Silbitz Group Beteiligungs GmbH

Silbitz

Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 und Konzernlagebericht

Konzernlagebericht 2023

1. Grundlagen des Konzerns

1.1. Geschäftsmodell des Konzerns

Geschäftszweck

Die Silbitz Gruppe (im Folgenden Konzern) mit den in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften Silbitz Group Beteiligungs GmbH (im Folgenden SGB), Silbitz Group GmbH (im Folgenden SGR), Silbitz Guss GmbH (im Folgenden SGG), ZGG-Zeitzer Guss GmbH (im Folgenden ZGG), Immobiliengesellschaft Silbitz Group GmbH & Co. KG (im Folgenden IGSG), EUROCAST Košice s.r.o. (im Folgenden ECK), Silbitz Group SSC s.r.o. (im Folgenden SSC) und Silbitz Group Staßfurt AWS GmbH (im Folgenden SGS) ist eine europäische Gießereigruppe, die sich mit der Entwicklung, der Herstellung, der Bearbeitung sowie dem Handel und Vertrieb von metallurgischen Guss-Erzeugnissen beschäftigt und individuelle Einzelteile, Klein- und Mittelserien fertigt. Die Gruppe verfügt über ein breites Fertigungs-Know-how und stellt ihre Erzeugnisse in unterschiedlichsten Werkstofftechnologien von Grauguss über Sphäroguss bis hin zu Stahlguss her. Die Gruppe beliefert Kunden in verschiedenen Branchensektoren mit Gussteilen, mit einem Stückgewicht von 10 kg bis zu 50 t.

Organisatorische Struktur des Konzerns

Legale Organisationsstruktur Silbitz Gruppe

Gegenstand der SGR und der Konzernmutter SGB ist die Verwaltung eigenen Vermögens, insbesondere Beteiligungen an Gesellschaften im Bereich der Entwicklung, Herstellung, Verarbeitung und dem Vertrieb von Waren, Dienstleistungen und Gegenständen der Gießereibranche, vor allem im Bereich der nicht-automobilen technischen Gusseisen und Stahlprodukte sowie die Erbringung von Dienstleistungen aller Art (z.B. administrativer, finanzieller, kaufmännischer oder technischer Art) gegenüber Tochtergesellschaften.

Hierbei betreibt die SGR die Zentralfunktionen mit den Zentralbereichen Vertrieb, strategischer Einkauf, IT, Finanzwesen und Personal.

Die SGS ist für die mechanische Bearbeitung innerhalb der Gruppe zuständig. Neben dem Herstellen von Gussprodukten in Gießereien der Gruppe (SGG, ZGG und ECK) bietet die SGG eine mechanische Vorbearbeitung an.

Einsatzfaktoren

Zu den wesentlichen Einsatzfaktoren innerhalb der Gruppe zählen neben verschiedenen Schrotten/ Metallen, Energie, Formereisand auch die externe und interne Bearbeitung von Rohgussteilen sowie die Mitarbeiter an den jeweiligen Standorten.

1.2. Konzernstrategie und Konzernziele

In einem herausfordernden und sich ständig verändernden gesamtwirtschaftlichen Umfeld treiben wir unsere Transformation weiter voran. Das Ziel ist, die Silbitz Gruppe als leistungsstarkes und nachhaltiges Unternehmen mit schlanken Führungsstrukturen und einem klar definierten und auf profitables Wachstum ausgerichtetem Kunden- und Produktportfolio auszurichten.

Um die Geschäfte bestmöglich weiterzuentwickeln, richtet sich das Unternehmen bei seiner Transformation weiterhin gezielt auf Chancen aus, die sich aus den Zukunftsthemen für unsere Technologien bieten. Insbesondere in der grünen Transformation sehen wir schon jetzt, aber insbesondere mittel- und langfristig ein enormes Potenzial für weiteres profitables Wachstum, etwa in den Bereichen Windenergie, Wasserstoff, Mobilität (Schiene & Straße) und nachhaltige Lieferketten. Gleichzeitig wollen wir unsere Leistungsfähigkeit in allen Marktsegmenten, die wir für uns als Ziel definiert haben, steigern und dazu komplexe, vorbearbeitete beziehungsweise endbearbeitete Gussprodukte liefern. Hierbei wird die Weiterentwicklung der Werkstoffe und Gussprodukte auch in der Zukunft einen zentralen Bestandteil der Konzernstrategie darstellen.

Die Erwirtschaftung eines dauerhaft positiven Wert- und Cashflow-Beitrags für den Konzern sind das erklärte Ziel.

Den gesellschaftlichen Wandel zu mehr Nachhaltigkeit will die Silbitz Group aktiv gestalten - bereits heute werden Produkte für die Bereiche Windenergie, Wasserstofftechnologie und Mobilität geliefert. Die Einhaltung von Umwelt- und ESG-Standards gehört zum Selbstverständnis der Gruppe. Im abgelaufenen Jahr wurde mit einem externen Berater ein Projekt zur Umsetzung der neuen EU-Richtlinie zur Unternehmens-Nachhaltigkeitsberichtserstattung (Corporate Sustainability Reporting Directive oder kurz CSRD) gestartet.

Es wurde ein Aktionsplan Klimaschutz erarbeitet, um die CO ₂ -Emissionen nachhaltig zu reduzieren. Dieser Aktionsplan wird in den kommenden Jahren stringent und konsequent umgesetzt.

Forschung und Entwicklung

Der Konzern betreibt Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten in den Tochtergesellschaft SGG, ZGG, ECK und SGS mit dem Ziel, innovative Verfahren zur Verbesserung der Qualität und Wirtschaftlichkeit der Produkte zu entwickeln.

Die SGG arbeitet zusammen mit einem externen Partner daran, umweltschonendere Formereihilfsstoffe zu entwickeln und für die Gießereiproduktion zu erproben.

Die ZGG entwickelt geeignete Produktionsverfahren zur Verwendung von mischkristallverfestigten ferritischen GJS-Werkstoffen in der Serienproduktion von Groß- und Schwergussteilen. Der Werkstoff weist eine höhere Festigkeit auf, der dünnere Wandstärken als bisher zulässt und somit einen aktiven Beitrag zur Gewichtsreduktion des Fertigteils leistet. Der Werkstoff wird erfolgreich bei Kunden der Windenergie eingesetzt.

Die SGS hat in Zusammenarbeit mit ECK und externen Partnern ein auf 25 Tonnen zulässige Achslast gewichtsoptimiertes Radsatzlagergehäuse mit erheblichen Vorteilen gegenüber den bereits existierenden Wettbewerbsmodellen entwickelt, das seit dem Geschäftsjahr 2021 bereits verkauft wird und sich aktuell im Zulassungsverfahren der Deutschen Bahn befindet.

Die internen Kosten für die Forschung- und Entwicklungsleistungen wurden bis auf die Projekte zur Entwicklung geeigneter Produktionsverfahren für Werkstoffe und das gewichtsoptimierte Radsatzlagergehäuse nicht aktiviert, sondern sind in vorangegangenen Wirtschaftsperioden als Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung gebucht.

2. Wirtschaftsbericht

2.1. Makro- und Branchenumfeld

Weltwirtschaft

Die Wirkung negativer Schocks flaut ab, doch Unsicherheit bleibt. Im Verlauf des Jahres 2023 sind die Störfaktoren, die im Jahr 2022 die Erholung von der Coronakrise - in vielen Ländern vorzeitig - beendet hatten, weitgehend geschwunden: Die Rohstoffpreise und insbesondere die für Energie sind wieder gesunken, und in der Folge hat sich die Inflation verringert. Die Reallöhne steigen dank nachlassender Inflation und anziehender Vergütungen inzwischen und Lieferengpässe behindern die wirtschaftliche Aktivität nicht mehr ungewöhnlich stark. Gleichzeitig ist die Unsicherheit für Unternehmen und Konsumenten aber hoch geblieben. Sie ist zum Teil geopolitischer Natur und in anhaltenden oder neuen militärischen Auseinandersetzungen (Ukraine, Gaza/Israel), Angriffen auf die lokalen Lieferketten (Huthi im Roten Meer) oder wirtschaftlichen Konflikten (Vereinigte Staaten/China) begründet, zum Teil aber auch auf unklare oder inkonsistente Wirtschaftspolitik oder innenpolitische Unsicherheiten zurückzuführen und dürfte die Neigung zu Investitionen und Konsum dämpfen. Bremsend wirkt zunächst auch noch die Geldpolitik; die Wirkung der kräftigen Zinserhöhungen dürfte noch nicht vollständig in der Realwirtschaft angekommen sein. Geblieben ist der Facharbeitermangel in den Industrienationen, der nach wie vor die Expansion der Weltwirtschaft bremst und deren Erholung verlangsamt. Die Weltwirtschaft expandiert vorerst in moderatem Tempo und gewinnt nur allmählich an Schwung. Im Jahr 2023 stieg die Weltproduktion um 3,1 % an, nach 3,3 % im Jahr 2022. Im Jahr 2024 dürfte der Zuwachs mit 2,9 % etwas schwächer ausfallen. Für 2025 rechnet man mit einer Beschleunigung der Konjunktur auf 3,2 %. Die Industrieländer werden in diesem Jahr vermutlich ein BIP-Wachstum von 1,7% erreichen. Die Wirtschaftsleistung der Schwellenländer wird 2024 voraussichtlich um 4,2% steigen.

Die Produktion profitierte im ersten Halbjahr von Impulsen aus nachlassenden Lieferengpässen und der weiter fortschreitenden Normalisierung in den von der Corona-Pandemie besonders getroffenen Wirtschaftsbereichen. Im zweiten Halbjahr hat sich die wirtschaftliche Dynamik aber wieder verringert. Vor allem die großen fortgeschrittenen Volkswirtschaften stehen derzeit vor einer Phase schwacher Konjunktur.

Aktuelle Indikatoren zeigen eine insgesamt schwache Entwicklung des globalen Umfeldes. Der Welthandel nahm zu Jahresbeginn 2024 wieder etwas zu. Der weltweite Abschwung im verarbeitenden Gewerbe zeigte Anfang 2024 Anzeichen einer Abschwächung, wie die jüngsten Einkaufsmanager-Umfragen zeigen. Sowohl der Rückgang der Produktion als auch der Auftragseingänge verlangsamte sich, während die Beschäftigung leicht zunahm.

Der Ausblick zur weiteren Entwicklung der Weltwirtschaft ist nach wie vor mit großen Unsicherheiten behaftet. Zwar scheinen die Inflationsraten wieder geringer auszufallen, die Teuerung bleibt aber absehbar auf sehr hohem Niveau und belastet sowohl Investitions- als auch private Konsumausgaben. Es ist unklar, ob und wann die Notenbanken Leitzinssenkungen vornehmen. Auch eine mögliche Zuspitzung der Verschuldungsproblematik, insbesondere in einigen Ländern Europas, als Folge der Zinspolitik der Notenbanken vergangener Jahre könnte dazu führen, dass wesentliche Länder der Eurozone in eine Rezession abrutschen. Eine weitere Eskalation der oben genannten Kriege könnte die konjunkturelle Entwicklung insbesondere in Westeuropa stark beeinträchtigen. Auch eine mögliche Verschärfung zahlreicher weiterer geo- oder handelspolitischer Konflikte würde zu starken Verwerfungen der Konjunkturentwicklung führen, etwa eine Eskalation des China-Taiwan-Konflikts. Darüber hinaus bestehen Risiken für verschiedene Schlüsselbranchen, weil die Versorgungssituation weiterhin angespannt ist oder weil China droht, mit eigenen Überkapazitäten die Märkte zu überschwemmen. Hohe Energie-, Material- und Rohstoffpreise insbesondere in den Industrieregionen bergen große Risiken für die weltweiten Wachstumsperspektiven. Flut- bzw. Naturkatastrophen als Folge des globalen Klimawandels stellen in vielen Regionen eine jederzeit mögliche Gefahr dar.

Euroraum

Der hauptsächlich vom Dienstleistungssektor bestimmte Aufschwung der Wirtschaft in der Europäischen Union hat sich 2023 merklich verlangsamt. Nach einer kräftigen Erholung im Gefolge der Pandemie befindet sich die Wirtschaft im Euroraum derzeit in der Flaute. Nachdem die stark gestiegenen Lebenshaltungskosten den privaten Verbrauch gebremst haben, die Finanzierungsbedingungen im Zuge der raschen geldpolitischen Straffung ungünstiger geworden sind und zuletzt auch das außenwirtschaftliche Umfeld kaum Unterstützung bot, sind die wirtschaftlichen Auftriebskräfte erlahmt. Die seit einem Jahr anhaltende Stagnation der Wirtschaftsleistung dürfte sich in den kommenden Monaten zunächst fortsetzen. Hierfür spricht die insbesondere in der Industrie bis zuletzt schwache Unternehmenszuversicht. Im Verlauf des Jahres 2024 dürfte die europäische Wirtschaft dann nach und nach an Schwung gewinnen. Zum einen steigen die Reallöhne aufgrund kräftigerer Lohndynamik bei sinkendem Preisauftrieb wieder, was eine Belebung des privaten Verbrauchs begünstigt. Zum anderen dürften sich die Finanzierungsbedingungen mit der erwarteten Lockerung der geldpolitischen Zügel wieder verbessern. Schließlich wird voraussichtlich auch das außenwirtschaftliche Umfeld im Prognosezeitraum allmählich wieder mehr Impulse für die wirtschaftliche Aktivität geben. Allerdings wird der Anstieg des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2024 mit voraussichtlich 0,8 % nochmals recht schwach ausfallen, nach 0,5 % im Jahr 2023, und sich erst im Jahr 2025 mit 1,5 % auf eine Rate in der Nähe des Potenzialwachstums beschleunigen. Die Teuerung sinkt von 5,4 % im Durchschnitt des Jahres 2023 voraussichtlich auf 2,2 % (2024) sowie 1,9 % (2025) und somit in der Nähe des Inflationsziels der Europäischen Zentralbank.

Insbesondere die schwache Entwicklung in energieintensiven Industriebranchen belastet die gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Die Teuerungsraten, die auf hohem Niveau stagnieren, und der zunehmende Fachkräftemangel in vielen Wirtschaftssektoren stellen signifikante Risiken für die weitere Entwicklung dar.

Deutschland

Nach ersten vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes sank das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2023 um 0,3 %. Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland kam im Jahr 2023 im nach wie vor krisengeprägten Umfeld ins Stocken. Hohe Preise auf allen Wirtschaftsstufen haben die Konjunktur gedämpft. Hinzu kamen ungünstige Finanzierungsbedingungen durch steigende Zinsen sowie die verlorene Dynamik des Welthandels, mit negativen Folgen für die deutsche Exportwirtschaft. Steigende Zinsen verschlechterten die jahrelang günstigen Finanzierungsbedingungen, was besonders die Bauwirtschaft bremste. Die Erholung der deutschen Wirtschaft vom tiefen Einbruch im Corona-Jahr 2020 hat sich somit nicht fortgesetzt.

Die Entwicklung der Bruttowertschöpfung ist im Jahr 2023 in den einzelnen Wirtschaftsbereichen unterschiedlich verlaufen. Die Wirtschaftsleistung im Produzierenden Gewerbe, ohne Baugewerbe, ist insgesamt deutlich um 2,0 Prozent zurückgegangen. Entscheidend dafür war eine sehr viel niedrigere Produktion im Bereich Energieversorgung. Das Verarbeitende Gewerbe, das fast 85 % des Produzierenden Gewerbes (ohne Bau) ausmacht, ist im Jahr 2023 preisbereinigt ebenfalls im Minus gewesen (-0,4 %). Positive Impulse kamen hier vorrangig aus der Automobilindustrie und dem sonstigen Fahrzeugbau. Dagegen sank die Produktion und Wertschöpfung in den energieintensiven Industriezweigen wie der Chemie- und Metallindustrie erneut, nachdem die Wirtschaftsleistung in diesen Branchen bereits 2022 besonders stark auf die steigenden Energiepreise reagiert hatte.

Die meisten Dienstleistungsbereiche haben ihre wirtschaftlichen Aktivitäten im Vorjahresvergleich erneut ausweiten können und die Wirtschaft im Jahr 2023 gestützt. Der Anstieg ist aber insgesamt schwächer ausgefallen als in den beiden vorangegangenen Jahren.

Der private Konsum nahm angesichts hoher Verbraucherpreise im Jahr 2023 preisbereinigt um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr ab. Von Rückgängen sind vor allem die Bereiche betroffen gewesen, in denen die Preise im Jahresverlauf entweder auf dem hohen Niveau des Vorjahres verharrten oder sogar noch weiter anstiegen. Demnach sind die preisbereinigten Ausgaben für langlebige Güter wie Einrichtungsgegenstände und Haushaltsgeräte besonders stark gesunken (-6,2 %). Auch der Staat hat im Jahr 2023 erstmals seit fast 20 Jahren seine preisbereinigten Konsumausgaben reduziert (-1,7 %). Das hat vor allem am Wegfall staatlich finanzierter Corona-Maßnahmen wie Impfungen und Ausgleichszahlungen für freie Bettenkapazitäten in Krankenhäusern gelegen. Durch solche Maßnahmen hatte der Staatskonsum in den Jahren ab 2020 die Wirtschaftsleistung gestützt.

Die Wirtschaftsleistung im Jahr 2023 wurde von durchschnittlich 45,9 Millionen Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland erbracht. Das waren 0,7 % oder 333 000 Personen mehr als im Jahr zuvor und somit so viele wie noch nie in Deutschland. Die Beschäftigung hat 2023 unter anderem durch die Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte zugenommen. Hinzu ist eine steigende Erwerbsbeteiligung der inländischen Bevölkerung gekommen. Diese positiven Effekte haben die dämpfenden Effekte des demografischen Wandels überwogen. Der Beschäftigungsaufbau hat 2023 fast ausschließlich in den Dienstleistungsbereichen stattgefunden. [1]

Die Erwartungen hinsichtlich des BIP Wachstums in Deutschland liegen vor diesem Hintergrund für 2024 daher nur noch bei 0,2 %. Zu den Belastungsfaktoren zählen die Kosteninflation insbesondere in energieintensiven Industrien, der zunehmende Facharbeitermangel und die anhaltend hohe Inflation, die sich negativ auf das Investitions- und das Konsumverhalten auswirkt.

Im Verarbeitenden Gewerbe ist der Geschäftsklimaindex zum Jahresende merklich gefallen. Die Unternehmen beurteilten ihre aktuelle Geschäftslage deutlich schlechter. Auch bei den Erwartungen nahm der Pessimismus wieder zu. Insbesondere energieintensive Branchen tun sich schwer. Der Auftragsbestand ist insgesamt weiter rückläufig.

Gießereien

Die Eisen- und Stahlgießereien haben im Jahr 2023 einen Produktionsrückgang von 2,8 % auf 3,033 Mio. t verzeichnet. Die NE-Metallgießereien registrierten einen Anstieg von 2,9 % mit einer Tonnage von 0,834 Mio. t.

Die Gießerei-Industrie erwirtschaftete 2023 7,8 Mrd. Euro Umsatz auf der FE-Seite sowie 6,2 Mrd. Euro auf der NE-Metallseite. Insgesamt verbuchten die Gießereien ein Umsatzwachstum von 1,2 %.

Die Kapazitätsauslastung lag im Durchschnitt (Wertermittlung Anfang des Quartals) 2023 bei 83 % und damit rein rechnerisch unter dem Durchschnittsniveau des Jahres 2022 von 89%.

