CAM Eisenholding GmbH & Co. KG

Stadtallendorf

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2022

I. Grundlagen des Konzerns

1. Geschäftsmodell

Die CAM Eisenholding GmbH & Co. KG (im Weiteren "CAM" oder "Konzern") ist die Konzernobergesellschaft der Fritz Winter Unternehmensgruppe. Fritz Winter entwickelt und produziert an den deutschen Standorten in Stadtallendorf, Nieder-Ofleiden und Laubach (Hessen) Roh- und Fertigteilkomponenten sowie komplexe Systembauteile aus Eisenguss und vertreibt diese weltweit. Zudem betreibt die Unternehmensgruppe eine Serienproduktion von PKW- und Nutzfahrzeug-Bremsscheiben am Standort Franklin, Kentucky, USA und eine Produktionspartnerschaft in China. Die CAM selbst fungiert in der Funktion einer Beteiligungsholding und bildet damit den Mehrheitsgesellschafter der operativen Einheiten. Neben dieser Funktion führt sie keinen weiteren Geschäftszweck aus und tritt in der Außenwahrnehmung hinter Fritz Winter zurück.

Das Geschäftsmodell der Gruppe und des inzwischen seit 72 Jahren und in der dritten Generation stehenden Familienunternehmens (Stammhaus Fritz Winter Eisengießerei GmbH & Co. KG) basiert auf der Produktion technisch anspruchsvoller Gussteile aus den verschiedensten Eisengusswerkstoffen, unter anderem dem selbst entwickelten Werkstoff VARIFER. Dabei ist die Fritz Winter Unternehmensgruppe Lieferant für die internationale Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie sowie im Offroadbereich für die Agrarwirtschaft. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf innovativen Leichtbaukonzepten, unter der bestmöglichen Ausnutzung der Materialeigenschaften. Diese Konzepte gehen einher mit der Nachhaltigkeitsstrategie der Unternehmensgruppe und ermöglichen den Kunden von Fritz Winter die CO ₂ -Bilanz ihrer Fahrzeuge zu verbessern. Hierbei ist die Entwicklung des Prozesses ecoCasting hervorzuheben, der nach Überzeugung von Fritz Winter ein im Vergleich zu der heutigen Fertigung deutlich ressourcenschonenderes Verfahren darstellt.

Zum 31. Dezember 2022 umfasste der Konzern drei ausländische und zwei inländische Tochtergesellschaften, auf die die Gesellschaft (inländisches Mutterunternehmen) unmittelbar oder mittelbar einen beherrschenden Einfluss ausübt. Alle Tochterunternehmen werden vollkonsolidiert, assoziierte Unternehmen liegen nicht vor. An der Fritz Winter Eisengießerei GmbH & Co. KG ist ein Minderheitengesellschafter (Kommanditist) beteiligt, dessen Beteiligung als nicht beherrschende Anteile Berücksichtigung findet.

Die Wertschöpfungskette des Konzerns erstreckt sich von der Entwicklung, dem Einschmelzen von Stahlschrotten, über den Guss bis zur einbaufertigen Bearbeitung der Gussteile. Die wesentlichen Einsatzleistungen sind dabei neben Stahlschrott, Koks und Gießereisand auch Strom und Gas sowie ausreichend qualifiziertes Personal. Die Produktpalette umfasst die Anwendungsbereiche Antrieb, Fahrwerk, Hydraulik und Sonderapplikationen. Zum Antriebsbereich gehören Zylinderblöcke und -köpfe, Schwungräder sowie Nockenwellen. Zum Fahrwerksbereich zählen Bremsscheiben und Bremstrommeln für Personenkraft- und Lastkraftwagen. Im Hydraulikbereich sind es vor allem Ventilgehäuse. Die Sonderapplikationen finden vor allem in der Baumaschinen- und Anlagenindustrie Anwendung.

Fritz Winter forciert die Entwicklung und Produktion von dünnwandigen Leichtbau-PKW-Zylinderblöcken in Grauguss. Die Unternehmensgruppe hat eine überregionale Marktpräsenz und gehört bei den Segmenten Fahrwerk, im Wesentlichen Bremsscheiben und -trommeln, und Antrieb sowie Sonderguss, im Wesentlichen Zylinderblöcke und -köpfe, zu einer der technologisch führenden Eisengießereien. Schwerpunkt der unternehmerischen und vertrieblichen Aktivitäten von Fritz Winter ist der europäische Markt, gefolgt von Nordamerika und Asien. Durch die in den vergangenen Jahren umgesetzte Globalisierungsstrategie, die mit dem erfolgten Start der Serienproduktion von PKW- und Nutzfahrzeug-Bremsscheiben am Standort in Franklin, Kentucky, USA und eine Produktionspartnerschaft in China zunächst ihren Abschluss gefunden hat, nimmt die Bedeutung der außereuropäischen Märkte für die Gruppe stetig zu.

Wesentliche externe Einflussfaktoren auf das Geschäft des Konzerns sind aufgrund einer vorausgesetzt weiter stabilen wirtschaftlichen und rechtlichen Lage in Deutschland, Europa und den USA die mögliche Ratifizierung der Euro 7 Norm, die die Feinstaubemissionen in der europäischen Union limitieren und reduzieren soll.

2. Ziele und Strategien

Die Unternehmensgruppe hat im Geschäftsjahr 2021 den Megatrend "Nachhaltigkeit" explizit als eine zentrale Säule seiner Strategie aufgenommen und im Geschäftsjahr 2022 mit konkreten Zielsetzungen unterlegt. Als Unternehmensziel wurde eine CO ₂ Neutralität bis 2045 konstatiert und mit konkreten Maßnahmen und Investitionsabsichten hinterlegt. Hier sind insbesondere die Umstellung der CO ₂ -lastigen Schmelzprozesse über Kupolöfen auf mit elektrischem Strom betriebene Induktionsöfen sowie der ressourcenschonende ecoCasting-Prozess zu nennen, welcher in den nachfolgenden Geschäftsjahren weiter ausgebaut werden soll. Die im Geschäftsjahr 2021 hierfür geschaffene separate Stabsabteilung überwacht die Umsetzung des strategischen Ziels auch im Kontext der Environmental, Social & Governance-Berichterstattung (ESG). Für die kommenden Geschäftsjahre hat sich die Unternehmensgruppe zum Ziel gesetzt nachhaltiges Handeln in der Unternehmenskultur zu verankern und zu einem Benchmark für Nachhaltigkeit innerhalb der Eisengießereiindustrie zu werden.

Ferner bleibt das Ziel bestehen, durch hohe Wettbewerbsfähigkeit ein verlässlicher Partner für die Kunden von Fritz Winter zu sein. Kern der Wettbewerbsfähigkeit ist für die Unternehmensgruppe die Gewinnung und Manifestierung der Technologie- und Qualitätsführerschaft in der Serienproduktion von Fahrwerks- und Antriebsteilen aus Gusseisen. Die Teilzielerreichung bestätigt sich bereits dadurch, dass die Gruppe bei Produkten bereits Alleinlieferant ihrer Kunden ist.

Die Verringerung des im Gießprozess entstehenden CO ₂ -Ausstoßes wurde auch im Geschäftsjahr 2022 weiter vorangetrieben. Ziel ist es, sämtliche gesetzlichen und behördlichen Regularien einzuhalten oder gar zu übertreffen. Im Geschäftsjahr 2022 wurde die Roadmap zur Dekarbonisierung basierend auf den folgenden drei Säulen, mit dem Ziel der CO ₂ Neutralität bis 2045, finalisiert:

- Substitution von fossilen Energieträgern (Koks und Strom)

- Umbau von Fertigungsprozessen mit dem Ziel, natürliche Ressourcen zu schonen

- Energieeffizienz (vom Prozess bis hin zur technischen Gebäudeausrüstung)

3. Forschung und Entwicklung

Die Forschung und Entwicklung der Unternehmensgruppe ist am Stammsitz in Stadtallendorf konzentriert und verantwortlich für alle Standorte der Gruppe. Die Entwicklung unterteilt sich in die drei Schwerpunktbereiche Fahrwerk, Antrieb sowie metallurgische Forschung und Entwicklung.

In den einzelnen Bereichen wurden im Geschäftsjahr 2022 die folgenden Schwerpunktethemen bearbeitet.

Fahrwerk:

Im November 2022 wurde der Vorschlag der Europäischen Kommission zu der neuen Euro-7-Verordnung veröffentlicht und am 18. Dezember 2023 in Brüssel vom Ministerrat und EU-Parlament mit Anpassungen verabschiedet. Die Verordnung sieht ab voraussichtlich dem Kalenderjahr 2026 erstmals eine Limitierung des durch die Bremsanlage emittierten Feinstaubs vor. Für rein elektrische PKW und Transporter soll ein spezifischer Grenzwert von 3 mg/km im Standardfahrzyklus gelten, für alle übrigen Antriebsstränge 7 mg/km. In der Vereinbarung sind auch spezifische Grenzwerte für schwere Transporter enthalten, nämlich 5 mg/km für reine Elektrofahrzeuge und 11 mg/km für andere Antriebsstränge. Technisch wird die Feinstaubreduzierung entweder über eine verschleißresistente Hartmetallschicht, die mittels eines Lasers auf die Eisengussscheibe aufgetragen wird (LMD= Laser Metal Deposit), oder über Trommelbremsen realisiert.

Für Fritz Winter bedeutet dies, dass die in den vergangenen Jahren gewonnenen Ergebnisse aus der LMD-Basisentwicklung nun zum Tragen kommen können. Im Vorgriff auf die erwarteten Emissionsgrenzwerte sind im Geschäftsjahr 2022, zusammen mit Kunden, umfangreiche Entwicklungstätigkeiten durchgeführt worden, sowohl im Bereich der Produkteentwicklung (z.B. Beschichtungsmaterial oder Schichtdicke) als auch im Bereich Prozessentwicklung (Laserleistung, Pulverzuführung, Schleifprozess oder Schmelzbadüberwachung).

Antrieb:

Im Geschäftsjahr 2022 wurden die ersten Untersuchungen durchgeführt, wie Eisenguss für elektrische LKW-Achsen eingesetzt werden kann. Das Entwicklungsteam hat den Produktionsstart von drei Truck-Motoren (Kopf und Block) vorbereitet, die allesamt im ecoCasting-Prozess gefertigt werden und im Geschäftsjahr 2023 in die Großserienfertigung gehen sollen. Im Hinblick auf das gesteigerte Kundeninteresse für den ecoCasting-Prozess wurde im Geschäftsjahr 2022 ein Projekt gestartet, mit dem Ziel diesen stärker automatisiert und damit für die Großserienfertigung attraktiver zu machen.

Metallurgische Forschung und Entwicklung:

Der im Geschäftsjahr 2022 erfolgreich eingeführte Werkstoff GJV500 wurde weiterentwickelt. Es ist ein Trend zu höheren Leistungsdichten und damit höheren Temperaturen im Bereich der Heavy-Duty-Verbrennungsmotoren zu beobachten. Einem Trend den Fritz Winter durch Materialien gerecht werden will, die ein deutlich verbessertes TMF-Verhalten (Thermo-Mechanische-Fatigue) als herkömmliche Werkstoffe zeigen. Erste Ergebnisse der Versuche sind im Geschäftsjahr 2023 zu erwarten.

Das im Geschäftsjahr 2020 und 2021 entwickelte Verfahren zur Eisenentschwefelung auf Basis von Kalk statt Magnesium (EKALGU) konnte im Geschäftsjahr 2022 erfolgreich in den Serienschmelzprozess integriert werden. Zum einen kann mit diesem Verfahren ein Kostenvorteil erzielt und zum anderen die Gesamtmenge des für die GJV-Produktion benötigten entschwefelten Eisens erhöht werden.

In einem Forschungsprojekt soll der Verbrauch des Gases Amin reduziert werden, was für die Unternehmensgruppe einen Wettbewerbsvorteil in der Kernproduktion bedeuten würde. Amin ist wegen seiner katalytischen Wirkung für die Aushärtung von Cold-Box-Kernen erforderlich. Das aktuell extern zugeführte Amin, welches nach dem Prozess wieder abgesaugt wird, soll in Zukunft bereits in dem Gemisch aus Kernsand und Harz enthalten sein und thermisch durch beheizte Kernformwerkzeuge aktiviert werden. Das eingesetzte Amin könnte so deutlich effizienter genutzt werden. Erste Versuche mit einem umgebauten Werkzeug waren erfolgversprechend. Die benötigte Wärme könnte gegebenenfalls in der Serienfertigung über Wärmetauscher aus dem Produktionsprozess entnommen werden.

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen und branchenbezogene Rahmenbedingungen

a) Weltwirtschaft

Nach zwei Jahren mit der COVID-19-Pandemie haben die Beeinträchtigungen in den Ländern nachgelassen. Dennoch waren die Effekte der Pandemie weiterhin spürbar, was sich vorwiegend auf strenge Null-COVID-Strategien einiger Regierungen zurückführen lässt. Dies war vor allem im Handel mit China bemerkbar. Hier wurde bis Anfang Dezember 2022 an der Null-COVID-Politik festgehalten. Diese führte zu Problemen in der Lieferkette und löste durch die damit einhergehende Angebotsverknappung einen Preisdruck aus. ^[1]

Ein Ende des seit nunmehr seit Februar 2022 fortbestehenden Russland-Ukraine-Konflikts war im Geschäftsjahr 2022 nicht absehbar. Die Folgen waren sprunghafte Preisanstiege für Öl und Gas. Auch Rohstoffe wie Aluminium, Nickel und Kupfer waren durch diese Preisanstiege betroffen. Aufgrund der geografischen Nähe war Russland für diese Produkte ein wichtiger Anbieter und Importpartner für Deutschland und die EU. Handelsbeeinträchtigungen und Sanktionen sowie der daraus folgende Verzicht auf den Import von russischem Gas und Gütern verstärkte den Inflationsdruck und führten nicht zuletzt zur sogenannten Energiekrise, welche die Kaufkraft der Haushalte schwächte, und die verarbeitende Industrie belastete.

