WALZEN IRLE GMBH

Netphen

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020

I. Grundlagen der WALZEN IRLE GMBH

A. Geschäftsmodell der Gesellschaft

200 Jahre Erfahrung, technologische Kompetenz und kontinuierliche Entwicklungs- und Verbesserungsprozesse haben WALZEN IRLE mit Sitz in Netphen-Deuz zu einem weltweit führenden Unternehmen in der Herstellung und dem Service von Walzen für verschiedenste Einsatzbereiche sowie der Fertigung von verschleißfestem Formguss gemacht.

WALZEN IRLE legt seit jeher besonderen Wert auf eine enge Zusammenarbeit mit Maschinenbauern und Anlagenbetreibern. Die konsequente Zusammenarbeit trägt zur ständigen und erfolgreichen Verbesserung unserer Walztechnologien und der Produkte bei und hat WALZEN IRLE zum innovativen Technologie- und Marktführer gemacht. ^*

Heute bieten wir zuverlässige Spitzentechnologie ^* unter anderem für folgende Industriebereiche an:

• Stahl

- Band, Blech, Grobblech

- Profilstahl

• Papier

• Kunststoff

• Gummi

• Lebensmittel

• Steine und Erden einschließlich Zement, Ziegel und Keramik

• Nassbagger.

Unsere Walzen und sonstigen Gusserzeugnisse werden nach modernsten metallurgischen und bearbeitungstechnischen Fertigungsverfahren und Richtlinien von erfahrenen und qualifizierten Fachleuten mit modernster Ausstattung hergestellt. Das zertifizierte Qualitätsmanagementsystem garantiert die Qualitätsprüfung auf allen Fertigungsstufen und hat zu dem weltweit guten Ruf unserer Walzen beigetragen. ^*

In der Metallurgie haben wir durch ständige Werkstoffoptimierungen Leistungsverbesserungen unserer Walzen zur Erhöhung des Kundennutzens entwickeln können.

In Netphen-Deuz werden in den beiden Betriebsstätten Gießerei und mechanische Bearbeitung die Walzen einbaufertig hergestellt. Die Logistik zwischen den beiden Werken erfolgt durch die werkseigene Eisenbahn.

Gießerei

Die Formerei stellt sämtliche Gussformen für Kokillen- und Sandguss für die Gussstücke bereit und verfügt über eine eigene Modellfertigung.

Der Schmelzbetrieb besteht aus 8 Induktionsöfen mit Fassungsvermögen von 3 bis 30 Tonnen, so dass Stückgewichte bis 130 Tonnen hergestellt werden können. Die fünf großen Öfen sind auf einer gemeinsamen Ofenbühne in Reihe installiert. Sie werden über einen zentralen, vollelektronischen Leitstand bedient und permanent überwacht. Mit modernen computergestützten Systemen werden die Gattierungen und Legierungen berechnet bzw. festgelegt.

Der Gießvorgang erfolgt in Gießgruben für statisch gegossene Walzen, in Schleudergussanlagen für geschleuderte Walzen und Rohre sowie in Gießkästen für Formgussteile.

Für die Wärmebehandlung der Produkte stehen 18 Wärmebehandlungsöfen zur Verfügung.

Mechanische Bearbeitung

In zwölf Bearbeitungshallen sind moderne Bearbeitungs- und Fertigungslinien mit über 80 überwiegend CNC-gesteuerten Maschinen eingerichtet.

Produkt- und dimensionsentsprechend sind die Fertigungsstufen Drehen, Fräsen, Bohren, Honen, Schleifen, Induktivhärten, Finishen und dynamisches Auswuchten effizient eingerichtet. Spezialisierte Maschinen bearbeiten flüssigkeitsbeheizte Thermowalzen.

Wir beherrschen spezielle Verfahren zur Realisierung von Walzengeometrien unter Betriebstemperaturen wie induktives Härten, Heißschleifen und Warmwuchten für optimale Laufeigenschaften der Walzen.

B. Forschung und Entwicklung

Mit einem Team von 5 Mitarbeitern und einem jährlichen Budget von ca. 1,5 % unseres weltweiten Umsatzes arbeiten unsere hochqualifizierten Ingenieure und Techniker an der Weiterentwicklung neuer leistungsstärkerer Produkte für alle Markt- und Produktbereiche. Wir entwickeln ständig unsere Werkstoffe und Konstruktionen in enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden weiter. Die Erfolge dieser Entwicklungen werden durch Patente und neue Verfahren untermauert.

Angetrieben durch den Anspruch die zuverlässigsten Spitzenqualitäten unseren Kunden weiterhin anzubieten, lag der Fokus zuletzt auf der Weiterentwicklung unserer Standardwerkstoffe in Hinblick auf Verschleißfestigkeit und Unempfindlichkeit im Bereich der Stahlverbundwalzen. Daneben ist auch die technologische und konstruktive Neuentwicklung im Bereich der Walzen für den Maschinenbau ein zentraler Punkt unserer Entwicklungsarbeit, die durch entsprechende Kundenreferenzen untermauert werden.

Kontinuierliche Forschung und Entwicklung gehört zu den Kernaufgaben des Unternehmens, um den zunehmenden Bedarf der Kunden nach nachhaltigen und zuverlässigen Produkten mit einer hohen Lebensleistung heute und in Zukunft zu entsprechen. Durch einen intensiven Erfahrungsaustausch mit den Kunden fließen die Erkenntnisse aus der Produktion in unsere Forschungsarbeit mit ein.

II. Wirtschaftsbericht

A. Gesamtwirtschaftliche Entwicklung und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die deutsche Wirtschaft ist im Coronajahr preisbereinigt um 5 % eingebrochen. Nach einer zehnjährigen Wachstumsphase im Corona-Krisenjahr 2020 ist die deutsche Wirtschaft in eine tiefe Rezession geraten. Die Spuren werden nahezu in allen Wirtschaftsbereichen deutlich. Das Ausmaß ist ähnlich wie zuletzt während der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009. Der konjunkturelle Einbruch fiel aber im Jahr 2020 den vorläufigen Berechnungen zufolge insgesamt weniger stark aus als 2009 mit - 5,7 %. Im internationalen Vergleich ist die deutsche Wirtschaft aber noch besser durch die Krise gekommen als der europäische Durchschnitt. Italien, Frankreich und Spanien verzeichnen einen konjunkturellen Einbruch zwischen 9 % und 12 %. Die Weltstahlorganisation Worldsteel meldet für das Gesamtjahr 2020 eine globale Rohstahlproduktion (= geschätzte Nachfrage) von 1.864 Mio. t. Dies entspricht einem Minus von 0,9 % gegenüber dem Vorjahr. Die Produzenten in der EU meldeten ein rückläufiges Niveau von 139 Mio. t Rohstahl (- 11,8 %) gegenüber dem Vorjahr. Auf Deutschland entfallen knapp 36 Mio. t (- 10,0 %). Im Jahr 2020 legte die Rohstahlproduktion in Asien gegenüber dem Vergleichsjahr 2019 um 1,5 % auf 1.375 Mio. t. zu. Insgesamt entfallen ca. 57 % der globalen Stahlerzeugung auf China. Die nordamerikanischen Rohstahlproduzenten konnten 2020 mit 101 Mio. t das Volumen des Vorjahres nicht erreichen (- 15,5 %). Allein die USA mussten einen Fertigungsrückgang um 17,2 % auf 73 Mio. t verkraften. In den CIS (Commonwealth of Independent States) Ländern werden schätzungsweise gut 102 Mio. t Rohstahl hergestellt. Damit wurde das Niveau des Vorjahres gegen den Trend um 1,5 % überschritten.

Im Kundenbereich Maschinenbau sind die Papier- sowie die Kunststoff- und Gummiindustrie mit ihren spezifischen Anforderungen an technisch komplexe und qualitativ hochwertige Kalanderwalzen von besonderer Bedeutung. Der Markt für große Papiermaschinen wurde von der Corona-Pandemie nicht so stark in Mitleidenschaft gezogen wie die Stahlindustrie. Das Bestellvolumen im Bereich Maschinenbau entwickelt sich daher weiter positiv.

