Hoerbiger Deutschland Holding GmbH

Schongau

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Konzernlagebericht 2020

I. Grundlagen des Konzerns

Die Hoerbiger Deutschland Holding GmbH ist ein 100-prozentiges Tochterunternehmen der HOERBIGER Holding AG, Schweiz, und wird in deren Konzernabschluss einbezogen. In diesem Sinne repräsentiert der Konzernabschluss der Hoerbiger Deutschland Holding GmbH einen Teil des HOERBIGER Konzerns und seiner Gesellschaften. Wir bezeichnen diesen Teilkonzern deshalb im folgenden Konzernlagebericht als «HOERBIGER Deutschland Gruppe».

Die Tätigkeit der HOERBIGER Deutschland Gruppe umfasst die Produktion, den Service sowie den Vertrieb von Produkten der Unternehmensbereiche «Drive Technology» und «Compression Technology» sowie die Geschäftsbereiche «Hydraulics» und «Safety». Mit insgesamt 89% Umsatzanteil, sind Drive Technology (70%) und Compression Technology (19%) die führenden Unternehmensbereiche des Konzerns. Der Hauptabsatzmarkt für die HOERBIGER Deutschland Gruppe ist Europa, gefolgt vom asiatischen Raum.

Forschung und Entwicklung

Der HOERBIGER Konzern hat das Projekt «STREAM» im Geschäftsjahr 2020 planmäßig fortgesetzt. Durch «STREAM» soll eine standardisierte und effiziente Prozesslandschaft geschaffen werden, um die Wettbewerbs- und Leistungsfähigkeit deutlich steigern zu können. Das Projekt wird zentral aus der Hoerbiger Deutschland Holding GmbH gesteuert. Mit EUR 29 Mio. Ausgaben über die Projektlaufzeit von sechs Jahren stellt es eine große und wichtige Investition in die Zukunft der HOERBIGER Gruppe dar.

Die Gesamtaufwendungen für Forschung und Entwicklung sind im Geschäftsjahr 2020 um EUR 2 Mio. auf EUR 10 Mio. gesunken und entsprechen somit 2,1% (Vorjahr: 2,4%) der Umsatzerlöse. Hiervon wurden im Geschäftsjahr 2020 EUR 2 Mio. (Vorjahr: EUR 2 Mio.) aktiviert und als Entwicklungskosten unter den EDV Rechten und Sonstigen Rechten im Anlagevermögen ausgewiesen. Dies entspricht einer Aktivierungsquote von 18,0% im Geschäftsjahr 2020 gegenüber 16,1% im Vorjahr. lm Berichtsjahr wurden bei den immateriellen Anlagen planmäßige Abschreibungen von EUR 8 Mio. (Vorjahr: EUR 10 Mio.) vorgenommen. Im Jahr 2020 gab es, wie bereits im Vorjahr, keine außerplanmäßigen Abschreibungen auf aktivierte Technologien, Lizenzen oder Rechte.

II. Wirtschaftsbericht

Das Jahr 2020 war durch die Corona-Pandemie gekennzeichnet. So erlebte die Weltwirtschaft den stärksten Konjunktureinbruch seit der großen Depression in den 1930er-Jahren. Nach einer Erholung im dritten Quartal 2020, kam es vor allem in Europa im vierten Quartal wieder zu steigenden Infektionszahlen und behördlichen Einschränkungen, was die wirtschaftlichen Aktivitäten erneut dämpfte ¹ . Der IWF schätzt den Rückgang des globalen Bruttoinlandprodukts (BIP) auf 3,3% ² . Die HOERBIGER Deutschland Gruppe bekam diesen Einbruch der Wirtschaftsleistung deutlich zu spüren. Mit Ausnahme von China, war diese Entwicklung sowohl in allen BRIC-Staaten als auch in den G-7 Staaten zu verzeichnen. Die europäische Wirtschaft hat es dabei besonders stark getroffen ³ .

¹ WirtschaftsWoche 02/2021, Quelle: https://www.wiwo.de/politik/konjunktur/corona-krise-wirtschaft-der-eurozone-2020-mit-rekordeinbruch/26876488.html.
² IMF Datamapper, 2021, Quelle: https://www.imf.org/external/datamapper/NGDP RPCH@WEO/WEOWORLD.
³ Ebenda.

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die Corona-Pandemie hat zeitversetzt weltweit zu erheblichen wirtschaftlichen Einbrüchen geführt. Nach dem Herunterfahren der Wirtschaft in China im ersten Quartal führte der Pandemieverlauf im zweiten Quartal in Europa und Amerika sowie in Ländern wie Indien und Brasilien zu erheblichen Beschränkungen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens. In der Folge ging die weltweite Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal im Vorjahresvergleich erheblich zurück. Mit den Lockerungen der staatlichen Pandemiemaßnahmen in vielen Ländern sowie dem Wiederhochfahren der Industrie und anderer Wirtschaftszweige hat seit Jahresmitte eine deutliche wirtschaftliche Erholung eingesetzt. Wieder verschärfte Maßnahmen in vielen Ländern im vierten Quartal haben diese abgeschwächt ⁴ .

In der Eurozone entwickelte sich die Wirtschaftstätigkeit im Berichtsjahr ungleichmäßig. Auf einen Einbruch in der ersten Jahreshälfte folgte eine teilweise Erholung im zweiten Halbjahr 2020. Mit insgesamt -6,6% im Vergleich zum Vorjahr entwickelte sich das BIP letztendlich aber gleichlaufend zur Weltwirtschaft stark rückläufig ⁵ . Als Konsequenz wochenlanger Lockdowns in nahezu allen Bereichen der Wirtschaft sind sowohl Produktion als auch Konsum teilweise deutlich eingebrochen ⁶ . Die Arbeitslosenquoten sind in allen Ländern gestiegen, jedoch konnte mit Kurzarbeiterprogrammen zumindest teilweise entgegengewirkt werden ⁷ . Um die Wirtschaft zu stützen, haben die Regierungen der Länder umfangreiche Konjunktur- und Hilfsprogramme aufgelegt ⁸ .

