der Konzerngesellschaften haben einen Nettobuchwert von € 7.124.985 (2019: € 7.488.275) und einen verbleibenden Abschreibungszeitraum von 34,1 Jahren (2019: 35,1 Jahre). Zu den Konzernmarken gehören "Messer Cutting Systems", "Messer", "BIT Analytical Instruments" sowie sonstige kleinere Marken. Der Konzern ist berechtigt, den Markennamen "Messer" gegen eine geringe jährliche Zahlung an die Gesellschafter zu verwenden.

Die Warenzeichen und Marken "Hans Müller" haben einen Nettobuchwert von € 10.030.295 (2019: € 0), die einer planmäßigen Abschreibung unterliegen.

Bei den Kundenbeziehungen handelt es sich um die starken vertraglichen und geschäftlichen Kontakte zu Kunden, die einen Buchwert von € 1.615.748 (2019: € 2.172.737) und einen gewichteten verbleibenden Abschreibungszeitraum von 2,9 Jahren (2019: 3,8 Jahre) haben.

Das Technische Knowhow, zu dem auch Prozesse, chemische Formeln und Rechte gehören, hat einen Buchwert von € 897.573 (2019: € 1.355.906) und einen gewichteten verbleibenden Abschreibungszeitraum von 2,0 Jahren (2019: 3,0 Jahre).

Die Wettbewerbsverzichtsvereinbarung hat einen Buchwert von € 40.625 (2019: € 0) und einen durchschnittlichen verbleibenden Abschreibungszeitraum von 1,1 Jahren (2019: 0,0 Jahre).

Aufwendungen für Produktentwicklung

Die Aufwendungen für Produktentwicklung in Höhe von € 3.756.291 (2019: € 4.405.334) stellen den Nettobuchwert für qualifizierende Entwicklungsaufwendungen dar, die vor allem für neue Produkte und Technologien im Bereich BIT Analytical Instruments und Messer Cutting Systems GmbH aufgewendet wurden, die einen wesentlichen Anteil an den zukünftigen Umsatzerlösen dieser Sparte haben.

Die in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Aufwendungen für Forschung und Entwicklung betrugen € 12.403.665 (2019: € 11.225.245). Es erfolgten Abschreibungen von aktivierten Entwicklungskosten in Höhe von € 858.652 (2019: € 671.853), die allesamt in den Umsatzkosten enthalten sind.

In den Zugängen bei den Entwicklungskosten sind aktivierte Löhne und Gehälter in Höhe von € 0 (2019: € 668.490) enthalten, die für Arbeiten im Zusammenhang mit der Entwicklung eines neuen Produkts aufgewendet wurden (siehe Anhang 9.4).

Wertminderung immaterieller Vermögenswerte

Die Geschäftsführung des Konzerns testet in Übereinstimmung mit IAS 36 Wertminderung von Vermögenswerten alle immateriellen Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer auf Wertminderung, wenn Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen. Im Geschäftsjahr 2020 ergaben keine Wertminderungen.

Aufwendungen für Abschreibungen immaterieller Vermögenswerte nach Funktionsbereichen	Anhang	2020	2019
		TEUR	TEUR
Umsatzkosten	8	674	727
Vertriebskosten		9	118
Aufwendungen für Forschung und Entwicklung		251	64
Verwaltungsaufwand		875	816
Abschreibung von geistigem Eigentum		1.295	1.350
Abschreibungsaufwand der zur Veräußerung gehaltenen		-	1.212
Vermögenswerte
Abschreibungsaufwand gesamt		3.104	4.287
Aufgliederung des Abschreibungsaufwands für geistiges Eigentum		2020	2019
		TEUR	TEUR
Kundenbeziehungen		641	640
Technisches Knowhow		459	459
Markennamen		195	251
Abschreibungsaufwand geistiges Eigentum gesamt		1.295	1.350

Allgemeines

Neben den Garantien, die der Primärbank im Rahmen des vorrangig besicherten Kredits gegeben wurden (siehe Anhang 20), ist kein immaterieller Vermögenswert zugunsten Dritter als Sicherheit verpfändet. Im Hinblick auf die oben genannten immateriellen Vermögenswerte existierten keinerlei Eigentumsbeschränkungen.

Zum 31.12.2020 und 31.12.2019 gab es keine vertraglichen Zusagen über den Erwerb neuer immaterieller Vermögenswerte, die noch nicht aktiviert waren.

15. Geschäfts- oder Firmenwert (Goodwill)

	Anhang	2020	2019
		TEUR	TEUR
Nettobuchwert
Zum 01.01.		21.447	25.492
Zugang aus Erwerb von Tochterunternehmen und Geschäftsbetrieben		40.080	-
Zugang aus Unternehmenszusammenschluss unter gemeinsamer Beherrschung		11.345	-
Fremdwährungsdifferenz		(1.370)	414
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte	12	-	(4.459)
Zum 31.12.		71.502	21.447
		2020	2019
Goodwill nach zahlungsmittelgenerierenden Einheiten:		TEUR	TEUR
Müller		39.298	-
Messer Medical Home Care		11.345	-
BIT		13.480	14.442
Messer Cutting Systems		6.434	6.821
UK E&B		761	-
Spectron Gas Control Systems		170	170
Spectron GCS Singapore Pte. Ltd., Singapur		14	14
Nettobuchwert Goodwill zum 31.12.		71.502	21.447

Die Geschäftsbereiche Messer Cutting Systems, Oxyfuel, Spectron Gas Supply Systems, BIT Analytical Instruments und Castolin Eutectic wurden im Rahmen einer einzigen Transaktion erworben. Im Jahr 2005 wurden den einzelnen Bestandteilen keine getrennten Werte zugeordnet. Daher war es erforderlich, den Goodwill aus dem Erwerb in Höhe von € 14.223.013 jedem der vier ursprünglichen Bereiche zuzurechnen. Dies geschah, indem der Überschuss aus dem abgezinsten Cashflow des Konzerns aus dem Budget und den Plänen für den Fünfjahreszeitraum 2006-2010 herangezogen wurde und sodann das Ergebnis mit bestimmten immateriellen Vermögenswerten verglichen wurde (geistiges Eigentum und Aufwendungen für Entwicklung), woraufhin der Überschuss auf die einzelnen Bereiche verteilt wurde, und zwar direkt proportional zur Überschusshöhe. Die sonstigen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wurden separat zwischen 2006 und 2020 erworben. Die jeweiligen Goodwills für Castolin Eutectic, Whertec Inc., Monitor Coatings, UK and FMP - Furnace Mineral Powders Inc., Canada wurden in 2019 als zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte eingestuft (Anhang 12).

Der Konzern hat mit Wirkung zum 31.12.2020 die Geschäftsbereiche Müller sowie die E&B Gas Control UK Spectron Division erworben. Dabei wurde jeweils ein Goodwill in Höhe von € 39.297.819 bzw. € 782.083 ermittelt (Anhang 5).

Durch die Einbringung der Messer Medical Home Care Holding GmbH und deren Tochtergesellschaften, die als Unternehmenszusammenschluss unter gemeinsamer Beherrschung bilanziert wurde, wurde der auf Ebene der MIG Holding GmbH bestehende Goodwill für den Geschäftsbereich Messer Medical Home Care in Höhe von € 11.345.428 an den Konzern übertragen.

Der erzielbare Betrag, d.h. der Nutzungswert für jede zahlungsmittelgenerierende Einheit, wurde ermittelt, indem der abgezinste Cashflow nach Steuern für die verschiedenen Bereiche festgestellt wurde. Die Geschäftsführung verwendet in allen Berechnungen separate Abzinsungssätze für jedes Unternehmen und jeden Bereich.

Die Bandbreite war in 2020 wie folgt:

6,70%	(2019: -)	für Müller
5,57 - 7,48%	(2019: -)	für Messer Medical Home Care
5,59 - 6,13%	(2019: 5,57 - 6,09%)	für BIT
6,83 - 9,29%	(2019: 7,20 - 10,83%)	für Messer Cutting Systems
7,33%	(2019: 7,60%)	für Spectron Gas Control Systems
6,84%	(2019: 8,98%)	für Spectron GCS Singapore Pte. Ltd., Singapur

Im laufenden Geschäftsjahr wurden die Unternehmen der BIT Gruppe für Zwecke des Wertminderungstests zu einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit zusammengefasst, da die erzeugten Mittelzuflüsse nicht mehr weitestgehend unabhängig voneinander sind.

Um angemessene Abzinsungssätze zu bestimmen, die das relative geschäftliche Risiko jedes Bereichs widerspiegeln, wurde wie folgt vorgegangen: Feststellung des Marktrisikos der Branche durch Vergleich mit dem Betafaktor für ähnliche auf dem Markt tätige börsennotierte Unternehmen und lokalen Zinssätzen für Kredite sowie der Eigenkapitalausstattung dieser börsennotierten Unternehmen im Hinblick auf jeden Bereich. Sodann wurde aus diesem Vergleich ein durchschnittlicher Abzinsungssatz vor Steuern für jeden Bereich abgeleitet, der dann an das Risiko auf dem jeweiligen geografischen Markt angepasst wurde, indem das Risiko für jeden Markt, in dem der Konzern tätig ist, als Grundlage verwendet wurde. Danach wurde für jeden Bereich der gewichtete durchschnittliche Kapitalkostensatz (Weighted Average Cost of Capital - WACC) auf der Grundlage der vor Ort gültigen Steuersätze bestimmt. Auf der Grundlage dieses WACC wurden sodann die oben angeführten abgezinsten Cashflows für jeden Bereich ermittelt.

Für die Analyse wurde der Nach-Steuer-Satz (WACC) herangezogen, weil die Geschäftsführung der Auffassung ist, dass die Abzinsung der Nach-Steuer-Cashflows zu einem Nach-Steuer-Abzinsungssatz zu demselben Ergebnis führt wie eine Abzinsung der Vor-Steuer-Cashflows zu einem Vor-Steuer-Abzinsungssatz, sofern der Nach-Steuer-Abzinsungssatz in dem Sinne an den Vor-Steuer-Abzinsungssatz angepasst ist, dass er zukünftige Steuer-Cashflows in ihrer jeweiligen Höhe und ihrem Zeitablauf berücksichtigt.

Für die Prüfung auf Wertminderung wurde der anhand des formalen Budgets des Konzerns sowie des Vierjahresplans für den Zeitraum von 2021-2024 ermittelte Cashflow verwendet. Diese Budgets und Pläne werden von den Gesellschaftern benötigt, um die strategische Ausrichtung der Gesellschaft festzulegen; weiterhin benötigen die Finanzgeber im Rahmen der Darlehensbedingungen diese Planzahlen. Das Budget und die Pläne wurden unter Anwendung eines Bottom-Up-Ansatzes erstellt und basieren auf Erfahrungswerten aus der Vergangenheit sowie auf Einschätzungen der Geschäftsführung vor Ort über die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung. Bei der Berechnung des abgezinsten Cashflows hielt die Geschäftsführung ein konservatives Nullwachstum für die Hochrechnungen über das Jahr 2024 hinaus für angebracht.

Ausnahmen bei den standardisierten Wertminderungstests im Konzern gelten für die Unternehmen, die im Bereich Medical Home Care aktiv sind. Zu ihnen zählen die Oxysphair SPRL, die Messer Medical Austria GmbH, die Messer Medical Home Care Slovakia s.r.o. und die Messer Medical Home Care Holding GmbH. Die im Bereich Medical Home Care tätigen Unternehmen werden in einem eigenständigen Bereich betrieben und verwaltet. Daher werden diese Betriebe als eine einzige zahlungsmittelgenerierende Einheit behandelt. Die für die Prüfung auf Wertminderung herangezogenen Cashflows decken einen Vierjahreszeitraum von 2021 bis 2024 ab. Für Cashflows, die über die Budgetpläne für das Jahr 2024 hinausgehen, wurde ein Wachstum von 1% in Ansatz gebracht.

Im Rahmen des Erwerbs des Geschäftsbereichs Müller wurde ein Wertminderungstest durchgeführt. Dabei wurde für die Prüfung die Cashflows für den Vierjahreszeitraum von 2021 bis 2024 zugrunde gelegt. Bei der Berechnung des abgezinsten Cashflows für die Hochrechnungen über das Jahr 2024 hinaus ging die Geschäftsführung von einem weiteren Wachstum aus, jedoch mit abnehmenden Wachstumsraten.

Soweit der ermittelte erzielbare Betrag einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit geringer ist als der Buchwert, wird eine Wertminderung angenommen. Zum 31.12.2020 hat die Prüfung auf Wertminderung ergeben, dass der Konzern den Wert des Goodwills gewahrt hat und keine zahlungsmittelgenerierende Einheit wertgemindert ist.

Wichtige Grundannahmen, die für die Ermittlung des "Nutzungswerts" verwendet wurden Nachfolgend sind die wichtigsten Annahmen dargestellt, auf die sich die Geschäftsführung bei den Cashflow-Berechnungen gestützt hat, aufgrund derer die Wertminderungsprüfungen des Goodwills und der immateriellen Vermögenswerte erfolgt sind.

Budgetierte Bruttomargen - Grundlage, auf welcher der Wert der budgetierten Bruttomargen ermittelt wird, sind die in dem Jahr, das unmittelbar vor dem budgetierten Jahr liegt, erzielten durchschnittlichen Bruttomargen, erhöht um erwartete Effizienzverbesserungen und angepasst an die lokalen Marktbedingungen.

Inflation der Rohstoffpreise - die Grundlage, auf welcher der Wert der Inflation der Rohstoffpreise ermittelt wird, ist die prognostizierte Inflation für jedes Land, in dem ein Produktionsbudget erstellt wird und in dem Rohstoffe bezogen werden. Sodann hat die Geschäftsführung den Markt für Metallrohstoffe herangezogen, da dieser die objektivste Basis für die Ermittlung der Kosten dieser Materialien und für eine Ableitung der entsprechenden Verkaufspreise darstellt.

Anleihezinssätze - der verwendete Abzinsungssatz basiert auf den oben dargelegten gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten (WACC).

Wechselkurse und Zinssätze - die verwendeten Sätze sind die zum 31.12.2020 vorherrschenden Sätze.

Unter Berücksichtigung der Beurteilungen, die auf der Grundlage dieser Annahmen erfolgt sind, ist die Geschäftsführung zu dem Schluss gelangt, dass der Nutzungswert den Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit übersteigt.

Wir haben eine Sensitivitätsanalyse unter Nutzung der Variablen +1% WACC sowie -10% Nettobarwert der zukünftigen Zahlungsflüsse vorgenommen, die der nach vernünftigem Ermessen möglichen Änderungen der wichtigsten Annahmen entsprechen. Aufgrund der Ergebnisse sind wir überzeugt, dass es keine Anzeichen für Wertminderung gibt.

16. Vorratsvermögen

	2020	2019
	TEUR	TEUR
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	25.223	26.161
Fertigerzeugnisse	6.891	7.243
Unfertige Erzeugnisse	18.153	15.432
Handelswaren	5.970	568
Vorratsvermögen	56.237	49.404

Zum 31.12.2020 wurde ein Betrag von € 3.006.851 (2019: € 2.784.518) der Vorräte zum Nettoveräußerungswert bewertet.

Der aktuelle geschätzte Wiederbeschaffungswert der Vorräte, die von dem Konzern zum 31.12.2020 gehalten wurden, betrug € 57.703.894 (2019: € 52.947.832).

Unterjährig wurden Anpassungen beim Nettoveräußerungswert für Vorräte in Höhe von € 242.436 (2019: € 52.733) aufwandswirksam bei den Umsatzkosten erfasst. Außer im Rahmen der Garantien, die der führenden Bank im Rahmen des vorrangig besicherten Kredits (siehe Anhang 20) gestellt wurden, sind die oben erwähnten Vorratsvermögensgegenstände nicht zugunsten Dritter verpfändet.

17. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Forderungen

	Anhang	31.12.2020	31.12.2019
Langfristig		TEUR	TEUR
Langfristige Lieferantenkredite und Einlagen		181	163
		181	163
Kurzfristig
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen		32.631	30.226
Forderungen gegen nahestehende Personen und Unternehmen	30	739	669
Forderungen gegen zur Veräußerung gehaltene Unternehmen	12	-	725
Zinsforderungen		19	18
		33.389	31.638
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (netto)		33.570	31.801
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Forderungen (brutto)		35.092	33.243
Wertberichtigungen für zweifelhafte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen		(1.522)	(1.442)

Gemäß den in Anhang 26 beschriebenen Verfahren bestehen keine weiteren bekannten Risiken, die Anlass zu der Annahme geben würden, dass die Einbringbarkeit der Forderungen in Höhe von € 33.570.384 (2019: € 31.801.189) nicht gegeben ist und der entsprechende Betrag daher nicht vollständig vereinnahmt werden kann.

Zum 31.12. bestanden folgende Wertberichtigungen für zweifelhafte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen:

Wertberichtigungen für zweifelhafte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	Anhang	2020	2019
		TEUR	TEUR
Zum 01.01.		1.442	3.222
Wertminderungsaufwand des Jahres	9.2	147	947
Wertaufholung ungenutzter Wertminderungen	9.1	(78)	(539)
Unterjährig genutzte Wertminderungen		(196)	(741)
Fremdwährungsumrechnungsdifferenz		(55)	32
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte	12	-	(1.479)
Zugang aus Erwerb von Tochterunternehmen und Geschäftsbetrieben		262	-
Zum 31.12.		1.522	1.442

Der Konzern hat den vereinfachten Ansatz angewendet und weist erwartete Verluste aus allen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen über ihre Lebensdauer hinweg auf der Grundlage von Einschätzungen der Geschäftsführung und nicht unter Verwendung eines mathematischen Modells aus, da sich diese Vorgehensweise nach einer Überprüfung der Kundenprofile als unpraktisch erwiesen hat.

Zum 31.12.2020 wurden ausgehend von der Wertberichtigungsmatrix Wertberichtigungen für erwartete Kreditverluste bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von € 281.880 (2019: € 297.688) erfasst. Ein zusätzlicher Betrag in Höhe von € 1.240.139 (2019: € 1.144.599) bezieht sich auf Kunden, für die bestimmte Informationen über Kreditausfälle vorliegen.

18. Sonstige finanzielle Vermögenswerte

		2020	2019
	Anhang	TEUR	TEUR
Forderungen aus Finanzdarlehen	26, 30	9	9
Forderungen aus Finanzdarlehen - Beteiligungen	26, 30	329	329
Forderungen aus Finanzdarlehen - Vendor Loan Verkauf Castolin Division	26, 30	22.796	-
Langfristige finanzielle Vermögenswerte		23.134	338
Forderungen aus Finanzdarlehen - nahestehende Personen oder Unternehmen	30	3	173
Sonstige Beteiligungen		-	1
Darlehen an Unternehmen, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert sind	12	1.357	56.829
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte		1.360	57.003
Finanzielle Vermögenswerte gesamt		24.494	57.341

Die Messer Cutting Systems GmbH hat dem Käufer des Castolin-Geschäfts ein Darlehen über € 22,5 Mio. zu einem Zinssatz abhängig von der Laufzeit zwischen 4% und 8% p.a. gewährt, welches innerhalb von 8 Jahren nach dem Verkauf zurückgezahlt werden muss. Die angefallenen Zinsen sind erst bei Fälligkeit des Darlehens fällig. Die bisher aufgelaufenen Zinsen betragen € 453.699.

Die BIT France Group SA hat ihrer 20%igen Investmentgesellschaft SCI de la Valsiere ein zinstragendes Darlehen zu einem aktuellen Satz von 1,5% (2019: 1,5%) p.a. gewährt, welches im Jahr 2023 zurückgezahlt werden wird. Der noch zurückzuzahlende Saldo belief sich zum 31.12.2020 auf € 328.661 (2019: € 328.661) und wurde in den langfristigen finanziellen Vermögenswerten erfasst.

19. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

	Anhang	2020	2019
		TEUR	TEUR
Kurzfristige Einlagen		11.637	15.204
Sichteinlagen sowie Barmittel und Guthaben		12.578	15.293
	26	24.215	30.497
Kontokorrentkredite	20	(2.112)	(5.662)
In der Kapitalflussrechnung ausgewiesene Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente		22.103	24.835

Kurzfristige Einlagen generieren Zinserträge zu variablen Zinssätzen, die von den Marktsätzen für Bankeinlagen abhängen, die zwischen 0,01% - 13,75% (2019: 0,2% - 5,50%) schwanken. Der gewichtete durchschnittliche Zinssatz im Berichtsjahr betrug 1,23% (2019: 1,49%).

Zahlungsmittel im Wert von € 9.748.065 (2019: € 10.615.039) werden in Gebieten gehalten (Brasilien, VR China und Indien), m denen der Konzern aufgrund von Devisenbewirtschaftungsvorschriften keinen uneingeschränkten Zugang zum Cash-Pooling hat. Diese Unternehmen können über ihre Zahlungsmittel in ihrem Sitzland frei verfügen und der Konzern könnte jederzeit bis zu € 9.357.661 (2019: € 9.391.389) in Form von Dividenden oder Ausschüttungen abziehen. Es ist im Konzern Praxis, dass überschüssige Zahlungsmittel auf jährlicher Basis abgezogen werden, soweit die jeweiligen Unternehmen in der Lage sind, Dividenden auszuschütten und soweit dies im Einklang mit der allgemeinen Strategie der Geschäftsführung steht.

Wir haben jeweils den Zahlungsmittelbestand und die Bankguthaben geprüft und sind der Auffassung, dass keine Wertminderung vorliegt.

20. Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten

	Anhang	2020	2019
Langfristig		TEUR	TEUR
Revolvierende Kreditfazilität	27	-	45.000
Sonstige Darlehen	27	30.384	-
Leasingverbindlichkeiten	27, 28	11.681	7.576
Langfristige Ausleihungen		42.065	52.576
Kurzfristig
Vorrangig besicherte Kredite (Senior Loan Notes)	27	-	25.852
Darlehen von Unternehmen, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert sind	12, 20	-	20.709
Revolvierende Kreditfazilität	27	8.000	-
Kontokorrentkredite	19, 26, 27	2.112	5.662
Leasingverbindlichkeiten	27, 28	4.904	2.989
Gestundete Bankgebühren		-	(161)
Sonstige Darlehen	27	115	-
Kurzfristige Ausleihungen und kurzfristiger Teil der langfristigen Ausleihungen	27	15.131	55.051
Ausleihungen	26, 27	57.196	107.627

Weitere Angaben zu den finanziellen Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten

Die Zinssätze und Tilgungsbedingungen lauten wie folgt:


Rückzahlbar	Kreditrating	Währung (in Tausendern)		Zinssatz
Bankkredite
Revolvierende Kreditfazilität	Aa2	EUR	8.000	1,80%

Sonstige Darlehen
Rantum Capital & Private	n/a
Debt Fund		EUR	30.000	9,85%
SikiMed	n/a	EUR	499	1,07%

Loan Notes
Senior Loan Note 2020	Baal	USD	15.000	6,10%
Senior Loan Note 2020	Baal	EUR	12.500	5,50%

Kontokorrent - besichert
Kontokorrent auf Abruf		EUR	2.112	1,8%
Kontokorrent auf Abruf		USD	1.076	1,3%

Darlehen der Veräußerungsgruppe, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert sind	n.a.	Sonstige	-	-
Leasingverbindlichkeit	n.a.	Sonstige	-	2,02%

		2020	2019
Rückzahlbar	Zinsart	TEUR	TEUR
Bankkredite
Revolvierende Kreditfazilität	Variabel	8.000	45.000
		8.000	45.000
Sonstige Darlehen
Rantum Capital & Private
Debt Fund	Fest	30.000	-
SikiMed	Fest	499	-
		30.499	-
Loan Notes
Senior Loan Note 2020	Fest	-	13.352
Senior Loan Note 2020	Fest	-	12.500
		-	25.852
Kontokorrent - besichert
Kontokorrent auf Abruf	Variabel	2.112	4.704
Kontokorrent auf Abruf	Variabel	-	958
		2.112	5.662
Darlehen der Veräußerungsgruppe, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert sind	Variabel	-	20.709
Leasingverbindlichkeit	Fest	16.585	10.565
		16.585	31.274

Die am 29.08.2015 mit der HSBC sowie drei weiteren Banken vereinbarte revolvierende Kreditfazilität über € 48.000.000 mit einer Laufzeit von fünf Jahren wurde im Dezember 2015 dahingehend geändert, dass eine weitere Aufstockungsoption für die Fazilität in Höhe von € 20.000.000 sowie ein neues Fälligkeitsdatum, nämlich der 17.12.2020, vereinbart wurden. Die Fazilität wurde im November 2016 abermals geändert und das Fälligkeitsdatum auf den 17.12.2021 fixiert. Im Geschäftsjahr 2020 wurde die Kreditfazilität um € 32.000.00 reduziert und die Laufzeit auf den 31. März 2021 verkürzt; gleichzeitig wurden die Castolin Eutectic-Gesellschaften per 30. Juni 2020 aus der Haftung entlassen. Ein Betrag von € 8.000.000 (2019: € 3.000.000) dieser Fazilität war zum Ende des Geschäftsjahres noch nicht in Anspruch genommen worden. Die Kosten für die Aufnahme des Kredits sowie die Zusatzkosten für die Vertragsänderungen werden über die Laufzeit des Kredits abgeschrieben. Zum 31.12.2020 wurde der nicht abgeschriebene Restbetrag von € 0 (2019: € 160.968) als Soll innerhalb der Ausleihungen ausgewiesen, da davon ausgegangen wird, dass die revolvierende Kreditfazilität über die verbleibende Laufzeit umfassend in Anspruch genommen werden wird. Ein Betrag in Höhe von EUR 296.908 (2019: € 175.536) wurde unterjährig als Finanzaufwendungen abgeschrieben (Anhang 9.6).

