Reifenzentrale Rieger & Ludwig GmbH (vormals: Reifenzentrale Rieger & Ludwig Gesellschaft mit beschränkter Haftung)

Augsburg

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Lagebericht

I. Geschäftsmodell der Gesellschaft

Die Rieger & Ludwig GmbH versteht sich als ganzheitlicher Mobilitätsdienstleister für private und gewerbliche Verbraucher in den Segmenten PKW, LKW sowie Spezialreifen. Neben dem Kerngeschäft "Reifenhandel" und dem damit verbundenen Service hat sich der Bereich Kfz-Service (Reparatur & Service) zu einem wichtigen Bestandteil des Leistungsspektrums und des Geschäftsmodells entwickelt. Wir verbinden den Handel von Reifen und Kfz-Teilen mit unserem umfassenden Serviceangebot und bieten unseren Kunden "Mobilität aus einer Hand". Darüber hinaus betreiben wir Handel mit Wiederverkäufern ("Streckengeschäft"/ B2B).

II. Wirtschaftsbericht

Allgemeine wirtschaftliche Situation

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des Jahres 2020 waren im Wesentlichen durch die Corona-Pandemie geprägt. So führte diese in Deutschland zum stärksten Einbruch der Wirtschaftsleistung in einem Quartal seit Beginn der vierteljährlichen volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen im Jahr 1970. Konkret ist im Jahr 2020, gemäß OECD Economic Outlook, Interim Report March 2021, das reale Bruttoinlandsprodukt im Euro-Raum um 6,8% geschrumpft. Im selben Zeitraum ist auch das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland um 5,3% im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Nach dem Ende des harten Lockdowns im April 2020 war das konjunkturelle Tal größtenteils bereits im Mai durchschritten und die wirtschaftliche Lage erholte sich im Laufe des Jahres weiter, wobei die weitere Entwicklung weiterhin maßgeblich vom Corona-Pandemie-Verlauf und von den getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung beeinflusst wurde und wird.

Für das aktuelle Kalenderjahr 2021 prognostiziert die OECD in Ihrem Forecast von März 2021 für den Euroraum einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von 3,9% und für Deutschland einen Anstieg von 3,0%. Für das Jahr 2022 werden Wachstumsraten von 3,8% für den Euroraum und 3,7% für Deutschland prognostiziert.

Branchensituation

Rund 47,4 Millionen Reifen wurden im vergangenen Jahr im Reifenersatzgeschäft in Deutschland verkauft, damit ist der Absatz im Durchschnitt aller Produktsegmente um rund 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Das berichtet der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV, Bonn) nach Auswertung der Marktzahlen 2020. "Der Absatzrückgang liegt auf dem erwarteten Niveau unserer im Herbst 2020 nach unten korrigierten Marktprognose vom Frühjahr letzten Jahres", kommentiert BRV-Geschäftsführer Yorick M. Lowin. Die Frühjahrsprognose hatte der Verband aufgestellt, bevor der erste Lockdown in der Covid-19-Pandemie verhängt wurde.

Mit einem betriebswirtschaftlichen Ergebnis von -1,7 Prozent im Branchendurchschnitt habe die Reifenservicebranche das Geschäftsjahr 2020 aber besser abschließen können als der erwartete Volumenverlust hoffen ließ. "Angesichts des schwierigen allgemeinwirtschaftlichen Umfeldes, in dem das Reifengewerbe von März bis Dezember agiert hat, kann man den Geschäftsverlauf insgesamt als annehmbar bezeichnen - auch wenn wir uns das Jahr 2020 natürlich anders gewünscht hätten", ergänzt Michael Schwämmlein, BRV-Geschäftsführer Technik, der im Verband die Marktdaten erhebt.

Mit rund neun Zehnteln des Stückabsatzes macht das Segment Consumer-Reifen, bestehend aus den beiden Produktgruppen Pkw-/Off-Road- und Leicht-Lkw-Reifen (Llkw), weiterhin das mit Abstand größte Marktsegment aus. Lkw-Reifen liegen mit rund 5,6 Prozent Marktanteil an der Absatzmenge im Reifenersatzgeschäft 2020 auf Platz 2. Die Nischensegmente Motorrad-Reifen, FARM-Reifen (für Landwirtschafts- und Forstfahrzeuge) und EM-Reifen (für vornehmlich in der Baubranche und im Bergbau genutzte Erdbewegungsmaschinen) machen in Summe die restlichen rund 4 Prozent aus.

In den einzelnen Produktgruppen verlief laut BRV die Sell-Out-Entwicklung (Handel an Verbraucher) 2020 wie folgt:

Segment Consumer-Reifen

Mit etwa 83 Prozent am Gesamtabsatz im Reifenersatzgeschäft 2020 und 92 Prozent Anteil am Absatz im Segment Consumer-Reifen bestimmt die Produktgruppe Pkw und Off-Road-Reifen (4x4) maßgeblich die Entwicklung im Markt. Knapp 39,4 Millionen Reifen wurden in dieser Produktgruppe im vergangenen Jahr verkauft, das entspricht einem Rückgang von 12,1 Prozent im Vergleich zur Vorjahresmenge. Gewinner waren hier erneut einzig die Ganzjahresreifen (All Season), von denen mit rund 9,7 Millionen Stück 7,3 Prozent mehr verkauft wurden als 2019. Der Absatz an Pkw- und 4x4-Winterreifen (M+S) sank um 18,4 Prozent auf 17,2 Millionen Stück, der Absatz an Sommerreifen um 15 Prozent auf 12,5 Millionen. Der Anteil der Ganzjahresreifen an dieser Produktgruppe stieg zu Lasten der Saisonspezialisten für Sommer/Winter erneut um etwa 4,5 Prozentpunkte auf jetzt rund 24,5 Prozent. Winterreifen hatten im vergangenen Jahr am Stückabsatz Pkw/Off-Road einen Anteil von knapp 44 (Vorjahr: 47) Prozent, Sommerreifen rund 32 (Vj.: 33) Prozent.

In der ebenfalls zum Consumer-Segment zählenden Produktgruppe der Reifen für leichte Nutzfahrzeuge (Llkw-Reifen) lag der Stückabsatz 2020 bei 3,41 Millionen und ging damit im Vergleich zum Vorjahr um 8,8 Prozent zurück. Ihr Anteil am Reifenersatzgeschäft gesamt lag damit nahezu unverändert bei rund 7 Prozent. Der Absatz von Ganzjahresreifen stieg in dieser Produktgruppe um 2,1 Prozent, sie machen mittlerweile einen Anteil von 35 Prozent am Mengenabsatz Llkw-Reifen aus (Vj.: 31 Prozent). Winterreifen für Leicht-Lkw erfuhren einen Absatzrückgang von 10,6 Prozent, Sommerreifen von 19,4 Prozent. Auf M+S-Reifen entfielen im Berichtsjahr knapp 43 (Vj.: 44) Prozent der verkauften Menge an Llkw-Reifen, auf Sommerreifen rund 22 (Vj.: 25) Prozent.

Im Segment Consumer gesamt, das die beiden Produktgruppen Pkw-/4x4- und Llkw-Reifen umfasst, lag der Anteil Ganzjahresreifen bei gut 25 Prozent der verkauften Menge und konnte damit im Vergleich zum Vorjahr um fast 4,5 Prozentpunkte weiter zulegen. "Entgegen unserer Hoffnung erwiesen sich Ganzjahresreifen damit im vergangenen Jahr als einzig wachsendes Produktsegment.", kommentiert Michael Schwämmlein. "Jeder vierte verkaufte Reifen für Pkw und Transporter ist mittlerweile ein Ganzjahresreifen. Besonders bei gewerblich genutzten Leicht-Lkw wie z. B. Handwerkerfahrzeugen und Lieferfahrzeugen ist die Nachfrage hoch."

