Eppendorf SE

Hamburg

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

Konzernlagebericht

1. Geschäftstätigkeit

Weltweite Präsenz, nah am Kunden

Seit 1945 entwickelt, produziert und vertreibt Eppendorf High-End-Produkte, Software-Lösungen und Serviceleistungen vorwiegend für akademische und industrielle Labore weltweit. Als Premiumanbieter in der Life-Science-Branche nehmen wir eine führende Rolle auf dem Weltmarkt ein, insbesondere im öffentlichen Sektor. Diese gilt es durch eine kontinuierliche Unternehmensentwicklung mit Fokus auf innovative und wachstumsstarke Bereiche der Life-Science-Märkte zu stärken. Schwerpunkte sind dabei die konstante Weiterentwicklung und Erweiterung unseres Produkt- und Lösungsportfolios sowie der konsequente Ausbau unseres Kundenzugangs auch in industriellen Sektoren.

Eppendorf betätigt sich in folgenden Geschäftsfeldern: Liquid Handling, Consumables, Separation & Instrumentation, Bioprocess und Lab Solutions. Das Produktangebot von Eppendorf umfasst unter anderem Pipetten und Pipettier-Roboter, Dispenser, Zentrifugen sowie Mischer. Darüber hinaus bietet Eppendorf Ultratiefkühlgeräte, Fermenter und Bioreaktoren, CO ² -Inkubatoren und Schüttler an. Verbrauchsartikel wie Pipettenspitzen, Reaktionsgefäße, Mikrotestplatten und Einweg-Bioreaktor-Gefäße ergänzen das Sortiment an Premiumprodukten von höchster Qualität.

Die Festigung unserer globalen Marktposition durch gezielte Investitionen in Technologie und Digitalisierung, die permanente Optimierung unserer Fertigungs- und Logistikstrukturen, der Vertriebsstrukturen und -kanäle, aber auch in die Erweiterung unserer Schulungs und Serviceangebote zählen zu den Grundsteinen unserer Geschäftsstrategie. Ziel ist es, unseren Kunden qualitativ hochwertige, innovative und passgenaue Lösungen anzubieten.

Rund 5.000 Mitarbeitende in 33 Ländern bringen ihr Wissen ein und machen Eppendorf zu einem führenden Unternehmen für Sample Management in der Life-Science-Branche.

2. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Weltwirtschaft

Die regionalen Schwerpunkte der Geschäftstätigkeit von Eppendorf liegen in Europe, Americas, China und der Region Asia/Pacific/Africa (APA). Zur Beurteilung der Gesamtentwicklung in diesen Marktregionen kommt dem jeweiligen Bruttoinlandsprodukt (BIP) als wesentlichem Wirtschaftsindikator eine wichtige Rolle zu.

Die Weltwirtschaft verzeichnete im Gesamtjahr 2023 einen Anstieg der globalen Wirtschaftsleistung von 3,0 Prozent (Vorjahr: 3,5 Prozent). Nach einem kräftigen Start hat sich die konjunkturelle Dynamik der Weltwirtschaft im weiteren Verlauf des Jahres jedoch abgekühlt. Ursächlich für das moderate Tempo waren geldpolitische Straffungen, welche zu deutlich höheren Finanzierungskosten führten und die Ausgabenneigung entsprechend bremsten. Eine erhöhte Unsicherheit über die künftige geoökonomische Lage sowie ein Auslaufen der Stützungsmaßnahmen im Zuge der Covid-Krise führten ebenfalls zu einer Investitionszurückhaltung. Hingegen wirkte eine nach der Corona-Pandemie eingetretene Verschiebung der Nachfrage in Richtung des Dienstleistungssektors in vielen Volkswirtschaften stützend und kompensierte die Rückgänge der Produktion im Verarbeitenden Gewerbe.

Veränderung des Bruttoinlandsprodukts in %	2023	2022
China	5,0	3,0
Asien-Pazifik	4,4	4,1
Welt	3,0	3,5
USA	2,1	2,1
Europa	0,7	3,3
Deutschland	-0,5	1,8

Quelle: Internationaler Währungsfonds (Stand: Schätzungen 06. Februar 2024 mit aktualisierten Vorjahresangaben im Vergleich zum Konzernlagebericht 2022)

Die fortgeschrittenen Volkswirtschaften haben sich von den Krisen der vergangenen Jahre unterschiedlich gut erholt. Stützende Impulse für die Weltkonjunktur kamen im Jahr 2023 lediglich von der starken Binnennachfrage in den USA. Hingegen haben die europäischen Länder - ebenso wie Japan - das Produktionsniveau des Vorkrisenjahres 2019 nur wenig überschritten und blieben deutlich hinter dem vormaligen Wachstumstrend zurück. Die schwache Binnennachfrage sowie der fragile Immobiliensektor in China dämpften das Wachstum in der Gruppe der Schwellenund Entwicklungsländer. Die Erwartungen, dass China nach der weitgehenden Abschaffung der Infektionsschutzmaßnahmen zum Ende des vergangenen Jahres einen anhaltenden, kräftigen Aufschwung erlebt, haben sich nicht erfüllt.

China

Für das Wirtschaftsjahr 2023 fiel der BIP-Anstieg mit 5,0 Prozent zwar stärker aus als im Vorjahr (3,0 Prozent), das Wachstum blieb aber trotz der Abkehr von der Null-Covid-Politik hinter den Erwartungen zurück. Während China in vergangenen weltwirtschaftlichen Abschwüngen ein Stabilisator für die globale Aktivität war, zeichnete sich im Berichtsjahr ein Bild geringer wirtschaftlicher Dynamik im Reich der Mitte ab. Die verhaltene Entwicklung resultierte im Wesentlichen aus der Verschuldung im dortigen Immobiliensektor. Der frühere zentrale Treiber der chinesischen Volkswirtschaft hat sich zu einer Dauerbelastung entwickelt und wirkte sich spürbar auf die Konjunktur aus. Sinkende Immobilienpreise und geplatzte Finanzierungsmodelle bremsten die Aktivität und verunsicherten die privaten Haushalte, deren Konsumneigung in der Folge sank. Auch die Industrieproduktion, die Unternehmensinvestitionen und die Exporte schwächten sich ab, was auf eine Kombination aus nachlassender Auslandsnachfrage und geopolitischer Unsicherheit zurückzuführen ist.

Die chinesische Regierung stützte seit dem Sommer 2023 die Wirtschaft mit umfangreichen fiskal- und geldpolitischen Maßnahmen. So senkte die Zentralbank im seitdem in mehreren Runden verschiedene wichtige Zinssätze, darunter den für Immobilienkredite und Investitionsprojekte relevanten Zinssatz für 5-Jahres-Kredite.

Dennoch gab es Anzeichen dafür, dass die schlechte Baukonjunktur die Binnenkonjunktur weiterhin deutlich dämpfte und der Aufschwung durch die Wiederöffnung Chinas nur von kurzer Dauer war. Ein schwacher Immobilienmarkt zusammen mit der Unsicherheit auf dem Arbeitsmarkt - die sich in hoher Jugendarbeitslosigkeit widerspiegelte - belasteten somit maßgeblich das Konsumentenvertrauen.

Asien-Pazifik

In einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld steigerte sich die Wirtschaftstätigkeit in Asien und im pazifischen Raum im Jahr 2023 um 4,4 Prozent (Vorjahr: 4,1 Prozent). Somit dürfte die Region Asien-Pazifik rund zwei Drittel zum globalen Wachstum im Jahr 2023 beigetragen haben. Die positiven Wachstumsüberraschungen in der ersten Hälfte des Jahres sind auf die Wiedereröffnung Chinas nach der Pandemie zurückzuführen. Die Wachstumsdynamik verlangsamte sich jedoch, da die Wiedereröffnung der Volksrepublik an Schwung verlor und die Investitionen, teilweise als Reaktion auf die schwächere Auslandsnachfrage, zurückgingen.

Viele südostasiatische Schwellenländer, beispielsweise Indonesien, Thailand und Vietnam, waren zwar ebenfalls von einer schwachen Außenwirtschaft betroffen. Ihre Binnennachfrage wirkte aber als wesentliche Konjunkturstütze in der Region, da die Haushalte in Asien einen Teil ihrer während der Corona-Pandemie angesammelten Ersparnisse abbauten. Insbesondere Indien sorgte für positive Wachstumsimpulse. Diese Entwicklung in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften Asiens (ohne Japan) verlangsamte sich im Laufe des Jahres 2023 jedoch, da eine restriktivere Geldpolitik die Bedingungen für zinssensitive Nachfragen negativ beeinflusste und die Auslandsnachfrage gedämpft blieb.

USA

Die US-Wirtschaft konnte im Jahr 2023 ein robustes Wachstum von 2,1 Prozent (Vorjahr: 2,1 Prozent) vorweisen, dabei gelang die Inflationsbekämpfung ohne eine zu starke Dämpfung der wirtschaftlichen Aktivität. Das Wachstum ist auf einen Anstieg des privaten Konsums, der privaten Lagerinvestitionen (bedingt durch die Steigerungen im Verarbeitenden Gewerbe und im Einzelhandel) und öffentliche Förderprogramme (Bund, Einzelstaaten und kommunale Ebene) zurückzuführen. Private Anlageinvestitionen sowie Importe und Exporte nahmen ebenfalls zu.

Insgesamt hat sich die wirtschaftliche Situation besser entwickelt, als noch im Sommer 2023 zu erwarten gewesen war. Die Konsumausgaben haben in den USA einen großen Anteil am BIP (ca. 70 Prozent). Eigentlich war erwartet worden, dass die pandemiebedingten Überersparnisse, die die Erholung der US-Wirtschaft nach der Pandemie vorangetrieben hatten, inzwischen aufgebraucht sein würden. Dies war jedoch nicht der Fall. Einzig der laufende Haushaltsstreit sowie der Streik in der Automobilindustrie belasteten das Wachstum.

Die Inflation ging im Lauf des Jahres 2023 weiter zurück, blieb aber dennoch weit vom Zwei-Prozent-Ziel entfernt. Zwar war die geldpolitische Straffung im Jahr 2023 weitgehend abgeschlossen, blieb aber unverändert restriktiv.

Europa

Die europäische Konjunktur stagnierte im Jahr 2023 und schloss das Gesamtjahr mit 0,7 Prozent (Vorjahr: 3,3 Prozent) Wachstum ab. Die im Frühjahr gehegten Erwartungen wurden deutlich enttäuscht, obgleich man in Anbetracht der wirtschaftlichen Verwerfungen infolge der Energiekrise und des daraus resultierenden Inflationsschocks einen größeren Rückgang des BIP prognostiziert hatte. Eine steigende Beschäftigung, positive Lohnentwicklung und geringe Arbeitslosenquote konnten die negativen Auswirkungen der Inflation schwache private Konsumausgaben jedoch nicht kompensieren. Lediglich die in der Corona-Pandemie eingeschränkten Dienstleistungsbereiche wirkten seit dem Jahr 2022 stabilisierend auf die wirtschaftliche Entwicklung.

Die Investitionstätigkeit wurde wiederum durch die gestiegenen Finanzierungskosten beeinträchtigt. Die rasche geldpolitische Straffung seit Juli 2022 wurden die Leitzinsen zehnmal in Folge in kleiner werdenden Schritten um insgesamt 4,5 Prozentpunkte angehoben hat die konjunkturelle Erholung nach Corona ins Stocken gebracht. Zunächst betraf dies den Wohnungsmarkt und die Bauwirtschaft, führte aber auch generell zu einer Abschwächung der Kreditvergabe an den privaten Sektor.

Zwar sind die Energiepreise und ihre Volatilität im Jahr 2023 stark zurückgegangen. Es bestanden aber weiterhin Risiken im Hinblick auf die Energieversorgung, beispielsweise aufgrund einer Verknappung des Erdgasangebots im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Strukturelle Produktionsanpassungen infolge der höheren Energiepreise werden auch über das Jahr 2023 hinaus andauernde Effekte haben.

Life-Science-Branche

Im Jahr 2023 verzeichnete die Life-Science-Branche einen Rückgang von 5,6 Prozent (Vorjahr: +4,4 Prozent). Dabei gab es branchenweit große Unterschiede im Wachstum je nach Region. So wuchs der Markt in Indien um 6 Prozent, während der chinesische mit minus 12 Prozent und der amerikanische Markt mit minus 7,3 Prozent einen deutlichen Rückgang aufwiesen. Die unterschiedliche Entwicklung spiegelt sich auch in den einzelnen Produktgruppen der Branche wider. Der Bereich Consumables war mit minus 11 Prozent am stärksten betroffen.

Der Abschwung in der Life-Science-Branche war stark durch den substanziellen Rückgang der Nachfrage für Produktgruppen zur Bekämpfung von COVID-19, wie z. B. Testverfahren (Antigen und PCR) oder Impfstoffproduktion, geprägt. Dieser Effekt traf Unternehmen stärker, die während der Corona-Pandemie stark gewachsen waren.

Gesamtaussage des Vorstandes und Zielerreichung

Das zurückliegende Jahr war für die Eppendorf Gruppe überaus herausfordernd. Der Vorstand der Eppendorf SE ist mit dem Geschäftsverlauf sowie der Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Eppendorf Gruppe im Geschäftsjahr 2023 aufgrund der hochvolatilen Entwicklung der gesamten Life-Science-Branche insgesamt nicht zufrieden. Insbesondere der Rückgang der EBIT-Marge und damit einhergehend die Entwicklung des operativen Gewinns ist unbefriedigend. Das Umsatzwachstum und die Entwicklung in den Gesellschaften blieben hinter den Erwartungen zurück und waren damit vergleichbar mit dem Rückgang wesentlicher Marktteilnehmer. Trotz aller Anstrengungen und Vorsichtsmaßnahmen verlief das Geschäftsjahr 2023 hinsichtlich der Zielerreichung schlechter als prognostiziert. Entsprechend hat der Vorstand ein Maßnahmenpaket zur Ergebnissteigerung initiiert. Mit dem Programm Empowering Eppendorf soll durch Wachstum und Ertragssteigerung verbunden mit Kostendisziplin die Wettbewerbsfähigkeit von Eppendorf nachhaltig sichergestellt werden.

Die mit Vorlage des Geschäftsberichtes 2022 veröffentlichte Prognose für das Jahr 2023 bezüglich der Steuerungsgröße Umsatzwachstum lag im einstelligen Prozentbereich. Das zurückliegende Jahr war jedoch geprägt von einer weltweiten, deutlich spürbaren Kaufzurückhaltung der Eppendorf Kunden sowie der gesamten Life-Science-Branche. Der nach dem Ende der Corona-Pandemie erwartete Nachfragerückgang war stärker und länger andauernd als angenommen. Das führte zu einem Umsatzrückgang von 12,3 Prozent, womit der Gesamtertrag der Unternehmensgruppe hinter den Erwartungen zurückblieb. Eine deutlich schwächere Umsatzentwicklung, insbesondere im Segment Consumables, sowie anhaltend hohe strategische Investitionen in die Zukunftsfähigkeit Eppendorfs führten zu einer EBIT-Rendite, die mit 10,5 Prozent unter dem Vorjahreswert lag (Vorjahr: 18,3 Prozent).

Dennoch zeigten einige Produktgruppen, beispielsweise die Zentrifugen der Eppendorf Himac Technologies Co., Ltd., eine erfreuliche Resilienz bei der Umsatzentwicklung, auch im Vergleich zum Marktumfeld.

3 Geschäftsverlauf und Ertragslage

Negative Post-COVID-19-Umsatzentwicklung

Nach einer erfolgreichen Geschäftsentwicklung in den Pandemie-Jahren 2020 bis 2022 reduzierte sich der Umsatz im Jahr 2023 um 152,3 Mio. € auf 1.081,4 Mio. € (Vorjahr: 1.233,7 Mio. €). Dies entsprach einem Umsatzrückgang von 12,3 Prozent (Vorjahr: +12,1 Prozent). Die Auswirkungen des geringeren Covid-bezogenen Umsatzes waren in allen Marktregionen sichtbar.

Umsatzerlöse 2023 nach Regionen

in Mio. €	2023	2022	+/- Vorjahr
Americas	387,7	462,8	-16,2%
Europe	364,0	383,8	-5,2%
Asia/Pacific/Africa (APA)	170,7	190,4	-10,3%
China	159,0	196,7	-19,2%
Gesamt	1.081,4	1.233,7	-12,3%

Alle Marktregionen verzeichnen einen deutlichen Umsatzrückgang

Die Marktregion Americas verzeichnete im Jahr 2023 einen Umsatzrückgang von 16,2 Prozent, nachdem im Jahr 2022 ein Umsatzwachstum von 26,1 Prozent erzielt wurde. Der Rückgang ist das Ergebnis von drei vorherrschenden Marktbedingungen: dem Rückgang der COVID-19-Tests und der damit verbundenen Verbrauchsmaterialien, ungünstigen wirtschaftlichen Bedingungen im Pharma und Biotech-Segment sowie einem Überschuss an Verbrauchsmaterialien nach der Pandemie bei vielen Kunden. Aus Produktsicht war der stärkste Rückgang bei den Verbrauchsmaterialien zu verzeichnen, die während der Corona-Pandemie erheblich zum Wachstum beitrugen. Ein Lichtblick war der akademische Markt, der im Jahr 2023 wieder eine mittlere einstellige Wachstumsrate erreichte.

In der Marktregion Europe verzeichnete Eppendorf einen Umsatzrückgang zum Vorjahr in Höhe von 5,2 Prozent (Vorjahr: -5,7 Prozent), bedingt durch ein schwächeres Marktumfeld im Life-Science-Bereich sowie generelle Marktunsicherheiten aufgrund geopolitischer und makroökonomischer Rahmenbedingungen. Ein signifikanter Anteil am Umsatzrückgang betraf dabei den Geschäftsbereich Consumables. Dies ist insbesondere auf den hohen Lagerbestand der Kunden an Verbrauchsmaterialien aus der Pandemiezeit zurückzuführen. Dieser Faktor führte speziell zu Beginn des Jahres zu einer verminderten Nachfrage.

Ähnlich wie der Weltmarkt sah sich auch die Marktregion Asia/Pacific/Africa (APA) mit einem Rückgang der Kundennachfrage in der Zeit nach der Corona-Pandemie konfrontiert. Insgesamt verzeichnete die Marktregion einen Umsatzrückgang von 10,3 Prozent (Vorjahr: +10,4 Prozent). Der negative Markteinfluss konnte durch ein starkes Umsatzwachstum des Geschäftsbereichs Bio-process in der Region und den anhaltenden Erfolg der Separationsprodukte in Japan und anderen Ländern teilweise kompensiert werden. Die fortgesetzte geografische Expansion mit der Eröffnung einer neuen Verkaufseinheit in Südafrika und die Einführung des hochwertigen Verbrauchsmaterialportfolios der Produktmarke Excella im lukrativen Mittelpreissegment haben die Grundlage für künftiges Umsatzwachstum geschaffen.

In der Marktregion China verminderte sich der Umsatz um 19,2 Prozent im Vergleich zu 2022 (Vorjahr: +27,6 Prozent). Die angewandte und pharmazeutische Industrie, insbesondere in den Bereichen Biopharma/Biotech, war geprägt durch einen Umsatzrückgang von fast 30 Prozent aufgrund eines schwachen Geschäftsumfelds - verursacht durch fehlende Investitionen und ein mangelndes Marktvertrauen. Im akademischen Bereich wuchs der Umsatz im Jahresvergleich leicht, mit einer Normalisierung der Auftragsausführung. Der Geschäftsbereich Liquid Handling litt erheblich unter der geschrumpften Marktnachfrage und dem Druck der Händler, Lagerbestände abzubauen. Zudem war die Region gleichermaßen von dem branchenweiten Nachfragerückgang im Bereich Verbrauchsmaterialien aufgrund des Post-COVID-Effekts betroffen. Einzig die Integration des Himac Portfolios in das Zentrifugengeschäft von Eppendorf ermöglichte eine Umsatzsteigerung im Bereich Separation & Instrumentation.

Die beiden Partnerbrands Starlab und USA Scientific agieren in ihren jeweiligen Märkten Europa und Nordamerika im Wesentlichen im Bereich Liquid Handling. Ihr überwiegend direkt vertriebenes Produktportfolio umfasst Labor-Verbrauchsmaterialien, Einkanal- und Mehrkanalpipetten, Zellkultur- und PCR-Verbrauchsartikel, Nitril- und Latexhandschuhe, Instrumente für den allgemeinen Laborbedarf sowie OEM-Waren. Die beiden Eppendorf Tochterunternehmen verzeichneten im Jahr 2023 einen durchschnittlichen Nachfragerückgang um insgesamt ca. 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Bedarfsentwicklung war dabei von Region zu Region unterschiedlich ausgeprägt. So lag der Auftragsrückgang in Osteuropa bei minus 47 Prozent, während in UK keine wesentliche Reduzierung zu verzeichnen war. In Nordamerika sank die Nachfrage etwas stärker als in Europa. Die im Jahr 2022 bestandenen Produktions- und Lieferengpässe in einigen Produktbereichen konnten im Berichtsjahr vollständig überwunden werden.

Die Umsatzentwicklung der Eppendorf Gruppe war im Jahr 2023 mit minus 12,3 Prozent deutlich rückläufig. Nach dem sehr starken Geschäft des Vorjahres aufgrund der anhaltend hohen pandemiebedingten Nachfrage verringerte sich der Umsatz der Business Division (BD) Consumables um 19,5 Prozent. Die BD Liquid Handling ist mit minus 15,2 Prozent ebenfalls stark von diesem Umsatzrückgang betroffen. Im Geschäftsbereich Separation & Instrumentation betrug der Umsatzrückgang 7,8 Prozent. Hier war das Bild differenziert. Während z. B. Ultratiefkühlgeräte und PCR-Thermocycler einen rückläufigen Umsatz verzeichneten, konnte dies über ein leichtes Wachstum im Bereich Zentrifugation sowie im Servicegeschäft teilweise kompensiert werden. Im Geschäftsjahr 2022 wurden in der eben genannten Business Division auch Umsätze aus der Zellmanipulationssparte ausgewiesen. Im März 2023 wurden die Vermögenswerte rund um das Cell-Tech-Geschäft verkauft, um die Komplexität im Bereich Separation & Instrumentation zu reduzieren. Eine fokussierte Ausrichtung auf das Zentrifugengeschäft soll dabei helfen, die Marktposition weiter zu stärken und auszubauen. In der BD Lab Solutions werden die Aktivitäten des Bioprocess- und des Digitalgeschäfts zusammengefasst. Letzteres steuert aktuell einen sehr geringen Beitrag zum Gesamtumsatz des Eppendorf Konzerns bei, konnte jedoch im vergangenen Jahr im zweistelligen Prozentbereich zulegen.

Umsatzaufteilung in Mio. €	2023	2022	+/- Vorjahr
Separation & Instrumentation	409,5	444,2	-7,8%
Liquid Handling	273,8	322,9	-15,2%
Consumables	271,8	337,6	-19,5%
Lab Solutions (Bioprocess und Digital)	126,3	129,0	-2,1%
Gesamt	1.081,4	1.233,7	-12,3%

Bruttoergebnis durch geringere Werksauslastung beeinflusst

Das Bruttoergebnis vom Umsatz reduzierte sich um 99,7 Mio. € auf 620,3 Mio. € (Vorjahr: 720,0 Mio. €), die Bruttomarge lag mit 57,4 Prozent unter dem Vorjahreswert (58,4 Prozent). Das Bruttoergebnis wurde im Berichtszeitraum vor allem durch eine geringere Auslastung der Produktionsstätten sowie den drastischen Rückgang im Bereich Consumables und damit verbundenen Überbestände in den Vorräten negativ beeinflusst. Zusätzlich belasteten außerplanmäßige Aufwendungen aus Abwertungen des Anlagevermögens das Bruttoergebnis.

Kostenstruktur (GuV) in Mio. €	+/- Vorjahr	2023	2022	2023	2022
(inkl. rel. Anteil zu den Umsatzerlösen)
Umsatzkosten	-10,2%	461,1	513,7	42,6%	41,6%
Vertriebskosten	-4,2%	285,7	298,2	26,4%	24,2%
Forschungs- und Entwicklungskosten	-8,9%	69,2	76,0	6,4%	6,2%
Allgemeine Verwaltungskosten	27,7%	159,2	124,7	14,8%	10,1%

Die operativen Kosten (Vertriebskosten, Forschungs und Entwicklungskosten und allgemeine Verwaltungskosten) reduzierten sich um 3,0 Prozent auf insgesamt 514,1 Mio. € (Vorjahr: 498,9 Mio. €). Die Vertriebskosten sanken auf 285,7 Mio. € (Vorjahr: 298,2 Mio. €). Das entspricht einer Reduktion von 4,2 Prozent. Die Forschungs- und Entwicklungskosten reduzierten sich im Berichtszeitraum auf 69,2 Mio. € (Vorjahr: 76,0 Mio. €). Das entspricht einem Rückgang von 8,9 Prozent. Die Ausgaben für Forschung & Entwicklung in Relation zu den Umsatzerlösen zeigen jedoch, dass die Eppendorf Gruppe weiterhin durch Innovationen in allen Produktgruppen weitere Geschäftsfelder im Life-Science-Markt erschließen sowie bestehende Anteile in den Marktsegmenten ausbauen möchte.