(alle Daten vorläufig).[2]

Eisen- und Stahlguss

Im Jahr 2023 sank die Fertigung bei den Eisen- und Stahlgießereien mit 3,033 Mio. t um 2,8 %. Für den Fahrzeugbau wurden mit 1,759 Mio. t 2,0 % mehr Komponenten produziert. Die Unternehmen, welche Teile für den Maschinenbau abgießen, fertigten mit 0,722 Mio. t rund 11,2 % weniger als im Vergleichszeitraum 2022. Die Fertigung sonstiger Gusskomponenten (inklusive Bau Guss, Rohren und Stahlwerksbedarf) lag mit 0,552 Mio. t 5,2 % unter dem Vorjahr (Meldeunschärfen zwischen Maschinenbauguss und "Sonstige"!).

Auftragseingänge - Eisen- und Stahlguss

Das Jahr 2023 schlossen die Eisen- und Stahlgießereien mit einem niedrigeren Nachfragevolumen als im Vorjahr 2022 ab (2,598 Mio. t = - 13,0 %). Die Kunden aus dem Straßenfahrzeugbau fragten mit 1,512 Mio. t um 8,7 % weniger Komponenten nach. Das Bestellinteresse aus dem Maschinenbau lag mit 0,618 Mio. t um 21,9 % unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Die Bestellungen von sonstigen Gusskomponenten fielen um 13,3 % schwächer aus als im Vorjahr. Das Volumen erreichte 0,469 Mio. t. Auch hier ist auf Meldeunschärfen zu zwischen Maschinenbau und "Sonstige" zu verweisen.

Die Exportquote beträgt 43,3 %. Insgesamt wurden 1,312 Mio. t, entsprechend einem Zuwachs von 1,7 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum, ausgeführt.

Gegenüber Ende Dezember 2022 lag der Auftragsbestand Ende Dezember 2023 mit 1,256 Mio. t um 15,2 % niedriger.[3]

2.2. Wirtschaftliche Lage der Silbitz Gruppe

Insgesamt war das Geschäftsjahr 2023 für die Silbitz Gruppe ein wirtschaftlich schwankendes Geschäftsjahr. Während das 1. Halbjahr von einer sehr hohen Nachfrage geprägt war, ging diese im Jahresverlauf aufgrund der allgemeinen wirtschaftlichen Abkühlung zurück. Im Oktober 2023 ereignete sich bei der Silbitz Guss GmbH ein Brand, der das letzte Geschäftsquartal zusätzlich beeinflusste.

Das Geschäft der Silbitz Gruppe ist in der Wertschöpfungskette im frühzyklischen Bereich angesiedelt. Die anhaltenden wirtschaftlichen Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg und die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung vor allem in Deutschland belasten weiterhin das Geschäft der Silbitz Gruppe. Im Verlauf des Geschäftsjahres 2023 wurden die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr leicht (3%) unterschritten.

Der Konzern konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr seine Umsätze mit Produkten der Windkrafttechnik nicht wie erwartet weiter ausbauen, da sich kundenseitig Projektverschiebungen im Rahmen des stoppenden Windenergieausbaus ergeben haben. Laut Statusbericht der Deutschen WindGuard gingen in 2023 deutschlandweit 745 (Vorjahr: 551) neue Windkraftanlagen an Land in Betrieb. Damit lag der Bruttozubau rund 35 Prozent höher als im Vorjahr.

Da der Konzern weiterhin von der Notwendigkeit und dem Erfolg der Energiewende überzeugt ist, unterstreichen diese Zahlen das Zukunftspotenzial in diesem Geschäftsbereich. Reorganisationen und kundenseitige Projektverzögerungen bei den Windkraftanlagenherstellern als Reaktion auf den langsamer als erwartet erfolgenden Zubau können zu verspäteten Abrufen führen.

Der Bereich der Motorentechnik ist im abgelaufenen Geschäftsjahr gewachsen. Und dies obwohl aufgrund des Ukraine-Kriegs die Nachfrage nach Produkten des Bereichs Bahntechnik deutlich gestört wurde, da diese vornehmlich von russischen und ukrainischen Kunden abgenommen werden. Grund hierfür ist insbesondere die steigende Nachfrage nach Kompressoren und Motoren für die Bereiche LNG- und Wasserstoffanwendungen.

Der Auftragsbestand ist aufgrund der geringeren Nachfrage sowie kundenseitiges vorsichtiges Bestellverhalten von 100 Mio. EUR Ende 2022 auf 60 Mio. EUR zum Ende des berichteten Geschäftsjahres 2023 gesunken. Dies betrifft sämtliche Absatzbereiche der Gruppe.

Zum 31.12.2023 war die Auftragsreichweite mit circa 5 Monaten leicht reduziert zum Vorjahreswert.

Vor dem Hintergrund der beschriebenen Nachfragesituation und aufgrund des Brandes war das laufende Geschäftsjahr von einer um ca. 10% reduzierten Auslastung der Werke geprägt. Die Gesamtleistung betrug 140 Mio. EUR, was einer Reduzierung um 15 Mio. EUR entspricht (Vj. 155 Mio. EUR).

Trotz des weiterhin wirtschaftlich herausfordernden Umfelds im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die Silbitz Gruppe alle Verpflichtungen aus bestehenden Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten erfüllt.

Die freie Liquidität ist im Geschäftsjahr 2023 angestiegen.

Das berichtete Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) ist im Geschäftsjahr auf 34.432 TEUR angestiegen (Vj. 8.743 TEUR).

Durchschnittlich waren 908 Mitarbeiter und davon 25 Auszubildende im Geschäftsjahr in der Gruppe beschäftigt (Vj. 933 davon 27 Auszubildende), zum Bilanzstichtag waren es 865 Mitarbeiter und davon 35 Auszubildende (Vj. 909 davon 27 Auszubildende). Mit ihren Mitarbeitern generierten die Gießereien des Konzerns eine gegossene Produktion (Rohgewicht) von 36.295 t (Vj. 45.059 t).

Folgende Zertifizierungen/ Audits wurden im Geschäftsjahr erfolgreich durchgeführt:

1.	2 Überwachungsaudit des Qualitätsmanagementsystems (DIN EN ISO 9001:2015) bei der SGR, SGG, ZGG und SGS
2.	2 Überwachungsaudit des Qualitätsmanagementsystems (VDA6.4) bei der SGG (zusätzlich zur ISO9001:2015)
3.	Rezertifizierungssaudit des Energiemanagementsystems (DIN EN ISO 50001:2018) bei der SGR, SGG, ZGG und SGS
4.	Rezertifizierungssaudit des Umweltmanagementsystems (DIN EN ISO 14001:2015) für die SGR, SGG und ZGG

Des Weiteren besteht seit dem Jahr 2021 ein Informationssicherheitsmanagementsystem nach TISAX, welches eine Gültigkeit von 3 Jahren besitzt

Die freie Liquidität (Bankguthaben zzgl. Kontokorrentlinie abzgl. Inanspruchnahme der Kontokorrentlinie) belief sich am Bilanzstichtag auf 6.531 TEUR (Vj. 1.723 TEUR).

3. Lage

Die gesetzlichen Vertreter bewerten die aktuelle Lage des Konzerns als stabil. Bezugnehmend auf das abgelaufene Geschäftsjahr wird die Finanzlage ebenfalls als stabilisiert eingeschätzt.

3.1. Ertragslage

Die Umsätze der Gruppe lagen im Geschäftsjahr mit 146 Mio. EUR leicht unter dem Vorjahresniveau von 151 Mio. EUR.

Der geplante Umsatz für das Geschäftsjahr 2023 in Höhe von 160-180 Mio. EUR wurde damit nicht erreicht. Dies ist im Wesentlichen auf die wirtschaftliche Abkühlung im zweiten Halbjahr, die rückläufigen Teuerungszuschläge aufgrund der reduzierten Faktorpreise sowie auf den Brand zurückzuführen.

Die auf insgesamt 139,7 Mio. EUR gesunkene Gesamtleistung (Vj. 155,5 Mio. EUR) spiegelt die Umsatzentwicklung wider. Aufgrund des Brandes aber auch wegen der geringeren Nachfrage und dem aktiven Management von Beständen ist ein Bestandsabbau in Höhe von 6,7 Mio. EUR anstelle der geplanten ausgeglichenen Lagerentwicklung zu verzeichnen.

In den sonstigen betrieblichen Erträgen in Höhe von 38.729 TEUR (Vj. 18.197 TEUR) sind die Versicherungserträge aus Brand in Höhe von 28.897 TEUR, die Auflösung des passiven Unterschiedsbetrages in Höhe von 1.011 TEUR (Vj. 1.603 TEUR) sowie Erträge aus dem erneuten Verkauf eines Stromforwards in Höhe von 1.747 TEUR enthalten. Die Erträge aus Versicherungsentschädigung entfallen in Höhe von 1.500 TEUR auf Betriebsunterbrechungen im Geschäftsjahr 2023. Den gewährten Versicherungsentschädigungen stehen Umsatzausfälle und Mehrkosten aufgrund des Brandes von insgesamt 7.689 TEUR gegenüber.

Im Wesentlichen aufgrund der weitergegebenen Rohstoffkostensteigerung sowie zum Jahresende hin sinkenden Rohstoff- und Energiekosten ist die Materialaufwandsquote auf 55,0 % reduziert (Vj. 64,5 %).

Im Personalbereich sind die Kosten aufgrund der höheren Tarifabschlüsse auf 40,9 Mio. EUR (Vj. 39,5 Mio. EUR) angestiegen. Die Personalaufwandsquote in Höhe von 29,2 % lag deutlich über der des Vorjahrs in Höhe von 25,4%.

Trotz des leicht rückläufigen Umsatzes, aber unter Berücksichtigung der dargestellten Sondereffekte konnte ein deutlich über den Erwartungen liegendes EBITDA von 34.432 TEUR im Jahr 2023 erreicht werden (Vj. 8.743 TEUR). Die EBITDA-Marge von 24,6 % lag deutlich über dem Planvorgabe von 5 - 7 %.

Die sonstigen betriebliche Aufwendungen (sbA) lagen mit 26.365 TEUR leicht über dem Vorjahreswert (Vj. 25.270 TEUR.

Der Zinsaufwand beinhaltet im Wesentlichen neben den Zinsen der Bankfinanzierung, die Verzinsung des Gesellschafterdarlehens sowie Zinsen für Factoring von Forderungen.

Der Steuerertrag im Geschäftsjahr beinhaltet im Wesentlichen Effekte aus latenten Steuern.

3.2. Finanzlage

Vor dem Hintergrund der verbesserten freien Liquidität ist die Finanzlage im Geschäftsjahr als stabil zu betrachten. Dem Konzern stehen Kreditlinien in Höhe von 5.000 TEUR (Vj. 5.000 TEUR) zur Verfügung. Die freie Kreditlinie belief sich zum Stichtag auf 3.541 TEUR (Vj. 1.316 TEUR), die freie Liquidität auf 6.531 TEUR (Vj. 1.723 TEUR).

Der operative Cashflow bewegte sich bei 17.320 TEUR (Vj. -6.451 TEUR). Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr resultiert maßgeblich aus in Zusammenhang mit dem Brand gewährten Versicherungsentschädigungen von 9,2 Mio. EUR sowie reduzierten Auszahlungen für den Strombezug. Grund hierfür ist der im Vorjahr erfolgte erstmalige Verkauf eines Stromforwards. Die Liquidität aus dieser Transaktion mit einem Volumen von 10,5 Mio. EUR ist dem Konzern vertragsbedingt erst im Geschäftsjahr 2023 durch Verrechnung mit den laufenden Stromkosten zugeflossen.

Die aktuelle Unternehmensplanung der Silbitz Group ist durch einen externen Berater validiert worden, was erwartungsgemäß zu einem positiven Fortführungsergebnis geführt hat. Die neu vereinbarten Covenants für den Kreditvertrag, die sich auf die Höhe des EBITDA sowie eine einzuhaltende Eigenkapitalquote beziehen, wurden eingehalten.

Es werden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an eine Factoringgesellschaft verkauft. Dabei gehen die Forderungsausfallrisiken auf die Factoringgesellschaft über, das Debitorenmanagement verbleibt demgegenüber im Konzern. Zum Jahresende 2023 waren 10.650 TEUR (Vj. 13.630 TEUR) Forderungen an ein Factoringunternehmen verkauft.

Seinen Zahlungsverpflichtungen konnte der Konzern im Geschäftsjahr jederzeit nachkommen.

Die Finanzierung der Gruppe beinhaltet ein Gesellschafterdarlehen. Für das Gesellschafterdarlehen inklusive Zinsen wurde von den Gesellschaftern ein Rangrücktritt erklärt. Zum Ende des Geschäftsjahres beträgt das Gesellschafterdarlehen inklusive nicht ausbezahlter Zinsen 38.555 TEUR (Vj. 35.658 TEUR).

Nach Berücksichtigung der Liquiditätsabgänge durch Kreditrück- und Zinszahlungen betrug der Finanzierungs-Cashflow -9.689: TEUR (Vj. 8.367 TEUR).

Darlehen gegenüber Kreditinstituten reduzierten sich zum Bilanzstichtag in Folge planmäßiger Tilgungen auf 20.342 TEUR (Vj. 25.894 TEUR). Die Darlehen haben ursprünglich eine Laufzeit bis 2024 und wurden entsprechend der Stillhaltevereinbarung vom 8. Juni 2022 zum Aussetzen der Tilgung für das Geschäftsjahr 2022 ab dem Geschäftsjahr 2023 wieder planmäßig getilgt. Die Verbindlichkeiten bestehen im Konzern gegenüber einem Bankenkonsortium, das sich aus vier verschiedenen deutschen Banken zusammensetzt. Der Konzern befindet sich aktuell in Verhandlungen mit den Banken über eine Verlängerung des Darlehens.

Die Investitionen im Konzern liegen bei 3.085 TEUR (Vj. 1.309 TEUR) und entfallen im Wesentlichen auf Ersatz- und Erhaltungsinvestitionen für Gießereiausrüstungen.

Der Investitions-Cashflow (ohne eigene Entwicklungsleistungen) beträgt -2.822 TEUR (Vj. -1.281 TEUR) und beinhaltet fast ausschließlich Investitionen in das Sachanlagevermögen.

3.3. Vermögenslage

Das Gesamtvermögen bzw. die Bilanzsumme des Konzerns beträgt zum Ende des Geschäftsjahres 2023 136.040 TEUR (Vj. 133.840 TEUR)

Die Sachanlagenintensität (Sachanlagevermögen zu Bilanzsumme) betrug zum Stichtag 46,9 % (Vj. 52,1 %) und ist damit gegenüber dem Vorjahr aufgrund zurückhaltender Investitionstätigkeit in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld gesunken. Wesentliche Investitionen sind in der Beschaffung von Gießereiausrüstung zu sehen.

Das Umlaufvermögen wird mit einem Wert von 68.817 TEUR (Vj. 60.528 TEUR) ausgewiesen. Eine wesentliche Vermögensposition davon ist das Vorratsvermögen mit 29.943 TEUR (Vj. 34.758 TEUR). Hierbei ist ein Bestandsabbau vor dem Hintergrund sinkenden Auftragseingänge sowie des Brandes erfolgt.

Die Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände betragen zum Stichtag 35.883 TEUR (Vj. 25.363 TEUR). Der Anstieg resultiert maßgeblich aus vertraglich zugesagten Versicherungsentschädigungen in Zusammenhang mit dem Brand. Gegenläufig wirkte sich die Begleichung der im Vorjahr gebuchten Forderung aus dem erstmaligen Verkauf des Stromforwards aus. Die Entwicklung des Saldos entspricht im Übrigen weitestgehend dem normalen Geschäftsverlauf.

Der Konzern weist zum Stichtag ein bilanzielles Eigenkapital von 21.226 TEUR (Vj. 6.693 TEUR) aus und unter Berücksichtigung des Unterschiedsbetrages aus der Kapitalkonsolidierung i.H.v. 11.254 TEUR (Vj. 12.265 TEUR) ein Eigenkapital von 32.480 TEUR (Vj. 18.958 TEUR). Somit ergibt sich mit Berücksichtigung des Unterschiedsbetrages aus der Kapitalkonsolidierung eine Eigenkapitalquote von 23,9 % (Vj. 14,2 %) und eine Eigenkapitalquote von 15,6 % (Vj. 5,0 %) ohne Berücksichtigung des Unterschiedsbetrages aus der Kapitalkonsolidierung.

Der Konzern definiert ein wirtschaftliches Eigenkapital, das neben dem bilanziellen Eigenkapital verschiedene Bilanzpositionen mit Eigenkapitalcharakter umfasst. So haben die Gesellschafter gegenüber den Banken einen Rangrücktritt erklärt. Aufgrund dessen und der Laufzeit von über 5 Jahren wird das Gesellschafterdarlehen als eigenkapitalersetzend und damit wirtschaftliches Eigenkapital angesehen.

Der Sonderposten für Zuwendungen (Investitionszuschüsse und -zulagen) belief sich zum Bilanzstichtag auf 4.616 TEUR (Vj. 5.130 TEUR) und wird ebenfalls als wirtschaftliches Eigenkapital angesehen.

Unter Berücksichtigung dieser Posten ergibt sich eine wirtschaftliche Eigenkapitalquote in Höhe von 55,6 % (Vj. 44,6 %). Die Herleitung des wirtschaftlichen Eigenkapitals ergibt sich aus der im Text nachfolgenden Tabelle.

Die Steigerung der Eigenkapitalquote ergibt sich vor allem aus dem im Geschäftsjahr 2023 erzielten Konzernjahresüberschuss.

Das Stammkapital des Konzerns beträgt zum Stichtag 25 TEUR (Vj. 25 TEUR).

Wirtschaftliches Eigenkapital	31.12.2023 TEUR	31.12.2022 TEUR
Gezeichnetes Kapital	25	25
Kapital- und Gewinnrücklage	18.081	18.080
Bilanzgewinn	3.120	-11.412
Eigenkapital	21.226	6.693
Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung	11.254	12.265
Eigenkapital inkl. Unterschiedsbetrag	32.480	18.958
Sonderposten für Zuwendungen	4.616	5.130
Gesellschafterdarlehen	38.555	35.658
Wirtschaftliches Eigenkapital	75.651	59.746
Bilanzsumme	136.040	133.840

in % der Bilanzsumme
Eigenkapital	15,6 %	5,0 %
Eigenkapital inkl. Unterschiedsbetrag	23,9 %	14,2 %
Wirtschaftliches Eigenkapital	55,6 %	44,6 %

3.4. Finanzielle und nicht finanzielle Leistungsindikatoren

Unsere Leistungsindikatoren für Profitabilität, Gewinn, Wertbeitrag und Liquidität, die wir konzernweit verwenden, bilden die Grundlage für die operativen und strategischen Managemententscheidungen. Wir nutzen sie, um Ziele zu setzen, den Unternehmenserfolg zu messen und die variable Vergütung der Führungskräfte - neben weiteren Faktoren - festzulegen. Die für die Steuerung des Konzerns wichtigsten finanziellen Leistungsindikatoren wurden im Geschäftsjahr 2023 neu definiert und sind das Bereinigte Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (Bereinigtes EBITDA), der Jahresüberschuss/(-fehlbetrag) des Konzerns, der Ertrag auf das investierte Kapital (ROCE) und der Freie Cash Flow.

