Könitz Porzellan GmbH

Unterwellenborn

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2016 bis zum 31.12.2016

Bilanz zum 31. Dezember 2016

AKTIVSEITE

	31.12.2016		Vorjahr
	EUR	EUR	EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten		63.796,28	93.376,19
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	1.212.775,01		1.251.522,62
2. technische Anlagen und Maschinen	18.110,68		42.996,75
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	31.711,52		37.122,62
4. geleistete Anzahlungen und .Anlagen im Bau	0,00		61.527,96
		1.262.597,21	1.393.169,95
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	9,00		1.279.773,40
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	430.000,00		2.100.000,00
		430.009,00	3.379.773,40
		1.756.402,49	4.866.319,54
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	612.805,58		575.499,61
2. unfertige Erzeugnisse unfertige Leistungen	760.631,67		792.674,69
3. fertige Erzeugnisse und Waren	939.423,91		1.013.713,76
4. geleistete .Anzahlungen	107.312,98		84.001,74
		2.420.174,14	2.465.889,80
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	1.004.880,03		909.609,19
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: EUR 0,00 (Vj.: EUR 0,00)
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	0,00		2.206.477,61
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: EUR 0,00 (Vj.: EUR 0,00)
3. Forderungen gegen Gesellschafter	0,00		230.915,69
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: EUR 0,00 (Vj.: EUR 0,00)
4. sonstige Vermögensgegenstände	42.837,31		77.032,67
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: EUR 495,53 (Vj.: EUR 0,00)
		1.047.717,34	3.424.035,16
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		34.235,97	84.059,48
		3.502.127,45	5.973.984,44
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		117.582,63	89.600,97
		5.376.112,57	10.929.904,95

PASSIVSEITE

	31.12.2016		Vorjahr
	EUR	EUR	EUR
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital		26.000,00	26.000,00
II. Kapitalrücklage		2.031.629,68	2.031.629,68
III. Gewinnrücklagen
1. satzungsmäßige Rücklagen	2.600,00		2.600,00
2. andere Gewinnrücklagen	394,00		394,00
		2.994,00	2.994,00
IV. Bilanzgewinn		(1.997.167,31)	5.079.400,77
		63.456,37	7.140.024,45
B. SONDERPOSTEN FÜR ZUWENDUNGEN		24.093,23	41.438,64
C. RÜCKSTELLUNGEN
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	85.266,97		92.013,17
2. sonstige Rückstellungen	1.695.469,09		431.765,70
		1.780.736,06	523.778,87
D. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	912.136,17		393.961,48
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 912.136,17 (Vj.: EUR 393.961,48)
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren: EUR 0,00 (Vj.: EUR 0,00)
2. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	185.885,01		247.524,26
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 185.885,01 (Vj.: EUR 247.524,26)
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren: EUR 0,00 (Vj.: EUR 0,00)
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	569.511,42		348.084,19
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 569.511,42 (Vj.: EUR 348.084,19)
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren: EUR 0,00 (Vj.: EUR 0,00)
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	258.596,60		144.759,61
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 258.596,60 (Vj.: EUR 144.759,61)
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren: EUR 0,00 (Vj.: EUR 0,00)
5. sonstige Verbindlichkeiten	1.581.697,71		2.090.333,45
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 631.697,71 (Vj.: EUR 890.333,45)
- davon aus Steuern: EUR 47.530,95 (Vj.: EUR 39.114,56)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 1.500,09 (Vj.: EUR 1.464,38)
		3.507.826,91	3.224.662,99
		5.376.112,57	10.929.904,95

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2016

	2016		Vorjahr
	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse		11.164.686,29	10.212.254,90
2. Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen		(145.252,68)	106.548,98
3. sonstige betriebliche Erträge		210.765,15	678.040,86
- davon aus Währungsumrechnungen gem. § 256a HGB: EUR 0,00 (Vj.: EUR 163,63)
		11.230.198,76	10.996.844,74
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	(6.214.084,16)		(4.949.802,63)
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	(315.892,56)		(281.138,93)
		(6.529.976,72)	(5.230.941,56)
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	(2.531.213,04)		(2.448.674,28)
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	(495.360,66)		(517.965,78)
- davon für Altersversorgung: EUR 10.150,24 (Vj.: EUR 55.075,24)
		(3.026.573,70)	(2.966.640,06)
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		(144.335,02)	(164.407,67)
7. sonstige betriebliche Aufwendungen		(3.617.751,01)	(2.141.678,47)
- davon aus Währungsumrechnung gem. § 256a HGB: EUR 0,00 (Vj.: EUR 0,00)
		(13.318.636,45)	(10.503.667,76)
		(2.088.437,69)	493.176,98
8. Erträge aus Beteiligungen	124.947,49		223.505,20
9. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	144.983,28		126.892,25
- davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 143.966,14 (Vj.: EUR 124.255,59)
10. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens	(4.794.029,82)		0,00
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	(169.776,98)		(187.717,20)
- davon an verbundene Unternehmen: EUR 0,00 (Vj.: EUR 0,00)
- davon aus Aufzinsung: EUR 0,00 (Vj.: EUR 0,00)
		(4.693.876,03)	162.680,25
Ergebnis nach Steuern		(6.782.313,72)	655.857,23
12. sonstige Steuern		(22.054,36)	(20.857,74)
13. Jahresfehlbetrag/Jahresüberschuss		(6.804.368,08)	634.999,49
14. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr		5.079.400,77	4.560.801,28
15. Ergebnisverwendung		(272.200,00)	(116.400,00)
16. Bilanzgewinn		(1.997.167,31)	5.079.400,77

Anhang für 2016

Allgemeine Hinweise

Die Könitz Porzellan GmbH ist ein produzierendes Unternehmen, welches sich mit der Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von keramischen Erzeugnissen beschäftigt. Eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichtes Jena unter HRB 201661.

Der Jahresabschluss zum 31.12.2016 wurde nach den Vorschriften des HGB über die Rechnungslegung von Kapitalgesellschaften, den ergänzenden Vorschriften des Gesetzes betreffend die Gesellschaft mit beschränkter Haftung sowie den Regelungen des Gesellschaftsvertrages aufgestellt. Auf die Rechnungslegung der Gesellschaft finden die Vorschriften für mittelgroße Kapitalgesellschaften im Sinne § 267 Abs. 2 HGB Anwendung.

Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung der generellen Ansatzvorschriften der §§ 246-251 HGB sowie unter Berücksichtigung der besonderen Ansatzvorschriften für Kapitalgesellschaften, §§ 268- 274a, 276-277 HGB, und unter Beachtung der generellen Bewertungsvorschriften der §§ 252-256a HGB aufgestellt.

Die aus dem Bilanzrichtlinien Umsetzungsgesetz (BilRUG) folgenden Änderungen in der Bilanzierung wurden im vorliegenden Abschluss berücksichtigt. Die Umsatzerlöse sind nicht mit dem Vorjahr vergleichbar, da diese durch die Neudefinition gem. § 277 Abs.1 HGB n.F. ausgeweitet wurden. Bei Anwendung des § 277 Abs.1 in der Fassung des BilRUG bereits im Jahr 2015 hätte sich ein als Unternehmenserlöse auszuweisender Vergleichsbetrag von TEUR 10.609 ergeben.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses wurde vom Grundsatz der Unternehmensfortführung ausgegangen (§ 252 Abs. 1 Nr.2 HGB). Am 05.06.2018 stellte die Könitz Porzellan GmbH einen Eigenantrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht Gera. Mit Beschluss vom 07.06.2018 wurde die Eigenverwaltung angeordnet und das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Gesellschaft mit Beschluss vom 29.07.2020 nach Abschluss und Umsetzung des vereinbarten Insolvenzplans aufgehoben (vgl. Darstellungen unter "Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten sind" am Ende dieses Anhangs). Danach ist das Eigenkapital wieder positiv und es sollen bei Verminderung des Geschäftsumfangs plangemäß Jahresüberschüsse erwirtschaftet werden.

Zur Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit dient die Refinanzierung der am 31.12.2018 in Höhe von TEUR 950 fälligen Verbindlichkeiten gegenüber (H.E.A.T Mezzanine S.A. Luxemburg). Das Darlehen wurde mit Schreiben vom 09.01.2020 von der EXEC-C GmbH, Schweiz, übernommen. Ebenfalls mit Schreiben vom 09.01.2020 erfolgte die Bestätigung der Weiterfinanzierung des Darlehens. Der Darlehensvertrag wurde zum 19. Juni 2020 abgeschlossen und hat nunmehr eine Laufzeit bis zum 30.06.2024 mit Tilgungsraten in Höhe von TEUR 15 (01.08.20 bis 30.06.2021) und TEUR 25 (01.07.21 bis 30.06.24). Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahresabschlusses betragen diese Darlehensverbindlichkeiten TEUR 994.

Die Postbank bestätigte mit Schreiben vom 12.02.2020 die Weiterführung des bestehenden Darlehens mit einer Laufzeit von 8 Jahren. Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahresabschlusses betragen diese Darlehensverbindlichkeiten TEUR 912.

Die Regelungen zu den vorgenannten Darlehen sowie die Absichtserklärungen zur Weiterführung der Darlehn sind Bestandteil des Insolvenzplans. Der Plan wurde am 20.05.2020 bestätigt und hat damit Rechtskraft erlangt. Die Unternehmensfortführung wurde einstimmig von den Gesellschaftern beschlossen.

Wesentliche Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Unternehmensfortführung können sich auf Grund der andauernden Corona-Pandemie ergeben. Es wird davon ausgegangen, dass sich die derzeitigen Einschränkungen zunehmend minimieren und danach die Unternehmensfortführung wie im Insolvenzplan beschrieben dauerhaft sichergestellt werden kann.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren unverändert (bis auf die o. g. Änderung der Darstellung der Umsatzerlöse) die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend.

Umsatzerlöse

Die Darstellung der Umsatzerlöse wurde unter Anwendung von § 277 Abs. 1 HGB in der Fassung des BilRUG angepasst.