Auch wenn China die einzige Volkswirtschaft ist, die 2020 zulegen konnte, liegt das Wachstum mit 2,3% weit unter dem Vorjahr ⁹ . Die Nachfrage der privaten Konsumenten ist während des Lockdowns im Frühjahr fast komplett eingebrochen. Allerdings setzte seit dem frühen Sommer ein kräftiger Nachholeffekt ein, der bis zum Jahresende anhielt und zu einer Erholung der Wirtschaft führte. Die chinesische Wirtschaft ist für die Weltwirtschaft enorm wichtig geworden. Rund ein Drittel des Weltwirtschaftswachstums ist mittlerweile der Konjunktur Chinas geschuldet. Für die deutsche Autoindustrie ist China der wichtigste Absatzmarkt ¹⁰ .

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben die Automobilmärkte im Jahr 2020 weltweit einbrechen lassen. Im Berichtszeitraum sanken die Produktionszahlen für Pkw weltweit deutlich um 16,8% auf insgesamt 55,8 Mio. Fahrzeuge ¹¹ . In nahezu allen Ländern der Welt gingen die Verkäufe teils drastisch zurück. Von den drei großen Absatzregionen (Europa, USA und China) musste Europa (EU27 & EFTA & UK) den größten Rückgang um rund ein Viertel verbuchen.

In Europa wurden im Jahr 2020 insgesamt 12 Mio. Pkw neu zugelassen, 24% weniger als im Vorjahr ¹² . In den USA sank die Zahl der neuen Pkw um rund 15% und unterschritt damit die 15-Millionen-Marke.

In China sank das Volumen des Pkw-Marktes im Jahr 2020 um 6% auf 20 Mio. Neufahrzeuge ¹³ . Damit setzt sich der Negativtrend des Vorjahres fort.

Eine spürbare Reaktion auf die Corona Pandemie und den damit verbundenen Einbruch der Nachfrage zeigten die Ölpreise. Die Rohölpreise gerieten insbesondere durch eine geringere Treibstoffnachfrage aufgrund von strengen Beschränkungen des Reise- und Transportverkehrs unter Druck. Die gebremste globale wirtschaftliche Aktivität verstärkte diese Entwicklung zusätzlich. Die US-Rohölsorte WTI notierte kurzzeitig sogar zu Negativpreisen am Ölmarkt. Zum Jahresende 2020 hat sich das Preisniveau wieder etwas erholt. Der Jahresdurchschnittspreis für 2020 errechnete sich mit 42,3 USD/Barrel Rohöl und liegt damit immer noch leicht unter Vorjahr ¹⁴ .

Auch auf nahezu allen Rohstoffmärkten waren die Folgen der Corona Pandemie 2020 deutlich spürbar. Die Lockdown-Maßnahmen wirkten durch verschiedene Kanäle sowohl auf die Nachfrage als auch auf das Angebot von Rohstoffen und beeinflussten dabei die Preise nahezu aller Rohstoffe aus den unterschiedlichen Segmenten. Nachdem in der Mitte des Jahres ein spürbarer Rückgang der Stahl und Aluminiumpreise beobachten werden konnte, haben die Preise gegen Ende des Jahres jedoch wieder deutlich zugelegt. ¹⁵ .

Die schwierigen und herausfordernden Marktbedingungen schlugen sich auch im Umsatz der HOERBIGER Deutschland Gruppe nieder. Mit einem Rückgang von 9,5% erzielte die HOERBIGER Deutschland Gruppe im Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz von EUR 470 Mio. Vor allem die Umsätze in Europa in den Geschäftsbereichen Drive Technology und Hydraulics waren stark rückläufig. Dank eines strikten Kostenmanagements sowie diversen Anpassungen in der Organisation, konnte die Profitabilität der fortgeführten Geschäftsbereiche im Vergleich zum Vorjahr trotz niedrigeren Umsätzen, dennoch deutlich verbessert werden. Die betrieblichen Kosten konnten um 17,3% gesenkt und ein EBIT von EUR 14 Mio. für das Geschäftsjahr 2020 erwirtschaftet werden (Vorjahr: EUR 10 Mio.).

⁴ Feri AG Jahresausblicke 2021, Quelle: Downloads/FERI Jahresausblick 201126 final.pdf.
⁵ IMF Datamapper, 2021, Quelle: https://www.imf.org/external/datamapper/NGDP RPCH@WEO/WEOWORLD.
⁶ Eurostat «Pressemitteilung Euroindikatoren, 2021», Quelle: https://ec.europa.eu/eurostat/de/web/products-eurostat-news/-/ddn-20210708-1 &https://ec.europa.eu/eurostat/de/web/products-eurostat-news/-/ddn-20210713-2.
⁷ OECD Unemployment Rate, 2021, Quelle: https://data.oecd.org/unemp/unemployment-rate.htm indicator-chart.
⁸ zeit.de, 2021, Quelle: https://www.zeit.de/wirtschaft/2021 -04/eu-wiederaufbauplan-corona-schulden-geld-klimaschutz-faq.
⁹ IMF Datamapper, 2021, Quelle: https://www.imf.org/external/datamapper/NGDP RPCH@WEO/EURO/CHN.
¹⁰ https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Artikel/Aussenwirtschaft/laendervermerk-china.html.
¹¹ Statista, 2021, Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/151749/umfrage/entwicklung-der-weltweiten-automobil-produktion.
¹² https://www.vda.de/de/services/Publikationen/analysen-zur-automobilkonjunktur-2020.html.
¹³ https://www.vda.de/de/services/Publikationen/analysen-zur-automobilkonjunktur-2020.html.
¹⁴ TECSON, 2021, Quelle: https://www.tecson.de/historische-oelpreise.html.
¹⁵ HWWI, 2021, https://www.hwwi.org/in- dex.php?id=7199&tx hwwinews news%5Bnews%5D=8502&tx hwwinews news%5Baction%5D=de-tails&tx hwwinews news%5Bcontroller%5D=News&cHash=db8d7ed4e54a6daeb479cff799753458.

