Meyer Burger (Germany) GmbH

Hohenstein-Ernstthal

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2017 bis zum 31.12.2017

Zusammengefasster Lage - und Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2017

1 Grundlagen des Konzerns

1.1

Zusammengefasster Lagebericht

1.2

Geschäftstätigkeit

1.2.1	Konzern-Struktur
1.2.2	Organisation
1.2.3	Steuerungssystem
1.2.4	Internationale Ausrichtung
1.2.5	Geschäftsbereiche und Wertschöpfung
1.2.6	Hauptabsatzmärkte und Wettbewerbsposition

1.3

Strategie

1.4

Forschung und Entwicklung

1.5

Mitarbeiter

1.6

Nachhaltigkeit

2 Wirtschaftsbericht

2.1

Rahmenbedingungen

2.2

Geschäftsentwicklung

2.2.1

Geschäftsentwicklung der Konzernobergesellschaft Meyer Burger (Germany) GmbH

2.2.1.1	Umsatz- und Ertragslage
2.2.1.2	Finanz- und Vermögenslage

2.2.2

Geschäftsentwicklung der Meyer Burger (Germany)-Gruppe

2.2.2.1	Umsatz- und Ertragslage
2.2.2.2	Auftragslage
2.2.2.3	Finanz- und Vermögenslage
2.2.2.4	Investitionen

2.2.3

Gesamtaussage zur Geschäftsentwicklung

3 Chancen- und Risikobericht

3.1	Chancen
3.2	Risiken

4 Prognosebericht

1 Grundlagen des Konzerns

1.1 Zusammengefasster Lagebericht

Im Geschäftsjahr 2017 wurde wie bereits in den Vorjahren das Wahlrecht genutzt und ein zusammengefasster Lage- und Konzernlagebericht erstellt.

1.2 Geschäftstätigkeit

Auf der Grundlage eines Umwandlungsbeschlusses vom 1. Dezember 2017 wurde die Gesellschaft (Mutterunternehmen) durch formwechselnde Umwandlung der Meyer Burger (Germany) AG, Hohenstein-Ernsttal, in eine GmbH umgewandelt und firmiert nunmehr unter Meyer Burger (Germany) GmbH. Die Eintragung im Handelsregister B des Amtsgerichtes Chemnitz unter der Registernummer HRB 31402 ist am 8. Dezember 2017 erfolgt.

Die Meyer Burger (Germany)-Gruppe zählt seit über zehn Jahren zu den weltweit führenden Anbietern von Produktionsequipment und innovativen Fertigungstechnologien für die Beschichtung und Strukturierung von Oberflächen mit Schwerpunkt auf der Photovoltaikindustrie.

Seit 2011 gehören die Meyer Burger (Germany) GmbH sowie ihre Tochtergesellschaften zur Meyer Burger-Gruppe. Dabei bildet die Meyer Burger (Germany) GmbH mit eigenem Technologie-Kompetenzzentrum am Hauptstandort Hohenstein-Ernstthal den Kern im Bereich Zelltechnologie und schließt damit die Lücke in der Wertschöpfungskette zwischen Wafering und Solarmodulen innerhalb der Meyer Burger-Gruppe.

Im Zuge der Krise in der Solarindustrie erfolgte eine Stärkung der von der Photovoltaik unabhängigen Gruppengesellschaften. Dies spiegelt sich in der Organisationsstruktur der Meyer Burger (Germany)- Gruppe wieder.

Im Bereich Specialised Technologies werden auf spezielle Kundenbedürfnisse zugeschnittene Prozesssysteme für plasma- und ionenstrahlgestützte Oberflächenbearbeitungsverfahren, unter anderem für die Halbleiterindustrie, die Präzisionsoptikfertigung, die Produktion von Bauteilen in der Mikrosystemtechnik und die Sensorherstellung entwickelt und gefertigt. Hervorgegangen aus der Kernkompetenz im Bereich Photovoltaik bietet Meyer Burger außerdem Beschichtungsanlagen für die Bereiche Batterie, OLED sowie Printed Electronics an. Zusätzlich umfasst das Portfolio Mikrowellensysteme für die industrielle Erwärmung sowie Plasmasysteme- und komponenten, Softwareprodukte im Bereich Anlagensteuerung und Produktionsüberwachung.

1.2.1 Konzern-Struktur

Im Konzern-Abschluss der Meyer Burger (Germany)-Gruppe zum 31. Dezember 2017 wurden sechs (Vorjahr: sieben) Unternehmen voll konsolidiert.

Die Roth & Rau Pvt. Ltd. wurde zum 24.10.2017 aus dem Unternehmensregister in Indien gelöscht.

Weitere Erläuterungen zum Konsolidierungskreis und eine vollständige Übersicht der Konzern-Unternehmen zum 31. Dezember 2017 finden Sie im Konzern-Anhang unter der Ziffer 1.2.5.

1.2.2 Organisation

In ihrer Funktion als Muttergesellschaft nimmt die Meyer Burger (Germany) GmbH unternehmensübergreifende Schlüsselfunktionen innerhalb der Gruppe wahr. Hierzu zählen die Strategieentwicklung, die technologische Weiterentwicklung des Produktportfolios, das Risikomanagement sowie die administrative Steuerung der gesamten Gruppe. Das Treasury wurde im Zuge der Integration in die Meyer Burger-Gruppe vollständig an die Meyer Burger Technology AG abgegeben. So übernimmt sie als Holdinggesellschaft die Finanzierung der Meyer Burger (Germany)- Gesellschaften sowie das Währungsmanagement. Die Tochtergesellschaften handeln, gebunden an Satzungen, im Rahmen der strategischen Ausrichtung, die vom Vorstand in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat entwickelt wurde, weitgehend eigenverantwortlich.

In dieser Struktur tragen die Geschäftsbereiche dazu bei, die Position der Meyer Burger (Germany)- Gruppe im Meyer Burger-Verbund als einer der weltweit führenden Technologie- und Equipmentanbieter in der Photovoltaik sowie als Anbieter von Produktionsequipment in der mit der Photovoltaik verwandten Technologie auszubauen.

1.2.3 Steuerungssystem

Die Entwicklung und Umsetzung der Ziele der Meyer Burger (Germany)-Gruppe ist auf die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes ausgerichtet.

Gemäß DRS 20 sind für die Beschreibung des Geschäftsverlaufs sowie der Prognose für das nächste Geschäftsjahr die bedeutsamsten Steuerungskennzahlen zu erläutern. Bei der Darlegung des Geschäftsverlaufs wurden außerdem Kennzahlen angegeben, welche nicht zu den bedeutsamsten Steuerungskennzahlen gehören. Grundsätzlich werden alle Kennzahlen im Einklang mit dem Konzernabschluss ermittelt, der nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt wurde, sofern kein Hinweis auf eine abweichende Definition erfolgt.

Für die Steuerung der Meyer Burger (Germany)-Gruppe sowie auch der Konzernobergesellschaft Meyer Burger (Germany) GmbH wurden die folgenden Kennzahlen (finanzielle Leistungsindikatoren) als die bedeutsamsten identifiziert. Für die Ertragslage werden sowohl die Höhe der Umsatzerlöse als auch das operative Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen laut Jahres- bzw. Konzernabschluss (EBITDA) als elementare Steuerungsgröße herangezogen. Das EBITDA lässt außerdem wesentliche Rückschlüsse auf die Liquiditätslage zu. Des Weiteren ist die Auftragslage, im Besonderen die Höhe der Auftragseingänge, als wichtiger Frühindikator für die zukünftige Entwicklung der Meyer Burger (Germany)-Gruppe von hoher Bedeutung für die Planung und Steuerung. Dabei werden die Auftragseingänge vor und nach etwaigen Stornierungen dargestellt, um ein Bild über die tatsächlich eingegangen Aufträge zu vermitteln. Das nicht finanzielle Steuerungsinstrument (nicht finanzielle Leistungsindikator) ist ausschließlich die Mitarbeiteranzahl (Anzahl der Beschäftigten, getrennt nach Funktionsbereichen sowie festangestellten Arbeitnehmern und Leiharbeitnehmern).

1.2.4 Internationale Ausrichtung

Das internationale Service- und Vertriebsnetzwerk der Meyer Burger (Germany)-Gruppe erstreckt sich über alle wichtigen Märkte der Photovoltaikindustrie und den anderen Industrien, in denen Meyer Burger (Germany) tätig ist. Der weltweite Vertrieb und Service im Geschäftsbereich Photovoltaik werden über die globale Vertriebs- und Service-Organisation von Meyer Burger organisiert. In Asien, dem global gesehen nach wie vor wichtigsten Solarmarkt, ist Meyer Burger (Germany) über die Service- und Vertriebsgesellschaften von Meyer Burger in China, Indien, Singapur, Korea, Taiwan, Malaysia, Hongkong und Japan vertreten. Die Präsenz im nordamerikanischen Markt ist ebenfalls über die Service- und Vertriebsorganisation von Meyer Burger gewährleistet. Vertrieb und Service in Europa werden vom Standort in Thun aus gesteuert. Die lokale Nähe zum Kunden und die direkte Erreichbarkeit vor Ort sind vor allem für ein flexibles und umfangreiches Serviceangebot sowie für das Wartungs- und Ersatzteilgeschäft von Bedeutung und tragen zur Festigung der Kundenbindung bei. Im Bereich Specialised Technologies werden Vertrieb und Service vom Sitz der jeweiligen Gesellschaft aus koordiniert. Dabei sind sie außerdem über externe Repräsentanten im Ausland vertreten. Zusätzlich wird der Bereich durch die Vertriebsorganisation von Meyer Burger in der Schweiz, Asien und USA unterstützt.

1.2.5 Geschäftsbereiche und Wertschöpfung

Die Geschäftstätigkeit der Meyer Burger (Germany)-Gruppe ist in die beiden Geschäftsbereiche Photovoltaik und Specialised Technologies untergliedert.

Den Bereich Photovoltaik (PV) bildet die gleichlautende Business Unit der Meyer Burger (Germany) GmbH am Standort Hohenstein-Ernstthal sowie die Meyer Burger Research AG (Hauterive, Schweiz), wobei der Standort in der Schweiz vollständig der Entwicklung der Hocheffizienztechnologie Heterojunction dient.

Zu diesem Bereich gehören Produkte, Technologien und Dienstleistungen für die Photovoltaikindustrie. Das Produktportfolio umfasst insbesondere die In-Line-Produktionsanlagen SiNA und MAiA sowie die HELiA-Anlagen (PECVD, PVD) zur Herstellung von Hocheffizienzzellen. Diese Anlagen stellen Schlüsselprodukte der Meyer Burger (Germany) GmbH dar.

Mit der Antireflexbeschichtungsanlage SiNA werden Zellen mit einer Siliziumnitridschicht beschichtet, die den Anteil des von der Oberfläche reflektierten Lichts reduziert und eine Passivierung von Verunreinigungen und Defekten im Siliziumwafer bewirkt. Die Antireflexbeschichtung ist ein entscheidender Einflussfaktor auf den Wirkungsgrad der Solarzelle. Die SiNA-Anlagen werden aktuell mit verschiedenen Produktionskapazitäten von fünf bis 100 MWp angeboten.

Durch das Anlagenkonzept MAiA lassen sich neue Plasmatechnologien wie die beidseitige Beschichtung von Solarzellen, die Herstellung von Mehrlagenschichten oder Trockenätzprozesse realisieren. Auf Grund des modularen Aufbaus können innerhalb einer Anlage auch verschiedene Plasmaprozesse kombiniert werden. Besonders hervorzuheben ist dabei die sog. MB-PERC-Technologie, bei der durch Aufbringen einer Passivierungsschicht (z.B. mit Aluminiumoxid) und lokaler Kontakte auf der Waferrückseite Wirkungsgrade von über 20 % (auf monokristallinen Wafern) erzielt werden können.

Die MAiA EVO ist eine konsequente Weiterentwicklung der bewährten MAiA 2.1 Plattform. Sie bietet die Möglichkeit, sowohl die Front- als auch die Rückseite von Solarzellen zu beschichten. Die variable Anordnung der Prozessmodule erlaubt die Anwendung von zusätzlichen Prozessschritten, wie sie für moderne Solarzelltechnologien benötigt werden, wodurch höhere Wirkungsgrade, niedrigere Betriebskosten sowie bessere Produktionserträge erzielt werden.

Die SiNA/MAiA Quantum ist die nächste Generation der bewährten Maschinenplattform und befindet sich gegenwärtig im Entwicklungs- bzw. Prototypenstadium. Die wesentlichen Unterschiede zur gegenwärtigen Plattform sind ein erheblich erhöhter Durchsatz (Wafer/Stunde) und eine ganze Reihe Verbesserungen und Weiterentwicklungen wichtiger Maschinenkomponenten, die die Produktivität weiter erhöhen, die Wartung vereinfachen und damit neue Maßstäbe in der Herstellung von Solarzellen setzen werden. Selbstverständlich werden die bekannten Konfigurationen (einschließlich EVO) auch mit der Quantum-Reihe realisierbar sein.

Der Bereich Specialised Technologies wird durch die Gesellschaften Meyer Burger (Netherlands) B.V. (Eindhoven, Niederlande), Muegge GmbH (Reichelsheim), Gerling Applied Engineering Inc. (Modesto, USA), AIS Automation Dresden GmbH sowie die Business Unit MicroSystems in der Meyer Burger (Germany) GmbH vertreten.

In dem Geschäftsbereich produziert Meyer Burger (Germany) vor allem maßgeschneiderte

Systemlösungen und Prozesse für plasma- und ionenstrahlgestützte

Oberflächenbearbeitungsverfahren, die in den unterschiedlichsten Branchen wie der Halbleiter-, der Automobil- und der optischen Industrie sowie in Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen eingesetzt werden.

Als wichtige Produkte der Business Unit MicroSystems gelten die Anlagenserie IonScan für das Schichtdickentrimming dünner Schichten in der Halbleiterindustrie und die Korrektur von Polierfehlern in der Präzisionsoptik sowie Anlagen der Serie AK für die großflächige Beschichtung von Oberflächen für die Halbleiter- und die optische Industrie. Um weitere Geschäftsmöglichkeiten zu erschließen, betreibt die Business Unit MicroSystems am Standort Hohenstein-Ernstthal einen 700 qm großen Reinraum für die Montage von Hightech-Equipment. Zur Fortentwicklung der eingesetzten Technologien unterhält Meyer Burger (Germany) ein eigenes Entwicklungs- und Applikationslabor und führt in Kooperation mit mehreren namhaften in- und ausländischen Forschungsinstituten und Universitäten Forschungs- und Entwicklungsprojekte durch.

Die Muegge GmbH bietet Plasmatechnologien für die Großflächenbeschichtung, welche neben der Photovoltaik auch für Flat Panel-Anwendungen zum Einsatz kommen. Darüber hinaus entwickelt und vertreibt die Gesellschaft gemeinsam mit der Gerling Applied Engineering Inc. Mikrowellensysteme für die unterschiedlichsten Anwendungsbereiche, u.a. Temperaturbehandlung, Vakuumtrocknung, Nahrungsmittel, Sterilisation, Vulkanisation und Holzverarbeitung.

Die Meyer Burger (Netherlands) B.V. hat sich am Standort in Eindhoven auf die Herstellung von Beschichtungssystemen für die OLED-Fertigung sowie die Fertigung von Lithium-Ionen-Batterien spezialisiert. Zugleich deckt die Gesellschaft mit Druck-Anlagen, welche auf der Inkjet-Technologie basieren, den Bereich Printed Electronics ab und bietet hierbei Verfahren für unterschiedliche Applikationen (z.B. Masking, Doping, Encapsulation, Etching, Protecting uvm.) an.

Die AIS Automation Dresden GmbH bietet Softwareprodukte für die Steuerung von Anlagen und die Überwachung komplexer Produktionsprozesse bis hin zur Automatisierung kompletter Fabriken in verschiedenen Branchen auch außerhalb der Photovoltaik an. Dies sind u.a. die Halbleiter-, Automobil-, Batterie- sowie die Druckindustrie.

1.2.6 Hauptabsatzmärkte und Wettbewerbsposition

Der globale Endkundenmarkt wächst ununterbrochen. Wesentliche Wachstumsregionen sind dabei China, Japan, Indien und die USA. Insbesondere China hat sich als Volumenmarkt entwickelt und verfügt über einen starken Binnenmarkt.

Aufgrund der mehrere Jahre anhaltenden Investitionszurückhaltung sind Zell- und Modulproduzenten verstärkt an Technologie-Upgrades und Kapazitätserweiterungen interessiert. Die alität, wie zum Beispiel die Energieausbeute eines Solarmoduls, muss heute deutlich höher liegen als vor einigen Jahren. Die Produzenten sind somit gezwungen, über neue Fertigungstechnologien kosteneffiziente und qualitativ hochwertige Produktionsverfahren zu etablieren. Für Hersteller von Produktionsequipment ergeben sich daraus Chancen, mit innovativen Produkten die Fertigungslinien der Kunden zu ergänzen. Derartige Technologie-Upgrades ermöglichen es den Kunden, ihre Anlagen über eine vergleichsweise geringe Investition auf ein neues Qualitäts- und Leistungsniveau zu entwickeln.

Für Equipment-Hersteller sind innovative Produkte mit entsprechender Lieferbereitschaft zurzeit ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Die Meyer Burger (Germany) GmbH verfügt mit der Produktlinie MAiA 2.1 über sehr gute Voraussetzungen in diesem Marktsegment. Als Zielkunden sind hier etablierte PV-Hersteller im Wesentlichen in China, Taiwan, Korea und Südostasien adressiert. Für 2018 kann in diesen Märkten mit einer weiterhin positiven Entwicklung der Auftragssituation im Segment Technologie-Upgrades gerechnet werden.

Der Markt für komplette Zellfertigungslinien (insbesondere im Bereich der Hocheffizienztechnologie Heterojunction) hat sich bisher nicht so entwickelt, wie wir es erwartet haben. In 2018 werden wir auch hier unsere Anstrengungen bei der Marktbearbeitung konsequent forsetzen. Der Trend zu erhöhter Effizienz bei den Solarzellen, gepaart mit einer nachhaltig verbesserten Kostenposition, ist für die PV-Produzenten jedoch ungebrochen. Für die Meyer Burger (Germany) GmbH heißt das, dass die Anlagen der innovativen HELiA-Plattform für die Produktion von Heterojunction-Solarzellen sehr gut geeignet sind, um den Qualitäts- und Kostentrend abzubilden.

Die über Jahre hinweg vorhandenen Überkapazitäten wurden abgebaut und/oder durch den gestiegenen Bedarf reduziert, sodass seit dem Geschäftsjahr 2015 steigende Auftragseingänge und Umsatzerlöse zu verzeichnen waren. Basierend auf der Entwicklung in 2017 ist eine gleichbleibende Auftragslage für Hersteller von PV-Equipment in 2018 zu erwarten. Getrieben wird die positive Entwicklung bei Umsatz und Auftragseingang durch die asiatischen Märkte (China, Taiwan, Malaysia, Korea, Japan). Der US-Markt ist durch eine starke Innovationskraft gekennzeichnet. Abnehmer sind vor allem Kunden mit neuen innovativen Zellkonzepten.

Für alle Marktteilnehmer ist das Wachstum nach wie vor fragil und wird stark durch politische Entscheidungen wie nationale Förderprogramme, Local-Content-Regelungen und Handelshemmnisse beeinflusst.

Im Geschäftsbereich Specialised Technologies entwickelten sich die Märkte im abgelaufenen Geschäftsjahr recht positiv. Die Auftragseingänge stiegen um 36,2 % an. Diese Entwicklung ist maßgeblich auf die anhaltend hohe Nachfrage nach Mikrowellenequipment sowie die steigende Nachfrage nach Produkten der Meyer Burger (Netherlands) B.V. zurückzuführen. Hier konnten Erfolge in neuen Geschäftsfeldern erzielt werden. Die Wettbewerbssituation im Geschäftsbereich Specialised Technologies gestaltet sich recht heterogen. Da es sich bei dem Großteil der Produkte um Nischenprodukte handelt, ist die Anzahl der Wettbewerber beschränkt.

1.3 Strategie

Aufbauend auf die in der Vergangenheit festgelegten Leitlinien hat die Gesellschaft ihre strategische Ausrichtung auch im Geschäftsjahr 2017 konsequent umgesetzt. Dabei bilden die Vision und die darauf aufbauende Mission der Gesellschaft die strategische Grundlage. Die Vision lautet:

"Meyer Burger (Germany) wird zum führenden Partner der herstellenden Photovoltaikindustrie zur Optimierung ihrer Zellproduktionssysteme. Auf Basis der eigenen Kernkompetenzen dringt Meyer Burger (Germany) in alternative Geschäftsbereiche zur Photovoltaik ein."

Durch die Integration von Meyer Burger (Germany) in die Meyer Burger-Gruppe ist ein umfassender Systemanbieter entstanden. Alle wesentlichen Technologieschritte in der Wertschöpfungskette der Photovoltaik vom Solarsilizium bis zur fertigen Solaranlage können abgedeckt werden. Meyer Burger (Germany) schließt dabei die Lücke zwischen Wafer und Solarmodulen und bildet den Kern des Technologie- und Kompetenzbereiches "Zelle" innerhalb der Meyer Burger-Gruppe. Mit unseren Systemen und Produktionsanlagen wollen wir Mehrwert für unsere Kunden in der Photovoltaikindustrie schaffen. Alle Aktivitäten im Zellbereich werden im Geschäftsbereich Photovoltaik gebündelt. Ziele sind die konsequente Ausschöpfung des Synergiepotentials innerhalb der gesamten Meyer Burger-Gruppe und der weitere Ausbau der Technologieführerschaft im Bereich der Zelltechnologie.

Zur Realisierung von Synergiepotenzialen innerhalb Meyer Burger-Gruppe wurde ein abgestimmtes und systemübergreifendes Lösungsangebot für die Photovoltaikindustrie erstellt. Gemeinsam sind wir in der Lage, unseren Kunden eine umfassende und in sich optimierte Lösung für die gesamte Wertschöpfungskette vom Wafering über die von Meyer Burger (Germany) vertretene Zelltechnologie bis hin zur fertigen Modulproduktionslinie bereit zu stellen.

Durch Konzentration der Vertriebs- und Serviceaktivitäten in der Meyer Burger-Gruppe konnte neben einem einheitlichen Auftreten am Markt ("One Face to the Customer") auch eine signifikante Senkung der Vertriebskosten durch die damit einhergehende Komplexitätsreduktion und Verschlankung der Administration erreicht werden. Mit der Anpassung der Kosten- und Konzernstruktur an die veränderte Marktlage in den vergangenen Jahren sowie der Fokussierung auf unsere Kerntechnologien haben wir unsere Wettbewerbsfähigkeit erhöht und somit die Voraussetzungen geschaffen, eine schnelle und nachhaltige Verbesserung der Ertrags- und Finanzkraft zu erreichen. Im Zuge der konsequenten Verfolgung dieser Strategie werden der weltweite Vertrieb und Service für sämtliche Produkte im Bereich Photovoltaik durch die Organisation von Meyer Burger am Sandort in Thun sowie durch die Vertriebsstandorte in Asien und USA koordiniert. Am Standort Hohenstein-Ernstthal verbleiben Aktivitäten in den Bereichen der technischen Verkaufsunterstützung, des Produkt-Portfolio-Managements sowie der Abwicklung der operativen Serviceaktivitäten.

Zum Erhalt und zum Ausbau der Technologieführerschaft im Zellbereich der Photovoltaikindustrie hat die Gesellschaft maßgeblich in die Industrialisierung der nächsten Generation von Zellsystemen, die Heterojunction-Technologie investiert, mit der Hochleistungssolarzellen mit Wirkungsgraden ≥22% hergestellt werden können. Mit der MB-PERC-Beschichtungstechnologie und dem Produktionstool MAiA haben wir bewährte Technologien und Systeme zur Steigerung der Solarzellenwirkungsgrade im Standard-Solarzellenprozess erfolgreich entwickelt und im Markt als Upgrade-Lösung etabliert.

Alle Geschäftsaktivitäten außerhalb der Photovoltaik werden im Geschäftsbereich Specialised Technologies zusammengefasst. In diesem Geschäftsbereich forcieren wir die Ausweitung unserer technologischen Kernkompetenzen auf andere Geschäftsfelder sowohl im Bereich der Oberflächenbearbeitung als auch in den Bereichen Mikrowellentechnik, Softwareentwicklung und Automatisierungstechnik.

Erwähnenswert in diesem Bereich sind die Geschäftsaktivitäten der Business Unit MicroSystems, die in der Meyer Burger (Germany) GmbH am Standort Hohenstein-Ernstthal als Business Unit geführt wird. In diesem Geschäftsfeld entwickelt und liefert Meyer Burger (Germany) kundenspezifische Systemlösungen und Prozesse für plasma- und ionenstrahlgestützte Oberflächenbearbeitungsverfahren. Mit den von Meyer Burger (Germany) entwickelten Ionenstrahlanlagen lassen sich unterschiedliche Bearbeitungsverfahren wie Reactive Ion Etching (RIE), Plasma Enhanced Chemical Vapor Deposition (PECVD), Ion Beam Etching (IEB) und Ion Beam Sputter Deposition (IBSD) in bestehende Anlagensysteme integrieren, die vorwiegend in der Halbleiterindustrie, der Präzisionsoptik sowie bei Laboranwendungen zum Einsatz kommen.

Die Tochtergesellschaft Meyer Burger (Netherlands) B.V. fokussiert sich auf die Entwicklung und den Vertrieb von Technologien und Anlagensysteme für die Bereiche Printed Electronics, OLED- und Batterietechnik. Neben der Inkjet-Technologie entwickelt und fertigt Meyer Burger (Netherlands) B.V. Anlagensysteme für Plasmaverfahren, mit denen mikrometerdünne Funktionsschichten auf unterschiedlichen Materialien wie Folie, Glas und Metallband aufgebracht werden können.

Die Tochtergesellschaft Muegge GmbH hat sich auf die Entwicklung, Fertigung und den Vertrieb von Mikrowellensystemen für industrielle Erwärmungs- und Trocknungsprozesse sowie Plasmasysteme spezialisiert. Die vielfältigen Anwendungsbereiche für durch Mikrowelle angeregte Plasmen sind in der Halbleiterindustrie, im Bereich Displays, MEMS, in der Medizin- und der Umwelttechnologie. Das Angebotsspektrum der Muegge GmbH reicht von der Beratung bei der Verfahrenstechnik über das Entwerfen von Anlagensystemen bis hin zu deren Konstruktion, Montage und Inbetriebnahme sowie ein umfassender Kundenservice.

Softwareentwicklung für Steuerungs- und Automatisierungslösungen sowie produktionsnahe IT-Lösungen sind das Hauptgeschäftsfeld der Konzerntochter AIS Automation Dresden GmbH. Das Angebotsspektrum umfasst vollintegrierte MES-Systeme, Leitrechner für Fertigungslinien sowie Maschinendatenerfassung.

1.4 Forschung und Entwicklung

Die Forschung und Entwicklung der Gruppengesellschaften ist eng an den strategischen Gruppenzielen ausgerichtet. Jede einzelne Gruppengesellschaft verfolgt aufgrund jeweils eigener Basistechnologien unterschiedliche Schwerpunkte.

Die Meyer Burger (Germany) GmbH kooperiert bei ihrer Forschung mit nationalen und internationalen Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Zu diesen langjährigen Kooperationspartnern zählen das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE), das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme (IKTS), das Fraunhofer Institut für Elektronenstrahl- und Plasmatechnik (FEP), das Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB), das Centre Suisse d'Electronique et de Microtechnique (CSEM) in der Schweiz, die National University of Singapore (NUS) sowie das Institut National de l'Energie Solaire (CEA INES) in Frankreich.

Der gesamte Forschungs- und Entwicklungsaufwand betrug im Geschäftsjahr 2017 17.981 T€ (2016: 16.700 T€). Dies entspricht einer Entwicklungsquote von 7,4 % (2016: 7,9 %). Bezüglich der Höhe der aktivierten Entwicklungskosten und der Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungskosten verweisen wir auf die Ausführungen zur Umsatz- und Ertragslage unter Punkt 2.2.1.1. und 2.2.2.1. Gruppenweit waren im Bereich Forschung und Entwicklung zum 31. Dezember 2017 97 Mitarbeiter beschäftigt. Im Jahr zuvor waren dies 154 Mitarbeiter.

Ein Schwerpunkt der Entwicklungsaktivitäten im Photovoltaik-Bereich war die industrielle Umsetzung der MB-PERC-Technologie sowie die weitere Effizienzsteigerung und Kostensenkung der Heterojunction-Technologie. Die in der Standard- und der MB-PERC-Technologie eingesetzte Anlagenserie SiNA/MAiA wurde in der neuen Generation am Markt etabliert. So stammt der Großteil der Auftragseingänge von Kunden, die die MB-PERC-Technologie einsetzen.

Der Fokus der Entwicklungsaktivitäten im Photovoltaik-Bereich lag einerseits auf der Weiterentwicklung der nächsten Generation von kristallinen Solarzellen basierend auf der Heterojunction-Technologie. Andererseits wurde die PERC-Technologie weiterentwickelt und die neueste Anlagenkonfiguration der MAiA mit dieser weiterentwickelten PERC-Technologie zur Reife gebracht. Darüber hinaus wurden die Grundlagen für die nächste PERC-Technologie-Genaration erstellt. Erste aussichtsreiche Versuche ergaben hier mit der neuesten MAiA-Anlagengeneration Zelleffizienzen von 22,15 %. Dabei liegt der Schwerpunkt am Technologiezentrum in Hohenstein-Ernstthal in der Industrialisierung der bereits im In-House-Betrieb getesteten Produktionssysteme. Gemeinsam mit dem Bereich Modul der Meyer Burger (Switzerland) AG wurde inzwischen eine Modulleistung von 335 Watt (G-BS) nachhaltig demonstriert. Diese Module basieren auf Heterojunction-Solarzellen mit einer Effizienz von 23.8 % und der SWCT-Modulaufbau- und verbindungstechnologie der Meyer Burger (Switzerland) AG. Die Zuverlässigkeit der mit diesen Produktionstechnologien hergestellten Solarmodule von 335 W wurde in einem Zertifizierungsprozeß vom TÜV Rheinland bestätigt. Die für die Heterojunction-Technologie entwickelten Anlagenplattformen (HELiAPECVD, HELiAPVD) wurden in 2017 bei einem europäischen Kunden in die Zell Linie integriert und sowohl für die HELiAPECVD als auch für die HELiAPVD vom Kunden aktzeptiert und abgenommen.

Ein wichtiger Partner bei der weiteren Heterojunction-Entwicklung stellt das größte europäische Photovoltaik-Institut CEA-INES dar, mit dem auf Basis der von der Meyer Burger (Germany) GmbH gelieferten Anlagen in 2017 an gemeinsamen Entwicklungsprojekten gearbeitet wurde.

Im Bereich Specialised Technologies konzentrierten sich die Forschungs- & Entwicklungsaktivitäten der Meyer Burger (Germany)-Gruppe auch im Geschäftsjahr 2017 schwerpunktmäßig auf die Erschließung neuer Anwendungsgebiete der Beschichtungstechnologie.

In der Business Unit MicroSystems gab es folgende Schwerpunkte in der Forschung und Entwicklung: Zum einen wurden die Arbeiten an der Professionalisierung der mechanischen und elektrischen Konstruktion von existierenden Anlagenkonzepten abgeschlossen und damit auf den neuesten Stand gebracht. Damit wurde eine gesicherte Basis für neue Plattformprodukte geschaffen. Zweitens wurde im Bereich Ionenquellen an den Themen Stabilität und Uptime gearbeitet, eine am Markt immer wieder gestellte Forderung. Drittens wurde im Bereich der Ionenstrahltechnologie ein neues Konzept für das Produkt IonScan erstellt und mit einer Risikobetrachtung unterlegt. Die Grundlagen für eine technologische Erweiterung der Produktserie IonScan wurden gelegt. Darüber hinaus wurden auf den IonScan Anlagen in 2017 eine Vielzahl von KundenSamplings durchgeführt , die immer wieder einen immensen Engineering- und Prozeßaufwand erforderlich machten.

Bei der Meyer Burger (Netherlands) B.V. konnten weitere Fortschritte bei Beschichtungssystemen in der OLED-Technologie erzielt werden und dies sowohl für Prozessschritte im Roll-to-Roll- als auch im Sheet-to-Sheet-Verfahren. Insbesondere aus der Zusammenarbeit mit dem Holst Centre in Eindhoven (Niederlande) auf diesem Gebiet ergeben sich Chancen für einen zeitnahen Marktzugang. Weiterhin konnten zukunftsweisende Verfahren zur Produktion von Lithium-Ionen-Batterien erprobt werden. Folgeaufträge für Hochvolumenanlagen mit Inkjet-Applikationen wurden an Kunden ausgeliefert. Die Toolpalette der AIS Automation Dresden GmbH wurde in 2017 konsequent und kontinuierlich weiterentwickelt. Die mit den Produkten der AIS realisierten Steuerungssysteme bieten damit eine Kernfunktion und Enabler von Industrie 4.0 für unsere Kunden. Die Produkte bleiben dadurch auf dem aktuellsten Stand und bilden im Zusammenspiel mit den Systemen der Meyer Burger-Gruppe eine moderne und zuverlässige Basis für komplette, fabrikweite Automatisierungslösungen. Die Forschungs- & Entwicklungsaktivitäten der Muegge GmbH lagen in der Entwicklung hocheffizienter, kostengünstiger Stromversorgungen für ein breites Spektrum von Mikrowellenanwendungen in der Switch-Mode-Technologie. Ein neues Verfahren zur Pasteurisierung und Sterilisierung für die Nahrungsmittelindustrie wurde gemeinsam zwischen der Meyer Burger (Germany) GmbH und der Muegge GmbH entwickelt und erste Kundentests wurden durchgeführt. Diese Geschäft soll den Geschäftsbereich Specialised Technologies zukünftig stärken.

1.5 Mitarbeiter

Zum 31. Dezember 2017 zählte die Meyer Burger (Germany) - Gruppe 728 Mitarbeiter, was im Vergleich zum Vorjahresstichtag einer Reduzierung von 30 Mitarbeitern entspricht. Am Standort Hohenstein-Ernstthal erfolgte eine Reduzierung um 12 Mitarbeiter auf 408.

Mitarbeiter der Meyer Burger (Germany)-Gruppe zum 31. Dezember	2017	2016
Inland	626	640
Ausland	102	118
Gesamt	728	758

Mitarbeiter der Meyer Burger (Germany)-Gruppe zum 31. Dezember nach Funktionen	2017	2016	Veränderung
Produktion	456	382	19,37%
Forschung und Entwicklung	97	154	-37,01%
Service	39	59	-33,90%
Vertrieb	50	60	-16,67%
Verwaltung (ohne Vorstände)	57	76	-25,00%
Summe	699	731	-4,38%
Auszubildende	29	27	7,41%
Gesamt	728	758	-3,96%

Mitarbeiter der Meyer Burger (Germany)-GmbH zum 31. Dezember nach Funktionen	2017	2016	Veränderung
Produktion	263	225	16,89%
Forschung und Entwicklung	47	59	-20,34%
Service	30	48	-37,50%
Vertrieb	21	26	-19,23%
Verwaltung (ohne Vorstände)	29	50	-42,00%
Summe	390	408	-4,41%
Auszubildende	18	12	50,00%
Gesamt	408	420	-2,86%

Aus- und Weiterbildung

Um auch weiterhin Marktführer auf dem Gebiet der Photovoltaik zu bleiben, ist es unabdingbar, das Know-how der zahlreichen langjährigen Mitarbeiter als strategischen Wettbewerbsvorteil im Unternehmen zu erhalten. Im Sinne einer nachhaltigen Personalpolitik wird deshalb zum einen großer Wert auf die gezielte Ausbildung von Nachwuchskräften gelegt, aber auch auf den Erhalt und den Ausbau bestehenden Wissens durch regelmäßige Weiterbildungen und Qualifizierungsmaßnahmen. Momentan werden gruppenweit Mechatroniker, Elektroniker, Industriemechaniker, sowie Büro- und Industriekaufleute ausgebildet. Die Zahl der Auszubildenden lag zum 31. Dezember 2017 bei 29. Bei der Meyer Burger (Germany) GmbH wurden zum Stichtag 18 Auszubildende beschäftigt.

Auf der Suche nach qualifizierten Fach- und Führungskräften unterhält Meyer Burger (Germany) Kooperationen zu regionalen Universitäten und Forschungsinstituten. So wurde z.B. gemeinsam mit der Westsächsischen Hochschule Zwickau für die Bachelor-Studiengänge Physikalische Technik und Mikrotechnologie ein Studienförderprogramm ins Leben gerufen. Darüber hinaus werden fortlaufend Praktikas und Zusammenarbeiten im Bereich von Bachelor-, Master- oder Diplomarbeiten angeboten. Ferner werden Synergien innerhalb der gesamten Meyer Burger-Gruppe genutzt, um ein gemeinsames Talent-Management-Programm aufzubauen.

Wir bieten unseren Mitarbeitern ein umfassendes Weiterbildungsprogramm an. Dies beinhaltet sowohl fachliche Weiterbildungen als auch Fortbildungen z.B. im Führungsbereich. Das Angebot umfasst beispielsweise Technik- und Produkttrainings, Englisch- und Officekurse, interkulturelles Training sowie Kurse zur Personal- und Teamführung, der Stressbewältigung und zum Zeitmanagement. Darüber hinaus erhalten die Mitarbeiter die Möglichkeit, sich in den Bereichen Qualitätsmanagement, Finanzwesen und Rechnungslegung, Zoll- und Außenwirtschaft, IT/Software und Recht fortzubilden. Im Rahmen der Personalentwicklung werden diese Maßnahmen auf den Mitarbeiter und seine persönliche Situation individuell zugeschnitten und bestmöglich angepasst. Wir unterstützen dabei aktiv die Entwicklung von Führungs-, Fach- und Projektkarrieren und entwickeln vor allem im Rahmen der Schulungen für unsere Führungskräfte ein einheitliches Führungsverständnis. Wir geben unseren Mitarbeitern die Möglichkeit, sich zu entwickeln und fördern ein vernetztes, nachhaltiges sowie prozess- und zielorientiertes Denken. Daher bieten wir auch Möglichkeiten der Weiterbildung zum Techniker oder Meister.

