VION Food North GmbH

Bad Bramstedt

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2019

Aktiva

	EUR	EUR	Vorjahr EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	6.476.659,20		7.647.723,01
2. Geschäfts- oder Firmenwert	40.768.270,00		43.680.289,00
		47.244.929,20	51.328.012,01
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	57.395.700,66		60.386.494,44
2. Technische Anlagen und Maschinen	27.451.943,27		26.276.421,14
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.967.597,15		4.255.815,05
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	3.320.874,28		3.346.480,31
		92.136.115,36	94.265.210,94
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	34.160.451,44		37.568.994,21
2. Beteiligungen	2.650,00		2.650,00
3. Genossenschaftsanteile	1.950,00		1.950,00
		34.165.051,44	37.573.594,21
		173.546.096,00	183.166.817,16
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	8.795.896,52		8.275.967,38
2. Unfertige Erzeugnisse	1.118.214,93		1.087.716,81
3. Fertige Erzeugnisse und Waren	37.308.591,34		17.590.942,22
		47.222.702,79	26.954.626,41
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	69.793.773,79		54.626.606,04
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	59.674.555,53		26.128.449,62
3. Forderungen gegen Unternehmen mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	60.702,53		11.440,66
4. Sonstige Vermögensgegenstände	7.163.877,76		5.885.878,21
		136.692.909,61	86.652.374,53
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		1.346.822,29	1.413.009,29
		185.262.434,69	115.020.010,23
C. Rechnungsabgrenzungsposten		108.528,33	65.059,64
		358.917.059,02	298.251.887,03
Passiva
	EUR	EUR	Vorjahr EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	66.415.120,00		66.415.120,00
II. Kapitalrücklage	49.130.124,33		49.130.124,33
III. Gewinnrücklagen	14.665.287,40		14.665.287,40
IV. Genussrechte	46.527.561,21		46.527.561,21
V. Verlustvortrag	-192.918.284,54		-185.859.404,77
VI. Konzern-Jahresüberschuss / Vj. Konzern-Jahresfehlbetrag	6.196.383,97		-7.058.879,77
VII. Nicht beherrschende Anteile	16.469.349,05		16.463.512,85
		6.485.541,42	283.321,25
B. Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen		347.813,35	361.306,03
C. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	45.966.047,27		46.068.522,15
2. Steuerrückstellungen	2.088.827,73		1.567.670,98
3. Sonstige Rückstellungen	14.920.849,11		14.640.603,06
		62.975.724,11	62.276.796,19
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	63.576.906,28		50.994.475,77
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	210.821.184,05		170.488.166,53
3. Sonstige Verbindlichkeiten	14.566.270,40		13.699.522,63
davon aus Steuern TEUR 632 (Vj. TEUR 892)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit TEUR 81 (Vj. TEUR 20)
		288.964.360,73	235.182.164,93
E. Rechnungsabgrenzungsposten		143.619,41	148.298,63
		358.917.059,02	298.251.887,03

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für 2019

	EUR		Vorjahr EUR
1. Umsatzerlöse	1.572.195.725,86		1.025.222.508,09
2. Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen	19.705.109,31		-7.466.292,18
3. Sonstige betriebliche Erträge	17.984.154,89		18.318.897,24
		1.609.884.990,06	1.036.075.113,15
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	1.331.990.624,98		859.491.920,59
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	96.607.199,46		70.439.038,67
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	40.017.423,60		27.655.140,80
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	8.134.385,05		5.877.405,24
davon für Altersversorgung TEUR 156 (Vj. TEUR 555)
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	14.310.706,19		6.126.902,90
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen	95.948.302,00		72.033.694,47
		1.587.008.641,28	1.041.624.102,67
8. Beteilligungsergebnis	-3.130.452,31		2.506.498,16
9. Zinsergebnis	-10.854.688,23		-6.702.534,17
		-13.985.140,54	-4.196.036,01
10. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		832.953,31	-3.451.753,22
davon Ertrag aus der Veränderung bilanzierter latenter Steuern TEUR 0 (Vj. TEUR 3.614)
11. Ergebnis nach Steuern		8.058.254,93	-6.293.272,31
12. Sonstige Steuern		432.525,72	210.738,62
13. Jahresüberschuss / Vj. Jahresfehlbetrag		7.625.729,21	-6.504.010,93
14. Nicht beherrschenden Anteilen zustehender Gewinn		1.429.345,24	554.868,84
15. Konzern-Jahresüberschuss / Vj. Konzern-Jahresfehlbetrag		6.196.383,97	-7.058.879,77

Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019

	2019 TEUR	2018 TEUR
1. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
Periodenergebnis (einschließlich Ergebnisanteilen von Minderheitsgesellschaftern)	7.626	-6.504
Abschreibungen (+)/Zuschreibungen (-) auf Gegenstände des Anlagevermögens	14.311	6.127
Zunahme (+)/Abnahme (-) der Rückstellungen	698	-573
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen (+)/Erträge (-)	171	-4.951
Gewinn (-)/Verlust (+) aus Anlageabgängen	-83	70
Zunahme (-)/Abnahme (+) der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva	-70.352	28.581
Zunahme (+)/Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva	14.300	-13.409
Zinsaufwendungen (+) / Zinserträge (-)	7.096	3.070
Sonstige Erträge aus Beteiligungen (-)	3.130	-2.506
Ertragsteueraufwand (+) / Ertragsteuerertrag (-)	833	-3.452
Ertragsteuerzahlungen (-) / Ertragsteuererstattungen (+)	-793	-1.845
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	-23.063	4.608
2. Cashflow aus der Investitionstätigkeit
Einzahlungen (+) aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	1.036	1.477
Auszahlungen (-) für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-9.175	-6.647
Einzahlungen (+) aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögen	83	87
Auszahlungen (-) für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-44	-35
Auszahlungen (-) für Zugänge zum Konsolidierungskreis	-25	-60.143
Erhaltene Zinsen (+)	2	8
Erhaltene Dividenden (+)	277	227
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-7.846	-65.026
3. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
Auszahlungen (-) an Minderheitsgesellschafter	-1.538	-93
Auszahlungen (-) aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-) Krediten	0	-330
Veränderungen der Konzernfinanzierungen	39.479	64.231
Gezahlte Zinsen (-)	-7.098	-3.078
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	30.843	60.730
4. Finanzmittelfonds am Ende der Periode
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds
(Zwischensummen 1 - 3)	-66	312
Konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds	0	4
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	1.413	1.097
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	1.347	1.413

Entwicklung des Konzerneigenkapitals für 2019

	Gezeichnetes Kapital TEUR	Genussrechte TEUR	Kapitalrücklage TEUR	Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital TEUR
31.12.2017/01.01.2018	66.415	46.528	49.130	-163.492
Veränderung aus Konsolidierungsvorgängen	0	0	0	21
Konzern-Jahresfehlbetrag	0	0	0	-7.059
Ausgleichszahlungen aus Unternehmensverträgen / Entnahmen Minderheitsgesellschafter	0	0	0	0
Entfall des Aktivpostens "Nicht durch Konzerneigenkapital gedeckter Fehlbetrag"	0	0	0	-7.080
31.12.2018/01.01.2019	66.415	46.528	49.130	-177.610
Veränderung aus Konsolidierungsvorgängen	0	0	0	0
Konzern-Jahresüberschuss	0	0	0	6.196
Ausgleichszahlungen aus Unternehmensverträgen / Entnahmen Minderheitsgesellschafter	0	0	0	0
31.12.2019	66.415	46.528	49.130	-171.414

	kumuliertes übriges Konzernergebnis andere neutrale Transaktionen TEUR	Eigenkapital gemäß Konzernbilanz TEUR	Minderheitenkapital TEUR	Konzerneigenkapital TEUR
31.12.2017/01.01.2018	-616	-2.035	2.035	0
Veränderung aus Konsolidierungsvorgängen	-28	-7	13.967	13.960
Konzern-Jahresfehlbetrag	0	-7.059	555	-6.504
Ausgleichszahlungen aus Unternehmensverträgen / Entnahmen Minderheitsgesellschafter	0	0	-93	-93
Entfall des Aktivpostens "Nicht durch Konzerneigenkapital gedeckter Fehlbetrag"	0	-7.080	0	-7.080
31.12.2018/01.01.2019	-644	-16.181	16.464	283
Veränderung aus Konsolidierungsvorgängen	1	1	114	115
Konzern-Jahresüberschuss	0	6.196	1.429	7.625
Ausgleichszahlungen aus Unternehmensverträgen / Entnahmen Minderheitsgesellschafter	0	0	-1.538	-1.538
31.12.2019	-643	-9.984	16.469	6.485

Konzernanhang für 2019

A. Allgemeine Angaben

Sitz der VION Food North GmbH ist Bad Bramstedt. Die Gesellschaft ist unter der Nummer HRB 16072 KI im Register des Amtsgerichts Kiel eingetragen.

Die VION Food North GmbH ist ein Unternehmen der niederländischen Vion Food Group.

Der Konzernabschluss ist nach den am Bilanzstichtag gültigen Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches (§§ 290 ff. HGB) aufgestellt.

Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB gegliedert.

Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr.

Im Interesse der Klarheit der Darstellung wurden die Angaben zur Mitzugehörigkeit zu anderen Posten und Davon-Vermerke teilweise im Anhang gemacht.

Aufgrund der erstmaligen Berücksichtigung der Geschäftstätigkeit der VION SBL Landshut GmbH und VION EGN Südostbayern GmbH (Erstkonsolidierung Ende 2018) in 2019, sind die in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Beträge nicht vergleichbar mit dem Vorjahr.

B. Erläuterungen zum Konsolidierungskreis

Die in den Konzernabschluss der VION Food North GmbH zum 31. Dezember 2019 einbezogenen Unternehmen sind aus der Aufstellung des Anteilsbesitzes (Anlage C) ersichtlich.

Die assoziierten Unternehmen ergeben sich gleichfalls aus der Aufstellung des Anteilsbesitzes.

Am 9. März 2017 hatte der Vorstand der VION Zeven AG bekanntgegeben, dass der Schlacht- und Zerlegebetrieb in Zeven eingestellt und der Standort geschlossen werden sollte. Die Schließung des Standortes Zeven war im 2. Quartal 2017 erfolgt. Die Gesellschaft hat sich seither in Liquidation befunden. Im Geschäftsjahr 2018 konnten die noch verbleibenden Fremdanteile nach und nach erworben werden, so dass sich die Gesellschaft zum 31. Dezember 2018 zu 100% im Besitz der VION Food North GmbH befand. Mit Verschmelzungsvertrag vom 20. Juni 2019 wurde die VION Zeven AG i. L., Zeven, auf die VION Food North GmbH rückwirkend zum 1. Januar 2019 verschmolzen. Die Eintragung in das Handelsregister ist am 23. Oktober 2019 erfolgt.

Am 4. Dezember 2019 wurde der Kaufvertrag über einen Asset-Deal mit der NWT, einer Gesellschaft der Saria-Gruppe, unterzeichnet. Der Übergang der erworbenen Vermögensgegenstände und Schulden von NWT, auf die Ende 2019 neu gegründete Vion-Gesellschaft NWT-CT GmbH, ist zum 29. März 2020 erfolgt.

Aufgrund der internen Reorganisation wurden die in der Schweinefleischproduktion tätigen Gesellschaften VION SBL Landshut GmbH und VION EGN Südostbayern GmbH von der A. Moksel GmbH mit Ablauf des 31. Dezember 2018 erworben. Dadurch wurden mit notariellen Verträgen vom 19. Dezember 2018 mit Wirkung zum 31. Dezember 2018 die Gesellschaftsanteile der A. Moksel GmbH an der VION SBL Landshut GmbH und an der VION EGN Südostbayern GmbH jeweils von der VION Food North GmbH akquiriert.

Folglich wurden die Gesellschaften in Landshut und Vilshofen zum 31. Dezember 2018 innerhalb des VION Food North Teilkonzerns erstkonsolidiert. Aufgrund dieser Erstkonsolidierung ergaben sich aktive Unterschiedsbeträge von TEUR 17.024 bzw. TEUR 26.658. Diese beiden Geschäfts- oder Firmenwerte werden ab dem Geschäftsjahr 2019 linear über eine Nutzungsdauer von 15 Jahren abgeschrieben.

Wesentliche Auswirkungen aufgrund der Erstkonsolidierung der VION SBL Landshut GmbH und der VION EGN Südostbayern GmbH waren bereits im Vorjahreskonzernanhang an entsprechender Stelle erläutert.

Weitere Unternehmenstransaktionen, die wesentliche Auswirkungen auf den Konzernabschluss der VION Food North GmbH gehabt hätten, waren im Geschäftsjahr nicht zu verzeichnen.

Zum 31. Dezember 2019 wurden 13 (Vj. 13) Tochterunternehmen vollkonsolidiert.

Nach den Vorschriften der §§ 311 und 312 HGB über assoziierte Unternehmen wurde die Equity-Bilanzierung der wesentlichen Beteiligungen an assoziierten Unternehmen nach der Buchwertmethode vorgenommen. Es handelt sich um drei (Vj. 3) inländische Gesellschaften.

C. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Für die Aufstellung des Konzernabschlusses waren unverändert die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend.

Die Abschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen wurden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden erstellt.

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens sind zu Anschaffungskosten bilanziert und werden, sofern sie der Abnutzung unterliegen, entsprechend ihrer Nutzungsdauer um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die im Rahmen von Erstkonsolidierungen angesetzten Kundenbeziehungen werden über einen Zeitraum von 10 Jahren abgeschrieben.

Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Erstkonsolidierung von Anteilen werden über einen Zeitraum von 15 Jahren abgeschrieben. Aufgrund der Langlebigkeit der vertriebenen Produkte beträgt deren Lebenszyklus in ihrer Form als Grundnahrungsmittel ca. 15 Jahre. Durch die nach wie vor stabile Nachfrage nach den angebotenen Produkten, wird von einem Lebenszyklus von 15 Jahren ausgegangen. Zudem sind weder dauerhafte Veränderungen der Absatz- und Beschaffungsmärkte noch wesentliche Veränderungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erkennbar und es wird von grundsätzlich nahezu unveränderten Rahmenbedingungen über einen Zeitraum von 15 Jahren ausgegangen.

Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungskosten- bzw. Herstellungskosten angesetzt und wird, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die Abschreibungen werden nach der linearen Methode unter Berücksichtigung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer berechnet. Gebäude werden über einen Zeitraum von 20 bis 40 Jahren, Technische Anlagen und Maschinen werden über einen Zeitraum von 5 bis 15 Jahren und die Betriebs- und Geschäftsausstattung über einen Zeitraum von 3 bis 10 Jahren abgeschrieben.

