Papierfabrik Adolf Jass Gesellschaft mit beschränkter Haftung & Co. KG

Fulda

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

Offenlegungsexemplar gemäß §§ 325 ff. HGB

Inhaltsverzeichnis

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2023

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2023

Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2023

Konzern-Eigenkapitalspiegel zum 31. Dezember 2023

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2023

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

KONZERNBILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2023

AKTIVA

	31.12.2023		31.12.2022
	EUR		EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	11.881.739		12.877.137
2. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	183.128		213.054
3. Geschäfts- oder Firmenwert	14.405.674		16.746.391
4. geleistete Anzahlungen	11.167		0
		26.481.708	29.836.582
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	56.656.872		56.751.535
2. technische Anlagen und Maschinen	20.395.599		20.486.060
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.567.043		2.380.385
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	13.963.141		1.684.687
		93.582.655	81.302.667
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	4.744		4.744
2. Wertpapiere des Anlagevermögens	116.339.050		47.521.514
		116.343.794	47.526.258
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	73.217.271		58.684.834
2. fertige Erzeugnisse und Waren	14.504.540		16.380.916
3. geleistete Anzahlungen	5.197		52.222
		87.727.008	75.117.972
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	43.963.705		52.917.887
2. sonstige Vermögensgegenstände	11.193.415		98.201.283
		55.157.120	151.119.170
III. Wertpapiere
1. sonstige Wertpapiere		8.500.000	0
IV. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		12.841.170	11.113.585
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		590.543	438.522
D. AKTIVE LATENTE STEUERN		577.732	984.467
		401.801.730	397.439.223

PASSIVA

	31.12.2023		31.12.2022
	EUR		EUR
A. EIGENKAPITAL
I. Kapitalanteile
1. Komplementär	259.404		257.498
2. Kommanditisten	175.441.902		150.430.788
		175.701.306	150.688.286
II. Rücklagen		93.208.427	91.039.625
III. Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung		105.217	-4.196.742
IV. nicht beherrschende Anteile		104.446	83.814
		269.119.396	237.614.983
B. SONDERPOSTEN FÜR INVESTITIONSZUSCHÜSSE ZUM ANLAGEVERMÖGEN		1.480.549	1.621.919
C. RÜCKSTELLUNGEN
1. Steuerrückstellungen	1.425.539		5.734.754
2. sonstige Rückstellungen	44.092.586		58.495.178
		45.518.125	64.229.932
D. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	34.461.666		34.378.354
2. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	23.617		538.054
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	35.214.788		34.257.903
4. sonstige Verbindlichkeiten	15.736.645		24.530.651
		85.436.716	93.704.962
E. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		246.944	267.427
		401.801.730	397.439.223

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2023

	2023		2022
	EUR		EUR
1. Umsatzerlöse		482.863.193	716.891.162
2. Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen		1.480.080	1.584.844
3. Gesamtleistung		484.343.273	718.476.006
4. sonstige betriebliche Erträge		30.862.171	21.871.103
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-239.975.416		-361.659.716
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-124.231.635		-123.940.918
		-364.207.051	-485.600.634
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-32.573.916		-30.932.434
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-7.145.962		-6.556.066
		-39.719.878	-37.488.500
7. Abschreibungen
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		-11.995.310	-11.664.102
8. sonstige betriebliche Aufwendungen		-87.750.859	-96.670.556
9. Erträge aus Beteiligungen		1.955	1.274
10. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		2.571.446	1.340.133
11. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens		0	-1.926.404
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		-1.458.965	-1.033.344
13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		-3.668.713	-14.725.062
14. Ergebnis nach Steuern		8.978.069	92.579.914
15. sonstige Steuern		-1.496.917	-1.472.050
16. Periodenergebnis		7.481.152	91.107.864
17. auf nicht beherrschende Anteile entfallende Gewinne/Verluste		-20.632	-17.647
18. Konzerngesellschaften zustehendes Ergebnis aus dem laufenden Jahr		7.460.520	91.090.217
19. fiktiver Steueraufwand der Gesellschafter		-2.008.540	-18.009.543
20. Konzerngesellschaften zustehendes Ergebnis aus dem laufenden Jahr nach fiktivem Steueraufwand der Gesellschafter		5.451.980	73.080.674
21. Gutschrift auf Kapitalkonten		-659.692	-24.255.793
22. Verrechnung Gewinnrücklage		-2.115.461	-26.759.883
23. Einstellung in Darlehenskonten der Gesellschafter		-4.685.366	-40.074.541
24. Berücksichtigung fiktiver Steuern der Gesellschafter		2.008.540	18.009.543
25. Ergebnis nach Verwendungsrechnung		0	0

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2023

I. Allgemeine Angaben

Anwendungen der gesetzlichen Vorschriften

Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 der Papierfabrik Adolf Jass GmbH & Co. KG, Fulda, wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellt.

Die Bilanz ist nach den Vorschriften des § 266 HGB unter Beachtung der Vorschriften des § 264c HGB gegliedert.

Für die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt. Die Gliederung entspricht § 275 HGB.

Konsolidierungskreis

Der Konsolidierungskreis umfasst die Papierfabrik Adolf Jass GmbH & Co. KG, sechs inländische Tochtergesellschaften sowie eine ausländische Tochtergesellschaft, welche über eine Zwischenholding gehalten wird.

Angaben zur Identifikation der Muttergesellschaft:

Firma:	Papierfabrik Adolf Jass GmbH & Co. KG
Sitz:	Fulda
Registergericht:	Amtsgericht Fulda, HRA 1196

Der Anteilsbesitz der Papierfabrik Adolf Jass GmbH & Co. KG setzt sich wie folgt zusammen:

Papierfabrik Adolf Jass Schwarza GmbH, Fulda

Beteiligung:	100 %
Gezeichnetes Kapital:	25.000 €

JPF Grundstück GmbH & Co. KG, Fulda

Beteiligung:	100 %
Kommanditkapital:	250.000 €

JPF Grundstück Verwaltungs GmbH, Fulda

Beteiligung:	100 %
Gezeichnetes Kapital:	25.000 €

JassWell GmbH, Fulda

Beteiligung:	100 %
Gezeichnetes Kapital:	25.000 €

JassRecycling GmbH, Fulda

Beteiligung:	100 %
Gezeichnetes Kapital:	25.000 €

JassFibre GmbH, Erfurt

Beteiligung:	60 %
Gezeichnetes Kapital:	100.000 €

JassBoard Sp. z o.o., Gostyn, Polen

Beteiligung:	100 %
Gezeichnetes Kapital:	1.253.040 PLN

Die Papierfabrik Adolf Jass Schwarza GmbH wird vollkonsolidiert. Mit Gründung der JPF Grundstück GmbH & Co. KG, Fulda, sowie der JPF Grundstück Verwaltungs GmbH (Komplementärin der JPF Grundstück GmbH & Co. KG), Fulda, jeweils zum 17. Februar 2016, wurden auch diese beiden Tochtergesellschaften ab diesem Zeitpunkt vollkonsolidiert. Mit Erwerb der 100 %igen Tochterunternehmen JassWell GmbH, Fulda, JassBoard (vormals Convert PL) Sp. z o.o., Polen, sowie der Belamia 1 Sp. z o.o., Polen, im November/ Dezember 2019, wurden auch diese Tochtergesellschaften ab dem 3. Dezember 2019 vollkonsolidiert. Am 18. November 2022 wurde die Belamia 1 Sp. z o.o., Polen, in einem "downstream merger" aufgelöst und zu Ursprungswerten endkonsolidiert. Mit Erwerb des 100 %igen Tochterunternehmens JassRecycling GmbH, Fulda, zum 20. Dezember 2019, wurde auch dieses Tochterunternehmen ab diesem Zeitpunkt vollkonsolidiert. Mit Gesellschaftsvertrag vom 20. Dezember 2019 wurde die JassFibre GmbH, Erfurt, gegründet. Die Eintragung in das Handelsregister erfolgte am 16. März 2020. Die Tochtergesellschaft JassFibre GmbH wird ab dem 16. März 2020 vollkonsolidiert.

Die Abschlüsse der Gesellschaften wurden auf den 31. Dezember 2023 erstellt.

Konsolidierungsgrundsätze

Bei der Kapitalkonsolidierung gemäß § 301 HGB wurden im Rahmen der Vollkonsolidierung die Anschaffungskosten der Anteile zum Zeitpunkt der erstmaligen Konsolidierung mit dem anteiligen Eigenkapital der Tochterunternehmen verrechnet. Dabei ist das Eigenkapital der Tochtergesellschaft mit dem Betrag angesetzt, der dem Zeitwert der in den Konzernabschluss aufzunehmenden Vermögensgegenstände, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten entspricht, der diesen an dem Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung entspricht.

Stichtag der Erstkonsolidierung ist der 1. Januar 2002. Die Papierfabrik Adolf Jass Schwarza GmbH wird seit dem 1. Januar 2002 vollkonsolidiert. Die JPF Grundstück GmbH & Co. KG, Fulda, sowie die JPF Grundstück Verwaltungs GmbH, Fulda, werden seit dem 17. Februar 2016 vollkonsolidiert. Die JassWell GmbH, Fulda (Zwischenholding), die Jass- Board (vormals Convert PL) Sp. z o.o., Polen (Hersteller von Wellpappe- und Vollpappeformaten), sowie die Belamia 1 Sp. z o.o., Polen (Zwischenholding), werden seit dem 3. Dezember 2019 vollkonsolidiert. Am 18. November 2022 wurde die Belamia 1 Sp. z o.o., Polen, in einem "downstream merger" aufgelöst und zu Ursprungswerten endkonsolidiert. Die JassRecycling GmbH, Fulda (Zwischenholding), wird seit dem 20. Dezember 2019 vollkonsolidiert. Die JassFibre GmbH, Erfurt (Handel mit Altpapier), wird seit dem 16. März 2020 vollkonsolidiert.

Die Schuldenkonsolidierung erfolgt nach § 303 Abs. 1 HGB durch Eliminierung der Forderungen mit den entsprechenden Verbindlichkeiten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen.

Eine Zwischenergebniseliminierung wurde nach § 304 Abs. 1 HGB durchgeführt, weiterhin wurde eine Aufwands- und Ertragskonsolidierung nach § 305 Abs. 1 HGB vorgenommen.

Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften sind gegeneinander aufgerechnet. Die Innenumsätze sowie die übrigen konzerninternen Erträge sind mit den auf sie entfallenden Aufwendungen verrechnet.

