Horze International GmbH

Fulda

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022

der Horze International GmbH, Fulda

1. Darstellung der gesamtwirtschaftlichen Lage

Das abgelaufene Geschäftsjahr war für die Wirtschaft insgesamt und die Kapitalmärkte ein schwieriges Jahr. Vor dem Hintergrund des anhaltenden Russland-Ukraine-Krieges sowie hoher Energiepreise und Inflationsraten gerieten wichtige Konjunkturdaten sowie die Kurse an den Aktien- märkten merklich unter Druck.

Für das Gesamtjahr 2022 lag die Inflationsrate in Deutschland bei rd. 8,9 %, in Europa bei 8,4 % und in den USA bei 8,2 %. Während der Inflationshöhepunkt in den USA gegen Ende 2022 bereits überschritten zu sein scheint, rechnet die Deutsche Bank in der Eurozone auch in 2023 mit steigenden Inflationsraten. Die Deutsche Bank geht davon aus, dass die Teuerungsrate für Deutschland bei 7,0 %, für die Eurozone bei 6,0 % und für die USA bei 4,1 % in 2023 liegen werden. Auch über das Jahr 2023 hinaus rechnet die Deutsche Bank mit weiterhin erhöhten Inflationsraten.

Die Deutsche Bank geht davon aus, dass sich die Abschwächung der wirtschaftlichen Entwicklung auch vorerst in 2023 fortsetzen wird. Insbesondere die hohen Inflationsraten und die schwächelnde Konjunktur werden diese Entwicklung beeinflussen. Nach einer zunächst milden Rezession erwartet die Deutsche Bank jedoch ab dem 2. Quartal 2023 eine Kehrtwende und ein leichtes Wirtschaftswachstum von + 0,3 % bis Ende 2023 in der Eurozone. Hauptrisikofaktor bleibe jedoch die Energiekrise und ein möglicher Gasmangel im Winter 2023/2024.

Ein wesentlicher Treiber für wirtschaftlichen Aufschwung könnte nach Meinung der Deutschen Bank in der Zukunft die Entwicklung von neuen Technologien sein. Gelinge es, neue Technologien zur Marktreife zu bringen, könne dies ein entscheidender Faktor für den Wachstum und den Wohlstand der Zukunft sein.

(Quelle: Quelle: Deutsche Bank Privat- und Geschäftskunden AG, Frankfurt am Main - Perspektiven - Der Jahresausblick 2023)

2. Darstellung des Geschäftsverlaufes und der Lage der Gesellschaft

2.1. Grundlagen des Unternehmens

Die Horze International GmbH ist ein weltweit agierendes Unternehmen. Als sog. "Pure-Player" handelt die Berichtsgesellschaft nahezu ausschließlich mit Reit- und Pferdesportbedarf, Tierbedarf und Tierfutter. Der Vertrieb erfolgt dabei über die Vertriebskanäle E-Commerce, Großhandel und Einzelhandel, wobei der Onlinehandel den umsatzstärksten Bereich der Gesellschaft bildet. Der Onlinehandel erfolgt national wie auch international im Wesentlichen über eigene, webbasierte Internetshops. Im Vertriebskanal Einzelhandel ist die Horze-Gruppe europaweit mit ihren individuellen physischen Ländershops in aktuell 5 Ländern vertreten, von denen die beiden deutschen Shops der Gruppe von der Berichtsgesellschaft betrieben werden. In ihrem Sortiment führt die Berichts- gesellschaft über 40.000 ausgewählte Artikel von über 150 Herstellern, einschließlich einer stetig wachsenden Anzahl an Eigenmarkenprodukten. Die Artikel werden von der Gesellschaft an private Endkunden wie auch gewerbliche Abnehmer vertrieben.

2.2. Entwicklung der Branche

Die E-Commerce Branche verzeichnete nach den beiden starken Pandemiejahren 2020 und 2021 im Jahr 2022 einen Umsatzrückgang. Die positive Entwicklung der beiden Vorjahre konnte aufgrund einer deutlich gedämpften Nachfrage nicht gehalten werden. In diesem Zusammenhang ging der Umsatz der Branche in 2022 um 2,5 % bzw. 2,2 Mrd. Euro zurück. Der Umsatz der Branche sank damit von 86,7 Mrd. Euro im Vorjahr auf 84,5 Mrd. Euro in 2022. Allerdings beträgt der Zuwachs des Umsatzes im Vergleich zu 2019 vor der Pandemie immer noch 42,8 %.

Der Handelsverband Deutschland (HDE) rechnet in 2023 wieder mit einem Umsatzanstieg in der E-Commerce Branche. Insgesamt geht der HDE in 2023 für die E-Commerce Branche von einem Umsatzplus von 5,8 % auf 89,4 Mrd. Euro aus.

(Quelle: HDE Handelsverband Deutschland - "HDE Online-Monitor 2023")

2.3. Geschäftsverlauf im Geschäftsjahr 2022

Ertragslage

Die Horze International GmbH konnte ihre Position als skandinavischer Marktführer trotz gesunkener Umsätze auch im Geschäftsjahr 2022 nach Einschätzung der Geschäftsführung behaupten. Des Weiteren gelang es der Gesellschaft nach Einschätzung der Geschäftsführung auf den lokalen Märkten der sog. DACH-Region ihre Marktstellung zu behaupten. Damit gehört Horze weiterhin im hart umkämpften deutschen Reitsportartikelmarkt zu den 3 wesentlichen Marktteilnehmern.

Der Jahresumsatz der Horze International GmbH sank im Geschäftsjahr 2022 von TEUR 54.759 um 13,7 % auf TEUR 47.239. Ursache für den Umsatzrückgang waren neben einem deutlichen Rückgang der Kundennachfrage aufgrund der hohen Inflation, insbesondere der Rückgang der sogenannten Conversionsrate sowie der Besucherzahlen in den einzelnen Webshops.