Der Anteil der allgemeinen Verwaltungskosten am Konzernumsatz lag mit 14,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahres (10,1 Prozent) und betrug im Geschäftsjahr 2023 159,2 Mio. € (Vorjahr: 124,7 Mio. €). Der Anstieg um 34,5 Mio. € betraf hauptsächlich Personal- und Beratungskosten und ist wesentlich durch die strategische Anpassung der Eppendorf Organisation an das starke Unternehmenswachstum der letzten Jahre bedingt. Die Bereiche Informationstechnologie, Finanzen und Legal, IP & Compliance sowie Human Resources wurden kontinuierlich ausgebaut, um sukzessive eine solide Grundlage für das künftige Wachstum zu legen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich von 11,1 Mio. € im Vorjahr auf 26,0 Mio. € im Jahr 2023. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalteten im Wesentlichen Wechselkursverluste in Höhe von 15,9 Mio. € (Vorjahr: 10,4 Mio. €) und Abfindungszahlungen in Höhe von 8,3 Mio. €. Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich von 20,3 Mio. € im Vorjahr auf 36,8 Mio. € im Jahr 2023. Positiv wirkten sich in dieser Position der Verkauf der Vermögenswerte des CellTech-Geschäftes in Höhe von 24,1 Mio. € aus sowie Wechselkursgewinne in Höhe von 9,9 Mio. € (Vorjahr: 18,2 Mio. €).

Das Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragssteuern (EBIT) reduzierte sich um 111,8 Mio. € auf 113,8 Mio. € (Vorjahr: 225,6 Mio. €). Die EBIT-Rendite lag mit 10,5 Prozent deutlich unter dem Vorjahreswert (18,3 Prozent).

Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragssteuern (EBIT) in Mio. €

Das Finanzergebnis betrug 1,0 Mio. € (Vorjahr: 2,1 Mio. €). Das verschlechterte Finanzergebnis resultierte im Wesentlichen aus gestiegenen Zinsaufwendungen im Jahr 2023.

Die Ertragssteuerbelastung sank absolut auf 27,5 Mio. € (Vorjahr 70,0 Mio. €). Wesentlicher Grund war die Reduzierung der effektiven Steuern aufgrund des geringeren Betriebsergebnisses im In- und Ausland. Der Konzernsteuersatz betrug 24,0 Prozent (Vorjahr: 30,7 Prozent). Das Ergebnis nach Steuern sank um 70,3 Mio. € auf 87,4 Mio. € (Vorjahr: 157,7 Mio. €).

Ergebnis nach Steuern in Mio. €

4 Finanz- und Vermögenslage

Leichter Aufbau der langfristigen Vermögenswerte

Die immateriellen Vermögenswerte aus Unternehmenskäufen setzten sich aus Firmenwerten in Höhe von 149,8 Mio. € (Vorjahr: 159,5 Mio. €) und aus erworbenen Kundenstämmen, Marken und Technologien in Höhe von 48,3 Mio. € (Vorjahr: 53,4 Mio. €) zusammen.

Die Finanzanlagen erhöhten sich um 29,3 Mio. €, was im Wesentlichen aus der Bewertung der Unternehmensanteile an der US-amerikanischen Promega Corporation mit Hauptsitz in Madison, Wisconsin, USA, resultiert. Die Eigenkapitalinstrumente werden erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet und im sonstigen Ergebnis ausgewiesen.

Bilanzsumme in Mio. €

Vermögensstruktur in Mio. €	+/- Vorjahr	2023	2022 ¹	2023	2022 ¹
(Stand 31.12.)
Kurzfristige Vermögenswerte	-6,4%	787,0	841,0	47,6%	50,0%
Liquide Mittel	-33,3%	176,1	264,0	10,7%	15,7%
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	-10,5%	174,8	195,4	10,6%	11,6%
Vorräte	5,4%	353,1	335,0	21,4%	19,9%
Übrige Vermögenswerte	78,1%	83,0	46,6	5,0%	2,8%
Langfristige Vermögenswerte	2,9%	864,7	840,6	52,4%	50,0%
Sachanlagen und Nutzungsrechte	0,6%	361,1	358,9	21,9%	21,3%
Immaterielle Vermögenswerte	-5,2%	227,9	240,4	13,8%	14,3%
Finanzanlagen	17,2%	192,7	164,4	11,7%	9,8%
Übrige Vermögenswerte	7,9%	83,0	76,9	5,0%	4,6%
Bilanzsumme	-1,8%	1.651,7	1.681,6	100,0%	100,0%

¹ Inklusive rückwirkender Anpassungen gemäß IFRS 3. Details können den Erläuterungen zu den Veränderungen des Konsolidierungskreises entnommen werden.

Die Sachanlagen und Nutzungsrechte sind im Berichtsjahr von 358,9 Mio. € (im Vorjahr) um 2,2 Mio. € auf 361,1 Mio. € gestiegen. Der Anstieg resultierte im Wesentlichen aus Modernisierungsmaßnahmen von Bürogebäuden und einer Stärkung der internationalen Präsenz mit dem Schwerpunkt in der Region Asia/Pacific/Africa (APA). Zum Beispiel wurde im Sommer Vermögenswerte von 46,6 Mio. € (im Vorjahr) um 36,4 Mio. € auf 83,0 Mio. € (im Berichtsjahr) resultierte im Wesentlichen aus einer Erhöhung der kurzfristigen Steuererstattungsansprüche.

Finanzlage und Kapitalstruktur

Die übrigen kurzfristigen Rückstellungen reduzierten sich von 103,9 Mio. € (im Vorjahr) um 9,2 Mio. € auf 94,7 Mio. € (im Berichtsjahr). Der Rückgang resultierte im Wesentlichen aus gesunkenen Verpflichtungen gegenüber Kunden (minus 8,2 Mio. €) auf 33,5 Mio. € (Vorjahr: 41,7 Mio. €).

Kapitalstruktur in Mio. €	+/- Vorjahr	2023	2022 ¹	2023	2022 ¹
(Stand 31.12.)
Kurzfristige Schulden	-17,7%	205,2	249,2	12,4%	14,8%
Übrige Rückstellungen	-8,9%	94,7	103,9	5,7%	6,2%
Finanzverbindlichkeiten	3,1%	16,5	16,0	1,0%	1,0%
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	-44,9%	38,5	69,9	2,3%	4,2%
Übrige Schulden	-6,6%	55,5	59,4	3,4%	3,5%
Langfristige Schulden	-7,8%	251,7	272,9	15,2%	16,2%
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	5,2%	148,0	140,7	9,0%	8,4%
Finanzverbindlichkeiten	-25,9%	89,1	120,2	5,4%	7,1%
Übrige Schulden	21,7%	14,6	12,0	0,9%	0,7%
Eigenkapital	3,0%	1.194,8	1.159,5	72,3%	69,0%
Bilanzsumme	-1,8%	1.651,7	1.681,6	100,0%	100,0%

¹ Inklusive rückwirkender Anpassungen gemäß IFRS 3. Details können den Erläuterungen zu den Veränderungen des Konsolidierungskreises entnommen werden.

Der Rückgang der langfristigen Finanzverbindlichkeiten von 120,2 Mio. € (im Vorjahr) um 31,1 Mio. € auf 89,1 Mio. € (im Berichtsjahr) resultierte im Wesentlichen aus der planmäßigen Tilgung eines langfristigen Darlehns. Maßgebliche Einflussfaktoren für das um 35,3 Mio. € höhere Eigenkapital waren das Periodenergebnis sowie die Änderungen aus der Bewertung der Finanzinstrumente, welche in voller Höhe direkt im Konzerneigenkapital erfasst wurden. Gegenläufig wirkte die Dividendenausschüttung in Höhe von 39,4 Mio. € (Vorjahr: 47,6 Mio. €). Die Eigenkapitalquote lag mit 72,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahres (69,0 Prozent).

Der Rückgang der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von 69,9 Mio. € (im Vorjahr) um 31,4 Mio. € auf 38,5 Mio. € (im Berichtsjahr) ist das Resultat einer insgesamt rückläufigen Geschäftsentwicklung und einer entsprechend geringeren Nachfrage nach Rohstoffen und Produktionsmaterialien.

Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit erreichte im Berichtsjahr 80,9 Mio. € und reduzierte sich somit um 14,6 Mio. € gegenüber dem Vorjahr (95,5 Mio. €). Wesentliche Treiber hierfür waren zum einen das niedrigere Ergebnis nach Steuern und zum anderen außerplanmäßige nicht zahlungswirksame Abschreibungen und Wertminderungen, welche gegenüber dem Vorjahr deutlich stiegen. Der Rückgang der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen hatte einen maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung im Working Capital.

Kapitalflussrechnung in Mio. €	2023	2022 ¹
Periodenergebnis	87,4	157,7
Abschreibungen und Wertminderungen	68,8	49,2
Veränderung aus Working Capital	-37,6	-77,4
Sonstige Veränderungen	-37,7	-34,0
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	80,9	95,5
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-71,6	-87,4
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-93,4	-93,3
Währungskursbedingte Änderung des Finanzmittelbestands	-3,8	3,8
Veränderung des Finanzmittelbestands	-87,9	-81,4
Finanzmittelbestand am 01.01.	264,0	345,3
Finanzmittelbestand am 31.12.	176,1	264,0

¹ Inklusive rückwirkender Anpassungen gemäß IFRS 3. Details können den Erläuterungen zu den Veränderungen des Konsolidierungskreises entnommen werden.

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit lag im Berichtsjahr mit minus 71,6 Mio. € unter dem Vorjahreswert (minus 87,4 Mio. €). Die Auszahlungen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 74,2 Mio. € lagen unter dem Wert des Vorjahreszeitraumes (87,6 Mio. €) aufgrund zurückhaltend getätigter Erweiterungs- und Ersatzinvestitionen. In dieser Position enthaltene Auszahlungen betreffen darüber hinaus den Erwerb der Life Systems Design AG, einen etablierten Distributor von Produkten für Forschungslaboratorien, welcher von Eppendorfs Partnerbrand Starlab zur Stärkung des Kerngeschäfts übernommen wurde. Zusätzlich erwarb Eppendorf die verbleibenden Anteile an der indischen Tochtergesellschaft und hält nunmehr 100 Prozent.

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von minus 93,4 Mio. € (Vorjahr: minus 93,3 Mio. €) resultierte im Wesentlichen aus der planmäßigen Rückführung eines Darlehens sowie der Dividendenzahlung an die Eigentümer der Eppendorf SE in Höhe von 39,4 Mio. € (Vorjahr: 47,6 Mio. €).

Der Finanzmittelbestand zum 31.12.2023 reduzierte sich somit auf 176,1 Mio. € (Vorjahr: 264,0 Mio. €).

Obwohl die Umsätze im Geschäftsjahr 2023 aufgrund eines weltweiten Post-Covid-19-Nachfragerückgangs rückläufig waren und das Unternehmensergebnis durch außerplanmäßige Aufwendungen aus Abwertungen des Anlagevermögens belastet wurde, belegt die Finanz- und Vermögenslage die solide finanzielle Situation von Eppendorf.

5 Mitarbeiter

Das Engagement unserer weltweit rund 5.000 Mitarbeiter ist entscheidend für den zukünftigen Erfolg von Eppendorf. Um die Stimmung unter ihnen einzufangen und zu verfolgen, wie sich ihre Zufriedenheit mit dem Unternehmen entwickelt, werden daher seit 2020 jährlich Mitarbeiterbefragungen durchgeführt. Die diesjährige Umfrage setzte einen Schwerpunkt auf die Zusammenarbeit im Team und mit der Führungskraft. Durch eine intensive Informations- und Kommunikationskampagne konnte die Beteiligungsquote um 19 Prozentpunkte gesteigert werden. Die hohe Beteiligung von 85 Prozent stellte sicher, dass die Rückmeldungen repräsentativ für die Belegschaft sind, und ermöglichte es, geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

Die Ergebnisse der Umfrage wurden und werden auf drei Ebenen bearbeitet, auf Unternehmens-, auf Standort- und auf Team-Ebene. Dieser Ansatz ermöglicht es, gezielte Schritte zur Verbesserung des Engagements der Mitarbeiter einzuleiten

Lebenslanges Lernen und individuelle Entwicklungsmaßnahmen

Berufliche Qualifikation und lebenslanges Lernen sind grundlegende Elemente in der nachhaltigen Personalentwicklungsstrategie von Eppendorf.

Die positive Entwicklung des Unternehmens hängt maßgeblich vom Know-how und Engagement der Mitarbeiter ab. Daher ist es dem Vorstand ein Anliegen, allen Angestellten von Eppendorf ein spannendes, angenehmes und herausforderndes Arbeitsumfeld mit Raum zur persönlichen Entfaltung zu bieten. Die Personalentwicklung umfasst formale Lernangebote, die Förderung des gemeinschaftlichen Lernens sowie das erfahrungsbasierte Lernen. Durch diese vielfältigen Ansätze strebt Eppendorf an, die beruflichen Qualifikationen der Mitarbeiter zu stärken und ihre kontinuierliche berufliche Weiterentwicklung zu unterstützen.

Diversität und Inklusion

Diversität und Inklusion sind wesentliche Bestandteile der Unternehmenskultur und Identität von Eppendorf. Vielfältige Lebenswege und berufliche Erfahrungen sowie ein tolerantes Miteinander verbindet die Eppendorf Mitarbeiter weltweit. Die gelebte Inklusion hat das Ziel, allen Menschen unabhängig von individuellen Unterschieden gleiche Teilhabe am täglichen Leben zu ermöglichen. Eppendorf nimmt seine Verantwortung als Arbeitgeber diesbezüglich ernst und hat daher eine Inklusionsvereinbarung geschlossen. Damit unterstreicht das Unternehmen sein Engagement für eine integrative Arbeitsumgebung, in der jeder Mitarbeiter respektiert und gefördert wird.

Zum Jahresende betrug die vollzeitbasierte Mitarbeiterzahl (FTE) weltweit 4.904 (Vorjahr: 4.966). Vor allem in den Bereichen Vertrieb sowie Forschung & Entwicklung hat die Eppendorf Gruppe ihre Personalkapazität erweitert. Bei der Ermittlung wurden Teilzeitkräfte entsprechend ihrer Arbeitszeit berücksichtigt. Während in der Region Asia/Pacific/Africa ein leichter Mitarbeiteraufbau zu verzeichnen war, ging in den anderen Regionen die Zahl der Mitarbeiter leicht zurück.

Mitarbeiter 2023 nach Regionen (FTE)

in FTE	31.12.2023	31.12.2022	+/- Vorjahr
Europe	2.994	3.061	-2,2%
Americas	884	905	-2,3%
Asia/Pacific/Africa	751	722	4,1%
China	275	278	-1,1%
Gesamt	4.904	4.966	-1,2%

Um flexibler auf Auslastungsschwankungen reagieren zu können, wurden neben der Stammbelegschaft in den Werken auch Leiharbeitskräfte eingesetzt. Mit der stark rückläufigen Nachfrage nach Eppendorf Produkten nahm auch die Zahl der Beschäftigten aus der Arbeitnehmerüberlassung ab. Zum 31. Dezember 2023 waren 110 Leiharbeitskräfte in der Eppendorf Gruppe beschäftigt. Im Jahresdurchschnitt waren es 147 Leiharbeitskräfte (in Vollzeitäquivalenten).

Im Jahresdurchschnitt waren in der Eppendorf Gruppe weltweit 4.937 (Vorjahr: 4.762) Mitarbeiter tätig. Dies entspricht einem Anstieg der Beschäftigten im Jahresdurchschnitt von 3,7 Prozent.

Im Jahresdurchschnitt (FTE)	2023	2022	+/- Vorjahr
Europe	3.032	2.931	3,4%
Americas	896	869	3,1%
Asia/Pacific/Africa	734	691	6,2%
China	275	271	1,5%
Gesamt	4.937	4.762	3,7%

6 Risiko- und Chancenbericht

Die Resilienz von Eppendorf soll abgesichert werden. Durch die frühzeitige Erkennung und Steuerung von Risiken werden die Werte und der finanzielle Erfolg von Eppendorf gegen Disruptionen geschützt.

Business Continuity & Risk-Management-System

Im Dezember 2022 ist ein Mandat zur Weiterentwicklung des Business Continuity & Risk-Management-Systems (BCRMS) im Prüfungsausschuss erteilt worden. Die hierfür aufgesetzte Projektorganisation erarbeitet seitdem mit dem Head of Business Continuity and Risk Management sowie dem Chief Financial Officer die Leitplanken, Methoden und Prozesse des BCRMS. Nach Abschluss des Projektes wird das BCRMS an einen noch zu bestimmenden Teil der Linienorganisation übergeben. Das Senior Management wird in regelmäßigen Abständen über den Projektfortschritt informiert werden und relevante Schnittstellen im Unternehmen involvieren.

Ziel des BCRMS ist es, die Risiken und Chancen von Eppendorf dreimal jährlich im Rahmen des Planungs- und Strategieprozesses zu erheben, zu aktualisieren und auszuwerten. Eine entsprechende Abfrage an die dezentralen Risikoverantwortlichen sowie nachfolgende Validierungsgespräche stellen sicher, dass Risiken und Chancen kritisch und objektiviert berichtet werden können. Basierend auf den gemeldeten Risiken und Chancen wird ein Risikobericht für den Vorstand und den Aufsichtsrat erstellt, in dem die Situation transparent und wertfrei dargestellt wird. Durch die geplante Integration in den Planungs und Strategieprozess kann das Chancen & Risikoprofil von Eppendorf bewusst und auf Basis von Fakten gesteuert werden.

Im Laufe des Geschäftsjahres 2023 erfolgte eine umfassende, modulare Weiterentwicklung des BCRMS einschließlich der entsprechenden Etablierung von Verantwortlichkeiten, Methoden und Prozessen.

Risiken

In der ersten Grunderhebung (nach überarbeiteter Methodik) wurden keine bestandsgefährdenden Risiken identifiziert. Auch eine Übereinstimmung des angestrebten Risikoprofils mit der tatsächlichen Höhe der erkannten Risiken konnte nicht festgestellt werden. Zum Stichtag der Erhebung wurden jedoch knapp 400 Risiken identifiziert, von denen gut 100 die interne Wesentlichkeitsschwelle zum Risiko-Reporting überschritten (finanzielle oder nicht finanzielle Auswirkungen). Von besonderer Relevanz sind hier die Themengebiete "regulatorische Anforderungen", "IT und Daten", "operative Prozesse" und "strategische Themen". Die wesentlichen Risiken sind im Folgenden erläutert.

Als global agierendes Unternehmen bewegt sich Eppendorf in einem zunehmend regulierten Handlungsumfeld. Dies führt zu verschiedenen Zielkonflikten, die es optimal zu lösen gilt. Eine proaktive Herangehensweise und die frühzeitige Bearbeitung der verschiedenen Themen, z. B. des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes oder der Per und polyfluorierte Stoffe (PFAS)-Verordnung, können mögliche regulatorische Einschränkungen in Wettbewerbsvorteile für Eppendorf verwandeln.

Auch der Themenkomplex Informationssicherheitsmanagement wird durch zahlreiche Standards und Normen reglementiert, an denen sich Eppendorf stets orientiert. Hervorzuheben ist hier die internationale Norm ISO/IEC 27001. In der heutigen digitalisierten Welt nimmt das Risiko von Cyberangriffen zu und die IT- sowie Datensicherheit erhalten einen immer größeren Stellenwert. Die Maßnahmen zum Schutz der Daten und Informationen werden bei Eppendorf daher permanent zentral überwacht, weiterentwickelt und durch moderne IT-Überwachungs- und Analysesysteme unterstützt. Hierbei findet eine ganzheitliche und langfristige Betrachtung statt. Ein weiterer Fokus liegt darauf, innerhalb der Unternehmensgruppe ein Bewusstsein für das Thema Informationssicherheit zu schaffen. Eppendorf begegnet diesem Risiko, indem es gezielt in den Schutz vor Bedrohungen der Informationssicherheit investiert. Um eine sichere, zuverlässige und effiziente Abwicklung der software gestützten Geschäftsprozesse zu gewährleisten, werden die IT-Systeme kontinuierlich überprüft, angepasst und weiterentwickelt. Anwendungskritische Systeme und Infrastrukturkomponenten werden den unternehmensweiten Richtlinien entsprechend geschützt, sodass Risiken wie der unbefugte Zugriff auf Unternehmensdaten oder die Manipulation von IT-Systemen minimiert werden.

Einhergehend mit den Anforderungen an die IT- und Datensicherheit steigen auch die Anforderungen an die Produkte und Anwendungen von Eppendorf. Damit verbunden sind verschiedene Produktrisiken, vor allem im Bereich Forschung & Entwicklung. Häufig werden neue Technologien eingesetzt, für deren Nutzung nur begrenzte Erfahrungen vorliegen und die an der Grenze des technisch Machbaren liegen. Hierdurch könnten Produktentwicklungen beeinträchtigt oder Neueinführungen verzögert werden. Durch mangelnde Produktreife und -qualität entstehen möglicherweise Gewährleistungs oder Produkthaftungsverpflichtungen beziehungsweise Lieferprobleme. Um diese Risiken zu minimieren, hat Eppendorf ein umfassendes System der Qualitätssicherung und des Projekt Managements etabliert.

Branchenspezifische Risiken zeichnen sich im Wesentlichen durch den Fokus auf die Life-Science-Forschung ab. Kürzungen der Budgets für Forschung & Entwicklung oder bei öffentlichen und privaten Fördermitteln können spürbar negative Auswirkungen auf den Umsatz haben. Hier sorgen eine Diversifikation der Kundensegmente, das Schließen von Rahmenverträgen, die Vielzahl der Vertriebskanäle Eppendorfs und die Diversifizierung des Produktportfolios sowie der Produktionsstandorte für eine Risikominderung.

Als internationaler Konzern ist Eppendorf schließlich auch allgemeinen Geschäftsrisiken ausgesetzt, beispielsweise solchen, die aus Extremwetterlagen, Naturkatastrophen, Pandemien, Mitarbeiterfluktuationen (insbesondere bei Wissensträgern), Betrugsversuchen, Krieg, Terror sowie finanziellen oder staatlichen Krisen resultieren können.

Chancen

Die permanente Suche nach geeigneten neuen Produkten, Technologien und Anwendungsfeldern ist integraler Bestandteil der Strategie von Eppendorf. Chancen ergeben sich für die Unternehmensgruppe primär daraus, dass ihre Produkte in Bereichen eingesetzt werden, die ein hohes Wachstumspotenzial bieten, beispielsweise in Laboren der medizinischen und der Grundlagenforschung, der Biotechnologie- und Pharmaindustrie sowie des Gesundheitswesens, der Lebensmittelindustrie und anderer industrieller Sektoren. Diese Branchen profitieren unter anderem von einer erhöhten Lebenserwartung und steigenden Anforderungen an Gesundheit, Lebensmittelqualität und sicherheit sowie Umweltschutz. Dies gilt besonders für stark wachsende Volkswirtschaften mit entsprechendem Nachholbedarf.

Für das Jahr 2024 besteht die Chance einer zunehmenden Normalisierung des Marktumfelds nach einem durch den Wegfall der COVID-19-Sonderkonjunktur bedingten Umsatzrückgang im Jahr 2023. In gleicher Weise ist mittelfristig eine erneute Zunahme der Finanzierung von Life-Science-Biotech-Unternehmen zu erwarten, welche mittelbar zu einer erhöhten Nachfrage von Life-Science-Geräten führt.

Die grundsätzlichen Rahmenbedingungen für den Life-Science-Markt sind weiterhin sehr positiv, er wird ein Wachstumsmarkt bleiben. Trends wie die Entwicklung von Zell- und Gentherapien, mRNA-Medikamenten oder Multi-Omics treiben weiterhin die Investitionen in den Life-Science-Sektor und werden zu einer positiven Marktentwicklung über die kommenden Jahre beitragen. Spezifische Chancen bieten sich Eppendorf durch den Launch neuer Produkte im Jahr 2024, beispielsweise der Direktverdränger-Pipette LiquidPro oder neuer SafeCode-Gefäßformate.

7 Prognosebericht

Weltwirtschaftswachstum: Die Aussichten bleiben schwach, die Unterschiede nehmen zu

Geopolitische Risiken und wirtschaftspolitische Unsicherheiten bestimmen den konjunkturellen Ausblick auf die Weltwirtschaft 2024. In der Gesamtbetrachtung dominieren die Risiken nach wie vor die Chancen. Entsprechend verhalten ist der Ausblick auf das nächste Jahr. Das prognostizierte weltweite Wachstum von 2,9 Prozent verharrt auf niedrigem Niveau.