Die Weltwirtschaft hatte sich im Vergleich zum Vorjahr weiter erholt. Bedingt durch den Russland-Ukraine-Konflikt wurde die Entspannung der globalen wirtschaftlichen Lage jedoch verlangsamt, die weltweite Inflation aber beschleunigt. Nach Angaben des International Monetary Fund (IMF) konnte das globale Bruttoinlandsprodukt im Kalenderjahr 2022 nur einen Anstieg von 3,5 % (2021: 6,3 %) erreichen. Hingegen wurde in Russland ein volkswirtschaftlicher Einbruch aufgrund der Wirtschaftssanktionen diverser Staaten auf Russland verzeichnet. Seit Ende Februar 2022 wurden u.a. durch die EU, die USA und Kanada Sanktionspakete gegen Russland verhängt. Daher schrumpfte das russische Bruttoinlandsprodukt für 2022 um 2,1 % (2021: 5,6 %). ^[2] Für die USA konstatierte der IMF ein Wirtschaftswachstum von 2,1 % (2021: 5,9 %) sowie 1,0 % für Japan (2021: 2,2 %). ^[3]

Das Wirtschaftswachstum der Schwellen- und Entwicklungsländer hat sich im Kalenderjahr 2022 ebenfalls stark verlangsamt. Waren es im Kalenderjahr 2021 noch 6,8 % Wirtschaftswachstum, so ist für 2022 nur noch knapp 2/3 des Vorjahreswachstums zu verzeichnen (4,0 %). Ursächlich hierfür war die Verschlechterung der globalen finanziellen Bedingungen, wie hohe Inflationsraten und die hieraus reduzierten Konsumausgaben, eine schwache Auslandsnachfrage und nicht zuletzt der Russland-Ukraine-Konflikt. Brasilien verzeichnete ein Wirtschaftswachstum von 2,9 % (2021: 5,0 %), Mexiko 3,0 % (2021: 4,7 %) und Indien 7,2 % (2021: 9,1 %). ^[4]

Die chinesische Volkswirtschaft verfehlte ihre Wachstumsvorgabe von 5,5 % deutlich. Hier wurde ein Bruttoinlandsprodukt in einer Höhe von 3,0 % (2021: 8,4 %) gemäß den Hochrechnungen des IMF erreicht. Als Grund für das Verfehlen der eigens gesetzten Wachstumsvorgabe ist zum einen die Null-COVID-Politik Chinas zu nennen, welche immer wieder zu Störungen in den Lieferketten geführt hatte. China hielt bis Ende November 2022 an dieser Strategie fest. Zum anderen ist ein Rückgang in den Ausfuhren zu verzeichnen. Diese sind auf die schwache globale Nachfrage resultierend aus dem Russland-Ukraine-Konflikt und die hieraus entstandene hohe Inflation und Energiepreissteigerung zurückzuführen. Nicht zuletzt ist die anhaltende Immobilienkrise zu nennen, welche die chinesische Wirtschaft zusätzlich belastete. ^[5]

Die deutsche Wirtschaft erholte sich gleichfalls im Kalenderjahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr. Trotz des Russland-Ukraine-Konflikts und der dadurch entstandenen krisenhaften Entwicklung der Energiemärkte verzeichnete das Bruttoinlandsprodukt einen Zuwachs von 1,8 % (2021: 2,6 %), so der IMF. Zudem hatte die deutsche Wirtschaft mit Material- und Lieferengpässen, Fachkräftemangel, steigenden Nahrungsmittelpreisen sowie der abklingenden Corona-Pandemie zu kämpfen. Mit einer Inflationsrate von 7,9 % wurde ein historisches Hoch geschrieben. Diese wurde zum einen, wie oben beschrieben, durch die Preisanstiege der Energieprodukte und zum anderen durch die Preissteigerungen für Nahrungsmittel verursacht. ^[6]

Die gedämpfte gesamtwirtschaftliche Entwicklung und die starken Inflationstendenzen haben den wirtschaftlichen Rahmen für die Branchenentwicklung und auch die Entwicklung des Konzerns geschaffen.

b) Entwicklung der Fahrzeugindustrie

Neben den gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Konjunktur, vor allem im europäischen und deutschen Wirtschaftsraum, wirken sich auf die Geschäftstätigkeit des Unternehmens insbesondere die branchenbezogenen Rahmenbedingungen der Automobilindustrie und der Gießereiindustrie aus.

Insgesamt wurden nach der Analyse des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) und der European Automobile Manufacturers' Association (ACEA) im Kalenderjahr 2022 nur weltweit 71,7 Mio. PKW-Neufahrzeuge zugelassen. ^[7] Damit liegt der PKW-Weltmarkt insgesamt leicht über dem Vorjahresniveau von 71,4 Mio. an weltweiten Neuzulassungen. Im europäischen Raum (EU, EFTA und UK) sind die Absatzzahlen weiterhin rückläufig. Hier wurden im Jahr 2022 nur ca. 11,3 Mio. PKW-Neufahrzeuge zugelassen, was einer Reduktion um 4 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. ^[8] Während Frankreich (-8,0 %), Italien (-10,0 %), Spanien (-5,0 %) und England (-2,0 %) rückläufige Zulassungszahlen verzeichneten, konnten die deutschen Zulassungszahlen einen Anstieg von 1,0 % verzeichnen. ^[9] In Deutschland wurden im Kalenderjahr 2022 gemäß dem VDA knapp 2,7 Mio. neue PKW zugelassen. Aufgrund der hohen Energie- und Rohstoffpreise und dem Mangel an Vor- und Zwischenprodukten liegt der deutsche PKW-Markt sowie dessen Produktionsvolumen jedoch immer noch 26 % unter dem Vorkrisenniveau von 2019. ^[10] Die Zulassungszahlen von Elektro-Fahrzeugen (BEV und Hybrid) schrieben mit einem Anteil von 43,0 % ein Allzeithoch. Während die Neuzulassungen von Fahrzeugen, die mit einem Verbrennungsmotor ausgestattet sind, weiter zurückgingen, legten die Neuzulassungen von PKW mit alternativen Antrieben zu. Im Vergleich zum Jahr 2019 haben sich die Neuzulassungen von Benzinern und Dieseln mittlerweile halbiert. Der Absatz von Elektro-PKW erreichte mit rund 833.000 Einheiten einen neuen Spitzenwert. Somit setzt sich im Jahr 2022 der Trend der Elektroaffinität in Deutschland fort. ^[11]

Insgesamt waren die Auftragseingänge für PKW im Vergleich zum Kalenderjahr 2021 in Deutschland mit -15 % rückläufig. Die Auftragseingänge aus dem Ausland lagen auf Vorjahresniveau. Der PKW-Export von Neufahrzeugen lag auch im Dezember weiterhin mit 25 % unter dem Vorkrisenniveau von 2019. Im Vergleich zum Vorjahr 2021 wurden jedoch 10 % mehr PKW ins Ausland exportiert. ^[12]

Im Jahr 2022 wurden 365.232 Nutzfahrzeuge, hierunter 20.606 BEV und 232 hybride Nutzfahrzeuge, in Deutschland zugelassen. Dies entspricht insgesamt einem Minus von 11 % zum Vorjahr. Anzumerken sei jedoch, dass im November 2022 erstmals seit 16 Monaten ein Anstieg in den Zulassungszahlen zu verzeichnen war. Die Sattelzugmaschinen schlossen das Kalenderjahr alleinig mit einem Plus von 9,8 % gegenüber dem Vorjahr ab. Im Gegensatz hierzu sind Rückgänge der Zulassungszahlen bei den Kraftomnibussen von (-24,6 %), Zugmaschinen (-5,1 %), Lastkraftwagen (-13,5 %) und sonstigen Kraftfahrzeugen (-3,0 %) am Jahresende zu verzeichnen. Im Export konnte das Vorjahresniveau ebenfalls nicht erreicht werden. Es wurden insgesamt 10 % weniger Nutzfahrzeuge bis 6 Tonnen exportiert als im Vorjahr. ^[13]

In den USA wurden 13,8 Mio. PKW und Light Trucks im Kalenderjahr 2022 verkauft. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies rund 8,0 % weniger verkauften Fahrzeuge. Bei den PKW war ein Rückgang von 14,0 % zu verzeichnen und bei den Light Trucks sank der Absatz um -6,0 %. ^[14]

Auf dem chinesischen Markt wurden im Kalenderjahr 2022 10 % mehr Neufahrzeuge verkauft als im Vorjahr. Dies entspricht 23,2 Mio. verkauften Fahrzeuge. Zunächst waren im Frühjahr die Zulassungszahlen, bedingt durch eingeschränkte Geschäfte infolge des Lockdowns, in wichtigen Absatzregionen rückläufig. Aufgrund einer Steuersenkung konnten sich die Verkaufszahlen im weiteren Jahresverlauf so weit erholen, so dass der schwache Jahresstart ausgeglichen wurde. ^[15]

Aufgrund des Russland-Ukraine-Konflikts haben sich einige internationale Automobilhersteller aus Russland zurückgezogen. Hier sank der Absatz auf ca. 687.400 Einheiten. Dies entspricht einem Einbruch um 59 % im Vergleich zum Vorjahr 2021. ^[16]

c) Entwicklung der Gießereiindustrie

Die gesamte deutsche Gießereiindustrie verzeichnete im Kalenderjahr 2022 trotz eines durchschnittlichen Produktionsrückgangs von 1,2 % auf 3,119 Mio. Tonnen ein Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr von 19 % auf EUR 13,821 Mrd. Gesamtumsatz. Dieser Trend setzte sich auch im Bereich der Eisen- und Stahlgießereien fort. Bei gesunkener Fertigungsmenge (-1,2 % bzw. 1,725 Mio. Tonnen) wurde ein Umsatzwachstum von 19 % auf EUR 7,618 Mrd. erzielt. Die NE-Metall-Gießereien erreichten einen Umsatz von EUR 6,203 Mrd.

Das Umsatzwachstum der Gießereiindustrie wurde vor Allem durch die stark gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise verursacht. Im Bereich Eisen- und Stahlguss wurde ein Rückgang im Bereich der Fertigung von 1,2 % (3,119 Mio. Tonnen) im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. Dieser Trend konnte ebenfalls für die Komponentenherstellung für den Fahrzeugbau fortgeschrieben werden (-1,2 % bzw. 1,725 Mio. Tonnen). Das Nachfragevolumen sank um 16 % auf 2,981 Mio. Tonnen. Es wurde im Gegensatz zum Vorjahr ein Zuwachs der Exportquote um 2,3 % auf 41,4 % verzeichnet, was 1,292 Mio. Tonnen entspricht. Auch im Bereich der NE-Metallgießereien war ein Rückgang in der Produktionsmenge von 1,8 % sowie im Nachfrageniveau von 2,4 % zu verzeichnen. Die Fertigungsmengen in den Aluminiumgießereien stiegen dabei um 0,3 % auf 0,703 Mio. Tonnen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sanken die Abgüsse von Magnesiumlegierungen um 14,9 % auf 13.500 Tonnen sowie die aus Kupferlegierungen und Komponenten aus Kupfer um 3,7 % auf 46.600 Tonnen. Abgüsse von Zinklegierungen reduzierten sich um 30,0 % auf 28.700 Tonnen gegenüber dem Vorjahreshalbjahr. Die Orderreserven verzeichneten im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt einen Rückgang von 1,2 % und lagen Ende Dezember 2022 bei 0,178 Mio. Tonnen. ^[17]

2. Geschäftsverlauf

Im Geschäftsjahr 2022 fiel, ähnlich wie in der gesamten Gießereibranche, die Produktionstonnage auch bei Fritz Winter. Insgesamt war ein Rückgang von 447.800 Tonnen bzw. um -3,7 % auf 431.300 Tonnen zu verzeichnen. Ein höherpreisiger Produktmix gepaart mit einem höheren prozentualen Anteil mechanisch bearbeiteter Teile führte jedoch, flankiert durch verrechenbare gestiegene Rohstoff- und Energiepreise, vor allem bei Schrott und Koks sowie Strom und Gas, zu höheren Erlösen pro Verkaufstonne als im Vorjahr.

Die Konzernumsatzerlöse in Höhe von EUR 776 Mio. im Geschäftsjahr 2021 erhöhten sich vor allem aufgrund des deutlichen Preiszuwachses um 22,4 % auf EUR 950 Mio. im Geschäftsjahr 2022. Profitieren davon konnten die Gussumsätze im Heimatmarkt Deutschland nur marginal. Hier stiegen die Umsatzerlöse der Gruppe von EUR 325 Mio. um 3,5 % auf EUR 337 Mio. Der Anteil der in Deutschland erzielten Erlöse betrugen damit rd. 36,6 % (Vorjahr: 42,4 %) am Gesamtumsatz. Deutlich zugenommen hingegen haben die Anteile an Drittlandgeschäften mit einem Anstieg von 44,5 % sowie Umsätze im europäischen Ausland mit einem Zuwachs von 26,2 %. Die Umsätze entfallen im Wesentlichen auf die Segmente Fahrwerk mit 46,3 % sowie Antrieb mit 50,7 %.

Die Modellerlöse erhöhten sich von EUR 9 Mio. im Vorjahr um 11,1 % auf EUR 10 Mio. im Geschäftsjahr 2022.

Die folgende Übersicht zeigt die Entwicklung relevanter Kennzahlen des Konzerns im Fünf-Jahresvergleich auf:

	2018	2019	2020	2021	2022
Konzernjahresüberschuss (EUR Mio.)	6	-1	7	-7	17
Umsatzerlöse (EUR Mio.)	751	722	592	776	950
Auftragsbestand (EUR Mio.)	495	521	548	754	817
Personalaufwand (EUR Mio.)	219	218	177	197	215
Produktion (Tsd. Tonnen)	501	446	369	448	431
Investitionen (EUR Mio.)	53	39	21	20	23

Insgesamt wurde die Produktionstonnage aus dem Geschäftsjahr 2021 und auch die Prognose für das Geschäftsjahr 2022 nicht erreicht. Ursächlich hierfür waren die in ihren Auswirkungen nicht vorhersehbaren gesamtwirtschaftlichen Ereignisse, wie der Russland-Ukraine-Konflikt und die anhaltende Corona-Pandemie, die die Absatzmärkte beeinträchtigten. Dagegen übertrifft die Umsatzrendite (Ergebnis vor Steuern/Umsatzerlöse) mit 2,5 % die Prognose für das Geschäftsjahr 2022.

Es ist der Unternehmensgruppe weitestgehend gelungen die hohen Energie-, Rohstoff- und Transportkosten auch rückwirkend an den Absatzmarkt weiterzureichen. Sonstige Aufwandserhöhungen, insbesondere bei den Personalkosten, fielen im Geschäftsjahr 2022 nur teilweise ins Gewicht, handelt es sich doch um tarifliche Erhöhungen, welche ab dem Geschäftsjahr 2023 ihre Auswirkungen zeigen werden. Weiterhin bestanden in Hinblick auf die gestörten Lieferketten und das dadurch bedingte volatile Abrufverhalten der Kunden große Herausforderungen in Bezug auf stabile Produktionsprozesse. Die Unternehmensgruppe versuchte dem mit einer Diversifizierungsstrategie entgegenzuwirken.

Die Investitionen lagen im Geschäftsjahr 2022 leicht über dem Niveau des Geschäftsjahres 2021. Investitionsschwerpunkte waren die Automatisierung, ecoCasting und Softwareverbesserungen im Verwaltungsbereich.

Die Unternehmensgruppe beschäftigte im Geschäftsjahr 2022 durchschnittlich 3.406 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Geschäftsjahr 2021: 3.473 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter). Der Personalaufwand im Konzern stieg dabei von EUR 197 Mio. im Geschäftsjahr 2021 auf EUR 215 Mio. im Geschäftsjahr 2022, wodurch das Konzernergebnis durch EUR 17 Mio. bzw. 8,7 % zusätzlich belastet wurde. Die Personalkostenquote sank von 25,5 % auf 22,6 %. Dies ist u.a. durch die höheren Umsätze aufgrund der stark gestiegenen Rohstoffpreise (Preiseffekt) begründet.

Das Geschäftsergebnis für 2022 der Gruppe weist einen Gewinn vor Steuern (EBT) in Höhe von EUR 23,7 Mio. (Vorjahr: EUR -5,6 Mio.), ein EBIT in Höhe von EUR 30,9 Mio. (Vorjahr: EUR 5,6 Mio.) sowie ein EBITDA in Höhe von EUR 71,1 Mio. (Vorjahr: EUR 41,9 Mio.) aus, mit einem Rohergebnis von EUR 362,4 Mio. (Vorjahr: EUR 338,4 Mio.). Das Geschäftsjahr 2022 präsentiert damit das beste konzernweite Geschäftsergebnis der Unternehmensgruppe seit dem Geschäftsjahr 2017. Die EBIT-Marge belief sich auf 3,2 % vom Umsatz. Die EBITDA-arge konnte ebenfalls 7,5 % vom Umsatz erreichen.