Anlagevermögen

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten bilanziert und werden, sofern sie der Abnutzung unterliegen, entsprechend ihrer Nutzungsdauer um planmäßige lineare Abschreibungen vermindert.

Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und wird, soweit abnutzbar, um planmäßige lineare Abschreibungen vermindert.

Die Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens werden nach Maßgabe der voraussichtlichen Nutzungsdauer pro rata temporis abgeschrieben. Geringwertige Anlagegüter bis zu einem Netto-Einzelwert von EUR 150,00 sind im Jahr des Zugangs als Aufwand erfasst worden. Anlagegüter mit einem Netto-Einzelwert von EUR 150,00 bis EUR 410,00 wurden im Zugangsjahr voll abgeschrieben.

Bei den Finanzanlagen werden die Anteilsrechte zu Anschaffungskosten bzw. niedrigeren beizulegenden Werten angesetzt. Bei der Beurteilung, ob ggf. ein niedrigerer Wertansatz in Betracht kommt, wurden die allgemeinen Grundsätze der Unternehmensbewertung angewandt. Alle Beteiligungen wurden auf 1 EUR abgeschrieben. Auch die Ausleihungen wurden bis auf den Betrag in Höhe von TEUR 430, der im November 2018 ausgeglichen wurde, wegen Uneinbringlichkeit vollständig ausgebucht.

Umlaufvermögen

Die Bestände an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sind zu durchschnittlichen Einstandspreisen oder zu niedrigeren Tagespreisen am Bilanzstichtag aktiviert.

Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse sind zu Herstellungskosten bewertet, wobei neben den direkt zurechenbaren Materialeinzelkosten, Fertigungslöhnen und Sondereinzelkosten auch Fertigungs- und Materialgemeinkosten sowie Abschreibungen berücksichtigt werden. Die Kosten der allgemeinen Verwaltung wurden nicht aktiviert.

Handelswaren sind zu Anschaffungskosten oder niedrigeren Marktpreisen bilanziert.

Alle erkennbaren Risiken im Vorratsvermögen, die sich aus überdurchschnittlicher Lagerdauer, geminderter Verwertbarkeit und niedrigeren Wiederbeschaffungskosten ergeben, sind durch angemessene Abwertungen berücksichtigt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert angesetzt. Allen risikobehafteten Posten ist durch die Bildung angemessener Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen; das allgemeine Kreditrisiko ist durch pauschale Abschläge berücksichtigt. Die Forderung gegenüber dem ehemaligen Gesellschafter hat eine Laufzeit von über einem Jahr. Diese Forderung wurde zum 31.12.2017 in ein langfristiges, endfälliges Darlehen gegenüber dem ehemaligen Gesellschafter gewandelt. Eine Ausschüttung darf erst erfolgen wenn das Darlehen getilgt ist.

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden nach § 253 HGB unter Verwendung der Projected Unit Credit Methode (PUCM) und unter Verwendung der "Richttafeln 2005 G" ermittelt. Für die Abzinsung wurde pauschal der durchschnittliche Marktzinssatz bei einer restlichen Laufzeit von 15 Jahren von 4,01% (10-jähriger Durchschnittskurs); im Vorjahr 7- jähriger Durchschnittskurs, gemäß der Rückstellungsabzinsungsverordnung vom 18. November 2009 verwendet. Erwartete Gehaltssteigerungen und Fluktuation wurden mit jeweils 0 %, erwartete Rentensteigerungen mit 1 % berücksichtigt. Der Unterschiedsbetrag gem. § 253 Abs. 6 HGB aus der Bewertung der Rückstellungen zum durchschnittlichen Marktzinssatz aus den vergangenen 10 Jahren von 4,01 % gegenüber dem durchschnittlichen Marktzinssatz aus den vergangenen 7 Jahren von 3,24 % beträgt EUR 54.686. Gewinne dürfen nur ausgeschüttet werden, wenn die nach der Ausschüttung verbleibenden frei verfügbaren Rücklagen zuzüglich eines Gewinnvertrags und abzüglich eines Verlustvortrags mindestens dem Unterschiedsbetrag entsprechen.

Die ausschließlich der Erfüllung von Altersversorgungsverpflichtungen dienenden, dem Zugriff aller Gläubiger entzogenen Vermögensgegenstände (Deckungsvermögen i.S.d. § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB) wurden mit ihrem beizulegenden Zeitwert (TEUR 233) mit den Rückstellungen verrechnet.

Die sonstigen Rückstellungen 2016 (TEUR 1.695; Vj TEUR 432) berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten. Sie sind in Höhe des Erfüllungsbetrages (d.h. einschließlich zukünftiger Kosten- und Preissteigerungen) angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist.

Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten wurden grundsätzlich mit dem Devisenkassamittelkurs zum Abschlussstichtag umgerechnet. Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurde dabei das Realisationsprinzip (§ 252 Abs. 1 Satz 1 HGB) und das Anschaffungskostenprinzip (§ 253 Abs. 1 Satz 1 HGB) beachtet.

Erläuterungen zur Bilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres im Anlagenspiegel dargestellt (Anlage 1).

Ausleihungen gegenüber verbundenen Unternehmen sind auf den Erinnerungswert von 1,00 € abgeschrieben. Einzige Ausnahme bildet die Ausleihung an die Gewerbepark Brachttal GmbH, die in 2018 aufgrund des Grundstückverkaufs zurückgeführt worden ist.

Angaben zum Anteilsbesitz

2016	Währung	Beteiligung
		%
Inland
Könitz International GmbH	EUR	100
Könitz Immobilien (K.l.) GmbH	EUR	100
Wiedemann'sche Druckerei AG	EUR	100
GLL - Gesellschaft für Großhandel, Lager und Logistik keramischer Erzeugnisse mbH	EUR	100
GFP Formenbau und Prototyping UG	EUR	100
Waechtersbacher Outlet UG	EUR	100
Gewerbepark Brachttal GmbH ⁽⁴⁾	EUR	100
Weimarer Porzellanmanufaktur Betriebs-GmbH	EUR	100
Ausland
Konitz Asia Ltd.	THB	99
Kurs: 37,6
Waechtersbach USA, Kurs:1,05 ⁽³⁾	USD	100

2016	Eigenkapital		Ergebnis
	in T LW		in T LW
Inland
Könitz International GmbH	55		-1
Könitz Immobilien (K.l.) GmbH	35		44	⁽¹⁾
Wiedemann'sche Druckerei AG	467		81	⁽¹⁾ ⁽⁵⁾
GLL - Gesellschaft für Großhandel, Lager und Logistik keramischer Erzeugnisse mbH	-848	⁽²⁾	-32
GFP Formenbau und Prototyping UG	-95	⁽²⁾	-5
Waechtersbacher Outlet UG	-330	⁽²⁾	-99
Gewerbepark Brachttal GmbH ⁽⁴⁾	-104	⁽²⁾	-66
Weimarer Porzellanmanufaktur Betriebs-GmbH	-617	⁽²⁾	-650	⁽⁵⁾
Ausland
Konitz Asia Ltd.	-12.620		-2.504
Kurs: 37,6
Waechtersbach USA, Kurs:1,05 ⁽³⁾	-476		-567

⁽¹⁾ vor Ergebnisabführungsvertrag
⁽²⁾ nicht durch EK gedeckter Fehlbetrag
⁽³⁾ mittelbar über Könitz International GmbH
⁽⁴⁾ mittelbar über Könitz Immobilien GmbH
⁽⁵⁾ Insolvenz in 2018

Die Werthaltigkeit des Anteilsbesitzes wird wie folgt eingeschätzt:

Bei Könitz Asia Ltd. wurde eine Abschreibung des Beteiligungsbuchwertes von TEUR 520 auf EURO 1 vorgenommen, dies ist mit dem Anteilsverkauf in 2017 in Verbindung zu sehen.

Aufgrund der Insolvenz im April 2018 bei Weimar Porzellan wurde eine Abschreibung des Beteiligungsbuchwerts von TEUR 707 auf 1 Euro vorgenommen. In 2017 erfolgte die Verschmelzung der GLL und der GFP auf die Könitz Porzellan GmbH, die Wertigkeit des Anteilsbesitzes bei der GLL und GFP sind nicht gegeben und sind durch Einzelwertberichtigungen bereits berücksichtigt.

Die Werthaltigkeit der Beteiligung Waechtersbacher Outlet UG, Könitz Immobilien GmbH und Gewerbepark Brachttal GmbH ist kritisch zu sehen. Dies wurde durch Abschreibungen auf einen Anteilswert von je 1 Euro berücksichtigt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Von den Forderungen aus Lieferung und Leistung (TEUR 1.004, Vj. TEUR 910) sind TEUR 25 (Vj. TEUR 31) einzelwertberichtigt. Die Pauschalwertberichtigung beträgt TEUR 8 (Vj TEUR 6).

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen (TEUR 0, Vj. TEUR 2.206) betreffen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen und sind vollständig einzelwertberichtigt.

Bei den Forderungen gegen den ehemaligen Gesellschafter handelt es sich um sonstige Vermögensgegenstände.

Die Laufzeit der Forderungen gegenüber dem ehemaligen Gesellschafter beträgt über ein Jahr. Diese Forderung wurde zum 01.03.2018 in ein langfristiges, endfälliges Darlehen gegenüber dem ehemaligen Gesellschafter gewandelt. Da die Werthaltigkeit kritisch zu betrachten ist, ist die Forderung (TEUR 223; Vj TEUR 231) vollständig einzelwertberichtigt.

Die übrigen Forderungen haben mit Ausnahme der Mietkautionen (TEUR 1) eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten

Es handelt es sich im Wesentlichen um abgegrenzte Messe-, Wartungs- und Reisekosten.

Eigenkapital

Die Veränderung des Eigenkapitals resultiert aus dem Jahresergebnis 2016 (TEUR - 6.804) sowie monatlicher Gewinnausschüttungen an den ehemaligen Gesellschafter aus dem Gewinnvortrag in Höhe von TEUR 272.