Segment Lkw-Reifen

Im Produktsegment Lkw-Reifen wurden im vergangenen Jahr knapp 2,65 Millionen Stück verkauft, das entsprach einem Absatzrückgang von 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Absatz an Neureifen sank um 1,7 Prozent, die verkaufte Menge an runderneuerten Lkw-Reifen war um 5,4 Prozent rückläufig. Dabei war zu beobachten, dass unabhängige Reifenrunderneuerer aus der überwiegend mittelständisch strukturierten Branche anteilig besser abschnitten als die in diesem Geschäftsfeld engagierten Neureifenhersteller.

Das Verhältnis zwischen den beiden Produktgruppen neu und runderneuert verschob sich im Vergleich zum Vorjahr um knapp 0,8 Prozentpunkte zugunsten von Neureifen und lag in diesem Segment jetzt bei etwa 72 zu 28.

Umsatz und Betriebsergebnis besser als erwartet

Trotz der deutlich rückläufigen Absatzmengen zeigt der BRV-Jahresbetriebsvergleich für das Gesamtjahr 2020, dass der Umsatz je Outlet der meldenden Betriebe in etwa auf Vorjahresniveau gehalten werden konnte. Der Rohertrag ist im Gesamtdurchschnitt um etwa 0,3 Prozent gestiegen, bei ebenfalls leicht gestiegenen Gesamtkosten ergibt sich ein durchschnittliches Betriebsergebnis von -1,7 Prozent. Damit wurde in Summe zwar kein zufriedenstellendes, ein angesichts der Corona-Ausnahmesituation aber annehmbares Ergebnis erwirtschaftet, das im Branchenschnitt besser ausgefallen ist als zunächst befürchtet.

Diese Entwicklung resultiert in erster Linie daraus, dass das Geschäft in den Dienstleistungsbereichen Reifenservice und Autoservice ausgebaut werden konnte. Besonders die nicht-filialisierten Unternehmen konnten hiervon offenbar profitieren, denn sie verzeichneten leicht positive Umsatzrenditen, während das Betriebsergebnis in Filialunternehmen schlechter lag als der Branchendurchschnitt.

"Unsere qualitativ orientierte Marktanalyse zeigt, worauf es jetzt mehr denn je bei der Marktbearbeitung ankommt: Überzeugende Dienstleistungsangebote, kalkuliert auf betriebswirtschaftlich solider Basis, und eine sensibel gesteuerte Preispolitik im Produktbereich.", sagt BRV-Geschäftsführer Lowin. Wichtig seien außerdem gezielte Kundenbindung und eine klare Kommunikation im Einzugsgebiet zur Nutzbarkeit des Leistungsangebotes (Erreichbarkeit, Öffnungszeiten, Leistungsportfolio, Kontaktregeln und Hygienekonzept, ggf. pandemie-spezifische Zusatzservices wie Hol- und Bringservice).

"Die Reifenspezialisten sind gefordert, alle Register zu ziehen, um die benötigten Budgets für mittelfristig erforderliche Investitionen zu erwirtschaften", hebt Technik-Geschäftsführer Michael Schwämmlein ergänzend hervor. Denn die rasante Entwicklung in der Automobiltechnologie - Stichworte: vernetztes Fahrzeug, neue Antriebskonzepte und autonomes Fahren - wird ihnen in naher Zukunft in punkto zeitgemäße Werkstattausrüstung sowie Aus- und Weiterbildung einiges abverlangen. Andererseits gilt: Je komplizierter die Technik, desto besser sind die Marktchancen für wettbewerbsfähige Spezialisten!

Lage der Gesellschaft

Das Geschäftsjahr 2020 war extrem durch die Covid-19 Pandemie geprägt. Einige Geschäftsfelder brachen über Wochen komplett ein und sind bis heute noch stark beeinträchtigt. Einzelhandelsartikel dürften über Monate nicht verkauft werden, wenn keine direkte Dienstleistung erbracht wurde. Große Fuhrparkflotten wurden über Monate nicht bewegt und dementsprechend nicht auf die entsprechende Saisonbereifung umgerüstet. Bis zu 20% der Einlagerungen wurden im Frühjahr wie auch im Herbst nicht gewechselt. Endkunden benutzen über Wochen ihr Fahrzeug nur für den Weg zur Arbeit, wenn sie nicht im Homeoffice waren. Die schlechten Zulassungszahlen von PKWs führten zu starken Einbrüchen im Absatz bei Winterreifen sowie Alu- und Stahlfelgen.

Stückzahlenentwicklung und Erträge

Die Umsatzentwicklung war im Geschäftsjahr 2020 durch stark sinkende Verkäufe bei End- und Firmenkunden geprägt. Im Rahmen unserer strategischen Ausrichtung fokussieren wir uns seit Jahren auf die ertragsstarke Vermarktung im serviceintensiven Hofgeschäft für PKW, Motorrad und Nutzfahrzeuge.

Die Gesamtstückzahlen haben sich in den einzelnen Produktbereichen gegenüber 2019 wie folgt verändert.

PKW Sommerreifen	- 13,1 Prozent
PKW Ganzjahresreifen	+ 11,4 Prozent
PKW Winterreifen	- 11,0 Prozent
Transporterreifen	- 1,5 Prozent
LKW Reifen	- 8,7 Prozent
EM/AS/Industriereifen	- 8,2 Prozent
Zweirad-/ATV-Reifen	+-10,2 Prozent
Alufelgen/Stahlfelgen	- 20,5 Prozent

Differenzieren muss man in den einzelnen Produktbereichen die Vertriebswege Hofgeschäft sowie den Handel mit Wiederverkäufern.

Im Bereich PKW Sommerreifen, konnten die 2019 Zahlen im Hofgeschäft nicht gehalten werden. Hier verloren wir 9,3 Prozent der Stückzahlen. Der Absatz im regionalen Wiederverkauf sowie im Großhandelsgeschäft ging um 14,7 Prozent zurück.

Auch wenn in unserer Gegend, der Produktbereich Ganzjahresreifen noch keinen so großen Stellenwert hat, so nimmt von Jahr zu Jahr die Nachfrage und der Absatz stetig zu. Die Stückzahlen und Roherträge bei Ganzjahresreifen wachsen von Jahr zu Jahr im 2stelligen Prozentbereich. Das Hofgeschäft plus 8,3 Prozent, der Wiederverkauf plus 12,6 Prozent.

Die schlechten Zulassungszahlen, wenig gefahrenen Kilometer und der Wegfall der Fahrt in den Winterurlaub führte im Hofgeschäft zu einem Rückgang von 15,3 Prozent. Der Absatz im WV-Geschäft konnte mit -5,9 Prozent fast auf dem Vorjahresniveau gehalten werden.

Im Bereich der Transporter-Reifen viel der Absatzverlust mit -1,5% vergleichsweise gering aus. Hier war deutlich zu erkennen, dass die Handwerksbetriebe, Paketdienstleister und Wohnmobile annähernd zum Jahr 2019 auf den Straßen unterwegs waren.

Der Produktbereich Nutzfahrzeugreifen war 2020 schwer zu kalkulieren. Die Fahrzeuge, die für die Lebensmittelversorgung unterwegs waren fuhren Tagen und Nacht. Fahrzeuge, die im Bereich der Autoindustrie fuhren, blieben hingehend fast komplett stehen. In einigen großen Betrieben wurden die Produktionen nach unten gefahren, was sich negativ auf den Absatz von Staplerreifen auswirkte. Bis heute stehen viele Reiseomnibusse unbewegt in den Depots und verbrauchen keine Reifen.

Im Frühjahr 2020 durften unsere Kunden ihre Motorräder nur für den direkten Arbeitsweg benutzen. Ein Minus von 7,7 Prozent war die Folge. Im Bereich der Wiederverkäufer konnten wir hingegen die Stückzahl um 17,2 Prozent verbessern.

Der größte und wichtigste Rohertragsbereich in unserem Unternehmen bleiben die Dienstleistungen. Die guten Zahlen aus 2019 konnten nicht gehalten werden und gingen um 8,8 Prozent zurück. Gründe hierfür sind natürlich der Absatzverlust von Reifen, sowie die nicht getätigten Saisonradwechsel unserer Kunden.