Die während der Errichtung bzw. Erweiterung von Fleischzentren aufgewendeten Fremdkapitalzinsen wurden gemäß § 255 Abs. 3 HGB bei diesen Anlagen aktiviert.

Bei den Finanzanlagen werden die Anteilsrechte zu Anschaffungskosten bzw. niedrigeren beizulegenden Werten und die Ausleihungen grundsätzlich zum Nennwert angesetzt.

Die Zugänge bei Beteiligungen an assoziierten Unternehmen enthalten anteilige Jahresüberschüsse. Unter den Abgängen sind anteilige Jahresfehlbeträge sowie Dividendenausschüttungen erfasst.

Die Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden außerplanmäßig abgeschrieben, wenn der beizulegende Wert jeweils niedriger als die fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten ist, bei voraussichtlicher dauerhafter Wertminderung.

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind mit ihren Anschaffungskosten bzw. mit den niedrigeren Marktpreisen am Bilanzstichtag bewertet. Zulässige Bewertungsvereinfachungsverfahren werden in Anspruch genommen.

Fertige Erzeugnisse werden zu Herstellungskosten bewertet, die überwiegend retrograd vom erzielbaren Erlös unter Berücksichtigung von Abschlägen ermittelt werden.

Waren sind zu Anschaffungskosten oder niedrigeren Marktpreisen bilanziert.

Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer sowie geminderter Verwendbarkeit ergeben, werden durch angemessene Wertabschläge berücksichtigt. Das Niederstwertprinzip wird beachtet.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden zu Nennwerten ausgewiesen. Für erkennbare Einzelrisiken werden individuelle Wertberichtigungen gebildet.

Die flüssigen Mittel werden mit ihrem Nennwert angesetzt.

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten beinhalten Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Der Sonderposten für Investitionszuschüsse wird grundsätzlich entsprechend dem Abschreibungsverlauf der bezuschussten Anlagengegenstände aufgelöst.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden nach dem Teilwertverfahren unter Berücksichtigung der Richttafeln 2018 G von Klaus Heubeck gebildet. Für die Abzinsung wurde pauschal der für den 31. Dezember 2019 prognostizierte durchschnittliche Marktzinssatz aus den vergangenen 10 Jahren für eine restliche Laufzeit von 15 Jahren von 2,71 % (im Vorjahr 3,21 %) verwendet. Erwartete Rentensteigerungen wurden mit 1,5 % (im Vorjahr 1,5 %) berücksichtigt. Im Rahmen der Erstanwendung des BilMoG wurde vom Verteilungswahlrecht gemäß Art. 67 Abs. 1 Satz 1 EGHGB Gebrauch gemacht.

Die ausschließlich der Erfüllung der Altersversorgungsverpflichtungen dienenden, dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogenen Vermögensgegenstände (Deckungsvermögen i.S.d. § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB) wurden mit ihrem beizulegenden Zeitwert (Aktivwert der Rückdeckungsversicherung) mit den Rückstellungen verrechnet.

Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten und drohende Verluste aus schwebenden Geschäften. Sie sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags (das heißt einschließlich zukünftiger Kosten- und Preissteigerungen) angesetzt. Bei Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurde entsprechend die Abzinsung berücksichtigt.

Die Verbindlichkeiten wurden mit den Erfüllungsbeträgen angesetzt.

Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund von temporären oder quasi-permanenten Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen oder aufgrund steuerlicher Verlustvorträge werden diese mit den unternehmensindividuellen Steuersätzen im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet. Dabei werden auch Differenzen, die auf Konsolidierungsmaßnahmen gemäß den §§ 300 bis 307 HGB beruhen, berücksichtigt.

Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten beinhalten Einnahmen vor dem Abschlussstichtag, soweit sie Ertrag für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten wurden grundsätzlich mit dem Devisenkassamittelkurs zum Abschlussstichtag umgerechnet. Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurde dabei das Realisationsprinzip (§ 298 Abs. 1 i.V.m. § 252 Abs. 1 Nr. 4 Halbsatz 2 HGB) und das Anschaffungskostenprinzip (§ 298 Abs. 1 i.V.m. § 253 Abs. 1 Satz 1 HGB) beachtet.

D. Konsolidierungsgrundsätze

Die Erstkonsolidierung erfolgte zum 31. Dezember 1992.

Für alle einbezogenen Abschlüsse wurde der Stichtag des Konzernabschlusses zugrunde gelegt.

Die Kapitalkonsolidierung für Gesellschaften oder für zugekaufte Kapitalanteile, die vor dem 1. Januar 2010 erstmals konsolidiert wurden, wurde nach der Buchwertmethode zum Erwerbszeitpunkt bzw. zum Zeitpunkt der erstmaligen Konsolidierung vorgenommen. Die nach Verrechnung der Beteiligungsbuchwerte mit dem anteiligen Eigenkapital verbliebenen Unterschiedsbeträge wurden, soweit möglich, den in den Konzernabschluss übernommenen Vermögensgegenständen und Schulden der Tochterunternehmen zugeordnet. Verbliebene aktivische Unterschiedsbeträge wurden in der Konzernbilanz gemäß § 309 Abs. 1 HGB a.F. mit den Rücklagen verrechnet. Passivische Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung wurden innerhalb des Eigenkapitals erfasst.

Nach dem 1. Januar 2010 bis zum 31.12.2017 erfolgten keine Erstkonsolidierungen.

Im Rahmen der Unternehmenserwerbe der Gesellschaften in Landshut und Vilshofen (jeweils 51%) durch die VION Food North GmbH wurden die VION SBL Landshut GmbH sowie die VION EGN Südostbayern GmbH mit ihrer 100%-Tochtergesellschaft VION Vilshofen GmbH innerhalb des VION Food North Konzernabschlusses zum 31.12.2018 erstkonsolidiert. Die Kapitalkonsolidierung wurde nach der Erwerbsmethode durchgeführt. Die Erstkonsolidierung erfolgte einheitlich auf den Stichtag der erstmaligen Einbeziehung des jeweiligen Tochterunternehmens in den Konzernabschluss. Die nach Verrechnung der Beteiligungsbuchwerte mit dem anteiligen Eigenkapital verbliebenen Unterschiedsbeträge wurden, soweit möglich, den in den Konzernabschluss übernommenen Vermögensgegenständen und Schulden der Tochterunternehmen zugeordnet. Ein nach der Verrechnung verbleibender Unterschiedsbetrag wird, wenn er auf der Aktivseite entsteht, in der Konzernbilanz als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen.

Für nicht dem Mutterunternehmen gehörende Anteile vollkonsolidierter Gesellschaften wurde ein entsprechender Ausgleichsposten für nicht beherrschende Anteile gebildet.

Forderungen und Verbindlichkeiten, Umsätze, Aufwendungen und Erträge innerhalb des Konsolidierungskreises wurden eliminiert.

Bei der Equity-Bilanzierung der beiden bisherigen inländischen Gesellschaften ergab sich kein Unterschiedsbetrag zwischen Buchwert und anteiligem Eigenkapital zum Zeitpunkt der erstmaligen Berücksichtigung.

Zum 1. Januar 2016 wurde erstmalig die A. Moksel GmbH mit Sitz in Buchloe als assoziiertes Unternehmen in den Konzernabschluss der VION Food North GmbH einbezogen. Der Stimmrechts- und Kapitalanteil der VION Food North GmbH an der A. Moksel GmbH betrug zum Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung jeweils 33,30%. Der Unterschiedsbetrag zwischen Buchwert und anteiligem Eigenkapital der A. Moksel GmbH beträgt zum 1. Januar 2016 TEUR 26.735 und entfällt in voller Höhe auf den Geschäfts- oder Firmenwert. Der Geschäfts- oder Firmenwert wird linear über die Nutzungsdauer von 15 Jahren abgeschrieben.

Konzerninterne Ergebnisse aus Lieferungen und Leistungen mit assoziierten Unternehmen wurden wegen geringer Bedeutung nicht eliminiert.

E. Erläuterungen zur Konzernbilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres im Anlagenspiegel (Anlage A) dargestellt.

Die Abschreibungen in Höhe von TEUR 14.311 (Vj TEUR 6.127) beinhalten im aktuellen Geschäftsjahr TEUR 200 an außerplanmäßigen Abschreibungen (Vj. TEUR 0).

Die Geschäfts- oder Firmenwerte für SBL Landshut GmbH und VION EGN Südostbayern GmbH wurden im Geschäftsjahr in Höhe von TEUR 2.912 planmäßig abgeschrieben.

Anteilsbesitz

Der Anteilsbesitz des Konzerns ist als Anlage zum Konzernanhang (Anlage C) dargestellt. Für 11 Gesellschaften wurden die Befreiungsvorschriften entsprechend § 264 Abs. 3 HGB in Anspruch genommen. Die Gesellschaften wurden in der Anlage C kenntlich gemacht.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Alle Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen des Vion Konzerns beinhalten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 59.603 (Vj. TEUR 22.876).

Forderungen gegen Gesellschafter bestehen zum 31.12.2019 in Höhe von TEUR 96 (Vj. TEUR 0).

Latente Steuern

Gem. § 314 Abs. 1 Nr. 21 HGB erfolgen die folgenden Angaben zu latenten Steuern:

	Buchwerte
Organkreis VION Food North GmbH	HB in TEUR	StB in TEUR	Differenz in TEUR	Steuersatz in %
Aktivlatenzen
Pensionsrückstellungen	46.590	34.385	12.205	29,8
Sonstige Rückstellungen	1.090	494	596	29,8
Passivlatenzen
Sachanlagen	22.338	12.260	10.078	29,8
Finanzanlagen	40.444	39.215	1.229	29,8
Aktivüberhang aus temporären und quasi-permanenten Differenzen			1.494

Auf einen Ausweis latenter Steuern in der Bilanz wird gem. § 306 HGB verzichtet, da sich aktiv und passiv latente Steuern auf Konzernebene ausgleichen.

Zum 31. Dezember 2019 bestehen körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von EUR 294 Mio. und gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von EUR 253 Mio., für die bisher keine aktiven latenten Steuern angesetzt wurden.

Eigenkapital

Das Stammkapital beträgt unverändert zum Vorjahr EUR 66.415.120,00 und ist weiterhin in sieben Geschäftsanteile eingeteilt. Mehrheitsgesellschafter ist die Vion N.V., Best/Niederlande (94,89 %).

Das Genussrechtskapital von TEUR 46.528 entspricht dem bei der Muttergesellschaft ausgewiesenen Bilanzposten. Die Genussrechtsbedingungen sind mit Wirkung vom 1. Januar 2005 geändert worden. Danach bestehen Genussrechtsverhältnisse auf unbestimmte Zeit, ein Kündigungsrecht ist ausgeschlossen. Eine Rückzahlung erfolgt ausschließlich im Falle der Liquidation der Gesellschaft. Die Rechte der Inhaber von Genussrechten gehen allen Gläubigern im Range nach. Im Falle der Liquidation werden die Rechte der Inhaber der Genussrechte nach allen Gläubigern gleichrangig mit den Rechten der Gesellschafter bedient. Der Ausschüttungsanspruch der Genussrechtsinhaber besteht gleichrangig neben dem Anspruch der Gesellschafter.

Die Vion N.V. hat in Vorjahren zwecks Stärkung der Eigenkapitalsituation freiwillige Zuzahlungen in Höhe von TEUR 49.130 in die Kapitalrücklage gem. § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB bei der Gesellschaft geleistet.

Die Gewinnrücklagen umfassen neben denen der Muttergesellschaft die Gewinnrücklagen und Bilanzergebnisse der in den Konzern einbezogenen verbundenen Unternehmen sowie die aktivischen und passivischen Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung.

Der Ausgleichsposten für nichtbeherrschende Anteile war im Vorjahr aufgrund der Erstkonsolidierung der Gesellschaften in Landshut und Vilshofen um TEUR 14.428 auf insgesamt TEUR 16.464 angestiegen. Zum 31.12.2019 ist die Position mit TEUR 16.469 nahezu unverändert zum Vorjahresstichtag.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Der noch in künftigen Perioden anzusammelnde Fehlbetrag gemäß Art. 67 Abs. 2 EGHGB beträgt TEUR 3.742.

Der Unterschiedsbetrag gemäß § 253 Abs. 6 HGB beträgt zum 31. Dezember 2019 TEUR -3.653 (Vj. TEUR -4.078).

Der Unterschiedsbetrag aus der erstmaligen Anwendung der neuen RT 2018 G in Höhe von TEUR 611 wurde bereits komplett im Vorjahr erfolgswirksam erfasst.

Zudem werden die Aktivwerte aus den Rückdeckungsversicherungen für Pensionen von den entsprechenden Rückstellungen abgesetzt, soweit diese die Voraussetzungen hierfür erfüllen.

Angaben zur Verrechnung nach § 298 Abs. 1 i.V.m. § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB:

	TEUR
Erfüllungsbetrag der verrechneten Schulden	2.136
Anschaffungskosten der Vermögensgegenstände	215
Beizulegender Zeitwert der Vermögensgegenstände	638
Verrechnete Aufwendungen	210
Verrechnete Erträge	9

Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen wurden im Wesentlichen für ausstehende Rechnungen, für Kundenboni, für Fracht- und Transportkosten sowie für Urlaubs- und sonstige Personalansprüche gebildet.

Verbindlichkeiten

Der Verbindlichkeitenspiegel ist als Anlage B beigefügt.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen beinhalten TEUR 2.860 (Vj. TEUR 2.710) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern bestehen zum Bilanzstichtag keine (Vj. TEUR 6). Ferner bestehen mehrere Intercompany-Darlehen gegenüber einer Vion-Konzerngesellschaft. Die Verpflichtungen aller VION Food North-Gruppengesellschaften zum Stichtag betragen insgesamt TEUR 147.000 (Vj. TEUR 53.500). Die Darlehen stehen der VION Food North GmbH und den Tochtergesellschaften längstens bis zum 1. November 2028 zur Verfügung. Eine Kündigung wurde bisher nicht ausgesprochen, so dass eine Mindestlaufzeit bis zum 1. November 2021 gegeben ist.

Unter den sonstigen Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten gegenüber Minderheitsgesellschaftern in Höhe von TEUR 11.523 (Vj. TEUR 10.613) enthalten.

Haftungsverhältnisse

Am 31. Mai 2017 hat die Vion Food Group neue Verträge über einen Kreditrahmen in Höhe von EUR 200 Mio. unterzeichnet. Zum 1. Juni 2017 wurde die bisherige Finanzierung getilgt und der neue Kreditrahmen in Anspruch genommen. Der neue Kreditrahmen wird von vier Banken für einen Zeitraum von fünf Jahren gewährt.