Sonderposten für Investitionszuschüsse

Die Investitionszuschüsse werden entsprechend dem Abschreibungsverlauf der bezuschussten Vermögensgegenstände aufgelöst. Der Auflösungsbetrag wird unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Angaben zur Verrechnung nach § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB:

	TEUR
Anschaffungskosten der Vermögensgegenstände	318
Erfüllungsbetrag der verrechneten Schulden	85
Beizulegender Zeitwert der Vermögensgegenstände	233

Bei den verpfändeten Vermögensgegenständen handelt es sich ausschließlich um Rückdeckungsversicherungen. Deren Zeitwert entspricht den jeweiligen Aktivwerten.

Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen wurden für ungewisse Verbindlichkeiten gebildet.

Verbindlichkeiten

Die Restlaufzeiten und die Besicherung der Verbindlichkeiten sind im Verbindlichkeiten Spiegel im Einzelnen dargestellt.

Verbindlichkeitenspiegel in TEUR

	31.12.2016
	Restlaufzeit
	bis 1 Jahr	über 5 Jahre	gesamt
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	912	0	912 ^*)
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	186	0	186
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	569	0	569
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	259	0	259
Sonstige Verbindlichkeiten	632	0	1.582 ^**)

	31.12.2015
	Restlaufzeit
	bis 1 Jahr	über 5 Jahre	gesamt
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	394	0	394
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	248	0	248
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	348	0	348
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	145	0	145
Sonstige Verbindlichkeiten	890	0	2.090

^*) Inanspruchnahme gesichert mit Grundschuld TEUR 994 sowie anderen Pfandrechten TEUR 100
^**) davon besichert TEUR 1.200 durch:
- erstrangige Grundschuld i.H.v. EUR 541.969,39 auf das Betriebsgrundstück der Wiedemann'sche Druckerei AG, Saalfeld, Grundbuch von Saalfeld, Amtsgericht Rudolstadt, Blatt 1436
- erstrangige Grundschuld i.H.v. EUR 358.030,61 auf dem Betriebsgrundstück der Wiedemann'schen Druckerei AG, Saalfeld, Grundbuch von Saalfeld, Amtsgericht Rudolstadt, Blatt 1436
- nachrangige Grundschuld i.H.v. EUR 1.000.000,00 auf dem Betriebsgrundstück Könitz Immobilien GmbH, Könitz, Grundbuch von Könitz, Amtsgericht Rudolstadt, Blatt 460, Grundstück-Nr. Flur 2 Flurstücke 330/20, 330/21

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren aus Liefer- und Leistungsbeziehungen sowie damit saldierten sonstigen Forderungen. Alle neuen Lieferungen und Leistungen werden in Zukunft zeitnah verrechnet.

Die Verbindlichkeiten betreffen in Höhe von EUR 258.596,60 (Vj.: EUR 340.497,73) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, und wurden im Vorjahr mit sonstigen Forderungen in Höhe von EUR 195.738,12 verrechnet.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde Erträge TEUR 76 (Vj. TEUR 57) enthalten.

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind TEUR 1.640, (Vj. TEUR 336) periodenfremd, davon sind TEUR 1.563 Einstellungen in die Einzelwertberichtigung von Forderungen.

Die Abschreibungen auf Finanzanlagen betragen TEUR 4.794.

Sonstige Angaben

Haftungsverhältnisse und Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Sonstige finanzielle Verpflichtungen betreffen Zahlungsverpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen in Höhe von TEUR 85. Die Miet- und Leasingverträge enden zwischen 2017 und 2019.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Zusagen gegenüber Tochterunternehmen bestehen nicht.

Darüber hinaus bestehen monatliche Zahlungsverpflichtungen gemäß Ausschüttungsbeschluss vom 30. Juli 2015 in Höhe von TEUR 18.1, die mit dem 28.02.2018 enden.

Haftungsverhältnisse

Rangrücktrittserklärungen bestehen für Forderungen gegen folgende Unternehmen:

Könitz International GmbH, Könitz Immobilien (K.l.) GmbH, GFP Formenbau und Prototyping UG, Könitz Asia Ltd. und Weimar Porzellan.

Zum jetzigen Zeitpunkt ist mit keiner Inanspruchnahme der Rangrücktritterklärungen zu rechnen.

Arbeitnehmer

Durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Arbeitnehmer:

	2016
Gewerbliche Arbeitnehmer	38
Angestellte	54
	92
Aushilfen	7
Auszubildende	7
Praktikanten	4
	110

Latente Steuern

Die Berechnung der latenten Steuern beruht auf temporären Differenzen zwischen Bilanzposten aus handelsrechtlicher und steuerrechtlicher Betrachtungsweise. Die sich ergebenden Steuerbe- und Entlastungen wurden verrechnet und das Wahlrecht gem. § 274 Abs. 1 HGB angewandt.

Konzernzugehörigkeit

Die Könitz Porzellan GmbH ist die Muttergesellschaft der auf Seite 3 aufgeführten Unternehmen und gehört selber zu keinem Konzern.

Honorar der Abschlussprüfer

Das Honorar für die Prüfung des Jahresabschluss TEUR 49.000 und für die Prüfung der in Verkehr gebrachten Verkaufsverpackungen TEUR 1.

Geschäftsführung

Geschäftsführer im Geschäftsjahr 2016 war Herr Turpin Rosenthal, Beruf Kaufmann, Rudolstadt.

Die Gesellschaft macht hinsichtlich der Angaben zu den Gesamtbezügen der Geschäftsführung gemäß § 285 Nr. 9a HGB von der Schutzklausel gemäß § 286 Abs. 4 HGB Gebrauch.

Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten sind

Vorgänge aus dem Jahr 2017 und 2018 wurden im Jahresabschluss 2016 abgebildet, wenn diese zum Zeitpunkt der Jahresabschlusserstellung bekannt waren. Im Rahmen der Restrukturierung der Unternehmensgruppe, sind die Gesellschaft für Lager und Logistik (GLL) und die Gesellschaft für Formenbau und Prototyping (GFP) auf die Könitz Porzellan GmbH verschmolzen worden. Dadurch restrukturierte sich die Unternehmensgruppe um 2 nicht operative Unternehmen (per 01.01.2017). Durch Wertberichtigungen auf EUR 0,00 auf Grund von wirtschaftlichen Schwierigkeiten gibt es in 2016 eine negative Auswirkung von TEUR 1.034 auf das Ergebnis. Dadurch gehen wir für 2017 von keinen weiteren negativen Auswirkungen der Verschmelzung auf das Ergebnis der Könitz Porzellan GmbH aus.

Des Weiteren wurde bei einer Zollprüfung im März 2017 seitens des Zolls festgestellt, dass die Warenbezüge aus Sicht des Zolls nicht korrekt verzollt wurden und werden. Im Wesentlichen produziert die Könitz Asia Ltd. mit zugelieferter Weißware und deutschen Dekorbildern Waren, welche auf Grund der dortigen Wertschöpfung als thailändisch deklariert wurden. Laut Einschätzung des Hauptzollamts Erfurt soll die Leistung der Könitz Asia Ltd. nicht als thailändisch, sondern als chinesisch deklariert werden. Auf Grund der Tatsache, dass der chinesische Anteil an der Gesamtleistung der Unternehmen und der einzelnen Produkte als gering anzusehen ist, widerspricht die Könitz Porzellan GmbH dieser Interpretation und wir gehen von einer entsprechend komplizierten und unter Umständen langwierigen gerichtlichen Auseinandersetzung aus. Das daraus resultierende Finanzielle Risiko ist mit TEUR 1.200 zu beziffern. Der Zoll geht von einer Höchstbesteuerung mit einem Antidumpingzollsatz von 36,1% aus, der übliche Antidumpingzollsatz beträgt max. 17,9% je Lieferant und Einfuhrland. Dies führt zu einem Gesamtzollsatz von 48,1 % (12% Normalzollsatz +36,1% Antidumpingzollsatz) anstatt von max. 29,9% (12% Normalzollsatz +17,9% Antidumpingzollsatz). Da der Zoll auf eine sofortige Anwendung dieser Regelung drängt, sind davon bereits TEUR 60 vorab getilgt. Bei der Forderung des Hauptzollamtes handelte es sich ausschließlich um Insolvenzforderung, die zur Tabelle angemeldet wurden. Durch die quotale Befriedigung gemäß Insolvenzplan wurde ein langjähriges Gerichtsverfahren abgewendet.

Auf Grund der späten zeitlichen Fertigstellung des Jahresabschlusses, ergeben sich neue Aspekte bezüglich des Verbundes mit unserem Tochterunternehmen Könitz Asia Ltd.

In 2017 wurden die Anteile der Könitz Porzellan GmbH von derzeit 99% auf 24,9% gesenkt. 75,1% Anteile an Könitz Asia Ltd. werden 6 Shareholder halten. Durch den Verkauf der Anteile ergibt sich ein außerordentlicher Verlust in Höhe von TEUR 520 (Abwertung des Anteilbesitzes) bei Könitz Porzellan, der nicht cash- wirksam wird.

Das endfällige HEAT- Darlehen (zum 30.09.2017) wurde an EXEC-C GmbH verkauft. Zum 19. Juni 2020 wird ein neuer Vertrag abgeschlossen der den H.E.A.T-Vertrag in der Fassung der Sanierungsvereinbarung ersetzt. Der Darlehensvertrag hat nunmehr eine Laufzeit bis zum 30.06.2024 mit Tilgungsraten in Höhe von TEUR 15 (01.08.20 bis 30.06.2021) und TEUR 25 (01.07.21 bis 30.06.24). Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahresabschlusses betragen diese Darlehensverbindlichkeiten TEUR 994.

Die Forderungen gegenüber dem ehemaligen Gesellschafter, wurden in Höhe von TEUR 260 zum 28.02.2018 in ein Darlehen mit einer Endfälligkeit zum 31. Dezember 2022 gewandelt. Vorzeitige Tilgungen sind jederzeit möglich.