Die Vermögensgegenstände und Schulden der Bilanz sowie die Aufwendungen und Erträge der Gewinn- und Verlustrechnung der Gesellschaften, die ihren Sitz außerhalb des Euro-Währungsgebietes haben, werden entsprechend § 308a HGB nach dem modifizierten Stichtagskursverfahren des Geschäftsjahres umgerechnet. Dabei werden die Vermögensgegenstände und Schulden der Bilanz zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag und die Aufwendungen und Erträge aus der Gewinn- und Verlustrechnung zum Durchschnittskurs des Geschäftsjahres umgerechnet. Der Umrechnung des Eigenkapitals werden die historischen Mittelkurse zum Stichtag der Erstkonsolidierung bzw. Folgekonsolidierung zugrunde gelegt.

II. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Form der Darstellung

Die Form der Darstellung des Konzernabschlusses der Papierfabrik Adolf Jass GmbH & Co. KG hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert.

Angaben zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Soweit erforderlich wurden die Bewertungs- und Bilanzierungsmethoden der Tochtergesellschaften durch HB-Il-Maßnahmen angepasst, um eine einheitliche Bilanzierung und Bewertung im Konzern zu gewährleisten.

Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt, vermindert um die planmäßige Abschreibung. Die zugrunde gelegte Nutzungsdauer wurde nach sachgerechten Schätzungen ermittelt. Die im Rahmen der Neubewertungsmethode aufgedeckten stillen Reserven des Kundenstamms werden mit dem beizulegenden Zeitwert, vermindert um die planmäßige lineare Abschreibung, angesetzt. Die Nutzungsdauer entspricht der planmäßigen betriebswirtschaftlichen Nutzung von 10 Jahren.

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten bewertet und planmäßig über die Nutzungsdauer abgeschrieben. Bei der Berechnung der planmäßigen Abschreibung ist entsprechend der betrieblichen Nutzungsdauer die gesetzliche Abschreibung angewandt worden.

Die derivativen Geschäfts- oder Firmenwerte werden zum beizulegenden Zeitwert angesetzt, vermindert um die planmäßige lineare Abschreibung. Die Nutzungsdauer entspricht der planmäßigen betriebswirtschaftlichen Nutzung von 10 Jahren.

Geleistete Anzahlungen werden mit ihrem Nennbetrag angesetzt.

Die Sachanlagen sind zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet und um planmäßige Abschreibungen vermindert. Bei der Berechnung der planmäßigen Abschreibung ist entsprechend der betrieblichen Nutzungsdauer die gesetzliche Abschreibung angewandt worden. Die geringwertigen Wirtschaftsgüter werden bis zu einem Betrag von EUR 800,00 im Jahr der Anschaffung vollständig abgeschrieben.

Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten bewertet und, soweit Gründe gemäß § 253 Abs. 3 Satz 6 HGB vorliegen, auf den niedrigeren Wert abgeschrieben. Soweit Gründe für Zuschreibungen vorlagen, wurden diese vorgenommen.

Die Vorräte sind zu Anschaffungs- und Herstellungskosten oder zum niedrigeren beizulegenden Wert nach § 253 Abs. 4 HGB angesetzt. Das Wahlrecht der Einbeziehung von Zinsen für Fremdkapital in die Herstellungskosten wird nicht ausgeübt.

Gemäß der Stellungnahme des IDW RS HFA 15 über die Bilanzierung von Schadstoffemissionsrechten wurden die unentgeltlich erworbenen Schadstoffemissionsrechte mit einem Erinnerungswert von EUR 1,00 angesetzt. Die erworbenen Schadstoffemissionsrechte sind zu Anschaffungskosten oder zum niedrigeren beizulegenden Wert nach § 253 Abs. 4 HGB angesetzt.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Vermögensgegenstände sowie liquiden Mittel sind zum Nominalwert angesetzt. Für mögliche Forderungsausfälle von Kunden werden Einzelwertberichtigungen gebildet. Forderungen und Bankkonten, die auf fremde Währung lauten, wurden in Euro umgerechnet und mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Eine Pauschalwertberichtigung wurde für das allgemeine Ausfall- und Kreditrisiko auf die Netto-Forderungen sowie für die zu erwartenden Skontoabzüge gebildet.

Die Wertpapiere des Umlaufvermögens sind mit ihren Anschaffungskosten oder zum niedrigeren beizulegenden Wert nach § 253 Abs. 4 HGB angesetzt.

Der Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen betrifft Zuschüsse aus GA-Mitteln für die durchgeführte Investition in den Neubau der Papierfabrik Schwarza. Er wird über die Restlaufzeit der bezuschussten Wirtschaftsgüter analog der entsprechenden Abschreibung aufgelöst.

In den sonstigen Rückstellungen wurden alle erkennbaren Risiken und ungewisse Verbindlichkeiten im Rahmen vernünftiger kaufmännischer Beurteilung berücksichtigt. Der Bewertung sind die vorsichtig geschätzten Erfüllungsbeträge zugrunde gelegt.

Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund von temporären oder quasi-permanenten Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen oder aufgrund steuerlicher Verlustvorträge werden die Beträge der sich ergebenden Steuerbe- und -entlastung mit den unternehmensindividuellen Steuersätzen im Zeitpunkt der Veränderung der Unterschiede bewertet und nicht abgezinst. Latente Steuern werden in Anwendung der §§ 274 und 306 HGB und DRS 18 ermittelt.

Grundlagen für die Umrechnung von Fremdwährungsposten in Euro

Der Abschluss enthält auf fremde Währung lautende Bankkonten, die in Euro umgerechnet wurden. Die Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung sind gemäß § 256a HGB mit dem Devisenkassamittelkurs bewertet.

Die Umrechnung der in Fremdwährungen aufgestellten Jahresabschlüsse von ausländischen Tochterunternehmen erfolgte für die Bilanzwerte zum Stichtagskurs des Konzernabschlussstichtages, für die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung zum Jahresdurchschnittskurs. Umrechnungsdifferenzen im zu konsolidierenden Eigenkapital werden erfolgsneutral in einen Währungsausgleichsposten im Konzerneigenkapital eingestellt.

III. Erläuterungen zur Konzernbilanz

AKTIVA

A. Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist in dem beigefügten Anlagenspiegel dargestellt.

A. I.3. Geschäfts- oder Firmenwert

Im Rahmen des erstmaligen Einbezugs der konzernangehörigen Unternehmen wurden gem. § 253 Abs. 3 HGB Geschäfts- oder Firmenwerte sowie neubewertete immaterielle Vermögensgegenstände aktiviert.

B. Umlaufvermögen

B.II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Sämtliche Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind innerhalb eines Jahres fällig.

D. Aktive latente Steuern

In Folge dessen, dass es sich bei der Muttergesellschaft um eine Personenhandelsgesellschaft handelt, wurden die latenten Steuern ausschließlich für die in Deutschland ansässigen Konzerngesellschaften mit dem gemittelten Gewerbesteuersatz von 13 % berechnet. Bei den in Polen ansässigen Konzerngesellschaften wird der polnische Ertragssteuersatz von 19 % berücksichtigt.

Bei der Kapitalkonsolidierung gem. § 301 Abs. 1 Satz 1 wurden die Beteiligungen des Mutterunternehmens mit dem anteiligen Eigenkapital der Tochterunternehmen gem. §301 Abs. 1 Satz 2 HGB nach der Neubewertungsmethode verrechnet. Hierbei wurden sämtliche Unterschiede zwischen dem beizulegenden Wert und dem Buchwert der Vermögensgegenstände und Schulden aufgedeckt. Aus der Aufdeckung der stillen Reserven sind latente Steuern entstanden, die gemäß § 306 HGB bilanziert wurden.

Ferner handelt es sich bei den aktiven latenten Steuern um die Steuerauswirkungen der unterschiedlichen Bilanzansätze der Altersteilzeitrückstellung, Rückstellung für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften sowie um Rückstellung für Großreparaturen.

Seit dem Geschäftsjahr 2014 wird zur Verbesserung der Aussagekraft der Bilanzstruktur eine Saldierung gemäß § 306 HGB der aktiven (TEUR 3.283) und passiven (TEUR 2.705) latenten Steuern vorgenommen. Insgesamt werden aktive latente Steuern in Höhe von TEUR 578 (TEUR 984) bilanziert.

Entwicklung der latenten Steuern:

	TEUR
Stand 31.12.2022	984
Veränderung aktive latente Steuern	-858
Veränderung pasive latente Steuern	452
Stand 31.12.2023	578

PASSIVA

A. Eigenkapital

Zur Verdeutlichung der Entwicklung des Konzerneigenkapitals verweisen wir auf den Konzern-Eigenkapitalspiegel (Anlage 5).

B. Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen

Der Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen betrifft Zuschüsse aus GA-Mitteln für die durchgeführte Investition in den Neubau der Papierfabrik Schwarza. Er wird über die Restlaufzeit der bezuschussten Wirtschaftsgüter analog der entsprechenden Abschreibung aufgelöst. Im Berichtszeitraum wurden TEUR 141 (TEUR 147) erfolgswirksam aufgelöst.

C. Rückstellungen

C.2. sonstige Rückstellungen

Die Rückstellungen berücksichtigen im Wesentlichen Verpflichtungen aus ausstehenden Rechnungen, Instandhaltungen, Aufwendungen im Energiebereich sowie Verpflichtungen aus dem Bereich Personal.

Im Geschäftsjahr 2007 wurde erstmals eine Rückstellung für zukünftige Großreparaturen gebildet. Die Rückstellung beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 4.363. In Höhe von TEUR 580 wurden aktive latente Steuern gebildet. In Folge des Inkrafttretens des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes zum 29. Mai 2009 ist eine Zuführung für s.g. Aufwandsrückstellungen ab dem Geschäftsjahr 2010 nicht mehr zulässig.

Die zum Abschlussstichtag bestehende Rückstellung für Altersteilzeit von TEUR 364 wurde gemäß dem Tarifvertrag zur Förderung der Altersteilzeit passiviert. Zur Bewertung der Rückstellung wurde ein versicherungsmathematisches Gutachten von der Willis Towers Watson GmbH eingeholt. Die Ermittlung der Rückstellung erfolgte gemäß der IDW-Stellungnahme RS HFA 3.

Als Bewertungsannahmen wurde ein Rechnungszinsfuß von 1,07% (zu Beginn des Geschäftsjahres 0,43 %), die im Tarifvertrag zur Förderung der Altersteilzeit vereinbarten Lohn- und Gehaltssteigerungen sowie die Heubeck Richtlinien 2018 G zugrunde gelegt. Dem Rechnungszinsfuß liegt der durchschnittliche Marktzinssatz auf Basis einer durchschnittlichen Restlaufzeit von sieben Jahren zugrunde.