Von Unternehmen der Vion Food Group werden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in das Finanzierungsprogramm mit eingeschlossen. Am Bilanzstichtag war seitens der Konzernunternehmen der VION Food North GmbH ein Betrag in Höhe von TEUR 63.320 (Vj. TEUR 16.398) an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in das Programm einbezogen.

Aufgrund der guten Ertragslage der Vion Food Group liegen der Geschäftsführung keine Informationen vor, die auf eine Inanspruchnahme der Konzernunternehmen hindeuten.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Neben den Haftungsverhältnissen bestehen finanzielle Verpflichtungen aus Miet-, Leasing-, Pacht- und Wartungsverträgen i. H. v. TEUR 10.894. Die Verträge haben eine Laufzeit bis maximal 5 Jahre.

F. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse setzen sich wie folgt zusammen:

	2019 TEUR	2018 TEUR
Umsätze
Umsätze Bereich Pork	1.435.841	888.706
Umsätze Bereich Beef	112.131	111.510
Sonstige Umsätze	24.224	25.007
	1.572.196	1.025.223

Bei den sonstigen Umsätzen handelt es sich im Wesentlichen um Erträge aus dem Verkauf von Ladehilfsmitteln sowie um Pökelware, die für bestimmte Kunden speziell angefertigt wird, sowie um Dienstleistungsumsätze aus Kühl- und Verpackungsarbeiten, aus Mieterträgen und aus Schlachtleistungen für Dritte.

Sonstige betriebliche Erträge

Unter den sonstigen betrieblichen Erträgen sind aperiodische Erträge in Höhe von TEUR 2.551 (Vj. TEUR 1.127) enthalten, die im Wesentlichen aus dem Abgang von Sachanlagevermögen, aus IC-Weiterbelastungen, dem Eingang bereits abgeschriebener Forderungen, Rückerstattungen sowie der Auflösung von Rückstellungen resultieren. In den sonstigen betrieblichen Erträgen werden Erträge aus der Währungsumrechnung in Höhe von TEUR 0 (Vj. TEUR 24) ausgewiesen.

Personalaufwand

Unter den Personalaufwendungen werden im aktuellen Geschäftsjahr keine Restrukturierungsaufwendungen ausgewiesen (Vj. TEUR 224).

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten aperiodische Aufwendungen in Höhe von TEUR 598 (Vj. TEUR 1.164), die vor allem aus Wertberichtigungen von Forderungen und Verlusten aus dem Abgang von Sachanlagevermögen resultieren. In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Aufwendungen aus der Währungsumrechnung in Höhe von TEUR 2 (Vj. TEUR 45) enthalten.

Die aus der Anwendung von Art. 66 und Art. 67 Abs. 1 bis 5 EGHGB (Übergangsvorschriften zum BilMoG) resultierenden Aufwendungen beinhalten Aufwendungen aus der Zuführung zu Pensionen und ähnliche Verpflichtungen in Höhe von TEUR 779 (Vj. TEUR 745).

Beteiligungsergebnis

	2019 TEUR	2018 TEUR
Erträge aus Beteiligungen	217	155
Ergebnis aus der Beteiligung an assoziierten Unternehmen	-3.348	2.351
	-3.131	2.506

Das Ergebnis aus der Beteiligung an assoziierten Unternehmen betrifft im Wesentlichen den A. Moksel Teilkonzern.

Zinsergebnis

	2019 TEUR	2018 TEUR
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	2	8
(davon aus verbundenen Unternehmen)	(0)	(0)
Zinsen und ähnliche Aufwendungen	10.856	6.711
(davon an verbundene Unternehmen)	(7.099)	(3.074)
	-10.854	-6.703

In den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen ist der Zinsanteil aus der Erhöhung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen mit TEUR 3.758 (Vj. TEUR 3.633) enthalten. Die Zinsaufwendungen gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen gegenüber der Vion Financial Services B.V..

G. Erläuterungen zur Konzernkapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung zeigt, wie sich der Finanzmittelfonds des VION Food North Konzerns im Laufe des Geschäftsjahres durch Mittelzu- und -abflüsse verändert hat. Gemäß DRS 21 wird zwischen Zahlungsströmen aus operativer Geschäftstätigkeit und Zahlungsströmen aus Investitions- und Finanzierungstätigkeit unterschieden.

Im Geschäftsjahr 2019 belaufen sich die Zinszahlungen auf TEUR 7.099 (Vj. TEUR 3.078) und die Zinseinnahmen auf TEUR 2 (Vj. TEUR 8).

Der VION Food North Konzern hat im Geschäftsjahr 2019 TEUR 30 an Ertragssteuererstattungen für Vorjahre erhalten und TEUR 823 an Ertragsteuern gezahlt.

Im Finanzmittelfonds sind die zum Stichtag bestehenden Zahlungsmittel und Zahlungsäquivalente enthalten.

Im Rahmen der Darstellung der Kapitalflussrechnung werden die kurz- und mittelfristig fälligen Intercompany-Forderungen und -Verbindlichkeiten als Konzernfinanzierung in den Cashflow aus Finanzierungstätigkeit mit einbezogen.

H. Sonstige Angaben

Geschäftsführung der VION Food North GmbH

―	Bernd Stange, Buchloe, COO Beef Vion Food Group, bis 30. Juni 2020
―	Jan de Jonge, Dreumel (NL), COO Pork Vion Food Group
―	David De Camp, Rheda-Wiedenbrück, COO Beef Vion Food Group, ab 1.Juli 2020

Gesamtbezüge der Geschäftsführung

Auf die Angabe der Gesamtbezüge der Geschäftsführung wurde in analoger Anwendung von § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

Gesamtbezüge und Rückstellungen für Pensionen und Anwartschaften ehemaliger Mitglieder der Geschäftsführung

Die Bezüge der früheren Mitglieder der Geschäftsführung betragen TEUR 764. Für frühere Mitglieder der Geschäftsführung und deren Hinterbliebene wurden Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 5.599 gebildet.

Mitarbeiter

Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl beträgt:

	2019	2018
Angestellte	347	278
Gewerbliche Mitarbeiter	664	430
	1.011	708

Prüfungs- und Beratungshonorare

Vom Abschlussprüfer des Konzernabschlusses sowie der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften wurde für das Geschäftsjahr 2019 ein Gesamthonorar in Höhe von TEUR 447 berechnet. Davon entfallen TEUR 422 auf Abschlussprüfungsleistungen sowie TEUR 25 auf andere Bestätigungsleistungen.

Nachtragsbericht

Am 4. Dezember 2019 wurde der Kaufvertrag über einen Asset-Deal mit der NWT, einer Gesellschaft der Saria-Gruppe, unterzeichnet. Der Übergang der erworbenen Vermögensgegenstände und Schulden von NWT, auf die Ende 2019 neu gegründete Vion-Gesellschaft NWT-CT GmbH, ist zum 29. März 2020 erfolgt.

Mit Verschmelzungsvertrag vom 28. April 2020 wurde die Prignitzer Fleischzentrum GmbH auf die VION Food North GmbH rückwirkend zum 1. Januar 2020 verschmolzen. Die Eintragung ins Handelsregister ist am 6. Juli 2020 erfolgt.

Andauernde Einschränkungen aufgrund der COVID-19 Pandemie könnten veränderte Nachfrageverhalten in der Lebensmittelindustrie mit sich bringen und auch negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Geschäftsjahr 2020 haben. Der weitere Verlauf der Ausbreitung des Coronavirus und die Folgen auf den Geschäftsverlauf werden permanent überwacht. In diesem Zusammenhang wird auf die Ausführungen im Konzernlagebericht insbesondere in den Bereichen "Prognosebericht" und "Risikobericht" verwiesen.

Seit dem 14. November 2019 wurden Fälle der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen auch im Westen Polens nachgewiesen. Nach weiteren Fällen nahe der deutsch-polnischen Grenze wurde am 10. September 2020 ein erster Verdachtsfall in Brandenburg bei einem Wildschwein sowie am 16. September fünf weitere Fälle bei Wildschweinen bestätigt. In Brandenburg sind bis zum 30. September 2020 insgesamt 38 durch das Friedrich-Loeffler-Institut bestätigte Fälle von ASP an Wildschweinen aufgetreten. Die Hausschweinbestände in Deutschland sind nach wir vor frei von der Afrikanischen Schweinepest. Jedoch ist seit September 2020 aufgrund erster bestätigter Verdachtsfälle bei Wildschweinen ein Exportstopp in bestimmte asiatische Länder verhängt worden.

Darüber hinaus sind zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Vorgänge von besonderer Bedeutung bekannt, die wesentliche finanzielle Auswirkungen haben könnten.

Ergebnisverwendung

Das Geschäftsjahr 2019 der VION Food North GmbH schließt mit einem Jahresüberschuss in Höhe von TEUR 21.733 ab. Nach Verrechnung mit dem Verlustvortrag des Vorjahres (TEUR 205.855) ergibt sich ein Bilanzverlust in Höhe von TEUR 184.122. Die Geschäftsführung schlägt vor, den Bilanzverlust auf neue Rechnung vorzutragen.

Einbeziehung in den Vion Konzern

Der Konzernabschluss der VION Food North GmbH wird in den Konzernabschluss der Vion Holding N.V., Best/Niederlande, einbezogen. Die Vion Holding N.V. erstellt den Konzernabschluss für den kleinsten und größten Kreis der Unternehmen, denen die VION Food North GmbH als Tochterunternehmen angehört. Der Konzernabschluss der Vion Holding N.V. wird bei der Handelskammer von Eindhoven unter der Nummer 17053901 hinterlegt.

Bad Bramstedt, den 26. November 2020

Die Geschäftsführung

David De Camp

Jan de Jonge

Entwicklung des Konzernanlagevermögens 2019

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	1.1.2019 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	Umbuchungen EUR	31.12.2019 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	12.331.864,49	44.290,21	778.736,12	0,00	11.597.418,58
2. Geschäfts- oder Firmenwert	43.680.289,00	0,00	0,00	0,00	43.680.289,00
	56.012.153,49	44.290,21	778.736,12	0,00	55.277.707,58
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	181.556.243,40	981.038,93	11.573.440,93	230.177,05	171.194.018,45
2. Technische Anlagen und Maschinen	136.662.823,14	4.273.303,56	2.642.017,82	2.488.654,27	140.782.763,15
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	17.904.349,21	859.121,89	2.488.256,32	258.355,79	16.533.570,57
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	3.346.480,31	3.061.235,81	109.654,73	-2.977.187,11	3.320.874,28
	339.469.896,06	9.174.700,19	16.813.369,80	0,00	331.831.226,45
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	38.556.417,07	216.370,71	3.624.913,48	0,00	35.147.874,30
2. Beteiligungen	2.650,00	0,00	0,00	0,00	2.650,00
3. Genossenschaftsanteile	1.950,00	0,00	0,00	0,00	1.950,00
	38.561.017,07	216.370,71	3.624.913,48	0,00	35.152.474,30
	434.043.066,62	9.435.361,11	21.217.019,40	0,00	422.261.408,33

	Kumulierte Abschreibungen
	1.1.2019 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	31.12.2019 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	4.684.141,48	1.132.340,48	695.722,58	5.120.759,38
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0,00	2.912.019,00	0,00	2.912.019,00
	4.684.141,48	4.044.359,48	695.722,58	8.032.778,38
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	121.169.748,96	3.431.127,43	10.802.558,60	113.798.317,79
2. Technische Anlagen und Maschinen	110.386.402,00	5.538.261,70	2.593.843,82	113.330.819,88
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	13.648.534,16	1.296.957,58	2.379.518,32	12.565.973,42
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	245.204.685,12	10.266.346,71	15.775.920,74	239.695.111,09
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	987.422,86	0,00	0,00	987.422,86
2. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00
3. Genossenschaftsanteile	0,00	0,00	0,00	0,00
	987.422,86	0,00	0,00	987.422,86
	250.876.249,46	14.310.706,19	16.471.643,32	248.715.312,33

	Buchwerte
	31.12.2019 EUR	31.12.2018 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	6.476.659,20	7.647.723,01
2. Geschäfts- oder Firmenwert	40.768.270,00	43.680.289,00
	47.244.929,20	51.328.012,01
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	57.395.700,66	60.386.494,44
2. Technische Anlagen und Maschinen	27.451.943,27	26.276.421,14
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.967.597,15	4.255.815,05
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	3.320.874,28	3.346.480,31
	92.136.115,36	94.265.210,94
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	34.160.451,44	37.568.994,21
2. Beteiligungen	2.650,00	2.650,00
3. Genossenschaftsanteile	1.950,00	1.950,00
	34.165.051,44	37.573.594,21
	173.546.096,00	183.166.817,16

Verbindlichkeitenspiegel zum 31. Dezember 2019

	31.12.2019
	Restlaufzeit			gesichert	gesamt
	bis 1 Jahr TEUR	1 bis 5 Jahre TEUR	über 5 Jahre TEUR	TEUR	TEUR
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	63.577	0	0	0	63.577
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	63.821	147.000	0	0	210.821
3. Sonstige Verbindlichkeiten	3.043	11.523	0	0	14.566
	130.441	158.523	0	0	288.964

	31.12.2018
	Restlaufzeit bis 1 Jahr TEUR	gesamt TEUR
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	50.994	50.994
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	116.988	170.488
3. Sonstige Verbindlichkeiten	3.087	13.700
	171.069	235.182

Anteilsbesitz zum 31. Dezember 2019

	Name und Sitz der Gesellschaft	Konzernanteil %
A. Konsolidierungskreis
	1 Ahlener Fleischhandel GmbH, Ahlen ^{1) 2)}	87,50
	2 Prignitzer Fleischzentrum GmbH, Perleberg ^{1) 2)}	100,00
	3 SFB Fleisch- und Kühlcentrale GmbH & Co. KG, Holdorf	62,50
	4 VION Emstek GmbH, Emstek ^{1) 2)}	100,00
	5 VION Holdorf TK GmbH, Holdorf ^{1) 2} )	100,00
	6 Vion IM&T GmbH, Hannover ^{1) 2)}	100,00
	7 VION Perleberg GmbH, Perleberg ^{1) 2)}	100,00
	8 VION Property Emstek GmbH, Emstek ^{1) 2)}	94,06
	9 VION Zucht- und Nutzvieh GmbH, Bad Bramstedt ^{1) 2)}	100,00
	10 VION EGN Südostbayern GmbH, Vilshofen ^{1) 2)}	51,00
	11 VION Vilshofen GmbH, Vilshofen ^{1) 2)}	51,00
	12 VION SBL Landshut GmbH, Landshut ^{1) 2)}	51,00
	13 NWT-CT GmbH, Twist	100,00
B. Assoziierte Unternehmen
	14 Hy-Co Hybridscheine-Cooperationsgesellschaft mbH, Bad Bramstedt	50,00
	15 A. Moksel GmbH, Buchloe	33,30
	16 SFB Fleisch- und Kühlcentrale GmbH, Holdorf	50,00

¹⁾ Inanspruchnahme der Befreiungsvorschrift gemäß § 264 Abs. 3 HGB
²⁾ Ergebnisabführungsvertrag

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2019

A. Grundlagen

Gegenstand der VION Food North-Gruppe ist vor allem der Betrieb von Großschlachtereien in eigenen Schlachthöfen, der Handel mit Vieh und Fleisch sowie anderen Nahrungsmitteln und landwirtschaftlichen Produkten sowie die Herstellung und der Vertrieb von Fleischwaren aller Art und anderen Nahrungsmitteln.