Wirtschaftliche Entwicklung der Gießerei-Industrie

Das gesamte Jahr 2020 war von der Coronapandemie geprägt, sodass die deutschen Gießereien ein deutlich niedrigeres Produktionsniveau als im Vorjahr verzeichneten. Insbesondere der industrielle Lockdown im Frühjahr 2020 führte zu drastischen Minusraten in der Produktion. Die Eisen- und Stahlgießereien meldeten einen Produktionsrückgang von gut 28 % auf 2,7 Mio. t gegenüber dem Vorjahr. Die Gießereiindustrie erwirtschaftete im Berichtszeitraum 2020 ca. 5,4 Mrd. Euro Umsatz auf der FE-Seite. Die Kapazitätsauslastung lag im Durchschnitt des Jahres 2020 (Wertermittlung Anfang des Quartals) bei 67 % und damit rein rechnerisch deutlich unter dem Durchschnittsniveau des Jahres 2019 von 83 %.

Das Jahr 2020 schlossen die Eisen- und Stahlgießereien mit einem deutlich niedrigeren Nachfragevolumen von knapp 3,0 Mio. t gegenüber dem Jahr 2019 ab, dien entspricht einem Rückgang von ca. - 14 %.

B. Geschäftsverlauf und Lage der Gesellschaft

1. Geschäftsverlauf

WALZEN IRLE hat im Geschäftsjahr 2020 trotz der Covid-19-Pandemie eine zufriedenstellende Geschäftsentwicklung zu verzeichnen. Die erfolgreiche Geschäftsentwicklung aus dem Jahr 2019 hat uns eine gute Basis für das Geschäftsjahr 2020 gelegt. Den positiven Schwung konnte die Covid-19-Pandemie nicht komplett ausbremsen. Das Unternehmen hat sich trotz der unerwarteten und nicht planbaren Krise in den Marktsegmenten behaupten können. Auf dieser Basis konnte auch der Sanierungsprozess im Laufe des Jahres 2020 beendet werden.

Die Umsatzerlöse konnten das sehr gute Vorjahresniveau nicht erreichen. In Summe haben wir knapp 6 % der Umsatzerlöse gegenüber dem Vorjahr verloren. Dennoch ist es uns gelungen, auch bedingt durch unseren attraktiven Produktmix, die Produktionskapazitäten so zu steuern, dass wir im gesamten Geschäftsjahr auf Kurzarbeit verzichten konnten. Schwankungen im Produktionsprozess haben wir durch ein flexibles Arbeitszeitenmodell gut abgefangen. Unsere Hauptgeschäftsbereiche Stahl und Maschinenbau haben sich unterschiedlich entwickelt. Der Stahlbereich war deutlich stärker von den Auswirkungen der Pandemie betroffen (ca. - 10%) während gleichzeitig der Geschäftsbereich Maschinenbau um gute 15% im Umsatz gesteigert werden konnte. Die Produktionskapazitäten waren bei gegebenem Produktmix im Geschäftsjahr 2020 annähernd voll ausgelastet.

Der Distanz-Vertrieb stellte unser Unternehmen vor eine neue vertriebliche Herausforderung, die wir gut gemeistert haben.

Der Geschäftsbereich Stahlindustrie mit Walzen für die Ausrüstung von Walzwerken zur Herstellung hauptsächlich von Flachstahl und Profilstahl hat im Geschäftsjahr 2020 knapp 60% der Umsatzerlöse ausgemacht.

Der Geschäftsbereich Maschinenbau, der die Herstellung von Walzen für die Papier-, Kunststoff-, Gummi- und Lebensmittelindustrie umfasst und bereits in den beiden Vorjahren erheblich an Bedeutung gewonnen hatte, hat sich im Geschäftsjahr 2020 mit einem Umsatzanteil von gut 40% als stabiles Element weiter positiv entwickelt. Schwerpunkt war die Herstellung von Walzen für die Papierindustrie mit einem Umsatzanteil von mehr als 50 % in diesem Geschäftsbereich.

Im Übrigen wurden Umsatzerlöse aus Lieferungen von verschleißfestem Formguß für die Steine- und Erden-Industrien sowie aus Dienstleistungen im Wesentlichen für Walzenservice und -reparaturen und Bearbeitungsleistungen erzielt. In diesem Bereich war der Umsatzrückgang stärker ausgefallen, da sich hier das schwache Geschäft der deutschen Anlagenbauer deutlich ausgewirkt hat.

Die Beschaffungsmärkte verhielten sich im Bereich der Rohstoffe coronabedingt in Teilen volatil. Insbesondere im Bereich der Einsatzstoffe und Legierungselemente kam es zu durchaus hohen volatilen Schwankungen im Geschäftsjahr.

Auch im Geschäftsjahr 2020 haben wir die geplanten Investitionen einschl. der Instandsetzungsarbeiten ausgeführt. Die Investitionsvorhaben haben sich auf beide Betriebsstätten verteilt. Hervorzuheben sind Schutzeinrichtungen für Maschinen, der Umbau der Kokillenbohrmaschinen, die Erneuerung der Krankabine und eine neue Krangießpfanne. Auch im Geschäftsjahr 2020 haben wir den eingeschlagenen Weg mit energiesparenden Systemen weiterverfolgt. Das Investitionsvolumen belief sich auf insgesamt rund EUR 2,5 Mio.

Aufgrund des pandemiebedingten Geschäftsjahres 2020 wurde das in Höhe von EUR 5,1 Mio. geplante operative Ergebnis (EBITDA) mit einem realisierten EBITDA in Höhe von EUR 4,2 Mio. um rd. 17 % unterschritten. Dennoch sind wir mit dem Geschäftsjahr unter den nicht planbaren Randbedingungen nicht unzufrieden. Ein Schwerpunkt der Aktivitäten im abgelaufenen Jahr war die Konzeption einer neuen Finanzierungsstruktur. Die Verhandlungen mit unseren Kernbanken sind erfolgreich verlaufen und wir haben gemeinsam eine neue Struktur erarbeitet, die den finanziellen Gestaltungsspielraum deutlich verbessert. Die Umsetzung erfolgt im Geschäftsjahr 2021. Zur weiteren Stärkung des Unternehmens haben wir im Jahr 2020 eine Kooperation mit dem Siegerländer Walzenunternehmen Gontermann-Peipers GmbH, Siegen, vereinbart. Unter dem Projektnamen "Wilhelmine", der auf gemeinsame familiäre Wurzeln aus der Mitte des 19 Jahrhunderts zurückführt, umfasst die Kooperation ausgewählte Projekte in den Bereichen Ausbildung, Einkauf einschl. gemeinsamer Forschung und Entwicklung. Mit der Kooperation ging auch eine Minderheitsbeteiligung von Gontermann-Peipers GmbH an der WALZEN IRLE GmbH einher. Im Rahmen der Beteiligung durch Gontermann-Peipers GmbH haben wir innerhalb des Konzerns der Irle Deuz Gruppe die SIWACO GmbH, Netphen-Deuz, als Tochtergesellschaft der Irle Deuz GmbH, Netphen-Deuz, an die WALZEN IRLE GmbH veräußert. Die SIWACO GmbH ist eine Vertriebsgesellschaft, die sich auf den Vertrieb von verschleißarmen Walzen, Walzenmänteln und Rohwerkzeugen spezialisiert hat.

Unser geplantes Jubiläum "200 Jahre Walzenguss" ist leider der Covid-19 Pandemie zum Opfer gefallen. Unter den Rahmenbedingungen war es leider nicht möglich eine Veranstaltung zu organisieren, die die Gesundheit unserer Kunden, Geschäftspartner und Mitarbeiter gewährleistet hätte. Mitte Dezember des abgelaufenen Geschäftsjahres wurden, durch einen gezielten Cyber-Angriff, unsere IT-Systeme stark getroffen. Die Auswirkungen des Cyber-Angriffs verspüren wir auch noch im neuen Geschäftsjahr. In der Zwischenzeit haben wir die Systeme wieder neu und noch sicherer aufgebaut. Ein neues Sicherheitskonzept und einen entsprechenden Notfallplan haben wir erarbeitet.

2. Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

a. Finanzielle Leistungsindikatoren

Für die Unternehmenssteuerung hat WALZEN IRLE im Berichtsjahr als finanzielle Leistungsindikatoren die Kennzahlen Auftragsbestand, Gesamtleistung und operatives Ergebnis (EBITDA) herangezogen.

Der Auftragsbestand wird IT-mäßig geführt, ist im Dashboard jederzeit abrufbar und wird über Monatsstatistiken ausgewertet.

Die Umsatzerlöse werden aufgrund der Faktura ebenfalls IT-mäßig geführt, sind im Dashboard jederzeit abrufbar und werden über Monatsstatistiken ausgewertet.