Vor dem Hintergrund langfristig abgeschlossener Energielieferverträge sowie abgeschlossener Verkaufskontrakte und der volatilen Preisentwicklung zum Bilanzstichtag wurden im Geschäftsjahr Rückstellungen für drohende Verluste gebildet. Die Energiepreise lagen zum Bilanzstichtag unter den im Rahmen des erworbenen Energieportfolioerwerbs festgeschriebenen Einkaufspreisen, so dass sich insgesamt ein Rückstellungsbedarf ergab. Zur Preissicherung im Rahmen der Energielieferverträge wurden Kontrakte mit einer Laufzeit bis einschließlich Kalenderjahr 2027 abgeschlossen.

D. Verbindlichkeiten

D.1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr in Höhe von TEUR 7.755 (TEUR 0) und eine Restlaufzeit von einem bis fünf Jahre in Höhe von TEUR 26.707 (TEUR 34.378).

D.2. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen

Die Anzahlungen sind innerhalb eines Jahres fällig.

D.3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Die Verbindlichkeiten sind innerhalb eines Jahres fällig. Es bestehen die üblichen Eigentumsvorbehalte.

D.4. sonstige Verbindlichkeiten

Die ausgewiesenen sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 15.737 (TEUR 24.531) haben eine Laufzeit bis zu einem Jahr von TEUR 15.737 (TEUR 24.531) und eine Laufzeit von einem Jahr bis fünf Jahre von TEUR 0 (TEUR 0).

Die Position enthält:

TEUR 1.282	(TEUR 2.813)	Verbindlichkeiten aus Steuern
TEUR 473	(TEUR 402)	Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit
TEUR 9.779	(TEUR 15.643)	Verbindlichkeiten ggü. Gesellschaftern

Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Zum Abschlussstichtag bestehen folgende sonstige finanzielle Verpflichtungen:

	2023	2022
	TEUR	TEUR
Verbindlichkeiten aus Miet-/Leasing- und Wartungsverträgen	5.699	4.013
Bürgschaften	177	177
	5.876	4.190

Aufgrund der bestehenden Liquiditätslage wird das Risiko der Inanspruchnahme aus der gewährten Bürgschaft als gering eingestuft.

IV. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

1. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse lassen sich wie folgt nach Regionen gliedern:

	2023	2022
	TEUR	TEUR
Deutschland	226.109	350.796
EU	230.627	327.078
Drittländer	26.127	39.017
	482.863	716.891

4. sonstige betriebliche Erträge

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde Erträge in Höhe von TEUR 12.762 (TEUR 9.212) enthalten. Diese betreffen insbesondere Erträge aus Energiekostenerstattungen. Weiterhin werden unter dieser Position Erträge aus Währungsumrechnung in Höhe von TEUR 2.204 (TEUR 2.242) ausgewiesen.

6. Personalaufwand

Im Personalaufwand sind Aufwendungen für Altersversorgung in Höhe von TEUR 159 (TEUR 154) enthalten.

8. sonstige betriebliche Aufwendungen

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind periodenfremde Aufwendungen in Höhe von TEUR 1.604 (TEUR 717) enthalten. Weiterhin werden unter dieser Position Aufwendungen aus Währungsumrechnung in Höhe von TEUR 530 (TEUR 2.758) ausgewiesen.

11. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens

Im laufenden Geschäftsjahr erfolgten keine außerordentlichen Abschreibungen auf Finanzanlagen nach § 253 Abs. 3 Satz 6 HGB (Vorjahr TEUR 1.926).

13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Im Geschäftsjahr 2023 ergibt sich folgende Überleitungsrechnung zwischen dem handelsrechtlich erwarteten Steueraufwand und dem in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Steueraufwand:

Überleitungsrechnung Steuern:

	TEUR
Steueraufwand auf Einzelabschlussebene	3.814
Steueraufwand aus Konzernanpassungen	-145
	3.669

In den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind als Ertrag TEUR 720 und als Aufwand TEUR 1.000 aus den Veränderungen der aktiven latenten Steuern sowie der passiven latenten Steuern enthalten.

19. Fiktiver Steueraufwand der Gesellschafter

Die fiktive Steuerbelastung der Gesellschafter wurde mit dem gültigen Körperschaftsteuergesetz des Jahres 2023 in Höhe von 15 % ermittelt. Des Weiteren wurde auch der Solidaritätszuschlag berücksichtigt.

V. Sonstige Angaben

Angabe gemäß § 314 Nr. 17 HGB

Das Prüfungshonorar für den Konzernabschluss und die darin einfließenden Einzeljahresabschlüsse beträgt rund TEUR 87. Für weitere Prüfungsleistungen sind rund TEUR 31 angefallen.

Offenlegung der Tochtergesellschaften

Die Voraussetzungen des § 264 Abs. 3 HGB liegen bei der Tochtergesellschaft Papierfabrik Adolf Jass Schwarza GmbH, Fulda, vor, so dass auf eine Offenlegung des Jahresabschlusses verzichtet wird.

Die Voraussetzungen des § 264b HGB liegen bei der Muttergesellschaft Papierfabrik Adolf Jass GmbH & Co. KG, Fulda, vor, so dass auf eine Offenlegung des Jahresabschlusses verzichtet wird.

Die Voraussetzungen des § 264b HGB liegen bei der Tochtergesellschaft JPF Grundstück GmbH & Co. KG, Fulda, vor, so dass auf eine Offenlegung des Jahresabschlusses verzichtet wird.

Gesamtbezüge der Geschäftsführung

Unter Berufung auf § 286 Abs. 4 HGB wurden die Angaben zu den Gesamtbezügen der Geschäftsführung unterlassen.

Mitarbeiter

Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl stellt sich im Geschäftsjahr 2023 wie folgt dar:

	2023	2022
Arbeiter	639	607
Angestellte	166	182
Gesamt	805	789

Angaben zu den Organen der Muttergesellschaft

Die Geschäftsführung wurde wie schon in den Vorjahren von der

Papierfabrik Adolf Jass GmbH, Fulda

wahrgenommen. Diese hat ihren Sitz in Fulda und verfügt überein gezeichnetes Kapital in Höhe von EUR 26.000,00.

Geschäftsführer der GmbH im Berichtszeitraum waren:

	Frau Dipl.-Kauffrau Dr. Marietta Jass-Teichmann
	Herr Dipl.-Kaufmann Frank Gumbinger
	Herr Michael Habeck

Der ausgeübte Beruf entspricht der Organstellung.

Fulda, den 20. Februar 2024

Papierfabrik Adolf Jass GmbH

Dipl.-Kauffrau Dr. Marietta Jass-Teichmann, Vorsitzende der Geschäftsführung

Dipl.-Kaufmann Frank Gumbinger, Kaufm. Geschäftsführer

Michael Habeck, Techn. Geschäftsführer

Die Billigung des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2023 erfolgte am 14. März 2024.

ENTWICKLUNG DES KONZERNANLAGEVERMÖGENS IM GESCHÄFTSJAHR 2023

	ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN
	1. Jan. 2023	Veränderung aus Währungsumrechnung	Zugänge
	EUR	EUR	EUR
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
1. selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	18.617.544	1.464.263	0
2. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	3.640.509	107.345	17.632
3. Geschäfts- oder Firmenwert	24.211.814	-1	0
4. geleistete Anzahlungen	0	585	62.786
	46.469.867	1.572.192	80.418
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	121.762.565	2.632.566	152.365
2. technische Anlagen und Maschinen	369.506.649	2.853.537	140.322
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	10.627.789	258.023	937.616
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.684.687	177.873	14.814.378
	503.581.690	5.921.999	16.044.681
III. FINANZANLAGEN
1. Beteiligungen	4.744	0	0
2. Wertpapiere des Anlagevermögens	50.038.698	0	107.561.049
	50.043.442	0	107.561.049
	600.094.999	7.494.191	123.686.148

	ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN
	Abgänge	Umbuchung	31. Dez. 2023
	EUR	EUR	EUR
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
1. selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	0	0	20.081.807
2. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	0	57.122	3.822.608
3. Geschäfts- oder Firmenwert	0	0	24.211.813
4. geleistete Anzahlungen	0	-52.204	11.167
	0	4.918	48.127.395
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	0	278.849	124.826.345
2. technische Anlagen und Maschinen	0	2.359.573	374.860.081
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	204.256	12.224	11.631.396
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	58.233	-2.655.564	13.963.141
	262.489	-4.918	525.280.963
III. FINANZANLAGEN
1. Beteiligungen	0	0	4.744
2. Wertpapiere des Anlagevermögens	40.585.669	0	117.014.078
	40.585.669	0	117.018.822
	40.848.158	0	690.427.180

	KUMULIERTE ABSCHREIBUNGEN
	1. Jan. 2023	Veränderung aus Währungsumrechnung	Zugänge	Abgänge	31. Dez. 2023
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
1. selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	5.740.407	539.615	1.920.046	0	8.200.068
2. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	3.427.455	95.262	116.763	0	3.639.480
3. Geschäfts- oder Firmenwert	7.465.423	0	2.340.716	0	9.806.139
4. geleistete Anzahlungen	0	0	0	0	0
	16.633.285	634.877	4.377.525	0	21.645.687
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	65.011.030	310.142	2.848.301	0	68.169.473
2. technische Anlagen und Maschinen	349.020.589	1.500.603	3.943.290	0	354.464.482
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	8.247.404	164.143	826.194	173.388	9.064.353
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0	0	0	0	0
	422.279.023	1.974.888	7.617.785	173.388	431.698.308
III. FINANZANLAGEN
1. Beteiligungen	0	0	0	0	0
2. Wertpapiere des Anlagevermögens	2.517.184	0	0	1.842.156	675.028
	2.517.184	0	0	1.842.156	675.028
	441.429.492	2.609.765	11.995.310	2.015.544	454.019.023

	NETTOBUCHWERTE
	31. Dez. 2023	31. Dez. 2022
	EUR	EUR
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
1. selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	11.881.739	12.877.137
2. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	183.128	213.054
3. Geschäfts- oder Firmenwert	14.405.674	16.746.391
4. geleistete Anzahlungen	11.167	0
	26.481.708	29.836.582
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	56.656.872	56.751.535
2. technische Anlagen und Maschinen	20.395.599	20.486.060
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.567.043	2.380.385
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	13.963.141	1.684.687
	93.582.655	81.302.667
III. FINANZANLAGEN
1. Beteiligungen	4.744	4.744
2. Wertpapiere des Anlagevermögens	116.339.050	47.521.514
	116.343.794	47.526.258
	236.408.157	158.665.507

Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2023 202

	2023	2022
	TEUR	TEUR
Periodenergebnis	7.481	91.108
+/- Abschreibungen / Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	10.153	13.590
+/- Zunahme / Abnahme der Rückstellungen	-14.475	31.966
+/- Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen / Erträge	-1.599	237
-/+ Zunahme / Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie andere Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	88.668	-109.829
+/- Zunahme / Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie andere Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-14.227	-3.829
-/+ Gewinn / Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	-1.571	101
+/- Zinsaufwendungen / Zinserträge	-1.112	-307
Sonstige Beteiligungserträge	-2	-1
+/- Aufwendungen / Erträge von außergewöhnlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung		0
+/- Ertragsteueraufwand / -ertrag	3.669	16.054
+ Einzahlungen im Zusammenhang mit Erträgen von außergewöhnlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung		0
- Auszahlungen im Zusammenhang mit Aufwendungen von außergewöhnlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung		0
-/+ Ertragsteuerzahlungen	-10.203	-12.678
= Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	66.782	26.412
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens	0	14
- Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-80	-52
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	104	241
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-15.935	-23.429
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens	33.642	8.344
- Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen	-107.561	-7.777
+ Einzahlungen aus Abgängen aus dem Konsolidierungskreis		0
- Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis		0
+ Einzahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition		0
- Auszahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition		0
+ Einzahlungen im Zusammenhang mit Erträgen von außergewöhnlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung		0
- Auszahlungen im Zusammenhang mit Aufwendungen von außergewöhnlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung		0
+ Erhaltene Zinsen	2.571	1.340
+ Erhaltene Dividenden	2	1
= Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-87.257	-21.318
+ Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen von Gesellschaftern des Mutterunternehmens	59.689	39.998
+ Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen von anderen Gesellschaftern		0
- Auszahlungen aus Eigenkapitalherabsetzungen an Gesellschafter des Mutterunternehmens	-35.336	-62.212
- Auszahlungen aus Eigenkapitalherabsetzungen an andere Gesellschafter	-16	0
+ Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und der Aufnahme von (Finanz-) Krediten		16.839
- Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-) Krediten	-1.204	-98
+ Einzahlungen aus erhaltenen Zuschüssen / Zuwendungen		0
+ Einzahlungen im Zusammenhang mit Erträgen von außergewöhnlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung		0
- Auszahlungen im Zusammenhang mit Aufwendungen von außergewöhnlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung		0
- Gezahlte Zinsen	-1.459	-1.033
- Gezahlte Dividenden an Gesellschafter des Mutterunternehmens		0
- Gezahlte Dividenden an andere Gesellschafter		0
= Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	21.674	-6.506
= Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds	1.199	-1.412
+/- Wechselkurs- und bewertungsbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds	528	-640
+/- Konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds		0
+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	11.114	13.166
= Finanzmittelfonds* am Ende der Periode	12.841	11.114

Erläuterung zur Konzernkapitalflussrechnung

Jass definiert den Begriff "Finanzmittelfonds" als den in der Konzernbilanz ausgewiesenen Bilanzposten "Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten". In diesem Bilanzposten sind keine Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente enthalten, die dem Konzern nur eingeschränkt zur Verfügung stehen.

Konzern-Eigenkapitalspiegel zum 31. Dezember 2023

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Kapitalanteile
	Persönlich haftender Gesellschafter	Kommanditist	Summe
	TEUR	TEUR	TEUR
Stand am 31.12.2021	256	108.347	108.603
Erhöhung/Herabsetzung der Kapitalanteile		0	0
Gutschrift auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital		-40.075	-40.075
Einstellung in /Entnahme aus Rücklagen		0	0
Währungsumrechnung		0	0
Sonstige Veränderungen		17.828	17.829
Änderungen des Konsolidierungskreises		0	0
Konzernjahresüberschuss		64.331	64.331
Stand am 31.12.2022	257	150.431	150.688
Erhöhung/Herabsetzung der Kapitalanteile		0	0
Gutschrift auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital		-4.685	-4.685
Einstellung in /Entnahme aus Rücklagen		0	0
Währungsumrechnung		0	0
Sonstige Veränderungen		24.351	24.353
Änderungen des Konsolidierungskreises		0	0
Konzernjahresüberschuss		5.345	5.345
Stand am 31.12.2023	259	175.442	175.701

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Rücklagen	Eigenkapital	Summe
		Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung
	TEUR	TEUR	TEUR
Stand am 31.12.2021	64.248	-3.131	169.720
Erhöhung/Herabsetzung der Kapitalanteile			0
Gutschrift auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital			-40.075
Einstellung in /Entnahme aus Rücklagen			0
Währungsumrechnung		-1.066	-1.066
Sonstige Veränderungen	33		17.862
Änderungen des Konsolidierungskreises			0
Konzernjahresüberschuss	26.759	0	91.090
Stand am 31.12.2022	91.040	-4.197	237.531
Erhöhung/Herabsetzung der Kapitalanteile			0
Gutschrift auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital			-4.685
Einstellung in /Entnahme aus Rücklagen			0
Währungsumrechnung		4.302	4.302
Sonstige Veränderungen	54		24.407
Änderungen des Konsolidierungskreises			0
Konzernjahresüberschuss	2.114		7.459
Stand am 31.12.2023	93.208	105	269.014

	Nicht beherrschende Anteile
				Summe
	Nicht beherrschende Anteile von Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung und Jahresergebnis	Anteile Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	Anteile entfallende Gewinne/ Verluste
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Stand am 31.12.2021	40	0	26	66
Erhöhung/Herabsetzung der Kapitalanteile	0	0	0	0
Gutschrift auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital	0	0	0	0
Einstellung in /Entnahme aus Rücklagen	0	0	0	0
Währungsumrechnung	0	0	0	0
Sonstige Veränderungen	0	0	0	0
Änderungen des Konsolidierungskreises	0	0	0	0
Konzernjahresüberschuss	0	0	18	18
Stand am 31.12.2022	40	0	44	84
Erhöhung/Herabsetzung der Kapitalanteile	0	0	0	0
Gutschrift auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital	0	0	0	0
Einstellung in /Entnahme aus Rücklagen	0	0	0	0
Währungsumrechnung	0	0	0	0
Sonstige Veränderungen	0	0	0	0
Änderungen des Konsolidierungskreises	0	0	0	0
Konzernjahresüberschuss	0	0	21	21
Stand am 31.12.2023	40	0	65	105

	Konzerneigenkapital
	Summe

	TEUR
Stand am 31.12.2021	169.786
Erhöhung/Herabsetzung der Kapitalanteile	0
Gutschrift auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital	-40.075
Einstellung in /Entnahme aus Rücklagen	0
Währungsumrechnung	-1.066
Sonstige Veränderungen	17.862
Änderungen des Konsolidierungskreises	0
Konzernjahresüberschuss	91.108
Stand am 31.12.2022	237.615
Erhöhung/Herabsetzung der Kapitalanteile	0
Gutschrift auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital	-4.685
Einstellung in /Entnahme aus Rücklagen	0
Währungsumrechnung	4.302
Sonstige Veränderungen	24.407
Änderungen des Konsolidierungskreises	0
Konzernjahresüberschuss	7.480
Stand am 31.12.2023	269.119

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2023

I. Grundlagen des Konzerns

Die Jass-Gruppe ist ein inhabergeführtes Familienunternehmen, dessen Geschäftsmodell sich auf wesentliche Elemente der Wertschöpfungskette zur Herstellung von Verpackungen auf Altpapierbasis konzentriert. Die Wertschöpfungskette beginnt mit der Beschaffung und dem Handel von Altpapier über die Produktion und den Vertrieb von Wellpappenrohpapieren als zentrale Komponente bis zur Herstellung und dem Vertrieb von Wellpappenformaten.

Die Papierfabrik Adolf Jass GmbH & Co. KG hat als Muttergesellschaft die Herstellung, Verarbeitung und den Vertrieb von Papier sowie verwandter Erzeugnisse zum Unternehmensgegenstand. Damit gehören die Übernahme oder Beteiligung an anderen Unternehmen, insbesondere an Unternehmen der Papier- und Wellpappenindustrie sowie im Bereich der Entsorgung mit Bezug zu Altpapier zum Unternehmensgegenstand. Der operative Schwerpunkt der Gesellschaft liegt auf der Produktion und dem Vertrieb von Wellpappenrohpapier auf Basis von Altpapier an den Standorten in Fulda und Rudolstadt/Schwarza.

Zur Jass-Gruppe gehören inklusive der Papierfabrik Adolf Jass GmbH & Co. KG acht Gesellschaften. Die Papierfabrik Adolf Jass GmbH & Co. KG hält direkte oder indirekte Beteiligungen an sieben inländischen und einer ausländischen Beteiligung. Die inländischen Gesellschaften bestehen neben der Muttergesellschaft aus der Papierfabrik Adolf Jass GmbH als Komplementärin und der Papierfabrik Adolf Jass Schwarza GmbH als 100% Tochtergesellschaft. Die Papierfabrik Adolf Jass Schwarza GmbH produziert Wellpappenrohpapier auf Basis von Altpapier und ist durch einen Ergebnisabführungsvertrag mit der Papierfabrik Adolf Jass GmbH & Co KG verbunden. Darüber hinaus bestehen im Inland die Tochtergesellschaften JassRecycling GmbH, welche die Anteile am Joint Venture JassFibre GmbH mit dem Schwerpunkt auf der Beschaffung, Behandlung und Handel von Altpapier hält sowie die JassWell GmbH, welche die Anteile an der ausländischen Tochtergesellschaft im Bereich Wellpappe hält. Die JPF Grundstück Verwaltungs GmbH und JPF Grundstück GmbH & Co. KG fokussieren sich auf Immobilienprojekte zur langfristigen Entwicklung. Die ausländische Beteiligung besteht aus der JassBoard Sp. z o.o. in Polen, die sich auf die Produktion und den Vertrieb von einseitigen, ein- und zweiwelligen Wellpappenformaten sowie die Bogenherstellung von Kartonqualitäten fokussiert. In Polen wurde ein weiteres Wellpappenformatwerk in Dąbrowa Górnicza im Laufe des Jahres 2022 in Betrieb genommen, welches sich in 2023 in Hochlaufphase befand.