Zum 31.12.2020 bestanden weitere nicht in Anspruch genommene Kreditfazilitäten in Höhe von € 2.941.829 (2019: € 5.000.000) von der HSBC, € 5.000.000 (2019: € 296.098) von der UniCredit Bank, € 3.590.327 (2019: € 1.009.978) von der Commerzbank und € 3.082.562 (2019: € 2.632.949) von der BW Bank.

Am 09.12.2020 hat die Messer Medical Home Care Holding GmbH einen Finanzierungsvertrag mit der Rantum Capital GmbH & Co. Privat Debt Fund II KG über EUR 30.000.000 abgeschlossen. Das Darlehen ist mit 9,85% verzinst und ist am 15.12.2027 zur Rückzahlung fällig und dient primär zu Finanzierung der Akquisition der Hans Müller-Gesellschaften die am 22.12.2020 geclosed wurde. Der Covenants Test für die auf die Messer Medical Division beschränkte Finanzierung ist erstmals zum 31. Dezember 2021 durchzuführen. Die Messer Medical Division hat sich verpflichtet einen bestimmten Mindest-EBITDA- Betrag sowie einen definierten Verschuldungsgrad nicht zu übersteigen.

Die revolvierende Kreditfazilität wurde planmäßig am 31.03.2021 zurückgezahlt. Da der Kredit vollständig vor der Fälligkeit des Compliance-Zertifikates am 30.04.2021 getilgt wurde, wurde kein Covenants Test zum 31.12.2020 durchgeführt.

Finanzielle Verbindlichkeiten

	Anhang	2020	2019
		TEUR	TEUR
Kurzfristig
Aufgeschobene bedingte Gegenleistung	2.3, 27	201	159
Devisenterminvertrag	2.3, 26,	-	98
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten gesamt	27	201	257
Langfristig
Kaufpreisverbindlichkeit aus Put-/Call-Option	2.3, 5, 27	10.867	-
Aufgeschobene bedingte Gegenleistung	2.3, 27	251	30
Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten gesamt		11.118	30
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten gesamt		11.319	287

Am 01.08.2018 erwarb der Konzern 100% der stimmberechtigten Anteile an der Spectron GCS Singapore Pte. Ltd. Im Rahmen des Kaufvertrags mit dem ehemaligen Eigentümer wurde eine aufgeschobene bedingte Gegenleistung vereinbart, die auf der Grundlage der jährlichen EBITDA-Performance des erworbenen Unternehmens im Verlaufe der nächsten drei Jahre ermittelt wird. Zum Stand 31.12.2020 schätzt die Geschäftsführung, dass 2021 ein Betrag von€ 61.660 zu zahlen sein wird. Der beizulegende Zeitwert der Verbindlichkeit hängt von Änderungen der auf dem Markt vorherrschenden Abzinsungssätze, Wechselkursschwankungen und der endgültigen Bewertung der EBITDA-Performance des erworbenen Unternehmens im Verlaufe des nächsten Jahres ab. Die Anpassung der Verbindlichkeit aus der aufgeschobenen bedingten Gegenleistung für das Geschäftsjahr zum 31.12.2020 beträgt € 38.133 und ist unter den sonstigen Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen (Anhang 9.2).

Die Verluste in Höhe von € 38.133 (2019: € 18.639) aus der Erhöhung der bedingten Gegenleistung beziehen sich auf die prognostizierten höheren zukünftigen Kosten für den Erwerb der Spectron GCS Singapore Pte. Ltd.

Am 01.07.2020 erwarb der Konzern 100% der Anteile an der E&B Gas Control Company Limited. Im Rahmen des Kaufvertrags wurde eine bedingte Gegenleistung vereinbart, die fällig wird, wenn bestimmte finanzielle Leistungskennzahlen in den kommenden Jahren durch die erworbene Gesellschaft erfüllt werden. Zum Stand 31.12.2020 schätzt die Geschäftsführung, dass 2021 ein Betrag von € 139.039 zu zahlen sein wird. Die angesetzte Verbindlichkeit aus der aufgeschobenen bedingten Gegenleistung zum 31.12.2020 beträgt € 389.528.

Gemäß Kaufvertrag vom 29.09.2020 erwarb der Konzern jeweils 80% der stimmberechtigten Anteile an der Hans Müller HMP Medizintechnik GmbH (im Folgenden auch "HMP") und der Hans Müller medizinische und technische Gase GmbH (im Folgenden auch "HMG"; zusammen "Müller") vom bisherigen Alleingesellschafter Hans Müller. Bezogen auf die verbleibenden 20% der Anteile an Müller haben die Parteien Put-/Call-Optionsrechte vereinbart, die paritätisch ausgestaltet sind. Der Ausübungspreis beinhaltet eine fixe Komponente in Höhe von € 10.400.400 sowie eine variable Komponente, die sich bei Erreichen bestimmter Umsatzziele auf maximal € 2.500.000 erhöht. Die Put-/Call-Option kann frühestens am 01.07.2023 durch die Parteien ausgeübt werden. Der ermittelte Wert der Option zum Vereinbarungszeit belief sich auf € 10.867.114.

Änderungen bei den Verbindlichkeiten aufgrund von Finanzierungstätigkeit in 2020 (in TEUR)

	01.01. 2020	Erwerb eines Tochterunternehmens	Cashflows
Kurzfristige zinstragende Darlehen und Ausleihungen (mit Ausnahme der unten stehenden Posten)	31.514	206	(23.318)
Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten	2.989	1.412	(3.971)
Langfristige zinstragende Darlehen und Ausleihungen (mit Ausnahme unten stehender Posten)	45.000	384	(15.000)
Langfristige Leasingverbindlichkeiten	7.576	6.273	-
Darlehensverbindlichkeiten gegenüber der Veräußerungsgruppe, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert sind	20.709	-	(20.709)
Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeit gesamt	107.788	8.275	(62.998)
Gestundete Bankgebühren	(161)	-	-
Ausleihungen gesamt	107.627	8.275	(62.998)
Inanspruchnahme neuer Finanzschulden			38.000
Kreditrückzahlungen			(72.768)
Zahlungen für den Tilgungsanteil der Leasingverbindlichkeiten			(3.971)
Zahlungen der Darlehensverbindlichkeiten gegenüber der Veräußerungsgruppe, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert war			(20.709)

	Wechselkursbewegungen	Neue Leasingverhältnisse	Sonstiges	31.12. 2020
Kurzfristige zinstragende Darlehen und Ausleihungen (mit Ausnahme der unten stehenden Posten)	-	-	1.825	10.227
Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten	(76)	715	3.835	4.904
Langfristige zinstragende Darlehen und Ausleihungen (mit Ausnahme unten stehender Posten)	-	-	-	30.384
Langfristige Leasingverbindlichkeiten	(89)	1.589	(3.668)	11.681
Darlehensverbindlichkeiten gegenüber der Veräußerungsgruppe, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert sind	-	-	-	-
Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeit gesamt	(165)	2.304	1.992	57.196
Gestundete Bankgebühren	-	-	161	-
Ausleihungen gesamt	(165)	2.304	2.153	57.196
Inanspruchnahme neuer Finanzschulden
Kreditrückzahlungen
Zahlungen für den Tilgungsanteil der Leasingverbindlichkeiten
Zahlungen der Darlehensverbindlichkeiten gegenüber der Veräußerungsgruppe, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert war

Die Spalte "Sonstiges" enthält die Auswirkungen der Umgliederung des langfristigen Teils der zinstragenden Darlehen und Ausleihungen einschließlich der Verpflichtungen aus Leasingverhältnissen in kurzfristig aufgrund des Zeitablaufs sowie die Auswirkungen der aufgelaufenen, jedoch noch nicht bezahlten Zinsen auf zinstragende Darlehen und Ausleihungen. Der Konzern weist Zinsaufwand bei den Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit aus.

Änderungen bei den Verbindlichkeiten aufgrund von Finanzierungstätigkeit in 2019 (in TEUR)

	01.01. 2019	Anpassungen durch die Anwendung von IFRS 16	01.01.2019 (angepasst)	Cashflows
Kurzfristige zinstragende Darlehen und Ausleihungen (mit Ausnahme der unten stehenden Posten)	292	-	292	7.638
Kurzfristige Verpflichtungen aus Finanzierungsleasingverträgen	205	(205)	-	-
Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten	-	9.826	9.826	(10.906)
Langfristige zinstragende Darlehen und Ausleihungen (mit Ausnahme unten stehender Posten)	63.721	-	63.721	5.316
Langfristige Verpflichtungen aus Finanzierungsleasingverträgen	3.476	(3.476)	-	-
Langfristige Leasingverbindlichkeiten	-	46.037	46.037	-
Darlehensverbindlichkeiten gegenüber der Veräußerungsgruppe, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert sind	-	-	-	-
Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätig keit gesamt	67.694	52.182	119.876	2.048
Gestundete Bankgebühren	(336)	-	(336)	-
Ausleihungen gesamt	67.358	52.182	119.540	2.048
Inanspruchnahme neuer Finanzschulden				10.788
Kreditrückzahlungen				3.432
Zahlungen für den Tilgungsanteil der Leasingverbindlichkeiten				(12.172)

	Wechselkursbewegungen	Neue Leasingverhältnisse	Sonstiges	Als zur Veräußerung gehalten klassifiziert	31.12. 2019
Kurzfristige zinstragende Darlehen und Ausleihungen (mit Ausnahme der unten stehenden Posten)	(244)	-	23.944	(116)	31.514
Kurzfristige Verpflichtungen aus Finanzierungsleasingverträgen	-	-	-	-	-
Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten	109	2.572	7.615	(6.227)	2.989
Langfristige zinstragende Darlehen und Ausleihungen (mit Ausnahme unten stehender Posten)	-	-	(23.945)	(92)	45.000
Langfristige Verpflichtungen aus Finanzierungsleasingverträgen	-	-	-	-	-
Langfristige Leasingverbindlichkeiten	647	7.175	(8.211)	(38.072)	7.576
Darlehensverbindlichkeiten gegenüber der Veräußerungsgruppe, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert sind	-	-	-	20.709	20.709
Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätig keit gesamt	512	9.747	(597)	(23.798)	107.788
Gestundete Bankgebühren	-	-	175	-	(161)
Ausleihungen gesamt	512	9.747	(422)	(23.798)	107.627
Inanspruchnahme neuer Finanzschulden
Kreditrückzahlungen
Zahlungen für den Tilgungsanteil der Leasingverbindlichkeiten

21. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten

	Anhang	2020	2019
		TEUR	TEUR
Langfristig
Sonstige Verbindlichkeiten		770	625
Kurzfristig
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten		31.714	29.907
Sonstige Verbindlichkeiten		20.150	19.743
Vertragsverbindlichkeiten		20.836	19.907
Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Personen und Unternehmen	30	1.063	309
Verbindlichkeiten gegenüber der Veräußerungsgruppe, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert sind	12	-	70
Zinsaufwand im Zusammenhang mit den Senior Loan Notes	20	17	23
		73.780	69.959
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten gesamt		74.550	70.584

Sonstige Verbindlichkeiten beinhalten Verpflichtungen zur Zahlung von Löhnen und Gehältern sowie indirekte Steuern, Kundenrabatte und an Mitarbeiter zu zahlende Beträge wie z.B. nicht ausbezahlte Umsatzprovisionen, Boni, Gehälter und Urlaubsgelder.

Für die oben aufgeführten finanziellen Verbindlichkeiten gilt Folgendes:

•	Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind nicht zinstragend und werden in der Regel in Abhängigkeit von den lokalen Handelsgepflogenheiten und Gesetzen innerhalb von 30-90 Tagen beglichen.
•	Sonstige Verbindlichkeiten und aufgelaufene Beträge sind nicht zinstragend und haben Laufzeiten zwischen 1-9 Monaten.
•	Zu zahlende Zinsen werden in der Regel zweimal pro Geschäftsjahr gezahlt.

22. Latente Steueransprüche und -schulden

Die latenten Steueransprüche und -schulden zum 31.12.2020 stellen sich wie folgt dar:

	Anhang	2020	2019
		TEUR	TEUR
Latente Steuern
Anfangssaldo (Vermögenswert)		5.092	3.633
Umkehrung von temporären Differenzen	11	(364)	(2.975)
Schaffung von temporären Differenzen	11	4.615	5.177
Ansatz zuvor nicht erfasster steuerlicher Verluste und Steuergutschriften	11	76	3.083
Unterjährige Bewegung bei nicht erfassten temporären Differenzen	11	-	816
Bewegung bei Steuerrückstellungen	11	(4.632)	(4.543)
Auswirkungen von Änderungen der lokalen Ertragsteuersätze	11	1.752	467
Erfolgswirksame Erfassung fortzuführender Geschäftsbereiche	11	1.448	2.025
Im sonstigen Ergebnis erfasster Betrag	11	1.158	977
Bei den zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten erfasster Betrag	12	-	(1.686)
Erwerb von Tochterunternehmen	5	(2.967)	-
Fremdwährungsumrechnungsdifferenzen		(2.209)	143
Schlusssaldo (Nettovermögenswert)		2.522	5.092
Aufsplittung von latenten Steueransprüchen und -schulden
Latente Steueransprüche		9.403	8.518
Latente Steuerschulden		(6.881)	(3.426)
		2.522	5.092

Die Geschäftsführer sind der Auffassung, dass die steuerlichen Verlustvorträge in zukünftigen Rechnungslegungsperioden verwendet werden können, um den aus erwarteten zukünftigen Gewinnen erwachsenden Steueraufwand zu verringern.

Die einzelnen Komponenten der latenten Steueransprüche bzw. -schulden, die hinsichtlich abzugsfähiger temporärer Differenzen erfasst wurden, stellen sich wie folgt dar:

Spezifikation der einzelnen Komponenten der latenten Steueransprüche bzw. (-schulden)	2020	2019	Sonstiges Ergebnis 2020	Veränderungen Konsolidierungskreis 2020
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Latente Steuerschulden
Immaterielle Vermögenswerte	(6.365)	(3.868)	-	(2.535)
Sachanlagen	(1.256)	(418)	-	(917)
Goodwill	(799)	(801)	-	-
Aufgelaufene und sonstige Beträge	(54)	(35)	-	20
Verbindlichkeiten gesamt	(8.474)	(5.122)
Saldierung	1.593	1.696
Latente Steuerschulden	(6.881)	(3.426)
Latente Steueransprüche
Steuerliche Verlustvorträge	4.135	2.236	-
Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses	3.116	4.471	(853)	-
Sonstige Verbindlichkeiten	642	1.002	-	-
Auflösung von Bestandsgewinnen	737	621	-	-
Rückstellungen: Garantie- /Gewährleistungsverpflichtungen	287	344	-	-
Immaterielle Vermögenswerte	609	576	-	-
Zinsen	470	380	-	-
Forderungen: Wertminderung auf zweifelhafte Forderungen	163	176	-	-
Goodwill	-	-	-	-
Sonstige Posten	837	408	-
Vermögenswerte gesamt	10.996	10.214
Saldierung	(1.593)	(1.696)
Latente Steueransprüche	9.403	8.518
	2.522	5.092	(853)	(3.431)
Davon entfallen auf:
Aufgegebene Geschäftsbereiche				-
Fortzuführende Geschäftsbereiche			(853)	(3.431)
Fremdwährungsumrechnungsdifferenz
Übertragung in die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte				-
Latenter Steueraufwand im sonstigen Ergebnis
(Anhang 11)			853
Latente Steuergutschrift in G&V (Anhang 11)

Spezifikation der einzelnen Komponenten der latenten Steueransprüche bzw. (-schulden)	G&V 2020	Sonstiges Ergebnis 2019	Übertrag ZVG 2019	G&V 2019
	TEUR	TEUR		TEUR
Latente Steuerschulden
Immaterielle Vermögenswerte	38	-	3.331	667
Sachanlagen	79	-	933	44
Goodwill	2	-	(425)	105
Aufgelaufene und sonstige Beträge	(39)	-	(4)	20
Verbindlichkeiten gesamt
Saldierung
Latente Steuerschulden
Latente Steueransprüche
Steuerliche Verlustvorträge	1.899	-	(1.849)	621
Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses	(2.186)	977	(1.854)	69
Sonstige Verbindlichkeiten	(359)	-	(588)	(147)
Auflösung von Bestandsgewinnen	116	-	(591)	294
Rückstellungen: Garantie- /Gewährleistungsverpflichtungen	(57)	-	(327)	123
Immaterielle Vermögenswerte	34	-	-	576
Zinsen	90	-	1	160
Forderungen: Wertminderung auf zweifelhafte Forderungen	(14)	-	(152)	10
Goodwill	-	-	-	(544)
Sonstige Posten	429	-	(161)	170
Vermögenswerte gesamt
Saldierung
Latente Steueransprüche
	1.715	977	(1.686)	2.168
Davon entfallen auf:
Aufgegebene Geschäftsbereiche	(187)	433	(1.686)	1.173
Fortzuführende Geschäftsbereiche	1.902	544	-	995
Fremdwährungsumrechnungsdifferenz	59			(143)
Übertragung in die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte			1.686
Latenter Steueraufwand im sonstigen Ergebnis
(Anhang 11)		(544)
Latente Steuergutschrift in G&V (Anhang 11)	1.962			852

Latente Steuerschulden

Zum 31.12.2020 betrug der Nettowert der thesaurierten Gewinne in allen Tochterunternehmen und Zweigniederlassungen € 67.086.930 (2019: € 136.811.605). Er setzte sich zusammen aus thesaurierten Gewinnen in Höhe von € 113.305.462 (2019: € 223.320.514) und aufgelaufenen Verlusten in Höhe von € 44.637.137 (2019: € 86.508.909). Wenn latente Steuern in Bezug auf die thesaurierten Gewinne angesetzt worden wären, würde sich die entsprechende Verbindlichkeit nur auf die entsprechenden Quellensteuersätze beziehen, wobei im vorliegenden Fall in Deutschland nur 5,0% der Ausschüttungen steuerpflichtig wären, soweit anwendbar.

Steuerliche Verluste

Die steuerlichen Gesamtverluste der Tochterunternehmen des Konzerns belaufen sich auf € 90.776.162 (2019: € 65.415.853) und können mit den zukünftigen steuerbaren Erträgen dieser Tochterunternehmen verrechnet werden. Steuerliche Verluste, für die ein latenter Steueranspruch angesetzt wurde, belaufen sich auf € 14.123.172 (2019: € 11.535.202). Diese Verluste sind in dem Betrag über € 76.652.990 (2019: € 53.880.651) der steuerlichen Verluste enthalten, für die in dem Jahresabschluss keine latenten Steueransprüche ausgewiesen wurden, weil es unsicher ist, ob in Zukunft genügend steuerbares Einkommen vorhanden sein wird, um diese Verluste in absehbarer Zukunft vollständig ansetzen zu können.

Zum 31.12.2020 gab es im Konzern keine Steuergutschriften (2019: € 0), die gegen Gewinne in kommenden Jahren vorgetragen hätten werden können.

Es wird angenommen, dass die steuerlichen Verluste zu folgenden Daten ablaufen:

	Steuerliche Verluste mit angesetzten latenten Steueransprüchen 2020	Steuerliche Verluste ohne angesetzte latente Steueransprüche 2020	Steuerl. Verluste gesamt 2020	Steuerl. Verluste gesamt 2019
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Auslaufen in:
weniger als einem Jahr	-	12	12	-
innerhalb von ein bis drei Jahren	-	44	44	-
innerhalb von drei bis fünf Jahren	23	2.662	2.685	3.010
nach mehr als fünf Jahren	14.100	73.935	88.035	62.406
Verluste gesamt	14.123	76.653	90.776	65.416

23. Verpflichtungen für Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses

In der Gewinn-und Verlustrechnung erfasste Aufwendungen

Die Aufwendungen, die dem Konzern unterjährig im Hinblick auf Pensionszahlungen entstanden sind, setzen sich wie folgt zusammen:

	Anhang	2020	2019
		TEUR	TEUR
Beitragsorientierte Versorgungspläne		768	1.133
Leistungsorientierte Versorgungspläne		482	666
Pensionen und ähnliche Leistungen	9.4	1.250	1.799

Es gab aus den beitragsorientierten Versorgungsplänen keine Aufwendungen für medizinische Versorgung nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in 2020 oder 2019.

In der Bilanz ausgewiesene Beträge

Für Tochterunternehmen des Konzerns wurden in der Konzernbilanz zum 31.12.2020 Beträge ausgewiesen, die eine Reihe beitragsorientierter und leistungsorientierter Versorgungspläne betreffen und sich wie folgt darstellen:

	2020	2019
	TEUR	TEUR
Verbindlichkeiten
Beitragsorientierte Versorgungspläne - Verbindlichkeiten	(448)	(495)
Leistungsorientierte Versorgungspläne - Rückstellungen	(27.819)	(27.874)
Verbindlichkeiten gesamt	(28.267)	(28.369)

Nettoverbindlichkeiten für leistungsorientierte Versorgungspläne	2020	2019
	TEUR	TEUR
Barwert der nicht finanzierten leistungsorientierten Verpflichtungen	17.026	16.557
Barwert der finanzierten leistungsorientierten Verpflichtungen	38.666	38.596
Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen gesamt	55.692	55.153
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens im Rahmen des leistungsorientierten Plans	(27.873)	(27.279)
Nettoverbindlichkeit für leistungsorientierte Verpflichtungen	27.819	27.874
Vermögenswert für leistungsorientierte Verpflichtungen	-	-
Verbindlichkeit für leistungsorientierte Verpflichtungen	27.819	27.874
Nettoverbindlichkeit für leistungsorientierte Verpflichtungen	27.819	27.874

Der Konzern hat Verpflichtungen im Zusammenhang mit einer Reihe von Leistungen nach Beendigung des .Arbeitsverhältnisses in verschiedenen Tochterunternehmen. Diese Pläne können in leistungsorientierte und beitragsorientierte Pläne aufgeteilt werden. Grundsätzlich enthalten diese Pläne Verpflichtungen für den Zeitpunkt der Pensionierung oder nach der Pensionierung. Die Kosten für die Erfüllung dieser Verpflichtungen werden sowohl durch Zahlungen von Arbeitnehmern und/oder von den betroffenen Unternehmen erfüllt. Wenn erforderlich, werden hierbei die Empfehlungen von unabhängigen qualifizierten Versicherungsmathematikern berücksichtigt.