Die Gesamtleistung bzw. das operative Ergebnis werden monatlich auf der Grundlage des Monatsabschlusses ermittelt.

b. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Als nichtfinanzielle Leistungsindikatoren werden Arbeitnehmerbelange (s. hierzu auch unten Personalbericht) und Umweltbelange (s. hierzu auch unten Umweltbericht) angesehen, die regelmäßig überwacht und berichtet, jedoch nicht für die Unternehmenssteuerung herangezogen werden.

Dabei ist z.B. der Punkt Arbeitssicherheit nicht nur ein eigenverantwortliches Thema des Mitarbeiters oder der Vorgesetzten, sondern wird aktiv als eine im Unternehmensziel festgeschriebene und kontrollierte Kennzahl transparent und öffentlich ausgewertet.

Mit rund 7 % Auszubildenden bezogen auf die Gesamtzahl der Arbeitnehmer wird vergleichsweise vielen jungen Menschen ein Ausbildungsplatz bei WALZEN IRLE angeboten. Die Motivation für WALZEN IRLE für diese überdurchschnittliche Ausbildungsleistung liegt im Bekenntnis zur gesellschaftlichen Verantwortung, dient jedoch auch zur Förderung eines qualifizierten und kompetenten Nachwuchses zur Herstellung der komplexer werdenden Produkte. Unter diesem Aspekt misst WALZEN IRLE der weiteren Qualifizierung der Mitarbeiter durch Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen einen hohen Stellenwert bei und fördert neben dem Angebot an internen Schulungsmaßnahmen aktiv die Teilnahme an entsprechenden Programmen und Veranstaltungen.

Die Fluktuation ist unverändert gering, da sich die Mitarbeiter in hohem Maße mit dem Unternehmen und seinen Produkten identifizieren. ^* Aufgrund der guten Positionierung in verschiedenen Marktsegmenten bringen die Mitarbeiter dem Unternehmen Vertrauen für eine positive Entwicklung in der Zukunft entgegen.

Auch Umwelt- und Energiemanagement sind integrale Bestandteile der Unternehmenspolitik von WALZEN IRLE. Im Rahmen des Umweltmanagement-Systems nach DIN EN ISO 14001 wird sichergestellt, dass die geltenden rechtlichen Verpflichtungen und umweltrelevanten Anforderungen stets eingehalten und Emissionen auf ein notwendiges Maß reduziert werden. Im Rahmen des Energiemanagementsystems nach DIN EN ISO 50001 werden Maßnahmen zur fortlaufenden Erhöhung der Energieeffizienz definiert und umgesetzt mit dem Ziel, den Energieverbrauch und die damit verbundenen Emissionen sowie die Energiekosten zu vermindern.

3. Ertragslage

Im Geschäftsjahr 2020 ist die Gesamtleistung von TEUR 55.293 in 2019 auf TEUR 50.345 um 9 % zurückgegangen und hat somit das Planziel nicht erreicht. Die Umsatzerlöse mit TEUR 50.691 liegen um 11 % hinter der Planung zurück.

Die Materialaufwandsquote hat sich von 43,7 % im Vorjahr auf 40,0 % im Geschäftsjahr 2020 verringert. Dies ist im Wesentlichen bedingt durch die pandemiebedingten volatilen Preise im Bereich der Einsatzstoffe und Legierungen. Das operative Ergebnis (EBITDA) in Höhe von TEUR 4.215 ist gegenüber dem Vorjahr mit TEUR 5.006 um 15,8 % gesunken und macht 8,4 % der Gesamtleistung aus nach 9,1 % im Vorjahr.

Die Abschreibungen auf Anlagevermögen haben in Folge verhaltener Investitionstätigkeit leicht um 7 % abgenommen.

Die Umsatzrendite vor Ertragsteuern beträgt 1,9 %.

Nach Finanzergebnis und negativen Steuerergebnis aufgrund der Auflösung von latenten Steuern wird ein Jahresüberschuss in Höhe von TEUR 812 (Vorjahr: TEUR 1.691) ausgewiesen. Der Jahresüberschuss hat sich gegenüber dem Vorjahr um 52 % reduziert.

4. Auftragslage

Die Auftragseingänge im Geschäftsjahr 2020 betrugen EUR 45,6 Mio. gegenüber EUR 54 Mio. im Vorjahr.

Der Auftragsbestand zum Ende des Geschäftsjahres 2020 hat sich gegenüber dem Vorjahr (EUR 54 Mio.) um 12 % auf EUR 46 Mio. reduziert. Der Auftragsbestand sichert eine gute Auslastung für das Geschäftsjahr 2021. Die Auftragsreichweite ohne zusätzliche Vertriebsaktivitäten beträgt etwa 10 Monate.

5. Vermögenslage

Die Bilanzsumme hat zum 31. Dezember 2020 gegenüber dem Vorjahr um TEUR 2.141 auf TEUR 30.691 zugenommen.

Das Anlagevermögen erhöht sich infolge des Erwerbs der SIWACO GmbH und moderarter Investitionstätigkeit um TEUR 185 auf TEUR 12.958.

Das Umlaufvermögen hat um TEUR 1.976 auf TEUR 17.005 zugenommen. Während sich das Vorratsvermögen im Wesentlichen aufgrund des Abbaus von Unfertigen Erzeugnissen im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 1.319 verringert hat, sind die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aufgrund eines geänderten Forderungsbestands um TEUR 2.229 deutlich angestiegen.

Aktive latente Steuern sind in Höhe von TEUR 700 (Vorjahr: TEUR 740) angesetzt.

6. Finanzlage

Kapitalstruktur

Aufgrund des Jahresüberschusses in Höhe von TEUR 812 und des im Geschäftsjahr neu hinzugekommenen Genussrechtskapitals erhöhte sich das Eigenkapital auf TEUR 6.808. Die Eigenkapitalquote hat sich auf 22,2 % (Vorjahr: 14,0 %) verbessert, unter Berücksichtigung des Nachrangkapitals und des neu eingestellten Genussrechtskapitals auf 27,1 % (Vorjahr: 21,0 %, jedoch ohne Genussrechtskapital).

Investitionen

Die Investitionen lagen im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020 mit TEUR 2.469 leicht über den Abschreibungen. Für das Geschäftsjahr 2021 sind Investitionen in Höhe von EUR 2,7 Mio. überwiegend in technische Anlagen, Maschinen, Arbeitssicherheit, Umweltschutz und energiesparende LED-Beleuchtung geplant.

Liquidität

Die Bankverbindlichkeiten sind um TEUR 952 auf TEUR 6.275 zurückgegangen. Der Rückgang betrifft mit TEUR 2.127 die langfristigen Bankverbindlichkeiten aufgrund von Tilgungen, wobei die kurzfristen Bankverbindlichkeiten mit TEUR 1.175 zunahmen aufgrund höherer Inanspruchnahme der Kontokorrentlinien.

Die Verbindlichkeiten gegenüber der Gesellschafterin Irle Deuz GmbH haben sich aufgrund stärkerer Inanspruchnahme um TEUR 159 auf TEUR 5.102 erhöht.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich um TEUR 983 auf TEUR 4.732.

Die Liquidität der Gesellschaft hat sich im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstant entwickelt. Der operative Cash Flow hat sich pandemiebedingt von TEUR 6.090 auf TEUR 3.881 vermindert. Der negative Cash-Flow aus der Finanzierungstätigkeit hat sich hingegen von ./. TEUR 2.749 im Vorjahr auf ./. TEUR 1.563 in diesem Geschäftsjahr deutlich verringert unter Berücksichtigung der Eigenkapitalzuführung durch das Genussrechtskapital.

7. Gesamtbeurteilung

Die Auftragslage hat sich aufgrund der pandemiegeschuldeten geringeren Auftragseingänge im Geschäftsjahr 2020 leicht verringert jedoch ohne nennenswerte Auswirkungen auf die Auslastung, die wir weiterhin als gut einstufen. Der in Konstruktion und Produktion sehr anspruchsvolle Geschäftsbereich Maschinenbau hat sich im Produktmix auf hohem Niveau fest etabliert bzw. konnte sogar weiter ausgebaut werden und trägt mit überdurchschnittlichen Auftragsergebnissen wesentlich zum Unternehmenserfolg bei. Unsere Vermögens- und Finanzlage schätzen wir als gut ein. Unsere Verbindlichkeiten zahlen wir innerhalb der vereinbarten Zahlungsfristen unter Wahrung von Skonto, sofern vereinbart.