Profitabilität	Gewinn	Wertbeitrag	Liquidität
EBITDA		EBIT	Operativer Cash Flow
+/- Sondereffekte		/ Investiertes Kapital	+/- Cash flow aus Investitionstätigkeit
= bereinigtes EBITDA	= Jahresüberschuss/ (-fehlbetrag)	= ROCE	= Freier Cash Flow

Zu unseren weiteren finanziellen Leistungsindikatoren geben wir nachfolgende Erläuterungen:

Die Gesamtleistung (Umsatz inkl. Bestandveränderungen) je gegossene Tonne beträgt 3.840 EUR (Vj. 3.445 EUR). Die Materialaufwandsquote (im Verhältnis zur Gesamtleistung) in Höhe von 55,0 % ist im Geschäftsjahr aufgrund von Preiserhöhungen deutlich gesunken (Vj. 64,5 %) Der Konzern verhandelt laufend der Marktlage angemessene Materialteuerungszuschläge und hat auf Grund der noch immer erhöhten Kosten durchgängig bei allen Kunden Energieteuerungszuschläge verhandelt, so dass die Kostensteigerungen mit einem zeitlichen Versatz von bis zu 4 Monaten an die Kunden weitergegeben werden konnten.

Der Personalkostenanteil ist im Geschäftsjahr aufgrund der höheren Tarifabschlüsse auf 29,2 % gestiegen (Vj. 25,4 %).

Die Geschäftsführung bewertet die wirtschaftliche Lage des Konzerns im Geschäftsjahr 2023 als insgesamt stabil, insbesondere vor dem Hintergrund einer aufgrund des Ukraine-Kriegs anhaltend herausfordernden wirtschaftlichen Situation.

Der Konzern unterstützt im Rahmen seiner gesellschaftlichen Verpflichtungen verschiedene Sportvereine aus der Region, u.a. den SSV Gera 1990 e. V. Sektion Radsport mit der Ostthüringen Tour. Es werden in regelmäßigen Abständen für die Belegschaft und Ihre Angehörigen Familienfeste und Jubiläumsfeiern für langjährige Mitarbeiter veranstaltet.

4. Prognose-, Chancen-, Risikobericht

4.1. Prognosebericht

Schleppende Erholung der Weltwirtschaft - Deutschland hängt zunehmend hinterher

Der Krieg in der Ukraine und in Israel und Gaza, der Angriff der Huthi im Roten Meer auf die globalen Lieferketten, weiterhin hohe Inflationsraten, anhaltende Lieferengpässe und der Facharbeitermangel in den Industrienationen bremsen nach wie vor die Expansion der Weltwirtschaft und verlangsamen deren Erholung. Die zahlreichen Belastungsfaktoren für das gesamtwirtschaftliche Umfeld dämpfen sowohl die Investitions- als auch die Konsumbereitschaft. Nachdem sich die globale Wirtschaftsleistung 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 3,1% erhöht hatte, dürfte sie in diesem Jahr mit 3,2% etwa auf gleichem Niveau wachsen. Die Industrieländer werden in diesem Jahr vermutlich ein BIP-Wachstum von 1,7% erreichen. Die Wirtschaftsleistung der Schwellenländer wird 2024 voraussichtlich um 4,2% steigen. Der Ausblick zur weiteren Entwicklung der Weltwirtschaft ist nach wie vor mit großen Unsicherheiten behaftet. Zwar scheinen die Inflationsraten wieder geringer auszufallen, die Teuerung bleibt aber absehbar auf sehr hohem Niveau und belastet sowohl Investitions- als auch private Konsumausgaben. Es ist unklar, ob und wann die Notenbanken Leitzinssenkungen vornehmen. Auch eine mögliche Zuspitzung der Verschuldungsproblematik, insbesondere in einigen Ländern Europas, als Folge der Zinspolitik der Notenbanken vergangener Jahre könnte dazu führen, dass wesentliche Länder der Eurozone in eine Rezession abrutschen. Eine weitere Eskalation der oben genannten Kriege könnte die konjunkturelle Entwicklung insbesondere in Westeuropa stark beeinträchtigen. Auch eine mögliche Verschärfung zahlreicher weiterer geo- oder handelspolitischer Konflikte würde zu starken Verwerfungen der Konjunkturentwicklung führen, etwa eine Eskalation des China-Taiwan-Konflikts. Darüber hinaus bestehen Risiken für verschiedene Schlüsselbranchen, weil die Versorgungssituation bei Halbleitern weiterhin angespannt ist oder weil China droht, mit eigenen Überkapazitäten die Märkte zu überschwemmen. Hohe Energie-, Material- und Rohstoffpreise insbesondere in den Industrieregionen bergen große Risiken für die weltweiten Wachstumsperspektiven. Flut- bzw. Naturkatastrophen als Folge des globalen Klimawandels stellen in vielen Regionen eine jederzeit mögliche Gefahr dar. Der hauptsächlich vom Dienstleistungssektor bestimmte Aufschwung der Wirtschaft in der Europäischen Union hat sich 2023 merklich verlangsamt. Insbesondere die schwache Entwicklung in energieintensiven Industriebranchen belastet die gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Die Teuerungsraten, die auf hohem Niveau stagnieren, und der zunehmende Fachkräftemangel in vielen Wirtschaftssektoren stellen signifikante Risiken für die weitere Entwicklung dar. Die Erwartungen hinsichtlich des BIP Wachstums in Deutschland liegen vor diesem Hintergrund für 2024 daher nur noch bei 0,2 %. Zu den Belastungsfaktoren zählen die Kosteninflation insbesondere in energieintensiven Industrien, der zunehmende Facharbeitermangel und die anhaltend hohe Inflation, die sich negativ auf das Investitions- und das Konsumverhalten auswirkt.

Auftragseingänge in der Gießerei-Industrie - stabilisiert auf niedrigem Niveau

Die Dynamik der Auftragseingänge in der Gießerei-Industrie zeigt im Jahresverlauf insgesamt nach unten. Lediglich am aktuellen Rand gibt es Anzeichen, dass sich die Nachfrage auf niedrigem Niveau stabilisiert. Die Auftragsbestände der Deutschen Gießereien werden dabei sukzessive abgebaut. Dominierten in den beiden Vorjahren Lieferengpässe die Überlegungen der Einkäufer auf Kundenseite, welche mitunter zu einem hohen Auftragseingang bei den Gießereien führten, wirkt sich die schwache Industrie-Konjunktur nun umso stärker auf die Gießereien aus. Neben der insgesamt abflachenden Nachfrage haben Gussabnehmer in einzelnen Sparten Bestände aufgebaut, aus denen sie nun zunächst ihre Kunden bedienen. Bei sinkenden Rohstoffpreisen und Lieferzeiten verhalten sich die Gussabnehmer zusätzlich abwartend. Die Ausschläge in der sich abkühlenden Nachfrage werden so in der Wertschöpfungskette nach vorne gegeben, wobei sie aus genannten Gründen bei den Gießereien größer ausfallen als bei ihren Kunden.

Die geringere Kapazitätsauslastung führt teilweise zu Umsatzverschiebungen in der ersten Jahreshälfte. Der Anteil der Unternehmen, die Kurzarbeit anmelden steigt gegenwärtig deutlich. Für das Jahr 2024 wird in der Gießerei-Industrie eine Produktionsprognose von - 5 % erwartet, da entscheidende Impulse aus den Kundenbranchen fehlen. Während im Straßenfahrzeugbau der Ausblick mit -7% deutlich negativer ausfällt, ist der Ausblick für den für die Silbitz Gruppe relevanten Marktsegment deutlich weniger negativ und im Bereich der großen off-shore-Windanlagen sogar positiv.

Die weitere Entwicklung der Gussnachfrage ist aufgrund der geopolitischen Spannungen und der Probleme der chinesischen Wirtschaft nicht klar bestimmbar. Zeigt sich der US-Markt für die Kunden der Gießereien zuletzt stabiler als zunächst erwartet, gehen aus weiten Teilen Asiens nicht die gewünschten Wachstumsimpulse für das Exportland Deutschland aus. Doch auch in den USA nehmen die Unsicherheiten im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen zu. Der Ukrainekrieg belastet den Wirtschaftsstandort Deutschland derweil ungemindert. Zwar gilt eine Gasmangellage Stand heute als wenig wahrscheinlich, tiefere Temperaturen und potenzielle Schäden an der Infrastruktur könnten die Preise für Energie gleichwohl wieder steigen lassen. Die politischen und wirtschaftlichen Folgen des Terrors in Israel lassen sich nicht vorhersehen. Ein ausgewachsener Konflikt im Nahen-Osten würde sich jedoch erheblich auf den Ölpreis und damit die Weltkonjunktur auswirken. Bereits durch die Angriffe der Huthi-Rebellen auf die internationalen Seewege am Roten Meer wird die globale Logistik beeinträchtigt, was zu Kostensteigerungen führt. Zudem sind durch die haushaltspolitischen Verwerfungen der Bundesregierung große Unsicherheiten entstanden. Für die Transformation der Industrie wird dies nachhaltig schädlich sein. Investitionen am Wirtschaftsstandort Deutschland sind bereits signifikant rückläufig.

Als Branche mit einem Anteil von ca. einem Prozent an der Industrieproduktion insgesamt wirken sich erfahrungsgemäß kleine Veränderungen bei den Hauptkundenbranchen oft überproportional aus. D.h. bei einem Hochlaufen der Pkw-Produktion über das erwartete Maß steigt die Gussproduktion deutlicher. Aber eben auch andersherum: Bricht eine Kundenbranche ein, schlägt dies bei den Gießereien mit einem stärkeren Hebel durch. Ein deutliches Plus ist aktuell möglich aber noch nicht konkret absehbar.

Marktumfeld Silbitz Gruppe - bleibt herausfordernd

Für die Silbitz Gruppe erwarten wir zudem ein anhaltend herausforderndes Marktumfeld sowie weiterhin volatile Preisniveaus auf Absatz- und Beschaffungsmärkten (z.B. bei Rohstoffen oder Energie). Dies kann dazu führen, dass Umsatz- und Ergebnisentwicklungen entsprechenden Schwankungen unterliegen.

Vor dem Hintergrund der zum Zeitpunkt der Prognose erwarteten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und zugrundeliegenden Annahmen halten wir, unter Berücksichtigung der erwarteten weiteren Auswirkungen des Brandschadens, folgenden Blick auf das Geschäftsjahr 2024 für angemessen:

Bei einer leicht steigenden Gussproduktion ist von einem leicht verbesserten Umsatz auszugehen. Die rückläufigen Material- und Energiepreiszuschläge können dabei durch allgemeine Preiserhöhungen nicht vollständig kompensiert werden. Die gestiegene Gesamtleistung wird sich im bereinigten Ergebnis vor Abschreibung, Steuern und Zinsen (EBITDA) widerspiegeln, welches ohne die Sondereffekte des Vorjahres, deutlich über dem Vorjahresniveau liegen wird. Wir planen mit einer bereinigten EBITDA Marge in Höhe von 7 bis 10 %, was leicht unter dem Vorjahresniveau liegt. Beim Konzernjahresüberschuss erwarten wir einen leicht positiven Wert, der deutlich unterhalb des Vorjahrs liegt. Hinsichtlich des ROCE wird mit 5 bis 7 % gerechnet, was in etwa dem Vorjahreswert entspricht.

Im Juni 2024 wurde mit der Versicherung eine abschließende Vergleichsvereinbarung im Hinblick auf den Brandschaden geschlossen. Demnach erklärt sich die Versicherung bereit, eine Gesamtentschädigung zu zahlen. Die Versicherung hat auf Grundlage dieser Vereinbarung in erheblichen Umfang Entschädigungszahlungen geleistet. Unter Berücksichtigung dieser Zahlungen wird für das Geschäftsjahr 2024 mit einem gegenüber dem Vorjahr deutlich verbesserten Free Cashflow gerechnet. Auch das unbereinigte EBITDA wird dadurch im Wesentlichen Umfang positiv beeinflusst werden.

Die Planung der Silbitz Group ist durch einen externen Berater validiert worden. Diese Validierung hat wie erwartet die geplante, sich weiter verbessernden Ergebnissituation für die weitere Unternehmensentwicklung bestätigt. Weiterhin ist die Geschäftsentwicklung des Konzerns in Bezug auf das bereinigte EBITDA in den ersten Monaten des Geschäftsjahr 2024 weitgehend planmäßig verlaufen. Vor diesem Hintergrund geht die Geschäftsführung davon aus, dass die Finanzierung des Konzerns im Prognosezeitraum gegeben ist.

4.2. Chancen- und Risikobericht

Vor dem Hintergrund unserer aktuellen Kundenstruktur und der grundsätzlich intakten Nachfrage unserer Kunden sehen wir uns für die Bewältigung der künftigen Risiken gut gerüstet. Wir sind überzeugt, dass wir mit unseren Werken, unserem breiten Fertigungs-Know-how und unserer leistungsfähigen Vertriebsstruktur im Wettbewerb bestehen und uns Chancen erarbeiten können.

Risiken, die demgegenüber den Fortbestand des Konzerns gefährden könnten, sind derzeit nicht ersichtlich.

Chancenbericht

Unter Chancen verstehen wir eine mögliche positive Abweichung von der Prognose oder einem anderen Ziel aufgrund künftiger Ereignisse oder Entwicklungen. Das Chancenmanagement umfasst alle Maßnahmen eines systematischen und transparenten Umgangs mit Chancen. Durch die Verknüpfung mit den Strategie-, Planungs- und Berichtsprozessen ist das Chancenmanagement ein wichtiger Bestandteil der strategischen und wertorientierten Unternehmensführung.

Für uns eröffnen sich Chancen, wenn wir unser Unternehmen bei der Transformation gezielt an den Zukunftsthemen für unsere Technologien und Märkten ausrichten. Insbesondere in der grünen Transformation sehen wir schon jetzt, aber insbesondere mittel- und langfristig ein enormes Potenzial für weiteres Wachstum, etwa in den Bereichen Windenergie, Wasserstoff, Bahntechnik und nachhaltige Lieferketten.

Im jährlichen Planungsprozess beschreiben die Tochterunternehmen unter anderem Bandbreiten für ihre Ergebnis- und Liquiditätsziele (Bereinigtes EBITDA, Free Cashflow), bezogen jeweils auf das folgende Geschäftsjahr, und berücksichtigen somit die Chancen und Risiken ihrer Geschäfte im Rahmen der Planungsgespräche. Bei ihrer Einschätzung spielen unter anderem Markt- und Techniktrends eine Rolle, deren Relevanz teilweise weit über den jeweiligen Prognosezeitraum hinausreicht. Quartalsweise stellen die Tochterunternehmen die Hochrechnung für das Ergebnis und die Liquidität sowie für die Chancen und Risiken im laufenden Geschäftsjahr jeweils aktualisiert dar. In das Management unserer Chancen sind alle relevanten Entscheidungsträger eingebunden - von der Holdinggeschäftsführung über die Werksleiter bis hin zu den Zentralfunktionen und Projektleitern. Diese strukturierte Einbindung einer Vielzahl von Experten in die Entscheidungsfindung innerhalb des Konzerns gewährleistet, dass Chancen zuverlässig erkannt und systematisch genutzt werden.

Chancen ergeben sich, wenn wir die Silbitz Gruppe zu einem leistungsstarken und nachhaltigen Unternehmen mit einem schlanken Führungsmodell und einem klar strukturierten und auf Wachstumschancen ausgerichteten Portfolio machen und die geplanten Verbesserungen bei der Performance unserer Geschäfte erreichen.

Das übergeordnete Ziel des Transformationsprozesses ist weiterhin die Steigerung der Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit all unserer Geschäftsfelder. Um unsere Finanzziele rasch und nachhaltig zu erreichen, aber auch um die langfristige Verbesserung der Performance zu unterstützen, plant der Konzern bis September 2024 ein ganzheitliches Performance-Programm auszurollen. In einer konsequenten Umsetzung des Programmes sehen wir Chancen, die Rentabilität unserer Geschäfte auf Benchmark-Niveau zu steigern und Marktchancen bestmöglich zu nutzen.

Die zukünftige Geschäftsentwicklung bei Windenergie ist wesentlich vom Aufbau der weltweiten Kapazitäten bei erneuerbaren Energien, im Speziellen von Windparks bestimmt. Trotz deutlich erhöhter Inflationsraten, den Problemen bei Markteinführung leistungsfähigerer Anlagen und der asiatischen Konkurrenz erwarten wir aufgrund des gebuchten Neugeschäfts eine wachsende Nachfrage nach unseren Produkten und Technologien. Im Zuge der gegenwärtigen Transformation werden Größe und Innovationskraft zunehmend zu wesentlichem Erfolgsfaktoren im Wettbewerb. Neben Maßnahmen zur Steigerung der Performance und Wettbewerbsfähigkeit prüft, bewertet und verfolgt der Bereich Windenergie auch strategische Optionen zur Weiterentwicklung des Zuliefergeschäfts durch Allianzen und Entwicklungsgemeinschaften.

Der Bereich Windenergie ist nach unserer Überzeugung in der Lage, künftige Kundenanforderungen durch größere Windturbinen zu erfüllen. Grundlage dafür sind weitere Investitionen, eine verstärkte Standardisierung von Prozessen und Fokussierung im Bereich Forschung und Entwicklung, neue Produkte und eine zunehmende Digitalisierung, auch an den Produktionsstandorten.

Das von der Bundesregierung verabschiedete Investitionspaket in die Bahninfrastruktur sowie die weiteren Bemühungen von klimafreundlichen Transporten (von der Straße auf die Schiene) stellen aus unserer Sicht eine weitere Wachstumsperspektive für die Silbitz-Gruppe dar. Insbesondere wird dieses Marktsegment durch die Produktionsstandorte ECK und SGS abgedeckt.

Ebenso stellt der von der Silbitz Gruppe abgedeckte Bereichen Motorentechnik eine interessante Wachstumsperspektive dar. Die Verpflichtung der EU, nur noch bis 2024 klimaneutrale Antriebe auf See zu verwenden stellt für die Silbitz Gruppe einen weiteren Wachstumstreiber dar. Bei sämtliche im Einsatz befindliche Motoren muss die Motorensteuerung (Zylinderköpfe, Kolben) angepasst werde.

Im automobilen Anlagenbau sind wir anerkannter Partner für anspruchsvolle Presswerkzeuge, unter anderem für Karosserie-Teile. Angesichts der Veränderung hin zur e-Mobilität und damit verbundenen neuen Fahrzeugklassen ergeben sich aus unserer Sicht weitere Wachstumsperspektiven. Dies bedingt jedoch die rechtzeitige Entwicklung neuer Fahrzeugtypen und -klassen.

Aufgrund der Intensivierung der Neukundengewinnung durch den Vertrieb, die beabsichtige Erweiterung der Produktpalette um neue Produkte sowie die Ausweitung der Geschäftstätigkeit hinsichtlich der mechanischen Bearbeitung durch die SGS, gehen wir davon aus, dass wir gut für den Wettbewerb gerüstet sind.

Auf der Beschaffungsseite können wir auf eine breite Palette von Liefermöglichkeiten zurückgreifen. Unsere hohen Qualitätsansprüche setzen wir durch Qualitätskontrollen sowohl direkt bei unseren Lieferanten als auch in unseren eigenen, in unseren Geschäftsräumen befindlichen Laboren, durch. Im Vergleich zu der als hoch eingeschätzten Chance aus der Energiewende schätzen wir die Effekte auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung der dargestellten Chancen als niedriger ein.