Die VION Food North-Gruppe betreibt Schweineschlachthöfe in Emstek, Perleberg, Landshut und Vilshofen. Die Gruppe vertreibt ihre Produkte über eigene Vertriebsgesellschaften im Inland sowie im europäischen Ausland. Seit dem vergangenen Jahr ist auch ein ansteigender Export in den asiatischen Raum zu verzeichnen.

Die Kunden kommen im Wesentlichen aus dem Lebensmitteleinzelhandel und der Industrie, aber auch aus den Bereichen Gastronomie und Catering.

Sowohl bei den Umsatzerlösen als auch beim Betriebs- und Jahresergebnis handelt es sich um bedeutsame finanzielle Leistungsindikatoren des VION Food North Konzerns mit Bezug auf die Unternehmenssteuerung.

Neben der Funktion als Konzernobergesellschaft der VION Food North-Gruppe erzielt die VION Food North GmbH Erträge vor allem aus der Weiterverrechnung von Management-Dienstleistungen und Organisationsaufgaben an andere Gruppen-Gesellschaften. Darüber hinaus fungiert die VION Food North GmbH als Besitzgesellschaft und hält das Anlagevermögen von einzelnen Vion-Standorten. So verpachtet die VION Food North GmbH den Standort Bad Bramstedt (Produktion von Rindfleisch) an die VION Bad Bramstedt GmbH, die zur Moksel-Gruppe zugehörig ist.

Als Obergesellschaft des Konzerns erhält die VION Food North GmbH Erträge von ihren Tochtergesellschaften. Durch die Anbindung der operativen Tochtergesellschaften über Ergebnisabführungsverträge werden deren Ergebnisse direkt bei der VION Food North GmbH erfasst.

Aufgrund der internen Reorganisation und Abbildung der in der Schweinefleischproduktion tätigen Gesellschaften bei der VION Food North GmbH und der in der Rinderschlachtung und -verarbeitung tätigen Gesellschaften bei der A. Moksel GmbH wurden die beiden Gesellschaften VION SBL Landshut GmbH und VION EGN Südostbayern GmbH von der A. Moksel GmbH an die VION Food North GmbH mit Ablauf des 31. Dezember 2018 veräußert. Dadurch wurden mit notariellen Verträgen vom 19. Dezember 2018 mit Wirkung zum 31. Dezember 2018 die Gesellschaftsanteile der A. Moksel GmbH an der VION SBL Landshut GmbH und an der VION EGN Südostbayern GmbH jeweils von der VION Food North GmbH erworben.

Lediglich durch den Handel mit Rindern bei der Zucht- und Nutzvieh GmbH entfällt ein Teil der Umsatzerlöse auf den Bereich Beef.

Am 9. März 2017 hatte der Vorstand der VION Zeven AG bekanntgegeben, dass der Schlacht- und Zerlegebetrieb in Zeven eingestellt und der Standort geschlossen werden sollte. Die Schließung des Standortes Zeven war im 2. Quartal 2017 erfolgt. Die Gesellschaft hat sich seither in Liquidation befunden. Im Geschäftsjahr 2018 konnten die noch verbleibenden Fremdanteile nach und nach erworben werden, so dass sich die Gesellschaft zum 31. Dezember 2018 zu 100 % im Besitz der VION Food North GmbH befand. Mit Verschmelzungsvertrag vom 20. Juni 2019 wurde die VION Zeven AG i. L., Zeven, auf die VION Food North GmbH rückwirkend zum 1. Januar 2019 verschmolzen. Die Eintragung in das Handelsregister ist am 23. Oktober 2019 erfolgt.

Am 4. Dezember 2019 wurde der Kaufvertrag über einen Asset-Deal mit der NWT, einer Gesellschaft der Saria-Gruppe, unterzeichnet. Der Übergang der erworbenen Vermögensgegenstände und Schulden von NWT, auf die Ende 2019 neu gegründete Vion-Gesellschaft NWT-CT GmbH, ist zum 29. März 2020 erfolgt.

Mit Verschmelzungsvertrag vom 28. April 2020 wurde die Prignitzer Fleischzentrum GmbH auf die VION Food North GmbH rückwirkend zum 1. Januar 2020 verschmolzen. Die Eintragung ins Handelsregister ist am 6. Juli 2020 erfolgt.

Gesellschafter sind die Vion N.V., Best/Niederlande (94,89 %) und die Peelse Barrier Holding B.V. & Co. KG, Buchloe (5,11 %).

Die VION Food North GmbH, Bad Bramstedt, ist gemäß § 271 HGB mit der Vion Holding N.V., Best/Niederlande, und den zum Konzernkreis des Mutterunternehmens gehörenden Tochterunternehmen verbunden.

B. Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche und branchenspezifische Rahmenbedingungen

1. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im Jahr 2019 nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) um 0,6 % höher als im Vorjahr. Die deutsche Wirtschaft ist damit im zehnten Jahr in Folge gewachsen. Dies ist die längste Wachstumsphase im vereinten Deutschland. Das Wachstum hat 2019 aber etwas an Schwung verloren. Verglichen mit dem Durchschnittswert der vergangenen zehn Jahre von +1,3 % ist die deutsche Wirtschaft 2019 schwächer gewachsen.

Gestützt wurde das Wachstum im Jahr 2019 vor allem durch den Konsum. Die privaten Konsumausgaben waren preisbereinigt um 1,6 % höher als im Vorjahr, die Konsumausgaben des Staates stiegen um 2,5 %.

Die deutschen Exporte nahmen im Jahresdurchschnitt 2019 weiter zu, jedoch nicht mehr so stark wie in den Vorjahren. Preisbereinigt exportierte die deutsche Wirtschaft 0,9 % mehr Waren und Dienstleistungen als 2018. Die preisbereinigten Importe stiegen mit +1,9 % etwas stärker.

Die Wirtschaftsleistung in Deutschland wurde im Jahresdurchschnitt 2019 erstmals von mehr als 45 Millionen Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland erbracht. Nach ersten Berechnungen waren 45,3 Millionen und damit rund 400.000 Personen mehr als 2018 erwerbstätig. Dieser Anstieg von 0,9 % beruht vor allem auf einer Zunahme der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Wie schon in den Vorjahren überwogen eine höhere Erwerbsbeteiligung sowie die Zuwanderung von Arbeitskräften aus dem Ausland, altersbedingte demografische Effekte sowie Abwanderungen aus Deutschland.

Die staatlichen Haushalte beendeten das Jahr 2019 nach vorläufigen Berechnungen zum achten Mal in Folge mit einem Überschuss, der mit 49,8 Milliarden EUR jedoch nicht ganz an das Rekordergebnis von 62,4 Milliarden EUR im Jahr 2018 heranreicht.

Die Verbraucherpreise in Deutschland erhöhten sich im Jahresdurchschnitt 2019 um 1,4 % gegenüber 2018. Die Jahresteuerungsrate 2019 lag damit niedriger als im Vorjahr (2018: +1,8 %).

Die Energieprodukte verteuerten sich 2019 gegenüber dem Vorjahr um 1,4 % nach +4,6 % im Jahr 2018. Der geringe Preisanstieg bei Energie in 2019 resultiert vor allem aus dem Preisrückgang bei Mineralölprodukten (-1,8 %). Dennoch verteuerten sich einige Energieprodukte deutlich (zum Beispiel Erdgas: +3,9 % oder Strom: +3,4 %). Ohne Berücksichtigung der Energiepreise hätte die Jahresteuerungsrate 2019 ebenfalls bei +1,4 % gelegen.

Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich 2019 gegenüber 2018 ebenfalls nur moderat um 1,4 %. Im Einzelnen gab es auch hier gegenläufige Preisentwicklungen: deutlich teurer wurden Gemüse (+6,3 %) sowie Fleisch und Fleischwaren (+3,1 %). Günstiger hingegen für die Verbraucher wurden beispielsweise Speiseöle und Speisefette (-6,0 %) sowie Obst (-3,3 %).

(Quelle: Destatis)

2. Branchenspezifische Rahmenbedingungen

Auf dem deutschen Fleischmarkt setzte sich die rückläufige Entwicklung bei der Erzeugung und beim Verbrauch auch im Jahre 2019 fort. Insgesamt wurden 2019 8,43 Mio. t Fleisch (Bruttoeigenerzeugung) produziert. Das waren 0,9 % weniger als ein Jahr zuvor. Der Rückgang ist ausschließlich auf die negative Entwicklung bei der Schweinefleischerzeugung zurückzuführen. Das Erzeugungsvolumen ging hier um 2,0 % auf 4,74 Mio. t im Vergleich zum Vorjahr zurück. Demgegenüber stieg die Bruttoeigenerzeugung von Rindfleisch um 0,5 % auf 1,16 Mio. t und die Geflügelfleischerzeugung um 0,9 % auf 1,83 Mio. t an. Schaf- und Ziegenfleisch haben auf dem deutschen Fleischmarkt nur einen Nischencharakter. Aber auch hier war der Erzeugungstrend mit einem Plus von 1,3 % auf 31.900t positiv.

Die Schweinefleischerzeugung ist seit 2015 um 0,33 Mio. t (-6,5 %) zurückgegangen. Mit einem Anteil von 56,2 % (2015: 58,1 %) an der gesamten deutschen Fleischerzeugung nimmt die Bedeutung von Schweinefleisch am deutschen Markt laufend ab, während die Anteile von Geflügelfleisch mit 21,7 % (2015: 20,7 %) und von Rind- und Kalbfleisch mit 13,7 % (2015: 13,5 %) zunehmen. Der Anteil von Schaf- und Ziegenfleisch lag über die Jahre 2015 bis 2019 unverändert bei 0,4 %.

Der Fleischverbrauch sank in Deutschland in 2019 gegenüber 2018 um 1,1 % auf 7,08 Mio. t. Auch beim Verbrauch fällt die besonders negative Entwicklung im Bereich Schweinefleisch auf. Der Verbrauch ging 2019 um 3,4 % auf 4,0 Mio. t im Vergleich zu 2018 zurück. Diese Entwicklung wird hier besonders deutlich, wenn ein Vergleich zu 2014 vorgenommen wird. Gegenüber 2014 verringerte sich der Schweinefleischverbrauch um 8,6 %. Auch der Verbrauch von Geflügelfleisch lag 2019 unter der Marke von 2018 (1,6 % und somit bei 1,81 Mio. t). Der Verbrauch von Rind- und Kalbfleisch zeigte sich gegenüber 2018 stabil bei 1,17 Mio. t. Bei Schaf- und Ziegenfleisch büßte der Verbrauch um 3,6 % auf 77.700t ein.

(Quelle: Agrarmarkt Informationsgesellschaft, AMI)

Strukturell gibt es beim Verbrauch zwei unterschiedliche Tendenzen. Einmal der In-Haus-Verbrauch (Nachfrage der Privathaushalte), der weitgehend von einem Rückgang geprägt ist und andererseits der Außer-Haus-Verzehr (Kantinen, Restaurants, etc.), der beim Umsatz zulegen konnte.

Die GfK ermittelte für 2019 einen Rückgang der Fleischnachfrage der privaten Haushalte von 4,3 %. Gleichzeitig steigt die Bedeutung des Außer-Haus-Konsums an. Die Ausgaben im Außer-Haus Markt stiegen 2019 nach vorläufigen Angaben von der npdgroup um 3,7 % an. Dies ist eine nahtlose Fortsetzung des Trends der letzten Jahre, der im Durchschnitt 2013 bis 2018 bei +2,9 % lag.

(Quelle: Agrarmarkt Informationsgesellschaft, AMI)

Die privaten Haushalte kauften Fleisch nach wie vor bevorzugt in Discountgeschäften ein. Der Anteil lag 2019 bei 33,2 % und damit knapp über dem Vorjahr (32,8 %). Food Vollsortimenter hatten einen Anteil wie im Vorjahr von 31,8 %, SB-Warenhäuser lagen bei 17,0 % (Vorjahr: 16,9 %). Der Einkaufsanteil bei Metzgereien fiel um 0,2 Prozentpunkte auf 12,3 %.

(Quelle: Gesellschaft für Konsumforschung)

Der Rückgang des Fleischverbrauchs ist auch ein Spiegelbild der verschiedenen gesellschaftlichen Entwicklungen. Themen wie Umweltschutz, Tierschutz, Regionalität, Nachhaltigkeit, gesunde Ernährung und neuerdings Klimaschutz stehen immer mehr im Fokus der öffentlichen Diskussion.

Biofleisch ist deshalb aktuell ein Wachstumsmarkt. Die Einkäufe der privaten Haushalte an Biofleisch und an Biofleischwaren und -wurst sind 2019 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,8 % oder 20.300t angestiegen. Biorindfleisch verzeichnete einen Zuwachs bei diesen Einkäufen von 7,2 % auf 10.200t und Bioschweinefleisch von 4,2 % auf 7.500 t.

(Quelle: Agrarmarkt Informationsgesellschaft, AMI)

Da bei den einzelnen Fleischarten der Verbrauch sich schwächer entwickelt hat als die Erzeugung, ist infolgedessen der Selbstversorgungsgrad wieder angestiegen. Beim Schweinefleisch und beim Geflügelfleisch erhöhte er sich um jeweils 2 Prozentpunkte auf 120 % bzw. 101 %. Beim Rindfleisch nahm der Selbstversorgungsgrad um 1 Prozentpunkt auf 98 % zu. Bei Schaf- und Ziegenfleisch lag er bei 41 % (+2 Prozentpunkte gegenüber 2018). Für den gesamten Fleischmarkt ist ein unveränderter Wert von 119 % zu verzeichnen.

Das Außenhandelsgeschäft mit Vieh und Fleisch stieg 2019 leicht an. Die Einfuhr von Fleisch, Lebendvieh und Erzeugnissen erhöhte sich um 0,2 % auf umgerechnet 3,51 Mio. t. Die Ausfuhren nahmen um 0,2 % auf umgerechnet 4,86 Mio. t zu.

