Dolzer Maßkonfektionäre GmbH

Schneeberg

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.10.2019 bis zum 30.11.2019

Lagebericht für das Berichtsjahr vom 01.10.2019 bis 30.11.2019

A. Geschäftsmodell des Unternehmens

Die Dolzer Maßkonfektionäre GmbH (DMK) ist der größte deutsche Hersteller von Damen- und Herrenmaßkonfektion.

Maßkonfektion bedeutet,

•	dass die Bekleidungsprodukte einzeln auf Maß entsprechend den Kundenbedürfnissen gefertigt werden,
•	dass die Stoffe und die für die Herstellung der Produkte benötigten Zutaten, wie Knöpfe, Innenfutter oder sonstigen Ausstattungsmerkmale individuell ausgewählt und zusammengesetzt werden können und somit
•	jedes gefertigte Produkt ein Unikat ist.

Das Produktportfolio umfasst sowohl den Verkauf von Oberbekleidung, wie Anzüge, Sakkos, Kostüme und Hosenanzüge als auch Maßhemden und Maßblusen. Gemessen an seinem Umsatzvolumen gehört die DMK in Europa zu den führenden Maßkonfektionären.

Die DMK ist vertikal integriert.

Die Maßkonfektion wird ausschließlich über eigene Vertriebswege verkauft. Die DMK verkaufte im Berichtsjahr an den Endkunden sowohl direkt am Hauptsitz in Schneeberg, als auch über eigene Standort-Vertriebsgesellschaften mit jeweils eigenem Verkaufsraum (eine GmbH pro Standort). Die Vertriebsgesellschaften verkaufen im Namen und auf Rechnung der DMK und erhalten eine Verkaufsprovision.

Die Geschäfte der einzelnen Vertriebsgesellschaften wurden größtenteils nach Abschluss des Berichtjahres im Rahmen eines Asset-Deals auf die Vertriebstochtergesellschaft Dolzer Retail GmbH übertragen. Insgesamt gibt es derzeit 18 Verkaufsstandorte.

Im B2B-Bereich erfolgt der Verkauf durch die Dolzer Corporate Fashion GmbH (DCF), die die Waren von der DMK bezieht und dann im eigenen Namen auf eigene Rechnung weiterverkauft. Der Umsatz im B2B-Bereich ist gegenüber dem Umsatz im B2C-Bereich von untergeordneter Bedeutung.

Der größte Teil der Maßkonfektion wird in der eigenen Manufaktur in der Tschechischen Republik gefertigt. Die Manufaktur ist rechtlich als Tochtergesellschaft (GmbH & Co. KG nach tschechischem Recht) organisiert und fungiert als Auftragsfertigung.

B. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die deutsche Wirtschaft wuchs im Jahr 2019 im Rahmen der Prognosen. Entgegen der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung gingen die Umsätze im Bekleidungseinzelhandel im Jahr 2019 wie auch schon in 2018 leicht zurück. Als Gründe hierfür werden einerseits die heißen Sommermonate gesehen und zum anderen der generelle Trend zum Bekleidungskauf im Niedrigpreissegment. Der Markt für hochpreisige Oberbekleidung ist zudem aufgrund des allgemeinen Trends zur Casualisierung im beruflichen Umfeld unter Druck, sowohl in preislicher Hinsicht als auch bezüglich der Absatzmengen.

Der Markt für Maßkonfektion ist ein Nischenmarkt, für den es keine allgemeinen Branchendaten gibt. Das Wettbewerb innerhalb des Mikromarkts "Maßkonfektion" ist aus unserer Sicht eher unbedeutend für unseren Geschäftserfolg.

Die Maßkonfektion kann sich dem allgemeinen Trend im Bekleidungseinzelhandel, insbesondere dem rückläufigen Trend im Bereich der höherpreisigen Oberkleidung nicht entziehen. Chancen werden für den Bereich der Maßkonfektion im allgemeinen gesellschaftlichen Trend zur Individualisierung gesehen.

2. Geschäftsverlauf

Im Jahr 2018/2019 konnte das Auftragsvolumen des Vorjahres nicht gehalten werden. Es gab einen Umsatzrückgang von ca. 8%. In den folgenden zwei Monaten sank der Umsatz weiter. Das Unternehmen hat im September 2019 wegen drohender Zahlungsunfähigkeit Insolvenz beantragt. Am 1. Dezember 2019 wurde das Verfahren in Eigenverwaltung eröffnet. Ein von den Gläubigern akzeptierter Insolvenzplan ermöglichte die Beendigung des Insolvenzverfahrens bereits zum 20. März 2020.

