Hagener Feinstahl Bender GmbH

Hagen

Konzernabschluss zum 31.12.2023

Konzernbilanz zum 31.12.2023

AKTIVA

	EUR	31.12.2023 EUR	EUR	31.12.2022 EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	807.297,72		1.097.776,05
2. geleistete Anzahlungen	22.253,54	829.551,26	0,00	1.097.776,05
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	14.494.452,47		15.572.484,16
2. technische Anlagen und Maschinen	5.944.708,38		6.106.318,33
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.721.811,02		2.700.320,42
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.642.809,20	24.803.781,07	278.401,26	24.657.524,17
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	500.000,00		0,00
2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	250.493,75		0,00
3. Edelmetalle	14.069,20	764.562,95	0,00	0,00
		26.397.895,28		25.755.300,22
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	18.547.776,73		33.222.601,55
2. unfertige Erzeugnisse	7.103.633,75		12.589.810,68
3. fertige Erzeugnisse und Waren	27.304.743,66		40.447.909,31
4. geleistete Anzahlungen	11.043,70	52.967.197,84	35.894,65	86.296.216,19
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	20.559.608,82		23.827.834,76
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: TEUR 0 (Vj.: TEUR 0)
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	5.665,50		18.242,63
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: TEUR 0 (Vj.: TEUR 0)
- davon aus Lieferungen und Leistungen: TEUR 6 (Vj.: TEUR 18)
3. sonstige Vermögensgegenstände	8.090.964,91		6.252.584,92
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: TEUR 39 (Vj.: TEUR 0)
- davon gegen Gesellschafter: TEUR 2.539 (Vj.: TEUR 3.217)
		28.656.239,23		30.098.662,31
III. Wertpapiere		33.500,00		43.405,00
IV. Guthaben bei Kreditinstituten, Kassenbestand		23.941.156,76		18.476.870,96
		105.598.093,83		134.915.154,46
C. Rechnungsabgrenzungsposten		1.726.231,27		463.737,70
D. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung		28.653,00		0,00
		133.750.873,38		161.134.192,38
PASSIVA
	EUR	31.12.2023 EUR	EUR	31.12.2022 EUR
A. Eigenkapital
I. Eigenkapital des Mutterunternehmens
1. Gezeichnetes Kapital	2.000.000,00		2.000.000,00
2. Kapitalrücklage	7.457.598,82		7.457.598,82
3. Gewinnrücklagen	802.273,00		802.273,00
4. Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	422.184,38		602.278,27
5. Bilanzgewinn	56.915.021,73	67.597.077,93	50.742.358,61	61.604.508,70
II. Nicht beherrschende Anteile		5.372.456,93		4.514.594,75
- davon am Jahresüberschuss: TEUR 2.974 (Vj.: TEUR 4.958)
		72.969.534,86		66.119.103,45
B. Sonderposten für Zuschüsse und Zulagen		146.187,07		152.629,13
C. Rückstellungen
1. Pensionsrückstellungen	1.649.900,00		1.805.435,00
2. Steuerrückstellungen	4.150.819,88		5.653.254,60
3. sonstige Rückstellungen	7.322.288,94	13.123.008,82	11.168.079,24	18.626.768,84
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	29.102.101,10		50.160.749,70
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: TEUR 22.421 (Vj.: TEUR 41.486)
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: TEUR 6.681 (Vj.: TEUR 8.675)
2. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	28.475,70		113.758,70
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: TEUR 28 (Vj.: TEUR 114)
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: TEUR 0 (Vj.: TEUR 0)
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	11.074.668,56		15.806.942,82
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: TEUR 11.075 (Vj.: TEUR 15.807)
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: TEUR 0 (Vj.: TEUR 0)
4. sonstige Verbindlichkeiten	2.010.297,20		3.537.472,18
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: TEUR 2.010 (Vj.: TEUR 3.537)
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: TEUR 0 (Vj.: TEUR 48)
- davon aus Steuern: TEUR 253 (Vj.: TEUR 1.219)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: TEUR 61 (Vj.: TEUR 53)
		42.215.542,56		69.618.923,40
E. Rechnungsabgrenzungsposten		1.171,76		753,19
F. Passive latente Steuern		5.295.428,31		6.616.014,37
		133.750.873,38		161.134.192,38

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für den Zeitraum vom 01.01. bis 31.12.2023

	2023 EUR	EUR	Vorjahr EUR	EUR
1. Umsatzerlöse	236.918.864,19		286.500.056,11
2. Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen Erzeugnissen	-1.872.902,83	235.045.961,36	3.464.483,58	289.964.539,69
3. sonstige betriebliche Erträge		3.559.946,05		3.893.131,37
- davon Erträge aus der Währungsumrechnung: TEUR 105 (Vj.: TEUR 434)
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	168.427.886,34		198.353.882,00
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	4.292.833,67	172.720.720,01	3.670.189,12	202.024.071,12
		65.885.187,40		91.833.599,94
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung	27.733.601,32		31.942.959,62
- davon für Altersversorgung: TEUR 255 (Vj.: TEUR 476)	3.947.396,62	31.680.997,94	3.877.805,29	35.820.764,91
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		3.211.172,24		3.137.708,53
7. sonstige betriebliche Aufwendungen		15.405.240,27		21.318.658,63
- davon Aufwendungen aus der Währungsumrechnung: TEUR 241 (Vj.: TEUR 316)		15.587.776,95		31.556.467,87
8. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens	2.549,31		0,00
9. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	210.852,19		182.792,48
10. Abschreibungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens	9.905,00		59.645,00
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	3.142.545,97		1.891.190,82
- davon Aufwendungen aus der Währungsumrechnung: TEUR 241 (Vj.: TEUR 316)		-2.939.049,47		-1.768.043,34
		12.648.727,48		29.788.424,53
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		2.720.133,83		7.965.500,55
davon latente Steuern: TEUR -1.072 (Vj.: TEUR 1.600)
13. Ergebnis nach Steuern		9.928.593,65		21.822.923,98
14. sonstige Steuern		194.657,10		232.200,51
15. Jahresüberschuss		9.733.936,55		21.590.723,47
16. nicht beherrschende Anteile		-2.973.918,57		-4.957.737,95
17. Ergebnisanteile der Gesellschafter des Mutterunternehmens		6.760.017,98		16.632.985,52
18. Gewinnvortrag		50.755.032,11		34.559.371,86
19. Ausschüttungen		-600.028,36		-449.998,77
20. Bilanzgewinn		56.915.021,73		50.742.359,61

Konzern-Eigenkapitalspiegel

Eigenkapital des Mutterunternehmens
	gezeichnetes Kapital	Kapitalanteile Kapitalrücklage	Summe	Rücklagen sonstige Gewinnrücklagen	Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung
Stand am 31.12.2021	2.000.000,00	7.457.598,82	9.457.598,82	802.273,00	228.691,55
Zugang Gewinnvortrag	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
Zugang Jahresüberschuss	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
Einstellung in Rücklagen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
Ausschüttungen	0,00	0,00	0,00	0,00	55.037,29
Veränderung Konsolidierungskreis	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
Währungsumrechnung	0,00	0,00	0,00	0,00	318.549,43
Stand am 31.12.2022	2.000.000,00	7.457.598,82	9.457.598,82	802.273,00	602.278,27
Zugang Gewinnvortrag	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
Zugang Jahresüberschuss	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
Einstellung in Rücklagen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
Ausschüttungen	0,00	0,00	0,00	0,00	91.718,78
Veränderung Konsolidierungskreis	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
Währungsumrechnung	0,00	0,00	0,00	0,00	-271.812,67
Stand am 31.12.2023	2.000.000,00	7.457.598,82	9.457.598,82	802.273,00	422.184,38

Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Gewinnvortrag	Konzernbilanzgewinn Jahresüberschuss	Summe	Summe
Stand am 31.12.2021	28.340.200,24	6.837.558,50	35.177.758,74	45.666.322,11
Zugang Gewinnvortrag	6.837.558,50	-6.837.558,50	0,00	0,00
Zugang Jahresüberschuss	0,00	16.632.985,52	16.632.985,52	16.632.985,52
Einstellung in Rücklagen	0,00	0,00	0,00	0,00
Ausschüttungen	-449.998,77	0,00	-449.998,77	-394.961,48
Veränderung Konsolidierungskreis	0,00	0,00	0,00	0,00
Währungsumrechnung	-618.386,88	0,00	-618.386,88	-299.837,45
Stand am 31.12.2022	34.109.373,09	16.632.985,52	50.742.358,61	61.604.508,70
Zugang Gewinnvortrag	16.632.985,52	-16.632.985,52	0,00	0,00
Zugang Jahresüberschuss	0,00	6.760.017,93	6.760.017,93	6.760.017,93
Einstellung in Rücklagen	0,00	0,00	0,00	0,00
Ausschüttungen	0,00	-600.028,36	-600.028,36	-508.309,58
Veränderung Konsolidierungskreis	0,00	0,00	0,00	0,00
Währungsumrechnung	12.673,55	0,00	12.673,55	-259.139,12
Stand am 31.12.2023	50.755.032,16	6.159.989,57	56.915.021,73	67.597.077,93