C. Umweltbericht

Die Schonung der Ressourcen und der Schutz der Umwelt sind für uns selbstverständlich. Wir schreiben unser Umweltmanagement laufend fort und passen es in den Bereichen Immissionsschutz, Gewässerschutz und Abfallwirtschaft an veränderte Gegebenheiten an. Der Umweltschutz wird als integraler Bestandteil der Managementsysteme unseres Unternehmens laufend überprüft. Dies bedeutet, dass wir die negativen Auswirkungen unserer Arbeit und Produkte auf die Umwelt gezielt minimieren und über den ganzen Lebenszyklus der Produkte verfolgen. Durch die aktive Einbeziehung aller Mitarbeiter fördern wir umweltbewusstes Denken. Die Maßnahmen zur umweltgerechten Gestaltung umfassen unsere Produkte und deren Herstellung. Außerdem berücksichtigen sie den vollständigen Produktlebenszyklus, von der Verwendung der Rohstoffe über die Produktentwicklung, Produktion und Produktnutzung bis hin zur Wiederverwendung verbrauchter Walzen als Rohstoff für die Herstellung neuer Walzen.

Durch Investitionen in umweltschonende Anlagen und Betriebs- und Geschäftsausstattung tragen wir zur Verringerung von Emissionen, insbesondere von CO ₂ , bei. Darüber hinaus tragen neu installierte LED-Beleuchtungssysteme in den Produktionshallen ebenfalls zu Energieeinsparungen bei. Neue Projekte mit dem Ziel der Energie- sowie CO ₂ -Einsparung befinden sich zum Teil bereits weiter in der Umsetzung.

Seit 2012 haben wir die Energiezertifizierung nach DIN EN ISO 50001 und Umweltzertifizierung nach DIN EN ISO 14001 erhalten. Die Nachfolgezertifizierungen absolvierten wir erfolgreich.

D. Personalbericht

Der Erfolg unseres Unternehmens ist stark von qualifizierten Mitarbeitern abhängig. Mit ihren Ideen bilden sie die Basis für Veränderungen und sind somit unabdingbare Voraussetzung für den Erfolg unseres Unternehmens. Aus diesem Grund investieren wir nachhaltig in die Ausbildung sowohl im technischen als auch im kaufmännischen Bereich. Zur Sicherung und zum Ausbau der Qualifikation der Mitarbeiter des Unternehmens wurden und werden umfangreiche Weiterbildungsmaßnahmen angeboten.

Unsere Ausbildungsquote ist nach wie vor hoch. Im Geschäftsjahr 2020 durften wir 5 Auszubildende für den gewerblichen Bereich willkommen heißen. Im laufenden Geschäftsjahr 2021 stellen wir weitere 8 Ausbildungsplätze zur Verfügung und hoffen, diese mit geeigneten jungen motivierten Menschen besetzen zu können. Aufgrund der hohen Ausbildungsquote verfügen wir über eine ausreichende Zahl gut ausgebildeter Mitarbeiter und durch Übernahmen nach der Ausbildung ergibt sich eine ausgeglichene Altersstruktur. Die Zahl der Beschäftigten ohne Auszubildende hat im abgelaufenen Geschäftsjahr von 276 auf 279 Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt zugenommen. Außerdem befanden sich im Jahresdurchschnitt 21 junge Menschen zur Ausbildung im Unternehmen.

Wir legen großen Wert auf ein gutes Betriebsklima und eine faire Partnerschaft mit den Mitarbeitern. In unsere Personalentscheidungen beziehen wir den Betriebsrat vollständig ein, um das Verständnis für unsere Personalpolitik auf eine möglichst breite Basis zu stellen. Im Ergebnis ergeben sich daraus unter anderem eine extrem niedrige Fluktuation und lange Betriebszugehörigkeiten der Mitarbeiter. 375 Jahre Betriebszugehörigkeit haben wir bei den Jubilaren mit 25- und 40-jähriger Unternehmenszugehörigkeit im vergangenen Jahr feiern dürfen.

III. Chancen-, Risiko- und Prognosebericht

A. Chancenbericht

Durch die konsequente Weiterentwicklung bewährter Produkte und die Neuentwicklung von innovativen Produkten mit Zusatznutzen für die spezifischen Abnehmerindustrien können Marktpotenziale entstehen, deren Ausschöpfung wir zielgerichtet angehen.

Unsere Innovationskraft haben wir in den vergangenen Jahren mit der kontinuierlichen Weiterentwicklung hochverschleißfester und noch unempfindlicherer stahlbasierter Walzen für Warmbandstraßen in der Stahlindustrie und mit der Entwicklung neuer technologischer Konstruktionen für spezielle Anwendungen im Walzbetrieb unter Beweis gestellt.

Zur Realisierung dieser Chancen werden die Märkte weltweit vertrieblich intensiv, wenn auch durch die Covid-19 Pandemie in einem anderen digitalen Rahmen, bearbeitet und die Marktpräsenz u.a. durch den Ausbau unserer Vertreterstruktur weltweit weiter verstärkt. Derzeit stehen dabei außerhalb Europas die Märkte in Nord- und Südamerika, Russland und Asien in besonderem Fokus.

Aus den verschiedenen Abnehmerbereichen wurde der Maschinenbau mit den Produktgruppen Papier- und Kunststoffindustrie als Wachstumsbereich identifiziert, der vertrieblich weiterhin mit hoher Priorität bearbeitet wird mit dem Ziel, an die hervorragenden Auftragserfolge in den vergangenen Geschäftsjahren anzuknüpfen.

WALZEN IRLE verfügt über einige wesentliche Patente und spezifisches Know-how, die Alleinstellungsmerkmale am Markt sichern. Die Mitarbeiter haben langjährige Erfahrung in der Herstellung qualitativ hochwertiger Erzeugnisse und sind hoch motiviert, an der Erreichung der anspruchsvollen Ziele und der Weiterentwicklung des Unternehmenserfolges mit Produkten "Made by Irle" mitzuwirken. Erfolg des Unternehmens bedeutet auch Sicherung von Arbeitsplätzen. Angemessene Strukturen und vielfältige Erfahrungspotenziale befähigen das Unternehmen, sehr flexibel auf vielfältigste Anforderungen zu reagieren.

B. Risikobericht

Als Gesellschaft mit einer hohen internationalen Ausprägung ist WALZEN IRLE Chancen und Risiken unterschiedlichster Art ausgesetzt. Da unternehmerisches Handeln untrennbar mit dem Eingehen von Risiken verbunden ist, ist das Hauptziel des Risikomanagements, sicherzustellen, dass Risiken kalkuliert eingegangen werden und verantwortungsvoll mit ihnen umgegangen wird. Ein vorausschauendes Risikomanagement hilft uns, die Steuerung des Unternehmens und die Entscheidungsprozesse zu verbessern und zu beschleunigen. Es ist unser Prinzip, mit diesen Risiken verantwortungsvoll umzugehen, um unternehmerische Chancen gezielt nutzen zu können, ohne dabei unkalkulierbare Risiken einzugehen.

Aus der Ausbreitung des Covid-19-Pandemie seit Anfang 2020 besteht für die Gesellschaft auch in 2021 das Risiko zukünftige Absatzeinbußen zu erleiden. Es zeigen sich nach aktuellem Kenntnisstand jedoch keine wesentlichen negativen Einflüsse auf die geplante Umsatzentwicklung bei der WALZEN IRLE GmbH. Die operative Tätigkeit kann nach aktuellem Kenntnisstand durch entsprechende Hygiene- und Vorsichtsmaßnahmen weiterhin sichergestellt werden.

Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung werden von der Geschäftsführung konsequent vorangetrieben und streng überwacht. Um auf mögliche Liquiditätsrisiken schnell reagieren zu können, erstellt die Gesellschaft regelmäßig eine vorausschauende Liquiditätsplanung. Bei erwartungsgemäßer Marktentwicklung und konsequenter Verfolgung der Unternehmensplanung sind bestandsgefährdende Risiken nicht zu erkennen.

Aufgrund unseres Fertigungsprogramms können Aufträge technische Risiken beinhalten. Wir gehen aber davon aus, dass sich diese Risiken durch den Einsatz unserer bewährten Technologie, ergänzt um umfassende vertragliche Haftungsausschlüsse, vermeiden lassen.

