Saint-Gobain Beteiligungen GmbH

Aachen

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2021

A. Grundlagen des Konzerns

Der SAINT-GOBAIN-Konzern ist mit 51,2 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2022 eine der hundert innovativsten Industriegruppen der Welt und mit mehr als 168.000 Mitarbeitern in 75 Ländern auf allen Kontinenten tätig. Die Wurzeln des französischen Konzerns SAINT-GOBAIN reichen über 350 Jahre zurück. SAINT-GOBAIN entwickelt, produziert und vertreibt Materialien und Produktlösungen, die einen wichtigen Beitrag für unser Wohlbefinden und unsere Zukunft leisten.

Die Saint-Gobain Beteiligungen GmbH, Aachen (im Folgenden "die Gesellschaft" oder "SGB" genannt), ist Teil der Saint-Gobain-Gruppe. Die Tochtergesellschaften sind nahezu ausschließlich in Deutschland tätig.

Die Geschäftstätigkeit des Konzerns konzentriert sich auf den Bereich "Bauprodukte". Die Saint-Gobain Rigips GmbH, Düsseldorf, entwickelt, produziert und vermarktet unter der Marke Rigips in Deutschland neben Gipsplatten Gipsfaserplatten, Zubehöre und Dämm-Verbundplatten für die Anwendung in Gebäuden sowie für diverse Spezialanwendungen. Die Saint-Gobain Formula GmbH, Walkenried, stellt hochwertige Spezialgipsprodukte her, die beispielsweise im medizinischen Bereich oder bei der Herstellung von Keramikprodukten eingesetzt werden. Zu den Hauptabsatzmärkten der beiden Konzerngesellschaften zählen die Bereiche Grob- und Feinkeramik, Dental und Medizin, Lebensmittelindustrie, Kosmetik, Baustoffe, Füll- und Klebestoffe, Engineering und Metallverarbeitung. Die Produktionsstätten liegen allesamt in Deutschland. Die Saint-Gobain Rigips GmbH verfügt über zwei eingetragene Zweigniederlassungen, eine mit Sitz in Lübeck und eine mit Sitz in Ludwigshafen am Rhein.

Gegenstand der Geschäftstätigkeit der SAINT-GOBAIN Brüggemann Holzbau GmbH, Neuenkirchen, ist die Herstellung von Bauwerken und Bauwerksteilen im Hochbau aus Holz, holzartigen und anderen Werkstoffen sowie Reparaturarbeiten aller Art in diesem Bereich. Diese Gesellschaft ist im Jahr 2021 erstmalig aktiv.

Die BRÜGGEMANN Dach- & Wandtechnik GmbH, Neuenkirchen, wurde im Jahr 2021 erstmalig in den Konzernabschluss einbezogen. Sie führt alle Dach- und Wandtechniken an Bauten aller Art durch, insbesondere Dacheindeckungen, Flachdacharbeiten, Klempnerarbeiten, Dachsanierungen, Montage von Solartechniken, Wartungs- und Reparaturarbeiten, Fassadenarbeiten als vorgehängte hinterlüftete Fassade und Wandverkleidungen. Außerdem handelt sie mit Bedachungsmaterialien jeder Art.

Ebenso wurde die Brüggemann Effizienzhaus GmbH, Neuenkirchen, erstmalig im Jahr 2021 in den Konzernabschluss einbezogen. Der Gegenstand des Unternehmens ist die Planung, der Bau und die Errichtung sowie der Vertrieb von Häusern, insbesondere von Niedrigenergie- und Effizienzhäusern sowie die Erbringung aller damit in Verbindung stehenden Tätigkeiten und Dienstleistungen.

B. Wirtschaftsbericht

1 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Das Bauhauptgewerbe hat 2021 nach Angaben des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie e.V. einen Umsatz von 145 Mrd. Euro erzielt, was einem Anstieg gegenüber 2020 von 1,2 % entspricht (preisbereinigt: -6,0 %). Die nach den Pandemie-Einbußen erwartete Erholung blieb damit hinter den Erwartungen zurück, da Bauunternehmen aufgrund von Lieferengpässen bei Materialien ihre Aufträge nicht so schnell wie gewöhnlich abarbeiten konnten. Entsprechend lag die Reichweite der Auftragsbestände Ende 2021 mit 4,7 Monaten auf einem Dezember-Allzeithoch.

Am besten habe im Gesamtjahr 2021 der Wirtschaftsbau mit einem nominalen Umsatzplus von 2,3 % abgeschnitten. Aber auch der Wohnungsbau habe nominal um 2,0 % über dem Vorjahresniveau gelegen. Lediglich für den Öffentlichen Bau sei ein Rückgang von 1,2 % ausgewiesen worden. Hier hätte sich die fehlende Kompensation der Gewerbesteuerausfälle bei den Gemeinden durch Bund und Länder negativ ausgewirkt.

Von dieser positiven Konjunkturentwicklung konnten auch die Konzerngesellschaften profitieren und ihr Umsatzvolumen mit Konzernfremden erhöhen. Die vom Konzern erzielten prozentualen Rohertragsmargen haben sich im Vergleich zum Geschäftsjahr 2020 jedoch deutlich verschlechtert.

2 Geschäftsverlauf und Lage des Konzerns

2.1 Umsatzentwicklung

Der Gesamtumsatz stellt für den Konzern die maßgebliche Steuerungsgröße dar. Dieser hat sich im Geschäftsjahr 2021 wie folgt entwickelt:

	2021	2020
	Mio. EUR	Mio. EUR
Konzernumsatzerlöse	309,6	257,8

Die Konzernumsatzerlöse sind 2021 von EUR 257,8 Mio.im Vorjahr um EUR 51,8 Mio. bzw. 20,1 % auf EUR 309,6 Mio. angestiegen, wobei von diesem Anstieg ein Betrag in Höhe von EUR 24,9 Mio. auf die Erstkonsolidierung der Brüggemann-Gesellschaften entfällt. Die um diesen Effekt bereinigte Entwicklung liegt unter den Erwartungen, da Beschaffungsschwierigkeiten das Umsatzwachstum gebremst haben. Der wichtigste Absatzmarkt befindet sich unverändert in Deutschland: Die Inlandsumsätze sind in 2021 um 25,2 % auf EUR 271,5 Mio. angestiegen und haben damit einen Umsatzanteil von 87,7 % erreicht. Die positive Baukonjunktur in Deutschland ist hierfür maßgeblich verantwortlich. Aufgrund rückläufiger Umsatzerlöse mit Gesellschaften des internationalen Saint-Gobain-Konzerns sind die Auslandsumsätze nachfragebedingt dagegen um 6,7 % auf EUR 38,1 Mio. gesunken.

2.2 Ergebnisentwicklung

2.2.1 Betriebsergebnis

Das Betriebsergebnis des Konzerns (Ergebnis ohne periodenfremde und außergewöhnliche Effekte) ermittelt sich wie folgt:

	2021	2020	Ergebnisveränderung
	Mio. EUR	Mio. EUR	Mio. EUR
Umsatzerlöse	+309,6	+257,8	+51,8
Bestandsveränderung und andere aktiviere Eigenleistungen	13,9	-0,2	+ 14,1
Materialaufwand	-187,8	-126,9	-60,9
Rohertrag	+135,7	+130,7	+5,0
Personalaufwand	-63,1	-49,5	-13,6
Abschreibungen	-15,5	-12,5	-3,0
übrige betriebliche Erträge	+1,6	+1,0	+0,6
übrige betriebliche Aufwendungen	-58,9	-53,4	-5,5
gewinnunabhängige Steuern	-0,3	-0,3	0,0
Betriebsergebnis	-0,4	+16,0	-16,4

Aufgrund der zu Beginn des Geschäftsjahres 2021 noch anhaltenden Corona-Pandemie, den damit einhergehenden Engpässen am Beschaffungsmarkt und ansteigenden Energiepreisen ist der Materialaufwand im Vergleich zu den Umsatzerlösen überproportional angestiegen. Die Materialaufwandsquote (Materialaufwand/Umsatzerlöse) ist entsprechend von 49,2 % im Vorjahr auf 60,7 % gestiegen. Der Anstieg der durchschnittlichen Mitarbeiterzahl inkl. Aushilfen und Auszubildende von 721 im Vorjahr auf 902 hat darüber hinaus zu einer Erhöhung der Personalaufwandsquote (Personalaufwand/Umsatzerlöse) von 19,2 % im Vorjahr auf 20,4 % geführt. Die Umsatzrentabilität (Betriebs-ergebnis/Umsatzerlöse) hat sich dadurch von +6,2 % im Vorjahr auf -0,1 % massiv verschlechtert.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich im Vergleich zum Vorjahr um EUR 5,5 Mio. bzw. 10,3 % erhöht. Die Erhöhung ist mit etwa EUR 3,2 Mio. auf die Erstkonsolidierung der Brüggemann-Gesellschaften zurückzuführen und im Übrigen ist der Anstieg in der allgemeinen Preissteigerung begründet, insbesondere im Energie- und Frachtkostenbereich.