Die Geschäftsführung der Konzernobergesellschaft CAM Eisenholding GmbH & Co. KG zeigt sich mit dem Geschäftsverlauf des Geschäftsjahres 2022 zufrieden. Vor dem Hintergrund der bereits oben geschilderten Lieferketten-Situation und des Russland-Ukraine-Konflikts wie auch den daraus resultierenden Auswirkungen konnte der Konzernjahresüberschuss gegenüber dem Vorjahr deutlich gesteigert und der im Geschäftsjahr 2021 eingeschlagene Transformationsprozess des Konzerns erfolgreich fortgesetzt werden.

3. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Als Auswirkung der gestiegenen Geschäftstätigkeit sowie der allgemeinen Preisentwicklung ist auch die Konzernbilanzsumme der Unternehmensgruppe zum Geschäftsjahresende 2022 auf EUR 402 Mio. gestiegen (Vorjahr: EUR 390 Mio.). Im Rahmen der die bilanziellen Abschreibungen (EUR 40 Mio.; Vorjahr: EUR 36 Mio.) unterschreitenden Zugänge verringerte sich das Anlagevermögen um EUR -11 Mio. auf EUR 190 Mio.

Beim Umlaufvermögen gab es einen Anstieg in Höhe EUR 23 Mio. auf EUR 212 Mio., im Wesentlichen bedingt durch höhere Rohstoffpreise sowie die gestiegenen Geschäftsaktivitäten.

Diese Entwicklung spiegelt sich insbesondere in dem Anstieg bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um EUR 19 Mio. auf EUR 77 Mio. und Vorräten um EUR 11 Mio. auf EUR 100 Mio. wider.

Die liquiden Mittel haben sich zum 31. Dezember 2022 gegenüber dem Vorjahresende aufgrund von Working-Capital-Effekten reduziert, was sich bei den Guthaben bei Kreditinstituten mit einem Rückgang von rund EUR 4 Mio. auf EUR 19 Mio. manifestierte. Zur Absicherung des Liquiditätsbedarfs hatte die Unternehmensgruppe bereits im Februar 2017 mit einem aus sieben Banken bestehenden Konsortium einen Konsortialkreditvertrag über insgesamt EUR 120 Mio. abgeschlossen, wovon zum Ende des Geschäftsjahres 2022 rd. EUR 59 Mio. nicht in Anspruch genommen waren.

Das Konzerneigenkapital vermindert sich um rund EUR 7 Mio. auf EUR 102 Mio. Dies resultiert im Wesentlichen aus der Erhöhung des Konzern-Bilanzverlusts in Höhe von rund EUR 8 Mio. Die Eigenkapitalquote verringerte sich von 27,8 % zum 31. Dezember 2021 auf 25,3 % zum 31. Dezember 2022, bedingt durch den Anstieg der Bilanzsumme bei gleichzeitigem Rückgang des Eigenkapitals.

Das Eigenkapital und die Gesellschafterverbindlichkeiten erreichen in Summe 36,5 % der Bilanzsumme und liegen damit leicht unter dem Vorjahresniveau von 37,3 %. Der Anstieg bei den Gesellschafterverbindlichkeiten ist insbesondere auf Ergebnisthesaurierungen und auf die bereits erfasste statuarische Gewinnverwendung des Geschäftsjahres 2022 bei der Muttergesellschaft und der des Minderheitengesellschafters bei der Fritz Winter Eisengießerei GmbH & Co. KG zurückzuführen.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von EUR 64 Mio. verringerten sich gegenüber dem Vorjahreswert durch planmäßige Tilgungen respektive Neuaufnahme von Darlehen um netto rund EUR 3 Mio.

Die Passivseite der Bilanz ist durch nachfolgende Einflüsse geprägt. Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sind mit einem Anteil von 24,5 % an der Bilanzsumme weiter auf hohem Niveau (EUR 98 Mio.), doch konnte dem in den vergangenen Jahren aufgrund des niedrigen Zinsniveaus resultierenden weiteren Anstieg mit dem Abschluss einer zum 1. Januar 2022 in Kraft getretenen neuen betrieblichen Altersversorgung, der sog. Fritz Winter Rente (Direktversicherung), entgegengewirkt werden. Der zum Geschäftsjahresende 2022 dennoch ausgewiesene Anstieg der Verpflichtungen resultiert im Wesentlichen aus der versicherungsmathematischen Berechnung des Gehalts- und Rententrends (Anstieg von 1,50 % p.a. im Vorjahr auf 2,20 % p.a. im Geschäftsjahr 2022).

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen reduzierten sich um rund EUR 6 Mio. auf EUR 47 Mio. und liegen damit bei 11,6 % der Bilanzsumme. Der Rückgang resultiert aus der Ausnutzung vorteilhafterer Zahlungskonditionen mit Lieferanten. Das Working Capital (Vorräte sowie Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände abzüglich kurzfristiger Rückstellungen und Verbindlichkeiten, exklusive solche gegen Gesellschafter) erreicht zum 31. Dezember 2022 eine Höhe von EUR 78 Mio. gegenüber dem Vorjahr von EUR 55 Mio.

Wechselkurseinflüsse haben auf die Vermögenslage keinen nennenswerten Einfluss.

Das konzernübergreifende Liquiditätsmanagement der Unternehmensgruppe stellt sicher, dass die Gesellschaft jederzeit ihre Zahlungsverpflichtungen erfüllen kann. Hierzu werden alle Zahlungsströme erfasst und in einem rollierenden Liquiditätsstatus abgebildet.

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit war mit EUR 48 Mio. positiv und um rund EUR 15 Mio. über dem Niveau von 2021 von EUR 33 Mio. Ursächlich hierfür waren im Wesentlichen stichtags- und preisbedingte Effekte im Working Capital auf der einen Seite und der gestiegene Jahresüberschuss sowie Gewinnthesaurierungen auf der anderen Seite.

Der negative Cashflow aus Investitionstätigkeit lag mit EUR -23 Mio. über dem Niveau des Vorjahres von EUR -20 Mio. zeigt aber weiterhin die kontinuierliche Investitionstätigkeit des Konzerns. Die kurzfristige Vorfinanzierung im Rahmen von Sale-and-lease-back-Finanzierungen (rund EUR 12 Mio.) wird dabei im Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ausgewiesen. Im Vorjahr wurden diese Ausgaben (EUR 10 Mio.) unter einem gesonderten Posten "Auszahlungen für Investitionen in das Umlaufvermögen" im Cashflow aus der Investitionstätigkeit gezeigt. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst. Die Investitionen des Geschäftsjahres 2022 entfielen im Wesentlichen auf die Bereiche Automatisierung, ecoCasting und Softwareverbesserungen im Verwaltungsbereich. Die Investitionsvorhaben wurden fast nahezu alle im Geschäftsjahr 2022 abgeschlossen.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit hat sich gegenüber dem Vorjahr von EUR -15 Mio. auf EUR -24 Mio. erhöht. Ursächlich hierfür waren insbesondere Entnahmen der Gesellschafter für persönliche Steuern aus ihrer Kommanditbeteiligung. Im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit werden analog den Vorjahren nur Zahlungsmittelzu- und abflüsse gegliedert. Die Veränderung der Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern, insbesondere die aus der Bilanzaufstellung nach Ergebnisverwendung, wird im operativen Cashflow ausgewiesen.

Die Investitionen des Geschäftsjahres 2022 entfielen im Wesentlichen auf die Bereiche Automatisierung, ecoCasting und Softwareverbesserungen im Verwaltungsbereich. Die Investitionsvorhaben wurden fast nahezu im Geschäftsjahr 2022 abgeschlossen.

Die Finanzierung der Gruppe erfolgte im Wesentlichen durch ihren operativen Cashflow und durch einen Konsortialkredit mit einem Nominalvolumen von EUR 120 Mio. sowie den aufgelaufenen expliziten und impliziten Gesellschafterdarlehen. Der Konsortialkreditvertrag wurde im Geschäftsjahr 2017 mit einem Konsortium aus sieben Banken für eine Laufzeit von fünf Jahren abgeschlossen. Die zwei vereinbarten Verlängerungsoptionen von jeweils einem Jahr wurden ausgeübt, sodass EUR 70 Mio. (RCF-Tranche des Konsortialkreditvertrages) im Februar 2024, sofern und inwieweit in Anspruch genommen, zur Rückzahlung fällig werden.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten zum 31. Dezember 2022 entfallen in Höhe von EUR 11 Mio. auf einen revolvierenden Kredit des Tochterunternehmens in den USA. Die restlichen EUR 53 Mio. betreffen die Fritz Winter Eisengießerei GmbH & Co. KG und stellen im Wesentlichen Förderdarlehen (Tilgungsdarlehen) dar.

Die Rückzahlung der vorgenannten RCF-Tranche und weiterer Finanzierungsbedarf aufgrund von geplanten Investitionen im Geschäftsjahr 2024 und Folgejahren machten eine Anschlussfinanzierung notwendig. Dies konnte durch den Abschluss eines Konsortialkreditvertrages aus sieben Konsortialbanken sichergestellt werden. Die Fritz Winter Eisengießerei GmbH & Co. KG schloss im Dezember 2023 einen Konsortialkreditvertrag über EUR 190 Mio. ab. Erste Auszahlungen sollen im 1. Quartal 2024 erfolgen. Die Closing-Documents wurden zum 16. Februar 2024 vollständig dem Agenten des Bankenkonsortiums vorgelegt.

Die Zahlungsfähigkeit war bis zum Zeitpunkt der Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlageberichtstets gesichert. Aufgrund des positiven freien Cashflows sowie der Vereinbarung des Konsortialkreditvertrages über EUR 190 Mio. im Dezember 2023 erwartet die Geschäftsführung des Konzernmutterunternehmens für die Liquidität im Geschäftsjahr 2024 keine Engpässe und geht davon aus, dass die Zahlungsfähigkeit für den Planungszeitraum 2025 bis 2028 ebenfalls gesichert ist. Die Liquiditätsplanung nimmt dabei an, dass der vorgenannte Konsortialkreditvertrag stets bei Bedarf ausgereicht wird, die Gesellschafter der Konzernmuttergesellschaft sowie der Minderheitengesellschafter der Fritz Winter Eisengießerei GmbH & Co. KG keine oder nur geringe Entnahmen tätigen und die geplanten Investitionen zusätzlich durch alternative Finanzierungsmöglichkeiten, wie öffentliche Fördermittel oder die Beteiligung an der Finanzierung von Investitionen in neue Fertigungsverfahren und -anlagen durch Kunden, finanziert werden können.

Auf die Ertragslage im Geschäftsjahr 2022 hatten die allgemein steigenden Rohstoff- und Energiepreise einen starken Effekt. Der Gruppe gelang es mit den Kunden bereits bestehende Preisgleitklauseln weiterzuentwickeln, so dass es aus Preiseffekten, verursacht aus volatilen bzw. stark steigenden Preisen am Rohstoff- und Energiemarkt, keine wesentlichen negativen Effekte auf die Ertragslage des Konzerns gegeben hat. Der sich auf mehr als 35 % auf den deutschen Heimatmarkt, gefolgt von Umsätzen in den USA, Schweden und Niederlanden aufteilende Konzernumsatz in Höhe von EUR 950 Mio. wird zu 46,3 % (EUR 433 Mio.) im Segment Fahrwerk und zu 50,7 % (EUR 473 Mio.) im Segment Antrieb erzielt. Der Auftragsbestand gestaltet sich weiterhin positiv und hat sich gegenüber dem Vorjahr um rd. 10 % auf EUR 817 Mio. erhöht. Die Bruttomarge erreichte 38,2 % der Umsatzerlöse und lag damit um 5,5 Prozentpunkte unterhalb der im Geschäftsjahr 2021 erzielten in Höhe von 43,6 %. Ferner blieben die Preise für Überseecontainerkapazitäten erhöht, was sich auf das Exportgeschäft mit weiteren Verteuerungen niederschlug.

Der Materialaufwand liegt mit EUR 604 Mio. (Vorjahr: EUR 463 Mio.) bedingt durch Preiseffekte aus dem Rohstoff- und Energiebereich um rund EUR 141 Mio. oder 30,4 % über dem Vorjahr. Die Materialeinsatzquote lag im Geschäftsjahr 2022 bei 63,6 % (Vorjahr: 59,7 %) leicht über dem Vorjahr.

Die Personalaufwandsquote sank von 25,5 % auf 22,6 %. Dies ist im Wesentlichen begründet durch die überproportional gestiegenen Umsätze aufgrund der gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise. Als Sondereffekt bei den Personalaufwendungen ist die anteilig enthaltene Inflationsausgleichsprämie in Höhe von EUR 2 Mio. anzuführen.

Im Vergleich zum Vorjahr erhöhten sich die sonstigen betrieblichen Erträge um rund EUR 1 Mio. auf EUR 7 Mio. Der Anstieg bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen um insgesamt rund EUR 23 Mio. resultiert im Wesentlichen aus dem Anstieg der Instandhaltungs- und Verwaltungsaufwendungen.

Das Finanzergebnis verbesserte sich deutlich um rund EUR 4 Mio. auf EUR -7 Mio. für das Geschäftsjahr 2022. Dies ist insbesondere durch die geringere Zinskomponente der Pensionsverpflichtung begründet, während der Anteil in den Personalaufwendungen sich gegenüber dem Vorjahr erhöhte.

Im Geschäftsjahr 2022 wurde ein Konzernergebnis vor Steuern in Höhe von EUR 24 Mio. erzielt. Dies stellt eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr von rund EUR 29 Mio. dar. Die Umsatzrendite (EBT / Konzernumsatzerlöse) konnte damit auf 2,5 % (Vorjahr: -0,7 %) gesteigert werden. Im Geschäftsjahr 2022 wurde ein Konzernjahresüberschuss nach betrieblichen Steuern in Höhe von EUR 17 Mio. erzielt, was einer Rendite von 1,8 % entspricht. Das Mehrergebnis im Geschäftsjahr 2022 konnte federführend durch Steigerungen im Rohertrag, konterkariert durch gestiegene Personalaufwendungen, erreicht werden.

Die Wechselkurseinflüsse hatten keine wesentliche Auswirkung auf die Ertragslage des Konzerns.

4. Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Die Umsatzrendite (EBT / Konzernumsatzerlöse) als bedeutsamster finanzieller Leistungsindikator liegt mit 2,5 % gegenüber dem Vorjahr mit: -0,7 % deutlich über dem Niveau des Vorjahres. Die wirtschaftliche Eigenkapitalquote (Festkapitalanteile der Kommanditisten, Rücklagen und Gesellschafterkonten / Bilanzsumme) als weiterer bedeutsamer finanzieller Leistungsindikator liegt mit 36,5 % leicht unter dem Vorjahresniveau mit 37,3 %. Als weiterer Leistungsindikatoren ist die Produktionstonnage auf Gesellschaftsebene zu sehen, welche im Geschäftsjahr 2022 einen Rückgang von 447.800 Tonnen auf 431.300 Tonnen zu verzeichnen hatte.

Auch nichtfinanzielle Leistungsindikatoren werden regelmäßig ermittelt. Sie unterstützen die Gruppe bei der Führung und der langfristigen strategischen Ausrichtung der Unternehmensgruppe. Hier sind die Anzahl der Mitarbeiter (FTE) und die Anwesenheitsquote als bedeutsame nichtfinanzielle Leistungsindikatoren zu nennen. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren dienen nicht vorrangig zur Steuerung des Unternehmens. Vielmehr ermöglichen sie erweiterte Erkenntnisse über die Situation im Unternehmen.

III. Risiken, Chancen und Prognose der künftigen Entwicklung

1. Risiken

a) Risikomanagement

Ziel des Risikomanagementsystems ist es, auf allen Unternehmensebenen der Gruppe ein Risikobewusstsein zu schaffen und Risiken und Chancen transparent zu machen, damit sie systematisch in die unternehmerischen Entscheidungen einbezogen werden können.