Im Geschäftsjahr 2017/2018 wurden im Rahmen der Gestaltung der Unternehmensnachfolge die Anteile der DMK auf die Dolzer Verwaltungs-GmbH als neu gründete Holdinggesellschaft übertragen. Die Finanzierung des Kaufpreises für die Anteile erfolgte seitens der Holdinggesellschaft durch ein Bankdarlehen. Die DMK erklärte bezüglich dieses Bankdarlehens einen Schuldbeitritt. Die Inanspruchnahme aus diesem Schuldbeitritt war neben der verschlechterten operativen Ertragslage insolvenzauslösend. Seit der erfolgreichen Beendigung des Insolvenzverfahrens führt die DMK den Betrieb fort.

3. Wirtschaftliche Lage

3.1 Ertragslage

Der positiven Entwicklung bis zum Jahr 2017 folgte ein Umsatz- und Ertragsrückrückgang in den Wirtschaftsjahren 2017/2018 und 2018/2019.

Grund für das in 2018/2019 verschlechterte operative Ergebnisse waren neben dem allgemein rückläufigen Trend im Bekleidungseinzelhandel, Kundenrabattaktionen, die gewährt wurden, um fehlende Kundennachfragen auszugleichen und neue Kunden zu gewinnen.

Das im Jahresabschluss 2018/2019 ausgewiesene Ergebnis ist durch außerordentliche Aufwendungen beeinflusst. So wurden die Beteiligungen an den insolventen Vertriebstochtergesellschaften ausgebucht und die Beteiligung an dem Produktionsunternehmen sowie Ausleihungen an verbundene Unternehmen wertberichtigt. Zudem wurden Wertberichtigungen auf Positionen des Anlagevermögens und den Lagerbestand vorgenommen.

Im vorliegenden Berichtszeitraum ist das Ergebnis insbesondere durch Inanspruchnahmen geprägt.

3.2 Vermögenslage

Für den Betrieb wesentliche Vermögenswerte werden im Vorratsvermögen, in der 100%-Beteiligung an der Produktionsgesellschaft und in der 100%-Beteiligung an der Dolzer Corporate Fashion GmbH gesehen. Nicht betriebsnotwendiges Vermögen ist nicht vorhanden.

Zusätzlich verfügt die Gesellschaft über umfangreiches, langjähriges Know-How im Bereich der Maßkonfektion sowie dem Textilvertrieb und der Textilproduktion.

Eine Kennzahlenanalyse zur Darstellung der Vermögenslage für das Wirtschaftsjahr sehen wir als aufgrund der Sondereffekte des Vorjahrs und der daraus resultierenden, mangelnden Vergleichbarkeit mit vorangegangenen Berichtszeiträumen als nicht aussagefähig an.

3.3 Finanzlage

Die ausgewiesenen Verbindlichkeiten werden im Rumpfgeschäftsjahr 1.12.2019 - 20.3.2020 größtenteils ertragswirksam entsprechend den Regelungen im Insolvenzplan ausgebucht. Die verbliebenen Restverbindlichkeiten werden planmäßig getilgt.

Kontokorrentkredite wurden mit Beantragung des Insolvenzverfahrens seitens der Bankhäuser gekündigt. Die Gesellschaft bedient sich außerbilanzieller Finanzierungsinstrumente in Form des Leasings von Software, Maschinen und Gegenständen der Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie von Teilen des Fuhrparks. Mittel aus der Hand der Gesellschafter werden ebenso zur Finanzierung genutzt.

C. Finanzielle Leistungsindikatoren

Bei den finanziellen Leistungsindikatoren liegt der Fokus auf:

•	der Umsatzentwicklung
•	dem Cash-Flow

Die Umsätze werden anhand von Umsatzstatistiken für jeden einzelnen Standort überwacht. Der Cash-Flow wird über Liquiditätspläne gesteuert.