2.2.2 Konzernjahresergebnis

Das Konzernjahresergebnis stellt einen weiteren finanziellen Leistungsindikator für den Konzern dar und hat sich wie folgt entwickelt:

	2021	2020	Ergebnisveränderung
	Mio. EUR	Mio. EUR	Mio. EUR
Betriebsergebnis	-0,4	+16,0	-16,4
Neutrales Ergebnis	+5,2	+1,9	+3,3
Zins- und Finanzergebnis	-4,6	-1,2	-3,4
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-3,5	-1,5	-1,9
Konzernjahresergebnis	-3,3	+15,2	-18,5

Aufgrund signifikant steigender Material- und Energiepreise hat sich die Profitabilität der SGB-Gruppe in 2021 gegenüber dem Vorjahr deutlich verschlechtert, sodass das Geschäftsjahr mit einem Konzernjahresfehlbetrag in Höhe von EUR 3,3 Mio. schließt, was im Vergleich zum Vorjahr einer Ergebnisverschlechterung von EUR 18,5 Mio. entspricht und damit unter den Erwartungen liegt.

Das neutrale Ergebnis hat sich aufgrund gestiegener periodenfremder Erträge gegenüber dem Vorjahr verbessert; das Zins- und Finanzergebnis wurde unter anderem durch höhere Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen negativ beeinflusst.

2.3 Vermögens- und Finanzlage

Insgesamt erhöhte sich die Konzernbilanzsumme gegenüber dem Vorjahr um EUR 13,9 Mio. auf EUR 473,6 Mio. Diese Bilanzveränderung beruht zum einen auf einem Anstieg des Anlagevermögens um EUR 21,1 Mio., bedingt durch höhere geleistete Anzahlungen auf das Sachanlagevermögen und der Aktivierung von entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenständen im Zuge der Erstkonsolidierung von Tochtergesellschaften. Die Anlagenquote (Anlagevermögen/Bilanzsumme) liegt mit 34,3 % (i. Vj. 30,8 %) über dem Vorjahresniveau.

Zum anderen sind die Vorräte gegenüber dem Vorjahr um EUR 13,5 Mio. angestiegen, was einerseits durch die Erstkonsolidierung der Brüggemann-Gesellschaften begründet ist aber auch durch den Aufbau von Vorräten und den gestiegenen Materialkosten.

Gegenläufig haben sich die Forderungen gegen verbundene Unternehmen um EUR 21,8 Mio. verringert. Die Veränderung ist im Wesentlichen durch den veränderten Cashpoolbestand zu erklären, der zum 31. Dezember 2021 die Passivseite erhöht. Dadurch haben sich die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen um EUR 13,0 Mio. erhöht, wovon EUR 3,7 Mio. durch erhöhte Verbindlichkeiten aus dem Cashpool bestehen und EUR 9,5 Mio. auf die Erstkonsolidierung der Brüggemann-Gesellschaften entfällt und ein kurzfristiges Darlehen betrifft.

Daneben haben sich vor allem die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen im Vergleich zum Vorjahr um EUR 16,1 Mio. erhöht, im Wesentlichen bedingt durch die Aufstockung der Vorräte und den allgemeinen Preisanstieg. Die Rückstellungen sind insgesamt um EUR 13,3 Mio. gesunken, resultierend überwiegend aus geringeren Pensionsverpflichtungen, da Teile der Pensionsverpflichtungen auf einen Pensionsfond ausgegliedert wurden.

2.4 Investitionen

Im Geschäftsjahr 2021 wurden Investitionen in Höhe von EUR 19,0 Mio.(i. Vj.EUR 7,1 Mio.) getätigt, die im Wesentlichen auf Anlagen im Bau (EUR 15,4 Mio; i. Vj.EUR 4,9 Mio.) entfallen.

Die Abschreibungen des Geschäftsjahres 2021 liegen mit EUR 15,5 Mio.(i. Vj. EUR 12,5 Mio.) unter dem Niveau der Investitionen.

2.5 Finanzierung

Die Finanzierung ist durch die unveränderte Einbindung in den Konzern Compagnie de SAINT-GOBAIN gesichert. Zum 31. Dezember 2021 weist die Gruppe Verbindlichkeiten gegenüber der SG Benelux S.A., einem verbundenen Unternehmen, in Höhe von insgesamt EUR 15,2 Mio. (i. Vj. EUR 11,5 Mio.) aus, die aus dem Cash-Pooling resultieren. Darüber hinaus bestehen kurzfristige Darlehensverbindlichkeiten gegenüber der SG Benelux S.A. in Höhe von EUR 184,7 Mio. (i. Vj. EUR 176,6 Mio.).

Aufgrund des im Geschäftsjahr 2021 erwirtschafteten Konzernjahresfehlbetrags hat sich die Deckung des Gesamtvermögens durch Eigenkapital (Eigenkapitalquote) um 1,2 Prozentpunkte verringert und beträgt jetzt 23,8 % (i. Vj.25,1 %). Das Eigenkapital deckt das erhöhte Anlagevermögen nun zu 69,5 % (i. Vj.81,5 %).

Der Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit ist gegenüber dem Vorjahr gesunken und beträgt EUR 11,3 Mio. (i.Vj. EUR 36,2 Mio.). Der im Vergleich zum Vorjahr eingetretene Rückgang beruht auf der Veränderung des Working Capital gegenüber dem Vorjahr und dem verschlechterten Periodenergebnis im Vergleich zu 2020.

Der Cash Flow aus der Investitionstätigkeit beträgt EUR -37,3 Mio. und ist um EUR 30,3 Mio. gegenüber dem Vorjahr gesunken. Er beinhaltet vor allem die Investitionen in das Sachanlagevermögen (EUR-18,0 Mio.; i.Vj. EUR-5,4 Mio.) sowie Einzahlungen aus dem Abgang von Gegenständen des Sachanlagevermögens (EUR +2,3 Mio.; i.Vj. EUR 0 Mio.). Im Geschäftsjahr fanden insbesondere Auszahlungen für den Erwerb von Tochterunternehmen statt in Höhe von EUR 21,0 Mio., die im Vorjahr nicht angefallen sind.

Der positive Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von EUR 22,2 Mio. (i.Vj.EUR -20,7 Mio.) ergibt sich im Wesentlichen aus der Zuführung der konzernspezifischen Finanzierung (Finanzforderungen).

Insgesamt hat sich der Finanzmittelfonds, bestehend aus flüssigen Mitteln und konzerninternen Cash-Pooling-Verbindlichkeiten, um EUR 3,7 Mio. verringert. Unter Berücksichtigung der zahlungswirksamen Veränderungen des Finanzmittelfonds und dem Vortrag zum 1. Januar 2021 valutiert der Finanzmittelfonds zum 31. Dezember 2021 mit EUR -15,2 Mio. (i.Vj. EUR -11,5 Mio.).

3 Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf und zur Lage des Konzerns

Die im Bereich Bauprodukte realisierte Umsatzentwicklung mit Konzernfremden spiegelt die positive Baukonjunktur wider. Eine deutliche Verminderung der Rohertragsmargen hat jedoch zu einer Verschlechterung des Konzernergebnisses geführt. Daher war das Geschäftsjahr 2021 nicht zufriedenstellend. Die Umsatz- und Margenentwicklung liegt insgesamt unter den Erwartungen.