	Nicht beherrschende Anteile vor Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung und Jahresergebnis	Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Gewinne/ Verluste
Stand am 31.12.2021	250.362,72	-232.873,50	2.823.733,36
Zugang Gewinnvortrag	2.823.733,36	0,00	-2.823.733,36
Zugang Jahresüberschuss	0,00	0,00	4.957.737,95
Einstellung in Rücklagen	0,00	0,00	0,00
Ausschüttungen	-3.440.835,71	0,00	0,00
Veränderung Konsolidierungskreis	0,00	0,00	0,00
Währungsumrechnung	0,00	156.469,93	0,00
Stand am 31.12.2022	-366.739,63	-76.403,57	4.957.737,95
Zugang Gewinnvortrag	4.957.737,95	0,00	-4.957.737,95
Zugang Jahresüberschuss	0,00	0,00	2.973.918,57
Einstellung in Rücklagen	0,00	0,00	0,00
Ausschüttungen	0,00	0,00	-1.936.927,77
Veränderung Konsolidierungskreis	0,00	0,00	0,00
Währungsumrechnung	0,00	-179.128,62	0,00
Stand am 31.12.2023	4.590.998,32	-255.532,19	1.036.990,80

		Summe
	Summe	Konzerneigenkapital
Stand am 31.12.2021	2.841.222,58	48.507.544,69
Zugang Gewinnvortrag	0,00	0,00
Zugang Jahresüberschuss	4.957.737,95	21.590.723,47
Einstellung in Rücklagen	0,00	0,00
Ausschüttungen	-3.440.835,71	-3.835.797,19
Veränderung Konsolidierungskreis	0,00	0,00
Währungsumrechnung	156.469,93	-143.367,52
Stand am 31.12.2022	4.514.594,75	66.119.103,45
Zugang Gewinnvortrag	0,00	0,00
Zugang Jahresüberschuss	2.973.918,57	9.733.936,50
Einstellung in Rücklagen	0,00	0,00
Ausschüttungen	-1.936.927,77	-2.445.237,35
Veränderung Konsolidierungskreis	0,00	0,00
Währungsumrechnung	-179.128,62	-438.267,74
Stand am 31.12.2023	5.372.456,93	72.969.534,86

Konzern-Kapitalflussrechnung

		2023 TEUR	2022 TEUR
1. Periodenergebnis (Jahresüberschuss)		9.734	21.591
2. Ertragsteueraufwand	+/-	2.720	7.966
3. EBT (Earnings before tax)		12.454	29.557
4. Zinsaufwendungen/Zinserträge	+/-	2.929	1.768
5. EBIT (Earnings before interest and tax)		15.383	31.325
6. Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Sachanlagevermögens und auf immaterielle Vermögensgegenstände	+/-	3.211	3.098
7. EBITDA (Earnings before interest, tax, depreciation and amortization)		18.594	34.423
8. Zunahme/Abnahme der Rückstellungen	+/-	-4.001	5.057
9. sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge	+/-	404	1.729
10. Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-/+	33.409	-23.451
11. Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	+/-	-6.269	-1.196
12. Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	-/+	40	-5
13. Ertragsteuerzahlungen	-/+	-5.543	-2.445
14. Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit		36.634	14.112
15. Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-	-145	-367
16. Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	+	50	142
17. Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-	-3.474	-2.574
18. Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens	+	0	167
19. Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen	+	-765	183
20. Erhaltene Zinsen	+	208	183
21. Cashflow aus der Investitionstätigkeit		-4.126	-2.449
22. Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und der Aufnahme von (Finanz-) Krediten	+	86	5.007
23. Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen von (Finanz-)Krediten	-	-19.792	-2.238
24. gezahlte Zinsen	-	-3.102	-450
25. wechselkursbedingte Veränderung	+/-	-1.717	-1.889
26. gezahlte Dividenden an Gesellschafter des Mutterunternehmens	-	-600	-450
27. gezahlte Dividenden an andere Gesellschafter	-	-1.845	-3.386
28. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit		-26.970	-2.956
29. zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds		5.538	8.707
30. Wechselkurs- und bewertungsbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds	+/-	-21	15
31. Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	+	18.424	9.702
32. Finanzmittelfonds am Ende der Periode		23.941	18.424
Zusammensetzung des Finanzmittelfonds:
Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthabenbei Kreditinstituten und Schecks		23.941	18.477
Zahlungsmitteläquivalente mit Restlaufzeit im Erwerbszeitpunkt von mehr als 3 Monaten	-	0	0
jederzeit fällige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, die in die Disposition der liquiden Mittel einbezogen sind	-	0	-53
		23.941	18.424
Vom Finanzmittelfonds entfallen auf quotal einbezogene Unternehmen:
Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthabenbei Kreditinstituten und Schecks		5.710	5.290
Zahlungsmitteläquivalente mit Restlaufzeit im Erwerbszeitpunkt von mehr als 3 Monaten	-	0	0
jederzeit fällige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, die in die Disposition der liquiden Mittel einbezogen sind	-	0	0
		5.710	5.290

Konzernanhang

1. Rechnungslegung im Konzernabschluss

1.1. Allgemeine Angaben, Inhalt und Gliederung des Konzernabschlusses

Der Konzernabschluss zum 31.12.2023 ist nach den Bestimmungen des deutschen Handelsgesetzbuches unter Berücksichtigung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung aufgestellt worden. Die Gliederung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung entspricht im Wesentlichen den §§ 266 und 275 HGB. Für die Gewinn- und Verlustrechnung ist das Gesamtkostenverfahren angewandt worden.

Der vorliegende Konzernabschluss ist grundsätzlich unter Beibehaltung der für den Vorjahresabschluss angewendeten Gliederungsgrundsätzen nach den für große Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellt (§§ 265 Abs. 1, 266 ff. HGB).

1.2. Währungsumrechnung

Die Umrechnung der in Fremdwährung erstellten Einzelabschlüsse erfolgt nach der modifizierten Stichtagskursmethode des § 308a HGB. Das bedeutet, dass mit Ausnahme des Eigenkapitals (hier erfolgt die Umrechnung zu historischen Kursen) alle Bilanzpositionen mit den Stichtagskursen umgerechnet werden. Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung werden zu Durchschnittskursen umgerechnet.

1.3. Kapitalkonsolidierung

Die Kapitalkonsolidierung zum 31.12.2023 erfolgte grundsätzlich nach der Neubewertungsmethode. Dabei ist die Konsolidierung nach § 301 Abs. 2 HGB zum Zeitpunkt des Erwerbs der Anteile durchgeführt worden.

1.4. Sonstige Konsolidierungsmaßnahmen

Im Rahmen der Schuldenkonsolidierung gemäß § 303 HGB werden die in den Einzelbilanzen ausgewiesenen Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den Unternehmen eliminiert.

Zwischengewinne, die sich aus Lieferungen und Leistungen ergeben, sind nach § 304 HGB eliminiert worden.

Umsatzerlöse und andere Erträge aus Lieferungen und Leistungen bzw. aus Darlehenszinsen zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften, werden im Rahmen der Aufwands- und Ertragskonsolidierung nach § 305 HGB mit den entsprechenden Aufwendungen aufgerechnet.

1.5. Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss werden neben der Hagener Feinstahl Bender GmbH (Mutterunternehmen) folgende Unternehmen durch Vollkonsolidierung einbezogen:

- EB.S. Erodierbedarf GmbH, Wetter (100%),

- HAFESTA Beteiligungsmanagement GmbH, Hagen (100%),

- Hagener Feinstahl GmbH, Hagen (100%),

- Hagener-Feinstahl U.S., Inc., Wilmington, USA (100%),

- Heinrich Stamm GmbH, Iserlohn (100%),

- IBB Industrie GmbH, Wetter (100%),

- Sassenscheidt & Co. GmbH, Nachrodt-Wiblingwerde (100%),

- WeKoMa GmbH, Wetter (100%),

- Tri Star Metals, LLC, Aurora, USA (60%),

- Tri-Star Real Estate, LLC, Aurora, USA (60%).