Mehr als ein Drittel unserer Kunden nutzen die Möglichkeit ihre Montagetermine online zu buchen.

Während im margenschwachen Großhandel ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen war, entwickelte sich gleichzeitig der Absatz von Reifen an regionale Wiederverkäufer und Reifenhändler besser. Hier gibt zwar das Internet die Preise vor und oft verzichten wir bewusst auf Grund von zu geringen Margen auf Aufträge. Allerdings helfen uns die gestiegenen Paket- und Logistikkosten, sowie die hohen Saisonaufschläge der Versender unsere regionalen Kunden zu besseren Preisen beliefern zu können. Insgesamt konnten wir hierdurch unsere Marge verbessern.

Ebenso ist feststellbar, dass unser Onlineshop für Wiederverkäufer, welcher bereits seit einigen Jahren installiert ist, an immer größerer Bedeutung gewinnt.

Der Bereich der KFZ-Reparaturen war ebenfalls stark rückläufig. Hier wurden nur die nötigsten Reparaturen in Auftrag gegeben. Zusatzverkäufe waren hier nicht zu erzielen. Die getätigten Achsvermessungen gingen ebenfalls im zweistelligen Bereich zurück.

Preis- und Rohertragsentwicklung

Wie man aus dem BRV-Umsatz und Marktdaten lesen kann, bewegen wir uns im Bereich der Pkw-Reifen in einem rückläufigen Markt. Aus diesem Grund ist hier ein sehr aggressiver Wettbewerb feststellbar. Insbesondere im Wiederverkaufsgeschäft, ist der starke Preiskampf auf den Onlineplattformen spürbar. Es ist daher zu vermuten, dass es auf diesen Plattformen Anbieter gibt, die bereit sind, Reifen auch unter Einstandspreisen zu verkaufen, nur um ihre Lagerbestände abzubauen.

Der Endverbraucher ist durch diverse Internetseiten immer besser informiert. Es ist zwar für uns nicht feststellbar, dass wir Umsätze an diese Onlineplattformen verlieren, aber unsere Kunden konfrontieren uns immer häufiger mit den dort angebotenen Preisen. Somit sind unsere Verkäufer immer wieder gezwungen, auf derartige Angebote, zumindest zum Teil, zu reagieren.

Im Bereich des Nutzfahrzeugreifengeschäftes herrscht nach wie vor ein massiver, preislicher Wettbewerb, obwohl Onlineplattformen hier kaum eine Rolle spielen. Durch unseren guten Service im Bereich der Nutzfahrzeugreifen, durch die Beratung unserer Verkäufer und Außendienstmitarbeiter ist es uns jedoch gelungen, die Roherträge in Teilbereichen sogar noch zu verbessern.

Lagerbestandsentwicklung

Der Lagerbestand verringerte sich deutlich gegenüber 2019 um TEUR 270. Lagerwert zum 31.12.2020 TEU 5.205. Bei unseren Lagerbeständen handelt es sich ausschließlich um neue, aktuelle Ware. Seit einigen Jahren werden alle Reifen, welche älter als 3 Jahre sind, als eigene Artikel mit Angabe des Produktionsjahres in der EDV geführt und sofort abgewertet. Somit ist für unsere Verkäufer die Altware besser sichtbar und wird notfalls mit Sonderpreisen unseren Kunden angeboten.

Top-Service-Team/Servicequadrat

Im Bereich der Flottenabrechnung über Servicequadrat verringerte sich der Rohertrag um 24,3 Prozent. Für diesen enormen Verlust waren vor allem der Rückgang der Zulassungszahlen der gewerblich genutzten Fahrzeuge, sowie die weniger gefahrenen Kilometer verantwortlich. Viele Fahrzeuge wurden über Monate nur sehr wenig bewegt und somit war der saisonale Radwechsel auch nicht erforderlich.

Im Einkauf, welchen die Gesellschafter des Top-Service-Teams gemeinsam vornehmen, konnten weitere Verbesserungen erzielt werden. Bei der LKW-Reifen Eigenmarke "Truckstar" und der Industrie-Reifen Eigenmarke "Teamstar" verbesserten sich die Stückzahlen deutlich, wie auch der Rohertrag.

Finanzlage

Das Eigenkapital weist zum 31. Dezember 2020 einen Betrag in Höhe von TEUR 2.917 auf. Die Eigenkapitalquote beträgt 31 % (Vorjahr: 30%). Somit ist die Gesellschaft Rieger + Ludwig GmbH weiterhin sehr solide finanziert.

Die gebildeten Rückstellungen resultieren ausschließlich aus dem laufenden Geschäftsbetrieb. Sie betrugen zum 31. Dezember 2020 TEUR 680 (Vorjahr: TEUR 663). Den ausgewiesenen (kurzfristigen) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 2.649 stehen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 1.240, Vorratsbestände in Höhe von TEUR 5.414 sowie liquide Mittel in Höhe von TEUR 115 gegenüber. Aufgrund erheblicher saisonaler Schwankungen des Geschäfts müssen unterjährig Wareneinkäufe vorfinanziert werden.

Vermögenslage

Das Vermögen der Gesellschaft setzt sich überwiegend aus kurzfristig gebundenem Vermögen, insbesondere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 1.240 und Vorräten in Höhe von TEUR 5.414 zusammen. Das kurzfristig gebundene Vermögen beträgt 77% der Bilanzsumme.

Das langfristig gebundene Vermögen verminderte sich gegenüber der Vorjahresbasis von TEUR 2.404 auf TEUR 2.270. Der Rückgang um 6% begründet sich im Wesentlichen durch die vorgenommenen planmäßigen Abschreibungen sowie der Verschmelzung des verbundenen Unternehmens, die die getätigten Investitionen überstiegen haben.

Gesamtaussage zur Finanz- und Vermögenslage

Die Finanz- und Vermögenslage von Rieger + Ludwig ist gesund. Die Gesellschaft verfügt über eine hohe Innenfinanzierungskraft und erhält von ihren Lieferanten marktgerechte Zahlungsziele.

Investitionen 2020 und geplante Investitionen 2021

Ziel unserer Investitionspolitik ist eine stetige Verbesserung der Dienstleistungsqualität und ein Ausbau der Kapazitäten zur Beseitigung bestehender Engpässe sowie die Anpassung an den Trend zur Elektromobilität.

Für alle relevanten Filialen wurden auf Grund der neuen Vorgabe für Bremsenprüfstände neue Geräte eingebaut.

Der Maschinen- wie auch der Firmenfuhrpark ist auf einem sehr modernen Stand. Alle in die Jahre gekommenen Maschinen wurden erneuert. Es besteht hier keinerlei Investitionsstau. Ersatzfahrzeuge beschaffen wir teilweise bereits mit Elektroantrieb.

Die zusätzliche Regalanlage in unserer Niederlassung Augsburg, Stätzlinger Str. ist aufgebaut und schafft jetzt Platz für alle dort eingelagerten Kundenräder.

Der Aufbau unserer neuen Homepage wurde begonnen und wird in 2021 fertiggestellt werden.

Auf Grund der Covid-19 Pandemie wurden einige Projekte in das Jahr 2021 verschoben.

Einführung eines Dokumenten Management System

Automatische Rechnungskontrolle

Die Anschaffung weiterer Geräte zur Überprüfung der Fahrassistenzsysteme

neue Geräte zur Klimawartung werden angeschafft, damit wir den Service für Fahrzeuge mit dem neuen Kältemittel R134a anbieten können.

3 neue Außendienstfahrzeuge wurden bestellt und 2021 ausgeliefert

Für das Jahr 2021 schaffen wir ein Fahrzeug für den PKW und Stapler Vorortservice an. Dieses Fahrzeug ermöglicht uns die PKW Reifenmontage direkt beim Großkunden Vorort durch zu führen. An diesem Fahrzeug kann ebenfalls unsere mobile Staplerpresse gehängt werden und die Montage direkt beim Kunden erfolgen. Von diesem neuen Betriebsbereich versprechen wir uns in den nächsten Jahren viele zusätzliche Gewerbekunden.