Vergütungsstruktur

Das Vergütungssystem der Meyer Burger (Germany)-Gruppe wurde im April 2015 grundlegend umgestaltet. Im Rahmen einer Betriebsvereinbarung wurde ein aus 14 Lohngruppen bestehendes Vergütungssystem eingeführt. Sämtliche Stellen im Unternehmen wurden einer der Entgeltgruppen zugeordnet und die Stelleninhaber entsprechend informiert. Eine Abschmelzung von Löhnen erfolgte nicht, wohl aber eine stufenweise Lohnerhöhung bis zum Tabellenentgelt. Seit Januar 2017 haben wir die finalen Zielgehälter erreicht.

Angestellte in exponierten Positionen erhalten neben der festen Vergütung eine variable Vergütungskomponente auf Basis individueller Zielvereinbarungen. Die Vorstände, weitere Führungskräfte sowie ausgewählte Mitarbeiter sind darüber hinaus zur Teilnahme an einem aktienbasierten Vergütungsprogramm von Meyer Burger berechtigt. Der Verwaltungsrat der Meyer Burger Technology AG hat im Dezember 2009 einen Mitarbeiteraktienbeteiligungsplan erlassen. Unter diesem Plan werden auch ausgewählten Mitgliedern des Managements der Meyer Burger (Germany)-Gruppe börsennotierte Aktien der Meyer Burger Technology AG zugeteilt. Damit soll den Teilnehmern die Möglichkeit geboten werden, an der Wertsteigerung der Gesellschaft zu partizipieren. In 2017 wurden 802.401 Aktien (Vorjahr: 166.296) von den Gruppengesellschaften erworben. Die Aktien werden für die Dauer von 36 Monaten auf einem separaten Sperrdepot gehalten. Erst im Anschluss an die Haltefrist erfolgt die Übertragung der Aktien auf das jeweilige Teilnehmerdepot. Das zivilrechtliche Eigentum geht erst nach Ablauf der Haltefrist auf die Mitarbeiter über. Während dieser Zeit stehen den Mitarbeitern weder Verfügungs- und Stimmrechte noch Dividendenberechtigungen zu.

1.6 Nachhaltigkeit

Als Unternehmen aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien liegt uns das Thema Nachhaltigkeit besonders am Herzen. Als Mitglied der Meyer Burger-Gruppe gehört die Meyer Burger (Germany) zu einer innovativen, zuverlässigen Technologie-Gruppe mit einem System- und Produktangebot entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

Nach Angaben des Bundesministerium für Wirtschaft und Energie sind die Erneuerbaren Energien die wichtigste Stromquelle in Deutschland und ihr Ausbau eine zentrale Säule der Energiewende. Dabei ist Solarenergie nach der Windkraft und Biomasse der wichtigste Energieträger mit einem Anteil von rund 6% am deutschen Strommix. Dies spiegelt die wichtige Rolle der Erneuerbaren Energien im Allgemeinen und der Solarenergie im Speziellen wider. Meyer Burger trägt mit seinen Produkten zur Gestaltung des zukünftigen Energie-Mix bei. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die Herstellungskosten speziell im Zellbereich zu reduzieren und gleichzeitig den Wirkungsgrad von Solarzellen zu verbessern. Mit unserem Technologieportfolio ermöglichen wir unseren Kunden damit die Herstellung umweltfreundlicher Produkte. Damit trägt Meyer Burger (Germany) im Meyer Burger-Verbund entscheidend zu einer nachhaltigen Entwicklung von sauberer Energie bei.

2 Wirtschaftsbericht

2.1 Rahmenbedingungen

Der globale Photovoltaikmarkt konnte auch in 2017 deutlich wachsen. Die Analysten der Bernreuther Research gehen nach vorläufigen Zahlen von einer neu installierten Kapazität von ungefähr 100 Gigawatt aus. Das entspräche einem Wachstum gegenüber dem Vorjahr von mehr als 30 %. Dem o.g. Marktforschungsunternehmen zufolge liegt China mit über der Hälfte des Zubaus an der Spitze, gefolgt von den USA mit 12,5 Gigawatt und Indien mit 9 Gigawatt. Deutschland hätte einen Zubau von 2,2 Gigawatt erreicht.

Die internationale Solarindustrie hat auch im Jahr 2017 kräftig in neue Produktionskapazitäten investiert. Davon profitierten auch die Hersteller von Komponenten, Maschinen und Anlagen für die Photovoltaik in Deutschland. Die Auftragseingänge in den ersten drei Quartalen 2017 haben bereits die Bestellungen des gesamten vergangenen Jahres deutlich überschritten. Die Auftragsbücher sind noch gut gefüllt, im dritten Quartal 2017 wurde ein Verhältnis von Bestellungen zu ausgelieferten Anlagen ("Book-to-Bill") von 1,6 erreicht (gem. VDMA 3. Quartalsstatistik 2017).

Das Brot- und Buttergeschäft der deutschen Photovoltaik-Zulieferer wurde nach wie vor in Ostasien gemacht, der von dort stammende Anteil am Gesamtumsatz belief sich im dritten Quartal 2017 auf deutlich über 75 Prozent. An zweiter Position landete die USA, gefolgt von Europa und Deutschland. Umsatzstärkstes Segment im dritten Quartal 2017 war für den deutschen Photovoltaik-Maschinenbau abermals das Produktionsequipment für die Zelle (57 Prozent, gem. VDMA 3. Quartalsstatistik 2017).

2.2 Geschäftsentwicklung

2.2.1 Geschäftsentwicklung der Konzernobergesellschaft Meyer Burger (Germany) GmbH

2.2.1.1 Umsatz- und Ertragslage

Die Meyer Burger (Germany) GmbH übernimmt als Konzernmuttergesellschaft die Holdingfunktion für die Gruppe. Sie erbringt für ihre Tochtergesellschaften Verwaltungsdienstleistungen in den Bereichen Recht, Steuern, Kommunikation und IT. Mit der Muegge GmbH sowie der AIS Automation Dresden GmbH bestehen Gewinnabführungsverträge.

In der Prognose für das Geschäftsjahr 2017 gingen wir von einer Umsatzsteigerung im mittleren einstelligen Prozentbereich sowie einer EBITDA-Marge von ca. 3 % aus. Die EBITDA-Marge betrug 9,0 % und lag deutlich oberhalb der Erwartung.

Im abgeschlossenen Geschäftsjahr erzielte die Meyer Burger (Germany) GmbH Umsatzerlöse in Höhe von 204.247 T€. Das entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 17,7 % (2016: 173.534 T€) und damit hat die Umsatzerzielung die Prognose ebenfalls deutlich übertroffen. Der Bestand an fertigen und unfertigen Erzeugnissen verringerte sich um 4.267 T€ (2016: Bestandserhöhung um 742 T€). Eigenleistungen wurden in Höhe von 547 T€ aktiviert nach 1.114 T€ im Vorjahr. Dabei handelt es sich wie im Vorjahr um selbsterstellte Anlagen. Die Gesamtleistung erhöhte sich um 14,3 % von 175.390 T€ im Vorjahr auf 200.528 T€ im Geschäftsjahr 2017.

Die sonstigen betrieblichen Erträge betrugen 2.440 T€ nach 4.220 T€ im Vorjahr und beinhalten u.a. die ertragswirksame Auflösung von Rückstellungen sowie nicht aktivierte Zuschüsse für Forschungs- und Entwicklungsprojekte.

Die Materialaufwandsquote bezogen auf die Gesamtleistung erhöhte sich leicht von 69,8 % auf 72,1 %. Der Materialaufwand betrug in Summe 144.492 T€ nach 122.491 T€ im Geschäftsjahr 2016. Mit der Reduzierung der Anzahl der Mitarbeiter sank der Personalaufwand im abgelaufenen Geschäftsjahr von 22.217 T€ auf 22.015 T€. Die Personalaufwandsquote verbesserte sich bezogen auf die Gesamtleistung deutlich von 12,7 % im Vorjahr auf 11,0 % in 2017. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich von 17.734 T€ auf 18.254 T€.

Das Ergebnis vor Zinsen, Abschreibungen und Steuern erreichte einen Wert von 18.207 T€ nach 17.169 T€ im Vorjahr.

Die Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände betrugen 6.004 T€ nach 6.031 T€ im Vorjahr. Im Geschäftsjahr wurden außerplanmäßige Abschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von 532 T€ (Vorjahr: 3.667 T€) vorgenommen.

Aus den Ergebnisabführungsverträgen ergab sich ein Ertragsüberschuss in Höhe von 3.952 T€. Im Vorjahr wurden Beträge in Höhe von 2.190 T€ abgeführt.

Aufgrund der Neubildung von latenten Steuern auf Verlustvorträge ergab sich ein Steuerertrag in Höhe von 748 T€ (Vorjahr: Steueraufwand von 4.450 T€).

Das Ergebnis nach Steuern belief sich auf 13.943 T€ nach 1.575 T€ im Vorjahr. Der sonstige Steueraufwand betrug 47 T€ (Vorjahr: 191 T€). Der Jahresüberschuss belief sich auf 13.896 T€ nach 1.384 T€ im Vorjahr.

2.2.1.2 Finanz- und Vermögenslage

Die Bilanzsumme erhöhte sich von 163.636 T€ um 14.358 T€ auf 177.995 T€.

Die Zugänge im Anlagevermögen durch die Investitionstätigkeit des Unternehmens betrugen 3.882 T€ nach 6.935 T€ im Vorjahr. Den Zugängen stehen Abgänge von Sachanlagen zu Buchwerten in Höhe von 1.328 T€ gegenüber (2016: 1.922 T€). Diese beinhalteten im Wesentlichen die Verschrottung technisch überholter Anlagen. Außerplanmäßige Abschreibungen auf die Beteiligungen wurden nicht vorgenommen (2016: 3.667 T€). Im Vergleich zum Vorjahr sanken die langfristigen Vermögensgegenstände von 69.910 T€ auf 67.520 T€.

Das Umlaufvermögen erhöhte sich von 73.743 T€ um 14.905 T€ auf 88.648 T€. Wesentliche Ursache hierfür war die Erhöhung der Forderungen gegen verbundene Unternehmen von 28.221 T€ auf 44.852 T€. Die Vorräte stiegen von 28.933 T€ auf 30.395 T€. Die liquiden Mittel verringerten sich um 864 T€ auf 2.830 T€. Die Erhöhung des Umlaufvermögens geht auf das gestiegene Produktions- und Absatzvolumen im Geschäftsbereich Photovoltaik sowie Stichtagseffekte zurück.

Die aktiven latenten Steuern betrugen 21.466 T€ und beruhen maßgeblich auf der Aktivierung von Verlustvorträgen aus den Vorjahren.

Auf der Passivseite beliefen sich die Rückstellungen auf 27.445 T€ nach 28.245 T€ im Vorjahr. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich geschäftsbedingt um 3.527 T€ auf 10.194 T€. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen blieben nahezu konstant und betrugen zum Bilanzstichtag 67.680 T€. Durch die Rückzahlung des restlichen Schuldscheindarlehen über 1.000 T€ bestehen keine Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mehr.

Das Eigenkapital nahm durch das positive Jahresergebnis auf 66.725 T€ zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2017 zu. Die Eigenkapitalquote betrug damit 37,5 % nach 32,3 % im Vorjahr.

2.2.2 Geschäftsentwicklung der Meyer Burger (Germany)-Gruppe

2.2.2.1 Umsatz- und Ertragslage

In der Prognose für das Geschäftsjahr 2017 gingen wir von einer Umsatzsteigerung im mittleren einstelligen Prozentbereich und einer EBITDA-Marge von ca. 3% aus. Aufgrund der positiven Nachfrageentwicklung im Photovoltaikbereich konnte das Umsatzziel mit einer Steigerung von 13,9 % gegenüber dem Vorjahr deutlich übertroffen werden. Die Meyer Burger (Germany)-Gruppe erzielte im Geschäftsjahr 2017 einen Gesamtumsatz in Höhe von 242.227 T€ (2016: 212.658 T€).

Ausschlaggebend für diese Erhöhung war vor allem die Steigerung der Umsatzerlöse im Geschäftsbereich Photovoltaik von 165.565 T€ auf 192.494 T€. Im Geschäftsbereich Specialised Technologies konnten Umsatzerlöse in Höhe von 49.733 T€ (2016: 55.894 T€) erzielt werden. Die EBITDA-Marge beträgt für das Geschäftsjahr 2017 7,1%. Damit konnte auch das anvisierte Ergebnis übertroffen werden.

Die Bestandsveränderung fertiger und unfertiger Erzeugnisse betrug -4.659 T€ (2016: -8.833 T€). Eigenleistungen wurden in Höhe von 931 T€ (2016: 1.128 T€) aktiviert. Dabei handelt es sich wie im Vorjahr um selbsterstellte Anlagen. Die Gesamtleistung summiert sich auf 238.499 T€ nach 204.953 T€ im Vorjahr.

Die sonstigen betrieblichen Erträge erreichten eine Höhe von 2.205 T€ nach 5.458 T€ im Geschäftsjahr 2016. Diese beinhalteten neben Erträgen aus Vermietung von 537 T€ (2016: 578 T€) und Erträgen aus Währungsdifferenzen von 114 T€ (2016: 462 T€) auch periodenfremde Erträge in Höhe von 113 T€ (2016: 321 T€).

Der Materialaufwand stieg im Vergleich zum Vorjahr von 120.970 T€ auf 149.427 T€. Die Erhöhung ist auf das gestiegene Geschäftsvolumen im Geschäftsbereich Photovoltaik zurückzuführen. Die Materialaufwandsquote in Relation zur Gesamtleistung betrug 62,7 % und lag damit über der des Vorjahres mit 59,0 %.

Der Personalaufwand verringerte sich leicht im Vergleich zum Vorjahr von 47.785 T€ auf 47.559 T€.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beliefen sich auf 26.503 T€ nach 26.662 T€ im Geschäftsjahr 2016 und veränderten sich damit nur unwesentlich. Treiber waren vor allem Forschungs- und Entwicklungskosten, Raumkosten, Versicherungsbeiträge, Werbe- und Reisekosten, Aufwendungen für Reparaturen und Instandhaltung sowie Rechts- und Beratungskosten.

Die Abschreibungen beliefen sich auf 8.896 T€ nach 13.146 T€ im Geschäftsjahr 2016. Aktivierte Entwicklungsleistungen und sonstige immaterielle Vermögenswerte wurden in Höhe von 2.011 T€ (2016: 5.892 T€) abgeschrieben. Davon betrafen 672 T€ aktivierte Entwicklungskosten (2016: 972 T€) und 1.025 T€ Abschreibungen auf im Zuge der Kaufpreisallokationen identifizierte immaterielle Vermögenswerte (2016: 4.600 T€). Von den Abschreibungen auf im Zuge der Kaufpreisallokationen identifizierten immateriellen Vermögenswerten betreffen 532 T€ (2016: 4.017 T€) außerplanmäßige Abschreibungen. Die Abschreibungen auf Sachanlagen betrugen 6.884 T€ nach 7.254 T€ im Vorjahr.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) belief sich im Geschäftsjahr 2017 auf 17.215 T€ (2016: 14.994 T€).

Auf Stufe Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wurde ein Gewinn in Höhe von 8.319 T€ realisiert. Im Vorjahr entstand ein Gewinn in Höhe von 1.848 T€.

Das Finanzergebnis belief sich auf -5.206 T€ nach -5.488 T€ im Vorjahr. Die Finanzierungserträge betrugen 2 T€ (2016: 65 T€). Die Finanzierungsaufwendungen in Höhe von 5.208 T€ (2016: 5.553 T€) beinhalteten Zinsaufwendungen in Höhe von 5.193 T€ (2016: 5.497 T€) für die bei der Meyer Burger Technology AG aufgenommenen kurzfristigen Darlehen über 99.196 T€ (2016: 99.700 T€). Die Aufwendungen für Avalprovisionen betrugen 15 T€ (2016: 34 T€). Das Ergebnis vor Steuern (EBT) betrug 3.113 T€ (2016: -3.640 T€). Der laufende Steueraufwand betrug 1.419 T€ (2016: 1.014 T€). Der latente Steuerertrag belief sich auf 2.533 T€ (2016: latenter Steueraufwand -2.770 T€). Unter Berücksichtigung des positiven Steuerergebnisses in Höhe von 1.114 T€ ergab sich ein Konzern-Ergebnis in Höhe von 4.227 T€ (2016: -7.424 T€).

2.2.2.2 Auftragslage

Die Auftragslage hat sich im Geschäftsjahr 2017 gegenüber dem vorangegangenen Geschäftsjahr deutlich verbessert. Vor alllem die Bestellungen im Geschäftsbereich Photovoltaik haben deutlich zugenommen.

Im Gesamtjahr 2017 wurden Aufträge mit einem Gesamtvolumen von 270.910 T€ (2016: 183.369 T€) verbucht. Das entspricht einer Steigerung von 47,7 % im Vergleich zum Vorjahr. Davon entfielen 213.202 T€ auf die Konzernobergesellschaft Meyer Burger (Germany) GmbH nach 137.738 T€ im Vorjahr. Dem Bruttoauftragseingang standen Stornierungen in Höhe von 1.230 T€ (2016: 5.441 T€) gegenüber. Somit belief sich der Netto-Auftragseingang auf 269.680 T€ (2016: 177.928 T€). Der Auftragsbestand zum 31. Dezember 2017 betrug 108.180 T€ und konnte damit um 34 % gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden.

Auftragslage in T€	31.12.2017	31.12.2016	Veränderung
Auftragseingang vor Stornierungen	270.910	183.400	47,7 %
Auftragseingang nach Stornierungen	269.680	177.900	51,6 %
Auftragsbestand zum 31.12.	108.180	80.800	33,9 %
Book-to-Bill-Ratio vor Stornierungen	1,1	0,9

Regional gesehen lag auch im abgelaufenen Geschäftsjahr der Schwerpunkt in Asien, dem nach wie vor größten Photovoltaikmarkt. Nach dem der weltweite Vertrieb im Geschäftsbereich Photovoltaik über die globale Organisation von Meyer Burger in Thun abgewickelt wird, erfolgt die Umsatzlegung gegenüber der Meyer Burger (Switzerland) AG in der Schweiz. Der Großteil der Kunden der Meyer Burger (Switzerland) AG hat ihren Hauptsitz in Asien. Die hier genannten Auftragseingänge aus Asien beinhalten damit Aufträge des Geschäftsbereichs Specialised Technologies sowie Ersatzteil- und Serviceaufträge des Geschäftsbereichs Photovoltaik. Dabei handelt es sich ausschließlich um Aufträge, die nicht über die Meyer Burger (Switzerland) AG abgewickelt werden. Aus asiatischen Ländern gingen insgesamt 6,4% der Bestellungen ein (2016: 12,1 %). Aufträge aus Europa beliefen sich auf 78,4 % nach 74,6 % im Vorjahr. Dabei ist die Schweiz aufgrund der Auftragsabwicklung durch die Meyer Burger (Switzerland) AG der größte Einzelmarkt mit einem Anteil von 67,3 % (2016: 75,7%) am gesamten Auftragseingang. Innerdeutsche Aufträge nahmen einen Anteil von 10,0 % (2016: 8,5 %) ein. Leicht über dem Vorjahreswert liegt der US-amerikanische Markt mit 4,8 % (2016: 4,3 %). Aus sonstigen Regionen so gut wie keine (2016: 0,5 %) Aufträge ein.

Im Geschäftsbereich Photovoltaik stiegen die Auftragseingänge von 137.827 T€ auf 209.337 T€. Ein Großteil der Zellhersteller investierte im abgelaufenen Geschäftsjahr in Upgrades ihrer bestehenden Produktionslinien. Im Geschäftsbereich Specialised Technologies entwickelten sich die Märkte nach einer Durststrecke im Geschäftsjahr 2016 wieder positiv. Die Auftragseingänge konnten von 44.736 T€ auf 60.933 T€ erhöht werden. Die Ursache für diese Entwicklung liegt im Wesentlichen in der anhaltend hohen Nachfrage nach Mikrowellenequipment der Muegge GmbH und der steigenden Nachfrage nach Produktionsequipment der Meyer Burger (Netherlands) B.V.

2.2.2.3 Finanz- und Vermögenslage

Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements

Im Rahmen des Finanzmanagements der Meyer Burger (Germany)-Gruppe sollen die finanzielle Flexibilität und Unabhängigkeit gesichert sowie die Finanzierungskosten durch eine angemessene Kapitalstruktur optimiert werden. Besonders im Fokus stehen dabei die Liquiditätssteuerung sowie das Management von Finanzierungsrisiken. Aufgrund der Zentralfunktion in der Meyer Burger-Gruppe wurden Teile des Finanzmanagements an die Meyer Burger Technology AG abgegeben. So obliegen ihr als Holdinggesellschaft die Finanzierung sämtlicher Tochtergesellschaften sowie das Währungsmanagement. Die Liquiditätssteuerung verbleibt dabei im Einflussbereich der Meyer Burger (Germany) GmbH als Muttergesellschaft der Meyer Burger (Germany)-Gruppe. Die operative Steuerung der Liquidität erfolgt in den jeweiligen Tochtergesellschaften. Die Liquiditätsplanung wird auf rollierender 12-Monats-Basis erstellt, um kurzfristige Liquiditätsbedarfe entsprechend identifizieren zu können. Die Geschäftsführung der Meyer Burger (Germany) GmbH erhält wöchentlich ein Liquiditätsreporting.

Strategische Finanzierungsmaßnahmen

Die Finanzierung des operativen Geschäfts wird hauptsächlich durch Kundenanzahlungen sowie durch Darlehen der Meyer Burger Technology AG sichergestellt. Weiteren Finanzierungsspielraum bieten Avalkreditlinien über 14.550 T€, welche in erster Linie durch die Meyer Burger Technology AG über deutsche und Schweizer Banken zur Verfügung gestellt werden. Zum 31. Dezember 2017 wurden davon 4.779 T€ in Anspruch genommen. Darüber hinaus hat die Meyer Burger (Germany) GmbH mit der Meyer Burger Technology AG am 27. Februar 2018 einen Kreditvertrag über ein Gesamtvolumen von 63.200 T€ abgeschlossen. Insgesamt bestehen damit Kreditverträge mit der Meyer Burger Technology AG in Höhe von 102.200 T€. Zum 31. Dezember 2017 wurden 99.196 T€ (davon an die Meyer Burger (Germany) GmbH in Höhe von 60.196 T€) in Form von Darlehen zur Verfügung gestellt.

Bedeutung außerbilanzieller Finanzierungsinstrumente für die Finanz- und Vermögenslage

Außerbilanzielle Finanzierungsinstrumente kamen bei der Finanzierung des Konzerns nicht zum Einsatz. Wir nutzten insbesondere operatives Leasing für verschiedene technische Anlagen sowie

Betriebs- und Geschäftsausstattung, das dem Umfang nach keinen wesentlichen Einfluss auf die Finanz- und Vermögenslage der Meyer Burger (Germany)-Gruppe hat.

Cash Flow-Analyse

Das Konzern-Ergebnis beträgt 4.227 T€. Unter Berücksichtigung der Abschreibungen, Veränderung der latenten Steuern und weiteren nicht zahlungswirksamen Aufwendungen und Erträgen ergibt sich ein Cash Flow in Höhe von 21.746 T€ (2016: -1.673 T€). Dabei fielen nicht zahlungswirksame Aufwendungen in Höhe von 6.162 T€ an, welche vor allem auf die Erhöhung der Wertberichtigungen der Vorräte zurückzuführen sind. Auf die Veränderung der latenten Steuern entfällt ein Ertrag in Höhe von 3.375 T€.

Die Veränderung des Working Capital um -9.753 T€ (2016:18.002 T€) resultiert im Wesentlichen aus der erhöhten Bindung liquider Mittel im Zusammenhang mit der Zunahme von Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen in Höhe von -12.134 T€ und der Vorräte um -6.726 T€. Dem stehen Mittelzuflüsse aus der Erhöhung der Anzahlungen um 6.532 T€ und der Erhöhung der geschäftsbedingten Verbindlichkeiten um 2.621 T€ gegenüber.

Die Forderungen aus Auftragsfertigung erhöhten sich um 46 T€. Einzahlungen aufgrund von Ertragsteuern erfolgten wie im Vorjahr 2017 nicht. Der Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit belief sich auf 13.148 T€ (Vorjahr: 16.329 T€).

Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit lag bei -4.253 T€ (Vorjahr: -3.600 T€) nach Saldierung mit gewährten Zuschüssen in Höhe von 247 (Vorjahr: 496 T€). Insgesamt wurden 4.256 T€ (Vorjahr: 3.649 T€) in das Anlagevermögen investiert. Davon entfielen 136 T€ (Vorjahr: 595 T€) auf Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, welche gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte betreffen. Für Investitionen in das Sachanlagevermögen wurden 4.120 T€ (Vorjahr: 3.054 T€) ausgegeben. Dies betraf im Wesentlichen den Bau und die Anschaffung von Forschungs- und Entwicklungsanlagen für die Heterojunction-Technologie sowie den Erwerb von weiteren technischen Anlagen und Maschinen im Fertigungsbereich. Aus dem Verkauf von Sachanlagen ergab sich ein Mittelzufluss in Höhe von 1 T€ (Vorjahr: 47 T€). Auf die Investitionstätigkeit entfallen wie im Vorjahr 2 T€ erhaltene Zinsen.

Der Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von -7.379 T€ (Vorjahr -16.677 T€) resultiert zum einen aus der Rückzahlung von Darlehen in Höhe von 9.190 T€ und der Aufnahme von Darlehen in Höhe von 7.523 T€ (Vorjahr 7.500 T€) bei der Meyer Burger Technology AG. Zusätzlich ergab sich im Geschäftsjahr 2017 im Zusammenhang mit dem Erwerb von Aktien der Meyer Burger Technology AG im Rahmen des Mitarbeiterbeteiligungsprogramms ein Mittelabfluss von -504 T€ (Vorjahr: - 438 T€). In den Mittelabflüssen der Finanzierungstätigkeit des Geschäftsjahres sind -5.208 T€ (Vorjahr: -5.488 T€) gezahlte Zinsen enthalten.

Die wechselkursbedingte Veränderung des Finanzmittelbestandes des Geschäftsjahres 2017 beträgt 1.059 T€.

Zum Stichtag 31. Dezember 2017 verfügte die Meyer Burger (Germany)-Gruppe über liquide Mittel in Höhe von 11.676 T€ (2016: 11.219 T€).

Ausgewählte Kennzahlen zur Liquiditätslage in T€	01.01.-31.12.2017	01.01.-31.12.2016
Cash Flow	21.746	-1.673
Abnahme (+)/Zunahme (-) des Working Capital	-9.753	18.002
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit	13.148	16.329
Cash Flow aus Investitionstätigkeit	-4.253	-3.600
Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit	-7.379	-16.677
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Anfang der Periode	11.219	15.203
Zunahme (+)/Abnahme (-) der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	1.516	-3.948
Wechselkurs-, Konsolidierungskreis- und bewertungsbedingte Änderungen der Zahlungsmittel/Zahlungsmitteläquivalente	-1.059	-36
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende der Periode	11.676	11.219

Bilanz

Die Bilanzsumme der Meyer Burger (Germany)-Gruppe erhöhte sich gegenüber dem 31. Dezember 2016 von 166.867 T€ um 12.113 T€ auf 178.980 T€.

Auf der Aktivseite reduzierten sich die immateriellen Vermögenswerte im Rahmen der planmäßigen und außerplanmäßigen Abschreibungen um 2.141 T€ auf 12.066 T€ (31.12.2016: 14.207 T€). Das Sachanlagevermögen hat sich um 2.870 T€ auf 39.554 T€ (31.12.2016: 42.424 T€) reduziert.

Das gesamte Anlagevermögen reduzierte sich um 5.011 T€ auf 51.620 T€. Den Investitionen in Höhe von 4.323 T€ wirkten Abschreibungen von 8.896 T€ sowie größtenteils durch Veräußerung bedingte Abgänge in Höhe von 438 T€ entgegen.

Die latenten Steueransprüche erhöhten sich im Wesentlichen aufgrund der zusätzlichen Nutzung steuerlicher Verlustvorträge in Folge der Mittelfristplanung 2018-2020 auf 20.782 T€ (31.12.2016: 18.775 T€). Die langfristigen Vermögenswerte erhöhten sich insgesamt um 2.204 T€ auf 75.270 T€.

Die kurzfristigen Vermögenswerte erhöhten sich um 14.130 T€ auf 103.710 T€ (31.12.2016: 89.580 T€). Dabei stiegen die Vorräte um 1.532 T€ von 41.714 T€ auf 43.246 T€, vor allem bedingt durch die deutliche Erhöhung des Bestands an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und die sonstigen Forderungen nahmen um 11.815 T€ auf 48.244 T€ zu. Der Bestand an liquiden Mitteln erhöhte sich von 11.219 T€ auf 11.676 T€.

Auf der Passivseite erhöhte sich das Eigenkapital durch den Gewinn in Höhe von 4.227 T€ auf 19.173 T€. Die Eigenkapitalquote belief sich auf 10,7 % nach 8,5 % im Vorjahr.

Die langfristigen Schulden reduzierten sich gegenüber dem Bilanzstichtag 2016 um 92 T€ auf 4.019 T€. Dabei reduzierten sich die latenten Steuerverbindlichkeiten um 213 T€ auf 757 T€. Die langfristigen Rückstellungen erhöhten sich um 260 T€ auf 2.546 T€. Die Höhe der langfristigen Darlehen verringerte sich um 139 T€ und betrug zum 31. Dezember 2017 716 T€.

Die kurzfristigen Verbindlichkeiten erhöhten sich um 7.291 T€ auf 155.788 T€ (31.12.2016: 148.497 T€). Dabei belief sich die Höhe der kurzfristigen Rückstellungen auf 11.681 T€ nach 12.900 T€ im Vorjahr. Die Rückstellungen beinhalten erhaltene Anzahlungen aus einem im Geschäftsjahr 2013 gekündigten Fertigungsauftrag in Höhe von 4.758 T€. Die erhaltenen Anzahlungen stiegen um 6.532 T€ auf 11.250 T€. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und die sonstigen Verbindlichkeiten stiegen um 3.635 T€ auf 29.415 T€.

Die kurzfristigen Darlehen verringerten sich im Vorjahresvergleich um 1.528 T€ auf 99.341 T€ bedingt durch Tilgungsleistungen von bei der Meyer Burger Technology AG aufgenommenen Darlehen.

Ausgewählte Konzern-Bilanz-Kennzahlen in T€	31.12.2017	31.12.2016	Veränderung
Bilanzsumme	178.980	166.867	-15,9%
Eigenkapital	19.173	14.259	-36,0%
Eigenkapitalquote in %	10,7	8,5	+4,3 PP

2.2.2.4 Investitionen

Das Investitionsvolumen lag im Geschäftsjahr 2017 bei 4.323 T€ nach der Saldierung mit erhaltenen Zuschüssen und damit über dem Niveau des Vorjahres mit 3.649 T€. Die Höhe der Investitionen, die auf die Meyer Burger (Germany) GmbH entfielen, betrug 3.882 T€ (2016: 2.595 T€).

Investitionen in immaterielle Vermögenswerte wurden in Höhe von 190 T€ (2016: 595 T€) vorgenommen, wovon 96 T€ (2016: 503 T€) die Meyer Burger (Germany) GmbH betrafen. Die Investitionen entfielen vollständig auf Lizenzen, gewerbliche Schutzrechte sowie ähnliche Rechte und Werte.

Die Sachanlageinvestitionen beliefen sich auf 4.133 T€ nach 3.550 T€ im Vorjahr. Der Hauptanteil der Investitionen in Sachanlagen entfiel mit 3.536 T€ (2016: 2.089 T€) auf die Meyer Burger (Germany) GmbH.

2.2.3 Gesamtaussage zur Geschäftsentwicklung

Die Verbesserung des Marktumfelds für Solarenergie in den letzten Jahren und der dadurch ausgelöste Investitionsschub haben sich spürbar auf die Geschäftsentwicklung der Meyer Burger (Germany)-Gruppe ausgewirkt. Die Auftragslage hat sich vor allem im Geschäftsbereich Photovoltaik sehr erfreulich entwickelt. Im vergangenen Geschäftsjahr ist eine signifikante Steigerung der Auftragseingänge eingetreten. Nachdem die Markteinführung der neuen Generation der MAiA-Beschichtungsmaschinen für die evolutionäre MB-PERC Technologie in 2013 und 2014 gelang, konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr zahlreiche Folgeaufträge akquiriert werden. Im Geschäftsbereich Specialised Technologies entwickelte sich die Auftragslage ebenfalls positiv. Die Auftragseingänge konnten vor allem in den Bereichen Mikrowellentechnik sowie auf dem Geschäftsgebiet der Meyer Burger (Netherlands) B.V. massiv gesteigert werden. Hier konnten vor allem Erfolge in neuen Geschäftsfeldern erzielt werden. Die positive Auftragslage hat die Umsatz- und Ertragslage in starkem Maße beeinflusst. So konnte eine Umsatzsteigerung von 212,7 Mio. € um 13,9 % auf 242,2 Mio. € erzielt werden. Außerdem konnte wiederum ein positives operatives Ergebnis (EBITDA) in Höhe von 17,2 Mio. € ausgewiesen werden. Das Nachsteuerergebnis betrug 8,5 Mio. €. Dies schätzt der Vorstand als großen Erfolg ein.

Zum Stichtag 31. Dezember 2017 verfügten wir über liquide Mittel in Höhe von 11,7 Mio. €, Avalkreditlinien in Höhe von 14,6 Mio. € sowie über Kreditverträge mit der Meyer Burger Technology AG mit einem Gesamtvolumen von 102,2 Mio. €. Davon waren zum Abschlussstichtag 99,2 Mio. € ausgeschöpft. Eine Rückzahlung ist vor Ende April 2019 nicht vorgesehen. Wir gehen auf Basis der aktuellen Liquiditätsplanung davon aus, bei einer anhaltend hohen Nachfrage nach Solarequipment und bei positiver Entwicklung im Geschäftsbereich Specialised Technologies über die betriebsnotwendige Ausstattung mit finanziellen Mitteln zu verfügen.

3 Chancen- und Risikobericht

Der bewusste und kontrollierte Umgang mit Chancen und Risiken bildet die Grundlage für eine nachhaltig erfolgreiche Unternehmensentwicklung. In einem weltweit dynamisch wachsenden Branchenumfeld ergeben sich für die Meyer Burger (Germany)-Gruppe regelmäßig Chancen, die wir erfolgreich nutzen wollen. Auf der anderen Seite gilt es, Risiken angemessen zu steuern, um den Bestand des Unternehmens zu sichern. Das Chancen- und Risikomanagement ist daher ein wichtiger Baustein der Unternehmenssteuerung.

3.1 Chancen

Im Rahmen unseres Risikomanagementsystems, welches in die Unternehmensorganisation integriert ist, identifizieren und bewerten wir regelmäßig auch die Chancen. Im Folgenden beschreiben wir die wesentlichsten Chancen. Sofern nicht anderslautend angegeben, beziehen sich die Chancen auf beide Geschäftsbereiche.

Die aufgeführten Chancen sind nicht die einzigen, die sich bieten und unterliegen wie die Risiken ständig Veränderungen, da sich unser Unternehmen, die Märkte und Technologien ebenso ständig verändern. Aus dieser Veränderung könnten sich wiederum neue Chancen ergeben und bestehende Chancen könnten an Relevanz verlieren. Die Auswirkungen von Chancen können unterschiedlich sein, d.h. hohe Chancen können im Ergebnis eine geringere Auswirkung entfalten. Umgekehrt können geringe Chancen eine hohe Auswirkung im Ergebnis entfalten. Grundsätzlich bewerten wir Chancen nach bestem Wissen auf der Basis von vorliegenden verlässlichen Informationen und legen übliche Annahmen zur Marktentwicklung, Kundenverhalten, technologischem Fortschritt, Produktlebenszyklen und Preisentwicklungen zugrunde.

Nachfolgend aufgeführte Chancen können sich positiv auf unsere Umsätze, unsere Ertragslage und unsere Cashflows auswirken und dazu führen, dass wir unsere mittelfristigen Perspektiven übertreffen. Sofern es wahrscheinlich ist, dass die Chancen eintreten, haben wir sie in unsere Geschäftspläne und unseren Ausblick für 2018 übernommen. Nach unserer Einschätzung hat sich das Chancenumfeld für das Unternehmen gegenüber dem Geschäftsjahr 2017 nicht wesentlich verändert. Auch wenn die Nachfrage nach Produktionsequipment im Geschäftsbereich Photovoltaik im vergangenen Jahr wieder signifikant zugenommen hat, so wuchs die Endkundennachfrage auch während der Solarkrise konstant. Daher gehen wir davon aus, dass sich an der Marktlage keine fundamentalen Veränderungen ergeben haben und, dass das Chancenumfeld auf hohem Niveau bleibt.

Branchenspezifische Chancen

Die Solarbranche befindet sich nach wie vor am Anfang ihres langfristigen Wachstums, das zum einen aus der steigenden Energienachfrage und zum anderen aus den Herausforderungen des Klimawandels resultiert. Experten sehen zudem im Erreichen der Netzparität, also der Herstellung der Wettbewerbsfähigkeit des Stroms aus Solarenergie zu den Bruttostrompreisen privater Haushalte, einen entscheidenden Wachstumstreiber. In diesem Zusammenhang wächst der Innovations- und Kostendruck für die Solarzellen- und Modulhersteller. Dies führt zu einer steigenden Nachfrage nach kostengünstigen, innovativen Technologien und Produktionsverfahren, von der Meyer Burger (Germany) profitieren kann.

Chancen ergeben sich auch durch die Entwicklung neuer Wachstumsmärkte weltweit. Der zunehmenden Bedeutung der Solarenergie für die zukünftige Energieversorgung tragen immer mehr Regierungen durch neue Fördergesetzgebungen Rechnung. Als besonders vielversprechende Märkte betrachten wir weiterhin China, Indien, Südkorea, Taiwan, Thailand, USA und den Nahen Osten, in denen wir über die Meyer Burger-Gruppe vertreten sind. Wichtige Zukunftsmärkte sind aus heutiger Sicht außerdem Japan, Russland, Südamerika und der Mittlere Osten.

Um auch künftig frühzeitig von den Wachstumschancen des internationalen Solarmarktes zu profitieren, sind wir bestrebt, die globale Präsenz der Meyer Burger-Gruppe durch Intensivierung und bessere Steuerung der lokalen Aktivitäten kontinuierlich auszubauen.