D. Chancen- und Risikobericht, Prognosebericht

1. Chancenbericht

Die DMK versucht den allgemeinen gesellschaftlichen Trend zur Individualisierung zu nutzen und beabsichtigt die Möglichkeiten der individuellen Bekleidungskonfiguration im Rahmen künftiger Marketingaktionen stärker herauszustellen. Zudem soll das Online-Marketing hinsichtlich Neukundengewinnung deutlich optimiert werden. Der Markenauftritt soll fortlaufend verbessert und zukunftsfähig gestaltet werden. Eine Expansion ins Ausland, insbesondere in das europäische EU- Ausland, wird nach einer Stabilisierung des Geschäftsverlaufs erwogen.

2. Risikobericht

Das Risiko wird vor allem in der unsicheren Nachfrageentwicklung aufgrund der Corona-Pandemie und in der Entwicklung des allgemeinen Konsumverhaltens gesehen. Ein weiteres Risiko besteht in den derzeit eingeschränkten Fremdfinanzierungsmöglichkeiten und der dadurch fehlenden Möglichkeit größere Investitionen tätigen zu können. Die Finanzierung negativer Cash-Flows ist annähernd nur durch externe Finanzmittel möglich. Das Risiko besteht darin, dass Chancen mangels finanzieller Möglichkeiten nicht voll genutzt werden können und dadurch ein Wettbewerbsnachteil entstehen könnte.

3. Risikomanagementziele und -methoden

Die Gesellschaft verfügt über ein Cash-Management-System, das laufend aktualisiert wird. Kurz-, mittel- und langfristige Finanzpläne werden erstellt und laufend angepasst, so dass etwaige zu erwartende finanzielle Engpässe frühzeitig erkannt werden und rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergriffen werden können.

Laufende Geschäftsvorfälle werden täglich verbucht, so dass das Controlling auf stets aktuellen Zahlen basiert. Vorrangiges Ziel des Risikomanagements ist die Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit. Eine mittel- und langfristige Ausrichtung des Risikomanagements ist aufgrund der aktuellen Unternehmenslage von nachrangiger Bedeutung.

4. Prognosebericht

Die Vorjahresprognose hat sich nicht erfüllt. Die Umsätze blieben hinter den Erwartungen zurück. Das Rumpfgeschäftsjahr 01.10. bis 30.11.2019 weist vorläufig einen Umsatz von € 2,7 Mio. und ein negatives Ergebnis aus.

Das Ergebnis des Rumpfgeschäftsjahrs vom 1.12.2019 bis 20.03.2020 wird aufgrund von Sanierungsgewinnen deutlich positiv ausfallen, wenngleich in diesem Zeitraum operativ kein positives Ergebnis erzielt wurde. Im Rahmen der Sanierungsmaßnahmen wurde insbesondere auf den Erhalt von Kunden- und Lieferantenbeziehungen Wert gelegt. Seitens der Gläubiger wurden Schulden im erheblichen Umfang erlassen. Eine Steuerbefreiung des Sanierungsgewinns wird beantragt.

Der Zeitraum 21.03. - 30.09.2020 ist durch die Corona-Pandemie geprägt. Staatshilfen konnten aufgrund des Insolvenzverfahrens in diesem Berichtszeitraum zunächst nur in eingeschränktem Umfang beantragt werden. Den Herausforderungen aufgrund der Corona-Situation und den damit verbundenen zeitweiligen Schließungen der Verkaufsräume konnte durch Kosteneinsparungen und bereitgestellter Gesellschafterfinanzierungen entgegengewirkt werden. Wir rechnen damit, dass ab dem Jahr 2023 die Auswirkungen der Corona-Pandemie den Umsatz nicht mehr negativ beeinträchtigen, hoffen auf Nachholeffekte und gehen ab dem Jahr 2023 zunächst von einem regelmäßigen Umsatz aus, der zu ausgeglichenen Erträgen und Cash-Flows führt.

Die Geschäftsführung geht von einem mittel- bis langfristig tragfähigem Geschäftsmodell aus. Nach einer Konsolidierung ab Sommer 2022 wird nachfolgend mit einer Trendumkehr und Phasen steigender Umsätze und Erträge gerechnet. Die Akquisition von neuen Kunden wird sowohl über Empfehlungsmarketing als auch über Internet Suchmaschinenmarketing (SEO und SEA) forciert. Das bereits in Vorjahren aufgelegte Programm zur Kosteneinsparung wird auch nach Ende Geschäftsjahres beibehalten und konsequent weiter umgesetzt. Ein zusätzliches Programm zur Reduzierung von Kosten, die kein erhöhtes Risiko für die geplante Umsatzentwicklung nach sich ziehen, ist für das Jahr 2022 geplant. Hierzu könnte auch die Schließung von nicht rentablen Filialbetrieben gehören. Eine Verschlankung der Gesellschaft ist für das Jahr 2022 geplant. Ebenso werden die Liquidität und die Lagerhaltung in Rohstoffen und Handelswaren im Rahmen der Möglichkeiten weiter optimiert.