Veränderung des Bruttoinlandsprodukts in %	Prognose 2024
China	4,2
Asien-Pazifik	4,1
Welt	2,9
USA	1,5
Europa	1,2
Deutschland	0,9

Quelle: Internationaler Währungsfonds (Stand: Schätzungen 06. Februar 2024)

Während die Wirtschaften der USA und China an Tempo verlieren werden, wird die europäische voraussichtlich moderat und gleichbleibend zulegen. Die US-Wirtschaft dürfte eine Rezession vermeiden und auch nächstes Jahr noch um etwa 1,5 Prozent wachsen. Chinas strukturelle Probleme (Überkapazitäten, fallende Wohnungspreise und eine hohe Verschuldung im Immobiliensektor) werden dagegen das Wachstum auf 4,2 Prozent begrenzen. Die Entwicklung der chinesischen Volkswirtschaft stellt weiterhin das bedeutendste Abwärtsrisiko für die Weltwirtschaft dar. Eine unerwartet starke Abschwächung des chinesischen Wachstums dürfte sich auf die wichtigsten Handelspartner USA und Europa negativ auswirken. In der EU dürfte vor allem die Erholung der Kaufkraft der privaten Haushalte die gesamtwirtschaftliche Leistung um 0,7 Prozent wachsen lassen. Die Inflationsraten werden weltweit wahrscheinlich leicht sinken. In den USA und im Euroraum werden die Werte zum Ende des nächsten Jahres auf etwa 3 Prozent absinken. Die geldpolitische Straffung ist weitgehend abgeschlossen, der Kurs wird zudem auf Jahressicht in den USA und im Euroraum restriktiv bleiben. Erste Lockerungen könnten im Laufe des zweiten Halbjahrs 2024 möglich werden. Für den konjunkturellen Ausblick bleibt abzuwarten, wann und ob sich die gestiegenen Zinsen verstärkt auf die Investitionstätigkeit der Unternehmen auswirken; gleichwohl scheint in Nordamerika und Europa im Geschäftsjahr 2023 der Zinshöhepunkt erreicht zu sein. In der Finanzpolitik stehen die Zeichen 2024 auf Konsolidierung, vor allem in Europa. Dies hilft bei der Inflationsbekämpfung. Die Anforderungen an die Budgets durch neue Verteidigungsausgaben und die Investitionen in die doppelte Transformation (nachhaltige Entwicklung und Digitalisierung) bleiben jedoch hoch.

Die geopolitischen Risiken haben zuletzt wieder zugenommen. Einerseits stellen die Spannungen zwischen den USA und China eine Gefahr für die Weltwirtschaft dar, was sich bereits in den handelspolitischen Beziehungen niederschlägt, beispielsweise in Exportrestriktionen für Hochtechnologieprodukte. Auch ein Rückgang des bilateralen Handelsvolumens zwischen den beiden Wirtschaftsmächten ist zu beobachten. Andererseits haben die Terrorangriffe der Hamas auf Israel das Konfliktpotenzial im Nahen Osten deutlich gesteigert. Eine Ausweitung des Konflikts auf andere Staaten könnte die Erdgasförderung vor Israels Küste weiter reduzieren und Rohöllieferungen aus dem Nahen Osten beeinträchtigen. Eine weitere Verknappung des Energieangebots dürfte sich in höheren Lebensmittelpreisen niederschlagen, sofern sich die Gewinnmargen der Unternehmen nicht entsprechend verringern. Zusammen mit der noch unvollständigen Erholung der Realeinkommen würden erneute Kaufkraftverluste die privaten Konsumausgaben weiter belasten.

Widerstandskraft stärken, Wettbewerbsfähigkeit sichern

Das zurückliegende Berichtsjahr zeigte, wie wichtig flexible und anpassungsfähige Prozesse und Strukturen sind, mit denen schnell auf dynamische Marktentwicklungen reagiert werden kann. Dementsprechend wurde im Herbst 2023 ein umfassendes Programm zur Steigerung der Resilienz der Eppendorf Gruppe initiiert. Das Zielbild der Zukunftsinitiative Empowering Eppendorf wurde im Berichtsjahr definiert, die Ausarbeitung und Umsetzung wird im Jahr 2024 erfolgen. Im Zentrum von Empowering Eppendorf steht die Erstellung von Maßnahmen, die dauerhafte Profitabilität ermöglichen. Der Schutz der Gewinnspanne (margin protection) sowie nachhaltiges Wachstum bilden den Fokus. Das Programm wird auf drei Säulen aufgebaut sein: (1) Geschäftschancen & Innovation, (2) Organisationsentwicklung & Steuerungsmodell sowie (3) Effizienz und Produktivität. Mit der Umsetzung der aktuell in der Ausarbeitung befindlichen Zukunftsinitiative Empowering Eppendorf möchten wir eine solide Basis für eine profitable Zukunft zu schaffen.

Die Arbeit an der Unternehmensstrategie Eppendorf 2025 wurde ebenfalls weiter vorangetrieben. Im Berichtsjahr widmeten sich zahlreiche Projekte insbesondere den Themen Innovation und Kundenzentrierung, der Weiterentwicklung von Prozessen und Arbeitsabläufen sowie natürlich auch den übergeordneten Zukunftsthemen Digitalisierung und Nachhaltigkeit.

Zum Ende des Geschäftsjahres hin zeichnete sich eine leichte Entspannung der Nachfragesituation ab. In allen Regionen wird eine Markterholung für das Jahr 2024 erwartet, wobei Europa am stärksten profitieren dürfte. Dennoch wird die globale Marktentwicklung im Jahr 2024 weiterhin von Unsicherheit und Volatilität geprägt sein und von verschiedenen branchenweiten Herausforderungen beeinflusst werden. Eine langfristig positive Wachstumsprognose für die Life-Science-Branche stimmt den Vorstand vorsichtig optimistisch für das kommende Berichtsjahr. Für das Gesamtjahr 2024 gehen wir von einer schwachen, aber insgesamt stabilen Nachfrage nach unseren Produkten aus. Wir rechnen, trotz des herausfordernden Marktumfelds bei vorsichtigem Investitionsverhalten vieler Kunden, mit einem Umsatz in der Bandbreite von 1,05 Mrd. bis 1,1 Mrd. €. Kostenmanagement, Budgetdisziplin und Einsparungen zur Steigerung der Rentabilität werden das gesamte Jahr 2024 bestimmen. Dennoch ist aus heutiger Sicht eine Rückkehr der Profitabilität in der Bandbreite der Jahre 2018 bis 2022 für das Jahr 2024 anspruchsvoll. Aktuell erwarten wir eine EBIT-Rendite auf dem Niveau von 2023.

Hamburg, 17. April 2024

Eppendorf SE

Der Vorstand

Dr. Wilhelm Plüster

Axel Jaeger

Dr. Dirk Eric Loebermann

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

in Tausend €	Anhang	2023	2022
Umsatzerlöse	(3)	1.081.407	1.233.671
Umsatzkosten	(4)	-461.094	-513.745
Bruttoergebnis vom Umsatz		620.313	719.926
Vertriebs- und Marketingkosten	(5)	-285.665	-298.218
Forschungs- und Entwicklungskosten	(5)	-69.231	-76.012
Allgemeine Verwaltungskosten	(5)	-159.230	-124.740
Operatives Ergebnis		106.187	220.956
Sonstige betriebliche Erträge	(6)	36.835	20.333
Sonstige betriebliche Aufwendungen	(7)	-25.983	-11.056
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte aus Unternehmenskäufen	(15)	-3.190	-4.665
Betriebsergebnis (EBIT)		113.849	225.568
Zinserträge		3.159	2.500
Zinsaufwendungen		-4.800	-2.283
Übriges Finanzergebnis		2.619	1.656
Anteil am Ergebnis assoziierter Unternehmen	(16)	-	286
Ergebnis vor Steuern		114.827	227.727
Ertragsteuern	(8)	-27.469	-70.013
Periodenergebnis		87.358	157.714
Davon entfallen auf
- Anteilseigner des Mutterunternehmens		87.046	156.814
- Anteile anderer Gesellschafter		312	900

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

in Tausend €	Anhang	2023	2022
Periodenergebnis		87.358	157.714
Posten, die zukünftig möglicherweise in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden
Ergebnis aus der Währungsumrechnung		-34.798	948
Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden
Ergebnis aus der Neubewertung leistungsorientierter Pensionspläne	(22)	-4.089	38.496
Ergebnis aus der Bewertung von Finanzinstrumenten	(34)	28.243	-1.859
Sonstiges Ergebnis nach Steuern		-10.644	37.585
Gesamtergebnis		76.714	195.299
davon entfallen auf Anteileigner des Mutterunternehmens		76.382	194.377
davon entfallen auf Anteile anderer Gesellschafter		332	922

Konzernbilanz

Aktiva

in Tausend €	Anhang	31.12.2023	31.12.2022 ¹
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	(9)	176.086	263.957
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte	(10)	174.826	195.398
Vorräte	(11)	353.063	334.963
Kurzfristige Steuererstattungsansprüche		66.154	30.901
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	(12)	3.471	3.607
Sonstige kurzfristige Forderungen	(12)	13.453	12.100
Kurzfristige Vermögenswerte		787.053	840.926
Sachanlagen	(13)	282.124	282.072
Nutzungsrechte	(14)	78.932	76.853
Immaterielle Vermögenswerte	(15)	227.892	240.400
Anteile an assoziierten Unternehmen	(16)	-	962
Übrige Finanzanlagen	(34)	192.718	163.432
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	(17)	669	715
Sonstige langfristige Forderungen	(17)	3.184	2.294
Aktive latente Steuern	(26)	79.160	73.938
Langfristige Vermögenswerte		864.679	840.666
Bilanzsumme		1.651.732	1.681.592

¹ Inklusive rückwirkender Anpassungen gemäß IFRS 3. Details können den Erläuterungen zu den Veränderungen des Konsolidierungskreises entnommen werden.

Passiva

in Tausend €	Anhang	31.12.2023	31.12.2022 ¹
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	(18)	38.486	69.886
Kurzfristige vertragliche Verbindlichkeiten	(19)	13.719	13.663
Finanzverbindlichkeiten	(24)	16.510	15.990
Rückstellungen für Ertragsteuern		12.531	12.925
Sonstige kurzfristige Rückstellungen	(20)	94.722	103.937
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	(21)	12.828	14.864
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten	(21)	16.462	17.904
Kurzfristige Verbindlichkeiten		205.258	249.169
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	(22)	148.000	140.718
Langfristige vertragliche Verbindlichkeiten	(23)	268	199
Finanzverbindlichkeiten	(24)	88.860	120.190
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten	(25)	2.705	1.370
Passive latente Steuern	(26)	11.876	10.399
Langfristige Verbindlichkeiten		251.709	272.876
Gezeichnetes Kapital		51.132	51.132
Andere Eigenkapitalposten		1.142.319	1.106.998
Nicht beherrschende Anteile		1.314	1.417
Eigenkapital	(27)	1.194.765	1.159.547
Bilanzsumme		1.651.732	1.681.592

¹ Inklusive rückwirkender Anpassungen gemäß IFRS 3. Details können den Erläuterungen zu den Veränderungen des Konsolidierungskreises entnommen werden.

Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals

in Tausend €	Gezeichnetes Kapital	Rücklagen	Bilanzgewinn	Übriges Gesamtergebnis
01.01.2022	51.132	648.828	339.019	-23.415
Änderung der Pensionsverpflichtungen	-	-	-	38.496
Ergebnis aus der Bewertung von Finanzinstrumenten	-	-	-	-1.859
Währungsveränderung	-	-	-	926
Sonstiges Ergebnis nach Steuern	-	-	-	37.563
Periodenergebnis	-	-	156.814	-
Gesamtergebnis	-	-	156.814	37.563
Zuführung zu Gewinnrücklagen	-	90.870	-90.870	-
Dividende für das Vorjahr	-	-	-47.553	-
Dividende an nicht beherrschende Anteilseigner	-	-	-	-
Änderung des Konsolidierungskreises	-	-4.258	-	-
31.12.2022 /01.01.2023	51.132	735.440	357.410	14.148
Änderung der Pensionsverpflichtungen	-	-	-	-4.089
Ergebnis aus der Bewertung von Finanzinstrumenten	-	-	-	28.243
Währungsveränderung	-	-	-	-34.818
Sonstiges Ergebnis nach Steuern	-	-	-	-10.664
Periodenergebnis	-	-	87.046	-
Gesamtergebnis	-	-	87.046	-10.664
Zuführung zu Gewinnrücklagen	-	120.802	-120.802	-
Auflösung von Gewinnrücklagen	-	-11.818	11.818	-
Dividende für das Vorjahr	-	-	-39.372	-
Dividende an nicht beherrschende Anteilseigner	-	-	-	-
Änderung des Konsolidierungskreises	-	-1.689	-	-
31.12.2023	51.132	842.735	296.100	3.484

in Tausend €	Anteile der Aktionäre der Eppendorf SE	Nicht beherrschende Anteile	Gesamt
01.01.2022	1.015.564	2.334	1.017.898
Änderung der Pensionsverpflichtungen	38.496	-	38.496
Ergebnis aus der Bewertung von Finanzinstrumenten	-1.859	-	-1.859
Währungsveränderung	926	22	948
Sonstiges Ergebnis nach Steuern	37.563	22	37.585
Periodenergebnis	156.814	900	157.714
Gesamtergebnis	194.377	922	195.299
Zuführung zu Gewinnrücklagen	-	-	-
Dividende für das Vorjahr	-47.553	-	-47.553
Dividende an nicht beherrschende Anteilseigner	-	-	-
Änderung des Konsolidierungskreises	-4.258	-1.839	-6.097
31.12.2022 /01.01.2023	1.158.130	1.417	1.159.547
Änderung der Pensionsverpflichtungen	-4.089	-	-4.089
Ergebnis aus der Bewertung von Finanzinstrumenten	28.243	-	28.243
Währungsveränderung	-34.818	20	-34.798
Sonstiges Ergebnis nach Steuern	-10.664	20	-10.644
Periodenergebnis	87.046	312	87.358
Gesamtergebnis	76.382	332	76.714
Zuführung zu Gewinnrücklagen	-	-	-
Auflösung von Gewinnrücklagen	-	-	-
Dividende für das Vorjahr	-39.372	-	-39.372
Dividende an nicht beherrschende Anteilseigner	-	-172	-172
Änderung des Konsolidierungskreises	-1.689	-263	-1.952
31.12.2023	1.193.451	1.314	1.194.765

Weitere Einzelheiten zur Entwicklung des Eigenkapitals sind in Anhangangabe 27 dargestellt.

Konzern-Kapitalflussrechnung

in Tausend €	Anhang	2023	2022 ¹
Ergebnis nach Steuern		87.358	157.714
Abschreibungen und Wertminderungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte	(13,15)	68.834	49.170
Abschreibungen auf Nutzungsrechte	(14)	17.988	15.549
Ergebnis aus dem Abgang von Sachanlagen, immateriellen Vermögenswerten und übrigen Finanzanlagen		252	-52
Veränderung der Nutzungsrechte (ohne Abschreibung)	(14)	-22.012	-44.821
Veränderung der sonstigen kurzfristigen Rückstellungen	(20)	-9.252	11.785
Veränderung der Pensionsrückstellungen	(22)	7.282	-56.565
Veränderung der Pensionsrückstellungen im sonstigen Ergebnis	(27)	-4.089	38.496
Veränderung der latenten Steueransprüche und Steuerschulden	(26)	-4.392	10.524
Veränderung der Vorräte	(11)	-17.742	-92.426
Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte	(10)	20.892	-13.221
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	(18)	-31.469	16.455
Veränderung der Steuererstattungsansprüche		-35.252	-10.601
Zinsaufwendungen abzgl. Zinserträge		1.641	217
Sonstige Veränderung		36.463	27.231
Ertragssteuern	(8)	27.469	70.014
Gezahlte Ertragssteuern	(8)	-63.028	-83.967
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit		80.943	95.502
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte	(13,15)	-74.152	-87.556
Einzahlungen aus dem Abgang von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten	(13,15)	3.563	607
Auszahlungen für den Erwerb von Tochterunternehmen, at-equity-bilanzierten Unternehmen und übrigen Finanzanlagen		-2.898	-2.385
Erhaltene Dividenden von assoziierten Unternehmen	(16)	-	239
Erhaltene Dividenden von übrigen Finanzanlagen		1.870	1.656
Cashflow aus der Investitionstätigkeit		-71.617	-87.439
Gezahlte Dividenden an Aktionäre der Eppendorf SE	(27)	-39.372	-47.553
Gezahlte Dividenden an nicht beherrschende Anteilseigner		-172	-
Auszahlungen aus der Tilgung von langfristigen		-32.982	-24.733
Finanzkrediten
Auszahlungen aus der Tilgung von Leasingverbindlichkeiten		-17.251	-15.142
Auszahlungen für die Aufstockung von Beteiligungen		-1.952	-6.097
Erhaltene Zinsen		3.159	2.500
Gezahlte Zinsen		-4.800	-2.283
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit		-93.370	-93.308
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands		-84.044	-85.245
Wechselkursbedingte Änderung des Finanzmittelbestands		-3.827	3.849
Veränderung des Finanzmittelbestands		-87.871	-81.396
Finanzmittelbestand am 01.01.		263.957	345.353
Finanzmittelbestand am 31.12.		176.086	263.957

¹ Inklusive rückwirkender Anpassungen gemäß IFRS 3. Details können den Erläuterungen zu den Veränderungen des Konsolidierungskreises entnommen werden.

Anhang zum Konzernabschluss

ALLGEMEINE ANGABEN

1 Informationen zum Mutterunternehmen

Die Eppendorf SE mit Sitz in Deutschland, Hamburg, Barkhausenweg 1, hat erstmals 1945 ihre Aktivitäten aufgenommen und wurde 1947 als Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) in das Handelsregister eingetragen. Im Juli 2000 wurde die ehemalige Eppendorf-Netheler-Hinz GmbH durch Formwechsel in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und die Firma in Eppendorf AG geändert. Die Eppendorf AG wurde mit Wirkung ab dem 19. Oktober 2021 in eine Europäische Gesellschaft (Societas Europaea, SE) umgewandelt. Die Handelsregisternummer der Eppendorf SE lautet: HRB 171526.

Die Eppendorf SE entwickelt, produziert und vertreibt gemeinsam mit ihren Tochtergesellschaften (im Folgenden auch gemeinsam "Eppendorf", der "Konzern" oder die "Gesellschaft" genannt) ein breites Sortiment an Produkten und Dienstleistungen sowie integrierten Systemen für Laboranwendungen in den Bereichen Liquid, Cell und Sample Handling, die überwiegend für die Verwendung in akademischen und industriellen Laboren auf der ganzen Welt bestimmt sind.

Die Eppendorf SE unterhält ein stark ausgebautes, weltweites Direktvertriebsnetz mit 31 Marketing-/Vertriebs-/Serviceorganisationen. Darüber hinaus werden Eppendorf Produkte über lokale Händler vertrieben. Die Forschung, Entwicklung und Herstellung von Produkten erfolgt in 13 Kompetenzzentren (Europe 9, Asien 3, USA 1).

Die Markenfamilie der Eppendorf SE wird durch die amerikanische Partnerbrand USA Scientific und die europäische Partnerbrand Starlab ergänzt.

2 Grundsätze der Rechnungslegung

Grundlagen

Der Konzernabschluss der Eppendorf SE wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB) einschließlich der vom International Financial Reporting Interpretations Committee entwickelten Interpretationen (IFRIC) und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Es wurden alle IFRS und IFRIC beachtet, die zum 31. Dezember 2023 von der EU-Kommission übernommen wurden und verpflichtend anzuwenden sind.

Die Erstellung des Konzernabschlusses erfolgt auf Grundlage der fortgeführten Anschaffungskosten. Hiervon ausgenommen sind derivative Finanzinstrumente sowie übrige Finanzanlagen, welche auf Basis der beizulegenden Zeitwerte bewertet werden.

Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Sofern nicht anders vermerkt, werden sämtliche Werte entsprechend kaufmännischer Rundung auf Tausend Euro (T€) auf- oder abgerundet. Aufgrund von Rundungen können sich im vorliegenden Bericht bei Summenbildungen und bei der Berechnung von Prozentangaben geringfügige Abweichungen ergeben.

Der vorliegende Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 wurde mit Beschluss durch den Vorstand am 16. April 2024 aufgestellt. Der Konzernabschluss wurde noch nicht gemäß der §§ 170 ff. AktG gebilligt.

Der Konzern hat seinen Abschluss unter der Annahme erstellt, dass er in der Lage ist, seine Unternehmenstätigkeit fortzuführen.

Konsolidierung

Tochterunternehmen auf welche die Eppendorf SE, Hamburg, direkt oder indirekt Beherrschung ausüben kann, sind in den Konzernabschluss einbezogen. Beherrschung liegt vor, wenn das Mutterunternehmen die Möglichkeiten zur Bestimmung der Finanz- und Geschäftspolitik eines Tochterunternehmens hat, um daraus wirtschaftlichen Nutzen zu ziehen. Im Allgemeinen wird davon ausgegangen, dass der Besitz einer Mehrheit der Stimmrechte zur Beherrschung führt.

Assoziierte Unternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert. Assoziierte Unternehmen sind Unternehmen, bei denen die Eppendorf SE, Hamburg, direkt oder indirekt maßgeblichen Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik ausüben kann. Ein maßgeblicher Einfluss wird grundsätzlich angenommen, wenn Eppendorf einen Anteil zwischen 20 Prozent und 50 Prozent der Stimmrechte hält.

Tochterunternehmen werden ab dem Erwerbszeitpunkt, d.h. jener Zeitpunkt, an welchem der Konzern die Beherrschung erlangt, in den Konzernabschluss einbezogen. Die Konsolidierung endet, sobald die Beherrschung durch das Mutterunternehmen nicht mehr besteht. Eine Veränderung der Beteiligungshöhe an einem Tochterunternehmen ohne Verlust der Beherrschung wird als Eigenkapitaltransaktion bilanziert.

Die zu konsolidierenden Abschlüsse der Eppendorf SE als Muttergesellschaft und der einbezogenen Tochtergesellschaften werden zum selben Stichtag nach konzerneinheitlichen Rechnungslegungsstandards erstellt.

Bei den nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen werden dieselben Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden für die Ermittlung des anteiligen Kapitals zugrunde gelegt.

Unternehmenszusammenschlüsse werden gemäß IFRS 3 unter Anwendung der Erwerbsmethode bilanziert. Die Anschaffungskosten eines Unternehmenserwerbs bemessen sich als Summe der übertragenen Gegenleistung, bewertet mit dem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt, und der Anteile ohne beherrschenden Einfluss am erworbenen Unternehmen. Bei jedem Unternehmenszusammenschluss entscheidet der Konzern, ob er die Anteile ohne beherrschenden Einfluss am erworbenen Unternehmen entweder zum beizulegenden Zeitwert oder zum entsprechenden Anteil des identifizierbaren Nettovermögens des erworbenen Unternehmens bewertet. Im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses angefallene Kosten werden als Aufwand erfasst.

Übernommene Vermögenswerte und Schulden werden mit ihren Zeitwerten angesetzt und bisher nicht bilanzierte immaterielle Vermögenswerte, die nach IFRS bilanzierungsfähig sind, sowie Eventualverbindlichkeiten erstmalig mit ihren Zeitwerten aktiviert beziehungsweise passiviert. Übersteigen die Anschaffungskosten den beizulegenden Zeitwert des identifizierten Nettovermögens, wird dieser aktive Unterschiedsbetrag als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert. Liegt diese Gegenleistung unter dem beizulegenden Zeitwert des Reinvermögens des erworbenen Tochterunternehmens, wird der Unterschiedsbetrag in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Wenn die beizulegenden Zeitwerte zum Erwerbszeitpunkt nur provisorisch bestimmt werden können, wird der Unternehmenszusammenschluss mit diesen vorläufig ermittelten Werten bilanziert. Die Fertigstellung der erstmaligen Bilanzierung erfolgt in Übereinstimmung mit IFRS 3.45 unter Berücksichtigung des Bewertungszeitraumes von zwölf Monaten ab Erwerbszeitpunkt. Innerhalb dieses Bewertungszeitraumes werden alle erforderlichen Anpassungen an den ermittelten beizulegenden Zeitwerten gegen den vorläufig ermittelten Unterschiedsbetrag gebucht.

Zwischenergebnisse, Umsatzerlöse, Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten innerhalb des Konsolidierungskreises werden im Rahmen der Konsolidierung eliminiert. Anteilige Zwischenergebnisse im Verhältnis zu assoziierten Unternehmen werden ebenfalls eliminiert.

Währungsumrechnung

Der Konzernabschluss der Eppendorf SE ist in Euro aufgestellt, welches die funktionale Währung des Mutterunternehmens ist. Die funktionale Währung entspricht der Währung des primären wirtschaftlichen Umfelds in dem ein Unternehmen operiert. Jedes Tochterunternehmen innerhalb des Konzerns legt seine eigene funktionale Währung fest. Die im Abschluss des jeweiligen Unternehmens enthaltenen Posten werden unter Verwendung dieser funktionalen Währung bewertet.