Personal

Durch die Pandemie entstandenen Arbeitsausfälle haben wir mit Kurzarbeit weitestgehend abdecken können. Bereits im April 2020 haben wir diese beantragt und jeder Mitarbeiter war über das Jahr verteilt zwischen 3 und 4 Wochen in Kurzarbeit. Dies werden wir so für das Jahr 2021 fortsetzen.

Wie in den vergangenen Jahren haben wir auch im Jahr 2020 die Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter gefördert. Die Anzahl an Auszubildende bleibt auf gleichem Niveau.

Unser enges Filialnetz im süddeutschen Raum, mit bester Ausstattung sowie hoch qualifiziertes und hoch motiviertes Personal, insbesondere der Bereich Personal, ist wesentlicher Treiber unseres Erfolgs. Wir lassen unseren Mitarbeitern und Führungskräften innerhalb der strategischen und operativen Vorgaben hinreichend Gestaltungsspielraum, um auf die Kundenanforderungen individuell reagieren zu können.

Im Jahr 2020 mussten wir sehr wenige Mitarbeiter durch Neueinstellungen ersetzen.

III. Chancen und Risiken (Risikomanagement)

Unsere Stärke sehen wir zum einen in unserer starken regionalen Stellung im süddeutschen Raum, der herstellerunabhängigen Beratung sowie der persönlichen Nähe zu Kunden und Mitarbeitern. Als inhabergeführtes Unternehmen können wir schneller und individueller als Konzernstrukturen auf sich verändernde Marktveränderungen reagieren. Inhabergeführte Filialsysteme weisen im Marktvergleich eine wesentlich verbesserte operative Rendite gegenüber den Renditen der herstellergeführten Systeme auf. Wir sehen uns durch unsere Positionierung als ganzheitlicher Mobilitätsdienstleister im Marktvergleich gut positioniert.

Die Zahlungsmoral unserer Kunden ist üblicherweise gut, kann aber in schwierigen Zeiten abnehmen. Sollte sich die wirtschaftliche Situation verschlechtern, so könnte sich dies in einer nachlassenden Zahlungsbereitschaft widerspiegeln. Wie auch in den vergangenen Jahren versuchen wir durch konsequentes Forderungsmanagement die Ausfallrisiken bei unseren Kunden möglichst klein zu halten. Für unsere Großkunden haben wir hierfür eine eigene Kreditversicherung abgeschlossen. Am Bilanzstichtag bestehende Risiken sind durch Wertberichtigungen im Jahresabschluss berichtigt worden.

Der Absatz von Reifen im Internet durch Endkunden ist nur minimal gestiegen. Wenn sich unser Unternehmen die Absatzzahlen der letzten Jahre betrachtet, ist nicht feststellbar, dass unser Unternehmen deutliche Stückzahlen an Internetplattformen verliert. Wenn wir schwankende Absatzzahlen feststellen, dann liegt dies allenfalls im Bereich unserer Stammkunden, die mal mehr oder weniger Reifen benötigen. Durch den hohen Stammkundenanteil bei Rieger & Ludwig sind keine großen Schwankungen zu befürchten. Allerdings ist auch für unser Haus feststellbar, dass die Kunden sich im Vorfeld des Kaufes im Internet informieren und entsprechende Preisvergleiche vornehmen.

Unser Kundenpotential, insbesondere im PKW-Bereich, birgt große Chancen für den weiteren Ausbau des Kfz-Servicegeschäfts. Unsere Maßnahmen zielen somit auf eine höhere Ausschöpfung des Potentials unserer Stammkunden.

Während die Internetshops im Bereich des Privatkundengeschäftes kaum Einfluss auf den Absatz unserer Reifen haben, ist der Marktanteil im Bereich des Wiederverkaufsgeschäftes nach wie vor extrem hoch. Um hier entgegen zu wirken haben wir für unsere Wiederverkaufskunden seit Jahren einen eigenen Onlineshop geschaltet, der es unseren Kunden ermöglicht, einfach und schnell bei uns zu bestellen.

Um im Wiederverkaufsgeschäft deutschlandweit tätig zu sein, ist unser Unternehmen bereits seit Jahren als Lieferant auf den überregionalen Plattformen "Tyre 24" und der "Reifenbörse" vertreten. Aufgrund des bereits erwähnten aggressiven Preiswettbewerbs auf diesen Plattformen, nutzen wir diese Plattform jedoch vorwiegend um Überbestände oder Altbestände zu verkaufen.

Im Nutzfahrzeugbereich werden wir aufgrund starker Marktpräsenz mit Mitarbeitern im Außendienst, mit Servicefahrzeugen für die Vorort-Montage und mit unseren 25 Verkaufsstellen unsere Marktführerposition weiter ausbauen.

Auf der Einkaufsseite sehen wir uns mit unserer Größe optimal aufgestellt. Wir sind hinreichend groß, um die notwenigen "Top-Konditionen" bei unseren strategischen Partnern zu erhalten. Eine weitere Verbesserung der Einkaufkonditionen sehen wir auch bei steigender Mengenentwicklung nicht. Zwar ist der Ausbau unseres Filialnetzes weiterhin Teil unserer Strategie, jedoch nicht aus Mengenüberlegungen, sondern zur Erhöhung des Kundennutzens (Netzabdeckung) oder der Ergreifung wirtschaftlicher Chancen.

Der wesentliche Teil unserer Betriebsflächen, Lager und Filialen ist langfristig von verbundenen Unternehmen bzw. unseren Gesellschaftern angemietet. Hierdurch sind wir vor drastischen Mieterhöhungen und Kündigungen der Mietverträge geschützt und können langfristig planen.

Durch unsere beiden Zentrallager Augsburg und Landsberg gewährleisten wir, auch in Spitzenzeiten immer voll lieferfähig zu sein. Aufgrund eines EDV gestützten Logistiksystems ist das Risiko, dass Überbestände nicht ab verkauft werden sehr gering.

Wenngleich die Anzahl an E-Fahrzeugen nach wie vor noch vergleichsweise gering ist, gehen Experten davon aus, dass der Anteil von Pkw mit alternativen Antriebsformen mittel- bis langfristig weiter zunehmen wird. Allerdings werden selbst im Falle steigender Neuzulassungszahlen alternativ betriebener Kraftfahrzeuge die Fahrzeuge in Deutschland auch mittelfristig mehrheitlich mit Verbrennungsmotoren ausgestattet sein. Dessen ungeachtet wird sich der Automotive-Aftermarket langfristig dennoch verändern. So birgt der Trend zum Elektroauto das Risiko, dass die Nachfrage nach Produkten, welche direkt oder indirekt mit dem Verbrennungsmotor zu tun haben - wie beispielsweise Motorenöl, Bremsen und Auspuffanlagen - abnehmen wird. Gleichzeitig besteht aber die Chance, zukünftig spezielle Teile für Elektroautos zu verkaufen. Hinsichtlich der Frage, wie der Trend zu E-Autos langfristig die Ersatzreifennachfrage beeinflussen wird, sind sich Experten zum aktuellen Zeitpunkt noch uneins. Während manche Stimmen davon ausgehen, dass sich im Falle von Elektroautos der Abrieb und damit der Reifenverschleiß erhöhen wird, halten es andere für ebenso wahrscheinlich, dass es Regelsysteme geben wird, die das Anfahren und Bremsen so sanft machen, dass es weniger Abrieb geben wird. Auf all dies werden Mitarbeiter in den Filialen bereits durch Schulungen (u.a. Hochvolt-Schulungen) qualifiziert, da - was viele nicht wissen - ein nicht entsprechend geschulter Mitarbeiter an einem Elektrofahrzeug keinen Reifenwechsel vornehmen darf. Darüber hinaus tätigen wir Investitionen in die sicherheitstechnische Ausrüstung sowie in spezielle Werkzeuge zur Durchführung von Wartungs- und Reparaturarbeiten an Elektrofahrzeugen.