Der Rohertrag (Umsatzerlöse ./. Materialaufwand) des Berichtsjahres beträgt TEUR 21.548 und ist damit rd. 21,3 % niedriger als im Vorjahr (i. V. TEUR 27.379). Die Rohertragsquote (Rohertrag / Umsatzerlöse) des Berichtsjahres beträgt 45,6 % (i. V. 50,0 %).

Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von TEUR 429 (i. V. TEUR 556) beinhalten insbesondere Erträge aus Währungsumrechnungen in Höhe von TEUR 296 (i. V. TEUR 388), Erträge aus Erstattungen aus dem Aufwendungsausgleichsgesetz in Höhe von TEUR 52 (i. V. TEUR 103) sowie Erträge aus verrechneten Sachbezügen in Höhe von TEUR 50 (i. V. TEUR 58).

Der Personalaufwand stieg in Folge einer gewachsenen Arbeitnehmeranzahl (109 im Berichtsjahr vs. 89 im Vorjahr) gegenüber dem Vorjahr um absolut rund TEUR 646 bzw. um 17,3 % relativ. Die Quote des Personalaufwands im Verhältnis zu den erzielten Umsatzerlösen erhöhte sich von 6,8 % im Vorjahr auf 9,3 % im Berichtsjahr.

Der in 2018 erstmalig auszuweisende und über eine angenommene Nutzungsdauer von 10 Jahren abzuschreibende Geschäfts- oder Firmenwert sowie die Abschreibungen auf EDV-Software und entgeltlich erworbene Konzessionen sind ausschlaggebend für die Höhe der Gesamtabschreibungen von TEUR 1.445 (i. V. TEUR 1.098). Der Abschreibungsbetrag ohne Berücksichtigung der Firmenwertabschreibung liegt bei TEUR 1.005 (i. V. TEUR 658).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen fielen im Berichtsjahr um TEUR 1.718 von TEUR 22.061 in 2021 auf TEUR 20.343 im Berichtsjahr. Die wesentlichen Kostenpositionen im Bereich der sonstigen betrieblichen Aufwendungen betreffen im Wesentlichen Kosten der Warenabgabe mit TEUR 5.671 (i. V. TEUR 6.309), Werbekosten in Höhe von TEUR 5.565 (i. V. TEUR 6.516) sowie Fulfillmentkosten von TEUR 4.320 (i. V. TEUR 4.797).

Das Finanzergebnis der Horze International GmbH verschlechterte sich von TEUR -117 in 2021 auf TEUR -251 im Geschäftsjahr 2022. Insbesondere die Zinsaufwendungen an verbundenen Unternehmen stiegen von TEUR 115 im Vorjahr auf TEUR 215 in 2022 an.

Das EBITDA des Geschäftsjahres 2022 beträgt TEUR -2.748 (i. V. TEUR 2.138). Die Reduzierung des EBITDA gegenüber dem Vorjahr resultiert insbesondere aus dem Rückgang der Umsatzerlöse, der Rohertragsmarge sowie des gestiegenen Personalaufwands. In diesem Zusammenhang verringerte sich die auf den Rohertrag bezogene EBITDA-Marge von 7,8 % im Vorjahr auf -12,8 % im Geschäftsjahr 2022. Die auf den Umsatz bezogene EBITDA-Marge reduzierte sich von 3,9 % im Vorjahr auf -5,8 % im Berichtsjahr.

Das Geschäftsjahr 2022 schließt mit einem Jahresergebnis von TEUR -4.086 (i. V. TEUR 686). Aufgrund des Rücktrags von steuerlichen Verlusten sowie der Auflösung der passiven latenten Steuer ergibt sich in 2022 ein Ertrag aus Steuern in Höhe von TEUR 358 (i. V. Aufwand in Höhe von TEUR 237).

Vermögenslage

Die Vermögenslage der Horze International GmbH im Berichtsjahr wurde im Wesentlichen durch eine Reduzierung der flüssigen Mittel sowie des Anlagevermögens bei gleichzeitiger Erhöhung der Vorräte beeinflusst. Die Bilanzsumme ist im Vergleich zum Vorjahr von TEUR 30.342 um rund 7 % auf nunmehr TEUR 28.215 gesunken.

Wesentlichen Einfluss auf den Wert der Aktiva hat, wie auch im Vorjahr, das Vorratsvermögen. Dieses ist mit den erhaltenen Anzahlungen nach den Vorschriften des § 268 Abs. 5 Satz 2 HGB saldiert. So sind von den Vorräten im Geschäftsjahr 2022 Anzahlungen in Höhe von insgesamt TEUR 114 (i. V. TEUR 694) offen abgesetzt worden. Ohne diese Saldierung beträgt der Wert des Vorratsvermögen TEUR 16.866 (i. V. TEUR 14.661).

Das zum Bilanzstichtag ausgewiesene Anlagevermögen umfasst dabei TEUR 7.621 (i. V. TEUR 8.242), der Bestand an Vorräten nach der Saldierung mit den erhaltenen Anzahlungen TEUR 16.753 (i. V. TEUR 13.967), der Bestand an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen TEUR 980 (i. V. TEUR 1.637), die Forderungen gegen verbundene Unternehmen (einschließlich Gesellschafter) TEUR 440 (i. V. TEUR 186) sowie die sonstigen Vermögensgegenstände TEUR 642 (i. V. TEUR 309). Das Guthaben bei Kreditinstituten ist auf TEUR 1.487 (i. V. TEUR 5.795) gesunken. Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten erhöhte sich von TEUR 204 im Vorjahr auf TEUR 292 zum 31. Dezember 2022.