Chancen ergeben sich auch im Geschäftsbereich Specialised Technologies. Hier haben wir Zugang zu internationalen Kunden z.B. in der Halbleiter- und Optischen Industrie sowie der Automobilindustrie. Mit unserer Tochtergesellschaft Meyer Burger (Netherlands) B.V. bearbeiten wir die High-Tech-Märkte in den Bereichen OLED-Technologie, Batterietechnik und Printed Electronics.

Sollte sich das Geschäft in den genannten Ländern und Branchen besser als derzeit erwartet entwickeln oder wir über Vertriebsgesellschaften der Meyer Burger-Gruppe nachhaltig von den regionalen Vertriebsaktivitäten profitieren, könnte sich dies positiv auf unsere Umsätze, unsere Ertragslage und Cashflows auswirken.

Unternehmensstrategische Chancen

Unternehmensstrategische Chancen bieten sich für Meyer Burger (Germany) durch den Ausbau des Produktportfolios und der technologisch führenden Marktposition im Bereich Photovoltaik sowie die Qualität der Produkte. Im strategischen Fokus stehen daher die Investitionen in Forschung und Entwicklung, die Qualitätssicherung sowie die Qualifikation der Mitarbeiter. Durch die zunehmende Integration in die Meyer Burger-Gruppe ergeben sich darüber hinaus Synergien im Photovoltaik-Markt sowie in anderen Märkten und bei der Entwicklung neuer Produkte.

Durch den Geschäftsbereich Specialised Technologies ergeben sich durch seine maßgeschneiderten Systemlösungen und Prozesse für verschiedene industrielle Branchen Chancen, weitere Anwendungsbereiche zu erschließen. Dies führt zu einer Diversifizierung des Geschäftsmodells und kann zu einer breiteren Positionierung sowie zu einer Risikostreuung führen.

Die in der Vergangenheit durchgeführten Restrukturierungsmaßnahmen haben bewiesen, dass eine Anpassung der Unternehmensstrukturen zur Schaffung wettbewerbsfähiger Kostenstrukturen möglich ist. Auch in der Zukunft ergeben sich hieraus Chancen, den eingeschlagenen Weg einer schlanken Organisation fortzuführen um somit nachhaltig Wettbewerbsvorteile und Innovationskraft zu sichern.

Das Unternehmen sieht insbesondere durch die Ausweitung der Aktivitäten in den Bereichen, in welchen die Kernkompetenzen der Oberflächenbearbeitung zur Anwendung kommen, Chancen mit Blick auf eine zielorientierte Kundenbearbeitung und Verbesserung der Marktdurchdringung. Sollte sich die Fokussierung auf die Kernbereiche Photovoltaik und Specialised Technologies besser als derzeit erwartet entwickeln, könnte sich dies positiv auf unsere Umsätze, unsere Ertragslage und Cashflows auswirken.

Chancen durch eine positive wirtschaftliche Entwicklung

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben Einfluss auf unsere Geschäftstätigkeit, Finanz- und Ertragslage sowie unsere Cashflows. Unser Ausblick für 2018 basiert auf der deutlichen Verbesserung der Auftragseingänge seit dem 4. Quartal 2016 und der Erwartung, dass die künftigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen unserer Darstellung im Prognosebericht dieses Lageberichts entsprechen. Sollte sich die Branche und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen positiver entwickeln als in dieser Prognose dargestellt, könnten unsere Umsätze und Ergebnisse unseren aktuellen Ausblick und die mittelfristigen Perspektiven übertreffen.

Leistungswirtschaftliche Chancen

Leistungswirtschaftliche Potenziale ergeben sich entlang der gesamten Wertschöpfungskette vom Einkauf über die Produktion, den Vertrieb bis hin zum Marketing. Durch die Einbindung unserer Lieferanten in den Produktionsprozess können wir beispielsweise Optimierungs- und Qualitätsreserven heben und damit die Rentabilität verbessern.

Durch Verlagerung von wertschöpfenden Prozessen in kostengünstigere Länder, können wir unsere Kostenpositionen weiter verbessern. Die Verlagerung der Einkaufs-, Produktions- und Dienstleistungsaktivitäten in Wachstumsmärkte könnte es uns ermöglichen, näher am Kunden zu sein und somit unsere Wettbewerbsposition zu verbessern.

Unsere Mitarbeiter sind unser Innovationsmotor, die Quelle der Wertschöpfung für unsere Kunden und die Triebfeder für das nachhaltige Wachstum und die Profitabilität unseres Unternehmens. Fortbildungsmaßnahmen, modern ausgestattete Arbeitsplätze, hohes soziales Engagement, leistungsgerechte Entlohnung sind nur ausgewählte Aktivitäten, um das Engagement unserer Mitarbeiter zu steigern und damit die Wachstumschancen, die sich aus gut ausgebildeten und motivierten Mitarbeitern ergeben, optimal zu nutzen und zu stärken.

Sollten wir mit diesen Maßnahmen und Methoden bessere Fortschritte machen als derzeit erwartet, könnte sich dies positiv auf unsere Umsätze, unsere Ertragslage und Cashflows auswirken.

Chancen durch Kundenbeziehungen

Die Produkte der Meyer Burger (Germany)-Gruppe im Geschäftsbereich Photovoltaik werden durch die globale Vertriebsorganisation von Meyer Burger am Hauptsitz in Thun nach Regionen und Produktgruppen vermarktet. Durch dieses einheitliche Auftreten am Markt verbessern wir die Zusammenarbeit sowie Kommunikation und rücken den Kunden noch mehr in den Fokus der Aktivitäten. Innerhalb der Regionen konzentrieren wir unsere Vertriebskapazitäten vor allem auf die Märkte mit dem größten Geschäfts- und Umsatzpotenzial. Wir investieren in die Weiterentwicklung unseres Vermarktungskonzepts, um unsere Produktgruppen effektiv zu vertreiben und unsere Kundenbeziehungen zu intensivieren. Wir schaffen Mehrwert für unsere Kunden durch guten Service, hohe Qualität, kurze Lieferzeiten, neue Produkte und Technologien, die den geschäftlichen Nutzen deutlich erhöhen. Auch künftig werden wir aktiv nach neuen Chancen suchen, um den Mehrwert für die Kunden noch stärker als derzeit erwartet zu steigern. Sollten sich diese Möglichkeiten schneller als derzeit erwartet entwickeln, könnte sich dies positiv auf unsere Umsätze, unsere Ertragslage und Cashflows auswirken.

3.2 Risiken

Im Folgenden führen wir Risiken auf, die wir mithilfe unseres Risikomanagementsystems ermitteln und verfolgen. Sie werden in der nachfolgenden Beschreibung stärker aggregiert, als sie zur internen Steuerung verwendet werden. Die Aufgliederung erfolgt jedoch nach den gleichen Risikokategorien, die wir auch in unserem internen Risikomanagement-Berichtssystem verwenden. Wenn nicht anders angegeben, betreffen alle beschriebenen Risiken in unterschiedlichem Ausmaß beide Geschäftsbereiche.

Die Reihenfolge der dargestellten Risiken spiegelt die gegenwärtige Einschätzung nach Priorität wider und bietet daher einen Anhaltspunkt für die gegenwärtige Bedeutung dieser Risiken für uns. Dabei ist zu beachten, dass Risiken mit einem gegenwärtig niedriger eingeschätzten Risikomaß potenziell eine höhere Schadenswirkung haben können als Risiken mit einem gegenwärtig höher eingeschätzten Risikomaß. Zusätzliche Risiken, die uns derzeit noch nicht bekannt sind oder Risiken, die wir jetzt noch als unwesentlich einschätzen, können unsere Geschäftsaktivitäten ebenfalls negativ beeinflussen.

Branchenrisiken

Die Meyer Burger (Germany)-Gruppe ist trotz der Aktivitäten außerhalb des Solarbereiches in besonderem Maße von der weiteren Entwicklung der Photovoltaikbranche sowie der Investitionsbereitschaft dieses Kundenkreises abhängig. Änderungen im regulatorischen Umfeld können das Investitionsverhalten der Kunden beeinträchtigen. Änderungen von Solarstrom-Fördergesetzen würden zu einem verlangsamten Marktwachstum aufgrund sinkender oder wegfallender finanzieller Anreize in einzelnen Ländern führen. Durch den aktuellen Nachfrageboom könnten erneut Überkapazitäten aufgebaut werden, welche sich mittelfristig bis langfristig negativ auf die Nachfrage nach Meyer Burger-Produkten auswirken. Wir begegnen diesem Risiko durch die Intensivierung und den Ausbau unserer internationalen Marktposition sowie mit dem Angebot technologisch führender Produkte, z. B. Upgrades und neuartige Technologien mit Alleinstellungsmerkmalen.

Risiken entstehen zudem aus der Veränderung des Wettbewerbsumfelds. Durch die derzeit stattfindende Marktkonsolidierung auf allen Wertschöpfungsstufen, beispielsweise durch Fusionen, strategische Allianzen und Akquisitionen, treten zunehmend neue größere Wettbewerber in den Markt ein oder bisherige Wettbewerbsbeziehungen ändern sich grundlegend. Weiterhin besteht das Risiko, dass sich Wettbewerber, vor allem im asiatischen Ausland, durch eine aggressive Preispolitik verstärkt am Markt positionieren und zusätzliche Marktanteile gewinnen. Lokale Anbieter schließen mit ihren Standardprodukten auf, gewinnen Marktanteile gegenüber der europäischen Konkurrenz und tragen in signifikantem Ausmaß zu einem Preisdumping bei. Wir wirken diesen Risiken mit der dauerhaft hohen Qualität unserer Produkte, anspruchsvollen Lösungen, Spitzentechnologien sowie Maßnahmen zur Kundenbindung entgegen. Darüber hinaus reduzieren wir die Herstellungskosten unserer Produkte durch geänderte technische und technologische Lösungen. Dies ermöglicht es uns, auf den Preisdruck der Konkurrenz zu reagieren und unseren Kunden ein angemessenes Preis-Leistungsverhältnis zu bieten.

Da die Nachhaltigkeit der Nachfrageerholung aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre bezüglich Marktvolatilität noch mit Unsicherheiten belastet ist, können wir auch kritische Auswirkungen auf unsere Geschäftstätigkeit, Finanz- und Ertragslage und unsere Cashflows eintreten. Wir können deshalb negative Abweichungen von unseren Umsatz- und Betriebsergebniszielen nicht vollständig ausschließen.

Gesamtwirtschaftliche Risiken

Die Geschäftsentwicklung der Gruppe wird durch die konjunkturelle Entwicklung in den für Meyer Burger (Germany) relevanten Absatzmärkten beeinflusst.

Die Bereitschaft unserer Kunden, in unsere Produkte zu investieren, hängt von den aktuellen ökonomischen, finanziellen und politischen Rahmenbedingungen ab. Mittel- bis langfristig können sich Ereignisse wie eine weltweite Wirtschaftskrise, politische Veränderungen, Schwankungen bei nationalen Währungen, eine Rezession in den USA, Europa oder Asien sowie eine Erhöhung der Staatsschulden negativ auf die Fähigkeit und Bereitschaft unserer Kunden auswirken, in unsere Produkte und Dienstleistungen zu investieren.

Diese Ereignisse könnten die Nachfrage schwächen und verschiedene Auswirkungen nach sich ziehen wie z.B. Verzögerungen bei Verkaufsabschlüssen, geringerer Umfang der Abschlüsse, Auftragsstornierungen, fehlende Finanzierung für den Erwerb unserer Produkte, steigende Anzahl von Insolvenzen bei unseren Kunden und wichtigen Lieferanten, höheres Ausfallrisiko von Forderungen und infolgedessen möglicherweise erhebliche Abschreibungen in der Zukunft.

Meyer Burger (Germany) hat Maßnahmen ergriffen, um den beschriebenen Risiken zu begegnen und ihre potenziellen negativen Auswirkungen so weit wie möglich zu mindern. Unseren Kunden bieten wir ein breites diversifiziertes Produktportfolio. Um die Abhängigkeit von einzelnen Märkten zu minimieren, haben wir unsere globale Präsenz und unseren regional diversifizierten Kundenstamm weiter ausgebaut und sind fester Bestandteil der Vertriebsstruktur der Meyer Burger-Gruppe geworden. Zudem arbeiten wir kontinuierlich daran, unsere Organisationsstrukturen und Prozesse zu vereinfachen und damit unsere Effizienz zu erhöhen.

Angesichts der aktuellen Unsicherheiten an den Finanzmärkten und der vielfältigen makroökonomischen und politischen Einflüsse schätzen wir den Eintritt dieser Risiken als wahrscheinlich ein. Daher können wir kritische Auswirkungen auf unsere Geschäftstätigkeit, Finanz- und Ertragslage und unsere Cashflows, eine Erhöhung der anderen in diesem Bericht beschriebenen Risiken, sowie eine negative Abweichung von unseren Umsatz- und Betriebsergebniszielen nicht vollständig ausschließen.

Rechtliche Risiken

Patentrechtliche Risiken können aus der unwissentlichen Verletzung geistiger Eigentumsrechte Dritter resultieren. Da ein Teil des Know-hows von Meyer Burger (Germany) und seiner Lieferanten nicht durch Patente geschützt ist, kann nicht ausgeschlossen werden, dass Wettbewerber die Verletzung von Schutzrechten gegenüber Meyer Burger (Germany) geltend machen. Momentan ist für etwaige Ansprüche Dritter ausreichend Risikovorsorge getroffen wurden. Auch umgekehrt besteht die Gefahr, dass Dritte das Know-how von Meyer Burger (Germany) kopieren und Patente oder sonstige Schutzrechte verletzen. Durch strenge Geheimhaltungsvereinbarungen mit Mitarbeitern, Kunden und Partnern in Forschungs- und Entwicklungsprojekten und durch eine eigens geschaffene interne Abteilung zum Schutz unseres geistigen Eigentums versuchen wir, dieses Risiko zu minimieren.

Weiteren rechtlichen Risiken aus Gewährleistungsansprüchen oder Kundenreklamationen beugen wir durch ein effizientes Qualitätsmanagement sowie konsequente Gewährleistungs- und Haftungsregelungen vor. Darüber hinaus überwacht unsere Compliance-Abteilung mögliche Risikoquellen und nimmt im Bedarfsfall externe Rechtsberatung in Anspruch. Derzeit sind uns etwaige Risiken nicht bekannt.

Unternehmensstrategische Risiken

Es besteht das Risiko der Fehleinschätzung der künftigen Marktentwicklung. Zudem kann der rasche technologische Wandel dazu führen, dass die Meyer Burger (Germany)-Produkte den Markterfordernissen nicht mehr entsprechen.

Durch intensive Markt- und Wettbewerbsbeobachtungen, einen kontinuierlichen Austausch mit unseren Kunden und Lieferanten sowie breit aufgestellte Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten versuchen wir, dieses Risiko zu minimieren. Möglichen technologischen Fehlentwicklungen wirken wir durch Entwicklungspartnerschaften mit Kunden, Lieferanten und Forschungszentren entgegen.

Aufgrund marktbedingter Umstrukturierungsmaßnahmen besteht auch weiterhin eine erhöhte Anforderung an die Organisations-, Management- und Risikostruktur. Daraus entsteht das Risiko, dass nicht alle wichtigen Aufgaben in der Unternehmensführung und -steuerung effizient erfüllt werden könnten. Um dem vorzubeugen, arbeiten wir kontinuierlich an der Optimierung der internen Prozesse und Strukturen.

Durch ihre internationale Ausrichtung unterliegt Meyer Burger (Germany) politischen, volkswirtschaftlichen und rechtlichen Risiken in den jeweiligen Zielländern, die den Erfolg der Expansion beeinträchtigen können. Diesen Risiken begegnen wir mit dem Einsatz erfahrener Fach- und Führungskräfte vor Ort, die über umfangreiche Kenntnisse des lokalen Marktes verfügen. Darüber hinaus stimmen sich die lokal verantwortlichen Geschäftsführer eng und regelmäßig mit der Geschäftsleitung der Gruppe über Marktveränderungen, Chancen und Risiken in Bezug auf Technologien, Kundenentwicklungen etc. ab.

Da die Nachhaltigkeit der Markterholung im Bereich der Photovoltaikindustrie nach wie vor mit Unsicherheiten belegt ist, könnten die von uns entwickelten Strategien und Geschäftsmodelle nicht erfolgreich sein. Dies könnte Auswirkungen auf unsere Geschäftstätigkeit, Finanz- und Ertragslage und unsere Cashflows haben. Wir können deshalb heute negative Abweichungen von unseren Umsatz- und Betriebsergebniszielen nicht vollständig ausschließen.

Risiken aus Nachfrageveränderungen

Nicht nur reale Einflussgrößen wie verfügbare Finanzmittel und Kreditspielräume prägen das Nachfrageverhalten unserer Kunden, sondern auch nicht planbare Faktoren, wie beispielsweise die Investitionsbereitschaft der Kunden und staatlicher Protektionismus. Gegebenenfalls beeinflussen sich ändernde gesetzliche Regelungen mit subventionsrechtlichen Aspekten, wie zum Beispiel die Kappung der Einspeisevergütung, das Nachfrageverhalten des Endkunden und damit auch unserer Kunden.

Meyer Burger (Germany) hat alle Kundenengagements auf Länder-, Währungs- und sonstige Risiken untersucht und in Einzelfällen Vorsorge im Rahmen der Rechnungslegung getroffen. Mit unseren ausländischen Vertriebspartnern und Rechtsanwälten stehen wir in engem Kontakt und beobachten sowohl die Kunden als auch den regionalen Markt. Darüber hinaus versuchen wir, den Kunden über unsere Kontakte Zweitmärkte zu eröffnen. Unser konsequentes Debitorenmanagement mit der Bonitätsbeobachtung von Kunden trägt ebenso zur Eindämmung der Risiken bei.

Bislang unklar und nicht abschätzbar ist, inwieweit die bei der EU anhängige Anti-Dumping Kampagne Auswirkungen auf die Nachfrage nach Equipment haben wird, bzw. ob und wie sich die Kappung der Einspeisevergütung auswirkt. Über neue Technologien, wie z.B. die Heterojunction-Technologie begegnen wir diesen Risiken, die uns Marktvorteile bringen und die Nachfrage beleben werden.

Absatzrisiken bestehen für vorgefertigte Bauteile und Maschinen, die gegebenenfalls auf Grund des technologischen Fortschrittes oder wegen Marktsättigung nicht oder nur mit Abschlägen verkaufbar sind. Die Meyer Burger (Germany) GmbH und ihre Tochtergesellschaften fertigen aus diesem Grund nur geringe Stückzahlen vor und reagieren auf Absatzschwächen mittels flexiblen Arbeitszeitmodellen.

Das Nachfrageverhalten unserer Kunden ist eng verbunden mit dem Erfolg unseres Unternehmens. Insofern können wir negative Auswirkungen auf unsere Geschäftstätigkeit, unsere Ertragslage und unsere Cashflows nicht vollständig ausschließen.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Im Rahmen der Finanzierung der Unternehmensstrategien und der damit verbundenen Investitionen ist die Meyer Burger (Germany)-Gruppe verschiedenen Risiken ausgesetzt.

Um dem entgegen zu wirken, hat die Meyer Burger Technology AG den Gesellschaften der Meyer Burger (Germany)-Gruppe Darlehen über insgesamt 102.200 T€, davon 63.200 T€ der Meyer Burger (Germany) GmbH, eingeräumt. Die Darlehensverträge laufen mindestens bis Ende April 2019. Auf Basis der Geschäftsentwicklung des abgelaufenen Geschäftsjahres und der aktuellen Liquiditätsplanung gehen wir davon, einen erheblichen Teil der Darlehen innerhalb der nächsten 12 Monate zurückführen zu können. Dennoch verbleibt für die Meyer Burger (Germany) AG ein bestandsgefährdendes Risiko, sofern die durch die Meyer Burger Technology AG die gewährten Darlehen bzw. der dann noch bestehende Restbetrag zu Ende April 2019 fällig gestellt würden. Davon wird jedoch nicht ausgegangen.

Auf operativer Ebene haben wir eine aktive Liquiditätssteuerung in den Gruppengesellschaften installiert. Der Meyer Burger (Germany) GmbH als übergeordneter Muttergesellschaft obliegt die strategische Liquiditätssteuerung und -planung. Entsprechend des internen Kontrollsystems wird der Vorstand wöchentlich über den Status der Liquidität informiert. Die Liquiditätsplanung erfolgt rollierend auf 12-Monats-Basis.

Das Eigenkapital der Konzernobergesellschaft Meyer Burger (Germany) GmbH nach HGB beträgt zum 31. Dezember 2017 66.725 T€. Die Eigenkapitalquote belief sich damit auf 37,5 %. Sollte sich die eingetrete Markterholung im Solarbereich abschwächen und erneut zu Überkapazitäten und Investitionszurückhaltung führen, so könnte das Auswirkungen auf die Höhe des Eigenkapitals haben und es könnte eine Überschuldungssituation eintreten. Derzeit schätzen wir dieses Risiko als gering ein. Des Weiteren gehen wir im Hinblick auf die Prognose für die nächsten 24 Monate nicht von einem Risiko für den Fortbestand des Unternehmens aus.

Zinsänderungsrisiken aus variabel verzinslichen Darlehen sind mit Blick auf das dauerhaft niedrige Zinsniveau zu vernachlässigen.

Wechselkursrisiken spielen in der Meyer Burger (Germany)-Gruppe eine untergeordnete Rolle, da der überwiegende Teil der internationalen Umsätze in Euro fakturiert wird. Im Bedarfsfall greifen wir auf projektbezogene Kurssicherungsgeschäfte zurück und beschaffen bzw. verkaufen ausländische Währung per Termin.

Aus dem Einkauf von Rohstoffen entstehen Risiken in Bezug auf ihre Verfügbarkeit und die Preisentwicklung. Im Falle anziehender Rohstoffpreise bei gleichzeitiger Kapazitätssteigerung sind wir auf Grund unserer Marktbeobachtung und der alternativen Lieferantenauswahl in der Lage, kurzfristig Rohstoffpreise über entsprechende Lieferantenvereinbarungen auch dauerhaft fest zu vereinbaren.

Möglichen Kreditrisiken (Ausfallrisiken) bei Kunden begegnen wir derzeit mit Bonitätsprüfungen vor Auftragsannahme sowie einem kontinuierlichen Forderungsmanagement. Der Forderungsbestand wird regelmäßig, also nicht nur zu den Stichtagen, einer Kontrolle unterzogen. Kritische Engagements unterliegen einer besonderen Überwachung und werden, sofern dies den rechnungslegungsbezogenen Vorschriften entspricht, wertberichtigt.

Die Meyer Burger (Germany)-Gruppe verfügt aktuell über keine zu Sicherungszwecken gehaltenen Finanzinstrumente, so dass sich daraus keine Risiken ergeben können.

Unser Umsatz und unser Betriebsergebnis können von Jahr zu Jahr teilweise erheblich variieren, wie auch die Vergangenheit bereits gezeigt hat. Aus verschiedenen Gründen ist es schwierig, eine Prognose für unsere Erlöse und insbesondere vor dem Hintergrund der Marktvolatilität der vergangenen Jahre abzugeben. Die Gründe sind unter anderem in der Komplexität und Spezifik unserer Produkte und Leistungen, in Nachfrageänderungen bei unseren Kunden sowie in den allgemeinen Wirtschafts- und Marktbedingungen zu sehen.

Umsätze und die daraus resultierenden Planungen sowie die Budgetierung erfolgen im Bottom-Up-Prinzip. Doch nicht immer entspricht der Umsatz den Planungen, was möglicherweise auf einen oder mehrere der oben beschriebenen Gründe zurückzuführen ist. Dies kann die Zuverlässigkeit unserer Planung, unserer Budgets und Prognosen gefährden. Da ein Großteil unserer Ausgaben kurzfristig relativ stabil bleibt, kann das Ausbleiben erwarteter Umsätze oder eine Verzögerung bei der Erlösrealisierung zu beträchtlichen jährlichen Schwankungen beim Betriebsergebnis führen. Diesem Risiko begegnen wir vor dem Hintergrund der Volatilität der Märkte mit befristeten Einstellungen und der Beschäftigung von Leihpersonal. Das ermöglicht die sozialverträgliche Abfederung von Auslastungsschwankungen. Eine anhaltende schlechte Nachfrage nach Produkten vor allem der Photovoltaik-Industrie könnte es uns zunehmend schwerer machen, zuverlässige Nachfrageprognosen zu erstellen. Infolgedessen könnten unser Umsatz, unser Betriebsergebnis und unsere Cashflows hinter unseren eigenen Erwartungen und externen Prognosen zurückbleiben.

Risiken aus Forschung und Entwicklung

Dem Risiko, die Kundenbedürfnisse im Entwicklungsprozess nur unzureichend zu berücksichtigen, treten wir mit umfangreichen Marktforschungen und Kundenbefragungen entgegen. Durch diese Maßnahmen stellen wir sicher, dass wir Entwicklungen in den für uns interessanten Branchen und Märkten frühzeitig erkennen und ihre Relevanz für uns und unsere Kunden rechtzeitig überprüfen.

Des Weiteren besteht das Risiko, dass Produkte nicht in der vorgegebenen Zeit, in der entsprechenden Qualität oder zu den vorgegebenen Kosten entwickelt werden können. Um dieses Risiko zu vermeiden, überprüfen wir fortlaufend und systematisch den Fortschritt sämtlicher Projekte und gleichen regelmäßig die Ergebnisse mit den Zielvorgaben ab. Im Falle von Abweichungen werden rechtzeitig geeignete Steuerungsmaßnahmen eingeleitet. Eine übergreifende Projektorganisation im Produktmanagement unterstützt darüber hinaus die Zusammenarbeit aller am Prozess beteiligten Bereiche. Damit werden spezifische Anforderungen zeitnah in den Entwicklungsprozess eingebracht und ihre Umsetzung rechtzeitig geplant.

Unsere Forschungs- und Entwicklungsarbeit ist eng verbunden mit dem Nachfragverhalten unserer Kunden und den technologischen Trends, die wir erkennen. Sofern die Forschungs- und Entwicklungsarbeit wider Erwarten zu nicht marktfähigen Produkten führt, kann dies zu Implikationen auf unsere künftige Geschäftstätigkeit, unsere Ertragslage und unsere Cashflows führen.

Leistungswirtschaftliche Risiken

Es bestehen Beschaffungsrisiken aufgrund möglicher Lieferantenausfälle, da Meyer Burger (Germany) einen großen Teil der notwendigen Vorprodukte und Bauteile von Lieferanten bezieht. Es handelt sich dabei in der Regel um Spezial- oder Schlüsselequipment und mit den bevorzugten Lieferanten bestehen zum Teil sehr lange Geschäftsbeziehungen. Fällt ein Lieferant aus, muss Meyer Burger (Germany) auf andere Anbieter ausweichen, was zu schlechteren Bezugskonditionen oder Verzögerungen in der Produktion führen kann. Diesen Risiken steuern wir durch die zunehmende Standardisierung von Bauteilen und Komponenten entgegen. Darüber hinaus haben wir die Anzahl alternativer Lieferanten für die wichtigsten Warengruppen ausgeweitet und das Lieferantenmanagement verbessert.

Zusätzliche Beschaffungsrisiken auf Grund langfristiger Beschaffungsverträge könnten Absatzrisiken nach sich ziehen, wenn die beschafften Teile mengenmäßig nicht veräußert werden können bzw. technologisch überholt sind. Meyer Burger (Germany) schließt keine langfristigen Beschaffungsverträge ab, welche überhöhte Risiken hinsichtlich Mindestabnahmen beinhalten.

Risiken aus möglichen Produktmängeln und damit verbundenen Haftungsansprüchen begegnen wir mit einer umfassenden Qualitätssicherungsprüfung bei zugekauften Teilen und einer permanenten Produktionsüberwachung im Rahmen des Qualitätsmanagements. Zudem werden die ordnungsgemäße Lieferung sowie die Funktionsfähigkeit der Anlagen durch qualifizierte Servicetechniker und Ingenieure überwacht. Die Übergabe an den Kunden erfolgt erst nach vollständiger Überprüfung der Anlage auf mögliche Mängel.

Bei der Abwicklung von Großprojekten können spezielle Risiken auftreten. Diese ergeben sich insbesondere aus Mängeln in der Vertragsgestaltung, Fehlern in der Auftragskalkulation, veränderten wirtschaftlichen und technischen Bedingungen nach Vertragsabschluss sowie unzureichenden Leistungen der Sublieferanten. Mit Hilfe eines geeigneten Projektcontrollings über sämtliche Projektphasen wird diesen Risiken begegnet.

Bereits im Jahr 2013 haben wir unsere Produktion an die geänderten Marktverhältnisse angepasst und verfügen damit über verschiedene Instrumente zur Aufrechterhaltung der Flexibilität in der Fertigung bei möglichst geringen Kosten. Dazu gehören verschiedene Arbeitszeitmodelle, Personalleihe innerhalb der Gruppe und an externe Unternehmen sowie verschiedene Umstrukturierungen innerhalb der Produktion und der F&E, um Engpässe in den Entwicklungsaktivitäten abzufedern.

Obwohl wir vielen Risiken mit entsprechenden Maßnahmen begegnen und daher den Eintritt als unwahrscheinlich einschätzen, können wir negative Auswirkungen auf unsere Geschäftstätigkeit, unsere Finanz- und Ertragslage und unsere Cashflows nicht ausschließen.

Personalrisiken

Personalrisiken ergeben sich durch die Fluktuation von Mitarbeitern in Schlüsselpositionen und die mangelnde Verfügbarkeit von qualifizierten Fachkräften. Meyer Burger (Germany) begrenzt dieses Risiko durch Stellvertreterregelungen, eine frühzeitige Nachfolgeregelung sowie Nachwuchskräfteprogramme. Zusätzlich schaffen wir Anreize durch eine angemessene und leistungsgerechte Bezahlung, freiwillige soziale Leistungen sowie die kontinuierliche Optimierung der Arbeitsbedingungen.

Obwohl wir den Eintritt dieses Risikos angesichts der vorhandenen Maßnahmen als unwahrscheinlich einschätzen, können wir negative Auswirkungen auf unsere Geschäftstätigkeit, unsere Finanz- und Ertragslage und unsere Cashflows nicht ausschließen.

Gesamtaussage zur Risikolage

Die Gesamtrisikosituation ergibt sich für die Meyer Burger (Germany)-Gruppe aus den zuvor dargestellten Einzelrisiken, die für uns derzeit am wesentlichsten sind. Unser Risikomanagement-System gewährleistet die Beherrschung dieser Risiken.

Obwohl sich die Einschätzung der individuellen Risiken während des Geschäftsjahres 2017 aufgrund von geänderten externen Bedingungen und als Folge unserer eigenen Gegenmaßnahmen geändert hat, hat sich die Risikolandschaft für uns im Vergleich zum Vorjahr nicht wesentlich verändert.

4 Prognosebericht

Branchenentwicklung

In der Zukunft werden die erneuerbaren Energien eine Schlüsselrolle in der Energiegewinnung einnehmen. So wurde erstmals im Geschäftsjahr 2017 in der Europäischen Union mehr Strom aus Erneuerbaren Energien produziert als aus Kohle (gem. Beitrag in der Zeitschrift Photon v. 30.01.2018).

Germäß einer vorläufigen Prognose des Makrforschungsunternmehmens Bernreuter Research wird der Zubau an neu installierter Photvoltaikleistung in 2017 rund 100 Gigawatt betragen und damit rund 30 % mehr als im Geschäftsjahr 2016. Mehr als die Hälfte wurde davon in China installiert. Auf Platz zwei folgt mit 12,5 Gigawatt die USA, gefolgt von Indien (9 Gigawatt) sowie Japan mit 5,8 Gigawatt. In Deutschland wurden 2,2 Gigawatt neu installiert.

Bereits im Jahr 2014 konstatierten die Analysten des Beratungsunternehmens Frost & Sullivan in ihrem Bericht "Annual Renewable Energy Outlook 2014", dass es noch vor einigen Jahren in nur 50 Ländern Richtlinien zur Förderung der erneuerbaren Energien gab und, dass diese heute bereits in 130 Ländern existierten. Die aufgrund von schwacher wirtschaftlicher Entwicklung nachlassende Unterstützung in den westlichen Ländern führte zu einem Schub in den Schwellenländern. Insbesondere die zunehmende Urbanisierung bei gleichzeitigem Bevölkerungswachstum, unsicherer Energieversorgung sowie eine starke ökonomische Entwicklung sorgten vor allem in Asien, Lateinamerika, im Mittleren Osten und Afrika für einen großen Zuwachs an neu installierter Leistung durch erneuerbare Energien. Frost & Sullivan prognostiziert eine Verdoppelung der weltweit installierten Leistung zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien von 2012 bis 2025. Die installierte Solarstromleistung könne sich sogar versieben fachen und im Jahr 2025 insgesamt 668 Gigawatt betragen.

Das Marktforschungsinstitut IHS Markit prognostiziert für das Jahr 2018 einen Zubau an weltweit installierter Produktionskapazität von 108 Gigawatt. Dies entspräche einem Wachstum von bis zu 14 Prozent. Treiber bliebe nach Einschätzung von IHS Markit vor allem China. Der zweitgrößte Markt bliebe den Analysten von IHS nach USA, allerdings verbunden mit hohen Unsicherheiten aufgrund der politischen Verhältnisse.

Entwicklung der Meyer Burger (Germany)-Gruppe und der Meyer Burger (Germany) GmbH

Hinsichtlich der Erreichung der Prognose für das Geschäftsjahr 2017 verweisen wir auf die Ausführungen zur Umsatz- und Ertragslage für die Meyer Burger (Germany) GmbH unter Punkt 2.2.1.1 und für die Meyer Burger (Germany)-Gruppe unter Punkt 2.2.2.1. Sowohl die Umsatz- als auch die Ergebnis-Ziele für das Geschäftsjahr 2017 konnten übertroffen werden. Die Umsatzerlöse der Meyer Burger (Germany) GmbH stiegen um 17,7 % gegenüber dem Vorjahr und der Gruppenumsatz wurde um 13,9 % erhöht. Auf Stufe EBITDA konnten wir in der Meyer Burger (Germany)-Gruppe ein positives Ergebnis in Höhe von 17,2 Mio. € und bei der Meyer Burger (Germany) GmbH in Höhe von 4,5 Mio. € erreichen.

Die Erhöhung des Absatz- und Produktionsvolumens im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde mit befristeten Einstellungen v.a. im Produktionsbereich sowie dem Einsatz von Leihpersonal entgegnet. Dies gewährleistet die Flexibilität im Falle von Auftragsschwankungen.

Für das Geschäftsjahr 2018 sind wir optimistisch. Die Auftragslage hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr positiv entwickelt. Die Hersteller von Solarzellen und Solarmodulen müssen um wettbewerbsfähig zu bleiben, in hocheffiziente Produktionstechnologien investieren. Dabei sind wir mit der MB-PERC-Technologie sowie der Heterojunction-Technologie sehr gut aufgestellt und können unseren Kunden entscheidende Wettbewerbsvorteile verschaffen. Im Meyer-Burger-Verbund decken wir alle wesentlichen Technologieschritte in der Wertschöpfungskette der Photovoltaik ab. Auch im Geschäftsbereich Specialised Technologies sehen wir weitere Wachstumschancen. Die bereits erfolgreich begonnene Erschließung neuer Anwendungsgebiete für die vorhandenen Kerntechnologien außerhalb der Photovoltaik werden wir auch im kommenden Jahr konsequent fortsetzen.

Unter der Voraussetzung, dass sich die Entwicklung der Aufträge im Bereich MB-PERC-Technologie entsprechend dem Trend des abgelaufenen Geschäftsjahres fortsetzt und es gelingt, Folgeaufträge für Heterojunction-Systeme sowie für die Technologien im Geschäftsbereich Specialised Technologies zu gewinnen, gehen wir für das Geschäftsjahr 2018 von einer Steigerung der Umsätze der Meyer Burger (Germany) GmbH sowie der Meyer Burger (Germany)-Gruppe im hohen einstelligen Prozentbereich aus. So erwarten wir bei Eintreten der Umsatzerwartung eine EBITDA-Marge von ca. 8 bis 10 % für die Meyer Burger (Germany) GmbH sowie die Meyer Burger (Germany)- Gruppe. Die Auftragslage entwickelte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr sehr dynamisch und unterstreicht unsere positive Einschätzung der operativen Entwicklung 2018. Nach dem gutem Auftragseingang im Jahr 2017 rechnen wir auch für das laufende Jahr mit Auftragseingängen auf ähnlichem Niveau.