Es bestehen leistungsorientierte Versorgungspläne bei der Messer Cutting Systems Inc., der Messer Griesheim Ltd. und der Oxysphair Sprl. Die Vermögenswerte dieser Versorgungspläne sind in separat verwaltete Fonds ausgelagert.

Die Vorstände der finanzierten Pensionsfonds sind paritätisch mit Vertretern des Arbeitgebers und (ehemaliger) Mitarbeiter besetzt. Die Fondsverwaltung ist kraft Gesetz oder Satzung verpflichtet, im Interesse des Fonds sowie aller am Pensionsplan beteiligten Personen zu handeln, d.h. im Interesse der aktiven Arbeitnehmer, der inaktiven Arbeitnehmer, der pensionierten Arbeitnehmer und der Arbeitgeber. Die Fondsverwaltung ist verantwortlich für die Investment-Richtlinien, die im Hinblick auf das Fondsvermögen angewendet werden.

Die Leistungen aus den unterschiedlichen Plänen variieren je nach Land. Grundsätzlich haben die Arbeitnehmer jedoch Anspruch auf jährliche Pensionszahlungen in Höhe eines fixen Prozentsatzes ihres letzten Gehalts für jedes Dienstjahr bis zur Erreichung des in dem jeweiligen Land geltenden Rentenalters. Die anwartschaftsfähige Dienstzeit ist auf 35-40 Dienstjahre beschränkt; der maximale jährliche Anspruch schwankt zwischen 66% (im Vereinigten Königreich) und 70% (in den USA) des letzten Gehalts und wird in Abhängigkeit von der Höhe der staatlichen Rentenansprüche nach unten angepasst.

Aus diesen finanzierten Plänen ergeben sich für den Konzern versicherungsmathematische Risiken: das Investitionsrisiko, das Zinsrisiko, das Lebenserwartungsrisiko und das Lohn- und Gehaltsrisiko. Das Risiko aus Zahlungsverpflichtungen gegenüber Angehörigen von Planmitgliedern (Witwen- und Waisenleistungen) ist Teil des versicherungsmathematischen Risikos in den britischen und amerikanischen Pensionsplänen.

In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Aufwendungen	Anhang	2020	2019
		TEUR	TEUR
Laufender Dienstzeitaufwand		89	67
Gewinne aus Planabgeltung		(33)	-
Zinsaufwand netto	9.4, 9.6	426	599
In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste leistungsorientierte Versorgungspläne		482	666
Neubewertung der Netto-Verbindlichkeit für leistungsorientierte Pläne
(Gewinn) / Verlust aus Planvermögen (ohne Beträge, die bei den Nettozinsen erfasst sind)		(1.952)	(3.086)
Versicherungsmathematische Verluste / (Gewinne) aufgrund von veränderten demografischen Annahmen		(226)	865
Versicherungsmathematische Verluste / (Gewinne) aufgrund von veränderten finanztechnischen Annahmen		3.888	4.493
Versicherungsmathematische Verluste/ (Gewinne) aufgrund von erfahrungsbedingten Anpassungen		(278)	(38)
Im sonstigen Ergebnis erfasste (Gewinne)/Verluste aus leistungsorientierten Versorgungsplänen		1.432	2.234
Aufwand/ (Erträge) aus leistungsorientierten Versorgungsplänen gesamt		1.914	2.900

Die Geschäftsführung geht aufgrund von unabhängigen versicherungsmathematischen Bewertungen davon aus, dass die ertragswirksamen Aufwendungen für leistungsorientierte Versorgungspläne sich im Jahr 2021 auf etwa € 466.947 belaufen werden und dass in 2021 Beiträge in Höhe von € 482.847 in leistungsorientierte Versorgungspläne eingezahlt werden. Für die kommenden vier Jahre, also bis 31.12.2025, geht die Geschäftsführung davon aus, dass weitere nicht abgezinste Zahlungen über einen Gesamtbetrag von € 989.694 zu leisten sein werden.

Grundlegende versicherungsmathematische Annahmen zum Bilanzstichtag (ausgedrückt als gewichtete Durchschnittswerte):

	2020	2019
Zum 31.12. geltende Abzinsungssätze	1,53%	2,12%
Zukünftige Inflationsrate	2,05%	1,88%
Zukünftige Lohnsteigerungen	1,93%	1,93%
Zukünftige Rentenerhöhungen	2,52%	2,60%
Personalfluktuation	1,00%	1,13%
Zukünftige Steigerungsrate bei den staatlichen Rentenzahlungen	1,50%	1,75%

Die Abzinsungssätze basieren auf Marktindikatoren. Die Abnahme über das vergangene Jahr hinweg belegt die allgemeine Senkung der Interbankenzinssätze seit Anfang des Jahres. Dieser Satz wird auch verwendet, um die erwarteten Gesamterträge aus Planvermögen zu ermitteln.

Die Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses im Rahmen der zahlreichen leistungsorientierten Versorgungspläne des Konzerns basieren auf sich verändernden Prozentangaben über die an Arbeitnehmer ausgezahlten Vergütungen, die je nach den vor Ort vorherrschenden Verhältnissen über unterschiedliche Zeiträume vor der Pensionierung hinweg variieren können. Die gewichtete durchschnittliche Restlebensdauer der Arbeitnehmer im Rahmen dieser Pläne liegt bei 10,54 Jahren (2019: 10,93 Jahre).

Die gewichtete durchschnittliche Dauer der Verpflichtungen aus leistungsorientierten Versorgungsplänen beträgt 13,31 Jahre (2019: 13,44 Jahre). Die Konzerngeschäftsführung geht auf der Grundlage von versicherungsmathematischen Berichten davon aus, dass die Verbindlichkeiten aus leistungsorientierten Versorgungsplänen gegenüber Pensionsberechtigten wie folgt getilgt werden: € 2.451.644 innerhalb der kommenden zwölf Monate, weitere € 11.133.693 innerhalb der darauffolgenden vier Jahre und weitere € 13.906.751 innerhalb der sich daran anschließenden fünf Jahre bis zum 31.12.2030.

Die zukünftige Steigerungsrate bei den staatlichen Rentenzahlungen ist relevant für Pläne, in denen die Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses durch die Höhe der staatlichen Rentenleistungen begrenzt sind. Die Mitarbeiter zahlen einen festgelegten Satz von ihrem anwartschaftsfähigen Gehalt in den Pensionsplan ein, der sich von Land zu Land und je nach Plantyp unterscheidet. Der Beitragssaldo wird von den Tochterunternehmen auf der Grundlage versicherungsmathematischer Rahmenberechnungen, die vor Ort erfolgen, ausgeglichen.

Die Personalfluktuation hat Auswirkungen auf die letztendliche Verbindlichkeit im Rahmen von leistungsorientierten Versorgungsplänen, da dieser Anteil der Arbeitnehmer bei Erreichen des Pensionsalters oder Planeinstellung die entsprechenden Leistungen nicht vollumfänglich in Anspruch nehmen wird.

Annahmen zur Sterblichkeit

Die versicherungsmathematischen Annahmen zur Sterblichkeit (Lebensjahre nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses) hinsichtlich der Pensionspläne stellen sich wie folgt dar:

	Wohnsitzstaat	Männlich	Weiblich
BIT Analytical Instruments GmbH	Deutschland	20,3	23,8
Messer Cutting Systems Inc.	USA	16,3	18,0
Spectron Gas Control Systems GmbH	Deutschland	21,8	25,4
Messer Griesheim Ltd.	UK	21,1	23,2
MesserSoft GmbH	Deutschland	21,8	25,4
Messer Cutting Systems GmbH	Deutschland	21,6	25,3
Oxysphair Sprl	Belgien	21,6	23,3

	Nicht finanzierte Verpflichtung	Finanzierte Verpflichtung	Beizulegender Zeitwert Planvermögen	Buchwert
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
MCS Inc., US-Pensionsplan	-	(23.827)	19.210	(4.617)
MCS GmbH, deutscher Pensionsplan	(13.671)	-	-	(13.671)
Messer Griesheim Ltd., britischer Pensionsplan	-	(14.839)	7.636	(7.203)
BIT GmbH, deutscher Pensionsplan	(827)	-	-	(827)
MCS Korea Ltd., Plan mit Einmalzahlung	(422)	-	-	(422)
BIT Group France SA, französischer Pensionsplan	(359)	-	-	(359)
Spectron Gas Control Systems GmbH	(166)	-	-	(166)
Oxysphair Sprl, belgischer Pensionsplan	-	(1.105)	1.027	(78)
Messer Medical Austria GmbH	(308)	-	-	(308)
Sonstige Pensionspläne	(168)	-	-	(168)
Gesamt	(15.921)	(39.771)	27.873	(27.819)

Die Pläne für Leistungen an Mitarbeiter in Frankreich, Deutschland und Südkorea werden nicht durch separat verwaltete Vermögenswerte finanziert. In Frankreich werden die Verbindlichkeiten für Leistungen im Rahmen von Arbeitsverhältnissen für Einmalzahlungen verwendet, die bei der Pensionierung in Abhängigkeit von der Dauer der Beschäftigung bei dem Unternehmen geleistet werden.

In Korea dienen die Verbindlichkeiten für Leistungen im Rahmen von .Arbeitsverhältnissen zur Zahlung entweder eines Einmalbetrags bei Rentenantritt oder einer Rente nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Dabei hat jeder Arbeitnehmer ein Wahlrecht.

Mitarbeiter, die im Rahmen der Ordnung der betrieblichen Zusatzversorgung am Versorgungsplan der Messer Cutting Systems GmbH (MCS) und der BIT Analytical Instruments GmbH in Deutschland beteiligt waren (es handelt sich hierbei um einen Pensionsplan, mit dem die Pensionszahlungen an Arbeitnehmer aufgestockt werden, die über der Beitragsbemessungsgrenze lagen), sind nicht mehr berechtigt, neue Leistungen im Rahmen dieses Plans zu erhalten. Die bis 2002 bestehenden Leistungen bleiben für alle anspruchsberechtigten Mitarbeiter in Kraft. Im Verlaufe des Jahres 2002 wurde darüber hinaus die Teilnahme neuer MCS-Mitarbeiter am Pensionsplan im Rahmen der Ordnung der betrieblichen Grundversorgung beendet, wobei bestehende Arbeitnehmer aber nach wie vor daran teilnehmen können.

Anpassungen von Ansprüchen an verändernde Lebenshaltungskosten in Deutschland werden als Teil der Verpflichtung zur Zahlung von Leistungen an den Arbeitnehmer behandelt; Unterschiede zwischen der tatsächlichen und der prognostizierten Erhöhung werden jedes Jahr als versicherungsmathematische Gewinne bzw. Verluste behandelt.

Bewegung des Planvermögens	Anhang	2020	2019
		TEUR	TEUR
Saldo zum 01.01.		27.279	31.299
Zugang aus Erwerb eines Tochterunternehmens		1.017	-
Nettozinsen (vollständig in der Gewinn- und Verlustrechnung enthalten)		720	1.085
Ertrag aus Planvermögen (ohne Beträge, die beim Nettozinsaufwand erfasst sind), im Sonstigen Ergebnis erfasst		1.952	3.718
Unternehmensbeiträge zum Planvermögen		432	946
Arbeitnehmerbeiträge zum Planvermögen Aus dem Planvermögen an pensionierte Arbeitnehmer ausgezahlte Leistungen		2 (1.352)	(2.086)
Umrechnungsdifferenz hinsichtlich Planvermögen		(2.177)	1.097
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte	12	-	(8.780)
Saldo zum 31.12.		27.873	27.279

Analyse des Planvermögens, Investitionen in	2020	2019
	TEUR	TEUR
Investmentfonds	25.620	26.060
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	1.470	1.219
Festverzinsliche Anleihen und Schuldtitel	605	-
Aktienanlagen	51	-
Immobilien	127	-
	27.873	27.279
Analyse der Investitionen in aktiv verwaltete Investmentfonds
Aktienanlagen	18.568	19.117
Festverzinsliche Anleihen und Schuldtitel	6.126	6.045
Geldmarktfonds	926	898
	25.620	26.060

In keinem der Investmentfonds liegt eine geografische oder branchenabhängige Konzentration von Vermögenswerten vor. Die verschiedenen Fonds werden unabhängig auf Grundlage der von der Gesellschaft und den Arbeitnehmervertretern erteilten Weisungen durch Fondsverwalter verwaltet, die in Übereinstimmung mit der vor Ort anwendbaren Gesetzgebung im Bereich Renten und Pensionen handeln. Nahezu sämtliche Aktienanlagen und Schuldinstrumente verfügen über notierte Kurse in aktiven Märkten.

Der tatsächliche Ertrag aus Planvermögen für das zum 31.12.2020 beendete Geschäftsjahr stellte einen Gewinn in Höhe von € 495.085 bzw. 1,83% (2019: € 4.642.834 bzw. 18,33%) des Durchschnittswerts des gesamten Planvermögens einschließlich Auswirkungen aus Fremdwährungsumrechnungsverlusten in Höhe von € 2.176.811 (2019: Gewinn von € 683.350) dar.

In lokaler Währung ausgedrückt, erhöhte sich das Planvermögen des US-Plans um 13,13% (2019: Anstieg um 20,02%) und von Messer Griesheim (UK) um 2,37% (2019: Anstieg um 10,74%) im Jahresverlauf. Das Planvermögen für den Pensionsplan der Oxysphair Sprl ist zum 31. Dezember 2020 erstmals mit € 1.026.703 erfasst.

Das Planvermögen wird mehrheitlich durch separat verwaltete, diversifizierte Investmentfonds gehalten. Aufgrund der Ausgestaltung dieser verschiedenen Investmentfonds gibt es nur eingeschränkt sinnvolle und detaillierte Informationen, die ohne unverhältnismäßigen Kostenaufwand bezogen werden könnten, sowohl geordnet nach Plänen oder insgesamt.

Keine der von den MEC Holding-Tochterunternehmen unterhaltenen Pensionskassen hält als Vermögenswerte Finanzinstrumente der MEC Holding oder eines ihrer Tochterunternehmen bzw. Vermögenswerte, die von der MEC Holding GmbH oder einem ihrer Tochterunternehmen genutzt werden.

Die Vermögenswerte der sonstigen Pläne innerhalb des Konzerns werden nicht im Rahmen von gesonderten von Treuhändern verwalteten Fonds gehalten.

Bewegungen der leistungsorientierten Verpflichtungen	2020	2019
	TEUR	TEUR
Saldo zum 01.01.	(55.153)	(65.168)
Laufender Dienstzeitaufwand	(89)	(589)
Zinsaufwand aus Abzinsung	(1.146)	(1.809)
Übertragung aus Erwerb eines Tochterunternehmens	(1.387)	-
Gewinne aus Planabgeltung	33	-
Unternehmensbeiträge zum Pensionsplan	1.114	1.216
Arbeitnehmerbeiträge zum Pensionsplan	(2)	-
An pensionierte Arbeitnehmer ausgezahlte Leistungen	1.352	2.086
Versicherungsmathematischer Gewinn / (Verlust)
- demografische Annahmen	226	(870)
- finanztechnische Annahmen	(3.888)	(5.375)
- Anpassungen aufgrund von Erfahrungen	278	(24)
Umrechnungsdifferenz hinsichtlich leistungsorientierter Verpflichtungen	2.970	(1.598)
Übertragung in die zur Veräußerung gehaltenen
Verm ögenswerte	-	16.978
Saldo zum 31.12.	(55.692)	(55.153)

Im Hinblick auf die Pensionspläne fanden 2020 keine sonstigen maßgeblichen Transaktionen statt. Die leistungsorientierte Verpflichtung in Höhe von € 55.692.219 (2019: € 55.153.487) wurde auf der Grundlage unabhängiger versicherungsmathematischer Berechnungen ermittelt, die auf den Abzinsungssätzen und sonstigen versicherungsmathematischen Annahmen basieren, die im Hinblick auf den jeweiligen Plan angemessen sind. Wenn man davon ausgeht, dass alle sonstigen Annahmen und Wechselkurse konstant bleiben, würden die nachfolgenden Sachverhalte den Betrag der leistungsorientierten Verpflichtung wie folgt ändern:

Sensitivität Resultierende leistungsorientierte	Verpflichtung
Anstieg der Abzinsungssätze um 0,5%	€ 52.367.400
Rückgang der Abzinsungssätze um 0,5%	€ 59.324.852
Gehaltssteigerungen um 0,5% höher	€ 55.884.154
Gehaltssteigerungen um 0,5% niedriger	€ 55.568.838
Pensionssteigerungen um 0,5% höher	€ 56.410.123
Pensionssteigerungen um 0,5% niedriger	€ 54.403.517
Sterblichkeit bei den Männern erhöht sich um 1 Jahr	€ 56.598.357
Sterblichkeit bei den Männern sinkt um 1 Jahr	€ 54.184.134
Sterblichkeit bei den Frauen steigt um 1 Jahr	€ 56.373.118
Sterblichkeit bei den Frauen sinkt um 1 Jahr	€ 54.407.143

Aufgrund der Unterschiedlichkeit der einzelnen Pläne für Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses versucht der Konzern nicht, das sich aus den Abzinsungssätzen ergebende Risiko abzusichern. Die Vorstände der einzelnen Pensionsfonds folgen jeweils den Empfehlungen des Investment-Managers vor Ort und wählen auf dieser Grundlage die wünschenswerteste Anlagestrategie aus, die dem Altersprofil der Mitarbeiter sowie den vor Ort geltenden Rechtsvorschriften entspricht - ein höherer Anteil von Schuldinstrumenten mit niedrigem Risikoprofil, wenn die Arbeitnehmer dem Rentenalter näherkommen - da es in den meisten Jurisdiktionen rechtlich nicht zulässig wäre, den jeweiligen Plan auf der Grundlage einer strategischen konzernweiten Anlagestrategie zu verwalten.

24. Sonstige Verbindlichkeiten, Rückstellungen

Die sonstigen Verbindlichkeiten und Rückstellungen des Konzerns stellen sich wie folgt dar:

Rückstellungen	Anhang	Garantie/ Gewährleistungsverpflichtungen	Rückstellungen für Instandsetzungsarbeiten, Restrukturierung und Rechtsstreitigkeiten	Rückstellungen gesamt
		TEUR	TEUR	TEUR
Kurzfristige Verbindlichkeit		4.976	2.472	7.448
Langfristige Verbindlichkeit		-	1.139	1.139
Zum 01.01.2020		4.976		8.587
			3.611
Zusätzliche Rückstellungen		1.637	4.827	6.464
Auflösung nicht genutzter Beträge		(413)	-	(413)
		1.224	4.827	6.051
Als Aufwand bei den Umsatzkosten erfasst	8	1.224	1.600	2.824
Kapitalisierte Kosten für die Rückversetzung von Leasinggegenständen in verlangten Zustand	28	-	393	393
Als Aufwand bei den sonstigen Aufwendungen erfasst	9.2	-	2.834	2.834
		1.224	4.827	6.051
Erwerb eines Tochterunternehmens		149	67	216
Unterjährig in Anspruch genommen		(1.428)	(3.243)	(4.671)
Auflösung Abzinsung		-	34	34
Währungsumrechnungsdifferenzen		(120)	(66)	(186)
Umgliederung		(33)	-	(33)
Zum 31.12.2020		4.768	5.230	9.998
Kurzfristige Verbindlichkeit		4.768	3.985	8.753
Langfristige Verbindlichkeit		-	1.245	1.245

Rückstellung für Instandsetzungsarbeiten, Restrukturierungsmaßnahmen und Rechtsstreitigkeiten

Zum 31.12.2020 wurde ein Betrag in Höhe von € 1.330.747 (2019: € 939.712) als Nettobarwert für die zukünftigen Entsorgungs- bzw. Instandsetzungskosten angesetzt, die aufgewendet werden müssen, um angemietete Immobilien wieder in ihren laut Mietvertrag vorgesehenen Ursprungszustand zurückzuversetzen. Der überwiegende Teil dieses Betrags bezieht sich auf in Deutschland angemietete Immobilien. Wenn Ungewissheit hinsichtlich der Höhe der Rückstellung besteht, wird die wahrscheinliche Verbindlichkeit angesetzt. Diese Rückstellung ist auf ihren Barwert abgezinst.

Ein Betrag in Höhe von € 33.992 (2019: € 646.165) betrifft laufende Verhandlungen oder streitige Prozesse. Die Geschäftsführung hat das voraussichtliche Ergebnis nach bestem Wissen und Gewissen geschätzt. Einige der Rechtsstreitigkeiten laufen seit Jahren, während über andere bereits entschieden ist, derzeit aber noch Rechtsmittel eingelegt sind.

In 2020 wurde ein Betrag in Höhe von € 1.600.000 (2019: € 887.275) für einen belastenden Vertrag angesetzt.

Ein Betrag in Höhe von € 2.265.873 (2019: € 1.138.190) betrifft Rückstellungen für Sanierungen im Zusammenhang mit Schließungen sowie für Abfindungskosten im Zusammenhang mit der Restrukturierung bestimmter Betriebe weltweit.

25. Gezeichnetes Kapital und Rücklagen

Stammkapital

Das genehmigte und gezeichnete Stammkapital der MEC Holding GmbH beträgt € 15.681.000 und setzt sich aus 19 Geschäftsanteilen zusammen, die allesamt von der MIG Holding GmbH gehalten werden. Als Folge der konzerninternen Verschmelzungen im August 2020 erhöhte sich das ausgewiesene Stammkapital von € 25.000 auf € 15.680.500, da die MEC Holding GmbH als aufnehmende Gesellschaft im Rahmen der Verschmelzung mit der MEC Global GmbH die neue Konzernobergesellschaft der MEC Group wurde (Anhang 6). Im Rahmen einer Kapitalerhöhung durch Sacheinlage, die die MIG Holding GmbH durch die Einbringung der Beteiligung an der Messer Medical Home Care Holding GmbH mit Wirkung zum 01.11.2020 leistete, wurde das Stammkapital um weitere € 500 erhöht (Anhang 6).

Die Inhaber dieser Geschäftsanteile ohne Vorzugsrechte haben Anspruch auf die jeweils erklärten Dividenden und sind auf den Jahreshauptversammlungen und Gesellschafterversammlungen mit einer Stimme pro Geschäftsanteil stimmberechtigt. Sämtliche Geschäftsanteile der MEC Holding GmbH sind von den Gesellschaftern vollständig einbezahlt.

Eigene Anteile

Im Vorjahr wurden eigene Anteile in Höhe von €3.600 ausgewiesen, die die MEC Group am 29.12.2006 für eine Gegenleistung in Höhe von €11.165.288 von einem ehemaligen Gesellschafter erworben hatte. Diese gingen im Rahmen der konzerninternen Verschmelzungsvorgänge unter, siehe Anhang 6.

Anteilsagio

Das Anteilsagio, eine Kapitalrücklage, stellt die Differenz zwischen dem bei Erwerb gezahlten Kaufpreis und dem Betrag des Stammkapitals dar, das an die Gesellschafter ausgegeben und um etwaige Transaktionen mit ehemaligen Gesellschaftern angepasst ist. Zum 31.12.2020 betrug das Anteilsagio € 28.685.473 (2019: € 41.262.819). Die Veränderung des Anteilsagios im laufenden Geschäftsjahr ergab sich zum einen aus der konzerninternen Verschmelzung zwischen der MEC Global GmbH auf die MEC Holding GmbH (Verminderung um € 39.335.018) und der Kapitalerhöhung durch Sacheinlagen (Erhöhung um € 26.757.672) (Anhang 6).

Fremdwährungsrücklage

Die Währungsumrechnungsrücklagen stellen die kumulierten Fremdwährungsgewinne und -verluste dar, die dem Eigenkapital zuzurechnen sind. Diese Rücklage wird für Wechselkurseffekte gebildet, die bei der Konsolidierung der Abschlüsse der Tochterunternehmen entstehen, die ihre Buchführung nicht in Euro tätigen, sowie für nicht auf Euro lautende langfristige Darlehen an Tochterunternehmen, die Teil der Nettoinvestitionen in Tochterunternehmen sind.