(Quelle: Agrarmarkt Informationsgesellschaft, AMI)

2. a) Schweinefleisch

Bei den Schweinen sanken die Schlachtzahlen in Deutschland in 2019 gegenüber dem Vorjahr um 3,0 % auf 55,16 Mio. Stück (Stck). Das ist der niedrigste Stand seit über 10 Jahren.

(Quelle: Destatis)

Der Schweinemarkt in Deutschland leidet schon seit längerer Zeit an einem Rückgang beim Schweinefleischverzehr. Auch 2019 wurde mit 34,4 kg (-3,6 % gegenüber dem Vorjahr) wieder deutlich weniger Schweinefleisch gegessen. Gegenüber 2014 wurden 4,2 kg pro Kopf der Bevölkerung weniger verzehrt. Zu dieser Entwicklung trugen die gestiegenen Endverbraucherpreise in 2019 sowie auch der wachsende Außer-Haus-Verzehr bei. Im Außer-Haus-Verzehr wird weniger auf Schweinefleisch gesetzt, sondern bevorzugt Rindfleisch angeboten.

(Quelle: Agrarmarkt Informationsgesellschaft, AMI)

Bei der Überversorgung des deutschen Marktes mit Schweinefleisch kommt dem Exportgeschäft eine wichtige Marktentlastungsfunktion zu. 55,0 % (Vorjahr: 53,2 %) des erzeugten Schweinefleisches (Nettoerzeugung) wurden 2019 exportiert. Das Exportvolumen wuchs leicht um 0,5 % auf 2,87 Mio. t an. Den Ausfuhren in Drittländer kommt eine immer größere Bedeutung zu. 2019 wurden 35,4 % (Vorjahr: 30,0 %) in Drittländer verkauft. Motor dieses Wachstums war China/Hongkong, wo aufgrund der Reduzierung der Schweinebestände infolge der Afrikanischen Schweinepest (ASP) der Importbedarf sehr groß war. Die Ausfuhren dorthin erhöhten sich um 55,7 % auf 637.830 t. Der Export in den EU-Bereich wurde um 7,1 % reduziert. Hier waren es besonders die Märkte in Italien sowie den Niederlanden, die mit -5,9 % bzw. -7,6 % weniger Schweinefleisch in Deutschland kauften. Auf der anderen Seite konnten die Absatzmengen in Dänemark um 3,7 % gesteigert werden.

Die Schweinefleischimporte nahmen um 4,5 % auf 1,14 Mio. t ab. 98,5 % der Schweinefleischeinfuhren wurden mit EU-Ländern abgewickelt. Die Einfuhren gingen besonders bei den klassischen Importländern zurück (Dänemark -14,8 %, Belgien -1,8 % und Niederlande -2,7 %). Drittlandeinfuhren hatten kaum eine Bedeutung.

(Quelle: Agrarmarkt Informationsgesellschaft, AMI)

Der Exportboom in Richtung China wegen der dortigen ASP Folgen führte auf dem deutschen Markt zu einer kräftigen Steigerung der Einkaufspreise im Laufe des Jahres. Der Preis sprang im Mittel der Handelsklassen E um 21,7 % auf 1,74 €/kg im Jahresdurchschnitt.

(Quelle: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung)

Der Schweinebestand in Deutschland schrumpfte bei der letzten Zählung im November 2019 gegenüber dem Vorjahr um 2,0 % auf 25,93 Mio. Stck. Der Mastschweinebestand ging um 1,8 % auf 11,65 Mio. Stck. und der Zuchtsauenbestand um 2,9 % auf 1,78 Mio. Stck. zurück. Auf Basis dieser Entwicklung ist zu erwarten, dass das Angebot an Schlachtschweinen auf dem deutschen Markt auch 2020 wiederum geringer ausfallen wird.

(Quelle: Destatis)

2. b) Rindfleisch

Bei den Rinderschlachtungen setzte sich der rückläufige Trend der letzten Jahre fort. Insgesamt wurden 3,46 Mio. Rinder und Kälber geschlachtet. Das waren 0,8 % weniger als im Vorjahr. Während die Schlachtung von Bullen um 0,6 % auf 1,28 Mio. Stck. und die Schlachtungen von Kühen um 3,1 % auf 1,22 Mio. Stck. zurückgingen, erhöhten sich die Schlachtzahlen bei Färsen um 3,5 % auf 586.703 Stck. Die Kälberschlachtungen blieben mit 324.810 Stck. (+0,1 %) nahezu unverändert gegenüber 2018.

Die Rinderschlachtungen haben in den letzten vier Jahren deutlich abgenommen. Im Vergleich zu 2016 lagen sie im Jahr 2019 um 5,1 % (-184.856 Stck.) niedriger.

(Quelle: Destatis)

Eine konstante Situation lässt sich bei der Verbrauchsentwicklung von Rind- und Kalbfleisch feststellen. 2019 wurden in Deutschland pro Kopf der Bevölkerung 9,8 kg Rind- und Kalbfleisch verzehrt. Das entspricht genau dem Niveau von 2018.

(Quelle: Agrarmarkt Informationsgesellschaft, AMI)

32,4 % des erzeugten Rind- und Kalbfleisches (Nettoerzeugung) wurde in 2019 exportiert. Der Exportanteil liegt um 0,8 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahr. Insgesamt wurden 361.071t Rind- und Kalbfleisch exportiert, zum größten Teil in EU-Länder (89,7 %). Die Exporte in die EU gingen mengenmäßig um 2,5 % zurück. Die größten Absatzverluste gab es auf dem dänischen (-15,5 %) und spanischen (-11,2 %) Markt. Die größten Exportländer Niederlande (+5,4 %) und Frankreich (+1,2 %) orderten dagegen mehr Rindfleisch in Deutschland als im letzten Jahr. Der Drittlandabsatz stieg um 2,3 % an. Zuwachs verzeichneten hier die Verkäufe in die Schweiz (+13,6 %), nach Ghana (+14,5 %) und Bosnien-Herzegowina (+24,0 %). China/Hongkong (-27,9 %) kauften deutlich weniger Rind- und Kalbfleisch in Deutschland ein.

Die Rind- und Kalbfleischeinfuhren gingen um 4,1 % auf 398.211t zurück. Mit 86,8 % kommt der Großteil der Einfuhren aus EU-Ländern. Diese Einfuhren sanken um 4,4 % auf 345.790 t. Besonders die Zufuhren aus den Niederlanden (-3,7 %) und Frankreich (5,5 %) wurden eingeschränkt. Die Drittlandeinfuhren von Rind- und Kalbfleisch kamen zu 86,3 % aus Südamerika. Einbußen gab es hier vor allem mit Paraguay (-15,3 %) und Uruguay (-14,4 %). Die Einfuhren aus Argentinien (+3,9 %) und Brasilien (+7,6 %) erhöhten sich dagegen.

(Quelle: Agrarmarkt Informationsgesellschaft, AMI)

Die Rinderpreise entwickelten sich bei allen Kategorien rückläufig im Vergleich zum Vorjahr. Im Durchschnitt aller Tiere lagen die Jungbullenpreise mit 3,56 €/kg um 6,1 %, die Kuhpreise mit 2,68 €/kg um 4,3 % und die Färsenpreise mit 3,29 €/kg um 3,2 % unter dem Vorjahresniveau. Der Durchschnittspreis aller Rinder bezifferte sich auf 3,20 €/kg und somit um 4,8 % niedriger als im Vorjahr.

(Quelle: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung)

Bundesweit wurden die Rinderbestände weiterhin reduziert. Bei der Rinderzählung im November 2019 wurden insgesamt 11,64 Mio. Rinder in Deutschland gezählt. Das sind 2,6 % weniger als im November des Vorjahres. Der Milchkuhbestand verminderte sich um 2,2 % auf 4,01 Mio. Stck. und der Mastbullenbestand (männliche Rinder im Alter zwischen 1 und 2 Jahren) um 3,3 % auf 890.914 Stck. Von den Rückgängen waren nahezu alle Bundesländer betroffen. Aufgrund dieser Bestandsentwicklung ist davon auszugehen, dass sich das Angebot an Schlachtrindern auf dem deutschen Markt in 2020 weiter verringern wird.

(Quelle: Destatis)

Geschäftsverlauf/Geschäftsergebnis und Lage des Konzerns sowie finanzielle Leistungsindikatoren

Die wesentlichen finanziellen Leistungsindikatoren für die gesamte VION Food North-Gruppe stellen neben den Umsatzerlösen, das Betriebs- und Jahresergebnis dar.

Personal- und Sozialbereich

Im Jahr 2019 beschäftigte die VION Food North-Gruppe durchschnittlich 1.011 Mitarbeiter (Vorjahr: 708).

Vor allem die Akquisition der Gesellschaften in Landshut und Vilshofen hat zu diesem Anstieg der Mitarbeiter im Vergleich zum Vorjahr geführt. So waren an diesen Standorten im Geschäftsjahr 2019 durchschnittlich 328 Mitarbeiter beschäftigt. Bei anderen Gesellschaften der VION Food North-Gruppe war ein leichter Rückgang der Mitarbeiterzahlen zu verzeichnen.

Daneben bestehen auch weiterhin Werkverträge, insbesondere im Bereich der Produktion und der Reinigung.

Die VION Food North-Gruppe nimmt am Personalentwicklungsprogramm der Vion-Gruppe teil, bei welchem neben individuellen Einzelweiterbildungsmaßnahmen gezielt Gruppenweiterbildungsmaßnahmen für Fachbereiche stattfinden.

Ziel ist es, die Vion-Gruppe als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren und aus eigenen Reihen Fachkräfte im Rahmen der Vion-Akademie (konzerninternes Weiterbildungsprogramm) aufzubauen, die langfristig über ein gemeinsames Verständnis von Führung im Sinne der Unternehmensstrategie verfügen.

Vermögenslage

Innerhalb des VION Food North Konzerns hat sich im Geschäftsjahr 2019 die Vermögensund Finanzlage im Vergleich zum Vorjahr wie folgt entwickelt:

	31.12.2019		31.12.2018
	TEUR	%	TEUR	%
AKTIVA
Langfristiges Vermögen	173.546	48,4	183.167	61,4
Kurzfristiges Vermögen	185.371	51,6	115.085	38,6
	358.917	100,0	298.252	100,0
PASSIVA
Eigenkapital	6.486	1,8	283	0,1
Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen	348	0,1	361	0,1
Langfristiges Fremdkapital	45.966	12,8	46.069	15,5
Mittelfristiges Fremdkapital	158.523	44,2	64.113	21,5
Kurzfristiges Fremdkapital	147.594	41,1	187.426	62,8
	358.917	100,0	298.252	100,0

Die Bilanzsumme hat sich um 60,7 Mio. EUR auf 358,9 Mio. EUR erhöht. Für den Anstieg ist im Wesentlichen die im Geschäftsjahr 2019 erhöhte Geschäftstätigkeit im Zusammenhang mit dem Export in den asiatischen Raum verantwortlich.

Die immateriellen Vermögensgegenstände haben sich im Vergleich zum Vorjahresstichtag um 4,1 Mio. EUR auf 47,2 Mio. EUR verringert. Diese Entwicklung ist in erster Linie durch die erstmalige planmäßige Abschreibung des Geschäfts- oder Firmenwerts für die Ende letzten Jahres erworbenen Standorte Landshut und Vilshofen in Höhe von 2,9 Mio. EUR zurückzuführen.

Das Sachanlagevermögen des VION Food North Konzerns beläuft sich im Geschäftsjahr 2019 auf 92,1 Mio. EUR (Vorjahr: 94,3 Mio. EUR). Das Sachanlagevermögen zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 verringerte sich somit gegenüber dem 31. Dezember 2018 um insgesamt 2,2 Mio. EUR und ist vor allem durch planmäßige Abschreibungen bedingt.

Im VION Food North Konzern wurden im Geschäftsjahr 2019 insgesamt 9,2 Mio. EUR (Vorjahr: 6,7 Mio. EUR) in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte investiert. Schwerpunkt war die Anschaffung diverser technischer Anlagen und Betriebs- und Geschäftsausstattung in Emstek, Perleberg, Landshut und Vilshofen sowie für den Standort Bad Bramstedt.

Die Finanzanlagen haben sich auf 34,2 Mio. EUR (Vorjahr: 37,6 Mio. EUR) verringert. Ursächlich für diese Entwicklung ist vorrangig die Fortschreibung des Beteiligungswerts des assoziierten Unternehmens A. Moksel GmbH.

Deutlich angestiegen ist der Vorratsbestand innerhalb der VION Food North-Gruppe zum 31.12.2019. Vor allem aufgrund der gesteigerten Produktion für den Export sind die fertigen Erzeugnisse und Waren auf insgesamt 37,3 Mio. EUR (+19,7 Mio. EUR) angewachsen.

Aufgrund der erhöhten Geschäftstätigkeit im aktuellen Jahr haben sich zudem die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten zum Stichtag um 15,2 Mio. EUR auf 69,8 Mio. EUR erhöht.

Ebenfalls stark angestiegen sind die Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen zum 31. Dezember 2019. Für den Anstieg der Intercompany-Forderungen (+33,6 Mio. EUR) sind unter anderem die im Geschäftsjahr erhöhten Lieferungen an Vion-Gesellschaften in den Niederlanden zurückzuführen. Für die gesteigerten Intercompany-Verbindlichkeiten (+40,3 Mio. EUR) ist in erster Linie die geänderte Intercompany-Finanzierung verantwortlich. So sind im Geschäftsjahr zusätzliche Darlehen mit einer Vion-internen Finanzierungsgesellschaft abgeschlossen worden.

Der Anteil des langfristigen Vermögens an der Bilanzsumme beträgt 48,4 Prozent. Die kurzfristig realisierbaren Vermögensgegenstände stiegen um 70,3 Mio. EUR auf 185,4 Mio. EUR. Sie stellen zum 31.12.2019 insgesamt 51,6 Prozent der Bilanzsumme dar.