C. Prognose-, Chance- und Risikobericht

Der Lagebericht enthält zukunftsbezogene Aussagen über erwartete Entwicklungen. Diese Aussagen basieren auf aktuellen Einschätzungen und sind naturgemäß mit Risiken und Unsicherheiten behaftet.

Die tatsächlich eintretenden Ergebnisse können von den hier formulierten Aussagen abweichen.

1. Risikomanagement

Die Gesellschaften der SGB-Gruppe sind eingebunden in das Risikomanagementsystem des internationalen Saint-Gobain-Konzerns.

2. Zukünftige Entwicklung

Ende des Jahres 2021 hatte der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. einen optimistischen Blick auf die Baukonjunktur in 2022. Die Lieferketten begannen wieder zu greifen, die Auftragsvergaben nahmen wieder Fahrt auf und die Auftragsbücher füllten sich. Nach einem realen Umsatzrückgang von 6,0 % in 2021 wurde für 2022 ein reales Wachstum im Umsatz des Bauhauptgewerbes bei +1,5 % prognostiziert.

Die Wiederingangsetzung der Lieferketten wurde jedoch jäh durch den Ukraine-Krieg und die daraufhin erfolgten Sanktionen gegen Russland unterbrochen. Schließlich setzte eine exorbitante Preissteigerung für Energiekosten ein, die die Lebenshaltungskosten, aber auch Baukosten antrieb. Parallel dazu haben sich die Zinsen für Immobilienkredite seit Jahresbeginn vervierfacht. Zudem waren die Logistikkapazitäten im weltweiten Handel immer noch nicht auf Vor-Corona-Niveau verfügbar. Für das abgelaufene Jahr 2022 rechnet der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. daher nur noch mit einem Umsatz im Bauhauptgewerbe von knapp EUR 158 Mrd., was einem nominalen Zuwachs um 9 % und einem realen Rückgang um 5,5 % entspricht.

Der Mix aus steigenden Bau-, Finanzierungs- und Lebenshaltungskosten schlägt zunehmend auf die Nachfrage nach Bauleistungen zurück. Die Baukonjunktur verliert an Schwung. Die Rahmenbedingungen für die Bauwirtschaft haben sich markant verschlechtert und trüben die Aussichten für die Baukonjunktur in 2023 deutlich ein. Für das Jahr 2023 rechnet der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. daher mit einem Umsatz im Bauhauptgewerbe von knapp EUR 155 Mrd., was einem nominalen Rückgang um 2 % und bei der veranschlagten Preisentwicklung von 5,5% einem realen Rückgang um 7 % entspricht. Insbesondere im Wohnungsbau kommt es nach den derzeitigen Rahmenbedingungen zu einer deutlichen Unterauslastung der in den letzten Jahren aufgebauten Kapazitäten.

Trotz der allgemeinen Branchenentwicklung konnten die Konzernumsatzerlöse der SGB-Gruppe im Geschäftsjahr 2022 nur um knapp 3 % gesteigert werden, was einem Umsatzvolumen von rund EUR 318 Mio. entspricht. Dabei konnten die im Jahr 2021 neu einbezogenen Brüggemann-Gesellschaften ihren Umsatz um etwa 55 % steigern und damit dem leichten Umsatzrückgang der SAINT-GOBAIN RIGIPS GmbH in Höhe von knapp 4 % entgegenwirken.

Aufgrund signifikant steigender Material- und Energiepreise hat sich die Profitabilität der SGB-Gruppe in 2022 gegenüber dem Vorjahr nochmals verschlechtert. Insgesamt wird daher ein negatives Konzernergebnis von EUR -6,0 Mio. gegenüber EUR -3,3 Mio. in 2021 erwartet.

Trotz der Abkühlung der Baukonjunktur gehen wir in 2023 nur von einem leicht rückläufigen Umsatz im Vergleich zu 2022 aus. Die gestiegenen Verkaufspreise gleichen die Mengenrückgänge fast vollständig aus. Die gestiegenen Verkaufspreise in Zusammenhang mit sinkenden Beschaffungskosten sind ein wesentlicher Treiber für ein deutlich verbessertes Konzernergebnis in 2023.

3. Risiken und Chancen

Die seit Ende Februar 2022 andauernde Ukraine-Krise hat sich zu einer ernsthaften Bedrohung der geopolitischen Stabilität entwickelt. Unter Berücksichtigung der tatsächlichen Entwicklung der in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften lassen sich jedoch keine unmittelbaren Risiken auf eine Bestandsgefährdung der Konzernunternehmen ableiten. Die Umsatzerlöse werden nach wie vor überwiegend im Inland erzielt. Die Auslandsumsätze werden in einer Vielzahl von Ländern erzielt ohne eine bestehende Abhängigkeit zu einem bestimmten Land.

Weitere Risiken, die über den üblichen Geschäftsverlauf hinausgehen, werden nicht gesehen.

Als größte Chance sehen wir ein deutliches Potential in der Verbesserung und Fokussierung unserer Verkaufspreise, um damit Margenverbesserungen zu erzielen. Den eingeschlagenen Weg der Optimierung unserer Einkaufskonditionen mit dem Ziel der Verbesserung der Marge gilt es fortzusetzen. In einigen Bereichen ist noch deutlich Potenzial vorhanden, welches realisiert werden kann. Die konsequente Beobachtung und Analyse unserer Forderungen und der Kreditlimite durch den Bereich Financial Services wird auch aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der geplanten Umsatzausweitung erhöhte Aufmerksamkeit haben.

Mit Hilfe der CRM-Software InfoPlus soll u.a. die Kundensegmentierung in allen Regionen zu einer besseren Ausschöpfung von Kundenpotentialen beitragen und so die Erreichung des intern gesetzten Wachstumsziels unterstützen. Einmal jährlich wird in Info-Plus pro Kunde ein Umsatz- und Bruttonutzenbudget hinterlegt. Dies und die kontinuierlich stattfindende Überarbeitung der Kundenpotentiale führen zu einer permanenten veränderten Zuordnung zu den unterschiedlichen Kundensegmenten. Auf diese Weise wird die Basis für die Wahl des richtigen Mitteleinsatzes gewählt, um die optimale Kundensteuerung insbesondere der Betreuungskunden zu erreichen.

Da unsere Kunden unterschiedliche Erwartungshaltungen je nach Betriebsgröße und Tätigkeitsfeld haben, wird darüber hinaus die Abnehmergruppensegmentierung angewendet. Diese Clusterung der Kunden nach ihren Gewerken und Umsatzpotentialen ermöglicht es, Potentiale noch besser zu erkennen und Aktivitäten zielgerichteter zu steuern. Für die Zukunft sind somit die Voraussetzungen für ein professionelles Vertriebsmanagement gegeben.