Wesentliche Ereignisse und Entwicklungen in der HOERBIGER Deutschland Gruppe

Verkauf Hoerbiger India Precision Technology Private Limited

Per 31. Dezember 2020 wurde die rechtliche Einheit Hoerbiger India Precision Technology Private, Indien (vormals: Gala Precision Technology Private Limited, Thane, Indien, die dem Unternehmensbereich «Compression Technology» zugeordnet ist, an deren Management veräußert.

Liquidation Joint-Venture

Im Juli 2020 haben HOERBIGER und der Joint-Venture-Partner von Haoneng Hoerbiger Drive-Tech (Shanghai) Co. Ltd., Shanghai, China, beschlossen, ihre Partnerschaft zu beenden und das chinesische Joint Venture aufzulösen. Der Liquidationsprozess hat begonnen und wird voraussichtlich Ende 2021 abgeschlossen sein.

Aufgegebene und verkaufte Geschäftsbereiche 2019

In Übereinstimmung mit IFRS 5 wurden die Ergebnisse der folgenden beiden verkauften, respektive aufgegebenen Geschäftsbereiche in der Erfolgsrechnung in einer gesonderten Position unterhalb des operativen Ergebnisses (EBIT) ausgewiesen:

―	Verkauf des Bereichs «Machinery & SMF» aus dem Geschäftsbereich «Hydraulics». Der Gewinn aus dem Verkauf betrug EUR 21 Mio.
―	Schließung des Standortes Hoerbiger FineStamping Inc., Kanada. Die formale Liquidation/Schließung wird Ende 2021 erwartet.

Geschäftsverlauf der HOERBIGER Deutschland Gruppe in 2020

Der Umsatz in der HOERBIGER Deutschland Gruppe fiel im Geschäftsjahr 2020 um 9,5% und beträgt EUR 470 Mio. (Vorjahr: EUR 520 Mio.). In allen Bereichen gab es teils starke Umsatzrückgänge, wobei Drive Technology mit EUR 26 Mio. den größten Umsatzrückgang verzeichnete. Während vor allem der Europäische Absatzmarkt stark von der Corona-Krise getroffen wurde und einen Umsatzrückgang von insgesamt EUR 69 Mio. aufwies, konnte Asien und dabei insbesondere China mit einem Umsatzplus von EUR 30 Mio. leicht gegensteuern.

Umsatzentwicklung 2020 und 2019 ^*

^* Die Vorjahreswerte für Drive, Compression und Hydraulics wurden angepasst, da eine Systemumstellung eine detailliertere und damit genauere Zuteilung der Umsätze auf die einzelnen Geschäftsbereiche erlaubt.

HOERBIGER Drive Technology

Umsatz in € Mio.	2020	2019 ^*	Veränderung
Asien und Pazifikraum	110	86	24	+27,8%
Europa	221	271	-50	-18,4%
Total fortgeführte Geschäftsbereiche	331	357	-26	-7,2%

^* Die Vorjahreswerte wurden angepasst, da eine Systemumstellung eine detailliertere und damit genauere Zuteilung der Umsätze auf die einzelnen Geschäftsbereiche erlaubt.

Das Covid-Jahr 2020 stürzte die Automobilindustrie in ihre bislang größte Krise. Der Einbruch übertraf jenen der globalen Finanzkrise 2009 deutlich. Die Fahrzeugproduktion ruhte vorübergehend, zunächst in China, später in Europa und den USA. Dann folgte ein beispielloser Wiederanlauf: Binnen weniger Wochen mussten die globalen Lieferketten wieder annähernd auf Vorkrisenniveau hochgefahren werden. Einige HOERBIGER Werke erreichten in der zweiten Jahreshälfte - vor allem getrieben durch die Erholung in China und Europa - neue Umsatzrekordwerte. Während in Asien und im Pazifikraum der Umsatz aus dem Vorjahr deutlich übertroffen werden konnte, gelang dies in Europa nicht. Der monatelange Lockdown während dem ersten Halbjahr konnte auch durch ein exzellentes viertes Quartal nur teilweise ausgeglichen werden.

Als einzigartiger Systemlieferant für nahezu alle führenden europäischen und chinesischen Fahrzeug- und Getriebehersteller, fokussiert sich die HOERBIGER Deutschland Gruppe in erster Linie auf die Entwicklung und Fertigung von Getriebesynchronisierungen. Der Markteintritt von reinen Elektrofahrzeugen ist zwar bereits leicht zu spüren, dennoch rechnet die HOERBIGER Deutschland Gruppe damit, dass der klassische Antriebsstrang noch für einige Jahre die dominierende Technologie bleiben wird. Zudem setzt die "last-man-standing" Strategie auf einen weiteren aggressiven Marktanteilausbau, sowohl in China als auch vor allem in Europa.

HOERBIGER Compression Technology

Umsatz in € Mio.	2020	2019 ^*	Veränderung
Asien und Pazifikraum	12	16	-4	-24,3%
Europa	75	78	-3	-3,9%
Nordamerika	1	1	-	-
Total fortgeführte Geschäftsbereiche	87	95	-7	-7,6%

^* Die Vorjahreswerte wurden angepasst, da eine Systemumstellung eine detailliertere und damit genauere Zuteilung der Umsätze auf die einzelnen Geschäftsbereiche erlaubt.