Sämtliche Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen und Verbindlichkeiten in fremden Währungen werden mit dem Kurs am Bilanzstichtag bewertet, unabhängig davon, ob sie kursgesichert sind oder nicht.

Soweit nicht durch Sicherungsgeschäfte neutralisiert, werden Kursgewinne und -verluste erfolgswirksam erfasst und in der Gewinn- und Verlustrechnung in den "Sonstigen betrieblichen Erträgen" oder "Sonstigen betrieblichen Aufwendungen" ausgewiesen.

Die Ergebnisse und Bilanzposten aller Konzernunternehmen, die eine vom Euro abweichende funktionale Währung haben, werden wie folgt in Euro umgerechnet:

- Vermögenswerte und Schulden sowie Firmenwerte werden für jeden Bilanzstichtag mit dem Stichtagskurs umgerechnet.

- Erträge und Aufwendungen werden für jede Gewinn- und Verlustrechnung zum Durchschnittskurs der Periode umgerechnet.

- Alle sich ergebenden Währungsdifferenzen im Eigenkapital werden ergebnisneutral unter dem "Übrigen Gesamtergebnis" erfasst.

Wesentliche Wechselkurse für den Eppendorf-Konzern

Währung Basis 1 €	Stichtagskurs		Durchschnittskurs
	31.12.2023	31.12.2022	2023	2022
CNY	7,8267	7,3582	7,6541	7,0788
GBP	0,8669	0,8869	0,8698	0,8528
JPY	155,7200	140,6600	151,9092	138,0300
CHF	0,9289	0,9847	0,9718	1,0047
USD	1,1039	1,0666	1,0814	1,0530

Umsatzrealisierung

Umsatzerlöse werden unter Abzug von Erlösschmälerungen wie Boni, Skonti oder Rabatten aus Verträgen mit Kunden erfasst, wenn die Verfügungsmacht über die Waren oder Dienstleistungen in einer Höhe an den Kunden übertragen wird. Dies ist im Allgemeinen der Fall, wenn die Lieferung erfolgt ist beziehungsweise die Leistung erbracht wurde, der Verkaufspreis fixiert oder bestimmbar und der Zahlungseingang hinreichend wahrscheinlich ist. Die Lieferung ist erfolgt, wenn die Produkte an den benannten Ort versandt wurden, die Risiken von Überalterung und Verlust auf den Kunden übergegangen sind und der Kunde die Produkte in Übereinstimmung mit dem Kaufvertrag abgenommen hat.

Wesentliche Finanzierungskomponenten sind in den Verträgen mit Kunden nicht enthalten, da in der Regel marktübliche Zahlungsziele vereinbart sind. Für gesetzliche und vertragliche Gewährleistungsverpflichtungen wird gemäß IAS 37 eine Rückstellung gebildet.

Gelegentlich gewährt Eppendorf darüber hinaus Anschlussgarantien. Diese service type warranties werden in der Regel zusammen mit Waren verkauft. Der gemeinsame Verkauf von Gütern in Verbindung mit service type warranties begründet zwei Leistungsverpflichtungen, da die Leistungsverpflichtungen eigenständig abgrenzbar sind. Daher ordnet der Konzern einen Teil des Transaktionspreises den service type warranties zu, wobei es den Einzelveräußerungspreis anhand der Residualwertmethode schätzt. Anschließend werden die so zugewiesenen Umsatzerlöse über den Zeitraum erfasst, in dem die Gewährleistung in Übereinstimmung mit der service type warranty erbracht wird.

Wenn die vertraglich zugesagte Gegenleistung eine variable Komponente enthält, bestimmt Eppendorf die Höhe der Gegenleistung, die ihm im Austausch für die Übertragung der zugesagten Güter auf einen Kunden zusteht. Die variable Gegenleistung wird bei Vertragsbeginn geschätzt und nur dann berücksichtigt, wenn es bei den erfassten kumulierten Erlösen höchstwahrscheinlich nicht zu einer signifikanten Stornierung kommt, sobald die Unsicherheit in Verbindung mit der variablen Gegenleistung nicht mehr besteht. Eppendorf gewährt bestimmten Kunden rückwirkende Mengenrabatte, sobald die im Zeitraum gekaufte Produktmenge einen vertraglich festgelegten Schwellenwert überschreitet. Rabatte werden mit den vom Kunden zu zahlenden Beträgen verrechnet. Zur Schätzung der variablen Gegenleistung für die erwarteten künftigen Rabatte wendet Eppendorf die Methode des wahrscheinlichsten Betrags an.

Eppendorf bietet Installationsdienstleistungen an, die entweder separat oder zusammen mit Waren an einen Kunden verkauft werden. Die Installationsdienstleistungen können in der Regel von anderen Anbietern ausgeführt werden. Signifikante Integrationsleistungen werden im Wesentlichen nicht erbracht.

Verträge über den gebündelten Verkauf von Ausrüstungen und Installationsdienstleistungen bestehen aus zwei Leistungsverpflichtungen. Die vertragliche Zusage, die Ware zu liefern ist in der Regel abgrenzbar von der Zusage, die Installation durchzuführen. Eppendorf teilt den Transaktionspreis in einer Höhe auf die einzelnen Leistungsverpflichtungen auf, die der Gegenleistung entspricht, die der Konzern im Austausch für die Übertragung der zugesagten Dienstleistung auf einen Kunden voraussichtlich erhalten wird.

Eppendorf erfasst Erträge aus Installationsdienstleistungen über einen Zeitraum und bestimmt den Dienstleistungsfortschritt nach der Input-Methode, da dem Kunden der Nutzen aus der Leistung des Konzerns zufließt und er die Leistung gleichzeitig nutzt, während diese erbracht wird.

Produktbezogene Aufwendungen

Fracht- und Versandkosten werden unter den Umsatzkosten ausgewiesen.

Die produktbezogenen Aufwendungen enthalten auch Zuführungen zu den Rückstellungen für Garantieverpflichtungen.

Forschungskosten und nicht aktivierungsfähige Entwicklungsausgaben werden als Aufwand in der Periode erfasst, in der sie anfallen.

Öffentliche Zuschüsse

Öffentliche Zuschüsse werden erfolgswirksam erfasst, sobald eine hinreichende Sicherheit besteht, dass die Zahlungen geleistet werden und alle diesbezüglichen Bedingungen erfüllt sind. Zuschüsse, die sich auf Aufwendungen beziehen, werden entsprechend dem geförderten Aufwand periodengerecht realisiert. Zuschüsse für Gegenstände des Anlagevermögens werden als Minderung der Anschaffungskosten erfasst und über verminderte Abschreibungen über die Nutzungsdauer des Vermögenswertes realisiert.

Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

Immaterielle Vermögenswerte, die nicht im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworben werden, werden bei der erstmaligen Erfassung zu Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten angesetzt. Die Anschaffungskosten von im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworbenen immateriellen Vermögenswerten entsprechen ihrem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt. Immaterielle Vermögenswerte aus Unternehmenszusammenschlüssen betreffen insbesondere Kundenbeziehungen, Technologien und Marken. Die immateriellen Vermögenswerte werden in den Folgeperioden mit ihren Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und, falls vorhanden, kumulierter Wertminderungsaufwendungen angesetzt.

Entwicklungskosten eines einzelnen Projekts werden nur dann als immaterieller Vermögenswert aktiviert, wenn der Eppendorf-Konzern die technische Realisierbarkeit der Fertigstellung des immateriellen Vermögenswerts und einen künftigen wirtschaftlichen Nutzen erwartet, sowie die zuzurechnenden Ausgaben verlässlich ermittelt werden können. Die Entwicklungsprojekte im Eppendorf Konzern werden regelmäßig auf ihre Aktivierungsfähigkeit hin überprüft. Wie im Vorjahr enthält die Bilanz zum Stichtag keine aktivierten Entwicklungskosten.

Immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden über die wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben und auf eine mögliche Wertminderung überprüft, sofern Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass der immaterielle Vermögenswert wertgemindert sein könnte. Die Abschreibungsdauer und die Abschreibungsmethode werden bei immateriellen Vermögenswerten mit einer begrenzten Nutzungsdauer mindestens zum Ende jeder Berichtsperiode überprüft. Die aufgrund von Änderungen der erwarteten Nutzungsdauer oder des erwarteten Verbrauchs des zukünftigen wirtschaftlichen Nutzens des Vermögenswerts erforderlichen Änderungen der Abschreibungsmethode oder der Abschreibungsdauer werden als Änderungen von Schätzungen behandelt. Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer, die nicht im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworben wurden, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter der Aufwandskategorie erfasst, die der Funktion des immateriellen Vermögenswerts im Unternehmen entspricht. Die Abschreibung von immateriellen Vermögenswerten, die im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworben wurden, erfolgt über die zum Zeitpunkt des Erwerbs erwartete wirtschaftliche Nutzungsdauer und wird in der Zeile "Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte aus Unternehmenskäufen" ausgewiesen.

Bei immateriellen Vermögenswerten mit unbestimmter Nutzungsdauer wird mindestens einmal jährlich für den einzelnen Vermögenswert oder auf der Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheit ein Werthaltigkeitstest durchgeführt. Diese immateriellen Vermögenswerte werden nicht planmäßig abgeschrieben. Die Nutzungsdauer eines immateriellen Vermögenswerts mit unbestimmter Nutzungsdauer wird einmal jährlich dahingehend überprüft, ob die Einschätzung einer unbestimmten Nutzungsdauer weiterhin gerechtfertigt ist. Ist dies nicht der Fall, wird die Änderung der Einschätzung von der unbestimmten zur begrenzten Nutzungsdauer prospektiv vorgenommen.

Gewinne und Verluste aus der Ausbuchung immaterieller Vermögenswerte werden als Differenz zwischen dem Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert des Vermögenswerts ermittelt und in der Periode, in der der Vermögenswert ausgebucht wird, erfolgswirksam erfasst.

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten abzüglich kumulierter planmäßiger Abschreibungen und/oder kumulierter Wertminderungen angesetzt. Dabei werden die Abschreibungen nach der linearen Methode über die voraussichtliche Nutzungsdauer der Vermögenswerte berechnet. Mietereinbauten werden über den kürzeren Zeitraum von der Laufzeit des Mietvertrags und der geschätzten gewöhnlichen Nutzungsdauer linear abgeschrieben.

Die Anschaffungs- und Herstellungskosten beinhalten die Kosten für den Ersatz eines Teils einer Sachanlage sowie die Fremdkapitalkosten für langfristige Bauprojekte, sofern die Ansatzkriterien erfüllt sind. Wenn wesentliche Teile von Sachanlagen in regelmäßigen Abständen ausgetauscht werden müssen, erfasst der Konzern solche Teile als gesonderte Vermögenswerte mit spezifischer Nutzungsdauer beziehungsweise entsprechender Abschreibung. Alle Wartungs- und Instandhaltungskosten werden sofort erfolgswirksam erfasst. Der Barwert der erwarteten Kosten für die Entsorgung des Vermögenswerts nach dessen Nutzung ist in den Anschaffungs beziehungsweise Herstellungskosten des entsprechenden Vermögenswerts enthalten, wenn die Ansatzkriterien für eine Rückstellung erfüllt sind.

Nutzungsdauern für Sachanlagen:

Grundstücke und Bauten	30 Jahre (Gebäude)
Technische Anlagen und Maschinen	5 bis 10 Jahre
Betriebs- und Geschäftsausstattung	3 bis 10 Jahre

Sachanlagen werden entweder bei Abgang ausgebucht oder dann, wenn aus der weiteren Nutzung oder Veräußerung des angesetzten Vermögenswerts kein wirtschaftlicher Nutzen mehr erwartet wird. Entstehen aus der Ausbuchung des Vermögenswerts Gewinne oder Verluste werden diese als Differenz zwischen dem Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert des Vermögenswerts ermittelt und in der Periode erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, in der der Vermögenswert ausgebucht wird.

Eppendorf schließt als Leasingnehmer Verträge über die Nutzung von Sachanlagen, hauptsächlich Immobilien und Fahrzeuge, ab. Die ausgewiesenen Nutzungsrechte werden zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und gegebenenfalls erforderlicher Wertminderungen sowie unter Berücksichtigung eventuell vorgenommener Neubewertung der Leasingverbindlichkeit bewertetet. Mehrere Leasingverträge enthalten Verlängerungs- und Kündigungsoptionen, die bei hinreichend sicherer Anwendung in die Kalkulation der Laufzeit einbezogen werden.

Die Anschaffungskosten des Nutzungsrechtes ermitteln sich als Barwert der vertraglich vereinbarten zu leistenden Leasingzahlungen zuzüglich der Vertragsabschlusskosten und abzüglich sämtlicher erhaltener Leasinganreize. Sofern aus der Nutzung des dem Leasingverhältnis zugrundeliegenden Vermögenswertes eine entsprechende Verpflichtung zum Rückbau entsteht, sind dies Kosten Bestandteil der Anschaffungskosten.

Leasingverträge mit einer Gesamtlaufzeit von maximal 12 Monaten oder einem geringen Wert werden nicht als Nutzungsrecht aktiviert, sondern weiterhin als operativer Aufwand linear über die Vertragslaufzeit erfasst. Als geringwertige Leasinggegenstände werden Vermögenswerte definiert, deren einzelne Anschaffungskosten zum Neuwert 5 T€ nicht überschreiten.

Wertminderung von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen

Der Konzern überprüft mindestens einmal jährlich, ob der Geschäfts- oder Firmenwert wertgemindert ist. Dies erfordert eine Schätzung der Nutzungswerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, welcher der Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet ist. Zur Schätzung des Nutzungswerts muss die Unternehmensleitung die voraussichtlichen künftigen Cashflows der zahlungsmittelgenerierenden Einheit schätzen und darüber hinaus einen angemessenen Abzinsungszinssatz wählen, um den Barwert dieser Cashflows zu ermitteln.

Für alle übrigen immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen wird die Werthaltigkeit mindestens einmal jährlich oder immer dann überprüft, wenn Anzeichen bestehen, dass eine Wertminderung eingetreten sein könnte. In diesem Fall wird der erzielbare Betrag des Vermögenswertes seinem Buchwert gegenübergestellt. Der erzielbare Betrag ist der höhere aus dem beizulegenden Zeitwert des Vermögenswertes abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert, den geschätzten diskontierten zukünftigen Cashflows.

Der erzielbare Betrag wird für jeden einzelnen Vermögenswert bestimmt, es sei denn, ein Vermögenswert erzielt Zahlungsmittelzuflüsse die nicht weitestgehend unabhängig von denen anderer Vermögenswerte oder anderer Gruppen von Vermögenswerten (zahlungsmittelgenerierende Einheit) sind.

Wenn der Grund für eine in Vorjahren erfasste Wertminderung entfallen ist, erfolgt eine Zuschreibung auf die fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten.

Finanzinstrumente

Gemäß IFRS 9 werden Finanzinstrumente definiert als Verträge, die gleichzeitig bei dem einen Unternehmen zu finanziellen Vermögenswerten und bei dem anderen Unternehmen zu finanziellen Schulden oder Eigenkapitalinstrumenten führen.

Abhängig vom Geschäftsmodell und von der Ausgestaltung vertraglicher Zahlungsströme werden finanzielle Vermögenswerte in die Kategorien zu fortgeführten Anschaffungskosten, erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert oder erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert klassifiziert.

Die in der Bilanz ausgewiesenen, originären Finanzinstrumente im Sinne von IFRS 9 umfassen bestimmte Finanzanlagen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Beteiligungen, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie bestimmte, auf vertraglichen Vereinbarungen beruhende, sonstige Vermögenswerte und Verbindlichkeiten.

Originäre Finanzinstrumente werden in der Konzernbilanz angesetzt, wenn die Konzernunternehmen Vertragspartei hinsichtlich der vertraglichen Regelungen des Finanzinstruments werden. Übliche Käufe oder Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten werden zum Erfüllungstag bilanziert, d. h. zu dem Tag, an dem der Vermögenswert an oder durch Eppendorf geliefert wird. Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn das Unternehmen die Verfügungsmacht über die vertraglichen Rechte verliert, aus denen der finanzielle Vermögenswert besteht. Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn die im Vertrag genannten Verpflichtungen beglichen, aufgehoben oder ausgelaufen sind.

Eppendorf macht vom Wahlrecht, Eigenkapitalinstrumente erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten, gebrauch. Diese Kategorie enthält Eigenkapitalinstrumente, die nicht zu Handelszwecken gehalten werden.

Alle Finanzinstrumente, für die der beizulegende Zeitwert im Abschluss ausgewiesen wird, sind in den folgenden Hierarchiestufen gemäß IFRS 13 eingeordnet:

- Stufe 1: beizulegende Zeitwerte, die mit Hilfe von in aktiven Märkten notierten Preisen bestimmt werden.

- Stufe 2: beizulegende Zeitwerte, die mit Hilfe von Bewertungsmethoden bestimmt werden, bei denen die Inputfaktoren, die für den beizulegenden Zeitwert bedeutend sind, auf direkt oder indirekt beobachtbaren Marktdaten basieren.

- Stufe 3: beizulegende Zeitwerte, die mit Hilfe von Bewertungsmethoden bestimmt werden, bei denen die Inputfaktoren, die für den beizulegenden Zeitwert bedeutend sind, nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren

Eppendorf ermittelt den Marktwert des zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumentes anhand der Discounted-Cashflow-Methode.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden angesetzt, wenn Eppendorf das Recht auf den Erhalt einer unbedingten Gegenleistung hat (d. h. es ist nur der Zeitablauf erforderlich, bevor die Zahlung des Gegenwerts fällig wird). Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die üblicherweise eine Laufzeit von 30 bis 90 Tagen haben, sind zum Nominalwert, vermindert um angemessene Wertberichtigungen, angesetzt. Forderungen in fremder Währung werden mit dem Referenzkurs der Europäischen Zentralbank am Bilanzstichtag bewertet.

Ein vertraglicher Vermögenswert liegt vor, wenn der Konzern einen Rechtsanspruch auf eine Gegenleistung für von ihm an einen Kunden übertragene Güter oder Dienstleistungen hat und dieser Anspruch nicht allein an den Zeitablauf geknüpft ist.

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente bestehen in Form von Guthaben bei Kreditinstituten, Kassenbeständen, Schecks und kurzfristigen Finanzinvestitionen, die unmittelbar in einen Zahlungsmittelbetrag umgewandelt werden können.

Die Bewertung erfolgt entsprechend dem Nennwert. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in fremder Währung werden mit dem Referenzkurs der Europäischen Zentralbank am Bilanzstichtag bewertet.

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

Sonstige finanzielle Vermögenswerte werden der Kategorie "zu fortgeführten Anschaffungskosten" zugeordnet und nach der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten, das heißt zum Nennbetrag abzüglich Wertberichtigungen für erwartet Kreditverluste bilanziert.

Verbindlichkeiten

Kurzfristige Verbindlichkeiten werden mit ihrem Rückzahlungs- oder Erfüllungsbetrag angesetzt. Verpflichtungen aus ausstehenden Rechnungen für Güter und Leistungen, die im gewöhnlichen Geschäftsverkehr erworben wurden, werden als "Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen" in der Bilanz ausgewiesen. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden bei ihrem erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode.

Leasingverbindlichkeiten werden zu Beginn des Leasingverhältnisses in Höhe des Barwertes der noch nicht geleisteten Leasingzahlungen unter Verwendung des Grenzfremdkapitalzinssatzes angesetzt und anschließend unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Derivative Finanzinstrumente

Eppendorf schließt Fremdwährungsderivate ausschließlich für Sicherungszwecke gemäß einer intern aufgestellten Richtlinie ab. Grundlage für die Entscheidung über das abzusichernde Volumen sind die Geschäftsprognosen der Gesellschaft. Der Konzern dokumentiert bei Abschluss der Transaktion die Sicherungsbeziehungen zwischen Sicherungsinstrument und Grundgeschäft, das Ziel seines Risikomanagements sowie die zugrundeliegende Strategie beim Abschluss von Sicherungsgeschäften. Darüber hinaus findet zu Beginn der Sicherungsbeziehung und fortlaufend in der Folge eine Dokumentation der Einschätzung statt, ob die in der Sicherungsbeziehung eingesetzten Derivate die Änderungen des beizulegenden Zeitwerts oder der Cashflows der Grundgeschäfte effektiv kompensieren.

Derivative Finanzinstrumente werden im Rahmen der Zugangsbewertung mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet, der ihnen am Tag des Vertragsabschlusses beizumessen ist. Die Folgebewertung erfolgt ebenfalls zum am jeweiligen Bilanzstichtag geltenden beizulegenden Zeitwert. Die Methode zur Erfassung von Gewinnen und Verlusten ist davon abhängig, ob das derivative Finanzinstrument als Sicherungsinstrument designiert wurde und, falls ja, von der Art des abgesicherten Postens. Der Konzern designiert bestimmte derivative Finanzinstrumente entweder als

- Sicherung des beizulegenden Zeitwerts eines bilanzierten Vermögenswerts, einer Verbindlichkeit oder einer bilanzunwirksamen festen Verpflichtung (Fair Value Hedge),

- Sicherung gegen bestimmte Risiken schwankender Zahlungsströme (Cashflow Hedge), die mit einem bilanzierten Vermögenswert oder einer bilanzierten Verbindlichkeit oder einer erwarteten und mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretenden künftigen Transaktion verbunden sind ode

- Sicherung einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb (Net Investment Hedge).

Der volle beizulegende Zeitwert der als Sicherungsinstrumente designierten derivativen Finanzinstrumente wird als langfristiger Vermögenswert beziehungsweise langfristige Verbindlichkeit ausgewiesen, sofern die Restlaufzeit des gesicherten Grundgeschäfts zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag übersteigt und als kurzfristiger Vermögenswert beziehungsweise Verbindlichkeit, sofern die Restlaufzeit kürzer ist.

Gewinne und Verluste aus Änderungen des beizulegenden Zeitwertes des Derivates werden, je nachdem ob es sich um einen Fair Value Hedge (im Ergebnis) oder einen Cashflow Hedge (erfolgsneutral im Eigenkapital) berücksichtigt.

Vorräte

Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert bewertet.

Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte, im normalen Geschäftsgang erzielbare Verkaufserlös abzüglich geschätzter Fertigstellungs- und Vertriebskosten.

Die Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten setzen sich wie folgt zusammen:

- Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und Handelswaren: Anschaffungskosten unter Anwendung der Methode des gewogenen Durchschnitts.

- Unfertige Erzeugnisse und Fertigerzeugnisse: In die Herstellungskosten werden neben den direkt zurechenbaren Kosten auch Fertigungs- und Materialgemeinkosten sowie Abschreibungen einbezogen. Dabei werden fixe Gemeinkosten auf Grundlage der Normalauslastung der Produktionsanlagen berücksichtigt.

Verwertungsrisiken die sich aus der Lagerdauer ergeben, werden auf Basis historischer Verbräuche durch Abwertungen der Bestände berücksichtigt. Sofern die Gründe für die Abwertungen nicht länger bestehen, wird eine Wertaufholung vorgenommen.

Laufende und latente Steuern

Der Steueraufwand der Periode setzt sich aus latenten und laufenden Steuern zusammen. Steuern werden grundsätzlich in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Eine Ausnahme bilden Steuern, die sich auf erfolgsneutral erfasste Posten beziehen. In diesem Fall werden sie ebenfalls erfolgsneutral verbucht. Sie werden dabei entsprechend dem ihnen zugrunde liegenden Geschäftsvorfall entweder im sonstigen Ergebnis oder direkt im Eigenkapital erfasst.

Der laufende Steueraufwand wird unter Anwendung der am Bilanzstichtag geltenden Steuervorschriften der Länder berechnet, in denen die Gesellschaft und ihre Tochtergesellschaften tätig sind und zu versteuerndes Einkommen erwirtschaften. Das Management überprüft regelmäßig Steuerdeklarationen, vor allem in Bezug auf auslegungsfähige Sachverhalte. Soweit dies angemessen ist, werden Rückstellungen gebildet, die auf den Beträgen basieren, die an die Finanzverwaltung erwartungsgemäß abzuführen sind.

Latente Steuern werden für alle temporären Differenzen zwischen der Steuerbasis der Vermögenswerte/Verbindlichkeiten und ihren Buchwerten im IFRS-Abschluss angesetzt (Verbindlichkeitsmethode). Eine Ausnahme bilden Transaktionen, die keinen Unternehmenszusammenschluss darstellen. Hier unterbleibt die Steuerabgrenzung, wenn eine latente Steuer aus dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswertes oder einer Verbindlichkeit entsteht, die zum Zeitpunkt der Transaktion weder einen Effekt auf den bilanziellen noch auf den steuerlichen Gewinn oder Verlust haben. Dies gilt sowohl für die Steuerabgrenzung zum Zeitpunkt des Erstansatzes als auch danach.