Das Risikomanagement bei Fritz Winter umfasst die Gesamtheit aller Maßnahmen zu einem systematischen und transparenten Umgang mit Chancen und Risiken und ist durch seine Verzahnung mit den Controlling- und Steuerungsprozessen ein integraler Bestandteil der Unternehmensführung. Dabei werden Chancen und Risiken durch die jeweils Verantwortlichen anlassbezogen und im vierteljährlichen Turnus anhand ihrer wirtschaftlichen Bedeutung und ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit klassifiziert und an die Geschäftsführung kommuniziert. Zum Risikomanagement gehört es, Risiken durch frühzeitige und geeignete Maßnahmen der Gegensteuerung zu reduzieren oder ihren Eintritt ganz zu vermeiden.

Unter Berücksichtigung sämtlicher bekannter Tatsachen liegen derzeit keine Risiken vor, die den Fortbestand der Konzernobergesellschaft gefährden. Nachfolgend stellen wir die wesentlichen Risiken in der Reihenfolge ihrer Bedeutung dar.

b) Rohstoff-, Energie- und Personalkosten

Zur Herstellung der anspruchsvollen Produkte benötigt die Gruppe Rohstoffe und Energie, die auf den entsprechenden Beschaffungsmärkten bezogen werden. Die Einkaufspreise können je nach Marktsituation erheblich schwanken und somit die Kostenstrukturen belasten. Diesen Preisänderungsrisiken, aktuell hervorgerufen durch schwankende Rohstoffpreise aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Krisen, begegnet die Gruppe in zunehmendem Maße mit Preisgleitklauseln und Zuschlagsvereinbarungen in den Kundenverträgen und langfristigen Energieversorgungsverträgen. Manche Analysten erwarten für 2023 aufgrund der zunehmenden Elektrifizierung eine langfristige Nachfrage nach Metallen. Diesem Wettbewerb und daraus abgeleiteten Versorgungsrisiko wird sich die Gruppe zu stellen haben. Sofern steigende Rohstoff- und Energiekosten nicht an die Absatzmärkte weitergereicht werden könnten, würden wesentliche Risiken für den Konzern mit erheblicher Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entstehen.

Die Unternehmensgruppe unterhält ein Energiemanagementsystem. Als energieintensiver Konzern ist Fritz Winter auf eine störungsfreie Energieversorgung angewiesen. Doch bleibt die Unternehmensgruppe neben dem permanenten Risiko der Steigerung von Energiekosten, auch bedingt durch die sich aus dem Russland-Ukraine-Konflikt abzeichnende Bedrohung einer Energieverknappung, und der Entgelte für Übertragungsnetzbetreiber und Versorger von den gesetzlichen Herausforderungen aus den Umlagen des Gesetzes für erneuerbare Energien betroffen. Sollte es aufgrund des vorgenannten Konfliktes oder anderen gesamtwirtschaftlichen Krisen tatsächlich zu einer Verknappung der Gasversorgung kommen, könnte es zu einer Einschränkung der Produktion kommen. Ein permanentes Monitoring der Energieverfügbarkeit und die Allokation verfügbarer Ressourcen soll dieses Risiko minimieren.

Ein weiteres Risiko stellen signifikante Personalkostensteigerungen dar, die bei laufenden Produktserien in der Preisgestaltung üblicherweise nicht mehr berücksichtigt werden können. Dem Risiko wird mit Preisgleitklauseln und variablen Zuschlagsvereinbarungen in den Kundenverträgen begegnet.

Die Konzerngeschäftsführung geht davon aus, dass die Risiken, besonders in Bezug auf Beschaffungspreise und Energieversorgung, gegenüber den Chancen in der kurzen Frist ausgewogen sind.

c) Marktrisiken

Für den langfristigen unternehmerischen Erfolg der Unternehmensgruppe bleibt die Entwicklung der Automobilindustrie entscheidend. Hierbei bestimmen die eng miteinander verbundenen Themen Nachhaltigkeit und CO ₂ -Neutralität der Mobilität weiterhin den Diskurs. Inwieweit sich das ab 2035 in Kraft tretende europäische Verbot von Neuzulassungen von PKW mit herkömmlicher Verbrennertechnologie auch auf den Nutzfahrzeugsektor ausdehnt, ist gegenwärtig noch ungewiss. Langfristige, ganze Modellreihen betreffende Absatzverträge, sichern jedoch einen wesentlichen Umsatzanteil der kommenden Geschäftsjahre. Fritz Winter betrachtet das Risiko eines schrumpfenden Marktes für PKW mit Verbrennungsmotor daher als vorliegendes Risiko aber als gegenwärtig nicht von wesentlicher Bedeutung für den Konzern. Der Hauptgrund hierfür ist der sehr geringe Anteil von PKW-Zylinderblöcken am Gesamtumsatz. Das Geschäftsfeld Zylinderguss wird bei Fritz Winter stark von Motoren für schwere Nutzfahrzeuge dominiert.

Im Bremsscheiben-Markt zeichnet sich durch die Elektromobilität kein grundlegender Wandel ab. Es gibt auch bei Elektrofahrzeugen kein gleichwertiges Substitut für eine Bremsscheibe aus Eisenguss. Eine Veränderung am Markt für Bremsscheiben kann eintreten, wenn die hohen Investitionserfordernisse, die sich aus neuen Beschichtungsverfahren, als Ausfluss aus den Vorgaben zu Grenzwerten für Feinstaub-Emissionen der neuen Euro 7 Norm ergeben, für die Gruppe sich als nicht realisierbar herausstellen. Durch Entwicklungsprojekte im Bereich Langzeitbeschichtung von Bremsscheiben, die in den vergangenen Jahren durchgeführt wurden, sieht sich die Gruppe auf eine solche Veränderung vorbereitet.

Die Konzerngeschäftsführung geht davon aus, dass die Risiken, besonders in Bezug auf die zunehmende Elektromobilität und die neue Euro 7 Norm gegenüber den Chancen ausgewogen sind.

d) Finanzierungsrisiken

Der Konzern ist im Wesentlichen durch Bankkredite eines Bankenkonsortiums finanziert. Der Konsortialkreditvertrag wurde im Geschäftsjahr 2017 mit einem Konsortium aus sieben Banken für eine Laufzeit von fünf Jahren abgeschlossen. Die zwei vereinbarten Verlängerungsoptionen von jeweils einem Jahr wurden ausgeübt, sodass EUR 70 Mio. (RCF-Tranche des Konsortialkreditvertrages) im Februar 2024, sofern und inwieweit in Anspruch genommen, zur Rückzahlung fällig werden. Die Rückzahlung der vorgenannten RCF-Tranche und weiterer Finanzierungsbedarf aufgrund von geplanten Investitionen machten eine Anschlussfinanzierung notwendig. Der geplante Liquiditätsbedarf konnte durch den Abschluss eines Konsortialkreditvertrages aus sieben Konsortialbanken vorerst sichergestellt werden. Die Fritz Winter Eisengießerei GmbH & Co. KG schloss als Kreditnehmerin im Dezember 2023 einen Konsortialkreditvertrag über EUR 190 Mio. und einer Laufzeit von fünf Jahre (sowie von zwei Verlängerungsoptionen von jeweils einem Jahr) ab. Garantiegeber ist neben der Fritz Winter Eisengießerei GmbH & Co. KG auch die Fritz Winter North America LP

Erste Auszahlungen zu dem im Dezember 2023 unterzeichneten Konsortialkreditvertrag sollen im 1. Quartal 2024 erfolgen. Die Auszahlungsvoraussetzungen sind gemäß der Geschäftsführung erfüllt. Die Closing-Documents wurden zum 16. Februar 2024 vollständig dem Agenten des Bankenkonsortiums vorgelegt.

Der Konsortialkreditvertrag ermöglicht neben der RCF-Tranche und dem Term Loan in Höhe von EUR 190 Mio. noch bilaterale Kredite mit Hausbanken, Förderdarlehen, Finance Lease Vereinbarungen sowie Factoring. Damit wäre insgesamt ein Finanzierungsvolumen von EUR 450 Mio. möglich.

Im Konsortialkreditvertrag ist als Finanzkennzahl der Nettoverschuldungsgrad fixiert, der im Kreditvertrag definierte Obergrenzen nicht überschreiten darf. Für den Fall der Überschreitung sieht der Kreditvertrag ein außerordentliches Kündigungsrecht vor. Ein Überschreiten der Obergrenzen der Finanzkennzahl und eine anschließende außerordentliche Kündigung der Konsortialbank stellt ein wesentliches Risiko, bis hin zum Bestandsrisiko, dar. Im Rahmen der Unternehmensplanung bis einschließlich dem Geschäftsjahr 2028 geht die Konzerngeschäftsführung jedoch davon aus, dass die fixierten Finanzkennzahlen eingehalten werden und somit keine bestandsgefährdenden Liquiditätsrisiken bestehen.

Des Weiteren ist die Gruppe für die Finanzierung wesentlich von expliziten oder impliziten Gesellschafterdarlehen abhängig. Die Gruppe geht davon aus, dass die Gesellschafter auch zukünftig die finanziellen Mittel bereitstellen und keine Umfinanzierung erfolgen muss. Die Gesellschafter der Fritz Winter Eisengießerei GmbH & Co. KG haben gegenüber dem Bankenkonsortium eine Nachrangigkeits- und Kapitalbelassungserklärung unterzeichnet.

Würden die Gesellschafter oder die Konsortialkreditgeber dem Konzern die finanziellen Mittel nicht weiterhin zur Verfügung stellen und könnte kurzfristig keine entsprechende Refinanzierung sichergestellt werden, würde ein bedeutsames Finanzierungsrisiko mit wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entstehen.

e) Sonstige Risiken

Weitere Risiken, die die Konzerngeschäftsführung als nicht bedeutsam betrachtet, werden ebenfalls im Rahmen des Risikomanagementsystems ständig überwacht. Hierzu zählen die nachfolgend angeführten Risiken.

Die Produktion von Gießereierzeugnissen setzt eine ausreichende Verfügbarkeit von geeignetem Gießereisand voraus. Würde dieser Sand verknappen, ergäbe sich hieraus ein bedeutsames Beschaffungsrisiko für die Unternehmensgruppe. Fritz Winter bewertet gegenwärtig die Eintrittswahrscheinlichkeit als gering, sodass hier kein gesondert bewertetes Risiko vorliegt.

Neben dem Mobilitätswandel hat der Megatrend Nachhaltigkeit für CAM noch den wesentlichen Aspekt der Reduzierung des CO ₂ -Fußabdrucks, oder allgemeiner des ökologischen Fußabdrucks der Produkte bzw. der Produktion. Dieses ist für alle Gießereien weltweit ein herausforderndes Themenfeld, da unter anderem durch das Erschmelzen des Eisens erhebliche CO ₂ -Emissionen direkt oder indirekt (über den Stromverbrauch) erzeugt werden. Auch aus diesem Grund hat die Gruppe "Nachhaltigkeit" als ein wesentliches Handlungsfeld in die konzernweite Unternehmensstrategie für die kommenden fünf Geschäftsjahre aufgenommen. Neben der grundsätzlichen Verringerung von Emissionen steht im Vordergrund, die Vorteile von neuen, ressourcenschonenden Produktionsverfahren transparent zu machen und eine Führungsrolle hinsichtlich von Nachhaltigkeit im Industrievergleich der Gießereiindustrie einzunehmen. Um dem Risiko ggf. auch aus einer restriktiven gesetzlichen Vorgabe zur Reduzierung des CO ₂ -Fußabdrucks entgegenzuwirken, hat die Gruppe mit einer Dekarbonisierungsstrategie begonnen. Ein erster Schritt wird die Abschaltung und der Ersatz von gasbetriebenen Öfen sein.

In den vorangegangenen Geschäftsjahren hat die weitere Verbreitung der Coronavirus-Pandemie und der damit verbundenen Krankheit zu einer wesentlichen Verschlechterung der Bedingungen für die Weltwirtschaft geführt. Für Fritz Winter hat sich diese Entwicklung mittelbar nachteilig auf das Geschäft und die Ertragslage im Geschäftsjahr 2022 ausgewirkt. Weiterhin birgt die Coronavirus-Pandemie erhebliche Risiken für die Lieferketten und damit indirekt für den Absatz der Leistungen der Unternehmensgruppe. Diese Auswirkungen könnten beispielsweise durch Einschränkungen der Geschäftstätigkeit der Lieferanten und von Fritz Winter selbst, durch Einschränkungen von Behörden aufgrund regionaler, nationaler oder internationaler Auflagen und durch die Nichtverfügbarkeit kritischer Arbeitskräfte verursacht werden. Dies hätte Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Waren und Betriebsmittel sowie auf das Verkaufsvolumen der Unternehmensgruppe. Die Coronavirus-Pandemie sowie jede andere Pandemie, Epidemie oder der Ausbruch von Infektionskrankheiten könnten sich erheblich nachteilig auf die Geschäfts-, Ertrags- und Finanzlage sowie den Cashflow des Konzerns auswirken. Das Risiko schätzt Fritz Winter dennoch für gering ein, da aktuelle Infektionszahlen niedrig sind und die Krankheitsverläufe sich meist als mild gestalten.

Die Invasion russischer Truppen in die Ukraine hat in vielen Branchen Liefereinschränkungen bei Zukäufen aus der Ukraine ausgelöst. Gegenwärtig war die Gruppe nicht bedeutsam direkt oder indirekt betroffen. Es besteht die Gefahr einer weiteren Verschärfung der Konfliktsituation und möglicher Vergeltungsmaßnahmen Russlands. Ferner würden weitere Sanktionen mit Bezug auf den Kapitalmarkt und den Import und Export von Gütern und Rohstoffen spürbare Folgen haben und könnten zu schwer abschätzbaren Auswirkungen führen. Aufgrund der aktuellen Situation und politischen Gemengelage wird der Eintritt des Risikos aber als geringes Risiko eingestuft. Es ergeben sich unwesentliche Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit.

Die technischen Prozessrisiken sowie die Risiken in den übrigen Geschäftsabläufen, unter anderem in Vertrieb, Einkauf, IT, Personal und Umwelt, werden durch ISO-Zertifizierungen sowie Qualitätsmanagementsysteme analysiert bzw. gesteuert. In allen genannten Bereichen sind risikomindernde Aktivitäten definiert worden und befinden sich in der Umsetzung. Insgesamt begegnet CAM den Risiken mit einem umfangreichen Bündel an Maßnahmen, wie z. B. Kostenmanagement, flexibler Anpassung des Personaleinsatzes im Rahmen betrieblich vereinbarter Sonderlösungen, Intensivierung der Vertriebsaktivitäten, Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs sowie der ständigen Überwachung der Einhaltung vereinbarter Zahlungsbedingungen.

f) Gesamtbewertung der Risikosituation

Die Gesamtbeurteilung der gegenwärtigen Risikosituation ergibt, dass für die CAM Eisenholding GmbH & Co. KG keine den Fortbestand des Unternehmens gefährdenden Risiken bestehen. Die Chancen und Risiken sieht die Geschäftsführung insgesamt als ausgewogen an.