Die Anlagenintensität (Anlagevermögen / Bilanzsumme) blieb trotz steigender Abschreibungen im Berichtsjahr aufgrund der Implementierung eines neuen ERP-Systems im Vorjahr mit 27,0 % (i. V. 27,2 %) zum 31. Dezember 2022 nahezu unverändert.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sanken aufgrund des Umsatzrückgangs um TEUR 657 unter das Vorjahresniveau.

Die sonstigen Vermögensgegenstände bewegen sich mit TEUR 642 über dem Vorjahresniveau (i. V. TEUR 309) und beinhalten insbesondere Forderungen aus dem körperschaftsteuerlichen Verlustrück- trag (TEUR 271, i. V. TEUR 0) Forderungsansprüche aus Kautionen (TEUR 122, i. V. TEUR 109), Forderungen gegen Zahlungsdienstleister (TEUR 112, i. V. TEUR 54) sowie debitorische Kreditoren (TEUR 43, i. V. TEUR 103).

Die liquiden Mittel weisen zum 31. Dezember 2022 einen Bestand von TEUR 1.487 (i. V. TEUR 5.795) aus. Wir verweisen auf die Ausführungen in Abschnitt "Finanzlage".

Das Trade Working Capital (Vorräte + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ./. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) erhöhte sich von TEUR 11.331 im Vorjahr auf TEUR 14.367 zum 31. Dezember 2022. Dabei stieg das Vorratsvermögens um TEUR 2.786 an, während die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um TEUR 657 sowie der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um TEUR 907 sanken. Der Anstieg der Vorräte resultierte insbesondere aus der Erhöhung des Warenbestands. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sanken dagegen in Folge des geringeren Umsatzvolumens. Die gesunkenen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stehen in Zusammenhang mit einem geringeren Einkaufsvolumen im 4. Quartal des Berichtsjahres.

Das Eigenkapital der Horze International GmbH hat sich zum 31.12.2022 um den im Geschäftsjahr erzielten Jahresfehlbetrag in Höhe von TEUR 4.086 auf insgesamt TEUR 8.605 verringert. Die Eigenkapitalquote (Eigenkapital / Bilanzsumme) verringerte sich dabei in Folge der im Verhältnis zum Jahresergebnis unterproportional gesunkenen Bilanzsumme des Berichtsjahres von 41,8 % im Vorjahr auf 30,5 % zum 31. Dezember 2022.

Die Rückstellungen liegen mit TEUR 1.398 um TEUR 1.270 unter dem Vorjahreswert. Der Rückgang der Rückstellungen begründet sich vorwiegend aus den Steuerrückstellungen sowie aus den niedrigeren Rückstellungen für Gewährleistung, die im Zusammenhang mit den Umsatzerlösen stehen.

Neben der Verringerung des Eigenkapitals sowie der Rückstellungen beruhen die wesentlichen Veränderungen der passivischen Bilanzstruktur des Berichtsjahres auf einem Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sowie einer Erhöhung der sonstigen Verbindlichkeiten. Die Erhöhung der sonstigen Verbindlichkeiten um TEUR 2.117 auf TEUR 5.046 beruht insbesondere auf der Inanspruchnahme kurzfristiger Kredite.

Finanzlage

Im Geschäftsjahr 2022 erzielte die Horze International GmbH einen negativen Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit von TEUR -5.835 (i. V. TEUR -2.062). Ursächlich für den negativen operativen Cashflow war insbesondere das negative Jahresergebnis (TEUR -4.086) bei gleichzeitigem Aufbau der Vorräte (TEUR 2.786) sowie Abnahme der Rückstellungen (TEUR -1.270). Gegenläufig hatten die Abschreibungen des Anlagevermögens (TEUR 1.445) sowie die Zunahme der Verbindlichkeiten, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind (TEUR 1.878) einen positiven Effekt auf den operativen Cashflow.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit des Berichtsjahres betrug TEUR -824 (i. V. TEUR -2.719). Der negative Cashflow aus Investitionstätigkeit ist insbesondere in der Entwicklung und Verbesserung des ERP-Systems sowie der Web-Shops begründet.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit beträgt TEUR 2.350 (i. V. TEUR 0). Die Veränderung resultiert aus der Aufnahme kurzfristiger Darlehen.

Der Saldo der verschiedenen Cashflow-Ströme über das Geschäftsjahr 2022 beläuft sich auf TEUR -4.308 (i. V. TEUR -4.781). Dieser verringerte über das Geschäftsjahr hinweg den Bestand der Finanzmittelfonds (Anfangsbestand TEUR 5.795), der zum Bilanzstichtag einen Wert von TEUR 1.487 einnimmt.

2.4. Die voraussichtliche Entwicklung der Gesellschaft

Für das Geschäftsjahr 2022 waren von der Berichtsgesellschaft Umsatzerlöse von TEUR 45.000 und ein EBITDA von TEUR -1.000 geplant. Die geplanten Umsätze wurden im Berichtsjahr sogar von der Gesellschaft übertroffen. Das geplante EBITDA konnte insbesondere aufgrund des Rückgangs der Rohertragsmarge sowie dem Anstieg der Personalkosten nicht erreicht werden. Die Rohertragsmarge sank insbesondere aufgrund gewährter Rabatte, um die Umsätze zu erhöhen. Der Anstieg des Personalaufwands liegt in der Erhöhung der Mitarbeiteranzahl begründet.

Das Geschäftsjahr 2023 wird insbesondere von der Entwicklung der Inflation und der damit einher- gehenden geringeren Kaufkraft der Konsumenten geprägt sein.

Die Horze International GmbH plant daher für das Geschäftsjahr 2023 mit einem leichten Umsatzrückgang von rd. 5 %. Dieser Planung liegt die Annahme zugrunde, dass sich die Kaufkraft der Konsumenten weiter rückläufig verhält. Die Gesellschaft plant, dieser Entwicklung mit einer Reduzierung der Fixkosten zu begegnen. Dennoch geht die Berichtsgesellschaft von einem negativen EBITDA in Höhe von 1,5 Mio. Euro aus.