Zum 31.12.2020 waren kumulierte Fremdwährungsgewinne von € 5.232.433 (2019: € 8.218.198) im Eigenkapital ausgewiesen, seit der Konzern im Februar 2005 seine Geschäftstätigkeit aufgenommen hatte.

Nach Veräußerung der entsprechenden Vermögenswerte werden die kumulierten Währungsumrechnungsrücklagen als Erträge oder Aufwendungen für die Periode ausgewiesen, in der der Gewinn bzw. Verlust aus der Veräußerung verbucht wird. Im Zusammenhang mit dem Verkauf von Castolin Eutectic wurde ein Betrag in Höhe von € 4.444.585 aus der Fremdwährungsrücklage in das Ergebnis des laufenden Geschäftsjahres umgegliedert. Während des Jahres 2020 sind zahlreiche funktionale Währungen mehrerer größerer Tochterunternehmen des Konzerns insbesondere in den Vereinigten Staaten von Amerika gegenüber dem Euro im Wert gestiegen, was zu einer Euro-Wertsteigerung der von diesen Tochterunternehmen gehaltenen Nettovermögenswerte in Höhe von € 7.429.877 (2019: € 2.660.602) vor Umgliederung der Fremdwährungsrücklage im Zusammenhang mit dem Verkauf von Castolin Eutectic geführt hat. Bei der Umrechnung dieser Nettovermögenswerte zum Jahresende hat dies wiederum zu einem Fremdwährungsumrechnungsgewinn geführt, der im sonstigen Ergebnis für das Geschäftsjahr ausgewiesen wurde.

Pensionsrücklage

Die Pensionsrücklage stellt die kumulierten versicherungsmathematischen Nettobewegungen bei den leistungsorientierten Pensionsplänen dar, die in das sonstige Ergebnis eingestellt wurden (abzüglich des Anteils nicht beherrschender Anteile). Im laufenden Geschäftsjahr wurde die Pensionsrücklage der aufgegebenen Geschäftsbereiche in Höhe von € 2.514.653 in die Gewinnrücklage umgebucht. Zum 31.12.2020 betrug der Saldo auf diesem Konto € 16.359.200 (2019: € 16.588.166).

Gewinnrücklage

Thesaurierte Gewinne oder Gewinnrücklagen stellen den Betrag dar, der dem Konzern für eine Ausschüttung an die Gesellschafter zur Verfügung steht. Zum 31.12.2020 betrug der sich auf diesem Konto befindliche Betrag € 92.725.300 (2019: € 84.687.686). Er setzt sich zusammen aus kumulierten Gewinnen abzüglich erfolgter oder zahlbarer Ausschüttungen.

Im Jahr 2020 wurden keine Ausschüttungen an die Muttergesellschaft beschlossen. Die in der Gesellschafterversammlung vom 17.12.2019 in Bad Soden, Bundesrepublik Deutschland, beschlossene Ausschüttung in Höhe von € 5.000.000 wurde am 02.07.2020 ausgezahlt.

Nicht beherrschende Anteile

Die nicht beherrschenden Anteile umfassen zum 31.12.2020 die Beteiligung an der Messer Griesheim Saldatura Srl (Italien). Der Schlusssaldo beinhaltet den Anteil am beizulegenden Zeitwert der identifizierbaren Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, der beim Erwerb bzw. teilweisen Verkauf eines Tochterunternehmens erfasst wurde, sowie deren Anteil an den Gewinnen abzüglich Verlusten und ausgeschütteten Dividenden seit Erwerb.

Der Wert der nicht beherrschenden Anteile belief sich zum 31.12.2020 auf € 80.106 (2019: € 1.373.192).

26. Steuerung der finanziellen Risiken - Ziele und Richtlinien

Neben den Derivaten gehören Bankkredite und Kontokorrentkredite, Leasingzahlungen im Zusammenhang mit Nutzungsrechten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und ausgereichte Darlehen zu den wichtigsten Finanzinstrumenten des Konzerns. Der hauptsächliche Zweck dieser Finanzinstrumente besteht dann, die betriebliche Tätigkeit des Konzerns zu finanzieren. Der Konzern verfügt über verschiedene finanzielle Vermögenswerte wie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Bargeld und Sichteinlagen, die unmittelbar aus der betrieblichen Tätigkeit stammen.

Der Konzern tätigt auch Transaktionen mit Derivaten, hauptsächlich Warentermingeschäfte (Metalle) und Devisentermingeschäfte, mit dem Ziel, bestimmte Rohstoffrisiken sowie Währungsrisiken, die im Zusammenhang mit der betrieblichen Tätigkeit und den Finanzierungsquellen des Konzerns entstehen, zu steuern. Während der Geschäftsjahre 2020 und 2019 hat der Konzern grundsätzlich nicht mit Derivaten oder sonstigen erworbenen finanziellen Vermögenswerten, denen ein signifikantes Risiko einer Änderung des beizulegenden Zeitwerts innewohnt, gehandelt.

Zinsrisiko

Das Risiko einer Änderung der Marktzinssätze, dem der Konzern ausgesetzt ist, betrifft in erster Linie langfristige Schuldverhältnisse, für die kein Festzins vereinbart wurde.

Zum 31.12.2020 galt für rund 82,3% (2019: 53,1%) der Ausleihungen des Konzerns ein gewichteter Durchschnitts-Festzins von 7,00% (2019: 4,46%). Die untenstehende Aufteilung zwischen Festzinskrediten und Krediten mit variablem Zinssatz basiert auf der zugrundeliegenden Verschuldung.

	Anhang	2020	2019
		TEUR	TEUR
Ausleihungen zu einem festen Zinssatz		47.084	57.126
Ausleihungen zu einem variablen Zinssatz		10.112	50.501
Ausleihungen gesamt	20, 27	57.196	107.627

Unterjährig betrug der gesamte Nettozinsaufwand € 577.470 (2019: € 1.478.166) (siehe Anhang 9.5 und 9.6). Wenn man die Abzinsung, die Verzinsung der Leasingverbindlichkeiten sowie die finanziellen Gewinne und Verluste herausrechnet, liegt der Nettozinsaufwand bei € 838.901 (2019: € 2.188.370). Wenn der Marktzins unterjährig um 1,0% (100 Basispunkte) steigen würde, würde der entsprechende Nettozinsaufwand schätzungsweise € 1.066.706 (2019: € 2.805.080) betragen. Wenn der Marktzins um 1,0% (100 Basispunkte) sinken würde, würde der Nettozinsaufwand schätzungsweise € 647.788 (2019: € 1.581.022) betragen.

Währungsrisiko

Auch beim Verkauf und Kauf sowie bei Ausleihungen besteht ein Währungsrisiko für den Konzern, soweit die entsprechenden Beträge nicht auf eine Währung der Eurozone lauten. Risiken können in erster Linie aus US-Dollar und Pfund Sterling entstehen. Der Konzern tätigt immer dann, wenn er es für angemessen hält, Devisentermingeschäfte zur Absicherung seines Währungsrisikos. Für 2020 und 2019 war eine größere Anzahl von Verkaufstransaktionen in russischen Rubeln (RUB) bei der Messer Cutting Systems GmbH geplant. Zur Absicherung des entsprechenden Währungsrisikos hatte der Konzern einen Devisenterminvertrag über den Ankauf von Rubeln zu einem festgelegten Wechselkurs abgeschlossen. Zum 31.12.2019 wurde die daraus resultierende Vertragsverbindlichkeit zu einem beizulegenden Zeitwert von € 98.288 angesetzt. Zum 31.12.2020 bestand kein Devisentermingeschäft mehr.

Die folgende Tabelle zeigt die Sensitivität gegenüber einer nach vernünftigem Ermessen grundsätzlich möglichen Wechselkursänderung des US-Dollars und des britischen Pfunds. Die Auswirkungen auf das Konzernergebnis vor Steuern ergeben sich aufgrund der Änderungen von beizulegenden Zeitwerten der monetären Vermögenswerte und Verbindlichkeiten. Das Risiko des Konzerns gegenüber Wechselkursänderungen bei allen anderen Währungen ist nicht wesentlich.

Kursentwicklung des USD	Auswirkungen auf das Ergebnis vor Steuern
	TEUR
+1%	210
-1%	-202

Kursentwicklung des GBP	Auswirkungen auf das Ergebnis vor Steuern
	TEUR
+1%	-25
-1%	25

Kreditrisiko

Ziel des Konzerns ist es, nur zu anerkannten kreditwürdigen Dritten Handelsbeziehungen zu unterhalten. Zu den Richtlinien des Konzerns gehört es, dass alle Kunden, die den Wunsch haben, Zahlungsziele eingeräumt zu bekommen, Bonitätsprüfungen durchlaufen müssen. Zusätzlich werden Forderungen regelmäßig überprüft, was dazu führt, dass der Konzern im Allgemeinen nur in geringem Maße nicht eintreibbare Forderungen hat. Es liegen keine wesentlichen Konzentrationen von Kreditrisiken innerhalb des Konzerns vor, siehe hierzu Anhang 17. Das Kreditrisiko umfasst hauptsächlich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Darlehensforderungen. Der Gesamtbetrag der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, für die keine Wertminderung erfolgt ist, lag bei € 34.152.145 (2019: € 30.225.846). Es werden Sicherheiten im Wert von € 0 (2019: € 0) für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gehalten.

Das Kreditrisiko aus Darlehensforderungen gegenüber Dritten teilt sich wie folgt auf:

•	Langfristige Arbeitnehmerdarlehen zur Eigenheimfinanzierung in Höhe von € 9.294 (2019: € 9.294), die durch den französischen Staat besichert sind;
•	Darlehensforderung gegen die PP Welding HoldCo GmbH (vormals: Blitz 20-443 GmbH) aus dem Verkauf des Castolin-Geschäfts in Höhe von € 22,5 Mio.
•	Darlehensforderung gegen das nahestehende Unternehmen SCI de la Valsiere in Höhe von € 328.661 (2019: € 328.661);
•	Darlehensforderung gegen das nahestehende Unternehmen Tarek Nasser Al-Akeel Company Ltd. in Höhe von SAR 455.961 (entspricht umgerechnet € 108.844), (2019: SAR 729.537 ≙ € 173.469)

Im Hinblick auf das Kreditrisiko aus sonstigen finanziellen Vermögenswerten des Konzerns, die für Erwerbe und Investitionen verfügbare Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie bestimmte derivative Instrumente umfassen, besteht das Kreditrisiko des Konzerns in der Gefahr des Ausfalls des Vertragspartners, sodass das maximale Risiko gleich dem Buchwert dieser Instrumente ist.

Es gab unterjährig keinen Ausfall bei den Darlehensforderungen des Konzerns. In den Jahren 2019 und 2020 wurden keine Sicherheiten für Darlehen gestellt.

Der Wertberichtigungsbedarf wird zu jedem Abschlussstichtag anhand einer Wertberichtigungsmatrix zur Ermittlung der erwarteten Kreditverluste analysiert. Die Berechnung spiegelt die beste Schätzung auf der Grundlage historischer Daten und der Managementbewertung wider. In der Regel werden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abgeschrieben, wenn sie seit mehr als drei Jahren fällig und nicht durchsetzbar sind.

Das maximale Ausfallrisiko zum Abschlussstichtag entspricht dem Buchwert jeder in Anhangangabe 18 ausgewiesenen Klasse finanzieller Vermögenswerte. Der Konzern hält im Allgemeinen keine Sicherheiten. Akkreditive oder sonstige Formen der Kreditversicherung werden als Bestandteil der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betrachtet und in die Berechnung des Wertberichtigungsbedarfs einbezogen. Der Konzern beurteilt die Risikokonzentration bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerten als gering, da die Kunden in verschiedenen Ländern und Branchen ansässig sind und in weitgehend unabhängigen Märkten tätig sind.

Liquiditätsrisiko

Im Konzern erfolgt eine Liquiditätsrisiko-Überwachung mittels eines Tools zur regelmäßigen Überprüfung der Liquiditätsplanung. Dieses Tool berücksichtigt die Endfälligkeit sowohl von Finanzinvestitionen als auch von finanziellen Vermögenswerten (z.B. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige finanzielle Vermögenswerte) und den erwarteten Cashflows aus der betrieblichen Tätigkeit.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die vertraglich vereinbarten (nicht abgezinsten) Zahlungsströme des Konzerns im Zusammenhang mit finanziellen Verbindlichkeiten sowie mit Vermögenswerten und Verbindlichkeiten aus derivativen Finanzinstrumenten zum Bilanzstichtag:

LIQUIDITÄTSRISIKO zum 31.12.2020	Anhang	GESAMT	Zahlung innerhalb von 3 Monaten
		TEUR	TEUR
Kontokorrentkredite	20	2.112	2.112
Darlehensverbindlichkeiten		38.499	8.000
Bedingte Gegenleistung	20	11.830	-
Zinsverbindlichkeiten		20.991	870
Leasingzahlungen	20, 28	17.233	1.364
Sonstige Verbindlichkeiten		53.697	44.286
Finanzielle Verbindlichkeiten gesamt		144.362	56.632

LIQUIDITÄTSRISIKO zum 31.12.2020	Zahlung zwischen 3 und 12 Monaten	Zahlung zwischen 1 und 5 Jahren	Zahlung nach 5 Jahren
	TEUR	TEUR	TEUR
Kontokorrentkredite	-	-	-
Darlehensverbindlichkeiten	115	30.384	-
Bedingte Gegenleistung	201	11.629	-
Zinsverbindlichkeiten	2.261	11.999	5.861
Leasingzahlungen	3.611	8.044	4.214
Sonstige Verbindlichkeiten	8.641	659	111
Finanzielle Verbindlichkeiten gesamt	14.829	62.715	10.186

LIQUIDITÄTSRISIKO zum 31.12.2019	Anhang	GESAMT	Zahlung innerhalb von 3 Monaten
		TEUR	TEUR
Kontokorrentkredite	20	5.662	5.662
Darlehensverbindlichkeiten		70.852	-
Bedingte Gegenleistung	20	193	127
Zinsverbindlichkeiten		828	77
Leasingzahlungen	20, 28	11.130	1.315
Sonstige Verbindlichkeiten		50.581	39.951
Darlehen an Unternehmen, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert sind	20	20.709	20.709
Finanzielle Verbindlichkeiten gesamt		160.540	67.841

LIQUIDITÄTSRISIKO zum 31.12.2019	Zahlung zwischen 3 und 12 Monaten	Zahlung zwischen 1 und 5 Jahren	Zahlung nach 5 Jahren
	TEUR	TEUR	TEUR
Kontokorrentkredite	-
Darlehensverbindlichkeiten	25.852	45.000	-
Bedingte Gegenleistung	33	33	-
Zinsverbindlichkeiten	751	585	-
Leasingzahlungen	1.836	5.499	2.480
Sonstige Verbindlichkeiten	10.004	512	114
Darlehen an Unternehmen, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert sind
Finanzielle Verbindlichkeiten gesamt	38.476	51.629	2.594

Die vorstehenden Tabellen über das Liquiditätsrisiko enthalten keine Zahlungsströme aus Finanzderivaten, da diese nachfolgend gesondert aufgeführt sind.

Ziel des Konzerns ist es, die Balance zu halten zwischen einerseits Kontinuität in der Finanzierung und andererseits Flexibilität durch die Nutzung von Kontokorrentkrediten, Bankkrediten, Finanzierungsleasing und Mietkaufverträgen. 55,43% (2019: 53,1%) der Verbindlichkeiten des Konzerns werden auf der Grundlage der im Jahresabschluss zum 31.12.2020 enthaltenen Salden in weniger als einem Jahr endfällig.

Alternative Finanzierungsvereinbarungen mit kurzer Laufzeit sind wie in Anhang 20 beschrieben abgeschlossen worden. Zum 31.12.2020 verfügte der Konzern über zugesicherte, aber nicht in Anspruch genommene Kreditfazilitäten bei Banken in Höhe von € 22.949.313 (2019: € 12.513.150). Weitere Einzelheiten zu den Zinssätzen und sonstigen Bedingungen für die Ausleihungen finden sich in der Anhangangabe 20. Von Banken eingeräumte Überziehungskredite werden durch die schwebende Belastung bestimmter Vermögenswerte des Konzerns besichert.

Prognostizierte Cashflows im Hinblick auf Finanzderivate

Zum 31.12.2020 liegen keine Finanzderivate vor.

Prognostizierte Cashflows im Hinblick auf Finanzderivate zum Stand 31.12.2019

	GESAMT	Zahlung innerhalb von 3 Monaten	Zahlung zwischen 3 und 12 Monaten	Zahlung zwischen 1 und 5 Jahren	Zahlung nach 5 Jahren
Buchwerte	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Verbindlichkeiten aus Finanzderivaten (Anhang 27)	(98)	(75)	(23)	-	-
Nicht abgezinste Cashflows
Devisenterminkontrakte
Kauf	1.759	1.350	409	-	-
Verkauf	(1.857)	(1.425)	(432)	-	-
Geschätzte Zahlungsabflüsse netto	(98)	(75)	(23)	-	-

Kapitalverwaltung

Das Hauptziel der Kapitalverwaltung durch den Konzern ist die Beibehaltung einer hohen Eigenkapitalquote, um Kreditbedingungen zu erfüllen, die Geschäftstätigkeit optimal zu flankieren und den Shareholder Value zu maximieren. Die Verwaltung und Anpassung der Kapitalstruktur sowie in diesem Zusammenhang vom Konzern vorgenommene Anpassungen erfolgten in Abhängigkeit von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Zum Zwecke der Aufrechterhaltung oder Anpassung der Kapitalstruktur kann der Konzern die Dividendenzahlungen an die Gesellschafter anpassen, den Gesellschaftern Kapital zurückerstatten oder neue Anteile begeben. Hinsichtlich der Ziele, Richtlinien und Vorgehensweisen wurden in den Geschäftsjahren zum 31.12.2020 sowie zum 31.12.2019 keine Änderungen vorgenommen.

Der Konzern überwacht das Kapital mit Hilfe des Verschuldungsgrads (gearing ratio), der sich errechnet aus Nettoverschuldung geteilt durch Gesamtkapital zuzüglich Nettoverschuldung und dem absoluten Eigenkapitalwert gemäß den Kreditbedingungen (gemäß Anhang 20). Gemäß den Richtlinien des Konzerns soll der langfristige Verschuldungsgrad zwischen 25% und 40% liegen.

Dieser Zielwert kann von Zeit zu Zeit gesenkt werden, soweit die Geschäftsführung der Auffassung ist, dass eine Senkung der Schulden auf einen niedrigeren und somit sichereren Wert wünschenswert ist. Der Konzern erfasst unter Nettoverschuldung zinstragende Darlehen und Ausleihungen abzüglich Darlehensforderungen sowie Barmittel und Barmitteläquivalente unter Ausschluss aufgegebener Geschäftsbereiche. Das Kapital umfasst das Eigenkapital, das den Inhabern des Gesellschaftskapital der Muttergesellschaft zuzurechnen ist.

Kapitalverwaltung - Verschuldungsgrad	Anhang	2020	2019
		TEUR	TEUR
Zinstragende Darlehen und Ausleihungen	20	57.196	131.587
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	12, 19	(24.229)	(56.117)
Nettoverschuldung		32.967	75.470
Eigenkapital (ohne nicht beherrschende Anteile)		125.965	117.601
Kapital/Eigenkapital und Nettoverschuldung kombiniert		158.932	193.071
Verschuldungsgrad		20,7%	39,1%

Der Verschuldungsgrad zum 31.12.2020 in Höhe von 20,7% (2019: 39,1%) ist im Kontext des hoch effektiven Managements des Working Capital im laufenden und vergangenen Handelsjahr zu sehen. Diese geringe Quote wird als ausreichend erachtet, um den Wert für die Kapitaleigner zu wahren und bildet eine solide Basis für schuldenfinanzierte Investitionen im kommenden Jahr.

27. Finanzinstrumente

Effektiver Zinssatz und Analyse der Zinsanpassung

Im Hinblick auf zinstragende finanzielle Verbindlichkeiten zeigt die nachfolgende Tabelle deren Effektivzinssätze zum Bilanzstichtag sowie die Perioden, in denen eine Zinsanpassung erfolgt:

31.12.2020	Anhang	Effektivzinssatz	Gesamtverschuldung	Innerhalb 1 Jahr
		%	TEUR	TEUR
Bankdarlehen
EUR - variabler Zinssatz	20	1,8%	8.000	8.000
Kontokorrentkredite	20	1,8%	2.112	2.112
			10.112	10.112
Sonstige Darlehen
EUR - Rantum Capital & Private Debt Fund	20	9,85%	30.000	-
EUR - Darlehen	20	1,07%	499	115
			30.499	115
Verpflichtungen aus Leasingverhältnissen	28	2,02%	16.585	4.904
Ausleihungen gesamt	20		57.196	15.131

31.12.2020	Zwischen 1 und 3 Jahren	Zwischen 3-5 Jahren	Mehr als 5 Jahre
	TEUR	TEUR	TEUR
Bankdarlehen
EUR - variabler Zinssatz	-	-	-
Kontokorrentkredite	-	-	-
	-	-	-
Sonstige Darlehen
EUR - Rantum Capital & Private Debt Fund	-	30.000
EUR - Darlehen	384	-	-
	384	30.000	-
Verpflichtungen aus Leasingverhältnissen	5.136	2.458	4.087
Ausleihungen gesamt	5.520	32.458	4.087

Beizulegende Zeitwerte

Die wichtigsten Finanzinstrumente des Konzerns, die nicht zum beizulegenden Zeitwert erfasst sind, sind Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige kurzfristige Vermögenswerte, sonstige langfristige Vermögenswerte, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Verbindlichkeiten, Kontokorrentkredite und langfristige Ausleihungen.

Nach Ansicht der Geschäftsführung entspricht der beizuliegende Zeitwert von Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing und langfristigen Ausleihungen zu festen und variablen Zinssätzen in etwa den historischen Kosten des Buchwerts im Hinblick auf den geplanten Rückzahlungszeitraum und im Hinblick darauf, dass Derivatverträge bestehen, die Devisenkurse und Zinssätze festlegen, die zum beizulegenden Zeitwert erfasst werden.

Beizulegende Zeitwerte von Rückstellungen für Devisenterminverträge und entsprechende Aktiva gibt es zum 31.12.2020 nicht; im Vorjahr war eine Nettoverbindlichkeit von € 98.288 ausgewiesen. Der Konzern hatte diesen Vertrag mit dem Ziel geschlossen, das Risiko möglicher zukünftiger Wechselkursschwankungen zu begrenzen.

Die Vertragsdetails lassen sich der nachfolgenden Auflistung entnehmen:

	2020	2019
Beizulegender Zeitwert der Derivatverträge zum 31.12.	€	€
1) Nomineller Betrag RUB 130.006.000 Endfälligkeiten: Jan. 2020 - April 2020 Devisenterminvertrag - Vereinbarter Ankauf von RUB 99.312.000 zum Kurs von 73,5742 sowie RUB 30.964.000 zum Kurs von 75,0490
Beizulegender Zeitwert Verbindlichkeit gegenüber Commerzbank Kreditrating: Al	-	(98.288)
Beizulegender Zeitwert der Swapverträge gesamt als Verbindlichkeit	-	(98.288)

Beizulegender Zeitwert der Derivatverträge
	Anhang	Kurzfristig	Langfristig	2020	2019
		TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Finanzielle (Verbindlichkeiten)/Vermögenswerte	26	-	-	-	(98)

Fair-Value-Hierarchie

Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Verbindlichkeiten	Anhang	2020 Ges.	Stufe 1	Stufe 2	Stufe 3
		TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert erfasste finanzielle Verbindlichkeiten
Kaufpreisverbindlichkeit aus Put-/Call-Option	20	10.867	-	-	10.867
Aufgeschobene bedingte Gegenleistung	20	452	-	-	452
Verbindlichkeiten gesamt		11.319	-	-	11.319

In der zum 31.12.2020 zu Ende gegangenen Berichtsperiode fanden keine Transfers zwischen den Bewertungen von beizulegenden Zeitwerten gemäß Stufe 1, Stufe 2 und Stufe 3 statt.