2. Chancen

Im November 2022 wurde der Vorschlag der Europäischen Kommission zu der neuen Euro-7-Verordnung veröffentlicht und am 18. Dezember 2023 in Brüssel vom Ministerrat und EU-Parlament mit Anpassungen verabschiedet. Die Verordnung sieht ab voraussichtlich dem Kalenderjahr 2026 erstmals eine Limitierung des durch die Bremsanlage emittierten Feinstaubs vor. Für rein elektrische PKW und Transporter soll ein spezifischer Grenzwert von 3 mg/km im Standardfahrzyklus gelten, für alle übrigen Antriebsstränge 7 mg/km. In der Vereinbarung sind auch spezifische Grenzwerte für schwere Transporter enthalten, nämlich 5 mg/km für reine Elektrofahrzeuge und 11 mg/km für andere Antriebsstränge. Technisch kann die Feinstaubreduzierung über eine verschleißresistente Hartmetallschicht, die mittels eines Lasers auf die Eisengussscheibe aufgetragen wird (LMD= Laser Metal Deposit), oder über Trommelbremsen realisiert werden.

Für die Unternehmensgruppe ergibt sich die Chance, dass die in den vergangenen Jahren im eigenen Unternehmen gewonnenen Ergebnisse aus der LMD-Basisentwicklung nun zum Tragen kommen. Im Vorgriff auf die erwarteten Emissionsgrenzwerte sind im Geschäftsjahr 2022 umfangreiche Entwicklungstätigkeiten durchgeführt worden, sowohl im Bereich der Produkteentwicklung (z.B. Beschichtungsmaterial oder Schichtdicke) als auch im Bereich Prozessentwicklung (Laserleistung, Pulverzuführung, Schleifprozess oder Schmelzbadüberwachung). Ferner werden von Kunden Lösungen im Bereich der Leichtbaubremsscheiben nachgefragt.

Ziel ist es nun, die in den vergangenen Jahren entwickelten Lösungen, insbesondere die Cast-In Scheibe, nun von der Kleinserienfertigung auf die Großserie umzustellen.

Zusammenfassend geht die Konzerngeschäftsführung davon aus, dass sich aus den Produktanforderungen aufgrund der Euro-7-Verordnung und im Bereich der Leichtbaubremsscheiben, entsprechende Finanzierbarkeit der dafür notwendigen Investitionen und technische Realisierbarkeit vorausgesetzt, wesentliche Chancen für den Konzern ergeben.

Im Geschäftsjahr 2022 wurden zudem erste Untersuchungen durchgeführt, wie Eisenguss für elektrische LKW-Achsen eingesetzt werden kann. Das Entwicklungsteam hat den Produktionsstart von drei Truck-Motoren (Kopf und Block) vorbereitet, die allesamt im ecoCasting-Prozess gefertigt werden und im Geschäftsjahr 2023 in die Großserienfertigung gehen sollen. Im Hinblick auf das gesteigerte Kundeninteresse für ecoCasting wurde im Geschäftsjahr 2022 ein Projekt gestartet, um diesen automatisiert und damit in der Großserie darstellen zu können.

Zusammenfassend geht die Konzerngeschäftsführung davon aus, dass sich aus dem ecoCasting-Verfahren wesentliche Chancen für den Konzern ergeben.

Die Gruppe stellt mit dem Werk der Tochtergesellschaft in Kentucky und durch die Produktionspartnerschaft in China einen von wenigen Herstellern von Bremsscheiben dar, der weltweite Qualitäts-, Entwicklungs- und Produktionsverantwortung für globale OEM-Plattformen übernehmen könnte. Dennoch setzte die Gruppe im Bereich "Antrieb" bisher ausschließlich auf die Produktion in Deutschland. Aufgrund des anhaltenden Trends zur Lokalisierung der Automobilproduktion bei gleichzeitiger Sicherstellung global einheitlicher Qualitätsstandards könnten sich auch für diesen Bereich in der Zukunft weitere Chancen durch eine Produktion an den weiteren Standorten der Unternehmensgruppe ergeben.

3. Prognose

In den Industriestaaten wird das reale BIP im Kalenderjahr 2023 laut der Prognose des IMF um rund 1,5 % gegenüber dem Vorjahr wachsen. Für das Kalenderjahr 2024 wird ein Wirtschaftswachstum von rund 1,4 % erwartet. Das weltweite BIP-Wachstum wird für das vergangene Kalenderjahr 2023 auf rund 3,0 % geschätzt. Im laufenden Kalenderjahr 2024 wird sich laut IMF das globale Wachstum laut Prognosen verlangsamen und geschätzt 2,9 % betragen. ^[18] Dieser Rückgang würde nur durch die weltweiten Rezessionen bedingt durch die Corona-Pandemie sowie durch die globale Finanzkrise übertroffen und würde das drittschwächste Wachstum in den letzten drei Jahrzehnten bedeuten. Die Gründe für den prognostizierten Rückgang seien die politischen Maßnahmen zur Eindämmung der hohen Inflation und die Verschlechterung der finanziellen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Auch anhaltende Störungen durch den Russland-Ukraine-Konflikt seien ursächlich.

Der IMF rechnet für das Kalenderjahr 2023 mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland gegenüber dem Vorjahr von -0,5 % und korrigiert somit seine Juliprognose weiter nach unten, welche ein Wachstum beim Bruttoinlandsprodukt von -0,3 % für das Jahr 2023 vorhersah. Die Korrektur sei bedingt durch die gesunkenen, jedoch immer noch auf hohem Niveau sich befindenden, Großhandelspreise für Gas und Strom. Auch die hohe Inflation führe zu Rückgängen im privaten Konsum. Für das Jahr 2024 prognostiziert der IMF ein Wachstum des deutschen Bruttoinlandsprodukts von 0,9 %. ^[19]

Für die EU, USA und Japan prognostiziert der IMF jeweils ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts im Kalenderjahr 2023 von 0,7 %, 22,1 % und 2,0 %. Im Vergleich schneiden die Schwellen- und Entwicklungsländer mit einem durchschnittlichen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 4,0 % gegenüber den Industrienationen von 1,5 % im Jahr 2023 besser ab. Innerhalb der Schwellen- und Entwicklungsländer sticht Indien mit den höchsten prognostizierten Wachstumsraten heraus. Im Jahr 2023 erwartet der IMF für Indien ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 6,3 %. Für das Folgejahr fallen die Prognosen erneut auf eine hohe Wachstumsrate von 6,3 %. Für China werden Wachstumsraten von 5,0 % für 2023 und 4,2 % für 2024 erwartet. Bedeutsame Volkswirtschaften wie Brasilien und Mexico liegen deutlich hinter dieser Prognose: Brasilien mit 3,1 % im Jahr 2023 und 1,5 % im Jahr 2024, Mexiko mit 3,2 % im Jahr 2023 und 2,1 % in 2024. ^[20]

Der VDA konstatiert für das Kalenderjahr 2023 weltweit ein Absatzplus von 6 % auf 75,7 Mio. Einheiten verkaufter PKW. Dies wäre zwar ein Wachstum im Gegensatz zum Kalenderjahr 2022, jedoch würde das Vorkrisenniveau von 2019 noch immer nicht erreicht werden. ^[21] Der deutsche Markt konnte im Kalenderjahr 2023 laut VDA ein Absatzplus von rund 18 % gegenüber dem Vorjahr erreichen. Die Pkw-Inlandsproduktion erreichte im Dezember 2023 ein Volumen von 264.500 Einheiten Insgesamt liefen 2023 somit 4,1 Mio. Pkw von den Bändern. Im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 lag die Produktion allerdings noch um 12 Prozent unter dem damaligen Wert. ^[22] Zudem wird vom VDA festgehalten, dass die Reduzierung der Förderung der E-PKW den Markt ausgebremst hatte. Im Bereich der Nutzfahrzeuge wird bei den Zulassungszahlen für das Kalenderjahr 2023 ein Plus von 4 % gegenüber dem Vorjahr in Europa erwartet, in den USA von 5 % und in China von 10 %. Für den deutschen Markt wird ein Absatzplus von 4 % und somit einedurchschnittlichen Anstieg im europäischen Vergleich erwartet. ^[23] Betreffend der Entwicklung der Branche im Kalenderjahr 2024 sind sich die Experten gegenwärtig noch uneinig.

Resultierend aus der Pandemie und den Hableiter-Mangel bedingten Lieferengpässen verfügt die deutsche Gießereiindustrie im Bereich Fahrzeugbau zu Beginn des Jahres 2023 über einen sehr hohen Auftragsbestand. Die Nachfrage nach Fahrzeugen wird laut Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie (BDG) aber weiterhin inflationsbedingt moderat sinken. Nichtsdestotrotz wird für das Jahr 2023 ein Produktionsplus von 6 % erwartet. Allein 5 % seien durch den Hochlauf der Teslaproduktion in Brandenburg bedingt. Im Bereich des Maschinenbaus liegt für die erste Jahreshälfte 2023 ein guter Auftragsbestand vor. Im weiteren Jahresverlauf wird ein Nachfragerückgang erwartet und daher ein Produktionsrückgang von 2 % über alle Sparten. Für die Gießereiindustrie in Gänze wird durch den BDG im Jahr 2023 daher ein Stagnieren der Gussproduktion erwartet, allerdings bestehe ein Abwärtsrisiko. Dementgegen wird jedoch ein Umsatzwachstum von rund 10 % gegenüber dem Vorjahr prognostiziert, welches durch die Energiepreise und Lohnkosten getrieben sei. Die Energie- und Mobilitätswende soll auch weiterhin die Gießereiindustrie beeinflussen. Die zeitlich enger gesetzten Zielmarken der Dekarbonisierung des Verkehrssektors sollen auch im Jahr 2023 zu entsprechenden Effekten führen. ^[24] Die eingetrübte Marktaussicht bestätigt auch der Geschäftsklimaindikator (BCI). Nachdem die Entwicklung von Stahl- und Eisengießereien gegenüber Nichteisenmetallgießereien in den letzten Monaten gegenläufig war, beurteilen nun die Gießereien aller Werkstoffgruppen für Juni 2023 ihre Geschäftslage derzeit negativer als im Vormonat. Der BCI sinkt im Juni um 0,13 Punkte. Der Index liegt damit nun auf 0,06 Punkten und ist nun fast wieder auf dem Stand von Ende 2020. Insgesamt sind die Verkaufspreiserwartungen für den kommenden Monat zusammen mit dem aktuellen Produktionsniveau und den Auftragsbeständen rückläufig. ^[25]

Aufgrund der immer noch nicht überwundenen Corona-Pandemie und des Russland-Ukraine-Konfliktes und den damit einhergehenden Preisvolatilitäten, insbesondere bei Material- und Energiebeschaffungen, ist es das wichtigste Ziel für das Geschäftsjahr 2023 die wirtschaftliche Stabilität des Konzerns sicherzustellen und die Unternehmensgruppe auf Änderungen von gesetzlichen Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel der Euro-7-Norm, der CO ₂ -Reduktion und dem Verbot von Verbrennertechnologie vorzubereiten. Zu den Maßnahmen der Sicherung der wirtschaftlichen Stabilität gehören zum Beispiel die Einführung neuer Arbeitszeitmodelle in ausgewählten Abteilungen in Vorbereitung auf eine neue Betriebsvereinbarung zur Arbeitszeit, welche gesamtheitlich im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2023 abgeschlossen werden konnte. Ferner sollen flexible Kundenvereinbarungen die Volatilität auf den Material- und Energiemärkten für Fritz Winter weiterhin kontrollierbar machen. Dennoch ist auch für das Geschäftsjahr 2023 nicht auszuschließen, dass es bei einer erneuten Verschärfung der Corona-Pandemie oder bei andauernden weltpolitischen Unruhen, die Einfluss auf die Lieferketten nehmen, zu Begebenheiten kommen könnte, in denen kurzfristige Maßnahmen zur Kostenreduzierung ergriffen werden müssen. Die Stabilitätsmaßnahmen werden auch das Geschäftsjahr 2024 prägen.

Weiterhin hat die Sicherstellung der Liquidität der Unternehmensgruppe höchsten Stellenwert. In diesem Kontext war es Ziel die Finanzierung des Konzerns durch die Vereinbarung eines neuen Konsortialkreditvertrages zu sichern. Die Fritz Winter Eisengießerei GmbH & Co. KG schloss im Dezember 2023 einen Konsortialkreditvertrages über EUR 190 Mio. ab. Erste Auszahlungen sollen im 1. Quartal 2024 erfolgen. Damit konnte der Liquiditätsbedarf zum Status Quo sowie auch der für geplante Investitionen im Geschäftsjahr 2024 gedeckt werden. Im Geschäftsjahr 2024 plant die Gruppe zwei neue Tigelöfen anzuschaffen und damit einen Kupolofen obsolet zu machen, als Teil der Modernisierungs- und Dekarbonisierungsstrategie der Gruppe.

Die Konzerngeschäftsführung geht davon aus, dass im Geschäftsjahr 2023 sowohl die Produktionstonnage als auch das Konzernergebnis vor Steuern (EUR 17 Mio.) auf einem Niveau analog dem Vorjahr gehalten werden kann. Gleiches gilt für die Umsatzrendite des Konzerns mit 1,7 % für das Geschäftsjahr 2023. Die Konzerneigenkapitalquote wird aufgrund steigender Geschäftsaktivitäten und dem damit verbundenen Anwachsen der Konzernbilanzsumme leicht rückläufig gegenüber dem Geschäftsjahr 2022 und bei rund 25 % erwartet.

Für das Geschäftsjahr 2024 sieht die Konzerngeschäftsführung ein Jahr der Konsolidierung voraus, wonach der Wachstumskurs fortgesetzt werden soll. Auch die Markteintrübung ist in der Prognose berücksichtigt. Das Konzernergebnis vor Steuer für 2024 soll bei EUR 8 Mio. und einer Umsatzrendite von 0,8 % liegen. Die Konzerneigenkapitalquote wird planmäßige rund 20 % erreichen.

Nicht in dieser Prognose enthalten sind:

• eine Ausweitung der Konfliktsituation außerhalb der Ukraine

• eine zusätzliche signifikante Steigerung oder ein signifikanter Rückgang der Energie- und Rohstoffpreise, unter anderem durch den Krieg in der Ukraine beziehungsweise bedingt durch die damit zusammenhängenden Sanktionen

Mögliche weitere Auswirkungen des Krieges in der Ukraine oder die erneute Ausbreitung der Corona-Pandemie sind derzeit nicht abschätzbar und damit auch nicht in der Prognose enthalten. Ebenfalls nicht in der Prognose sind Auswirkungen des Konfliktes im Nahen Osten enthalten, wobei die Konzerngeschäftsführung nach aktueller Kenntnislage die Auswirkungen von diesem auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns für untergeordnet einschätzt.

Stadtallendorf, den 1. März 2024

CAM Eisenholding GmbH & Co. KG
vertreten durch die Komplementärin
C. Winter Verwaltungs GmbH
Stadtallendorf

diese vertreten durch ihre Geschäftsführung

Christian Winter, Geschäftsführer

^[1] Wirtschaftsdienst, 102. Jahrgang, 2022, Heft 12, S. 979-980.

^[2] IMF, World Economic Outlook (WEO), July 2023.

^[3] IMF, World Economic Outlook (WEO), July 2023.

^[4] IMF, World Economic Outlook (WEO), July 2023.

^[5] Statistisches Bundesamt (Destatis), Pressemitteilung Nr. 020 vom 13. Januar 2023.

^[6] Statistisches Bundesamt (Destatis), Pressemitteilung Nr. 022 vom 17. Januar 2023.

^[7] https://www.vda.de/de/themen/automobilindustrie/neuzulassungen-pkw-und-e-pkw/international (Abruf: 17.01.2024).

^[8] https://www.vda.de/de/themen/automobilindustrie/neuzulassungen-pkw-und-e-pkw/international (Abruf: 17.01.2024).