2.5. Entwicklung der Mitarbeiterzahlen und Arbeitnehmerbelange

Die durchschnittliche Anzahl von beschäftigten Personen erhöhte sich von 89 im Vorjahr auf 109 im Berichtsjahr. Trotz sinkender Umsätze stellte die Berichtsgesellschaft neue Mitarbeiter ein, um operative Prozesse zu optimieren und zusätzliches Know-how im Bereich E-Commerce aufzubauen. In Deutschland ist die durchschnittliche Mitarbeiterzahl von 86 im Vorjahr auf 106 im aktuellen Jahr angestiegen. Im Ausland beschäftigte die Gesellschaft im Durchschnitt 3 Mitarbeiter.

Die Gesellschaft bildete zum 31. Dezember 2022 insgesamt 6 Auszubildende aus.

Grundlage der operativen Tätigkeit der Horze International GmbH sowie der Aus- und Fortbildung der Mitarbeiter sind ständige Fortbildungen in den arbeitsbezogenen Prozessen und im Bereich der Sicherheit. So besuchte im abgelaufenen Geschäftsjahr ein hoher Anteil der beschäftigten Personen interne wie auch externe Schulungen und Fortbildungsmaßnahmen.

3. Finanzielle Leistungsindikatoren

Wir verweisen auf die Ausführungen in Abschnitt 2.

4. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren unterstützen das Management bei der Führung und der langfristigen strategischen Ausrichtung des Unternehmens. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren dienen jedoch nicht vorrangig zur Steuerung des Unternehmens. Vielmehr ermöglichen sie erweiterte Erkenntnisse über die Situation im Unternehmen und lassen darauf aufbauende Entscheidungen zu. Demnach sind in der Gesellschaft keine nichtfinanziellen Leistungsindikatoren vorhanden, die für die Geschäftstätigkeit des Unternehmens von wesentlicher Bedeutung sind.

5. Hinweise auf wesentliche Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung

Aus derzeitiger Sicht lassen sich folgende wesentlichen interne und externe Chancen und Risiken, denen die Berichtsgesellschaft ausgesetzt ist, erkennen:

Externe Risiken

Ein erhebliches Risiko für die Gesellschaft besteht im Zusammenhang weiter steigender Inflationsraten und damit einer weiteren Reduzierung der Kaufkraft der Konsumenten. Dies könnte zu einem anhaltenden Umsatzrückgang führen. Diesem Umsatzrückgang durch Preisanpassungen entgegenzuwirken, könnte sich negativ auf die Rohertragsmarge auswirken und damit auf die Profitabilität der Gesellschaft.

Die aufgrund in den Vorjahren vollzogene Geschäftsausweitung und für die Zukunft weiterhin geplante Erweiterung der Gesellschaft hat insgesamt zu hohen Personal-, Miet- und sonstigen Fix- kosten geführt. Diese müssten bei rückläufigem Umsatzvolumen weiter liquiditätsmäßig kompensiert werden. Dies führt zu einem zukünftig erhöhten Liquiditätsrisiko, dem durch geeignete Maßnahmen, wie bspw. der Zusage zur Ausreichung von Gesellschafterdarlehen oder Kontokorrentlinien bei Banken begegnet wird.

Durch die weiter zunehmende Digitalisierung von Geschäftsprozessen werden auf die Gesellschaft auch in Zukunft weitere Investitionen zukommen, um die digitale Infrastruktur zu optimieren und um die Arbeitsleistung des Personals, die Kundenzufriedenheit sowie die ständige Weiterentwicklung des Unternehmens zu erhalten. Investiert werden muss insbesondere in Betriebs- und Geschäftsausstattung, sowie in Software, die das digitale Arbeiten - auch außerhalb der Geschäftszentrale der Berichtsgesellschaft - ermöglichen.

Betriebliche Risiken

Ein Risiko stellt die Abhängigkeit des Leistungsprozesses der Gesellschaft von EDV-gestützten Softwareprogrammen dar. Ein Ausfall der Software würde die Berichtsgesellschaft vor eine fachliche und zeitliche Herausforderung stellen. Die Gesellschaft begegnet diesem Risiko dadurch, dass sie regelmäßige Softwareupdates durchführt, sodass Software-Schwachstellen behoben, Funktionen erweitert und die Stabilität verbessert werden. In 2023 ist die Einführung eines neuen PIM (Produkt- informationsmanagement)-Systems geplant, welches in die bestehende Infrastruktur eingebunden wird.

Aufgrund den stetig steigenden prozessualen Anforderungen im E-Commerce ist es erforderlich, den Personalbestand kontinuierlich und qualitativ zumindest gleichbleibend aufzubauen. Das Nicht- gelingen der Akquisition von geeigneten Mitarbeitern in der benötigten Anzahl, Qualität und Flexibilität könnte ein Risiko für die Gesellschaft darstellen. Diesem begegnet die Berichtsgesellschaft dadurch, dass sie ihre Mitarbeitersuche nicht ausschließlich auf den deutschen Arbeitsmarkt beschränkt, sondern diese auf ganz Europa ausweitet. Die Eröffnung von lokalen Betriebsstätten in sog. deutschen E-Commerce Hochburgen soll die Attraktivität des Standorts der Gesellschaft für neue Mitarbeiter aus dem Bereich des E-Commerce erhöhen und die Mitarbeitergewinnung verbessern.

Die sich weiter auf einem hohen Niveau befindlichen Preise für Konsumgüter könnten die Kauflust der Konsumenten weiter eindämmen und damit negative Folgen auf die Berichtsgesellschaft haben. Bei einer gleichzeitigen nur unterproportionalen Verringerung der Kosten, könnte dies zu einer Verminderung des EBITDA führen. Einige Unternehmen im E-Commerce beteiligen mittlerweile verstärkt die Endkunden an anfallenden Porto- und Retourenaufwendungen. Die Gesellschaft könnte mit einem ähnlichen Konzept einen positiven Effekt auf das EBITDA erzielen.