Wesentliche Risiken für unsere weitere Entwicklung resultieren zu einem großen Teil aus konjunkturellen Einflüssen auf den für uns relevanten Märkten und der starken Abhängigkeit von der Stahlindustrie sowie den teilweise stark schwankenden Rohstoffpreisen. Für uns als energieintensives Unternehmen ist die Entwicklung der Energiekosten von großer Bedeutung. Wir stehen im scharfen internationalen Wettbewerb, staatliche Zusatzbelastungen - insbesondere auf Grund der Energiewende - stellen eine hohe Belastung dar. Als energieintensives Unternehmen erhalten wir Begrenzungen der Abgabenlast auf Energie. Ungeachtet dessen können die weiter steigenden Energiekosten langfristig ein Risiko für die Wettbewerbsfähigkeit im globalisierten Markt darstellen. Darüber hinaus ist die Sicherheit der Versorgung mit ausreichend Energie von entscheidender Bedeutung für die langfristige Entwicklungsfähigkeit der gesamten Branche. Die Belastung aus der im Jahr 2021 erstmalig für uns relevanten CO ₂ -Steuerabgabe haben wir berücksichtigt.

Den Risiken der konjunkturellen Entwicklung versuchen wir durch technologischen Vorsprung, ein attraktives Produktportfolio sowie eine breite Kundenbasis aus verschiedenen Industriebranchen mit üblicherweise unterschiedlichen Konjunkturzyklen zu begegnen. Dem anhaltenden internationalen Preiswettbewerb versuchen wir durch Konzentration auf innovative, zukunftsträchtige Erzeugnisse und verbesserte Fertigungsprozesse sowie durch Teilfertigung im Ausland zu begegnen.

Leistungswirtschaftliche Risiken sind darin zu erkennen, dass es nicht gelingt, Produktivitätsverbesserungen in Größenordnungen zu erzielen, die geeignet sind, den Preisdruck am Absatzmarkt zu kompensieren. Aufgrund der Wettbewerbsvorteile der Produkte durch innovative Neuentwicklungen wird eine tendenziell rückläufige Ausprägung der leistungswirtschaftlichen Risiken erwartet.

Dem Risiko des Ausfalls von Kundenforderungen begegnen wir durch Absicherung der Aufträge über die Warenkreditversicherung.

Zu den absatzspezifischen Risiken zählen Lieferverträge in Fremdwährung, die grundsätzlich durch Devisentermingeschäfte abgesichert werden.

Zur Absicherung der Zinsänderungsrisiken wurden langfristige Kredit- und Leasingverträge abgeschlossen. Variabel verzinste langfristige Kredite haben wir deshalb durch Zins Swaps und Caps abgesichert.

Risikopotenzial kann sich auch aus der Materialbeschaffung ergeben. Aufgrund der Vielzahl potenzieller Lieferanten sind Beschaffungsrisiken jedoch insoweit überschaubar. Bei der Herstellung der Walzen kommen in hohem Maße Metallrohstoffe (Schrotte und Roheisen) zum Einsatz. Insoweit ist die Gesellschaft von der Verfügbarkeit und dem Preisgefüge dieser Werkstoffe abhängig. Zur Absicherung der Risiken steigender Rohstoffkosten werden so weit als möglich entsprechende Preisgleitklauseln mit den Kunden vereinbart.

C. Gesamtaussage

WALZEN IRLE sieht mit seinen qualitativ hochwertigen Produkten "Made by Irle" und "Made in Germany" sowie innovativen Neuentwicklungen gute Chancen, in den sich verändernden Märkten weitere Potenziale zu erschließen und die Kapazitäten dauerhaft auszulasten. Dies begründet sich auch durch die gute Reputation bei den Kunden und der guten Auftragslage mit einer Auftragsreichweite ohne weitere Vertriebsaktivitäten von etwa 10 Monaten.

Risiken der künftigen Entwicklung der Gesellschaft sind aktuell nicht erkennbar, können jedoch im Hinblick auf die im Risikobericht dargestellten Risiken nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden.

D. Prognosebericht

Für das Geschäftsjahr 2021 hat WALZEN IRLE die Auswirkungen der Covid-19 Pandemie in der Budgetplanung berücksichtigt. Ab der zweiten Jahreshälfte erwarten wir wieder eine leichte Besserung im Weltwirtschaftsklima, jedoch mit weiterhin gedämpfter Weltkonjunktur und Welthandel. Geopolitische Spannungen, Handelskonflikte, die Auswirkungen des Brexits und die Preisentwicklung an den Finanz- und Rohstoffmärkten, aber auch weitere Infektionswellen des Corona-Virus können die Weltwirtschaft negativ beeinflussen.

Die deutsche Wirtschaft erwartet laut Prognos ab Frühjahr 2021 einen dynamischen Konjunkturaufschwung und im Gesamtjahr ein Anstieg des Bruttoinlandsproduktes von 3,9 %. Das Wirtschaftsforschungs- und Beratungsunternehmen erwartet, dass etwa zwei Drittel der gesamtwirtschaftlichen Verluste der Krise wettgemacht werden können.

Bei Stahlprodukten wird weltweit mit einer leicht steigenden Nachfrage und einem weiteren Anziehen der globalen Rohstahlproduktion gerechnet. Die Hochöfen der weltgrößten Stahlproduzenten wurden wieder hochgefahren. Nach dem langanhaltenden Preisverfall für Stahlprodukte der vergangenen Jahre zeichnet sich ein moderater Anstieg der Preise ab.

Im Maschinenbau wird mit einer gegenüber 2020 unverändert hohen Nachfrage nach Walzen gerechnet, die in Abhängigkeit von den begrenzten Produktionskapazitäten zu einem weiteren Anstieg an Aufträgen führen kann. Der Großteil der Nachfrage stammt aus Asien. Unsere Geschäftsaktivitäten werden wir in ausgesuchten europäischen Märkten durch ein verbessertes Vertriebsnetz ausbauen.

Der aktuelle Auftragsbestand von rd. EUR 45 Mio., ergänzt um weitere Auftragseingänge aus Vertriebsaktivitäten, wird die volle Auslastung der Produktionskapazitäten im Jahr 2021 und darüber hinaus in 2022 weiterhin sicherstellen.

Für das Geschäftsjahresende 2021 rechnen wir mit einem Auftragsbestand in etwa auf dem Niveau des Geschäftsjahresendes 2020. In Bezug auf die Gesamtleistung und das operative Ergebnis (EBITDA) erwarten wir für das Geschäftsjahr 2021 eine Seitwärtsbewegung.

Eine weitere Entwicklungs-Kooperation mit einem Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau stärkt unsere Position im Bereich des Maschinenbaus.

Unser Ziel ist es, die Chancen in den Märkten für zukünftige Umsatzzuwächse zu nutzen und in Verbindung mit Effizienzsteigerungen und Kostenreduzierungen die Ertragslage weiter zu verbessern.

Netphen-Deuz, den 07. Mai 2021

Thomas Fink, Geschäftsführer

Dr. Petrico von Schweinichen, Geschäftsführer

^* Gekennzeichnete Angaben sind ungeprüft.

Bilanz zum 31. Dezember 2020

AKTIVA

	31.12.2020		31.12.2019
	EUR	EUR	TEUR	TEUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	537.642,00		558
2. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	36.551,00	574.193,00	53	611
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	4.157.473,49		4.596
2. Technische Anlagen und Maschinen	2.068.810,00		2.460
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.924.812,74		3.959
4. Geleistete Anzahlungen und Anlage im Bau	495.445,77	10.646.542,00	270	11.285
III. Finanzanlagen
- Anteile an verbundenen Unternehmen		1.736.911,46		877
		12.957.646,46		12.773
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	2.450.382,19		2.566
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	8.877.066,73		10.343
3. Fertige Erzeugnisse	1.208.177,40		756
4. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	-1.312.250,72	11.223.375,60	-1.123	12.542
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	3.604.276,22		1.376
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	33.595,12		31
3. Sonstige Vermögensgegenstände	747.412,80	4.385.284,14	755	2.162
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten		1.396.382,40		325
		17.005.042,14		15.029
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		28.642,12		8
D. AKTIVE LATENTE STEUERN		700.000,00		740
		30.691.330,72		28.550
PASSIVA
	31.12.2020		31.12.2019
	EUR	EUR	TEUR	TEUR
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital		7.500.000,00		7.500
II. Kapitalrücklage		2.640.047,07		2.640
III. Gewinnrücklagen
- Andere Gewinnrücklagen		903.065,00		903
IV. Verlustvortrag		-7.046.290,03		-8.737
V. Jahresüberschuss		811.571,33		1.691
VI. Genussrechtskapital		2.000.000,00		0
		6.808.393,37		3.997
B. NACHRANGIGES FREMDKAPITAL		1.500.000,00		2.000
C. RÜCKSTELLUNGEN
1. Rückstellungen für Pensionen	1.733.555,00		1.656
2. Steuerrückstellungen	20.000,00		20
2. Sonstige Rückstellungen	2.266.952,26	4.020.507,26	2.932	4.608
D. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	6.274.502,46		7.227
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	4.731.812,57		3.749
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	5.167.239,35		5.021
- davon gegenüber Gesellschaftern EUR 5.102.400,80 (im Vj. TEUR 4.943)
4. Sonstige Verbindlichkeiten	2.114.543,36		1.862
- davon aus Steuern EUR 207.316,14 (im Vj. TEUR 229)
- davon im Ramen der sozialen Sicherheit EUR 761.690,02 (im Vj. TEUR 884)		18.288.097,74		17.860
E. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		74.332,35		85
		30.691.330,72		28.550