Die Compression Technology stellt den zweitgrößten Umsatzkanal der HOERBIGER Deutschland Gruppe dar. Der Umsatz in der Compression Technology hat im Vergleich zum Vorjahr um 7,6% oder EUR 7 Mio. abgenommen und beträgt EUR 87 Mio. Knapp 90% des Compression Technology Umsatzes stammt aus dem OEM Geschäft, welches ein Umsatzrückgang von 6,8% im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. Nachdem der Geschäftsbereich Compressor Service sehr gut ins erste Quartal 2020 gestartet war, erreichte die Corona Pandemie im März Europa und der ohnehin unter Druck stehende Ölpreis brach weiter ein. Trotzdem fiel der Umsatzrückgang moderat aus. Dazu beigetragen hat auch die Business Unit Flow Control, welche dank der Corona Pandemie mit ihren Komponenten für Beatmungsgeräte eine starke Umsatzzunahme verzeichnete. Trotz einer angespannten Geschäftslage konnte Compressor Service somit im Jahr 2020 deutlich Marktanteile gewinnen: Seine dezentrale Aufstellung mit Servicestandorten in allen Weltregionen erwies sich für den Geschäftsbereich als sehr vorteilhaft. Insgesamt sank der Umsatz im Unternehmensbereich Compression Technology weniger stark als das Marktvolumen.

Um für die Zukunft optimal aufgestellt zu sein, galt es, angetrieben durch die Megatrends Dekarbonisierung, Digitalisierung und Regionalisierung, Prozesse und Organisation weiter konsequent auf die Aufgaben der Zukunft auszurichten. Mit dem Ziel einer strategischen Fokussierung des Produktportfolios wurde die HOERBIGER Precision Technology Private Ltd. zum Jahresende in einem Management-Buy-out veräußert. Als Teil eines Share Deals ging der Standort in Wada, Indien, mit Wirkung zum 31. Dezember 2020 an die neuen Eigentümer über.

HOERBIGER Hydraulics

Umsatz in € Mio.	2020	2019 ^*	Veränderung
Europa	25	40	-15	-37,5%
Total fortgeführte Geschäftsbereiche	25	40	-15	-37,5%

^* Die Vorjahreswerte wurden angepasst, da eine Systemumstellung eine detailliertere und damit genauere Zuteilung der Umsätze auf die einzelnen Geschäftsbereiche erlaubt.

Der Geschäftsbereich Hydraulics mit seinen drei Business Units Compact Hydraulic, Machinery und Loading Comfort stellt seinen Kunden eine große Bandbreite hydraulischer Antriebs- und Systemlösungen für attraktive Marktnischen in der Automobilindustrie, im Maschinenbau, in der Medizintechnik und in der Logistik zur Verfügung.

Der Umsatz sank um 37,5%. Dies ist zum einen auf die Corona-Krise zurückzuführen, welche den Cabrio-Sektor als "Luxus- und Drittwagenmarkt" der Automobilindustrie am stärksten traf. Zum anderen schrumpft der CabrioMarkt kontinuierlich. Um diesen Umsatzverlust zukünftig zu kompensieren, wird zum einen der Fokus auf Cabriosysteme im Luxussegment gelegt und zum anderen ein stabiles Wachstum in neuen Bereichen wie Hydrauliksysteme bei Fahrwerk und Türöffnungen angestrebt. Dank diversen Organisationsänderungen und Kostenanpassungen konnte die Profitabilität gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden und entspricht den Erwartungen.

HOERBIGER Safety

Umsatz in € Mio.	2020	2019	Veränderung
Asien und Pazifikraum	25	27	-2	-6,8
Nordamerika	1	1	-	-
Total	26	28	-2	-6,8

Mit einem Umsatz von EUR 26 Mio. im Berichtsjahr trägt der Bereich Safety 5,5% (Vorjahr: 5,0%) zum Gesamtumsatz der HOERBIGER Deutschland Gruppe bei und ist damit zusammen mit Hydraulics der kleinste Bereich der Gruppe. Die Abnahme von EUR 2 Mio. ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass langjährige Kunden in Deutschland große Projekte verschoben haben. Dies wurde durch die Unsicherheit, welche die Handelsbeschränkung zwischen den USA und China hervorgerufen hat, getrieben.

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Die nachfolgenden Kennzahlen stellen das Ergebnis aus den fortgeführten Geschäftsbereichen dar. Das Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen (Machinery & SMF aus dem Geschäftsbereich Hydraulics sowie die Legaleinheit Hoerbiger FineStamping Inc., Kanada von 2019) ist in einer gesonderten Position nach dem Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen ausgewiesen und beträgt für das Berichtsjahr EUR 0 Mio. (Vorjahr: EUR 24 Mio.). Des Weiteren hat die HOERBIGER Deutschland Gruppe beschlossen, die Darstellung der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung vom Umsatzkosten- zum Gesamtkostenverfahren umzustellen, um die externe Finanzberichterstattung an neu definierte interne Leistungskennzahlen anzupassen. Aus Gründen der Vergleichbarkeit wurde die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung des Vorjahres entsprechend der Darstellung des aktuellen Jahres angepasst.

in € Mio.

Der Bruttogewinn ist im Berichtsjahr um 9,3% auf EUR 269 Mio. gesunken. Dies ist hauptsächlich auf den Umsatzrückgang im Geschäftsjahr 2020 zurückzuführen. Obwohl die HOERBIGER Deutschland Gruppe stark von der Corona-Krise betroffen war, konnten die produktionsbezogenen Kosten auf Vorjahresniveau gehalten, respektive sogar leicht reduziert werden. Dies zeigt sich auch in der unveränderten Bruttogewinnmarge von 57%.

Das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen ist EUR 1 Mio. geringer als im Vorjahr. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass der Umsatz- und der damit einhergehende Bruttogewinnrückgang durch diverse Kostenmaßnahmen und Kurzarbeit während der landesweiten Lockdowns kompensiert werden konnte.

in € Mio.	2020	2019	Veränderung
Personalaufwand	-149	-175	-25	-14,3%
Sonstige betriebliche Aufwendungen	-88	-116	-28	-24,1%
Sonstige betriebliche Erträge	25	52	-27	-51,9%
Total betriebliche Aufwendungen und Erträge	-212	-240	-26	-10,8%

Die betrieblichen Aufwendungen und Erträge haben im Berichtsjahr um EUR 26 Mio. abgenommen. Der Personalaufwand konnte vor allem dank Kurzarbeit und diversen bereits im Vorjahr eingeleiteten organisatorischen Maßnahmen reduziert werden. Bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen konnten die Kosten zum einen durch geringere Management-, Know-how- und Namenslizenzgebühren sowie vor allem im Bereich der Administration eingesparten Kosten, gesenkt werden. Dies hängt damit zusammen, dass im Geschäftsjahr 2020 geringere Kosten für den Betrieb der IT-Infrastruktur für den gesamten HOERBGER Konzern angefallen sind, da diese Services an ein Schwesterunternehmen außerhalb der HOERBIGER Deutschland Gruppe ausgelagert wurden. Dementsprechend fielen aber auch ein Teil der sonstigen betrieblichen Erträge weg, welche aus der Verrechnung dieser IT-Dienstleistungen an verbundene Unternehmen außerhalb der HOERBIGER Deutschland Gruppe entstanden sind.

Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag für das Berichtsjahr bei EUR 14 Mio. (Vorjahr: EUR 10 Mio.) und damit EUR 4 Mio. höher als in der Vergleichsperiode. Dies ist auf die geringeren Abschreibungen im Geschäftsjahr 2020 zurückzuführen.

Der Gewinn vor Ertragsteuern ist von einem Gewinn von EUR 1 Mio. in 2019 auf einen Gewinn von EUR 5 Mio. in 2020 gestiegen, was hauptsächlich auf das höhere Betriebsergebnis zurückzuführen ist. Das Finanzergebnis fiel im Geschäftsjahr 2020 leicht geringer aus als im Vorjahr, was vor allem auf geringere Zinsaufwendungen zurückzuführen ist.

Der Ertragsteueraufwand enthält neben laufenden Ertragsteuern von EUR 4 Mio. (Vorjahr: EUR 6 Mio.) einen latenten Steuerertrag von EUR 0,6 Mio. (Vorjahr: Steueraufwand von EUR 0,5 Mio.).

Damit ergibt sich im Berichtsjahr ein Konzernergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen von EUR 2 Mio. (Vorjahr: - EUR 5 Mio.). Dieses Ergebnis ist durch den Entkonsolidierungsverlust der Hoerbiger India Precision Technology Private Limited in Höhe von ca. EUR 8 Mio. negativ beeinflusst.

Die flüssigen Mittel sind in der Berichtsperiode leicht gesunken und betragen per 31. Dezember 2020 EUR 0,4 Mio. (Vorjahr: EUR 0,8 Mio.). Der Geldfluss aus der Geschäftstätigkeit von EUR 50 Mio. wurde benutzt, um Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte zu kaufen (Geldfluss aus Investitionstätigkeit EUR 8 Mio.) und einen Teil der Finanzverbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen zurückzuzahlen (Geldfluss aus Finanzierungstätigkeiten EUR 42 Mio.). Ebenfalls wurde im Jahr 2020, nachdem in 2019 keine Dividende ausgeschüttet wurde, ein Betrag von EUR 10 Mio. an die Gesellschafterin ausbezahlt. Im Vorjahr resultierte aus dem Verkauf des Unternehmensbereiches Machinery & SMF (EUR 39 Mio.) ein positiver Geldfluss aus Investitionstätigkeit von EUR 12 Mio. Dieser wurde, zusammen mit dem Geldfluss aus Geschäftstätigkeit von EUR 50 Mio. benutzt, um einen Teil der Finanzverbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen zurückzuzahlen (Geldfluss aus Finanzierungstätigkeiten EUR 62 Mio.).

Über die Anbindung an das gruppenweite Cashpooling stehen der HOERBIGER Deutschland Gruppe Liquiditätsreserven im Rahmen der zugesagten Kreditlimite des HOERBIGER Konzerns zur Verfügung. Eine konzernexterne Finanzierung über Bankverbindlichkeiten erfolgt daher nicht.

Das Eigenkapital beträgt zum 31. Dezember 2020 EUR 135 Mio. (Vorjahr: EUR 143 Mio.). Die Abnahme des Eigenkapitals ist vor allem auf die Ausschüttung einer Dividende zurückzuführen. Die Eigenkapitalquote beträgt zum Ende des Berichtsjahres 31,4% (Vorjahr: 30,8%).

Die langfristigen Vermögenswerte betragen per 31. Dezember 2020 EUR 270 Mio. und haben im Vergleich zum Vorjahr um EUR 35 Mio. abgenommen. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Investitionen in Sachanlagen im Geschäftsjahr 2020 deutlich unter dem Vorjahresniveau lagen und daher die jährlichen Abschreibungen die Investitionen signifikant überstiegen. Ebenfalls wurden immaterielle Vermögenswerte im Zusammenhang mit einer betrieblichen Reorganisation im Bereich IT an ein Schwesterunternehmen außerhalb der HOERBIGER Deutschland Gruppe übertragen.

Die Investitionen in das Sachanlagevermögen in Höhe von EUR 12 Mio. (Vorjahr: EUR 30 Mio.) betreffen vor allem neue Maschinen für den Unternehmensbereich Drive Technology. Die Zugänge aus Eigenentwicklung in immaterielle Vermögenswerte in Höhe von EUR 2 Mio. (Vorjahr: EUR 2 Mio.) resultieren insbesondere aus der Aktivierung des Projektes «STREAM».

Die kurzfristigen Vermögenswerte betragen per 31. Dezember 2020 EUR 159 Mio. und sind somit EUR 4 Mio. niedriger als im Vorjahr (EUR 164 Mio.). Während die Vorräte und übrigen Forderungen um EUR 5 Mio., respektive EUR 7 Mio. zurückgingen, fielen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um EUR 14 Mio. höher aus, was auf die zum Jahresende hin höheren Umsätze im Unternehmensbereich Drive Technology zurückzuführen ist.

Per 31. Dezember 2020 betragen die langfristigen Verbindlichkeiten EUR 156 Mio. (Vorjahr: EUR 172 Mio.). Davon betreffen EUR 104 Mio. langfristige Darlehen gegenüber der lnterhoerbiger Finanz AG, Zug, Schweiz (Vorjahr: EUR 117 Mio.), Leasingverbindlichkeiten von EUR 12 Mio. (Vorjahr: EUR 14 Mio.), EUR 26 Mio. Personalvorsorgeverbindlichkeiten (Vorjahr: EUR 24 Mio.), EUR 10 Mio. latente Steuerverbindlichkeiten (Vorjahr: EUR 12 Mio.), sowie EUR 4 Mio. (Vorjahr: EUR 4 Mio.) Rückstellungen und übrige langfristige Verbindlichkeiten.