Aufgrund der stabilen Liquiditäts- und Eigenkapitalsituation unseres Unternehmens sind Liquiditätsrisiken derzeit nicht erkennbar. Es ist jedem Fall gewährleistet, dass unser Unternehmen durch ausreichende Finanzmittel jederzeit zahlungsfähig ist.

Unsere Finanzierungsstrategie für das operative Geschäft besteht insbesondere aus den Komponenten Bankenkredite und Bankenlinien. Lieferantenseitig schätzen wir das Risiko einer Reduzierung der Finanzierungsposition als gering ein. Saisonale Schwankungen des Liquiditätsbedarfs decken wir entsprechend über unsere Bankenpartner ab. Unsere Liquiditätsplanung bildet einen bankseitigen Finanzierungsbedarf auf Vorjahresniveau ab. Diese Planung liegt unseren Bankenpartnern vor und stellt die Basis für unsere Finanzierungsstrategie dar.

IV. Die voraussichtliche Entwicklung des Marktes und der Gesellschaft

Der Bundesreifenverband rechnet mit einem Aufwärtstrend bei den Absatzzahlen:

Pkw/4x4	+ 6,4 %
Llkw	+ 10,9 %
Consumer gesamt	+ 6,8 %
Lkw	+ 2,5 %

Dabei hebt der Verband hervor, dass die Prognose von vorsichtiger Zuversicht geprägt sei, aufgrund der völlig unwägbaren Entwicklung der Pandemie und ihrer Auswirkungen, insbesondere auf die Fahrleistung im Individualverkehr, aber natürlich noch eher vage. Sie müsse gegebenenfalls im Lauf des Jahres korrigiert werden.

"Auch, wenn man davon ausgeht, dass die auf der niedrigen Basis von 2020 fußenden Zuwachsraten erreicht werden können, ist dennoch klar, dass das Mengenvolumen von 2019 frühestens 2022 wieder erreicht werden kann", dämpft Michael Schwämmlein zudem die Gesamtaussicht für das Absatzvolumen im Reifenersatzgeschäft.

Als anhaltende Trends im Reifenersatzmarkt sieht der BRV die folgenden Entwicklungen:

Weiterhin steigende Nachfrage nach größeren Reifendimensionen, verursacht durch die Modellpolitik der Automobilhersteller und den hiermit einhergehenden Wandel in der Fahrzeugbereifung, bei Neuzulassungen wie im Fahrzeugbestand.

Gegenläufige Entwicklungen, die den Reifenersatzbedarf beeinflussen: Einerseits steigende Laufleistung von Reifen und damit geringerer Ersatzbedarf, bedingt durch Fortschritte in der Reifenentwicklung. Andererseits ein wachsender Anteil an Ganzjahresreifen, die tendenziell geringere Laufleistung haben als der kombinierte Einsatz von Sommer- und Winterreifen und somit schneller ersetzt werden müssen, sowie ein steigender Anteil von schweren drehmomentstarken Fahrzeugen (E-/Hybrid-Fz.).

Eine zukünftig stärkere Abhängigkeit des Ersatzbedarfs im Pkw-Bereich von den durchschnittlichen Jahreslaufleistungen der Fahrzeuge als vom Bestand an sich.

Einen weiter steigenden Absatzanteil von Ganzjahresreifen, mit stärkerer Ausprägung im Transportersegment als bei Pkw. Hier wird die Nachfrage beflügelt durch den zunehmenden Verteiler- und Lieferverkehr des wachsenden Online-Handels.

Gedämpfte Wachstumschancen im Segment Lkw-Reifen, weil Förderprogramme Impulse für die Erneuerung von Flottenfahrzeugen geben, was in den ersten Jahren nach Anschaffung der Neuwagen den Ersatzbedarf schmälert.

Im Produktbereich Lkw-Reifen eine im Vergleich zum Gesamtdurchschnitt des Segmentes leicht überproportionale Nachfrage nach Neureifen zu Lasten des Marktanteils runderneuerter Lkw-Reifen. Im Zusammenhang mit den auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Forderungen von Kreislaufwirtschaft und europäischem "Green Deal" bezeichnet der Branchenverband dies als kontraproduktive Entwicklung.

Ein wachsendes Entsorgungsproblem bei Altreifen, gepaart mit zunehmenden Forderungen nach mehr Nachhaltigkeit in der Produktentwicklung und -nutzung.

Wir können bei stetig hoher Investitionstätigkeit eine Steigerung unseres Ergebnisses erwarten und sehen uns mit unserem Maßnahmenportfolio auch für die kommenden Jahre auf dem richtigen Weg. Insbesondere die strategische Weiterentwicklung als ganzheitlicher Mobilitätsdienstleister und die steigende Unabhängigkeit vom reinen Reifenhandel lassen uns eine nachhaltig steigende Ergebnisverbesserung erwarten.

Unsere Planung bildet leichte Umsatzsteigerungen in den Reifensegmenten bei einem Margenniveau auf Vorjahresniveau ab. Wir erwarten, den Reifenservice ausbauen zu können. Im Kfz-Service gehen wir von einer deutlichen Steigerung aus.

V. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres

Nach erheblichen weiteren Einschränkungen infolge der Covid-19-Pandemie zu Beginn des Jahres 2021, die ebenfalls bis ins späte Frühjahr hinein fortdauerten, wurden die Einschränkungen mit dem Rückgang der Inzidenzen nur langsam und auch nur teilweise wieder aufgehoben. Mit der Verminderung der Einschränkungen normalisierten sich auch die Abläufe und Geschäftsbetrieb zunehmend. Gleichzeitig wurden auch die öffentlichen Fördermaßnahmen reduziert oder liefen aus.

Die negativen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die wirtschaftlichen Verhältnisse des Unternehmens sollen durch die vorstehend beschriebenen Maßnahmen hinsichtlich einer hohen Investitionstätigkeit und der strategischen Weiterentwicklung als ganzheitlicher Mobilitätsdienstleister größtenteils kompensiert werden. Unterstützung findet diese Einschätzung dadurch, dass auf der Basis vorläufiger Auswertungen eine deutliche Verbesserung bei Umsatz, Rohertrag und vorläufigem Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr festzustellen ist.

Die möglichen weiteren finanziellen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Jahres 2021 sind nicht näher quantifizierbar, werden jedoch aufgrund der vorstehenden Ausgangssituation von 2021 als positiv beurteilt sofern keine weiteren signifikanten Einschränkungen im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie zu erwarten sind.

Ferner wurde die Filiale 16 in Donauwörth zum 28. Februar 2021 geschlossen.

Darüber hinaus sind nach dem Ende des Geschäftsjahres keine Ereignisse eingetreten, die eine besondere Bedeutung für die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Gesellschaft haben.