Die MBR Medical Beauty Research GmbH, Bad Schlema, wird nach § 310 Abs. 1 HGB quotal mit 40,17% in den Konzernabschluss einbezogen (Quotenkonsolidierung).

Die Unterstützungskasse der Heinrich Stamm GmbH wurde aufgrund untergeordneter Bedeutung für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage nach § 311 Abs. 2 HGB nicht in den Konzernabschluss einbezogen.

Die HAFESTA Beteiligungsmanagement GmbH hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 30% der Anteile an der Frosty Pizza GmbH, Hürth, erworben. Die Gesellschaft wurde aufgrund untergeordneter Bedeutung für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage nach § 311 Abs. 2 HGB nicht in den Konzernabschluss einbezogen.

2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

2.1. Allgemeine Angaben

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind im Wesentlichen unverändert.

Die Vermögens- und Schuldposten sind zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bzw. mit dem Erfüllungsbetrag gemäß § 253 HGB bewertet worden.

2.2. Anlagevermögen

Die immateriellen Vermögensgegenstände und das Sachanlagevermögen sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich planmäßiger und ggf. außerplanmäßiger Abschreibungen bilanziert worden. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen nach der linearen Methode unter Zugrundelegung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer. Die Abschreibungen erfolgen bei Zugängen pro rata temporis. Geringwertige Wirtschaftsgüter werden im Jahr der Anschaffung voll abgeschrieben.

Die folgende Tabelle zeigt die Varianz der Nutzungsdauern pro Position im immateriellen und im Sachanlagevermögen auf:

	Jahre
Gebäude	20 bis 50
Außenanlagen	10 bis 15
Technische Anlagen und Maschinen	5 bis 10
Betriebs- und Geschäftsausstattung	3 bis 20
Immaterielle Vermögensgegenstände	3 bis 5

Die Bewertung der Finanzanlagen erfolgt zu Anschaffungskosten.

2.3. Umlaufvermögen

Bei den Vorräten sind die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe grundsätzlich mit dem gewogenen Durchschnitt aus den Anschaffungskosten der eingekauften Vermögensgegenstände bewertet worden. Lag der Börsen- oder Marktpreis bzw. der beizulegende Wert zum Bilanzstichtag unter dem oben genannten Durchschnittspreis, so wurde grundsätzlich dieser als Bewertungsmaßstab genommen. Bei der Bewertung von Fertigerzeugnissen erfolgte eine progressive Bewertung nach den Kostenverhältnissen zum Bilanzstichtag.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind mit ihren Anschaffungskosten bilanziert. Erkennbare Einzelrisiken werden durch Wertberichtigungen berücksichtigt. Dem allgemeinen Kreditrisiko und den Bearbeitungskosten wird durch eine Pauschalwertberichtigung Rechnung getragen.

2.4. Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital ist zum Nennbetrag ausgewiesen.

2.5. Rückstellungen

Die Bewertung der Pensionsrückstellungen erfolgt nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (projected unit credit method). Als biometrische Rechnungsgrundlagen wurden die Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck verwendet. Die Berechnung erfolgte unter der Annahme einer durchschnittlichen Restlaufzeit von 10 Jahren sowie gem. § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB mit dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz in Höhe von 1,83% p. a. (im Vorjahr: 1,78%). Fluktuationen, Renten- und Gehaltsdynamiken waren nicht zu berücksichtigen.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken, ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste aus schwebenden Geschäften, soweit diese vorliegen. Die Bewertung der sonstigen Rückstellungen erfolgt mit dem Erfüllungsbetrag, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist.

2.6. Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten entsprechen jeweils ihrem Erfüllungsbetrag.

2.7. Latente Steuern

Die Pflicht zum Ansatz von latenten Steuern ergibt sich aus § 274 HGB sowie aus § 306 HGB. Innerhalb der Konzernbilanz werden aktive und passive latente Steuern saldiert ausgewiesen. Der sich ergebende Aufwand aus der Bildung oder der Ertrag aus der Auflösung passiver latenter Steuern wird in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten Steuern vom Einkommen und vom Ertrag gesondert ausgewiesen. Die Bewertung latenter Steuern erfolgt mit dem individuellen Steuersatz der jeweiligen Tochtergesellschaft.

3. Erläuterungen zur Bilanz

3.1. Anlagevermögen

Auf der folgenden Seite wird ein Konzern-Anlagenspiegel beigefügt, aus dem sich die Anschaffungskosten, die Zugänge und Abgänge des Jahres 2023, die kumulierten Abschreibungen sowie die Buchwerte zum 31.12.2023, die Vorjahresbuchwerte sowie die Jahresabschreibungen 2023 ergeben.

Historische Anschaffungs- und Herstellungskosten
	01.01.2023 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	Umbuchungen EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	3.772.243,70	122.758,38	58.535,26	0,00
2. Geschäfts- und Firmenwert	11.664.302,34	0,00	0,00	0,00
3. geleistete Anzahlungen	0,00	22.253,54	0,00	0,00
	15.436.546,04	145.011,92	58.535,26	0,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich Bauten auf fremden Grundstücken	30.930.248,99	61.957,17	0,00	0,00
2. technische Anlagen und Maschinen	46.692.800,18	1.033.990,79	724.458,10	206.114,51
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	8.024.449,60	807.627,56	287.538,55	0,00
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	278.401,26	1.570.522,45	0,00	-206.114,51
	85.925.900,03	3.474.097,97	1.011.996,65	0,00
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	0,00	500.000,00	0,00	0,00
2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0,00	250.493,75	0,00	0,00
3. Edelmetalle	0,00	14.069,20	0,00	0,00
	0,00	764.562,95	0,00	0,00
	101.362.446,07	4.383.672,84	1.070.531,91	0,00

Historische Anschaffungs- und Herstellungskosten
	Währungsdifferenzen EUR	31.12.2023 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	119.914,58	3.772.243,70
2. Geschäfts- und Firmenwert	679.713,88	11.664.302,34
3. geleistete Anzahlungen	679.713,88	0,00
	799.628,46	15.436.546,04
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich Bauten auf fremden Grundstücken	-370.732,15	30.621.474,01
2. technische Anlagen und Maschinen	-443.117,94	46.765.329,44
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	-63.180,40	8.481.358,21
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	1.642.809,20
	-877.030,49	87.510.970,86
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	0,00	500.000,00
2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0,00	250.493,75
3. Edelmetalle	0,00	14.069,20
	0,00	764.562,95
	-77.402,03	103.712.079,85

Kumulierte Abschreibungen
	01.01.2023 EUR	AfA Zugänge EUR	Abgänge EUR	Währungsdifferenzen EUR	31.12.2023 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	2.674.467,65	386.395,49	0,00	-56.761,85	3.004.101,29
2. Geschäfts- und Firmenwert	11.664.302,34	0,00	0,00	-405.347,71	11.258.954,63
3. geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	14.338.769,99	386.395,49	0,00	-462.109,56	14.263.055,92
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich Bauten auf fremden Grundstücken	15.357.764,83	899.786,42	0,00	-130.529,71	16.127.021,54
2. technische Anlagen und Maschinen	40.586.481,85	1.243.365,24	713.353,44	-295.872,59	40.820.621,06
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	5.324.129,18	681.625,09	209.177,72	-37.029,36	5.759.547,19
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	61.268.375,86	2.824.776,75	922.531,16	-463.431,66	62.707.189,79
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
3. Edelmetalle	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	75.607.145,85	3.211.172,24	922.531,16	-925.541,22	76.970.245,71

Buchwert	31.12.2023 EUR	31.12.2022 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	768.142,41	1.097.776,05
2. Geschäfts- und Firmenwert	405.347,71	0,00
3. geleistete Anzahlungen	0,00	0,00
	1.173.490,12	1.097.776,05
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich Bauten auf fremden Grundstücken	14.494.452,47	15.572.484,16
2. technische Anlagen und Maschinen	5.944.708,38	6.106.318,33
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.721.811,02	2.700.320,42
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.642.809,20	278.401,26
	24.803.781,07	24.657.524,17
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	500.000,00	0,00
2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	250.493,75	0,00
3. Edelmetalle	14.069,20	0,00
	764.562,95	0,00
	26.741.834,14	25.755.300,22

3.2. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

In der Hagener Feinstahl Bender GmbH resultiert der aktive Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung aus dem Erfüllungsbetrag für eine Pensionsverpflichtung und dem mit diesem saldierten Deckungsvermögen.