Die kurzfristigen Verbindlichkeiten haben um EUR 16 Mio. abgenommen und betragen per 31. Dezember 2020 EUR 138 Mio. (Vorjahr: EUR 154 Mio.). Die größte Abnahme kommt aus der Verringerung der Finanzverbindlichkeiten gegenüber der Interhoerbiger Finanz AG, Zug, Schweiz von EUR 22 Mio., sowie der Reduktion der Rückstellungen von EUR 3 Mio. Dagegen haben die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um EUR 7 Mio. zugenommen.

III. Finanzielle Leistungsindikatoren

Nachfolgend findet sich eine Übersicht über die Entwicklung der wichtigsten Kennziffern der HOERBIGER Deutschland Gruppe. Danach werden die Gesellschaften gesteuert. Weitere Informationen sind in den Abschnitten «Geschäftsverlauf der HOERBIGER Deutschland Gruppe in 2020» sowie «Prognose-, Chancen- und Risikobericht» enthalten.

	2020	2019	2018	2018	2017	2017
in € Mio.			Restated ^*	Reported	Restated ^*	Reported
Umsatz	470	520	573	583	551	626
EBIT	14	10	24	9	31	38

	2016
in € Mio.	Reported
Umsatz	586
EBIT	49

^* Angepasst aufgrund von Effekten nach IFRS 5 zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche.

Die negative Entwicklung im Jahr 2020 gegenüber 2019 in Bezug auf den Umsatz ist hauptsächlich der Corona-Krise geschuldet. Dank diversen Kostensparmaßnahmen und Kurzarbeit, konnte der EBIT im Vergleich zum Vorjahr um EUR 4 Mio. gesteigert werden. Die vier Unternehmensbereiche haben mit unterschiedlichem Effekt zu dieser Entwicklung beigetragen:

Der Unternehmensbereich Drive Technology blieb betreffend Umsatz und EBIT im Berichtsjahr hinter dem Budget und dem Vorjahr zurück. Das Geschäftsjahr 2020 war für die Automotive Branche ein schwieriges Jahr. Während der europäische Markt vor allem im ersten Halbjahr durch wochenlange Lockdowns gestoppt wurde, lief das Geschäft in China sehr gut und verzeichnete sogar Rekordwerte. Im zweiten Halbjahr konnte auch Europa diesbezüglich nachlegen und vor allem ein starkes viertes Quartal verzeichnen. Damit konnte das Jahr besser als zu Beginn der Pandemie befürchtet, abgeschlossen werden. Dank der durchgeführten Projekte zur Anpassung der Kostenstruktur in Deutschland und China konnte die Profitabilität gegenüber geplanten Werten sogar leicht verbessert werden. Dadurch ergibt sich eine gute Ausgangslage für 2021.

Der Unternehmensbereich Compression Technology konnte das ambitionierte Ziel für das Jahr 2020 bezüglich Umsatz zwar nicht erreichen, jedoch fiel der EBIT und damit die EBIT-Marge höher aus als erwartet. Der OEM-Markt in Europe litt wie andere Bereiche stark unter der Corona-Pandemie. Ein großes Umsatzplus verzeichnete die HOERBIGER Deutschland Gruppe jedoch im Bereich Flow Control. Dieser Bereich stellt Komponenten für Beatmungsgeräte her, welche aufgrund des Corona Ausbruchs stark nachgefragt wurden. Da es sich dabei um einen der margenstärksten Produkte dieses Bereiches handelt, waren die Materialkosten entsprechend gering, was sich in der gesteigerten Profitabilität widerspiegelt.

Der Geschäftsbereich Hydraulics verfehlte die gesteckten Ziele für 2020 bezüglich Umsatz deutlich. Die Corona-Krise traf den Cabrio-Sektor als "Luxus- und Drittwagenmarkt" der Automobilindustrie am stärksten. Dank strenger Sparmaßnahmen konnte die Profitabilität auf Budget-Level gehalten werden. Gleichzeitig konnten zukunftsweisende Ausschreibungen im Bereich Pkw-Fahrwerk gewonnen werden, von denen einige bereits im laufenden Geschäftsjahr in Serie gehen.

Der Geschäftsbereich Safety wurde ebenfalls stark von der Corona-Pandemie getroffen. Vor allem Kunden in Deutschland haben ihre geplanten Investitionen zurückgefahren und wichtige Projekte verschoben. Hinzu kam, dass vielerorts die Servicetechniker entweder nicht reisen konnten oder die Fabriken und Anlagen unserer Kunden nicht betreten durften. Infolgedessen konnte der Geschäftsbereich seine für 2020 anvisierten Umsatzziele nicht erreichen. Um die Profitabilität in Zeiten schwacher Umsätze zu schützen, konzentrierte sich Safety intensiv auf die Optimierung der Kostenstrukturen. Zwar wurden die gesteckten Ziele betreffend EBIT verfehlt, jedoch konnte eine Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr erreicht werden.

Insgesamt ist die Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der HOERBIGER Deutschland Gruppe im Geschäftsjahr 2020 als zufriedenstellend einzustufen.

IV. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Engagement und Nachhaltigkeit

Erfolgreich zu sein bedeutet gerade im Zeitalter der Globalisierung und des Klimawandels stets vorausschauend und umfassend zu planen, zu wirtschaften und zu gestalten. Dabei Verantwortung für die Auswirkungen des eigenen Handelns auf Menschen, Umwelt und Gesellschaft zu übernehmen und konsequent zu verbessern, ist in der modernen Unternehmensführung zu einer neuen Handlungsmaxime geworden.