Hohenstein-Ernstthal, 14. März 2018

Dr. Gunter Erfurt, Geschäftsführer

Katja Tavernaro, Geschäftsführerin

IFRS-Konzern-Abschluss zum 31. Dezember 2017

Konzernbilanz

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

Konzern-Kapitalflussrechnung

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung

1 Organisation und wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

1.1

Geschäft und Unternehmen

1.2

Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

1.2.1.	Grundlagen der Aufstellung des Abschlusses
1.2.2.	Neue und geänderte Standards und Interpretationen, die im Jahr 2017 Anwendung finden
1.2.3.	Neue und geänderte Standards und Interpretationen, welche für Geschäftsjahre, die nach dem 31. Dezember 2017 beginnen, anzuwenden sind:
1.2.4.	Grundlagen der Konsolidierung
1.2.5.	Veränderung Konsolidierungskreis

1.3

Fremdwährungsumrechnung

1.3.1	Funktionale Währung und Berichtswährung
1.3.2	Transaktionen und Salden
1.3.3	Gruppenunternehmen

1.4

Zusammenfassung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

1.4.1	Ertrags- und Aufwandsrealisierung
1.4.2	Fremdkapitalkosten
1.4.3	Ertragsteuern
1.4.4	Unternehmenszusammenschlüsse und Geschäfts- oder Firmenwert
1.4.5	Wertminderung nicht monetärer Vermögenswerte
1.4.6	Immaterielle Vermögenswerte
1.4.7	Sachanlagen
1.4.8	Zuwendungen der öffentlichen Hand
1.4.9	Leasingverhältnisse
1.4.10	Vorräte
1.4.11	Fertigungsaufträge
1.4.12	Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen
1.4.13	Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
1.4.14	Eigenkapital
1.4.15	Anteilsbasierte Vergütung
1.4.16	Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten
1.4.17	Rückstellungen
1.4.18	Derivative Finanzinstrumente
1.4.19	Nicht derivative Finanzinstrumente
1.4.20	Finanzielle Schulden

2 Wesentliche Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen

2.1	Geschätzte Wertminderung des Goodwills
2.2	Forderungen aus Auftragsfertigung
2.3	Laufende Steuern/latente Steuern

3 Erläuterungen zu den einzelnen Posten der Bilanz

3.1

Langfristige Vermögenswerte

3.1.1

3.1.1 Immaterielle Vermögenswerte

3.1.1.1	Wertminderungstest Geschäfts- oder Firmenwert
3.1.1.2	Überleitung Geschäfts- oder Firmenwert
3.1.1.3	Wertminderungstest andere Vermögenswerte
3.1.1.4	Entwicklungskosten

3.1.2

Sachanlagen

3.1.3

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

3.1.4

Latente Steueransprüche

3.2

Kurzfristige Vermögenswerte

3.2.1	Vorräte
3.2.2	Forderungen und Verbindlichkeiten aus Auftragsfertigung
3.2.3	Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen
3.2.4	Laufende Steuerforderungen
3.2.5	Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

3.3

Eigenkapital

3.3.1	Gezeichnete Kapital
3.3.2	Kapitalrücklage
3.3.3	Gewinnrücklagen
3.3.4	Andere Rücklagen
3.3.5	Konzern-Bilanzverlust

3.4

Langfristige Schulden

3.4.1

Langfristige und kurzfristige Darlehen gegenüber Kreditinstituten

3.4.2

Latente Steueransprüche und -verbindlichkeiten

3.4.3

Langfristige Rückstellungen

3.4.3.1	Pensionsverpflichtung
3.4.3.2	Mitarbeiteraktien (anteilsbasierte Vergütung)

3.5

Kurzfristige Schulden

3.5.1	Verbindlichkeiten aus Auftragsfertigung
3.5.2	Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten
3.5.3	Erhaltene Anzahlungen
3.5.4	Kurzfristige Darlehen
3.5.5	Laufende Steuerverbindlichkeiten
3.5.6	Kurzfristige Rückstellungen

3.6

Sonstige Angaben zu den Finanzinstrumenten

3.6.1	Buch- und beizulegende Zeitwerte von Finanzinstrumenten
3.6.2	Nettogewinn oder -verluste
3.6.3	Gesamtzinsertrag und -aufwand

4 Erläuterungen zu den einzelnen Posten der Gewinn- und Verlustrechnung

4.1	Umsatzerlöse
4.2	Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
4.3	Aktivierte Eigenleistungen
4.4	Sonstige betriebliche Erträge
4.5	Materialaufwand
4.6	Personalaufwand
4.7	Abschreibungen
4.8	Sonstige betriebliche Aufwendungen
4.9	Finanzergebnis
4.10	Ertragsteuern

5 Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

6 Sonstige Angaben

6.1

Zielsetzung und Methoden des Finanzrisikomanagements

6.1.1

Risikomanagement

6.1.2

Kreditrisiko

6.1.3

Liquiditätsrisiko

6.1.3.1	Marktrisiko
6.1.3.2	Zinsrisiko
6.1.3.3	Währungsrisiko
6.1.3.4	Kursrisiken

6.2

Eventualverbindlichkeiten

6.3

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

6.4

Angaben zu nahe stehenden Personen und Unternehmen

6.5

Inanspruchnahme von § 264 Abs. 3 HGB

6.6

Abschlussprüferhonorar

6.7

Nachtragsbericht

6.8

Freigabe zur Veröffentlichung

Konzernbilanz

VERMÖGENSWERTE
in T€

	Anhang	31.12.2017	31.12.2016
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte	3.1.1.	12.066	14.207
Sachanlagen	3.1.2.	39.554	42.424
Sonstige Vermögenswerte	3.1.3.	2.868	1.881
Latente Steueransprüche	3.1.4.	20.782	18.775
Summe langfristige Vermögenswerte		75.270	77.287
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte	3.2.1.	43.246	41.714
Forderungen aus Auftragsfertigung	3.2.2.	133	87
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen	3.2.3.	48.244	36.429
Laufende Steuerforderungen	3.2.4.	411	131
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	3.2.5.	11.676	11.219
Summe kurzfristige Vermögenswerte		103.710	89.580
SUMME VERMÖGENSWERTE		178.980	166.867
EIGENKAPITAL UND SCHULDEN in T€
	Anhang	31.12.2017	31.12.2016
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital	3.3.1.	16.207	16.207
Kapitalrücklage	3.3.2.	206.932	206.932
Gewinnrücklagen	3.3.3.	5.085	4.312
Andere Rücklagen	3.3.4.	-35	51
Konzern-Bilanzverlust	3.3.5.	-209.016	-213.243
Anteile der Gesellschafter des Mutterunternehmens		19.173	14.259
Summe Eigenkapital		19.173	14.259
Langfristige Schulden
Langfristige Darlehen	3.4.1.	716	855
Latente Steuerverbindlichkeiten	3.4.2.	757	970
Langfristige Rückstellungen	3.4.3.	2.546	2.286
Summe langfristige Schulden		4.019	4.111
Kurzfristige Schulden
Verbindlichkeiten aus Auftragsfertigung	3.5.1.	651	651
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	3.5.2.	29.415	25.780
und sonstige Verbindlichkeiten
Erhaltene Anzahlungen	3.5.3.	11.250	4.718
Kurzfristige Darlehen	3.5.4.	99.341	100.869
Laufende Steuerverbindlichkeiten	3.5.5.	3.450	3.579
Kurzfristige Rückstellungen	3.5.6.	11.681	12.900
Summe kurzfristige Schulden		155.788	148.497
Summe Schulden		159.807	152.608
SUMME EIGENKAPITAL UND SCHULDEN		178.980	166.867

Die Erläuterungen zu den einzelnen Posten der Bilanz (siehe Punkt 3) sind integrierter Bestandteil dieses Konzernabschlusses.

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

in T€	Anhang	01.01.-31.12.2017	01.01.-31.12.2016
Umsatzerlöse	4.1.	242.227	212.658
Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen	4.2.	-4.659	-8.833
Aktivierte Eigenleistungen	4.3.	931	1.128
Gesamtleistung		238.499	204.953
Sonstige betriebliche Erträge	4.4.	2.205	5.458
Materialaufwand	4.5.	-149.427	-120.970
Personalaufwand	4.6.	-47.559	-47.785
Abschreibungen auf immaterielle
Vermögenswerte des Anlagevermögens und Sachanlagen	4.7.	-8.896	-13.146
Sonstige betriebliche Aufwendungen	4.8.	-26.503	-26.662
Operatives Ergebnis		8.319	1.848
Finanzierungserträge		2	65
Finanzierungsaufwendungen		-5.208	-5.553
Finanzergebnis	4.9.	-5.206	-5.488
Ergebnis vor Ertragsteuern		3.113	-3.640
Ertragsteuern (Ertrag)	4.10.	1.114	-3.784
Ergebnis nach Ertragsteuern		4.227	-7.424
Jahresergebnis (Vorjahr: den Aktionären der Meyer Burger (Germany) AG zustehendes		4.227	-7.424
Ergebnis)
Verlustvortrag aus dem Vorjahr		-213.243	-205.819
Konzernbilanzverlust		-209.016	-213.243
Ergebnis je Aktie, unverwässert			-0,46 €
Ergebnis je Aktie, verwässert			-0,46 €

Die Erläuterungen zu einzelnen Posten der Gewinn- und Verlustrechnung (siehe Punkt 4) sind integrierter Bestandteil dieses Konzernabschlusses.

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

in T€	01.01.-31.12.2017	01.01.-31.12.2016
Konzernjahresergebnis	4.227	-7.424
Sonstige Posten, zukünftig nicht erfolgswirksam zu erfassen
Bewertung Pensionspläne vor Steuern	222	-556
Latente Steuern	-64	162
	158	-394
Bewertung Mitarbeiteraktien	865	-356
Latente Steuern	-250	104
	615	-252
Sonstige Posten, zukünftig erfolgswirksam zu erfassen
Gewinne und Verluste aus der Umrechnung der Abschlüsse ausländischer Tochtergesellschaften (Währungsumrechnungen)	-85	33
Erfolgsneutral im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen	688	-613
Gesamtergebnis	4.915	-8.037
Zurechnung des Gesamtergebnisses an
andere Gesellschafter	0	0
Gesellschafter der Meyer Burger (Germany) GmbH (Vorjahr: die Aktionäre der Meyer Burger (Germany) AG)	4.915	-8.037

Konzern-Kapitalflussrechnung

in T€	01.01. - 31.12.2017	01.01. - 31.12.2016
Konzern-Jahresergebnis	4.227	-7.424
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	8.896	13.147
Gewinne/Verluste aus dem Abgang von Sachanlagen und Immateriellen Vermögenswerten	371	-91
Veränderung latente Steuern und sonstige nicht zahlungswirksamer Steuern	-3.375	1.502
Erfolgswirksam erfasste Finanzerträge und - aufwendungen	5.206	5.486
Veränderung langfristige Rückstellungen	259	262
Nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge	6.162	-14.555
Cash Flow	21.746	-1.673
Zunahme (-)/Abnahme (+) der Vorräte	-6.726	8.963
Zunahme (-)/Abnahme (+) der Forderungen aus Auftragsfertigung	-46	-87
Zunahme (-)/Abnahme (+) der Forderungen und sonstigen Vermögenswerte	-12.134	20.973
Zunahme (+)/Abnahme (-) der erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen	6.532	-4.457
Zunahme (+)/Abnahme (-) der geschäftsbedingten Verbindlichkeiten	2.621	-7.390
Veränderung des Working Capital	-9.753	18.002
Gezahlte Ertragsteuern	1.155	0
Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit	13.148	16.329
Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände	-136	-595
Investitionen in Sachanlagen	-4.120	-3.054
Einzahlungen aus dem Abgang von Sachanlagen	1	47
Erhaltene Zinsen	2	2
Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit	-4.253	-3.600
Erwerb von Aktien des Mehrheitsaktionärs	-504	-438
Aufnahme von Krediten	7.523	7.500
Tilgung von Krediten	-9.190	-18.251
Gezahlte Zinsen	-5.208	-5.488
Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit	-7.379	-16.677
Zunahme der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	1.516	-3.948
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Anfang der Periode	11.219	15.203
Wechselkurs -, konsolidierungskreis- und bewertungsbedingte Änderungen des Finanzmittelbestands	-1.059	-36
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende der Periode	11.676	11.219

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung

in T€	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage	Gewinnrücklage	Andere Rücklage	Konzernbilanzverlust	Gesamt	Summe Eigenkapital
Stand zum 1. Januar 2016	16.207	206.932	4.958	18	-205.819	22.296	22.296
Jahresergebnis	0	0	0	0	-7.424	-7.424	-7.424
sonstiges Ergebnis	0	0	-646	33	0	-613	-613
Stand zum 31. Dezember 2016	16.207	206.932	4.312	51	-213.243	14.259	14.259
Stand 1. Januar 2017	16.207	206.932	4.312	51	-213.243	14.259	14.259
Jahresergebnis	0	0	0	0	4.227	4.227	4.227
sonstiges Ergebnis	0		773	-86		687	687
Gesamtergebnis 2017	0	0	773	-86	4.227	4.914	4.914
Stand 31. Dezember 2017	16.207	206.932	5.085	-35	-209.016	19.173	19.173

Konzern-Anhang für das Geschäftsjahr 2017

1 Organisation und wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

1.1 Geschäft und Unternehmen

Die Meyer Burger (Germany) GmbH (bis 1. Dezember 2017 Meyer Burger (Germany) AG) als Mutterunternehmen mit Sitz in Hohenstein-Ernstthal gilt seit dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2012 nicht mehr als kapitalmarktorientiertes Unternehmen in Sinne des § 264d HGB. Mit Wirkung zum 19. Dezember 2014 endete der Handel mit Aktien der Meyer Burger (Germany) AG an der Frankfurter Wertpapierbörse. Im April 2017 wurde das Verfahren zum Ausschluss der Minderheitsaktionäre der einstigen Meyer Burger (Germany) AG gemäß §§ 327a ff. AktG eingeleitet und am 19. Oktober 2017 abgeschlossen. Die Hauptversammlung hat in diesem Zusammenhang am 29. August 2017 einen Übertragungsbeschluss gefasst, dass sämtliche Aktien der Gesellschaft an die MBT Systems GmbH, Zülpich, gegen Barzahlung übertragen werden. Die Übertragung erfolgte am 19. Oktober 2017.

Auf der Grundlage eines Umwandlungsbeschlusses vom 1. Dezember 2017 wurde das Mutterunternehmen durch formwechselnde Umwandlung der Meyer Burger (Germany) AG, Hohenstein-Ernsttal, in eine GmbH umgewandelt und firmiert nunmehr unter Meyer Burger (Germany) GmbH. Die Bekanntmachung im Handelsregister erfolgte am 8. Dezember 2017.

Die Gesellschaft wird nunmehr im Handelsregister B des Amtsgerichtes Chemnitz unter der Registernummer HRB 31402 (bis zum Formwechsel in eine GmbH unter HRB 19213) mit der Geschäftsadresse An der Baumschule 6-8, 09337 Hohenstein-Ernstthal, geführt.

Die Meyer Burger (Germany) GmbH ist ein Anbieter von Plasmaprozesssystemen für die Photovoltaikindustrie. Daneben bietet die Meyer Burger (Germany)-Gruppe auch Komponenten und Prozesssysteme auf der Basis der Plasma- und Ionenstrahl-Technologie für andere Branchen an. Zusätzlich umfasst das Portfolio Mikrowellensysteme für die industrielle Erwärmung, Softwareprodukte im Bereich Anlagensteuerung und Produktionsüberwachung sowie Wartungs-, Service- und Installationsdienstleistungen. Die Anlagen und Systeme werden von den Gruppengesellschaften entwickelt und in den Geschäftsbereichen Photovoltaik und Specialised Technologies produziert und weltweit vertrieben.

Seit 2011 gehören die Meyer Burger (Germany) GmbH sowie ihre Tochtergesellschaften zur Meyer Burger-Gruppe. Dabei bildet die Meyer Burger (Germany) GmbH mit eigenem Technologie-Kompetenzzentrum am Hauptstandort Hohenstein-Ernstthal den Kern im Bereich Zelle und schließt damit die Lücke in der Wertschöpfungskette zwischen Wafering und Solarmodulen innerhalb der Meyer Burger-Gruppe.

Zum 31. Dezember 2017 hielt die MBT Systems GmbH 100,0 % der Anteile an der Meyer Burger (Germany) GmbH. Die Meyer Burger (Germany)-Gruppe wird in den Konzern-Abschluss des obersten Mutterunternehmens Meyer Burger Technology AG einbezogen.

Der Konzern-Abschluss der Meyer Burger (Germany)-Gruppe für das Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2017 wurde am 14. März 2018 durch Beschluss der Geschäftsleitung zur Veröffentlichung freigegeben.

1.2 Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die bei der Aufstellung des vorliegenden Konzernabschlusses angewendet wurden, sind im Folgenden dargestellt. Die beschriebenen Methoden wurden stetig auf die dargestellten Berichtsperioden angewendet, sofern nichts anderes angegeben ist.

1.2.1 Grundlagen der Aufstellung des Abschlusses

Der Konzernabschluss der Meyer Burger (Germany) wurde in Einklang mit den IFRS, so wie sie in der EU anzuwenden sind und Interpretationen des IFRIC aufgestellt. Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfolgte auf Basis der historischen Anschaffungs-/Herstellungskosten, eingeschränkt durch die Marktwertbewertung von zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten sowie durch die erfolgswirksame Bewertung zum beizulegenden Zeitwert von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten (inklusive derivativer Finanzinstrumente).

Die Aufstellung von im Einklang mit den IFRS stehenden Konzernabschlüssen erfordert Schätzungen. Des Weiteren macht die Anwendung der unternehmensweiten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Wertungen des Managements erforderlich. Bereiche mit höheren Beurteilungsspielräumen oder höherer Komplexität oder Bereiche, in denen Annahmen und Schätzungen von entscheidender Bedeutung für den Konzernabschluss sind, sind unter den Erläuterungen zu wesentlichen Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen (Kapitel 3) aufgeführt.

Der Konzern-Abschluss wird in Euro, der funktionalen Währung der Meyer Burger (Germany)- Gruppe aufgestellt. Sofern nichts anderes angegeben ist, werden sämtliche Werte entsprechend kaufmännischer Rundung auf Tausend Euro (T€) auf- oder abgerundet.

1.2.2 Neue und geänderte Standards und Interpretationen, die im Jahr 2017 Anwendung finden

Standard/Interpretationen	Auswirkungslevel	Anwendungszeitpunkt	Anwendung bei Meyer Burger (Germany)
Änderungen an IAS 12, Ansatz aktiver latenter Steuern auf unrealisierte Verluste	^*)	1. Jan. 17	Geschäftsjahr 2017
IAS 7, Kapitalflussrechnung, Die Änderungen zielen darauf ab, IAS 7 klarzustellen und die Informationen bzgl. der Finanzierungstätigkeiten zu verbessern	^*)	1. Jan. 17	Geschäftsjahr 2017

^*) Die Änderungen hatten keine bzw. keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss.

1.2.3 Neue und geänderte Standards und Interpretationen, welche für Geschäftsjahre, die nach dem 31. Dezember 2017 beginnen, anzuwenden sind:

Nachfolgend sind die Standards und Interpretationen aufgeführt, die ab dem Geschäftsjahr 2018 oder später anzuwenden sind bzw. vom IASB veröffentlicht wurden, aber noch nicht von der EU anerkannt worden sind. Bei den noch nicht von der EU anerkannten Standards wird der erwartete Anwendungszeitpunkt angegeben. Meyer Burger (Germany) hat keine der genannten neuen oder geänderten Vorschriften vorzeitig angewendet.

―	IFRS 9, Finanzinstrumente - Klassifizierung und Bewertung von Finanzinstrumenten: Die Änderung ist erstmalig für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2018 beginnen; für Meyer Burger (Germany) ab dem Geschäftsjahr 2018.
―	IFRS 2, Anteilsbasierte Vergütung: Klarstellung der Bewertung anteilsbasierter Vergütungstransaktionen mit Barausgleich, Klassifizierung anteilsbasierter Vergütungen unter Steuereinbehalt, Modifikation einer anteilsbasierten Vergütung mit Barausgleich in eine anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente: Die Änderung ist erstmalig für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2018 beginnen; für Meyer Burger (Germany) ab dem Geschäftsjahr 2018
―	IFRS 4, Versicherungsverträge: Änderungen bieten bis zum Inkrafttreten des neuen Standards zur Bilanzierung von Versicherungsverträgen (IFRS 17) zwei freiwillig anzuwendende Möglichkeiten, um bestimmte bilanzielle Konsequenzen, die sich aus dem Auseinanderfallen der Erstanwendungszeitpunkte des IFRS 9 und IFRS 17 ergeben, zu vermeiden: Die Änderung ist erstmalig für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2018 beginnen; für Meyer Burger (Germany) ab dem Geschäftsjahr 2018
―	IAS 40, Nutzungsänderungen: betreffend als Finanzinvestition gehaltene Immobilien: Die Änderung ist erstmalig für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2018 beginnen; für Meyer Burger (Germany) ab dem Geschäftsjahr 2018
―	IFRIC 22, Fremdwährungstransaktionen und Vorauszahlungen: Umrechnung von Fremdwährungstransaktionen für geleistete oder erhaltene Vorauszahlungen: Die Änderung ist erstmalig für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2018 beginnen; für Meyer Burger (Germany) ab dem Geschäftsjahr 2018
―	IFRS 15, Umsatzerlöse aus Kundenverträgen: Die Realisierung von Umsatzerlöse erfolgt dann, wenn der Kunde die Verfügungsmacht über die vereinbarten Güter und Dienstleistungen erlangt und Nutzen aus diesen ziehen kann. Entscheidend ist nicht mehr die Übertragung wesentlicher Chancen und Risiken sondern die Umsatzerlöse sind mit dem Betrag der Gegenleistung zu bewerten, die das Unternehmen erwartet zu erhalten. Die Änderung ist erstmalig für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2018 beginnen; für Meyer Burger (Germany) ab dem Geschäftsjahr 2018. Die Erstanwendung wird nach der vollständig retrospektiven Methode erfolgen, d.h. etwaige Umstellungseffekte werden zu Beginn der Vergleichsperiode am 1. Januar 2018 kumuliert direkt in den Gewinnrücklagen erfasst. Hierbei macht der konzern von den in IFRS 15 gewährten praktischen Erleichterungen Gebrauch.
―	IFRS 16, Leasingverhältnisse: Bilanzierung von Leasingverträgen im Abschluss nach dem "rights-of-use-Ansatz": Die Änderung ist erstmalig für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2019 beginnen; für Meyer Burger (Germany) ab dem Geschäftsjahr 2019.
―	IFRIC 23, Steuerrisikopositionen aus Ertragsteuern: Regelungen zum Ansatz und zur Bewertung von Steuerrisikopositionen aus Ertragsteuern; schließt somit diesbezügliche bestehende Regelungslücken im IAS 12, Ertragsteuern: Die Änderung ist erstmalig für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2019 beginnen; für Meyer Burger (Germany) ab dem Geschäftsjahr 2019.
―	IAS 28, Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen - langfristige Anteile: Die Änderung ist erstmalig für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2019 beginnen; für Meyer Burger (Germany) ab dem Geschäftsjahr 2019.
―	IFRS 9, Finanzinstrumente - vorzeitige Rückzahlungsoptionen mit negativer Vorfälligkeitsentschädigung: Die Änderung ist erstmalig für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2019 beginnen; für Meyer Burger (Germany) ab dem Geschäftsjahr 2019.
―	IFRS 17, Versicherungsverträge: Standard enthält drei zentrale Ansätze für die Abbildung von Versicherungsverträgen. Die Änderung ist erstmalig für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2021 beginnen; für Meyer Burger (Germany) ab dem Geschäftsjahr 2021.

Die Meyer Burger (Germany) geht davon aus, dass ggf. bei insgesamt nicht signifikaten Fertigungsaufträgen, die bisher nach der Percentage-of-Completion-Methode gemäß IAS 11 bilanziert wurden, eine zeitlich nachgelagerte Umsatzerfassung erfolgen muss, weil die Voraussetzungen für eine zeitraumbezogene Umsatzerfassung nach IFRS 15 nicht erfüllt sind. Die im IFRS 15 explizit geforderte bilanzielle Berücksichtigung von fälligen, aber noch nicht vom Kunden in Form von Zahlungsmitteln geleisteten Anzahlungen werden zu einer Bilanzverlängerung führen; wobei dies für die Meyer Burger (Germany) von untergeordeter Bedeutung sein wird.

Die Anwendung der vorstehend genannten Standards wird grundsätzlich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben.

1.2.4 Grundlagen der Konsolidierung

Der Konzern-Abschluss umfasst die Abschlüsse der Meyer Burger (Germany) GmbH und ihrer Tochterunternehmen zum 31. Dezember 2017. Tochterunternehmen werden ab dem Erwerbszeitpunkt, d.h. ab dem Zeitpunkt, an dem der Konzern die Beherrschung erlangt ("Control-Konzept"), voll konsolidiert. Die Abschlüsse der Tochterunternehmen werden unter Anwendung einheitlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zum gleichen Bilanzstichtag aufgestellt wie der Abschluss des Mutterunternehmens. Sie werden zu dem Zeitpunkt entkonsolidiert, zu dem die Kontrolle endet.

Als Goodwill wird der Wert angesetzt, der sich aus dem Überschuss der Anschaffungskosten des Erwerbs, dem Betrag der nicht beherrschenden Anteile am erworbenen Unternehmen sowie dem beizulegenden Zeitwert jeglicher vorher gehaltener Eigenkapitalanteile zum Erwerbsdatum über den Anteil der Gruppe an dem zum beizulegenden Wert bewerteten Nettovermögen ergibt. Sind die Anschaffungskosten geringer als das zum beizulegenden Zeitwert bewertete Nettovermögen des erworbenen Tochterunternehmens, wird der Unterschiedsbetrag direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Gruppeninterne Transaktionen, Salden sowie Gewinne und Verluste aus Transaktionen zwischen Gruppenunternehmen werden eliminiert. Um bei allen einbezogenen Unternehmen eine einheitliche Bilanzierung zu gewährleisten, erfolgt die Bilanzierung nach einer gruppeneinheitlichen Richtlinie.

1.2.5 Veränderung Konsolidierungskreis

Der Konsolidierungskreis hat sich gegenüber dem Vorjahr durch die Dekonsolidierung von Roth & Rau India Pvt. Ltd., Mumbai, Indien, verändert. Die Gesellschaft wurde im Berichtsjahr liquidiert.

Insgesamt stellt sich der Kreis der vollkonsolidierten Tochtergesellschaften der Meyer Burger (Germany) GmbH zum 31. Dezember 2017 wie folgt dar:

Geschäftsbereich Photovoltaik	Direkter Anteil	Indirekter Anteil	Durchgerechneter Anteil
Meyer Burger Research AG, Hauterive, Schweiz	100%	0%	100%
Geschäftsbereich Specialised Technologies
Meyer Burger (Netherlands) B.V., Eindhoven, Niederlande	100%	0%	100%
Muegge GmbH, Reichelsheim	100%	0%	100%
Gerling Applied Engineering, Inc., Modesto, CA, USA	0%	100%	100%
AIS Automation Dresden GmbH, Dresden	100%	0%	100%

1.3 Fremdwährungsumrechnung

1.3.1 Funktionale Währung und Berichtswährung

Der Konzernabschluss wird in Euro, der funktionalen Währung der Gruppe, aufgestellt. Das ist die Währung des primären Wirtschaftsumfelds, in dem die Meyer Burger (Germany)-Gruppe tätig ist. Die im Abschluss eines jeden Gruppenunternehmens enthaltenen Posten werden auf Basis der Währung bewertet, die der Währung des primären wirtschaftlichen Umfelds, in dem das Unternehmen operiert, entspricht (funktionale Währung).

1.3.2 Transaktionen und Salden

Fremdwährungstransaktionen werden zunächst zu dem am Tag des Geschäftsvorfalls gültigen Kassakurs in die funktionale Währung umgerechnet. Monetäre Vermögenswerte und Schulden in einer Fremdwährung werden zu jedem Stichtag unter Verwendung des Stichtagskassakurses in die funktionale Währung umgerechnet. Die Umrechnung von Erträgen und Aufwendungen erfolgt zu dem am Tag des jeweiligen Geschäftsvorfalls gültigen Schlusskurses. Währungsdifferenzen werden erfolgswirksam erfasst.

1.3.3 Gruppenunternehmen

Bei der Umrechnung der Bilanz- sowie Ertrags- und Aufwandspositionen von Gesellschaften, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, erfolgt die Bewertung der Vermögenswerte und Schulden zum Stichtagskurs, während die Erträge und Aufwendungen mit dem Durchschnittskurs bewertet wurden. Umrechnungsdifferenzen werden als eigener Posten innerhalb der anderen Rücklagen im Eigenkapital erfasst.

Stichtagskurse zum 31.12.2017:

	Wechselkurs 1 € =	Stichtagskurs zum 31.12.2017	Stichtagskurs zum 31.12.2016
Schweizer Franken	CHF	1,1696	1,0739
Chinesische Renminbi	CNY	7,7986	7,3204
Südkoreanischer Won	KRW	1277,31	1267,89
Indische Rupie	INR	76,3287	71,5000
Kanadischer Dollar	CAD	1,5035	1,4190
US-Dollar	USD	1,1980	1,0538
Australischer Dollar	AUD	1,5345	1,4579
Singapur-Dollar	SGD	1,6010	1,5237
Britisches Pfund	GBP	0,8878	0,8564
Japanische Yen	JPY	134,96	123,01

Durchschnittskurse zum 31.12.2017:

	Wechselkurs 1 € =	Durchschnittskurs zum 31.12.2017	Durchschnittskurs zum 31.12.2016
Schweizer Franken	CHF	1,1098	1,0903
Chinesische Renminbi	CNY	7,6203	7,3462
Südkoreanischer Won	KRW	1276,71	1294,68
Indische Rupie	INR	73,4621	74,3720
Kanadischer Dollar	CAD	1,4620	1,4679
US-Dollar	USD	1,1266	1,107
Australischer Dollar	AUD	1,4707	1,4893
Singapur-Dollar	SGD	1,5575	1,5283
Britisches Pfund	GBP	0,8759	0,8153
Japanische Yen	JPY	126,43	120,14

1.4 Zusammenfassung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

1.4.1 Ertrags- und Aufwandsrealisierung

Die Umsatzerlöse bemessen sich nach dem Fair Value der erhaltenen oder zu erhaltenden Gegenleistung. Umsatzerlöse werden ohne Umsatzsteuer, Retouren, Rabatte und Preisnachlässe ausgewiesen.

Die Meyer Burger (Germany)-Gruppe erfasst die Umsatzerlöse, wenn die Höhe der Erlöse verlässlich bestimmt werden kann, wenn es hinreichend wahrscheinlich ist, dass dem Unternehmen wirtschaftlicher Nutzen zufließen wird und wenn die unten beschriebenen spezifischen Kriterien für jede Art von Aktivität erfüllt sind.

Die Realisierung von Umsatzerlösen, Zinserträgen sowie von sonstigen betrieblichen Erträgen erfolgt grundsätzlich zum Zeitpunkt der Lieferung an den Kunden beziehungsweise mit Erfüllung der Leistung. Die Lieferung gilt als abgeschlossen, wenn entsprechend den vertraglichen Vereinbarungen die mit dem Eigentum verbundenen Risiken auf den Käufer übergegangen sind, das Entgelt vertraglich festgelegt ist und die Erfüllung der Forderung wahrscheinlich ist. Umsätze für Produktverkäufe (Werklieferung) werden in der Regel erst mit Abnahme durch den Kunden realisiert.

Soweit es sich bei Fertigungsaufträgen um solche im Rahmen einer langfristigen kundenspezifischen Auftragsfertigung mit Festpreisvertrag handelt, werden Auftragserlöse und Auftragskosten entsprechend dem Leistungsfortschritt dieser Projekte am Bilanzstichtag erfasst. Die Voraussetzungen für die Anwendung der in IAS 11 vorgegebenen "Percentage-of-Completion-Methode" sind erfüllt. Diese Methode wird auf Fertigungsaufträge angewendet, deren Ergebnis zuverlässig geschätzt werden kann. Eine Teilgewinnrealisierung wird ab Fertigungsbeginn vorgenommen. Wenn das Ergebnis noch nicht zuverlässig geschätzt werden kann, werden die Umsatzerlöse nur in der Höhe der angefallenen Auftragskosten realisiert, die wahrscheinlich einbringbar sind. In diesen Fällen werden keine Teilgewinne realisiert. Erwartete Verluste aus Fertigungsaufträgen werden sofort erfolgswirksam erfasst.

Können die Erlöse aus einem Dienstleistungsgeschäft verlässlich geschätzt werden, wird die Ertragsrealisierung ebenfalls nach der Maßgabe des Fertigstellungsgrades erfasst.

Soweit die Fertigung unserer Anlagen in modularer Bauweise erfolgt, sind die Voraussetzungen für die Anwendung des IAS 11 nicht mehr gegeben. Die Umsatzrealisation erfolgt in diesen Fällen in Übereinstimmung mit IAS 18 erst nach vollständiger Erbringung der Leistung (Completed Contract-Methode).

Betriebliche Aufwendungen werden mit der Inanspruchnahme der Lieferung oder Leistung oder zum Zeitpunkt ihrer Verursachung ergebniswirksam erfasst.

Zinserträge und Zinsaufwendungen werden nach der Effektivzinsmethode erfasst.

1.4.2 Fremdkapitalkosten

Entsprechend IAS 23 sind Fremdkapitalkosten für Vermögenswerte, für die ein beträchtlicher Zeitraum erforderlich ist, um sie in ihren beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand zu versetzen ("qualifizierter Vermögenswert") zu aktivieren. Der entsprechende Zinsaufwand ist dabei nach der Effektivzinsmethode zu ermitteln. Auf den Konzern-Abschluss ergeben sich hieraus keine wesentlichen Auswirkungen.

1.4.3 Ertragsteuern

Die Ertragsteuern auf das Ergebnis enthalten laufende und latente Steuern. Ertragsteuern sind in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, ausgenommen in dem Umfang, in dem die Steuern mit direkt im Eigenkapital angesetzten Posten im Zusammenhang stehen. In diesem Fall werden die Ertragsteuern im Eigenkapital erfasst.

Latente Steuern werden für alle temporären Differenzen zwischen den Buchwerten der Vermögenswerte und Schulden im IFRS Abschluss und ihren -Steuerwerten angesetzt (bilanzorientiertes Temporary-Konzept). Wenn jedoch im Rahmen einer Transaktion, die keinen Unternehmenszusammenschluss darstellt, eine latente Steuer aus dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswerts oder einer Verbindlichkeit entsteht, die zum Zeitpunkt der Transaktion weder einen Effekt auf den bilanziellen noch auf den steuerlichen Gewinn oder Verlust hat, unterbleibt die Steuerabgrenzung sowohl zum Zeitpunkt des Erstansatzes als auch danach. Latente Steueransprüche und -schulden werden anhand der Steuersätze bemessen, die in der Periode, in der ein Vermögenswert realisiert wird oder eine Schuld erfüllt wird, voraussichtlich Gültigkeit erlangen werden. Dabei werden die Steuersätze und Steuergesetze zugrunde gelegt, die zum Bilanzstichtag gelten. Zukünftige Steuersatzänderungen werden berücksichtigt, sofern am Bilanzstichtag materielle Wirksamkeitsvoraussetzungen im Rahmen eines Gesetzgebungsverfahrens erfüllt sind. Aktive latente Steuern wurden mit passiven latenten Steuern saldiert, wenn sie sich auf Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden und ein Anspruch auf Verrechnung eines tatsächlichen Steuererstattungsanspruches mit einer tatsächlichen Steuerschuld besteht. Die tatsächlichen Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden für die laufende und frühere Perioden werden mit dem Betrag bemessen, in dessen Höhe eine Erstattung von der Steuerbehörde bzw. eine Zahlung an die Steuerbehörde erwartet wird. Der Berechnung des Betrags werden die Steuersätze und Steuergesetze zugrunde gelegt, die zum Bilanzstichtag gelten.

Gemäß IAS 12 "Ertragsteuern" sind auf noch nicht genutzte Verlustvorträge und Steuergutschriften aktive latente Steuern zu bilden. Aktive latente Steuern werden in dem Maße bilanziert, in dem es wahrscheinlich ist, dass ein zu versteuerndes Ergebnis verfügbar sein wird, gegen das die noch nicht genutzten Verlustvorträge und die temporären Differenzen verwendet werden können. Es erfolgt eine individuelle Betrachtung der einzelnen Konzerngesellschaften, ob es wahrscheinlich ist, dass in zukünftigen Jahren ein positives zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung steht. Für den Teil der aktiven latenten Steuern, für den die Annahmen nicht zutreffen, erfolgt kein Ansatz von latenten Steuern.

1.4.4 Unternehmenszusammenschlüsse und Geschäfts- oder Firmenwert

Unternehmenszusammenschlüsse werden unter Anwendung der Erwerbsmethode gem. IFRS 3 bilanziert. Die Anschaffungskosten eines Unternehmenserwerbs bemessen sich gemäß den zum Tauschzeitpunkt beizulegenden Zeitwerten der hingegebenen Vermögenswerte, emittierten Eigenkapitalinstrumente und eingegangenen oder übernommenen Schulden. Im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworbene identifizierbare Vermögenswerte und übernommene Schulden und Eventualschulden werden zunächst mit den jeweiligen beizulegenden Zeitwerten zum Erwerbszeitpunkt angesetzt. Geschäfts- oder Firmenwerte werden bei erstmaligem Ansatz zu Anschaffungskosten bewertet, die sich als positiver Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten des Unternehmenserwerbs und dem anteilig erworbenen Nettovermögen bemessen. Nach dem erstmaligen Ansatz wird der Geschäfts- oder Firmenwert zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungsaufwendungen bewertet. Zum Zweck des Wertminderungstests gem. IAS 36 wird der im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworbene Geschäfts- oder Firmenwert ab dem Erwerbszeitpunkt den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (Cash Generating Units) des Konzerns zugeordnet, die von den Synergieeffekten aus dem Unternehmenszusammenschluss profitieren sollen. Eine zahlungsmittelgenerierende Einheit ist die kleinste identifizierbare Gruppe von Vermögenswerten, die Mittelzuflüsse erzeugen, die weitestgehend unabhängig von den Mittelzuflüssen anderer Vermögenswerte oder anderer Gruppen von Vermögenswerten sind.

Nach IFRS 3 "Unternehmenszusammenschlüsse" wird der Goodwill gemäß IAS 36 mindestens jährlich einer Werthaltigkeitsprüfung auf Betrachtungsebene der jeweiligen Cash Generating Unit unterzogen. Die Cash Generating Units für Zwecke des Goodwill-Impairment-Tests entsprechen regelmäßig den operativen Geschäftsbereichen beziehungsweise den rechtlichen Einheiten. Bei Eintritt besonderer Ereignisse (Triggering Events), die darauf hindeuten, dass der Buchwert einer Cash Generating Unit nicht mehr durch den erzielbaren Betrag gedeckt ist, ist auch unterjährig ein Impairment-Test durchzuführen.

Die Werthaltigkeitsprüfung des Goodwills erfolgt, indem der erzielbare Betrag einer Cash Generating Unit mit ihrem Buchwert einschließlich Goodwill verglichen wird. Der erzielbare Betrag ist der höhere der beiden Werte aus Fair Value abzüglich Veräußerungskosten der Cash Generating Unit und deren Nutzungswert. Zur Bestimmung des erzielbaren Betrages einer Cash Generating Unit wird zunächst der Fair Value (abzgl. Veräußerungskosten) mittels Discounted-Cash-Flow-Methode (DCF) ermittelt. Als Basis dient die in der Berichtsperiode vom Aufsichtsrat verabschiedete Drei-Jahres-Planung der Cash Generating Unit.

Falls der Buchwert den erzielbaren Betrag übersteigt, ist auf den dieser Cash Generating Unit zugeordneten Goodwill eine erfolgswirksame Wertminderung in Höhe des Differenzbetrages zu erfassen. Übersteigt der identifizierte Abwertungsbedarf den der Cash Generating Unit zugeordneten Goodwill, sind die verbleibenden Vermögenswerte der Einheit im Verhältnis ihrer Buchwerte abzuschreiben.

Die jährliche Werthaltigkeitsprüfung des Goodwills auf Ebene der Cash Generating Unit erfolgt in der Meyer Burger (Germany)-Gruppe im vierten Quartal eines Geschäftsjahres. Abschreibungen, welche auf den Goodwill einer Cash Generating Unit vorgenommen werden, dürfen in späteren Perioden nicht rückgängig gemacht werden.