^[9] https://www.vda.de/de/themen/automobilindustrie/neuzulassungen-pkw-und-e-pkw/national (Abruf: 17.01.2024).

^[10] https://www.vda.de/de/themen/automobilindustrie/neuzulassungen-pkw-und-e-pkw/national (Abruf: 17.01.2024).

^[11] https://www.vda.de/de/themen/automobilindustrie/neuzulassungen-pkw-und-e-pkw/national (Abruf: 17.01.2024).

^[12] VDA-M._Statistik_0123, VDA-Mitteilungen - Bereich Statistik Januar 2023.

^[13] KBA, Pressemitteilung Nr. 01/2023 Fahrzeugzulassungen im Dezember 2022 - Jahresbilanz; VDA-M._Statistik_0123, VDA-Mitteilungen - Bereich Statistik Januar 2023.

^[14] https://www.vda.de/de/themen/automobilindustrie/neuzulassungen-pkw-und-e-pkw/international (Abruf: 17.01.2024).

^[15] https://www.vda.de/de/themen/automobilindustrie/neuzulassungen-pkw-und-e-pkw/international (Abruf: 17.01.2024).

^[16] https://www.vda.de/de/presse/Pressemeldungen/2023/230118_PM_Internationale_Automobilmaerkte_2022_
Europa_Japan_und_USA_mit_Rueckgaengen (Abruf: 17.01.2024).

^[17] BDG-Mustertext für Geschäftsberichte, Berichtsjahr 2022

^[18] IMF, World Economic Outlook (WEO), October 2023.

^[19] IMF, World Economic Outlook (WEO), October 2023.

^[20] IMF, World Economic Outlook (WEO), October 2023.

^[21] VDA, Pressemitteilung vom 20. Juli 2023, VDA passt Markt- und Produktionsprognosen an.

^[22] VDA, Pressemitteilung vom 4. Januar 2024, Pkw-Produktion in Deutschland 2023: Deutliches Plus gegenüber Vorjahresniveau.

^[23] VDA, Pressemitteilung vom 11. Januar 2023, VDA-Präsidentin Hildegard Müller: "Standort- und Wettbewerbspolitik unterstützt Klimapolitik".

^[24] BDG-Mustertext für Geschäftsberichte, Berichtsjahr 2022.

^[25] https://www.gifa.de/de/Media_News/News/Juni_2023_Schlechte_Stimmung_in_der_europ%C3%A4ischen_Gie%C3%9Fereiindustrie (Abruf: 17.01.2024).

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022

AKTIVA

	31.12.2022		31.12.2021
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten		6.724		7.123
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	80.905		79.077
2. technische Anlagen und Maschinen	83.453		94.839
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	8.894		9.523
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	9.852		10.224
		183.104		193.663
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	43		43
2. sonstige Ausleihungen	3		3
		46		46
		189.874		200.832
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	39.341		36.760
2. unfertige Erzeugnisse	46.756		39.243
3. fertige Erzeugnisse und Waren	13.490		12.188
4. geleistete Anzahlungen	77		66
		99.664		88.257
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	76.921		58.011
2. Forderungen gegen Gesellschafter	39		40
3. sonstige Vermögensgegenstände	16.115		19.840
		93.075		77.891
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten		19.061		22.895
		211.800		189.043
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		364		269
		402.038		390.144
PASSIVA
	31.12.2022		31.12.2021
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
A. EIGENKAPITAL
I. Kapitalanteile der Komplementärin	0		0
II. Kapitalanteile der Kommanditisten	10		10
III. Rücklagen	111.336		108.223
IV. Konzern-Bilanzverlust	-36.095		-28.634
V. nicht beherrschende Anteile	26.736		30.302
VI. Eigenkapitaldifferenz aus
Währungsumrechnung	-464		-1.251
		101.523		108.650
B. RÜCKSTELLUNGEN
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	98.333		87.336
2. Steuerrückstellungen	4.177		1.025
3. sonstige Rückstellungen	28.999		24.600
		131.509		112.961
C. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	63.873		67.243
2. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	3.589		3.396
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	46.771		52.906
4. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	45.254		36.814
5. sonstige Verbindlichkeiten	9.519		8.174
		169.006		168.533
		402.038		390.144

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

	2022		2021
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
1. Umsatzerlöse		949.657		775.575
2. Erhöhung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen		8.815		19.019
3. andere aktivierte Eigenleistungen		504		534
4. sonstige betriebliche Erträge		7.419		6.661
5. Materialaufwand:
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	550.956		445.188
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	53.017		18.158
		603.973		463.346
6. Personalaufwand:
a) Löhne und Gehälter	169.081		164.968
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	45.473		32.426
		214.554		197.394
7. Abschreibungen:
auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		40.261		36.376
8. sonstige betriebliche Aufwendungen		76.268		98.827
9. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	87		112
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	7.288		11.248
		-7.201		-11.136
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		6.171		1.578
12. Konzern-Ergebnis nach Steuern		17.967		-6.868
13. sonstige Steuern		482		295
14. Konzern-Jahresüberschuss (Vj.: -fehlbetrag)		17.485		-7.163
15. Gutschrift auf Verbindlichkeitenkonten		-15.395		-2.339
16. Gutschrift auf Rücklagenkonten		-3.113		0
17. Anteil nicht beherrschender Anteile am Konzernergebnis		-6.438		2.625
18. Konzernergebnis nach Verwendungsrechnung		-7.461		-6.877
19. Konzernverlustvortrag		-28.634		-21.757
20. Konzern-Bilanzverlust		-36.095		-28.634

Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2022

Beträge in TEUR	01.01.-31.12. 2022	01.01.-31.12. 2021
Konzern-Jahresüberschuss (Vj.: -fehlbetrag)	17.485	-7.163
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	40.261	36.376
Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	-261	-322
Zunahme / Abnahme der Rückstellungen	12.695	-89
Sonstige zahlungsunwirksame Veränderungen	1.407	0
Zunahme / Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-26.685	-30.091
Zunahme / Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie
anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-4.597	24.526
Gewinn / Verlust aus Verkäufen von Gegenständen des Anlagevermögens	-7	-1
Zinsaufwendungen / Zinserträge	7.201	11.117
Aufwendungen / Erträge aus außergewöhnlichen Posten	-2.657	0
Ertragsteueraufwand / -ertrag	6.171	1.578
Ertragsteuerzahlungen	-3.019	-3.067
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	47.994	32.864
Auszahlungen für Investitionen in Gegenstände des immateriellen Anlagevermögens	-598	-412
Auszahlungen für Investionen in das Sachanlagevermögen	-22.991	-19.730
Einzahlungen aus dem Abgang von Gegenständen des Sachanlagevermögens	16	119
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen	0	-19
Erhaltene Zinsen	87	4
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-23.486	-20.038
Auszahlungen aus der Abnahme der Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	-18.405	-8.131
Einzahlung aus der Aufnahme von Krediten	-17.354	6.317
Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten	13.984	-11.017
Gezahlte Zinsen	-4.587	-1.808
Einzahlungen aus erhaltenen Zuschüssen / Zuwendungen	2.657	0
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-23.705	-14.639
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds	803	-1.813
Wechselkursbedingte Änderung des Finanzmittelfonds	-4.674	-4.306
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	23.056	29.175
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	19.185	23.056
- davon Kasse / Bank	19.061	22.895
- durch Forderungsverkauf zur Verfügung stehende Mittel	124	161

Konzerneigenkapitalspiegel für das Geschäftsjahr 2022

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Kapitalanteile	Rücklagen
	Kapitalanteile der Kommanditisten	Rücklage gemäß Gesellschaftsvertrag	Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung
Stand am 1. Januar 2021	10	112.389	-2.917
Erhöhung/-herabsetzung der Kapitalanteile	0	0	0
Einforderung/Einzahlung bisher nicht eingeforderter Kapitalanteile	0	0	0
Gutschrift auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital	0	0	0
Einstellung in/Entnahme aus Rücklagen	0	-4.166	0
Währungsumrechnung	0	0	1.666
Konzernjahresüberschuss/ -fehlbetrag	0	0	0
Stand am 31. Dezember 2021	10	108.223	-1.251
Erhöhung/-herabsetzung der Kapitalanteile	0	0	0
Einforderung/Einzahlung bisher nicht eingeforderter Kapitalanteile	0	0	0
Gutschrift auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital	0	0	0
Einstellung in/Entnahme aus Rücklagen	0	0	0
Währungsumrechnung	0	0	787
Konzernjahresüberschuss/ -fehlbetrag	0	3.113	0
Stand am 31. Dezember 2022	10	111.336	-464

Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Konzern- Bilanzergebnis, das dem Mutterunternehmen zuzurechnen ist	Summe
Stand am 1. Januar 2021	-21.757	87.725
Erhöhung/-herabsetzung der Kapitalanteile	0	0
Einforderung/Einzahlung bisher nicht eingeforderter Kapitalanteile	0	0
Gutschrift auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital	-2.339	-2.339
Einstellung in/Entnahme aus Rücklagen	0	-4.166
Währungsumrechnung	0	1.666
Konzernjahresüberschuss/ -fehlbetrag	-4.538	-4.538
Stand am 31. Dezember 2021	-28.634	78.348
Erhöhung/-herabsetzung der Kapitalanteile	0	0
Einforderung/Einzahlung bisher nicht eingeforderter Kapitalanteile	0	0
Gutschrift auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital	-15.395	-15.395
Einstellung in/Entnahme aus Rücklagen	0	0
Währungsumrechnung	0	787
Konzernjahresüberschuss/ -fehlbetrag	7.934	11.047
Stand am 31. Dezember 2022	-36.095	74.787

Nicht beherrschende Anteile

	Nicht beherrschende Anteile vor Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung und Jahresergebnis	Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Eigenkapitaldifferenzen aus Währungsumrechnung	Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Gewinne / Verluste
Stand am 1. Januar 2021	33.791	-1.571	867
Erhöhung/-herabsetzung der Kapitalanteile	0	0	0
Einforderung/Einzahlung bisher nicht eingeforderter Kapitalanteile	0	0	0
Gutschrift auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital	0	0	-1.056
Einstellung in/Entnahme aus Rücklagen	0	0	0
Währungsumrechnung	0	896	0
Konzernjahresüberschuss/ -fehlbetrag	0	0	-2.625
Stand am 31. Dezember 2021	33.791	-675	-2.814
Erhöhung/-herabsetzung der Kapitalanteile	0	0	0
Einforderung/Einzahlung bisher nicht eingeforderter Kapitalanteile	0	0	0
Gutschrift auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital	0	0	-10.480
Einstellung in/Entnahme aus Rücklagen	0	0	0
Währungsumrechnung	0	476	0
Konzernjahresüberschuss/ -fehlbetrag	0	0	6.438
Stand am 31. Dezember 2022	33.791	-199	-6.856

	Summe	Konzerneigenkapital Summe
Stand am 1. Januar 2021	33.087	120.812
Erhöhung/-herabsetzung der Kapitalanteile	0	0
Einforderung/Einzahlung bisher nicht eingeforderter Kapitalanteile	0	0
Gutschrift auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital	-1.056	-3.395
Einstellung in/Entnahme aus Rücklagen	0	-4.166
Währungsumrechnung	896	2.562
Konzernjahresüberschuss/ -fehlbetrag	-2.625	-7.163
Stand am 31. Dezember 2021	30.302	108.650
Erhöhung/-herabsetzung der Kapitalanteile	0	0
Einforderung/Einzahlung bisher nicht eingeforderter Kapitalanteile	0	0
Gutschrift auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital	-10.480	-25.875
Einstellung in/Entnahme aus Rücklagen	0	0
Währungsumrechnung	476	1.263
Konzernjahresüberschuss/ -fehlbetrag	6.438	17.485
Stand am 31. Dezember 2022	26.736	101.523

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2022

A. Allgemeine Angaben einschließlich der Angaben zum Konzern

Die Konzernmutter CAM Eisenholding GmbH & Co. KG hat ihren Sitz in Stadtallendorf und wird beim Amtsgericht Marburg unter der Nummer HRA 4867 geführt.

Der Konzernabschluss der CAM Eisenholding GmbH & Co. KG, Stadtallendorf, ist nach den Vorschriften der §§ 290 ff. HGB sowie den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags der Konzernmutter aufgestellt.

Die Erstellung des Konzernabschlusses erfolgt unter Annahme der Unternehmensfortführung (§ 252 Abs. 1 Nr. 2 HGB).

Der Konzernabschluss ist in Tausend Euro aufgestellt, wodurch es zu unwesentlichen Rundungsdifferenzen kommen kann.

Die Abschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sind entsprechend den handelsrechtlichen Bestimmungen nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen gemäß den Grundsätzen der Muttergesellschaft aufgestellt worden.

Die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung sind nach den §§ 266 und 275 HGB gegliedert. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Leerposten werden in Anwendung des § 265 Abs. 8 HGB nicht ausgewiesen.

Die Einzelabschlüsse der einbezogenen Unternehmen sind auf den Stichtag des Mutterunternehmens aufgestellt.

In Ausübung des Wahlrechts werden nicht in der Bilanz oder Gewinn- oder Verlustrechnung gemachte Angaben in den Anhang aufgenommen (Wahlpflichtangaben).

Im Vergleich zum Vorjahr werden fertigungsnahe Leistungen von externen Dienstleistern sowie Aufwendungen für Personalleasing für den Fertigungsbetrieb (TEUR 26.569; Vorjahr: TEUR 26.697) nicht mehr unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen, sondern unter dem Posten "bezogene Leistungen" ausgewiesen. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend mit angepasst. Die Änderung führte mit Ausnahme der Änderung des Rohertrages und der Rohertragsmarge zu keinen Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.

B. Konsolidierungskreis

Mutterunternehmen im Sinne des § 290 Abs. 1 HGB ist die CAM Eisenholding GmbH & Co. KG, Stadtallendorf. In den Konzernabschluss werden neben der CAM Eisenholding GmbH & Co. KG als Mutterunternehmen die verbundenen Unternehmen einbezogen, bei denen die CAM Eisenholding GmbH & Co. KG direkt oder indirekt die Mehrheit der Stimmrechte zusteht bzw. bei denen in einer anderen Weise ein Beherrschungsverhältnis besteht. Damit sind zum 31. Dezember 2022 neben der Konzernmutter drei ausländische Tochterunternehmen und zwei inländische Tochterunternehmen im Konzernabschluss erfasst.

Name, Sitz und Anteil am Kapital der Beteiligungsunternehmen sind aus den Angaben zum Anteilsbesitz ersichtlich.

C. Konsolidierungsgrundsätze

Die Konzernbilanz wird durch Zusammenfassung der Einzelbilanzen aller in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen erstellt. Die Einbeziehung erfolgt nach dem Grundsatz der Vollkonsolidierung, d. h. sämtliche Vermögensgegenstände und Schulden der einbezogenen Unternehmen wurden mit Ausnahme der Posten, die konsolidiert wurden, mit dem vollen Betrag in die Konzernbilanz übernommen.

Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird durch die Zusammenfassung der Einzel- Gewinn- und Verlustrechnungen der einbezogenen Tochterunternehmen erstellt.

Die Kapitalkonsolidierung erfolgte Neubewertungsmethode im Sinne von § 301 Abs. 1 HGB.

Konzerninterne Forderungen, Verbindlichkeiten, und Rückstellungen, wurden im Rahmen der Schuldenkonsolidierung eliminiert.

In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sind sowohl die Umsatzerlöse als auch die anderen Erträge aus dem Liefer- und Leistungsverkehr oder aus dem Finanzverkehr zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen mit den auf sie entfallenden Aufwendungen verrechnet worden. Zwischengewinne im Sachanlage- und Vorratsvermögen werden eliminiert, soweit sie von Bedeutung sind.