Als Technologieführer ist es Aufgabe von HOERBIGER, innovative Schlüsselkomponenten zu entwickeln, die einen Beitrag zu einer nachhaltigen Wertschöpfung sowie zum größtmöglichen Kundennutzen leisten. HOERBIGER arbeitet daher konsequent an innovativen Technologien, um Sicherheit, Funktionalität und Umweltverträglichkeit zu optimieren.

Personal

Personalarbeit nach internationalem Standard

HOERBIGER ist überzeugt, dass der Erfolg der nächsten Jahre mehr denn je davon abhängt, über ausreichend qualifizierte und motivierte Beschäftigte an allen Standorten der Gruppe zu verfügen. Die Gewinnung der entsprechenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für alle Funktionsbereiche und Hierarchiestufen ist weiterhin von besonderer Bedeutung. Der Wettbewerb um die besten Talente geht weiter. Um diese zu gewinnen, werden die Leistungen eines Arbeitgebers zunehmend wichtiger. Das Augenmerk gut ausgebildeter Kräfte liegt heute vor allem auf der Unternehmenskultur, der Attraktivität der Aufgaben und der Gestaltungsfreiheit im eigenen Aufgabenfeld. Marktkonforme Bezüge und Sozialleistungen sind eine Selbstverständlichkeit, sie begründen kein Alleinstellungsmerkmal.

Normalerweise präsentierte sich HOERBIGER auf zahlreichen Bewerbermessen an Hochschulen und Universitäten, aber auch an Professional-Messen. Dies war im Jahr 2020, Corona-bedingt, nur sehr beschränkt möglich. Aufgrund seiner hohen Innovationsleistung und anspruchsvollen Aufgaben mit Umsetzungsverantwortung und Entscheidungskompetenz ist HOERBIGER ein attraktiver Arbeitgeber. Wichtigste Aufgabe des Recruitings von HOERBIGER ist es, das Potenzial der HOERBIGER Deutschland Gruppe als Partner für eine zukunftsorientierte Karriereplanung im Arbeitsmarkt transparent zu machen und die Marke HOERBIGER nach außen und innen zu kommunizieren.

Personalentwicklung zur Stärkung der Gruppe

Für die wachsenden Anforderungen des Marktes ist es entscheidend, dass HOERBIGER nicht nur auf dem externen Arbeitsmarkt, sondern insbesondere auch aus dem Kreis seiner Beschäftigten talentierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Besetzung von Schlüsselpositionen gewinnt. Ihnen bietet die HOERBIGER Deutschland Gruppe ebenso wie der HOERBIGER Konzern Aufgaben, die individuelle Leistung fordern, aber zugleich auch das Engagement der künftigen Führungskräfte fördern und die Entwicklung der Führungspersönlichkeit im Sinne der HOERBIGER Unternehmenswerte - Pioniergeist, Mut, Nähe und Fairness - prägen.

Parallel zur Entwicklung des Führungsnachwuchses gibt es für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein zielgruppenspezifisches und internationalisiertes Weiterbildungsangebot. Dieses wird durch unsere Plattform Always Learn unterstützt. Dort kann jeder Mitarbeiter die weltweit angebotenen Weiterbildungsprogramme einsehen, e-learnings durchführen und zahlreiche Informationen zum Thema Weiterentwicklung zum Selbststudium nutzen.

Für unseren Nachwuchs sorgen auch der interne Bachelor-/Master-Studiengang, das internationale Trainee-Programm und die Ausbildung. Zahlreiche junge Menschen werden in verschiedensten Ausbildungsberufen zu hochqualifizierten und motivierten Facharbeitern ausgebildet.

Voice for Excellence als Messlatte für die Mitarbeiterzufriedenheit

Im HOERBIGER Konzern wird die Voice for Excellence alle zwei Jahre durchgeführt, eine weltweite Befragung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Bezug auf die Mitarbeiterzufriedenheit und Motivation. Geboren aus der Vision und Mission strebt der Konzern nach Verbesserung in der Engagement-Quote, denn die Leistung eines Unternehmens hängt von seinen Mitarbeitern ab. Transparent werden die Ergebnisse und Maßnahmen an alle Mitarbeiter kommuniziert.

HOERBIGER wird sich im internen und externen Arbeitsmarkt weiterhin als attraktiver mittelständischer Global Player positionieren - entsprechend der Konzern-Vision "Wir setzen Standards".

Die oben erwähnten nichtfinanziellen Leistungsindikatoren sind für die HOERBIGER Deutschland Gruppe wichtig, die Unternehmensgruppe wird jedoch nicht danach gesteuert.

V. Nachtragsbericht

Nach dem Ende des Geschäftsjahres sind keine Ereignisse eingetreten, welche eine wesentliche Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der HOERBIGER Deutschland Gruppe haben.

VI. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

Prognosebericht

Die Weltwirtschaft erholt sich von der Corona-Krise. Nach aktueller Einschätzung des International Währungsfonds (IWF) wird die Weltwirtschaft im Vergleich zum Vorjahr kräftig wachsen (+6,0%). Für China, USA und die Eurozone ist ein Wachstum im mittleren (+4,6% Eurozone) bis hohen einstelligen Prozentbereich (+8,1% China) prognostiziert ¹⁶ . Gleichzeitig warnt das IWF aber auch, dass aggressive Corona-Mutationen die Weltwirtschaft über Jahre belasten könnten. Die Konjunkturaussichten vieler Staaten hängen inzwischen direkt von deren Zugang zu Corona-Impfstoffen ab. Während sich für die reichen Industrieländer, darunter Deutschland, die USA und China die Prognosen stetig verbessern, verschlechtern sich die Aussichten insbesondere für ärmere Entwicklungs- und Schwellenländer ¹⁷ . Trotz der positiven Entwicklung der Infektionszahlen und des Impffortschrittes, herrscht nach wie vor eine erhebliche Ungewissheit über die weitere Dynamik der Pandemie. Drohende lokale Lockdowns und Beschränkungen können weiterhin zu Unsicherheiten bei den Konsumenten führen und die Absatzmärkte stark belasten. Die HOERBIGER Deutschland Gruppe beobachtet die Situation kontinuierlich und ergreift entsprechende Maßnahmen.