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 01. Januar bis 31. Dezember 2020

	2020		Vorjahr
	EUR	EUR	TEUR	TEUR
1. Umsatzerlöse		50.691.082,27		53.700
2. Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen		-1.013.660,78		1.114
3. Andere aktivierte Eigenleistungen		667.171,32		479
4. Sonstige betriebliche Erträge		480.473,90		478
5. Materialaufwand
a. Aufwendungen für Roh-, Hilfs und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-15.511.423,21		-18.636
b. Aufwendungen für bezogene Leistungen	-4.644.775,57	-20.156.198,78	-5.541	-24.176
6. Personalaufwand
a. Löhne und Gehälter	-15.944.964,00		-16.406
b. soziale Abgaben und Aufwendungen
für Altersversorgung	-3.113.789,63		-3.170
- davon für Altersversorgung EUR 70.450,46 (im Vorjahr: TEUR 77)		-19.058.753,63		-19.577
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		-2.253.433,02		-2.427
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen		-7.395.140,50		-7.012
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		1.196,99		1
- davon aus verbundenen Unternehmen EUR 477,78 (im Vorjahr: TEUR 1)
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		-1.010.072,23		-1.066
- davon aus der Aufzinsung EUR 118.940,00 (im Vorjahr: TEUR 138)
- davon an verbundene Unternehmen EUR 200.122,40 (im Vorjahr: TEUR 98)
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		-40.000,00		270
12. Ergebnis nach Steuern		912.665,54		1.784
13. Sonstige Steuern		-101.094,21		-93
14. Jahresüberschuss		811.571,33		1.691

Anhang für das Geschäftsjahr 2020

Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Die Walzen Irle GmbH hat ihren Sitz in Netphen-Deuz. Sie ist im Handelsregister des Amtsgerichts Siegen unter HRB 1436 eingetragen.

Grundsätzliche Angaben zum Jahresabschluss

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 ist nach den Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und des Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbHG) aufgestellt.

Dabei bestehende Ansatz- und Bewertungswahlrechte werden grundsätzlich so ausgeübt, dass die bisherigen Bilanzansätze weitestgehend fortgeführt werden können.

Die Berechnung der pauschalen Gewährleistungsrückstellung wurde im Geschäftsjahr 2020 angepasst um eine Vereinfachung bei der Ermittlung der Wertansätze zu schaffen. Aufgrund der Anpassung des Vorgehens zur Ermittlung der pauschalen Gewährleistung hat sich das Ergebnis vor Steuern um TEUR 243 zur bisherigen Vorgehensweise vermindert.

Die Gesellschaft ist eine große Kapitalgesellschaft i. S d. § 267 Abs. 3 HGB.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist gemäß § 275 Abs. 2 HGB nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Organe der Gesellschaft

Geschäftsführung

Dr.-Ing. Petrico von Schweinichen, Netphen-Deuz, Geschäftsführer

Dipl.-Ing. Klaus Hägele, Sinzig, Geschäftsführer (bis 08. Juli 2020)

Thomas Fink, Dinslaken, Geschäftsführer (ab 01. April 2020)

Die Schutzklausel des § 286 Abs. 4 HGB wird in Anspruch genommen, da nur ein Geschäftsführer von der Gesellschaft Bezüge erhält.

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sind zu Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, angesetzt.

Die entgeltlich erworbenen gewerblichen Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sind zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, angesetzt.

Sachanlagen sind zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, angesetzt. Für Werkzeuge und Formen sind Festwerte gebildet. Die Herstellungskosten beinhalten die Material- und Fertigungseinzelkosten, Material- und Fertigungsgemeinkosten zuzüglich Sondereinzelkosten der Fertigung sowie angemessene Teile des Werteverzehrs des Anlagevermögens, soweit sie durch eine Fertigung veranlasst sind bzw. auf den Zeitraum der Herstellung entfallen. Im Berichtszeitraum sind Fremdkapitalzinsen nicht in die Bewertung einbezogen.

Die planmäßigen Abschreibungen werden über die voraussichtliche Nutzungsdauer nach der linearen Abschreibungsmethode, bei Zugängen im Geschäftsjahr "pro-rata-temporis", errechnet.

Geringwertige Gegenstände bis zu einem Betrag von EUR 250,00 werden direkt als Aufwand gebucht. Geringwertige Anlagegüter mit Anschaffungskosten größer EUR 250,00 bis EUR 800,00 werden im Zugangsjahr vollständig abgeschrieben. Der Abgang wird buchtechnisch im folgenden Geschäftsjahr ausgewiesen. In Vorjahren wurden geringwertige Anlagegüter mit Anschaffungskosten größer EUR 150,00 bis EUR 1.000,00 in einem Sammelposten zusammengefasst und im Zugangsjahr und den folgenden vier Geschäftsjahren mit jeweils einem Fünftel abgeschrieben.

Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten bewertet. Bei dauernder Wertminderung erfolgt der Bilanzansatz zum niedrigeren beizulegenden Wert.

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden zu Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag bewertet.

Fertige und unfertige Erzeugnisse werden zu Herstellungskosten bewertet. Die Herstellungskosten beinhalten Material- und Fertigungseinzelkosten, Material- und Fertigungsgemeinkosten zuzüglich Sondereinzelkosten der Fertigung sowie angemessene Teile des Werteverzehrs des Anlagevermögens, soweit sie durch eine Fertigung veranlasst sind bzw. auf den Zeitraum der Herstellung entfallen. Vertriebskosten werden ebenso wie Fremdkapitalzinsen nicht in die Herstellungskosten einbezogen. Das Niederstwertprinzip wird beachtet.

Forderungen werden grundsätzlich zum Nennwert bilanziert. Der Ansatz der Fremdwährungsforderungen erfolgt grundsätzlich mit dem Kurs im Anschaffungszeitpunkt. Fremdwährungsforderungen mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Forderungen werden, soweit erforderlich, einzeln und darüber hinaus wegen des allgemeinen Kreditrisikos pauschal wertberichtigt.

Die flüssigen Mittel sind zum Nennwert angesetzt.

Als Rechnungsabgrenzungsposten werden auf der Aktivseite Ausgaben vor dem Bilanzstichtag ausgewiesen, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Das gezeichnete Kapital (Stammkapital) ist mit dem Nennbetrag angesetzt.

Die Rückstellungen für Pensionen werden unter Zugrundelegung biometrischer Wahrscheinlichkeiten mit dem anhand des versicherungsmathematischen Anwartschaftsbarwertverfahrens (Projected-Unit-Credit-Method) ermittelten Erfüllungsbetrag erfasst. Der Bewertung sind die "Richttafeln 2018 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck zugrunde gelegt.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken sowie alle ungewissen Verpflichtungen und werden in Höhe der voraussichtlichen Inanspruchnahme mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist. Bei der Ermittlung der Rückstellungen werden zukünftige Preis- und Kostensteigerungen berücksichtigt. Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden abgezinst.

Verbindlichkeiten und nachrangiges Fremdkapital sind mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt. Der Ansatz der Fremdwährungsverbindlichkeiten erfolgt grundsätzlich mit dem Kurs im Anschaffungszeitpunkt. Fremdwährungsverbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet.

Als Rechnungsabgrenzungsposten werden auf der Passivseite Einnahmen vor dem Bilanzstichtag ausgewiesen, soweit sie Ertrag für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt auf Basis einer im Zeitpunkt des voraussichtlichen Abbaus von temporären Differenzen geltenden Steuerquote (Gewerbe- und Körperschaftsteuer) in Höhe von 31,4 %. Unterschiedliche Wertansätze bei Pensionsrückstellungen sowie Drohverlustrückstellungen in der Handels- bzw. Steuerbilanz führen zu aktiven latenten Steuern. Unterschiedliche Wertansätze in der Handels- bzw. Steuerbilanz bei aktivierten selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen führen zu passiven latenten Steuern. Zusätzlich zu den unterschiedlichen Wertansätzen in der Handels- und Steuerbilanz ergeben sich aktive latente Steuern auf die erwartete zukünftige Nutzung steuerlicher Verlustvorträge. Aktive und passive latente Steuern wurden saldiert. Das Wahlrecht der Aktivierung latenter Steuern im Sinne des § 274 Abs. 1 S. 2 HGB wurde in Anspruch genommen.