Im Dezember 2019 fand ein Gesellschafterwechsel statt. Neue Gesellschafter sind jetzt indiGo Beteiligungs UG und Uli Franz Hildenbrandt.

In 2017 wurde ein kleiner Teil des nicht betriebsnotwendigen Grundstückes in Könitz mit einem Buchgewinn in Höhe von TEUR 41 verkauft.

Auf Grund des sich weiter eintrübenden Geschäfts und den damit nicht absehbaren weiteren Liquiditätsbedarf der Weimarer Porzellanmanufaktur Betriebs-GmbH ist zum 19. April 2018 Insolvenz auf die Weimarer Porzellanmanufaktur Betriebs-GmbH gestellt worden. Durch bereits in 2016 und Vorjahren gebuchte Wertberichtigungen und Abschreibungen gibt es in 2016 eine negative Auswirkung von TEUR 2.112 auf das Ergebnis, die außerhalb der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit angefallen sind. Dadurch gehen wir für 2017 und später von keinen weiteren negativen Auswirkungen auf das Ergebnis der Könitz Porzellan GmbH aus.

Auf Grund der sich weiter verschlechternden wirtschaftlichen Lage haben die Könitz Porzellan GmbH und die Wiedemannsche Druckerei AG im Juni 2018 Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Das Insolvenzverfahren der Wiedemannsche Druckerei AG wurde nach Planbestätigung am 03.07.2020 aufgehoben. Die Wiedemannsche Druckerei AG ist nach wie vor der Hauptlieferant für Druckprodukte für die Könitz Porzellan GmbH.

Die Tochtergesellschaften Gewerbepark Brachttal GmbH, Könitz Immobilien (K.I.) GmbH, Könitz International GmbH, Waechtersbacher Kermaik Outlet UG haben keinen aktiven Geschäftsbetrieb mehr.

Die, mit der Könitz Porzellan bestehenden Beherrschungs- und Gewinnabführungsverträge wurden am 04.06.2018 von der Wiedemannschen Druckerei AG und der Könitz Immobilien GmbH gekündigt.

Am 05.06.2018 stellte die Könitz Porzellan GmbH einen Eigenantrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht Gera. Mit Beschluss vom 07.06.2018 wurde die Eigenverwaltung angeordnet und Rechtsanwalt Bernd Krumbholz zum vorläufigen Sachwalter bestellt.

Daraufhin wurde durch Beschluss des Amtsgerichts Gera vom 01.12.2018 das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Gesellschaft eröffnet und Rechtsanwalt Bernd Krumbholz zum Sachwalter bestellt. Zugleich ordnete das Amtsgericht die Eigenverwaltung an.

Der, unter Mitwirkung der Rechtsanwälte Buchalik Brömmekamp Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, Berlin, erstellte Insolvenzplan wurde mit Beschluss vom 20.05.2020 vom Amtsgericht Gera bestätigt.

Die Gesellschaft wird mit entsprechender Umsetzung der im Insolvenzplan dargelegten Maßnahmen zur Neuausrichtung der Beschaffungs-, Produktions- und Vertriebsprozesse fortgeführt. Gemäß der im Sanierungskonzept enthaltenen Planung für die Jahre 2020 und 2021 wird mit Aufhebung des Verfahrens das Eigenkapital wiederhergestellt.

Unter Planannahmen des Insolvenzplans sollte im Jahr 2020 ein Jahresüberschuss in Höhe von 2.912 T€ und im Jahr 2021 in Höhe von 342 T€ erwirtschaftet werden. Gemäß der im Insolvenzplan enthaltenen Finanzplanung kann die Könitz Porzellan GmbH bei Eintritt der Planprämissen ihre fälligen Verbindlichkeiten fristgerecht begleichen.

Mit Beschluss vom 29.07.2020 wurde das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Gesellschaft aufgehoben. Das Geschäftsjahr wurde umgestellt und beginnt am 1. August.

Der eingeschlagene Weg der Restrukturierung und Sanierung des Geschäftsbetriebes zeigt bereits in 2020 positive Wirkung. Im Kalenderjahr 2020 konnte die Könitz Porzellan GmbH trotz "Coronakrise" und damit verbundener Kurzarbeit ein positives Ergebnis erwirtschaften, das die Annahmen im Insolvenzplan voraussichtlich noch übersteigen wird. Aufgrund des langanhaltenden Lock-down in 2021 rechnet die Könitz Porzellan GmbH für das Kalenderjahr 2021 mit einem wesentlich niedrigeren Umsatz als im Insolvenzverfahren geplant. Durch die im Frühjahr eingeleitete Kurzarbeit kann die Ergebnisauswirkung reduziert werden, so dass weiterhin mit einem positiven Gesamtergebnis geplant wird.

Durch einen Grundstücksverkauf der Könitz Immobilien GmbH und dem daraus resultierenden Ausgleich der Verbindlichkeiten hat die Könitz Porzellan das Darlehen der Volksbank eG Gera in Höhe von TEUR 232 im Frühjahr 2021 vollständig abgelöst.

Gewinnverwendung/Gewinnverwendungsvorschlag

Die Gesellschafterversammlung hat mit Beschlüssen vom 15. März 2012 und vom 30. Juli 2015 monatliche Vorabgewinnausschüttung in Höhe von TEUR 18,1 sowie am 22. Dezember 2016 eine Gewinnausschüttung in Höhe von TEUR 55 beschlossen. Die Gewinnausschüttungen enden ab März 2018.

Die anfallenden Verluste aus 2016 in Höhe von TEUR 6.804 werden auf neue Rechnung vorgetragen.

Unterwellenborn, 09.08.2021

Turpin Rosenthal

Geschäftsführung

Entwicklung des Anlagevermögens für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2016

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	Stand am 1.1.2016	Zugänge	Abgänge	Stand am 31.12.2016
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	414.930,43	20.037,34	0,00	434.967,77
	414.930,43	20.037,34	0,00	434.967,77
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	4.264.291,63	8.677,73	0,00	4.272.969,36
2. technische Anlagen und Maschinen	750.390,54	1.055,00	0,00	751.445,54
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	731.205,80	15.940,26	(854,93)	746.291,13
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	61.527,96	5.000,00	(66.527,96)	0,00
	5.807.415,93	30.672,99	(67.382,89)	5.770.706,03
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	1.915.558,80	0,00	0,00	1.915.558,80
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	2.100.000,00	1.844.265,42	0,00	3.944.265,42
	4.015.558,80	1.844.265,42	0,00	5.859.824,22
	10.237.905,16	1.894.975,75	(67.382,89)	12.065.498,02

	Abschreibungen
	Stand am 1.1.2016	Zugänge	Abgänge	Stand am 31.12.2016
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	321.554,24	49.617,25	0,00	371.171,49
	321.554,24	49.617,25	0,00	371.171,49
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	3.012.769,01	47.425,34	0,00	3.060.194,35
2. technische Anlagen und Maschinen	707.393,79	25.941,07	0,00	733.334,86
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	694.083,18	21.351,36	(854,93)	714.579,61
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	4.414.245,98	94.717,77	(854,93)	4.508.108,82
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	635.785,40	1.279.764,40	0,00	1.915.549,80
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,00	3.514.265,42	0,00	3.514.265,42
	635.785,40	4.794.029,82	0,00	5.429.815,22
	5.371.585,62	4.938.364,84	(854,93)	10.309.095,53

	Buchwerte
	Stand am 31.12.2016	Stand am 31.12.2015
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	63.796,28	93.376,19
	63.796,28	93.376,19
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	1.212.775,01	1.251.522,62
2. technische Anlagen und Maschinen	18.110,68	42.996,75
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	31.711,52	37.122,62
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	61.527,96
	1.262.597,21	1.393.169,95
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	9,00	1.279.773,40
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	430.000,00	2.100.000,00
	430.009,00	3.379.773,40
	1.756.402,49	4.866.319,54

5. WIEDERGABE DES BESTÄTIGUNGSVERMERKS UND SCHLUSSBEMERKUNG

Nach dem Ergebnis unserer Prüfung haben wir dem als Anlagen 6.1.1 bis 6.1.3 beigefügten Jahresabschluss der Könitz Porzellan GmbH, Könitz, zum 31. Dezember 2016 den folgenden eingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt:

"Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung der Könitz Porzellan GmbH, Könitz, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2016 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung des Jahresabschlusses nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags liegen in der Verantwortung des gesetzlichen Vertreters der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung abzugeben.

Mit Ausnahme des im folgenden Absatz dargestellten Prüfungshemmnisses haben wir unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung und Jahresabschluss überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des gesetzlichen Vertreters sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung mit der im folgenden Absatz dargestellen Ausnahme eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat mit Ausnahme der folgenden Einschränkungen zu keinen Einwendungen geführt:

Die Bewertung der Vorräte ist in Höhe von TEUR 145 nicht hinreichend nachgewiesen. Auf Grund des zwischenzeitlich abgeschlossenen Insolvenzverfahrens der Gesellschaft und dem damit verbundenen mehrfachen Wechsel in der kaufmännischen Leitung sowie der dadurch bedingten zeitverzögerten Abschlussprüfung konnten nicht alle notwendigen Nachweise zur Bewertung der Vorräte erbracht werden. Auch durch alternative Prüfungshandlungen konnten wir keine hinreichende Sicherheit über die Bewertung der Vorräte in Höhe von TEUR 145 gewinnen. Es kann daher nicht ausgeschlossen werden, dass der Jahresabschluss insofern fehlerhaft ist.

Darüber hinaus hat der gesetzliche Vertreter der Gesellschaft entgegen der gesetzlichen Verpflichtung keinen Lagebericht aufgestellt.

Mit der Einschränkung zum Vorratsvermögen entspricht der Jahresabschluss nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft.