Aachen, den 27. Oktober 2023

Raimund Heinl

Klaus Schulte

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021

Aktiva

	31.12.2021	31.12.2020
	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	52.519.424,42	42.694.510,99
II. Sachanlagen	83.319.717,63	70.767.556,62
III. Finanzanlagen	26.628.409,69	27.936.373,18
	162.467.551,74	141.398.440,79
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte	35.075.418,31	21.569.705,97
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	253.440.912,68	270.743.705,61
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten	35.844,01	19.712,10
	288.552.175,00	292.333.123,68
C. Rechnungsabgrenzungsposten	143.461,23	154.653,78
D. Aktive latente Steuern	22.422.166,32	25.829.115,03
E. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung	2.664,95	779,12
	473.588.019,24	459.716.112,40

Passiva

	31.12.2021	31.12.2020
	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	15.358.100,00	15.358.100,00
II. Kapitalrücklage	151.368.560,33	151.368.560,33
III. Konzernbilanzverlust	-70.130.883,23	-67.107.683,71
IV. Nicht beherrschende Anteile	16.283.607,87	15.551.855,96
	112.879.384,97	115.170.832,58
B. Rückstellungen	110.492.624,49	123.811.715,52
C. Verbindlichkeiten	243.330.057,71	212.485.332,51
D. Passive latente Steuern	6.885.952,07	8.248.231,79
	473.588.019,24	459.716.112,40

Konzerngewinn- und -verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021

	2021	2020
	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse	309.565.906,97	257.813.070,82
2. Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen	13.884.199,42	-240.008,74
3. Andere aktivierte Eigenleistungen	30.820,00	47.570,00
4. Sonstige betriebliche Erträge	7.314.888,87	3.170.129,88
5. Materialaufwand	-187.793.296,39	-126.948.921,18
6. Personalaufwand	-63.055.257,83	-49.494.795,75
7. Abschreibungen	-15.496.547,16	-12.480.231,65
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen	-59.200.184,01	-53.673.023,87
9. Auf assoziierte Unternehmen entfallende Ergebnisse	-873.231,37	-227.625,74
10. Erträge aus Beteiligungen	2.556,00	1.904.703,98
11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	17.415,61	15.923,79
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-3.792.498,69	-2.890.049,19
13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-3.451.191,34	-1.508.844,18
14. Ergebnis nach Steuern	-2.846.419,92	15.487.898,17
15. Sonstige Steuern	-306.935,92	-286.147,15
16. Aufwand aus aufgrund eines Ergebnisabführungsvertrags zu leistender Ausgleichszahlung	-150.000,00	0,00
17. Konzernjahresfehlbetrag/-überschuss	-3.303.355,84	15.201.751,02
18. Auf nicht beherrschende Anteile entfallender Verlust	280.156,32	229.472,20
19. Konzernverlust/-gewinn	-3.023.199,52	15.431.223,22
20. Verlustvortrag	-67.107.683,71	-82.538.906,93
21. Konzernbilanzverlust	-70.130.883,23	-67.107.683,71

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2021

Firma, Sitz und Registergericht der Muttergesellschaft

Die Saint-Gobain Beteiligungen GmbH hat ihren Sitz in 52070 Aachen, Krefelder Straße 195. Die Gesellschaft ist im Handelsregister des Amtsgerichts Aachen unter der Nummer HRB 22934 eingetragen.

Mitglieder des Geschäftsführungsorgans der Muttergesellschaft

Name	Vorname	Beruf
Heinl	Raimund	Vorsitzender der Geschäftsführung
Lipinski	Stephan	Geschäftsführer Finanzen (bis 31. März 2023)
Schulte	Klaus	Geschäftsführer Finanzen (ab 1. April 2023)

Grundlagen des Konzernabschlusses

Der Konzernabschluss der Saint-Gobain Beteiligungen GmbH ist nach den Vorschriften der §§ 290 ff. HGB aufgestellt. Die vom Deutschen Rechnungslegungs Standards Committee e.V., Berlin, aufgestellten und vom Deutschen Standardisierungsrat (DSR) verabschiedeten Deutschen Rechnungslegungs Standards (im Folgenden "DRS") wurden bei der Aufstellung des Konzernabschlusses mit nachfolgender Ausnahme berücksichtigt: In DRS 20 "Konzernlagebericht" enthaltene Empfehlungen, die über die gesetzlichen Vorschriften hinausgehen, werden grundsätzlich nicht beachtet. Des Weiteren wurden Empfehlungen des DRS 22 ebenfalls nicht beachtet. Die Nichtbeachtung der vorgenannten DRS wird mit der Erfüllung der gesetzlichen Mindestanforderungen begründet.

Für die Konzerngewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gemäß § 298 Abs. 1 HGB in Verbindung mit § 275 Abs 2 HGB angewendet.

Das Geschäftsjahr des Mutterunternehmens sowie sämtlich einbezogener Tochterunternehmen entspricht dem Kalenderjahr.

Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss der Saint-Gobain Beteiligungen GmbH werden zum 31. Dezember 2021 neben dem Mutterunternehmen insgesamt 5 (i.Vj. 3) inländische Tochterunternehmen im Rahmen der Vollkonsolidierung einbezogen. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Konsolidierungskreis um 2 Tochterunternehmen erweitert, da der Saint-Gobain Brüggemann Holzbau GmbH im Zuge der Anwachsung der Brüggemann Holzbau GmbH & Co. KG am 5. Januar 2021 die 100%igen Beteiligungen an der BRÜGGEMANN Dach- & Wandtechnik GmbH und der BRÜGGEMANN Effizienzhaus GmbH, beide Neuenkirchen, zugegangen sind.

Im Zuge dieser Anwachsung und Erstkonsolidierung wurden Buchwerte auf der Aktivseite in Höhe von EUR 14,0 Mio., stille Reserven in Höhe von EUR 12,9 Mio. sowie Schulden in Höhe von EUR 4,0 Mio. übernommen. Aus dem Reinvermögensübergang resultiert ein Geschäfts- oder Firmenwert von EUR 5,4 Mio.

Zum 31. Dezember 2021 werden neben der Saint-Gobain Beteiligungen GmbH die folgenden Unternehmen in den Konzernabschluss einbezogen:

Name und Sitz der Gesellschaft ^*) Einbezug in den Konzernabschluss	Kapitalanteil	Eigenkapital der Gesellschaft		Letztes Jahresergebnis 2021
	%	gezeichnetes Kapital zum 31.12.2021	gesamtes Eigenkapital der Beteiligung zum 31.12.2021	EUR
UNMITTELBARE BETEILIGUNGEN ^*)
Saint-Gobain Formula GmbH, Walkenried ¹⁾²⁾⁶⁾	94,00	DM 50.000.000,00	EUR 219.169.110,23	0,00
Saint-Gobain Brüggemann Holzbau GmbH, Köln ^{1)2) 6)}	80,00	EUR 31.250,00	EUR 5.004.654,03	0,00
BRÜGGEMANN Dach- & Wandtechnik GmbH, Neuenkirchen ⁵⁾	100,00	EUR 25.000,00	EUR 380.031,17	0,00
BRÜGGEMANN Effizienzhaus GmbH, Neuenkirchen ⁵⁾	100,00	EUR 50.000,00	EUR 191.558,83	0,00
MITTELBARE BETEILIGUNG ^*)
Saint-Gobain Rigips GmbH, Düsseldorf ²⁾³⁾⁶⁾	94,00	EUR 15.350.000,00	EUR 114.512.853,55	0,00
SONSTIGE BETEILIGUNGEN
SGTWO AG, Düsseldorf	50,00	EUR 3.000.000,00	EUR 1.978.886,97	-338.587,22
TECNOKARTON GmbH & Co. Fabrikation technischen Kartons KG, Mayen ⁴⁾	29,00	EUR 4.090.335,04	EUR 24.338.756,42	500.132,06
TECNOKARTON GmbH, Mayen ⁴⁾	29,00	EUR 25.564,59	EUR 75.633,59	1.146,40

¹⁾ Ausübung auch tatsächlicher Beherrschung
²⁾ Nach § 264 Abs. 3 HGB von der Verpflichtung zur Offenlegung des Jahresabschlusses und des Lageberichts befreit
³⁾ Anteile gehalten über Saint-Gobain Formula GmbH
⁴⁾ Anteile gehalten über Saint-Gobain Rigips GmbH
⁵⁾ Anteile gehalten über Saint-Gobain Brüggemann Holzbau GmbH
⁶⁾ Es besteht ein Ergebnisabführungsvertrag mit dem Hauptgesellschafter

Konsolidierungsgrundsätze

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden nach handelsrechtlichen Grundsätzen und einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsstandards aufgestellt. Sie sind alle auf den Stichtag des Konzernabschlusses aufgestellt.

Kapitalkonsolidierung

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt entsprechend § 301 Abs. 1 und Abs. 2 HGB und den Vorschriften des DRS 4 nach der Neubewertungsmethode. Hierbei werden die Anschaffungskosten der Beteiligung mit dem am Stichtag der Erstkonsolidierung beizulegenden Wert des anteiligen Eigenkapitals des Tochterunternehmens verrechnet. Das Eigenkapital wird mit dem Betrag angesetzt, der dem zum Konsolidierungszeitpunkt beizulegenden Zeitwert der in den Konzernabschluss aufzunehmenden Vermögensgegenstände, Schulden, Rechnungsabgrenzungsposten und Sonderposten entspricht.