Im Geschäftsjahr 2020 wurden der Unterstützungskasse der Walzen Irle GmbH e.V. TEUR 201 ergebnisneutral entnommen, TEUR 0 ergebniswirksam zugeführt und TEUR 49 Zinsen gezahlt. Der Fehlbetrag wegen nicht bilanzierter mittelbarer Versorgungsverpflichtungen im Sinne von Art. 28 Abs. 2 EGHGB beläuft sich auf TEUR 2.482.

Bestimmte derivative Finanzinstrumente werden entsprechend § 254 HGB als Bewertungseinheit mit einem Grundgeschäft zusammengefasst, soweit ein unmittelbarer Sicherungszusammenhang besteht. Dabei kommt die sogenannte "Einfrierungsmethode" zur Anwendung. Soweit sich die Risiken aus Grund- und Sicherungsgeschäft ausgleichen, ist die Bewertungseinheit effektiv. Wertänderungen werden in diesem Fall nicht gebucht. Derivative Finanzinstrumente, für die keine Bewertungseinheiten gebildet wurden, werden einzeln zu Marktpreisen bewertet. Daraus resultierende unrealisierte Verluste werden ergebniswirksam berücksichtigt. Der beizulegende Zeitwert der Zins- und Devisenderivate wurde laut Bankenauskunft mit Hilfe der Par-Methode ermittelt.

Erläuterungen zur Bilanz

1. Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist in der Anlage zum Anhang dargestellt.

2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen resultieren aus Liefer- und Leistungsverkehr (TEUR 34; Vorjahr: TEUR 32).

3. Rechnungsabgrenzungsposten

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten entfällt vollständig auf einen Zuschuss, der über die Vertragslaufzeit aufgelöst wird.

4. Genussrechtskapital

Im Eigenkapital wird ein Genussrechtskapital von der Irle Deuz GmbH in Höhe von TEUR 2.000 ausgewiesen. Das Genussrechtskapital kann frühestens zum 31. Dezember 2035 gekündigt werden.

5. Nachrangiges Fremdkapital

Das Nachrangdarlehen ist ab dem 1. Januar 2020 rückzahlbar. In Höhe von TEUR 500 beträgt die Restlaufzeit bis ein Jahr und TEUR 1.000 haben eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

Der Ausweis unter einem gesonderten Posten gemäß § 265 Abs. 1 HGB erfolgt zum besseren Einblick in die Vermögenslage.

6. Pensionsrückstellungen

Es wurde ein Diskontierungssatz von 2,30% (im Vorjahr: 2,71 %) verwendet. Lohn- und Gehaltssteigerungen sowie Rentenanpassungen werden jeweils mit 2,00 % p. a. berücksichtigt. Die Abzinsung erfolgt mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz aus den vergangenen zehn Jahren gem. § 253 Abs. 2 S. 1 HGB. Die Ermittlung und Bekanntgabe der Diskontierungszinsätze erfolgt nach Maßgabe der Rückstellungsabzinsungsverordnung durch die Deutsche Bundesbank.

Aufgrund der geänderten Bewertung der Pensionsrückstellungen im Rahmen der erstmaligen Anwendung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes zum 1. Januar 2010 war eine Zuführung zu den Pensionsrückstellungen erforderlich. Diese beträgt insgesamt TEUR 377. Es wurde von dem Wahlrecht des Art. 67 Abs. 1 Satz 1 EGHGB Gebrauch gemacht und im Geschäftsjahr 2020 wie in den Vorjahren jeweils 1/15 dieses Unterschiedsbetrages (TEUR 25) der Pensionsrückstellung zugeführt. Die nicht ausgewiesenen Rückstellungen belaufen sich zum Stichtag auf TEUR 100.

7. Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen betreffen in Höhe von TEUR 488 Gewährleistungsverpflichtungen, TEUR 95 drohende Verluste aus schwebenden Absatzgeschäften, TEUR 1.029 Personalkosten, TEUR 179 Rechtsstreitigkeiten und TEUR 476 übrige Kosten.

8. Verbindlichkeiten

	31.12.2020 TEUR	31.12.2019 TEUR	Sicherheiten
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	6.274	7.227	1) 2) 3)
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr TEUR 3.385 (Vorjahr: TEUR 2.192)
- davon mit einer Restlaufzeit zwischen einem und fünf Jahren TEUR 2.393 (Vorjahr: TEUR 4.271)
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren TEUR 496 (Vorjahr: TEUR 764)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	4.732	3.749	4)
- sämtlich mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	5.167	5.021
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr TEUR 367 (Vorjahr: TEUR 5.021)
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren TEUR 4.800 (Vorjahr: TEUR 0)
Sonstige Verbindlichkeiten	2.115	1.862
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr TEUR 1.556 (Vorjahr: TEUR 1.181)
- davon mit einer Restlaufzeit zwischen einem und fünf Jahren TEUR 559 (Vorjahr: TEUR 681)
	18.288	17.860

1) Durch Grundschulden gesichert

2) Durch Sicherungsübereignungen von Maschinen gesichert

3) Durch Globalzession der Forderungen unter Teilfreigabe gemäß gesonderter Vereinbarung gesichert

4) Es bestehen die üblichen Eigentumsvorbehalte aus Lieferungen

Innerhalb der sonstigen Verbindlichkeiten wird ein von der Unterstützungskasse gewährtes Darlehen von TEUR 759 (Vorjahr: TEUR 879) ausgewiesen. Das Deckungskapital der Verpflichtungen der Unterstützungskasse, die außer der vorgenannten Forderung gegen die WALZEN IRLE GmbH kein weiteres Vermögen besitzt, beträgt zum 31. Dezember 2020 TEUR 3.241 (Vorjahr: TEUR 3.197). Der über den Kassenbestand hinausgehende Rückstellungsbetrag in Höhe von TEUR 2.482 (Vorjahr: TEUR 2.318) wird gemäß dem Wahlrecht des Art. 28 Abs. 1 EGHGB nicht bilanziert.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

9. Umsatzerlöse

Die Aufgliederung der Umsatzerlöse ist aus der nachstehenden Tabelle ersichtlich:

	2020 TEUR	2019 TEUR
Tätigkeitsbereiche
Eisen- und Stahlindustrie	29.504	32.952
Maschinenbau	19.641	16.825
Sonstige	1.546	3.923
	50.691	53.700

	2020 TEUR	2019 TEUR
Geografisch bestimmte Märkte
Inland	11.621	16.237
Ausland	39.070	37.463
	50.691	53.700

10. Andere aktivierte Eigenleistungen

In den anderen aktivierten Eigenleistungen sind Entwicklungskosten in Höhe von TEUR 96 (Vorjahr: TEUR 110) enthalten, die in Ausübung des Wahlrechts gem. § 248 Abs. 2 HGB unter dem Posten selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände als Aktivposten in die Bilanz aufgenommen sind. Mit einem Team von 5 Mitarbeitern und einem jährlichen Budget von ca. 1,5 % unseres weltweiten Umsatzes arbeiten unsere hochqualifizierten Ingenieure und Techniker an der Weiterentwicklung neuer leistungsstärkerer Produkte für alle Markt- und Produktbereiche.

11. Sonstige betriebliche Erträge/Sonstige betriebliche Aufwendungen

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde Erträge in Höhe von TEUR 184 (Vorjahr: TEUR 114) im Wesentlichen aus dem Bereich der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Erträge aus der Währungsumrechnung in Höhe von TEUR 121 (Vorjahr: TEUR 76) enthalten.

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind periodenfremde Aufwendungen in Höhe von TEUR 98 (Vorjahr: TEUR 5) und aus der Währungsumrechnung in Höhe von TEUR 531 (Vorjahr: TEUR 144) enthalten.

12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

In den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind Aufwendungen aus latenten Steuern in Höhe von TEUR 40 enthalten.