Zum 31.12.2017 bestand ein nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag. Die Mehrheitsgesellschafterin hatte die Liquidität der VION Food North GmbH mit einer entsprechenden Vereinbarung vom 22. Dezember 2017 sichergestellt. Zur Vermeidung einer insolvenzrechtlichen Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit wurde mit der Mehrheitsgesellschafterin eine Vereinbarung über die Gewährung einer Liquiditätshilfe zugunsten der Gesellschaft getroffen. Am 21. Dezember 2018 und am 20. Dezember 2019 erfolgte jeweils eine Verlängerung der bestehenden Liquiditätshilfegarantie. Die Mehrheitsgesellschafterin verpflichtet sich, die VION Food North GmbH nun bis zu einem Betrag von 20 Mio. EUR finanziell so auszustatten, dass sie ihre fälligen Verpflichtungen gegenüber allen Gläubigern stets erfüllen kann. Der Anspruch der Gesellschaft auf Gewährung der Liquiditätshilfe erlischt zum 31. Dezember 2021. Zur Vermeidung der Überschuldung hat sich die Vion N.V. zudem im Rahmen einer unbefristeten Rangrücktrittserklärung verpflichtet, mit ihrem Anspruch auf Rückzahlung der Liquiditätshilfe hinter sämtliche gegenwärtigen und künftigen Ansprüche Dritter im Rang zurückzutreten. Aufgrund der positiven Liquiditäts- und Ergebnissituation im abgelaufenen Geschäftsjahr und in 2020 gemäß den bisher erzielten Ergebnissen wird diese Liquiditätshilfe nicht weiter benötigt.

Zum 31.12.2019 beträgt das Eigenkapital des VION Food North Konzerns insgesamt 6,5 Mio. EUR. Der Anteil des Eigenkapitals an der Bilanzsumme beläuft sich somit auf 1,8 % gegenüber 0,1 % im Vorjahr. Die Verbesserung der Eigenkapitalquote ist im Wesentlichen bedingt durch das im Geschäftsjahr 2019 sehr positive Konzern-Jahresergebnis.

Der Sonderposten für Investitionszuschüsse ist nahezu unverändert im Vergleich zum Vorjahr.

Im langfristigen Fremdkapital sind, wie im Vorjahr, ausschließlich Pensionsrückstellungen enthalten. Diese sind aufgrund aktueller Gutachten zum Jahresende 2019 angepasst und haben sich im Vergleich zum Vorjahr um 0,1 Mio. EUR verringert.

Das mittelfristige Fremdkapital umfasst vor allem Darlehen der Konzernunternehmen, insbesondere der VION Food North GmbH gegenüber verbundenen Unternehmen, von denen zum 31.12.2019 insgesamt 147,0 Mio. EUR (Vorjahr: 53,5 Mio. EUR) genutzt wurden. Die Darlehen stehen den Unternehmen des VION Food North Konzerns längstens bis zum 1. November 2028 zur Verfügung. Eine Kündigung wurde bisher nicht ausgesprochen, so dass eine Mindestlaufzeit bis zum 1. November 2021 gegeben ist. Darüber hinaus sind im mittelfristigen Fremdkapital Verbindlichkeiten gegenüber Minderheitsgesellschaftern enthalten. Diese sind zum Ende des Geschäftsjahres 2019 um 0,9 Mio. EUR auf 11,5 Mio. EUR angestiegen.

Der Anteil des um 39,8 Mio. EUR auf 147,6 Mio. EUR zurückgegangen kurzfristigen Fremdkapitals an der Bilanzsumme entspricht 41,1 %. Der Rückgang ist im Wesentlichen durch die geringeren kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (-53,2 Mio. EUR) aufgrund der geänderten Konzernfinanzierung durch die Umstellung von kurzfristigen Cash-Pool-Verbindlichkeiten auf mittelfristige Intercompany-Darlehen bedingt. Teils gegenläufig haben sich die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten (+12,6 Mio. EUR) aufgrund der gesteigerten Geschäftstätigkeit entwickelt.

Der Finanzmittelfonds am Ende des Jahres beträgt 1,3 Mio. EUR (Vorjahr: 1,4 Mio. EUR).

Seit dem 30. Oktober 2013 ist die VION Food North-Gruppe Mitglied eines sogenannten "Zero Balancing" Cash Pools der Vion-Gruppe.

Finanzlage

Innerhalb des VION Food North Konzerns hat sich die Finanzlage im Vergleich zum Vorjahr wie folgt entwickelt:

		2019	2018	Veränderung
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	TEUR	-23.063	+4.608	-27.671
Cashflow aus Investitionstätigkeit	TEUR	-7.846	-65.026	+57.180
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	TEUR	+30.843	+60.730	-29.887
Finanzmittelfonds am Jahresende	TEUR	+1.347	+1.413	-66

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit beträgt im Berichtsjahr -23,1 Mio. EUR und hat sich gegenüber dem Vorjahr um 27,7 Mio. EUR verringert. Der Rückgang resultiert unter anderem aus einer Zunahme der Vorräte und der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowohl gegenüber Dritten als auch gegenüber verbundenen Unternehmen. Der Aufbau im Vorrats- und Forderungsbestand ist aus der erhöhten Geschäftstätigkeit vor allem in Verbindung mit dem angestiegenen Asien-Geschäft resultierend.

Die positive Veränderung des Cashflow aus Investitionstätigkeiten (+57,2 Mio. EUR) ist im Wesentlichen auf die im Vorjahr getätigten Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis zurückzuführen. Im Geschäftsjahr 2018 war für den deutlich negativen Cashflow aus Investitionstätigkeit insbesondere der Erwerb der Gesellschaften in Landshut und Vilshofen verantwortlich.

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit hat sich von +60,7 Mio. EUR im Vorjahr um 29,9 Mio. EUR auf +30,8 Mio. EUR verringert. Dieser hohe Vorjahres-Cashflow war auf die deutlich höhere Veränderung im Rahmen der Konzernfinanzierung durch die konzerninterne Finanzierungsgesellschaft zurückzuführen.

Der Finanzmittelfonds am Ende des Geschäftsjahres beträgt 1,3 Mio. EUR und hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr um 0,1 Mio. EUR, im Wesentlichen aufgrund der oben beschriebenen Effekte, verringert.

Ertragslage

Die Ertragslage des Konzerns stellt sich wie folgt dar:

		2019	Vorjahr	Veränderung
Umsatz	TEUR	1.572.196	1.025.223	+546.973
Sonstige betriebliche Erträge	TEUR	17.984	18.319	-335
Materialaufwand	TEUR	1.428.598	929.931	+498.667
Materialaufwandsquote (Materialaufwand/Umsatz)	%	90,9	90,7	+0,2
Personalaufwand	TEUR	48.152	33.533	+14.619
Abschreibungen	TEUR	14.311	6.127	+8.184
Sonstige betriebliche Aufwendungen	TEUR	95.948	72.034	+23.914
Betriebsergebnis (Ergebnis vor Beteiligungs- und Finanzergebnis und Steuern)	TEUR	22.876	-5.549	+28.425
Umsatzrentabilität (Betriebsergebnis/Umsatz)	%	1,5	-0,5	+2,0
Jahresergebnis	TEUR	7.626	-6.504	+14.130

Im Geschäftsjahr 2019 wurden in den Betrieben Emstek, Perleberg, Landshut und Vilshofen Schweine geschlachtet. Die Schweineschlachtungen des Konzerns steigerten sich um 42,1 % auf 6,04 Mio. Stück. Hintergrund des Anstiegs sind vor allem die Schlachtmengen an den neuen Standorten in Landshut und Vilshofen. Hätten diese beiden Betriebe bereits im Vorjahr zum VION Food North-Konzernverbund gehört, so wäre in 2019 ein leichter Rückgang der absoluten Schlachtmenge zu verzeichnen gewesen (-1,5 %). Im Bundesgebiet haben die gewerblichen Schweineschlachtungen um 3,0 % abgenommen und betragen in 2019 insgesamt 55,10 Mio. Stück. Der Marktanteil des Konzerns steigerte sich entsprechend um 3,5 Prozentpunkte auf 11,0 %. Die VION Zucht- und Nutzvieh GmbH lieferte 13,8 % (Vorjahr: 17,9 %) des Schweineeinkaufs dieser Betriebe.

Die Umsatzerlöse der VION Food North-Gruppe in Höhe von 1.572,2 Mio. EUR resultieren im Wesentlichen aus den operativen Geschäftstätigkeiten der einzelnen Konzerngesellschaften und sind um 547,0 Mio. EUR höher als im Vorjahreszeitraum. In erster Linie haben zu dieser deutlichen Umsatzsteigerung die beiden neuen Produktionsstandorte in Bayern beigetragen.

Die Umsätze im Bereich Pork sind mit 1.435,8 Mio. EUR um 61,6 % höher als im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Für diesen hohen Umsatzanstieg sind vor allem, neben den bisherigen Pork-Standorten in Emstek und Perleberg, die neuen Betriebe in Landshut und Vilshofen verantwortlich. Auch das im Geschäftsjahr zunehmende Asien-Geschäft trägt zu dieser positiven Entwicklung bei. Die Umsatzerlöse im Bereich Beef in Höhe von 112,1 Mio. EUR liegen etwas über dem Vorjahresniveau (111,5 Mio. EUR). Lediglich der Handel mit Zucht- und Nutzvieh trägt zu den Umsatzerlösen in diesem Bereich bei. Die sonstigen Umsätze sind gegenüber dem Vorjahr um 0,8 Mio. EUR niedriger und betragen in 2019 insgesamt 24,2 Mio. EUR. Zu diesen sonstigen Umsatzerlösen gehören unter anderem die Erträge aus dem Verkauf von Ladehilfsmitteln sowie die im Geschäftsjahr erzielten Erträge aus der Weiterbelastung von Managementdienstleistungen.

Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen mit 18,0 Mio. EUR um 0,3 Mio. EUR etwas unter dem Vorjahreswert. Für den Rückgang sind unter anderem die im aktuellen Geschäftsjahr geringeren weiterverrechneten IT-Kosten verantwortlich. Im Geschäftsjahr 2019 sind insgesamt 2,6 Mio. EUR an aperiodischen Erträgen enthalten.

Die Materialaufwendungen sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 498,7 Mio. EUR auf 1.428,6 Mio. EUR angestiegen. Diese deutliche Zunahme des Materialaufwands korrespondiert mit den deutlich gesteigerten Umsatzerlösen im Geschäftsjahr und ist vor allem durch die höheren Schlachtzahlen und den damit verbundenen gesteigerten Rohstoffeinkauf bedingt. Die Materialaufwandsquote liegt mit 90,9 % um 0,2 % über dem Vorjahresniveau.

Die Personalkosten sind im Vergleich zum Vorjahr um 14,6 Mio. EUR angestiegen. Dieser Anstieg ist in erster Linie auf die beiden neu zum Konzernverbund gehörenden Standorte in Landshut und Vilshofen und der damit verbundenen Zunahme der Mitarbeiteranzahlen zurückzuführen. So waren an diesen neuen Standorten im abgelaufenen Geschäftsjahr durchschnittlich 328 Personen beschäftigt.

Die Abschreibungen sind gegenüber dem Vorjahr um 8,2 Mio. EUR angestiegen. Hintergrund für diese Zunahme sind neben erhöhten Abschreibungen im Sachanlagevermögen aufgrund der neuen Standorte in Landshut und Vilshofen von insgesamt 3,4 Mio. EUR, vor allem die ab dem Geschäftsjahr 2019 erstmaligen Abschreibungen auf den Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 2,9 Mio. EUR und die Abschreibungen auf Konzessionen und Schutzrechte in Höhe von 1,1 Mio. EUR. Im abgelaufenen Geschäftsjahr waren zudem 0,2 Mio. EUR an außerplanmäßigen Abschreibungen enthalten (im Vorjahr keine).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 23,9 Mio. EUR auf 72,0 Mio. EUR. Unter anderem waren für diese Entwicklung erhöhte weiterverrechnete Managementgebühren von Vion-Konzerngesellschaften im abgelaufenen Geschäftsjahr verantwortlich.

Im Geschäftsjahr 2019 hat zu dem Beteiligungsergebnis von -3,1 Mio. EUR (Vorjahr: 2,5 Mio. EUR) im Wesentlichen das negative Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen beigetragen.

Das Zinsergebnis veränderte sich im Vergleich zum Vorjahr um -4,2 Mio. EUR. Die Belastung des Zinsergebnisses ist im Wesentlichen in einer im Vergleich zum Vorjahr höheren Zinsbelastung aufgrund der gesteigerten Intercompany-Finanzierung begründet.

Das Ergebnis nach Steuern veränderte sich aufgrund der oben dargestellten Entwicklungen von -6,3 Mio. EUR auf +8,1 Mio. EUR.

Nach Berücksichtigung von sonstigen Steuern in Höhe von 0,4 Mio. EUR ergibt sich ein Jahresüberschuss von 7,6 Mio. EUR im Vergleich zu einem Jahresfehlbetrag von 6,5 Mio. EUR im Vorjahr (jeweils vor Minderheiten).

Insgesamt konnte die Prognose für 2019 hinsichtlich Konzernumsatzerlöse und Ergebnis aufgrund der guten Geschäftsentwicklung übertroffen werden. Der tatsächliche Anstieg der Umsatzerlöse im abgelaufenen Geschäftsjahr mit ca. 53 % liegt etwas über dem im Vorjahr angenommenen Anstieg der Umsatzerlöse. Das aktuelle Betriebsergebnis für das Geschäftsjahr 2019 mit 22,9 Mio. EUR liegt deutlich über der für 2019 prognostizierten Bandbreite.

C. Nachtragsbericht

Hinsichtlich der Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten sind, sei auf die Nachtragsberichterstattung innerhalb des Anhangs verwiesen.

D. Prognose- Risiko- und Chancenbericht

Prognosebericht 2020

Die Ausbreitung des neuartigen Corona-Virus stellt die Welt vor große und bislang nicht gekannte Herausforderungen. Zur Eindämmung des Virus wurden in vielen Ländern weitreichende gesundheitspolitische Gegenmaßnahmen getroffen, welche die sozialen Kontakte stark einschränken. Ziel dieser Maßnahmen ist es, die Geschwindigkeit der Ausbreitung zu reduzieren und eine Überlastung der Gesundheitssysteme zu verhindern. Es ist aktuell schwer absehbar, wie lange die gesundheitspolitischen Maßnahmen in Kraft bleiben müssen und wann sich das gesellschaftliche Leben wieder komplett normalisiert.

Die gesundheitspolitischen Maßnahmen gehen mit erheblichen ökonomischen Auswirkungen weltweit einher. Dabei ist die Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung vor allem aufgrund der schwierigen Datenlage und der außergewöhnlichen Situation derzeit sehr hoch.