Die erste Wertschöpfungsstufe "Altpapier" innerhalb der Unternehmensgruppe beginnt mit der JassRecycling und der JassFibre. JassFibre ist ein Joint Venture mit der Thüringer Recycling GmbH. Der Schwerpunkt der JassFibre liegt auf Beschaffung und Handel mit Altpapier, worüber auch ein Teil der Versorgung der beiden Standorte zur Produktion von Wellpappenrohpapier in Deutschland mit Altpapier sichergestellt wird.

Die zweite und zentrale Wertschöpfungsstufe "Papier" ist die Herstellung von Wellpappenrohpapieren in Fulda (Hessen) mit der Papierfabrik Adolf Jass GmbH & Co. KG und der Papierfabrik Adolf Jass Schwarza GmbH in Rudolstadt/Schwarza (Thüringen). An den beiden Produktionsstandorten besteht zusammen eine Maschinenkapazität von über 1 Mio. Tonnen. Die Jass-Gruppe zählt zu den größten Wellpappenrohpapierherstellern Deutschlands. Die Maschinenausstattung ermöglicht die Produktion und den Vertrieb einer Vielfalt an Sorten und Flächengewichten (g/m ² ), so dass flexibel auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kunden auf dem europäischen Markt eingegangen werden kann. Am Hauptsitz in Fulda konzentriert sich Jass vorwiegend auf die Papierproduktion höherer und mittlerer Flächengewichte sowie Kraftlinerersatzpapier. Der Standort Schwarza ist auf die Produktion von Papier mit leichten Flächengewichten ausgerichtet.

Die dritte Wertschöpfungsstufe "Wellpappe" ist die Produktion und der Vertrieb von einseitigen, ein- und zweiwelligen Wellpappenformaten sowie die Bogenherstellung von Kartonqualitäten für Verpackungshersteller. Die Produktion in diesem Bereich konzentriert sich auf den Produktionsstandort in Gostyń (PL) sowie den Standort Dqbrowa Górnicza (PL) mit einem weiteren Wellpappenformatwerk.

1. Geschäftsverlauf und Rahmenbedingungen

Entwicklung des Marktumfeldes

Das Geschäftsjahr 2023 war in Deutschland durch eine rezessive Entwicklung sowie einer hohen Inflation geprägt. Hierbei haben sich auch die Folgen des Kriegs in der Ukraine sowie die weiterhin hohen Energiepreise belastend ausgewirkt.

Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) wird das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2023 gegenüber 2022 um 0,3 % sinken. Bedingt durch das krisengeprägte Umfeld stagnierte im Jahr 2023 die gesamtwirtschaftliche Entwicklung Deutschlands.

Trotz der jüngsten Preisrückgänge blieben die Preise auf allen Wirtschaftsebenen hoch und dämpften die Konjunktur. Darüber hinaus waren die Finanzierungsbedingungen für die Wirtschaft aufgrund steigender Zinsen und einer rückläufigen In- und Auslandsnachfrage ungünstig. Die Erholung der deutschen Wirtschaft von der schweren Rezession, welche durch die Corona-Pandemie im Jahr 2020 verursacht wurde, war damit nicht nachhaltig. Das BIP wuchs im Jahr 2023 um 0,7 % im Vergleich zu 2019, dem Jahr vor der Pandemie. ¹

Im Jahr 2022 ist das reale Bruttoinlandsprodukt in Polen um rund 5,13 % gewachsen. Für das Jahr 2023 wird It. Statista ein Wachstum des realen Bruttoinlandprodukts in Polen um ca. 0,56 % prognostiziert. ²

Das Wachstum der EU-Wirtschaft dürfte in 2023 nach ersten Schätzungen um 0,6 % gestiegen sein und sich damit deutlich verlangsamt haben.

Branche

Die Geschäftsfelder der Jass-Gruppe sind die Produktion und der Vertrieb von Wellpappenrohpapieren sowie die vor- und nachgelagerten Prozesse der Wertschöpfungskette mit Altpapier und Wellpappe.

¹ Vgl. Pressemitteilung Nr. 019 vom 15.01.2024 (Destatis): Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2023 um 0,3 % gesunken - Statistisches Bundesamt (destatis.de)
² Vgl. Polen - Wirtschaftswachstum (BIP) bis 2028 | Statista

Der Absatz von altpapierbasierten Wellpappenrohpapieren von Papiermaschinen in Deutschland ist im Inland im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um rund -7,9 % gesunken. Der Auslandsabsatz ist hingegen auf gleichem Niveau zum Vorjahr geblieben.

Das durchschnittliche Verkaufspreisniveau für Wellpappenrohpapiere ist im ersten Quartal um rund -23 % gesunken und fiel danach sukzessive weiter ab, so dass zum Jahresende ein deutlicher Preisrückgang von rund -40 % verzeichnet wurde. Der Rückgang der Verkaufspreise ist hauptsächlich die Folge der rezessiven Konjunktur und dem daraus resultierenden Nachfrageeinbruch nach Verpackungsmaterialien. Darüber hinaus haben sinkende Kosten, unter anderem für Stärke, Chemikalien und Energie ebenfalls teilweise zum Rückgang der Verkaufspreise beigetragen. Der Preis für Altpapier ist im Gesamtjahresvergleich gesunken und hatte im ersten Quartal 2023 seinen Tiefpunkt. Im weiteren Jahresverlauf stieg der Preis dann wieder kontinuierlich an. Der Preis für Erdgas bei Abgabe an die Industrie lag laut des Statistischen Bundesamtes im August 2023 um -59 % unter dem Kostenlevel vom August 2022. Beim Strompreis für industrielle Abnehmer war im August 2023 ein um ca. -80 % niedrigeres Preisniveau zu verzeichnen als im entsprechenden Vorjahresmonat.

Insgesamt hat sich aufgrund der weltweiten Krisenherde und der rezessiven konjunkturellen Entwicklung die Nachfrage nach Wellpappenrohpapieren und Wellpappe stark reduziert. Die Produktion von altpapierbasierten Wellpappenrohpapieren ist in Deutschland im Jahr 2023 aus diesem Grund um rund -4,3 % gesunken. Aufgrund der gesunkenen Produktion - insbesondere im ersten Halbjahr 2023 - hat sich der Bedarf an Altpapier reduziert, was jedoch nicht zu sinkenden Preisen beim Altpapier geführt hat. Die Verkaufspreise für Wellpappenrohpapier sind deutlich aufgrund des Nachfragrückgangs gesunken.

Die Wellpappenrohpapierhersteller und die Wellpappenindustrie konnten ihre vorhandenen Kapazitäten im Jahr 2023 nicht ausspielen, obwohl ausreichend Material und Energie vorhanden gewesen wäre. Ein Klima der Unsicherheit sowie rezessive Entwicklungen im Jahr 2023 hat die Nachfrage stark sinken lassen.

Entwicklung des Konzerns

Die Jass-Gruppe musste im Jahr 2023 aufgrund der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Lage eine negative Ergebnisentwicklung gegenüber dem Vorjahr und auch gegenüber den ursprünglichen Prognosen verzeichnen. Die Nachfrage nach unseren Produkten ist im Gesamtjahr 2023 im Vergleich zu 2022 gesunken und war aufgrund der schwachen Konjunktur auf niedrigem Niveau. Die Verkaufspreise sanken daher im Verlauf des Jahres 2023 gegenüber 2022 deutlich.

Wichtigster Einsatzfaktor im Produktionsprozess bildet der Rohstoff Altpapier. Die Altpapierpreise lagen im Jahresdurchschnitt 2023 unter den Werten für 2022 und sind im Jahresverlauf 2023 innerjährig wieder gestiegen, da die Preise im ersten Quartal 2023 ihren Tiefpunkt hatten.

Neben dem Altpapier als wichtigstem Rohstoff ist weiterhin, aufgrund der branchenüblichen Energieintensität, die rechtliche und wirtschaftliche Entwicklung des Energiemarktes ein wesentlicher Einflussfaktor auf die Konzernentwicklung.

Im Rahmen unseres Energieportfoliomanagements versuchen wir stets, positive Entwicklungen zu nutzen und haben auch für das Jahr 2023 unser langfristiges Portfolio unter Ausnutzung bestmöglicher Konditionen des Energiemarktes strukturiert. Dennoch war es - wie bisher - auch im Jahr 2023 erforderlich, kleinere Mengen an Strom und Gas am Spotmarkt zu erwerben. Die Energiekosten am Markt für Strom haben sich im Jahr 2023 stabilisiert, dies jedoch deutlich über dem Vorkrisenniveau. Die Kosten für Gas sind im Jahr 2023 gesunken. Dies lag vor allem in der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Lage in Deutschland und der damit verbundenen Nachfragereduzierung nach Gas, welche durch die Reduzierung von Produktionskapazitäten diverser Industrien begründet war.

Die politischen Entscheidungen hinsichtlich der Zielsetzung zur Klimaneutralität und der damit verbundenen Reduktion von CO ₂ -Emissionen sind von großer Tragweite für die Papierindustrie. Die Kosten für CO ₂ -Zertifikate haben sich im Jahr 2023 auf einem hohen Niveau stabilisiert, gaben jedoch zum Jahresende leicht nach. Sie stellten daher weiterhin eine deutliche Kostenbelastung für die Unternehmen der Jass-Gruppe dar.

Darüber hinaus haben sich weitere Kostenerhöhungen für wichtige Rohstoffe und für die Logistik negativ auf das Unternehmensergebnis ausgewirkt.

Der deutliche Umsatzrückgang konnte aufgrund eines hierzu insgesamt lediglich unterproportionalen Kostenrückgangs nur teilweise kompensiert werden. Dennoch gelang es ein positives Konzernergebnis in Höhe von TEUR 7.481, unter dem des Vorjahres (TEUR 91.108), zu erreichen. Der gesunkene Rohertrag von TEUR 120.136 (Vorjahr TEUR 232.875) ist eine Folge gesunkener Verkaufspreise bei gleichzeitigem Anstieg der Preise vor allem für Altpapier.

Wir sehen uns in unserer strategischen Ausrichtung dennoch bestätigt und bewerten das Jahr 2023 insgesamt als noch positiv. Langfristige Kundenbindung und Kundenzufriedenheit, die auf unserem hohen Qualitätsniveau basieren, werden weiterhin im Mittelpunkt stehen. Dies gilt auch im Rahmen unserer Entwicklungen entlang der Wertschöpfungskette.