	2023 TEUR	2022 TEUR
Erfüllungsbetrag der Pensionsverpflichtungen	730	757
beizulegender Zeitwert der verrechneten
Vermögensgegenstände	-758	-686
aktiver Unterschiedsbetrag/ Pensionsrückstellung	-29	71

Die Anschaffungskosten der verrechneten Vermögensgegenstände betragen TEUR 880 (Vorjahr: TEUR 803).

Die zugehörigen Aufwendungen und Erträge wurden wie folgt saldiert.

	2023 TEUR	2022 TEUR
Versicherungsbeiträge für	76	77
Rückdeckungsversicherung
Ertrag aus der	-73	-71
Rückdeckungsversicherung
Nettoaufwendungen	3	6

Bei der Hagener Feinstahl GmbH wurden Pensionsrückstellungen aufgrund von Pensionszusagen an zwei ehemalige Geschäftsführer gebildet, während bei der Hagener Feinstahl Bender GmbH aufgrund der Pensionszusage an einen Geschäftsführer eine Pensionsrückstellung passiviert wurde. Sie werden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen unter Berücksichtigung der neuen handelsrechtlichen Bilanzierungsvorschriften mittels versicherungsmathematischen Gutachten ermittelt.

Der Unterschiedsbetrag gemäß § 298 HGB i.V.m. § 253 Abs. 6 HGB aus der Pensionszusage der Hagener Feinstahl Bender GmbH beträgt zum 31.12.2023 insgesamt EUR 0,00.

Der Unterschiedsbetrag gemäß § 298 HGB i.V.m. § 253 Abs. 6 HGB aus der Pensionszusage der Hagener Feinstahl GmbH beträgt zum 31.12.2023 insgesamt EUR 9.117,00.

3.3. Verbindlichkeiten

Nachfolgend ist der Verbindlichkeitenspiegel dargestellt. Hieraus ergeben sich die gesamten Verbindlichkeiten, sowie die Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr, zwischen einem Jahr und fünf Jahren und mit einer Restlaufzeit über fünf Jahren gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 1 HGB.

	insgesamt TEUR	unter 1 Jahr TEUR	1-5 Jahre TEUR	über 5 Jahre TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	29.102	22.421	1.773	4.908
erhaltene Anzahlungen	28	28	0	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	11.075	11.075	0	0
sonstige Verbindlichkeiten	2.010	2.010	0	0
- aus Steuern	253	253	0	0
- im Rahmen der sozialen Sicherheit	61	61	0	0
- übrige	1.696	1.696	0	0
Summe	42.215	35.534	1.773	4.908

Es bestehen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, die durch Pfandrechte und ähnliche Rechte besichert sind, in Höhe von TEUR 29.102 (Vorjahr: TEUR 50.161). Darüber hinaus sind die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen durch branchenübliche Eigentumsvorbehalte auf Vorräte gesichert.

3.4. Passive latente Steuern

Die ausgewiesenen passiven latenten Steuern in Höhe von TEUR 5.295 resultieren im Wesentlichen aus temporären Differenzen im Bereich des Anlagevermögens, der Rückstellungen und der Verlustvorträge.

Die Entwicklung ist aus der folgenden Darstellung zu entnehmen:

	31.12.2022 TEUR	Veränderung TEUR	31.12.2023 TEUR
Aktive latente Steuern	2.103	-209	1.894
Passive latente Steuern	-8.719	1.530	-7.189
Aktive latente Steuern	0	0	0
Passive latente Steuern	-6.616	1.321	-5.295

Bei der Bewertung der latenten Steuern wurden unternehmensindividuelle Steuersätze herangezogen. Für die deutschen Konzernunternehmen wird die Gewerbesteuer aufgrund unterschiedlicher Hebesätze in einer Bandbreite von 16,8% bis 17,9% berücksichtigt. Zusätzlich wird die Körperschaftsteuer inklusive Solidaritätszuschlag in Höhe von insgesamt 15,8% einbezogen. Latente Steuern aus den ausländischen Gesellschaften liegen nur in den US-amerikanischen Tochtergesellschaften vor. Der kumulierte Steuersatz aus lokalen und Bundessteuern der dortigen Gesellschaften beträgt 30,50%.

In den aktiven latenten Steuern sind latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 150 enthalten.

4. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die Umsätze teilen sich wie folgt nach Tätigkeitsbereichen auf:

	2023 TEUR	2022 TEUR
Fein- und Feinstdrähte	166.974	223.251
Stangen und Rohre	59.097	50.622
Kosmetika	6.400	7.593
Erodierbedarf	2.358	2.355
Abfallverwertung	1.284	1.984
übrige Erlöse	806	695
	236.919	286.500

Aufgeteilt nach geografischen Märkten ergeben sich die folgenden Beträge:

	2023 TEUR	2022 TEUR
Deutschland	86.509	111.445
übrige Länder der EU	15.541	15.534
Drittländer	134.869	159.521
	236.919	286.500

5. Sonstige Angaben

5.1. Angaben zum Mutterunternehmen

Das den Konzernabschluss aufstellende Mutterunternehmen Hagener Feinstahl Bender GmbH, mit Sitz in 58089 Hagen, Herdecker Straße 4-10, wird beim Amtsgericht Hagen unter der Handelsregisternummer HRB 7723 geführt.

5.2. Haftungsverhältnisse

	2023 TEUR	2022 TEUR
Grundschuld	442	568

Bei den Haftungsverhältnissen wird aufgrund der bekannten Bonität der Schuldner, zu deren Gunsten die Sicherheiten bestellt wurden, von einem sehr geringen Risiko ausgegangen.

5.3. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen betragen insgesamt TEUR 1.344.

5.4. Personalstatistik

Im Jahresdurchschnitt waren in den Geschäftsjahren 2022 und 2021 beschäftigt:

	2023	2022
Fertigung	280	278
Verwaltung und Qualitätswesen	62	64
Vertrieb und Versand	79	80
	421	422

Darin sind 42 Mitarbeiter der nach § 310 Abs. 1 HGB anteilsmäßig einbezogenen Unternehmen enthalten (Vorjahr: 43).

5.5. Abschlussprüferhonorar

Der Konzernabschlussprüfer hat für das Geschäftsjahr 2023 ein Honorar in Höhe von TEUR 130 veranschlagt, wovon TEUR 62 die Abschlussprüfung des Konzern- und Jahresabschlusses der Muttergesellschaft betrifft und TEUR 68 die Prüfung der Jahresabschlüsse von drei Tochterunternehmen.

5.6. Geschäftsführung

Zu Geschäftsführern der Muttergesellschaft waren im Geschäftsjahr vom 01.01. bis zum 31.12.2023 bestellt:

- Herr Ingo Bender, Kaufmann, Hagen,

- Herr Timo Fichtel, Kaufmann, Hagen,

- Herr Christoph Rautenberg, Kaufmann, Hagen.

Auf die Angabe der Bezüge der Geschäftsführer wird nach Maßgabe des § 314 Abs. 3 i.V.m. § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

Die Gesellschaft hat einem Geschäftsführer einen Kontokorrentkredit gewährt, der zum 31.12.2023 in Höhe von TEUR 2.470 valutierte. Das Darlehen ist unbefristet und wird mit 6% p. a. verzinst.

5.7. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Abschluss des Geschäftsjahres

Die Gesellschafter haben sich dazu entschieden, im Geschäftsjahr 2024 diverse Umstrukturierungen im Konzernverbund vorzunehmen. Dazu werden neue Geschäftsbereiche entstehen. Die Auslandsbeteiligungen und die Bereiche außerhalb der Drahtziehereien werden in neue Teilkonzerne eingegliedert. Dies wird zu wesentlichen Veränderungen in den Kennzahlen des Konsolidierungskreises der Hagener Feinstahl Bender GmbH führen, der dann noch die deutschen Drahtziehereien beinhalten wird.

5.8. Ergebnisverwendungsvorschlag des Mutterunternehmens

Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresüberschuss für das Geschäftsjahr 2023, vermindert um die unterjährigen Vorabausschüttungen in Höhe von TEUR 600, zusammen mit dem Gewinnvortrag, insgesamt TEUR 22.241 auf neue Rechnung vorzutragen

5.9. Befreiende Wirkung des Konzernabschlusses

Der vorliegende Konzernabschluss hat befreiende Wirkung im Sinne des § 264 Abs. 3 für die Hagener Feinstahl GmbH (Hagen) und für die Heinrich Stamm GmbH (Iserlohn).