5. Weitere Angaben

Die Gesellschaft unterhielt im Berichtsjahr in Hamburg eine Zweigniederlassung, die Ende 2019 aufgegeben wurde. Die Eröffnung weiterer Filialen ist zunächst nicht geplant.

Im Bereich Forschung und Entwicklung ist die Gesellschaft nicht tätig.

Schneeberg, den 07. Februar 2022

Andreas Hubert, Geschäftsführer

Bilanz

Aktiva

	30.11.2019	30.9.2019
	EUR	EUR
A. Anlagevermögen	3.226.883,16	3.253.088,26
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	503.724,37	522.137,77
1. sonstige immaterielle Vermögensgegenstände	503.724,37	522.137,77
II. Sachanlagen	137.472,27	145.281,97
1. technische Anlagen und Maschinen	21.718,66	23.224,18
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	115.753,61	122.057,79
III. Finanzanlagen	2.585.686,52	2.585.668,52
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	2.585.686,52	2.585.668,52
B. Umlaufvermögen	3.961.217,84	3.414.072,28
I. Vorräte	2.686.725,93	2.942.365,81
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	404.164,80	48.940,42
1. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	121.711,93	45.267,61
2. sonstige Vermögensgegenstände	282.452,87	3.672,81
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	870.327,11	422.766,05
C. Rechnungsabgrenzungsposten	83.027,62	58.602,23
D. nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag	10.812.384,82	1.480.166,98
Bilanzsumme, Summe Aktiva	18.083.513,44	8.205.929,75

Passiva

	30.11.2019	30.9.2019
	EUR	EUR
A. Eigenkapital	0,00	0,00
I. gezeichnetes Kapital	500.000,00	500.000,00
II. Kapitalrücklage	3.875.000,00	3.875.000,00
III. Verlustvortrag	5.855.166,98	-3.299.912,61
IV. Jahresfehlbetrag	9.332.217,84	9.155.079,59
V. nicht gedeckter Fehlbetrag	10.812.384,82	1.480.166,98
B. Rückstellungen	5.289.187,48	2.005.294,00
C. Verbindlichkeiten	12.794.325,96	6.200.635,75
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	8.093.723,06	2.485.785,69
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr	6.858.417,34	1.238.647,93
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr	353.448,44	350.000,00
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	1.474.068,02	1.075.193,74
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr	1.474.068,02	1.075.193,74
3. sonstige Verbindlichkeiten	3.226.534,88	2.639.656,32
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr	3.120.284,88	2.533.406,32
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr	106.250,00	106.250,00
Bilanzsumme, Summe Passiva	18.083.513,44	8.205.929,75

Gewinn- und Verlustrechnung

	1.10.2019 - 30.11.2019	1.10.2018 - 30.9.2019
	EUR	EUR
1. Rohergebnis	- 1.365.753,41	7.857.038,14
2. Personalaufwand	855.531,46	2.009.777,57
a) Löhne und Gehälter	86.844,95	1.711.192,38
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	768.686,51	298.585,19
3. Abschreibungen	26.223,10	6.154.657,68
a) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	26.223,10	6.154.657,68
4. sonstige betriebliche Aufwendungen	7.115.624,33	5.370.091,56
davon Aufwendungen aus Währungsumrechnung	13.818,02	17.495,09
5. auf Grund einer Gewinngemeinschaft, eines Gewinnabführungs- oder Teilgewinnabführungsvertrags erhaltene Gewinne	35.940,00	-72.294,30
6. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	7.666,67	52.169,56
7. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	5.675,21	167.445,80
8. Aufwendungen aus Verlustübernahme	7.208,00	3.194.093,98
9. Steuern vom Einkommen und Ertrag	0,00	88.171,58
10. Ergebnis nach Steuern	-9.332.408,84	-9.147.324,77
11. sonstige Steuern	-191,00	2.754,82
12. auf Grund einer Gewinngemeinschaft, eines Gewinnabführungs- oder Teilgewinnabführungsvertrags abgeführte Gewinne	0,00	5.000,00
13. Jahresfehlbetrag	9.332.217,84	9.155.079,59

Anhang

Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss

Angaben zur Identifikation der Gesellschaft laut Registergericht

Firmenname laut Registergericht: Dolzer Maßkonfektionäre GmbH

Firmensitz laut Registergericht: Schneeberg

Registereintrag: Handelsregister

Registergericht: Aschaffenburg

Register-Nr.: HRB 10417

Allgemeine Hinweise

Der Jahresabschluss wurde auf der Grundlage der Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellt.