Dem Wettbewerb am Markt, vor allem durch die zunehmende Konkurrenz der Anbieter in unserem Segment, werden wir weiterhin durch unser Know-how, unsere Erfahrung, Innovationen, Zuverlässigkeit und durch ein hohes Maß an Qualität begegnen. Im Übrigen können durch eine höhere Auslastung, weitere Prozessverbesserungen in den Produktions- und den administrativen Prozessen zusätzliche Ertragspotentiale erschlossen werden.

Risikobericht

Unter Risiken verstehen wir eine mögliche negative Prognose- bzw. andere Zielabweichung aufgrund künftiger Ereignisse oder Entwicklungen. Dabei umfasst unsere ganzheitliche Risikodefinition auch mögliche negative Auswirkungen auf nichtfinanzielle Aspekte wie Umwelt und Klima. Risikomanagement umfasst alle Maßnahmen eines systematischen und transparenten Umgangs mit Risiken. Durch seine Verknüpfung mit den Planungs- und Berichtsprozessen im Controlling ist es ein wichtiger Bestandteil der wertorientierten Unternehmensführung und geht weit über die gesetzlich geforderte Risikofrüherkennung hinaus. Ein effizientes, vorausschauendes Risikomanagement dient somit auch den Interessen unserer Kapitalgeber und anderer Stakeholder.

Unser transparentes und systematisches Risikomanagement trägt mit seinen strukturierten Prozessen zu einer effizienten Steuerung der Gesamtrisiken im Konzern bei. Aus heutiger Sicht und unterstützt durch das Ergebnis einer Risikotragfähigkeitsanalyse auf Konzernebene liegen unverändert keine Risiken vor, die den Bestand des Unternehmens gefährden.

Unsere Risikostrategie ist darauf ausgerichtet, den Bestand der Silbitz Gruppe langfristig zu sichern und den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern. Denn wenn wir als Unternehmen erfolgreich sein wollen, setzt das voraus, dass wir Risiken erkennen und bewerten und dass alle Mitarbeiter diese Risiken bestmöglich steuern. Bestandsgefährdende Risiken sind grundsätzlich zu vermeiden. In unserer Governance, Risk and Compliance Policy (GRC-Policy) haben wir die Grundlagen für die Unternehmensführung und Risikosteuerung definiert. Allgemeingültige und übergreifende risikopolitische Grundsätze des Konzerns als Rahmenbedingungen für die Erfüllung der Anforderungen an ein ordnungsgemäßes, unternehmensweit einheitliches und aktives Risikomanagement sind in der Konzernrichtlinie "Risikomanagement" beschrieben. Zu den in den Grundsätzen verankerten Zielen des Risikomanagements gehört, das Risikobewusstsein in allen Konzernunternehmen zu erhöhen und eine wertorientierte Risikokultur zu etablieren. Dafür ist es wichtig, Risiken und Chancen transparent aufzubereiten und systematisch in unternehmerische Entscheidungen einzubeziehen

Risiken aus externen Rahmenbedingungen

Zu den externen Risiken zählen wir im Wesentlichen Risiken der künftigen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung sowie regulatorische Risiken.

Risiken der künftigen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung - Konjunkturelle Risiken für unsere Geschäftsmodelle ergeben sich, wenn positive Impulse aus der Weltwirtschaft und aus den für uns relevanten Märkten ausbleiben und die gesamtwirtschaftliche Entwicklung hinter den volkswirtschaftlichen Prognosen zurückbleibt. Der Ausblick zur weiteren Entwicklung der Weltwirtschaft ist nach wie vor mit großen Unsicherheiten behaftet. Zwar erscheint der weitere Anstieg der Inflationsraten vorerst verlangsamt, die Teuerung verbleibt aber absehbar auf sehr hohem Niveau und belastet sowohl Investitions- als auch private Konsumausgaben. Es ist unklar, ob und wann die Notenbanken weitere Leitzinserhöhungen vornehmen. Diese könnten zu Instabilitäten im Finanzsektor bzw. zur Schieflage einzelner Banken führen. Auch eine mögliche Zuspitzung der Verschuldungsproblematik insbesondere in einigen Ländern Europas als Folge der Zinspolitik der Notenbanken könnte ein Abrutschen wesentlicher Länder der Eurozone in eine Rezession auslösen. Eine weitere Eskalation des Kriegs in der Ukraine könnte die konjunkturelle Entwicklung insbesondere in Westeuropa stark beeinträchtigen. Auch eine mögliche Verschärfung zahlreicher weiterer geo- oder handelspolitischer Konflikte würde zu starken Verwerfungen der Konjunkturentwicklung führen, etwa eine Eskalation des China-Taiwan-Konflikts.

Weiterhin bestehen Risiken für verschiedene Schlüsselbranchen wegen der anhaltend schwierigen Versorgungssituation bei Halbleitern. Hohe Energie-, Material- und Rohstoffpreise insbesondere in den Industrieregionen bergen große Risiken für die weltweiten Wachstumsperspektiven. Flut- bzw. Naturkatastrophen als Folge des globalen Klimawandels stellen in vielen Regionen eine jederzeit mögliche Gefahr dar. Falls sich die Wirtschaft aufgrund der genannten Risiken schwächer als in der Planung berücksichtigt entwickelt, sind die einzelnen Konjunkturrisiken für uns aufgrund der weiterhin großen Unsicherheiten in einem höchst volatilen Umfeld aktuell als "hoch" einzuschätzen. Die wirtschaftliche Entwicklung und die entsprechenden länderspezifischen Rahmenbedingungen beobachten wir kontinuierlich anhand umfangreicher Frühwarnindikatoren. Unsere ausführliche aktuelle Konjunktureinschätzung können Sie dem Kapitel "Prognosebericht", entnehmen. Weitere Einzelheiten zu spezifischen Marktrisiken in unseren Geschäften finden Sie im Abschnitt "Risiken aus operativer Tätigkeit".

Regulatorische Risiken - Neue Gesetze und andere veränderte rechtliche Rahmenbedingungen auf nationaler und internationaler Ebene können Risiken für unsere Geschäftsaktivitäten bedeuten, wenn sie für uns im Vergleich zu unseren Wettbewerbern mit höheren Kosten oder spezifischen sonstigen Nachteilen direkt oder im Hinblick auf unsere Wertschöpfungskette verbunden sind. Insgesamt stufen wir die regulatorischen Risiken für uns unverändert als "mittel" ein. In unseren energieintensiven Gießereien sehen wir bei energie- und klimabezogenen Regularien Risiken, wenn wir im internationalen Wettbewerb die zusätzlichen Kosten nicht oder nicht in vollem Umfang an unsere Kunden weitergeben können oder unsere Produkte oder Technologien langfristig nicht mehr nachgefragt werden. Wir unterstützen zielführende Klimaschutzbemühungen und eine nachhaltige Energiewende, in der Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit gleichberechtigte Ziele sind.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Zu unseren zentralen Aufgaben zählt es, den Finanzbedarf innerhalb des Konzerns zu koordinieren, zu lenken und die finanzielle Unabhängigkeit des Gesamtunternehmens sicherzustellen. Damit verbunden sind die Optimierung der Finanzierung und die Begrenzung der finanzwirtschaftlichen Risiken.

Liquiditätsrisiken - Um jederzeit die Zahlungsfähigkeit und die finanzielle Flexibilität des Konzerns sicherstellen zu können, halten wir auf Basis einer mehrjährigen Finanzplanung, einer wöchentlichen 13-Wochen-rollierenden-Liquiditätsplanung fest zugesagte Kreditlinien und liquide Mittel vor. Im Rahmen des Cash-Managements werden die Mittel bedarfsgerecht an die Konzernunternehmen weitergeleitet. Die Silbitz Gruppe finanziert sich unter anderem über eine Bankenfinanzierung. Im Rahmen dieses Finanzierungsvertrages sind quartalsbezogene Financial Covenants definiert, die sich auf die Höhe des EBITDA sowie eine einzuhaltende Eigenkapitalquote beziehen. Bei Nicht-Einhaltung besteht das Risiko der Kündigung der Finanzierungsvereinbarung. Die Covenants wurden in 2023 eingehalten und auch ansonsten alle Verpflichtungen aus dem Kreditvertrag erfüllt. Das Risiko des zukünftigen Nichteinhaltens der Financial Covenants wird als "mittel" eingeschätzt. Der bestehende Konsortialkreditvertrag läuft in wesentlichen Bestandteilen zum 30.6.2024 aus. Sollte sich keine Einigung mit den bisherigen Konsortialbanken bzw. keine alternative Finanzierungsmöglichkeit ergeben, würde dies grundsätzlich ein erhebliches finanzwirtschaftliches Risiko für den Konzern bedeuten. Es sind bereits konkrete Gespräche mit den Konsortialbanken für eine Verlängerung erfolgt. Auf dieser Basis wurde eine Vereinbarung getroffen, die in den kommenden Wochen unterschrieben werden soll. Die freie Liquidität des Konzerns beträgt aktuell, nach Eingang weiterer Zahlungen der Versicherung, 32,2 Mio. EUR. Der Konzern verfügt demnach über ausreichend finanzielle Mittel, um die Rückzahlung des Konsortialdarlehens, im unwahrscheinlichen Fall des Scheiterns der Verhandlungen, leisten zu können. Das Liquiditätsrisiko in Zusammenhang mit der möglichen Rückzahlung des Konsortialkreditvertrags wird daher als "gering" eingeschätzt.

Sollten die der Unternehmensplanung zugrunde liegenden wesentlichen Annahmen hinsichtlich der Umsatz- und Kostenentwicklung, insbesondere die avisierte Erhöhung der Absatzmengen und der operativen Marge sowie der nur moderarte Anstieg der Personal- und Energiekosten, auch unter Berücksichtigung der Folgen des Brandschadens nicht realisiert werden können, würden sich negative Auswirkungen auf die Ertrags- und Liquiditätssituation des Konzerns ergeben. Der Konzern müsste dann gegebenenfalls geplante Investitionen verschieben oder wäre eventuell sogar auf die weitere finanzielle Unterstützung in Form von neuen Krediten von privaten Darlehensgebern oder durch die Gesellschafter angewiesen. Hierbei handelt es sich um eine Tatsache, die die Entwicklung des Konzerns mittelfristig wesentlich beeinträchtigen kann.

Ausfallrisiken / Risiken aus der Verwendung von Finanzinstrumenten - Um Ausfallrisiken aus der operativen Geschäftstätigkeit und aus dem Einsatz von Finanzinstrumenten zu minimieren, werden solche Transaktionen nur mit Vertragspartnern abgeschlossen, die unsere internen Mindestanforderungen erfüllen. Das Kreditrisikomanagement definiert die Mindestvorgaben für die Auswahl von Vertragspartnern. Die ermittelten Bonitätsinformationen unterliegen einer angemessenen fortlaufenden Überwachung, die das Kreditrisikomanagement in die Lage versetzt, frühzeitig risikominimierend zu handeln. Außenstände und Ausfallrisiken im Liefer- und Leistungsgeschäft werden fortlaufend von den Unternehmen überwacht; teilweise sind sie zusätzlich über Warenkreditversicherungen abgesichert und werden, wenn möglich, an Factoring-Banken verkauft. Besonders intensiv beobachten wir die Bonität von Großkunden. Das Risiko in Zusammenhang mit Forderungsausfällen und aus der Verwendung von Finanzinstrumenten schätzen wir daher nach Berücksichtigung der gewählten Steuerungsmaßnahmen als "gering" ein.

Marktrisiken - Zur Begrenzung von Marktrisiken (Zins- und Warenpreisrisiken) schließen wir sowohl Vereinbarungen mit Kunden, Absicherungsvereinbarungen mit Lieferanten sowie gegebenenfalls derivative Sicherungsinstrumente ab. Um die Risiken unserer Zahlungsströme in unterschiedlichen Währungen zu eliminieren, schließen wir nur Verträge in EUR ab. Translationsrisiken, also Bewertungsrisiken für Bilanzbestände aus der Umrechnung von Fremdwährungspositionen, sind nicht vorhanden. Das zentrale Zinsmanagement konzentriert sich auf die Steuerung und Optimierung von Zinsänderungsrisiken aus Geldanlagen und -aufnahmen. Für die Steuerung erstellen wir regelmäßig Zinsanalysen, deren Ergebnisse in unser Risikomanagementsystem einfließen. Die vorgenannten finanzwirtschaftlichen Risiken sind nach Berücksichtigung der gewählten Steuerungsmaßnahmen weiterhin als "gering" zu bewerten.

Bewertungsrisiken - Für den Erfolg unserer strategischen Ausrichtung ist eine Aufstellung unserer Geschäfte entscheidend, in der sie sich bestmöglich entwickeln können. Somit sind Portfoliomaßnahmen und Restrukturierungen innerhalb unserer bestehenden Geschäftsaktivitäten denkbar und grundsätzlich mit Abwicklungsrisiken verbunden. Die in dieser Kategorie identifizierten Risiken, bewerten wir als "mittel" und bilden, sofern erforderlich, bilanzielle Vorsorge.

Rechtliche Risiken und Compliance-Risiken

Zu den rechtlichen und den Compliance-Risiken zählen wir Prozessrisiken, Compliance-Risiken sowie Risiken aus Handelsbeschränkungen.

Prozessrisiken - Als Prozessrisiken definieren wir passive anhängige oder bevorstehende Rechtsstreitigkeiten oder passive behördliche oder verwaltungsgerichtliche Verfahren gegen die Silbitz Gruppe. Bei uns werden Prozessrisiken systematisch vierteljährlich erfasst, kategorisiert, ausgewertet und im Rahmen der etablierten Risikomanagement-Prozesse an die Geschäftsführung und den Beirat berichtet. Bei Ansprüchen, die Dritte geltend machen, prüfen wir sorgfältig, ob diese begründet sind. Gerichtliche und außergerichtliche Rechtsstreitigkeiten werden von unseren eigenen und externen Juristen begleitet. Die Prozessrisiken stufen wir derzeit im Einzelfall und kumuliert unverändert als "gering" ein.

Compliance-Risiken - Mit unserem strikten Compliance-Programm begegnen wir insbesondere den Risiken in den Bereichen Kartellrecht, Antikorruption, Geldwäschebekämpfung, Datenschutz und Außenwirtschaftsrecht, da diese sowohl in Bezug auf finanzielle Schäden als auch auf Reputationsschäden ein enormes Schadenspotenzial haben. Die allgemeinen Compliance-Risiken stufen wir insgesamt unverändert als "gering" ein.

Risiken aus Handelsbeschränkungen - Die weltweite Ausrichtung unserer Geschäftstätigkeit bringt es mit sich, dass sich aus Handelsbeschränkungen wie Antidumping-/Antisubventionszöllen, Exportbeschränkungen, besonderen Überwachungsmaßnahmen, Embargomaßnahmen, weitreichenden Wirtschaftssanktionen gegen bestimmte Länder, Personen, Unternehmen und Organisationen sowie aus anderen protektionistisch oder politisch motivierten Hemmnissen Risiken ergeben können. Diese Beschränkungen können nicht nur unsere Geschäftsaktivitäten in einzelnen nationalen Märkten beeinträchtigen, sondern bei Verstößen zu Strafen, Sanktionen sowie Reputationsschäden und Schadensersatzansprüchen führen. Wir achten deshalb konsequent darauf, die zoll- und exportkontrollrechtlichen Bestimmungen wie auch die sonstigen Handelsbeschränkungen einzuhalten und sehen eine geringe Eintrittswahrscheinlichkeit.

Risiken aus operativer Tätigkeit

Zu den Risiken aus operativer Tätigkeit zählen wir Beschaffungsrisiken, Produktionsrisiken, Absatzrisiken, Auftragsrisiken und auch Risiken der Informationssicherheit sowie Personalrisiken.

Beschaffungsrisiken - Um unsere Produkte herstellen zu können, beschaffen wir Rohstoffe und andere Vormaterialien, und wir benötigen Energie. Wesentliche Einkaufspreise haben sich nach Höchstständen in 2022 deutlich reduziert; sie können je nach Marktsituation erheblich schwanken und unsere Kostenstrukturen auch zukünftig stark belasten. Die Verfügbarkeit einzelner Energieträger (z.B. Strom), Vormaterialien (z.B. Eisenerz, Schrott) oder Transportwege für Rohstoffe können eingeschränkt sein. Lieferanten oder Transportkapazitäten können ausfallen, was wiederum unsere Produktion und die Einhaltung unserer vertraglichen Verpflichtungen gegenüber unseren Kunden gefährden kann. Die in dieser Kategorie identifizierten Einzelrisiken bewerten wir als "mittel". Maßnahmen zur Margensicherung (z.B. Teuerungszuschläge auf Verkaufspreise) und alternative Beschaffungsquellen sollen den Beschaffungsrisiken entgegenwirken. Dem Risiko steigender Energiepreise begegnen wir mit einer strukturierten Energiebeschaffung. Wir arbeiten darüber hinaus in allen Geschäften daran, unsere Abhängigkeit von Gas zu reduzieren, Energie einzusparen und Reststoffe zu verwerten. Sollten dennoch Energie oder Vormaterialien nicht oder nicht fristgerecht verfügbar sein, haben wir im Rahmen unseres Business-Continuity-Managements geschäftsspezifische Notfallpläne entwickelt, um die Folgen möglichst gering zu halten. Das im Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz adressierte Risiko möglicher menschenrechtlicher und umweltbezogener Verletzungen in der Zulieferkette adressieren wir mit einer systematischen Risikoanalyse für unsere Lieferanten. Bei einer erhöhten Risikoeinschätzung einzelner Lieferanten können geeignete Präventionsmaßnahmen getroffen werden.

Produktionsrisiken - In unseren Werken kann es bei ungünstigen Konstellationen und Entwicklungen zu Betriebsunterbrechungen und Sachschäden kommen. Neben den Kosten für die Schadensbeseitigung besteht vor allem das Risiko, dass eine Betriebsunterbrechung zu Produktionsausfällen führt und in der Konsequenz die Erfüllung unserer vertraglichen Verpflichtungen gegenüber unseren Kunden gefährdet. Wir arbeiten daran, diesen Risiken mit regelmäßigen Instandhaltungsmaßnahmen sowie mit Modernisierungen und Investitionen in unsere Maschinen und Produktionsanlagen entgegenzuwirken. Darüber hinaus schließen wir in angemessenem Umfang Versicherungen ab und transferieren so Risiken auf externe Dienstleister. Die verbleibenden finanziellen Risiken aus dieser Risikokategorie schätzen wir unverändert als "mittel" ein. Im Rahmen der Produktion unserer Produkte können Unfallrisiken und damit verbundene Personenschäden nicht vollständig ausgeschlossen werden. Eine sicherheitsorientierte Unternehmenskultur sowie ein umfassendes Maßnahmenbündel unserer Arbeitssicherheitsorganisation zum Thema Arbeits- und Gesundheitsschutz sollen dazu beitragen, die Unfallrisiken für unsere Mitarbeiter und Subunternehmer zu minimieren. In unseren produzierenden Werken und auf Transportwegen entstehen teilweise verfahrensbedingt Umweltrisiken im Zusammenhang mit der Verunreinigung von Luft oder Wasser. Wir investieren kontinuierlich und nachhaltig in Umweltschutz und stehen in engem Dialog mit Behörden, Nachbarschaft und Politik, um Risiken in diesem Zusammenhang zu minimieren.