Hagen, den 26.08.2024

gez. Ingo Bender, Geschäftsführer

gez. Timo Fichtel, Geschäftsführer

gez. Christoph Rautenberg, Geschäftsführer

Konzernlagebericht

1. Grundlagen des Konzerns

1.1 Geschäftsmodell des Konzern

Der Hagener Feinstahl-Konzern wird gesteuert durch die Muttergesellschaft Hagener Feinstahl Bender GmbH in Hagen. Diese fungiert neben ihrer Holdingtätigkeit als Einkaufsgesellschaft für Vormaterialien der Tochtergesesellschaft Hagener Feinstahl GmbH.

Die Hagener Feinstahl GmbH ist spezialisiert auf die Produktion und den Vertrieb von Edelstahldrähten. Neben dem wichtigsten Absatzmarkt Deutschland (ca. 80%) werden die Produkte vor allem ins europäische Ausland vertrieben.

Von ihren Produktionsstandorten in Iserlohn vertreibt unsere Tochtergesellschaft Heinrich Stamm GmbH Feinst- und Feindrähte im Stahl- und Buntmetallbereich sowie Erodierdrähte auf dem deutschen Markt (ca. 53 %) sowie ins europäische Ausland und Drittländer.

Unsere amerikanische Tochtergesellschaft, die Tri Star Metals LLC, produziert und handelt Edelstahldrähte sowie Stangen und Rohre für den amerikanischen Absatzmarkt und hat damit erheblichen Einfluss darauf, dass wir mehr als die Hälfte unserer Konzernumsätze außerhalb der Europäischen Union erzielen.

Neben der Produktion von Drähten verschiedener Abmessungen und Materialien, vertreibt der Konzern noch Erodierbedarf sowie produziert und vertreibt Kosmetika durch inländische Tochtergesellschaften an in- und ausländische Kunden. Diese Bereiche machen aktuell noch einen kleinen Anteil an den Konzernumsätzen aus.

1.2 Forschung und Entwicklung

Im Forschungs- und Entwicklungsbereich sind wir für eigene Zwecke tätig, indem wir unsere Fertigungsverfahren und Produkte auch in Kooperation mit Forschungsinstituten, Kunden und Lieferanten stetig optimieren. Dies gilt auch für die kosmetische Sparte. Zu diesem Zweck unterhalten wir eigene Entwicklungsabteilungen und binden darüber hinaus unterschiedliche Fachabteilungen anlassbezogen in Entwicklungsprojekte ein. Die Steuerung und Kontrolle dieser Bereiche obliegen den jeweiligen Geschäftsführungen, die wiederum an die Konzerngeschäftsleitung berichten.

2. Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die Weltwirtschaft wuchs in 2023 nach Angaben des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel (ifw) um 3,1 %. Die weltwirtschaftliche Aktivität erhöhte sich im Verlauf des Jahres 2023 insgesamt in moderatem Tempo. In den für uns relevanten Märkten der fortgeschrittenen Volkswirtschaften, fiel der Anstieg mit 1,6 % noch etwas gedämpfter aus.

So ist die Wirtschaft im Euroraum ist im Jahr 2023 nur um 0,5 % gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Die Wirtschaftsleistung stagniert aufgrund hoher Inflation seit gut einem Jahr. Außenwirtschaftliche Impulse sind in diesem Zeitraum ausgeblieben.

Noch stärker als im Euroraum kam das Wachstum in Deutschland zum Erliegen. Nach einem moderaten Anstieg im ersten Halbjahr, zeichnet sich für die zweite Jahreshälfte 2023 eine rückläufige Entwicklung ab. Dadurch ist die Bruttowertschöpfung insgesamt um -0,3 % gegenüber dem Vorjahr gesunken. Diese Entwicklung ist vor allem dem schwachen inländischen Konsum und den darbenden Exporten zu verdanken. Die Arbeitslosenquote ist wieder auf 5,7 % angestiegen. Ein weiterer Anstieg blieb aufgrund des demographischen Wandels und des damit verbundenen Fachkräftemangels aus.

Es besteht nach wie vor eine weltweite Überkapazität für rostfreien Edelstahl. Die Preise stehen unter hohem Druck, da die weltweiten Wettbewerber um die begrenzten Absatzmengen kämpfen. Um den Margendruck einzudämmen hat die EU-Kommission Mitte 2018 vorläufige Schutzklauselmaßnahmen (Safeguards) erlassen welche am 18. Juni 2021 bis zum Sommer 2024 verlängert wurden.

Die Entwicklung der nickelkursbasierten Legierungszuschläge hatte auch in 2023 einen wesentlichen Einfluss auf die Umsatzentwicklung. Dabei ist der Preis für Nickel im Durchschnitt um 14,6 % im Vergleich zum Vorjahr gesunken.

Das Geschäftsjahr 2023 war deutlich geprägt durch die gesunkenen Absatzzahlen der Hagener Feinstahl GmbH. Verstärkend wirkte der Nickelkursverlauf negativ auf die Umsatzerlöse. Der absolute Rohertrag sank infolgedessen signifikant um 29,1 % gegenüber dem Vorjahr, wobei die Rohertragsquote bezogen auf den Umsatz weniger stark gesunken ist.

2.2 Geschäftsverlauf

Die Spitzenkennzahlen, die zur Unternehmenssteuerung herangezogen werden, sind die Umsatzerlöse, der Rohertrag sowie der Jahresüberschuss.

Die Umsatzerlöse bilden sämtliche operativen Erlöse des Konzerns ab. Wesentlicher Bestandteil der Umsatzerlöse sind der Verkauf von Fein- und Feinstdrähten.

Der Rohertrag ergibt sich aus den Umsatzerlösen abzüglich des Materialaufwands und unter Berücksichtigung der Bestandsveränderung. Die Umsatzrendite berechnen wir mit dem Ergebnis vor Zinsen und ähnlichen Erträgen und Aufwendungen sowie Ertragsteuern im Verhältnis zu den Umsatzerlösen.

Im Feinstdrahtbereich konnten wir tendenziell eine Umsatzverschiebung zugunsten von Drähten kleiner 50μm erreichen, wodurch die Materialeinsatzquote positiv beeinflusst wurde. Durch die intensiven Sanierungsbemühungen der letzten Jahre konnte im Berichtsjahr ein positiver Ergebnisbeitrag erreicht werden. Die Tendenz wird als nachhaltig eingestuft.

Unser US-amerikanischer Produktionsstandort konnte den Trend aus dem Vorjahr weiter fortsetzen und das Berichtsjahr mit einem deutlich positiven Ergebnis abschließen. Wir erwarten trotz allseitiger aktueller wirtschaftlicher Unsicherheiten für die Folgezeit auch auf Basis der weiteren Belebung der Luftfahrtindustrie weiterhin positive Ergebnisbeiträge für den Gesamt-Konzern.

Daneben konnten wir in unserer Kosmetiksparte erneut einen positiven Ergebnisbeitrag verzeichnen. Auch hier erwarten wir für die Folgejahre positive Ergebnisbeiträge. Aktuelle Gespräche zu Anteilserwerben könnten im Folgejahr im Zuge einer Vollkonsolidierung einen höheren positiven Ergebniseffekt im neu strukturierten Gesamt-Konzern erzeugen.

Im Geschäftsjahr 2023 erwirtschafteten wir einen Konzernjahresüberschuss nach Abzug Anteile Dritter von TEUR 6.760 nach TEUR 16.633 im Vorjahr. Wir lagen damit insgesamt deutlich unter dem im Vorjahreslagebericht prognostizierten Jahresergebnis von EUR 10,0 Mio. bis EUR 12,0 Mio. Einen wesentlichen Einfluss auf diese Abweichung hatte die negative Ergebnisentwicklung in Hagen und den USA.

2.3 Lage des Unternehmens

2.3.1 Ertragslage

Die Umsatzerlöse sind in 2023 gegenüber dem Vorjahr um 17,3 % auf TEUR 236.919 gesunken. Die Absatzmengen sind in den wesentlichen Konzernteilen deutlich gesunken. Neben diesen deutlichen Rückgängen führte die nickelkursbedingte Preiskomponente zum signifikanten Rückgang der Umsatzerlöse gegenüber dem Vorjahr. Die über das Gesamtjahr ungünstige Entwicklung der Legierungszuschläge, in Kombination mit der rückläufigen Auftragslage haben unser Ergebnis gegenüber dem Vorjahr stark belastet. Aufgrund der oben genannten Effekte ist der Umsatzrückgang etwas höher als die angenommenen 10 % bis 15 % ausgefallen.