Ergänzend zu diesen Vorschriften fanden die Regelungen des GmbH-Gesetzes Beachtung.

Die Gesellschaft ist eine mittelgroße, nicht börsennotierte Kapitalgesellschaft gemäß § 267 Abs. 2 HGB. Von der Schutzklausel des § 286 Abs. 4 HGB wurde Gebrauch gemacht.

Die Gesellschaft befand sich zum Stichtag des Jahresabschlusses im Insolvenzverfahren. Der Insolvenzantrag wurde aufgrund von Überschuldung im Monat September 2019 gestellt. Aus Gründen der kaufmännischen Vorsicht wurden Positionen der Aktivseite abgewertet, die Positionen der Passivseite unverändert belassen.

Die vorstehende Bilanz nebst Gewinn- und Verlustrechnung bildet einen Zeitraum von zwei Monaten ab, was bei dem Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum zu berücksichtigen ist.

Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Erworbene immaterielle Anlagewerte wurden zu Anschaffungskosten angesetzt und, sofern sie der Abnutzung unterlagen, um planmäßige Abschreibungen vermindert.

Das immaterialle Wirtschaftsgut MassApp (Software) wurde angesichts des Leasingvertrages dem Bilanzposten der entgeltlich erworbenen Wirtschaftsgüter zugeordnet. Für diese aktivierte MassApp wurde eine Nutzungsdauer von drei Jahren angenommen.

Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert.

Die planmäßigen Abschreibungen wurden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände im Berichtszeitraum linear vorgenommen.

Die Finanzanlagen wurden zu den Anschaffungskosten bewertet.

Soweit erforderlich, wurde der am Bilanzstichtag vorliegende niedrigere Wert angesetzt.

Die Vorräte wurden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt.

Das Vorratsvermögen wurde letztmalig per Stichtagsinventur zum 30. September 2019 ermittelt.

Als Verbrauchsfolgeverfahren kommt die Fifo-Methode zur Anwendung.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände wurden unter Berücksichtigung erkennbarer Risiken bewertet.

Kassenbestände und Bankguthaben wurden zum Nennwert angesetzt.

Die Gesellschaft ist zum Stichtag bilanziell überschuldet.

Aufwendungen, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach dem Abschlussstichtag darstellen, wurden erfolgswirksam abgegrenzt und als Rechnungsabgrenzungsposten auf der Aktivseite der Bilanz zum Nennwert angesetzt.

Für ungewisse Verbindlichkeiten aus Pensionsverpflichtungen sind Rückstellungen gebildet und mit dem Barwert der Leistungen entsprechend der Vertragsvereinbarung mit dem Pensionsberechtigten mit dem notwendigen Erfüllungsbetrag bilanziert und bewertet. Zur Ermittlung der Pensionsrückstellung wurde - abweichend von den Vorjahren - eine qualifizierte Schätzung durch die Gesellschaft selbst vorgenommen.

Die Steuerrückstellungen beinhalten die das Geschäftsjahr betreffenden, noch nicht veranlagten Steuern. Die Rückstellung für etwaige Steuernachzahlungen wurde aus dem Vorjahr beibehalten.

Forderungen unterschiedlicher Gläubiger wurden im Rahmen der Insolvenz zur Insolvenztabelle angemeldet. Im Jahresabschluss wurde für den Differenzbetrag zwischen bestehenden, laut Buchhaltung der Höhe nach zu erfüllenden Verbindlichkeiten und der zur Tabelle angemeldeten Forderungen eine Rückstellung für Verbindlichkeiten in ungewisser Höhe gebildet. Diese Rückstellung beinhaltet unter anderem auch Verbindlichkeiten aus Bürgschaftsinanspruchnahmen, Verbindlichkeiten gegen über Kreditinstituten so wie Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen. Für die zwischen dem Zeitpunkt der Insolvenz und der Eröffnung des Insolvenzverfahrens angefallenen Masseverbindlichkeiten wurde eine gesonderte Rückstellung gebildet.