Latente Steuerforderungen werden nur in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass ein zu versteuernder Gewinn verfügbar sein wird, gegen den die temporäre Differenz verwendet werden kann.

Latente Steuerverbindlichkeiten, die durch zu versteuernde temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen entstehen, werden angesetzt. Dies gilt nicht, wenn der Zeitpunkt der Umkehrung der temporären Differenzen vom Konzern bestimmt werden kann und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit aufgrund dieses Einflusses nicht umkehren werden.

Latente Steueransprüche und -schulden werden anhand der Steuersätze bemessen, die in der Periode, in der ein Vermögenswert realisiert wird oder eine Schuld erfüllt wird, voraussichtlich Gültigkeit erlangen werden. Dabei werden die Steuersätze und Steuergesetze zugrunde gelegt, die zum Abschlussstichtag gelten.

Latente Steuern, die sich auf erfolgsneutral erfasste Posten beziehen, werden erfolgsneutral verbucht. Latente Steuern werden dabei entsprechend des ihnen zugrundeliegenden Geschäftsvorfalls entweder im sonstigen Ergebnis oder direkt im Eigenkapital erfasst.

Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden werden saldiert, wenn der Konzern einen Anspruch zur Aufrechnung der tatsächlichen Steuererstattungsansprüche gegen tatsächliche Steuerschulden hat und diese sich auf Ertragsteuern des gleichen Steuersubjekts beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden.

Im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworbene latente Steuervorteile, die die Kriterien für einen gesonderten Ansatz zum Zeitpunkt des Erwerbs nicht erfüllen, werden in Folgeperioden angesetzt. Voraussetzung ist, dass sich dies aus neuen Informationen über Fakten und Umstände ergibt, die zum Erwerbszeitpunkt bestanden. Die Anpassung wird entweder als Minderung des Geschäfts- oder Firmenwertes behandelt, sofern diese während des Bewertungszeitraums entsteht, oder im Ergebnis.

Die sonstigen Steuern sind, sofern eine Zuordnung sinnvoll ist, den betrieblichen Funktionsbereichen in der Gewinn- und Verlustrechnung zugerechnet.

Rückstellungen

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden auf der Grundlage versicherungsmathematischer Berechnungen gemäß IAS 19 nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren für Leistungszusagen auf Altersversorgung bewertet.

Der Konzern hat sowohl leistungsorientierte als auch beitragsorientierte Pensionspläne. Ein betragsorientierter Plan ist ein Pensionsplan, bei dem der Konzern fixe Beiträge an eine nicht zum Konzern gehörende Gesellschaft (Fonds) entrichtet. Die Beiträge werden bei Fälligkeit im Personalaufwand erfasst. Der Konzern hat keine rechtliche oder faktische Verpflichtung, zusätzliche Beiträge zu leisten, wenn der Fonds nicht genügend Vermögenswerte hält, um die Pensionsansprüche aller Beschäftigten aus den laufenden und vorherigen Geschäftsjahren zu begleichen. Leistungsorientierte Pläne schreiben in der Regel einen Betrag an Pensionsleistungen fest, den die Beschäftigten bei Renteneintritt erhalten werden.

Die Erfassung der versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste erfolgt in voller Höhe im sonstigen Ergebnis, in der Berichtsperiode, in der sie anfallen. Neubewertungen der Nettoschuld dürfen in den Folgeperioden nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden.

Nachzuberechnender Dienstzeitaufwand wird sofort erfolgswirksam erfasst. Somit erfolgt die Erfassung in der Periode, in der die zugrundeliegende Planänderung stattfindet.

Die in der Bilanz angesetzte Rückstellung für leistungsorientierte Pläne entspricht dem Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung (defined benefit obligation, DBO) am Bilanzstichtag, abzüglich des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens. Die DBO wird jährlich von einem unabhängigen versicherungsmathematischen Sachverständigen unter Anwendung der Anwartschaftsbarwertmethode ermittelt. Der Barwert der DBO wird berechnet, indem die erwarteten zukünftigen Mittelabflüsse mit dem Zinssatz von Industrieanleihen höchster Bonität abgezinst werden. Die Industrieanleihen lauten auf die Währung der Auszahlungsbeträge und weisen den Pensionsverpflichtungen entsprechende Laufzeiten auf. Sollte in einem Land kein hinreichend entwickelter Markt für solche Anleihen existieren, werden Regierungsanleihen herangezogen. Die Nettozinsen auf die Nettoschuld werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die für die Ermittlung der Pensionsrückstellungen herangezogenen Annahmen sind in Anhangangabe 22 dargestellt.

Die übrigen Rückstellungen werden gemäß IAS 37 gebildet, wenn der Konzern

- eine gegenwärtige, gesetzliche oder faktische, Verpflichtung aufgrund eines vergangenen Ereignisses hat,

- der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung der Verpflichtung wahrscheinlich ist und

- eine verlässliche Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist.

Rückstellungen für Kosten in Verbindung mit Gewährleistungen werden im Zeitpunkt des Verkaufs der zugrundeliegenden Produkte oder der Erbringung der Dienstleistung gebildet. Die erstmalige Erfassung erfolgt auf Grundlage von Erfahrungswerten aus der Vergangenheit. Die ursprüngliche Schätzung der Kosten in Verbindung mit Gewährleistungen wird jährlich überprüft.

Es werden Rückstellungen für laufende oder wahrscheinliche Rechtsstreitigkeiten gebildet, wenn diese angemessen abgeschätzt werden können. Diese Rückstellungen decken alle geschätzten Gebühren und Rechtskosten sowie eventuelle Vergleichskosten ab.

Der Konzern stellt elektronische Geräte her, die in den Anwendungsbereich der EU-Richtlinie über Elektro- und Elektronik-Altgeräte fallen. Verpflichtungen im Zusammenhang mit der Entsorgung von Elektro- und Elektronik-Altgeräten werden unter den sonstigen Rückstellungen ausgewiesen. Die Kosten werden als Umsatzkosten in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die Rückstellung wird aufgelöst, wenn die Entsorgungsverpflichtung erlischt, erfüllt oder übertragen wird.

Rückstellungen werden zum Barwert der erwarteten Ausgaben bewertet, wobei ein Vorsteuerzinssatz, der die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich des Zinseffekts sowie die für die Verpflichtung spezifischen Risiken berücksichtigt, zugrunde gelegt wird.

Die Steuerrückstellungen enthalten Verpflichtungen aus laufenden Ertragsteuern. Latente Steuern werden in gesonderten Posten der Bilanz ausgewiesen.

Wesentliche Ermessensentscheidungen und Schätzungen

Die Aufstellung des Eppendorf-Konzernabschlusses erfordert, dass das Management Beurteilungen, Schätzungen und Annahmen vornimmt, die sich auf die ausgewiesenen Beträge von Umsatzerlösen, Aufwendungen, Vermögenswerten und Verbindlichkeiten sowie die dazugehörigen Angaben und den Ausweis von Eventualverbindlichkeiten auswirken.

Schätzungen und Annahmen sind insbesondere erforderlich für die konzerneinheitliche Festlegung von wirtschaftliches Nutzungsdauern für Sachanlagen, Wertberichtigungen auf Forderungen und Vorräte, Beurteilung der Werthaltigkeit von Vermögenswerten sowie die Bilanzierung und Bewertung von Rückstellungen, unter anderem Leistungsorientierte Pläne (Pensionen), Garantieverpflichtungen oder Rechtstreitigkeiten.

Unsicherheiten bezüglich dieser Annahmen und Schätzungen können zu Ergebnissen führen, die eine wesentliche Anpassung des Buchwerts von Vermögenswerten oder Schulden erfordern, die in zukünftigen Zeiträumen betroffen sind.

Zum Zeitpunkt der Erstellung des Konzernabschlusses waren die zugrunde gelegten Annahmen und Schätzungen frei von bedeutenden Risiken. Ebenfalls sind keine wesentlichen klimabedingten Risiken für die Geschäftstätigkeit des Konzerns erkennbar. Die zugrunde liegenden Annahmen und Schätzungen berücksichtigen soweit erforderlich potenzielle Auswirkungen des Klimawandels, wie beispielsweise Schäden an unserer Infrastruktur und/oder Betriebsunterbrechungen.

Veröffentlichte, von der EU übernommene und im Geschäftsjahr 2023 erstmals angewendete IFRS

Die angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen grundsätzlich den im Vorjahr angewandten Methoden. Folgende Änderungen an bestehenden Verlautbarungen sind beginnend ab dem 1. Januar 2023 anzuwenden:

(1) Änderungen an IAS 1 und IFRS Practice Statement 2: Offenlegung von Rechnungslegungsmethoden

Die Änderungen an IAS 1 sehen vor, dass Unternehmen ihre "wesentlichen" Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden anstelle der bislang erforderlichen "bedeutenden" Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angeben müssen. Damit sollen in Zukunft unternehmensspezifische anstelle standardisierter Ausführungen im Vordergrund stehen. Es wird klargestellt, dass lediglich die "wesentlichen" Rechnungslegungsmethoden im Anhang dargestellt werden (bislang "bedeutenden"). Gleichzeitig wurde das IFRS PS 2 um Leitlinien und Beispiele ergänzt, die eine Anwendung des sog. "Vier-Schritte-Modells" zur Beurteilung der Wesentlichkeit erklären und veranschaulichen sollen. Angabepflichten zu den Rechnungslegungsmethoden aus anderen Standards bleiben bestehen.

Die Änderungen haben sich weder auf die im Konzernanhang bereits ausgewiesenen Grundsätze der Rechnungslegung noch auf die Bewertung, den Ausweis oder die Darstellung von Posten im Konzernabschluss ausgewirkt.

(2) Änderungen an IAS 8: Definition von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen

Die Änderungen konzentrieren sich auf rechnungslegungsbezogene Schätzungen. Unternehmen tun sich bisweilen schwer, zwischen Änderungen in den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und Änderungen von Schätzungen zu unterscheiden. Mit der Änderung sollen Unternehmen Änderungen von Rechnungslegungsmethoden besser von Schätzungsänderungen abgrenzen können. Nach der neuen Definition sind rechnungslegungsbezogene Schätzungen "monetäre Beträge im Abschluss, die mit Bewertungsunsicherheiten behaftet sind".

Die Änderung hat keine Auswirkung auf den Konzernabschluss.

(3) Änderungen an IAS 12: Latente Steuern im Zusammenhang mit Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, die aus einer einzigen Transaktion stammen

Aufgrund der Änderung an IAS 12 gilt die sog. "initial recognition exemption" nicht mehr für Transaktionen, in denen beim erstmaligen Ansatz sowohl abziehbare als auch steuerbare temporäre Differenzen in gleicher Höhe entstehen, auch wenn die sonstigen bisher schon gültigen Voraussetzungen erfüllt sind. Die Änderungen führen dazu, dass latente Steuern z.B. auf beim Leasingnehmer bilanzierte Leasingverhältnisse und auf Entsorgungs- bzw. Wiederherstellungsverpflichtungen anzusetzen sind.

Die Änderung hat keine Auswirkung auf den Konzernabschluss.

(4) Änderungen an IAS 12: Internationale Steuerreform - Säule 2 Modellregeln

Die Änderungen sehen eine vorübergehende Ausnahme von der Bilanzierung latenter Steuern vor, die sich aus den Gesetzen zur Umsetzung der Pillar Two-Modellregelungen ergeben und führen zusätzliche Offenlegungspflichten ein. Die Änderungen in Bezug auf latente Steuern müssen (vorbehaltlich eines lokalen Übernahmeverfahrens) sofort angewendet werden - und zwar rückwirkend in Übereinstimmung mit IAS 8. Unternehmen müssen außerdem die Tatsache angeben, dass sie von der Ausnahme Gebrauch gemacht haben. Bekannte oder verlässlich einschätzbare, qualitative und quantitative Informationen zu den Auswirkungen der Pillar Two-Regelungen sind für jährliche Berichtszeiträume, die am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnen, erstmals verpflichtend anzugeben.

Der Eppendorf Konzern fällt in den Anwendungsbereich der OECD-Modellregelungen von Pillar Two (Globale Mindestbesteuerung). Es wird von der Ausnahmeregelung von der Bilanzierung latenter Steuern im Zusammenhang mit Pillar Two-Ertragsteuern Gebrauch gemacht, die Gegenstand der im Mai 2023 veröffentlichten Änderungen an IAS 12 war.

Der Eppendorf Konzern arbeitet derzeit an einer Einschätzung der Auswirkungen von Pillar Two nach Inkrafttreten der Gesetzgebung. Im Zusammenhang mit der Umsetzung der Pillar Two-Gesetzgebung hat der Eppendorf Konzern auch die Möglichkeit der Anwendung der Safe-Harbour-Regelungen auf Basis des länderbezogenen Berichts (Country-by-Country-Report) geprüft, die unter anderem eine vereinfachte Berechnung des Effektivsteuersatzes vorsehen. Die Analyse basiert hierfür auf entsprechend angereicherten Daten des länderbezogenen Berichts des Jahres 2022.

Die Analyse ergibt für den Berichtszeitraum für lediglich drei Jurisdiktionen einen vereinfacht berechneten durchschnittlichen Effektivsteuersatz von unter 15 Prozent. Diese Jurisdiktionen bestehen den sogenannten "Effektivsteuersatz-Test" der Safe-Harbour-Regelungen somit nicht. Ebenfalls bestehen die genannten Jurisdiktionen den sogenannten "Routinegewinn-Test" und "Wesentlichkeitsgrenze-Test" nicht. Es können in der Folge die zeitlich befristeten Erleichterungen der Safe-Harbour-Regelungen nicht in Anspruch genommen werden. Obwohl die vereinfacht berechneten durchschnittlichen Effektivsteuersätze 15 Prozent unterschreiten, muss der Eppendorf Konzern in Bezug auf diese Jurisdiktionen möglicherweise dennoch keine Pillar Two-Ertragsteuern zahlen. Dies ist auf spezielle, in der Pillar Two-Gesetzgebung vorgesehene Anpassungen zurückzuführen, die zur Folge haben, dass sich Abweichungen von den gemäß IAS 12.86 berechneten Effektivsteuersätzen ergeben können.

Aufgrund der Komplexität der gesetzlichen Regelungen und deren Anwendung auf sämtliche Konzernstandorte sind die quantitativen Auswirkungen der beschlossenen oder in Kraft getretenen Gesetzgebung noch nicht zuverlässig abschätzbar.

(5) Änderung an IFRS 17: Versicherungsverträge

Der International Accounting Standards Board (IASB) hat 'Änderungen an IFRS 17' herausgegeben, um Bedenken und Umsetzungsherausforderungen zu adressieren, die in Bezug auf IFRS 17 'Versicherungsverträge' identifiziert wurden, nachdem der Standard 2017 herausgegeben wurde. Die Änderungen treten für Berichtsperioden in Kraft, die am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnen, wobei eine frühere Anwendung zulässig ist.

Die Änderung hat keine Auswirkung auf den Konzernabschluss.

(6) Änderungen an IFRS 17: Erstmalige Anwendung von IFRS 17 und IFRS 9 Vergleichsinformationen

Die Änderung soll es Unternehmen ermöglichen, die Entscheidungsnützlichkeit der bei der erstmaligen Anwendung von IFRS 17 und IFRS 9 dargestellten Vergleichsinformationen zu verbessern. Diese beinhaltet einen sogenannten optionalen Überlagerungsansatz, durch dessen Anwendung die Klassifizierung finanzieller Vermögenswerte der erwarteten Klassifizierung nach IFRS 9 Finanzinstrumente entsprechen soll, obwohl zum Übergangszeitpunkt auf IFRS 17 für diese finanziellen Vermögenswerte noch IAS 39 Finanzinstrumente: Klassifizierung und Bewertung angewendet wird. Ohne die Änderung könnten Inkongruenzen zur Bilanzierung von Versicherungsverträgen nach IFRS 17 entstehen.

Die Änderung hat keine Auswirkung auf den Konzernabschluss.

Veröffentlichte, von der EU übernommene und noch nicht angewendete IFRS

(1) Änderungen an IFRS 16: Leasingverbindlichkeit in einer Sale- and Leaseback-Transaktion (Anwendung ab 01.01.2024)

Die Änderung besagt, dass bei der Bewertung der Leasingverbindlichkeit aus einer Sale-and-Leaseback-Transaktion keine Gewinne oder Verluste realisiert werden sollen, die zum zurückbehaltenen Nutzungsrecht am Vermögenswert gehören. Die Erstbewertungsvorschriften gemäß IFRS 16.100(a) für den Ansatz des Nutzungsrechts am Vermögenswert und des Gewinns oder Verlusts aus der Sale-and-Leaseback-Transaktion sind zu beachten. Anschließend hat der Verkäufer-Leasingnehmer das Nutzungsrecht aus dem Leaseback gemäß IFRS 16.29-35 und die Leasingverbindlichkeit aus dem Leaseback gemäß IFRS 16.36-46 zu bewerten. Ein Verkäufer-Leasingnehmer hat die Leasingzahlungen aus einem Leaseback ggf. abweichend von der Definition in IFRS 16.Appendix A zu bestimmen und muss gemäß IAS 8 eine geeignete Bilanzierungsmethode entwickeln und anwenden.

(2) Änderungen an IAS 1: Klassifizierung von Verbindlichkeiten als kurzfristig oder langfristig - einschließlich Verschiebung des Inkrafttretens und langfristiger Verbindlichkeiten mit Kreditklauseln (Anwendung ab 01.01.2024)

Die Änderungen zielen darauf ab, dass eine Verbindlichkeit als langfristig eingestuft wird, wenn das Unternehmen am Bilanzstichtag das Recht hat, die Erfüllung um mindestens 12 Monate zu verschieben. Darüber hinaus wird die Klassifizierung als kurz- oder langfristig ausschließlich durch solche Kreditklauseln beeinflusst, die das Unternehmen am oder vor dem Abschlussstichtag erfüllen muss. Zusätzlich besteht die Offenlegungspflicht für Kreditklauseln, die innerhalb der nächsten 12 Monate nach dem Stichtag zu testen sind.

Veröffentlichte, von der EU noch nicht übernommene und noch nicht angewendete IFRS

(1) Änderungen an IAS 7 und IFRS 7: Kapitalflussrechnung und IFRS 7 Finanzinstrumente: Offenlegung Lieferantenfinanzierungsvereinbarungen (Anwendung ab 01.01.2024)

Künftig sind Unternehmen verpflichtet, im Anhang Informationen bereitzustellen, die es den Lesern ermöglichen, die Auswirkungen von Lieferantenfinanzierungsvereinbarungen auf die Schulden, Cashflows und das Liquiditätsrisiko des Unternehmens zu beurteilen. Darüber hinaus muss deutlich gemacht werden, wie das Unternehmen beeinträchtigt werden könnte, falls diese Vereinbarungen nicht mehr verfügbar sind.

(2) Änderungen an IAS 21: Die Auswirkungen von Änderungen in Devisenkursen: Mangelnde Austauschbarkeit (Anwendung ab 01.01.2025)

Die Änderung ergänzt Vorschriften zur Identifikation sowie zur bilanziellen Behandlung von nicht umtauschbaren Währungen. Demnach ist eine Währung umtauschbar, wenn zum Zeitpunkt der Bewertung ein Umtausch über Märkte oder Umtauschmechanismen möglich ist. Wenn nur ein geringfügiger Betrag in der anderen Währung erhalten werden kann, gilt die Währung als nicht umtauschbar. Mit Bezug auf die Bilanzierung wurde präzisiert, dass der Transaktionskurs zum Stichtag geschätzt werden soll, um eine ordnungsgemäße Transaktion zwischen Marktteilnehmern widerzuspiegeln. Zudem müssen relevante Informationen offengelegt werden, um die Auswirkungen der mangelnden Umtauschbarkeit einer Währung auf die finanzielle Leistung, Lage und Cashflows beurteilen zu können.

Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss sind das Mutterunternehmen und die Tochterunternehmen einbezogen.

Der Konsolidierungskreis umfasst neben der Eppendorf SE 11 (Vorjahr: 10) inländische und 43 (Vorjahr: 40) ausländische Tochtergesellschaften sowie keine (Vorjahr: 1) assoziierten Unternehmen im Ausland. Weitere Information zu Veränderung des Konsolidierungskreises werden in Anhangangabe 29 dargestellt.

	Eppendorf SE	Tochterunternehmen
	Inland	Inland	Ausland
01.01.2022	1	9	40
Zugänge	-	1	-
Abgänge	-	-	-
31.12.2022/01.01.2023	1	10	40
Zugänge	-	1	3
Abgänge	-	-	-
31.12.2023	1	11	43

	Assoziierte Unternehmen
	Inland	Ausland	Gesamt
01.01.2022	-	1	51
Zugänge	-	-	1
Abgänge	-	-	-
31.12.2022/01.01.2023	-	1	52
Zugänge	-	-	4
Abgänge	-	1	1
31.12.2023	-	-	55

Der vollständige Anteilsbesitz der Eppendorf SE, Hamburg, wird in der Anhangangabe 39 dargestellt.

Tochterunternehmen

Um das Vertriebsnetzwerk zu stärken, wurden mit Wirkung zum 15. August 2023 die verbleibenden 65 Prozent an der Starlab Schweiz AG (ehemals: Life Systems Design AG) in der Schweiz zu einem Kaufpreis von 2.936 T€ übernommen. Der Kaufpreis setzt sich aus zwei Tranchen zusammen. Die erste Tranche in Höhe von 2.727 T€ wurde im Berichtsjahr 2023 in Form von liquiden Mitteln bezahlt. Die zweite Tranche in Höhe von 209 T€ wird 2024 fällig und stellt im Berichtsjahr 2023 eine Kaufpreisverbindlichkeit dar. Es entstanden keine wesentlichen Anschaffungsnebenkosten im Zuge des Erwerbs. Das bis dato nach der Equity-Methode bilanzierte Unternehmen wurde zum Zeitpunkt der Übernahme erstmals als vollkonsolidiertes Tochterunternehmen in den Konsolidierungskreis aufgenommen. Die bisherigen 35 Prozent Beteiligung an der Gesellschaft wurden zum beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt des Erwerbs neu bewertet, wodurch ein Ertrag in Höhe von 535 T€ im Finanzergebnis verbucht wurde. Im Folgenden wird die Verteilung des Kaufpreises auf die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden zum Erwerbszeitpunkt dargestellt:

in Tausend €	Buchwerte	Beizulegende Zeitwerte
Vermögenswerte	1.225	4.301
Sachanlagen	59	59
Immaterielles Anlagevermögen	-	3.076
Vorräte	357	357
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	321	321
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte	488	488
Schulden	1.007	1.516
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	207	207
Latente Steuerschulden	-	509
Übrige Schulden	800	800
Erworbenes Nettovermögen	218	2.785
Übertragene Gegenleistung		4.517
Geschäfts- oder Firmenwert		1.732

Im Rahmen der Kaufpreisallokation wurden im Wesentlichen immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 3.076 T€ sowie ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 1.732 T€ aktiviert. Bei den immateriellen Vermögenswerten handelt es sich um identifizierte ansetzbare Kundenbeziehungen. Der Unterschiedsbetrag reflektiert hauptsächlich die erwarteten Potenziale neuer Kunden. Durch den direkten Zugang zum Markt eröffnen sich neue Möglichkeiten für Wachstum, und eine noch intensivere Zusammenarbeit mit den schweizerischen Kunden wird ermöglicht. Darüber hinaus wird eine Steigerung des Kundenservice aufgrund der lokalen Präsenz erwartet.

Die Analyse der erworbenen Vermögenswerte und übernommenen Schulden für die im Dezember 2022 erworbene IDE.Automation GmbH wurde unter Berücksichtigung der endgültigen Buchwerte zum Erwerbszeitpunkt im Geschäftsjahr 2023 abgeschlossen. Die notwendigen Anpassungen an den Buchwerten, und somit auch an den beizulegenden Zeitwerten aus der vorläufigen Kaufpreisallokation, sind in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt:

	Beizulegende Zeitwerte
in Tausend €	vorläufig	endgültig	Anpassungen
Vermögenswerte	2.667	3.832	1.165
Sachanlagen	190	261	71
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	48	2.496	2.448
Vorräte	1.774	508	-1.266
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	168	460	292
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte	487	107	-380
Schulden	1.567	2.681	1.114
Übrige Rückstellungen	150	359	209
Finanzverbindlichkeiten	597	12	-585
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	163	914	751
Steuerrückstellungen	619	319	-300
Übrige Schulden	38	1.077	1.039
Erworbenes Nettovermögen	1.100	1.151	51
Übertragene Gegenleistung	3.927	3.927	-
Geschäfts- oder Firmenwert	2.827	2.776	-51

Die abschließende Kaufpreisallokation hatte keinerlei Auswirkungen auf das Ergebnis des Jahres 2022. Daher war keine Anpassung des Konzern-Gesamtergebnisses erforderlich.

Weitere Information zu Veränderung des Konsolidierungskreises werden in Anhangangabe 29 dargestellt.

ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

3 Umsatzerlöse

Bei den Umsatzerlösen handelt es sich im Wesentlichen um Umsätze aus dem Verkauf von Gütern und der Erbringung von Dienstleistungen sowohl zeitpunkt- als auch zeitraumbezogen.

Die Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden gliedern sich nach Regionen wie in folgender Tabelle dargestellt.

in Tausend €	Seperations & Instrumentation	Consumables	Liquid Handling	Lab Solutions	2023 Gesamt
Americas	135.383	101.909	82.272	68.115	387.679
Europe	114.997	131.165	84.948	32.907	364.017
China	71.713	12.481	61.306	13.539	159.039
Asia/Pacific/Africa	87.462	26.231	45.280	11.699	170.672
Gesamt	409.555	271.786	273.806	126.260	1.081.407

in Tausend €	Seperations & Instrumentation	Consumables	Liquid Handling	Lab Solutions	2022 Gesamt
Americas	157.487	131.069	96.049	78.218	462.823
Europe	111.254	160.457	88.028	24.021	383.760
China	78.417	17.231	82.027	19.043	196.718
Asia/Pacific/Africa	96.987	28.886	56.817	7.680	190.370
Gesamt	444.145	337.643	322.921	128.962	1.233.671

Zukünftige Umsatzerlöse aus zum Bilanzstichtag bestehenden Leistungsverpflichtungen

in Tausend €	Service	Sonstiges	2023 Gesamt
Umsatzrealisierung innerhalb eines Jahres	7.230	11.269	18.499
Umsatzrealisierung zwischen einem und fünf Jahren	3.757	-	3.757
Umsatzrealisierung nach mehr als fünf Jahren	427	-	427
Gesamt	11.414	11.269	22.683

Alle anderen nicht erfüllten Leistungsverpflichtungen, die im Eppendorf Konzern zum Bilanzstichtag bestanden, betrafen Zeiträume von höchstens einem Jahr. Wie nach IFRS 15 zulässig, wird der Transaktionspreis, der diesen nicht erfüllten Leistungsverpflichtungen zugeordnet wurde, nicht offengelegt.

4 Umsatzkosten

in Tausend €	2023	2022
Materialaufwendungen	263.509	280.914
Lohn- und Fertigungsgemeinkosten	197.585	232.840
Umsatzkosten	461.094	513.754

5 Operative Aufwendungen

Leistungen an Arbeitnehmer

in Tausend €	2023	2022
Löhne und Gehälter	338.151	334.370
Kosten der sozialen Sicherheit	61.931	58.745
Kosten der Altersversorgung	16.486	14.364
Andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer	3.626	4.165
Aufwendungen für Leistungen an Arbeitnehmer	420.194	411.644

Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte

Aufteilung der Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (außer erworbene immaterielle Vermögenswerte aus PPA) bezüglich folgender Posten der Gewinn- und Verlustrechnung:

in Tausend €	2023	2022
Umsatzkosten	45.891	28.358
Vertriebs- und Marketingkosten	4.525	6.957
Forschungs- und Entwicklungskosten	1.901	2.023
Allgemeine Verwaltungskosten	16.453	7.167
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte	68.770	44.505

Die Abschreibungen auf im Rahmen eines Unternehmenserwerbs aktivierte immaterielle Vermögenswerte werden in einer gesonderten Zeile der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.

In den operativen Aufwendungen sind Kosten für Forschung und Entwicklung in Höhe von 69.231 T€ (Vorjahr: 76.012 T€).

6 Sonstige betriebliche Erträge

in Tausend €	2023	2022
Verkauf vom Cell-Tech-Geschäft	24.114	-
Wechselkursgewinne	9.857	18.259
Öffentliche Zuwendungen	909	1.631
Erträge aus Gerichtsprozessen	582	-
Auflösung von Rückstellungen	416	-
Erträge aus dem Abgang von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten	67	5
Übrige	890	438
Sonstige betriebliche Erträge	36.835	20.333

Bei der Veräußerung des Cell-Tech-Geschäfts handelt es sich um den Verkauf einzelner Vermögenswerte.

7 Sonstige betriebliche Aufwendungen

in Tausend €	2023	2022
Wechselkursverluste	15.863	10.436
Abfindungen	8.258	-
Produktionsanlaufkosten	1.265	-
Aufwendungen aus der Zuführung zu Rückstellungen	78	-
Verluste aus dem Abgang von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten	19	2
Reorganisationsaufwendungen	7	1
Übrige	493	617
Sonstige betriebliche Aufwendungen	25.983	11.056

8 Ertragsteuern

in Tausend €	2023	2022
Laufende Steuern	30.043	76.288
Abschreibungsdifferenzen	-564	18.312
Steuerlich nicht abzugsfähige Pensionsrückstellungen	1.094	258
Steuerlich nicht abzugsfähige Rückstellungen	1.458	-321
Bewertungsunterschiede Vorratsvermögen	-7.584	-1.242
Zwischenergebniseliminierung im Konzern	8.275	-9.923
Übrige	-5.253	-13.359
Latente Steuern	-2.574	-6.275
Ertragsteueraufwand	27.469	70.013

Die Bilanzierung der Ertragsteuern erfolgt unter Anwendung der Bilanzpostenmethode.

Im Geschäftsjahr 2023 belief sich der gesetzliche Ertragsteuersatz am Sitz der Muttergesellschaft auf 31,72 Prozent (Vorjahr: 31,62 Prozent), bestehend aus Körperschaftsteuer von 15,0 Prozent (Vorjahr: 15,0 Prozent) und Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent (Vorjahr: 5,5 Prozent). Zusätzlich wurde die Gewerbesteuer mit einer Steuermesszahl von 3,5 Prozent (Vorjahr: 3,5 Prozent) und einem durchschnittlichen Hebesatz der Gemeinden von 454,22 Prozent (Vorjahr: 451,23 Prozent) berücksichtigt. Die Ertragsteuern weichen von der Steuerbelastung, die sich aus der Anwendung der gesetzlichen Steuersätze auf das Konzernergebnis vor Steuern ergibt, wie folgt ab:

in Tausend €	2023	2022
Erwarteter Steueraufwand nach gesetzlichen Steuersätzen (31,72 %)	36.423	72.004
Änderungen des gesetzlichen Steuersatzes	-1.793	-1.763
Nicht abzugsfähige Aufwendungen	465	248
Steuern Vorjahre	-1.006	1.635
Abweichende Steuersätze	-6.974	-1.623
Übrige	354	-488
Ertragsteueraufwand	27.469	70.013

ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-BILANZ

9 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente bestehen in Form von Guthaben bei Kreditinstituten, Kassenbeständen, Schecks und kurzfristigen Finanzinvestitionen, die unmittelbar in einen Zahlungsmittelbetrag umgewandelt werden können. Die Entwicklung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente ist in der Kapitalflussrechnung dargestellt. Zum Bilanzstichtag bestehen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 176.086 T€ (Vorjahr1): 263.957 T€).

¹ Inklusive rückwirkender Anpassungen gemäß IFRS 3. Details können den Erläuterungen zu den Veränderungen des Konsolidierungskreises entnommen werden.

10 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

in Tausend €	31.12.2023	31.12.2022 ¹
Nicht einzelwertberichtigt und nicht überfällig	135.410	131.027
Nicht einzelwertberichtigt und überfällig
- weniger als 30 Tage	24.376	32.062
- zwischen 30 und 90 Tagen	11.962	21.072
- mehr als 90 Tage	2.975	10.861
Einzelwertberichtigt	66	53
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	174.789	195.075
Vertragsvermögenswerte	37	323
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte	174.826	195.398

¹ Inklusive rückwirkender Anpassungen gemäß IFRS 3. Details können den Erläuterungen zu den Veränderungen des Konsolidierungskreises entnommen werden.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthielten keine (Vorjahr: 154 T€) Forderungen gegen verbundene Unternehmen.

Vertragliche Vermögenswerte beinhalten im Wesentlichen Erträge aus Installationsdienstleistungen, da der Eingang der Gegenleistung von der erfolgreichen Fertigstellung der Installation abhängig ist. Nach Abschluss der Installation und Übernahme durch den Kunden werden die als vertragliche Vermögenswerte erfassten Beträge in die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen umgegliedert.

Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entwickelten sich wie folgt:

in Tausend €	Wertberichtigung
Stand am 01.01.2022	6.330
Zuführung	3.403
Inanspruchnahme	-647
Auflösung	-1.710
Währungsänderungen	41
Stand am 31.12.2022/01.01.2023	7.417
Zuführung	1.879
Inanspruchnahme	-1.490
Auflösung	-1.927
Währungsänderungen	-130
Stand am 31.12.2023	5.749

11 Vorräte

in Tausend €	31.12.2023	31.12.2022 ¹
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	115.396	150.408
Unfertige Erzeugnisse	30.385	33.320
Fertige Erzeugnisse und Waren	207.282	151.235
Vorräte	353.063	334.963

¹ Inklusive rückwirkender Anpassungen gemäß IFRS 3. Details können den Erläuterungen zu den Veränderungen des Konsolidierungskreises entnommen werden.

Die im Zusammenhang mit der fortgeführten Geschäftstätigkeit angefallenen Kosten für Vorräte wurden während des Jahres in Höhe von 263.509 T€ (Vorjahr: 280.914 T€) aufwandswirksam erfasst.

Vom Gesamtbetrag der Vorräte sind 134.056 T€ (Vorjahr: 109.959 T€) zum Nettoveräußerungswert angesetzt. Die Wertberichtigungen auf Vorräte betrugen zum Bilanzstichtag 125.467 T€ (Vorjahr: 86.695 T€).

12 Sonstige kurzfristige Vermögenswerte

in Tausend €	31.12.2023	31.12.2022 ¹
Sicherheitseinlagen	2.298	2.853
Übrige sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte	1.173	754
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte	3.471	3.607
Vorauszahlungen	11.158	11.999
Verkauf vom Cell-Tech-Geschäft	1.958	-
Übrige sonstige kurzfristige Forderungen	337	101
Sonstige kurzfristige Forderungen	13.453	12.100
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte	16.924	15.707

¹ Inklusive rückwirkender Anpassungen gemäß IFRS 3. Details können den Erläuterungen zu den Veränderungen des Konsolidierungskreises entnommen werden.

Weitere Einzelheiten zu den sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten sind in Anhangangabe 34 dargestellt. Hinsichtlich der Währungsrisiken aus zukünftigen Zahlungsströmen siehe Anhangangabe 35.

13 Sachanlagen

Entwicklung der Sachanlagen

Anschaffungskosten in Tausend €	Grundstücke u. Gebäude ¹	Technische Anlagen u. Maschinen ¹
01.01.2022	164.692	154.783
Zugänge	12.066	9.485
Umbuchungen	2.053	14.763
Veränderungen im Konsolidierungskreis	30	98
Abgänge	-2.844	-19.585
Währungsänderungen	1.437	729
31.12.2022/01.01.2023	177.434	160.273
Zugänge	840	9.244
Umbuchungen	16.860	11.282
Veränderungen im Konsolidierungskreis	33	4
Abgänge	-1	-4.460
Währungsänderungen	-1.166	-2.015
31.12.2023	194.000	174.328

Anschaffungskosten in Tausend €	Betriebs- u. Geschäftsausstattung ¹	Geleistete Anzahlungen u. Anlagen im Bau	Gesamt
01.01.2022	211.816	28.090	559.381
Zugänge	18.850	39.081	79.482
Umbuchungen	9.269	-26.836	-751
Veränderungen im Konsolidierungskreis	133	-	261
Abgänge	-11.254	-510	-34.193
Währungsänderungen	1.162	272	3.600
31.12.2022/01.01.2023	229.976	40.097	607.780
Zugänge	22.508	32.645	65.237
Umbuchungen	9.688	-38.523	-693
Veränderungen im Konsolidierungskreis	35	-	72
Abgänge	-8.301	-799	-13.561
Währungsänderungen	-1.949	-214	-5.344
31.12.2023	251.957	33.206	653.491

¹ Inklusive rückwirkender Anpassungen gemäß IFRS 3. Details können den Erläuterungen zu den Veränderungen des Konsolidierungskreises entnommen werden.

Abschreibungen in Tausend €	Grundstücke u. Gebäude	Technische Anlagen u. Maschinen
01.01.2022	68.352	114.199
Zugänge	5.031	12.166
Umbuchungen	-	-42
Veränderungen im Konsolidierungskreis	-	-
Zuschreibungen	-	-
Abgänge	-2.828	-19.510
Währungsänderungen	833	805
31.12.2022/01.01.2023	71.388	107.618
Zugänge	5.337	17.812
Umbuchungen	-	-2
Veränderungen im Konsolidierungskreis	5	-
Zuschreibungen	-	-
Abgänge	-1	-2.528
Währungsänderungen	-504	-1.320
31.12.2023	76.225	121.581

Abschreibungen in Tausend €	Betriebs- u. Geschäftsausstattung	Geleistete Anzahlungen u. Anlagen im Bau	Gesamt
01.01.2022	136.405	480	319.437
Zugänge	21.042	-	38.239
Umbuchungen	-	-	-42
Veränderungen im Konsolidierungskreis	-	-	-
Zuschreibungen	-	-	-
Abgänge	-10.816	-480	-33.634
Währungsänderungen	71	-	1.708
31.12.2022/01.01.2023	146.702	-	325.708
Zugänge	35.237	-	58.386
Umbuchungen	-100	-	-102
Veränderungen im Konsolidierungskreis	7	-	13
Zuschreibungen	72	-	72
Abgänge	-7.473	-	-10.002
Währungsänderungen	-884	-	-2.708
31.12.2023	173.561	-	371.367

Buchwerte in Tausend €	Grundstücke u. Gebäude ¹	Technische Anlagen u. Maschinen ¹	Betriebs- u. Geschäftsausstattung ¹
31.12.2022	106.046	52.655	83.274
31.12.2023	117.775	52.747	78.396

Buchwerte in Tausend €	Geleistete Anzahlungen u. Anlagen im Bau	Gesamt
31.12.2022	40.097	282.072
31.12.2023	33.206	282.124

¹ Inklusive rückwirkender Anpassungen gemäß IFRS 3. Details können den Erläuterungen zu den Veränderungen des Konsolidierungskreises entnommen werden.

Verbleibende Umbuchungssalden resultieren aus Umbuchungen zwischen Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten, welche in Anhangsangabe 15 dargestellt werden.

Im Geschäftsjahr 2023 wurden außerplanmäßige Wertminderungen in Höhe von 17.116 T€ (Vorjahr: keine) erfasst.

Im Wesentlichen sind die Wertminderungen auf den Standort Wismar (11.811 T€) zurückzuführen, an dem keine weiteren Produktionstätigkeiten geplant sind, sowie auf die Stilllegung einer Produktionslinie für ROCHE (4.956 T€). Da es keinen aktiven Markt für die betroffenen Vermögensgegenstände gibt und auch keine alternative Verwendungsmöglichkeit besteht, wurde eine vollständige Abschreibung vorgenommen.

Die Wertminderungen betreffen die Technischen Anlagen und Maschinen (13.453 T€) sowie die Betriebs- und Geschäftsausstattungen (3.314 T€).

Der Nettobuchwert der Grundstücke und Gebäude wird nach Abzug von Zuwendungen der öffentlichen Hand in Höhe von 1.283 T€ (Vorjahr: 1.345 T€) ausgewiesen. Bei den Zuwendungen der öffentlichen Hand handelt es sich im Wesentlichen um eine Förderung im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" (GRW).

14 Leasing-Nutzungsrechte

Entwicklung der Leasing-Nutzungsrechte

Es bestehen Leasingverträge für Erbbaurechte, Immobilien, technische Anlagen und Betriebs- und Geschäftsausstattung. Die Nutzungsrechte in der Position "Betriebs- und Geschäftsausstattung" betrafen im Wesentlichen Leasingverträge für Fahrzeuge. Die gewichtete Restlaufzeit der Leasingverträge beträgt insgesamt neun Jahre, wobei die bestehenden Erbbaurechte diesen Durchschnitt mit einer gewichteten Restlaufzeit von 50 Jahren stark nach oben ziehen. Immobilien ohne Erbbaurechte haben eine gewichtete Restlaufzeit von sechs Jahren, bei Mobilien beträgt die gewichtete Restlaufzeit zwei Jahre.

Anschaffungskosten in Tausend €	Grundstücke und Gebäude	Technische Anlagen u. Maschinen	Betriebs- u. Geschäftsausstattung	Gesamt
01.01.2022	74.393	822	15.307	90.522
Zugänge	39.199	-	7.582	46.781
Abgänge	-6.344	-55	-5.371	-11.770
Währungsänderungen	-943	-54	322	-675
31.12.2022/01.01.2023	106.305	713	17.840	124.858
Zugänge	21.712	2	8.220	29.934
Abgänge	-11.854	-40	-6.879	-18.773
Währungsänderungen	-2.805	-69	-302	-3.176
31.12.2023	113.358	606	18.879	132.843

Abschreibungen in Tausend €	Grundstücke und Gebäude	Technische Anlagen u. Maschinen	Betriebs- u. Geschäftsausstattung	Gesamt
01.01.2022	34.706	187	7.809	42.702
Zugänge	9.783	106	5.660	15.549
Abgänge	-4.990	-16	-4.804	-9.810
Währungsänderungen	-603	-14	181	-436
31.12.2022/01.01.2023	38.896	263	8.846	48.005
Zugänge	11.950	96	5.942	17.988
Abgänge	-4.878	-40	-5.933	-10.851
Währungsänderungen	-1.071	-28	-132	-1.231
31.12.2023	44.897	291	8.723	53.911

Buchwerte in Tausend €	Grundstücke und Gebäude	Technische Anlagen u. Maschinen	Betriebs- u Geschäftsausstattung	Gesamt
31.12.2022	67.409	450	8.994	76.853
31.12.2023	68.461	315	10.156	78.932

15 Immaterielle Vermögenswerte und Firmenwerte

Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte

Anschaffungskosten in Tausend €	Erworbene immatierelle Vermögenswerte	Immaterielle Vermögensewerte aus PPA	Firmenwerte ¹	Gesamt
01.01.2022	59.330	131.320	162.821	353.471
Zugänge	8.074	-	-	8.074
Umbuchungen	709	-	-	709
Veränderungen im Konsolidierungskreis	-	-	2.776	2.776
Abgänge	-7.324	-	-	-7.324
Währungsänderungen	-68	-2.538	-6.116	-8.722
31.12.2022/01.01.2023	60.721	128.782	159.481	348.984
Zugänge	8.915	-	-	8.915
Umbuchungen	691	-	-	691
Veränderungen im Konsolidierungskreis	-	3.076	1.732	4.808
Abgänge	-1.024	-	-	-1.024
Währungsänderungen	-231	-6.957	-11.398	-18.586
31.12.2023	69.072	124.901	149.815	343.788

¹ Inklusive rückwirkender Anpassungen gemäß IFRS 3. Details können den Erläuterungen zu den Veränderungen des Konsolidierungskreises entnommen werden.

Abschreibungen in Tausend €	Erworbene immaterielle Vermögenswerte	Immaterielle Vermögenswerte aus PPA	Firmenwerte	Gesamt
01.01.2022	34.224	69.052	-	103.276
Zugänge	6.266	4.665	-	10.931
Umbuchungen	-	-	-	-
Abgänge	-7.275	-	-	-7.275
Währungsänderungen	-49	1.701	-	1.652
31.12.2022/01.01.2023	33.166	75.418	-	108.584
Zugänge	7.186	3.190	-	10.376
Umbuchungen	100	-	-	100
Abgänge	-1.019	-	-	-1.019
Währungsänderungen	-134	-2.011	-	-2.145
31.12.2023	39.299	76.597	-	115.896

Buchwerte in Tausend €	Erworbene immaterielle Vermögenswerte	Immaterielle Vermögenswerte aus PPA	Firmenwerte ¹	Gesamt
31.12.2022	27.555	53.364	159.481	240.400
31.12.2023	29.773	48.304	149.815	227.892

¹ Inklusive rückwirkender Anpassungen gemäß IFRS 3. Details können den Erläuterungen zu den Veränderungen des Konsolidierungskreises entnommen werden.

Die Zugänge in der Position "Erworbene immaterielle Vermögenswerte" betrafen im Berichtsjahr vor allem Software und Softwarelizenzen.

Im Eppendorf-Konzern werden regelmäßig originäre immaterielle Vermögenswerte auf eine Aktivierbarkeit hin überprüft. Im Berichtsjahr und in den Vorperioden wurden jedoch ausschließlich derivative immaterielle Vermögenswerte aktiviert.

Die Zugänge durch Veränderung im Konsolidierungskreis in der Position "Firmenwerte" resultieren im Berichtsjahr aus dem Erwerb der Starlab Schweiz AG (ehemals: Life Systems Design AG). Auf die Erläuterungen zu den Veränderungen des Konsolidierungskreises wird verwiesen.

Verbleibende Umbuchungssalden resultieren aus Umbuchungen zwischen immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen, welche in Anhangangabe 13 dargestellt werden.

Die Nettobuchwerte der immateriellen Vermögenswerte aus Unternehmenskäufen setzen sich wie folgt zusammen:

in Tausend €	31.12.2023	31.12.2022
Technologie	24.402	28.630
Kundenstamm	15.825	15.456
Marke	8.076	9.278
Gesamt	48.303	53.364

Der Kundenstamm und das technologische Know-how werden über eine Nutzungsdauer von 20 Jahren und die erworbene Marke über eine Nutzungsdauer von 30 Jahren abgeschrieben.

Eppendorf führte zum 31.12.2023 den jährlichen Werthaltigkeitstest für den der ZGE (zahlungsmittelgenerierende Einheit) zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwert durch. Wesentliche Annahmen im Rahmen der Ermittlung des Nutzungswertes waren der Free Cashflow, der Abzinsungssatz sowie die nachhaltige Wachstumsrate. Die Cashflow-Prognosen enthielten spezifische Schätzungen für fünf Jahre und die ewige Wachstumsrate danach.

	31.12.2023	31.12.2022
Nutzungswert der ZGE in Tausend €	1.219.100	1.798.747
Abzinsungssatz nach Steuern in %	9,08	8,95
Nachhaltige Wachstumsrate in %	1,00	1,00

Der geschätzte erzielbare Betrag der ZGE übersteigt den Buchwert um 100.270 T€ (im Vorjahr: 662.969 T€). Daher ergaben sich aus der Prüfung auf Werthaltigkeit keine Wertminderungsaufwendungen. Eine Erhöhung der verwendeten Abzinsungssätze um jeweils 0,5 Prozent oder auch eine Reduzierung der Wachstumsraten um jeweils 0,5 Prozent hätte im Rahmen der Sensitivitätsanalyse beim betrachteten Geschäfts- oder Firmenwert zu keinem Wertminderungsaufwand geführt.

Weitere Einzelheiten zur Vorgehensweise bei der Werthaltigkeitsprüfung der Firmenwerte sowie der immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer sind in der Anhangangabe 2 erläutert.

16 Anteile an assoziierten Unternehmen

Entwicklung der Anteile an at-equity-bilanzierten Unternehmen

in Tausend €	2023	2022
Stand am 01.01.	-	896
Anteilige Ergebnisse	-	286
Ausschüttungen	-	-239
Konsolidierung	-	19
Stand am 31.12.	-	962

Zum 31. Dezember 2023 hält der Eppendorf Konzern keine bilanzierten Anteile an assoziierten Unternehmen mehr gemäß der Equity-Methode (Vorjahr: 962 T€). Infolgedessen ergibt sich auch kein Ergebnis aus bilanzierten Anteilen an assoziierten Unternehmen nach der Equity-Methode (Vorjahr: 286 T€). Auf die Erläuterungen zu den Veränderungen des Konsolidierungskreises wird verwiesen.

Nachstehend findet sich eine Zusammenfassung von Finanzinformationen zu den assoziierten Unternehmen des Konzerns:

in Tausend €	2023	2022
Umsatzerlöse	-	4.368
Jahresergebnis	-	816
Anteil am Ergebnis assoziierter Unternehmen	-	286

in Tausend €	31.12.2023	31.12.2022
Kurzfristige Vermögenswerte	-	2.184
Langfristige Vermögenswerte	-	82
Kurzfristige Schulden	-	380
Langfristige Schulden	-	338
Eigenkapital	-	1.548
Konzernanteil am Eigenkapital	-	677
Goodwill	-	285
Buchwert der Anteile an assoziierten Unternehmen	-	962

17 Sonstige langfristige Vermögenswerte

in Tausend €	31.12.2023	31.12.2022
Sicherheitseinlagen	622	693
Übrige sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte	47	22
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte	669	715
Planvermögen für Pensionen	3.184	2.294
Sonstige langfristige Forderungen	3.184	2.294
Sonstige langfristige Vermögenswerte	3.853	3.009

Weitere Einzelheiten zu den langfristigen finanziellen Vermögenswerten sind in Anhangangabe 34 dargestellt. Hinsichtlich der Währungsrisiken aus zukünftigen Zahlungsströmen siehe Anhangangabe 35.