Die verbleibenden aktivischen Unterschiedsbeträge werden als Geschäfts- oder Firmenwerte aktiviert und über eine planmäßige Nutzungsdauer linear über 10 oder 15 Jahre gemäß § 309 HGB abgeschrieben. Eine Nutzungsdauer von 10 bzw. 15 Jahren wird der Stabilität der jeweiligen Branche und den langen Produktlebenszyklen gerecht.

Der Stichtag der Erstkonsolidierung der Tochterunternehmen entspricht dem Zeitpunkt, zu dem das Unternehmen Tochterunternehmen geworden ist, gemäß § 301 Abs. 2 Satz 1 HGB.

Die Anteile Dritter am Eigenkapital der einbezogenen Tochterunternehmen werden gesondert im Eigenkapital ausgewiesen.

Beteiligungen an assoziierten Unternehmen werden im Zugangszeitpunkt in der Konzernbilanz mit den Anschaffungskosten angesetzt und in den Folgejahren um den Betrag der Eigenkapitalveränderungen, die den dem Konzern gehörenden Anteilen am Kapital des assoziierten Unternehmens entsprechen, fortgeschrieben. Darüber hinaus wird der Unterschiedsbetrag zwischen dem Beteiligungsbuchwert und dem anteiligen Eigenkapital des jeweiligen assoziierten Unternehmens im Erwerbszeitpunkt über die erwartete Nutzungsdauer linear abgeschrieben. In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird das auf assoziierte Beteiligungen entfallende Ergebnis gesondert ausgewiesen. Bei Beteiligungen an assoziierten Unternehmen, die keinen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben, werden die Beteiligungen mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Darunter fielen bisher die Beteiligungen an der TECNOKARTON GmbH & Co. Fabrikation technischen Kartons KG, Mayen, sowie an der TECNOKARTON GmbH, Mayen. Aufgrund der gestiegenen Bedeutung der TECNOKARTON GmbH & Co. Fabrikation technischen Kartons KG, Mayen, wurde zum 1. Januar 2021 erstmalig das Bewertungsverfahren geändert, sodass die Beteiligung nicht mehr zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet wird, sondern mit den oben aufgeführten Bewertungsgrundsätzen (sogenanntes at-equity-Verfahren). Aus der Erstanwendung resultiert ein aktiver Unterschiedsbetrag von EUR 17.847.087,94, der über eine Laufzeit von zehn Jahren linear pro Jahr abgeschrieben wird.

Weitere Konsolidierungsmaßnahmen

Weitere Konsolidierungsmaßnahmen betreffen die Aufrechnung von Forderungen und Verbindlichkeiten sowie die Verrechnung von konzerninternen Umsätzen und sonstigen Ertragsposten mit den entsprechenden konzerninternen Aufwendungen.

Auf die Eliminierung von Zwischenergebnissen wurde verzichtet, da konzerninterne Lieferungen und Leistungen von untergeordneter Bedeutung sind.

Latente Steuern

Entsprechend §§ 274, 306 HGB und DRS 18 werden aktive und passive latente Steuern im Konzernabschluss angesetzt.

Die Ermittlung der latenten Steuern resultiert aus temporären oder quasi-permanenten Differenzen zwischen handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen oder aus steuerlichen Verlustvorträgen. Die Beträge der sich ergebenden Steuerbe- und -entlastung werden mit einem einheitlichen Steuersatz im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet und nicht abgezinst.

Der Ausweis der latenten Steuern erfolgt unsaldiert auf der Aktiv- und der Passivseite der Bilanz.

Die Bewertung der latenten Steuern erfolgt analog zum Vorjahr mit einem einheitlichen Steuersatz von 30,7 %, da sich bei Verwendung unternehmensindividueller Steuersätze nur geringfügige Auswirkungen ergeben würden.

Währungsumrechnung

Die funktionale Währung der Saint-Gobain Beteiligungen GmbH sowie der einbezogenen Tochterunternehmen ist der Euro. Aufgrund fehlender Fremdwährungsvaluten ist eine Währungsumrechnung nicht erforderlich.

Konzernkapitalflussrechnung

Die Darstellung der Konzernkapitalflussrechnung erfolgt nach DRS 21. Der Finanzmittelfonds umfasst neben dem Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten auch kurzfristige konzerninterne Cash-Poo-Verbindlichkeiten. Der Finanzmittelfonds unterliegt keinen Verfügungsbeschränkungen.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind im Vergleich zum Vorjahr beibehalten worden.

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten zuzüglich Anschaffungsnebenkosten und abzüglich Anschaffungskostenminderungen aktiviert und vermindert um kumulierte Abschreibungen ausgewiesen.

Die Abschreibungen erfolgen linear pro rata temporis und richten sich nach der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer bzw. nach der Laufzeit der Rechte, sofern diese kürzer ist. Dabei werden betriebsgewöhnliche Nutzungsdauern zwischen 3 und 5 Jahren angenommen.

Geschäfts- oder Firmenwerte werden linear über eine planmäßige Nutzungsdauer von 10 oder 15 Jahren abgeschrieben. Eine Nutzungsdauer von 10 bzw. 15 Jahren wird der Stabilität der betreffenden Branche und den langen Produktlebenszyklen gerecht. Der GoF hat sich im Vergleich zum Vorjahr aufgrund der Anwachsung und Erstkonsolidierung der Brüggemann-Gesellschaften erhöht und wird in einer separaten Abschreibungslinie getrennt vom bisherigen GoF fortgeführt.

Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten zuzüglich Anschaffungsnebenkosten und abzüglich Anschaffungskostenminderungen, vermindert um kumulierte planmäßige Abschreibungen, bewertet.

Die planmäßige Abschreibung des Sachanlagevermögens erfolgt linear pro rata temporis über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer. Die planmäßigen Abschreibungen berücksichtigen den wirtschaftlichen und den technischen Werteverzehr. Die Nutzungsdauern werden für Gebäude zwischen 20 und 50 Jahren angenommen, für technische Anlagen und Maschinen zwischen 2 und 19 Jahren und für andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung zwischen drei und 14 Jahren.

Für geringwertige abnutzbare, bewegliche Anlagegüter des Anlagevermögens mit Anschaffungskosten von mehr als EUR 250,00 und weniger als EUR 800,00 ohne Umsatzsteuer werden in voller Höhe im Jahr der Anschaffung aktiviert und vollständig abgeschrieben. Vermögensgegenstände, deren Anschaffungskosten unter EUR 250,00 liegen, werden im Geschäftsjahr der Anschaffung sofort aufwandswirksam abgeschrieben.

Im Rahmen der Errichtung des Gipskartonplattenwerkes in Gelsenkirchen-Scholven wurden in Vorjahren erhöhte Absetzungen gem. § 7d EStG im höchstmöglichen Umfang in Anspruch genommen. Für das Werk in Vetschau wurden in den Geschäftsjahren 1999/2000 und 2000/2001 Sonderabschreibungen gem. § 4 FördergebietsG genutzt. Im Geschäftsjahr 2010 wurde der gewährte Zuschuss des Eisenbahn- Bundesamts für die Förderung des Ausbaus einer Bahnentladestation am Standort Brieselang endgültig festgesetzt. Der Zuschuss wurde in voller Höhe von den Anschaffungskosten abgesetzt.

Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten einschließlich der Anschaffungsnebenkosten oder zum niedrigeren beizulegenden Wert ausgewiesen.

Bei voraussichtlich dauernder Wertminderung werden bei Vermögensgegenständen des Anlagevermögens Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen. Zuschreibungen werden vorgenommen, falls die Gründe für eine in Vorjahren vorgenommene außerplanmäßige Abschreibung nicht mehr bestehen.

Die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie der Handelswaren erfolgt unter Beachtung des Niederstwertprinzips zu Einstandspreisen oder zu niedrigeren Tagespreisen/Marktpreisen. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen werden mit dem Vorratsvermögen saldiert und mit dem Nennwert angesetzt.