In den sonstigen Rückstellungen sind Rückstellungen für Erstellungs- und Prüfungskosten des Jahresabschlusses, Rechtsberatung, für Gewährleistungsansprüche, Urlaub, Kosten der Archivierung und noch zu bezahlende Rechnungen enthalten.

Verbindlichkeiten wurden zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

Der Jahresabschluss enthält auf fremde Währung lautende Sachverhalte, die in Euro umgerechnet wurden.

Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung sind zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Soweit der Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls bei Forderungen darunter bzw. bei Verbindlichkeiten darüber lag, ist dieser angesetzt.

Gegenüber dem Vorjahr abweichende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Beim Jahresabschluss konnten die bisher angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden im Wesentlichen übernommen werden.

Ein grundlegender Wechsel von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden gegenüber dem Vorjahr fand infolge der Beendigung des Insolvenzverfahrens im Jahr 2020 nicht statt.

Angaben zur Bilanz

Anlagespiegel für die einzelnen Posten des Anlagevermögens

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres im Anlagespiegel dargestellt.

ANLAGENSPIEGEL zum 30. November 2019

	AHK	AHK	AHK	AHK	AHK
	01.10.2019	Zugänge	Abgänge	Umbuchungen	30.11.2019
Bilanzposten	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Software	1.835.355,39 €				1.835.355,39 €
2. Geschäfts- oder Firmenwert	333.928,81 €				333.928,81 €
3. Geleistete Anzahlungen
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände:	2.169.284,20 €				2.169.284,20 €
II. Sachanlagen
1. technische Anlagen und Maschinen	1.340.804,83 €				1.340.804,83 €
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	615.515,95 €				615.515,95 €
3. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
Summe Sachanlagen:	1.956.320,78 €				1.956.320,78 €
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	5.274.736,93 €				5.274.736,93 €
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	2.300.000,00 €				2.300.000,00 €
Summe Finanzanlagen:	7.574.736,93 €				7.574.736,93 €
Summe Anlagevermögen	11.700.341,91 €				11.700.341,91 €

	Abschr. kummuliert	Abschr.	Abschr.	Abschr. kummuliert	Buchwert	Buchwert
Bilanzposten	01.10.2019	Zugänge	Abgänge	30.11.2019	01.10.2019	30.11.2019
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Software
2. Geschäfts- oder Firmenwert	1.313.217,62 €	18.413,40 €		1.331.631,02 €	522.137,77 €	503.724,37 €
3. Geleistete Anzahlungen	333.928,81 €			333. 928,81 €	€	€
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände:
	1.647.146,43 €	18.413,40 €	- €	1.665.559,83 €	522.137,77 €	503.724,37 €
II. Sachanlagen
1. technische Anlagen und Maschinen
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.317.580,55 €	1.505,52 €		1.319.086,07 €	23.224,18 €	21.718,66 €
3. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	493.458,16 €	6.304,18 €		499. 762,34 €	122.057,79 €	115.753,61 €
Summe Sachanlagen:	1.811.038,71 €	7.809,70 €	- €	1.818.848,41 €	145.281,97 €	137.472,27 €
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	2.689.068,41 €		18,00 €	2.689.050,41 €	2.585.668,52 €	2.585.686,52 €
Summe Finanzanlagen:	2.300.000,00 €			2.300.000,00 €	€	€
Summe Anlagevermögen	4.989.068,41 €	- €	18,00 €	4.989.050,41 €	2.585.668,52 €	2.585.686,52 €

Beteiligungen

Die Gesellschaft ist zum 30. November 2019 an den folgenden Gesellschaften mit mehr als 20% der Anteile beteiligt. Es handelt sich um Tochterunternehmen i.S.d. § 271 (2) HGB.