18 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Sämtliche Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen gegenüber Dritten und sind innerhalb eines Jahres fällig. Zum Bilanzstichtag bestehen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 38.486 T€ (Vorjahr ¹ : 69.886 T€).

¹ Inklusive rückwirkender Anpassungen gemäß IFRS 3. Details können den Erläuterungen zu den Veränderungen des Konsolidierungskreises entnommen werden.

19 Kurzfristige vertragliche Verbindlichkeiten

Die kurzfristigen vertraglichen Verbindlichkeiten umfassen kurzfristige Anzahlungen auf Waren, kurzfristige Vorschüsse für die Erbringung von Installationsdienstleistungen sowie den Teil des Transaktionspreises, der nicht abgelaufenen service type warranties zugeteilt wird. Zum Bilanzstichtag bestehen kurzfristige vertragliche Verbindlichkeiten in Höhe von 13.719 T€ (Vorjahr : 13.663 T€).

20 Sonstige kurzfristige Rückstellungen

in Tausend €	Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern ¹	Verpflichtungen gegenüber Kunden ¹	Übrige ¹	Gesamt
01.01.2022	47.498	35.106	9.189	91.793
Veränderungen im Konsolidierungskreis	295	41	23	359
Verbrauch	-40.806	-29.910	-5.821	-76.537
Auflösungen	-3.343	-1.047	-930	-5.320
Zuführungen	48.436	37.058	7.126	92.620
Währungsänderungen	488	446	88	1.022
31.12.2022/01.01.2023	52.568	41.694	9.675	103.937
Veränderungen im Konsolidierungskreis	32	-	5	37
Verbrauch	-41.141	-29.954	-5.270	-76.365
Auflösungen	-5.923	-3.687	-3.221	-12.831
Zuführungen	48.263	26.088	7.425	81.776
Währungsänderungen	-1.006	-665	-161	-1.832
31.12.2023	52.793	33.476	8.453	94.722

¹ Inklusive rückwirkender Anpassungen gemäß IFRS 3. Details können den Erläuterungen zu den Veränderungen des Konsolidierungskreises entnommen werden.

Die Rückstellungen für Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern umfassen im Wesentlichen erfolgsabhängige Gehaltsbestandteile, die nach dem Bilanzstichtag zur Auszahlung kommen, Urlaubsrückstellungen sowie Abfindungen.

Die Rückstellungen für Verpflichtungen gegenüber Kunden betreffen Gewährleistungs- und Bonusverpflichtungen aus Distributionsverträgen mit Händlern.

Die übrigen Rückstellungen umfassen Lizenzverpflichtungen, Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten und weitere wahrscheinliche Verpflichtungen.

21 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten

in Tausend €	31.12.2023	31.12.2022 ¹
Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten	12.828	14.864
Sonstige Steuerverbindlichkeiten	10.996	14.586
Übrige sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten	5.466	3.318
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten	29.290	32.768

¹ Inklusive rückwirkender Anpassungen gemäß IFRS 3. Details können den Erläuterungen zu den Veränderungen des Konsolidierungskreises entnommen werden.

Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten beinhalten im Wesentlichen erhaltene Anzahlungen sowie kreditorische Debitorensalden und sind innerhalb eines Jahres fällig.

Weitere Angaben zu Finanzinstrumenten sind in Anhangangabe 34 dargestellt. Hinsichtlich der Währungsrisiken aus zukünftigen Zahlungsströmen siehe Anhangangabe 35.

22 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Der Konzern hat sowohl leistungs- als auch beitragsorientierte Pensionspläne aufgelegt. In diesem Zusammenhang wird für die Mehrzahl der in Deutschland beschäftigten Mitarbeiter Vorsorge für die Zeit nach der Pensionierung getroffen.

Bei den leistungsorientierten Pensionsplänen handelt es sich um Durchschnittsgehaltspläne. Diese Pensionspläne sind nicht durch Aktivwerte unterlegt und führen daher in voller Höhe zu Schulden aus leistungsorientierten Verpflichtungen.

Daneben bestehen für Teile der beschäftigten Mitarbeiter beitragsorientierte Pensionspläne. Die Beiträge zu beitragsorientierten Plänen werden im Geschäftsjahr in voller Höhe aufwandswirksam erfasst und führen zu keinem Ausweis von Schulden.

Darüber hinaus bestehen neben Jubiläumsrückstellungen eine Reihe unterschiedlicher Vergütungspläne für Mitarbeiter. Dazu zählen erfolgsabhängige Einzahlungen in beitragsorientierte Pensionsfonds sowie die Möglichkeit zur Entgeltumwandlung.

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen setzen sich wie folgt zusammen:

in Tausend €	31.12.2023	31.12.2022
Nettoschuld aus leistungsorientierten Pensionsplänen	143.293	136.782
Übrige Ansprüche	4.707	3.936
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	148.000	140.718

Die Barwertänderungen der leistungsorientierten Verpflichtungen stellen sich wie folgt dar:

in Tausend €	2023	2022
Stand am 01.01.	136.782	193.734
Erfolgswirksam erfasste Aufwendungen für Pensionsverpflichtungen
Laufender Dienstzeitaufwand	2.012	3.511
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand	-	9
Aufwand aus Planablösung	25	17
Zinsaufwand	4.981	1.930
Im Periodenergebnis erfasste Zwischensumme	7.018	5.467
Gezahlte Versorgungsleistungen	-6.122	-6.385
Im sonstigen Ergebnis erfasste Gewinne/Verluste aus Neubewertung
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus Änderungen demografischer Annahmen	102	-
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus Änderungen finanzieller Annahmen	3.135	-56.704
Erfahrungsbedingte Anpassungen	2.667	857
Währungsdifferenzen	58	-187
Im sonstigen Ergebnis erfasste Zwischensumme	5.962	-56.034
Währungsdifferenzen	-347	-
Stand am 31.12.	143.293	136.782

Erfolgswirksam erfasste Aufwendungen für Pensionen und ähnliche Leistungen:

in Tausend €	31.12.2023	31.12.2022
Pensionsverpflichtungen	7.018	5.467
Sonstige Verpflichtungen	1.350	774
Aufwendungen für Versorgungsleistungen	8.368	6.241

Der Konzern rechnet für das Geschäftsjahr 2024 mit Beiträgen zu leistungsorientierten Pensionsplänen in Höhe von insgesamt 7.495 T€ (Vorjahr: 5.711 T€).

Für die Berechnung der leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen wurden die folgenden versicherungsmathematischen Annahmen zugrunde gelegt:

in Prozent	31.12.2023	31.12.2022
Abzinsungssatz	3,55	3,76
Gehaltstrend	3,25	3,25
Trend der Lebenshaltungskosten	2,25	2,25

Eine Veränderung der versicherungsmathematischen Annahmen würde sich wie folgt auf die leistungsorientierte Verpflichtung auswirken:

in Tausend €	Parametererhöhung	Parametersenkung
Abzinsungssatz (+/- 0,75 %)	-12.965	15.359
Gehaltstrend (+/- 0,5 %)	420	-403
Trend der Lebenshaltungskosten (+/- 0,25 %)	3.833	-3.646

Folgende Beträge werden voraussichtlich in den nächsten Jahren im Rahmen der leistungsorientierten Verpflichtung ausgezahlt:

in Tausend €
Innerhalb der nächsten zwölf Monate	6.782
Zwischen zwei und fünf Jahren	28.950

Die durchschnittliche Laufzeit der leistungsorientierten Verpflichtung beträgt zum Ende des Berichtszeitraums 14 Jahre (Vorjahr: 17 Jahre).

Im Berichtsjahr wurden 6.368 T€ (Vorjahr: 5.323 T€) als Aufwendungen für beitragsorientierte Pensionspläne erfasst.

Es bestehen des Weiteren Einzelzusagen, die durch Aktivwerte gedeckt sind. Diese Aktivwerte in Höhe von 9.242 T€ (Vorjahr: 9.708 T€) werden mit der korrespondierenden Verpflichtung in der Bilanz verrechnet.

23 Langfristige vertragliche Verbindlichkeiten

Die langfristigen vertraglichen Verbindlichkeiten beinhalten im Wesentlichen den langfristigen Anteil an service type warranties. Zum Bilanzstichtag bestehen langfristige vertragliche Verbindlichkeiten in Höhe von 268 T€ (Vorjahr: 199 T€).

24 Finanzverbindlichkeiten

in Tausend €	Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	Leasingverbindlichkeiten	Finanzverbindlichkeiten
31.12.2023
Summe der künftigen Cashflows	24.039	96.073	120.112
Fällig innerhalb eines Jahres	24.039	18.635	42.674
Fällig innerhalb einem und fünf Jahren	-	38.444	38.444
Fällig nach mehr als fünf Jahren	-	38.994	38.994
Barwert der künftigen Cashflows	23.299	82.070	105.369
Fällig innerhalb eines Jahres	23.299	16.738	40.037
Fällig innerhalb einem und fünf Jahren	-	34.101	34.101
Fällig nach mehr als fünf Jahren	-	31.231	31.231
Künftige Zinsaufwendungen	740	14.003	14.743
31.12.2022 ¹
Summe der künftigen Cashflows	59.116	86.207	145.323
Fällig innerhalb eines Jahres	34.557	16.775	51.332
Fällig innerhalb einem und fünf Jahren	24.559	34.354	58.913
Fällig nach mehr als fünf Jahren	-	35.078	35.078
Barwert der künftigen Cashflows	56.262	79.918	136.180
Fällig innerhalb eines Jahres	32.159	15.978	48.137
Fällig innerhalb einem und fünf Jahren	24.103	32.368	56.471
Fällig nach mehr als fünf Jahren	-	31.572	31.572
Künftige Zinsaufwendungen	2.854	6.289	9.143

¹ Inklusive rückwirkender Anpassungen gemäß IFRS 3. Details können den Erläuterungen zu den Veränderungen des Konsolidierungskreises entnommen werden.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten resultieren aus der Aufnahme eines Darlehens in Höhe von 120 Mio. US$ mit einer Laufzeit von 4 Jahren im Jahr 2020.

Die Leasingverbindlichkeiten zum 31. Dezember 2023 betrafen im Wesentlichen langfristige Leasingverhältnisse für Immobilien sowie Fahrzeuge. Zum Bilanzstichtag bestehen Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 82.070 T€ (Vorjahr: 79.918 T€).

Der Ermittlung der Leasingverbindlichkeiten lag ein gewichteter durchschnittlicher Zinssatz von 3,11 Prozent (Vorjahr: 1,22 Prozent) zugrunde.

In der aktuellen Berichtsperiode entstand ein Zinsaufwand aus Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 1.874 T€ (Vorjahr: 812 T€).

25 Sonstige langfristige Verbindlichkeiten

in Tausend €	31.12.2023	31.12.2022
Anteile Eppendorf Group SE & Co. KG	1.000	-
Langfristige Steuerverbindlichkeiten	504	517
Sicherheitseinbehalte	247	-
Übrige sonstige langfristige Verbindlichkeiten	954	853
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten	2.705	1.370

26 Latente Steuern

	2023		2022
in Tausend €	Aktive latente Steuern	Passive latente Steuern	Aktive latente Steuern	Passive latente Steuern
Erworbene immaterielle Vermögenswerte	345	-33.089	28.563	-54.072
Pensionsverpflichtungen	15.614	-417	14.474	-205
Zwischenergebniseliminierung im Konzern	26.387	-	34.662	-
Bewertungsunterschied Vorratsvermögen	18.663	-95	13.432	-1.247
Abschreibungsdifferenzen	2.398	-23.411	6.134	-28.267
Steuerliche Verlustvorträge (inkl. Tax Credits)	22.516	-	18.840	-
Übrige	40.665	-1.223	49.640	-17.600
Summe latente Steuern vor Wertberichtigung	126.588	-58.235	165.745	-101.391
Abzgl. Wertberichtigung	-1.069	-	-815	-
Summe latente Steuern nach Wertberichtigung	125.519	-58.235	164.930	-101.391
Saldierung	-46.359	46.359	-90.992	90.992
Latente Steuern nach Saldierung, netto	79.160	-11.876	73.938	-10.399

Die Gesellschaft verfügte zum 31. Dezember 2023 über steuerliche Verlustvorträge aus verschiedenen Ländern in Höhe von 745 T€ (Vorjahr: 619 T€), für die keine latenten Steuerforderungen aktiviert wurden.

Insgesamt resultieren 936 T€ latenter Steuerertrag (Vorjahr: 17.649 T€ latenter Steueraufwand) aus Posten, die direkt mit dem Eigenkapital verrechnet wurden.

27 Eigenkapital

Bezüglich der Entwicklung des Eigenkapitals verweisen wir auf die Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung.

Gezeichnetes Kapital

Das gezeichnete Kapital von 51.132 T€ (Vorjahr: 51.132 T€) ist in 51.132.000 (Vorjahr: 51.132.000) nennwertlose Namensaktien mit einem rechnerischen Nennwert von 1 EUR eingeteilt.

Rücklagen

in Tausend €	31.12.2023	31.12.2022
Kapitalrücklage	26.138	26.138
Gesetzliche Rücklage	1.423	1.423
Neubewertungsrücklage (IFRS 3 IE.6)	1.423	1.423
Andere Gewinnrücklagen	813.751	706.456
Gesamt	842.735	735.440

Gemäß Hauptversammlungsbeschluss vom 12. Mai 2023 wurden aus dem Bilanzgewinn 39.372 T€ (0,77 € je Aktie) an die Aktionäre ausgeschüttet und der verbleibende Betrag in Höhe von 120.802 T€ in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt.

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor den Bilanzgewinn in Höhe von 21.987 T€ (0,43 € je Aktie) an die Aktionäre auszuschütten.

Die Neubewertungsrücklage entstand im Geschäftsjahr 2007 gem. IFRS 3 IE.6 in Zusammenhang mit dem Wechsel der Vaudaux-Eppendorf AG, Schönenbuch (Basel), Schweiz von einem assoziierten Unternehmen in den Status eines Tochterunternehmens.

Übriges Gesamtergebnis

in Tausend €	Ausgleichsposten aus Währungsumrechnung	Absicherung einer Nettoinvestition	Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste
31.12.2022
Vor Steuern	-12.639	-	-25.291
Ertragsteuern	-	-	7.977
Nach Steuern	-12.639	-	-17.314
31.12.2023
Vor Steuern	-47.457	-	-31.253
Ertragsteuern	-	-	9.850
Nach Steuern	-47.457	-	-21.403

in Tausend €	Bewertung Finanzinstrument	Übriges Gesamtergebnis
31.12.2022
Vor Steuern	44.810	6.880
Ertragsteuern	-709	7.268
Nach Steuern	44.101	14.148
31.12.2023
Vor Steuern	73.510	-5.200
Ertragsteuern	-1.166	8.684
Nach Steuern	72.344	3.484

Der Ausgleichsposten aus Währungsumrechnung beinhaltet die ergebnisneutral erfassten Kursdifferenzen aus der Umrechnung von Vermögen und Schulden sowie der Gewinn- und Verlustrechnung von Tochtergesellschaften, die in einer anderen Währung als der Darstellungswährung des Konzerns berichten. Darüber hinaus enthält der Posten auch Differenzen aus der Kapitalkonsolidierung, die bei der Verwendung historischer Kurse auftreten.

Die Änderungen aus Pensionsverpflichtungen, die aus den in der Berichtsperiode angefallenen versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten resultieren, werden in voller Höhe direkt im Konzerneigenkapital erfasst.

Eppendorf macht vom Wahlrecht, nicht börsennotierte Eigenkapitalinstrumente erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten, Gebrauch. Diese Kategorie enthält Eigenkapitalinstrumente, die nicht zu Handelszwecken gehalten werden. Änderungen aus der Bewertung der Finanzinstrumente werden in voller Höhe direkt im Konzerneigenkapital erfasst.

SONSTIGE ERLÄUTERUNGEN

28 Kapitalmanagement

Eine angemessene Eigenkapitalausstattung ist eine wichtige Voraussetzung, um den dauerhaften Fortbestand des Konzerns sicherzustellen. Die Eigenkapitalplanung des Konzerns ist geprägt durch die strategische Unternehmensplanung. Im Rahmen des Kapitalmanagements der Tochtergesellschaften werden regelmäßig verschiedene Kennzahlen zum Finanzbedarf und der Kapitalausstattung überprüft. Hierbei wird eine mittel- bis langfristige, überwiegende Betriebsmittelfinanzierung durch Eigenkapital angestrebt. Der Anpassung dienen im Wesentlichen die Dividendenpolitik, Kapitalrückzahlungen und Kapitalerhöhungen.

Eppendorf bezieht lediglich Eigenkapital in die Beurteilung des Kapitalmanagements ein. Für die Quantifizierung wird auf die Konzernbilanz verwiesen.

29 Änderungen im Konsolidierungskreis

Berichtsjahr

Im Jahr 2023 wurden erstmals zwei neu gegründete Gesellschaften in den Konsolidierungskreis aufgenommen. Dabei handelt es sich um die Eppendorf South Africa (Pty) Ltd. mit Sitz in Südafrika sowie die Eppendorf (Zhejiang) Life Science Technologies Co. Ltd. mit Sitz in China.

Im Jahr 2023 erfolgte erstmalig die Integration einer Schwestergesellschaft der Eppendorf SE in den Konsolidierungskreis. Hierbei handelt es sich um die Eppendorf Group SE & Co. KG, welche in Form einer Personengesellschaft agiert. Die Kommanditisten dieser Gesellschaft sind die Anteilseigner der Eppendorf SE, nämlich die ACEG Beteiligungsgesellschaft und die Hinz Verwaltungsgesellschaft mbH, während die Eppendorf SE die Position des Komplementärs einnimmt. Im Verlauf des Jahres 2023 wurden ausschließlich die Kommanditeinlagen in Gesamthöhe von 100 T€ sowie weitere Rücklagen in Höhe von 900 T€ eingezahlt. Das operative Geschäft der neuen Personengesellschaft wird erst im Jahr 2024 starten.

Mit rechtlicher Wirkung zum 15.08.2023 wurden die verbleibenden 65 Prozent an der Starlab Schweiz AG (ehemals: Life Systems Design AG) zu einem Kaufpreis von 2.936 T€ in der Schweiz übernommen. Das bislang nach der Equity-Methode bilanzierte Unternehmen wurde zum Zeitpunkt des Erwerbs erstmals als vollkonsolidiertes Tochterunternehmen in den Konsolidierungskreis aufgenommen. Die daraus resultierenden Effekte sind detailliert in Anhangangabe 2 unter dem Abschnitt "Tochterunternehmen" aufgeführt.

Änderung der Beteiligungsquote an Tochterunternehmen

Im Geschäftsjahr erwarb die Eppendorf SE einen Anteil von 2,8 Prozent an der Eppendorf India Pvt. Ltd., Indien, zu einem Kaufpreis von 1.952 T€, was zu einer Erhöhung des Beteiligungsanteils auf 100 Prozent führte. Der Buchwert des gesamten Nettovermögens der Eppendorf India Pvt. Ltd. betrug zum Zeitpunkt des Erwerbs 9.266 T€, wobei der auf die zusätzlich erworbenen Anteile entfallende Buchwert 263 T€ betrug. Die Veränderung des Buchwerts der nicht beherrschenden Anteile in Höhe von 1.689 T€ wurde im Eigenkapitel in den anderen Gewinnrücklagen erfasst.

30 Finanzielle Verpflichtungen und Haftungsverhältnisse

Bestellobligo

Vertragliche Verpflichtungen zum Erwerb von Sachanlagen bestanden am 31. Dezember 2023 in Höhe von 11.660 T€ (Vorjahr: 37.274 T€).

Prozessrisiken

Die Gesellschaft ist Beklagte in verschiedenen, aus der normalen Geschäftstätigkeit resultierenden, Prozessen. Nach einer Beratung durch Rechtsanwälte erwartet der Vorstand nicht, dass die endgültigen Urteile in den ausstehenden Verfahren eine wesentliche Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben werden.

31 Beziehungen zu nahestehenden natürlichen und juristischen Personen

Die Anteilseigner der Eppendorf SE sind die ACEG Beteiligungsgesellschaft mbH (65%) und die Hinz Verwaltungsgesellschaft mbH (35%).

Neben den Tochterunternehmen, die in den Konzernabschluss integriert wurden, pflegte Eppendorf bis zum Jahr 2023 Beziehungen zu assoziierten Unternehmen. Alle Geschäftsverbindungen mit diesen Unternehmen resultierten aus der regulären Geschäftstätigkeit und wurden zu marktüblichen Konditionen abgewickelt.

Im Verlauf des Jahres 2023 erfolgte die Übernahme der verbleibenden Anteile des assoziierten Unternehmens der Starlab Schweiz AG (ehemals: Life Systems Design AG). Für weitere Informationen dazu wird auf Anhangangabe 29 verwiesen.

Dadurch kam es im Berichtsjahr zu keinen Transaktionen zwischen Konzerngesellschaften und nahestehenden assoziierten Unternehmen. Infolgedessen wurden weder Verkäufe an assoziierte Unternehmen getätigt (Vorjahr: 2.220 T€), noch bestehen Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen (Vorjahr: 154 T€).

Für die Aufstellung der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften wird auf die Aufstellung des Anteilsbesitzes in Anhangangabe 39 verwiesen.

32 Gesamtbezüge des Vorstands und des Aufsichtsrats

Die Sitzungsgelder des Aufsichtsrats betrugen im Berichtsjahr 373 T€ (Vorjahr: 373 T€). Für die Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern der Geschäftsführung und des Vorstands sowie deren Hinterbliebenen sind insgesamt 10.319 T€ (Vorjahr: 10.608 T€) zurückgestellt. Die Gesamtbezüge der früheren Geschäftsführer und Vorstandsmitglieder betrugen 753 T€ (Vorjahr: 734 T€).

Die Gesamtbezüge des Vorstands beliefen sich im Berichtsjahr auf 14.676 T€ (Vorjahr: 6.673 T€). Darin enthalten sind kurzfristig fällige Leistungen in Höhe von 6.418 T€ (Vorjahr: 6.673 T€) und Leistungen aus Anlass der Beendigung von Arbeitsverhältnissen in Höhe von 8.258 T€ (Vorjahr: 0 T€). Somit betrugen die Gesamtbezüge der Personen in Schlüsselpositionen 15.049 T€ (Vorjahr: 7.046 T€).

33 Mitarbeiter

Erwerbstätige

Zum Stichtag	31.12.2023	31.12.2022
Europe	3.207	3.208
Americas	886	909
Asia/Pacific/Africa	766	736
China	275	278
Gesamt	5.134	5.131

Im Jahresdurchschnitt	2023	2022
Europe	3.187	3.076
Americas	899	875
Asia/Pacific/Africa	748	697
China	275	271
Gesamt	5.109	4.919

Vollzeitäquivalente

Zum Stichtag	31.12.2023	31.12.2022
Europe	2.994	3.061
Americas	884	905
Asia/Pacific/Africa	751	722
China	275	278
Gesamt	4.904	4.966

Im Jahresdurchschnitt	2023	2022
Europe	3.032	2.931
Americas	896	869
Asia/Pacific/Africa	734	691
China	275	271
Gesamt	4.937	4.762

34 Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten

Buchwerte und beizulegende Zeitwerte von Finanzinstrumenten im Berichtsjahr

in Tausend €		31.12.2023
Aktiva	Bewertungskategorie nach IFRS 9	Buchwert	Beizulegender Zeitwert
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	zu fortgeführten Anschaffungskosten	176.086	176.086
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte	zu fortgeführten Anschaffungskosten	174.826	174.826
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	zu fortgeführten Anschaffungskosten	4.140	4.140
Übrige Finanzanlagen	erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert	192.133	192.133
Übrige Finanzanlagen	erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert	585	585
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien
Aktiva	zu fortgeführten Anschaffungskosten	355.052	355.052
	erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert	585	585
	erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert	192.133	192.133
Passiva
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	zu fortgeführten Anschaffungskosten	23.299	22.942
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und vertragliche Verbindlichkeiten	zu fortgeführten Anschaffungskosten	52.474	52.474
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	zu fortgeführten Anschaffungskosten	12.828	12.828
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien
Passiva	zu fortgeführten Anschaffungskosten	88.601	88.244
	erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert	-	-
	erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert	-	-

Für die Finanzinstrumente, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, liegen die vertraglich vereinbarten Fälligkeitstermine überwiegend innerhalb von 12 Monaten nach dem Bilanzstichtag. Daher entsprechen deren Buchwerte zum Abschlussstichtag näherungsweise dem beizulegenden Zeitwert. Eine Ausnahme bilden die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.

Der beizulegende Zeitwert der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ist der Barwert der zukünftig erwarteten Cashflows. Die Abzinsung erfolgte mit einem marktüblichen, laufzeitgerechten Zinssatz (Stufe 3 der Fair Value Hierarchie).

In der Berichtsperiode wurden keine wesentlichen Nettogewinne oder -verluste aus finanziellen Vermögenswerten oder finanziellen Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet wurden, erfasst.