Finanzwirtschaftliche und sonstige Risiken

Die Gesellschaft unterliegt in geringem Umfang einem Forderungsausfallrisiko. Aufgrund der langjährigen Kundenbindung, der Fokussierung auf renommierte Unternehmen im B2B-Bereich sowie der Zusammenarbeit mit Ratingagenturen und Inkassodienstleistern ist dieses Risiko minimal und abschätzbar. Umfangreiche Bonitätsbeurteilungen im Neukundengeschäft führen darüber hinaus zu einem wesentlich gesunkenen Risiko von Forderungsausfällen von neuen B2B-Kunden. Im B2C-Bereich werden Kundenzahlungen über Zahlungsdienstleiter abgewickelt, wodurch eine vollständige Bezahlung der Forderungen garantiert ist.

Die Gesellschaft unterliegt aufgrund der internationalen Geschäftstätigkeit mit vielen Fremdwährungsgeschäftsvorfällen einem Währungsrisiko. Diesem begegnet die Berichtsgesellschaft dadurch, dass Fremdwährungskonten bei deutschen und ausländischen Banken geführt werden, sodass die Bezahlung von auf fremder Währung lautenden Eingangsrechnungen zum Teil ohne Wechselkursschwankungen erfolgen können. Ferner ist ein internes Kontrollsystem zur Überwachung der Entwicklung der Wechselkurse eingerichtet. Der Verkauf von Fremdwährungen erfolgt unter Berücksichtigung der Kursentwicklungen.

Stark schwankende Wechselkurse und dem damit verbundenen Währungsrisiko führen zusätzlich zu einem Preisänderungsrisiko. Sowohl Wareneinkauf als auch -verkauf erfolgen teilweise in fremder Währung. Schwankende Wechselkurse können Lieferanten zu Preisanpassungen zwingen. Dies kann den Materialaufwand der Berichtsgesellschaft erhöhen. Aufgrund von schwankenden Wechselkursen gestiegene Einkaufspreise sind bei langfristiger Wechselkursänderungen an Kunden weiterzugeben, um die EBITDA-Marge des Unternehmens nicht negativ zu beeinflussen.

Chancen

Die wesentlichen Chancen der Gesellschaft liegen in der, im Vergleich zu Konkurrenten, stärkeren Fokussierung auf den Onlinehandel. Diese wird durch vielfältige Marketingmaßnahmen und Vertriebsinvestitionen der Gesellschaft nach wie vor intensiv bearbeitet, was das zukünftige Umsatz- potential heben wird.

Die zusätzliche Ausweitung des Vertriebs über Online-Marktplätze bietet die Chance eines höheren Artikelabsatzes aufgrund der Erreichbarkeit weiterer Käuferschichten. In der Ausweitung des Produkt- angebots auf Nischenprodukte im Bereich Reit- und Pferdesportbedarf, Tierbedarf und Tierfutter und der Intensivierung des sogenannten B2B-Geschäftes ergeben sich zukünftig neben der weiteren Internationalisierung ebenfalls weitere Marktchancen.

Die Gesamtbewertung für die Gesellschaft zeigt keine Bedrohung aufgrund individueller Risiken oder aggregierter Risikopositionen für die Vermögens-, Finanz und Ertragslage der Gesellschaft. Darüber hinaus wurden keine realistischen Chancen identifiziert, die dazu führen könnten, dass die Horze International GmbH ihre Prognose deutlich übertrifft.

6. Sonstiges

Die Gesellschaft betreibt aufgrund ihrer Geschäftstätigkeit als "Onlinehändler" keine Forschung und Entwicklung. Die Horze International GmbH unterhält in Deutschland neben der Geschäftszentrale in Fulda, zwei Ladengeschäfte sowie eine weitere Betriebsstätte.

Fulda, 30. September 2023

Horze International GmbH

Viola Rebmann

Sascha Müller

Bilanz nach Handelsrecht

Aktiva

	31.12.2022 EUR	31.12.2021 EUR
A. Anlagevermögen	7.621.016,35	8.242.248,60
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	7.449.401,35	8.021.152,60
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	4.632.325,60	4.877.060,60
2. Geschäfts- oder Firmenwert	2.603.333,00	3.043.333,00
3. geleistete Anzahlungen	213.742,75	100.759,00
II. Sachanlagen	171.615,00	221.096,00
1. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	171.615,00	221.096,00
B. Umlaufvermögen	20.302.279,21	22.589.177,71
I. Vorräte	16.752.756,42	14.661.237,67
1. fertige Erzeugnisse und Waren	16.725.971,86	14.456.103,59
2. geleistete Anzahlungen	140.367,90	205.134,08
3. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	113.583,34
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	2.062.750,67	2.132.555,96
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	980.149,07	1.636.942,97
2. Forderungen gegen Gesellschafter	8.520,83
3. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	431.715,03	186.142,21
4. sonstige Vermögensgegenstände	642.365,74	309.470,78
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	1.486.772,12	5.795.384,08
C. Rechnungsabgrenzungsposten	291.519,73	204.409,36
Aktiva	28.214.815,29	31.035.835,67
Passiva
	31.12.2022 EUR	31.12.2021 EUR
A. Eigenkapital	8.604.830,18	12.691.327,51
I. Gezeichnetes Kapital	25.000,00	25.000,00
II. Kapitalrücklage	13.743.725,39	13.743.725,39
III. Bilanzverlust	5.163.895,21	1.077.397,88
davon Verlustvortrag	1.077.397,88	1.763.843,62
B. Rückstellungen	1.398.150,00	2.668.496,18
1. Steuerrückstellungen	0,00	540.101,00
2. sonstige Rückstellungen	1.398.150,00	2.128.395,18
C. Verbindlichkeiten	18.148.954,11	15.521.890,98
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	2,71
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr	2,71
2. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen		694.114,97
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr		694.114,97
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	3.366.034,16	4.273.108,00
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr	3.366.034,16	4.273.108,00
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	9.737.146,99	7.625.370,01
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr	9.737.146,99	7.625.370,01
5. sonstige Verbindlichkeiten	5.045.770,25	2.929.298,00
davon aus Steuern	1.976.180,89	2.352.390,67
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit	7.240,62	8.848,31
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr	5.045.770,25	2.929.298,00
D. Passive latente Steuern	62.881,00	154.121,00
Passiva	28.214.815,29	31.035.835,67