Name ,Sitz und Kapitalanteil	Eigenkapital am 30.09.2019	Ergebnis des Geschäftsjahres 2018/2019 vor Ergebnisabführung	Eigenkapital am 30.9.2018	Ergebnis des Geschäftsjahres 2017/2018 vor Ergebnisabführung	Ergebnisabführung	Ergebnis des Geschäftsjahres 2017/2018
	T EUR	T EUR	T EUR	T EUR	T EUR	T EUR
Dolzer Corporate Fashion GmbH Schneeberg, Deutschland, 100% ^*	193	-55	248	10	0	10
Dolzer Online Shop GmbH Schneeberg, Deutschland, 100% ^*	21	-78	21	10	-10	0
Dolzer Retail GmbH Schneeberg, Deutschland 100% ^*	25	-1	25	-2	2	0
Dolzer Berlin GmbH, 100% ^**			26	-14	14	0
Dolzer Bremen GmbH, 100% ^**			23	-140	140	0
Dolzer Dresden GmbH, 100% ^**			25	-224	224	0
Dolzer Düsseldorf GmbH, 100% ^**			23	-224	224	0
Dolzer Essen GmbH, 100% ^**			18	-93	93	0
Dolzer Frankfurt GmbH, 100% ^**			26	-40	40	0
Dolzer Hamburg GmbH, 100% ^**			26	-166	166	0
Dolzer Hannover GmbH, 100% ^**			25	-115	115	0
Dolzer Karlsruhe GmbH, 100% ^**			24	-158	158	0
Dolzer Köln GmbH, 100% ^**			26	-194	194	0
Dolzer Konstanz GmbH, 100% ^**			25	-181	181	0
Dolzer Leipzig GmbH, 100% ^**			23	-95	95	0
Dolzer Mannheim GmbH, 100% ^**			25	-195	195	0
Dolzer München GmbH, 100% ^**			25	-131	131	0
Dolzer Münster GmbH, 100% ^**			24	-116	116	0
Dolzer Nürnberg GmbH, 100% ^**			23	-186	186	0
Dolzer Stuttgart GmbH, 100% ^**			26	-260	260	0
Dolzer Wiesbaden GmbH, 100% ^**			23	-137	137	0
Moravské odévni Zàody k.s. Breclav, Tschechien, 100% ^*			593	5	0	5
Dolzer CZ s.r.o. Breclav, Tschechien, 100% ^*			0	0	0	0

^* Mit Ausnahme der Dolzer Corporate Fashion GmbH besteht mit allen verbundenen Unternehmen ein Ergebnisabführungsvertrag.
^** Die gekennzeichneten Unternehmen hatten zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung einen Insolvenzantrag gestellt. Das Jahresergebnis und das Eigenkapital dieser Gesellschaften ist zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung weder bekannt noch werden Sanierungsgewinne erwartet.

Betrag der Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit > 5 Jahre und der Sicherungsrechte

Der Gesamtbetrag der bilanzierten Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als 5 Jahren beträgt 106.250,00 Euro (Vorjahr: 106.250,00 Euro).

Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten zum 30.11.2019 in Höhe von insgesamt 8.093.723,06 EUR sind zwei Darlehen in Höhe von 731.580 EUR nachrangig zurück zu zahlen.

Angabe zu Restlaufzeitvermerken

Der Betrag der Forderungen mit einer Restlaufzeit größer einem Jahr beträgt 0,00 Euro (Vorjahr: 0,00 Euro).

Der Betrag der Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr beträgt 11.452.770,24 Euro (Vorjahr: 4.847.247,99 Euro).

Der Betrag der Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit größer einem Jahr beträgt 459.698,44 Euro (Vorjahr: 456.250,00 Euro).

Haftungsverhältnisse aus nicht bilanzierten sonstigen finanziellen Verpflichtungen

Neben den in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten sind die folgenden Haftungsverhältnisse zu vermerken:

Nicht bilanzierte Haftungsverhältnisse bestehen zum 30.11.2019 in Form von Höchstbetragsbürgschaften für Darlehensverbindlichkeiten der Gesellschafterin - der Dolzer Verwaltung GmbH (Schneeberg) - in der Höhe von 15,2 Mio. EUR. Anlässlich der Insolvenz wurde die Gesellschaft mit 6,1 Mio. EUR bis zum Stichtag in Anspruch genommen. Zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung waren weitere Inanspruchnahmen aus Bürgschaften nicht bekannt. Durch die Insolvenz wird die Inanspruchnahme aus weiteren Haftungsverhältnissen in Höhe der Quote erfolgen.

Neben den in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten bestehen langfristige sonstige finanzielle Verpflichtungen im Rahmen von Kfz-Leasingverträgen, Leasingverträgen für Betriebs- und Geschäftsausstattung und Raummietverträgen. Im Rahmen der Insolvenz wurden hiervon 252 TEUR zur Insolvenztabelle angemeldet.