Der Abraumvorrat, die unfertigen und fertigen Erzeugnisse sowie unfertigen Leistungen werden zu Herstellungskosten bewertet, die neben den direkt zurechenbaren Material- und Fertigungseinzelkosten auch angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten und des Wertverzehrs des Anlagevermögens, soweit dieser durch die Fertigung veranlasst ist, und Teile der allgemeinen Verwaltungskosten enthalten.

Für ungängige und veraltete Vorräte werden angemessene Wertabschläge vorgenommen. Bei Erzeugnissen ohne kostendeckende Verkaufspreise werden Abwertungen nach dem Grundsatz der verlustfreien Bewertung vorgenommen.

Der Ansatz der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände erfolgt zum Nennwert.

Allen erkennbaren Einzelrisiken bei den Forderungen wird durch eine vorsichtige Bewertung Rechnung getragen. Darüber hinaus bestehende allgemeine Risiken sind durch eine pauschale Wertberichtigung ab 90 Tagen über Fälligkeit berücksichtigt, die an die tatsächlichen Ausfälle aufgrund des Erfahrungswertes des vergangenen Jahres angepasst wird.

Die liquiden Mittel sind zum Nennwert angesetzt.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet Ausgaben, die vor dem Stichtag angefallen sind und die für einen bestimmten Leistungszeitraum nach dem Stichtag als Aufwand anfallen. Diese Ausgaben sind mit dem Nennwert angesetzt.

Das gezeichnete Kapital wird mit dem Nennwert bilanziert und ist vollständig eingezahlt.

Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen erfolgte mittels der sog. "Projected-Unit-Credit-Methode".

Die Pensionsrückstellungen wurden unter Verwendung der Heubeck-Rchttafeln 2018 G ("RT 2018 G") ermittelt. Für die Bewertung der Pensionsrückstellungen wurde ein Diskontierungszinssatz von 1,87 % (i.Vj. 2,31 %) verwendet, der dem ihrer Restlaufzeit von 15 Jahren entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn (i. Vj. zehn) Geschäftsjahre entspricht.

Des Weiteren wurden folgende Annahmen zugrunde gelegt:

Beitragsbemessungsgrundlagen (BBG) Trend p.a.:	2,1%	(i.Vj. 2,1%)
Anwartschaftstrend (z.B. Gehalt) p.a.:	2,1%	(i.Vj. 2,1%)
Rententrend p.a.:	1,0%	(i.Vj. 1,0%)
Fluktuation p.a.:	3,0%	(i.Vj. 3,0%)

Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Pensionsrückstellungen nach Maßgabe des durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren (1,87 %) und dem Ansatz der Pensionsrückstellungen nach Maßgabe des durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren (1,34 %) beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 3.641 (i.Vj.TEUR 5.696).

Auswirkungen aus Zinsänderungseffekten werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter der Position Zinsen und ähnliche Aufwendungen gezeigt.

Die Rückstellungen für Jubiläumszusagen werden nach versicherungsmathematischen Berechnungen mit einem Zinssatz von 1,34 % (i.Vj. 1,61 %) unter Berücksichtigung der Fluktuation ermittelt.

Für die Rekultivierungsrückstellungen liegen für alle Abbaustätten Gutachten vor. Die Bilanzierung erfolgt auf Basis einer ratierlichen Zuführung zu der Rückstellung nach dem Ausbeutegrad der offengelegten Steinbruchsfläche.

In den Steuerrückstellungen und den übrigen sonstigen Rückstellungen wird gemäß § 249 Abs. 1 HGB allen erkennbaren Risiken ausreichend Rechnung getragen. Diese werden in Höhe des Erfüllungsbetrags angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst. Erwartete zukünftige Preiserhöhungen wurden bei der Bemessung der langfristigen Rückstellungen berücksichtigt.

Die Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag passiviert. Erhaltene Anzahlungen werden mit dem Nennwert angesetzt.

Erläuterungen zur Konzernbilanz und Konzerngewinn- und -verlustrechnung

Anlagevermögen

Die Aufgliederung und die Bewegungen des Konzernanlagevermögens sind aus der Aufstellung "Entwicklung des Konzernanlagevermögens im Geschäftsjahr 2021" ersichtlich (Anlage zum Anhang).

Vorräte

	31.12.2021	31.12.2020
	EUR	EUR
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	13.221.648,47	7.920.384,00
Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	22.186.220,73	403.786,97
Fertige Erzeugnisse und Waren ¹⁾	15.980.922,14	12.800.816,53
Erhaltene Anzahlungen	-16.313.373,03	444.718,47
	35.075.418,31	21.569.705,97

¹⁾ Fertige Erzeugnisse und Waren beinhalten Abraumvorräte in Höhe von TEUR 2.044 (i. Vj. TEUR 1.620).

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

31.12.2021:

	Restlaufzeit
	bis 1 Jahr	über 1 Jahr	insgesamt
	EUR	EUR	EUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	29.640.773,10	0,00	29.640.773,10
Forderungen gegen verbundene Unternehmen ¹⁾	213.211.036,34	0,00	213.211.036,34
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	7.662.192,86	0,00	7.662.192,86
Sonstige Vermögensgegenstände	2.926.910,16	0,00	2.926.910,16
	253.440.912,68	0,00	253.440.912,68

¹⁾ Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen mit EUR 25.799.851,88 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und ferner den Finanzierungs- und Verrechnungsverkehr.

31.12.2020:

	Restlaufzeit
	bis 1 Jahr	über 1 Jahr	insgesamt
	EUR	EUR	EUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	26.405.629,48	0,00	26.405.629,48
Forderungen gegen verbundene Unternehmen ¹⁾	235.024.311,04	0,00	235.024.311,04
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	8.164.456,82	0,00	8.164.456,82
Sonstige Vermögensgegenstände	1.102.366,07	46.942,20	1.149.308,27
	270.696.763,41	46.942,20	270.743.705,61

¹⁾ Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen mit EUR 30.861.739,33 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und ferner den Finanzierungs- und Verrechnungsverkehr.

Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung

Der Betrag von TEUR 3 resultiert aus der in Übereinstimmung mit § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB vorgenommenen Verrechnung der in Vorjahren abgeschlossenen Rückdeckungsversicherung mit der korrespondierenden Rückstellung für Pensionen. Im Geschäftsjahr 2021 sind Erträge in Höhe von TEUR 6 und Aufwendungen in Höhe von TEUR 4 angefallen. Der beizulegende Zeitwert basiert auf dem durch den Versicherer gemeldeten Aktivwert zum 31. Dezember 2021.

	31.12.2021
	TEUR
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens	191
Erfüllungsbetrag der verrechneten Schuld	188
Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung	3

Die historischen Anschaffungskosten des Planvermögens betragen TEUR 115. Der Unterschiedsbetrag zum beizulegenden Zeitwert in Höhe von TEUR 76 unterliegt einer Ausschüttungssperre gemäß § 268 Abs. 8 HGB.

Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital im Konzern von EUR 15.358.100,00 (unverändert zum Vorjahr) entspricht dem gezeichneten Kapital des Mutterunternehmens.

Alleinige Gesellschafterin der Saint-Gobain Beteiligungen GmbH ist die Compagnie de Saint-Gobain Zweigniederlassung Deutschland, Aachen.

Die Kapitalrücklage im Konzern entspricht der Kapitalrücklage des Mutterunternehmens und beträgt EUR 151.368.560,33 (unverändert zum Vorjahr).

Der Konzernbilanzverlust beträgt zum Ende des Geschäftsjahres EUR 70.130.883,23 (i.Vj. EUR 67.107.683,71).

Die Entwicklung des Eigenkapitals wird im nach DRS 22 aufgestellten Konzerneigenkapitalspiegel dargestellt.

Rückstellungen

	31.12.2021	31.12.2020
	EUR	EUR
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	29.682.834,00	46.143.340,00
Steuerrückstellungen	4.799.373,21	2.091.820,59
Sonstige Rückstellungen	76.010.417,28	75.576.554,93
	110.492.624,49	123.811.715,52

Die sonstigen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen Rückstellungen für Kundenboni, Rückstellungen für Rekultivierungsverpflichtungen, Personalrückstellungen und Rückstellungen für ausstehende Rechnungen.