1.4.5 Wertminderung nicht monetärer Vermögenswerte

Vermögenswerte, die einer unbestimmten Nutzungsdauer unterliegen, wie beispielsweise der Goodwill, werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern jährlich auf eine Wertminderung hin geprüft. Vermögenswerte, die einer planmäßigen Abschreibung unterliegen, werden auf Wertminderung geprüft, wenn entsprechende Anhaltspunkte bzw. Änderungen der Umstände anzeigen, dass der Buchwert gegebenenfalls nicht mehr erzielbar ist. Der Wertminderungsverlust wird in Höhe des den erzielbaren Betrag übersteigenden Buchwerts erfasst. Der erzielbare Betrag ist der höhere der beiden Beträge aus Fair Value des Vermögenswertes abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert. Die Vermögenswerte auf der niedrigsten Ebene werden für den Werthaltigkeitstest zusammengefasst, für die separate Cash Flows identifiziert werden können (Cash Generating Units). Für Vermögenswerte, mit Ausnahme des Geschäfts- oder Firmenwerts, wird zu jedem Bilanzstichtag eine Überprüfung vorgenommen, ob Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass ein zuvor erfasster Wertminderungsaufwand nicht mehr länger besteht oder sich verringert hat.

1.4.6 Immaterielle Vermögenswerte

Gemäß IAS 38 " Immaterielle Vermögenswerte" werden immaterielle Vermögenswerte über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben, es sei denn, ihre Nutzungsdauer wird als unbestimmt definiert. Immaterielle Vermögenswerte mit einer bestimmten Nutzungsdauer werden im Zeitpunkt des Zugangs zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet und linear planmäßig über ihre Nutzungsdauer abgeschrieben. Sofern sich Ereignisse oder veränderte Umstände ergeben, die vermuten lassen, dass eine Wertminderung eingetreten sein könnte, werden immaterielle Vermögenswerte mit einer bestimmten und einer unbstimmten Nutzungsdauer auf eine Wertminderung geprüft. Die Abschreibungsdauer und die Abschreibungsmethode werden bei immateriellen Vermögenswerten mit einer begrenzten Nutzungsdauer mindestens zum Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft. Die aufgrund von Änderungen der erwarteten Nutzungsdauer oder des erwarteten Verbrauchs des zukünftigen wirtschaftlichen Nutzens des Vermögenswerts erforderlichen Änderungen der Abschreibungsmethode oder der Abschreibungsdauer werden als Änderungen von Schätzungen behandelt. Grundsätzlich werden sonstige immaterielle Vermögenswerte mit einer begrenzten Nutzungsdauer, worunter insbesondere Software fällt, über eine Nutzungsdauer von 3 Jahren abgeschrieben. Kosten für selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte werden nicht aktiviert, sondern erfolgswirksam in der Periode erfasst, in der sie anfallen, mit Ausnahme der Entwicklungskosten. Diese werden über eine Nutzungsdauer von 3 Jahren linear abgeschrieben.

Sonstige Immaterielle Vermögenswerte, die im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworben werden, entsprechen ihrem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt. Sie werden in den Folgeperioden mit ihren Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsaufwendungen angesetzt.

Gewinne oder Verluste aus der Ausbuchung immaterieller Vermögenswerte werden als Differenz zwischen dem Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert des Vermögenswerts ermittelt und in der Periode, in der der Vermögenswert ausgebucht wird, erfolgswirksam erfasst.

Forschungs- und Entwicklungskosten

Nach IFRS müssen Aufwendungen für Forschung und Entwicklung in Forschungs- und Entwicklungsphasen aufgeteilt werden. Forschungskosten werden gem. IAS 38 erfolgswirksam in der Periode erfasst, in der sie anfallen. Entwicklungskosten eines einzelnen Projekts werden nur dann als immaterieller Vermögenswert aktiviert, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt werden:

―	die technische Realisierbarkeit der Fertigstellung des immateriellen Vermögenswerts ermöglicht eine interne Nutzung oder einen Verkauf des Vermögenswerts;
―	die Absicht, den immateriellen Vermögenswert fertigzustellen und ihn zu nutzen oder zu verkaufen;
―	die Erzielung eines künftigen wirtschaftlichen Nutzens aus dem Vermögenswert;
―	die Verfügbarkeit von Ressourcen für Zwecke der Fertigstellung des Vermögenswerts und
―	die Fähigkeit, die dem immateriellen Vermögenswert während seiner Entwicklung zuzurechnenden Ausgaben zuverlässig ermitteln zu können.

In der Meyer Burger (Germany)-Gruppe betrifft dies einige Entwicklungsprojekte, die zum Teil von verschiedenen Bundes- und Landesministerien sowie der Europäischen Union mit Zuschüssen gefördert werden, und Projekte mit privaten Kooperationspartnern, die sich in der Entwicklungs- oder bereits in der Pilotphase befinden. Zu den Entwicklungskosten zählen insbesondere Einzel- und Gemeinkostenanteile von Personal- und Sachkosten für eigene und fremde anwendungstechnische und ingenieurtechnische und sonstige Abteilungen, sofern von diesen entsprechende Dienste erbracht werden, sowie die Kosten für Versuchsanlagen und Technik, die für diesen Bereich der Forschung und Entwicklung genutzt werden.

Zuwendungen der öffentlichen Hand werden grundsätzlich als Abzug von den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bilanziert. Die Entwicklungskosten werden nach ihrem erstmaligen Ansatz unter Anwendung des Anschaffungskostenmodells, d. h. zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen (geschätzte Nutzungsdauer von drei Jahren) und kumulierter Wertminderungsaufwendungen, bilanziert. Die Abschreibung beginnt mit dem Abschluss der Entwicklungsphase und ab dem Zeitpunkt, ab dem der Vermögenswert genutzt werden kann. Die Abschreibung erfolgt über den Zeitraum, über den künftiger Nutzen zu erwarten ist. Während der Entwicklungsphase wird jährlich ein Werthaltigkeitstest durchgeführt. Sobald der Buchwert eines Vermögenswerts seinen erzielbaren Betrag übersteigt, wird eine Wertminderung ergebniswirksam erfasst.

Lizenzen

Erworbene Lizenzen für die Nutzung geistigen Eigentums werden planmäßig entsprechend der Lauf- zeit des Kooperations- und Lizenzvertrages abgeschrieben. Sofern sich darüber hinaus ein Wertminderungsbedarf ergibt, werden außerplanmäßige Abwertungen vorgenommen.

1.4.7 Sachanlagen

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter planmäßiger Abschreibungen und/oder kumulierter Wertminderungsaufwendungen angesetzt. Wartungs- und Instandhaltungskosten werden sofort erfolgswirksam erfasst. Der Barwert der erwarteten Kosten für die Entsorgung des Vermögenswertes nach dessen Nutzung ist in den Anschaffungs- oder Herstellungskosten des entsprechenden Vermögenswertes enthalten, wenn die Ansatzkriterien für eine Rückstellung erfüllt sind.

Den planmäßigen linearen Abschreibungen liegen folgende Nutzungsdauern der Vermögenswerte zugrunde:

―	Gebäude: 25 bis 30 Jahre
―	Technische Anlagen und Maschinen: 3 bis 15 Jahre
―	Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung: 3 bis 20 Jahre

Eine Sachanlage wird ausgebucht, wenn aus der weiteren Nutzung oder Veräußerung des Vermögenswerts kein wirtschaftlicher Nutzen mehr erwartet wird. Die aus der Ausbuchung des Vermögenswerts resultierenden Gewinne oder Verluste werden als Differenz zwischen dem Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert des Vermögenswerts ermittelt und in der Periode, in der der Vermögenswert ausgebucht wird, erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die Restwerte, Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden der Vermögenswerte werden am Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft und bei Bedarf prospektiv angepasst. Im Geschäftsjahr 2013 erfolgte eine Änderung der den planmäßigen Abschreibungen zugrunde liegenden Nutzungsdauern bei Gebäuden (IAS 8.32).

1.4.8 Zuwendungen der öffentlichen Hand

Die im Zusammenhang mit Investitionen in das Anlagevermögen erhaltenen Zuwendungen der öffentlichen Hand mindern entsprechend IAS 20.24 die Anschaffungs- und Herstellungskosten der entsprechenden Vermögenswerte.

Zuwendungen der öffentlichen Hand werden erfasst, wenn hinreichende Sicherheit dafür besteht, dass die Zuwendungen gewährt werden und das Unternehmen die notwendigen Bedingungen für den Erhalt der Zuwendung erfüllt.

Aufwandsbezogene Zuwendungen werden planmäßig als Ertrag über den Zeitraum erfasst, der erforderlich ist, um sie mit den entsprechenden Aufwendungen, die sie kompensieren sollen, zu verrechnen.

1.4.9 Leasingverhältnisse

Die Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthält, wird auf Basis des wirtschaftlichen Gehalts der Vereinbarung zum Zeitpunkt des Abschlusses der Vereinbarung getroffen und erfordert eine Einschätzung, ob die Erfüllung der vertraglichen Vereinbarung von der Nutzung eines bestimmten Vermögenswerts oder bestimmter Vermögenswerte abhängig ist und ob die Vereinbarung ein Recht auf die Nutzung des Vermögenswertes einräumt. Leasingverträge, bei denen ein Finanzierungsleasing unterstellt wird, liegen nicht vor.

Leasingverhältnisse, bei denen ein wesentlicher Anteil der Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum am Leasingobjekt verbunden sind, beim Leasinggeber verbleibt, werden als Operating-Leasingverhältnisse klassifiziert. Im Zusammenhang mit einem Operating-Leasingverhältnis geleistete Zahlungen (netto nach Berücksichtigung von Anreizzahlungen, die vom Leasinggeber geleistet wurden) werden linear über die Dauer des Leasingverhältnisses in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

1.4.10 Vorräte

Unter den Vorräten sind die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie unfertige und fertige Erzeugnisse ausgewiesen. Darüber hinaus werden innerhalb dieser Position sowohl die erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen als auch die geleisteten Anzahlungen ausgewiesen.

Roh,- Hilfs- und Betriebsstoffe werden zum niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert angesetzt. Der Nettoveräußerungswert ergibt sich aus dem erwarteten Verkaufserlös abzüglich noch anfallender Kosten sowie der Vertriebs- und Fertigstellungskosten. Die Ermittlung der Anschaffungskosten erfolgt nach der Methode der Standardkosten und sie beinhalten die Kosten des Erwerbs sowie diejenigen Kosten, die angefallen sind, um die Vorräte an ihren derzeitigen Ort und in ihren derzeitigen Zustand zu versetzen. Bei Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer sowie geminderter Verwertbarkeit ergeben, werden in der Folge die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe mit dem niedrigeren Wert aus den durchschnittlichen Anschaffungskosten (Standardkostenmethode) und dem Nettoveräußerungswert bewertet. Im Geschäftsjahr 2017 wurden die Methodik für die Bewertung der Roh-, Hilfs und Betriebsstoffe innerhalb der Meyer Burger Gruppe konzernweit vereinheitlicht. Dabei wird - basierend auf dem durchschnittlichen jährlichen Verbrauch - bestimmt, für welchen Zeitraum die vorhandenen Lagerbestände ausreichen (Reichweitenermittlung). Diese Reichweiten bilden schließlich die Grundlage für die notwendigen Wertberichtigungen. Gegenüber der bisher angewendeten Systematik (produktreihenbezogene Bewertung) trägt dieses Verfahren der Tatsache, dass die Meyer Burger-Gruppe in einer sehr schnelllebigen Industrie tätig ist und die Maschinenspezifikationen laufend optimiert und angepasst werden, besser Rechnung. In Folge der Anwendung der geänderten Systematik hat sich die Bilanzsumme um € 3,7 Mio aufgrund der am Bilanzstichtag niedrigeren Nettoveräußerungswerte der Bestände vermindert und korrespondiert dazu das Konzern-Jahresergebnis.

Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt. Im Einzelnen enthalten die Herstellungskosten neben den direkt zurechenbaren Kosten auch die produktionsbezogenen Material- und Fertigungsgemeinkosten einschließlich fertigungsbedingter Abschreibungen und angemessener Teile der notwendigen Gemeinkosten bei Normalauslastung. Fremdkapitalkosten werden in Anlehnung an IAS 23.11 in der Regel nicht als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert. Bei selbst erstellten unfertigen und fertigen Erzeugnissen beinhalten die Herstellungskosten die produktionsbezogenen Gemeinkosten basierend auf einer Normalauslastung.

Geleistete kurzfristige Anzahlungen auf Gegenstände des Vorratsvermögens werden mit ihrem Nominalwert aktiviert.

1.4.11 Fertigungsaufträge

Die Bilanzierung von künftigen Forderungen aus Fertigungsaufträgen wird nach der Percentage-of-Completion-Methode (POC) gemäß IAS 11 vorgenommen, soweit ein kundenspezifischer Fertigungsauftrag vorliegt. Dabei wird eine anteilige Gewinnrealisierung entsprechend dem Fertigstellungsgrad vorgenommen, wenn eine Ermittlung des Fertigstellungsgrades, der Gesamtkosten und der Gesamterlöse der jeweiligen Aufträge im Sinne von IAS 11 zuverlässig möglich ist. Der Fertigstellungsgrad der einzelnen Aufträge wird nach dem Cost-to-Cost-Verfahren ermittelt. Eine Teilgewinnrealisierung wird von Fertigungsbeginn an durchgeführt. Wenn das Ergebnis noch nicht zuverlässig geschätzt werden kann, werden die Umsatzerlöse nur in der Höhe der angefallenen Auftragskosten realisiert, die wahrscheinlich einbringbar sind.

Die Auftragskosten umfassen dem Auftrag direkt zurechenbare Kosten und Teile der Gemeinkosten.

Von den so ermittelten anteiligen Auftragserlösen werden die für den einzelnen Auftrag erhaltenen Anzahlungen abgesetzt. Entsprechend dem sich hieraus ergebenden Saldo werden entweder Forderungen oder Verbindlichkeiten aus Auftragsfertigung ausgewiesen.

1.4.12 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen

Forderungen werden beim erstmaligen Ansatz zum Fair Value bewertet und anschließend zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich sich ergebender Wertminderungen.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beinhalten alle Ansprüche aus dem Verkauf von Waren und der Erbringung von Dienstleistungen. Im Wesentlichen werden Einzelwertberichtigungen aufgrund spezifischer Schuldnerrisiken sowie weiterer Risiken vorgenommen.

Forderungen in fremder Währung werden entsprechend IAS 21.21 zum Stichtagskurs der Transaktion umgerechnet, später gemäß IAS 21.23 zum Kurs am Bilanzstichtag bewertet.

Die sonstigen Forderungen beinhalten alle Forderungen, welche nicht aus Lieferungen und Leistungen resultieren.

1.4.13 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Der Bilanzposten umfasst den Kassenbestand, Bankguthaben sowie kurzfristige Einlagen mit einer ursprünglichen Laufzeit von weniger als drei Monaten. Flüssige Mittel sind zum Nennwert angesetzt. Die Entwicklung der Zahlungsmittel, die den Finanzmittelfonds gemäß IAS 7 bilden, ist in der Kapitalflussrechnung dargestellt.

1.4.14 Eigenkapital

Das Eigenkapital umfasst das Gezeichnete Kapital, die Kapitalrücklage, die Gewinnrücklage, die anderen Rücklagen sowie das Konzernbilanzergebnis.

1.4.15 Anteilsbasierte Vergütung

Auf Basis des vom Verwaltungsrat der Meyer Burger Technology AG erlassenen Mitarbeiterbeteiligungsplans werden ausgewählten Mitarbeitern des Managements sowie Mitarbeitern der Gesellschaft und ihrer Gruppengesellschaften börsennotierte Aktien der Meyer Burger Technology AG zugeteilt (cash-settled). Die Gewährung der zugeteilten Aktien erfolgt als Bestandteil der variablen Vergütung. Die Ausgabe von Aktien erfolgte sowohl im Vorjahr als auch im aktuellen Berichtsjahr.

Die Verpflichtung der Meyer Burger (Germany)-Gruppe aus dem Mitarbeiterbeteiligungsplan ist mit dem Fair Value bewertet. Der Fair Value ergibt sich aus dem Aktienkurs abzüglich Bezugspreis x Anzahl der Aktien. Bezugspreis ist der Mitarbeiter-Bezugspreis von 0,05 CHF/0,04 € für das Aktienprogramm 2016. Für das Aktienprogramm 2017 wurde kein Mitarbeiter-Bezugspreis erhoben. Der Schlusskurs der Aktie am Ausgabetag betrug für den Aktienplan 2016 3,82 CHF/3,50 € und für den Aktienplan 2017 0,85 CHF/0,80 €. Das Aktienprogramm läuft über 36 Monate (vesting period). Da die Ansprüche erst erdient werden müssen, ist der Personalaufwand ratierlich über den Erdingungszeitraum zu erfassen. Die Haltefrist für die in 2015 erworbenen Aktien ist im Geschäftsjahr 2017 ausgelaufen und es erfolgte eine Depotübertragung an die entsprechenden Mitarbeiter.

Für den Aktienplan 2016 wurde der bereits zum Zuteilungszeitpunkt in Form eines steuerfreien Nettolohneinbehalts durch die Mitarbeiter geleistete Erwerbspreis (0,05 CHF/0,04 €) als sonstige Verbindlichkeit passiviert. Für den Aktienplan 2017 erfolgte kein Nettolohneinbehalt.

1.4.16 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind Zahlungsverpflichtungen für Güter und Leistungen, die im gewöhnlichen Geschäftsverkehr erworben wurden. Die Verbindlichkeiten werden als kurzfristige Schulden klassifiziert, wenn die Zahlungsverpflichtung innerhalb von einem Jahr oder weniger als einem Jahr fällig ist. Andernfalls werden sie als langfristige Schulden klassifiziert.

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden bei ihrem erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten.

Die sonstigen Verbindlichkeiten umfassen insbesondere Leistungen gegenüber Mitarbeitern (z.B. Urlaubs- und Überstundenguthaben, Erfolgsbeteiligungen, Boni usw.) und ausstehende Eingangsrechnungen. Die Bewertung der Sonstigen Verbindlichkeiten erfolgt zu Anschaffungskosten und die Folgebewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten.

1.4.17 Rückstellungen

Pensionen und andere Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses

Der Konzern unterhält leistungsorientierte Altersversorgungssysteme (Defined Benefit Obligations), welche sich im Wesentlichen auf Versorgungssysteme in Deutschland beziehen. Die Bewertung der leistungsorientierten Pensionspläne erfolgt entsprechend IAS 19 revised 2011 "Leistungen an Arbeitnehmer" nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit (puc) Method), wonach zum Bilanzstichtag versicherungsmathematische Gutachten als Grundlage für die zu bildenden langfristigen Rückstellungen dienen. Diese Methode geht davon aus, dass in jedem Dienstjahr ein zusätzlicher Teil des endgültigen Leistungsanspruchs erdient wird und bewertet jeden dieser Leistungsbausteine separat, um so eine endgültige Verpflichtung aufzubauen.

Hierbei werden sowohl am Stichtag bekannte Renten und erworbene Anwartschaften als auch die künftig zu erwartenden Steigerungen der Gehälter und Renten berücksichtigt. Die Finanzierung erfolgt auf Basis von Versicherungen durch die Unterstützungskasse bzw. auf Basis von überwiegend am aktiven Markt gehandelten Vermögenswerten durch die Deutsche Pensionsfonds AG und setzt sich zu 100 % aus Spezialfonds zusammen. Die Deutsche Pensionsfonds AG investiert überwiegend in fondsgebundene Kapitalanlagen für die notierte Preise von aktiven Märkten verfügbar sind. Die Zusagen bei der Unterstützungskasse sind durch Rückdeckungsversicherungen gesichert."

Der Abzinsungsfaktor orientiert sich nach den IFRS am Kapitalmarktzins. Der unterstellte Abzinsungsfaktor spiegelt die Zinssätze wider, die am Bilanzstichtag für hochqualitative festverzinsliche Wertpapiere mit entsprechender Laufzeit gezahlt werden.

Zur Ermittlung des Rechnungszinses wurde das vom Gutachterbüro Mercer entwickelte "Mercer Yield Curve approach" (MYC) verwendet. Nach diesem Ansatz wird im Euroraum eine "Spot Rate Yield Curve" auf Basis der Anleihen aus den Indizes von Thomson Reuters Datastream erstellt. Der im Berichtsjahr verwendete Rechnungszins beträgt 1,97% bzw. 1,87%.

Im Übrigen wurden der Berechnung die biometrischen Wahrscheinlichkeitswerte der Richttafeln 2005 G von Prof. Klaus Heubeck zugrunde gelegt. Bestehende Überdeckungen eines Pensionsplans werden nicht mit Unterdeckungen eines anderen Pensionsplans verrechnet. Zum 31. Dezember 2017 existiert nur eine Rückstellung, die unter den langfristigen Rückstellungen ausgewiesen wird.

In der Gewinn- und Verlustrechnung werden der laufende Dienstzeitaufwand in den Aufwendungen für Altersversorgung und der Zinsaufwand/Zinsertrag im Finanzergebnis ausgewiesen.

Dagegen werden im Eigenkapital/other comprehensive income die Effekte aus der Neubewertung des Planvermögens, die versicherungsmathematischen Gewinne/Verluste und die Effekte aus der Begrenzung eines Nettovermögenswerts (asset ceiling) ausgewiesen.

Sonstige Rückstellungen

Eine Rückstellung wird dann angesetzt, wenn der Konzern eine gegenwärtige (rechtlich oder faktisch) Verpflichtung hat, welche aus vergangenen Ereignissen resultiert, deren Erfüllung wahrscheinlich zu einem zukünftigen Ressourcenabfluss führen wird und eine verlässliche Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist. Der Ansatz der Rückstellung erfolgt mit dem voraussichtlichen Erfüllungsbetrag. Sofern der Konzern für eine passivierte Rückstellung zumindest teilweise eine Rückerstattung erwartet (wie z. B. bei einem Versicherungsvertrag), wird die Erstattung als gesonderter Vermögenswert erfasst, sofern der Zufluss der Erstattung so gut wie sicher ist.

Der Aufwand aus der Bildung der Rückstellung wird in der Gewinn- und Verlustrechnung abzüglich der Erstattung ausgewiesen. Die Erträge aus der Auflösung einer Rückstellung werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter der Position erfasst, in der der Aufwand angefallen ist. Ist der aus einer Diskontierung resultierende Zinseffekt wesentlich, werden Rückstellungen mit einem Zinssatz vor Steuern abgezinst, der für die Schuld spezifische Risiken widerspiegelt. Im Falle einer Abzinsung wird die durch Zeitablauf bedingte Erhöhung der Rückstellungen als Finanzaufwendungen erfasst.

1.4.18 Derivative Finanzinstrumente

Der Konzern verwendet grundsätzlich derivative Finanzinstrumente, wie beispielsweise Devisenterminkontrakte und Zinsswaps, um sich gegen Zins- und Wechselkursrisiken abzusichern. Diese derivativen Finanzinstrumente werden zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses zum beizulegenden Zeitwert angesetzt und in den Folgeperioden mit dem beizulegenden Zeitwert neu bewertet. Derivative Finanzinstrumente werden als finanzielle Vermögenswerte angesetzt, wenn ihr beizulegender Zeitwert positiv ist, und als finanzielle Verbindlichkeiten, wenn ihr beizulegender Zeitwert negativ ist. Gewinne oder Verluste aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von derivativen Finanzinstrumenten während des Geschäftsjahres werden erfolgswirksam erfasst. Der beizulegende Zeitwert eines Devisenterminkontrakts ist der Unterschiedsbetrag zwischen dem Devisenterminkurs und dem vertraglich festgelegten Kurs. Der Devisenterminkurs wird unter Bezugnahme auf die aktuellen Devisenterminkurse für Kontrakte mit ähnlichen Fälligkeitsstrukturen ermittelt. Der beizulegende Zeitwert von Zinsswapkontrakten wird mit Bewertungsmodellen bestimmt. In diese fließen ausschließlich beobachtete Marktdaten ein.

Im Berichtsjahr verwendete der Konzern keine derivativen Finanzinstrumente.

1.4.19 Nicht derivative Finanzinstrumente

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte, die entweder dieser Kategorie zugeordnet oder keiner der anderen dargestellten Kategorien zugeordnet wurden. Sie sind den langfristigen Vermögenswerten zugeordnet, sofern das Management nicht die Absicht hat, sie innerhalb von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag zu veräußern.

Reguläre Käufe und Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten werden zum Handelstag angesetzt, dem Tag, an dem sich der Konzern zum Kauf beziehungsweise Verkauf des Vermögenswerts verpflichtet. Finanzielle Vermögenswerte, die nicht der Kategorie "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" angehören, werden anfänglich zu ihrem beizulegenden Zeitwert zuzüglich Transaktionskosten angesetzt. Finanzielle Vermögenswerte, die dieser Kategorie angehören, werden anfänglich zu ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt; zugehörige Transaktionskosten werden erfolgswirksam erfasst. Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die Rechte auf Zahlungen aus den finanziellen Vermögenswerten erloschen sind oder übertragen wurden und der Konzern im Wesentlichen alle Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum verbunden sind, übertragen hat. Liegen objektive Hinweise für eine Wertminderung vor, wird diese im Finanzergebnis erfasst. Zur Einschätzung einer möglichen Wertminderung bezieht der Meyer Burger (Germany)-Konzern alle verfügbaren Informationen, wie Marktbedingungen, Dauer und Ausmaß des Wertrückgangs, ein. Insofern der Wert seit mehr als zwölf Monaten durchschnittlich mindestens 20 % unterhalb der Anschaffungskosten notiert, ist dies ein objektiver Hinweis auf eine Wertminderung.

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte und Vermögenswerte der Kategorie "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" werden nach ihrem erstmaligen Ansatz zu ihren beizulegenden Zeitwerten bewertet.

Ausleihungen und Forderungen sind nicht derivative Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen, die nicht auf einem aktiven Markt notiert sind. Nach dem erstmaligen Ansatz werden Ausleihungen und Forderungen zu fortgeführten Anschaffungskosten gegebenenfalls unter Berücksichtigung von Wertberichtigung und Abzinsungen (Effektivzinsmethode) bewertet. Ausleihungen und Forderungen werden wertberichtigt, wenn objektive Hinweise vorliegen, dass der Betrag nicht vollständig einbringbar ist. Die Wertberichtigung erfolgt im Wesentlichen mittels Wertberichtigungskonten. Werden Ausleihungen und Forderungen mit hoher Wahrscheinlichkeit als uneinbringlich eingestuft, so werden diese ausgebucht.

Werden Wertpapiere, die als zur Veräußerung verfügbar klassifiziert werden, verkauft bzw. unterliegen sie einer dauerhaften oder wesentlichen Wertminderung, so sind die zuvor im Eigenkapital erfassten kumulierten Wertänderungen des beizulegenden Zeitwerts erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. Zinserträge aus der Anwendung der Effektivzinsmethode bei Wertpapieren der Kategorie "Zur Veräußerung verfügbar" werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter "Finanzierungserträgen" ausgewiesen.

Die beizulegenden Zeitwerte notierter Anteile bemessen sich nach dem aktuellen Angebotspreis. Wenn für finanzielle Vermögenswerte kein aktiver Markt besteht oder es sich um nicht notierte Vermögenswerte handelt, werden die beizulegenden Zeitwerte mittels geeigneter Bewertungsmethoden ermittelt. Diese umfassen Bezugnahmen auf kürzlich stattgefundene Transaktionen zwischen unabhängigen Geschäftspartnern, die Verwendung aktueller Marktpreise anderer Vermögenswerte, die im Wesentlichen dem betrachteten Vermögenswert ähnlich sind, Discounted-Cash-Flow-Verfahren (DCF) sowie Optionspreismodelle, welche so weit wie möglich Marktdaten und so wenig wie möglich unternehmensspezifische Daten zugrunde legen.

Zu jedem Bilanzstichtag wird überprüft, ob objektive Anhaltspunkte für eine Wertminderung eines finanziellen Vermögenswerts beziehungsweise einer Gruppe finanzieller Vermögenswerte vorliegen.

1.4.20 Finanzielle Schulden

Nach dem erstmaligen Ansatz werden finanzielle Schulden mit den fortgeführten Anschaffungskosten (Rückzahlungsbetrag) bewertet. Finanzielle Schulden mit einer Laufzeit von mehr als zwölf Monaten werden als langfristige finanzielle Schulden ausgewiesen.

2 Wesentliche Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind zu einem gewissen Grad Annahmen zu treffen und Schätzungen vorzunehmen, die sich auf Höhe und Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen ausgewirkt haben. Sämtliche Schätzungen und Beurteilungen werden fortlaufend überprüft und basieren auf Erfahrungen der Vergangenheit und weiteren Erkenntnissen über zu bilanzierende Geschäftsvorfälle, einschließlich Erwartungen hinsichtlich zukünftiger Ereignisse, die unter den gegebenen Umständen vernünftig erscheinen. Den Annahmen und Schätzungen liegen Prämissen zugrunde, die auf dem jeweils aktuell verfügbaren Kenntnisstand basieren. Insbesondere wurden bezüglich der erwarteten künftigen Geschäftsentwicklung die zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahresabschlusses vorliegenden Umstände ebenso wie die als realistisch unterstellte zukünftige Entwicklung des branchenbezogenen Umfelds zugrunde gelegt. Durch von den Annahmen abweichende und außerhalb des Einflussbereichs des Managements liegende Entwicklungen dieser Rahmenbedingungen können die sich einstellenden Beträge von den ursprünglich erwarteten Schätzwerten abweichen. Wenn die tatsächliche Entwicklung von der erwarteten abweicht, werden die Prämissen und, falls erforderlich, die Buchwerte der betreffenden Vermögenswerte und Schulden entsprechend in der Periode der Änderung angepasst, sofern die Änderungen ausschließlich die Periode beeinflussen. Betreffen Änderungen die aktuelle Berichtsperiode als auch zukünftige Perioden, werden diese in der laufenden und in späteren Perioden berücksichtigt.

Die Annahmen und Schätzungen sind insbesondere erforderlich bei der Bewertung von immateriellen Vermögenswerten, namentlich in Zusammenhang mit Forschungs- und Entwicklungskosten sowie Goodwill, dem Ansatz und der Bewertung von Rückstellungen, dem Ansatz und der Bewertung latenter Steuern, der Bilanzierung von Pensionen, der Einbringbarkeit von Forderungen sowie bei der Durchführung von Werthaltigkeitsprüfungen in Übereinstimmung mit IAS 36.

Die Aufrechterhaltung der Finanzierung durch den Konzern ist Grundlage für den Fortbestand der Gesellschaft (Going Concern). Die Annahme, dass die Finanzierung der Gesellschaft durch den Konzern auch über die Mindestvertragslaufzeit des maßgeblichen Darlehensvertrages hinaus (April 2019) aufrecht erhalten wird, ist jedoch mit Unsicherheiten behaftet.

Die Schätzungen und Annahmen, die ein signifikantes Risiko in Form einer wesentlichen Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden innerhalb des nächsten Geschäftsjahrs mit sich bringen, werden im Folgenden erörtert.

2.1 Geschätzte Wertminderung des Goodwills

Bei der Prüfung der Werthaltigkeit der Goodwills ergaben sich im Geschäftsjahr 2017 ein Wertminderungsbedarf für die Business Unit MicroSystems der Meyer Burger (Germany) GmbH. Dieser wurde vollständig abgeschrieben.

Eine Veränderung der Wachstumsraten sowie des Umsatzwachstums würde im Berichtsjahr zu keinen Auswirkungen auf die Werthaltigkeit des Goodwills führen. Bei einer um 0,5 % geringeren oder 0,5 % höheren Wachstumsrate sowie einem um 10% geringerem Umsatzwachstum würde sich kein Wertberichtigungsbedarf ergeben.

Eine Veränderung der Abzinsungssätze würde im Berichtsjahr bei der AIS auf die Werthaltigkeit des Goodwills Einfluss nehmen. Die Erhöhung des Abzinsungssatzes um 10 % würde zu einer Wertberichtigung in Höhe von 65 T€ führen.

2.2 Forderungen aus Auftragsfertigung

Insbesondere wird die Bilanzierung von künftigen Forderungen aus Fertigungsaufträgen nach der Percentage-of-Completion-Methode (POC) gemäß IAS 11 vorgenommen. Der Fertigstellungsgrad der einzelnen Aufträge wird nach dem Cost-to-Cost-Verfahren ermittelt. Aufgrund der langjährigen Erfahrung und der ständigen Verbesserung der Vorkalkulation kann das Ergebnis der Fertigungsaufträge verlässlich geschätzt werden. Sollte sich im Ausnahmefall das Ergebnis eines Fertigungsauftrages nicht verlässlich schätzen lassen, so werden die Auftragserlöse in Höhe der angefallenen Auftragskosten erfasst (Zero-Profit-Margin-Methode). Nähere Erläuterungen sind dem Kapitel 3.2.2 zu entnehmen.

Zum Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres befand sich ein Auftrag im Auftragsbestand, welcher nach der Percentage-of-Completion-Methode bilanziert wurde. Dabei wurden die Auftragserlöse in Höhe der Auftragskosten ausgewiesen.

2.3 Laufende Steuern/latente Steuern

Für jedes Besteuerungssubjekt ist die zu erwartende tatsächliche Ertragsteuer gemäß den steuerrechtlichen Bestimmungen der Länder, in denen die Meyer Burger (Germany)-Gruppe tätig ist, zu berechnen.

Latente Steuern werden auf unterschiedliche Wertansätze der Vermögenswerte und Schulden in der Konzernbilanz und den Steuerbilanzen der Einzelgesellschaften gebildet, soweit diese unterschiedlichen Wertansätzen künftig zu einem höheren oder niedrigeren zu versteuernden Einkommen führen, als dies unter Maßgabe der Konzernbilanz der Fall wäre (temporäre Bewertungsdifferenzen).

Die aktiven latenten Steuern umfassen auch Steuerminderungsansprüche, die sich aus der erwarteten künftigen Nutzung bestehender steuerlicher Verlustvorträge ergeben und deren Realisierung mit ausreichender Sicherheit gewährleistet ist. Die latenten Steuern wurden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die in den einzelnen Ländern zum Realisationszeitpunkt gelten bzw. erwartet werden. Grundsätzlich werden aktive latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge aktiviert, soweit diese durch das Unternehmen innerhalb von drei Jahren genutzt werden können. Der Nachweis der Nutzbarkeit wird durch eine Steuerplanung erbracht, die entsprechendes zu versteuerndes Einkommen belegt.

Für die Berechnung der inländischen latenten Steuern auf unterschiedliche Wertansätze der Vermögenswerte und Schulden wurde der jeweils für die inländische Meyer Burger (Germany) - Gesellschaft gültige Steuersatz herangezogen. Für die Meyer Burger (Germany) GmbH beträgt der Steuersatz 29,13 %. Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt anhand eines Körperschaftsteuersatzes von 15 %. Weiterhin wurden ein Solidaritätszuschlag von 5,5 % auf die Körperschaftsteuer sowie ein Gewerbesteuer-Hebesatz von 380 % zu Grunde gelegt.

Die in den Niederlanden ansässige Gesellschaft unterliegt seit dem 1. Januar 2011 einem Ertragssteuersatz von 25 % und für die akquirierte US-amerikanische Gesellschaft wurde mit einem Steuersatz von 33,84 % gerechnet.

3 Erläuterungen zu den einzelnen Posten der Bilanz

3.1 Langfristige Vermögenswerte

Die Zusammensetzung der immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen geht aus nachfolgendem Anlagenspiegel hervor (siehe Anlage zum Konzernanhang).

3.1.1 Immaterielle Vermögenswerte

In den immateriellen Vermögenswerten sind erworbene Vermögenswerte, die sich insbesondere aus den Unternehmenserwerben ergeben, sowie selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte aus Entwicklungsprojekten und Software enthalten. Die Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte wird in der Entwicklung des Anlagevermögens dargestellt. Die Buchwerte der immateriellen Vermögenswerte zum 31. Dezember 2017 beinhalten Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer in Höhe von 9.826 T€ (Vorjahr: 10.358 T€) und mit bestimmter Nutzungsdauer in Höhe von 2.240 T€ (Vorjahr: 3.849 T€). Die Buchwerte der selbst erstellten immateriellen Vermögenswerte betragen 530 T€ (Vorjahr: 1.201 T€) zum 31. Dezember 2017.

3.1.1.1 Wertminderungstest Geschäfts- oder Firmenwert

Der Geschäfts- oder Firmenwert wird nicht planmäßig abgeschrieben, sondern jährlich einer Werthaltigkeitsprüfung (Impairment Test) gemäß IAS 36 unterzogen. Die Werthaltigkeitsprüfung erfolgt jeweils im vierten Quartal eines jeden Jahres. Zur Ermittlung der Werthaltigkeit des Geschäfts- oder Firmenwertes werden die erzielbaren Beträge der firmenwerttragenden Cash-Generating-Units (CGUs) herangezogen.

In der Meyer Burger (Germany)-Gruppe wurden vier wesentliche firmenwerttragende CGUs identifiziert. Da der Geschäftsbereich MicroSystems seit der Verschmelzung mit der Meyer Burger (Germany) GmbH im Geschäftsjahr 2013 als eigenständige Business Unit innerhalb der Meyer Burger (Germany) GmbH geführt wird, besteht die CGU weiterhin fort.

Der Gesamtfirmenwert beträgt 9.825 T€ zum 31. Dezember 2017 (Vorjahr: 10.357 T€).

Die Bestimmung des erzielbaren Betrags einer CGU erfolgt durch die Ermittlung des "Fair Value less Cost of Disposal" mit Hilfe der Discounted-Cash-Flow-Methode. Im Geschäftsjahr 2017 wurde die vom Management genehmigte Budgetplanung für das Geschäftsjahr 2018 sowie die

Mittelfristplanung verwendet. Es wurden die geplanten diskontierten Nachsteuer-Cash Flows aus der Budgetplanung verwendet. Für den Detailplanungszeitraum der Mittelfristplanung wurde entsprechend eine Hochrechnung vorgenommen. Die nach dem Dreijahreszeitraum generierten Cash Flows werden unter Nutzung der unten dargestellten Wachstumsraten extrapoliert.