Gewinn- und Verlustrechnung

	1.1.2022 - 31.12.2022 EUR	1.1.2021 - 31.12.2021 EUR
1. Umsatzerlöse	47.238.984,69	54.758.598,04
2. sonstige betriebliche Erträge	429.255,24	555.573,98
davon Erträge aus der Währungsumrechnung	579.640,01	387.883,36
3. Materialaufwand	25.690.874,45	27.379.114,51
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	25.690.874,45	27.379.114,51
4. Personalaufwand	4.380.385,56	3.734.482,94
a) Löhne und Gehälter	3.654.785,40	3.128.746,68
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	725.600,16	605.736,26
davon für Altersversorgung	5.150,56	8.352,69
5. Abschreibungen	1.469.846,06	1.097.631,80
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	1.444.827,92	1.097.631,80
b) auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten	25.018,14	0,00
6. sonstige betriebliche Aufwendungen	20.317.749,88	22.060.638,41
davon Aufwendungen aus der Währungsumrechnung	759.161,69	519.865,34
7. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	8.520,83
davon aus verbundenen Unternehmen	8.520,83
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	260.114,55	116.880,60
davon an verbundene Unternehmen	215.002,37	114.916,14
9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-358.067,81	236.990,02
davon Erträge aus der Zuführung und Auflösung von latenten Steuern	91.240,00
davon Aufwendungen aus der Zuführung und Auflösung von latenten Steuern		154.121,00
10. Ergebnis nach Steuern	-4.084.141,93	688.433,74
11. sonstige Steuern	2.355,40	1.988,00
12. Jahresfehlbetrag	4.086.497,33	-686.445,74
13. Verlustvortrag aus dem Vorjahr	1.077.397,88	1.763.843,62
14. Bilanzverlust	5.163.895,21	1.077.397,88

Anhang für das Geschäftsjahr 2022

der Horze International GmbH, Fulda

A. Rechnungslegungsgrundsätze

Bei der Bilanzierung und Bewertung sind im Jahresabschluss der Horze International GmbH, Fulda, (Amtsgericht Fulda, HRB 7995) die Vorschriften des HGB für große Kapitalgesellschaften angewandt worden. Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2022 wurde dabei nach den Vorschriften der §§ 242 ff. HGB unter Beachtung der ergänzenden Bestimmungen für Kapitalgesellschaften (§§ 264 ff. HGB) sowie der Vorschriften des GmbHG und des Gesellschaftsvertrages erstellt. Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB gegliedert.

Der Anhang ist teilweise in TEUR aufgestellt.

Die Bewertungsmethoden des Jahresabschlusses sind grundsätzlich gegenüber dem Vorjahr unverändert beibehalten worden.

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände sind mit den Anschaffungskosten ggf. vermindert um planmäßige Abschreibungen bewertet. Die Abschreibungen werden linear über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von 3 bis 10 Jahren vorgenommen.

Der zum Bilanzstichtag ausgewiesene entgeltlich erworbene Firmenwert wird seit dessen Zugang im Geschäftsjahr 2018 handelsrechtlich über eine Nutzungsdauer von 10 Jahren abgeschrieben (steuerrechtlich 15 Jahren). Ursächlich für die Schätzung der Nutzungsdauer des Firmenwerts war die Nachhaltigkeit des erworbenen Markennamens "Horze", abgeleitet aus dessen bisheriger Marktpräsenz.

Das Sachanlagevermögen ist mit den aktivierungspflichtigen Anschaffungskosten angesetzt und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibung vermindert. Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauern liegen hier zwischen 3 und 12 Jahren.

Zugänge werden ausschließlich nach der linearen Methode abgeschrieben. Geringwertige Vermögensgegenstände mit Anschaffungskosten bis 800 Euro wurden analog der Regelungen des § 6 Abs. 2 EstG im Anschaffungsjahr 2022 vollständig abgeschrieben. Der Abgang wird im laufenden Geschäftsjahr unterstellt.

Der mit der Verschmelzung der Horze Germany GmbH auf die Horze International GmbH zum 1. Januar 2019 (Notar Tobias Schul, Urkundenrolle-Nr. 476/2019) übergegangene Sammelposten für geringwertige Vermögensgegenstände, deren Anschaffungskosten zwischen 250,00 Euro und 1.000,00 Euro liegen, wurde im Berichtsjahr fortgeführt und weiterhin mit 20 % p. a. abgeschrieben. Der verbleibende Buchwert beträgt 1,00 Euro.

Die Bewertung des Warenbestands erfolgt zu Anschaffungskosten einschließlich Anschaffungsnebenkosten oder niedrigeren Zeitwerten, wobei für Lager- und Verwaltungsrisiken Abschläge in angemessenem Umfang vorgenommen wurden. Die geleisteten Anzahlungen auf Vorräte sind netto ohne Umsatzsteuer ausgewiesen.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind mit ihrem Nennbetrag angesetzt. Alle erkennbaren Einzelrisiken werden bei der Bewertung berücksichtigt. Für das allgemeine Kreditrisiko ist eine Pauschalwertberichtigung für Forderungen aus dem Liefer- und Leistungsverkehr in Höhe von 0,5 % der nicht durch Einzelwertberichtigung berichtigten Forderungen gebildet.