Die gute Marktpositionierung der Jass-Gruppe bei einem gleichzeitig konstanten hohen Qualitätsniveau führten im Jahr 2023 dazu, dass trotz gesunkener Produktions- und Absatzmengen, bedingt durch das konjunkturelle rezessive Umfeld sowie stark rückläufige Preise, dennoch ein positives Konzernergebnis erwirtschaftet werden konnte. Die Altpapierkosten sind im Jahr 2023 gestiegen und haben zum Ende des Jahres ihren Höchststand erreicht. Die Verkaufspreise sind über das gesamte Berichtsjahr aufgrund der schwachen Konjunktur sukzessive weiter gesunken und haben ihren Tiefststand zum Ende des Jahres erreicht. Diese Entwicklung hat zu einer deutlichen Margenerosion geführt.

Umsatz und Auftragsentwicklung

Die gute Marktpositionierung und das konstant hohe Qualitätsniveau der Jass-Gruppe führten im Jahr 2023 dazu, dass trotz gesunkener Produktions- und Absatzmengen, bedingt durch das konjunkturelle rezessive Umfeld, sowie stark rückläufiger Preise, ein positives Konzernergebnis erwirtschaftet werden konnte.

Der Umsatz ist im Vergleich zum Vorjahr um rund -33 % auf TEUR 482.863 gesunken. Dies ist insbesondere auf die gesunkenen Verkaufspreise für Wellpappenrohpapiere zurückzuführen.

Die Umsatzerlöse stellen sich, bezogen auf die Absatzmärkte, für das Geschäftsjahr 2023 wie folgt dar:

	2023	2022
	TEUR	TEUR
Deutschland	226.109	350.796
EU	230.627	327.078
Drittländer	26.127	39.017
	482.863	716.891

Beschaffung

Die Kosten von diversen Rohstoffen, Energie und Hilfsmitteln sind nicht im gleichen Verhältnis wie der Verkaufspreis gesunken. Zusätzlich sind die Kosten für Altpapier und Logistikleistungen gestiegen und haben dadurch das Geschäftsjahr 2023 negativ geprägt.

Personal- und Sozialbereich

Im Berichtszeitraum waren durchschnittlich 805 Mitarbeiter beschäftigt. Die Struktur stellt sich wie folgt dar:

Jahr	2023	2022
Arbeiter	639	607
Angestellte	166	182
Gesamt	805	789

Die Fähigkeiten und Kompetenzen der Mitarbeiter werden durch kontinuierliche Förderungen und Weiterentwicklungen ausgeweitet. Die geringe Fluktuation und lange Betriebszugehörigkeit im Personalbereich ermöglicht es der Gesellschaft, auf die Expertise ihrer Mitarbeiter zu bauen.

Umweltschutz

Als Unternehmen der Bioökonomie überprüfen wir fortlaufend unsere Prozesse, um unsere Wertschöpfungskette auch ökologisch zu optimieren.

Im Rahmen der geplanten Instandhaltungen an den Papiermaschinen wird regelmäßig darauf geachtet, dass die Themenbereiche Energie, Wasser und Luft mitberücksichtigt und umweltökonomische Lösungen gefunden werden.

Die Papierfabrik Adolf Jass GmbH & Co. KG wurde bereits vor mehr als 25 Jahren erstmalig nach DIN ISO 9001 zertifiziert und im Jahr 2001 wurde die Erweiterung um die Zertifizierung nach DIN ISO 14001 vorgenommen. Im September 2007 erfolgte die Erstzertifizierung des Tochterunternehmens Papierfabrik Adolf Jass Schwarza GmbH nach den genannten Normen. Beide Werke erfüllen nachhaltig die umweltrelevanten Anforderungen. Im Jahr 2011 wurden erstmalig beide Werke erfolgreich FSC zertifiziert. In 2023 erfolgte die Re- Zertifizierung auf die revidierten Normen DIN ISO 9001:2015, 14001:2015 und bereits in 2021 die Re-Zertifizierung FSC. Die Zertifizierungen wurden fortlaufend bestätigt.

Im Jahr 2014 haben beide Werke erfolgreich die Erstzertifizierung nach DIN ISO 50001 abgeschlossen. Die Zertifizierungen werden im Rahmen der jährlichen Überprüfung weitergeführt.

Zertifizierungen Jass-Paper:

Art der Zertifizierung	Letzte Re-Zertifizierung erfolgte am	Gültig bis
ISO 9001:2015 ISO 14001:2015	04.10.2023	12.09.2026
FSC CoC	25.06.2021	27.07.2026

JassBoard ist als 100 %iges Tochterunternehmen der Jass-Gruppe ebenfalls nach DIN ISO 9001:2015 zertifiziert und verfügt zudem über Zertifizierungen im Bereich FSC sowie PEFC.

Zertifizierungen Jass-Well:

Art der Zertifizierung	Erstzertifizierung	Letzte Re-Zertifizierung erfolgte am	Gültig bis
ISO 9001:2015	23.10.2009	21.09.2021	23.10.2024
FSC CoC	31.07.2012	09.06.2022	11.09.2027
PEFC CoC	10.07.2019	10.07.2019	09.07.2024

Darstellung der Lage

Vermögenslage

Die Vermögenslage des Konzerns gestaltet sich wie folgt:

	31.12.23
	TEUR	%
AKTIVA
Anlagevermögen	236.408	58,8
Umlaufvermöaen	165.394	41.2
	401.802	100,0
PASSIVA
Eigenkapital	269.119	67,0
Fremdkapital	132.683	33,0
	401.802	100,0

	31.12.22		Veränderung
	TEUR	%	TEUR	%
AKTIVA
Anlagevermögen	158.665	39,9	77.743	49,0
Umlaufvermöaen	238.774	60,1	-73.380	-30,7
	397.439	100,0	4.363	1,1
PASSIVA
Eigenkapital	237.615	59,8	31.504	13,3
Fremdkapital	159.824	40,2	-27.141	-17,0
	397.439	100,0	4.363	1,1

Zum 31. Dezember 2023 erhöhte sich die Bilanzsumme im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 4.363 auf TEUR 401.802. Das Verhältnis von Anlagevermögen zu Umlaufvermögen hat sich in Richtung des Anlagevermögens verschoben. Dabei beträgt das Anlagevermögen rund 59 % (im Vorjahr 40 %) und das Umlaufvermögen rund 41 % (im Vorjahr 60 %) der Bilanzsumme.

Die leichte Erhöhung der Bilanzsumme beinhaltet die stärkere Erhöhung des Anlagevermögens im Vergleich zur Reduzierung des Umlaufvermögens gegenüber dem Vorjahr. Die Veränderungen im Umlaufvermögen zeigen sich insbesondere durch den Aufbau des Vorratsvermögens und im deutlichen Abbau der sonstigen Vermögensgegenstände.

Das Verhältnis von Eigen- zu Fremdkapital hat sich leicht in Richtung Eigenkapital verschoben. Die Veränderung auf der Passivseite ist im Wesentlichen auf das gestiegene Eigenkapital sowie der Reduzierung von Rückstellungen und sonstigen Verbindlichkeiten zurückzuführen. Das Eigenkapital hat sich insbesondere in Folge des positiven Konzernergebnisses erhöht. Weiterhin waren positive Währungseffekte in Folge der Aufwertung des Zloty gegenüber dem Euro zu verzeichnen.

Finanzlage

Das Finanzmanagement der Jass-Gruppe ist auf eine nachhaltige und langfristige Sicherstellung der Liquidität gerichtet. Unsere Finanzierungskonzeptionen sehen vor, dass größere Investitionsvorhaben sowohl aus Eigen- als auch aus Fremdmitteln bestritten werden.

Die Finanzlage und die Zahlungsströme sind in der Kapitalflussrechnung ausführlich dargestellt. Beeinflusst durch den Aufbau des Working-Capitals unter Berücksichtigung der Reduzierung von Rückstellungen, wurde ein positiver Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von TEUR 66.782 erzielt. Im Cash-Flow aus Investitionstätigkeit in Höhe von TEUR -87.257 zeigen sich im Wesentlichen die Auszahlungen für Investitionen des Sachanlage- und Finanzanlagevermögens. Nach Berücksichtigung des Cash-Zuflusses aus Finanzierungstätigkeit ergibt sich im Geschäftsjahr eine Erhöhung des Finanzmittelfonds von TEUR 1.728.

Der Cash-Flow aus der Finanzierungstätigkeit beläuft sich auf TEUR 21.674 und ist im Wesentlichen geprägt durch Eigenkapitalzuführung. Darüber hinaus wurde zum Jahresende 2021 ein Konsortialkredit mit einer Laufzeit von über 5 Jahren aufgenommen, der zum Bilanzstichtag vollständig frei verfügbar war. Zudem waren zum Bilanzstichtag 60 % der im Konzern bestehenden Linien frei verfügbar.

Entsprechend der Liquiditätsausstattung des Konzerns sahen wir uns stets in der Lage, unseren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen.

Ertragslage

Bei einer unter Vorjahresniveau liegenden Absatzmenge und einem verkaufsseitig gefallenen Preisniveau ergibt sich ein Rohertrag in Höhe von TEUR 120.136.

Aufgrund signifikant gefallener Verkaufspreise infolge der rezessiven Konjunktur haben sich die Umsätze deutlich verringert. Die Materialkosten sind im Vergleich zum Vorjahr gesunken, aber weiterhin auf hohem Niveau geblieben. Insgesamt ist der Rohertrag stark gesunken.

Auch das weiterhin hohe Niveau der sonstigen operativen Kosten trug zu der unter dem Vorjahr liegenden Ergebnisentwicklung bei. Dennoch konnte die Jass-Gruppe das Geschäftsjahr 2023 positiv abschließen. Den der Branche inhärent hohen Energiekosten, welche sich unmittelbar auf das Betriebsergebnis niederschlagen, begegneten wir mit einem ausgewogenen und nachhaltigen Energie-Management.

Durch das hohe Qualitätsniveau unserer Produkte und unsere Sortenvielfalt, unter anderem auch durch die erfolgreiche Etablierung von JassKraft, die Ergänzung unseres Produktportfolios durch die Produkte der JassBoard sowie die stärkere Einbindung der vorgelagerten Prozesse mittels JassFibre sehen wir uns sowohl hinsichtlich der gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen als auch in Bezug auf den verstärkten Wettbewerb auf europäischer Ebene weiterhin als sehr gut im Markt positioniert.

2. Chancen- und Risikobericht

Die bestehenden Planungs-, Reporting- und Controllingtools werden kontinuierlich gepflegt und weiterentwickelt. Durch regelmäßige Reports werden die Anspruchsgruppen der Gesellschaft über aktuelle Entwicklungen und Veränderungen unterrichtet, so dass die Steuerung des Konzerns stets gewährleistet ist.