Die Ermittlung des "Fair Value less Cost of Disposal" erfolgt generell auf Basis der geschätzten Umsatzwachstumsraten für die jeweiligen Märkte. Zu der Ermittlung werden sowohl Vergangenheitsdaten als auch das erwartete zukünftige Wachstum herangezogen. Die den wesentlichen Annahmen zugewiesenen Werte stimmen dabei grundsätzlich mit externen Informationsquellen überein. Dabei werden vor allem aktuelle Marktstudien und Analysteneinschätzungen herangezogen. Aus den Einschätzungen zum Marktwachstum, kombiniert mit den aktuellen sowie erwarteten Marktanteilen ergibt sich die Umsatzentwicklung, welche gegebenenfalls aufgrund weiterer Einflussfaktoren adjustiert wird. Hinsichtlich Inputfaktoren erfolgt die Ermittlung des Fair-Value dabei auf Ebene 3 der Fair-Value-Bewertungshierarchie.

Die wesentlichen firmenwerttragenden CGUs stellen sich wie folgt dar:

CGU	Buchwert des Firmenwertes 2017 in T€	Buchwert des Firmenwertes 2016 in T€	Anteil am Gesamtfirmenwert	WACC (Nachsteuerzins)
Meyer Burger (Netherlands) B.V.	0	0	0,00%	10,13%
				(Vorjahr: 10,29%)
AIS Automation Dresden GmbH	5.806	5.806	59,09%	10,08%
				(Vorjahr: 10,24%)
Muegge GmbH und Gerling Applied Engineering, Inc.	4.019	4.019	40,91%	10,08%
				(Vorjahr: 10,24%)
Business Unit MicroSystems (Meyer Burger (Germany) GmbH)	0	532	0,00%	10,08%
				(Vorjahr: 10,24%)

CGU	Wachstumsrate Teminal Value	Durchschnittliches Umsatzwachstum	Grundannahme in der Unternehmensplanung
Meyer Burger (Netherlands) B.V.	2,0%	62%	Vergangenheit
	(Vorjahr 2,0%)	(Vorjahr 41,9%)	und zukünftiges Marktwachstum
AIS Automation Dresden GmbH	2,0%	15,3%	Vergangenheit
	(Vorjahr 2,0%)	(Vorjahr 20,89%)	und zukünftiges Marktwachstum
Muegge GmbH und Gerling Applied Engineering, Inc.	2,0%	4,7%	Vergangenheit
	(Vorjahr 2,0%)	(Vorjahr 20,8%)	und zukünftiges Marktwachstum
Business Unit MicroSystems (Meyer Burger (Germany) GmbH)	2,0%	6,6%	Vergangenheit
	(Vorjahr 2,0%)	(Vorjahr 80,8%)	und zukünftiges Marktwachstum

Die wesentlichen Planannahmen betreffen das Umsatzwachstum, die Entwicklung des operativen Ergebnisses, den Diskontierungszinssatz und die Wachstumsrate. Die Budget-Planung für das Jahr 2018 erfolgte unter Berücksichtigung der aktuellen Entwicklung am Markt und fällt gegenüber der Drei-Jahres-Planung wesentlich konservativer aus. Um diese Entwicklung zu berücksichtigen, wurde für die Beurteilung der Werthaltigkeit für das Jahr 2018 die Budgetierung bei allen CGUs herangezogen. Die Entwicklung der Auftragslage im Geschäftsjahr 2017 gegenüber dem vorangegangenen Geschäftsjahr, sowie die Entwicklung der Märkte im Bereich Specialised Technologies, welchem alle CGUs zuzuordnen sind, wurde bei der Zukunftsbetrachtung einbezogen. Die Abzinsung der Zahlungsströme erfolgte mit einem gewichteten Gesamtkapitalkostensatz.

Der Wertminderungstest 2017 führte zu einem Wertminderungsbedarf des Geschäfts-oder Firmenwertes in Höhe von 532 T€ für die Business Unit MicroSystems (Meyer Burger (Germany) GmbH). Somit ist der Geschäfts- oder Firmenwert zum 31.12.2017 vollständig abgeschrieben. Der

Impairment resultiert insbesondere aus der Umstellung des Geschäftsmodells ab 2018 sowie der Umstrukturierung der Business Unit. Im Geschäftsjahr 2017 erfolgte eine Bündelung von Synergien im Meyer Burger Verbund, die sich in Folgeperioden positiv auswirken werden unter der Bedingung, dass die Erwartungen an den Markt eintreffen und strategische Massnahmen greifen.

3.1.1.2 Überleitung Geschäfts- oder Firmenwert

Im Ergebnis stellt sich die Überleitungsrechnung für den Geschäfts- oder Firmenwert (Goodwill) wie folgt dar:

in T€	31.12.2017	31.12.2016
Goodwill am Anfang der Periode	10.357	14.105
Zugang/- Abgang	0	0
Währungsdifferenz	0	0
Nachträglicher Kaufpreis	0	0
Goodwill Impairment	-532	-3.748
Goodwill am Ende der Periode	9.825	10.357

Zur Zusammensetzung und Entwicklung des Goodwills wird auf die Darstellung der wesentlichen CGUs im Punkt 3.1.1.1 verwiesen.

Die Veränderung ergibt sich im Geschäftsjahr aus dem Impairment der Business Unit MicroSystems (Meyer Burger (Germany) GmbH). Im Vorjahr wurde der Goodwill der Meyer Burger (Netherlands) B.V. vollständig abgeschrieben.

3.1.1.3 Wertminderungstest andere Vermögenswerte

Die anderen immateriellen Vermögenswerte (Marke, Technologie, Kundenbeziehung, Auftragsbestand) werden grundsätzlich entsprechend ihrer Nutzungsdauer planmäßig abgeschrieben.

Aus dem Impairmenttest ergab sich im Geschäftsjahr kein Wertminderungsbedarf. Im Vorjahr wurde bei der Meyer Burger (Netherlands) B.V. der Buchwert der Kundenbeziehungen in voller Höhe mit 269 T€ erfolgswirksam wertberichtigt.

Im abgelaufenen und vorangegangenen Geschäftsjahr ergaben sich bei den verbleibenden CGUs keine Indikationen für die Wertminderung der anderen immateriellen Vermögenswerte.

3.1.1.4 Entwicklungskosten

Im Berichtszeitraum wurden Entwicklungskosten nach IAS 38 für neue Produkte bzw. Produktionsverfahren in Höhe von 14 T€ (Vorjahr: 15 T€) aktiviert.

Im Geschäftsjahr 2017 ergaben sich keine Anhaltspunkte für eine Wertminderung der Entwicklungskosten.

Der in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Forschungs- und Entwicklungsaufwand im Geschäftsjahr 2017 betrug 17.981 T€ (2016: 16.700 T€).

Die Durchführung der Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten zielt auf eine Erweiterung der Produktpalette und die Erschließung neuer Tätigkeitsfelder ab. Dabei liegt der Schwerpunkt am Technologiezentrum in Hohenstein-Ernstthal in der Industrialisierung der bereits im In-House-Betrieb getesteten Produktionssysteme. Ein weiterer Schwerpunkt der Entwicklungsaktivitäten im Photovoltaik-Bereich war die industrielle Umsetzung der MB-PERC-Technologie sowie die weitere Effizienzsteigerung und Kostensenkung der HJT- Technologie. Die in der Standard- und der MB-PERC-Technologie eingesetzte Anlagenserie SiNA/MAiA wurde in der neuen Generation am Markt etabliert. Weitere wesentliche Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten lagen in der Weiterentwicklung der Produktserien der anderen Konzerngesellschaften.

3.1.2 Sachanlagen

Die Entwicklung der Sachanlagen wird in Kapitel 3.1 ff. dargestellt.

Die Zugänge im Sachanlagevermögen betreffen im Wesentlichen den weiteren maschinellen Ausbau des Technologiezentrums in Hohenstein-Ernstthal sowie die Anwendung des neuen Geschäftsmodells zur Vermietung von Drahtführungsrollen.

Außerplanmäßige Abschreibungen auf nicht mehr nutzbare Vermögenswerte wurden im Geschäftsjahr nicht vorgenommen. Die Gebäude mit Buchwerten in Höhe von 16.427 T€ sind mit Grundschulden in Höhe von 1.068 T€ besichert.

Die Abgänge betreffen sonstige Sachanlagen, die überwiegend bereits vollständig abgeschrieben sind.

Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau werden in Höhe von 1.635 T€ ausgewiesen, geleistete Anzahlungen auf Anlagen im Bau bestehen in Höhe von 113 T€.

3.1.3 Sonstige finanzielle Vermögenswerte

Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte betragen 2.868 T€ nach 1.881 T€ im Vorjahr. Davon werden die im Rahmen der Beteiligung am Mitarbeiteraktienprogramm von Meyer Burger erworbenen Aktien der Meyer Burger Technology AG in Höhe von 1.622 T€ (2016: 367 T€) ausgewiesen. Darüber hinaus existieren Forderungen aus verschiedenen Versicherungsverträgen in Höhe von 1.026 T€ (Vorjahr: 1.235 T€) sowie Kautionen aus Mietverträgen in Höhe von 95 T€ (Vorjahr: 149 T€).

3.1.4 Latente Steueransprüche

Die aktiven latenten Steuern werden unter 3.4.2 erläutert. In den aktiven latenten Steuern sind latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge i.H.v. 21.165 T€ (Vorjahr: 19.269 T€) enthalten. Die Aktivierung der Verlustvorträge wurde aufgrund verbesserter Geschäftsaussichten vorgenommen und basiert auf dem aktuellen Dreijahresplan.

3.2 Kurzfristige Vermögenswerte

3.2.1 Vorräte

Die Position gliedert sich wie folgt:

in T€	31.12.2017	31.12.2016
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	18.840	14.120
Unfertige Erzeugnisse	22.346	26.865
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	-3.707	-8.524
Fertige Erzeugnisse und Waren	1.796	1.936
Geleistete Anzahlungen	3.971	7.318
Summe	43.246	41.715

In nachfolgender Tabelle wird die Entwicklung der Vorräte zu Buchwerten dargestellt:

	Abwertung per 31.12.2017 in T€	Restbuchwert zum 31.12.2017	Buchwert vor Abwertung
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	9.732	18.840	28.572
Unfertige Erzeugnisse	2.778	22.346	25.124
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	0	-3.707	-3.707
Fertige Erzeugnisse und Waren	0	1.796	1.796
Geleistete Anzahlungen	0	3.971	3.971
Summe	12.510	43.246	55.756

Im Rahmen der Durchführung von Reichweitenanalysen wurden insgesamt Wertminderungen auf Roh,- Hilfs- und Betriebsstoffe in Höhe von 9.732 T€ (davon aus Änderung der Schätzungsmethodik: T€ 3.708) vorgenommen (Vorjahr: 6.593 T€). Die Abwertungen der unfertigen Erzeugnisse betrugen 2.778 T€ (Vorjahr: 722 T€).

3.2.2 Forderungen und Verbindlichkeiten aus Auftragsfertigung

Die Posten gliedern sich wie folgt:

in T€	31.12.2017	31.12.2016
AKTIVA
Forderungen	1.266	1.435
./. Erhaltene Anzahlungen	-1.133	-1.348
	133	87
PASSIVA
Verbindlichkeiten	0	0
./. Erhaltene Anzahlungen	-651	-651
	-651	-651

Der Ausweis der Aufträge erfolgt unter den "Forderungen aus Auftragsfertigung". Soweit Anzahlungen die kumulierte Leistung übersteigen, erfolgt der Ausweis passivisch unter den "Verbindlichkeiten aus Auftragsfertigung" bzw. den "erhaltenen Anzahlungen".

Die Position gliedert sich wie folgt:

Fertigungsaufträge in Bearbeitung	31.12.2017	31.12.2016
in T€
Realisierte Teilumsätze	1.266	1.435
Erhaltene Anzahlungen	-1.784	-1.999
Saldo	-518	-564
Bilanzausweis Aktiva	133	87
Bilanzausweis Passiva	-651	-651
Saldo	-518	-564
Kosten	1.112	1.083
Teilgewinn	154	352
Antizipierte Verluste	0	0
	1.266	1.435

3.2.3 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen

in T€	31.12.2017	31.12.2016
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	46.761	32.680
Forderungen gegen verbundene Unternehmen	0	0
Sonstige Forderungen und finanzielle Vermögenswerte	1.483	3.749
Summe	48.244	36.429

Die Bruttoforderungen aus Lieferungen und Leistungen betragen 51.591 T€ (Vorjahr: 37.569 T€) und werden abzüglich der gebildeten Wertberichtigung von 4.829 T€ (Vorjahr: 4.889 T€) mit 46.761 T€ saldiert ausgewiesen (Vorjahr: 32.680 T€). Sie haben eine Laufzeit von weniger als einem Jahr. Einzelwertberichtigungen werden entsprechend der Einschätzung des Managements vorgenommen. Als Kriterien hierbei werden Überfälligkeit und Bonitätsabfragen bei externen Instituten herangezogen.

Die in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erfassten Wertberichtigungen stellen sich insgesamt wie folgt dar:

in T€	Stand 01.01.	Inanspruchnahme	Auflösung	aufwandswirksame Zuführung	Stand 31.12.
Einzelwertberichtigung	4.852	0	68	8	4.792
Portfoliobasierte Wertberichtigung	37	9	2	11	37
Summe	4.889	9	70	19	4.829

Zuführungen zu Einzelwertberichtigungen wurden in Höhe von 9 T€ (Vorjahr: 202 T€) durchgeführt.

Fremdwährungsforderungen bestanden zum Abschlussstichtag in Höhe von 3.174 T€ (Vorjahr: 4.918 T€). Die Bewertung der Fremdwährungsforderungen erfolgte zum Stichtagskurs. Sie umfassen eine Vielzahl von Einzelposten.

Die sonstigen Forderungen setzen sich wie folgt zusammen:

in T€	31.12.2017	31.12.2016
Finanzinstrumente
Debitorische Kreditoren	70	236
Forderungen gegen Versicherungen	2	0
Sonstige	44	2.177
	116	2.413
Übrige
Abgegrenzte Forschungs- und Entwicklungszuschüsse	518	308
Abgegrenzte Zinsforderungen	43	63
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten	805	965
	1.366	1.336
Summe	1.482	3.749

Zu den anderen Finanzinstrumenten verweisen wir auf Kapitel 3.6.

3.2.4 Laufende Steuerforderungen

Bei den laufenden Steuerforderungen handelt es sich um Steuererstattungsansprüche.

3.2.5 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

in T€	31.12.2017	31.12.2016
Kasse	13	5
Bank	11.659	11.214
Kurzfristige Wertpapiere	4	0
Summe	11.676	11.219

Der Posten Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente enthält neben dem Kassenbestand die kurzfristigen Bankeinlagen mit Laufzeiten von weniger als drei Monaten und kurzfristigen Wertpapiere.

3.3 Eigenkapital

Für nähere Informationen zur Veränderung des Eigenkapitals der Meyer Burger (Germany)-Gruppe im Geschäftsjahr 2017 wird auf die Eigenkapitalveränderungsrechnung verwiesen.

3.3.1 Gezeichnete Kapital

Das Stammkapital der Meyer Burger (Germany) GmbH wurde mit Umwandlung des Grundkapitals des Rechtsträgers bisheriger Rechtsform, der Meyer Burger (Germany) AG, erbracht und besteht als ein Geschäftsanteil im Nennbetrag von 16.207.045,00 €. Zum 31. Dezember 2017 wird der Geschäftsanteil der Meyer Burger (Germany) GmbH unmittelbar von der MBT Systems GmbH, Langenfeld gehalten. Die MBT Systems GmbH ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Meyer Burger Technology AG, Thun.

3.3.2 Kapitalrücklage

Die Kapitalrücklage wird unverändert zum Vorjahr mit 206.932 T€ ausgewiesen.

3.3.3 Gewinnrücklagen

Die Gewinnrücklagen werden in Höhe von 5.085 T€ ausgewiesen. Die Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Höhe von 773 T€ ergibt sich aus Änderungen der Aktivposten zu Pensionsverpflichtungen, den bilanzierten Mitarbeiteraktien und latenten Steuerforderungen, die ergebnisneutral zu erfassen sind.

Innerhalb der Gewinnrücklage werden Anteile an herrschenden Unternehmen der Meyer Burger (Germany) GmbH im Sinne des § 272 Abs. 4 HGB in Höhe von 588 T€ ausgewiesen.

3.3.4 Andere Rücklagen

In den anderen Rücklagen werden Unterschiede aus der Währungsumrechnung ausgewiesen.

in T€	Cash Flow Hedge	Available for Sale	Unterschied aus Währungsumrechnung	Summe
Stand 01.01.2017	0	0	51	51
Zuführung	0	0	-86	-86
Entnahmen/Entkonsolidierung	0	0	0	0
Veränderung der latenten Steuern	0	0	0	0
Stand 31.12.2017	0	0	-35	-35
in T€	Cash Flow Hedge	Available for Sale	Unterschied aus Währungsumrechnung	Summe
Stand 01.01.2016	0	0	18	18
Zuführung	0	0	33	33
Entnahmen	0	0	0	0
Veränderung der latenten Steuern	0	0	0	0
Stand 31.12.2016	0	0	51	51

3.3.5 Konzern-Bilanzverlust

Der Konzern-Bilanzverlust entwickelte sich wie folgt:

in T€	31.12.2017	31.12.2016
Verlustvortrag 01.01.	-213.243	-205.818
Jahresergebnis (Vorjahr: den Aktionären der Meyer Burger (Germany) AG zustehendes Ergebnis)	4.227	-7.424
Konzernbilanzverlust	-209.016	-213.242

3.4 Langfristige Schulden

3.4.1 Langfristige und kurzfristige Darlehen gegenüber Kreditinstituten

	31.12.2017	davon Restlaufzeit			31.12.2016	davon Restlaufzeit
in T€	Gesamt	bis 1 Jahr	von 1 bis 5 Jahre	über 5 Jahre	Gesamt	bis 1 Jahr	von 1 bis 5 Jahre	über 5 Jahre
Finanzverbindlichkeiten gesamt	861	861	0	0	2.024	1.169	855	0
Schuldscheindarlehen/Kaufpreisverb.	0	0	0	0	1.102	1.102	0	0
SSD (7-Y Fix)-Meyer Burger (Germany) AG	0	0	0	0	1.000	1.000	0	0
Verbindlichkeit aus Akquisition Gerling Applied Engineering Inc.	0	0	0	0	102	102	0	0
Gegenüber Kreditinstituten	861	861	0	0	922	67	855	0
Sparkasse Langen-Seligenstadt Muegge GmbH	716	716	0	0	716	0	716	0
Sparkasse Langen-Seligenstadt Muegge GmbH	145	145	0	0	206	67	139	0

Schuldscheindarlehen/Kaufpreisverbindlichkeit

Das fest verzinsliche Schuldscheindarlehen i.H.v. 1.000 T€ wurde 2017 endfällig getilgt.

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Die Laufzeit der endfälligen Darlehensverbindlichkeit in Höhe von 716 T€ und der Darlehensverbindlichkeit mit monatlicher Tilgung in Höhe von 145 T€ endet 2018.

Derzeit verfügt die Meyer Burger (Germany)-Gruppe über bilaterale Avalkreditlinien in Höhe von 14.550 T€ (Vorjahr: 9.550 T€), welche überwiegend durch die Meyer Burger Technology AG über deutsche und Schweizer Banken zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus hat die Meyer Burger (Germany)-Gruppe Kreditverträge mit der Meyer Burger Technology AG mit einem Gesamtvolumen von 99,5 Mio. € abgeschlossen. Davon waren zum Abschlussstichtag 99,2 Mio. € ausgeschöpft. Sämtliche Finanzverbindlichkeiten, mit Ausnahme der bestehenden Immobiliendarlehen, sowie die Avalkreditlinien der Meyer Burger Technology AG werden auf ungesicherter Basis zur Verfügung gestellt. Sie unterliegen keinen Financial Covenants.

Die Finanzverbindlichkeiten werden zu ihren fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode angesetzt.

3.4.2 Latente Steueransprüche und -verbindlichkeiten

Die aktiven und die passiven latenten Steuern entfallen auf Ansatz- und Bewertungsunterschiede bei den Bilanzpositionen und auf steuerliche Verlustvorträge wie folgt:

in T€	31.12.2017		31.12.2016
	aktiv	passiv	aktiv	passiv
Anlagevermögen	60	1.002	72	1.233
Forderungen	731	116	0	423
Rückstellungen	50	1.357	11	1.227
Vorräte	138	273	391	0
Sonstiges	343	70	985	0
Verbindlichkeiten	711	355	15	55
Verlustvorträge	21.165	0	19.269	0
Summe vor Saldierung	23.198	3.173	20.743	2.938
Saldierung	-2.416	-2.416	-1.968	-1.968
Bilanzausweis	20.782	757	18.775	970

Von den latenten Steueransprüchen in Höhe von 23.198 T€ (Vorjahr: 20.743 T€) sind 15.452 T€ (Vorjahr: 4.411 T€) als langfristig und 7.746 T€ (Vorjahr: 16.332 T€) als kurzfristig einzustufen.

Bei den latenten Steuerverbindlichkeiten in Höhe von 3.173 T€ (Vorjahr: 2.938 T€) sind 1.072 T€ (Vorjahr: 1.233 T€) als langfristig und 2.101 T€ (Vorjahr: 1.705 T€) als kurzfristig zu klassifizieren.

Unter Berücksichtigung der Mittelfristplanung 2018 bis 2020 und der daraus resultierenden Prognose zur Nutzung der Verlustvorträge war eine aktive Steuerlatenz in Höhe von 1.896 T€ neu zu bilden (Vorjahr: Auflösung von 3.143 T€).

Auf Verlustvorträge von insgesamt 150.809 T€ (Vorjahr: 160.490 T€) wurden keine aktiven latenten Steuern gebildet, da aufgrund des Planungshorizontes von drei Jahren ein ausreichend zu versteuerndes Ergebnis nicht dargelegt werden kann.

Wir verweisen auf Kapitel 4.10.

3.4.3 Langfristige Rückstellungen

Unter den langfristigen Rückstellungen werden Rückstellungen für ein Mitarbeiterbeteiligungsprogramm in Höhe von 979 T€ (Vorjahr: 492 T€) sowie Pensionsrückstellungen in Höhe von 1.567 T€ (Vorjahr: 1.794 T€) ausgewiesen. Wir verweisen auf die nachfolgenden Kapitel.

3.4.3.1 Pensionsverpflichtung

Die Meyer Burger (Germany)-Gruppe verfügt über leistungsorientierte Pensionspläne. Die Pensionszusagen der Meyer Burger (Germany) GmbH und der AIS Automation Dresden GmbH wurden in den Vorjahren durch Auslagerung auf die Deutsche Pensionsfonds AG (DPAG) gem. § 3 (66) EStG und die Unterstützungskasse ZDHUK gem. § 4d EStG übertragen.

Die Finanzierung erfolgte im Pensionsfond durch Zahlung eines Einmalbetrages und in der Unterstützungskasse durch Zahlung jährlich laufender Beiträge, wodurch alle Pensionsansprüche vollständig fondsfinanziert sind.

Da einige wenige Risiken in der Meyer Burger (Germany)-Gruppe verbleiben, ist weiterhin eine Defined Benefit Liability zu bilanzieren. Für die Pensionspläne beim Pensionsfond wird unter den langfristigen Rückstellungen eine Rückstellung von 1.132 T€ (Vorjahr: 1.314 T€) ausgewiesen. Für die Pensionspläne bei der Unterstützungskasse wird ebenso unter den langfristigen Rückstellung eine Rückstellung von 434 T€ (Vorjahr: 480 T€) dargestellt.

Die Berechtigten erhalten entsprechend der vereinbarten Pensionspläne mit Erreichen der Altersgrenze einen Anspruch auf eine monatliche Rente bzw. auf Antrag eine einmalige Kapitalabfindung. Im Fall einer Berufsunfähigkeit erhalten die Berechtigten eine monatliche Berufsunfähigkeitsrente bis zum Zeitpunkt des Eintritts der lebenslangen Altersrente. Im Todesfall des Berechtigten erhalten die Hinterbliebenen aus der Hinterbliebenenrenten-Zusatzversicherung eine monatliche garantierte Hinterbliebenenrente.

Die monatliche Altersrente ist abhängig vom vertraglich vereinbarten Prozentsatz des garantierten Jahresgrundgehaltes zum Zeitpunkt des vertraglich festgelegten Renteneintrittsalters. Wird das vertraglich vereinbarte garantierte Jahresgrundgehalt angehoben, verpflichtet sich die Gesellschaft, die Bemessungsgrundlage entsprechend anzuheben.

Es erfolgten im Berichtsjahr keine Zahlungen an die gesetzlichen Rentenversicherungsträger für ehemalige Vorstände und Gründungsmitglieder, da keine gesetzliche Rentenversicherungspflicht für diese Personen besteht. Bezüglich der geleisteten Beiträge an die gesetzliche Rentenversicherung für die Mitarbeiter wird auf Kapitel 4.6 Personalaufwand verwiesen.

Unternehmensspezifische Risiken bei den leistungsorientierten Pensionsplänen können in der Zukunft auftreten, wenn es zu Unterversicherungen kommt und diese dann der Meyer Burger (Germany)-Gruppe als Nachschüsse auferlegt werden. Eine Unterversicherung kann durch Realisation von Inflationsrisiken und Langlebigkeitsrisiken entstehen.

Die Pläne wurden getrennt nach der jeweiligen Finanzierung bei dem Pensionsfonds und bei der Unterstützungskasse gutachterlich bewertet. In den nachfolgenden Tabellen wurden beide Finanzierungen zusammengefasst dargestellt. Sofern Besonderheiten bei den einzelnen Finanzierungen bestehen, werden diese gesondert erläutert.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die zugrunde liegenden versicherungsmathematischen Angaben der bilanzierten Pensionsverpflichtungen:

Versicherungsmathematische Angaben
in %	31.12.2017	31.12.2016
Zinssatz
- Pensionspläne der Meyer Burger (Germany) GmbH	1,97	1,76
- andere Pensionspläne	1,87	1,72
Rentenerhöhung	1,75	1,75

Als Rechnungsgrundlage dienten im Berichtsjahr und im Vorjahr die Richttafeln 2005 G von Dr. Klaus Heubeck.

Die Sensitivitätsanalyse für die Pensionsverpflichtung zum Bilanzstichtag ergibt sich aus der nachfolgenden Tabelle:

Sensitivitätsanalyse des Anwartschaftsbarwertes	31.12.2017	31.12.2016
Sensitivität Zins
+0,5% in T€	6.722	7.073
-0,5% in T€	7.791	8.249
Sensitivität Rententrend
+0,25% in T€	7.488	7.907
-0,25% in T€	6.978	7.360
Verlängerung der Lebenserwartung um 1 Jahr
in T€	7.548	7.948

Die dargestellten Sensitivitätsanalysen für diese Annahmen wurden durchgeführt, indem eine erneute Bewertung der leistungsorientierten Verpflichtungen unter Ansatz einer nach vernünftigem Ermessen möglichen Änderungen der jeweiligen Annahme zum Bilanzstichtag durchgeführt wurde. Die übrigen versicherungsmathematischen Annahmen wurden dabei jeweils unverändert belassen. Somit wird eine gleichzeitige Änderung von mehreren versicherungsmathematischen Annahmen durch die durchgeführten Sensitivitätsanalysen nicht erfasst.

Entwicklung Aktivüberhang/Rückstellung
in T€	31.12.2017	31.12.2016
Stand 01.01.	1.794	1.337
Zinsaufwand/-ertrag	31	31
Dienstzeitaufwand	0	0
Aufwand auf bereits abgeleistete Dienstzeiten	0	0
Gewinne/Verluste aus Abfindungen	0	0
Arbeitgeberbeiträge	-36	-123
versicherungsmathematische Gewinne/Verluste	-254	716
aus Änderung finanzieller Annahmen	-217	751
aus bestandsbedingten Anpassungen	-37	-35
Neubewertung Planvermögen	32	-167
Neubewertung aus der Begrenzung des Nettovermögenswerts	0	0
Stand 31.12.	1.567	1.794

Sowohl für den Teil der Pensionszusagen für den die Finanzierung über den Pensionsfond erfolgt als auch für den Teil, der über die Unterstützungskasse finanziert wird, ergibt sich jeweils eine zu bilanzierende Rückstellung.

Die Entwicklung des Anwartschaftsbarwerts der Pensionsverpflichtung geht aus der folgenden Tabelle hervor:

Entwicklung des Anwartschaftsbarwertes
in T€	31.12.2017	31.12.2016
Stand 01.01.	7.627	6.990
Dienstzeitaufwand	0	0
Aufwand für bereits abgeleistete Dienstzeiten	0	0
versicherungsmathematische Gewinne/Verluste auf Abfindungen	0	0
Zinsaufwand	131	168
gezahlte Versorgungsleistungen	-277	-247
aus aktuellen Versorgungsleistungen	-277	-247
aus Abfindungen	0	0
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste	-254	716
aus Änderung finanzieller Annahmen	-217	751
aus bestandsbedingten Anpassungen	-37	-35
Stand zum 31.12.	7.227	7.627

In der Gewinn- und Verlustrechnung wird der Nettozins im Finanzergebnis ausgewiesen. Die restlichen Auswirkungen werden im Personalaufwand dargestellt.

Das Planvermögen besteht mit einem beizulegenden Zeitwert von 5.655 T€ (Vorjahr: 5.833 T€). Die Beitragszahlungen erfolgen in voller Höhe aus Arbeitgeberbeiträgen.

Die Entwicklung des beizulegenden Zeitwerts wird aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlich:

Entwicklung des beizulegenden Zeitwertes
in T€	31.12.2017	31.12.2016
Stand 01.01.	5.833	5.653
Zinsertrag	95	137
Arbeitgeberbeiträge	36	123
gezahlte Versorgungsleistungen	-277	-247
aus aktuellen Versorgungsleistungen	-277	-247
aus Abfindungen	0	0
Neubewertung Planvermögen	-32	167
Stand zum 31.12.	5.655	5.833

Im Berichtsjahr hat sich im Rahmen der Bewertung der Pensionspläne weder für den beim Pensionsfond noch für den bei der Unterstützungkasse geführten Plan ein Effekt aus der Begrenzung das Nettovermögens (asset ceiling) ergeben.

Für 2018 erwarten wir für die Pensionsverpflichtung Zahlungen an die Unterstützungskasse in Höhe von 45 T€ (Vorjahr: 53 T€). Sofern es in den Pensionsfondzusagen zu einer Unterversicherung kommen sollte, die derzeit nicht gegeben ist, können vom Pensionsfond Nachschüsse gefordert werden. Die gewichtete durchschnittliche Duration der Pensionsverpflichtungen beträgt 14,98 Jahre (Vorjahr 15,62 Jahre).

3.4.3.2 Mitarbeiteraktien (anteilsbasierte Vergütung)

Hier ausgewiesen werden die von der Meyer Burger (Germany) -Gruppe erworbenen Meyer Burger - Aktien im Zusammenhang des gewährten Meyer Burger Mitarbeiterbeteiligungsprogramms an leitende Angestellte, Vorstände und Geschäftsführer der Meyer Burger (Germany) - Gruppe. Damit soll den Teilnehmern die Möglichkeit geboten werden, an der Wertsteigerung der Gesellschaft zu partizipieren. Die Teilnahme am Plan ist freiwillig.

Im Vorjahr wurden 181.525 Aktien aus dem Plan 2015 ausgewiesen, die nach Ablauf der Sperrfrist auf die Mitarbeiter im abgelaufenen Geschäftsjahr übertragen wurden.

Die Ausgabe der Aktien für 2016 und 2017 entwickelte sich wie folgt:

Aktienausgabe	2017	2016
Ausgabemonat	April 17	April 16
Anzahl der ausgegebenen Aktien	802.401	137.711
Anzahl der neu zugeteilten und zum Bilanzstichtag noch nicht verfallenen Aktien aus Bezugsrechteverkauf	0	276.537
Anzahl der insgesamt noch nicht verfallenen Aktien zum Bilanzstichtag	750.519	384.918
Ablauf des Erdienungszeitraums	März 20	März 19
Laufzeit ab Ausgabedatum	36 Monate	36 Monate
Restlaufzeit am Bewertungsstichtag	27 Monate	15 Monate
Erwartete Dividende	0	0
Maßgeblicher Börsenkurs der Meyer Burger Aktie zum Bilanzstichtag	1,67 CHF	1,67 CHF
Maßgeblicher Börsenkurs der Meyer Burger Aktie zum Gewährungstag	0,85 CHF	3,82 CHF
Nennwert je Aktie zum Gewährungstag	0,05 CHF	0,05 CHF
Marktwert abzüglich Nennwert je Aktie zum Gewährungstag	0,80 CHF	3,77 CHF
Maßgeblicher Börsenkurs der Meyer Burger Aktie zum Bilanzstichtag	1,43 €	1,43 €
Maßgeblicher Börsenkurs der Meyer Burger Aktie zum Gewährungstag	0,78 €	3,50 €
Nennwert je Aktie zum Gewährungstag	0,04 €	0,04 €
Marktwert abzüglich Nennwert je Aktie zum Gewährungstag	0,74 €	3,46 €

Im Rahmen einer Kapitalerhöhung im Geschäftsjahr 2016 bei der Meyer Burger Technology AG, Thun wurden bis zum Ende der Bezugsfrist am 15. Dezember 2016 Bezugsrechte ausgeübt und neue Namensaktien zum Bezug angeboten. Für die Teilnehmer am Aktienplan 2016 wurden 276.537 Aktien bezogen.

Die Wertpapiere aus dem Mitarbeiterbeteiligungsprogramm wurden zum Bilanzstichtag mit 1.621 T€ (Vorjahr: 367 T€) bewertet. Ferner wurden in diesem Zusammenhang Rückstellungen in Höhe von 981 T€ (Vorjahr: 159 T€) passiviert. Für den bereits im Zuteilungszeitpunkt in Form eines steuerfreien Nettolohneinbehalts durch die Mitarbeiter geleisteten Erwerbspreises wurde eine sonstige Verbindlichkeit in Höhe von 4 T€ (Vorjahr: 7 T€) passiviert.

3.5 Kurzfristige Schulden

3.5.1 Verbindlichkeiten aus Auftragsfertigung

Verbindlichkeiten aus Auftragsfertigung siehe Kapitel 3.2.2.

3.5.2 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten

Die Position gliedert sich wie folgt:

in T€	31.12.2017	31.12.2016
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	22.699	19.938
Sonstige Verbindlichkeiten	6.716	5.842
Summe	29.415	25.780

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkeiten erhöhten sich um 3.635 T€ auf 29.415 T€. Sie weisen alle eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr auf. Fremdwährungsverbindlichkeiten bestanden zum Abschlussstichtag in Höhe von 459 T€ (Vorjahr: 1.997 T€), deren Bewertung zum Stichtagskurs erfolgte.

Die sonstigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

in T€	31.12.2017	31.12.2016
Finanzinstrumente
Kreditorische Debitoren	2	106
Übrige Finanzinstrumente	890	276
	892	382
Übrige
Passive Rechnungsabgrenzung	19	14
Ausstehende Eingangsrechnungen	1.561	1.209
Verbindlichkeiten Personal	4.244	4.237
	5.824	5.460
Summe	6.716	5.842

In den sonstigen Verbindlichkeiten werden solche für Personal in Höhe von 4.244 T€ (Vorjahr: 4.237 T€) sowie ausstehende Rechnungen/Leistungen in Höhe von 1.561 T€ (Vorjahr: 1.209 T€) ausgewiesen.

Die Verbindlichkeit für ausstehende Rechnungen und Leistungen betrifft eine Vielzahl von Einzelposten im wesentlichen aus Materialbestellungen und Personalkosten für Leiharbeiter. Die Verbindlichkeiten im Personalbereich resultieren im Wesentlichen aus Überstunden, Tantiemen bzw. Bonuszahlungen aus Zielvereinbarungen und Urlaub.

Die sonstigen Verbindlichkeiten haben alle eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

3.5.3 Erhaltene Anzahlungen

Die Position gliedert sich wie folgt:

in T€	31.12.2017	31.12.2016
Insgesamt	16.741	14.532
Davon fällig vor Ablauf eines Jahres	16.741	14.532
Davon gesichert durch Bankbürgschaften	4.779	3.041
Davon mit Vorräten saldiert	3.707	8.524
Davon mit Forderungen saldiert	1.133	639
Davon mit Verbindlichkeiten saldiert	651	651
Davon auf Passivseite ausgewiesen	11.250	4.718

3.5.4 Kurzfristige Darlehen

Zum Stichtag bestehen kurzfristige Darlehen gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 145 T€ sowie sonstigen Kreditgebern in Höhe von 2 T€ (Vorjahr: 106 T€) und betreffen die Tilgungsbeträge des Jahres 2018 für die kurzfristigen Darlehen. Außerdem bestehen 99.196 T€ (Vorjahr: 99.700 T€) kurzfristige Darlehen gegenüber der Meyer Burger Technology AG. Wir verweisen auf Kapitel 3.4.1.

3.5.5 Laufende Steuerverbindlichkeiten

Die Position enthält im Wesentlichen die erwarteten Steuernachzahlungen.

3.5.6 Kurzfristige Rückstellungen

in T€	Stand 01.01.2017	Abgang Entkonsolidierung	Verbrauch	Auflösung	Zuführung	Stand 31.12.2017
Sonstige Rückstellungen
Nacharbeiten	4.523	0	4.150	152	2.118	2.339
Garantie	2.253	0	2.040	0	3.052	3.265
Vertragsabwicklung/Schadenersatz	0	0	0	0	0	0
Steuerliche Risiken	624	0	0	0	0	624
Übrige	5.500	0	265	0	218	5.453
Summe	12.900	0	6.455	152	5.388	11.681

Die Berechnung der Gewährleistungsrückstellung basiert auf historischen Gewährleistungsaufwendungen sowie Schätzungen bezüglich der zukünftigen Kosten. In die Höhe der Rückstellung gehen sowohl der tatsächlich angefallene Garantieaufwand der Vergangenheit als auch technische Informationen über Produktschwächen ein, die in der Konstruktions- und Testphase oder bei der Installation des Produkts entdeckt wurden.

Grundlage für die Bildung der Rückstellung für Nacharbeiten ist die Einschätzung der Projektleiter für noch anfallende Kosten.

Unter den übrigen Rückstellungen sind in erster Linie Rückzahlungsverpflichtungen für einen seitens der Meyer Burger (Germany) GmbH gekündigten Fertigungsauftrag in Höhe von 4.758 T€ enthalten.