Kaufpreisverbindlichkeiten aus Put-/Call-Optionen werden in Stufe 3 eingeordnet, da die Entwicklung von zukünftigen Umsatzzahlen den Wert der Verbindlichkeit beeinflussen.

Aufschiebend bedingte Gegenleistungen werden in Stufe 3 eingestuft und beruhen auf einer Kombination aus beobachtbaren Marktdaten (Zinssätze und Wechselkurse) und intern erstellten Einnahmeprognosen des vor Ort tätigen Managements für die Laufzeit der Earn-out-Klausel, die in dem einschlägigen Vertrag über die Zahlung der aufgeschobenen bedingten Gegenleistung enthalten ist. Dieser Wert reagiert stark auf Veränderungen der letztgenannten Parameter. So können z.B. Neubewertungen der voraussichtlichen zukünftigen Erlöse durch das Management aufgrund von neuen Marktinformationen und technischen Gegebenheiten den Wert der Verbindlichkeit maßgeblich beeinflussen.

Nutzungsrechte

	Grundstücke & Gebäude	Instandsetzung von Gebäuden	Technische Anlagen und Maschinen
	TEUR	TEUR	TEUR
Zum 01.01.2019
Finanzierungsleasing netto	3.811	-	-
Übergang auf neuen Standard	45.459	-	352
Neue Leasingverhältnisse	7.052	-	198
Zugänge	-	499	-
Beendete Leasingverhältnisse	(12)	-	-
Sonstiges (Neubewertung Index)	(570)	-	4
Abschreibung	(7.955)	(62)	(110)
Nettofremdwährung Zur Veräußerung gehaltene	671	3	19
Vermögenswerte (Anhang 12)	(39.173)	(388)	(414)
Buchwert zum 31.12.2019	9.283	52	49
Zum 31.12.2019
Bruttobuchwert	11.909	65	55
Kumulierte Abschreibung	(2.626)	(13)	(6)
Nettobuchwert	9.283	52	49
Neue Leasingverhältnisse	1.467	-	-
Veränderungen des Konsolidierungskreises	5.892	-	230
Zugänge	-	392	-
Beendete Leasingverhältnisse	(56)	-	-
Sonstiges (Neubewertung Index)	(442)	-
Abschreibung	(2.835)	(63)	(17)
Nettofremdwährung	(133)	(27)	-
Buchwert zum 31.12.2020	13.176	354	262
Zum 31.12.2020
Bruttobuchwert	18.152	426	281
Kumulierte Abschreibung	(4.976)	(72)	(19)
Nettobuchwert	13.176	354	262

	Büroausstattungsgegenstände	Kraftfahrzeuge	GESAMT
	TEUR	TEUR	TEUR
Zum 01.01.2019
Finanzierungsleasing netto	-	-	3.811
Übergang auf neuen Standard	414	5.869	52.094
Neue Leasingverhältnisse	137	2.365	9.752
Zugänge	-	-	499
Beendete Leasingverhältnisse	(13)	(22)	(47)
Sonstiges (Neubewertung Index)	13	3	(550)
Abschreibung	(271)	(3.082)	(11.480)
Nettofremdwährung Zur Veräußerung gehaltene	5	74	772
Vermögenswerte (Anhang 12)	(195)	(4.138)	(44.308)
Buchwert zum 31.12.2019	90	1.069	10.543
Zum 31.12.2019
Bruttobuchwert	189	1.720	13.938
Kumulierte Abschreibung	(99)	(651)	(3.395)
Nettobuchwert	90	1.069	10.543
Neue Leasingverhältnisse	290	1.042	2.799
Veränderungen des Konsolidierungskreises	58	1.688	7.868
Zugänge	-	-	392
Beendete Leasingverhältnisse	(5)	(250)	(311)
Sonstiges (Neubewertung Index)	(4)	19	(427)
Abschreibung	(112)	(856)	(3.883)
Nettofremdwährung	(7)	(21)	(188)
Buchwert zum 31.12.2020	310	2.691	16.793
Zum 31.12.2020
Bruttobuchwert	443	3.609	22.911
Kumulierte Abschreibung	(133)	(918)	(6.118)
Nettobuchwert	310	2.691	16.793

Abschreibungsaufwand aus Nutzungsrechten nach Funktionsbereichen		2020	2019
	Anhang	TEUR	TEUR
Umsatzkosten	8	1.827	1.642
Verwaltungsaufwand		513	482
Vertriebskosten		332	348
Aufwendungen für Forschung und Entwicklung		1.211	1.150
Abschreibungsaufwand gesamt	8	3.883	3.622

Leasingverbindlichkeiten (abgezinst)

	Anhang	Kurzfristig	Langfristig	GESAMT
Zum 01.01.2019		-	-	-
Übergang auf neuen Standard		9.826	46.037	55.863
Unterjährig neu entstandene
Leasingverhältnisse		2.572	7.175	9.747
Zinsaufwand		1.267	-	1.267
Geleistete Mietzahlungen		(12.172)	-	(12.172)
Übertragung langfristig in kurzfristig		8.211	(8.211)	-
Sonstiges (Neubewertung Index)		(596)	-	(596)
Fremdwährung		109	647	756
Übertragung in die zur Veräußerung
gehaltenen Vermögenswerte	12	(6.228)	(38.072)	(44.300)
Buchwert zum 31.12.2019	20	2.989	7.576	10.565
Unterjährig neu entstandene
Leasingverhältnisse		670	1.452	2.122
Veränderungen des
Konsolidierungskreises		1.457	6.410	7.867
Zinsaufwand		229	-	229
Geleistete Mietzahlungen		(3.972)	-	(3.972)
Übertragung langfristig in kurzfristig		3.668	(3.668)	-
Sonstiges (Neubewertung Index)		(61)	-	(61)
Fremdwährung		(76)	(89)	(165)
Buchwert zum 31.12.2020	20, 27	4.904	11.681	16.585

Fälligkeitsanalyse Leasingverbindlichkeiten (abgezinst)

	Anhang	2020	2019
		TEUR	TEUR
Innerhalb von einem Jahr		4.904	2.989
Zwischen ein und drei Jahren		5.136	3.562
Zwischen vier und fünf Jahren		2.458	1.616
Zwischen fünf und zehn Jahren		3.910	2.316
Länger als zehn Jahre		177	82
Fällige abgezinste Leasingverbindlichkeiten gesamt	20, 27	16.585	10.565

Zum 31.12.2020 beliefen sich die zu Anschaffungskosten erfassten langfristigen und kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten auf € 11.681.272 (2019: € 7.575.767) bzw. € 4.904.470 (2019: € 2.989.011) (siehe hierzu Anhang 20). Der zur Berechnung der Leasingverbindlichkeit verwendete Grenzfremdkapitalzinssatz ist je nach Art des Leasinggegenstandes und Land, in dem das Leasingverhältnis besteht, unterschiedlich. Der gewichtete durchschnittliche Grenzfremdkapitalzinssatz im Berichtsjahr betrug 2,02% (2019: 2,26%).

Es bestanden zum 31.12.2020 keine wesentlichen nicht bilanzierten Optionsrechte sowie vor dem Bilanzstichtag abgeschlossene, jedoch noch nicht begonnene Leasingvereinbarungen.

Aufwendungen im Zusammenhang mit Verpflichtungen aus Leasingverhältnissen

Die nicht abgezinsten zukünftigen Mindestzahlungen aus unkündbaren Leasingverhältnissen setzen sich zum Abschlussstichtag wie folgt zusammen:

	Anhang	2020	2019
		TEUR	TEUR
Innerhalb von einem Jahr		4.975	3.151
Zwischen ein und drei Jahren		5.436	3.776
Zwischen vier und fünf Jahren		2.608	1.723
Zwischen fünf und zehn Jahren		4.034	2.398
Länger als zehn Jahre		180	82
Mindestzahlungen aus Leasingverhältnissen gesamt	26	17.233	11.130
Gepachtete Grundstücke & angemietete Gebäude		13.966	9.926
Geleaste Kraftfahrzeuge		2.704	1.059
Geleaste Technischen Anlagen & Maschinen		234	50
Geleaste Büroausstattungsgegenstände		329	95
Mindestzahlungen aus Leasingverhältnissen gesamt	26	17.233	11.130

Im Verlaufe des Geschäftsjahrs 2020 betrug der Gesamtaufwand aus kurzfristigen Leasingverhältnissen € 254.612 (2019: € 191.106). Kurzfristige Leasingverhältnisse haben entweder eine Laufzeit von weniger als einem Jahr oder stellen Leasingverhältnisse dar, denen ein Vermögenswert von geringem Wert gemäß IFRS 16 zugrunde liegt.

Erträge aus Leasingverhältnissen

Die erwarteten zukünftigen Mindesterträge aus unkündbaren Leasingverhältnissen zum Abschlussstichtag stellen sich wie folgt dar:

Erträge aus Sub-Leasingverhältnissen	2020	2019
Immobilien	TEUR	TEUR
Innerhalb von einem Jahr	641	667
Zwischen ein und fünf Jahren	-	456
Mindesterträge aus Leasingverhältnissen gesamt	641	1.123

Die in Anhang 7 ausgeführten unterjährigen Erträge aus Sub-Leasingverhältnissen betrugen im Berichtsjahr € 737.294 (2019: € 687.333).

29. Haftungsverhältnisse und Eventualverbindlichkeiten

Eventualverbindlichkeiten

Im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit ist der Konzern rechtlichen und sonstigen potenziellen Ansprüchen ausgesetzt. Zum 31.12.2020 waren eine Reihe von rechtlichen Ansprüchen gegen den Konzern geltend gemacht worden, deren Ausgang im Zeitpunkt der Feststellung des Abschlusses noch nicht bekannt war.

Vorrangig besicherte Kreditfazilität

Gemäß Kreditvertrag mit der HSBC und drei anderen Banken vom 29.08.2015 fungieren bestimmte Tochterunternehmen, die als Wesentliche Tochterunternehmen eingestuft werden (die in Anhang 20 aufgeführt sind), als Garantiegeber im Rahmen dieses Vertrags.

Investitionszusagen

Zum 31.12.2020 hatte der Konzern Investitionen in Höhe von € 106.909 (2019: € 12.623) zugesagt, die im Abschluss noch nicht als Vermögenswerte erfasst sind, weil noch keine Lieferung, Installation oder anderweitige Bereitstellung zur Nutzung durch den Konzern erfolgt ist.

Weitere zukünftige Verpflichtungen

Erteilte Aufträge

Weitere zukünftige Verpflichtungen, die zum Abschlussstichtag bereits zugesagt waren, jedoch im Abschluss noch nicht erfasst sind, umfassen einen Betrag in Höhe von € 8.411.255 (2019: € 6.827.743) im Zusammenhang mit größeren Aufträgen für die BIT-Sparte. Das genaue Lieferdatum für diese Waren ausgehend von der Produktionsplanung stand am Abschlussstichtag noch nicht fest.

Bürgschaften

Um lokalen Steuervorschriften zu entsprechen, haben eine Reihe von Tochterunternehmen individuelle Bürgschaften zur Besicherung von indirekten Steuer-, Zoll- und sonstigen Verbindlichkeiten gestellt. Mehrere Tochterunternehmen haben Bürgschaften zur Besicherung von Kunden erhaltener Vorauszahlungen sowie in manchen Fällen zur Besicherung etwaiger zukünftiger Zahlungen im Zusammenhang mit Haftungsverhältnissen aus Garantie- und Gewährleistungsverpflichtungen für verkaufte Güter gestellt. Eine Reihe von Tochterunternehmen, die ihrer Geschäftstätigkeit in angemieteten Räumlichkeiten nachgehen, haben dem Vermieter Bürgschaften im Hinblick auf zukünftige Mietverpflichtungen gestellt.

30. Nahestehende Personen und Unternehmen

In dem Konzernabschluss sind die Jahresabschlüsse der in nachfolgender Tabelle aufgeführten Tochterunternehmen enthalten:

Eigentumsverhältnisse Tochterunternehmen	Sitzland	Dez. 2020	Dez. 2019
Castolin Gesellschaft m.b.H.	Wiener Neudorf, Österreich	-%	100%
MEC Holding GmbH	Wiener Neudorf, Österreich	-%	100%
Messer Eutectic Castolin Benelux SA	Enghien, Hainaut, Belgien	-%	100%
Messer Cutting Systems do Brasil LTDA	Jundiai, Sáo Paulo, Brasilien	100%	100%
Eutectic Canada Inc.	Vaudreuil-Dorion, Québec, Kanada	-%	100%
Whertec Canada Inc	Toronto, Ontario, Kanada	-%	100%
Eutectic Castolin (Shanghai) Co. Ltd	Shanghai Pudong, VR China	-%	100%
Eutectic Castolin (Kunshan) Metal Products Co. Ltd.	Kunshan, Jiangsu, VR China	-%	100%
Messer Cutting Systems (China) Ltd.	Kunshan, Jiangsu, VR China	100%	100%
Spectron Gas Control Systems (Shanghai) Co. Ltd.	Shanghai, VR China	100%	100%
Messer Eutectic Castolin, spol. s r.o.	Chrastany, Tschechische Republik	-%	100%
Messerecuador S.A.	Quito, Pichincha, Ecuador	-%	70%
Messer Eutectic Castolin Egypt LLC	New Maadi, Kairo, Ägypten	100%	100%
Messer Eutectic Castolin Misr Trading LLC	New Maadi, Kairo, Ägypten	100%	100%
Messer Eutectic Castolin Par LLC	New Maadi, Kairo, Ägypten	100%	100%
BIT Group France SA	Montpellier, Frankreich	100%	100%
Messer Eutectic Castolin S.A.R.L.	Evry, Paris, Frankreich	-%	100%
Messer Cutting Systems France	Nantes, Frankreich	100%	-%
BIT Analytical Instruments GmbH	Schwalbach am Taunus, Deutschland	100%	100%
Castolin Eutectic GmbH	Kriftel, Deutschland	-%	100%
Castolin GmbH	Kriftel, Deutschland	-%	100%
MEC Acquisitions GmbH	Bad Soden am Taunus, Deutschland	-%	100%
Messer Cutting Systems GmbH	Groß-Umstadt, Deutschland	100%	100%
MesserSoft GmbH	Dortmund, Deutschland	100%	100%
Spectron Gas Control Systems GmbH	Frankfurt am Main, Deutschland	100%	100%
Castolin Zrt.	Pecs, Ungarn	-%	100%
Messer Cutting Systems India Private Ltd.	Coimbatore, Tamil Nadu, Indien	100%	100%
Castolin Eutectic Ireland Ltd.	Dublin. Irland	-%	100%
Castolin Eutectic Ireland Limited	Dublin, Irland	-%	100%
Messer Griesheim Saldatura S.r.l.	Mailand, Italien	97%	97%
Eutectic Japan Ltd.	Yokohama, Japan	-%	100%
Eutectic of Korea Ltd.	Incheon, Südkorea	-%	100%
Messer Cutting Systems Korea Ltd.	Busan, Südkorea	100%	100%
Bienes Raices Victoria S.A.	Mexiko-Stadt, Mexiko	-%	100%
Eutectic Mexico S.A. de C.V.	Mexiko-Stadt, Mexiko	-%	100%
Castolin Trio AS	Tananger, Norwegen	-%	100%
Messer Eutectic Castolin Sp. z o.o.	Gliwice, Polen	-%	100%
Messer Cutting Systems Polska Sp. z o.o.	Gliwice, Polen	100%	-%
Messer Cutting Systems LLC	Moskau, Russland	100%	-%
Messer Eutectic Castolin ooo	Moskau, Russland	-%	100%
Castolin Eutectic Saudi Arabia LLC	Al Khobar, Saudi-Arabien	-%	60%
Messer Eutectic Castolin (S) Pte. Ltd.	Singapur, Singapur	-%	100%
Spectron GCS Singapore Pte. Ltd.	Singapur, Singapur	100%	100%
Messer Eutectic Castolin Slovensko s.r.o.	Bratislava, Slowakei	100%	100%
Messer Eutectic SA (Proprietary) Limited	Johannesburg, Süd-Afrika	100%	100%
Castolin Iberica, S.L.U	Madrid, Spanien	-%	100%
Messer Cutting Systems Iberica S.L.U	Gijon Asturias, Spanien	100%	-%
Castolin Scandinavia AB	Gothenburg, Schweden	-%	100%
Messer Eutectic Castolin Switzerland SA	Dallikon, Schweiz	-%	100%
Castolin Eutectic (Thailand) Co. Ltd.	Patumthani, Thailand	-%	49%
Castolin Kaynak Sanayi ve Ticaret Limited Sirketi	Istanbul, Türkei	-%	49%
Messer Kesim Sistemleri Makina Ticaret Limited Sirketi	Istanbul, Türkei	100%	100%
TOB Messer Eutectic Castolin	Kiev, Ukraine	-%	100%
Castolin Eutectic Monitor Coating Middle East FZE	Dubai, Vereinigte Arabische Emirate	-%	100%
Messer Griesheim Ltd.	Cramlington, Vereinigtes Königreich	100%	100%
Spectron Gas Control Systems Ltd.	Coventry, Vereinigtes Königreich	100%	100%
E & B Gas Control Company Limited	Kent, Vereinigtes Königreich	100%	-%
Castolin Eutectic Limited	Redditch, Vereinigtes Königreich	-%	100%
Monitor Coatings Ltd.	Newcastle, Vereinigtes Königreich	-%	100%
BIT Group USA, Inc.	Irvine, CA, USA	100%	100%
Whertec, Inc.	Jacksonville, FL, USA	-%	100%
Eutectic Corporation	Menomonee Falls, WI, USA	-%	100%
Messer Cutting Systems Inc.	Menomonee Falls, WI, USA	100%	100%
Eutectic of Puerto Rico, Inc.	Puerto Rico	-%	100%
Eutectic Castolin (West Africa) Limited	Lagos, Nigeria	70%	70%
Messer Medical Austria GmbH	Gumpoldskirchen, Österreich	100%	-%
Oxysphair sprl	Courcelles, Belgien	100%	-%
Auxydiag Health Care France SAS	Le Ban-Saint-Martin, Frankreich	100%	-%
Messer Medical Home Care France SAS	Le Ban-Saint-Martin, Frankreich	100%	-%
Hans Müller med. und tech. Gase GmbH	Nürnberg, Deutschland	80%	-%
Hans Müller HMP Medizintechnik GmbH	Nürnberg, Deutschland	80%	-%
Messer Medical Home Care Hungary Kft.	Budapest, Ungarn	100%	-%
Messer Medical Home Care Holding GmbH	Bad Soden am Taunus, Deutschland	100%	-%
Messer Medical Home Care RO s.r.l.	Bukarest, Rumänien	100%	-%
Messer Medical Home Care Slovakia s.r.o.	Nové Mesto nad Vahom, Slowakei	100%	-%
Assoziierte Unternehmen
Pietro Galliani Brazing S.p.A.	Vergato, Italien	-%	49%

Neben den oben angeführten juristischen Personen verfügt der Konzern zum 31.12.2020 noch über Zweigniederlassungen in Belgien und den Niederlanden, die handelsrechtlich dem Konzern zuzurechnen sind.

Zu den sonstigen nahestehenden Personen und Unternehmen gehören:

•	Familie Messer
•	Dr. Hans Messer Stiftung
•	Juristische Personen mit maßgeblichem Einfluss auf den Konzern
•	Assoziierte Unternehmen (Anhang 10)
•	Nicht beherrschende Anteile sowie diese beherrschende Unternehmen oder Personen
•	Leitendes Management und Geschäftsführer

Transaktionen mit nahestehenden Personen und Unternehmen

Gesellschafter

Die Gesellschafter des Konzernmutterunternehmens MIG Holding GmbH sind die Dr. Hans Messer Stiftung sowie sechs Mitglieder der Familie Messer.

Unterjährig wurde eine Ausschüttung in Höhe von € 0 (2019: € 5.000.000) angekündigt.

Messer Group und assoziierte Unternehmen

In nachfolgender Tabelle ist der Gesamtwert der Transaktionen angegeben, die mit nahestehenden Personen und Unternehmen im Geschäftsjahr getätigt wurden (Informationen über offene Handelsbestände zum 31.12.2020 und 31.12.2019 sind in Anhang 17 und 21 sowie über offene Salden in Anhang 18 und 20 enthalten).

Transaktionen mit nahestehenden Personen und Unternehmen im Geschäftsjahr 2020	Veräußert an und verrechnet mit nahestehenden Personen und Unternehmen	Erworben von und verrechnet mit nahestehenden Personen und Unternehmen	Von nahestehenden Personen und Unternehmen geschuldete Beträge Anhang 17, 18	Nahestehenden Personen und Unternehmen geschuldete Beträge Anhang 20, 21
Juristische Personen, die maßgeblichen Einfluss auf den Konzern haben	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Messer Group	6.571	3.758	730	1.063
Messer Industrie GmbH	-	4	-	-
Messer Romania Gaz S.R.L.(Mietkosten)	-	26	-	-
Hardtberg GmbH (Mietkosten)	-	363	-	-
	6.571	4.151	730	1.063
Sonstige nahestehende Personen und Unternehmen
Messer Canada (Anhang 17)	-	-	4	-
Hans Müller (Anhang 17)	-	-	5	-
Sozialwohnungsdarlehen - Frankreich (Anhang 18)	-	-	9	-
Castolin France (Anhang 18)	-	-	3	-
SCI de la Valsiere (Anhang 18)	-	-	329	-
	-	-	350	-
Transaktionen/Salden mit nahestehenden Personen und Unternehmen gesamt	6.571	4.151	1.080	1.063
Transaktionen mit nahestehenden Personen und Unternehmen im Geschäftsjahr 2019
Juristische Personen, die maßgeblichen Einfluss auf den Konzern haben
Messer Group	6.343	3.185	669	309
Messer Medical Austria GmbH	11	-	-	-
Hardtberg GmbH (Mietkosten)	-	453	-	-
	6.354	3.638	669	309
Sonstige nahestehende Personen und Unternehmen
Tarek Nasser Al Akeel Company Ltd (Anhang 18)	-	-	173	-
SCI de la Valsiere (Anhang 18)	-	-	329	-
	-	-	502	-
Transaktionen/Salden mit nahestehenden Personen und Unternehmen gesamt	6.354	3.638	1.171	309

Der Konzern tätigt Transaktionen mit Gesellschaften der Messer Group, um die Marktpenetration in bestimmten Gebieten zu erhöhen, in denen die MEC Group eine Marktpräsenz aufbaut. Ähnliche Unterstützung wird den Gesellschaften der Messer Group in Märkten zuteil, in denen die MEC Group der stärkere Partner ist.

Geschäftsbedingungen für Transaktionen mit nahestehenden Personen und Unternehmen

Zum Jahresende offene Salden sind unbesichert und zinslos. Die Begleichung erfolgt in bar. Im Hinblick auf Forderungen oder Verbindlichkeiten nahestehender Personen und Unternehmen wurden keine Bürgschaften abgegeben oder entgegengenommen.

Management in Schlüsselpositionen

Die Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen sind nahestehende Personen ihres jeweiligen Unternehmens. Gleiches gilt für Personen, die mittelbar oder unmittelbar über genügend Stimmrechte an der Gesellschaft verfügen, um einen maßgeblichen Einfluss auf die Gesellschaft auszuüben. Die Gesamtvergütung des Managements in Schlüsselpositionen ist nachfolgend dargestellt:

	2020	2019
	€ '000	€ '000
Grundvergütung und sonstige kurzfristig fällige Leistungen	835	378
Gesamtvergütung des Managements in Schlüsselpositionen	835	378

Zum 31.12.2020 waren Herr Marcel Messer und Herr Christian Ladermann amtierende Geschäftsführer und somit Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen. Darlehen zwischen den Konzerngesellschaften und Mitgliedern des Managements in Schlüsselpositionen bestanden weder im Geschäftsjahr noch zum Stichtag.

Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat erhielt für das Geschäftsjahr insgesamt Bezüge in Höhe von € 36.340 (2019: € 33.660). Der Aufsichtsrat ist ebenfalls für die MEC Group zuständig. Zum 31.12.2020 waren die folgenden Personen Mitglieder des Aufsichtsrates:

Stefan Messer (Vorsitzender)

Marcel Messer (bis 30.06.2020)

Gabriele Antoni-May

Dr. Martin Beck

Dieter Tanke (Arbeitnehmervertreter)

Claudia Grögor (Arbeitnehmervertreterin)

Ernst Bode

31. Ereignisse nach dem Abschlussstichtag

Verkauf Ägypten

Mit Vertrag vom 08.06.2021 wurde die Beteiligung mit Wirkung zum August 2021 an einen externen Investor verkauft. Hierfür erzielt die Gesellschaft einen Verkaufserlös von EUR 158.000.

Auswirkungen der Corona-Krise

Anfang 2020 kam es zu einem ernstzunehmenden Ausbruch der Atemwegserkrankung Covid-19 in der chinesischen Provinz Wuhan, die sich anschließend ausbreitete und zu einer Pandemie wurde. Um einer Ausbreitung der Infektionskrankheit entgegenzuwirken, führten Regierungen in aller Welt Schutzmaßnahmen ein, die den Reiseverkehr, zwischenmenschliche Interaktionen sowie den Waren- und Dienstleistungsverkehr einschränkten und Auswirkungen auf die Handelsmöglichkeiten der meisten Unternehmen hatten. Diese Entwicklung wird unweigerlich auch einen Einfluss auf die Handelsergebnisse der MEC Holding Group des Jahres 2021 haben. Wie stark diese Auswirkungen sein werden, hängt davon ab, wie lange die staatlichen Maßnahmen andauern. Sollten die Maßnahmen nur kurzfristig sein, könnte sich die Nachfrage nach Ansicht der Geschäftsführung im Jahresverlauf erholen. Sofern die Maßnahmen aber langfristig aufrechterhalten werden, lassen sich die daraus resultierenden negativen Auswirkungen für die Wirtschaft nur schwer quantifizieren.

Um bestmöglich den Herausforderungen der Pandemie begegnen zu können, wurde in allen Gesellschaften ein abgestimmtes Hygienekonzept etabliert und wo möglich auch Homeoffice-Regelungen eingeführt. Sämtlich Ausgaben und Investitionen wurden kritisch geprüft und ggf. angepasst um hier eine Steuerungsmöglichkeit auf neuerlich negative Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung zu haben. Erfreulicherweise lagen die Umsätze der MEC Gruppe in den ersten 6 Monaten im Budget und mit fast 12% über dem gleichen Vorjahreszeitraum.

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2020

1. Grundlagen des Konzerns

1.1 Aufbau und Ziele der MEC Holding GmbH

Die MEC Holding GmbH mit Sitz in Bad Soden am Taunus als Holdinggesellschaft koordiniert und steuert im Rahmen der Konzernstrategie das operative Geschäft von insgesamt 36 nationalen und internationalen Gesellschaften und betreibt selbst kein eigenes operatives Geschäft. Der Konzern ist in vier Geschäftsbereichen tätig: Messer Cutting Systems ("MCS"), BIT Gruppe, Spectron sowie ab diesem Jahr Messer Medical Home Care.

Messer Cutting Systems, die die Planung und Herstellung thermischer Schneidmaschinen und angrenzender Produkte und Dienstleistungen anbietet, verfügt über Produktionsstätten in Deutschland (Zentrale), den USA, Brasilien, Indien und China.

Die BIT Gruppe - mit ihrem Angebot an medizinischen Planungs- und Entwicklungsleistungen sowie der Produktion dieser Geräte im Kundenauftrag - hat Produktionsstandorte in Deutschland, den USA und China.

Die Spectron plant und vertreibt Gasversorgungsanlagen zur sicheren Verwendung sämtlicher gängiger Gase für industrielle bzw. forschende Kunden.

Die Messer Medical Home Care Holding GmbH koordiniert als unmittelbare Beteiligungsgesellschaft neun operative Gesellschaften des Messer Medical Home Care ("MMHC") Bereichs in Europa, die medizinische Gase und Produkte für den Therapie- und Pflegebereich an Ärzte und Patienten vertreiben.

Mit dem Beschluss vom 17.07.2019 hat die Gesellschafterin die Veräußerung des Geschäftsbereichs Castolin Eutectic eingeleitet und mit Wirkung zum 30.06.2020 den Verkauf an einen Finanzinvestor abgeschlossen. Die Castolin Eutectic wurde per 31.12.2019 als Veräußerungsgruppe, die zur Veräußerung gehalten wird, und als aufgegebener Geschäftsbereich klassifiziert. Zum 31.12.2020 wird die Messer Eutectic Castolin Egypt LLC als zur Veräußerung gehalten klassifiziert. Die Angaben im nachfolgenden Konzernlagebericht beziehen sich auf die fortzuführenden Geschäftsbereiche. Die Vergleichszahlen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und Konzerngesamtergebnisrechnung für Vorjahre wurden entsprechend angepasst.

Die MIG Holding GmbH hält 100% der Anteile der MEC Holding GmbH und ist damit oberste Holdinggesellschaft für alle Gesellschaften des MEC Holding Konzerns. Die MEC Holding GmbH hält 100% der Anteile an der Messer Medical Home Care GmbH, der Messer Cutting Systems France und der Messer Cutting Systems GmbH, die wiederum 100% der Anteile an der BIT Analytical Instruments GmbH hält.

Der Konzernabschluss wurde in Übereinstimmung mit den von dem International Accounting Standards Board (IASB) veröffentlichten International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, ergänzt um die nach § 315e (1) HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften erstellt.

1.2 Änderungen im Geschäftsjahr 2020

Im Geschäftsjahr 2020 gab es folgende Änderungen im Konsolidierungskreis:

Zum 01.01.2020 wurde in einem ersten Schritt die MEC Acquisitions GmbH auf die MEC Global GmbH verschmolzen. Zum selben Zeitpunkt wurde in einem zweiten Schritt die MEC Global GmbH auf die MEC Holding GmbH als übernehmende Gesellschaft im Rahmen einer "down-stream-Verschmelzung" verschmolzen.

Im Juli 2019 fasste die Gesellschafterin den Beschluss, den Geschäftsbereich Castolin Eutectic zu veräußern. Am 19.04.2020 wurde der Anteilskaufvertrag mit einem Zeithorizont von drei Monaten ab Unterzeichnung für das Closing der Transaktion unterzeichnet. Die Castolin Eutectic wurde mit dem Closing des Bracelet-Projekts zum 30.06.2020 veräußert.

Im Rahmen der Veräußerung der Castolin Eutectic wurde in den Ländern Frankreich, Polen, Russland und Spanien die Messer Cutting Systems Sparte aus den gemeinsamen Messer Eutectic Castolin Gesellschaften gelöst und in eigenständige Gesellschaften überführt.

Der Verkauf der Castolin Gesellschaft in Ägypten war zum 31.12.2020 noch nicht abgeschlossen. Die Gesellschaft wird somit weiterhin als zur Veräußerung gehalten klassifiziert. Die Gesellschaft Pietro Galliani Brazing S.p.A. wurde im Oktober 2020 separat veräußert.

Die Übernahme der E&B Gas Control Company Limited (Großbritannien) wurde im Juni 2020 vollzogen.

Die Messer Medical Home Care Holding GmbH wurde im November 2020 vom Mutterkonzern MIG Holding GmbH in die MEC Holding GmbH eingebracht.

Im Dezember 2020 erwarb die Messer Medical Home Care Holding GmbH die Hans Müller HMP Medizintechnik GmbH und die Hans Müller medizinische und technische Gase GmbH. Da der Erwerbszeitpunkt am 31.12.2020 war, wurden weder Umsatzerlöse noch Jahresergebnis in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die Bilanzwerte sind Teil der Konzern-Bilanz.

Weitere Informationen enthalten Ziff. 5 & 6 des Anhangs zum Konzernabschluss.

1.3 Forschung & Entwicklung

Unsere Zielsetzung ist die Stärkung unserer Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit. Dabei konzentrieren sich unsere Aktivitäten im Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) hauptsächlich auf die Sparten der MCS und der BIT. Im Vergleich zu den Vorjahren reduzierten sich unsere Investitionen im F&E-Bereich leicht.

Auch im Geschäftsjahr 2020 haben wir weiter an wichtigen F&E-Projekten im Bereich MCS gearbeitet. Zu nennen ist u.a. die neue modulare Maschinenbaureihe, die sich mit der neuen Steuerung "Global Connect" ergänzt und das Portfolio bereitmacht für die Anforderungen aus Industry 4.0.

Als Anbieter von Diagnosegeräten und medizinischer Ausrüstung unterhält die BIT Gruppe Forschungs und Entwicklungsstandorte in Irvine bei Los Angeles, USA, im französischen Montpellier sowie in Schwalbach, Deutschla,d.

Zu den wichtigsten Projekten im Geschäftsjahr gehörte die Entwicklung einer neuen Reihe an Hämatologie-Produkten in Frankreich, welches trotz kleinerer Verzögerung durch die Covid-19- Pandemie abgeschlossen werden konnte.

Insgesamt wiesen die Gesellschaften der fortzuführenden Geschäftsbereiche TEUR 12.404 als F&E-Kosten aus. Darin enthalten ist die Abschreibung in Höhe von TEUR 859 für aktivierte Produktentwicklungskosten aus den Vorjahren. Im Berichtsjahr wurden TEUR 210 im Bereich Forschung und Entwicklung aktiviert.

Die aufgegebenen Geschäftsbereiche wiesen F&E-Kosten in Höhe von TEUR 741 aus. Diese Kosten werden 2020 nicht aktiviert und es wurden auch keine Abschreibungen vorgenommen.

Im Gegensatz zu den anderen Geschäftsbereichen führt die Messer Medical Home Care aufgrund ihrer Ausrichtung als Dienstleister keine eigenen Produktentwicklungen durch.

1.4 Mitarbeiter

Im Durchschnitt haben wir 2020 1.363 Mitarbeiter weltweit beschäftigt, während es im Vorjahr 1.392 waren. Die durchschnittliche Anzahl an Mitarbeitern verteilt sich auf die einzelnen Geschäftsbereiche wie folgt:

Fortgeführter Geschäftsbereich	2020	2019	Veränderung
Messer Cutting Systems	1.003	1.057	-54
BIT Analytical Instruments	328	323	5
Messer Medical Home Care	23	0	23
Corporate	9	12	-3
Durchschnittliche Gesamtzahl der Mitarbeiter	1.363	1.392	-29

Durchschnittlich waren 2020 in den aufgegebenen Geschäftsbereichen 1.601 (2019: 1.620) Mitarbeiter beschäftigt.

2. Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die Geschäftsbereiche des MEC Holding Konzerns konzentrieren sich nicht auf eine Branche. Die verschiedenen Produkte, Dienstleistungen und Technologien kommen in zahlreichen Industriebereichen zum Einsatz. Unsere Produkte und Dienstleistungen werden weltweit über 36 Tochtergesellschaften sowie über unser weltweites Händler- und Vertreternetz vertrieben. Deswegen ist die branchenübergreifende Kennziffer des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ein relevanter Indikator für die wirtschaftliche Entwicklung der MEC Holding Group.

Das Jahr 2020 und die wirtschaftliche Entwicklung wurde durch den Ausbruch der Corona-Pandemie bestimmt. Im Zuge des Ausbruchs verhängten die meisten Länder strenge Eindämmungsmaßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie, die die Weltwirtschaft maßgeblich beeinträchtigten und zu einem Rückgang des weltweiten BIP um 3,4% und der weltweiten Handelstätigkeit von 9,3% führte. ¹ Somit sind alle relevanten Märkte des MEC Holding Konzern betroffen. Während in Deutschland das BIP um 5,0% gesunken ist, ist das BIP in der gesamten Eurozone um 7,2% gefallen. ² Darüber hinaus erlebten auch die USA (-3,4%) sowie die BRICS-Staaten (Brasilien -4,5; Russland -3,6; Indien -8,0% und Südafrika -7,5%), mit Ausnahme Chinas, einen Rückgang des BIP. ³ Chinas Wirtschaft konnte nach einem starken wirtschaftlichen Rückgang im ersten Halbjahr 2020 das Vorjahresniveau bereits zum Ende des dritten Quartals erreichen, so dass China zum Ende 2020 als einzige große Volkswirtschaft ein reales Wirtschaftswachstum von 2,3% vorweisen konnte, welches allerdings deutlich unter dem für 2020 angestrebten Wachstumsziel liegt. ⁴

2.2 Geschäftsentwicklung bei der MEC Holding Group

Im Geschäftsjahr 2020 lagen die Umsätze mit EUR 238,2 Mio. bei einem Rückgang von -15,1% deutlich unter dem Wert des Vorjahres. Der aufgegebene Geschäftsbereich Castolin Eutectic hat im Geschäftsjahr 2020 bedingt durch dessen Verkauf am 30.06.2020 einen Rückgang der Umsatzerlöse um 55,2% verzeichnet.

Das Jahr 2020 war geprägt von den Auswirkungen der Covid-19 Pandemie. Auch die Gesellschaften der Messer Cutting Systems wurden von den Auswirkungen getroffen und hatten ab dem 2. Quartal mit deutlichen Umsatzeinbußen zu kämpfen. Durch sofort eingeleitete Gegenmaßnahmen konnten die negativen Auswirkungen auf das Unternehmensergebnis jedoch abgemildert werden. Um den Marktanteil trotz der pandemiebedingten Ausnahmesituation dennoch weiter auszubauen, wurden die Arbeiten an der strategischen Neuausrichtung sowie die Entwicklungsarbeiten innerhalb der Messer Cutting Systems weiter fortgesetzt. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang die weitere Harmonisierung des Produktportfolios und der internen Geschäftsprozesse auf regionaler und global übergreifender Ebene.

Die Messer Medical Home Care Holding GmbH mit ihren Einzelgesellschaften war für die geschäftliche Entwicklung der MEC Gruppe 2020 aufgrund der kurzen Konzernzugehörigkeit von nur zwei Monaten von nachrangiger Bedeutung.

Durch den stark gesunkenen Gesamtumsatz bei gleichzeitig nicht so stark gesunkenen sonstigen Aufwendungen schloss die MEC Gruppe das Berichtsjahr mit einem negativen Ergebnis von EUR -16,9 Mio. für die fortgeführten Geschäftsbereiche ab.

Der aufgegebene Geschäftsbereich Castolin Eutectic hat im Geschäftsjahr 2020 bis zu dessen Verkauf am 30.06.2020 einen Rückgang des Ergebnisses aus laufender Geschäftstätigkeit gegenüber dem Vorjahr um 72,8% verzeichnet. Das Ergebnis aus dem laufenden Geschäft und dem Verkauf des aufgegebenen Geschäftsbereiches beläuft sich auf einen Gewinn von EUR 3,7 Mio.

¹ Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Jahreswirtschaftsbericht 2021, S. 110
² Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Jahreswirtschaftsbericht 2021, S. 110, 117
³ Vgl. International Monetary Fund - World Economic Outlook Update January 2021, S. 4
⁴ Vgl. International Monetary Fund - World Economic Outlook Update January 2021, S. 4

2.3 Lage der Gesellschaft

2.3.1 Ertragslage

2020 erzielte die MEC Holding Group Umsatzerlöse in Höhe von EUR 238,2 Mio., was einem 15,1 %igen Rückgang im Vergleich zum Vorjahreswert entspricht. Der Umsatzrückgang betraf im Wesentlichen den Bereich MCS und ist auf einen Corona-bedingten Auftragsrückgang zurückzuführen.

Im Geschäftsbereich Messer Cutting gingen die zum Ende des Geschäftsjahres eingegangenen Aufträge um 10,9% zurück, während sich im Geschäftsbereich BIT der Auftragseingang im Vergleich zu 2019 um 28,5% erhöhte. Bei der MMHC gibt es einen ausreichenden Kundenstamm, der das Geschäft in 2020 sicherstellte.

Der weltweite Umsatz des Konzerns verteilt sich wie folgt auf die einzelnen Geschäftsbereiche:

Fortgeführter Geschäftsbereich	2020	2019	Veränderung	Veränderung
	'000 EUR	'000 EUR	'000 EUR	%
Messer Cutting Systems	180.241	225.402	-45.161	-20,0%
BIT Analytical Instruments	52.648	55.020	-2.372	-4,3%
Messer Medical Home Care	5.317	0	5.317	100,0%
Gesamtumsatzerlöse	238.206	280.422	-42.216	-15,1%

Nichtfortgeführter Geschäftsbereich	2020	2019	Veränderung	Veränderung
	'000 EUR	'000 EUR	'000 EUR	%
Castolin Eutectic	132.785	296.141	-163.356	-55,2%

Die Umsätze des Geschäftsbereichs Messer Cutting Systems sanken um EUR 45,2 Mio. oder 20,0% auf EUR 180,2 Mio., was auf gesunkene Aufträge bedingt durch die Corona-Pandemie vor allem in Europa und Amerika zurückzuführen ist.

Innerhalb der BIT-Unternehmensgruppe sanken die Umsatzerlöse im Geschäftsjahr um EUR 2,4 Mio. oder 4,3% auf EUR 52,6 Mio.

Der neue Geschäftsbereich Messer Medical Home Care konnte in den letzten zwei Monaten des Jahres 2020 Umsatzerlöse in Höhe von EUR 5,3 Mio. generieren.

Im Geschäftsjahr 2020 ging das operative Ergebnis um EUR 14,6 Mio. zurück (Verlust von EUR 4,0 Mio. in 2019, während 2020 ein Verlust von EUR 18,6 Mio. anfiel), was darauf zurückzuführen ist, dass die sonstigen Aufwendungen nicht so stark reduziert werden konnten, wie sich die Umsatzerlöse aufgrund des Auftragsrückgangs verringert haben.

Im Berichtsjahr erwirtschaftete der fortgeführte Geschäftsbereich des Konzerns einen Verlust in Höhe von EUR 16,9 Mio., während der Konzernverlust des fortgeführten Geschäftsbereichs im Vorjahr EUR 8,2 Mio. betrug.

Der Gewinn vor Steuern des aufgegebenen Geschäftsbereiches beläuft sich auf EUR 4,4 Mio. aus dem laufenden Geschäft und 10,4 Mio. aus dem Verkauf des Geschäftsbereichs. Der Jahresgewinn nach Steuern des aufgegebenen Geschäftsbereiches sank gegenüber dem Vorjahr um EUR 4,4 Mio. oder 54,3% auf EUR 3,7 Mio.

2.3.2 Finanzlage

2.3.2.1 Finanzierung

Die Finanzierung der MEC Gruppe erfolgt über ihre Muttergesellschaft MEC Holding GmbH. Die MEC Holding GmbH koordiniert die Kapitalausstattung und stellt die Finanzierung des Konzerns sicher. Zusätzlich fällt das Revenue Sharing innerhalb der Konzerngesellschaften durch Aufnahme oder Ausgabe von Liquidität über konzerninterne Darlehen in die finanziellen Aufgaben der MEC Holding GmbH.

Die Finanzierung des MMHC-Teilkonzerns wird durch den am 9. Dezember 2020 geschlossenen Finanzierungsvertrag mit Rantum Capital GmbH & Co. Privat Debt Fund II KG über EUR 30 Mio. sichergestellt.

Zum Bilanzstichtag 31.12.2020 belief sich die Nettoverschuldung auf EUR 33,0 Mio. (Vorjahr: EUR 77,1 Mio.) und setzte sich wie folgt zusammen:

Nettoverschuldung des fortgeführten Geschäftsbereichs	2020	2019	Veränderung
	'000 EUR	'000 EUR	%
Finanzschulden ^*)	40.611	97.062	-58,2%
Leasingverbindlichkeiten	16.585	10.565	57,0%
Zahlungmittel und Zahlungsmitteläquivalente	-24.215	-30.497	-20,6%
	32.981	77.130	-57,2%

Nettoverschuldung des aufgegebenen Geschäftsbereichs	2020	2019	Veränderung
	'000 EUR	'000 EUR	%
Finanzschulden ^*)	1.357	57.036	-97,6%
Leasingverbindlichkeiten	0	44.300	-100,0%
Zahlungmittel und Zahlungsmitteläquivalente	-15	-25.620	-99,9%
	1.342	75.716	-98,2%

^*) Entsprechend der konzerninternen Definition von Nettoverschuldung umfassen die Finanzschulden nur zinstragende Darlehen und Ausleihungen
^**) Kontokorrentkredite sind in der Position Finanzschulden ausgewiesen

Im Jahr 2020 betrug das Verhältnis zwischen Finanzschulden (EUR 40,6 Mio.) und Bilanzsumme 12,8% (Vorjahr: 18,8%).

Zusätzlich zum eingesetzten Eigenkapital hat sich der MEC Holding Konzern über einen syndizierten Bankkredit finanziert. Dieser wurde zum 31. März 2021 vollständig zurückgeführt.

Am 09.12.2020 hat die Messer Medical Home Care Holding GmbH einen Finanzierungsvertrag mit der Rantum Capital GmbH & Co. Privat Debt Fund II KG über EUR 30 Mio. abgeschlossen. Das Darlehen ist mit 9,85% verzinst, ist am 15.12.2027 zur Rückzahlung fällig und dient primär zur Finanzierung der Akquisition der Hans Müller-Gesellschaften, die am 22.12.2020 geclosed wurde. Der Covenants Test für die auf die Messer Medical Division beschränkte Finanzierung ist erstmals zum 31. Dezember 2021 durchzuführen. Die Messer Medical Division hat sich verpflichtet einen bestimmten Mindest-EBITDA-Betrag sowie einen definierten Verschuldungsgrad nicht zu übersteigen.

Die revolvierende Kreditlinie, ausgereicht von einem aus vier inländischen Banken bestehenden Bankenkonsortium, die im Geschäftsjahr 2015 auf EUR 68 Mio. erweitert worden war, wurde im Berichtsjahr um EUR 32 Mio. reduziert und die Fälligkeit auf den 31. März 2021 vorverlegt. Gleichzeitig wurden die Castolin Eutectic Gesellschaften mit Wirkung zum 30. Juni 2020 aus der Haftung entlassen. Zum Ende des Geschäftsjahres hatte der Konzern EUR 8 Mio. aus Revolving Credit Facility und EUR 5,4 Mio. aus Ancillary Facilities in Anspruch genommen Die revolvierende Kreditlinie wurde planmäßig am 31. März 2021 zurückgezahlt.

Die mittel- und langfristige Finanzierung des Konzerns ist auch über den 31.03.2021 gesichert. Die MEC hat drei bilaterale Kreditlinien mit drei Banken über insgesamt EUR 20,0 Mio. abgeschlossen. Zusätzlich stehen der Gesellschaft seit dem 01.04.2021 ein Gesellschafterdarlehen über EUR 3 Mio. und ein Darlehen von einer assoziierten Gesellschaft über EUR 4 Mio. zur Verfügung.

Die MEC Holding Group konnte einen wesentlichen Anteil der bestehenden Fremdfinanzierung aus dem Erlös aus der Veräußerung des Geschäftsbereiches Castolin Eutectic zurückzahlen. Die Gesellschaft hat nach dem Closing einen neuen geänderten Finanzierungsvertrag abgeschlossen.

Zu den außerbilanziellen Verpflichtungen verweisen wir auf Ziffer 29 im Anhang zum Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2020 der MEC Holding GmbH.

2.3.2.2 Liquiditätsentwicklung

Die nachfolgende Übersicht zeigt eine Kurzfassung der Kapitalflussrechnung (siehe Konzernanhang) für das Geschäftsjahr 2020 sowie die entsprechenden Vergleichswerte des Vorjahres.