Absatzrisiken - Die im Abschnitt "Risiken aus externen Rahmenbedingungen" beschriebenen konjunkturellen Risiken können unsere geschäftlichen Perspektiven in einzelnen Märkten einschränken und somit zu Absatzrisiken führen. Bei sich verfestigenden Entwicklungen nehmen wir marktorientierte Anpassungen oder Kapazitätsverlagerungen vor. Absatzrisiken aus der Abhängigkeit von einzelnen Märkten und Branchen begegnen wir durch eine konsequente Ausrichtung unserer Geschäfte auf die Märkte der Zukunft. Als Konzern mit hoher technischer Kompetenz pflegen wir gute und langjährige Kundenbeziehungen und forcieren eine aktive strategische Markt- und Kundenentwicklung. Unsere diversifizierten Produkt- und Kundenstrukturen tragen dazu bei, dass wir weitgehend unabhängig von regionalen Krisen auf unseren Absatzmärkten sind. Trotzdem ergibt sich durch die Fokussierung auf einzelne Segmente wie etwa den Bereich Wind oder auf die Region Europa eine Abhängigkeit. Die Produkt- und Prozessqualität sowie die Erfüllung entsprechender Qualitätsanforderungen unserer Kunden haben für uns höchste Priorität. Es ist aber nicht auszuschließen, dass wir diese Qualitätsstandards immer einhalten können. Daraus entstehende Risiken schätzen wir unverändert als "gering" ein und begegnen ihnen mit umfangreichen Maßnahmen im Rahmen von Produktions- und Qualitätssicherungssystemen.

Auftragsrisiken - Zu den zentralen Herausforderungen bei langläufigen Aufträgen mit hohem Auftragsvolumen gehören die Kosten- und/oder Terminüberschreitungen in einzelnen Bearbeitungsphasen. Ebenfalls sind unterschiedliche Auslegungen der abgeschlossenen Verträge nicht auszuschließen. Einzelne identifizierte Auftragsrisiken bewerten wir zusammengenommen weiterhin als "mittel". Im Rahmen der Vertragsgestaltung von Neuaufträgen versuchen wir bereits bei Auftragsvergabe mögliche Risiken im Projektablauf zu antizipieren, um flexibel auf veränderte Rahmenbedingungen reagieren zu können. Wir entwickeln unsere Steuerungsinstrumente kontinuierlich weiter, um noch besser über den jeweiligen aktuellen Auftragsstand informiert zu sein und bei Bedarf noch schneller projektspezifische Maßnahmen ergreifen zu können. Bei allen Großaufträgen überprüfen wir vor Vertragsabschluss sorgfältig die Bonität unserer Kunden und setzen für die anschließende Auftragsabwicklung erfahrene Projektmanager ein.

Risiken der Informationssicherheit - Unsere IT-gestützten Geschäftsprozesse sind verschiedenen Risiken der Informationssicherheit ausgesetzt, die wir - gemessen an unseren Kernsteuerungsgrößen bereinigtes EBITDA und Free Cashflow - unverändert als "mittel" bewerten. Aus menschlichen Fehlern, organisatorischen oder technischen Verfahren und/oder Sicherheitslücken bei der Informationsverarbeitung können Risiken entstehen, die die Vertraulichkeit, Verfügbarkeit und Integrität von Informationen gefährden. Wir überprüfen daher kontinuierlich unsere Prozesse und Technologien. Die Systeme werden bei Bedarf unmittelbar aktualisiert und Prozesse angepasst. Die IT-gestützte Integration unserer Geschäftsprozesse setzt zwingend voraus, dass die mit ihr verbundenen Risiken für unsere Gesellschaften und Geschäftspartner kontinuierlich minimiert werden. Dies gilt umso mehr, wenn sich mit fortschreitender Digitalisierung komplette Wertschöpfungsketten verändern. Die Zahl der Angriffe auf die IT-Infrastruktur deutscher Unternehmen und auch auf uns nimmt weiter zu. In diesem Zusammenhang haben wir Maßnahmen getroffen, um unser Management der Informationssicherheit und die eingesetzten Sicherheitstechnologien weiterzuentwickeln. Ein Schwerpunkt ist dabei der Schutz der Produktion vor unbefugten Zugriffen mit dem Ziel der Spionage oder Sabotage. Wir überprüfen regelmäßig die Sicherheit der Infrastruktur durch Schwachstellenanalysen und ergreift notwendige Korrekturmaßnahmen. Sehr wichtig ist für uns auch die Sensibilisierung unserer Mitarbeiter für den sorgsamen Umgang mit allen geschäftsrelevanten Informationen. In diesem Zusammenhang führen wir interne Kommunikations- und Schulungskampagnen durch und arbeiten daran, dass die Vertraulichkeit von Informationen dank entsprechender technischer Unterstützung gewahrt bleibt. Gemeinsam mit dem Datenschutzbeauftragten und -koordinatoren des Konzerns stellen wir sicher, dass personenbezogene Daten ausschließlich gemäß den Regelungen der EU-Datenschutz-Grundverordnung und den jeweils anwendbaren lokalen Gesetzen verarbeitet werden. Alle diese Maßnahmen sind darauf ausgerichtet, die Geschäftsinformationen bei uns sowie die Privatsphäre unserer Geschäftspartner und Mitarbeiter zu schützen und angemessen auf mögliche neue Risiken zu reagieren. Als Ausdruck dessen haben wir uns im Rahmen der bestehenden TISAX-Norm rezertifiziert.

Personalrisiken - In allen Geschäftseinheiten benötigen wir engagierte und motivierte Mitarbeiter und Führungskräfte, um unsere gesetzten Performance-Anforderungen und strategischen Ziele zu erreichen. Dabei besteht das Risiko, entsprechende Leistungsträger und Fachkräfte nicht in ausreichendem Maße bzw. nicht in der erforderlichen Qualifikation zu finden, um offene Stellen zu besetzen, oder kompetente Stelleninhaber zu verlieren. Auch Extrem-Ereignisse, wie Naturkatastrophen, Pandemien, Terroranschläge oder schwere Unfälle, können zu einem Mitarbeiterausfall führen. Die Ausprägung der einzelnen Personalrisiken stufen wir insgesamt unverändert als "gering" ein. Wir positionieren uns auf den sehr dynamischen Arbeitsmärkten weiterhin als attraktiver Arbeitgeber - auch durch adressatengerechte Employer-Branding-Kampagnen - und fördern eine langfristige Bindung der Mitarbeiter an den Konzern. Dazu gehören eine zielgerichtete Führungskräfteentwicklung, Karriereperspektiven und attraktive Anreizsysteme sowie zeitgemäße Arbeitsbedingungen. Interessierte junge Menschen informieren wir frühzeitig über die Berufschancen bei uns und begleiten Auszubildende bei ihren ersten Schritten ins Arbeitsleben. Durch die Zusammenarbeit mit Schwerpunkt-Universitäten nehmen wir frühzeitig Kontakt zu qualifizierten Studenten auf, um Nachwuchs für uns in ausreichender Anzahl und Qualität zu gewinnen. Das im Zusammenhang mit dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz betrachtete Risiko von Menschenrechtsverletzungen in unserem Unternehmen adressieren wir mit einer systematischen Risikoanalyse für den eigenen Geschäftsbereich, mit deren Hilfe bei einer erhöhten Risikolage geeignete Präventionsmaßnahmen getroffen werden können. Um den gesetzlichen Sorgfaltspflichten nachzukommen, führen wir verpflichtende Schulungen für definierte Beschäftigtengruppen durch. Zusätzlich haben wir ein Whistleblowing-System für Hinweise bezüglich möglicher Menschenrechtsverletzungen in unseren eigenen Unternehmen implementiert.

5. Nachhaltigkeitsbericht (freiwillige nichtfinanzielle Erklärung, kein Prüfungsbestandteil im Rahmen der Konzernabschlussprüfung)

Nachhaltigkeit im Fokus

Verantwortliches und nachhaltiges Handeln ist Teil des Selbstverständnisses der Silbitz Group. Mit den Bereichen Windenergie und Mobilitätslösungen ist sie als innovativer und leistungsfähiger Anbieter auf attraktiven Zukunftsmärkten aktiv, sei es als Produzent für Gießereiprodukte oder als Entwicklungspartner für innovative Produkte. So ist die Silbitz Group unter anderem an der Entwicklung neuartiger Bauteile mit erheblichen Gewichtseinsparungen für die Bahnindustrie sowie der Herstellung besonders großer Gussteile für Windkraftanlagen der kommenden Generation beteiligt. Damit leistet sie in Zusammenarbeit mit ihren Kunden einen maßgeblichen Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung der Energiewende in Deutschland und Europa.

Die nichtfinanzielle Erklärung erfolgt freiwillig und berichtet angelehnt an die Vorgaben von § 289c Abs. 2 HGB im Folgenden über die Aktivitäten der Silbitz Group im Geschäftsjahr 2023 insbesondere in den Bereichen Umwelt-, Arbeitnehmer- und Sozialbelange.

Mit der nichtfinanziellen Erklärung möchten wir unsere Investoren und sonstige interessierte Stakeholder über die umfangreichen Aktivitäten, Maßnahmen und Prozesse der Silbitz Group auf dem Feld der Nachhaltigkeit informieren. Auch wenn wir derzeit nicht verpflichtet sind, einen entsprechenden Bericht zu veröffentlichen, ist es uns als Unternehmen der Gießereitechnologie wichtig zu zeigen, dass wir Nachhaltigkeit mitdenken und auf allen Ebenen leben. Die nichtfinanzielle Erklärung ist kein Prüfungsbestandteil im Rahmen der Konzernabschlussprüfung.

Managementsystem und Unternehmenspolitik

Nachhaltigkeitsaspekte stehen im Mittelpunkt des Managementsystems der Silbitz Group. So verfügen wir über ein integriertes Managementsystem (IMS) und sind bereits seit 1994 nach DIN EN ISO 9001 für Qualität und seit 2005 zudem nach DIN EN ISO 14001 für Umwelt zertifiziert. Darüber hinaus haben wir uns seit 2012 nach DIN EN 50001 für Energiemanagement zertifizieren lassen. Um dem Thema Datensicherheit Rechnung zu tragen, haben wir zudem eine TISAX-Zertifizierung als Informationssicherheitszertifizierung erlangt, die von einem Großteil der Zulieferer und Dienstleister der deutschen Automobilhersteller und deren Tochterunternehmen gefordert ist. Diese ist für die nächsten drei Jahre gültig. Die Verantwortung für das integrierte Managementsystem für die gesamte Gruppe trägt die Geschäftsführung der Silbitz Group. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle bei der Formulierung der Unternehmenspolitik spielt.

Die Prozesse der Gruppe sind so gestaltet, dass energieeffiziente und ressourcen- und umweltschonende Technologien zum Einsatz kommen. Nachbarn, die Behörden und die Bevölkerung der Landkreise werden regelmäßig über die Produktionsmerkmale, die damit verbundenen Risiken und über Verhaltensmaßnahmen im Störfall informiert.

Die Silbitz Group unterzieht sich regelmäßigen internen und externen Audits, durch das Beratungsunternehmen ERM International Ltd., um die Wirksamkeit ihrer Nachhaltigkeitsaktivitäten zu prüfen und bei Bedarf anzupassen. Zusätzlich richtet sie sich bereits heute im Rahmen des Lieferkettenmanagements nach den Anforderungen des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes. Die Lieferanten der Silbitz Group beachten einen Lieferantenverhaltenskodex, in dem wir unsere grundsätzliche Haltung zu Fragen der ökonomischen, ökologischen und sozialen Verantwortung deutlich gemacht haben.

Ökologische Nachhaltigkeit

Der Schutz der Umwelt ist ein zentraler Grundsatz der Unternehmenspolitik der Silbitz Group. Mit unserem gruppenweiten Umweltmanagementsystem und der Zertifizierung nach ISO 14001 haben wir uns daher strenge Vorgaben gegeben, um die Auswirkungen unserer Produktionsprozesse auf Umwelt und Klima kontinuierlich zu verringern. Daneben haben wir weitere Instrumente geschaffen, die uns helfen, das Ziel der ökologischen Nachhaltigkeit zu erreichen:

―	Eine CO ₂ -Datenbank wurde erstellt und wird fortan gepflegt, so dass jederzeit der Corporate Carbon Footprint bestimmt werden kann.
―	Eine Stammdatenbank wurde für Silbitz Guss für das Jahr 2021 aufgebaut., auf deren Basis ein Tool zur Berechnung eines Product Carbon Footprint (PCF) entwickelt wurde. Beispielhaft wurde der PCF an einem Zylinderdeckel ermittelt.

Mit ihren Produkten und Angeboten trägt die Silbitz Group zu einer nachhaltigeren Wirtschaftsweise bei. So unterstützen wir mit unseren Produkten die Verkehrswende im Schienengüterverkehr: Unser selbstentwickeltes Getriebegehäuse für Schienenfahrzeuge, das wir seit dem Geschäftsjahr 2021 produzieren und am Markt anbieten, ist aufgrund der leichteren Bauweise und der höheren Traglast ein aktiver Beitrag zur Einsparung von Treibhausgasen im Bahnverkehr.

Ein an Bedeutung zunehmender Geschäftszweig der Silbitz Group ist der Bereich Windenergie, in dem die Gruppe einen beträchtlichen Umsatzanteil erwirtschaftet. Unsere Fähigkeit, besonders große und schwere Bauteile zu gießen, unterstützt die Entwickler und Produzenten von Windenergieanlagen dabei, größere und leistungsfähigere Anlagen zu bauen, die einen aktiven Beitrag zur Energiewende leisten.

Gleichzeitig verwenden wir Lichtbogenöfen, die mit elektrischer Energie anstelle von Gas betrieben werden.

Energiemanagement

Die Silbitz Group legt besonderen Wert darauf, den Energiebedarf für ihre Prozesse zu minimieren. Dies ist uns umso wichtiger, da die Prozesse einer Gießerei sehr energieintensiv sind. Für den Betrieb unserer Anlagen, Gebäude und Einrichtungen nutzen wir dabei als primäre Energieträger jeweils elektrischen Strom und Erdgas.

Für das Geschäftsjahr 2023 haben wir ca. 60 % des Strombedarfs der gesamten Silbitz-Gruppe als Ökostrom bezogen. 2024 werden wir diesen Anteil auf voraussichtlich 80 % ausbauen können.

Wir haben bereits im Jahr 2021 ein Projekt zum ESG-Reporting aufgesetzt. Im ersten Schritt haben wir einen Klimaaktionsplan und unseren Carbon Footprint definiert, um die CO ₂ Emissionen in den nächsten fünf Jahren um 50 % zu reduzieren. Die Treibhausgasemissionen der Silbitz Group beruhen im Wesentlichen auf dem Energiebedarf der Anlagen, Gebäude und weiteren Einrichtungen.

Wasserverbrauch

Wasser spielt im Rahmen unserer Produktionsprozesse eine wichtige Rolle, sei es in der Verarbeitung von Materialien, zur Reinigung oder in den Kühlkreisläufen unserer Anlagen. Dabei nutzen wir in der gesamten Gruppe geschlossene Wasserkreisläufe für die Anlagenkühlung. Das benötigte Frischwasser beziehen wir ebenso wie für die Sanitäreinrichtungen aus der öffentlichen Trinkwasserversorgung.

Abfälle

Im Rahmen unseres Bestrebens, unseren Ressourcenverbrauch zu minimieren, legen wir Wert darauf, Abfälle weitgehend zu vermeiden. Dennoch entstehen bei der Produktion und Verarbeitung bestimmter Materialien Abfälle, darunter auch solche, die als gefährlich einzustufen sind und über zertifizierte Dienstleister entsorgt werden.

Arbeitnehmerbelange

Die Beschäftigten haben einen besonders hohen Stellenwert für die Silbitz Group. Wir möchten, dass sich unsere Mitarbeitenden unabhängig von ihrer Position und Rolle im Unternehmen wohlfühlen, dass sie sich entsprechend ihrer Vorstellungen und Ziele weiterentwickeln können und, dass die Arbeitssicherheit zu jeder Zeit gewährleistet ist. Um diese Ziele zu erreichen, haben wir verschiedene Maßnahmen implementiert, darunter ein gruppenweites Personalentwicklungskonzept und umfangreiche Sozialleistungen. An allen Standorten der Silbitz Group sind zudem Arbeitssicherheitsmaßnahmen in Anlehnung an DIN EN ISO 45001 für Arbeitssicherheit bereits umgesetzt.

Grundsätzlich erhalten alle unsere Angestellten einen Arbeitsvertrag. Das gilt auch für Teilzeitbeschäftigte, Studierende und Praktikantinnen und Praktikanten. Wir lehnen jegliche Form der informellen Beschäftigung ab und versuchen, Leiharbeiter nur zeitlich befristet einzusetzen bzw. diese Möglichkeit zur Unterstützung der Personalakquise zu nutzen.

Wir verstehen uns als Ausbildungsbetrieb. Deshalb bietet die Silbitz Group jedes Jahr mehreren Auszubildenden die Chance auf einen Einstieg in verschiedenen Berufen. Zum 31.12.2023 waren insgesamt 35 Auszubildende in der Silbitz Group beschäftigt. Unser Ziel ist es dabei, die Auszubildenden nach ihrem Abschluss möglichst als Festangestellte bei uns weiter zu beschäftigen.

Die Unternehmenskultur in der Silbitz Group ist daher maßgeblich vom Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geprägt. Wir legen großen Wert auf einen kollegialen Dialog und den abteilungsübergreifenden Austausch zu wichtigen Themen.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen sich in der Silbitz Group weiterentwickeln können. Je nach Bedarf ermöglichen wir unseren Beschäftigten, sich innerhalb ihrer aktuellen Position oder in Vorbereitung für neue Aufgaben fortzubilden. Wir nutzen hierfür ein Personalentwicklungskonzept, in dem die verschiedenen Qualifizierungsmaßnahmen festgehalten sind. Diese reichen von der Facharbeiterausbildung über die Meister- bzw. Technikerausbildung und die Trainee-Ausbildung bis zum Dualen Studium.

Soziale Belange

Die Silbitz Group sieht sich als Teil der Gesellschaft und übernimmt Verantwortung für das Gemeinwesen. Wir engagieren uns aktiv im lokalen Umfeld und leisten finanzielle Unterstützung für gemeinnützige Vereine und soziale Einrichtungen an den jeweiligen Betriebsstandorten. Ein großer Schwerpunkt liegt dabei auf lokalen Sportvereinen mit dem Fokus auf Jugendarbeit. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Situation haben wir auch im Geschäftsjahr 2023 zu unserem zivilgesellschaftlichen Engagement gestanden und gemeinnützige Vereine weiterhin im für uns üblichen Maß mit Spenden bedacht.

Verantwortungsvolle Unternehmensführung

Die Silbitz Group bekennt sich zu den allgemeinen Menschenrechten der Vereinten Nationen und lehnt jegliche Verletzung dieser elementaren Grundwerte grundsätzlich ab. Unsere Standorte befinden sich ausschließlich in Europa, wo wir den nationalen und europäischen Gesetzen und Richtlinien unterliegen, die den Schutz dieser Rechte gewährleisten.