Ohne unsere Beurteilung weiter einzuschränken, weisen wir auf die Angaben des gesetzlichen Vertreters im Anhang unter "Allgemeine Hinweise" und "Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten sind" hin, in denen auf die Eröffnung des Insolvenzverfahrens im Geschäftsjahr 2018 sowie dessen Beendigung im Geschäftsjahr 2020 hingewiesen wurde. Die Entwicklung der Gesellschaft erfolgt seitdem unterhalb der Erwartungen zum Abschluss des Insolvenzverfahrens und ist von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen. Der gesetzliche Vertreter geht davon aus, dass sich die derzeitigen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie zunehmend minimieren und danach die Unternehmensfortführung wie im Insolvenzplan beschrieben dauerhaft sichergestellt werden kann. Wie in den Angaben im Anhang dargelegt, deuten diese Ereignisse und Gegebenheiten auf das Bestehen einer wesentlichen Unsicherheit hin, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und die ein bestandsgefährdendes Risiko im Sinne des § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB darstellt.

Jena, den 9. August 2021

Rödl & Partner GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

gez. Fischl, Wirtschaftsprüfer

gez. Maaß, Wirtschaftsprüfer

(An dieser Stelle endet die Wiedergabe des Bestätigungsvermerks.)"

Den vorstehenden Prüfungsbericht erstatten wir in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften und den Grundsätzen ordnungsmäßiger Berichterstattung bei Abschlussprüfungen (IDW PS 450).

Eine Verwendung des oben wiedergegebenen Bestätigungsvermerks außerhalb dieses Prüfungsberichts bedarf unserer vorherigen Zustimmung. Bei Veröffentlichungen oder Weitergabe des Jahresabschlusses in einer von der bestätigten Fassung abweichenden Form bedarf es zuvor unserer erneuten Stellungnahme, sofern hierbei unser Bestätigungsvermerk zitiert oder auf unsere Prüfung hingewiesen wird; auf § 328 HGB wird verwiesen.

Jena, den 9. August 2021

Rödl & Partner GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Fischl, Wirtschaftsprüfer

Maaß, Wirtschaftsprüfer

Konzernlagebericht und Lagebericht für 2016

A. Grundlage des Unternehmens

I. Geschäftsmodell

Wir sind der Spezialist für die Produktion von Kaffeebechern. Im Wesentlichen bedienen wir zwei Marktsegmente:

1.	1. den Fachhandel
2.	2. bestimmte Segmente des Großhandels.

Als Hersteller der Kaffee- und Teebecher als Geschenk und für den Eigenbedarf entwickeln und produzieren wir Becher mit größter Aufmerksamkeit zum Detail. In mittlerer Preislage unterscheiden wir uns von allen Wettbewerbern über die Sortimentspreise und das Eingehen auf verschiedene Zielsegmente, beziehungsweise Anlässe. Weiterhin sind wir in Kombination mit unserer Fähigkeit hochwertige Oberflächen und interessante, neuartige Oberflächen wie Holz, Metall und ähnliches zu drucken, der Spezialist für Merchandisingprodukte. Zu unseren Kunden zählen wir bedeutende Marken und die wichtigsten Museen welche Bedarf an hochwertigen Merchandising-Artikeln haben.

- 3 Premium-Marken plus Sonderanfertigungen aus einer Hand -

KÖNITZ - Der Becherspezialist seit 1909

WAECHTERSBACH - What's your color

KÖNITZ PLUS - Sonderanfertigungen, Custom Design

II. Forschung und Entwicklung

Die Marktsituation ist seit Jahren durch Verdrängungswettbewerb gekennzeichnet. Billigprodukte aus Asien und Osteuropa führen bei den Endkunden zu einem verstärkten Preisbewusstsein. Diesem Verdrängungswettbewerb begegneten wir durch innovative Produkte, Qualität und Verlässlichkeit. Wir arbeiten weiter daran, für unsere Kunden der "Sonderanfertiger" für Porzellan und Keramik zu sein. Konzentration und Aktualisierung unseres Sortiments ist dabei wesentlicher Faktor für die Entwicklung unseres Umsatzes.

B. Wirtschaftsbericht

I. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

2016 konnte die deutsche Wirtschaft wieder ein Wachstum um 1,9 % aufweisen. Der Arbeitsmarkt hat sich weiter positiv entwickelt. Basis des Wachstums ist weiterhin im Anstieg der privaten Konsumausgaben begründet. Das außenwirtschaftliche Umfeld hat sich dem entgegen merklich eingetrübt.

Alles in allem deutet das Wirtschaftsklima für Europa auf eine leicht aufwärtsgerichtete Entwicklung hin. Die Konjunktur in den USA ist hingegen rückläufig. In China sinkt die Wachstumsrate, Brasilien und Russland stehen vor großen Herausforderungen. Die wirtschaftliche Krise in RUS, welche seit nunmehr über 3 Jahren anhält, zeigt keine wesentliche Besserung in Sicht. Damit schrumpfte der RUS Markt dieses Jahr bei Konsumgütern weiter, speziell Importe in € verteuerten sich um 60 % gegenüber 2014/2016 infolge des anhaltenden Kursverfall des Rubel. Seit vorletztem Jahr und besonders seit Anfang 2016 begannen analoge Krisen auch in Aserbaidschan, Armenien, Kasachstan und Turkmenistan. Darüber hinaus sehen wir uns ähnlich schwierigen Situationen in diversen arabischen Märkten wie dem Libanon, Ägypten oder auch der Türkei konfrontiert. Die dortigen politischen Krisen stehen mit den wirtschaftlichen Unsicherheiten in direktem Zusammenhang. Der bevorstehende BREXIT könnte negative Folgen für die britische Wirtschaft und für die verbleibende EU haben.

Die letzten zwei Jahre 2019 und 2020 sind selbstverständlich durch eine starke Beeinträchtigung der Märkte Corona bedingt als Sonderfälle zu bezeichnen. Obwohl sich große Teile der Wirtschaft schnell erholt haben, hat sich unsere Geschäftsentwicklung aufgrund der Marken und des Angebotes in zwei Richtungen entwickelt. Einerseits die Entwicklung der Märkte für Sonderanfertigungen. Diese werden vor Allem für Anlässe, Events, Vorstellung neuer Produkte von uns bedient. Hier hat, durch die Eintrübung der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung und der Wegfall von vielen Messen und Anlässen, ein bedeutender Rückgang in den Märkten stattgefunden. Andererseits hat das Standardprodukt, also Markenprodukte für den Handel nur für das Jahr 2019 starke Einbrüche während des ersten Lockdowns erlebt. Das Umschwenken vieler Partner auf neue Vermarktungsmodelle, insbesondere Internetumsätze führte dazu, dass sich die Marke KÖNITZ im Jahr 2020 und 2021 wieder stabilisieren konnte.

II. Darstellung und Analyse des Geschäftsverlaufs und des Geschäftsergebnisses 2016

Übersicht über wesentliche Aktivitäten 2016

2016 war durch wesentliche Maßnahmen und Projekte beziehungsweise Umstrukturierungen gekennzeichnet.

•	Weimar Porzellan, unsere Beteiligung für hochwertiges Porzellan und hochwertige Sonderanfertigungen vor allem im Nicht-Becher-Bereich, hat auf Grund des politischwirtschaftlichen Umfeldes 2015 und 2016 wesentliche Umsatz- und Ertragsrückgänge (Ergebnis 2015: -439 TEUR, Ergebnis 2016: -650 TEUR) Dies führte dazu, dass im Herbst 2016 Maßnahmen umgesetzt und Restrukturierungen durchgeführt wurden, die im Jahr 2017 zu einer deutlichen Ergebnisverbesserung geführt hatten. Leider verlief die Entwicklung in den letzten 2 Monaten des Jahres 2017 nicht erwartungsgemäß. Dieser Trend setzte sich in 2018 fort. Dies führte dazu, dass seit Ende Januar 2018 kurzgearbeitet wurde. Die Könitz Porzellan GmbH unterstützte, wenn möglich, seine Tochtergesellschaft bei kurzfristigen Liquiditätsengpässen. Auf Grund des sich weiter eintrübenden Geschäfts und dem damit nicht absehbaren weiteren Liquiditätsbedarf der Weimarer Porzellanmanufaktur Betriebs-GmbH wurde am 19. April 2018 Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt.
•	Am Ende des 3. Quartals 2017 wurde die Beteiligung an Konitz Asia Ltd. zu 74,1% veräußert. Ziel ist, die thailändische Gesellschaft in Zukunft selbstständig zu führen. Mit Ende 2017 ist die Gesellschaft somit nicht mehr im Konsolidierungskreis der Könitz Gruppe. Die Forderungen an die Beteiligung und der Buchwert wurden korrigiert.
•	Eine Zollprüfung im März 2017 führte zu erheblichen Nachforderungen des Hauptzollamtes i.H.v. TEUR 870. Es besteht nach wie vor ein Dissens zwischen Zollbehörde und dem Unternehmen. Wir sind überzeugt, dass die Zollbehörde unser Geschäftsmodell falsch interpretiert und die Zollnachforderung ganz oder großenteils vor Gericht keinen Bestand mehr haben wird. Wir erwarten hier schwierige und unter Umständen jahrelange gerichtliche Auseinandersetzungen.

Geschäftsverlauf

Die Planungen für das Jahr 2016 sahen moderate Steigerungen im Umsatz für die einzelnen Unternehmen vor (Könitz Porzellan Plan TEUR 10.750; Ist TEUR 11.165) Durch die Eintrübungen des Osteuropa-Geschäfts, insbesondere des russischen Marktes war eine weitergehende Unterstützung von Weimar Porzellan notwendig. Mit den Ergebnissen der später betriebenen Zollprüfung und Pfändungen der Konten von KÖNITZ Porzellan war eine Unterstützung von Weimar Porzellan ab Sommer 2018 nicht mehr möglich. Dies führte zur Insolvenz dieses Tochterunternehmens.