(Quelle: Sachverständigenrat zur Begutachtung der wirtschaftlichen Entwicklung)

Das Coronavirus setzt der deutschen Wirtschaft zu. In welchem Umfang und wie lange, ist gegenwärtig noch nicht belastbar abzuschätzen, weil noch keine aussagekräftigen konjunkturellen Daten verfügbar sind. Auch ist noch zu ungewiss, wie schnell und wie stark sich das Coronavirus verbreiten wird. Aufgrund der sehr dynamischen Entwicklung muss aber mit relevanten konjunkturellen Auswirkungen gerechnet werden. Dabei war die deutsche Wirtschaft gerade dabei, ihre seit Anfang des Jahres 2018 anhaltende Schwächephase zu überwinden, die im Zusammenhang mit der globalen industriellen Rezession und den Handelskonflikten stand. Die kommende konjunkturelle Entwicklung wird davon bestimmt, wie die weitere nationale und globale Ausbreitung des Coronavirus verlaufen wird. Die deutsche Wirtschaft wird voraussichtlich auf der Angebotsseite durch mögliche Störungen von Lieferketten und arbeitsunfähigkeitsbedingte Produktionsausfälle sowie auf der Nachfrageseite durch geringere Exportnachfrage und national durch deutliche Konsumzurückhaltung betroffen sein.

(Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie)

Sowohl die Zahl der gehaltenen Rinder als auch die der Tierhalter dürfte auch 2020 weiter schrumpfen. Rindfleischimporte aus Südamerika werden dementsprechend weiterhin in umfangreichen Mengen getätigt. Abzuwarten bleibt, ob das Handelsabkommen Mercosur in Kraft tritt und für umfangreichere Importe sorgt.

Die weltweite Ausbreitung des Coronavirus wird entscheidenden Einfluss haben auf das Marktgeschehen. Ursache ist neben gestörten Lieferketten vor allem die sinkende Kaufkraft in vielen Ländern. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie werden die weltweite Nachfrage der Verbraucher nach Fleisch spürbar dämpfen. Die weitverbreitete Schließung von Restaurants sowie eine Verringerung von Tourismus und Reisen wirken als weitere dämpfende Faktoren.

Darüber hinaus haben Störungen im Containerverkehr den Welthandel zeitweise erheblich beeinträchtigt. Die Folgen der Marktverwerfungen für den Vieh- und Geflügelsektor werden sich auf alle Ebenen der Liefer- und Vertriebsketten und wohl auch auf die globale Versorgung auswirken.

Neben den wirtschaftlichen Folgen von Corona bleiben die Auswirkungen der Afrikanischen Schweinepest in China und anderen Ländern ein dominierender Faktor auf dem Markt für Schweinefleisch. Bis auf weiteres ist mit einem Exportstopp für deutsches Schweinefleisch nach Asien zu rechnen, der Fokus liegt nun auf dem europäischen Markt, der stattdessen beliefert wird.

Die COVID-19 Pandemie hat die Prognosen jedoch erheblich unsicherer gemacht und wird voraussichtlich den Handel im Jahr 2020 und 2021 stören. Hintergrund sind die mit COVID-19 verbundenen weltwirtschaftlichen Störungen der Rindfleischnachfrage, die die Erzeuger dazu veranlassen, ihre Produktionspläne nach unten anzupassen.

Die Prognose für den globalen Rindfleischhandel 2020 wurde auf -8 % gesetzt, weil die Nachfrage durch COVID-19 negativ beeinflusst wird.

Schrumpfende Einkommen dürften dazu führen, dass die Verbraucher auf kostengünstigere Proteinquellen umsteigen und ihre Essgewohnheiten ändern. Es wird erwartet, dass ein unter Druck stehender Restaurantsektor die Rindfleischnachfrage sehr negativ beeinflusst, da ein großer Teil des Verbrauchs in diesem Segment (Hotels, Restaurants und andere Institutionen) erfolgt.

Um die Folgen der Coronavirus-Pandemie für die europäischen Landwirte abzufedern, aktiviert die Europäische Kommission, zusätzlich zu bereits beschlossenen Hilfen, Marktmaßnahmen im Rahmen der gemeinsamen Agrarpolitik. Dazu gehören unter anderem Beihilfen für die private Lagerhaltung von Milch- und Fleischprodukten.

(Quelle: agrar heute, Bayrischer Rundfunk, EU, Fleischwirtschaft)

Die Erzeugerpreise werden 2020 vor dem Hintergrund der Coronakrise und aufgrund der Marktbeeinträchtigungen deutlich niedriger ausfallen als im letzten Jahr. Darauf deutet die Entwicklung in den Monaten März bis Mai hin. Bei Rindfleisch wird es durch den Zusammenbruch des Außer-Haus-Marktes zu einem Rückgang des Verbrauchs kommen. Die jahrelange Abnahme des Schweinefleischverzehrs dürfte in einen anwachsenden Trend umschlagen, da durch die häusliche Gebundenheit der Verbraucher der In-Haus-Verzehr ansteigt und Schweinefleisch einen preislichen Vorteil gegenüber Rindfleisch hat. Der Außenhandel bei Schweinefleisch wurde maßgeblich von der Importnachfrage Chinas bestimmt; die weitere Entwicklung für 2020 ist ungewiss.

Unabhängig davon wird wohl auch das Sterben der landwirtschaftlichen Betriebe weitergehen. Das Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration ab 2021 wird für die breite Masse der Sauenhalter eine neue Herausforderung darstellen. Ferner bleibt Tierwohl der Dauerbrenner Nr. 1, insbesondere die Finanzierung der anspruchsvolleren Haltungsformen.

(Quelle: Agrarmarkt Informationsgesellschaft, AMI)

Die Konzernunternehmen tragen diesen Entwicklungen weiterhin mit einem am Markt platzierten und am Verbraucher orientierten Warenangebot Rechnung; die Aktivitäten sind am Verbraucher und an dessen Wünschen und Anforderungen orientiert.

Für 2020 waren Gesamtinvestitionen von ca. 7,6 Mio. EUR, im Wesentlichen in technische Anlagen und Maschinen, geplant. So sind neben den Investitionen an den bisherigen Standorten in Emstek und Perleberg auch Anschaffungen an den neuen Standorten in Landshut und Vilshofen vorgesehen.

Zielsetzung für die Jahre 2020 und 2021 werden dabei weiterhin eine Ausweitung des Absatzes vor allem im Export und im europäischen Markt, die Schaffung neuer Vermarktungsansätze für neue Verzehrsituationen, die frühzeitige Umsetzung von Produkt- und Verpackungsinnovationen und die Erschließung neuer Kundenpotenziale sein.

Die in den vergangenen Jahren eingeleiteten Maßnahmen zur Umstrukturierung des Konzerns, sowie die durchgeführten Prozessoptimierungen im Bereich der Produktion sollten zu einem positiven Ergebnis im Jahr 2020 führen.

Trotz der klaren strategischen Ausrichtung und der daraus resultierenden unterschiedlichen Maßnahmen und Schwerpunkte operiert die VION Food North-Gruppe in einem herausfordernden Marktumfeld, in dem Faktoren wie eine angespannte Wirtschaftslage, verstärkter Wettbewerb und die derzeitige COVID-19 Pandemie dazu führen, dass die Aussichten für das verbleibende Jahr 2020 und die Folgejahre nur schwer vorhersehbar sind.

Die Geschäftsführung rechnete ursprünglich für 2020 erneut mit einem deutlichen Anstieg der Gruppen-Umsatzerlöse aufgrund des andauernden Exportgeschäftes in den asiatischen Raum. Die Exporte in die Volksrepublik China haben bis zum Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest zu einer positiven Beeinflussung des Gruppenumsatzes für das Geschäftsjahr 2020 geführt. Seit Anfang September 2020 ist jedoch aufgrund erster bestätigter Verdachtsfälle der Afrikanischen Schweinepest bei Wildschweinen in Deutschland ein Ausfuhrstopp verhängt worden. Konkrete Auswirkungen und eine genaue Dauer dieses Lieferverbots in bestimmte asiatische Länder sind derzeit noch nicht abzuschätzen. Es wird jedoch trotz der Auswirkungen der Covid-19 Pandemie und dieses Export-Stopps davon ausgegangen, dass für das Geschäftsjahr 2020 erneut ein positives Betriebsergebnis für den Konzern erzielt werden kann. Es wird auf Basis der Halbjahresergebnisse 2020 erwartet, dass Umsatz, Betriebsergebnis und Jahresergebnis zweistellig (Prozentbereich) steigen werden, jedoch existieren Schätzunsicherheiten. ¹

¹ In Anlehnung an das IDW Schreiben vom 4. März 2020 "Auswirkungen der Ausbreitung des Coronavirus auf die Rechnungslegung zum Stichtag 31.12.2019 und deren Prüfung" geben wir in diesem Lagebericht nur eine komparative Prognose.

Aufgrund der geplanten Abschaffung von Werkverträgen und Arbeitnehmerüberlassung ab dem 1. Januar 2021 rechnet die Geschäftsführung mit steigenden Personalkosten, diese wurden bereits in den Unternehmensplanungen berücksichtigt. Insgesamt erschwert die derzeit enorme Ungewissheit hinsichtlich der weiteren Ausbreitung und Entwicklung der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland sowie die extreme Ungewissheit im Zusammenhang mit der weltweiten Ausbreitung und der nicht abzusehenden Folgen des Coronavirus eine genaue Prognose der Geschäftsentwicklung für das Jahr 2020.

Risikobericht

Alle Konzernunternehmen sind eingebunden in das Risikomanagement der Vion Food Group.

Das Risikomanagement ist ein wesentlicher Bestandteil der Strategie von Vion. Vion möchte die Chancen in den Märkten nutzen, in denen das Unternehmen aktiv ist. Gleichzeitig sollen aber unerwünschte negative Folgen im Falle des Eintritts von Risiken begrenzt werden.

Als Konzern der Lebensmittelbranche mit einem gegebenen krisenanfälligen Marktumfeld bewegt sich die Unternehmensgruppe operativ auf einem Markt mit einer Vielzahl an speziellen Risiken. Dies gilt gerade vor dem Hintergrund der zunehmenden Internationalisierung des Wettbewerbs sowie der sich schnell verändernden Strukturen in der deutschen Fleischwirtschaft. Daher zählt eine kontinuierliche Bewertung und Bewältigung von Risiken für die Vion Food Group zur Grundlage für nachhaltiges Wirtschaften und somit zum gewählten Selbstverständnis.

Im Jahr 2019 hat die Vion Food Group die Ausrichtung des Risikomanagements mit Hilfe des COSO ² -Rahmenwerks, einem üblichen Modell zum Enterprise Risk Management, fortgesetzt. Dieses die dezentrale Unternehmensphilosophie unterstützende Rahmenwerk stellt klare Kernprinzipien und Konzepte, eine einheitliche Terminologie sowie klare Anweisungen und Hilfestellungen bereit. Das Risikomanagement innerhalb der Vion Food Group wird auf allen organisatorischen Ebenen verwendet.

² Rahmenwerk des Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission

Ziel ist es, auf Basis einer umfassenden Kenntnis der Chancen und Risiken und deren Zusammenhänge Handlungsspielräume durch den bewussten Umgang mit Risiken optimal zu nutzen. Bestehende Chancen müssen erkannt und genutzt werden, um zur Steigerung des Unternehmenswertes beizutragen.

Strategische Risiken

Geschäftsrisiken

Die Rahmenbedingungen in der Vieh- und Fleischwirtschaft gestalten sich zunehmend schwieriger. Wachsendes Gesundheitsbewusstsein der Verbraucher, eine höhere Sensibilisierung des Verbrauchers zu Klima-, Umwelt- und Tierschutzthemen werden sich auf die Entwicklung des Fleischmarktes auswirken. Es wird zukünftig mit einem schrumpfenden Fleischverbrauch gerechnet.

(Quelle: top agrar)

Aufgrund der steigenden Anforderungen an die landwirtschaftlichen Betriebe zur Anpassung an Umwelt- und Tierschutzstandards wird erwartet, dass auch die Erzeugung zurückgehen wird, da viele landwirtschaftliche Betriebe in diesem Anpassungsprozess finanziell überfordert sind und die Produktion einstellen.

(Quelle: Agra Europe, AgE)

Darüber hinaus droht die weltweite Ausbreitung von Infektionskrankheiten die Fleischmärkte und den Fleischhandel zu beeinträchtigen. Seit dem 10. September 2020 ist auch Deutschland von der Afrikanischen Schweinepest betroffen und infolgedessen trat ein Exportverbot u.a. nach China in Kraft.

Überhaupt noch nicht einzuschätzen sind die Auswirkungen der weltweiten Corona Infektion, die zurzeit in vielen Ländern das öffentliche Leben und das Wirtschaftsleben lahmlegt. Es sind deutliche Beschränkungen im weltweiten Fleischhandel und eine Belastung der Marktsituation im Inland zu erwarten.

Die Coronakrise wird die Vieh- und Fleischmärkte deutlich beeinflussen. Sie legt in vielen Ländern das öffentliche Leben und das Wirtschaftsleben lahm. Die Verzehrgewohnheiten ändern sich im Zuge der Einschränkungen der privaten Bewegungsmöglichkeiten.

Im Rindfleischbereich flachen die Exportaktivitäten ab. Auftretende Coronafälle und die vorübergehende Betriebsschließungen und Überbrückung mit Kurzarbeit führen in den Betrieben der Fleischwirtschaft zu erheblichen Umsatzeinbüßen und folgenschweren wirtschaftlichen Entwicklungen.

Insgesamt stellt die ungewisse Dauer der coronabedingten Einschränkungen und deren Auswirkungen auf das Vieh- und Fleischgeschäft für die Betriebe der Fleischwirtschaft eine große Herausforderung dar.

(Quelle: top agrar, Agrarmarkt-Informationsgesellschaft, AMI)

Sollte sich die Absatzsituationen in den relevanten Märkten nach einigen Wochen nicht wieder normalisieren, können sich weitere Auswirkungen auf den Absatz sowie auf die gesamte Wertschöpfungskette ergeben, die zum aktuellen Zeitpunkt weder in der Dauer noch in der Belastung abgeschätzt werden können. Die Vion Food Group beobachtet die Situationsentwicklung fortlaufend und ist in der Lage entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Lieferanten- und Kundenrisiken

Auf enger werdenden Vieh- und Fleischmärkten kommt es darauf an, Rohstoffpotentiale und Absatzkanäle zu sichern. Dies erfordert die ständige Beobachtung und zukünftige Einschätzung des Marktes. Maßnahmen zur Lieferanten- und Kundenbindung sind unerlässliche Instrumente, um die Beschaffungs- und Absatzsicherheit für die vom Markt geforderten Mengen und Qualitäten zu gewährleisten. Die Kenntnis der Leistungsmöglichkeiten der Lieferanten und Kunden stellt dafür eine wichtige Grundlage dar.

Durch bundesweite Präsenz der Vion Food Group mit Schlacht-, Zerlege- und Produktionsbetrieben ist die Lieferanten- und Kundenstruktur von Vion vielfältig. Veränderungen in den Geschäftsbeziehungen im Einzelfall können so ohne Probleme ausgeglichen werden. Aufgrund der breitgefächerten Lieferanten- und Kundenstruktur gibt es keine Abhängigkeiten zu bestimmten Lieferanten und Kunden auf Konzernebene.