Die Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen sind für alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt, sofern ausreichend objektive Hinweise für deren Eintritt vorliegen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden gemäß § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre, der von der Deutschen Bundesbank zum Bilanzstichtag ermittelt wurde, abgezinst.

Die Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Guthaben bei Kreditinstituten in Fremdwährung mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr werden zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Insofern sind im vorliegenden Jahresabschluss unrealisierte Gewinne und Verluste aus Währungsumrechnungen enthalten. Bei einer Restlaufzeit von über einem Jahr erfolgt die Umrechnung mit dem Wechselkurs zum Zeitpunkt des Entstehens. Bei Wechselkursänderungen bis zum Bilanzstichtag erfolgt die Bewertung grundsätzlich zum Wechselkurs des Bilanzstichtags unter Beachtung des Niederstwertprinzips auf der Aktiv- und des Höchstwertprinzips auf der Passivseite.

B. Erläuterungen zur Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung

I. Bilanz

1. Anlagevermögen

Die gesondert dargestellte Entwicklung des Anlagevermögens ist integraler Bestandteil des Anhangs.

Die Gesellschaft führt die Abschreibungen und Buchwerte von auf sie in Folge von Umwandlungsvorgängen übertragene Vermögensgegenstände des Anlagevermögens unverändert fort.

2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen Forderungen gegen Schwestergesell- schaften der Horze International GmbH. Zum Bilanzstichtag bestehen dabei keine Forderungen mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr. Die Forderungen resultieren vollständig aus Lieferungs- und Leistungsbeziehungen.

3. Flüssige Mittel

Der Posten enthält den Kassenbestand und die Guthaben bei Kreditinstituten.

4. Latente Steuern

Latente Steuern werden insbesondere für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und den steuerrechtlichen Wertansätzen von immateriellen Vermögensgegenständen, Vorräten und sonstigen Rückstellungen ermittelt. Die sich insgesamt ergebende Steuerbelastung wurde in der Bilanz als passive latente Steuer angesetzt. Aktive latente Steuern auf Verlustvorträge wurden nicht gebildet, da nicht mit einer Verlustverrechnung in den nächsten 5 Jahren zu rechnen ist. In 2022 ergab sich daher ein Überhang an passiven latenten Steuern in Höhe von TEUR 63 (i. V. TEUR 154). Es wurde ein Steuersatz von 30 % zugrunde gelegt. Latente Steuern werden in Ausübung des Wahlrechts nach § 274 Abs. 1 Satz 3 HGB saldiert ausgewiesen. Aus der Veränderung der bilanzierten latenten Steuern resultiert ein Ertrag in Höhe von TEUR 91.

5. Steuerrückstellungen und Sonstige Rückstellungen

Die Steuerrückstellungen des Vorjahres beinhalten Rückstellungen für Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag und Gewerbesteuer für das Geschäftsjahr 2021.

Die sonstigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen Beträge für Retouren und Gewährleistungen (TEUR 636, i. V. TEUR 986), Rückstellungen für ausstehende Eingangsrechnungen (TEUR 465, i. V. TEUR 618), Beträge für nicht realisierte Erlöse (TEUR 169, i. V. TEUR 354), Überstunden und Resturlaubsansprüche (TEUR 79, i. V. TEUR 84) sowie Aufwendungen für Jahresabschlusserstellung und -prüfung (TEUR 40, i. V. TEUR 79).

6. Verbindlichkeiten

Die Restlaufzeit der Verbindlichkeiten ergeben sich aus dem Verbindlichkeitenspiegel:

		davon mit einer Restlaufzeit
Art der Verbindlichkeit zum 31.12.2022	Gesamtbetrag TEUR	kleiner 1 J. TEUR	1 bis 5 J. TEUR	größer 5 J. TEUR
aus Lieferungen und Leistungen	3.366	3.366	0	0
gg. verbundenen Unternehmen	9.737	9.737	0	0
sonstige Verbindlichkeiten	5.046	5.046	0	0
Summe	18.149	18.149	0	0

Für die Verbindlichkeiten bestehen im üblichen Umfang branchenübliche bzw. kraft Gesetzes entstehende Sicherheiten. Für die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen und sonstigen Verbindlichkeiten wurden durch die Betriebsgesellschaft keine gesonderten Sicherheiten gestellt.

Zum Bilanzstichtag bestehen Verbindlichkeiten gegenüber der Gesellschafterin (Muttergesellschaft) Horze Holding GmbH, Fulda, in Höhe von TEUR 9.258 (i. V. TEUR 7.030), die im Wesentlichen aus laufender Verrechnung resultieren. Der Ausweis erfolgt unter der Position "Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen".

II. Gewinn- und Verlustrechnung

1. Aufgliederung der Umsatzerlöse nach geographisch bestimmten Märkten

Die Berichtsgesellschaft ist auf verschiedenen geographischen Märkten innerhalb und außerhalb Europas tätig. Da eine Umsatzaufgliederung der Umsatzerlöse nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung geeignet ist, der Kapitalgesellschaft einen erheblichen Nachteil zuzufügen, unterbleibt gemäß § 286 Abs. 2 HGB die Aufgliederung der Umsatzerlöse nach § 285 Nr. 4 HGB.

2. Periodenfremde Erträge und Aufwendungen

Im Geschäftsjahr 2022 waren periodenfremde Erträge in Höhe von TEUR 0 (i. V. TEUR 2) und Aufwendungen in Höhe von TEUR 4 (i. V. TEUR 47) zu erfassen.

3. Finanzergebnis

Die Zinsen und ähnliche Aufwendungen beinhalten mit TEUR 215 (i. V. TEUR 115) Zinsen an verbundene Unternehmen.