Augsburg, den 30. September 2021

gez. Michael Ludwig

gez. Thomas Ludwig, Geschäftsführer

Bilanz

Aktiva

	31.12.2020 EUR	31.12.2019 EUR
A. Anlagevermögen	2.269.164,92	2.403.832,42
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	268.956,00	330.201,00
1. Geschäfts- oder Firmenwert	203.092,00	240.417,00
2. sonstige immaterielle Vermögensgegenstände	65.864,00	89.784,00
II. Sachanlagen	1.875.852,50	1.898.025,00
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	287.583,00	320.761,00
2. technische Anlagen und Maschinen	820.028,00	792.948,00
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	766.075,00	784.316,00
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	2.166,50	0,00
III. Finanzanlagen	124.356,42	175.606,42
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	51.250,00
2. Beteiligungen	124.356,42	124.356,42
B. Umlaufvermögen	6.907.728,00	7.443.047,12
I. Vorräte	5.414.709,02	5.490.803,27
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	1.378.222,56	1.732.812,98
1. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	0,00	7.362,50
2. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	32.668,14	38.202,23
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	114.796,42	219.430,87
C. Rechnungsabgrenzungsposten	47.848,00	133.995,00
D. Aktive latente Steuern	56.200,00	54.200,00
Bilanzsumme, Summe Aktiva	9.280.940,92	10.035.074,54
Passiva
	31.12.2020 EUR	31.12.2019 EUR
A. Eigenkapital	2.932.191,32	3.103.416,93
I. gezeichnetes Kapital	165.000,00	165.000,00
II. Bilanzgewinn	2.767.191,32	2.938.416,93
B. Rückstellungen	679.889,00	663.718,00
C. Verbindlichkeiten	5.441.860,60	6.039.939,61
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	772.753,46	85.503,96
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr	475.000,00	0,00
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	674.989,56	749.087,58
D. Rechnungsabgrenzungsposten	227.000,00	228.000,00
Bilanzsumme, Summe Passiva	9.280.940,92	10.035.074,54

Gewinn- und Verlustrechnung

	1.1.2020 - 31.12.2020 EUR	1.1.2019 - 31.12.2019 EUR
1. Rohergebnis	12.959.725,63	13.053.576,58
2. Personalaufwand	8.137.004,68	8.239.911,57
a) Löhne und Gehälter	6.743.253,53	6.838.905,32
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	1.393.751,15	1.401.006,25
3. Abschreibungen	546.422,91	542.838,75
a) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	546.422,91	542.838,75
4. sonstige betriebliche Aufwendungen	4.409.208,30	4.270.882,18
5. Erträge aus Beteiligungen	31.315,55	32.821,82
6. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	638,78	624,53
7. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	57.513,70	62.715,03
8. Steuern vom Einkommen und Ertrag	-2.001,58	-4.798,93
9. Ergebnis nach Steuern	-156.468,05	-24.525,67
10. sonstige Steuern	14.757,56	15.904,56
11. Jahresfehlbetrag	171.225,61	40.430,23

Ergebnisverwendung

	1.1.2020 - 31.12.2020 EUR	1.1.2019 - 31.12.2019 EUR
11. Jahresfehlbetrag	171.225,61	40.430,23
12. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr	2.938.416,93	2.978.847,16
13. Bilanzgewinn	2.767.191,32	2.938.416,93

Anhang

Allgemeine Angaben

Die Reifenzentrale Rieger & Ludwig GmbH ist im Handelsregister des Amtsgerichts Augsburg unter HRB 7032 eingetragen und hat ihren Firmensitz im Kobelweg 91, 86156 Augsburg.

Der Jahresabschluss der Reifenzentrale Rieger & Ludwig GmbH, Augsburg, wurde auf der Grundlage der Rechnungslegungsvorschriften aufgestellt.

Ergänzend zu diesen Vorschriften waren die Regelungen des GmbH-Gesetzes und die Angaben im Gesellschaftsvertrag zu beachten.

Nach den in § 267 HGB angegebenen Größenklassen ist die Gesellschaft eine mittelgroße Kapitalgesellschaft.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses wurde von den größenabhängigen Erleichterungen der §§ 267, 276, 288 HGB teilweise Gebrauch gemacht.

Mit Verschmelzungsvertrag vom 9. Dezember 2020 wurde die VULCO Reifenrunderneuerung GmbH rückwirkend auf den 1. Januar 2020 auf die Reifenzentrale Rieger & Ludwig GmbH als aufnehmender Rechtsträger verschmolzen. Die Verschmelzung erfolgte zu Buchwerten.

Der Jahresabschluss enthält Posten, deren Werte mit den Vorjahreszahlen wegen der Verschmelzung mit der VULCO Reifenrunderneuerung GmbH nicht vergleichbar sind.

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des Vorjahrs wurden im Wesentlichen fortgeführt. Der Jahresabschluss wurde nach den folgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt:

Entgeltlich von Dritten erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden zu Anschaffungskosten aktiviert und über den Zeitraum der Nutzung planmäßig abgeschrieben.

Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten, solche mit zeitlich begrenzter Nutzungsdauer vermindert um planmäßige Abschreibungen, angesetzt. Die Abschreibungen werden nach der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer ermittelt. Die Anlagegüter werden i.d.R. linear abgeschrieben. Für bewegliche Wirtschaftsgüter, deren Anschaffungskosten zwischen EUR 250 und EUR 1.000 betragen, wird entsprechend der ertragsteuerlichen Regelung ein Sammelposten gebildet, der im Geschäftsjahr der Bildung und in den folgenden vier Geschäftsjahren jeweils mit einem Fünftel gewinnmindernd aufgelöst wird.

Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten bzw. dem am Bilanzstichtag beizulegenden niedrigeren Wert angesetzt.

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden zu durchschnittlichen Anschaffungskosten bzw. den jeweils niedrigeren beizulegenden Werten bewertet; die niedrigeren beizulegenden Werte werden im Wesentlichen nach den Verhältnissen am Beschaffungsmarkt, aber unter Berücksichtigung der Einsatzmöglichkeit der Bestände ermittelt.

Handelswaren werden zu durchschnittlichen Anschaffungskosten bzw. den jeweils niedrigeren beizulegenden Werten bewertet; die niedrigeren beizulegenden Werte werden im Wesentlichen nach den Verhältnissen am Beschaffungsmarkt und am Absatzmarkt, aber unter Berücksichtigung der Einsatzmöglichkeit der Bestände ermittelt. Abwertungen für Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer und verminderter Verwertbarkeit ergeben, werden in angemessenem und ausreichendem Umfang vorgenommen.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sowie liquide Mittel werden mit dem Nennwert bzw. mit dem am Bilanzstichtag beizulegenden niedrigeren Wert angesetzt. Unverzinsliche langfristige Forderungen werden mit dem Barwert bilanziert. Die Abzinsung erfolgte zu marktüblichen Bedingungen. Bei Forderungen, deren Einbringlichkeit mit erkennbaren Risiken behaftet ist, werden angemessene Wertabschläge vorgenommen; uneinbringliche Forderungen werden abgeschrieben. Zur Abdeckung des allgemeinen Kreditrisikos wird eine Pauschalwertberichtigung von 1,0 % auf die nicht einzelwertberichtigten und unversicherten Forderungen gebildet.

Unter dem aktiven Rechnungsabgrenzungsposten werden Ausgaben vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Aufwendungen für einen bestimmten Zeitraum danach darstellen.

Die Berechnung der latenten Steuern beruht auf temporären Differenzen zwischen Bilanzposten aus handelsrechtlicher und steuerrechtlicher Betrachtungsweise gemäß § 274 HGB. Die sich ergebenden Steuerbe- und Steuerentlastungen werden verrechnet angesetzt (§ 274 Abs. 1 Satz 2 HGB). Der zur Berechnung der latenten Steuern verwendete Ertragsteuersatz liegt bei 30 %. Der Gewerbesteuer-Hebesatz beträgt hierbei durchschnittlich 402 %. Die ausgewiesenen aktivischen Steuerlatenzen beruhen auf Wertdifferenzen bei der ausgewiesenen Pensionsrückstellung und den sonstigen Rückstellungen. Die passivischen Steuerlatenzen ergeben sich durch die Übernahme des Anlagevermögens der Vulco Reifenrunderneuerung GmbH, da bei dieser Gesellschaft in den Vorjahren steuerliche Sonderabschreibungen in Anspruch genommen wurden.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist (§ 253 Abs. 1 Satz 2 HGB). Für die Abzinsung von Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen wird der von der Bundesbank zum 31. Dezember 2020 veröffentlichte durchschnittliche Marktzinssatz der letzten zehn Jahre berücksichtigt, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt.

Die sonstigen Rückstellungen werden in Höhe des Betrages angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist, um alle zum Bilanzstichtag drohenden Verluste und ungewissen Verbindlichkeiten abzudecken. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden und von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der letzten sieben Jahre nach der Nettomethode abgezinst. Änderungen des Abzinsungszinssatzes oder Zinseffekte aus einer geänderten Schätzung der Restlaufzeit werden im Zinsergebnis ausgewiesen.

Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten umfasst Einnahmen vor dem Abschlussstichtag, soweit sie Ertrag für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen. Hierzu gehören auch Umsätze für Leistungen, die erst nach dem Abschlussstichtag erbracht werden.

Erläuterungen zur Bilanz

Die Geschäfts- oder Firmenwerte werden planmäßig über 15 Jahre abgeschrieben. Die Geschäfts- oder Firmenwerte resultieren aus Akquisitionen von alteingesessenen Unternehmen mit einem entsprechend treuen Kundenstamm. Erfahrungsgemäß verflüchtigt sich der Geschäfts- oder Firmenwert nach einem Zeitraum von 15 Jahren. Die Restnutzungsdauern der aktivierten Firmenwerte betragen zwischen 3 und 9 Jahren. Es erfolgt eine regelmäßige Überprüfung der Werthaltigkeit.

Sämtliche Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind mit Ausnahme von langfristigen Forderungen in Höhe von TEUR 10 (Vorjahr: TEUR 10) innerhalb eines Jahres fällig. Die langfristigen Forderungen sind unter den sonstigen Vermögensgegenständen ausgewiesen.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten enthält Ausgaben vor dem Abschlussstichtag die Aufwendungen für einen bestimmten Zeitraum danach darstellen. Überwiegend enthält der Bilanzposten Versicherungsaufwendungen, Werbekosten, Leasingsonderzahlungen und KFZ-Steuern.

Zum 31. Dezember 2020 bestehen ausschüttungsgesperrte Beträge in Höhe von insgesamt TEUR 95 (Vorjahr: TEUR 95), die in Höhe von TEUR 56 (Vorjahr: TEUR 54) auf die aktivierten latenten Steuern sowie in Höhe von TEUR 39 (Vorjahr: TEUR 41) auf den Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Rückstellung für Altersversorgungsverpflichtungen mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Geschäftsjahre und dem Ansatz der Rückstellung mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre entfallen.

Im Bilanzgewinn ist ein Gewinnvortrag in Höhe von TEUR 2.938 (Vorjahr: Gewinnvortrag TEUR 2.979) enthalten.

Die Rückstellung für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurde nach der Projected-Unit-Credit-Methode (PUC-Methode) gebildet. Es wurden folgende Annahmen für die Berechnung berücksichtigt (§ 285 Nr. 24 HGB):

Marktzinssatz im 10-Jahres-Durchschnitt von 2,30 % (Vorjahr: 2,71 %) für eine Laufzeit von 15 Jahren, der von der Deutschen Bundesbank bekanntgemacht wurde. Bei Anwendung des bisherigen 7-Jahres-Durchschnitts-Zinssatzes hätte der Abzinsungssatz bei 1,60 % gelegen.

Rentensteigerungen von 1 % nach den Erfahrungswerten der Vergangenheit.

Sterbetafeln nach Dr. Klaus Heubeck "Richttafeln 2018 G".

Sonstige Rückstellungen enthalten im Wesentlichen die Kosten für Abschlusserstellung und Prüfung, Lohn- und Gehaltsansprüche für nicht genommenen Urlaub und Überstunden der Mitarbeiter sowie die Kosten der Aufbewahrungsverpflichtung der Geschäftsunterlagen.

Die Verbindlichkeiten sind wie folgt zur Rückzahlung fällig:

	Restlaufzeiten 2020
	< 1 Jahr TEUR	1 - 5 Jahre TEUR	> 5 Jahre TEUR
Verbindlichkeiten
- gegenüber Kreditinstituten	348	200	225
- aus Lieferungen und Leistungen	2.649	0	0
- gegenüber verbundenen Unternehmen	675	0	0
(davon aus Lieferungen und Leistungen)	(0)	(0)	(0)
(davon gegenüber Gesellschaftern)	(675)	(0)	(0)
- sonstige	1.345	0	0
(davon aus Steuern)	(89)	(0)	(0)
(davon im Rahmen der sozialen Sicherheit)	(112)	(0)	(0)

	Restlaufzeiten Vorjahr
	< 1 Jahr TEUR	1 - 5 Jahre TEUR	> 5 Jahre TEUR
Verbindlichkeiten
- gegenüber Kreditinstituten	68	17	0
- aus Lieferungen und Leistungen	3.941	0	0
- gegenüber verbundenen Unternehmen	749	0	0
(davon aus Lieferungen und Leistungen)	(25)	(0)	(0)
(davon gegenüber Gesellschaftern)	(724)	(0)	(0)
- sonstige	1.265	0	0
(davon aus Steuern)	(65)	(0)	(0)
(davon im Rahmen der sozialen Sicherheit)	(118)	(0)	(0)

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstitute sind in Höhe von TEUR 475 (Vorjahr: TEUR 0) durch Grundschulden, die auf fremden Grundstücken lasten, gesichert.

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten enthält die vorab erhaltenen Einnahmen für Leistungen künftiger Perioden. Darin enthalten sind ausschließlich Abgrenzungen für Einlagerungsentgelte.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die periodenfremden sonstigen betrieblichen Erträge belaufen sich im Geschäftsjahr auf TEUR 51 (Vorjahr: TEUR 31) und resultieren aus Buchgewinnen aus der Veräußerung von Vermögensgegenständen des Sachanlagevermögens in Höhe von TEUR 30 (Vorjahr: TEUR 27) und auf Eingängen von in den Vorjahren abgeschriebenen Forderungen in Höhe von TEUR 11 (Vorjahr: TEUR 4). Ebenfalls enthalten ist im Geschäftsjahr der einmalige außerordentliche Ertrag aus der Verschmelzung der VULCO Reifenrunderneuerung GmbH in Höhe von TEUR 10.

In den sozialen Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung sind Aufwendungen für Altersversorgung in Höhe von TEUR 42 (Vorjahr: TEUR 35) enthalten.

Die periodenfremden sonstigen betrieblichen Aufwendungen belaufen sich im Geschäftsjahr auf TEUR 1 (Vorjahr: TEUR 6) und resultieren aus Buchverlusten aus der Veräußerung von Vermögensgegenständen des Sachanlagevermögens.

In der Position Zinsen und ähnliche Aufwendungen sind solche aus der Abzinsung von Rückstellungen in Höhe von TEUR 11 (Vorjahr: TEUR 12) enthalten.

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag resultieren überwiegend aus der laufenden Steuerberechnung für das Geschäftsjahr. In dieser Position sind Erträge aus der Zuführung und Auflösung latenter Steuern in Höhe von TEUR 2 (Vorjahr: TEUR 5) enthalten.

Sonstige Angaben

Sonstige finanzielle Verpflichtungen, die nicht in der Bilanz erscheinen und auch nicht nach § 251 HGB anzugeben sind, setzen sich wie folgt zusammen:

	2021 TEUR	2022 TEUR	2023 TEUR	nach 2023 TEUR
Fahrzeuge	42	35	15	0
Betriebs- und Geschäftsausstattung	79	66	37	22
Mietverträge	1.846	1.355	821	2.065
(davon an verbundene Unternehmen)	1.046	676	384	1.081
	1.967	1.456	873	2.087

Weitere Belastungen können sich bei den Fahrzeugverträgen aus möglichen Nachberechnungen für Schäden oder Überschreitungen der Laufleistung ergeben.

Ein positiver Effekt durch den Abschluss der Leasing- und Mietverträge ergab sich aus der Vermeidung der Anschaffungsauszahlungen, damit wurde die Liquidität des Unternehmens geschont.