Kapitalflussrechnung (Kurzfassung)	2020	2019	Veränderung
	'000 EUR	'000 EUR	'000 EUR
Gewinn/Verlust vor Steuern	-19.210	-5.437	-13.773
Abschreibungen/Wertminderungen von Sachanlagen	4.204	4.157	47
Abschreibungen/Wertminderungen von imm. Vermögenswerten	3.104	3.075	29
Abschreibung von Nutzungsrechten	3.883	3.622	261
Ergebnis vor Steuern aus aufgegebenen Geschäftsbereichen	-12.636	0	-12.636
sonstige nicht zahlungswirks. Veränderungen	-611	7.246	-7.857
Anpassung Nettoumlaufvermögen	-688	560	-1.248
Auszahlungen für Rückstellungen und Pensionen	-6.218	-3.434	-2.784
gezahlte Ertragsteuer	-1.151	-1.753	602
Netto-Cashflow aus aufgegebenen Geschäftsbereichen	12.137	19.026	-6.889
Netto-Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	-17.186	27.062	-44.248
Netto-Cashflow aus Investitionstätigkeit	36.743	-8.663	45.406
Netto-Cashflow aus Finanzierungstätigkeit	-45.851	-13.123	-32.728
Veränderung Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	-26.294	5.276	-31.570
Netto-Umrechnungsdifferenz	-2.043	878	-2.921
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 01.01.	50.455	44.301	6.154
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 31.12.	22.118	50.455	-28.337

Der Cashflow aus laufender (operativer) Geschäftstätigkeit betrug im Geschäftsjahr 2020 EUR -17,2 Mio., was einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr von EUR 44,2 Mio. darstellt. Das Ergebnis vor Steuern sank im Geschäftsjahr um EUR 13,8 Mio. auf einen Verlust von EUR 19,2 Mio. Das Ergebnis vor Steuern des aufgegebenen Geschäftsbereiches Castolin Eutectic beläuft sich auf EUR 12,6 Mio. Auf den Verkauf der Castolin Eutectic entfallen EUR 8,9 Mio. Ertragsteuer.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit stieg primär in Folge des Verkaufs des aufgegebenen Geschäftsbereichs auf EUR 36,7 Mio. Hierbei setzt sich die Position im Wesentlichen aus der Nettoeinzahlung aus dem Verkauf der Castolin Eutectic Gruppe in Höhe von EUR 82,4 Mio. sowie der Nettoauszahlung aus dem anteiligen Erwerb der Hans Müller Gesellschaften in Höhe von EUR 41,0 Mio. zusammen.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit sank aufgrund der Rückzahlung von Schulden in Höhe von EUR 72,8 Mio. nach dem Verkauf des aufgegebenen Geschäftsbereichs, denen lediglich neu aufgenommene Schulden von EUR 38,0 Mio. und eine Schuldentilgung des aufgegebenen Geschäftsbereichs in Höhe von EUR 18,2 Mio. entgegenstehen. In Folge der Schuldentilgung reduzierte sich der Zinsaufwand auf EUR 1,6 Mio. (Vorjahr: EUR 3,6 Mio.), während sich die Rückzahlung von Leasingverbindlichkeiten auf EUR 4,0 Mio. (Vorjahr: EUR 3,5 Mio.) erhöhte.

2.3.2.3 Investitionen

Unsere Investitionen sind auf die wirtschaftliche Absicherung unseres bestehenden Geschäftes und die Nutzung rentabler Wachstumspotentiale ausgerichtet. Daher planen wir vorrangig in Projekte zu investieren, die Chancen auf nachhaltiges und profitables Wachstum bieten. Wir beabsichtigen darüber hinaus, regelmäßig in die Modernisierung unserer Produktions- und Serviceanlagen und unserer Vertriebskanäle zu investieren.

Die im Berichtsjahr getätigten Investitionen für langfristige Vermögensgegenstände in Höhe von EUR 4,4 Mio. betreffen nahezu alle Konzerngesellschaften. Bei der BIT USA wurden im Rahmen des Umzugs nach Irvine Mietereinbauten in Höhe von EUR 0,9 Mio. aktiviert. Bei der MCS Germany wurden EUR 0,5 Mio. in das Projekt zur europäischen IT Harmonisierung sowie EUR 0,3 Mio. in die Anschaffung eines Citizen Produktionsautomaten für die Düsenfertigung investiert. Bei der Oxysphair des Geschäftsbereichs MMHC wurden Investitionen in Höhe von EUR 0,3 Mio. für Sauerstoffkonzentratoren getätigt.

Für weitere Details möchten wir auf die Ziffern 13 und 14 des Konzernanhangs verweisen.

Zum 31.12.2020 hatte der Konzern Investitionsverpflichtungen in Höhe von TEUR 107.

2.3.3 Vermögenslage

Zum 31.12.2020 belief sich die Bilanzsumme auf EUR 316,8 Mio. (Vorjahr: EUR 515,7 Mio.). Der Anteil des langfristig gebundenen Vermögens beträgt 60,6% (Vorjahr: 17,9%) und ist in vollem Umfang durch Eigenkapital (39,8%) und langfristige Verbindlichkeiten (28,4%) finanziert. Der Rückgang der Bilanzsumme im Berichtsjahr ist im Wesentlichen auf den Abgang der Schulden in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten durch den Verkauf des Castolin Geschäftsbereichs zurückzuführen. Der Anstieg der langfristigen Vermögenswerte ist u.a. auf um EUR 50,1 Mio. gestiegene Geschäfts- oder Firmenwerte durch die Akquisition der Müller Gesellschaften und der MMHC Gesellschaften sowie auf um EUR 11,5 Mio. gestiegene Sachanlagen durch die Akquisition der MMHC Gesellschaften zurückzuführen. Des Weiteren sind die sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerte um EUR 22,8 Mio. aufgrund der ausstehenden Kaufpreisforderung im Zuge des Verkaufs des Castolin Geschäftsbereichs gestiegen. Die kurzfristigen Vermögenswerte sind um EUR 53,2 Mio. gesunken, was auf die Rückzahlung der Darlehensforderungen von Unternehmen, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert waren, zurückzuführen ist.

Die Eigenkapitalquote ist im vergangenen Jahr um 16,7 Prozentpunkte von 23,1% auf 39,8% gestiegen. Die geringeren kurzfristigen Verbindlichkeiten sind auf den Rückgang der Darlehensverbindlichkeiten um EUR 41,8 Mio. zurückzuführen.

Die Bilanzstruktur zum 31.12.2020 ist unter Gegenüberstellung der Vorjahreswerte in der nachstehenden Übersicht aufgezeigt.

Bilanzstruktur	31.12.2020		31.12.2019
	'000 EUR	%	'000 EUR	%
Langfristige Vermögenswerte	192.074	60,6 %	92.299	17,9%
Kurzfristige Vermögenswerte	124.130	39,2 %	177.340	34,4%
Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte	625	0,2 %	246.053	47,7%
Aktiva	316.829	100,0 %	515.692	100,0 %
Eigenkapital	126.045	39,8 %	118.974	23,1 %
Langfristige Verbindlichkeiten	89.911	28,4 %	85.670	16,6 %
Kurzfristige Verbindlichkeiten	99.419	31,4 %	138.565	26,9%
Zur Veräußerung vorgesehene Verbindlichkeiten	1.454	0,5 %	172.483	33,4%
Passiva	316.829	100,0 %	515.692	100,0 %

Zum 31.12.2020 belief sich das kurzfristige Betriebsvermögen (Working Capital) ohne aufgegebene Geschäftsbereiche auf EUR 15,8 Mio. (Vorjahr: EUR 12,7 Mio.). Unter Berücksichtigung des Ergebnisses aus dem aufgegebenen Geschäftsbereich, setzt sich das kurzfristige Betriebsvermögen wie folgt zusammen:

Kurzfristiges Betriebsvermögen	31.12.2020	31.12.2019	Veränderung
	'000 EUR	'000 EUR	'000 EUR
Vorräte	56.237	51.004	5.233
Vorräte des nichfortgeführten Geschäftsbereichs	160	37.081	-36.921
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	33.389	31.638	1.751
Forderungen LuL des nichtfortgeführten Geschäftsbereiches	256	50.826	-50.570
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	-52.944	-50.052	-2.892
Verbindlichkeiten LuL des nichtfortgeführten Geschäftsbereichs	-92	-52.504	52.412
Vertragsverbindlichkeiten	-20.836	-19.907	-929
Vertragsverbindlichkeiten des nichtfortgeführten Geschäftsbereichs	-5	0	-5
Total	16.165	48.086	-31.921

Der Anstieg der Vorräte ist auf die Akquisition der MMHC und der Müller Gesellschaften zurückzuführen.

2.3.4 Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage

Während der MEC Holding Konzern in den letzten Jahren trotz eines herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds stetig wachsen konnte, haben die Corona-Pandemie und die damit verbundenen weltweiten Quarantänebekämpfungsmaßnahmen sowie die allgemeine hohe Unsicherheit am Markt zu einem starken Nachfragerückgang geführt. Davon war insbesondere der MCS Teilkonzern mit seinen zu den Investitionsgütern zählenden Plasma- und Laserschneidemaschinen betroffen. Der Gesamtumsatz des MEC Holding Konzerns sank um 15,1%. Der Verlust aus fortzuführenden Geschäftsbereichen stieg um EUR 8,7 Mio. Die Gesellschaft verfügt mit 39,8% nach wie vor über eine starke Eigenkapitalquote.

2.3.5 Finanzielle Leistungsindikatoren

Zur Steuerung des Konzerns verwendet die MEC Holding Gruppe im Wesentlichen Steuerungsgrößen, die sich aus operativen Kennzahlen der Gewinn- und Verlustrechnung (Umsatz, EBITDA) sowie aus den Kennzahlen des operativen Cashflows ableiten. Die Herleitung der entsprechenden Vergleichsgrößen basiert auf einem mehrstufigen Bottom-up-Planungsprozess, in den alle Konzerngesellschaften weltweit einbezogen sind und der neben den Budgetwerten für das Folgejahr auch eine rollierende Aktualisierung der mittelfristigen Planung beinhaltet. Durch ein umfassendes Reporting System werden alle finanzwirtschaftlich relevanten Größen, einschließlich der korrespondierenden Budgetwerte, den Aufsichtsorganen sowie den Geschäftsführern der Konzerngesellschaften monatlich zur Verfügung gestellt. Für die interne Leistungsmessung verwendet die MEC Holding Gruppe das adjusted EBITDA sowie den Free Cash Flow. Beide Indikatoren sind für den Konzern in der Accounting Policy definiert.

Das adjusted EBITDA lässt sich wie folgt herleiten:

Adjusted EBITDA	31.12.2020	31.12.2019	Veränderung
	'000 EUR	'000 EUR	'000 EUR
Ergebnis aus fortzuführenden Geschäftsbereichen	-16.875	-8.168	-8.707
Ertragsteueraufwand/(-ertrag)	-2.335	2.731	-5.066
Abschreibungsaufwand Sachanlagevermögen	4.204	4.157	47
Abschreibungsaufwand Immaterielle Vermögenswerte	3.104	3.075	29
Netto Zinsaufwand/(-ertrag)	578	1.478	-900
EBITDA	-11.324	3.273	-14.597
Exceptional Items	-3.543	2.056	-5.599
Fremdwährungskursverlust/(-ertrag)	827	308	519
Gesamt adjusted EBITDA	-14.040	5.637	-19.677

Der Free Cash Flow als Steuerungsgröße setzt sich aus dem Netto-Cashflow entsprechend der Darstellung im Konzernanhang, berichtigt um konzerninterne Zahlungsströmen aus Lizenzen, Dividenden und Kapitalmaßnahmen, zusammen.

2.3.6 Nicht-finanzielle Leistungsindikatoren

Die Qualität unserer Produkte und Prozesse, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, die Förderung der Unternehmenskultur, Schutz der Umwelt sowie die vielfältigen Anforderungen des Verbraucherschutzes sind Leistungsindikatoren, denen alle Fach- und Führungskräfte des Konzerns, auch unter Berücksichtigung teilweise weitreichender nationaler Regelungen, verpflichtet sind.

3. Nachtragsbericht

Verkauf Ägypten

Mit Vertrag vom 08.06.2021 wurde die Beteiligung mit Wirkung zum August 2021 an einen externen Investor verkauft. Hierfür erzielt die Gesellschaft einen Verkaufserlös von EUR 158.000.

Auswirkungen der Corona-Krise

Anfang 2020 kam es zu einem ernstzunehmenden Ausbruch der Atemwegserkrankung Covid-19 in der chinesischen Provinz Wuhan, die sich anschließend ausbreitete und zu einer Pandemie wurde. Um einer Ausbreitung der Infektionskrankheit entgegenzuwirken, führten Regierungen in aller Welt Schutzmaßnahmen ein, die den Reiseverkehr, zwischenmenschliche Interaktionen sowie den Waren- und Dienstleistungsverkehr einschränkten und Auswirkungen auf die Handelsmöglichkeiten der meisten Unternehmen hatten. Diese Entwicklung wird unweigerlich auch einen Einfluss auf die Handelsergebnisse der MEC Holding Group des Jahres 2021 haben. Wie stark diese Auswirkungen sein werden, hängt davon ab, wie lange die staatlichen Maßnahmen andauern. Sollten die Maßnahmen nur kurzfristig sein, könnte sich die Nachfrage nach Ansicht der Geschäftsführung im Jahresverlauf erholen. Sofern die Maßnahmen aber langfristig aufrechterhalten werden, lassen sich die daraus resultierenden negativen Auswirkungen für die Wirtschaft nur schwer quantifizieren.

Um bestmöglich den Herausforderungen der Pandemie begegnen zu können, wurde in allen Gesellschaften ein abgestimmtes Hygienekonzept etabliert und wo möglich auch Homeoffice- Regelungen eingeführt. Sämtlich Ausgaben und Investitionen wurden kritisch geprüft und ggf. angepasst um hier eine Steuerungsmöglichkeit auf neuerlich negative Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung zu haben. Erfreulicherweise lagen die Umsätze der MEC Gruppe in den ersten 6 Monaten im Budget und mit fast 12% über dem gleichen Vorjahreszeitraum.

4. Chancen- und Risikobericht

4.1 Risikomanagement im Konzern

4.1.1 Chancen

Die Geschäftsführung ist der Auffassung, dass sich für die MEC Holding GmbH und ihre breit aufgestellten Tochtergesellschaften aufgrund der stärkeren Orientierung hin zu hochprofitablen Industriegütern und Services sowie aufgrund des raschen Wachstums bestimmter Regionen und Industrien weltweit hervorragende Chancen ergeben.

Unter Chancen verstehen wir Ereignisse oder Entwicklungen, deren Wirkung das Potenzial aufweist, die Unternehmensziele zu übertreffen. Chancenmanagement umfasst entsprechend die Gesamtheit aller Maßnahmen, die den systematischen und transparenten Umgang mit diesen Ereignissen oder Entwicklungen fördern. Durch die integrale Verknüpfung der Planungs- und Reportingprozesse im Controlling mit den Strategieprozessen ist das Chancenmanagement ein integraler Bestandteil der strategischen und wertorientierten Unternehmensführung.

Im Rahmen unserer Konzernstrategie und der Budgetplanung bewerten wir systematisch Chancen und Risiken der relevanten Markt- und Technologietrends in allen unseren Sparten und leiten konkrete operative Maßnahmen ab. Grundsätzlich sind die identifizierten Chancen strategischer Natur und mittel- und langfristig ausgerichtet. Daher geht ihre Relevanz in mancher Hinsicht weit über den Prognosezeitraum hinaus.

Die operative Planung, die sich auf die Strategieplanung und die Monatsberichte stützt, ermöglicht es uns, Schlussfolgerungen zu ziehen und versetzt uns in die Lage, Chancen und Risiken und ihre Auswirkungen auf die laufende und zukünftige Ertrags- und Liquiditätslage genauer zu bewerten.

In das Management unserer Chancen sind alle Entscheidungsträger des Konzerns eingebunden, von der Geschäftsführung der MEC Holding GmbH bis zu den regional Verantwortlichen und den Projektleitern mit Marktverantwortung. Diese strukturierte Entscheidungsfindung im Konzern soll sicherstellen, dass Chancen zuverlässig erkannt und systematisch genutzt werden.

Strategische Chancen für die einzelnen Geschäftsbereiche

Faktoren, die aktuell und künftig das weltweite Wachstum vorantreiben, sind die Basis für die strategische Weiterentwicklung des Konzerns. Bei unserer Entscheidungsfindung schauen wir, wo der Konzern von globalen Trends in den Bereichen Demografie, Urbanisierung, Globalisierung und Digitalisierung profitieren kann und berücksichtigen auch Restriktionen wie die eingeschränkte Erneuerbarkeit natürlicher Ressourcen sowie politische und soziale Entwicklungen.

Neben der Optimierung der Leistungsfähigkeit jeder unserer Geschäftsbereiche sehen wir auch Chancen in Synergieeffekten, die im Zusammenspiel zwischen unseren Gesellschaften, Regionen und Geschäftsbereichen entstehen.

Das gilt für eine effiziente Verwaltung, kostengünstige und automatisierte Transaktionsverarbeitung von Verwaltungstätigkeiten und die damit zusammenhängende gemeinsame Nutzung der lokalen Ressourcen des Konzerns über die Grenzen unserer Geschäftsbereiche hinweg.

Die fortschreitende Digitalisierung hat Wertschöpfungsketten, die früher separat voneinander existierten, miteinander verbunden. Die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Betrieben, dem leitenden Management des Konzerns und der für IT-Fragen zuständigen zentralen Gesellschaft als Partner des Digitalisierungsprozesses zielt auf eine kontinuierliche Modernisierung unserer IT-Infrastruktur ab, was zu effizienteren Prozessen und geringeren Betriebskosten führt. Wir halten die Digitalisierung für einen wichtigen Makro-Trend, der unsere Branche und die Märkte in den kommenden Jahren nachhaltig verändern wird.

Operative Chancen für die Geschäftsbereiche

Die Tochtergesellschaften von MEC Holding sind in unterschiedlichen Segmenten tätig. Nachfolgend geben wir einen Einblick in deren betriebliche Chancen:

Messer Cutting Systems entwickelt und produziert seit mehr als 100 Jahren Maschinen zum Schneiden von Stahl. Obwohl wir den Markt seit vielen Jahren bearbeiten und die entsprechende Technologie anbieten, sehen wir immer noch erfolgversprechendes Potenzial für eine fortgesetzte Expansion unserer geschäftlichen Aktivitäten.

Das Schneiden von Stahl mithilfe von Lasertechnologie ist nach wie vor die neueste Technologie und wird in Zukunft eine wichtigere Rolle spielen als das traditionelle Autogenschneiden oder Plasmaschneidtechniken. Diese technische Entwicklung eröffnet uns neue Marktsegmente, die in der Vergangenheit aus Kostengründen nicht in größerem Umfang bedient werden konnten.

Mit seinen fünf Produktionsstandorten ist die Messer Cutting Systems in allen wichtigen Regionen der Welt vertreten. Die aktuellen Entwicklungen hin zur Automatisierung im Zusammenhang mit der Industrie 4.0 ermöglichen es uns, die Zusammenarbeit mit unseren Kunden in ausgewählten Bereichen zu verstärken.

Der Geschäftsbereich BIT Gruppe entwickelt und produziert diagnostische medizinische Geräte für invitro-Anwendungen im medizinischen Bereich. Die Entschlüsselung der menschlichen DNA hat zur Entwicklung neuer Anwendungsbereiche und rasch voranschreitender neuer Behandlungsmethoden geführt. BIT kann in den kommenden Jahren von diesen Trends profitieren, da in diesem Bereich die Instrumente entwickelt und produziert werden, die für moderne Analyse- und Diagnoseverfahren benötigt werden.

Im Bereich Messer Medical Home Care sind wir in der Lage durch unsere Produkte und Dienstleistungen einen Beitrag der Gesundheitsversorgung von Patienten insbesondere im häuslichen Umfeld zu leisten. Wir halten hier insbesondere durch weitere innovative Lösungen für Patienten und Ärzte eine nachhaltige Steigerung unserer Position im Gesundheitssektor für möglich.

4.1.2 Risiken

Zur Steuerung der Gesamtrisikolage des Konzerns setzt unser Risikomanagement auf strukturierte Prozesse.

Aus heutiger Sicht sind die Konzernrisiken begrenzt und es liegen keine den Fortbestand des Konzerns gefährdenden Risiken vor.

Unter Risiken verstehen wir drohende Ereignisse oder Entwicklungen, deren Wirkung das Potenzial aufweist, sich negativ auf das Erreichen der Unternehmensziele auszuwirken. Risikomanagement umfasst damit die Gesamtheit aller Maßnahmen zu einem systematischen und transparenten Umgang mit Risiken. Durch seine integrale Verknüpfung mit den Planungs- und Reportingprozessen im Controlling ist Risikomanagement ein bedeutender Bestandteil der wertorientierten Unternehmensführung und geht über die gesetzlich geforderte Risikofrüherkennung hinaus.

Unser Ziel ist es, das Risikomanagementsystem im Konzern kontinuierlich zu verbessern und es mit unserem internen Kontrollsystem zu verzahnen. Dies ist auch die Grundlage, auf der die Interaktion mit den Aufsichtsgremien, dem Beirat und dem Aufsichtsrat erfolgt.

Diese standardisierten Risikomanagementprozesse sollen sicherstellen, dass die Geschäftsführung, der Beirat und der Aufsichtsrat rechtzeitig und in strukturierter Form über die aktuelle Risikolage im Konzern auf dem Laufenden gehalten werden. Trotz umfassender Analyse von Risiken kann deren Eintreten aber nicht systematisch ausgeschlossen werden.

Ziel des Risikomanagementsystems ist die transparente Kommunikation von Risiken und Chancen.

Das Hauptaugenmerk bei unseren Risikomanagement-Instrumenten liegt daher auch auf Abweichungen in den Kernsteuerungsgrößen "Adjusted EBITDA" und "Free Cash Flow" (Netto-Cashflow).

Die nicht im monatlich aktualisierten Finanzbericht bzw. im Budget berücksichtigten Chancen und Risiken sind Teil der Berichterstattung der Geschäftsbereiche. Das monatliche Reporting der Geschäftsbereiche an die Muttergesellschaft und den Beirat ("Steering Committee Shareholders") dient der Verifizierung unserer Strategien und Maßnahmen, der Bewertung von monetären und sonstigen wichtigen finanziellen Kennzahlen sowie dem wechselseitigen Austausch. Für die frühzeitige Identifizierung, Steuerung und Kommunikation von Risiken ist die jeweilige Geschäftsführung der Geschäftsbereiche und Tochtergesellschaften direkt verantwortlich. Die CEOs der einzelnen Geschäftsbereiche müssen ein einheitliches Reporting in den regelmäßig stattfindenden Sitzungen des Steering Committee Shareholders und Management-Meetings gewährleisten.

Im Planungsprozess und bei besonderen Anlässen betrachten wir darüber hinaus gesamtwirtschaftliche Klumpenrisiken; die Grundlage hierfür sind konzernweite Risikoszenarien unter Berücksichtigung zentral vorgegebener Wirkungszusammenhänge und Risikoprämissen. Diese Risikoszenarien befassen sich vor allem mit Wachstumseinbrüchen in wesentlichen Volkswirtschaften sowie mit anderen exogenen Schocks und ihren Auswirkungen auf den Konzern.

Über auftretende Risiken aus besonderem Anlass wird die Geschäftsführung unverzüglich informiert. Diese Risiken werden, wenn erforderlich, außerhalb des etablierten Reportingzyklus kommuniziert.

Risikomanagement ist eine Kombination aus Top-Down-/ Bottom-Up-Prozess.

Die verbindlichen Systemvorgaben werden vom Konzern top-down formuliert und gelten für alle operativen Einheiten. Die originäre Risikoverantwortung, -erfassung und -steuerung entlang der Wertschöpfungskette liegt bottom-up bei den fachlich Verantwortlichen in den operativen Einheiten.

Die identifizierten Risiken werden von den Divisionen mit der Geschäftsführung sowie mit dem Beirat als Kontrollgremium diskutiert und bewertet. Verbindliche Vorgaben für den Umgang mit identifizierten Risiken werden formuliert und an die einzelnen Gesellschaften zur Umsetzung weitergegeben.