Die Konsolidierungsgrundsätze sind gegenüber dem Vorjahr unverändert.

D. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden einschließlich deren Abweichungen sowie Fremdwährungsumrechnung

Für die Aufstellung des Konzernabschlusses waren die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend.

Die immateriellen Vermögensgegenstände werden im Zeitpunkt des Übergangs des wirtschaftlichen bzw. rechtlichen Eigentums mit den Anschaffungskosten aktiviert und planmäßig über die voraussichtliche Nutzungsdauer und ggf. außerplanmäßig abgeschrieben. Der Umfang der Anschaffungskosten entspricht § 255 Abs. 1 HGB. Im Jahr des Zugangs erfolgt die Abschreibung zeitanteilig. Die planmäßigen Abschreibungen werden linear über (gruppeneinheitliche) Nutzungsdauern von 3 bis 7 Jahren vorgenommen.

Das Wahlrecht nach § 248 Abs. 2 S. 1 HGB wird im Konzern nicht in Anspruch genommen und es werden keine selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens aktiviert. Forschungs- und Entwicklungskosten werden sofort als Aufwand erfasst.

Das Sachanlagevermögen wird im Zeitpunkt des Übergangs des wirtschaftlichen und rechtlichen Eigentums mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich, soweit abnutzbar, nutzungsbedingter planmäßiger und ggf. außerplanmäßiger Abschreibungen angesetzt. Der Umfang der Anschaffungskosten entspricht § 255 Abs. 1 HGB. Die Herstellungskosten der selbst erstellten Anlagen gemäß § 255 Abs. 2 HGB enthalten die Einzelkosten für Material und Fertigung, die Sonderkosten der Fertigung, angemessene Teile der Gemeinkosten und die fertigungsbedingten Abschreibungen. Das unbewegliche Sachanlagevermögen wird nach Maßgabe der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer linear bzw. degressiv über eine Nutzungsdauer von 6 bis 50 Jahren abgeschrieben. Beim beweglichen Sachanlagevermögen erfolgt eine lineare Abschreibung über eine Nutzungsdauer von 1 bis 33 Jahren. Die Abschreibung erfolgt pro rata temporis.

Das Wahlrecht nach § 255 Abs. 3 S. 2 HGB nimmt der Konzern nicht in Anspruch und aktiviert keine Fremdkapitalzinsen.

Geringwertige Anlagegüter mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten bis zu EUR 250,00 werden im Zugangsjahr unmittelbar im Aufwand erfasst. Geringwertige Anlagegüter mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten von EUR 250,01 bis EUR 800,00 werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben und ihr Abgang unterstellt.

Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, soweit den Vermögensgegenständen ein niedrigerer Wert am Bilanzstichtag beizulegen ist. Sofern die Gründe für die außerplanmäßige Abschreibung nicht mehr bestehen, werden entsprechende Zuschreibungen bis maximal zur Höhe der fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten vorgenommen.

Die Finanzanlagen werden im Zeitpunkt des Übergangs des wirtschaftlichen bzw. rechtlichen Eigentums mit den Anschaffungskosten angesetzt und bei voraussichtlich dauernder Wertminderung mit dem niedrigeren beizulegenden Wert am Abschlussstichtag bewertet. Zuschreibungen aufgrund des Wertaufholungsgebots werden bis zu den ursprünglichen Anschaffungskosten vorgenommen, wenn die Gründe für die dauernde Wertminderung nicht mehr bestehen.

Die Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt. Abschreibungen auf den niederen beizulegenden Wert werden vorgenommen, wenn der Börsen- oder Marktpreis niedriger war als die ursprünglichen Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Innerhalb der Vorräte werden sowohl die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe als auch die Handelswaren und entgeltlich erworbenen Emissionsberechtigungen nach der Methode der gleitenden Durchschnitte bzw. den niedrigeren Wiederbeschaffungskosten am Abschlussstichtag bewertet. Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse werden zu den voraussichtlich erzielbaren Verkaufserlösen abzüglich der bis zum Verkauf noch anfallenden Kosten oder niedrigeren Wiederherstellungskosten angesetzt.

In den Herstellungskosten werden neben den Einzelkosten auch angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten einschließlich Kosten der allgemeinen Verwaltung des jeweiligen Produktionsbereichs bei normaler Auslastung der Produktionsanlagen einbezogen. Darüber hinaus wird der Werteverzehr des Anlagevermögens, sofern dieser durch die Fertigung veranlasst ist, in den Herstellungskosten berücksichtigt. Finanzierungskosten sowie Kosten für soziale Einrichtungen, freiwillige soziale Leistungen und die betriebliche Altersversorgung werden nicht in die Herstellungskosten einbezogen.

Der Konzern nimmt das Wahlrecht nach § 255 Abs. 3 S. 2 HGB nicht in Anspruch und aktiviert keine Zinsen auf Fremdkapital.

Bestände an unfertigen, fertigen Erzeugnissen und Waren, bei denen die Anschaffungskosten bzw. Herstellungskosten über den retrograd ermittelten beizulegenden Werten liegen, wurden im Wege der verlustfreien Bewertung mit dem niedrigeren Wert angesetzt. Zudem werden Bestandsrisiken infolge verminderter Verwertbarkeit oder Veralterung durch Gängigkeitsabschläge berücksichtigt. Dem strengen Niederstwertprinzip wird durch angemessene Wertabschläge Rechnung getragen.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden mit dem Nennwert oder mit ihren Anschaffungskosten abzüglich erforderlicher Einzelwertberichtigungen angesetzt. Uneinbringliche Forderungen werden auf den niedrigeren beizulegenden Wert abgeschrieben. Dem allgemeinen Kreditrisiko wird durch eine Pauschalwertberichtigung Rechnung getragen. Bei der Bemessung der Wertberichtigungen wird berücksichtigt, dass die Forderungen teilweise durch eine Warenkreditversicherung abgesichert sind.

Der Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten werden zum Nennwert angesetzt.

Bestehen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen Differenzen, die sich in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen, so kann eine sich nach Saldierung insgesamt ergebende Steuerentlastung als aktive latente Steuern in der Bilanz angesetzt werden. Allerdings wird vom Aktivierungswahlrecht nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB kein Gebrauch gemacht und auf den Ansatz aktiver latenter Steuern in der Bilanz verzichtet.

Wesentliche Ursache für aktive latente Steuern sind Bewertungsunterschiede bei

- den Rückstellungen für Pensionen (Bewertung und Abzinsung): (passiv)

- den sonstige Rückstellungen (Bewertung und Abzinsung): (passiv)

Bei der Bewertung daraus resultierender latenter Steuern wird ein (durchschnittlicher) Steuersatz von 12,63 % zugrunde gelegt.

Der Ausweis und die Darstellung des Eigenkapitals erfolgt nach § 264c Abs. 2 HGB unter Berücksichtigung der ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags der Konzernmutter und zum Abschlussstichtag vorliegenden Beschlüsse.

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurden nach den anerkannten versicherungsmathematischen Grundsätzen der Projected-Unit-Credit-Methode errechnet. Als biometrische Rechnungsgrundlagen wurden die "Richttafeln 2018 G" in der Fassung vom Oktober 2018 von Prof. Dr. Klaus Heubeck verwendet. Der Gehaltstrend wurde mit 2,20 % (Vorjahr: 1,50 %) p.a., die Fluktuation mit 3,0 % p. a. und der Rententrend mit 2,20 % (Vorjahr: 1,50 %) p.a. berücksichtigt. Für die Abzinsung des Erfüllungsbetrags wird pauschal der von der Deutschen Bundesbank herausgegebene durchschnittliche Marktzinssatz, der sich aus den vergangenen 10 Geschäftsjahren bei einer bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt, verwendet. Der Zinssatz beträgt 1,78 % (Vorjahr: 1,87 %) p. a.

Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Pensionsrückstellungen nach Maßgabe eines pauschalen Marktzinssatzes aus den vergangenen 10 Geschäftsjahren und dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe eines pauschalen Zinssatzes aus den vergangenen 7 Geschäftsjahren beträgt zum Abschlussstichtag TEUR 6.503 (Vorjahr TEUR 8.907).

Die Veränderung der Pensionsrückstellungen, die auf den Dienstzeitaufwand entfällt, wird in der Gewinn- und Verlustrechnung als Personalaufwand (Posten "soziale Abgaben und Aufwendungen aus Altersversorgung") ausgewiesen. Der Teil der Zuführungen, der auf den Zinsanteil entfällt, wird unter den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen erfasst.

Die Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen werden für alle ungewissen Verpflichtungen und drohende Verluste aus schwebenden Geschäften gebildet. Sie werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags gebildet und berücksichtigen alle ungewissen Verpflichtungen und erkennbaren Risiken. Dabei wird vorsichtig bewertet. Bei den sonstigen Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden künftige Preis- und Kostensteigerungen in Höhe der allgemeinen Inflationsrate berücksichtigt und eine Abzinsung nach § 253 Abs. 2 HGB auf den Bilanzstichtag vorgenommen. Als Abzinsungssätze werden die ihrer Restlaufzeit entsprechenden, von der Deutschen Bundesbank ermittelten, durchschnittlichen Marktzinssätze der vergangenen sieben Geschäftsjahre verwendet.

Von dem Wahlrecht der Abzinsung von Verbindlichkeitenrückstellungen mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr wird kein Gebrauch gemacht.

Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften werden auf Basis von Vollkosten ermittelt.

Ferner werden Rückstellungen für im Geschäftsjahr unterlassen Aufwendungen für Instandhaltung, die im folgenden Geschäftsjahr innerhalb von drei Monaten, bzw. für Abraumbeseitigung, die im folgenden Geschäftsjahr nachgeholt werden, gebildet. Die sonstigen Rückstellungen beinhalten außerdem Gewährleistungen, die ohne rechtliche Verpflichtungen (Kulanzen) erbracht werden.

Die Ermittlung der Rückstellungen für Altersteilzeit und Jubiläumszuwendungen erfolgten unter Anwendung versicherungsmathematischer Methoden. Den nach der Projected-Unit-Credit-Methode unter Verwendung der "Richttafeln 2018 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck ermittelten Rückstellungen für Altersteilzeit und Jubiläen liegt ein pauschaler Zinssatz von 1,44 % (Vorjahr: 1,35 %) p.a. zugrunde. Der Gehaltstrend wurde auf 2,20 % (Vorjahr: 1,50 %) p.a. angepasst.

Die Altersteilzeitverpflichtungen sind durch eine Rückdeckungsversicherung gesichert. Die Ansprüche auf die Versicherungsleistungen sind an die Arbeitnehmer verpfändet und dem Zugriff der übrigen Gläubiger entzogen. Sie wurden gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB mit den Altersteilzeitverpflichtungen verrechnet.

Der voraussichtliche Erfüllungsbetrag der Altersteilzeitverpflichtungen beläuft sich auf TEUR 6.015 (Vorjahr: TEUR 6.910). Der Aktivwert der Rückdeckungsversicherung beträgt TEUR 3.189 (Vorjahr: TEUR 3.692) Dieser Wert stellt den beizulegenden Zeitwert dar. Der sich ergebende Unterschiedsbetrag beläuft sich auf TEUR 2.826 (Vorjahr: TEUR 3.218) und wird unter den sonstigen Rückstellungen ausgewiesen. In der Gewinn- und Verlustrechnung wurden Erträge aus dem Deckungsvermögen in Höhe von TEUR 28 nicht mit Aufwendungen aus der Aufzinsung der Altersteilzeitrückstellungen in Höhe TEUR 88 verrechnet.

Die Rückstellung für Urlaubs- und Zeitausgleichsansprüche wurde auf Basis des Personalaufwandes inklusive Nebenkosten je Arbeitstag berechnet.

Die Rückstellungen für Gewährleistungen werden pauschal in Höhe von 0,70 % der (gewährleistungspflichtigen) Umsatzerlöse des Geschäftsjahres gebildet.

Die Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Derivative Finanzinstrumente werden zur Absicherung von Risikopositionen aus Währungsschwankungen bei Fremdwährungsforderungen eingesetzt. Zum Stichtag hatte der Konzern Devisentermingeschäfte bei externen Banken über ein Gesamtvolumen in Höhe von TEUR 61.437 (USD 66.000.000) und einem beizulegenden Zeitwert in Höhe von TEUR 62.050 abgeschlossen. Der beizulegende Zeitwert basiert auf dem Marktwert, zu dem ein derivatives Finanzinstrument in einer freiwilligen Transaktion zwischen Parteien gehandelt werden könnte, wobei Zwangs- oder Liquidationsverkäufe außer Betracht bleiben. Die Marktwerte werden von unabhängigen Finanzdienstleistungsunternehmen zur Verfügung gestellt.

Die Devisentermingeschäfte und die Fremdwährungsforderungen werden jeweils zu einer Bewertungseinheit in Form von Micro Hedges zusammengefasst. Als Methode zur Ermittlung der Effektivität der Sicherungsbeziehungen wurde die Critical-Term-Match-Methode angewendet, da sich die gegenläufigen Wertänderungen von Grund- und Sicherungsgeschäft vollständig ausgleichen. Damit wird eine vollständige Wirksamkeit festgestellt. Infolgedessen sind durch Anwendung der Einfrierungsmethode zum Bilanzstichtag hierfür keine Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften zu bilden

Geschäftsvorfälle in fremder Währung werden grundsätzlich mit dem historischen Kurs zum Zeitpunkt der Erstverbuchung erfasst. Die auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten haben am Abschlussstichtag eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr und werden daher mit dem Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag umgerechnet.

Gewinne und Verluste aus der Umrechnung von Geschäften in Fremdwährung werden erfolgswirksam erfasst und in der Gewinn- und Verlustrechnung gesondert unter dem Posten "sonstige betriebliche Erträge" bzw. "sonstige betriebliche Aufwendungen" ausgewiesen

E. Konzern-Kapitalflussrechnung

Die Konzern-Kapitalflussrechnung nach DRS 21 wurde nach der indirekten Methode aufgestellt. Der Finanzmittelfonds setzt sich aus den flüssigen Mitteln sowie den Guthaben aus Forderungsverkäufen zusammen.

F. Erläuterungen zu den Posten der Konzern-Bilanz

1. Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist aus dem in der Anlage zum Anhang dargestellten Anlagenspiegel ersichtlich.

Zinsen für Fremdkapital werden bei keinem Posten des Anlagevermögens aktiviert.

2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen gegen Gesellschafter enthalten in Höhe von TEUR 39 (Vorjahr: TEUR 32) Forderungen gegen verbundene Unternehmen.

Für alle ausgewiesenen Forderungen sowie die sonstigen Vermögensgegenstände beläuft sich die Restlaufzeit wie im Vorjahr auf unter ein Jahr. Der Konzern hat Teile der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an ein Factoring Unternehmen abgetreten. Einen Teilbetrag aus den abgetretenen Forderungen dient den Factor als Sicherung. Die zur Sicherung dienenden Forderungen in Höhe von TEUR 2.959 (Vorjahr: TEUR 2.705) sind bis zu ihrer Freigabe durch das Factoring Unternehmen nicht verfügbar.

Zum Bilanzstichtag beläuft sich der Betrag der abgetretenen Forderungen auf TEUR 28.497 (Vorjahr: TEUR 24.435), wobei im Geschäftsjahr 2022 eine Vorfinanzierung in Höhe von TEUR 24.078 (Vorjahr: TEUR 23.969) in Anspruch genommen wurde.

3. Rechnungsabgrenzungsposten

Der Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet Ausgaben, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen, mit TEUR 364 (Vorjahr: TEUR 269).