Wir kommen unserer Verantwortung nach, diese Grundsätze auch gegenüber unseren Lieferanten durchzusetzen. Grundsätzlich verpflichten wir in unseren Einkaufsbedingungen unsere Lieferanten dazu, wesentliche Compliance-Vorgaben zu beachten. Darunter fallen Verpflichtungen zum Schutz der Umwelt, zum Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit und zur Einhaltung fairerer Entlohnung und Arbeitsbedingungen. Diese Vorgaben fragen wir regelmäßig in einer Lieferantenselbstauskunft ab und prüfen sie in Einzelfällen mit eigenen Audits. Wir behalten uns vor, die Geschäftsbeziehungen bei einem Verstoß gegen diese Bedingungen zu beenden.

Wir sprechen uns ausdrücklich gegen Bestechung und Korruption in jeglicher Form aus und haben uns eine entsprechende Compliance-Richtlinie gegeben, die für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Silbitz Group gilt. Darin sind unter anderem die Annahme und Vergabe von Geschenken, Spenden und Bewirtungen geregelt. Wir leisten dabei keine Spenden an politische Parteien. Die Silbitz Gruppe ist als Unternehmen der metallverarbeitenden Industrie Mitglied im Arbeitgeberverband Gesamtmetall und dem Branchenverband Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie (BDG), der die Interessen der Gießerei-Branche vertritt.

Die Einhaltung der geltenden Bestimmungen zum Datenschutz sind für die Silbitz Group selbstverständlich. In Zusammenarbeit mit dem Dienstleister haben wir verschiedene technische und organisatorische Maßnahmen zum Schutz personenbezogener Daten innerhalb der Gruppe umgesetzt. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten regelmäßige Schulungen zum Datenschutz. Gesamtverantwortlich ist die Geschäftsführung des jeweiligen Gruppenunternehmens.

Silbitz, 24. Juni 2024

Dr. Torsten Tiefel, Geschäftsführer

Hans-Ulrich Boldau, Geschäftsführer

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023

AKTIVA

	31.12.2023		31.12.2022
	EUR	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	2.682.152,33		2.767.431,78
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	607.443,22		563.876,29
3. Geleistete Anzahlungen	19.928,00	3.309.523,55	0,00	3.331.308,07
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	36.171.404,74		39.315.556,20
2. Technische Anlagen und Maschinen	15.481.854,42		17.561.543,40
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	10.795.632,76		11.964.199,60
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.315.673,09	63.764.565,01	931.486,18	69.772.785,38
		67.074.088,56		73.104.093,45
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	11.511.806,83		9.712.922,77
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	12.373.673,14		17.526.246,53
3. Fertige Erzeugnisse und Waren	5.633.774,81		7.308.018,77
4. Geleistete Anzahlungen	423.710,32	29.942.965,10	210.590,09	34.757.778,16
II. Forderungen und sonstige Vermögens gegenstünde
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	5.413.076,23		6.543.522,94
2. Forderungen gegen nicht konsolidierte verbundene Unternehmen	5.326.407,80		6.498.298,71
3. Sonstige Vermögensgegenstände	25.143.846,76	35.883.330,79	12.321.300,31	25.363.121,96
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		2.990.531,61		407.019,81
		68.816.827,50		60.527.919,93
C. Rechnungsabgrenzungsposten		137.895,39		204.992,96
D. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung		10.945,00		3.025,00
		136.039.756,45		133.840.031,34
PASSIVA
			31.12.2023 EUR	31.12.2022 EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital			25.000,00	25.000,00
II. Kapitalrücklage			18.080.000,00	18.080.000,00
III. Gewinnrücklagen
Gesetzliche Rücklage			500,00	0,00
IV. Verlustvortrag			-11.412.793,05	-7.105.593,41
V. Konzernjahresüberschuss (i. Vj. -fehlbetrag)			14.532.876,56	-4.306.699,64
			21.225.583,51	6.692.706,95
B. Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung			11.253.924,60	12.264.823,96
C. Sonderposten für Zuwendungen			4.616.180,99	5.130.164,68
D. Rückstellungen
Sonstige Rückstellungen			6.763.502,59	5.865.026,55
			6.763.502,59	5.865.026,55
E. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten			21.800.954,41	29.697.093,78
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen			975.522,33	897.475,63
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen			13.871.827,68	22.493.193,06
4. Verbindlichkeiten gegenüber nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen			39.000.286,49	40.328.342,98
5. Sonstige Verbindlichkeiten			8.643.434,30	7.593.255,99
- davon aus Steuern EUR 4.461.022,31 (i. Vj. EUR 3.880.196,26) -
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 308.878,54 (i. Vj. EUR 240.147,47) -
			84.292.025,21	101.009.361,44
F. Rechnungsabgrenzungsposten			4.677,41	0,00
G. Passive Latente Steuern			7.883.862,14	2.877.947,76
			136.039.756,45	133.840.031,34

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023

	2023		2022
	EUR	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse		146.119.977,97		150.835.899,11
2. Verminderung (i. Vj. Erhöhung) des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen		-6.738.412,80		4.412.200,30
3. Andere aktivierte Eigenleistungen		360.940,55		248.409,46
4. Sonstige betriebliche Erträge		38.728.867,14		18.197.533,34
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-64.495.522,81		-84.795.860,65
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-12.489.277,44	-76.984.800,25	-15.429.853,34	-100.225.713,99
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-32.546.097,84		-31.587.873,49
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-8.312.923,44	-40.859.021,28	-7.867.480,75	-39.455.354,24
7. Abschreibungen
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-8.969.623,69		-8.881.620,09
b) auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten	-87.500,19	-9.057.123,88	0,00	-8.881.620,09
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen		-26.195.062,72		-25.270.253,28
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		19.411,53		89.646,25
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		-5.644.189,45		-4.537.029,95
- davon an nicht konsolidierte verbundene Unternehmen EUR 2.936.140,37 (i. Vj. EUR 2.679.473,01) -
- davon aus Aufzinsung EUR 17.562,00 (i. Vj. EUR 50.948,00) -
11. Entrichtete (i. Vj. Erstattete) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		-4.817.102,84		678.657,79
- davon Aufwand (i. Vj. Ertrag) aus latenten Steuern EUR 5.005.914,38 (i. Vj. EUR 785.967,11) -
12. Ergebnis nach Steuern		14.933.483,97		-3.907.625,30
13. Sonstige Steuern		-400.607,41		-399.074,34
14. Konzernjahresüberschuss (i. Vj. -fehlbetrag)		14.532.876,56		-4.306.699,64

Konzernkapitalflussrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023

	2023 TEUR	2022 TEUR
1. Konzernjahresüberschuss (i. Vj. -fehlbetrag)	14.533	-4.307
2. +/- Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	8.970	8.882
3. +/- Zunahme der Rückstellungen	881	754
4. +/- Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge	-1.902	-2.354
5. -/+ Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-5.464	-19.185
6. +/- Abnahme (i. Vj. Zunahme) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-9.979	6.339
7. -/+ Gewinn (i. Vj. Verlust) aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	-116	116
8. +/- Zinsaufwendungen/Zinserträge	5.625	4.447
9. +/- Ertragsteueraufwand/-ertrag	4.817	-679
10. -/+ Ertragsteuerzahlungen/-erstattungen	-45	-464
11. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	17.320	-6.451
12. + Einzahlungen aus Abgängen von immateriellem Anlagevermögen	0	0
13. - Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-568	-35
14. + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	262	27
15. - Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-2.517	-1.274
16. + Erhaltene Zinsen	1	1
17. Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-2.822	-1.281
18. + Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen von Gesellschaftern des Mutterunternehmens	0	8.280
19. + Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten	0	1.700
20. - Auszahlungen für die Tilgung von Krediten	-7.252	0
21. - Gezahlte Zinsen	-2.437	-1.613
22. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-9.689	8.367
23. Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds	4.809	635
24. + Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	-3.277	-3.912
25. Finanzmittelfonds am Ende der Periode	1.532	-3.277

Zusammensetzung des Finanzmittelfonds:

Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	2.991	407
Kontokorrentkredite	-1.459	-3.684
	1.532	-3.277

Konzerneigenkapitalspiegel für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023

	Muttergesellschaft
	Gezeichnetes Kapital EUR	Kapital-Rücklage EUR	Gewinn-Rücklagen EUR	Bilanzverlust/ -gewinn EUR	Konzerneigenkapital EUR
1. Januar 2022	25.000,00	9.800.000,00	0,00	-7.105.593,41	2.719.406,59
Einzahlungen in die Kapitalrücklage	0,00	8.280.000,00	0,00	0,00	8.280.000,00
Konzernjahresergebnis	0,00	0,00	0,00	-4.306.699,64	-4.306.699,64
31. Dezember 2022	25.000,00	18.080.000,00	0,00	-11.412.293,05	6.692.706,95
Einstellung in die gesetzliche Rücklage	0,00	0,00	500,00	-500,00	0,00
Konzernjahresergebnis	0,00	0,00	0,00	14.532.876,56	14.532.876,56
31. Dezember 2023	25.000,00	18.080.000,00	500,00	3.120.083,51	21.225.583,51

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2023

DARSTELLUNG DER KONZERNVERHÄLTNISSE

Konzernobergesellschaft ist die Silbitz Group Beteiligungs GmbH, Silbitz, (nachfolgend auch "Gesellschaft" genannt) eingetragen im Handelsregister Jena in der Abteilung B unter der Nummer HRB 511588.

RECHNUNGSLEGUNGSGRUNDSÄTZE

Der Konzernabschluss der Silbitz Group Beteiligungs GmbH, Silbitz, zum 31. Dezember 2023 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches über die Rechnungslegung von Kapitalgesellschaften, den ergänzenden Vorschriften des Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung, den Deutschen Rechnungslegungsstandards (DRS) sowie die Regelungen des Gesellschaftsvertrags aufgestellt.

Die Silbitz Group Beteiligungs GmbH, Silbitz, ist gemäß § 290 HGB zur Aufstellung eines Konzernabschlusses verpflichtet.

Der Konzern ist zum 31. August 2015 durch die Übernahme des Teilkonzerns Silbitz Group GmbH durch die Silbitz Group Beteiligungs GmbH entstanden.

Aufgrund des Erwerbs der Silbitz Group GmbH durch die Silbitz Group Beteiligungs GmbH wurde eine Kaufpreisallokation durchgeführt. Im Zuge dieser Kaufpreisallokation wurden stille Reserven aufgedeckt und entsprechende latente Steuern sowie ein Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung passiviert.

Der Konzernabschluss wurde unter Zugrundelegung der Annahme der Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufgestellt.

Der Konzern verfügt aktuell über eine freie Liquidität von 32,2 Mio. EUR. Die Unternehmensplanung der Silbitz Group ist zudem durch einen externen Berater validiert worden. Diese Validierung hat die geplante, sich weiter verbessernde Ergebnissituation für die weitere Unternehmensentwicklung bestätigt. Weiterhin ist die Geschäftsentwicklung des Konzerns in den ersten Monaten des Geschäftsjahr 2024 in Bezug auf das bereinigte EBITDA weitgehend planmäßig verlaufen. Vor diesem Hintergrund gehen wir davon aus, dass die Finanzierung des Konzerns im Prognosezeitraum gegeben ist. Wir verweisen im Übrigen auf die Ausführungen im Lagebericht.

Darstellungsstetigkeit/ Bewertungsstetigkeit

Während des Geschäftsjahres wurden die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden mit den unten dargestellten Ausnahmen stetig angewendet.

KONZERN

Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss werden alle Gesellschaften einbezogen, die durch die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar beherrscht werden. Die nachstehenden Unternehmen werden neben der Gesellschaft im Konzernabschluss vollkonsolidiert. Zudem zeigt die Aufstellung die Tochterunternehmen, die die Befreiungsmöglichkeiten gem. § 264 Abs. 3 HGB bzw. § 264b HGB in Anspruch nehmen:

Unmittelbare	Sitz	Stimmrechte in Prozent	Befreiung in Anspruch genommen
Tochtergesellschaften
Silbitz Group GmbH	Silbitz, Thüringen	100	1)
Silbitz Guss GmbH	Silbitz, Thüringen	100	1)
EUROCAST Košice s.r.o.	Košice, Slowakei	100
ZGG- Zeitzer Guss GmbH	Zeitz, Sachsen-Anhalt	100	1)
Immobiliengesellschaft Silbitz Group GmbH & Co. KG	Silbitz, Thüringen	100
Silbitz Group Staßfurt AWS GmbH	Staßfurt, Sachsen-Anhalt	100	1)
Silbitz Group SSC s.r.o.	Košice - Ṡaca	100

1) Inanspruchnahme der Befreiung gem. § 264 Abs. 3 bzw. § 264b HGB

Die nicht am Vermögen der Immobiliengesellschaft Silbitz Group GmbH & Co. KG, Silbitz, beteiligte Komplementärin ist die Silbitz Group GmbH. Kommanditistin ist die Silbitz Guss GmbH.

Abschlussstichtag

Das Geschäftsjahr der Gesellschaft und deren Tochtergesellschaften enden zum 31. Dezember eines jeden Jahres.

Konsolidierungsgrundsätze

Der Konzernabschluss umfasst den Abschluss der Gesellschaft und seiner im Mehrheitsbesitz befindlichen Tochtergesellschaften. Die Finanz- und Ertragslage und die Cashflows dieser Unternehmen wurden konsolidiert. Alle Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Transaktionen zwischen den konsolidierten Unternehmen wurden im Konzernabschluss eliminiert. Aufwendungen und Erträge zwischen den konsolidierten Unternehmen wurden gegenseitig aufgerechnet. Auf Zwischenergebniseliminierung aus Verkäufen von Anlagevermögen wurde wegen Geringfügigkeit verzichtet. Zwischengewinne auf Vorratsvermögen wurden in der Konsolidierung eliminiert.

Kapitalkonsolidierung

Die Kapitalkonsolidierung erfolgte gemäß § 301 HGB nach der Neubewertungsmethode. Dabei wurden die Anschaffungskosten der erworbenen Anteile mit dem anteiligen Eigenkapital der Tochterunternehmen zum Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung der Tochterunternehmen in den Konzernabschluss verrechnet. Das anteilige Eigenkapital ergibt sich als Zeitwert der Vermögensgegenstände, Schulden, Rechnungsabgrenzungsposten und Sonderposten.

Im Rahmen der Akquisition der Silbitz Group GmbH durch die Silbitz Group Beteiligungs GmbH im Jahr 2015 wurden im Rahmen der Kaufpreisallokation zum 1. September 2015 stille Reserven identifiziert und aufgedeckt. Die der Akquisition zugrundeliegende Planung beinhaltet keine negativen Zukunftserwartungen, Wertminderungen oder Sanierungen. Somit besitzt der im Rahmen der Kaufpreisallokation entstandene negative Unterschiedsbetrag als passiver Unterschiedsbetrag Eigenkapitalcharakter.

Im Rahmen der Aufdeckung der stillen Reserven wurden passive latente Steuern mit einem Steuersatz von 28,32 % gebildet. Die aufgedeckten stillen Reserven werden entsprechend der Restnutzungsdauer der zugehörigen Vermögensgegenstände abgeschrieben. Der Unterschiedsbetrag aus den stillen Reserven wird analog der Abschreibung der abnutzbaren Vermögensgegenstände mit der Restnutzungsdauer erfolgswirksam vereinnahmt. Zusammen mit der entsprechenden Auflösung der passiven latenten Steuern ergibt sich insgesamt keine Auswirkung aus der Kaufpreisallokation auf das Jahresergebnis.

Der vereinbarte Kaufpreis enthält eine Zahlung, die an das Erreichen von Leistungsindikatoren geknüpft ist ("earn-out" Klausel). Diese wurde bei der Ermittlung des passiven Unterschiedsbetrags aus der Kapitalkonsolidierung entsprechend mit ihrem Barwert berücksichtigt.

Unter Berücksichtigung der Abschreibung ergeben sich zum 31. Dezember 2023 für die aufgedeckten stillen Reserven Restbuchwerte von TEUR 0 (VJ TEUR 0) für das immaterielle Vermögen und TEUR 11.254 (VJ TEUR 13.173) für das Sachanlagevermögen.

Passive latente Steuern hierauf betragen zum 31. Dezember 2023 TEUR 3.709 (VJ TEUR 4.084).

Bewertungsmethoden für die Aufdeckung stiller Reserven

Ein Teil der stillen Reserven bei den immateriellen Vermögensgegenständen resultiert aus dem Markennamen "Silbitz Guss". Die Bewertung hierzu wurde anhand der Lizenzpreisanalogie mit einer Lizenzrate von 0,05 % vorgenommen. Als Nutzungsdauer wurde 10 Jahre unterstellt.

Bei der Identifizierung von den Werten für Grund und Boden und Gebäuden wurden Marktwertgutachten in Auftrag gegeben. Die Abweichungen zwischen den Marktwertgutachten und den Buchwerten wurden als stille Reserven in die Konzernbilanz übernommen. Der Anteil der stillen Reserven, die auf Grund und Boden entfallen, wird nicht abgeschrieben. Bei den Gebäuden werden die stillen Reserven entsprechend der bisher verwendeten Nutzungsdauern der einzelnen Gebäude abgeschrieben.

Bei der Neubewertung von Gießereiausrüstung und anderen Anlagen wurde bei wesentlichen Anlagegütern von den Wiederbeschaffungskosten unter Berücksichtigung von Indizes des statistischen Bundesamtes ausgegangen. Des Weiteren wurden wesentliche Anlagegüter einem Markttest unterzogen und es wurde ein Abschlag aufgrund des Markttests von 33 % auf die Wiederbeschaffungskosten berücksichtigt. Der Anteil der stillen Reserven ergibt sich aus dem Unterschiedsbetrag der auf diese Weise ermittelten Wiederbeschaffungskosten und den Restbuchwerten. Die Abschreibungsdauer der stillen Reserven des Sachanlagevermögens wurde entsprechend der Restnutzungsdauer der zugrundeliegenden Vermögenswerte übernommen. Die durch den Übergang der Anteile ausgelöste Grunderwerbsteuer wurde im Rahmen der Kapitalkonsolidierung als Anschaffungskosten der erworbenen Grundstücke erfasst.

Der passivische Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung in Höhe von TEUR 11.254 (VJ: TEUR 12.265) wurde im Geschäftsjahr 2023 gemäß § 309 Abs. 2 Nr. 1 HGB entsprechend der aufgedeckten stillen Reserven bzw. der Nutzungsdauer der entsprechenden Vermögenswerte in Höhe von TEUR 1.011 (VJ: TEUR 1.603) aufgelöst. Dieser setzt sich zusammen aus TEUR 959 aus der Auflösung der Kaufpreisallokation und TEUR 52 aus der Abschreibung der aktivierten Grunderwerbssteuer.

Schuldenkonsolidierung

Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den zu konsolidierenden Unternehmen wurden gemäß § 303 Abs. 1 HGB eliminiert.

Zwischenergebniseliminierung

Aus dem konzerninternen Lieferungs- und Leistungsverkehr in das Umlaufvermögen resultierende Zwischengewinne wurden eliminiert. Das Anlagevermögen wurde um Zwischengewinne wegen Geringfügigkeit nicht bereinigt.

Aufwands- und Ertragskonsolidierung

Die Konzern - Gewinn- und Verlustrechnung wurde unter Berücksichtigung von § 305 HGB aufgestellt. Aus den Gewinn- und Verlustrechnungen der Konzernunternehmen wurden die Innenumsätze und diesen entsprechenden Aufwendungen sowie die übrigen gegenseitigen Aufwendungen und Erträge eliminiert.