Die Kosten- und Ergebnisplanungen bei Könitz Porzellan konnten weitestgehend eingehalten werden. In Fortführung der strategischen Ziele 2020 wurden weitere verschiedene Maßnahmen ergriffen. So wurde die Abteilung Organisation initiiert, die die Abläufe im Unternehmen analysiert, um Verbesserungen aufzuzeigen und damit Effektivitätssteigerungen vorzubereiten oder umzusetzen.

Eine Zollprüfung führte zu dem Verdacht, dass KÖNITZ Porzellan Importe aus Thailand nicht korrekt mit chinesischem Ursprung deklariert hatte. Obwohl aus unserer Sicht inkorrekt, begann der Zoll 2019 mit der Pfändung der Geschäftskonten der Könitz Porzellan GmbH. Damit war eine Fortführung des Geschäftsbetriebes nicht mehr möglich und KÖNITZ Porzellan meldete im Mai 2018 Insolvenz an. Aufgrund der Qualität des laufenden Geschäftsmodells akzeptierten die verantwortlichen Insolvenzgerichte eine Restrukturierung in Eigenverwaltung welche von Juni 2018 bis Juli 2020 durchgeführt wurde. Zur Erstellung des Lageberichtes ist das Verfahren abgeschlossen und KÖNITZ Porzellan wieder normal Geschäftstätig.

Geschäftsergebnis

Die Geschäftsentwicklung 2016 verlief für die Könitz Porzellan GmbH insgesamt stabil. Das Jahresergebnis betrug TEUR --6.804 (Vj. TEUR 635). Das negative Ergebnis im Jahr 2016 resultiert aus Sondereffekten. Ohne Sondereffekte würde das Jahresergebnis TEUR -439 betragen (siehe Aufstellung unter, sonstige wichtige Ereignisse und Entwicklungen im Geschäftsjahr).

Umsatz- und Auftragsentwicklung

Die Gesamtumsatzerlöse konnten um 9,3% gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Der Umsatz im Jahr 2016 betrug TEUR 11.165 (Vj. TEUR 10.212). Der Auftragsbestand bewegte sich auf stabilem Vorjahresniveau. Der Auftragsbestand am 31.12. betrug TEUR 1.581, Vj. TEUR 1.512.

Umsatz nach Regionen (TEUR)

	2015	2016
DACH (Deutschland/Österreich/Schweiz)	7.966	8.772
EU Ost	185	223
übr. EU	1.347	1.425
Drittland	228	260
Andere	486	485

Die Umsätze konnten in jeder Region weiter gesteigert werden. Im Bereich Andere blieb der Umsatz auf Vorjahresniveau.

Beschaffung

Die Beschaffung von Weißware ist nicht gefährdet. Die Preise sind leicht angestiegen, konnten aber durch die geschickte Ausnutzung unseres Lieferantenportfolios kompensiert werden. Aufgrund der Marktverschiebung im Jahr 2020/2021 sind jedoch wesentliche Wertsteigerungen und Lieferverzögerungen eingeplant.

Personal und Sozialbereich

Die Personalkosten sind gegenüber dem Vorjahr gestiegen 2016 TEUR 3.026 (Vj. TEUR 2.967). Auch im laufenden Geschäftsjahr 2017 haben wir die Ausbildung verschiedener Berufsfelder fortgesetzt und 4 neue Auszubildende sowie 1 BA-Studentin eingestellt.

Im Jahr 2022 stellt sich die Personalsituation nochmals deutlich gestraffter dar.

Investitionen

Die Investitionen in Sachanlagen, immaterielle Vermögensgegenstände und Betriebsausstattung des Geschäftsjahres 2016 betrugen TEUR 51 (Vj. TEUR 20). Schwerpunkt der Investitionen lag bei den immateriellen Vermögensgegenständen, der Hardware sowie Betriebsausstattung.

Analyse (Kennzahlen)

KÖNITZ Porzellan

		Ist 2015	Ist 2016	Plan 2017	forecast 2017	Plan 2018	Plan 2019
1. Materialkosten zu Gesamtleistung	%	50,7	50,8	51,0	48,0	47,9	48,3
Materialaufwand	T€	5.231	5.596	5.740	5.207	5.496	5.578
Gesamtleistung	T€	10.319	11.020	11.260	10.842	11.480	11.550
2. Personalkosten zur Gesamtleistung	%	28,8	27,5	29,1	30,4	30,6	31,3
Personalaufwand	T€	2.967	3.026	3.272	3.292	3.510	3.615
Gesamtleistung	T€	10.319	11.020	11.260	10.842	11.480	11.550
3. Jahresüb./-fehlb. zu Gesamtleistung	%	6,2	-61,7	7,1	6,9	6,8	8,2
Unternehmenserg.	T€	635	-6.804	798	747	786	952
Gesamtleistung	T€	10.319	11.020	11.260	10.842	11.480	11.550

Erläuterung (Kennzahlen)

Um die kurz- und langfristige Ertragskraft des Unternehmens zu gewährleisten bzw. auszubauen, hat sich das Unternehmen auf 4 Hauptkennzahlen festgelegt. Diese sind Material- und Personalintensität, Unternehmensergebnis und Lagerumschlagshäufigkeit. Durch den hohen Anteil von Weißwaren Zukauf, ist hier vor allem das Augenmerk auf die gelieferte Qualität der gelieferten Rohware gerichtet. Einen großen Einfluss auf das Unternehmensergebnis hat vor allem der Anteil von A, B, C Ware und Ausschuss der Rohware. Durch verbesserten Zukauf soll sich diese Lage verbessern. Generell muss sich der Anteil an A Ware verbessern und C Ware, Ausschuss gesenkt werden. Durch die von Hause aus sehr personalintensive Produktion, Logistik und Versand ist hier der Augenmerk auf eine gute Ablauf- und Durchlauforganisation gerichtet. Durch die in 2016 ins Leben gerufene Abteilung Organisation wird dem Rechnung getragen. Ziel ist es, die Lohnstückkosten weiter zu optimieren. Eine der Hauptaufgaben der Zukunft wird es sein, die Lagerbestände an Fertigwaren und zugekauften Vorprodukten zu optimieren und somit drastisch zu reduzieren. Von dieser Optimierung erwarten wir uns eine Verbesserung der Liquidität, Reduzierung des Bestandsrisikos sowie verbesserte Lieferfähigkeit. Das Resultat aus diesen Einzelergebnissen wird eine verbesserte Marge des Unternehmensergebnisses sein.

Sonstige wichtige Ereignisse und Entwicklungen im Geschäftsjahr

Nachdem Weimar Porzellan in den Jahren 2015 und 2016 auf Grund der politischen Situation der russischen und ehemaligen GUS-Märkte erhebliche Umsatz- und Ertragsrückgänge zu verzeichnen hatte, wurde im Herbst 2016 eine Umstrukturierung vorgenommen. Hierbei wurden die Kapazitäten im Bereich der hochwertigen Veredlung reduziert, was zu einem Personalabbau von 17 Mitarbeitern geführt hat. Die daraus resultierenden Kostensenkungen waren seit März 2017 positiv ergebniswirksam. Trotzdem musste das Unternehmen im April 2018 Insolvenz anmelden.

Bereits im Geschäftsjahr 2016 wurden weitere Restrukturierungsmaßnahmen vorgenommen. Diese führten bei der KPG zu Sondereffekten, die das Gesamtergebnis negativ beeinflusst hatten. Auch das Resultat der Zollprüfung wurde bereits mit bewertet und ergebniswirksam verbucht.

Sondereffekte sind:

Rückstellung Zoll	TEUR 1.200
Konitz Asia
EWB Langfristige Ausleihungen	TEUR 1.354
Abschreibung Beteilig. Buchwert	TEUR 525
Waechtersbach Outlet UG
EWB Forderungen	TEUR 110
Weimar Porzellan
EWB Langfristige Ausleihungen	TEUR 1.381
EWB Forderungen	TEUR 25
Abschreibung Beteiligungsbuchwert	TEUR 707
GLL
EWB Forderungen	TEUR 1.028
Sonstige Verbundene
EWB Forderungen	TEUR 35
	TEUR 6.365

1. Rückstellung Zoll:

Der Zoll hat für die gesamten Importe der Jahre 2013-2016 einen Sonderzoll veranschlagt von 36,1%. Fällig sind jedoch nur 17,6% bzw. 17,9% zusätzlich zum regulären Zollsatz von 12%. Die notwendigen Ursprungsbescheide liegen in entsprechender Größenordnung vor.

Hintergrund: Konitz Asia ist seit 2001 Lieferant für die hochwertig-handwerkliche Veredelung von Könitz Kaffeebechern. Unser Produktionsschema sieht vor, günstige Weißware in Asien zuzukaufen und die hochwertigen Druckbilder, welche hauptsächlich bei der Wiedemannschen Druckerei AG gefertigt werden, zuzuliefern. Mittels der niedrigen Lohn- und Arbeitskosten in Thailand sind wir in der Lage, ein hochwertiges deutsches Produkt aus thailändischer Dekoration auf chinesischem Rohling wettbewerbsfähig im Markt anzubieten. In jedem Fall, beträgt 80% der Wertschöpfung deutsche oder thailändische Leistung.

Dennoch steht die Zollbehörde auf der Position, dass die Ware durch die chinesischen Rohstoffe ursprungsbedingt als Chinesisch deklariert sein sollte. Unsere Position läuft der Zollposition entgegen und entspricht mindestens der seit 2016 gültigen Rechtsverordnung, dass Ware auch europäischen Ursprungs ist, wenn der größere Prozentsatz der Rohstoffe europäischen Ursprungs ist. Unter dieser Definition ist ein Großteil der Importe europäischen Ursprungs und damit zollfrei.

Wir gehen davon aus, dass ein längerer Rechtsstreit zu erwarten ist und stellten daher TEUR 1.200 zurück.

Zu den einzelnen Sondereffekten erfolgen die detaillierten Erläuterungen in den jeweiligen dazugehörigen Abschnitten des Lageberichtes.