Die Umsatzrückgänge resultieren überwiegend aus den Produktbereichen der nickelenthaltenden Drähte und betreffen insofern den Feindrahtbereich des Konzerns. Die Auswirkung der Absatzrückgänge dieses Bereichs auf die Umsatzerlöse wurde durch die preisindizierten Schwankungen verstärkt. Sinkende Legierungszuschläge führen jedoch auch auf der Beschaffungsseite zu geringeren Materialeinkaufpreisen, wodurch die Materialeinsatzquote unter Berücksichtigung eines zeitverzugsbedingten Ergebniseffekts aus den Legierungszuschlagsschwankungen auf 72,9 % (Vorjahr 70,5 %) gestiegen ist.

Der Materialaufwand nahm gegenüber dem Vorjahr um TEUR 29.303 ab und betrug TEUR 172.721 in 2023.

Die Veränderung der Materialeinsatzquote hängt generell wesentlich mit dem unterjährigen Entwicklungsverlauf der Legierungszuschläge zusammen. Kontinuierlich sinkende Indizes führen generell aufgrund der Diskrepanz zwischen Beschaffungs- und Absatzmarkt in dem Zeitraum zu einer negativen Auswirkung auf den Rohertrag und umgekehrt. Die Veränderung der absoluten Höhe des Materialaufwands resultiert analog zu den Umsatzerlösen ebenfalls maßgeblich aus der Entwicklung der Legierungszuschläge.

Der Rohertrag (ohne Berücksichtigung der sonstigen betrieblichen Erträge) sank im Geschäftsjahr 2023 um TEUR 25.615 auf TEUR 62.325. Die Rohertragsmarge sank im Vorjahresvergleich von 30,3 % auf 26,5 %.

Auf Grund der gesunkenen Auftragslage im abgelaufenen Jahr verringerte sich der Personalaufwand um TEUR 4.140 auf TEUR 31.681. Der Anteil an der Gesamtleistung ist im Jahr 2023 auf 13,5 % (12,4 % im Vorjahr) gestiegen.

Das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) sank auf TEUR 15.393 nach TEUR 31.324 im Vorjahr.

Die EBIT-Marge betrug 6,5 % im Geschäftsjahr 2023 nach 10,9 % im Vorjahr.

Aufgrund der Ertragslage wurden im Geschäftsjahr 2023 Aufwendungen aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag von TEUR 2.720 ausgewiesen.

Nach einem Konzernjahresüberschuss von TEUR 21.591 im Vorjahr wurde im Geschäftsjahr 2023 ein Konzernjahresüberschuss von TEUR 9.734 verbucht.

2.3.2 Vermögenslage

Das Gesamtvermögen zum 31. Dezember 2023 sank im Vorjahresvergleich um TEUR 27.383 auf TEUR 133.751 und hat sich damit gegenüber dem Vorjahr um 17,0 % verringert.

Das Anlagevermögen erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um TEUR 643 auf TEUR 26.398. Die Veränderung resultiert im Wesentlichen aus dem Zukauf einer neuen Produktionslinie und einer PV-Anlage in Hagen. Diese beliefen sich insgesamt auf TEUR 4.384 nach TEUR 2.941 im Vorjahr. Dagegen beliefen sich die Abschreibungen auf TEUR 3.211 nach TEUR 3.138 im Vorjahr und betrafen im Wesentlichen das Sachanlagevermögen.

Die Vorratsbestände des Konzerns wurden in 2023 um TEUR 33.329 auf TEUR 52.967 abgebaut. Der Rückgang resultierte aus dem Rückgang der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe um TEUR 14.675, der unfertigen und fertigen Erzeugnisse sowie Waren um TEUR 18.629 sowie der geleisteten Anzahlungen auf Vorräte um TEUR 25. Dies steht vor allem in Zusammenhang mit den oben beschriebenen Preiseffekten in Kombination mit dem Lagerabbau aufgrund der Entspannung auf dem Beschaffungsmarkt in Verbindung mit der rückläufigen Auftragslage.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen lagen mit TEUR 20.560 um TEUR 3.268 unter dem Vorjahrsniveau (TEUR 23.828) und sind Resultat des gesunkenen Geschäftsvolumens.

2.3.3 Finanzlage

Dem Gesamtvermögen von TEUR 133.751 standen am Abschlussstichtag das Eigenkapital von TEUR 72.970 und unterschiedlich befristetes Fremdkapital in Höhe von TEUR 55.339 und sonstige Posten von TEUR 5.442 gegenüber.

Das Eigenkapital erhöhte sich um TEUR 6.851 auf TEUR 72.970, im Wesentlichen durch den Konzernjahresüberschuss von TEUR 9.734. Die Eigenkapitalquote ist auf 54,6 % (Vorjahr 41,0 %) gestiegen.

Die mittel- und langfristigen Fremdfinanzierungsgrundlagen betrugen TEUR 8.477 (Vorjahr TEUR 10.633). Wir haben im Geschäftsjahr 2023 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von TEUR 21.059 abgebaut. Darlehen in Fremdwährungen sanken wechselkursbedingt um TEUR 1.230.

Durch die unterjährig verstärkte Nutzung der Betriebslinien und dem angestiegenen Zinsniveau hat sich die Zinsbelastung deutlich erhöht. Dieser Effekt verschlechterte das Finanzergebnis um TEUR 1.171 oder 66,2 % gegenüber dem Vorjahr.

Das Fremdkapital besteht im Wesentlichen aus Bankverbindlichkeiten. Sie machen TEUR 29.102 bzw. 21,8 % des gesamten Kapitals aus. Darüber hinaus bildeten Lieferantenverbindlichkeiten mit 8,3 % (9,8 % im Vorjahr) einen weiteren großen Teil unseres Fremdfinanzierungsvolumens.

Der Finanzmittelfonds, der sich aus liquiden Mitteln abzüglich der jederzeit fälligen Bankverbindlichkeiten ergibt, ist um TEUR 5.517 auf TEUR 23.941 gestiegen.

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit betrug TEUR 36.634 (TEUR 14.112 im Vorjahr). Der Abbau des Working Capital hat neben dem positiven Ergebnis zu einer deutlichen Verbesserung des operativen Cashflows geführt

Im Rahmen der Investitionstätigkeit flossen insgesamt Mittel von TEUR 4.126 ab, die mit TEUR 3.474 Investitionen in das Sachanlagevermögen betrafen, denen Einzahlungen in Höhe von TEUR 50 gegenüberstanden. Der negative Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit von TEUR 26.970 wird im Wesentlichen durch die Darlehenstilgungen von TEUR 19.792, sowie durch die Zinszahlungen in Höhe von TEUR 3.102 geprägt.

Entsprechend des Geschäftsverlaufs des Berichtsjahres sowie der Erwartungen für das Folgejahr in Kombination mit erhöhten Liquiditätsabflüssen aus Investitionsvorhaben zu Beginn des Folgejahres erwarten wir einen Rückgang des Finanzmittelfonds im Folgejahr. Soweit größere Investitionen umgesetzt werden ziehen wir grundsätzlich auch Darlehnsaufnahmen in Betracht.

2.4 Gesamtaussage

Insgesamt verlief das Geschäftsjahr nicht zufriedenstellend, im Wesentlichen aufgrund der sehr schlechten Geschäftsentwicklung bei der Hagener Feinstahl GmbH. Nur im Feinstdrahtbereich haben wir eine Ergebnisverbesserung gegenüber den Vorjahren erzielen können. Durch die negativen Prognoseabweichungen in fast allen Bereichen haben wir das Vorjahresergebnis deutlich verfehlt.

Der Personalaufwand und die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind entsprechend des Geschäftsverlaufs gesunken.

Der erzielte Konzernjahresüberschuss nach Abzug der Ergebnisanteile Dritter von TEUR 6.760 liegt deutlich unter der Vorjahresprognose von EUR 10,0 Mio. bis EUR 12,0 Mio. Ursächlich für die große Abweichung ist der Ergebnisbeitrag der Hagener Produktionsgesellschaft. In nahezu allen Bereichen hat sich der Geschäftsverlauf schlechter entwickelt, als erwartet.

3. Prognosebericht

Im Wirtschaftsjahr 2024 wird die Weltwirtschaft deutlich schwächer expandieren und ein Produktionsanstieg von 2,6 % erzielt werden, da unsichere wirtschaftliche Rahmenbedingungen weiterhin bremsen. Die Wirtschaft im Euroraum (+ 0,8 %) und Deutschland (+ 0,2 %) kann sich nur langsam erholen. Die Inflation hat ihren Höhepunkt überwunden und dürfte den privaten Konsum wieder ankurbeln. Die zu erwartenden Konsolidierungsmaßnahmen des Bundeshaushaltes dürften zu einer Abschwächung des Wirtschaftswachstums führen. Die Abschwächung der nationalen und internationalen Märkte dürften negative Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf der Konzerngesellschaften nach sich ziehen.