Haftungsverhältnisse gemäß §§ 251, 268 Abs. 7 HGB

Die Gesellschaft hat zusammen mit der Gesellschafterin, Rieger & Ludwig GmbH & Co. KG, Aichach, bei verschiedenen Kreditinstituten Darlehen als Gesamtschuldner aufgenommen. Die Darlehensverträge lauten sowohl auf die Rieger & Ludwig GmbH & Co. KG, Aichach, als auch auf die Gesellschaft. Diese Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind ausschließlich bei der Rieger & Ludwig GmbH & Co. KG, Aichach, bilanziert, da diese die Darlehensauszahlungen erhalten und zur Finanzierung von Investitionen verwendet hat. Die Absicherung der Darlehen erfolgt mit Grundsicherheiten im Eigentum auf Grundstücken der Rieger & Ludwig GmbH & Co. KG, Aichach. Die Geschäftsführung rechnet mit keiner Inanspruchnahme der Gesellschaft als Mitdarlehensnehmerin.

Die Zahl der Mitarbeiter hat im Jahresdurchschnitt betragen:

	2020	Vorjahr
Gewerbliche Arbeitnehmer	132	134
Angestellte	86	89
	218	223

Der Geschäftsführung gehörten folgende Personen an:

Gerhard Ludwig, Augsburg, Kaufmann bis 31. Juli 2020

Edeltraud Ludwig, Augsburg, Kauffrau bis 31. Juli 2020

Michael Ludwig, Diedorf, Kaufmann

Thomas Ludwig, Aichach, Kaufmann

Die Gesamtbezüge der Geschäftsführung für das Geschäftsjahr 2020 betrugen TEUR 288.

Die Angaben nach § 285 Nr. 9 b) HGB unterbleiben gemäß § 286 Abs. 4 HGB.

Gesamthonorar des Abschlussprüfers

Hinsichtlich des Gesamthonorars des Abschlussprüfers gemäß § 285 Nr. 17 HGB wird von der Erleichterung des § 288 Abs. 2 HGB Gebrauch gemacht.

Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Mit nahestehenden Unternehmen und Personen werden ausschließlich Geschäfte zu marktüblichen Konditionen abgeschlossen.

Nachtragsbericht

Nach erheblichen weiteren Einschränkungen infolge der Covid-19-Pandemie zu Beginn des Jahres 2021, die ebenfalls bis ins späte Frühjahr hinein fortdauerten, wurden die Einschränkungen mit dem Rückgang der Inzidenzen nur langsam und auch nur teilweise wieder aufgehoben. Mit der Verminderung der Einschränkungen normalisierten sich auch die Abläufe und Geschäftsbetrieb zunehmend. Gleichzeitig wurden auch die öffentlichen Fördermaßnahmen reduziert oder liefen aus.

Die negativen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die wirtschaftlichen Verhältnisse des Unternehmens sollen durch die vorstehend beschriebenen Maßnahmen hinsichtlich einer hohen Investitionstätigkeit und der strategischen Weiterentwicklung als ganzheitlicher Mobilitätsdienstleister größtenteils kompensiert werden. Unterstützung findet diese Einschätzung dadurch, dass auf der Basis vorläufiger Auswertungen eine deutliche Verbesserung bei Umsatz, Rohertrag und vorläufigem Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr festzustellen ist.

Die möglichen weiteren finanziellen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Jahres 2021 sind nicht näher quantifizierbar, werden jedoch aufgrund der vorstehenden Ausgangssituation von 2021 als positiv beurteilt sofern keine weiteren signifikanten Einschränkungen im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie zu erwarten sind.

Ferner wurde die Filiale 16 in Donauwörth zum 28. Februar 2021 geschlossen.

Darüber hinaus sind nach dem Ende des Geschäftsjahres keine Ereignisse eingetreten, die eine besondere Bedeutung für die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Gesellschaft haben.

Ergebnisverwendung

Die Geschäftsführung schlägt der Gesellschafterversammlung vor, das Jahresergebnis des Geschäftsjahres 2020 auf neue Rechnung vorzutragen.

Augsburg, 30. September 2021

gez. Michael Ludwig

gez. Thomas Ludwig, Geschäftsführer

Anlagespiegel

	Anschaffungs-, Herstellungskosten 01.01.2020 EUR	Zugänge EUR	davon FK-Zinsen EUR	Abgänge EUR	Umbuchungen EUR
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	155.714,40	0,00	0,00	10.000,00	0,00
Geschäfts- oder Firmenwert	1.061.621,73	0,00	0,00	0,00	0,00
Summe immaterielle Vermögensgegenstände	1.217.336,13	0,00	0,00	10.000,00	0,00
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	1.095.901,31	0,00	0,00	0,00	0,00
technische Anlagen und Maschinen	3.288.984,87	702.995,07	0,00	77.603,95	0,00
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.446.742,32	271.107,31	0,00	258.674,38	0,00
geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	2.166,50	0,00	0,00	0,00
Summe Sachanlagen	7.831.628,50	976.268,88	0,00	336.278,33	0,00
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	51.250,00	0,00	0,00	51.250,00	0,00
Beteiligungen	142.251,64	0,00	0,00	0,00	0,00
Summe Finanzanlagen	193.501,64	0,00	0,00	51.250,00	0,00
Summe Anlagevermögen	9.242.466,27	976.268,88	0,00	397.528,33	0,00

	Anschaffungs-, Herstellungskosten 31.12.2020 EUR	kumulierte Abschreibungen 01.01.2020 EUR	Abschreibungen Geschäftsjahr EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	145.714,40	65.930,40	13.920,00	0,00	0,00
Geschäfts- oder Firmenwert	1.061.621,73	821.204,73	37.325,00	0,00	0,00
Summe immaterielle Vermögensgegenstände	1.207.336,13	887.135,13	51.245,00	0,00	0,00
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	1.095.901,31	775.140,31	33.178,00	0,00	0,00
technische Anlagen und Maschinen	3.914.375,99	2.496.036,87	210.591,11	455.151,16	67.431,15
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.459.175,25	2.662.426,32	251.408,80	37.191,51	257.926,38
geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	2.166,50	0,00	0,00	0,00	0,00
Summe Sachanlagen	8.471.619,05	5.933.603,50	495.177,91	492.342,67	325.357,53
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
Beteiligungen	142.251,64	17.895,22	0,00	0,00	0,00
Summe Finanzanlagen	142.251,64	17.895,22	0,00	0,00	0,00
Summe Anlagevermögen	9.821.206,82	6.838.633,85	546.422,91	492.342,67	325.357,53

	Umbuchungen EUR	kumulierte Abschreibungen 31.12.2020 EUR	Zuschreibungen Geschäftsjahr EUR	Buchwert 31.12.2020 EUR
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	0,00	79.850,40	0,00	65.864,00
Geschäfts- oder Firmenwert	0,00	858.529,73	0,00	203.092,00
Summe immaterielle Vermögensgegenstände	0,00	938.380,13	0,00	268.956,00
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	0,00	808.318,31	0,00	287.583,00
technische Anlagen und Maschinen	0,00	3.094.347,99	0,00	820.028,00
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	0,00	2.693.100,25	0,00	766.075,00
geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	2.166,50
Summe Sachanlagen	0,00	6.595.766,55	0,00	1.875.852,50
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
Beteiligungen	0,00	17.895,22	0,00	124.356,42
Summe Finanzanlagen	0,00	17.895,22	0,00	124.356,42
Summe Anlagevermögen	0,00	7.552.041,90	0,00	2.269.164,92

sonstige Berichtsbestandteile

Angaben zur Feststellung:

Der Jahresabschluss wurde am 19.10.2021 festgestellt.

Bestätigungsvermerk

Der folgende Bestätigungsvermerk bezieht sich auf den vollständigen Jahresabschluss. Der vorstehende, zur Offenlegung bestimmte Jahresabschluss macht von den Offenlegungserleichterungen gemäß § 327 HGB Gebrauch.

BESTäTIGUNGSVERMERK DES UNABHäNGIGEN ABSCHLUSSPRüFERS

An die Reifenzentrale Rieger & Ludwig GmbH, Augsburg

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Reifenzentrale Rieger & Ludwig GmbH, Augsburg, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Reifenzentrale Rieger & Ludwig GmbH, Augsburg, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

erantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Augsburg, den 30. September 2021

AWI TREUHAND GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. Markus Stötter, Wirtschaftsprüfer