In der Berichtsperiode wurden keine Nettogewinne aus finanziellen Vermögenswerten oder finanziellen Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurden, erfasst. Im Vorjahr wurden keine wesentlichen Nettoverluste aus erfolgswirksam zu bewertenden finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Eppendorf macht vom Wahlrecht, Eigenkapitalinstrumente erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten, Gebrauch. Es handelt sich dabei um die Beteiligungen an der Promega Corporation (192.091 T€) und an der BigOmics Analytics S.A. (41 T€). Diese Kategorie enthält Eigenkapitalinstrumente, die nicht für Handelszwecke erworben wurden, sondern vom Konzern aus strategischen Gründen langfristig gehalten werden. Eppendorf ermittelt den Marktwert des zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumentes anhand der DiscountedCashflowMethode (Stufe 3 der Fair Value Hierarchie). Die wesentlichen Annahmen waren der Free Cashflow, der Abzinsungssatz und die Wachstumsrate. Die Cashflow-Prognosen enthielten spezifische Schätzungen für fünf bzw. sechs Jahre und die ewige Wachstumsrate danach.

2023	Promega corporation	BigOmics Analytics
Beizulegender Zeitwert in Tausend €	192.092	41
Abzinsungssatz nach Steuern in %	9,43	34,00
Nachhaltige Wachstumsrate in %	1,00	1,00

Im Berichtsjahr ergab die Bewertung der Beteiligung an der Promega Corporation eine Aufwertung um 29.613 T€. Die Bewertung der Beteiligung an der BigOmics Analytics S.A. führte zu einer Wertminderung von 913 T€.

Eine Erhöhung der verwendeten Abzinsungssätze um jeweils 0,5 Prozent oder auch eine Reduzierung der Wachstumsraten um jeweils 0,5 Prozent führte im Rahmen der Sensitivitätsanalyse bei den betrachteten Eigenkapitalinstrumenten zu keinen wesentlichen Bewertungsunterschieden.

Im Berichtsjahr erhielt Eppendorf von der Promega Corporation eine Dividende in Höhe von 1.870 T€ (Vorjahr: 1.656 T€).

Weitere Eigenkapitalinstrumente werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Hierbei handelt es sich um die Beteiligung an der deutschen High-Tech Gründerfonds IV GmbH & Co. KG (268 T€) sowie der amerikanischen Osage University Partners IV, LP (317 T€).

Buchwerte und beizulegende Zeitwerte von Finanzinstrumenten im Vorjahr

in Tausend €		31.12.2022 ¹
Aktiva	Bewertungskategorie nach IFRS 9	Buchwert	Beizulegender Zeitwert
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	zu fortgeführten Anschaffungskosten	263.957	263.957
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte	zu fortgeführten Anschaffungskosten	195.398	195.398
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	zu fortgeführten Anschaffungskosten	4.322	4.322
Übrige Finanzanlagen	erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert	163.432	163.437
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien
Aktiva	zu fortgeführten Anschaffungskosten	463.677	463.677
	erfolgswirksam zum
	beizulegenden Zeitwert
	erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert	163.432	163.437
Passiva
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	zu fortgeführten Anschaffungskosten	56.263	54.272
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und vertragliche Verbindlichkeiten	zu fortgeführten Anschaffungskosten	83.748	83.748
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	zu fortgeführten Anschaffungskosten	14.864	14.864
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien
Passiva	zu fortgeführten Anschaffungskosten	154.875	152.884
	erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
	erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert

¹ Inklusive rückwirkender Anpassungen gemäß IFRS 3. Details können den Erläuterungen zu den Veränderungen des Konsolidierungskreises entnommen werden.

35 Finanzrisikomanagement

Eppendorf ist durch seine Geschäftstätigkeit Risiken ausgesetzt, die sich vorwiegend aus der internationalen Tätigkeit ergeben, im Bereich der Kunden liegen oder im Zusammenhang mit technologischen Entwicklungen und Produkten stehen.

Bezogen auf die Finanzinstrumente ergeben sich hieraus vorwiegend Währungs oder Ausfallrisiken.

Währungsrisiken

Ergebniswirksame Währungsrisiken ergeben sich daraus, dass der beizulegende Zeitwert eines Finanzinstruments aufgrund der Änderungen der Wechselkurse Kursschwankungen ausgesetzt ist. Wenn der Euro gegenüber sämtlichen Währungen zum 31. Dezember 2023 um 10 Prozent aufgewertet (abgewertet) gewesen wäre, hätte sich vor Steuern eine erfolgswirksame Veränderung der Finanzinstrumente von 9.125 T€ (Vorjahr: 18.854 T€) ergeben.

Wechselkursrisiken, die aus der Umrechnung von Abschlüssen der Tochtergesellschaften in die Konzernwährung resultieren, werden hingegen erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Durch diese Umrechnung der Finanzinstrumente hätte sich bei einer 10-prozentigen Veränderung des Euros gegenüber sämtlichen Währungen eine erfolgsneutrale Veränderung des Eigenkapitals von 27.635 T€ (Vorjahr: 41.067 T€) ergeben.

Die folgende Sensitivitätsanalyse beinhaltet lediglich ausstehende, auf fremde Währung lautende monetäre Positionen und passt deren Umrechnung zum Periodenende gemäß einer 10-prozentigen Änderung der Wechselkurse an. Eine untenstehende positive Zahl weist auf einen Anstieg des Periodenergebnisses oder des Eigenkapitals hin, wenn der Euro gegenüber der jeweiligen Währung um 10 Prozent abwertet. Wertet der Euro um 10 Prozent gegenüber der jeweiligen Währung auf, hat dies die gegenläufige Auswirkung auf das Periodenergebnis oder das Eigenkapital, die nachstehenden Posten wären somit negativ.

Die folgende Tabelle zeigt aus Konzernsicht die Sensitivität einer 10-prozentigen Auf- oder Abwertung des Euro gegenüber der jeweiligen Fremdwährung auf:

in Tausend €	31.12.2023	31.12.2022
EUR/USD
erfolgsneutral	16.643	29.580
erfolgswirksam	6.902	12.214
EUR/JPY
erfolgsneutral	1.823	1.995
erfolgswirksam	256	1.645
EUR/CHF
erfolgsneutral	833	651
erfolgswirksam	217	152
EUR/GBP
erfolgsneutral	1.502	1.283
erfolgswirksam	-515	1.520
EUR/CNY
erfolgsneutral	2.258	2.878
erfolgswirksam	883	2.062
Sonstige
erfolgsneutral	4.576	4.680
erfolgswirksam	1.382	1.261
Gesamt
erfolgsneutral	27.635	41.067
erfolgswirksam	9.125	18.854

Bezogen auf die Ertragslage ergeben sich die Währungsrisiken aus der Tatsache, dass der Eppendorf-Konzern einen nicht unerheblichen Teil der Umsatzerlöse in Regionen erwirtschaftet, in denen der US-Dollar vorherrschende Währung ist. Im Gegensatz dazu entstehen die Aufwendungen zu einem deutlich geringeren Anteil in anderen Währungen als dem Euro. Daraus ergibt sich bei Abwertung des US-Dollars gegenüber dem Euro das Risiko, dass die erzielten Margen geringer werden und damit die Ertragslage des Konzerns negativ beeinflusst wird. Zur Verringerung des Einflusses von Währungsveränderungen auf den Rohertrag intensiviert Eppendorf die Bemühungen, Absatz- und Beschaffungsgeschäfte in gleicher Währung abzuwickeln. Waren und Dienstleistungen werden zunehmend in dem Währungsraum bezogen, in dem der Absatz erfolgt. Überdies werden fallweise Währungssicherungsgeschäfte getätigt. Hierbei handelt es sich um Devisentermin- und Devisenoptionsgeschäfte zur Absicherung von Zahlungsströmen.

Ausfallrisiken

Bankguthaben werden grundsätzlich nur bei Banken mit guter Bonität gehalten. Die zum Stichtag bestehenden Termingelder haben eine Laufzeit von höchstens einem Monat.

Kundenkredite werden im Eppendorf-Konzern nur nach eingehender Prüfung der Kreditwürdigkeit eingeräumt. Kreditlinien und das Zahlungsverhalten der Kunden werden laufend beurteilt. Die Kreditrisikoexposition entspricht dem Wert der Kategorie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Zahlungsausfälle und Wertberichtigungen zu Kundenforderungen sind im Verhältnis zum Gesamtvolumen der Position unwesentlich.

Ausleihungen und kurzfristige Darlehen werden grundsätzlich nur innerhalb des Eppendorf-Konzerns ausgereicht.

36 Honorare des Abschlussprüfers

Für die erbrachten Dienstleistungen der EY GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, Niederlassung Hamburg, sind folgende Honorare als Aufwand erfasst worden:

in Tausend €	31.12.2023	31.12.2022
Abschlussprüfungen	407	419
Steuerberatungsleistungen	-	5
Gesamt	407	424

Die Honorare für Abschlussprüfungen umfassen Vergütungen für die Konzernabschlussprüfung sowie für die Prüfung der Abschlüsse der Eppendorf SE und ihrer inländischen Tochtergesellschaften.

37 Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag

Berichtspflichtige Ereignisse, die nach dem Schluss des Konzerngeschäftsjahrs eingetreten sind, liegen nicht vor.

38 Befreiung von Tochtergesellschaften von der Abschlussprüfung und der Offenlegung

Mit folgenden vollkonsolidierten verbundenen deutschen Unternehmen in der Rechtsform einer Kapitalgesellschaft wurde ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag geschlossen. Diese Gesellschaften haben die Bedingungen des § 264 Abs. 3 HGB erfüllt und nehmen die Befreiung von der Abschlussprüfung und der Offenlegung in Anspruch:

- DASGIP Information and Process Technology GmbH, Jülich

- Eppendorf Instrumente GmbH, Hamburg

- Eppendorf Liquid Handling GmbH, Hamburg

- Eppendorf Polymere GmbH, Oldenburg in Holstein

- Eppendorf Polymere Technology GmbH, Oldenburg in Holstein

- Eppendorf Vertrieb Deutschland GmbH, Wesseling

- Eppendorf Zentrifugen GmbH, Leipzig

- Starlab GmbH, Hamburg

- Starlab International GmbH, Hamburg

39 Aufstellung des Anteilsbesitzes

In den Konzernabschluss der Eppendorf SE, Hamburg, zum 31. Dezember 2023 sind die folgenden Unternehmen im Wege der Vollkonsolidierung einbezogen:

Name der Gesellschaft	Sitz, Land	Anteil
Bio-ITech B.V.	Groningen, Niederlande	60,00%
Calibration Technology Limited	Tipperary, Irland	100,00%
DASGIP Information and Process Technology GmbH	Jülich, Deutschland	100,00%
Eppendorf Application Technologies S.A.	Namur, Belgien	100,00%
Eppendorf Asia Pacific Sdn. Bhd.	Kuala Lumpur,Malaysia	100,00%
Eppendorf Austria GmbH	Wien, Österreich	100,00%
Eppendorf Belgium NV/SA	Aarschot, Belgien	100,00%
Eppendorf Canada Ltd.	Mississauga, Ontario, Kanada	100,00%
Eppendorf China Ltd.	Hong Kong, China	100,00%
Eppendorf Co., Ltd.	Tokio, Japan	100,00%
Eppendorf CryoTech Ltd.	Maldon, Essex, Großbritannien	100,00%
Eppendorf Czech & Slovakia s.r.o.	Říčany/Prag, Tschechische Republik	100,00%
Eppendorf do Brasil Ltda.	Sao Paulo, Brasilien	100,00%
Eppendorf France SAS	Montesson/Paris, Frankreich	100,00%
Eppendorf Group SE & Co. KG	Hamburg, Deutschland	0,00%
Eppendorf Himac technologies Ltd.	Ibaraki,Japan	100,00%
Eppendorf Holding, Inc.	Enfield, Connecticut, USA	100,00%
Eppendorf Ibérica S.L.U.	San Sebastian de los Reyes/Madrid, Spanien	100,00%
Eppendorf India Pvt. Ltd.	Chennai, Indien	100,00%
Eppendorf Instrumente GmbH	Hamburg, Deutschland	100,00%
Eppendorf Korea Ltd.	Seoul, Südkorea	100,00%
Eppendorf Lab Technologies (Shanghai) Co., Ltd.	Shanghai, China	100,00%
Eppendorf Liquid Handling GmbH	Hamburg, Deutschland	100,00%
Eppendorf Logistics Netherlands BV	Nijmegen, Niederlande	100,00%
Eppendorf Manufacturing Corp.	Enfield, Connecticut, USA	100,00%
Eppendorf Middle East FZ-LLC	Dubai, Vereinigte Arabische Emirate	100,00%
Eppendorf Nederland B.V.	Nijmegen, Niederlande	100,00%
Eppendorf Nordic A/S	Hørsholm/Kopenhagen, Dänemark	100,00%
Eppendorf Norge AS	Oslo, Norwegen	100,00%
Eppendorf North America, Inc.	Enfield, Connecticut, USA	100,00%
Eppendorf Poland Sp. z o.o.	Warschau, Polen	100,00%
Eppendorf Polymere GmbH	Oldenburg in Holstein, Deutschland	100,00%
Eppendorf Polymere Technology GmbH	Oldenburg in Holstein, Deutschland	100,00%
Eppendorf Russia ooo	Moskau, Russland	100,00%
Eppendorf s.r.l.	Mailand, Italien	100,00%
Eppendorf (Shanghai) International Trade Co., Ltd.	Shanghai, China	100,00%
Eppendorf Singapore, Pte. Ltd.	Singapur, Singapur	100,00%
Eppendorf South Africa Pty. Ltd.	Gauteng, Südafrika	100,00%
Eppendorf South Pacific Pty. Ltd.	Macquarie Park, New South Wales, Australien	100,00%
Eppendorf (Thailand) Co. Ltd.	Bangkok, Thailand	100,00%
Eppendorf UK Ltd.	Stevenage/Hertfordshire, Großbritannien	100,00%
Eppendorf Vertrieb Deutschland GmbH	Wesseling/Köln, Deutschland	100,00%
Eppendorf Zentrifugen GmbH	Leipzig, Deutschland	100,00%
Eppendorf (Zhejiang) Life Science Technologies Co., Ltd.	Pinghu, China	100,00%
Eppendorf, Inc.	Enfield, Connecticut, USA	100,00%
IDE.Automation GmbH	Lübeck, Deutschland	100,00%
Starlab France S.a.r.l.	Orsay, Frankreich	100,00%
Starlab GmbH	Hamburg, Deutschland	100,00%
Starlab International GmbH	Hamburg, Deutschland	100,00%
Starlab Schweiz AG	Affoltern am Albis, Schweiz	100,00%
Starlab s.r.l.	Mailand, Italien	100,00%
Starlab (UK) Ltd.	Milton Keynes, Großbritannien	100,00%
USA Scientific, Inc.	Ocala, Florida, USA	100,00%
Vaudaux-Eppendorf AG	Schönenbuch/Basel, Schweiz	100,00%

In den Konzernabschluss der Eppendorf SE, Hamburg, zum 31. Dezember 2023 sind die folgenden Unternehmen zum beizulegenden Zeitwert einbezogen:

Name der Gesellschaft	Sitz, Land	Anteil
BigOmics Analytics S.A.	Lugano, Schweiz	9,45%
High-Tech Gründerfonds IV GmbH & Co. KG	Bonn, Deutschland	0,60%
Osage University Partners IV, LP	Bala Cynwyd, Pennsylvania, USA	3,30%
Promega Corporation	Madison, Wisconsin, USA	15,09%

Hamburg, 17. April 2024

Der Vorstand

Axel Jaeger

Dr. Wilhelm Plüster

Dr. Dirk Eric Loeberman

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Eppendorf SE

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Eppendorf SE, Hamburg, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und der Konzern-Gesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023, der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023, der Entwicklung des Konzerneigenkapitals und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Eppendorf SE für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

- entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2023 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 und

- vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Der Aufsichtsrat ist für den Bericht des Aufsichtsrats verantwortlich. Im Übrigen sind die gesetzlichen Vertreter für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die übrigen Bestandteile des Geschäftsberichts, mit Ausnahme des geprüften Konzernabschlusses und Konzernlageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks, insbesondere z.B. das "Vorwort" sowie die Berichterstattung zu den Kapiteln "Widerstandskraft stärken", "Planvoll navigieren", "Effizienz steigern", "Nachhaltig handeln", "Internationale Präsenz", "Bericht des Aufsichtsrats" sowie "Organe". Von diesen sonstigen Informationen haben wir eine Fassung bis zur Erteilung dieses Bestätigungsvermerks erlangt.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

- wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, Konzernlagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

- anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtürmern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben.

Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtürmern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

- identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtürmern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtürmern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;

- gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben;

- beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;

- ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;

- beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt;

- holen wir ausreichende, geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile;

- beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns;

- führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Hamburg, 17. April 2024

EY GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Brorhilker, Wirtschaftsprüfer

Rathjen, Wirtschaftsprüfer

Bericht des Aufsichtsrats

Schwerpunkte der Aufsichtsratstätigkeit

Das Jahr 2023 war für Eppendorf ein herausforderndes Jahr. Nachdem sich im letzten Quartal des Jahres 2022 die Nachfrage schon abgeschwächt hatte, verstärkte sich dieser Trend branchenweit im Jahr 2023 weiter. Steigende Energiekosten und eine hohe Inflation ließen darüber hinaus Materialpreise und Betriebskosten steigen. Der Vorstand hat in Absprache mit dem Aufsichtsrat ein unternehmensweites Kosten-Management initiiert, um Eppendorf gut durch diese Zeit zu führen. Es soll sicherstellen, dass die Unternehmensgruppe ihre Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig sichert und weitere Marktanteile hinzugewinnt.

Der Konzernumsatz hat sich im Jahr 2023 um 12,3 Prozent reduziert und lag bei 1.081,4 Mio. €. Das ist unter oben genannten Umständen eine respektable Leistung, die vor allem durch die hohe Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und deren gute Zusammenarbeit ermöglicht wurde.

Mit der konsequenten Verfolgung unserer langfristigen Unternehmensstrategie sowie den mittelfristigen Maßnahmen zur Steigerung von Ertragskraft und Innovationsstärke legte Eppendorf die Basis für eine weiterhin erfolgreiche Zukunft.

Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat der Eppendorf SE hat im Berichtsjahr den Vorstand kontinuierlich überwacht und beratend begleitet. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend im Rahmen der jeweiligen Sitzungen über die Geschäftsentwicklung, die wirtschaftliche Situation des Unternehmens sowie über die Finanz- und Investitionsplanung informiert. Darüber hinaus hat sich der Aufsichtsratsvorsitzende laufend schriftlich oder durch Einzelgespräche durch die beiden Co-Vorsitzenden des Vorstands bzw. vom Sprecher des Vorstands über wesentliche Entwicklungen und Entscheidungen unterrichten lassen. Zu Zweifelsfragen oder weitreichenden Entscheidungen wurde der Aufsichtsratsvorsitzende zudem konsultiert.

Wesentliche Inhalte der einzelnen Sitzungen des Aufsichtsrats

Im abgelaufenen Geschäftsjahr fanden fünf Aufsichtsratssitzungen statt. Beschlüsse durch den Aufsichtsrat wurden sowohl in den Sitzungen als auch schriftlich in drei Umlaufverfahren gefasst.

In der Bilanzsitzung am 12. April 2023 wurde der Jahres- und Konzernabschluss erörtert und gebilligt. Zudem berichtete der Vorstand umfassend über den bisherigen Geschäftsverlauf im Jahr 2023. Ferner wurden neue Strategien für die Business Divisions Liquid Handling und Consumables sowie Maßnahmen zum unternehmensweiten Kosten-Management vorgestellt und ein Update zur Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens gegeben. Der Aufsichtsrat genehmigte zudem das Investment in einen neuen Produktionsstandort für Zentrifugen in Japan.

Der Aufsichtsrat wurde in der Hauptversammlung am 12. Mai 2023 neu gewählt. Am gleichen Tag fand die konstituierende Aufsichtsratssitzung statt. Dort wurden der Vorsitzende des Aufsichtsrats, die stellvertretenden Vorsitzenden sowie die Mitglieder des Prüfungsausschusses (Audit Committee) und des Personal-, Vergütungs- und Nominierungsausschusses (Compensation Committee) gewählt.

In der Aufsichtsratssitzung vom 6. und 7. Juli 2023 berichtete zunächst der Vorstand umfassend über den bisherigen Geschäftsverlauf im Jahr 2023. Zudem wurden dem Aufsichtsrat neue Strategien für einzelne Geschäftsbereiche und Marktregionen sowie der Stand von laufenden unternehmensweiten Initiativen vorgestellt und mit ihm diskutiert.

In der Aufsichtsratssitzung vom 4. Oktober 2023 bestellte der Aufsichtsrat Dr. Dirk Eric Loebermann mit Wirkung zum 15. Oktober 2023 zum weiteren Vorstand und Chief Operating Officer. Zudem wurde Dr. Wilhelm Plüster zum Sprecher des Vorstands ernannt.

In der Aufsichtsratssitzung am 15. Dezember 2023 berichtete der Vorstand umfassend über den Geschäftsverlauf 2023. Der Aufsichtsrat bewilligte das Budget 2024 und diskutierte die Investitionsplanung 2024. Zudem wurden mögliche Wachstumsfelder erörtert und weitere Maßnahmen zum unternehmensweiten Kosten-Management vorgestellt und genehmigt. Schließlich wurden neue Geschäftsordnungen für den Vorstand und Aufsichtsrat erlassen.

Tätigkeit der Ausschüsse des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat hat mit dem Prüfungsausschuss (Audit Committee) und dem Personal-, Vergütungs- und Nominierungsausschuss (Compensation Committee) weiterhin zwei Ausschüsse eingerichtet. Sie bereiteten die Beratungen und Beschlüsse des Gesamtaufsichtsrats vor. Die Ausschussvorsitzenden berichteten in den Aufsichtsratssitzungen regelmäßig über die Arbeit der Ausschüsse. Beide Ausschüsse haben im Jahr 2023 zweimal getagt.

Personalia

Am 4. Oktober 2023 wurde Dr. Dirk Eric Loebermann mit Wirkung zum 15. Oktober 2023 zum weiteren Vorstand der Eppendorf SE gewählt. Am gleichen Tag wurde Dr. Wilhelm Plüster vom Aufsichtsrat zum Sprecher des Vorstands ernannt. Die beiden Co-Vorsitzenden des Vorstands Eva van Pelt und Dr. Peter Fruhstorfer haben ihre Ämter am 10. Oktober 2023 niedergelegt.

In den Aufsichtsrat wurden in der ordentlichen Hauptversammlung Philipp von Loeper, Prof. Dr. Elmar Hinz, William A. Linton III, Ph.D., Poncho Meisenheimer, Marlis Kripke und Peter Schmidt gewählt.

Jahres- und Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023

Der Konzernabschluss wurde gemäß den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt. Der von der Hauptversammlung gewählte und vom Aufsichtsrat beauftragte Abschlussprüfer, die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, hat ihn ebenso wie den Jahresabschluss der Eppendorf SE, den Lagebericht und den Konzernlagebericht geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk vom 17. April 2024 versehen. Diese Unterlagen mit den dazugehörigen Prüfungsberichten des Abschlussprüfers haben allen Mitgliedern des Aufsichtsrats vorgelegen und wurden einschließlich der entsprechenden Berichte des Vorstands besprochen.

Der Abschlussprüfer hat den Prüfungsausschuss und den Aufsichtsrat über wesentliche Ergebnisse seiner Prüfung unterrichtet.

Prüfungsausschuss und Aufsichtsrat haben das Ergebnis der Prüfung des Abschlussprüfers und des Prüfungsausschusses zustimmend zur Kenntnis genommen und im Rahmen eigener Prüfungen von Jahresabschluss, Lagebericht sowie Konzernabschluss und Konzernlagebericht der Eppendorf SE festgestellt, dass Einwendungen nicht zu erheben sind. Der Prüfungsausschuss hat dem Aufsichtsrat empfohlen, den Jahresabschluss und den Konzernabschluss vom 31. Dezember 2023 zu billigen. Der Aufsichtsrat billigte den vom Vorstand am 17. April 2024 aufgestellten Jahresabschluss sowie den Konzernabschluss der Eppendorf SE. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Ferner hat der Aufsichtsrat auch den Gewinnverwendungsvorschlag geprüft und sich diesem angeschlossen.

Der Prüfungsausschuss hat sich zudem über die Arbeit der Internen Revision im Geschäftsjahr 2023 detailliert informiert.

Für ihre Leistungen und ihr Engagement im Geschäftsjahr 2023 spricht der Aufsichtsrat dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Eppendorf Gruppe im In- und Ausland seinen Dank und seine Anerkennung aus.

Hamburg, 17. April 2024

Philipp von Loeper, Aufsichtsratsvorsitzender

Vermerk gem. § 328 Abs. 1a Satz 1 HGB

Der Konzernjahresabschluss wurde am 17. April 2024 vom Aufsichtsrat festgestellt und gebilligt.