Es bestehen keinerlei Abhängigkeiten von einzelnen Kunden oder Lieferanten auf Konzernebene.

Operationelle Risiken

Produktionsrisiken

Besondere Ereignisse außerhalb der Kontrolle der Vion Food Group wie Naturkatastrophen, Epidemien - derzeit die Ausbreitung des Coronavirus - oder andere Ereignisse, wie zum Beispiel Brand, Explosion oder der Austritt von gesundheits- oder umweltschädlichen Substanzen, können die aktuelle Produktion stark beeinträchtigen.

Risiken im Zusammenhang mit Lebensmittelsicherheit und -qualität

Gesunde und sichere Lebensmittel gehören bei der Vion Food Group zu den höchsten Prioritäten. Vion legt hohe Standards an die Lebensmittelqualität und an die Lebensmittelsicherheit an. Ein Qualitätsproblem oder auch die veränderte Wahrnehmung der Qualität seitens der Verbraucher oder der Regierungen könnte weitreichende Konsequenzen für den Ruf und die Marktstellung der Vion Food Group haben. Kunden und Regierungen stellen zunehmend höhere Qualitätsanforderungen an Lebensmittelproduzenten.

Die Lebensmittelsicherheit und -qualität sind Teil der Verfahrensregeln für alle Produktionsstandorte. Dementsprechend sind alle Produktionsstandorte von der Vion Food Group gemäß ISO 9001 zertifiziert. Neben der Anwendung eigener Qualitätsstandards in den Betrieben, folgen alle Standorte von der Vion Food Group zumindest einem der von der Global Food Safety Initiative (GFSI) anerkannten Qualitätsrahmen, wie zum Beispiel IFS und BRC.

Rückverfolgbarkeit der Erzeugnisse und Produktsicherheit

Die Vion Food Group hat erkannt, dass Produkt- und Prozesssicherheit unverzichtbar sind, um als vertrauenswürdiger Lieferant wahrgenommen zu werden und um Gesundheitsprobleme zu verhindern. Die Rückverfolgbarkeit ist der Schlüssel um die Nachhaltigkeit in einer Beschaffungskette zu steigern. Verbraucher und Kunden erwarten, dass die vermittelten Qualitätsmerkmale von Erzeugnissen auf dem Absatzmarkt eingehalten werden und dass diese Eigenschaften zu jeder Zeit an jedem Vion-Standort stets Beachtung finden.

Um Produktsicherheit zu gewährleisten, hat die Vion Food Group Prozesssicherheitssysteme innerhalb der Arbeitsabläufe etabliert. Produktintegrität und umfassende Transparenz werden als wichtige Herausforderungen in der aktuellen Zeit angesehen. Um Sicherheitssysteme zu professionalisieren, arbeitet der Konzern aktiv mit Standardisierungsgremien zusammen. Ziel ist es, einen weltweit wahrgenommenen und anerkannten Standard zu erhalten. Diese Bemühungen nimmt Vion auf sich, um die Sicherstellung einer vertrauenswürdigen Produktkette ("Chain of Custody") zu gewährleisten.

Risiken hinsichtlich Tierwohl und Tiergesundheit

Gesunde und sichere tierische Produkte können nur aus gesunden Viehbeständen entstehen. Zwischen dem Wohlergehen und der Gesundheit der Viehbestände besteht eine enge Verbindung. Ein großflächiger Ausbruch einer Tierkrankheit, wie beispielsweise die Afrikanische Schweinepest (ASP), könnte signifikante Folgen für die Aufrechterhaltung der Lieferströme an die Kunden der Unternehmen der Vion Food Group sowie die derzeit erkennbaren Impulse im Außenhandel insbesondere bezüglich der asiatischen Märkte haben. Ein Ausbreiten der ASP auf Mitteleuropa hätte verheerende Konsequenzen auf die gesamte Wertschöpfungskette.

Der Umgang mit den Viehbeständen in der Lebensmittelkette ist integraler Bestandteil der Qualitätsstandards. Dies impliziert, dass die Tiere in den landwirtschaftlichen Betrieben, während des Transports und in den Schlachtbetrieben tiergerecht behandelt werden. Zwischenhändler und Spediteure in der Lieferkette müssen sich diesen Standards ebenfalls verpflichten. In allen Schlachtbetrieben der Vion Food Group arbeiten mehrere Tierschutzbeauftragte, die den Umgang mit Tieren überwachen, um die Einhaltung der Tierwohlstandards sicherzustellen.

IT-/Logistische Risiken

Eine effiziente Leitung und Lenkung der Konzerntätigkeiten erfordert ein umfassendes und komplexes Informationssystem. Die laufende Pflege, Aktualisierung und Optimierung unserer IT-Systeme obliegt qualifiziertem internen und externen Fachpersonal.

Personalrisiken

Personalrisiken ergeben sich im Wesentlichen aus dem Verlust von qualifizierten und erfahrenen Mitarbeitern und dem damit verbundenen Fachwissen. Ein wesentlicher Bestandteil der Personalpolitik ist daher eine möglichst langfristige Bindung zu den Fach- und Führungskräften zu pflegen und gleichzeitig neue Mitarbeiter zu gewinnen und zu integrieren. Den Mitarbeitern werden umfangreiche Qualifizierungs- und Weiterbildungsangebote sowie leistungsbezogene Vergütungssysteme angeboten.

Die genannten Personalrisiken bestehen insbesondere auch im Zusammenhang mit der geplanten Übernahme von Werkvertragsnehmern zum 1. Januar 2021 und deren Eingliederung in den Vion-Konzern. Ein wesentlicher Fokus liegt dabei auf der Anwerbung von bereits erfahrenem Personal.

Umweltrisiken

Im Rahmen der Minimierung von Umweltrisiken nimmt die Vion Food Group sowohl bei der Strategie als auch bei ihrer Unternehmensführung eine auf Nachhaltigkeit zielende Abwägung zwischen wirtschaftlichen, sozialen und umweltschutzbezogenen Aspekten vor. Diesbezügliche Maßnahmen in den einzelnen Betrieben erstrecken sich u.a. auf die Bereiche der effizienteren Nutzung von elektrischer Energie und Wärme oder der Senkung des Wasserverbrauchs sowie auf eine Senkung des Schadstoffausstoßes im Transportwesen durch optimierte Logistikplanung.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Die Vion Food Group ist ein global operierendes Unternehmen mit internationalen Geschäftsverbindungen, die grundsätzlich eine Vielzahl unterschiedlicher Währungsströme mit sich bringen. Währungsrisiken, die mit der Veränderung von Wechselkursen einhergehen, begegnet die Vion Food Group mit derivativen Finanzinstrumenten. Das Währungsmanagement übernimmt im Wesentlichen zentral der Bereich Konzern-Treasury in den Niederlanden. Da die VION Food North-Gruppe vorrangig in das europäische Ausland exportiert, haben Fremdwährungsrisiken im Konzern bisher eine untergeordnete Bedeutung.

Das Liquiditätsrisiko wird ebenfalls zentral im Bereich Konzern-Treasury in den Niederlanden gemanagt. Zur Sicherstellung der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit werden im Rahmen der durch die Gesellschaften der Vion Food Group gewährten Darlehen liquide Mittel bereitgestellt, um innerhalb der Vion Food Group sämtliche geplanten Zahlungsverpflichtungen zur jeweiligen Fälligkeit erfüllen zu können. Letztere bestehen sowohl in operativen Zahlungsströmen als auch in der Veränderung kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten und werden aus der Liquiditätsplanung abgeleitet.

Am 31. Mai 2017 hat die Vion Food Group neue Verträge über einen Kreditrahmen in Höhe von 200 Mio. EUR unterzeichnet. Zum 1. Juni 2017 wurde die bisherige Finanzierung getilgt und der neue Kreditrahmen in Anspruch genommen. Der neue Kreditrahmen wird von vier Banken für einen Zeitraum von fünf Jahren gewährt.

Von Unternehmen der Vion Food Group werden auch weiterhin teilweise Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in das Finanzierungsprogramm mit eingeschlossen. Am Bilanzstichtag war seitens der Gesellschaften der VION Food North-Gruppe ein Betrag in Höhe von TEUR 63.320 (Vorjahr: TEUR 16.398) an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in das Programm einbezogen.

Gesetze und Regelungen

Die Compliance-Risiken, mit denen der Konzern konfrontiert werden kann, wurden identifiziert. Die Gesellschaft erfüllt aus heutiger Sicht alle relevanten gesetzlichen Bestimmungen und Regelungen. Eine fortlaufende Bestandsaufnahme und anschließende Umsetzung ggf. notwendiger Anpassungen an geänderte Rahmenbedingungen erfolgt auch im laufenden Jahr wieder auf der Ebene der operationalen Unternehmen.

Steuerliche Risiken

Die Gesellschaften der VION Food North-Gruppe sind steuerlichen Risiken ausgesetzt. Sie bilden hierfür Rückstellungen soweit eine Inanspruchnahme wahrscheinlich ist und die Höhe hinreichend sicher bestimmt werden kann. Die unterschiedliche Rechtsauslegung durch die Finanzverwaltung ist jedoch mit Unsicherheit behaftet und diesbezüglich können sich für die Gesellschaften, insbesondere im Bereich Umsatzsteuer, zukünftig weitere Risiken ergeben.

Sonstige Einflüsse

Darüber hinaus existieren, neben den in den Risikokategorien beschriebenen Risiken, Einflüsse, die nicht vorhersehbar und deren Folgen nur schwer kontrollierbar sind. Im Fall ihres Eintritts könnten sie die weitere Entwicklung der Gesellschaft beeinträchtigen. Zu diesen Ereignissen werden insbesondere Naturkatastrophen, Terroranschläge, Epidemien - wie aktuell die Ausbreitung des Coronavirus - und gewaltsame Auseinandersetzungen gezählt. Aus der Ausbreitung des Coronavirus können sich Risiken sowohl für das weltweite Wirtschaftswachstum als auch in der Folge Risiken für die Gruppen-Gesellschaften vor allem im Hinblick auf die Produktion und den Vertrieb ergeben.

Einschätzung der Risikolage

Insgesamt hat die Beurteilung der gegenwärtigen Risikosituation ergeben, dass keine den Fortbestand der Gesellschaft gefährdenden Risiken bestehen und zukünftige bestandsgefährdende Risiken unserer Einschätzung nach gegenwärtig nicht vorliegen.

Chancenbericht

Aus Marktrisiken erwachsen auch Marktchancen. Die Entwicklung der Fleischmärkte, die aufgrund der gesellschaftlichen Empfindungen zurzeit immer mehr an Grenzen stößt, fördert aber auch Initiativen, sich auf die verändernden Marktbedingungen einzustellen. Hierzu zählt die Hinwendung auf Produkte, die in der aktuellen Gunst des Verbrauchers liegen und den Zeitgeist treffen. Dies sind beispielweise Bioprodukte, Regionalerzeugnisse und zunehmend alternative Fleischprodukte.

Vion hat sich auf diese Zukunftstrends eingestellt, fördert mit Nachdruck die Produktion dieser Produkte und hat ein Start-up für veganes Fleisch (ME-AT) auf den Markt gebracht. Hierzu hat Vion den Betrieb im niederländischen Leeuwarden umgerüstet auf die Erzeugung hochwertiger Fleischalternativen auf Soja-Basis.

(Quelle: agrarheute, Fleischwirtschaft)

Infolge der Coronakrise konzentriert sich Vion auf die Belieferung der Heimatmärkte. Bei Lieferungen an Supermärkte hat der Absatz an preiswerteren Fleischprodukten wie Hackfleisch und Gulasch deutlich zugenommen. Hier bieten sich für Vion Chancen, eingeschränkte Vermarktungswege teilweise zu kompensieren. Vion übernimmt mit der Lieferung von Lebensmitteln eine entscheidende Rolle in der Kontinuität der Lebensmittelversorgung für die Gesellschaft.

(Quelle: Lebensmittelzeitung, Vion)

Die Unternehmen der VION Food North-Gruppe richten ihre Vertriebsaktivitäten an den Märkten aus und sehen insbesondere in den innovativen und zeitgerechten Produkten und Dienstleistungen eine solide Basis, auch zukünftig die Nachfrage bei bestehenden Kunden auszubauen sowie neue Kunden gewinnen zu können.

Um für die Kunden attraktiv zu bleiben, wird auch in 2020 und 2021 die Produktentwicklung weiter gestärkt werden.

Die Optimierung der Produktion durch Zentralisierung verschiedener Produktgruppen an ausgewählten Standorten innerhalb der Gruppe soll zur Steigerung des Betriebsergebnisses beitragen und Produkte zu marktfähigen Preisen anbieten zu können. Dies bündelt Ressourcen und sichert die Nutzung von Synergieeffekten.

Interne Funktionen wie die Verwaltung werden durch weitere Zentralisierung und gemeinsame Systeme in der Qualität und Effizienz verbessert.

Als Obergesellschaft des Konzerns erhält die VION Food North GmbH Erträge insbesondere von ihren Tochtergesellschaften. Durch die Anbindung der großen operativen Tochtergesellschaften über Gewinnabführungsverträge werden deren Ergebnisse direkt bei der VION Food North GmbH vereinnahmt. Die zuvor beschriebene Erwartung in Bezug auf die Geschäftsentwicklung im Konzern dürfte sich auch auf das Ergebnis der VION Food North GmbH auswirken.

Dieser Konzernlagebericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen und Informationen, die auf den heute bekannten wirtschaftlichen und finanzpolitischen Rahmenbedingungen und den Erwartungen der Geschäftsführung beruhen. Eine Vielzahl von Faktoren, von denen zahlreiche außerhalb des Einflussbereichs des Konzerns liegen, bestimmen die Geschäftsaktivitäten, den Erfolg, die Geschäftsstrategie und die Ergebnisse. Die tatsächlichen Ergebnisse können dadurch wesentlich von den Erwartungen abweichen.

Bad Bramstedt, den 26. November 2020

Die Geschäftsführung

David De Camp

Jan de Jonge

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die VION Food North GmbH

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der VION Food North GmbH, Bad Bramstedt, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2019, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Kapitalflussrechnung und dem Konzern-Eigenkapitalspiegel für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der VION Food North GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2019 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 und

―

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus □

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter -falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben;
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;
―	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt;
―	holen wir ausreichende, geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile;
―	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns;
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

München, den 26. November 2020

Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Christ, Wirtschaftsprüfer

Grabmeyer, Wirtschaftsprüferin