13. Außergewöhnliche Posten

Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind außergewöhnliche Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von insgesamt TEUR 29 (Vorjahr: TEUR 67) und außergewöhnliche Aufwendungen in Höhe von TEUR 25 (Vorjahr: TEUR 25) angefallen, die aus der Ausübung des Wahlrechts des Art. 67 Abs. 1 S. 2 EGHGB (Auflösung des Unterschiedsbetrags aus der Pensionsrückstellung gem. der 1/15 Regelung) resultieren.

Sonstige Angaben

14. Ausschüttungssperre

Aufgrund der Aktivierung selbstgeschaffener immaterieller Vermögensgegenstände unter Berücksichtigung der daraus resultierenden passiven latenten Steuern besteht eine Ausschüttungssperre i. S. d. § 268 Abs. 8 HGB in Höhe von TEUR 369. Aufgrund der Inanspruchnahme des Wahlrechts des § 274 Abs. 1 S. 2 HGB in Bezug auf die Aktivierung aktiver latenter Steuern ergibt sich zusätzlich eine Ausschüttungssperre in Höhe von TEUR 700.

Des Weiteren besteht eine Ausschüttungssperre in Höhe des Unterschiedsbetrages von TEUR 137 aus dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren.

15. Beschäftigte

Anzahl der beschäftigten Arbeitnehmer im Jahresdurchschnitt:

	2020	2019
Gewerbliche Arbeitnehmer	197	193
Angestellte	82	83
	279	276

16. Sonstige finanzielle Verpflichtungen gegenüber Dritten

Die Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen betragen TEUR 2.440 (im Vorjahr: TEUR 2.397) und aus dem Abschluss von Devisentermingeschäften TEUR 5.701 (im Vorjahr: TEUR 2.375). Finanzielle Verpflichtungen aus Bestellobligo bestehen zum Stichtag in üblichem Rahmen.

17. Sonstige finanzielle Verpflichtungen gegenüber verbundenen Unternehmen

Aus einem langfristigen Mietvertrag mit Laufzeit bis zum 30. Juni 2031 bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen in Höhe von TEUR 1.015.

18. Derivative Finanzinstrumente und Bewertungseinheiten

WALZEN IRLE nutzt im Finanzmanagement derivative Finanzinstrumente in Form von Zins-Swaps und Zins-Caps zur Absicherung gegen Zinserhöhungsrisiken, um mittel- bis langfristig günstige Zinssätze zu sichern.

Für zwei variable Darlehen in verbleibender Höhe von TEUR 67 (bis 2021) und TEUR 823 (bis 2027) bestehen zwei Zinsswaps zur Zinssicherung mit negativen Marktwerten von TEUR 1 und TEUR 73. Da die wesentlichen Vertragsbestandteile übereinstimmen, ist die Bewertungseinheit über die gesamte Laufzeit effektiv. Verluste am Bilanzstichtag wurden aufgrund einer Bewertungseinheit mit dem Darlehen nicht bilanziert.

Zur Absicherung von Währungsrisiken für Aufträge und Forderungen nutzt WALZEN IRLE Devisentermingeschäfte. Zum Stichtag waren TUSD 7.006 zu TEUR 5.701 per Termin mit Fälligkeiten 2021, 2022 und 2023 mit einem positiven Marktwert von TEUR 4 verkauft. Dem standen Forderungen an Kunden in Höhe von TEUR 1.587 (TUSD 1.946) sowie der Bestand der USD Konten in Höhe von TEUR 766 (TUSD 941) und TEUR 494 (TUSD 606) auf der Aktivseite der Bilanz gegenüber. Für die verbleibenden USD-Verkäufe wurden Bewertungseinheiten mit Kundenaufträgen im Bestand gebildet. Die gegenläufigen Wertentwicklungen gleichen sich zukünftig aus. Bewertungsänderungen wurden aufgrund der Bewertungseinheit (Portfolio Hedge) nicht erfasst.

19. Anteilsbesitz

Die Gesellschaft hält 55 % der Anteile an der Irle Kay Jay Rolls Private Limited, Haryana/Indien, in Höhe von TEUR 877.

Im letzten vorliegenden Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 weist das Beteiligungsunternehmen Eigenkapital in Höhe von TINR 313.607 und einen Jahresüberschuss in Höhe von TINR 56.978 aus.

Die Gesellschaft hält außerdem 100 % der Anteile an der SIWACO GmbH, Netphen-Deuz, in Höhe von TEUR 860.

Im letzten vorliegenden Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 weist das Beteiligungsunternehmen Eigenkapital in Höhe von TEUR 275 und einen Jahresüberschuss in Höhe von TEUR 155 aus.

20. Mutterunternehmen

Die Gesellschaft wird in den Konzernabschluss der Irle Deuz GmbH, Netphen-Deuz, einbezogen. Der Konzernabschluss der Irle Deuz GmbH wird im elektronischen Bundesanzeiger bekannt gemacht. Die Gesellschaft ist gem. § 291 HGB davon befreit, einen Konzernabschluss aufzustellen.

21. Honorar des Abschlussprüfers

Die Angabe des vom Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr berechneten Gesamthonorars wird im Konzernabschluss der Irle Deuz GmbH, Netphen-Deuz, vorgenommen.

22. Vorschlag für die Ergebnisverwendung

Der Jahresüberschuss 2020 soll auf neue Rechnung vorgetragen werden.

Netphen-Deuz, den 07. Mai 2021

Thomas Fink, Geschäftsführer

Dr. Petrico von Schweinichen, Geschäftsführer

Die Feststellung des Jahresabschlusses erfolgte am 08. Juli 2021

Anlage zum Anhang

	Historische Anschaffungs- /Herstellungskosten
	Stand am 01.01.2020 EUR	Zugang EUR	Umbuchungen EUR	Abgang EUR	Stand am 31.12.2020 EUR
I Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	1.039.936,00	95.800,00	0,00	0,00	1.135.736,00
2. Entgeltliche erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	784.057,85	20.000,00	0,00	46.089,48	757.968,37
	1.823.993,85	115.800,00	0,00	46.089,48	1.893.704,37
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	28.035.448,03	18.750,88	0,00	588.525,63	27.465.673,28
2. Technische Anlagen und Maschinen	62.476.711,23	327.285,43	47.815,00	672.306,22	62.179.505,44
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	22.677.259,51	748.791,21	124.990,50	775.231,14	22.775.810,08
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	269.666,89	398.584,38	-172.805,50	0,00	495.445,77
	113.459.085,66	1.493.411,90	0,00	2.036.062,99	112.916.434,57
III. Finanzanlagen
- Anteile an verbundenen Unternehmen	876.911,46	860.000,00	0,00	0,00	1.736.911,46
	116.159.990,97	2.469.211,90	0,00	2.082.152,47	116.547.050,40

	kumulierte Abschreibungen
	Stand am 01.01.2020 EUR	Zugang EUR	Abgang EUR	Stand am 31.12.2020 EUR
I Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	482.302,00	115.792,00	0,00	598.094,00
2. Entgeltliche erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	730.443,85	37.063,00	46.089,48	721.417,37
	1.212.745,85	152.855,00	46.089,48	1.319.511,37
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	23.439.759,54	456.965,88	588.525,63	23.308.199,79
2. Technische Anlagen und Maschinen	60.016.147,23	763.772,43	669.224,22	60.110.695,44
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	18.718.281,77	879.839,71	747.124,14	18.850.997,34
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	102.174.188,54	2.100.578,02	2.004.873,99	102.269.892,57
III. Finanzanlagen
- Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
	103.386.934,39	2.253.433,02	2.050.963,47	103.589.403,94

	Buchwerte
	Stand am 31.12.2020 EUR	Stand am 31.12.2019 EUR
I Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	537.642,00	557.634,00
2. Entgeltliche erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	36.551,00	53.614,00
	574.193,00	611.248,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	4.157.473,49	4.595.688,49
2. Technische Anlagen und Maschinen	2.068.810,00	2.460.564,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.924.812,74	3.958.977,74
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	495.445,77	269.666,89
	10.646.542,00	11.284.897,12
III. Finanzanlagen
- Anteile an verbundenen Unternehmen	1.736.911,46	876.911,46
	12.957.646,46	12.773.056,58

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Walzen Irle GmbH

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Walzen Irle GmbH - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 01. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Walzen Irle GmbH für das Geschäftsjahr vom 01. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

• entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 01. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 und

• vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 III 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

• identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

• gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

• beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

• ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

• beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrundeliegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

• beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.

• führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrundeliegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Siegen, 07. Mai 2021

8P Treuhand GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. Dipl.-Kfm./Dipl.-VW D. Neuhaus, Wirtschaftsprüfer

gez. Dipl.-BW. M. Künzel, Wirtschaftsprüfer