Die operativen Einheiten sind grundsätzlich dazu verpflichtet, ein geeignetes Risikomanagementsystem auf der Grundlage verbindlicher Konzernrichtlinien für jeden Verantwortungsbereich zu erstellen und eine angemessene Steuerung von Risiken sicherstellen.

Wir versuchen Risiken zu verhindern, indem wir unsere risikopolitischen Grundsätze anwenden und keine Geschäfte tätigen, wenn sie gegen unsere Verhaltensgrundsätze und Konzernrichtlinien verstoßen. Dazu gehören in erster Linie das Null-Toleranz-Prinzip bei Compliance-Sachverhalten sowie das Spekulationsverbot.

Wir übertragen Risiken, wenn durch zentrale Maßnahmen wie den Abschluss von Versicherungen das finanzielle Risiko minimiert werden kann.

Umfang und Gestaltung des Versicherungsschutzes leiten sich aus den Risikobewertungen ab, mit deren Hilfe die versicherbaren Risiken der Konzerngesellschaften über spezifische Schutzkonzepte identifiziert, bewertet, reduziert oder beseitigt werden.

Für alle Konzernunternehmen bestehen verbindliche Standards, um die Risikoprävention auf einem nachhaltigen und angemessen hohen Niveau zu halten.

Das interne Kontrollsystem ist die Gesamtheit aller systematisch definierten Kontroll- und Überwachungsaktivitäten, die das Ziel haben, die Sicherheit und Effizienz der Geschäftsabwicklung, die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung und die Übereinstimmung aller Aktivitäten mit Gesetzen und Richtlinien zu gewährleisten. Die Schaffung eines effektiven und effizienten internen Kontrollsystems ist eine wichtige Maßnahme für die Steuerung von prozessualen Risiken. Im Rechnungslegungsprozess tragen verschiedene Überwachungsmaßnahmen dazu bei, dass implementierte Kontrollen trotz möglicher Risiken einen regelungskonformen Konzernabschluss ermöglichen.

Allen beteiligten Mitarbeitern stehen einheitliche Bilanzierungsrichtlinien für den Konzernabschluss zur Verfügung, die regelmäßig aktualisiert werden. Für die Konsolidierung verwenden wir ein konzernweites System, das auf einer Standardsoftware aufsetzt. Dadurch stellen wir ein einheitliches Vorgehen sicher und minimieren das Risiko falscher Angaben in der konzerninternen Rechnungslegung und im externen Berichtswesen.

Das Controlling und Rechnungswesen des Konzerns ist für die Erstellung des Konzernabschlusses verantwortlich und gibt inhaltliche und terminliche Vorgaben für die Gesellschaften verbindlich vor. So wollen wir konzerneinheitliche Rechnungslegungspraktiken mit einem möglichst geringen Entscheidungsspielraum für die Ausweisung, Bewertung und Offenlegung von Bilanzposten sicherstellen.

Durch regelmäßige zentrale System-Backups mittels unserer IT-Systeme versuchen wir sicherzustellen, dass während der Konsolidierung Datenverluste und Systemversagen ausgeschlossen werden können.

Gesamtwirtschaftliche Risiken

Trotz aller Indikatoren, die in den kommenden Jahren auf eine Erholung hindeuten, bestehen nach wie vor konjunkturelle Risiken. Dies gilt beispielsweise für den Protektionismus bestimmter Länder, den andauernden und sich verschärfenden Konflikt zwischen den USA und China, aber auch den vollzogenen Brexit und seine Auswirkungen auf die Wirtschaft in der Eurozone. Der Einfluss der noch immer andauernden Konflikte in Krisenregionen ist auch an dieser Stelle schwer abzuschätzen. Entscheidend für die weltwirtschaftliche Erholung in 2021 und darüber hinaus ist der Erfolg der pandemiebekämpfenden Maßnahmen und das Voranschreiten der nationalen Impfkampagnen zur Eindämmung des Covid-19-Virus und seiner Mutanten. Auch die MEC Holding GmbH ist von diesen potenziellen Einflüssen auf die Weltwirtschaft nicht unberührt.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Der Finanzbedarf innerhalb des Konzerns wird durch die Treasury-Abteilung der MEC Holding GmbH gesteuert. Bei der MEC Holding GmbH versuchen wir, den Liquiditätsbedarf über unseren Cash-Pool zu optimieren und sicherzustellen, dass liquide Mittel nicht unnötig gebunden werden. Die Transaktionen, die die MEC Holding GmbH direkt mit externen Finanzpartnern abschließt, beschränken sich aufgrund der bei der MEC Holding GmbH angesiedelten Finanzfunktion auf ein Minimum.

Ausfallrisiko - Grundsätzlich planen wir den Abschluss von Verträgen über Finanzinstrumente nur mit solchen Kontrahenten, deren Kreditrating überdurchschnittlich ist oder die einem Einlagensicherungsfonds angehören. Unter dieser Prämisse werden die Transaktionen innerhalb vorab definierter Kontrahentenlimits abgewickelt. Ausstehende Zahlungen und Ausfallrisiken aus Lieferungen und Leistungen werden von uns konstant überwacht und sind zusätzlich durch Warenkreditversicherungen abgesichert. Besonders intensiv beobachten wir die Bonität von Großkunden.

Liquiditätsrisiko - Die Sicherstellung der Solvenz und der finanziellen Flexibilität des Konzerns ist eine wichtige Aufgabe. Deswegen setzen wir die Liquiditätsplanung der MEC Holding GmbH ein, um unsere Liquidität langfristig sicherzustellen. Die Mittel werden im Rahmen des Cash-Pooling an die MEC Holding GmbH weitergeleitet.

Marktrisiko - Durch eine Reihe von Kontrollmaßnahmen werden Schwankungen beim beizulegenden Zeitwert oder den zukünftigen Zahlungsströmen aus Finanzinstrumenten, die aufgrund von Marktänderungen eintreten, in Grenzen gehalten oder sogar ganz eliminiert. Diese Finanzinstrumente werden über die Treasury-Abteilung der MEC Holding GmbH bereitgestellt, die auch die Nutzung und die Performance von derivativen Finanzinstrumenten überwacht.

Währungsrisiko - Um die Risiken zu begrenzen, die sich aus den zahlreichen Zahlungsströmen unterschiedlicher Währungen ergeben, haben wir einheitliche Konzernrichtlinien für das Fremdwährungsmanagement entwickelt. Grundsätzlich müssen alle Gesellschaften des Konzerns Fremdwährungspositionen im Zeitpunkt ihrer Entstehung melden. Unsere Konzerngesellschaften nutzen für ihre aktiven Kurssicherungsstrategien die Leistungen der konzerninternen Treasury-Abteilung der MEC Holding GmbH. Umrechnungs- und Bewertungsrisiken im Hinblick auf Bilanzposten, die aus der Umrechnung von Fremdwährungspositionen entstehen, werden grundsätzlich nicht abgesichert.

Zinsrisiko - Um unseren Kapitalbedarf zu decken, haben wir auf den internationalen Geld- und Kapitalmärkten Liquidität mit unterschiedlichen Laufzeiten aufgenommen. Für die sich daraus ergebenden Finanzschulden und unsere Finanzanlagen besteht das Risiko von Zinsschwankungen. Aus diesem Grunde erstellen wir regelmäßig Zinsanalysen, deren Ergebnisse in unser Risikomanagementsystem einfließen.

Risiken aus Unternehmensverkäufen und Restrukturierungen

Der Erwerb von Unternehmen bzw. Unternehmensanteilen gehört zu den Hauptsäulen unserer Wachstumsstrategie. Unternehmenskäufe innerhalb unserer bestehenden Geschäftsaktivitäten sind mit Abwicklungsrisiken verbunden. Wir beobachten die in dieser Kategorie identifizierten Risiken kontinuierlich.

Beschaffungsrisiken

Wir kaufen Rohstoffe und erwerben Energie und Frachtraumkapazitäten, um unsere qualitativ hochwertigen Produkte herstellen zu können. Je nach Marktsituation können die Einkaufspreise erheblich variieren und unsere Kostenstruktur belasten. Lieferanten können auch ihr Geschäft einstellen, was wiederum eine Gefahr für unseren Produktionsprozess und unsere Fähigkeiten, vertragliche Verpflichtungen gegenüber unseren Kunden zu erfüllen, darstellen könnte. Die in dieser Kategorie identifizierten individuellen Risiken halten wir für niedrig.

Zur Absicherung von Risiken aus schwankenden Rohstoffpreisen setzen wir auch derivative Finanzinstrumente ein, im Wesentlichen Warentermingeschäfte. Die Nutzung derartiger Finanzinstrumente unterliegt strengen Vorschriften.

Produktionsrisiken

Geschäftsunterbrechungen oder schwere Schäden können in unseren Werken stets auftreten, wenn widrige Umstände vorliegen. Zusätzlich zu den Kosten für die Beseitigung dieser Schäden besteht in erster Linie das Risiko, dass eine Geschäftsunterbrechung unsere Fähigkeit beeinträchtigen könnte, unseren vertraglichen Pflichten gegenüber Kunden nachzukommen. Wir bemühen uns, diesen Risiken durch laufende präventive Instandhaltungsmaßnahmen sowie durch die Modernisierung unseres Maschinen und unserer Produktionsanlagen und die Vornahme entsprechender Investitionen zu begegnen. Wir schließen Versicherungen ab, um diese Risiken auf externe Dienstleister zu transferieren.

Absatzrisiken

Konjunkturelle Risiken können unsere Chancen im Markt verringern und Absatzrisiken generieren. Wenn diese Ereignisse länger andauern, käme als Maßnahme zur Risikosteuerung eine marktorientierte Anpassung oder eine Kapazitätsverlagerung in Frage.

Als breit aufgestellter Industriekonzern sind wir global vertreten und pflegen zu unseren Kunden langfristige Geschäftsbeziehungen. Unsere Diversifizierung aufgrund komplexer Produkt- und Kundenstrukturen spielt eine wichtige Rolle bei der Steuerung von Risiken, sodass die Gefahr einer Krise auf regionalen Absatzmärkten als minimal angesehen werden darf.

Auftragsrisiken

Die Abwicklung von Aufträgen im Sondermaschinenbau zeichnet sich dadurch aus, dass die Projekte längere Produktionslaufzeiten unterliegen, was eine große Herausforderung für den Geschäftsbereich Messer Cutting Systems darstellt. Kosten oder Fristen können in verschiedenen Phasen des Auftrags immer wieder überschritten werden. Unser Controlling verfolgt den Fortschritt der Arbeiten bei diesen Einzelanfertigungen auf Tagesbasis.

Vor Vertragsabschluss überprüfen wir sorgfältig das Kreditrating unserer Kunden und vertrauen die Betreuung solcher Aufträge nur erfahrenen Projektmanagern an. Die Auftragsbearbeitung in der jetzigen Form ermöglicht es uns auch sicherzustellen, dass Zahlungen nach Auftragsfortschritt erfolgen, was zu einer Verringerung des Ausfallrisikos führt. In der Regel erwarten wir 90% des Projektumfanges als Zahlung vor Auslieferung der fertigen Maschine.

Risiken aus Handelsbeschränkungen

Wegen der weltweiten Ausrichtung der Geschäftstätigkeit ist MEC Holding Risiken ausgesetzt, die sich aus Handelsbeschränkungen wie Zöllen, Exportbeschränkungen, besonderen Zollbestimmungen, Embargomaßnahmen, weitreichenden Wirtschaftssanktionen gegen bestimmte Länder, Personen, Unternehmen und Organisationen sowie anderen protektionistisch oder politisch motivierten Hemmnissen ergeben können. Es ist nicht nur wahrscheinlich, dass diese Beschränkungen unsere geschäftlichen Aktivitäten in bestimmten nationalen Märkten beeinträchtigen, sondern sie können mitunter auch zu beträchtlichen Strafzahlungen, Sanktionen, Reputationsschäden und Schadenersatzforderungen führen. Deswegen sind wir bestrebt, alle Vorschriften und Bestimmungen im Bereich Zölle und Ausfuhrkontrollen und auch alle sonstigen Handelsbeschränkungen strikt zu beachten.

Prozessrisiken

Risiken können aufgrund anhängiger oder angedrohter Rechtsstreitigkeiten oder aufgrund anhängiger aufsichts- oder verwaltungsrechtlicher Verfahren gegen den Konzern entstehen (Prozessrisiken). Die Prozessrisiken werden im Rahmen des Risikomanagements systematisch klassifiziert, analysiert und an die Geschäftsführung berichtet. Wir prüfen stets sorgfältig, ob Ansprüche Dritter begründet sind. Für gerichtliche und außergerichtliche Rechtstreitigkeiten bedienen wir uns externer Rechtsanwälte. Ausgehend von den anwendbaren Risikostandards bestehen aus heutiger Sicht keine Prozessrisiken, die einzeln oder zusammengenommen als hoch einzustufen wären.

IT-Risiken

Für unsere computergestützten betrieblichen Prozesse bestehen diverse Risiken im Bereich IT- Sicherheit. Menschliches Versagen, organisatorische oder technische Prozesse und/oder Sicherheitslücken während der Datenverarbeitung können potenzielle Risiken begründen, die die Vertraulichkeit, Verfügbarkeit und Integrität von Daten gefährden. Aus diesem Grunde überprüfen wir laufend unsere Prozesse und Technologien. Für die Integration unserer betrieblichen Prozesse in das IT-System ist es zwingend erforderlich, dass die damit für Konzerngesellschaften und Geschäftspartner verbundenen Risiken kontinuierlich reduziert werden.

Unsere IT-Prozesse werden durch unseren IT-Partner Messer Information Services GmbH ("MIS") unterstützt. MIS unterstützt uns bei der Identifizierung und Eliminierung von Risiken, die aus der IT-basierten Datenverarbeitung oder -speicherung entstehen.

Gemeinsam mit dem Datenschutzbeauftragten des Konzerns stellen unsere Experten sicher, dass sämtliche personenbezogenen Daten ausschließlich auf der Grundlage des Bundesdatenschutzgesetzes verarbeitet werden. All diese Maßnahmen sollen uns in die Lage versetzen, die geschäftlichen Daten des Konzerns sowie die personenbezogenen Daten unserer Geschäftspartner und Mitarbeiter zu schützen und angemessen auf potenzielle neue Risiken zu reagieren.

Personalrisiken

Wir sind in allen unseren Sparten auf hoch qualifizierte Mitarbeiter und Führungskräfte angewiesen. Es besteht immer das Risiko, dass offene Stellen nicht mit der erforderlichen Anzahl von Personen besetzt werden können oder dass wir qualifizierte Mitarbeiter verlieren. Jedoch stufen wir das individuelle Personalrisiko als moderat ein.

MEC Holding fördert konzernweit die langfristige Bindung von Personal. Dies umfasst eine konsequente Führungskräfteentwicklung, berufliche Entwicklungschancen und Anreizsysteme. Durch die Zusammenarbeit mit Schulen und Universitäten können wir Kontakt zu qualifizierten Studenten und Absolventen bereits in einem frühen Stadium herstellen und einen Pool an Talenten aufbauen.

Risiken aus Pensionsverpflichtungen

Das zur Deckung von Pensionsverbindlichkeiten bestimmte Fondsvermögen ist Kapitalmarktrisiken ausgesetzt. Um diese Risiken so gering wie möglich zu halten, werden individuelle Anlageformen ausgewählt und sodann auf der Basis unabhängiger Gutachten gewichtet. Die Kapitalanlagen sollen sicherstellen, dass der Konzern in der Lage ist, die damit verbundenen Pensionsverpflichtungen unter Berücksichtigung der derzeitigen und zukünftigen Renditen vollständig und permanent zu erfüllen.

Den Pensionsverpflichtungen wohnt das Risiko einer längeren Lebenserwartung der Begünstigten inne. Außerdem muss das Risiko berücksichtigt werden, das sich aus der Verpflichtung zur regelmäßigen Anpassung von Renten und Pensionen ergibt. In einigen Ländern können sich die Beiträge zu Pensionsfonds signifikant erhöhen, da die Anforderungen immer weiter verschärft werden. Es ist möglich, dass in Einzelfällen bei Auflösung eines Pensionsfonds zusätzliche Mittel nachgeschossen werden müssen. Wir halten das Gesamtrisiko aus Pensionsverpflichtungen für moderat.

Operative Risiken der Geschäftsbereiche

Die Tochtergesellschaften unterliegen denselben, wie bereits oben aufgeführten Risiken. Andere Risiken betreffen spezifische Branchen, insbesondere den medizinischen Bereich, in dem die BIT Analytical Instruments tätig ist. Da diese Märkte stark reguliert sind, können dort weitere Risiken auftreten. Regulatorische Genehmigungen und Zulassungen machen zum Beispiel regelmäßige (Neu-)Überprüfungen erforderlich. Weiterhin macht das hohe Schutzniveau im Patentrecht das Ergreifen von Maßnahmen erforderlich, mit denen unser Marktzugang sichergestellt wird.

Aus heutiger Sicht besteht hier keine Gefährdung für das Unternehmen und den Konzern.

Übersicht der Risiken und ihrer Auswirkungen bis 2023

Risiko	Eintrittswahrscheinlichkeit	Kurzfristige Auswirkungen	Mittelfristige Auswirkungen
Gesamtwirtschaftliche Risiken	Möglich	Hoch	Hoch
Finanzwirtschaftliche Risiken	Möglich	Moderat	Moderat
Risiken aus Unternehmensverkäufen und Restrukturierungen	Unwahrscheinlich	Moderat	Moderat
Beschaffungsrisiken	Unwahrscheinlich	Moderat	Moderat
Produktionsrisiken	Unwahrscheinlich	Moderat	Moderat
Absatzrisiken	Unwahrscheinlich	Moderat	Moderat
Auftragsrisiken	Unwahrscheinlich	Moderat	Moderat
Risiken aus Handelsbeschränkungen	Unwahrscheinlich	Moderat	Moderat
Prozessrisiken	Unwahrscheinlich	Moderat	Moderat
IT-Risiken	Unwahrscheinlich	Moderat	Moderat
Personalrisiken	Unwahrscheinlich	Moderat	Moderat
Risiken aus Pensionsverpflichtungen	Unwahrscheinlich	Moderat	Moderat

4.2 Prognosebericht

Es wird immer schwieriger, eine Zukunftsprognose zu treffen, da diese von einer Vielzahl von Faktoren bestimmt wird, von denen wiederum zahlreiche außerhalb des Einflussbereiches der MEC Holding liegen. All diese Faktoren wirken sich auf unsere geschäftlichen Aktivitäten, unsere Erträge, unsere Geschäftsstrategie und somit auf unseren Gesamterfolg aus. Wir sind besonders durch Änderungen im wirtschaftlichen Gesamtumfeld und im sozialen Umfeld betroffen, weil diese sich unmittelbar auf unsere betrieblichen Prozesse, Kunden und Lieferanten auswirken.

Die Einschätzungen für den künftigen Geschäftsverlauf orientieren sich an den Chancen und Risiken, die die erwarteten Marktbedingungen und die Wettbewerbssituation im Planungszeitraum bieten. Der Start in die ersten Monate des Jahres 2021 erfolgte zufriedenstellend. In allen Divisionen konnten zufriedenstellende Auftragseingänge verzeichnet werden. Aus jetziger Sicht sollte die Gesellschaft in der Lage sein ihr Budget im Umsatz, beim adjusted EBITDA sowie dem Free Cash Flow zu erreichen, was einem niedrigen zweistelligen Umsatzwachstum entspricht. Beim adjusted EBITDA gehen wir aktuell von einer Verdoppelung gegenüber dem Vorjahrswert von EUR 9,9 Mio. (inkl. aufgegebener Geschäftsbereiche) und beim Free Cash Flow von einer schwarzen Null für das laufende Jahr aus. Jedoch befindet sich die Wirtschaft seit Ende des ersten Quartals 2020 aufgrund der Corona-Pandemie unter Druck, sodass es uns unter Umständen nicht möglich sein wird, die Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf des Unternehmens zu quantifizieren.

Die globale Ausbreitung des Corona-Virus hat in der ersten Jahreshälfte 2020 zu einer tiefen Rezession der Weltwirtschaft geführt. Mit der Eindämmung der Pandemie und der allmählichen Lockerung der gesundheitspolitischen Einschränkungen mit einer Erholung der Weltwirtschaft gerechnet. So wird für das deutsche Bruttoinlandsprodukt für 2021 nach dem starken Rückgang von 5,0% in 2020 ein Wachstum von 3,1 % in 2021 erwartet. Für den Euro-Raum wird mit einem Wachstum von 4,1% und in den USA von 6,3% gerechnet. Auch für China wird eine positive Wachstumsrate von 8,5% erwartet. Für das Jahr 2021 wird entsprechend mit unterschiedlich schnellen Konjunkturerholungen gerechnet. Der Grad und Schnelligkeit der wirtschaftlichen Erholung hängt maßgeblich vom regionalen Infektionsgeschehen ab. 5

Einschätzung der Risikosituation

Auf der Grundlage der uns zum heutigen Tage vorliegenden Informationen und unter Berücksichtigung der bereits gestarteten oder geplanten Programme sehen wir keine identifizierbaren Risiken, die alleine oder in Verbindung mit anderen Risiken eine Gefahr für den Fortbestand der MEC Holding GmbH zum jetzigen Zeitpunkt oder in der absehbaren Zukunft darstellen könnten. Unserer Ansicht nach befindet sich das Risikopotenzial noch auf vertretbarem Niveau, auch aufgrund der geografisch bedingten Aufteilung von Personal und Technik in den Bereichen Produktion, Entwicklung, Beschaffung und Vertrieb. Jedoch können unerwartete negative Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage aufgrund makroökonomischer oder branchenspezifischer Risiken nicht ausgeschlossen werden.

Zukunftsbezogene Aussagen

Der Prognosebericht enthält zukunftsbezogene Aussagen, die auf der aktuellen Einschätzung zukünftiger Entwicklungen durch die Geschäftsführung basieren. Diese Aussagen dürfen nicht als Garantien dahingehend verstanden werden, dass diese Entwicklungen auch tatsächlich eintreten werden. Die zukünftige Entwicklung der MEC Gruppe sowie die erzielten Ergebnisse unterliegen diversen Risiken und Unsicherheiten und können daher wesentlich von zukunftsbezogenen Aussagen abweichen.

⁵ Vgl. Konjunkturprognose 2021 und 2022 des Sachverständigenrats vom 17. März 2021, S. 1, 12

5. Risikoberichterstattung in Bezug auf die Verwendung von Finanzinstrumenten

Zusätzlich zu Derivaten sowie Bank- und Kontokorrentkrediten gehören Finanzierungsleasing, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und ausgereichte Darlehen zu den wichtigsten Finanzinstrumenten des Konzerns. Sofern dies erforderlich ist, tätigt der Konzern auch Transaktionen mit Derivaten, hauptsächlich Zinsswaps, und Devisentermingeschäfte, die im Rahmen des operativen Geschäfts eingesetzt werden. Ziel dieser Transaktionen ist es, die Zins-, Fremdwährungs- und Materialpreisrisiken, die im Zusammenhang mit der betrieblichen Tätigkeit entstehen, zu reduzieren. Sämtliche Hedging-Transaktionen im MEC-Konzern werden exklusiv bzw. in direkter Abstimmung mit der Treasury-Abteilung der MEC Holding GmbH durchgeführt. Der aktuelle Portfoliobestand an Finanzinstrumenten sichert individuell identifizierte Risiken ab.

Das Unternehmen verfolgt den Ansatz einer Adressierung spezifischer individueller Fremdwährungsrisiken, um Verluste aus Verträgen aufgrund von Schwankungen am Währungsmarkt zu verhindern. Für das Geschäftsjahr haben wir keinen entsprechenden Geschäftsvorfall identifiziert. Detaillierte Informationen hinsichtlich der Verwendung von Finanzinstrumenten sind im Konzernanhang unter den Ziffern 26 und 27 enthalten.

Bad Soden, 17. September 2021

MEC Holding GmbH

Geschäftsführung

Marcel Messer

Christian Ladermann