4. Aktive latente Steuern

Zum 31. Dezember 2022 errechnen sich künftige Steuerentlastungen saldiert aus abweichenden Wertansätzen in der Steuerbilanz im Wesentlichen bei den Rückstellungen für Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen und den sonstigen Rückstellungen. Der Berechnung liegt ein Steuersatz von 12,63 % zugrunde. Aufgrund des ausgeübten Wahlrechts, auf den Ansatz aktiver latenter Steuern zu verzichten, werden zum 31. Dezember 2022 keine aktiven latenten Steuern angesetzt.

5. Eigenkapital

Zum 31. Dezember 2022 unterliegt nach § 253 Abs. 6 S. 2 HGB ein Gesamtbetrag in Höhe von TEUR 6.503 (Vorjahr: TEUR 8.907) der Ausschüttungssperre. Der Betrag betrifft das aus der Abzinsung von Altersversorgungsverpflichtungen mit einem zehnjährigen anstatt einen siebenjährigen durchschnittlichen Marktzinssatz resultierende Bewertungsergebnis.

Der ausschüttungsgesperrte Betrag wurde in die gesamthänderisch gebundene Rücklage eingestellt.

6. Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen beinhalten Rückstellungen für Personalaufwendungen in Höhe von TEUR 14.666 (Vorjahr: TEUR 10.967) sowie übrige sonstige Rückstellungen in Höhe von TEUR 14.333 (Vorjahr: TEUR 13.633).

Die Rückstellungen im Personalbereich betreffen im Wesentlichen Guthaben aus Freischichten sowie noch zu gewährenden Urlaub, Jubiläumszuwendungen und Altersteilzeitverpflichtungen.

Die übrigen sonstigen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen drohende Verluste aus schwebenden Absatzgeschäften, Garantieaufwendungen, Kosten des Umweltschutzes sowie unterlassene Instandhaltungen.

7. Verbindlichkeiten

Nachfolgend werden die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten dargestellt:

	31.12.2022
		Davon mit einer Restlaufzeit
	Gesamt TEUR	bis zu einem Jahr TEUR	von einem bis zu fünf Jahren TEUR	über fünf Jahre TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	63.873	22.030	39.929	1.914
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	3.589	3.589	0	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	46.771	46.771	0	0
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	45.254	45.254	0	0
Sonstige Verbindlichkeiten	9.519	9.519	0	0
	169.006	127.163	39.929	1.914

	31.12.2021
		Davon mit einer Restlaufzeit
	Gesamt TEUR	bis zu einem Jahr TEUR	von einem bis zu fünf Jahren TEUR	über fünf Jahre TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	67.243	21.370	39.318	6.555
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	3.396	3.396	0	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	52.906	52.906	0	0
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	36.814	36.814	0	0
Sonstige Verbindlichkeiten	8.174	8.174	0	0
	168.533	122.660	39.318	6.555

Für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 539) bestehen Sicherheiten in Form von Grundschulden an Immobilien. Darüber hinaus bestehen die branchenüblichen Eigentumsvorbehalte aus der Lieferung von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie Waren.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betreffen mit TEUR 1.539 (Vorjahr: TEUR 1.609) Mietkaufverbindlichkeiten.

Bei den Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern handelt es sich um sonstige Verbindlichkeiten. Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern umfassen in Höhe von TEUR 35.731 Verbindlichkeiten gegenüber nicht-beherrschenden Gesellschaftern.

Die sonstigen Verbindlichkeiten umfassen in Höhe von TEUR 3.479 (Vorjahr: TEUR 3.520) Verbindlichkeiten aus Steuern und in Höhe TEUR 211 (Vorjahr: TEUR 426) Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit.

G. Erläuterungen zu den Posten der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

1. Erträge und Aufwendungen nach § 285 Nr. 31 HGB

Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind Aufwendungen von außergewöhnlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung in Höhe von TEUR 1.651 angefallen. Die außergewöhnlichen Aufwendungen betreffen in voller Höhe die Inflationsausgleichsprämie im Sinne des Gesetzes zur temporären Senkung des Umsatzsteuersatzes auf Gaslieferungen über das Erdgasnetz, die im Februar 2023 an die Mitarbeiter des Konzerns ausgezahlt und zum 31. Dezember 2022 anteilig zu rückgestellt wurden. (Personalaufwand).

2. Periodenfremde Erträge und Aufwendungen nach § 285 Nr. 32 HGB

Im Posten "sonstigen betrieblichen Erträgen" sind Erträge, die einem anderen Geschäftsjahr zuzurechnen sind (periodenfremde Erträge), wie folgt enthalten:

- Nachaktivierungen aufgrund einer steuerlichen Außenprüfung	TEUR	426
- Auflösung von Rückstellungen	TEUR	2.117
- Förderung für Energieeffizienz	TEUR	774

3. Umsatzerlöse

Die Aufgliederung der Konzernumsatzerlöse nach Tätigkeitsbereichen sowie geographisch bestimmten Märkten ergibt sich wie folgt:

Segmente	2022 in %	2021 in %
Antrieb	50,7	51,8
Fahrwerk	46,3	46,0
ss	3,0	2,2
	100,0	100,0
Regionen
Inland	36,6	42,4
Europäisches Ausland	30,7	29,3
Drittland	32,7	28,3
	100,0	100,0

4. sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten Erträge aus Währungsumrechnungen in Höhe von TEUR 1.417 (Vorjahr: TEUR 881).

5. Personalaufwand

Die sozialen Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung enthalten Aufwendungen für Altersversorgung in Höhe von TEUR 11.789 (Vorjahr: TEUR -955).

6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen

Es erfolgten im Geschäftsjahr keine außerplanmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und auf Sachanlagen.

7. sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten Aufwendungen aus Währungsumrechnungen in Höhe von TEUR 842 (Vorjahr: TEUR 215).

8. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

Die sonstigen Zinsen und ähnliche Erträge umfassen Erträge aus der Abzinsung von Rückstellungen in Höhe von TEUR 54 (Vorjahr: TEUR 109).

9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Die Zinsen und ähnliche Aufwendungen umfassen Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen: TEUR 3.443 (Vorjahr: TEUR 8.606).

H. Aufstellung des Anteilsbesitzes gemäß § 313 Abs. 2 HGB

Die Zusammensetzung des Anteilsbesitzes ist der nachfolgenden Zusammenstellung zu entnehmen:

	Kapital %
unmittelbare Beteiligungen
Fritz Winter Eisengießerei GmbH & Co. KG, Stadtallendorf	65,00
C.+H. Winter GmbH, Stadtallendorf	80,00
mittelbare Beteiligungen
Fritz Winter North America Corp., Dover, USA	100,00
Fritz Winter North America LP, Dover, USA	100,00
Fritz Winter Automotive Components (Jinan) Co., Ltd., Jinan, China	100,00

I. Sonstige Angaben

1. Angaben zu den Organen

Geschäftsführung

Die Muttergesellschaft wird durch die persönlich haftende Gesellschafterin, die C. Winter Verwaltungs GmbH, Stadtallendorf, vertreten. Das gezeichnete Kapital beträgt TEUR 25.

Zu gesamtvertretungsberechtigten Geschäftsführern der Komplementärin sind bestellt:

- Herr Christian Winter, Kaufmann, Kirchhain

Auf die Angabe der im Geschäftsjahr gewährten Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung des Mutterunternehmens wird nach § 314 Abs. 3 HGB i.V.m. § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

2. Mitarbeiter

Die durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Arbeitnehmer zzgl. Auszubildende, getrennt nach Gruppen, ergibt sich wie folgt:

	2022
gewerbliche Arbeitnehmer	2.788
Angestellte	500
leitende Angestellte	24
Auszubildende	94
	3.406

3. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Nicht in der Bilanz ausgewiesene sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen wie folgt:

	31.12.2022 TEUR	31.12.2021 TEUR
Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen
fällig bis zu einem Jahr	7.658	8.567
fällig von zwei bis fünf Jahre	14.443	9.112
fällig über fünf Jahre	9.015	9.743
	31.116	27.422
Verpflichtungen aus begonnenen Investitionsvorhaben	9.142	13.587
	40.258	41.009

Es bestehen keine sonstigen finanziellen Verpflichtungen gegenüber verbundenen Unternehmen.

Zum Geschäftsjahresende besteht ein branchenübliches Volumen an Bestellobligo.

4. Nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte

Im Interesse eines besseren Liquiditätsmanagements hat der Konzern einen Teil der Kundenforderungen auf eine Factoringgesellschaft übertragen. Fritz Winter haftet nur für den Bestand, nicht für die Bonität der Forderung, was im Kaufpreis für die Forderungen berücksichtigt wird. Die dadurch generierte zusätzliche Liquidität wird zur vermehrten Inanspruchnahme von Lieferantenskonti verwendet. Aufgrund der guten Vermögens- und Finanzlage des Konzerns bestehen aus dieser Finanzierung keine wesentlichen Risiken.

5. Konzernverhältnisse

Der Konzernabschluss ist am Sitz der Muttergesellschaft in Stadtallendorf erhältlich und werden im Bundesanzeiger veröffentlicht oder beim Bundesanzeiger eingereicht und sind unter www.bundesanzeiger.de bzw. www.unternehmensregister.de abrufbar. Die nachfolgenden vollkonsolidierten Gesellschaften haben durch die Einbeziehung in den Konzernabschluss die Bedingungen des § 264 Abs. 3 HGB bzw. § 264b HGB i.V.m. § 264 Abs. 3 HGB erfüllt und nehmen die Befreiung von der Offenlegung in Anspruch.

- Fritz Winter Eisengießerei GmbH & Co. KG, Stadtallendorf

- C.+H. Winter GmbH, Stadtallendorf

6. Angaben zum persönlich haftenden Gesellschafter nach § 285 Nr. 15 HGB

Persönlich haftende Gesellschafterin des Mutterunternehmens ist die C. Winter Verwaltungs GmbH, mit Sitz in Stadtallendorf und einem gezeichneten Kapital in Höhe von TEUR 25.

7. Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Im Berichtsjahr gab es keine wesentlichen Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen, die für die Beurteilung der Finanzlage notwendig und zu nicht marktüblichen Bedingungen zustande gekommen sind.

8. Gesamthonorar des Abschlussprüfers

Das für das Geschäftsjahr vom Abschlussprüfer berechnete Gesamthonorar setzt sich aufgeschlüsselt nach Tätigkeitsbereichen wie folgt zusammen:

	TEUR
Abschlussprüfungsleistungen	165
Andere Beratungsleistungen	0
Steuerberatungsleistungen	55
Sonstige Leistungen	0
Gesamthonorar	220

9. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Abschlussstichtag

Der Konzern ist im Wesentlichen durch Bankkredite eines Bankenkonsortiums finanziert. Der Konsortialkreditvertrag wurde im Geschäftsjahr 2017 mit einem Konsortium aus sieben Banken für eine Laufzeit von fünf Jahren abgeschlossen. Die zwei vereinbarten Verlängerungsoptionen von jeweils einem Jahr wurden ausgeübt, sodass EUR 70 Mio. (RCF-Tranche des Konsortialkreditvertrages) im Februar 2024, sofern und inwieweit in Anspruch genommen, zur Rückzahlung fällig werden.

Die Rückzahlung der vorgenannten RCF-Tranche und weiterer Finanzierungsbedarf aufgrund von geplanten Investitionen machten eine Anschlussfinanzierung notwendig. Dies konnte durch den Abschluss eines Konsortialkreditvertrages aus sieben Konsortialbanken sichergestellt werden. Die Fritz Winter Eisengießerei GmbH & Co. KG schloss im Dezember 2023 einen Konsortialkreditvertrag über EUR 190 Mio. und einer Laufzeit von fünf Jahren ab. Erste Auszahlungen sollen im 1. Quartal 2024 erfolgen.

Stadtallendorf, den 1. März 2024

CAM Eisenholding GmbH & Co. KG
vertreten durch die Komplementärin
C. Winter Verwaltungs GmbH
Stadtallendorf

diese vertreten durch ihre Geschäftsführung

Christian Winter, Geschäftsführer

Billigung des Konzernabschlusses

Der Konzernabschluss zum 31.12.2022 wurde am 01.03.2024 gebilligt.

Entwicklung des Konzernanlagevermögens im Geschäftsjahr 2022

	ANSCHAFFUNGS- ODER HERSTELLUNGSKOSTEN
	Stand 1.1.2022 TEUR	Zugang TEUR	Abgang TEUR	Umbuchungen TEUR	Währungsumrechnungsdifferenzen TEUR	Stand 31.12.2022 TEUR
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	27.458	593	4	5	34	28.086
2. Geschäfts- oder Firmenwert	10	0	0	0	0	10
3. geleistete Anzahlungen	0	5	0	-5	0	0
	27.468	598	4	0	34	28.096
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	165.970	1.956	106	2.737	1.774	172.331
2. technische Anlagen und Maschinen	452.488	12.520	15.404	15.335	5.792	470.731
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	49.517	2.613	1.389	211	290	51.242
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	10.224	17.882	0	-18.283	29	9.852
	678.199	34.971	16.899	0	7.885	704.156
III. FINANZANLAGEN
1. Beteiligungen	43	0	0	0	0	43
2. sonstige Ausleihungen	3	0	0	0	0	3
	46	0	0	0	0	46
GESAMT	705.713	35.569	16.903	0	7.919	732.298

	ABSCHREIBUNGEN
	Stand 1.1.2022 TEUR	Zugang TEUR	Abgang TEUR	Währungsumrechnungsdifferenzen TEUR	Stand 31.12.2022 TEUR
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	20.335	1.012	4	19	21.362
2. Geschäfts- oder Firmenwert	10	0	0	0	10
3. geleistete Anzahlungen	0	0	0	0	0
	20.345	1.012	4	19	21.372
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	86.893	4.431	106	208	91.426
2. technische Anlagen und Maschinen	357.649	31.215	3.680	2.094	387.278
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	39.994	3.603	1.386	137	42.348
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0	0	0	0	0
	484.536	39.249	5.172	2.439	521.052
III. FINANZANLAGEN
1. Beteiligungen	0	0	0	0	0
2. sonstige Ausleihungen	0	0	0	0	0
	0	0	0	0	0
GESAMT	504.881	40.261	5.176	2.458	542.424

	Buchwert	Buchwert
	Stand 31.12.2022 TEUR	Stand 1.01.2022 TEUR
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	6.724	7.123
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0	0
3. geleistete Anzahlungen	0	0
	6.724	7.123
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	80.905	79.077
2. technische Anlagen und Maschinen	83.453	94.839
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	8.894	9.523
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	9.852	10.224
	183.104	193.663
III. FINANZANLAGEN
1. Beteiligungen	43	43
2. sonstige Ausleihungen	3	3
	46	46
GESAMT	189.874	200.832

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die CAM Eisenholding GmbH & Co. KG, Stadtallendorf

PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben den Konzernabschluss der CAM Eisenholding GmbH & Co. KG, Stadtallendorf, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft.

Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der CAM Eisenholding GmbH & Co. KG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

• entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 und

• vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

GRUNDLAGE FÜR DIE PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt.

Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES KONZERNLAGEBERICHTS" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt.

Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

VERANTWORTUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER FÜR DEN KONZERNABSCHLUSS UND DEN KONZERNLAGEBERICHT

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES KONZERNLAGEBERICHTS

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

• identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

• gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

• beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

• ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

• beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

• holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

• beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

• führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

München, 1. März 2024

BDO AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Wörl, Wirtschaftsprüfer

Männlein, Wirtschaftsprüfer