2. Konitz Asia Ltd.:

Um die Konitz Asia Ltd. zu verkaufen und für alle Risiken Vorsorge zu ergreifen, haben wir die langfristigen Ausleihungen von TEUR 1.354 einzelwertberichtigt sowie den Beteiligungsbuchwert von TEUR 520 auf € 1 abgeschrieben. Somit sind alle eventuell entstehenden Risiken aus dem Verkauf der Beteiligung berücksichtigt.

3. Waechtersbach Outlet UG

Wir haben die TEUR 110 Forderungen an die Waechtersbach Outlet UG einzelwertberichtigt. In 2017 und 2018 haben Verhandlungen und Verkäufe der Immobilien stattgefunden, sodass wir davon ausgehen, dass die Waechtersbach Outlet UG ab 2019 nicht mehr existieren wird. Mögliche Risiken sind damit schon im Abschluss 2016 berücksichtigt.

4. Weimar Porzellan

Im April 2018 wurde für das Unternehmen Insolvenz beantragt.

5. GLL Logistik / Sonstige

Die Tochtergesellschaft GLL Logistiks wird in 2017 auf die Könitz Porzellan verschmolzen. Um alle Risiken aus der Verschmelzung zu vermeiden, wird eine EWB in Höhe von TEUR 1.028 durchgeführt.

6. Gewerbepark Brachttal

Die Immobilien des Gewerbeparks Brachttal sind 2018 verkauft oder stehen unmittelbar vor dem Verkauf. Notar- oder Vorverträge sind abgeschlossen, sodass wir davon ausgehen, dass ab 2018 keine Immobilien im Raum Hanau mehr zur Gruppe gehören werden. Die Verkäufe werden in den Jahren 2018 - 2020 zur wesentlichen Stärkung der Liquidität beitragen.

II. Lage des Unternehmens

Ertragslage

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit der Könitz Porzellan GmbH schloss mit einem Unternehmensergebnis i.H.v TEUR -6.782 (Vj. TEUR 656) - siehe Aufstellung oberer Abschnitt -. Die Umsätze konnten wieder moderat gesteigert werden. Die Auftragseingänge waren zum Jahresende ansteigend. Die Struktur unserer Aufwendungen ist gegenüber den Vorjahren weitestgehend stabil und konnte flexibel an die Umsatzentwicklung angepasst werden.

Die Könitz Porzellan GmbH hat in den letzten 5 Jahren folgende Jahresergebnisse erzielt:

2012	224 TEUR
2013	253 TEUR
2014	558 TEUR
2015	635 TEUR
2016	- 6.804 TEUR

(siehe Erläuterung Sondereffekte), ohne Sondereffekte -439 TEUR

Die Eigenkapitalrentabilität sowie Umsatzrentabilität betrug in:

2012	3,7%	3,7%
2013	4,1%	6,1%
2014	8,4%	8,2%
2015	8,9%	6,2%
2016	-108%	-61,7%

Das Jahresergebnis ist auf Grund zweier Ergebnisabführungsverträge in Höhe von insgesamt TEUR 125 (TEUR Vj. 223) positiv und der Rückstellungbildung für Zoll TEUR 1.200 negativ beeinflusst. Im Geschäftsjahr wurden Ausschüttungen an den Gesellschafter-Geschäftsführer in Höhe von TEUR 272 vorgenommen. Im Zuge dieser Zahlungen wurden die Geschäftsführer-Bezüge reduziert. Die aufgelaufenen Forderungen gegenüber Gesellschafter in Höhe von TEUR 223 wurden zum 28.02.2018 in ein Darlehen gegenüber Gesellschafter gewandelt.

Die langfristigen Ausleihungen gegenüber Könitz Asia Ltd. sind von TEUR 1.824 um TEUR 1.824 einzelwertberichtigt worden. Der Beteiligungsbuchwert von TEUR 520 ist auf EUR 1 abgeschrieben. Die Verbindlichkeiten von TEUR 1.040 und die Forderungen von TEUR 1.095 zwischen Könitz Asia Ltd. und der Könitz Porzellan GmbH sind miteinander verrechnet worden. Damit sind Eventualrisiken aus dieser Beteiligung berücksichtigt. Die außergewöhnlichen Restrukturierungsverluste, die durch die oben genannten Maßnahmen bei der Könitz Porzellan GmbH entstanden sind, sind 2016 nicht cash- wirksam, führen gleichwohl künftig zu fehlenden Zuflüssen.

Die Forderungen gegenüber der Wächtersbach Outlet UG sind im Jahr mit 110 TEUR wertberichtigt.

Auf Grund der Insolvenz der Weimarer Porzellanmanufaktur Betriebs-GmbH sind langfristigen Ausleihungen in Höhe von TEUR 1.381 einzelwertberichtigt worden. Der Beteiligungsbuchwert von TEUR 707 ist auf EUR 1 abgeschrieben. Weiterhin wurden Forderungen der Könitz Porzellan GmbH gegenüber der Weimarer Porzellanmanufaktur Betriebs-GmbH um weitere TEUR 25 einzelwertberichtigt.

Bei der Könitz Porzellan GmbH wurde gegenüber der GLL Logistik GmbH, Wächtersbach USA und GFP eine Einzelwertberichtigung von TEUR 1.063 für Forderungen durchgeführt. Dies erfolgte, um alle Risiken aus der Verschmelzung in 2017 zu eliminieren.

Finanzlage

Die Finanzlage der Könitz GmbH ist als angespannt, aber stabil zu bezeichnen. Der Cashflow auslaufender Geschäftstätigkeit der Gesellschaft beträgt TEUR 597 (Vj. TEUR 801) und hat sich damit gegenüber dem Vorjahr um TEUR 204 abgebaut. Ursächlich hierfür ist im Wesentlichen der Aufbau von Forderungen im Verbundbereich. Die Forderungen beziehen sich auf Lieferungen und Leistungen sowie Forderungen durch Konzernumlage.

Die liquiden Mittel ersten Grades, bestehend aus Guthaben bei Kreditinstituten, Kassenbeständen und Schecks zum 31.12.2016, betrugen TEUR 34 (Vj. TEUR 84). Unser Finanzmanagement ist darauf ausgerichtet, Verbindlichkeiten innerhalb der Zahlungsfristen zu begleichen und Forderungen innerhalb der Zahlungsziele zu vereinnahmen. Dies konnte auch umgesetzt bzw. erreicht werden.

Im Geschäftsjahr waren unsere finanziellen Mittel geordnet. Langfristige Ratendarlehen sind durch eine variable Inanspruchnahme von Kontokorrentdarlehen ergänzt.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten machen 16,96% der Bilanzsumme aus. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen betragen 10,6% der Bilanzsumme.

Langfristige Anlagen sind durch unser Eigenkapital gedeckt. Das kurzfristige Umlaufvermögen übersteigt die kurzfristigen Verbindlichkeiten. Die Begleichung der Verbindlichkeiten bei den Kreditinstituten erfolgt vereinbarungsgemäß. Die Kontokorrentlinien wurden nicht überschritten. Die Finanzierung der Tochterunternehmen erfolgte durch Eigenfinanzierung und einen Einsatz von Finanzinstrumentarien wie z.B. Cash-pooling.

Die Veränderungen in den Finanzanlagen stellten sich wie folgt dar:

Zugänge keine
Abgänge
Könitz Asia
EWB Langfristige Ausleihungen	TEUR 1.354
Abschreibung Beteiligungsbuchwert	TEUR 525
Waechtersbach Outlet UG
EWB Forderungen	TEUR 109
Weimar Porzellan
EWB Langfristige Ausleihungen	TEUR 1.381
EWB Forderungen	TEUR 25
Abschreibung Beteiligungsbuchwert	TEUR 707
GLL
EWB Forderungen	TEUR 1.028
Sonstige
EWB Forderungen	TEUR 35
Umgliederungen von Forderungen in Ausleihungen
Könitz Asia
weitere Zuführung	TEUR 1.000
Gewerbepark Brachttal GmbH
neue Einstellung	TEUR 430
Weimar Porzellan
weitere Zuführung	TEUR 350

Vermögenslage

Das Eigenkapital der Könitz Porzellan GmbH beträgt TEUR 63 (Vj. TEUR 7.140). Die Eigenkapitalquote beträgt 1,17 % (Vj. 65,4 %), was sehr deutlich unter dem Schnitt von 2016 in Deutschland 33,6 % (lt. www.statistik.de) liegt. Die Vermögenslage hat sich gegenüber dem Vorjahr erheblich verändert.

Die Gesellschaft verfügt über Vermögen in Höhe von TEUR 5.376 (Vj. TEUR 10.930), dass sich im Wesentlichen aus Anlagevermögen (TEUR 1.756, Vj. TEUR 4.866), Vorratsbeständen (TEUR 2.420, Vj. TEUR 2.466) sowie Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen (TEUR 1.048 Vj. TEUR 3.424) zusammensetzt (siehe Erläuterungen unter Geschäftsergebnisse). Die Guthaben bei Kreditinstituten betragen TEUR 34 (Vj. TEUR 84).

Dem Vermögen stehen Rückstellungen in Höhe von TEUR 1.781 (Vj. TEUR 524) und Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 3.508 (Vj. TEUR 3.218) gegenüber.

Diese betreffen im Wesentlichen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (TEUR 912, Vj. TEUR 394), sonstige Verbindlichkeiten (TEUR 1.581, Vj. TEUR 2.090) sowie Lieferantenverbindlichkeiten (TEUR 570, Vj. TEUR 348). Im Übrigen verweisen wir auf die Darstellung in der Bilanz.

Nachtragsbericht

Bei einer Zollprüfung im März 2017 wurde seitens des Zolls ein Sachverhalt so interpretiert, dass Warenbezüge aus Sicht des Zolls nicht korrekt verzollt wurden und werden. Die Auswirkungen und Risiken sind bereits im Bereich Sondereffekte und Risiken erläutert.

In 2017 wurden alle Anteile von Konitz Asia Ltd. zu verkauft bis auf 24,9 %. Die Auswirkungen und Risiken sind bereits im Bereich Sondereffekte und Risiken erläutert.