Die Jass-Gruppe ist in ihrer Geschäftstätigkeit einer Reihe von Chancen und Risiken ausgesetzt, die untrennbar mit dem unternehmerischen Handeln verbunden sind und das Ergebnis positiv wie negativ beeinflussen können.

Aus diesem Grund ist unser Risiko- und Chancenmanagementsystem darauf ausgerichtet, Risiken und Chancen für unser Geschäftsmodell frühzeitig zu identifizieren, zu analysieren, ihre Auswirkungen abzuschätzen und angemessen und sachgerecht darauf zu reagieren. Dabei kommt diesem System hinsichtlich der Begrenzung von Risiken eine tragende Rolle zu.

Das Risikomanagementsystem ist hinsichtlich seiner Struktur und Systematik von der Geschäftsführung definiert und implementiert worden. Unterschieden wird dabei zwischen Risiken, die unternehmensintern auftreten können und solchen, die von außen auf das Unternehmen einwirken können. Unabhängig von der vorgenannten Art dieser Risiken werden alle Risiken nach ihrer Höhe klassifiziert.

Sofern aufgrund der Klassifizierung erforderlich, werden angemessene und wirksame Maßnahmen ergriffen, um Auswirkungen auf unser Geschäftsmodell zu verhindern oder zumindest weitestmöglich einzudämmen. Basis unserer Risikoüberwachung und -steuerung ist eine regelmäßige und vorausschauende Geschäftsplanung.

Umfeld- und Branchenrisiken

Aufgrund unserer eingehenden Analyse der Einflussfaktoren auf unser Geschäftsmodell können wir grundsätzlich zeitnah Umfeld- und Branchenrisiken identifizieren. Die geopolitischen Risiken, u.a. im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg sowie dem Krieg im Gaza-Streifen sowie weitere Brennpunkte können sich dennoch deutlich belastend auf unser Geschäft auswirken. Weitere Risiken und Unsicherheiten, die uns derzeit nicht bekannt sind oder die wir zurzeit als nicht maßgeblich betrachten, können ebenfalls nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft haben.

Wettbewerb

Wettbewerber der Jass-Gruppe sind unter anderem die integrierten Wellpappenrohpapierhersteller. Diese decken den Wertschöpfungsprozess Richtung Wellpappenproduktion ab und lasten bei rückgängigem Absatz zuerst die eigenen Fabriken aus.

Seit einigen Jahren kann des Weiteren eine Umnutzung grafischer Papiermaschinen zur Herstellung von Wellpappenrohpapieren beobachtet werden. Zudem gehen zunehmend neue Kapazitäten auf den Markt, sei es durch Neubauten oder auch mittels Erweiterungen bestehender Anlagen.

Als wesentlicher Verdrängungsfaktor auf dem Papiermarkt gilt die Effizienz der Papiermaschinen. Ältere Maschinen genügen nicht den aktuellen Standards der Produktion oder werden den heutigen Qualitäts- und Umweltansprüchen nur schwer gerecht. Der entstehende Wettbewerbs-, Preis- und Ergebnisdruck durch das Hinzukommen umgebauter Maschinen beschleunigt die Stilllegung ineffizienter Papiermaschinen.

Durch die diversifizierten Standorte Fulda und Schwarza in Deutschland und Gostyń sowie Dąbrowa Górnicza in Polen ist die Jass-Gruppe mit einem breit aufgestellten Produktangebot positioniert und sieht sich weiterhin unter den führenden Wellpappenrohpapierherstellern auf dem europäischen Markt. Gezielte nachhaltige Investitionen in die Infrastruktur all unserer Einheiten sowie vorausschauende Instandhaltungs- und Ertüchtigungsmaßnahmen tragen zu einer langfristigen Wettbewerbsfähigkeit und Marktpositionierung bei.

Der Wellpappenrohpapiermarkt reagiert sensibel auf Kapazitätsänderungen oder Nachfragerückgänge. Deshalb stellen größere Angebots- oder Nachfrageveränderungen ein erhebliches Risiko für die Marktstabilität dar. Ein etwaiges Ungleichgewicht birgt ein erhebliches Risiko für Preis- und Margenerosion, was wiederum zu einer negativen Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage führen kann.

Zinsrisiken

Das kurzfristige und mittelfristige Zinsänderungsrisiko schätzen wir vor dem Hintergrund der europäischen und weltwirtschaftlichen Entwicklung derzeit als moderat ein. Die Jass-Gruppe hat daher im Rahmen ihrer langfristigen Partnerschaft mit ihren Banken in 2021 die mittelfristige Finanzierung gesichert und die Voraussetzungen zur Begegnung dieser Risiken geschaffen.

Aufgrund der steil gestiegenen Zinskurve im Jahr 2023 konnte der Zinsertrag gesteigert werden. Unsere Anlagestrategie ist dabei auf Sicherheit bedacht und schließt Spekulationsgeschäfte aus.

Aufgrund unserer Balance zwischen der Disposition von Fremdkapital und eigener Liquidität sehen wir ausreichend Potential, um künftigen Zinsänderungsrisiken entsprechend begegnen zu können.

Unternehmensstrategische Risiken

Derzeit sehen wir weder interne noch externe unternehmensstrategische Risikoquellen, die unsere langfristige Unternehmensstrategie negativ beeinflussen bzw. den Unternehmensbestand gefährden könnten.

Personalrisiken

Hinsichtlich unseres Personals identifizieren wir die Fluktuation in Schlüsselpositionen als Risikofaktor. Schlüsselpositionen definieren wir als solche Positionen, die direkt durch ihre Kontakte oder Fähigkeiten wesentlichen Einfluss auf den Umsatz und den Ertrag haben.

Dem demographischen Wandel und der damit einhergehenden Verknappung fachlicher Ressourcen begegnen wir durch eigene Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen sowie ein frühzeitiges Recruiting-Management.

Zurzeit werden die Personalrisiken als gering angesehen. Dennoch kann ein Ausfall von Schlüsselpersonen oder zum Beispiel der Ausfall eines Teils der Belegschaft durch eine Covid-19-Infektion zu negativen Auswirkungen auf den Betriebsablauf und negativen Folgen für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Grundsätzlich besteht das Risiko, dass Debitoren ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen können. Diesem Risiko wurde durch Abschluss einer Forderungsausfallversicherung weitgehend Rechnung getragen.

Fremdwährungsrisiko

Ein Teil der Geschäfte der Jass-Gruppe wird im Ausland abgewickelt. Derzeit bestehen Risiken aus Währungskursschwankungen im Wesentlichen im Geschäft mit Großbritannien, da alle weiteren Exporte fast ausschließlich in EUR fakturiert werden.

JassBoard's Risiken aus Währungskursschwankungen entstehen vorwiegend aus Importgeschäften, welche wiederum primär in EUR getätigt werden. Die Absicherung gegen das Währungsrisiko erfolgt über Devisen-Termingeschäfte, Fakturierung in Fremdwährung sowie durch präventiven Währungskauf. Darüber hinaus gibt es bei JassBoard eine Finanzierung für das neue Werk in Dqbrowa Górnicza, welche teilweise in Euro valutiert.

Durch ein effektives Forderungsmanagement und die teilweise Absicherung der in GBP zu fakturierenden Verkäufe ist gewährleistet, dass Währungsschwankungen keine signifikant negativen Auswirkungen auf das Unternehmensergebnis haben. Dennoch beobachten wir die weiteren Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Brexit zwischen der Europäischen Union und Großbritannien sowie andere Handelskonflikte kontinuierlich und kritisch, um jederzeit geeignete Maßnahmen gegen für uns nachteilige Entwicklungen ergreifen zu können. Dennoch sind hieraus negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage nicht auszuschließen.

Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko bezeichnet das Risiko der Gesellschaft, ihre gegenwärtigen und zukünftigen Zahlungsverpflichtungen nicht fristgerecht oder nicht in erforderlichem Umfang erfüllen zu können.

Eine revolvierende Liquiditätsplanung ist fester Bestandteil der Managementaufgaben. Bei der Ertragsplanung werden eher konservative Ansätze gewählt. Die Liquidität zur Durchführung des operativen Geschäfts ist derzeit durch liquide Mittel und kurzfristig liquidierbare Wertpapiere sichergestellt.

Risiken im Zusammenhang mit der Informationstechnologie

Die Prozesse innerhalb der Unternehmensgruppe basieren auf einem umfangreichen Einsatz von Informationstechnologie. Sollte es zu einem Ausfall der Systeme oder einem Cyberangriff kommen, könnte der Betriebsablauf gestört werden. Um diesem entgegenzuwirken, arbeitet die Jass-Gruppe stetig an der Verbesserung und dem kontinuierlichen Ausbau der Absicherungen.

Operationelles Risiko und Geschäftsrisiko

Operationelle Risiken sind nie ganz auszuschließen, können in allen Bereichen jederzeit auftreten und bedürfen einer kontinuierlichen Identifizierung und Überwachung. Der Konzern grenzt solche Risiken im Wesentlichen durch angemessene Kontrollmechanismen und den Einsatz qualifizierter und erfahrener Mitarbeiter ein. Arbeitsabläufe werden in einem Managementhandbuch, das laufend aktualisiert und an die aktuellen Standards angepasst wird, schriftlich dokumentiert.

Dem Risiko eines Maschinenschadens durch Feuer oder Maschinenbruch wird durch eng abgestimmte Maßnahmen mit dem Versicherer zur Verbesserung des Brandschutzes und einem stetig optimierten Versicherungskonzept begegnet.

Das allgemeine Geschäftsrisiko ist das Risiko unerwarteter negativer Ertragsentwicklungen aufgrund geänderter Rahmenbedingungen wie dem Marktumfeld, dem Kundenverhalten oder dem technischen Fortschritt sowie der gewählten Geschäftsstrategie.

Der Konzern trägt den Geschäftsrisiken durch die kontinuierliche Beobachtung der Markt- und Wettbewerbsbedingungen Rechnung. Die Behandlung strategischer Fragestellungen erfolgt durch die Geschäftsführung, welche regelmäßig die daraus resultierenden Aktivitäten und Investitionen überprüft und bei Bedarf den geänderten Rahmenbedingungen anpasst.

Ein grundlegendes Risiko kann in der Verfügbarkeit von Altpapier und der Entwicklung der Altpapierpreise gesehen werden. Bei verstärkter Verknappung von Altpapier ergeben sich wesentliche Mehrkostenbelastungen oder eine Unterversorgung der Papiermaschinen mit dem Risiko von Produktionsstillständen. Bei einer hohen Volatilität der Altpapierpreise besteht das Risiko, die Preisänderung nicht schnell genug am Markt weitergeben zu können, wodurch sich eine Margen- und Ergebnisbelastung ergeben kann. Um die Versorgungssicherheit zu erhöhen, hat die Jass-Gruppe in 2019 die Erweiterung um JassFibre vorgenommen und die Geschäfte in den Folgejahren sukzessive ausgebaut.