ANGABEN ZU BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZEN

Grundsätzliche Angaben

Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches über die Rechnungslegung von Kapitalgesellschaften, den ergänzenden Vorschriften des Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung sowie die Regelungen des Gesellschaftsvertrags aufgestellt.

Die Gliederung der Konzernbilanz sowie der Konzerngewinn- und Verlustrechnung entspricht den §§ 266 und 275 HGB, wobei für die Konzerngewinn-und-Verlust-Rechnung das Gesamtkostenverfahren Anwendung findet.

Bewertungsmethoden

Die Abschlüsse der in den Konzernabschluss der Muttergesellschaft einbezogenen Unternehmen wurden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen erstellt.

Für die Aufstellung des Konzernabschlusses waren die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend:

ANLAGEVERMÖGEN

Immaterielle Vermögensgegenstände

Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens

Die Aktivierung selbst geschaffener immaterieller Vermögensgegenstände des Anlagevermögens wird zu Herstellungskosten gemäß §253 Abs. 1 Satz 1 und § 255 Abs. 2a HGB vorgenommen.- Das Einbeziehungswahlrecht zur Berücksichtigung von Verwaltungsgemeinkosten wird nicht ausgeübt. Die selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände werden über eine Laufzeit von 5 bis 10 Jahren planmäßig abgeschrieben.

Entgeltlich erworbene Konzessionen, Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte wurden zu Anschaffungskosten einschließlich aufgedeckter stiller Reserven aus der Kaufpreisallokation unter Berücksichtigung nutzungsbedingter planmäßiger linearer Abschreibungen bewertet. Umbuchungen erfolgten zu Buchwerten. Den planmäßigen Abschreibungen mit Ausnahme der Markennamen liegt eine Nutzungsdauer von längstens fünf Jahren zugrunde. Marken werden über 10 Jahre planmäßig abgeschrieben.

Geleistete Anzahlungen wurden mit den Anschaffungskosten zuzüglich Anschaffungsnebenkosten abzüglich Anschaffungspreisminderungen bewertet.

Sachanlagen

Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken wurden mit den Anschaffungskosten einschließlich aufgedeckter stiller Reserven aus der Kaufpreisallokation zuzüglich Anschaffungsnebenkosten abzüglich Anschaffungspreisminderungen oder mit den Herstellungskosten, unter Berücksichtigung nutzungsbedingter planmäßiger linearer Abschreibungen oder ihren niedrigeren beizulegenden Werten (§ 253 Abs. 3 HGB) wegen voraussichtlich dauernder Wertminderung bewertet. Die Herstellungskosten enthalten die Materialkosten, die Fertigungskosten und die Sonderkosten der Fertigung sowie angemessene Teile der Materialgemeinkosten, der Fertigungsgemeinkosten und des Werteverzehrs des Anlagevermögens soweit dieser durch die Fertigung veranlasst ist.

Umbuchungen erfolgten zu Buchwerten.

Gebäude wurden linear über eine Nutzungsdauer zwischen 20 und 40 Jahren abgeschrieben. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgten unter Zugrundelegung der voraussichtlichen betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer.

Technische Anlagen und Maschinen wurden mit den Anschaffungskosten einschließlich aufgedeckter stiller Reserven aus der Kaufpreisallokation zuzüglich Anschaffungsnebenkosten abzüglich Anschaffungspreisminderungen oder mit den Herstellungskosten, unter Berücksichtigung nutzungsbedingter planmäßiger linearer Abschreibungen oder ihren niedrigeren beizulegenden Werten (§ 253 Abs. 3 HGB) wegen voraussichtlich dauernder Wertminderung bewertet. Die Herstellungskosten enthalten die Materialkosten, die Fertigungskosten und die Sonderkosten der Fertigung sowie angemessene Teile der Materialgemeinkosten, der Fertigungsgemeinkosten und des Werteverzehrs des Anlagevermögens soweit dieser durch die Fertigung veranlasst ist.

Umbuchungen erfolgten zu Buchwerten.

Die planmäßigen Abschreibungen erfolgten unter Zugrundelegung der voraussichtlichen betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer. Die Vermögensgegenstände wurden linear abgeschrieben. Die Nutzungsdauer beträgt zwischen 3 und 30 Jahren.

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung wurden mit den Anschaffungskosten einschließlich aufgedeckter stiller Reserven aus der Kaufpreisallokation zuzüglich Anschaffungsnebenkosten abzüglich Anschaffungspreisminderungen oder mit den Herstellungskosten, unter Berücksichtigung nutzungsbedingter planmäßiger linearer Abschreibungen oder ihren niedrigeren beizulegenden Werte (§ 253 Abs. 3 HGB) wegen voraussichtlich dauernder Wertminderung bewertet. Die Herstellungskosten enthalten die Materialkosten, die Fertigungskosten und die Sonderkosten der Fertigung sowie angemessene Teile der Materialgemeinkosten, der Fertigungsgemeinkosten und des Werteverzehrs des Anlagevermögens soweit dieser durch die Fertigung veranlasst ist.

Umbuchungen erfolgten zu Buchwerten.

Die planmäßigen Abschreibungen erfolgten unter Zugrundelegung der voraussichtlichen betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer. Die Vermögensgegenstände wurden linear abgeschrieben. Die Nutzungsdauer beträgt überwiegend zwischen 3 und 25 Jahren.

Die Ansatzwahlrechte wurden im Berichtsjahr in einen Sammelposten für geringwertige Anlagegegenstände zwischen 250,00 EUR und 1.000,00 EUR ausgeübt.

Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau wurden mit den Anschaffungskosten zuzüglich Anschaffungsnebenkosten abzüglich Anschaffungspreisminderungen oder mit den Herstellungskosten bewertet. Die Herstellungskosten enthalten die Materialkosten, die Fertigungskosten und die Sonderkosten der Fertigung sowie angemessene Teile der Materialgemeinkosten, der Fertigungsgemeinkosten und des Werteverzehrs des Anlagevermögens soweit dieser durch die Fertigung veranlasst ist. Geleistete Anzahlungen sind zu Nominalwerten aktiviert.

Umbuchungen erfolgten zu Buchwerten.

UMLAUFVERMÖGEN

Vorräte

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wurden unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips mit den durchschnittlichen Anschaffungskosten oder den niedrigeren beizulegenden Werten angesetzt.

Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen wurden unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips entsprechend ihres Fertigungsgrades mit anteiligen produktionsbezogenen Vollkosten bewertet. Die produktionsbezogenen Vollkosten umfassen die Materialkosten, die Fertigungskosten und die Sonderkosten der Fertigung sowie angemessene Teile der Materialgemeinkosten, der Fertigungsgemeinkosten und des Werteverzehrs des Anlagevermögens, soweit dieser durch die Fertigung veranlasst ist. Bei der Berechnung der Herstellungskosten wurden angemessene Teile der allgemeinen Verwaltung einbezogen. Die niedrigeren beizulegenden Werte wurden retrograd aus den zu erwartenden Verkaufserlösen abzüglich noch anfallender Kosten ermittelt.

Fertige Erzeugnisse und Waren

Fertige Erzeugnisse wurden unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips mit produktionsbezogenen Vollkosten bewertet. Die produktionsbezogenen Vollkosten umfassen die Materialkosten, die Fertigungskosten und die Sonderkosten der Fertigung sowie angemessene Teile der Materialgemeinkosten, der Fertigungsgemeinkosten und des Werteverzehrs des Anlagevermögens, soweit dieser durch die Fertigung veranlasst war. Bei der Berechnung der Herstellungskosten wurden angemessene Teile der Verwaltungskosten einbezogen.

Waren wurden zu Anschaffungskosten einschließlich der direkt zurechenbaren Anschaffungsnebenkosten unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips bewertet.

Die niedrigeren beizulegenden Werte wurden retrograd aus den zu erwartenden Verkaufserlösen abzüglich noch anfallender Kosten ermittelt.

Geleistete Anzahlungen auf Vorräte werden mit dem Nennwert bewertet.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden mit ihren Nominalwerten angesetzt. Den in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthaltenen Risiken wurde durch Bildung angemessener dotierter Einzel- und Pauschalwertberichtigungen Rechnung getragen.

In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden Verrechnungen bezüglich des stillen sowie offenen echten Factorings vorgenommen.

Sonstige Vermögensgegenstände wurden mit ihren Nominalwerten unter Berücksichtigung des strengen Niederstwertprinzips angesetzt.

Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten wurden zu Nennwerten bewertet.

RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN

Sonstige aktive Rechnungsabgrenzungsposten wurden für Ausgaben vor dem Bilanzstichtag gebildet, die Aufwand für eine bestimmte Zeit danach darstellen.

AKTIVER UNTERSCHIEDSBETRAG AUS DER VERMÖGENSVERRECHNUNG

Verpflichtungen aus Pensionszusagen und Altersteilzeitvereinbarungen wurden durch Vermögensgegenstände (Rückdeckungsversicherung) gesichert. Die Verpflichtungen der Pensionszusagen wurden bei der Zurich Deutscher Herold Lebensversicherung AG und die Verpflichtung der Altersteilzeit bei der Allianz Lebensversicherungs-AG rückversichert. Diese Rückdeckungsversicherungen dienen ausschließlich der Erfüllung der Pensions- und Altersteilzeitverpflichtungen und sind dem Zugriff übriger Gläubiger entzogen. Sie wurden nach § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB im Geschäftsjahr mit den zugrundeliegenden Verpflichtungen verrechnet.

Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital ist zum Nennwert bewertet.

PASSIVISCHE UNTERSCHIEDSBETRÄGE AUS DER ERSTKONSOLIDIERUNG VON ANTEILEN

Der passivische Unterschiedsbetrag aus der Erstkonsolidierung von Anteilen hat Eigenkapitalcharakter. Die Fortführung des passivischen Unterschiedsbetrags richtet sich nach der Ursache für die Entstehung des Postens. Der Unterschiedsbetrag auf die aufgedeckten stillen Reserven wird entsprechend der Nutzungsdauer der zugehörigen Vermögensgegenstände abgeschrieben.

SONDERPOSTEN FÜR ZUWENDUNGEN

wurden nach handelsrechtlichen Grundsätzen und Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung nach entsprechender Einstellung und Abschreibung bewertet.

RÜCKSTELLUNGEN

Die Rückstellungen wurden auf der Grundlage des § 253 HGB ermittelt. Angesetzt wurde hierbei der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendige Erfüllungsbetrag gemäß § 253 Abs. 1 HGB. Alle Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr wurden mit dem von der Deutsche Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz abgezinst (§ 253 Abs. 2 HGB).

Pensionsrückstellungen

Der Pensionsrückstellung lag ein versicherungsmathematisches Gutachten der Zurich Service GmbH vom 04. Januar 2024 zugrunde. Das Gutachten entspricht den Vorschriften des Handelsgesetzbuches. Die Bewertung der Pensionsrückstellung erfolgt nach anerkannten Grundsätzen der Versicherungsmathematik mittels der so genannten "Projected-Unit-Credit-Methode". Der Rückstellungsbetrag gemäß PUC-Methode ist definiert als der versicherungsmathematische Barwert der Pensionsverpflichtungen, der von den Mitarbeitern bis zu diesem Zeitpunkt gemäß Rentenformel und Unverfallbarkeitsregelung aufgrund ihrer in der Vergangenheit abgeleisteten Dienstzeiten erdient worden ist. Als biometrische Rechnungsgrundlage wurden die "Heubeck RT2005G" von Klaus Heubeck verwandt. Der Rechnungszinssatz (10-Jahres-Durchschnittszins) wurde mit 1,83 % und der Rententrend mit 2,00 % angenommen. Hinsichtlich des 10-jährigen Durchschnittszinses wurde gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB bei langfristigen Pensionsrückstellungen pauschal eine Restlaufzeit von 15 Jahren angenommen.

Ein Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz nach Maßgabe des durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und dem Ansatz nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes der vergangenen sieben Jahre gemäß § 253 Abs. 6 HGB existiert laut Gutachten analog dem Vorjahr nicht.

Sonstige Rückstellungen wurden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages dotiert und berücksichtigen alle erkennbaren Risiken aus ungewissen Verpflichtungen und drohenden Verlusten. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.

Der Altersteilzeitrückstellung lagen ein versicherungsmathematisches Gutachten der Mercer Deutschland GmbH vom 26. März 2024 zugrunde. Die Gutachten entsprechen den Vorschriften des Handelsgesetzbuches. Die Bewertung der Altersteilzeitrückstellung erfolgt nach anerkannten Grundsätzen der Versicherungsmathematik. Der Rückstellungsbetrag ist ermittelt sich als der versicherungsmathematische Barwert der Altersteilzeitverpflichtungen aus der ratierlichen Ansammlung der Erfüllungsrückstände sowie aus Aufstockungsbeträgen. Als biometrische Rechnungsgrundlage wurden die "Richttafeln 2018 G" von Klaus Heubeck verwandt. Der Rechnungszinssatz (7-Jahres-Durchschnittszins) wurde mit 0,99 % und die Entwicklung des Gehalts sowie der Aufstockungsbeträge mit jeweils 2,00 % angenommen.

VERBINDLICHKEITEN

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen nicht konsolidierten Unternehmen und sonstige Verbindlichkeiten wurden zu Erfüllungsbeträgen angesetzt.

RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN

Sonstige passive Rechnungsabgrenzungsposten wurden für Einnahmen vor dem Bilanzstichtag gebildet, die Ertrag für eine bestimmte Zeit danach darstellen.

LATENTE STEUERN

Es bestehen Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und den steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen und Schulden bei den Tochtergesellschaften und aus der Konsolidierung. Diese resultieren im Wesentlichen aus der Bildung steuerlicher Rücklagen für Ersatzbeschaffung in der Steuerbilanz, handelsrechtlich gebildeten Rückstellungen und Verlustvorträgen auf der Ebene der Jahresabschlüsse sowie aus der Eliminierung von Zwischenergebnissen und der Aufdeckung der stillen Reserven im Zuge der Kaufpreisallokation auf Konzernebene. Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden wurden miteinander verrechnet. Der Konzernsteuersatz beträgt 28,32 %.

Grundlagen der Währungsumrechnung

Kurzfristige Fremdwährungsposten wurden soweit vorhanden zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet.

ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ

Anlagevermögen

Die Gliederung zum 31. Dezember 2023 und die Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2023 sind im Anlagespiegel (Anlage zum Anhang) dargestellt.

Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens

Die Gesellschaft hat im Geschäftsjahr 2023 weiterhin das Wahlrecht zur Aktivierung selbst geschaffener immaterieller Vermögensgegenstände in Anspruch genommen. Ausgeübt wurde das Wahlrecht von der Zeitzer Guss GmbH sowie von der Silbitz Group Staßfurt AWS GmbH mit einem Gesamtumfang von TEUR 2.682. Die Ausübung des Aktivierungswahlrechtes ist mit einer Ausschüttungssperre unter Berücksichtigung von latenten Steuern verbunden. Die passiven latenten Steuern betragen TEUR 760. Die Höhe der aktivierten Entwicklungskosten entspricht gleichzeitig dem Gesamtumfang der Entwicklungskosten des Konzerns.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Restlaufzeiten

Die Restlaufzeiten der Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände ergibt sich aus dem nachfolgenden Forderungsspiegel.

Forderungen 31.12.2023	bis ein Jahr TEUR	von ein bis fünf Jahren TEUR	über fünf Jahren TEUR	Gesamt TEUR
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	5.413	0	0	5.413
2. Forderungen gegen nicht konsolidierte verbundene Unternehmen	5.326	0	0	5.326
3. sonstige Vermögensgegenstände	25.144	0	0	25.144
	35.883	0	0	35.883

Forderungen 31.12.2022	bis ein Jahr TEUR	von ein bis fünf Jahren TEUR	über fünf Jahren TEUR	Gesamt TEUR
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	6.544	0	0	6.544
2. Forderungen gegen nicht konsolidierte verbundene Unternehmen	6.498			6.498
3. sonstige Vermögensgegenstände	12.321	11	0	12.321
	25.363	11	0	25.363

Aktiver Unterschiedsbetrag aus Vermögensverrechnung

Das Deckungsvermögen wurde zum Zeitwert, der dem garantierten Rückkaufswert der Rückdeckungsversicherung entspricht, bewertet und gemäß § 246 Abs. 2 S. 2 HGB mit den Pensionsverpflichtungen verrechnet.

Der Erfüllungsbetrag der Pensionsrückstellungen beträgt TEUR 351. Er wird gemäß § 246 Abs. 2 S. 2 HGB mit Vermögensgegenständen im Wert von TEUR 362, die ausschließlich der Erfüllung der Pensionsverpflichtungen dienen, verrechnet. Den Erfüllungsbetrag übersteigendes Deckungsvermögen wird in Höhe von TEUR 11 auf der Aktivseite als Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung ausgewiesen.

Die Anschaffungskosten der verrechneten Vermögensgegenstände betragen TEUR 362. Der bilanzierte Zeitwert TEUR 362. Bei Rückdeckungsversicherungen entspricht der Zeitwert den Anschaffungskosten und bemisst sich auf Grundlage des Deckungskapitals.

Diesbezüglich wurden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Zinsaufwendungen und Zinserträge verrechnet.

Latente Steuern gem. § 314 Abs. 1 Nr. 21 HGB

Die aktiven latenten Steuern in Höhe von TEUR 4.884 (VJ TEUR 3.026) resultieren überwiegend aus den Verlustvorträgen. Zudem entstanden aktive latente Steuern aus Unterschieden zwischen Handelsbilanz und Steuerbilanz bei der Bewertung von Pensions-, Jubiläums-, Urlaubs-, Gleitzeit- und Drohverlustrückstellungen sowie aus Anpassungen des Anlagevermögens aufgrund der Betriebsprüfung.

Die passiven latenten Steuern von TEUR 12.768 (VJ TEUR 5.404) entstanden im Wesentlichen durch die Aufdeckung der stillen Reserven.

Der Berechnung liegt ein Steuersatz von 28,64 % zugrunde.

Die aktiven latenten Steuern wurden mit den passiven latenten Steuern saldiert. Der Saldo aus den latenten Steuern hat sich wie folgt verändert:

Latente Steuern	TEUR
Saldo 31. Dezember 2022	2.878
Verringerung passive latente Steuern aus Unterschiedsbetrag	-279
Erhöhung aktive latente Steuern aus Verlust- und Zinsvorträgen	-2.196
Verringerung latente Steuern aus Konsolidierung	64
Erhöhung passive latente Steuern aufgrund Bildung Rücklage für Ersatzbeschaffung	7.789
Erhöhung aktive latente Steuern wegen Drohverlustrückstellung	-246
Sonstige Veränderungen aktive/passive Steuerlatenzen aus Einzelabschlüssen	-126
Saldo 31. Dezember 2023	7.884

Gezeichnetes Kapital

Das gezeichnete Kapital ist entsprechend dem Kapital der Silbitz Group Beteiligungs GmbH, Silbitz, in Höhe von EUR 25.000,00 dotiert.

Unterschiedsbetrag aus Kapitalkonsolidierung

Der passivische Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung in Höhe von TEUR 11.254 (VJ: TEUR 12.265) wurde im Geschäftsjahr 2023 gemäß § 309 Abs. 2 HGB entsprechend der aufgedeckten stillen Reserven bzw. der Nutzungsdauer der entsprechenden Vermögenswerte in Höhe von TEUR 1.011 (VJ: TEUR 1.603) aufgelöst.