Die Gesellschafter haben sich dazu entschieden, im Geschäftsjahr diverse Umstrukturierungen im Konzernverbund vorzunehmen. Dazu werden neue Geschäftsbereiche entstehen. Die Auslandsbeteiligungen und die Bereiche außerhalb der Drahtziehereien werden in neue Teilkonzerne eingegliedert. Dies wird zu wesentlichen Veränderungen in den Kennzahlen des Konsolidierungskreises der Hagener Feinstahl Bender GmbH führen, der dann noch die deutschen Drahtziehereien beinhalten wird.

Für das Geschäftsjahr 2024 wird vor diesem Hintergrund und der bisherigen Entwicklung, bezogen auf den Geschäftsbereich, ein Umsatzrückgang zwischen 5% und 10% gegenüber dem Vorjahr erwartet. Durch die Umgliederung der Auslandsbeteiligungen wird auf Ebene des Hagener Feinstahl Bender GmbH-Konzerns ein um 50 - 60 % geringerer Umsatzausweis erfolgen. Für den weiteren Verlauf 2024 wird von konstanten Legierungszuschlägen ausgegangen.

Aufgrund der Markt- und Absatzentwicklung, der Entwicklung der Legierungszuschläge in 2024 rechnen wir für 2024 mit einem unter dem Vorjahresniveau liegenden Rohertrag im Bereich der Fein- und Feinstdrähte. Die Materialeinsatzquote wird etwa dem Vorjahresniveau entsprechen.

Die Personalkostenquote wird in 2024 bei einer verringerten Gesamtleistung im Vergleich zum Vorjahr in etwa gleich bleiben. Auch für die Folgezeit erwarten wir ein etwa gleichbleibendes Niveau.

Im Geschäftsjahr 2024 werden aufgrund der Umgliederung der amerikanischen Produktionsgesellschaft die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und die damit verbundenen Zinsaufwendungen deutlich zurückgehen.

Wir erwarten für das Jahr 2024 ein positives Ergebnis zwischen EUR 2,0 bis 3,0 Mio. in der Drahtsparte. Isoliert auf den Drahtbereich bezogen, würde dies eine Ergebnisverbesserung um 25-30 % gegenüber dem Vorjahr ergeben. Trotz gewachsener Unsicherheiten an den Absatz- und Beschaffungsmärkten und zunehmend globalen, konjunkturellen Risiken erwarten wir überwiegend positive Ergebnisbeiträge unserer Produktionsgesellschaften.

Die Entwicklung der Zahl der Arbeitnehmer bei den Produktionsgesellschaften erwarten wir im Geschäftsjahr 2024 weitgehend stabil. Altersbedingter und sonstiger Fluktuation stehen punktuelle Neueinstellungen gegenüber, so dass wir ein mit dem Vorjahr vergleichbares Niveau erwarten.

Für das Geschäftsjahr 2024 erwarten wir einen weitgehend stabilen Basispreis für Stahl, wobei die Entwicklung von Preiszuschlägen weiterhin mit einer Unsicherheit behaftet sind. Wir rechnen aufgrund der weltwirtschaftlichen Lage weiterhin mit Schwankungen des Nickelkurses. Daneben planen wir mit der nachhaltig erfolgreichen Sanierung und der zunehmenden Erschließung neuer Märkte im Geschäftsbereich Feinstdraht eine Verbesserung der Wertschöpfung und damit des Jahresergebnisses.

4. Chancen- und Risikobericht

Unser Risikomanagement hat die Aufgabe, bestehende Risiken frühzeitig zu erkennen, zu analysieren und zu bewerten. Die Risiken, die für die Hagener Feinstahl-Gruppe von wesentlicher Bedeutung sind, werden im Risikomanagementsystem beschrieben und bewertet. Ziel ist es, Risiken durch interne Transparenz und ein erhöhtes Risikobewusstsein zu vermeiden bzw. zu minimieren. Jährlich erfolgt eine Berichterstattung zum Stand der Risiken sowie eingeleiteter Maßnahmen an die Konzerngeschäftsführung.

Die Entscheidungen der Geschäftsführung basieren auf einem Risikomanagementkonzept. Dieses umfasst moderne betriebswirtschaftliche Werkzeuge zur Entscheidungshilfe sowie ein zeitnahes Berichtswesen. Die Risikoverantwortlichen der Fachbereiche ergreifen geeignete Maßnahmen, um operativ Risiken zu minimieren und auch die Eintrittswahrscheinlichkeit zu mindern. Dadurch wird die Wertschöpfungskette abgesichert. Aktualisierte Prognosen und eine angemessene Planung lassen rechtzeitig kritische Abweichungen erkennen. Ein kontinuierlicher Controlling-Prozess stellt sicher, dass die Risiken überwacht und Maßnahmen eingehalten werden.

4.1 Risiken

4.1.1 Leistungswirtschaftliche Risiken

Betriebsunterbrechungsrisiken

Etwaigen Betriebsunterbrechungsrisiken in der Produktion wird durch aktuelle Analysen begegnet, um die potentielle Schadensauswirkung festzustellen. Hinzu kommen präventive Maßnahmen wie die vorbeugende Instandhaltung. Dazu gehören weiterhin bauliche Maßnahmen im Bereich Brand- und Hochwasserschutz, eine umfangreiche Absicherung der Energieversorgung, eine zum Teil redundante Auslegung von Versorgungs- und Produktionseinrichtungen sowie die räumlich getrennte Lagerung von produktionsnotwendigen Werkzeugen. Betriebswirtschaftlichen Auswirkungen von Risiken der Betriebsunterbrechung im Produktionsumfeld wird zusätzlich zu präventiven Maßnahmen durch ein Deckungskonzept mittels Versicherungslösungen bei bestimmten Schadensursachen begegnet.

Die Betriebsstätten sind Umweltrisiken ausgesetzt, wie z.B. Extremwetterereignissen, die zur Betriebsunterbrechung führen können. Im Rahmen des Versicherungskonzepts sind Elementarschäden mit Ausnahme von Hochwasser weitestgehend versichert. Im Rahmen der Analyse der Schäden aus der Flutkatastrophe im Juli 2021 wird die Wirksamkeit des Versicherungsschutzes überprüft und ggf. angepasst.

IT-Risiken

Die Hagener Feinstahl-Gruppe ist in hohem Maße von der eingesetzten Informationstechnologie abhängig. Den Risiken wird durch umfangreiche technische Maßnahmen sowie den Einsatz eigener IT-Spezialisten und externer Berater, die bei Bedarf hinzugezogen werden können, begegnet. Das weltweit zunehmende Cyber-Risiko wird mit regelmäßigen Anwenderschulungen sowie Prozessen, die gegen Betrugsversuche schützen, abgesichert.

Logistikrisiken

Aus den gesetzten Zielen bezüglich Kundenzufriedenheit und Lieferperformance ergeben sich operative Risiken innerhalb der Logistikkette. Diese werden über verschiedene Maßnahmen, wie z.B. Zutrittskontrollen, Brandmeldeanlagen und Serviceverträgen mit kurzfristigen Reaktionszeiten abgesichert. Darüber hinaus besteht eine hohe Transparenz der weltweit gelagerten Artikel. Sicherheitsbestände für bedeutende Produkte sind eine zusätzliche Maßnahme, um den Logistikrisiken zu begegnen. Bedeutsame Schadensereignisse im Logistikumfeld waren im Berichtsjahr nicht zu verzeichnen.

Beschaffungs- und Absatzrisiken

Im Rahmen des operativen Geschäfts ist die Hagener Feinstahl-Gruppe Preisschwankungen auf den weltweiten Beschaffungsmärkten ausgesetzt. Eines der größten Einzelrisiken für das Geschäftsmodell ist, neben einer nicht vorhersehbaren Veränderung des Nachfrageverhaltens der Kunden, die nachhaltige Störung des Rohstoffmarkts (insbesondere Nickelmarkt) durch massive Preisschwankungen oder Verknappungen. Dieses Risiko wird mit dem globalen Sourcing und der Entwicklung langfristiger Geschäftsbeziehungen zu Lieferanten entgegnet. Weiterhin können ungünstige Wechselkursentwicklungen Beschaffungspreise zum Nachteil der Gruppe beeinflussen.