4. Außergewöhnliche Aufwendungen

Im Geschäftsjahr 2022 ergaben sich keine Erträge und Aufwendungen von außerordentlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung.

5. Währungsgewinne und Währungsverluste

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Gewinne aus der Währungsumrechnung in Höhe von TEUR 296 (i. V. TEUR 388) enthalten. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten Verluste aus der Währungsumrechnung in Höhe von TEUR 678 (i. V. TEUR 520).

C. Sonstige Angaben

1. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Nicht in der Bilanz erscheinende sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen wie folgt:

	2023 TEUR	2024-2027 TEUR
Miet- und Pachtverträge unbewegliches Anlagevermögen	417	971
- davon gegen verbundene Unternehmen	0	0
Sonstige	858	1.607
- davon gegen verbundene Unternehmen	0	0
- davon aus Altersvorsorgeverpflichtungen	0	0

2. Geschäftsführung

Geschäftsführer sind:

Frau Viola Rebmann, Schlitz

Herr Saschs Müller, Münster (seit 5. Juni 2023)

Frau Katrin Zimmermann, Düsseldorf (bis 26. Januar 2022)

Frau Rebmann und Herr Müller sind alleinvertretungsberechtigt und von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit.

Entsprechend § 286 Abs. 4 HGB wurden die in § 285 Nr. 9a und b HGB verlangten Angaben über die Gesamtbezüge der Geschäftsführungsorgane unterlassen, da anhand dieser Angaben die Bezüge eines Mitglieds dieses Organs festgestellt werden könnte.

3. Beschäftigte

Im Geschäftsjahr 2022 wurden durchschnittlich 109 (i. V. 89) Arbeitnehmer beschäftigt, davon 106 in Deutschland und 3 im Ausland.

4. Mutterunternehmen

Das Mutterunternehmen im Sinne des § 290 Abs. 1 Satz 1 HGB der Gesellschaft ist die Horze Holding GmbH, Fulda (HRB 95530, Amtsgericht Köln). Die Horze Holding GmbH nimmt die Befreiungsmöglichkeit nach § 291 Abs. 1 HGB in Anspruch, sodass für die Muttergesellschaft der Berichtsgesellschaft kein Konzernabschluss aufgestellt wird. Die Gesellschaft wird in den Konzernabschluss des Mutterunternehmens der Horze Holding GmbH, Fulda, der N&B Holding GmbH mit Sitz in Rimbach (HRB 93878, Amtsgericht Darmstadt) einbezogen. Die N&B Holding GmbH stellt den Konzernabschluss für den kleinsten und größten Konzernkreis auf.

5. Haftungsverhältnisse

Haftungsverhältnisse nach § 251 HGB bestehen zum Bilanzstichtag nicht.

6. Honorar des Abschlussprüfers

Für das Geschäftsjahr 2022 wurde ein Honorar für die Abschlussprüfung in Höhe von TEUR 31 veranschlagt.

7. Ergebnisverwendungsvorschlag

Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresfehlbetrag des Geschäftsjahres 2022 in Höhe von TEUR -4.086 mit dem Verlustvortrag zum Bilanzstichtag in Höhe von TEUR -1.077 zu verrechnen und den nach Verrechnung entstehenden Bilanzverlust in Höhe von TEUR -5.164 auf neue Rechnung vorzutragen.

8. Nachtragsbericht

Nach dem Bilanzstichtag haben sie keine nennenswerten Ereignisse ergeben, die Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft haben.

Fulda, 30. September 2023

Horze International GmbH

Geschäftsleitung

Viola Rebmann

Sascha Müller

sonstige Berichtsbestandteile

	Anschaffungs-, Herstellungskosten 01.01.2022 EUR	Zugänge Abgänge- EUR	Umbuchungen EUR	kumulierte Abschreibungen 31.12.2022 EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	5.909.415,17	649.683,66		1.926.773,23
2. Geschäfts- oder Firmenwert	4.400.000,00			1.796.667,00
3. geleistete Anzahlungen	100.759,00	112.983,75		0,00
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände	10.410.174,17	762.667,41		3.723.440,23
II. Sachanlagen
1. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	462.590,83	60.928,26		346.717,13
		-5.186,96
Summe Sachanlagen	462.590,83	60.928,26		346.717,13
		-5.186,96
Summe Anlagevermögen	10.872.765,00	823.595,67		4.070.157,36
		-5.186,96

,	Abschreibungen Zuschreibungen- vom 01.01.2022 bis 31.12.2022 EUR	Buchwert 31.12.2022 EUR	Buchwert 31.12.2021 EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	894.418,66	4.632.325,60	4.877.060,60
2. Geschäfts- oder Firmenwert	440.000,00	2.603.333,00	3.043.333,00
3. geleistete Anzahlungen		213.742,75	100.759,00
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände	1.334.418,66	7.449.401,35	8.021.152,60
II. Sachanlagen
1. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	110.409,26	171.615,00	221.096,00
Summe Sachanlagen	110.409,26	171.615,00	221.096,00
Summe Anlagevermögen	1.444.827,92	7.621.016,35	8.242.248,60

gez. Viola Rebmann

gez. Sascha Müller

Angaben zur Feststellung:

Der Jahresabschluss wurde am 05.10.2023 festgestellt.

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Horze International GmbH, Fulda

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Horze International GmbH, Fulda, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Horze International GmbH, Fulda, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

▪ entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

▪ vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulation der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümer ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

▪ identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, das aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

▪ gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

▪ beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

▪ ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

▪ beurteilen wir die Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

▪ beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.

▪ führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die gen zukunftsorientierten Angaben von den hewetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Eisiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen

Bonn, 30. September 2023

Ebner Stolz GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Torsten Janßen, Wirtschaftsprüfer

Tobias Schmelter, Wirtschaftsprüfer