Verbindlichkeiten

31.12.2021:

	Restlaufzeit
	bis 1 Jahr	über 1 Jahr	davon über 5 Jahre	Insgesamt
	EUR	EUR	EUR	EUR
Verbindlichkeiten
- erh. Anzahlungen auf Bestellungen	465.109,74	0,00	0,00	465.109,74
- aus Lieferungen und Leistungen	36.829.717,21	0,00	0,00	36.829.717,21
- gegenüber verbundenen Unternehmen ¹⁾	203.628.624,14	0,00	0,00	203.628.624,14
Sonstige Verbindlichkeiten
- Steuern	718.594,72	0.00	0,00	718.594,72
- im Rahmen der sozialen Sicherheit	57.662,88	0,00	0,00	57.662,88
- übrige	1.630.349,02	0,00	0,00	1.630.349,02
Sonstige Verbindlichkeiten insgesamt	2.406.606,62	0,00	0,00	2.406.606,62
Verbindlichkeiten insgesamt	243.330.057,71	0,00	0,00	243.330.057,71
¹⁾ davon gegenüber Gesellschafterin	0,00	0,00	0,00	0,00

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen mit EUR 3.672.690,61 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und ferner den Finanzierungs- und Verrechnungsverkehr.

Sämtliche Verbindlichkeiten sind nicht durch Pfandrechte oder ähnliche Rechte besichert.

31.12.2020:

	Restlaufzeit
	bis 1 Jahr	über 1 Jahr	davon über 5 Jahre	Insgesamt
	EUR	EUR	EUR	EUR
Verbindlichkeiten
- erh. Anzahlungen auf Bestellungen	5.383,39	0,00	0,00	5.383,39
- aus Lieferungen und Leistungen	20.682.876,71	0,00	0,00	20.682.876,71
- gegenüber verbundenen Unternehmen ¹⁾	15.655.981,47	175.000.000,00	0,00	190.655.981,47
Sonstiae Verbindlichkeiten
- Steuern	685.313,81	0,00	0.00	685.313,81
- im Rahmen der sozialen Sicherheit	4.781,05	0,00	0,00	4.781,05
- übrige	450.996,08	0,00	0,00	450.996,08
Sonstige Verbindlichkeiten insgesamt	1.141.090,94	0,00	0,00	1.141.090,94
Verbindlichkeiten insgesamt	37.485.332,51	175.000.000,00	0,00	212.485.332,51
¹⁾ davon gegenüber Gesellschafterin	0,00	0,00	0,00	0,00

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen mit EUR 2.535.692,35 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und ferner den Finanzierungs- und Verrechnungsverkehr.

Sämtliche Verbindlichkeiten sind nicht durch Pfandrechte oder ähnliche Rechte besichert.

Latente Steuern

	31.12.2021	31.12.2020
	EUR	EUR
Aktive latente Steuern	22.422.166,32	25.829.115,03
Passive latente Steuern	-6.885.952,07	-8.248.231,79

Die Berechnung der latenten Steuern erfolgte wie im Vorjahr auf Basis des Steuersatzes von 30,70%.

In den aktiven latenten Steuern sind Steuervorteile aus den Verlustvorträgen i.H.v. TEUR 15.817 (i.Vj. TEUR 18.215) enthalten.

Weitere aktive latente Steuern ergeben sich aus dem Anlagevermögen und Rückstellungen, passive aus dem Anlagevermögen.

In der Konzerngewinn- und -verlustrechnung sind latente Steueraufwendungen in Höhe von EUR 2.044.668,99 (i. Vj. Erträge i.H.v. TEUR 1.547) erfasst.

Umsatzerlöse, Material- und Personalaufwand

	2021	2020
Umsatzerlöse	EUR	EUR
Die Konzernumsätze entfallen auf folgende geographisch bestimmte Märkte:
Inland	271.445.964,17	216.857.277,50
Ausland	38.119.942,80	40.955.793,32
	309.565.906,97	257.813.070,82

Der wesentliche Tätigkeitsbereich der Saint-Gobain Gruppe liegt in der Produktion und dem Vertrieb von Baustoffen und unterscheiden sich nur geringfügig. Die Umsatzerlöse entfallen fast ausschließlich auf diese Tätigkeit. Umsatzerlöse aus anderen Tätigkeitsbereichen sind von untergeordneter Bedeutung.

	2021	2020
Materialaufwand	EUR	EUR
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	127.349.616,91	96.715.132,85
Aufwendungen für bezogene Leistungen	60.443.679,48	30.233.788,33
	187.793.296,39	126.948.921,18

	2021	2020
Personalaufwand	EUR	EUR
Löhne und Gehälter	46.034.236,27	38.042.738,69
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung	17.021.021,56	11.452.057,06
(davon für Altersversorgung)	(6.415.638,40)	(3.261.709,86)
	63.055.257,83	49.494.795,75

Durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer	2021	2020
	Anzahl	Anzahl
Kaufmännische Angestellte	505	338
Gewerbliche Angestellte	367	349
Arbeitnehmer gesamt	872	687

Periodenfremdes Ergebnis

	2021	2020
	EUR	EUR
Periodenfremdes Ergebnis
In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind enthalten:
Periodenfremde Erträge	5.518.513,63	2.194.101,44
aus der Auflösung von Rückstellungen	3.149.943,44	1.398.291,47
- Gewinne aus dem Verkauf von Vermögensgegenständen des Anlagevermögens	410.813,91	12.222,69
- Bonus-Mehrerträge von Lieferanten	782.564,43	310.190,49
- verschiedene andere Erträge aus den Vorjahren	1.175.191,85	473.396,79

	2021	2020
	EUR	EUR
In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind enthalten:
Periodenfremde Aufwendungen	328.393,38	290.964,51
- Verluste aus dem Verkauf von Vermögensgegenständen des Anlagevermögens sowie sonstige Aufwendungen für Vorjahre	323.792,19	31.983,84
- Verschiedene andere Aufwendungen aus den Vorjahren	4.601,19	258.980,67

Zinsergebnis

	2021	2020
	EUR	EUR
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
aus verbundenen Unternehmen	9.688,28	8.757,77
übrige	7.727,33	7.166,02
Summe	17.415,61	15.923,79

	2021	2020
	EUR	EUR
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
an verbundene Unternehmen	2.272.742,85	1.716.457,94
Aufzinsung Rückstellungen	1.083.311,43	1.142.768,16
übrige	436.444,41	30.823,09
Summe	3.792.498,69	2.890.049,19

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

	31.12.2021	31.12.2020
	TEUR	TEUR
Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen	4.184	6.605
Gesamtbetrag	4.184	6.605
- davon an verbundene oder assoziierte Unternehmen	0	0
- davon betreffend die Altersversorgung	0	0

Nachtragsbericht

Seit Ende Februar 2022 hat sich die Ukraine-Krise zu einer ernsthaften Bedrohung der geopolitischen Stabilität entwickelt. Die Auswirkungen dieser Krise auf die globale Konjunktur aufgrund von Produktions- und Handelsunterbrechungen sind zum heutigen Zeitpunkt noch nicht abschließend beurteilbar. Dies kann auch negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Tochtergesellschaften der Saint Gobain Beteiligungen GmbH haben. Insbesondere die gestiegenen Energiepreise führten zu nicht geplanten Mehrkosten und schlussendlich teilweise zu Verlusten bei den konsolidierten Tochterunternehmen. Aus heutiger Sicht liegen jedoch keine Hinweise vor, die zu einer Bestandsgefährdung der konsolidierten Unternehmen führen könnten.

Sonstige Angaben

Name und Sitz des Mutterunternehmens, das den Compagnie de Saint-Gobain S.A. Konzernabschluss für den kleinsten und größten Courbevoie, Frankreich Kreis von Unternehmen aufstellt:

Ort der Offenlegung	Greffe du Tribunal de Commerce de Nanterre 64, rue du 8 mai 1945
	F-92025 Nanterre Cedex
	RCS Nanterre B 542039532

Die Angabe über die Gesamtbezüge der Geschäftsführung entfällt, da kein Mitglied der Geschäftsführung Bezüge von der Muttergesellschaft erhält.