Der Abfluss der zurückgestellten Beträge wird innerhalb eines Jahres erwartet. Im Vorjahr stellten sich die kurzfristigen Rückstellungen wie folgt dar:

in T€	Stand 01.01.2016	Abgang Entkonsolidierung	Verbrauch	Auflösung	Zuführung	Stand 31.12.2016
Sonstige Rückstellungen
Nacharbeiten	3.235	0	873	161	2.322	4.523
Garantie	2.163	0	1.493	412	1.995	2.253
Vertragsabwicklung/Schadenersatz	0	0	0	0	0	0
Steuerliche Risiken	624	0	0	0	0	624
Übrige	5.938	0	413	311	286	5.500
Summe	11.960	0	2.779	884	4.603	12.900

3.6 Sonstige Angaben zu den Finanzinstrumenten

Zu den Finanzinstrumenten zählen originäre und derivative Finanzinstrumente.

Die originären Finanzinstrumente umfassen auf der Aktivseite hauptsächlich die Forderungen, die sonstigen finanziellen Vermögenswerte und die liquiden Mittel. Auf der Passivseite enthalten die originären Finanzinstrumente im Wesentlichen die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Verbindlichkeiten.

Der Bestand an originären und derivativen Finanzinstrumenten wird in der Bilanz ausgewiesen. Soweit bei den finanziellen Vermögenswerten Ausfallrisiken erkennbar sind, werden diese Risiken durch Wertberichtigungen erfasst.

Des Weiteren verwendet die Meyer Burger (Germany)-Gruppe grundsätzlich auch derivative Finanzinstrumente, die zur Absicherung des Währungsrisikos eingesetzt werden. Die eingesetzten Devisentermingeschäfte beziehen sich auf die Kurssicherung wesentlicher Zahlungsströme in Fremdwährung aus dem operativen Geschäft. Die Meyer Burger (Germany)-Gruppe sichert im Einzelfall in Abhängigkeit von der Bedeutung des Geschäftes Materialeinkäufe bzw. Anlagenverkäufe in Fremdwährung durch Devisentermingeschäfte. Zur Absicherung des Zinsrisikos werden Zinsswaps abgeschlossen, bei denen in festgelegten Zeitabständen, die unter Bezugnahme auf einen vorab vereinbarten Nennbetrag ermittelte Differenz zwischen festverzinslichen und variabel verzinslichen Beträgen mit dem Vertragspartner getauscht werden. Mit diesen Zinsswaps wird die zugrunde liegende Verpflichtung abgesichert. Auf eine Anwendung von Hedge Accounting wurde wie im vorangegangenen Geschäftsjahr verzichtet.

Finanzinstrumente werden zunächst mit ihren Anschaffungskosten bewertet. Wertpapiere und börsennotierten, sonstige Beteiligungen, die auf Basis beizulegender Werte gehalten werden, werden zum beizulegenden Zeitwert im Sinne des IAS 39 kategorisiert und erfasst. Wertänderungen werden im Finanzergebnis dargestellt.

Andere Wertpapiere des Finanzmittelfonds werden als "Zur Veräußerung verfügbar" klassifiziert und ebenfalls mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Finanzielle Vermögenswerte, die der Kategorie "Gehalten bis zur Endfälligkeit" zuzuordnen sind, bestehen nicht.

Finanzielle Verbindlichkeiten mit einer festen Laufzeit werden mit ihren fortgeführten Anschaffungskosten nach der Effektivzinsmethode bewertet.

Alle in der Meyer Burger (Germany)-Gruppe abgeschlossenen derivativen Finanzinstrumente werden zunächst in der Bilanz mit ihren Anschaffungskosten erfasst und in der Folge mit ihrem Marktwert am Bilanzstichtag bewertet.

Veränderungen des Marktwertes von Derivaten werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die Marktwerte der Devisentermingeschäfte werden auf der Basis anerkannter Modelle ermittelt. Die Marktwerte der Zinssicherungsinstrumente werden auf Basis abgezinster, zukünftig erwarteter Cash Flows ermittelt.

In Abhängigkeit vom Marktwert am Bilanzstichtag werden derivative Finanzinstrumente als sonstiger finanzieller Vermögenswert (bei positivem Marktwert) oder als finanzielle Verbindlichkeit (bei negativem Marktwert) ausgewiesen.

Im Geschäftsjahr 2017 haben sich keine berichtspflichtigen Sachverhalte ergeben.

3.6.1 Buch- und beizulegende Zeitwerte von Finanzinstrumenten

Die folgende Tabelle stellt die Buch- und beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente, welche dem Anwendungsbereich des IFRS 7 unterliegen, dar. Der beizulegende Zeitwert eines Finanzinstruments ist der Preis, zu dem eine Partei die Rechte und/oder Pflichten aus diesem Finanzinstrument von einer unabhängigen anderen Partei übernimmt.

31.12.2017
in T€	Buchwerte				Fair Value
Kategorie	zur Veräußerung verfügbar (Available for sale)		Kredite und Forderungen (Loans and receivables)	Summe
Bewertungsmaßstab	at cost (Anschaffungskosten)	Fair value	at cost (Anschaffungskosten)
Klasse
AKTIVA
Forderungen aus Versicherungsverträgen	0	0	1.026	1.026	0
afs-Wertpapiere	0	1.622	0	1.622	0
Kautionen	0	0	95	95	0
Forderung aus Auftragsfertigung	0	0	133	133	0
Forderungen aus Lieferungen u. Leistungen	0	0	46.761	46.761	0
Sonstige Forderungen	0	0	1.482	1.482	0
Zahlungsmittel und Zahlungsmittel- äquivalente	0	0	11.676	11.676	0

Die zur Veräußerung verfügbaren Wertpapiere betreffen Aktien der Meyer Burger Technology AG, die im Rahmen eines Mitarbeiteraktien-Beteiligungsprogrammes erworben wurden.

31.12.2017
in T€	Buchwerte		Fair Value
Kategorie	other liabilities
Bewertungsmaßstab	at amortised cost (fortgeführte Anschaffungskosten)	Summe
Klasse
PASSIVA
Langfristige verzinsliche Darlehen	716	716	0
Kurzfristige verzinsliche Darlehen	99.341	99.341	0
Verbindlichkeiten aus Auftragsfertigung	651	651	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	22.699	22.699	0
Übrige sonstige Verbindlichkeiten	6.716	6.716	0

Im Vorjahr stellten sich die Finanzinstrumente wie folgt dar:

31.12.2016
in T€		Buchwerte			Fair Value
Kategorie		zur Veräußerung verfügbar (Available for sale)	Kredite und Forderungen (Loans and receivables)	Summe
Bewertungsmaßstab	at cost (Anschaffungskosten)	Fair value	at cost (Anschaffungskosten)
Klasse
AKTIVA
Forderungen aus Versicherungsverträgen	0	0	0	0	0
afs-Wertpapiere	0	367	0	367	0
Kautionen	0	0	0	0	0
Forderung aus Auftragsfertigung	0	0	0	0	0
Forderungen aus Lieferungen u. Leistungen	0	0	32.766	32.766	0
Sonstige Forderungen	0	0	3.749	3.749	0
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	0	0	11.219	11.219	0

31.12.2016
in T€	Buchwerte		Fair Value
Kategorie	other liabilities
Bewertungsmaßstab	at amortised cost (fortgeführte Anschaffungskosten)	Summe
Klasse
PASSIVA
Langfristige verzinsliche Darlehen	923	923	923
Kurzfristige verzinsliche Darlehen	100.801	100.801	100.801
Verbindlichkeiten aus Auftragsfertigung	651	651	651
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	19.938	19.938	19.939
Übrige sonstige Verbindlichkeiten	5.842	5.842	5.842

Die beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente wurden auf der Basis der am Bilanzstichtag zur Verfügung stehenden Marktinformationen und der nachstehend dargestellten Methoden und Prämissen ermittelt.

Forderungen aus Auftragsfertigung und Lieferungen und Leistungen sowie Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente: Aufgrund der kurzen Laufzeiten dieser Finanzinstrumente wird angenommen, dass die beizulegenden Zeitwerte den Buchwerten entsprechen.

Übrige finanzielle Vermögenswerte: Die zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte beinhalten:

Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Eigenkapitalanteile: Die zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Eigenkapitalanteile wurden anhand der zum 31. Dezember festgestellten Börsenkurse bewertet.

Zu Anschaffungskosten bewertete Eigenkapitalanteile: Für zu Anschaffungskosten bewertete Eigenkapitalanteile konnten keine beizulegenden Zeitwerte ermittelt werden, da Börsen- oder Marktwerte nicht vorhanden waren. Hierbei handelt es sich um Anteile an nicht börsennotierten Unternehmen, bei denen keine Indikatoren einer dauerhaften Wertminderung zum Bilanzstichtag vorlagen und infolge nicht zuverlässig bestimmbarer Cash Flows auf eine Bewertung mittels Diskontierung von erwarteten Cash Flows verzichtet wurde.

Die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte beinhalten derivative Finanzinstrumente, die nicht in ein Hedge Accounting einbezogen sind.

Sonstige Forderungen und Vermögenswerte: Diese Finanzinstrumente werden zu Anschaffungskosten bilanziert. Aufgrund der kurzen Laufzeiten dieser Finanzinstrumente wird angenommen, dass die beizulegenden Zeitwerte den Buchwerten entsprechen.

Darlehensverbindlichkeiten: Die Darlehen werden mit ihrem Rückzahlungsbetrag ausgewiesen. Die beizulegenden Zeitwerte der Darlehen werden als Barwerte der zukünftig erwarteten Cash Flows ermittelt. Zur Diskontierung werden marktübliche Zinssätze bezogen auf die entsprechenden Fristigkeiten verwendet.

Verbindlichkeiten aus Auftragsfertigung und Lieferungen und Leistungen: Es wird angenommen, dass die beizulegenden Zeitwerte aufgrund der kurzen Laufzeiten den Buchwerten entsprechen.

Übrige finanzielle Verbindlichkeiten: Die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten beinhalten derivative Finanzinstrumente, die nicht in ein Hedge Accounting einbezogen sind. Die beizulegenden Zeitwerte der Zinssicherungsinstrumente (Zinsswap) wurden auf Basis abgezinster, zukünftig erwarteter Cash Flows ermittelt; dabei wurden die für die Restlaufzeiten der Finanzinstrumente geltenden Marktzinssätze verwendet.

Bei den derivativen Finanzinstrumenten handelt es sich vor allem um derivative Währungssicherungskontrakte. Die beizulegenden Zeitwerte von Devisentermingeschäften wurden auf der Basis abgezinster, zukünftig erwarteter Cash Flows ermittelt; dabei wurden die für die Restlaufzeiten der Finanzinstrumente geltenden Marktzinssätze verwendet.

Bei den übrigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten wurde aufgrund der kurzen Laufzeiten dieser Finanzinstrumente angenommen, dass die beizulegenden Zeitwerte den Buchwerten entsprechen.

Die Fair Values setzen sich wie folgt zusammen:

Fair Value Hierarchie	2017				2016
in T€	Stufe 1	Stufe 2	Stufe 3	Gesamt	Stufe 1	Stufe 2	Stufe 3	Gesamt
Finanzielle Vermögenswerte
Zu Handelszwecken gehalten	0	0	0	0	0	0	0	0
Zur Veräußerung verfügbar	1.622	0	0	1.622	367	0	0	367
Finanzielle Verbindlichkeiten
Zu Handelszwecken gehalten	0	0	0	0	0	0	0	0

Bewertungsstufe 1: Unveränderte Übernahme von Preisen von aktiven Märkten für identische finanzielle Vermögenswerte oder finanzielle Verbindlichkeiten.

Bewertungsstufe 2: Verwendung von Inputfaktoren, bei denen es sich nicht um die in Stufe 1 berücksichtigten notierten Preise handelt, die sich aber für den finanziellen Vermögenswert oder die finanzielle Verbindlichkeit entweder direkt (d. h. als Preis) oder indirekt (d. h. in Ableitung von Preisen) beobachten lassen.

Bewertungsstufe 3: Verwendung von nicht auf beobachtbaren Marktdaten basierenden Faktoren für die Bewertung des finanziellen Vermögenswerts oder der finanziellen Verbindlichkeit (nicht beobachtbare Inputfaktoren).

3.6.2 Nettogewinn oder -verluste

in T€	2017	2016
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte	0	63
Kredite und Forderungen	60	1.766
Zu Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten	0	0

Die Nettogewinne (+) und -verluste (-) der "Zur Veräußerung verfügbaren" finanziellen Vermögenswerte sowie der "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten beinhalten die Ergebnisse aus Marktwertänderungen. Die Nettogewinne bzw. -verluste aus "Krediten und Forderungen" beinhalten im Wesentlichen Ergebnisse aus Wertminderungen und Zuschreibungen sowie auch Zinsaufwendungen bzw. Zinserträge aus diesen Finanzinstrumenten.

3.6.3 Gesamtzinsertrag und -aufwand

Die Gesamtzinserträge und -aufwendungen der fortgeführten Aktivitäten für finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten, die nicht erfolgswirksam mit den beizulegenden Zeitwerten bewertet wurden, stellen sich wie folgt dar:

in T€	2017	2016
Gesamtzinsertrag	2	2
Gesamtzinsaufwand	5.208	5.531

4 Erläuterungen zu den einzelnen Posten der Gewinn- und Verlustrechnung

4.1 Umsatzerlöse

Die Gesellschaften der Meyer Burger (Germany)-Gruppe erfassen die Umsätze übereinstimmend mit dem IAS 11 und IAS 18. Im Geschäftsjahr 2017 wurde ein Konzernumsatz in Höhe von 242.227 T€ (Vorjahr: 212.658 T€) erzielt. Darin sind keine Umsätze aus Auftragsfertigung nach IAS 11 enthalten.

Vom Konzernumsatz wurden 216.831 T€ mit der Lieferung von Maschinen und 25.396 T€ mit der Bereitstellung von Ersatzteilen und Serviceleistungen erzielt.

4.2 Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen

Der Bestand an fertigen und unfertigen Erzeugnissen hat sich um 4.659 T€ verringert. Im Vorjahr erfolgte eine Bestandserhöhung um 8.833 T€.

4.3 Aktivierte Eigenleistungen

Die aktivierten Eigenleistungen in Höhe von 931 T€ (Vorjahr: 1.128 T€) umfassen neben den Herstellungskosten für eigene Anlagen und Maschinen auch die aktivierten Entwicklungskosten. In den Herstellungskosten sind die direkt zuordenbaren Personalaufwendungen enthalten.

Eigenleistungen wurden in Höhe von 917 T€ (Vorjahr: 1.113 T€) aktiviert, welche den Bau von Forschungs- und Entwicklungsmaschinen für zukunftsweisende Technologien betreffen. Aktivierte Entwicklungskosten fielen in Höhe von 14 T€ (Vorjahr: 15 T€) an.

in T€	2017	2016
Aktivierte Eigenleistungen für Entwicklungsprojekte	14	15
Aktivierte Eigenleistungen für eigengenutzte Anlagen	917	1.113
Summe	931	1.128

4.4 Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:

in T€	2017	2016
Erträge aus Währungsdifferenzen	114	462
Periodenfremde Erträge	113	321
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen	0	23
Erträge aus Vermietung	537	578
Erträge aus Rückdeckungsversicherungen	72	22
Verrechnete Sachbezüge	324	425
sonstige Erträge	1.045	3.627
Summe	2.205	5.458

Die sonstigen Erträge beinhalten unter anderem die Ertäge aus dem Betrieb des Kindergartens am Standort Hohenstein-Ernstthal und der Kantinen sowie aus der Verschrottung veralteten Materials und Versicherungsentschädigungen.

4.5 Materialaufwand

in T€	2017	2016
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe und bezogene Waren	144.862	118.767
Aufwendungen für bezogene Leistungen	4.565	2.203
Summe	149.427	120.970

In den Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren sind in erster Linie Komponenten für den Anlagenbau enthalten. Die Erhöhung der Materialaufwendungen ist hierbei vor allem auf die Steigerung des Produktionsvolumens im Geschäftsbereich Photovoltaik am Standort Hohenstein-Ernstthal zurückzuführen.

Von den Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen und bezogenen Waren wurden erhaltene Sachzuschüsse für Forschungs- und Entwicklungsprojekte (130 T€) abgesetzt.

4.6 Personalaufwand

Die Zusammensetzung des Personalaufwands ist aus der folgenden Tabelle ersichtlich.

in T€	2017	2016
Löhne und Gehälter	35.224	35.250
Soziale Abgaben	6.393	6.238
Aufwendungen für Altersversorgung	973	936
Leiharbeiter	4.969	5.361
Summe	47.559	47.785

Die Aufwendungen für Löhne und Gehälter senkten sich leicht gegenüber dem Vorjahr von 35.250 T€ auf 35.224 T€. Die Höhe der Aufwendungen für Leiharbeiter sank von 5.361 T€ auf 4.969 T€. Von den Löhnen und Gehältern wurden erhaltene Sachzuschüsse für Forschungs- und Entwicklungsprojekte (631 T€) abgesetzt.

Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung wurden in Höhe von 3.128 T€ gezahlt.

Insgesamt sank die Zahl der Mitarbeiter gruppenweit um 30 auf 728. Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter während des Geschäftsjahres 2017 betrug 720 (Vorjahr: 724). Von den am Bilanzstichtag 728 angestellten Mitarbeitern (Vorjahr: 758) waren wie folgt beschäftigt:

	per 31.12.2017	Durchschnitt 2017	per 31.12.2016	Durchschnitt 2016
Produktion	456	450	382	372
Forschung und Entwicklung	97	94	154	107
Service	39	40	59	59
Vertrieb	50	53	60	74
Verwaltung (ohne Vorstände)	57	58	76	118
Summe	699	695	731	730
Auszubildende	29	25	27	25
Gesamt	728	720	758	755

Im Geschäftsjahr 2017 wurde für einzelne Mitarbeiter eine Neuzuordnung zu den Bereichen Produktion, Forschung und Entwicklung und Verwaltung vorgenommen.

4.7 Abschreibungen

in T€	2017	2016
Immaterielle Vermögenswerte	1.340	4.920
Entwicklungskosten	672	972
Sachanlagen	6.884	7.254
Summe	8.896	13.146

Die Abschreibungen reduzierten sich im Vorjahresvergleich von 13.146 T€ auf 8.896 T€.

Auf immaterielle Vermögenswerte wurden insgesamt 2.012 T€ (Vorjahr: 5.892 T€) abgeschrieben. Diese setzen sich aus planmäßigen Abschreibungen auf Entwicklungskosten in Höhe von 672 T€ (Vorjahr: 972 T€) und weitere immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 1.340 T€ (Vorjahr: 4.920 T€) zusammen.

In den Abschreibungen für immaterielle Vermögenswerte sind Abschreibungen aus dem Ergebnis von Wertminderungstests auf den Goodwill in Höhe von 532 T€ enthalten (Vorjahr: 4.017 T€).

Die Abschreibungen auf Sachanlagen betrugen 6.884 T€ (Vorjahr: 7.254 T€) und beinhalten, wie im Vorjahr, keine außerplanmäßigen Abschreibungen.

Für eine detaillierte Zusammensetzung verweisen wir auf den Anlagenspiegel der Meyer Burger (Germany)-Gruppe (Kapitel 3.1).

4.8 Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

in T€	2017	2016
Materialkosten für Forschung- und Entwicklung	5.866	3.466
Raumkosten	4.489	4.013
Versicherungen, Beiträge und Abgaben	1.108	1.239
Reparaturen und Instandhaltungen	1.439	1.539
Fahrzeugkosten	792	881
Werbe- und Reisekosten	3.193	3.669
Kosten der Warenabgabe	841	908
Verluste aus Wertminderungen des Umlaufvermögens	110	300
Periodenfremde Aufwendungen	53	12
Rechts- und Beratungskosten	1.214	941
Währungsdifferenzen	984	184
sonstige Aufwendungen im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit	6.414	9.510
Summe	26.503	26.662

Im Vergleich zum Geschäftsjahr 2016 verringerten sich die sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 159 T€ auf 26.503 T€.

In den sonstigen Aufwendungen in Höhe von 6.414 T€ (2016: 9.510 T€) sind Aufwendungen für Dienstleistungen der Holdinggesellschaft des Mehrheitsgesellschafters (v.a. Dienstleistungen zur Geschäftsentwicklung, Finanzberatung sowie für Corporate Communication) im Rahmen der entsprechenden Verträge mit der Meyer Burger Technology AG in Höhe von 4.698 T€ (2016: 4.688 T€) enthalten.

4.9 Finanzergebnis

in T€	2017	2016
Kursgewinne aus zur Veräußerung gehaltenen Wertpapieren	0	63
Zinserträge	2	2
Finanzierungserträge	2	65
Zinsaufwendungen	-5.193	-5.497
Avalprovisionen	-15	-34
Abwertung von zur Veräußerung gehaltenen Wertpapieren	0	-22
Finanzierungsaufwendungen	-5.208	-5.553
Gesamt	-5.206	-5.488

Die Finanzierungsaufwendungen in Höhe von 5.208 T€ (2016: 5.553 T€) waren im Wesentlichen durch Zinsen für die bei der Meyer Burger Technology AG aufgenommenen, kurzfristigen Darlehen über insgesamt 99.196 T€ gekennzeichnet. Avalprovisionen fielen in Höhe von 15 T€ (2016: 34 T€) an.

4.10 Ertragsteuern

in T€	2017	2016
Laufender Steueraufwand	1.419	1.014
Latenter Steuerertrag	-2.533	2.770
Summe	-1.114	3.784

In der nachfolgenden Überleitungsrechnung werden die Unterschiede zwischen dem tatsächlich gebuchten Ertragssteueraufwand/-ertrag und dem erwarteten Ertragssteueraufwand/-ertrag ausgewiesen. Der erwartete Ertragssteueraufwand/-ertrag ergibt sich aus dem Ergebnis vor Ertragsteuern multipliziert mit dem erwarteten Steuersatz (Konzernsteuersatz). Der erwartete Ertragssteuersatz beinhaltet die deutsche Körperschaftsteuer, den Solidaritätszuschlag sowie die Gewerbesteuer und wird im Berichtsjahr mit 29,13 % angesetzt.

Überleitung des Steuerertrages
in T€	2017	2016
Ergebnis vor Steuern	3.113	-3.640
Erwarteter Steuerertrag mit 29,13 %	-904	1.060
Veränderung des erwarteten Steuerertrages
Steuerminderung (Vorjahr: -Steuererhöhung) für Vorjahre	161	-74
Effekt aus nicht angesetzten aktiven latenten Steuern	-2.266	-2.903
Effekt aus nicht mehr nutzbaren Verlustvorträgen	-34	-3.146
Unterschied zwischen Konzern- und lokalem Steuersatz	-329	-478
Steuereffekte auf steuerfreie Erträge	47	89
Steuereffekte auf nicht abzugsfähige Ausgaben	-269	-22
Latente Steuern aus bisher nicht angesetzten Verlustvorträgen	2.109	0
Effekt aus der Entkonsolidierung	8	0
aktive latenten Steuern angesetzt waren	2.574	1.693
Sonstige Steuereffekte	17	-3
Tatsächlicher Steueraufwand (Vorjahr: Steuerertrag)	1.114	-3.784

Darüber hinaus werden latente Steuern in Höhe von 307 T€ erfolgsneutral erfasst. Wir verweisen hierzu auf Kapitel 3.4.2.

5 Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung zeigt die Herkunft und Verwendung der Zahlungsströme im Geschäftsjahr 2017 im Vergleich zum Vorjahr. Dabei werden Zahlungsströme aus der betrieblichen Tätigkeit sowie aus Investitions- und Finanzierungstätigkeit unterschieden.

Der Finanzmittelfonds umfasst die in der Bilanz ausgewiesenen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente.

Der Zahlungsmittelbestand hat sich gegenüber dem Vorjahr um 457 T€ auf 11.676 T€ erhöht.

Das Konzern-Ergebnis beträgt 4.227 T€ (Vorjahr: -7.424 T€). Unter Berücksichtigung der Abschreibungen und der weiteren nicht zahlungswirksamen Erträge und Aufwendungen ergibt sich ein Cash Flow in Höhe von 21.746 T€ (Vorjahr: -1.673 T€). In den Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens in Höhe von 8.896 T€ (Vorjahr: 13.147 T€) sind außerplanmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von 532 T€ enthalten. Die nicht zahlungswirksamen Aufwendungen und Erträge in Höhe von 6.162 T€ (Vorjahr: -14.555 T€) betreffen im Wesentlichen die Reduzierung der Wertberichtigungen des Umlaufvermögens.

Die Veränderung der latenten und sonstigen, nicht zahlungswirksamen Steuern betreffen in Höhe von 2.220 T€ latente Steuern und in Höhe von 1.155 T€ sonstige nicht zahlungswirksame Steuern. Die Veränderung der latenten Steuern in Höhe von 2.220 T€ (Vorjahr: 1.502 T€) ergeben sich im wesentlichen einerseits aus der Verringerung der latenten Steuerforderungen um 2.007 T€ und andererseits aus der Reduzierung latenter Steuerverbindlichkeiten von 213 T€. Bedingt durch die Veränderung der Pensionsrückstellungen und den Rückstellungen für das Mitarbeiterbeteiligungsprogramm ergeben sich Veränderungen der langfristigen Rückstellungen in Höhe von 260 T€ (Vorjahr: 262 T€).

Die Veränderung des Working Capital um -9.753 T€ (Vorjahr: 18.002 T€) resultiert im Wesentlichen aus Mittelabflüssen aus der Erhöhung von Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen in Höhe von -12.134 T€ und der Zunahme der Vorräte um -6.726 T€. Dem stehen Mittelzuflüsse aus der Erhöhung der Anzahlungen um 6.532 T€ und der Erhöhung der geschäftsbedingten Verbindlichkeiten um 2.621 T€ gegenüber. In Höhe von -46 T€ erhöhten sich die Forderungen aus Auftragsfertigung. Einzahlungen von Ertragsteuern erfolgten wie im Vorjahr im Geschäftsjahr nicht. Der Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit belief sich auf 13.148 T€ (Vorjahr: 16.329 T€).

Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit lag bei -4.253 T€ (Vorjahr: 3.600 T€). Insgesamt wurden 4.256 T€ (Vorjahr: 3.054 T€) nach Saldierung mit erhaltenen Zuschüssen in Höhe von 247 T€ (Vorjahr: 496 T€) in das Anlagevermögen investiert. Davon entfielen 136 T€ (Vorjahr: 595 T€) auf Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, welche gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte betreffen. Für Investitionen in das Sachanlagevermögen wurden 4.120 T€ (Vorjahr: 3.054 T€) ausgegeben. Dies betraf im Wesentlichen den Bau und die Anschaffung von Forschungs- und Entwicklungsanlagen für die Heterojunction-Technologie sowie den Erwerb von weiteren technischen Anlagen und Maschinen im Fertigungsbereich. Aus dem Verkauf von Sachanlagen ergab sich ein Mittelzufluss in Höhe von 1 T€ (Vorjahr: 47 T€). Auf die Investitionstätigkeit entfallen im Geschäftsjahr 2 T€ erhaltene Zinsen (Vorjahr: 2 T€).

Der Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von -7.379 T€ (Vorjahr Mitteabfluss in Höhe von -16.677 T€) resultiert zum einen aus der Rückzahlung von Darlehen in Höhe von 9.190 T€ und der Aufnahme von Darlehen in Höhe von 7.523 T€ bei der Meyer Burger Technology AG (Vorjahr: 7.500 T€).

in T€	Stand 01.01.2017	Tilgung	Aufnahme	Stand 31.12.2017
Darlehen der Meyer Burger Technology AG
an Meyer Burger (Germany) GmbH	60.700	8.027	7.523	60.196
an Muegge GmbH	4.000	0	0	4.000
an Meyer Burger (Netherlands) B.V.	35.000	0	0	35.000
Darlehen von Kreditinstituten
Muegge GmbH - kurzfristig	207	62	0	145
Muegge GmbH - langfristig	716	0	0	716
Schuldscheindarlehen/Kaufpreisallokation
SSD (7-Y Fix)-Meyer Burger (Germany) AG	1.000	1.000	0	0
Verbindlichkeit aus Akquisition- Gerling Applied Engineering Inc.	102	102	0	0
Summe	101.725	9.190	7.523	100.057

Desweiteren ergab sich im Geschäftsjahr 2017 im Zusammenhang mit dem Erwerb von Aktien der Meyer Burger Technology AG im Rahmen des Mitarbeiterbeteiligungsprogramms ein Mittelabfluss von -504 T€ (Vorjahr: -438 T€). In den Mittelabflüssen der Finanzierungstätigkeit des Geschäftsjahres sind -5.208 T€ (Vorjahr: -5.488 T€) gezahlte Zinsen enthalten.

Die wechselkursbedingte Veränderung des Finanzmittelbestandes des Geschäftsjahres 2017 beträgt -1.059 T€.

6 Sonstige Angaben

6.1 Zielsetzung und Methoden des Finanzrisikomanagements

6.1.1 Risikomanagement

Die Geschäftsführung hat ein Risikomanagementsystem festgelegt, das einen bewussten und kontrollierten Umgang mit Risiken ermöglicht und fest in die vorhandenen Organisations-, Berichts- und Führungsstrukturen eingebunden ist. Änderungen im Risikomanagement haben sich im Berichtsjahr nicht ergeben.

Die wesentlichen durch die Meyer Burger (Germany) - Gruppe verwendeten finanziellen Verbindlichkeiten - mit Ausnahme derivativer Finanzinstrumente - umfassen verzinsliche Darlehen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten. Der Hauptzweck dieser finanziellen Verbindlichkeiten ist die Finanzierung der Geschäftstätigkeit des Konzerns. Der Konzern verfügt über Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen sowie Zahlungsmittel und kurzfristige Einlagen, die unmittelbar aus seiner Geschäftstätigkeit resultieren. Der Konzern verfügt darüber hinaus über zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte und schließt derivative Finanzgeschäfte ab.

Die Meyer Burger (Germany) - Gruppe ist Kredit-, Liquiditäts- und Marktrisiken ausgesetzt.

Die Steuerung dieser Risiken obliegt dem Management des Konzerns. Das Risikomanagementsystem bei Meyer Burger (Germany) baut auf entsprechend definierten, organisatorischen Abläufen und Genehmigungsverfahren auf. Als Grundlage dient das für alle Mitarbeiter verbindliche "Handbuch für das Risikomanagement", das als Arbeitsanweisung integraler Bestandteil des Qualitätsmanagements ist. Das Qualitätsmanagement ist wiederum nach ISO 9001:2000 zertifiziert. Halbjährlich werden in allen operativen Abteilungen Einzelrisiken unter Heranziehung von vordefinierten Risikokategorien identifiziert und hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und der möglichen Schadenshöhe bewertet. Nach demselben Verfahren werden Projektrisiken bereits ab der Akquisitionsphase analysiert und bewertet. Das Risikomanagement sieht drei Risikoklassen vor, die zu einer abgestuften Berichterstattung verpflichten. Je nach Risikoklasse wird die Entscheidung über diese Maßnahmen auf der operativen Leitungsebene oder direkt durch die Geschäftsführung getroffen. Alle Mitarbeiter sind bezüglich potenzieller Risiken sensibilisiert und zu entsprechender Berichterstattung aufgefordert. Auf Grundlage dieser Einzelbewertungen werden halbjährlich Gesamtreportings erstellt, die es der Geschäftsführung ermöglichen, die aktuelle Risikosituation zu kontrollieren und zu bewerten.

Damit ist sichergestellt, dass die mit Finanzrisiken verbundenen Tätigkeiten des Konzerns in Übereinstimmung mit den entsprechenden Richtlinien und Verfahren durchgeführt werden und Finanzrisiken entsprechend dieser Richtlinien und unter Berücksichtigung der Risikobereitschaft der Meyer Burger (Germany) - Gruppe identifiziert, bewertet und gesteuert werden. Handel mit Derivaten zu spekulativen Zwecken wird entsprechend den konzerninternen Richtlinien nicht betrieben. Die Richtlinien zur Steuerung der im Folgenden dargestellten Risiken werden von der Unternehmensleitung geprüft und beschlossen.

Zu den wichtigsten finanzwirtschaftlichen Zielen der Meyer Burger (Germany) - Gruppe zählen die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes im Interesse von Investoren, Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten bei gleichzeitiger Wahrung und Sicherstellung der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit. Dieses Ziel soll durch eine Fokussierung auf die Profitabilität wesentlich unterstützt werden. Bei allen unternehmerischen Entscheidungen hat die Steigerung der Ertragskraft und als Folge davon die Erhöhung der Verzinsung des eingesetzten Kapitals einen hohen Stellenwert.

Für die Meyer Burger (Germany) - Gruppe hat bei dieser Form des Kapitalmanagements die Schaffung von betriebsnotwendigen Liquiditätsreserven eine sehr große Bedeutung. Außerdem ist die Beibehaltung einer ausreichenden Eigenkapitalausstattung eine wichtige Voraussetzung, um die bestehende Unternehmensstrategie konsequent fortzusetzen. Die Liquiditätsreserven werden fortlaufend auf Basis der kurz- und mittelfristigen Liquiditätsplanung gesteuert. Die Kapitalstruktur wird regelmäßig auf Basis verschiedener Kennzahlen überwacht.

Die Eigenkapitalquote der Meyer Burger (Germany) GmbH nach HGB beträgt zum 31. Dezember 2017 37,5 %. Die Eigenkapitalquote der Meyer Burger (Germany) - Gruppe beträgt zum Stichtag 10,7 %. Vor dem Hintergrund der dynamischen Entwicklung der Auftragslage schätzen wir das Risiko einer Überschuldung derzeit als gering ein. Die gegebene Kapitalstruktur bildet daher grundsätzlich eine ausreichende Basis zur Finanzierung der bestehenden Unternehmensstrategie.

6.1.2 Kreditrisiko

Kreditrisiko ist das Risiko, dass ein Geschäftspartner seinen Verpflichtungen im Rahmen eines Finanzinstruments oder Kundenrahmenvertrags nicht nachkommt und dies zu einem finanziellen Verlust führt. Die Meyer Burger (Germany) - Gruppe ist im Rahmen ihrer operativen Geschäftstätigkeit Ausfallrisiken (insbesondere ergeben sich Risiken aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) sowie Risiken im Rahmen der Finanzierungstätigkeit, einschließlich Einlagen bei Banken und Finanzinstituten, Devisengeschäften und sonstigen Finanzinstrumenten ausgesetzt.

Kreditrisiko aus Forderungen: Mit Blick auf das anspruchsvolle wirtschaftliche Gesamtumfeld in der Photovoltaikindustrie sind vor Auftragsannahme entsprechend intensive Bonitätsprüfungen unerlässlich, um Zahlungsverzögerungen und -ausfälle zu vermeiden. Bei der Annahme von Neuaufträgen strebt die Meyer Burger (Germany) - Gruppe grundsätzlich eine Besicherung mittels Akkreditiv oder vergleichbarer Instrumente an, welche durch international agierende Finanzinstitute gestellt werden. Bestandskunden mit einer schwächeren Bonität werden im Rahmen des Forderungsmanagements eng begleitet. Das Kreditrisiko aus Forderungen gegen Kunden wird von der entsprechenden Geschäftseinheit basierend auf den Richtlinien, Verfahren und Kontrollen der Gruppe für das Kreditrisikomanagement bei Kunden gesteuert.

Ausstehende Forderungen gegenüber Kunden werden regelmäßig überwacht. Zum Bilanzstichtag bestehen keine Akkreditive.

Auf einen Forderungsbestand von 51.591 T€ (Vorjahr: 37.569 T€) vor Wertberichtigung wurden Wertberichtigungen von 4.829 T€ (Vorjahr: 4.889 T€) gebildet.

Das maximale Ausfallrisiko stellen die unter Kapitel 3.2.3. dargestellten Buchwerte der entsprechenden Forderungen dar.

In Verzug befindliche Forderungen, die aber noch keinen Wertberichtigungsbedarf haben, sind aus dem nachfolgenden Fälligkeitsspiegel, gegliedert nach der Dauer des Zahlungsverzugs, ersichtlich.

Altersstruktur der nicht im Wert geminderten Forderungen und finanziellen Vermögenswerte

			Überfällig, aber nicht wertgemindert in Tagen
in T€	Summe Forderungen ohne Wertminderungen	Weder überfällig noch wertgemindert	bis 90	90 bis 180	180 bis 360	über 360
Zum 31.12.2017
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	46.761	47.443	15.631	753	1.019	-18.085
Sonstige Forderungen und finanzielle Vermögenswert e	1.515	1.515	0	0	0	0
Zum 31.12.2016
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	32.680	19.009	6.543	979	-83	6.232
Sonstige Forderungen und finanzielle Vermögenswert e	3.749	3.749	0	0	0	0

Kreditrisiko aus Finanzinstrumenten und Einlagen: Das Kreditrisiko aus Guthaben bei Banken und Finanzinstituten wird in Übereinstimmung mit den Konzernrichtlinien gesteuert. Im Rahmen von Beschaffungsmaßnahmen ist es auch notwendig, Vorauszahlungen an Lieferanten zu leisten. Hieraus können sich Ausfallrisiken ergeben. Geleistete Anzahlungen sind teilweise durch Anzahlungsbürgschaften/Akkreditive abgesichert.

6.1.3 Liquiditätsrisiko

Das Treasury überwacht laufend das Risiko eines etwaigen Liquiditätsengpasses mittels eines Liquiditätsplanungs-Tools und berichtet an die Geschäftsführung. Das Ziel der Meyer Burger (Germany)-Gruppe ist es, ein Gleichgewicht zwischen der kontinuierlichen Deckung des Finanzmittelbedarfs und der Sicherstellung der Flexibilität durch die Nutzung von geeigneten Eigen- und Fremdkapitalfinanzierungen zu wahren.

Vor dem Hintergrund eines kostenoptimierten Cash Managements in der Meyer Burger-Gruppe ist es bis auf weiteres nicht vorgesehen, dass die Meyer Burger (Germany) - Gruppe bilaterale Bank- oder kapitalmarktorientierte Finanzierungsinstrumente in Anspruch nimmt. Am 27. Februar 2018 wurde zwischen der Meyer Burger (Germany) GmbH und der Meyer Burger Technology AG ein Kreditvertrag mit einem Gesamtvolumen von 63,2 Mio. € abgeschlossen. Davon waren zum Zeitpunkt der Unterschrift unter dem Konzernabschluss 61,2 Mio. € ausgeschöpft. Insgesamt stehen der Meyer Burger (Germany)-Gruppe damit 102,2 Mio. € an Darlehen zur Verfügung, wovon 99,2 Mio. € bereits ausgeschöpft wurden.