Sonderposten für Zuwendungen

Der Sonderposten für Zuwendungen (Investitionszuschüsse und -zulagen) belief sich zum Bilanzstichtag auf TEUR 4.616 (VJ: TEUR 5.130). Entsprechend der Nutzungsdauer der damit anteilig finanzierten Vermögensgegenstände des Anlagevermögens, wurde dieser in Höhe von TEUR 514 (VJ: TEUR 515) ergebniswirksam als sonstiger betrieblicher Ertrag aufgelöst. Ein abschließender Bescheid hinsichtlich der Einhaltung der Fördermittel wurde im Jahr 2018 erlassen und somit stellt diese Position wirtschaftlich betrachtet Eigenkapital dar.

Rückstellungen

Bei den Rückstellungen im Gesamtbetrag von TEUR 6.764 (VJ TEUR 5.865) handelt es sich ausschließlich um sonstige Rückstellungen.

Sonstige Rückstellungen	31.12.2023 TEUR	31.12.2022 TEUR
Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern	2.082	1.721
Gewährleistung	1.097	851
Rückstellung für ausstehende Rechnungen	680	1.693
Drohverluste	1.834	1.095
Übrige	1.071	505
	6.764	5.865

Bei den Verpflichtungen gegenüber Mitarbeiter handelt es sich im Wesentlichen um Sonderzahlungen sowie Urlaubs- und Gleitzeitkonten als auch Altersteilzeit und Jubiläumsverpflichtungen.

5.8.1 Rückstellungen Altersteilzeit

Der Erfüllungsbetrag der Altersteilzeitrückstellungen beträgt TEUR 773. Er wird mit Vermögensgegenständen im Wert von TEUR 418 verrechnet, die ausschließlich der Sicherung der Altersteilzeitverpflichtungen dienen.

Die Anschaffungskosten der verrechneten Vermögensgegenstände betragen TEUR 427. Der bilanzierte Zeitwert der verrechneten Vermögensgegenstände beträgt TEUR 427. Der Zeitwert der Vermögensgegenstände entspricht grundsätzlich dem Kurswert zum Bilanzstichtag. Der das Deckungsvermögen übersteigende Erfüllungsbetrag in Höhe von TEUR 346 wurde auf der Passivseite als Rückstellung Altersteilzeit ausgewiesen.

Verbindlichkeiten

Restlaufzeiten und Angaben zur Besicherung

Die Restlaufzeiten und Angaben zur Besicherung der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, erhaltenen Anzahlungen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen (nicht konsolidierten) Unternehmen sowie sonstigen Verbindlichkeiten ergeben sich aus nachfolgendem Verbindlichkeitenspiegel.

Verbindlichkeiten 31.12.2023	Restlaufzeit bis zu einem Jahr TEUR	Restlaufzeit von einem bis zu fünf Jahren TEUR	Restlaufzeit über fünf Jahre TEUR	Gesamt TEUR	Sicherung durch Pfand- und ähnliche Rechte TEUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	21.801	0	0	21.801	20.342
2. Erhaltene Anzahlungen	976	0	0	976	0
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	13.872	0	0	13.872	0
4. Verbindlichkeiten gegenüber nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen	445	0	38.555	39.000	0
5. sonstige Verbindlichkeiten	7.741	707	195	8.643	902
davon aus Steuern	4.461	0	0	4.461	0
davon im Rahmen sozialer Sicherheit	309	0	0	309	0
	44.835	707	38.750	84.292	21.244

Verbindlichkeiten 31.12.2022	Restlaufzeit bis zu einem Jahr TEUR	Restlaufzeit von einem bis zu fünf Jahren TEUR	Restlaufzeit über fünf Jahre TEUR	Gesamt TEUR	Sicherung durch Pfand- und ähnliche Rechte TEUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	15.803	13.894	0	29.697	26.013
2. Erhaltene Anzahlungen	897	0	0	897	0
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	22.493	0	0	22.493	04.
4. Verbindlichkeiten gegenüber nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen	4.670	0	35.658	40.328	0
5. sonstige Verbindlichkeiten	5.804	1.536	253	7.593	1.792
Davon aus Steuern	3.880	0	0	3.880	0
Davon im Rahmen sozialer Sicherheit	240	0	0	240	0
	49.667	15.430	35.911	101.008	27.808

Die Verbindlichkeiten gegenüber nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen bestehen gegenüber dem Gesellschafter der Silbitz Group Beteiligungs GmbH sowie zwei Schwestergesellschaften. In Höhe von 445 TEUR (i. Vj. 2.924 TEUR) resultieren diese aus Lieferungs- und Leistungsbeziehungen und in Höhe von 38.555 TEUR (i. Vj. 37.405 TEUR) aus nachrangig gewährten Darlehen.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten beinhalten zum Bilanzstichtag Darlehen mit einem Gesamtvolumen in Höhe von TEUR 20.342, welche ursprünglich eine Laufzeit bis 2024 haben. Zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung befindet sich der Konzern in den finalen Verhandlungen mit den Banken über eine Vertragsverlängerung. Der Konzern geht davon aus, dass die Verhandlungen in Kürze erfolgreich abgeschlossen werden können. Infolgedessen wird dem Darlehen, wirtschaftlich betrachtet, im Wesentlichen ein mittelfristiger Charakter beigemessen.

ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNGEWINN- UND VERLUST-RECHNUNG

Aufgliederung der Umsatzerlöse nach Tätigkeitsbereichen

Umsatz nach Tätigkeitsbereichen	2023 TEUR	2022 TEUR
Windkrafttechnik	28.217	45.380
Motorentechnik	20.021	18.681
Bahn/Nutzfahrzeugtechnik	29.626	24.215
Antriebstechnik	11.207	15.041
Schmiede/Hüttentechnik	7.139	8.554
Baumaschinen/Mining	15.955	10.931
Maschinenbautechnik	19.729	15.365
Werkzeugtechnik	4.721	4.554
Kraftwerkstechnik	7.170	5.610
andere	2.335	2.505
	146.120	150.836

nach geographisch bestimmten Märkten

Umsatz nach geographischen Märkten	2023 TEUR	2022 TEUR
Deutschland	83.543	85.071
EU-Länder	48.715	62.190
übriges Europa/ Drittländer	13.862	3.575
	146.120	150.836

Periodenfremde Erträge und Erträge gem. § 314 Abs. 1 Nr. 23 HGB

Periodenfremde Erträge (in den sonstigen betrieblichen Erträgen)	2023 TEUR	2022 TEUR
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen	1.352	1.129
Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens	514	515
Buchgewinne aus dem Abgang von Anlagevermögen	116	27
Erträge aus der Herabsetzung von Wertberichtigungen	16	122
übrige periodenfremde Erträge	1.448	308
	3.446	2.101

Die übrigen periodenfremden Erträge resultieren hauptsächlich aus Zuschüssen bzw. Beihilfen für stromkostenintensive Unternehmen die Vorjahre betreffend.

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Erträge im Sinne von § 314 Abs. 1 Nr. 23 HGB von EUR 28,9 Mio aus Versicherungsentschädigungen für entgangene Gewinne und Sachschäden in Zusammenhang mit einem Brand sowie von EUR 1,7 Mio aus dem Verkauf eines Stromforwards enthalten.

Periodenfremde Aufwendungen

Periodenfremde Aufwendungen	2023 TEUR	2022 TEUR
Sonstige periodenfremde Aufwendungen	419	1.563
Zuführung zu Wertberichtigungen	531	0
Buchverluste aus dem Abgang von Anlagevermögen	0	22
Forderungsverluste	2	75
	952	1.660

Die sonstigen periodenfremden Aufwendungen enthalten hauptsächlich zu erstellende Gutschriften deren wirtschaftliche Verursachung in den Vorjahren lag.

Außerplanmäßige Abschreibungen

In Zusammenhang mit dem Brandschaden waren im Geschäftsjahr 2023 außerplanmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen von 98 TEUR und auf Vorräte von 88 TEUR erforderlich.

KAPITALFLUSSRECHNUNG

Die Kapitalflussrechnung ist nach den Zahlungsströmen aus Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit gegliedert. Der Finanzmittelfonds entspricht der Bilanzposition Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten sowie Kontokorrentverbindlichkeiten. Unter der Position sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge werden unter anderem die Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens für Zuwendungen in Höhe von TEUR 514 (VJ: TEUR 515) und die Erträge aus Auflösungen des passiven Unterschiedsbetrages in Höhe von TEUR 1.011 (VJ: TEUR 1.603) erfasst.

Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit ist ein Indikator dafür, in welchem Maße es durch die operative Unternehmenstätigkeit gelungen ist, Zahlungsmittelüberschüsse zu erwirtschaften. Er resultiert im Allgemeinen aus Geschäftsvorfällen und anderen Ereignissen, die als Ertrag oder Aufwand das Periodenergebnis beeinflussen.

Cashflow aus der Investitionstätigkeit

Dieser Cashflow gibt das Ausmaß an, in dem Aufwendungen für Ressourcen getätigt wurden, die künftige Erträge und Cashflows erwirtschaften sollen.

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit

Die gesonderte Angabe des Cashflows aus der Finanzierungstätigkeit ist von Bedeutung, da sie Abschätzungen zukünftiger Ansprüche der Kapitalgeber gegenüber dem Konzern ermöglichen.

Finanzmittelbestand am Ende der Periode

Die Zusammensetzung des Finanzmittelfonds entspricht den Zahlungsmitteln, welche in der Bilanz zum Bilanzstichtag als Posten des Kassenbestandes, Guthaben bei Kreditinstituten (TEUR 2.991) und Kontokorrentverbindlichkeiten (TEUR 1.459) ausgewiesen sind.

ERWIRTSCHAFTETES KONZERNEIGENKAPITAL

Die Darstellung des Eigenkapitalspiegels erfolgt in Anlehnung an den Deutschen Rechnungslegungs-Standards Nr. 22 des Deutschen Rechnungslegungs-Standards Committee. Das erwirtschaftete Konzerneigenkapital unterliegt in Höhe von TEUR 8 der gesetzlichen Ausschüttungssperre gemäß § 268 Abs. 8 HGB aus Versorgungsverpflichtungen und in Höhe von TEUR 1.922 aus selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen.

SONSTIGE ANGABEN

Haftungsverhältnisse

Es bestehen zum 31. Dezember 2023 keine berichtspflichtigen Haftungsverhältnisse.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

	2024	2025	2026	2027	2028	Gesamt
Verpflichtungen aus mehrjährigen Mietverträgen	97	97	97	97	97	485
Mehrjährige operative Leasingverpflichtungen	1.021	784	274	79	5	2.163

Zum Bilanzstichtag bestanden Bestellobligo in Höhe von TEUR 1.937 (VJ: TEUR 801) für noch nicht beendete Investitionen.

Durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Arbeitnehmer nach Gruppen

Arbeitnehmer nach Gruppen	2022 TEUR	2021 TEUR
Arbeiter	585	593
Angestellte	323	340
(davon Auszubildende)	(25)	(38)
	908	933

Gesellschaftsorgane

Geschäftsführung

Im Geschäftsjahr 2023 waren als Geschäftsführer bestellt und tätig:

―

Herr Dr. Torsten TiefelGeschäftsführer

―

Herr Hans-Ulrich Boldau

Geschäftsführer

―

Herr Uwe Bögershausen (Abberufung zum 30. April 2023)

Geschäftsführer

Beirat

Als Beirat der Konzernmutter sind folgende Personen tätig:

―	Herr Prof. Dr. Wolfram Mörsdorf (Vorsitzender), Ingenieur
―	Herr Lucas Herbert, Mitglied der Geschäftsleitung Deutsche Beteiligungs AG
―	Herr Prof. Dr. Gotthard Wolf, Ingenieur

Gesamtbezüge der aktiven Organmitglieder

Den Beiratsmitgliedern wurde für ihre Tätigkeit im Geschäftsjahr 2023 eine Vergütung von TEUR 120 gewährt.

Auf Angaben zur Gesamtvergütung der Geschäftsführer wurde gemäß § 314 Abs. 3 HGB in analoger Anwendung des § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

Konzernzugehörigkeit

Den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen stellt die Silbitz Group Beteiligungs GmbH, Silbitz, auf.

Angabe des Orts der Offenlegung des Konzernabschlusses

Der Konzernabschluss 2023 wird im elektronischen Bundesanzeiger offengelegt.

Offenlegung § 264 Abs.3 HGB

Die in den Konsolidierungskreis einbezogenen Unternehmen Silbitz Guss GmbH, ZGG - Zeitzer Guss GmbH, Silbitz Group GmbH und Silbitz Group Staßfurt AWS GmbH nehmen die Befreiung von der Offenlegung nach § 264 Abs. 3 HGB in Anspruch.

Die Konzernmutter hat mit der Silbitz Group GmbH und Silbitz Group Staßfurt AWS GmbH eine Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag abgeschlossen. Für die mittelbaren Beteiligungen an der Silbitz Guss GmbH und ZGG - Zeitzer Guss GmbH besteht mit dem unmittelbaren Tochterunternehmen Silbitz Group GmbH seit 2021 ebenfalls ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag. Die Tochterunternehmen haben der Befreiung zugestimmt.

Bewertungseinheit nach § 254 HGB i.V.m. § 314 Abs. 1 Nr. 15 HGB

Es lagen keine Sachverhalte, die zur Bildung von Bewertungseinheiten führen könnten, zum Bilanzstichtag vor.

Ergebnisverwendung

Die Geschäftsleitung schlägt vor, den Jahresüberschuss 2023 der Konzernmutter auf neue Rechnung vorzutragen.

Angabe nach § 314 Abs.1 Nr. 2 HGB

Durch die Tochterunternehmen Silbitz Guss GmbH, Silbitz, ZGG - Zeitzer Guss GmbH, Silbitz Group Staßfurt AWS GmbH und Silbitz Group GmbH waren zum Bilanzstichtag Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 10.650 (VJ: TEUR 13.630) an eine Factoringgesellschaft verkauft. Von der Factoringgesellschaft wurden insgesamt Forderungen in Höhe von TEUR 8.903 an die Gesellschaften ausbezahlt (VJ: TEUR 12.206). Das Factoring dient zur kurzfristigen Verbesserung der Liquiditätssituation und der Kapitalstruktur. Das Debitorenmanagement verbleibt in den Gesellschaften.

Angabe nach § 314 Abs. 1 Nr. 9 HGB

Das Gesamthonorar der Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2023 in Höhe von TEUR 512 (VJ: TEUR 469) gliedert sich in Honorare für folgende Leistungen:

Honorar Abschlussprüfer	2023 TEUR	2022 TEUR
Abschlussprüfungsleistungen	350	319
Steuerberatungsleistungen	90	112
Andere Bestätigungsleistungen	72	38
	512	469

Angabe nach § 314 Abs. 1 Nr. 25 HGB

Im Juni 2024 wurde eine abschließende Vergleichsvereinbarung hinsichtlich der Höhe des im Geschäftsjahr 2023 eingetretenen Brandschadens getroffen. Die Versicherung erklärt sich demnach rechtsverbindlich bereit, eine Gesamtentschädigung zu zahlen. Bezüglich der im vorliegenden Konzernabschluss erfassten Entschädigung aus der Betriebsunterbrechungsversicherung und für Sachschäden wird auf die Ausführungen unter Punkt "Periodenfremde Erträge und Erträge gem. § 314 Abs. 1 Nr. 23 HGB" verwiesen. Die Gesamtentschädigung beinhaltet darüber hinaus einen weiteren im niedrigen zweistelligen Millionenbetrag, der eine Kompensation für erwartete Kosten und Ertragsausfälle aus andauernden Betriebsunterbrechungen in den Geschäftsjahren 2024 und 2025 darstellt und sich somit im erheblichen Umfang positiv auf die Finanz- und Ertragslage des Konzerns in diesen Geschäftsjahren auswirken wird.

Die vollständige Begleichung der im vorliegenden Konzernabschluss bilanzierten Forderungen gegen die Versicherung ist bis zum 24. Juni 2024 erfolgt.

Konzernabschluss für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis 31. Dezember 2023

Silbitz Group Beteiligungs GmbH, Silbitz

Silbitz, 24. Juni 2024

Dr. Torsten Tiefel, Geschäftsführer

Hans-Ulrich Boldau, Geschäftsführer

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2023

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	1.1.2023 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	Umbuchungen EUR	31.12.2023 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	2.968.683,74	290.236,21	0,00	0,00	3.258.919,95
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	3.181.871,92	257.804,56	859,81	25.953,00	3.464.769,67
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	19.928,00	0,00	0,00	19.928,00
	6.150.555,66	567.968,77	859,81	25.953,00	6.743.617,62
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	61.282.669,33	136.067,25	119.573,21	28.973,50	61.328.136,87
2. Technische Anlagen und Maschinen	45.728.731,57	539.175,95	69.991,92	63.991,35	46.261.906,95
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	33.794.172,20	1.208.715,04	456.296,50	130.308,20	34.676.898,94
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	937.263,33	640.829,48	7.000,00	-249.226,05	1.321.866,76
	141.512.755,52	2.524.787,72	652.861,63	-25.953,00	143.588.809,52
	147.663.311,18	3.092.756,49	653.721,44	0,00	150.332.427,14

	Kumulierte Abschreibungen				Buchwerte
	1.1.2023 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	31.12.2023 EUR	31.12.2023 EUR	31.12.2022 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	201.251,96	375.515,66	0,00	576.767,62	2.682.152,33	2.767.431,78
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	2.617.995,63	240.190,63	859,81	2.857.326,45	607.443,22	563.876,29
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00	19.928,00	0,00
	2.819.247,59	615.706,29	859,81	3.434.094,07	3.309.523,55	3.331.308,07
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	21.967.113,13	3.191.575,00	1.956,00	25.156.732,13	36.171.404,74	39.315.556,20
2. Technische Anlagen und Maschinen	28.167.188,17	2.682.854,28	69.989,92	30.780.052,53	15.481.854,42	17.561.543,40
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	21.829.972,60	2.479.071,60	427.778,02	23.881.266,18	10.795.632,76	11.964.199,60
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	5.777,15	416,52	0,00	6.193,67	1.315.673,09	931.486,18
	71.739.970,14	8.353.917,40	499.723,94	79.824.244,51	63.764.565,01	69.772.785,38
	74.559.217,73	8.969.623,69	500.583,75	83.258.338,58	67.074.088,56	73.104.093,45

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Silbitz Group Beteiligungs GmbH, Silbitz

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Silbitz Group Beteiligungs GmbH, Silbitz, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Silbitz Group Beteiligungs GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 geprüft.

Die im Abschnitt "Sonstige Informationen" unseres Bestätigungsvermerks genannten Bestandteile des Konzernlageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften‌‌ und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2023 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 und

―

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der im Abschnitt "Sonstige Informationen" genannten Bestandteile des Konzernlageberichts.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung‌‌‌ durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter‌‌‌ sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die folgenden nicht inhaltlich geprüften Bestandteile des Konzernlageberichts:

―	im Konzernlagebericht enthaltene und als ungeprüft gekennzeichnete freiwillige nichtfinanzielleAngaben.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

―	wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zu den inhaltlich geprüften Konzernlageberichtsangaben oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
―	anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Beirats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften‌‌ in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Beirat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung‌ durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
―	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
―	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
―	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Jena, den 27. Juni 2024

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Herr, Wirtschaftsprüfer

Leser, Wirtschaftsprüfer

Billigung des Konzernabschlusses

In der Gesellschafterversammlung am 16. September 2024 wurde der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 gebilligt.