Mit Gesellschafterbeschluss vom 25. April 2022 wurde beschlossen, das Jahresergebnis der Muttergesellschaft mit dem vorhandenen Gewinnvortrag auf neue Rechnung vorzutragen.

Das Gesamthonorar für den Abschlussprüfer besteht lediglich aus Honoraren für Abschlussprüfungsleistungen und beträgt TEUR 44.

Aachen, den 27. Oktober 2023

Raimund Heinl

Klaus Schulte

Entwicklung des Konzernanlagevermögens im Geschäftsjahr 2021

	Anschaffungskosten
	1.1.2021	Zugänge aufgrund Erstkonsolidierung	Übrige Zugänge	Abgänge	Umbuchungen	31.12.2021
	EUR		EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	57.151.710,51	11.777.051,00	91.584,83	47.972,19	51.912,00	69.024.286,15
2. Geschäfts- oder Firmenwert	11.056.233,80	7.062.622,06	0,00	0,00	0,00	18.118.855,86
	68.207.944,31	18.839.673,06	91.584,83	47.972,19	51.912,00	87.143.142,01
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten	52.675.835,56	53.401,00	642.265,93	6.194.580,09	1.000.794,20	48.177.716,60
2. Technische Anlagen und Maschinen	0,00	1.913.665,00	1.266.369,43	1.819.300,57	27.844.262,84	29.204.996,70
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	34.678.781,61	1.171.240,01	679.091,92	1.541.824,08	-26.929.200,32	8.058.089,14
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	3.675.328,37	0,00	15.419.890,16	0,00	-1.967.768,72	17.127.449,81
	91.029.945,54	3.138.306,01	18.007.617,44	9.555.704,74	-51.912,00	102.568.252,25
III. Finanzanlagen
1. Anteile an assoziierten Unternehmen	26.444.208,89	0,00	725.000,00	0,00	0,00	27.169.208,89
2. Sonstige Ausleihungen	1.837.687,53	0,00	127.202,28	348.184,08	0,00	1.616.705,73
	28.281.896,42	0,00	852.202,28	348.184,08	0,00	28.785.914,62
	187.519.786,27	21.977.979,07	18.951.404,55	9.951.861,01	0,00	218.497.308,88

	Kumulierte Abschreibungen
	1.1.2021	Abschreibungen des Geschäftsjahres	Abgänge	Umbuchungen	31.12.2021
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	21.090.939,80	7.479.455,64	16.698,39	0,00	28.553.694,08
2. Geschäfts- oder Firmenwert	4.422.493,52	1.647.529,99	0,00	0,00	6.070.023,51
	25.513.433,32	9.126.985,63	16.701,36	0,00	34.623.717,59
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten	6.659.846,72	1.992.865,12	4.249.615,33	86.666,67	4.489.763,18
2. Technische Anlagen und Maschinen	0,00	2.911.243,54	1.691.061,57	10.220.881,03	11.441.057,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	13.602.542,20	1.465.455,84	1.442.735,90	-10.307.547,70	3.317.714,44
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	20.262.388,92	6.369.564,50	7.383.412,80	0,00	19.248.534,62
III. Finanzanlagen
1. Anteile an assoziierten Unternehmen	345.523,24	1.811.981,69	0,00	0,00	2.157.504,93
2. Sonstige Ausleihungen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	345.523,24	1.811.981,69	0,00	0,00	2.157.504,93
	46.121.345,48	17.308.531,82	7.400.114,16	0,00	56.029.757,14

	Buchwerte
	31.12.2021	31.12.2020
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	40.470.592,07	36.060.770,71
2. Geschäfts- oder Firmenwert	12.048.832,35	6.633.740,28
	52.519.424,42	42.694.510,99
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten	43.687.953,42	46.015.988,84
2. Technische Anlagen und Maschinen	17.763.939,70	0,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	4.740.374,70	21.076.239,41
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	17.127.449,81	3.675.328,37
	83.319.717,63	70.767.556,62
III. Finanzanlagen
1. Anteile an assoziierten Unternehmen	25.011.703,96	26.098.685,65
2. Sonstige Ausleihungen	1.616.705,73	1.837.687,53
	26.628.409,69	27.936.373,18
	162.467.551,74	141.398.440,79

Konzernkapitalflussrechnung

Saint-Gobain Beteiligungen GmbH

Aachen

	2021	2020
	TEUR	TEUR
Periodenergebnis (Konzernjahresfehlbetrag/-überschuss einschließlich Ergebnisanteile anderer Gesellschafter)	-3.303	15.202
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	15.497	12.480
Abnahme/Zunahme der Rückstellungen	-16.027	8.917
Sonstige zahlungsunwirksame Posten (saldiert) ^*	3.857	228
Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-12.945	-1.098
Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	19.009	-960
Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	-87	20
Zinsaufwendungen/Zinserträge ^**	2.632	1.731
Ertragsteueraufwand	3.451	1.509
Ertragsteuerzahlungen	-744	-1.803
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	11.340	36.226
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-92	-116
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	2.292	16
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-18.008	-5.304
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens	348	0
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen	-852	-1.529
Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis	-20.966	0
Erhaltene Zinsen	17	16
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-37.261	-6.917
Veränderungen kurzfristiger Finanzforderungen	24.882	-18.975
Gezahlte Zinsen	-2.650	-1.747
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	22.232	-20.722
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds	-3.689	8.587
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	-11.510	-20.097
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	-15.199	-11.510
Der Finanzmittelfonds setzt sich wie folgt zusammen:
Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten	36	20
Kurzfristige konzerninterne Cash-Pooling-Verbindlichkeiten	-15.235	-11.530
	-15.199	-11.510

^* betrifft im Wesentlichen die Veränderung der latenten Steuern sowie den Verlust aus der at equity-Bewertung
^** betrifft im Wesentlichen die Verzinsung von Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen

Konzerneigenkapitalspiegel

Saint-Gobain Beteiligungen GmbH, Aachen

	Mutterunternehmen
	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage nach § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB	Konzernbilanzverlust	Eigenkapital
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Stand am 01.01.2020	15.358	151.369	-82.539	84.188
Konzernjahresüberschuss	0	0	15.431	15.431
Stand am 31.12.2020	15.358	151.369	-67.108	99.619
Stand am 01.01.2021	15.358	151.369	-67.108	99.619
Konzernjahresfehlbetrag	0	0	-3.023	-3.023
Änderungen des Konsolidierungskreises	0	0	0	0
Stand am 31.12.2021	15.358	151.369	-70.131	96.596

	Nicht beherrschende Anteile
	Nicht beherrschende Aneile vor Jahresergebnis	Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Gewinne / Verluste	Summe
	TEUR	TEUR	TEUR
Stand am 01.01.2020	15.781	0	15.781
Konzernjahresüberschuss	0	-229	-229
Stand am 31.12.2020	15.781	-229	15.552
Stand am 01.01.2021	15.552	0	15.552
Konzernjahresfehlbetrag	0	-280	-280
Änderungen des Konsolidierungskreises	1.011	0	1.011
Stand am 31.12.2021	16.563	-280	16.283

	Konzerneigenkapital
	Summe
	TEUR
Stand am 01.01.2020	99.969
Konzernjahresüberschuss	15.202
Stand am 31.12.2020	115.171
Stand am 01.01.2021	115.171
Konzernjahresfehlbetrag	-3.303
Änderungen des Konsolidierungskreises	1.011
Stand am 31.12.2021	112.879

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Saint-Gobain Beteiligungen GmbH, Aachen

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Saint-Gobain Beteiligungen GmbH, Aachen, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzern-Eigenkapitalspiegel und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Saint-Gobain Beteiligungen GmbH, Aachen, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2021 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Mannheim, den 27. Oktober 2023

Deloitte GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Michael Pau, Wirtschaftsprüfer

Julian Gauß, Wirtschaftsprüfer