Die Tochtergesellschaften GLL- Gesellschaft für Großhandel, Lager und Logistik keramischer Erzeugnisse mbH, Könitz und GFP Formenbau und Prototyping UG (haftungsbeschränkt), Könitz wurden in 2017 auf die Könitz Porzellan verschmolzen. Die Auswirkungen und Risiken sind bereits im Bereich Sondereffekte und Risiken erläutert.

In 2018 wurde ein Teil des Betriebsnotwendigen Grundstückes + Hochregallager der Gewerbepark Brachttal GmbH für TEUR 230 verkauft. Dieser Betrag wurde zur Tilgung von anteiligen Zollforderungen genutzt.

Im April 2018 wurde für das Unternehmen Weimarer Porzellanmanufaktur Betriebs-GmbH, Blankenhain Insolvenz beantragt. Die Auswirkungen und Risiken sind bereits im Bereich Sondereffekte und Risiken erläutert.

Aufgrund der negativen Geschäftsentwicklung im Gewerbepark Brachttal, sowie dem Verkauf des kompletten Grundstückes findet eine Restrukturierung des Geschäftsmodelles in 2018 statt.

C. Bericht über die zukünftige Entwicklung sowie Chancen und Risiken des Unternehmens

I. Voraussichtliche Entwicklung des Unternehmens

Die Steigerung der Effizienz in den Geschäftsprozessen sowie den damit einhergehenden Kostensenkungsmaßnahmen bleiben weiterhin strategisches Ziel. Die Meilensteine unserer Strategie werden weiterhin konsequent verfolgt. Kernpunkte unseres strategischen Konzeptes und Restrukturierung sind auch weiterhin die operative Effizienzsteigerung, Vertriebsintensivierung und damit Steigerung des Umsatzes in den Zielmärkten sowie gezielte Pflege des Markenimages.

II. Prognosebericht

Vorab ist zu sagen, dass entgegen des DRS 20.127 der Prognosezeitraum auf Grund der verzögerten Fertigstellung des Jahresabschlusses nicht ein sondern zwei Jahre, also bis 2018, beträgt. Entgegen der im Jahresabschluss zum 31.12.2015 getätigten Prognose, die ein moderat steigenden Umsatz prognostizierte, wurde in 2017 ein rückgängiger Umsatz im Vergleich zu 2016 von TEUR 508 erzielt. Die prognostizierten Investitionen in die Geschäftsausstattungen von TEUR 20 wurden eingehalten, so dass letztendlich TEUR 20 in 2017 investiert wurden. Da die Geschäftsjahre 2017, 2018, 2019, 2020 bereits beendet sind, beziehen sich die Prognosen auf das Geschäftsjahr 2018, welches zum 31.12.2018 endet. Wir erwarten für das Geschäftsjahr 2018 einen leicht steigenden Umsatz. Die Investitionen das Anlagevermögen werden zwischen 20 bis 30 TEUR liegen. Der um Sondereffekte bereinigte Jahresüberschuss im Verhältnis zur Gesamtleistung wird in einer Bandbreite von 6,5 bis 8 % liegen Im Personalbereich erwarten wir eine Stabilisierung mit einer Spanne von 30 bis 31% zur Gesamtleistung Hierbei wird positiv die Trennung von Weimar Porzellan einen Beitrag leisten, da sich jetzt die Mitarbeiter/innen des Mutterhauses zu 100% auf das Kerngeschäft dieses fokussieren können. Die Materialkosten werden für 2018 in der Mitte des Zielkorridors von 48 bis 51% erwartet. Dabei werden die von uns in 2017 gestarteten Projekte zur Reorganisation und Restrukturierung weiterhin begleiten. Es wird uns weiterhin gelingen den Materialkostenanteil am Umsatz zu senken und die Lagerumschlagshäufigkeit auf 4 von 3 zu erhöhen. Durch die Erhöhung des Leistungsgrades unserer Mitarbeiter, wurde der variable Personalkostenanteil an unseren Produkten gesenkt. Wir denken, dass dies, in Anbetracht einer durchwachsenen Gesamtwirtschaftslage, eine gutes Resultat ist. Bei einer deutlichen Eintrübung des wirtschaftlichen Umfeldes mussten wir entsprechende Abstriche an der Planung vorgenommen.

III. Chancen und Risikobericht

1. Allgemeiner Chancen und Risikobericht

Dem Wettbewerb am Markt in unserem Segment werden wir weiterhin durch Erfahrung, Innovation, Zuverlässigkeit und durch ein hohes Maß an Qualität begegnen. Die Gruppe entwickelt sich in neue Marktsegmente hinein. Unter Berücksichtigung der weiterhin stabilen Binnennachfrage dürften die Umsätze weiterhin moderat wachsen. Im Zuge der internationalen Geschäftstätigkeit gilt es die richtige Ausgewogenheit der unterschiedlichen Wachstumspotentiale der einzelnen Märkte zu finden und damit die verschiedenen Wachstumschancen der Märkte zu nutzen. Unsere Marktposition als Sonderanfertiger sehen wir als Chance, wollen diese über eine Wachstumsstrategie erweitern und international stärken. Auf der Beschaffungsseite können wir auf eine breite Palette von Liefermöglichkeiten zurückgreifen. Unsere hohen Qualitätsansprüche setzen wir durch Qualitätskontrollen sowohl direkt bei unseren Lieferanten als auch in unseren Geschäftsräumen durch.

2.Spezieller Chancen und Risikobericht

Die Refinanzierung des Mezzanine-Kapitals (Darlehensgeber HEAT) hat zusätzlich die Liquiditätssituation beeinflusst. Einer Verlängerung der Laufzeit bis 31.12.2018 wurde durch HEAT entsprochen. Eine unbefristete Weiterfinanzierung wurde 2020 vereinbart.

Die Liquiditätssituation in den Tochtergesellschaften hat sich 2017 verschlechtert, was zu weiteren Restrukturierungsmaßnahmen in 2018, insbesondere bei Konitz Asia Ltd., Thailand, Gewerbepark Brachttal GmbH, sowie Waechtersbacher Keramik Outlet UG (haftungsbeschränkt) und der Weimarer Porzellanmanufaktur Betriebs-GmbH führen wird. Die Liquiditätslücken werden durch die Könitz Porzellan abgesichert, bzw. Umstrukturierungen wurden vorgenommen. Nachdem 2018 die Verbesserungen bei der Weimarer Porzellanmanufaktur Betriebs-GmbH nicht erfolgsfähig schienen, wurde beschlossen, keine weitere Liquidität zuzuführen. Damit wurde ein Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens bei dieser Gesellschaft notwendig.

Durch das Insolvenzverfahren bei der Weimarer Porzellanmanufaktur Betriebs-GmbH ist das größte Einzelrisiko beziffert und es entsteht hier kein weiterer Cash-Abfluss ab April 2018. Im Gegenzug ist der Bilanzgewinn wegen der Insolvenz deutlich geschmälert.

Die Wiedemannsche Druckerei AG, Saalfeld, liefert weiterhin einen stabilen positiven Beitrag in der Liquidität sowie im Ergebnis.

Bei einer Zollprüfung im März 2017 wurde seitens des Zolls ein Sachverhalt so interpretiert, dass Warenbezüge aus Sicht des Zolls nicht korrekt verzollt wurden und werden. Im Wesentlichen produziert die Konitz Asia Ltd. mit zugelieferter Weißware und deutschen Dekorbildern Waren, welche auf Grund der dortigen Wertschöpfung als thailändisch deklariert wurden. Laut Einschätzung des Hauptzollamts Erfurt soll die Leistung der Konitz Asia Ltd. nicht als thailändisch, sondern als chinesisch deklariert werden. Auf Grund der Tatsache, dass der chinesische Anteil an der Gesamtleistung der Unternehmen und der einzelnen Produkte als gering anzusehen ist, widerspricht die Könitz Porzellan GmbH dieser Interpretation und wir gehen von einer entsprechend komplizierten und unter Umständen langwierigen gerichtlichen Auseinandersetzung aus. Der Zoll geht von einer Höchstbesteuerung mit einem Antidumpingzollsatz von 36,1% aus, der übliche Antidumpingzollsatz beträgt max. 17,9% je nach Lieferant und Einfuhrland. Dies führt zu einem Gesamtzollsatz von 48,1 % (12% Normalzollsatz +36,1% Antidumpingzollsatz) anstatt von max. 29,9% (12% Normalzollsatz +17,9% Antidumpingzollsatz), was auch ergebniswirksame Auswirkungen hat. Das daraus resultierende finanzielle Risiko ist mit TEUR 712 zu beziffern. Anteilige Rückstellungen wurden in Höhe von TEUR 1.200 gebildet. Da der Zoll auf eine sofortige Anwendung dieser Regelung drängt, sind davon bereits TEUR 70 in 2017 sowie TEUR 275 bis Ende April 2018 getilgt wurden. Die Forderung des Zoll ist durch einen bereits getätigten Verkauf (April 2018 TEUR 230) eines Teilgrundstückes teilweise getilgt und soll durch den Verkauf eines weiteren Teilgrundstücks der Gewerbepark Brachttal GmbH abgesichert werden.

Risiken aus Investitionen liegen nicht vor. Die Mitarbeiterfluktuation ist stabil und das damit verbunden Risiko von Lieferausfällen. Dennoch wird es ein Schwerpunkt der nächsten Jahre sein, weiterhin auszubilden und für qualifizierten Nachwuchs zu sorgen. Der Altersdurchschnitt in einzelnen Abteilungen ist recht hoch. Wir hoffen die Nachfolgebesetzungen aus den eigenen Reihen realisieren zu können. IT-Risiken werden einerseits, durch eine externe Firma abgesichert, so das jederzeit weitergearbeitet kann, selbst bei Netzausfällen. Anderseits durch Erhöhung der internen Kapazitäten mittels Personalaufbaues.

Könitz, 31.08.2021

Turpin Rosenthal

Geschäftsführung