Im Einzelnen beinhalten die ausgewiesenen Verpflichtungen folgende Fälligkeiten:

2019 / 2020 bis 2022 / 2023:	TEUR 1.450
nach dem Jahr 2023:	TEUR 19
in Summe:	TEUR 1.469

Verpflichtungen gegenüber verbundenen Unternehmen:

Betreffend die verbundenen Unternehmen, mit denen Ergebnisabführungsverträge geschlossen sind, bestehen folgende langfristige Verpflichtungen aus Leasingverträgen und Raummietverträgen.

Im Einzelnen beinhalten diese Verpflichtungen folgende Fälligkeiten:

2019 / 2020 bis 2022 / 2023:	TEUR 4.595
nach dem Jahr 2023:	TEUR 154
in Summe:	TEUR 4.749

Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

Erläuterung der Erträge und Aufwendungen von außergewöhnlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung

Bei den Aufwendungen von außergewöhnlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung handelt es sich in Betrag und Art vorrangig um Aufwendungen, die aus der Inanspruchnahme für Bürgschaften und der Insolvenz resultieren. Zur weiteren Erläuterung verweisen wir auf die Darstellung im Lagebericht.

Sonstige Angaben

Durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahrs beschäftigten Arbeitnehmer

Die nachfolgenden Arbeitnehmergruppen waren während des Geschäftsjahres im Unternehmen beschäftigt:

Arbeitnehmergruppen Zahl

Prokuristen:	1,00
Angestellte:	55,0
Aushilfen:	7,00

beträgt damit:

Die Gesamtzahl der durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer 63,00 .

Namen der Geschäftsführer

Während des abgelaufenen Geschäftsjahrs wurden die Geschäfte des Unternehmens durch folgende Personen geführt:

Geschäftsführer:	Thomas Rattray Selkirk	Beruf:	Kaufmann
Geschäftsführer:	Dr. York Zieren	Beruf:	Rechtsanwalt

Anwendung der Ausnahmeregelung nach § 286 Abs. 3 HGB

Auf die Aufstellung des Anteilsbesitzes wurde verzichtet, da diese Aufstellung nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung dem Unternehmen einen erheblichen Nachteil zufügen kann.

Vorgänge von besonderer Bedeutung

Nach dem Schluss des Geschäftsjahres konnte die Insolvenz der Gesellschaft in Eigenverwaltung (Schutzschirmverfahren) zum 20.03.2020 beendet werden. Der Insolvenzantrag wurde im September 2019 gestellt. Hinsichtlich der nach dem Stichtag einsetzenden Corona-Pandemie wurden Staatshilfen gewährt. Zur weiteren Erläuterung verweisen wir auf die Darstellungen im Lagebericht.

Vorschlag bzw. Beschluss zur Ergebnisverwendung

Die Geschäftsführung schlägt in Übereinstimmung mit den Gesellschaftern die folgende Ergebnisverwendung vor:

Der Jahresfehlbetrag beträgt 9.332.217,84 Euro.

Einschließlich des zu berücksichtigenden Verlustvortrags ergibt sich ein Betrag von 5.855.166,98 Euro, der zu verwenden ist.

Auf neue Rechnung werden 15.187.384,80 Euro vorgetragen.

Unterschrift der Geschäftsführung

Schneeberg, den 07. Februar 2022

(gez.) Herr Andreas Hubert

sonstige Berichtsbestandteile

Angaben zur Feststellung:

Der Jahresabschluss wurde am 07.05.2022 festgestellt.

Bestätigungsvermerk

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die DOLZER Maßkonfektionäre GmbH

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der DOLZER Maßkonfektionäre GmbH - bestehend aus der Bilanz zum 30. November 2019 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Oktober 2019 bis zum 30. November 2019 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der DOLZER Maßkonfektionäre GmbH für das Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Oktober 2019 bis zum 30. November 2019 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 30. November 2019 sowie ihrer Ertragslage für das Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Oktober 2019 bis zum 30. November 2019 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Die Website des Instituts der Wirtschaftsprüfer (IDW) enthält unter www.idw.de eine weitergehende Beschreibung der Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Diese Beschreibung ist Bestandteil unseres Bestätigungsvermerks.

Hamburg, 31. März 2022

NORDICREVISION GMBH
WIRTSCHAFTSPRÜFUNGSGESELLSCHAFT
STEUERBERATUNGSGESELLSCHAFT

Dipl.- Kfm. Torsten Satz, Wirtschaftsprüfer