Einen weiteren wesentlichen Kosten- und Risikofaktor stellt der Energiebedarf dar. Steigende Preise für Energie sowie Versorgungsrisiken stellen ein erhebliches Risiko für die energieintensive Papierindustrie dar.

Aufgrund des Ukrainekriegs und den Folgen für die Energiemärkte hat sich dieses Risiko deutlich erhöht. Eine Gasmangellage kann von der Bundesnetzagentur auch für den kommenden Winter 2024/25 nicht ausgeschlossen werden. In beiden Papierwerken erfolgt ein verstärkter Einsatz von Biogas, um hierdurch den Bedarf an fossiles Erdgas zu reduzieren. Darüber hinaus wird und wurde für den Fall einer Gasmangellage an alternativen Lösungen über andere Energieträger gearbeitet. Dennoch lässt sich im Falle einer Gasmangellage eine erhebliche Produktionseinschränkung mit einem negativen Effekt auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage nicht ausschließen.

Zur strategischen Absicherung der Energiekosten werden fortlaufend langfristige Einkaufskontrakte für Strom und Gas abgeschlossen. Im zunehmend kostenintensiven energetischen Bereich sehen wir uns grundsätzlich für die Zukunft gut positioniert. Dennoch konnte aufgrund des Ukrainekriegs und dessen Folgen für die Energiemärkte aufgrund der Illiquidität der Märkte die Absicherung für die Folgejahre nicht im gewünschten Umfang und nur mit erheblich gestiegenen Preisen umgesetzt werden. Ob sich diese Preissteigerungen künftig in den Verkaufspreisen widerspiegeln, stellt ein Risiko für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gruppe dar.

Im Geschäftsjahr 2014 ist die Zertifizierung der Gesellschaften nach DIN 50001 erstmalig erfolgt und wurde im Rahmen der jährlichen Überprüfung weitergeführt. Gleichzeitig wird diesbezüglichen Kostenrisiken durch ausgewogenes Portfoliomanagement entgegengewirkt, so dass kurzfristigen Preisrisiken weitestgehend entgegengesteuert werden kann. Im Rahmen unseres Energieportfoliomanagements versuchen wir stets, positive Entwicklungen zu nutzen und haben so auch im Jahr 2023 unser langfristiges Portfolio auf diese Entwicklung ausgerichtet, jedoch mit den oben genannten Einschränkungen aufgrund der aktuellen Situation durch den Ukrainekrieg.

Die Festlegung der EU, im Rahmen des "European Green Deal" bis 2050 die Freisetzung von Treibhausgasemissionen fast gänzlich zu vermeiden, wird zu einer grundlegenden Veränderung in der Energieversorgung führen. Dies führt zu erheblichen Risiken für die Papierindustrie. Wir begegnen diesen Herausforderungen, indem wir uns mit den alternativen Energiequellen sowie einer Reduzierung von CO ₂ -Belastungen auseinandersetzen und für beide großen Papierstandorte Dekarbonisierungsfahrpläne entwickelt haben. Dennoch sehen wir in den zusätzlichen und potenziell weiter steigenden Kosten für CO ₂ ein Risiko, sofern alternative Technologien zur Reduzierung von CO ₂ nicht in ausreichendem Umfang oder schnell genug umgesetzt werden können.

Unter Berücksichtigung der Ergebnisse des Berichtswesens wurden im Berichtsjahr keine den Fortbestand des Konzerns gefährdenden Risiken erkennbar.

Chancenmanagement

Unter stetiger Analyse und Beobachtung unseres unternehmerischen Umfeldes identifizieren wir nicht nur Risikopotentiale, sondern stets auch Chancen, welche unsere Gesellschaftsgruppe nachhaltig positiv beeinflussen können. Diese Chancen können dabei sowohl auf unternehmensinterne Faktoren als auch auf unternehmensexterne Faktoren wesentlichen Einfluss haben. Der Wahrnehmung von Chancen geht stets ein bewusster und gezielter Analyse- und Entscheidungsprozess voraus. Die Umsetzung identifizierter Chancenpotentiale wird kontinuierlich überwacht, so dass Risiken der Fehlentwicklung frühzeitig korrigiert werden können. Insbesondere haben wir die technische Entwicklung im Blick, um Ressourcen zu schonen und Emissionen zu reduzieren.

Die Erweiterung unserer Produktionsstätten um den Standort Polen in 2019 sowie den Bau und die Inbetriebnahme eines weiteren Wellpappenwerks in Polen im Jahr 2022 und die damit einhergehende Ergänzung unseres Produktportfolios bewerten wir als Chance zum Ausbau unseres Kundennutzens und zur Vertiefung unseres Wellpappen-Know-hows. Unsere Zielsetzung ist es, unseren Kunden ein breitgefächertes Portfolio anzubieten, um in allen Bereichen ein qualifizierter Partner sein zu können.

In der zum Ende des Geschäftsjahres 2019 angestoßenen und in den Folgejahren ausgebauten Partnerschaft mit der Thüringen Recycling GmbH, abgebildet im Joint Venture "JassFibre GmbH", sehen wir umfangreiches weiteres Chancenpotential, wesentliche Synergien entlang der Altpapier-Wertschöpfungskette zu schaffen.

3. Prognosebericht

Angesichts der angespannten Finanzierungsbedingungen und des schleppenden Exportwachstums wird das europäische Wirtschaftswachstum kurzfristig schwach bleiben. Das Wirtschaftswachstum dürfte, vor dem Hintergrund sinkender Inflation, einer Erholung der privaten Haushaltseinkommen und einer erhöhten Auslandsnachfrage, in 2023 0,6 %, 2024 0,8 % und 2025 und 2026 1,5 % betragen. ³

Die Inflation dürfte It. der Europäischen Zentralbank in den kommenden Jahren sinken, allerdings nicht in einem stärkeren Ausmaß als zuletzt. Dank des nachlassenden Kostendrucks und der Auswirkungen der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank wird die europäische Inflation voraussichtlich von 5,4 % im Jahr 2023 auf 2,7 % im Jahr 2024 sinken.

Der Weg zur Erholung der deutschen Wirtschaft könnte damit geebnet sein. In Deutschland ist die Inflation weiter gesunken, die Lohneinkommen sind stark gestiegen und die Beschäftigung ist seit der Wiedervereinigung Deutschlands höher als je zuvor. Dadurch wird die Kaufkraft wiederhergestellt und die gesamtwirtschaftliche Nachfrage sollte wieder steigen. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt wird im nächsten Jahr voraussichtlich um 0,7 % laut Ifo-Institut wachsen, nachdem es in diesem Jahr um 0,3 % gesunken ist. Die Bundesregierung hat ihre Prognose jüngst gesenkt und erwartet nur noch ein Wirtschaftswachstum von 0,2 % in 2024. Im Jahr 2025 sollte sich die Wirtschaft wieder normalisieren. Das preisbereinigte BIP dürfte gegenüber dem Vorjahr um 1,3 % steigen. Allerdings sind die Risiken enorm. Im Jahr 2024 könnten Risiken aus der Haushaltslücke, die Auswirkungen der Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen sowie deren Wirkung auf die Lohn- und Inflationsentwicklungen stärker zum Tragen kommen. ⁴

Die Jass-Gruppe blickt grundsätzlich positiv in die Zukunft. Durch die Erweiterung des Konzernverbunds um die beiden Gesellschaften JassBoard und JassFibre im Jahr 2019 hat der Konzern einen wesentlichen Grundstein für die weitere Entwicklung gelegt. Aufgrund der Inbetriebnahme eines weiteren Wellpappwerks in Polen im Jahr 2022 ist JassBoard organisch gewachsen. Darüber hinaus wird im ersten Quartal 2024 eine Erweiterungsinvestition zur Performancesteigerung der PM3 am Standort in Fulda vorgenommen.

³ Vgl. EZB: Gesamtwirtschaftliche Projektionen (europa.eu)
⁴ Vgl. ifo Institut: ifo Konjunkturprognose Winter 2023: Konjunkturerholung verzögert sich - Haushaltslücke birgt neue Risiken Publikationen ifo Institut

Aufgrund der möglichen Materialisierung der Vielzahl von Risiken gehen wir davon aus, dass sich im Geschäftsjahr 2024 ein positives Jahresergebnis ergeben wird, was jedoch moderat unter dem Niveau von 2023 liegen könnte. Die Prognose ist aufgrund von geopolitischen Spannungen und möglichen weiteren Auswirkungen des Ukrainekriegs und den Folgen für die Energiemärkte und Lieferketten mit einer höheren Unsicherheit behaftet, wobei aus aktueller Sicht keine Going Concern Gefährdung vorliegt.

Mit den in den vergangenen Jahren erfolgten umfangreichen Ertüchtigungsmaßnahmen, den strategischen Erweiterungen im Konzernverbund sowie der Inbetriebnahme eines weiteren Wellpappwerks verfolgen wir das Ziel im Konzern, weiterhin durch ein hohes Qualitätsniveau und ein breites Angebotsspektrum zu überzeugen, die Produktivität langfristig weiter zu steigern und damit nachhaltig die Unternehmensfortführung zu sichern.

Durch unsere inhabergeführten Strukturen sehen wir uns in der Lage, flexibel auf sich ändernde Marktbedingungen reagieren zu können, was nicht zuletzt zu unserer guten Marktpositionierung beiträgt.

Fulda, den 20. Februar 2024

Papierfabrik Adolf Jass GmbH

Dipl.-Kauffrau Dr. Marietta Jass-Teichmann, Vorsitzende der Geschäftsführung

Dipl.-Kaufmann Frank Gumbinger, Kaufm. Geschäftsführer

Michael Habeck, Techn. Geschäftsführer

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Papierfabrik Adolf Jass GmbH & Co. KG, Fulda

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Papierfabrik Adolf Jass GmbH & Co. KG, Fulda, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzern-Eigenkapitalspiegel und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Papierfabrik Adolf Jass GmbH & Co. KG, Fulda, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2023 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben.

Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt.

Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren.
•	Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse o- der Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Frankfurt am Main, den 22. Februar 2024

RGTTREUHAND Revisionsgesellschaft mbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Jürgen Lohr, Wirtschaftsprüfer

Julia Schmidt, Wirtschaftsprüferin