Zum 31. Dezember 2017 weisen die finanziellen Verbindlichkeiten der Gruppe nachfolgend dargestellte Fälligkeiten auf. Die Angaben erfolgen auf Basis der vertraglichen, undiskontierten Zahlungen.

Fälligkeitsanalyse finanzieller Verpflichtungen

in T€	2018		2019-2021		nach 2021
	Zins	Tilgung	Zins	Tilgung	Zins	Tilgung
Originäre finanzielle Verpflichtungen/Darlehen
Finanzverbindlichkeiten	4.765	100.057	0	0	0	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	0	22.699	0	0	0	0
Sonstige Verbindlichkeiten	0	6.715	0	0	0	0
	4.765	129.471	0	0	0	0

6.1.3.1 Marktrisiko

Marktrisiko ist das Risiko, dass der beizulegende Zeitwert oder künftige Cash Flows eines Finanzinstruments aufgrund von Änderungen der Marktpreise schwanken. Zum Marktrisiko zählen die folgenden Risikotypen: Zinsrisiko, Währungsrisiko und Kursrisiko. Es wird mittels Sensitivitätsanalysen überwacht.

6.1.3.2 Zinsrisiko

Zinsrisiko ist das Risiko, dass der beizulegende Zeitwert oder künftige Cash Flows eines Finanzinstruments aufgrund von Änderungen der Marktzinssätze schwanken. Das Risiko von Schwankungen der Marktzinssätze, dem die Gruppe ausgesetzt ist, resultiert überwiegend aus den langfristigen variabel verzinslichen Darlehen.

Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten der Meyer Burger (Germany) - Gruppe sind im Wesentlichen festverzinslich. Die davon ausgehenden Risiken haben keine unmittelbaren Auswirkungen auf die Cashflows und die Ergebnisse der Gruppe. Dieses Risiko wird deshalb gegenwärtig nicht gemessen. Ein Zinsrisiko aufgrund von Schwankungen der Zinssätze auf dem Kapitalmarkt besteht für die flüssigen Mittel, die dem Risiko von Zinsschwankungen mit entsprechenden möglichen Auswirkungen auf den Cashflow unterworfen sind. Durch von Banken erhobene Negativzinsen ist die Meyer Burger (Germany) - Gruppe derzeit nicht betroffen.

Marktzinssatzänderungen von originären Finanzinstrumenten mit fester Verzinsung wirken sich nur dann auf das Ergebnis aus, wenn diese zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden. Daher unterliegen alle zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierten Finanzinstrumente mit fester Verzinsung keinen Zinsänderungsrisiken im Sinne IFRS 7. Das Zinsänderungsrisiko wird derzeit als gering eingestuft. Langfristige Finanzverbindlichkeiten bestehen in Höhe von 716 T€ (Vorjahr: 855 T€), die auf festverzinslicher Basis abgeschlossen worden sind.

Eine hypothetische Erhöhung/Verminderung des Marktzinsniveaus zum Bilanzstichtag um 100 Basispunkte bei ansonsten gleich bleibenden Variablen hätte keine Auswirkungen auf das Ergebnis nach Steuern; die restlichen Bestandteile des Eigenkapitals blieben unverändert.

6.1.3.3 Währungsrisiko

Währungsrisiko ist das Risiko, dass der beizulegende Zeitwert oder künftige Cash Flows eines Finanzinstruments aufgrund von Änderungen der Wechselkurse schwanken. Zielsetzung bei der Währungsabsicherung ist das Festschreiben von Preisen auf Basis von Sicherungskursen zum Schutz vor zukünftigen ungünstigen Währungskursschwankungen.

Wechselkurs-Risiken spielen eine untergeordnete Rolle in der Meyer Burger (Germany) - Gruppe, da ein hoher Anteil des Umsatzes in Euro fakturiert wird. Zudem erhält die Gruppe in der Regel einen nicht unerheblichen Teil des Kaufpreises bei Vertragsabschluss, so dass selbst bei Fakturierungen in Fremdwährungen das Risiko von Wechselkursschwankungen gering ist. In der Regel werden projektbezogene Kurssicherungsgeschäfte getätigt.

Währungsrisiken aus den verbleibenden ungesicherten Finanzinstrumenten in Fremdwährung, bei denen sich Währungsschwankungen auf das Ergebnis auswirken, werden daher als gering eingeschätzt.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Sensitivität des Konzernergebnisses vor Steuern (aufgrund der Änderungen von beizulegenden Zeitwerten der monetären Vermögenswerte und Schulden) und des Eigenkapitals der Gruppe gegenüber einer nach vernünftigem Ermessen grundsätzlich möglichen Wechselkursänderung des US-Dollar. Alle anderen Variablen bleiben konstant.

Währungsänderungsrisiko USD	Kursentwicklung des EUF/USD	Auswirkungen auf das Ergebnis vor Steuern in T€
2017	9%	83
	-9%	-100
2016	9%	-148
	-9%	178

Bei einer hypothetischen Stärkung (Schwächung) des Euro gegenüber dem US-Dollar zum 31. Dezember 2017 um 9 % bei ansonsten gleich bleibenden Variablen wäre das Ergebnis vor Steuern um 83 T€ höher (-100 T€ niedriger) ausgefallen.

Die Darstellung des Effektes einer Wertänderung erfolgte auf Grundlage der im Geschäftsjahr 2017 getätigten Fremdwährungsumsätze und Fremdwährungseinkäufe.

6.1.3.4 Kursrisiken

Die börsennotierten Eigenkapitaltitel, die von der Gruppe gehalten werden, sind anfällig für Marktpreisrisiken, die sich aus der Unsicherheit künftiger Wertentwicklungen dieser Wertpapiere ergeben. Kursrisiken bestehen für zwecks Liquiditätsmanagement gehaltene Investment-/Geldmarktfondanteile. Bei einem am Bilanzstichtag um 10 % niedrigeren (höheren) Wertpapierkurs hätte sich das Eigenkapital nicht verändert, da zum Bilanzstichtag keine Wertpapiere für Zwecke des Liquiditätsmanagements gehalten wurden.

6.2 Eventualverbindlichkeiten

Eventualverbindlichkeiten stellen einerseits mögliche Verpflichtungen dar, deren tatsächliche Existenz erst noch durch das Eintreten eines oder mehrerer ungewisser zukünftiger Ereignisse, die nicht vollständig beeinflusst werden können, bestätigt werden muss. Andererseits sind darunter bestehende Verpflichtungen zu verstehen, die wahrscheinlich zu keinem Vermögensabfluss führen werden. Die Eventualverbindlichkeiten sind gemäß IAS 37 nicht in der Bilanz erfasst.

Die Meyer Burger (Germany)-Gruppe verfügt über bilaterale Avalkreditlinien in Höhe von 14.550 T€ (Vorjahr: 9.550 T€), davon waren zum 31. Dezember 2017 4.779 T€ (Vorjahr: 3.041 T€) in Anspruch genommen.

Rechtsstreitigkeiten

Rechtliche Risiken können aus der unwissentlichen Verletzung geistiger Eigentumsrechte Dritter resultieren. Vor allem vor dem Hintergrund, dass ein nicht unerheblicher Anteil des Know-hows von Meyer Burger (Germany) nicht durch eigene Patente geschützt ist, kann nicht ausgeschlossen werden, dass Wettbewerber die Verletzung von Schutzrechten gegenüber Meyer Burger (Germany) geltend machen. Auch umgekehrt besteht die Gefahr, dass Dritte das Know-how von Meyer Burger (Germany) kopieren und Patente oder sonstige Schutzrechte verletzten. Zum Schutz des umfangreichen Wissens der Gesellschaft werden regelmäßig Geheimhaltungsvereinbarungen mit Mitarbeitern, Kunden und den Partnern in Forschungs- und Entwicklungsprojekten abgeschlossen. Das Risiko daraus kann derzeit nicht eingeschätzt werden. Daher wird auf eine quantitative Einschätzung verzichtet.

6.3 Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die finanziellen Verpflichtungen der Meyer Burger (Germany)-Gruppe stellen sich zum Bilanzstichtag wie folgt dar:

in T€		davon fällig
	Gesamtbetrag	innerhalb eines Jahres	zwischen einem und fünf Jahren	nach über fünf Jahren
Verpflichtungen aus
Bestellobligo	33.000	32.894	106	0
Erbbaurechtsverträgen	2.762	42	211	2.509
Leasingverträgen	541	289	251	1
Mietverträgen	3.033	1.353	1.657	23
Lizenz- u.
Kooperationsverträge	183	74	95	14
Wartungsverträgen	988	401	587	0
	40.508	35.054	2.908	2.546

Das Bestellobligo betrifft Verpflichtungen der Meyer Burger (Germany) GmbH mit 26.600 T€, der Muegge GmbH in Höhe von 3.210 T€, der Meyer Burger (Netherlands) B.V. in Höhe von 2.970 T€ sowie der AIS Automation Dresden GmbH in Höhe von 220 T€ aus im Geschäftsjahr ausgelösten Bestellungen.

Zugunsten der Meyer Burger (Germany) GmbH bestehen zwei Erbbaurechte mit einer Laufzeit von jeweils 75 Jahren. Für diese Erbbaurechte zahlt die Gesellschaft einen Erbbauzins von 6 % p.a.

Die Meyer Burger (Germany)-Gruppe hat Operating Lease-Verträge für verschiedene technische Anlagen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung abgeschlossen, deren Laufzeiten sämtlich bis fünf Jahre sind. In 2017 sind 2.775 T€ Aufwendungen für Operating Lease-Verträge angefallen.

Die Verpflichtungen aus Mietverträgen betreffen insbesondere längerfristige Mietverträge der Meyer Burger (Netherlands) B.V. (848 T€) und der Meyer Burger Research AG (494 T€). Alle Mietverträge haben sämtlich eine Laufzeit bis zu fünf Jahren.

Die Leasingverträge haben keine Verlängerungsoptionen, Preisanpassungsklauseln und Kaufoptionen.

Kooperations- und Lizenzvertrag mit der Universität Neuchâtel, Institut für Mikrotechnologie

Im Geschäftsjahr 2008 wurde ein Kooperations- und Lizenzvertrag mit der Universität Neuchâtel (jetzt EPFL Ecole Polytechnique Federale de Lausanne), Institut für Mikrotechnologie (IMT) geschlossen, der die Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Know-how für die Realisierung hoch effizienter Zellen mittels der Heterojunction-Technology regelt. Die Laufzeit der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten begann am 15. April 2008 und endete am 14. April 2013. Der Vertrag wurde im Jahr 2012 mit Wirkung zum 14. April 2013 gekündigt.

In diesem Vertrag wurde eine Nachwirkung ab Zeitpunk des Auslaufens des Vertrags von weiteren 5 Jahren bezüglich einer Vergütung für den Know-How-Transfer und einer Vergütung von 1 % des Nettoumsatzes von Heterojunction-Fertigungslinien und ähnlichen Systemen geregelt. Dies endet mit dem 15. April 2018.

Die bisherige Vergütung für die Nachwirkungszeit wurde mit Vertragsanpassung vom 15./23. Dezember 2014 geändert. Demnach verpflichtet sich die Meyer Burger (Germany) AG ab Januar 2015 eine jährliche Vergütung für den Know-How-Transfer von 60 T€ an das IMT zu leisten. Ferner erhält das IMT für verkaufte PECVD und PVD Tools sowie sonstiges Meyer Burger (Germany) HJT-Equipment eine nach erzielten Jahres-Nettoverkaufswerts gestaffelte Lizenzgebühr. Bis zu einem

Jahres-Nettoverkaufwert von 30 Mio. € fällt keine Lizenzgebühr an. Beträgt der Jahres-Nettoverkaufwert zwischen 30 Mio. € und 100 Mio. € fallen 1 %, zwischen 100 Mio. € und 200 Mio. € 0,75 %, über 200 Mio. € 0,5 % des Nettoverkaufswerts als Lizenzgebühr an.

6.4 Angaben zu nahe stehenden Personen und Unternehmen

Als nahe stehende Personen oder Unternehmen gelten natürliche Personen und Unternehmen, die von der Meyer Burger (Germany) GmbH beeinflusst werden können, die einen Einfluss auf die Meyer Burger (Germany) GmbH ausüben können oder die unter dem Einfluss einer anderen nahe stehenden Partei der Meyer Burger (Germany) GmbH stehen. In der Meyer Burger (Germany) GmbH wurden die verbundenen Unternehmen, die Geschäftsleitung und Personen in Schlüsselfunktionen als nahe stehende Personen definiert.

Transaktionen mit verbundenen/nahe stehenden Unternehmen

Zum 31. Dezember 2017 hält die MBT Systems GmbH 100 % (31. Dezember 2016: 98,29 %) der Anteile an der Meyer Burger (Germany) AG. Die Meyer Burger (Germany)-Gruppe wird in den Konzernabschluss der Meyer Burger Technology AG einbezogen.

In der Berichtsperiode wurden mit der Muttergesellschaft MBT Systems GmbH keine Transaktionen durchgeführt. Hingegen ergaben sich innerhalb der Meyer Burger (Germany)-Gruppe im Geschäftsjahr folgende Transaktionen mit der Meyer Burger Technology AG:

Zum 31. Dezember 2017 bestanden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 13 T€ (Vorjahr: 19 T€). Es bestanden Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von 4.586 T€ (Vorjahr: 5.009 T€). Weiterhin bestanden zum Bilanzstichtag Verbindlichkeiten aus gewährten Darlehen der Meyer Burger Technology AG gegenüber der Meyer Burger (Germany)-Gruppe in Höhe von 99.196 T€ (Vorjahr: 90.700 T€). In 2017 wurden Umsatzerlöse in Höhe von 101 T€ (Vorjahr: 107 T€) erzielt. Desweiteren wurden Dienstleistungen für Management- und Finanzberatung sowie Corporate Communications in Höhe von 2.904 T€ (Vorjahr: 2.924 T€) berechnet. Im Zusammenhang mit Rahmenversicherungsverträgen wurden Aufwendungen in Höhe von 1 T€ (Vorjahr: 2 T€) an die Gesellschaften weiterbelastet. Weitere sonstige betriebliche Aufwendungen entstanden in Höhe von 1.523 T€ (Vorjahr: 1.676 T€) sowie Aufwendungen für Werbemittel in Höhe von 0 T€ (Vorjahr: 1 T€). Außerdem sind Zinsaufwendungen von 3.033 T€ (Vorjahr: 3.615 T€), sonstige betriebliche Erträge sind in Höhe von 87 T€ (Vorjahr: 56 T€). Personalaufwendungen sind in 2017 nicht angefallen (Vorjahr: 4 T€).

Mit den Tochterunternehmen der Meyer Burger Technology AG, die nicht in die Konsolidierung der Meyer Burger (Germany)-Gruppe einbezogen werden, bestanden zum Stichtag Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 40.857 T€ (Vorjahr: 26.885 T€) sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 5.583 T€ (Vorjahr: 3.100 T€)€), darin enthalten sind erhaltene Anzahlungen in Höhe von -3.158 T€ (Vorjahr -2.936 T€). Darüber hinaus bestanden zum Bilanzstichtag Vorräte in Höhe von -2.656 T€ (Vorjahr: -2.675 T). Die Umsatzerlöse beliefen sich auf 191.204 T€ (Vorjahr: 161.416 T€). Des Weiteren sind sonstige betriebliche Erträge in Höhe von 148 T€ (Vorjahr: 48 T€) angefallen. Aufwendungen aus bezogenen Leistungen sowie für Vertriebs- und Installationskommissionen wurden in Höhe von 13.121 T€ (Vorjahr: 7.117 T€) verbucht. Außerdem entstanden sonstige Aufwendungen von 121 T€ (Vorjahr: 469 T€). Personalaufwendungen sind 2017 nicht angefallen (Vorjahr: 102 T€), Aufwendungen für Softwaresupport in Höhe von 952 T€ (Vorjahr: 1.126 T€) und Versicherungsbeiträge in Höhe von 25 T€ (Vorjahr: 55 T€) wurden darüber hinaus weiterbelastet.

Vorstand/Geschäftführung

Die Gesellschaft wurde bis zum Formwechsel vom Vorstand vertreten. Dem Vorstand gehörten im Geschäftsjahr 2017 an:

Herr Dr. Gunter Erfurt, Projekt Management Professional (Vorstandsvorsitzender)

Herr Sascha Roth (Vorstand für Finanzen, IT und SAP) bis 28. Februar 2017

Frau Katja Tavernaro (Vorstand für Personal und Recht).

Mit Gesellschafterbeschluss vom 1. Dezember 2017 wurden:

Herr Dr. Gunter Erfurt und Frau Katja Tavernaro

als Geschäftstsführer der aus der Meyer Burger (Germany) AG hervorgegangenen Meyer Burger (Germany) GmbH berufen.

Dr. Gunter Erfurt (Diplom-Physiker)

Geschäftsführer der Meyer Burger (Germany) GmbH zuständig für Stratgie, Finanzen, Forschung und Entwicklung, Mitglied der Geschäftsleitung der Meyer Burger (Switzland) AG, Mitglied der Geschäftsleitung der Meyer Burger Technology AG, Präsident des Verwaltungsrates der Meyer Burger Research AG.

Katja Tavernaro (Volljurist)

Geschäftsführer der Meyer Burger (Germany) GmbH, zuständig für Personal, Recht und allgemeine Administration, Geschäftsführerin der Somont GmbH, Präsidentin des Verwaltungsrates der Meyer Burger Systems (Shanghai) Co. Ltd., stellvertretendes Mitglied des Verwaltungsrates der AOK Plus für die Arbeitgeberseite.

Sascha Roth (Diplom-Kaufmann)

übte kein Mandat in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten oder vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen aus.

Organbezüge

Die Struktur des Vergütungssystem wurde durch den Aufsichtsrat der Meyer Burger (Germany) GmbH festgelegt. Der Aufsichtsrat legte auch die Gesamtvergütung der einzelnen Vorstandsmitglieder fest, wobei er auf die Angemessenheit der Vergütung achtet. Sie wurde sowohl an den persönlichen Leistungen des Vorstandsmitglieds, der wirtschaftlichen Lage, dem Erfolg und den Zukunftsaussichten des Unternehmens als auch an der Üblichkeit der Vergütung unter Berücksichtigung des Vergleichsumfelds und der Vergütungsstruktur, die ansonsten in der Gesellschaft gilt, gemessen.

Die Vergütung für die Vorstandsmitglieder setzt sich aus einer erfolgsunabhängigen Komponente, die das Jahresgehalt, die Nebenleistungen, Pensionszusagen und Versicherungen umfasst, sowie einer erfolgsbezogenen Komponente, die eine Zielvereinbarung und eine Teilnahme am Mitarbeiteraktien-Programm der Hauptaktionärin der Gesellschaft, Meyer Burger Technology AG, Gwatt (Thun), Schweiz, beinhalten. Die Teilnahme erfolgt nach Maßgabe der vom Aufsichtsrat verabschiedeten Regelung in der jeweils gültigen Fassung, wenn Aktien der Meyer Burger Technology AG als Mitarbeiteraktien von der Gesellschaft zugesprochen bzw. abgegeben werden.

Die Nebenleistungen umfassen unter anderem Reisekosten, private Nutzung des Firmenwagens, Direktversicherungen sowie Beiträge zur betriebliche Altersversorgung.

Die Bezüge der Geschäftsführung des Mutterunternehmens (i.S.v. § 314 Abs. 1 Nr. 6 (a) S. 1-4 und (b) i.V.m. § 315e Abs. 1 HGB) wurden analog § 286 Abs. 4 HGB nicht angegeben.

Der Vertrag für die Geschäftsführerin Katja Tavernaro sieht keine Leistungen für den Fall der regulären Beendigung ihrer Tätigkeit vor. Im Vertrag des Geschäftsführers Dr. Gunther Erfurt ist für die Dauer des nachträglichen Wettbewerbsverbots eine Entschädigung vereinbart.

Für einige ehemalige Vorstandsmitglieder der Meyer Burger (Germany) GmbH bestehen beim Pensionsfonds und bei der Unterstützungskasse Pensionszusagen, die eine Alters- oder Invalidenrente sowie eine Hinterbliebenenversorgung vorsehen. Für diese Pensionen wurde eine Rückstellung von 1.567 T€ bilanziert. Die hierzu gehörigen Pensionsverpflichtungen zum Bilanzstichtag gegenüber dem Pensionsfond betragen 3.967 T€ und gegenüber der Unterstützungskasse 1.545 T€. An die Unterstützungskasse wurden durch Meyer Burger (Germany) GmbH Beiträge von 36 T€ gezahlt.

Aufsichtsrat

Dem Aufsichtsrat gehörten im Geschäftsjahr bis zum Formwechsel der Gesellschaft an:

Frau Andrea Sieber (Vorsitzende)

Herr Michel Hirschi (stellvertretender Vorsitzender)

Herr Prof. Dr. Alexander Michaelis (Mitglied)

Andrea Sieber, Vorsitzende:

Rechtsanwältin und Partnerin der Anwaltskanzlei Meyerlustenberger Lachenal Rechtsanwälte, Zürich, Schweiz; Mitglied des Verwaltungsrates der Allreal Holding AG; übt kein weiteres Mandat in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten oder vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen aus

Michel Hirschi, stellvertretender Vorsitzender :

Geschäftsführer der MBT Systems GmbH, Zülpich und Meyer Burger GmbH, Zülpich

Mitglied in vergleichbaren ausländischen Kontrollgremien folgender Handelsgesellschaften: CFO der Meyer Burger Technology AG, Thun, Schweiz; Zurmont Madison Management AG, Schweiz; Zurmont Capital I AG, Schweiz

Als gesetzlicher Vertreter der Meyer Burger Technology AG Mitglied in ausländischen Kontrollgremien der folgenden zum Konzern der Meyer Burger Technology AG gehörenden Handelsgesellschaften: Meyer Burger (Switzerland) AG, Schweiz; Meyer Burger Co. Ltd., Taiwan; MB Services Pte Ltd., Singapore; Meyer Burger Trading (Shanghai) Co. Ltd., China; Diamond Material Technology Inc., USA; MBT Systems Ltd., USA; Meyer Burger India Private Limited, India; MB Systems Co. Ltd., Korea; Pasan S.A., Schweiz; Meyer Burger Systems (Shanghai) Co. Ltd. , China; Meyer Burger Sdn. Bhd., Malaysia

Prof. Dr. Alexander Michaelis, Mitglied:

Leiter des Fraunhofer-Instituts für keramische Technologien und Systeme, Dresden; Professor der Technischen Universität Dresden, Professur für Anorganisch-Nichtmetallische Werkstoffe am Institut für Werkstoffwissenschaft;

Vorstandsmitglied der DKG e.V. (Deutsche Keramische Gesellschaft) sowie Vorsitzender der Forschungsgemeinschaft der DKG ; Beirat des "SiliconSaxony e.V."

Mitglied des Energiebeirates des SMWA (Sächsisches Ministerium für Wirtschaft und Arbeit); Beiratsmitglied der NOW GmbH

Die Mitglieder des Aufsichtsrats der Meyer Burger (Germany) AG hielten bis zur Auflösung des Aufsichtsrats keine Aktienanteile.

Für das Geschäftsjahr 2017 betrugen die Bezüge des Aufsichtsrats der Meyer Burger (Germany) GmbH 66 T€ (2016: 66 T€). Herr Michel Hirschi hat, wie bereits in den Vorjahren, auf die Aufsichtsratsvergütung verzichtet.

Zwischen den Aufsichtsratsmitgliedern und der Gesellschaft bestehen keine Vereinbarungen, die Abfindungszahlungen oder sonstige Vergünstigungen zugunsten der Aufsichtsratsmitglieder bei Beendigung ihrer Organmitgliedschaft vorsehen. Es bestehen gegenwärtig keine Interessenkonflikte zwischen ihren Verpflichtungen gegenüber der Gesellschaft und ihren privaten Interessen oder sonstigen Verpflichtungen.

Zugunsten der Mitglieder des Aufsichtsrats bestehen keine Vereinbarungen mit der Gesellschaft über Pensionen.

Personen in Schlüsselpositionen

Zu den Personen in Schlüsselpositionen zählen neben den oben aufgeführten Mitgliedern des Vorstands und Aufsichtsrats Personen, die für die Planung, Leitung und Überwachung der Geschäftstätigkeit direkt oder indirekt zuständig und verantwortlich sind, und sämtliche Personen mit Gesamtprokura.

Im Geschäftsjahr 2017 wurden an diese Personen Vergütungen aus bestehenden Arbeitsverhältnissen von gesamt 1.144 T€ (Vorjahr: 1.179 T€) ausgezahlt. Zum Bilanzstichtag bestehen zusätzlich kurzfristige Rückstellungen zugunsten dieser Personen von insgesamt 177 T€ (Vorjahr: 187 T€). In den Vergütungen sind Auszahlungen aus 2016 von insgesamt 201 T€ enthalten. In den Personalverbindlichkeiten wurden für die Personen in Schlüsselpositionen Rückstellungen für Verpflichtungen aus dem Meyer Burger Mitarbeiterbeteiligungsprogramm in Höhe von 196 T€ (Vorjahr: 33 T€) gebildet.

Zum Bilanzstichtag wurden keine nahen Familienangehörigen von Vorständen, Aufsichtsräten oder Personen in Schlüsselpositionen beschäftigt.

6.5 Inanspruchnahme von § 264 Abs. 3 HGB

Die inländischen Tochterunternehmen (AIS Automation Dresden GmbH und Muegge GmbH) haben für das Geschäftsjahr 2017 von der Befreiungsvorschrift gemäß § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch gemacht und auf die Aufstellung eines Lageberichts und eines Anhangs sowie auf die Offenlegung ihres Jahresabschlusses verzichtet.

6.6 Abschlussprüferhonorar

Das für den Abschlussprüfer PricewaterhouseCoopers als Gesamtaufwand erfasste Honorar im Geschäftsjahr 2017 beträgt 214 T€ (Vorjahr: 315 T€). Darin sind Aufwendungen für Prüfungsleistungen in Höhe von 212 T€ (Vorjahr 233 T€) und für andere Bestätigungsleistungen in Höhe von 2 T€ (Vorjahr: 80 T€) enthalten. Auf ausländische Netzwerkmitglieder entfallen anteilig an der Gesamtsumme 38 T€ (Vorjahr: 43 T€).

6.7 Nachtragsbericht

Am 27. Februar 2018 wurde zwischen der Meyer Burger (Germany) GmbH und der Meyer Burger Technology AG ein Kreditvertrag mit einem Gesamtvolumen von 63,2 Mio. € abgeschlossen. Davon waren zum Zeitpunkt der Unterschrift unter dem Konzernabschluss 61,2 Mio. € ausgeschöpft. Insgesamt stehen der Meyer Burger (Germany)-Gruppe damit 102,2 Mio. € an Darlehen zur Verfügung, wovon 99,2 Mio. € bereits ausgeschöpft wurden. Wir gehen auf Basis der aktuellen Liquiditätsplanung davon aus, bei einer anhaltend hohen Nachfrage nach Solarequipment und bei positiver Entwicklung im Geschäftsbereich Specialised Technologies über die betriebsnotwendige Ausstattung mit finanziellen Mitteln zu verfügen.

6.8 Freigabe zur Veröffentlichung

Die Geschäftsleitung der Meyer Burger (Germany) GmbH hat den vorliegenden IFRS-Konzern-Abschluss am 14. März 2018 zur Veröffentlichung freigegeben.

Hohenstein-Ernstthal, 14. März 2018

Dr. Gunter Erfurt, Geschäftsführer

Katja Tavernaro, Geschäftführerin

Anlagenspiegel

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
in T€	Stand 01.01.	Zugänge	Akquisition	Änderung Konsolidierungskreis
Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte
2016
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	5.750	595	0	0
Marke	4.916	0	0	0
Kundenbeziehung	11.808	0	0	0
Technologie	21.384	0	0	0
Auftragsbestand	7.064	0	0	0
Goodwill	35.944	0	0	0
Entwicklungskosten	48.249	0	0	0

2017
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	5.241	190	0	0
Marke	4.916	0	0	0
Kundenbeziehung	11.828	0	0	0
Technologie	21.384	0	0	0
Auftragsbestand	7.064	0	0	0
Goodwill	35.944	0	0	0
Entwicklungskosten	48.249	0	0	0
	134.626	190	0	0
Entwicklung der Sachanlagen
2016
Grund und Boden	1.548	262	0	0
Gebäude	26.188	235	0	0
Technische Anlagen und Maschinen	42.074	2.117	0	0
Andere Anlagen, BGA	15.094	681	0	0
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	203	255	0	0

2017
Grund und Boden	1.622	0	0	0
Gebäude	24.391	105	0	0
Technische Anlagen und Maschinen	43.063	2.118	0	0
Andere Anlagen, BGA	13.492	491	0	0
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	292	1.666	0	0

Entwicklung der Finanzanlagen
Anteile nicht konsolidierter Tochtergesellschaften
2016	0	0	0	0

Gesamtes Anlagevermögen ohne Finanzinvestition 2016	220.222	4.145	0	0
Gesamtes Anlagevermögen ohne Finanzinvestition 2017	217.487	4.570	0	0
Entwicklung der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilie
2016	0	0	0	0

Gesamtes Anlagevermögen mit Finanzinvestition 2016	220.222	4.145	0	0
Gesamtes Anlagevermögen mit Finanzinvestition 2017	217.487	4.570	0	0

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
in T€	Aktivisch abgesetzte Investitionszuwendungen	Abgänge	Umbuchungen	Währungseffekte	Stand 31.12
Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte
2016
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	0	1.104	0	0	5.241
Marke	0	0	0	0	4.916
Kundenbeziehung	0	0	0	20	11.828
Technologie	0	0	0	0	21.384
Auftragsbestand	0	0	0	0	7.064
Goodwill	0	0	0	0	35.944
Entwicklungskosten	0	0	0	0	48.249
					134.626
2017
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	0	267	8	-1	5.172
Marke	0	0	0	0	4.916
Kundenbeziehung	0	0	0	-67	11.761
Technologie	0	0	0	0	21.384
Auftragsbestand	0	0	0	0	7.064
Goodwill	0	0	0	0	35.944
Entwicklungskosten	0	0	0	0	48.249
	0	267	8	-68	134.490
Entwicklung der Sachanlagen
2016
Grund und Boden	0	188	0	0	1.622
Gebäude	-496	1.536	0	0	24.391
Technische Anlagen und Maschinen	0	1.280	151	1	43.063
Andere Anlagen, BGA	0	2.295	0	13	13.492
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0	16	-151	0	292
					82.861
2017
Grund und Boden	0	0	0	0	1.622
Gebäude	0	0	127	0	24.623
Technische Anlagen und Maschinen	-247	1.091	191	-4	44.030
Andere Anlagen, BGA	0	223	-3	-40	13.717
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0	0	-323	0	1.635
					85.627
Entwicklung der Finanzanlagen
Anteile nicht konsolidierter Tochtergesellschaften
2016	0	0	0	0	0
					0
Gesamtes Anlagevermögen ohne Finanzinvestition 2016	-496	6.417	0	34	217.487
Gesamtes Anlagevermögen ohne Finanzinvestition 2017	-247	1.581	0	-112	220.117
Entwicklung der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilie
2016	0	0	0	0	0
					0
Gesamtes Anlagevermögen mit Finanzinvestition 2016	-496	6.417	0	34	217.487
Gesamtes Anlagevermögen mit Finanzinvestition 2017	-247	1.581	0	-112	220.117

	Abschreibungen
in T€	Stand 01.01.	Zugänge	Akquisition	Änderung Konsolidierungskreis	Werterhöhung
Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte
2016
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	4.919	320	0	0	0
Marke	4.296	83	0	0	0
Kundenbeziehung	10.095	480	0	0	0
Technologie	21.339	21	0	0	0
Auftragsbestand	7.064	0	0	0	0
Goodwill	21.839	0	0	0	0
Entwicklungskosten	46.075	972	0	0	0
	115.627	1.875	0	0	0
2017
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	4.136	316	0	0	0
Marke	4.379	82	0	0	0
Kundenbeziehung	10.848	389	0	0	0
Technologie	21.360	21	0	0	0
Auftragsbestand	7.064	0	0	0	0
Goodwill	25.587	0	0	0	0
Entwicklungskosten	47.047	672	0	0	0
	120.420	1.480	0	0	0
Entwicklung der Sachanlagen
2016
Grund und Boden	0	0	0	0	0
Gebäude	6.761	960	0	0	0
Technische Anlagen und Maschinen	17.908	5.411	0	0	0
Andere Anlagen, BGA	12.163	882	0	0	0
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0	0	0	0	0
	36.832	7.254	0	0	0
2017
Grund und Boden	0	0	0	0	0
Gebäude	7.275	921	0	0	0
Technische Anlagen und Maschinen	22.381	5.081	0	0	0
Andere Anlagen, BGA	10.781	882	0	0	0
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0	0	0	0	0
	40.437	6.884	0	0	0
Entwicklung der Finanzanlagen
Anteile nicht konsolidierter Tochtergesellschaften
2016	0	0	0	0	0
	0	0	0	0	0
Gesamtes Anlagevermögen ohne Finanzinvestition 2016	152.459	9.130	0	0	0
Gesamtes Anlagevermögen ohne Finanzinvestition 2017	160.857	8.364	0	0	0
Entwicklung der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilie
2016	0	0	0	0	0
	0	0	0	0	0
Gesamtes Anlagevermögen mit Finanzinvestition 2016	152.459	9.130	0	0	0
Gesamtes Anlagevermögen mit Finanzinvestition 2017	160.857	8.364	0	0	0

	Abschreibungen
in T€	Wertminderung	Abgänge	Umbuchungen	Währungseffekte	Stand 31.12.
Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte
2016
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	0	1.104	0	0	4.135
Marke	0	0	0	0	4.379
Kundenbeziehung	269	0	0	4	10.848
Technologie	0	0	0	0	21.360
Auftragsbestand	0	0	0	0	7.064
Goodwill	3.748	0	0	0	25.587
Entwicklungskosten	0	0	0	0	47.047
	4.017	1.104	0	4	120.420
2017
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	0	0	7	2	4.457
Marke	0	0	0	0	4.461
Kundenbeziehung	0	0	0	13	11.224
Technologie	0	0	0	0	21.381
Auftragsbestand	0	0	0	0	7.064
Goodwill	532	0	0	0	26.119
Entwicklungskosten	0	0	0	0	47.719
	532	0	7	15	122.425
Entwicklung der Sachanlagen
2016
Grund und Boden	0	0	0	0	0
Gebäude	0	446	0	0	7.275
Technische Anlagen und Maschinen	0	939	0	1	22.381
Andere Anlagen, BGA	0	2.273	0	8	10.781
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0	0	0	0	0
	0	3.659	0	9	40.437
2017
Grund und Boden	0	0	0	0	0
Gebäude	0	0	0	0	8.196
Technische Anlagen und Maschinen	0	1.004	0	-3	26.455
Andere Anlagen, BGA	0	206	-7	-28	11.422
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0	0	0	0	0
	0	1.210	-7	-31	46.073
Entwicklung der Finanzanlagen
Anteile nicht konsolidierter Tochtergesellschaften
2016	0	0	0	0	0
	0	0	0	0	0
Gesamtes Anlagevermögen ohne Finanzinvestition 2016	4.017	4.763	0	13	160.857
Gesamtes Anlagevermögen ohne Finanzinvestition 2017	532	1.210	0	-16	168.498
Entwicklung der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilie
2016	0	0	0	0	0
	0	0	0	0	0
Gesamtes Anlagevermögen mit Finanzinvestition 2016	4.017	4.763	0	13	160.857
Gesamtes Anlagevermögen mit Finanzinvestition 2017	532	1.210	0	-16	168.498

	Buchwerte
in T€	Stand 31.12.	Stand 01.01.
Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte
2016
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	1.106	831
Marke	537	620
Kundenbeziehung	980	1.713
Technologie	24	45
Auftragsbestand	0	0
Goodwill	10.357	14.105
Entwicklungskosten	1.202	2.174
	14.207	19.488
2017
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	715	1.106
Marke	455	537
Kundenbeziehung	537	980
Technologie	3	24
Auftragsbestand	0	0
Goodwill	9.825	10.357
Entwicklungskosten	530	1.202
	12.066	14.207
Entwicklung der Sachanlagen
2016
Grund und Boden	1.622	1.548
Gebäude	17.116	19.427
Technische Anlagen und Maschinen	20.682	24.166
Andere Anlagen, BGA	2.711	2.931
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	292	203
	42.424	48.275
2017
Grund und Boden	1.622	1.622
Gebäude	16.427	17.116
Technische Anlagen und Maschinen	17.575	20.682
Andere Anlagen, BGA	2.295	2.711
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.635	292
	39.554	42.424
Entwicklung der Finanzanlagen
Anteile nicht konsolidierter Tochtergesellschaften
2016	0	0
	0	0
Gesamtes Anlagevermögen ohne Finanzinvestition 2016	56.631	67.763
Gesamtes Anlagevermögen ohne Finanzinvestition 2017	51.620	56.631
Entwicklung der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilie
2016	0	0
	0	0
Gesamtes Anlagevermögen mit Finanzinvestition 2016	56.631	67.763
Gesamtes Anlagevermögen mit Finanzinvestition 2017	51.620	56.631

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Meyer Burger (Germany) GmbH (vormals Meyer Burger (Germany) AG), Hohenstein-Ernstthal

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Meyer Burger (Germany) GmbH, Hohenstein-Ernstthal und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2017, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerngewinn- und Verlustrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2017 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Meyer Burger (Germany) GmbH, Hohenstein-Ernstthal; der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2017 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2017 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2017 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt.

Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit

Wir verweisen auf die Angaben in Abschnitt "Wesentliche Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen" des Anhangs sowie im Abschnitt "Finanzwirtschaftliche Risiken" des Lageberichts, in denen die gesetzlichen Vertreter darlegen, dass der Fortbestand der Gesellschaft von der unveränderten Aufrechterhaltung der finanziellen Unterstützung durch die Konzernobergesellschaft abhängig ist. Wie in Abschnitt "Wesentliche Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen" des Anhangs und im Abschnitt "Finanzwirtschaftliche Risiken" des Lageberichts dargelegt, weist dies auf das Bestehen einer wesentlichen Unsicherheit hin, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und ein bestandsgefährdendes Risiko im Sinne des § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB darstellt. Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht sind bezüglich dieses Sachverhalts nicht modifiziert.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich van den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Erfurt, den 14. März 2018

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Andreas Kremser, Wirtschaftsprüfer

Carl Erik Daum, Wirtschaftsprüfer