Wir sind in der Stahlbranche tätig und werden damit von den Entwicklungen dieses Industriezweigs sowohl im Beschaffungs- als auch im Absatzbereich berührt.

Änderungen des Basiskurses für Stahl und der Legierungszuschläge über die Planung hinaus wirken sich unmittelbar auf unser Rohergebnis aus. Bei Preissteigerungen im Beschaffungsmarkt besteht das Risiko, dass wir höhere Einkaufspreise nicht an unsere Kunden weitergeben können, in Zeiten des Preisverfalls verringern sich zwar unsere Materialeinstandspreise, jedoch regelmäßig auch die Verkaufspreise.

Der Beschaffungssektor ist weiterhin von unterschiedlichen Preisentwicklungen geprägt. Im Stahlbereich ist der Grundpreis für Feinstgüten stabil hoch. Die Legierungszuschläge folgten unterjährig dem Verlauf des Nickelkurses und lagen auch im Jahresdurchschnitt über dem Vorjahresniveau. Für das Folgejahr 2024 rechnen wir mit unterschiedlichen Kursbewegungen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr ist der Nickelkurs stetig gestiegen. Im bisherigen Jahresverlauf lässt sich ein leichter Rückgang der Legierungszuschläge erkennen.

Die Verlängerung von EU-Schutzzöllen auf Edelstahl aus dem ostasiatischen Raum dürfte weiterhin zu ansteigenden Preisen im weiteren Jahresverlauf sowie in 2024 führen.

Am Absatzmarkt bestehen grundsätzlich latente Risiken durch den erheblichen Fortschritt der Technik und das Verhalten der Wettbewerber. Hier gehen wir unverändert davon aus, die sich uns bietenden Chancen durch den hohen technischen Standard unserer Fertigung nutzen zu können.

Die bereits eingeführten Energiekostenzuschläge durch Lieferanten wirken sich ebenfalls unmittelbar auf das Rohergebnis aus. Auch hier rechnen wir mit schwankenden Preisen für das kommende Jahr. Bei Preissteigerungen im Beschaffungsmarkt besteht das Risiko, dass die Zuschläge nicht an die Kunden weitergegeben werden können.

Gewährleistung

Die Hagener Feinstahl-Gruppe ist aufgrund der sehr breiten Produktpalette einem inhärenten Gewährleistungsrisiko aufgrund mangelhafter Produkte ausgesetzt. Zur Vermeidung des Risikos wurden umfangreiche qualitätssichernde Maßnahmen in die Fertigungsprozesse integriert, um Qualitätsprobleme maximal zu vermeiden. Für Gewährleistungsfälle existieren übergeordnete Prozesse im Unternehmen, die die Regelung im Zusammenspiel mit Kunden und gegebenenfalls auch mit Vorlieferanten definieren. Zur Abmilderung der finanziellen Folgen von Gewährleistungsrisiken wird eine Produkthaftpflichtversicherung unterhalten, die auch die Kosten des Austauschs von betroffenen Produkten deckt. Das Gewährleistungsrisiko ist in der Rechnungslegung durch angemessene Rückstellungen berücksichtigt.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Finanzrisiken

Die Verzinsung von mehr als der Hälfte unserer Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten erfolgt über die gesamte Laufzeit mit fest vereinbarten Zinssätzen (gegebenenfalls über Zinsswaps). Darüber hinaus nehmen wir Bankkredite in Anspruch, die über den Libor verzinst werden. Wir rechnen in nächster Zukunft für den Europäischen Markt nicht mit einem deutlich steigenden Zinsniveau, jedoch gehen wir auch weiterhin perspektivisch von einem moderaten Anstieg des US-amerikanischen Leitzinses aus, der sich auf die Finanzierung unserer amerikanischen Gesellschaften auswirken wird.

Ausfallrisiken

Dem Risiko von Forderungsausfällen begegnet die Hagener Feinstahl-Gruppe durch unterschiedliche Maßnahmen: Die Bonität wird kontinuierlich überprüft, Kreditlimits werden festgelegt und überwacht sowie Forderungsbestände anhand von Kennzahlen kontinuierlich überwacht. Das führt zu einer insgesamt niedrigen Ausfallrate. Das Ausfallrisiko wird daher aufgrund von Erfahrungswerten der Branche sowie der installierten präventiven Maßnahmen als gering eingeschätzt. Daneben hat die Hagener Feinstahl-Gruppe eine Warenkreditversicherung abgeschlossen.

4.1.3 Umfeldrisiken

Lieferantenrisiken

Lieferantenrisiken bestehen grundsätzlich bei Rohstofflieferanten. Die Hagener Feinstahl-Gruppe begegnet diesem Risiko durch Überwachung der finanziellen Stabilität wesentlicher Lieferanten sowie durch laufende Bewertung von Lieferanten. Zusätzlich werden Single-Source-Lieferanten nach Möglichkeit vermieden und bestehende Abhängigkeiten kontinuierlich reduziert. Darüber hinaus werden ausgewählte Lieferbeziehungen vertraglich abgesichert.

Herstellungsrisiken

Der Herstellungsprozess beinhaltet naturgemäß mögliche Produkt- und Produktionsrisiken. Es werden daher hohe sicherheitstechnische Standards beim Bau, Betrieb und bei der Instandhaltung von Produktionsanlagen berücksichtigt. Die Verwendung der benötigten Rohstoffe sowie die Herstellung der Produkte unterliegen einer weltweit konsequenten Überwachung von Qualitätsanforderungen und -standards. Die Hagener Feinstahl-Gruppe ist zudem branchenüblich gegen eventuell daraus resultierende Schäden versichert.

Rechtliche, politische und wirtschaftliche Risiken

Aufgrund der internationalen Ausrichtung der Hagener Feinstahl-Gruppe sowie ihrer Märkte unterliegt die Gruppe einem steten Wandel der politischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen und den daraus resultierenden Risiken. Identifizierte Risiken werden, soweit möglich und wirtschaftlich sinnvoll, durch präventive und reaktive Maßnahmen reguliert.

Die deutschen Gesellschaften wickeln einen geringen Teil ihrer Geschäftsvorfälle in fremden Währungen ab, von denen der wesentliche Teil durch Währungssicherungsgeschäfte gesichert werden. Das Wechselkursrisiko aus laufenden Transaktionen ist daher gering.

Personalrisiken

An allen Unternehmensstandorten steht die Hagener Feinstahl-Gruppe in einem starken Wettbewerb um qualifiziertes Personal. Darüber hinaus führt der demografische Wandel in einigen Jahren zu einem Anstieg des Durchschnittsalters der Belegschaft sowie einem rückläufigen Bestand an Fachkräften. Die Hagener Feinstahl-Gruppe begegnet den Risiken mit umfangreichem Personalmarketing, um die Attraktivität als Arbeitgeber für Fach- und Führungskräfte zu pflegen und den Bekanntheitsgrad des Unternehmens zu steigern. Dazu zählen z.B. Angebote von Weiterbildung sowie Entwicklungsmöglichkeiten innerhalb des Unternehmens.

Wesentliche Chancen

Aufgrund des Charakters der finanzwirtschaftlichen Risiken stellen die Wechselkurse und Marktpreise nicht nur Risiken, sondern bei gegenläufiger Entwicklung auch Chancen dar.

Gesamtrisikoposition

Die Gesamtrisikoposition der Hagener Feinstahl-Gruppe ist aufgrund der Unwägbarkeiten im Zusammenhang mit einer veränderten weltweiten Sicherheitslage und der erhöhten konjunkturbedingten Risiken gestiegen. Durch die weiterhin gegebene Risikotragfähigkeit bestehen zum Abschlussstichtag keine bestandsgefährdenden Risiken und sind auch für den Prognosezeitraum nicht erkennbar.

Hagen, den 26. August

gez. Ingo Bender, Geschäftsführer

gez. Timo Fichtel, Geschäftsführer

gez. Christoph Rautenberg, Geschäftsführer

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Hagener Feinstahl Bender GmbH, Hagen

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Hagener Feinstahl Bender GmbH, Hagen, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31.12.2023, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Hagener Feinstahl Bender GmbH, Hagen, für das Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

- entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31.12.2023 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023 und

- vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

- identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

- gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

- beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

- ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

- beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

- holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

- beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

- führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Hagen, den 27. August 2024

WUP Treuhand GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. Weischede, Wirtschaftsprüfer

gez. Prof. Dr. Yilmaz, Wirtschaftsprüfer