Da die HOERBIGER Deutschland Gruppe hauptsächlich in der Eurozone und China tätig ist, wird erwartet, dass das Umsatzwachstum in 2021 4%-8% beträgt. Durch Lockdowns, Reiserestriktionen und eine generell schwache Industrie ist die weltweite Ölnachfrage während der COVID-19-Pandemie eingebrochen. Hinzu kommen das bereits zuvor herrschende Überangebot und die damit verbundenen niedrigen Preise. Der Markt erwartet dementsprechend erst für 2023 eine Rückkehr zum Vorkrisenniveau und für die folgenden Jahre nur ein moderates Wachstum in einem weiterhin zyklischen Markt.

Obwohl das Geschäftsjahr 2021 nach wie vor von der Krise geprägt ist, konnte in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2021 das Budget sowohl bezüglich Umsatz als auch bezüglich EBIT übererfüllt werden.

Die EBIT- und EBITDA-Marge werden für 2021, insbesondere aufgrund des deutlichen Anstiegs der Stahlpreise in den vergangenen Wochen, auf dem Niveau von 2020 erwartet. In Abhängigkeit von der weiteren Entwicklung der Rohstoffpreise im 4 Quartal 2021 und der potentiellen Weitergabe des erhöhten Preisniveaus an die Kunden werden die EBIT- und EBITDA-Marge gegebenenfalls leicht sinken.

Für die einzelnen Geschäftsbereiche ergibt sich für 2021 folgende Planung:

Wachstumsrate (Umsatz)	Min	Max
Drive Technology	-2%	6%
Compression Technology	-4%	8%
Safety	5%	10%

Der Unternehmensbereich Drive Technology verzeichnet im ersten Halbjahr 2021 hohe Abrufzahlen und konnte mehrere Neuaufträge gewinnen. Vor allem der Automotive-Markt in China verzeichnet eine starke Nachfrage. Zum Ende des 2. und während des 3. Quartals 2021 zeichnet sich immer mehr eine Knappheit bei der Versorgung mit Stahl und Elektronik-Komponenten ab. Zudem erhöhten sich die Stahlpreise deutlich. Durch die eingeleiteten strukturellen Maßnahmen, die Einhaltung eines strikten Kostenmanagements und der zumindest teilweisen Weitergabe der höheren Rohstoffpreise an die Kunden wird versucht, die Auswirkungen auf die Profitabilität zu mindern. Wie stark negativ sich diese aktuelle Entwicklung auf den Unternehmensbereich Drive Technology auswirken wird, wird sich im 4. Quartal 2021 zeigen. Der zunehmende Strukturwandel im Automobilsektor, ausgelöst vom Wandel in der Antriebstechnologie zu Hybrid- und reinen Elektrofahrzeugen, erfordert auch eine Neuorientierung der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Drive Technology. Interessante Ansätze ergeben sich aus der zunehmenden Diversifikation von Schaltelementen in Hybridantrieben, aber auch bei Batteriefahrzeugen ist ein Trend in Richtung Mehrgängigkeit mit einem Potential für spezifische Schaltelemente zu erkennen.

Ein Großteil der Innovationsaktivitäten konzentriert sich allerdings auf Kostenreduktionsmaßnahmen sowie kontinuierlicher Verbesserungen der Basisprodukte. Der Strategie des Unternehmensbereichs kommt entgegen, dass die Kunden im steigenden Wettbewerbs- und Kostendruck zunehmende Bereitschaft zur Einführung von Änderungen mit Kostenpotentialen zeigen, die in der Vergangenheit nicht akzeptiert wurden.

Der Unternehmensbereich Compression Technology begegnet dieser Herausforderung mit neuen, digitalen Geschäftsmodellen sowie optimierten Wertschöpfungsketten und Produktinnovationen im Bereich der Emissionsreduzierung und der Wasserstoff-Bereitstellung.

Der Geschäftsbereich Hydraulics setzt seinen Fokus auf die Entwicklung und den Ausbau der Automotive Hydraulics. Damit wird der schwächelnde Cabriomarkt mit zwei neuen Produktlinien ergänzt und das Angebotsportfolio entsprechend besser ausbalanciert.

Die Investitionszurückhaltung im OEM-Sektor brachte dem Geschäftsbereich Safety erstmals seit Jahrzehnten zurückgehende Umsätze. Die wichtigsten Kernmärkte für Explosionsschutz-Anwendungen - die nahrungsmittelverarbeitenden, pharmazeutischen und holzverarbeitenden Industrien - entwickeln sich jedoch solide. Dementsprechend erwartet der Geschäftsbereich 2021 einen Umsatzzuwachs im hohen einstelligen Prozentbereich. Da sowohl Investitionen in neue Produkttechnologien als auch Innovationen für bereits bestehende Produkte geplant sind, wird HOERBIGER Safety als Global Player den industriellen Explosionsschutz bezüglich Forschung und Entwicklung weiter vorantreiben.

¹⁶ IWF-Prognose. Quelle: https://de.statista.com/infografik/17818/iwf-prognose-zur-weltwirtschaft/.
¹⁷ IWF-Prognose zur Weltwirtschaft: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/iwf-wirtschaftswachstum-prognose-101.html.

Risiko- und Chancenbericht

Durch die Geschäftsaktivitäten ist die HOERBIGER Deutschland Gruppe operativen und finanziellen Risiken ausgesetzt. In einem dynamischen Marktumfeld ergeben sich jedoch auch Chancen, die sich positiv auf die Gestaltung der Produkte, die Effizienz der Produktion, den Erfolg am Markt und die Kostenstruktur auswirken. Die HOERBIGER Deutschland Gruppe überwacht fortlaufend sowohl gesamtwirtschaftliche Trends als auch die Entwicklung des branchenspezifischen sowie generellen Umfelds, wie zum Beispiel externe Regulierungen, Lieferanten, Kunden und Wettbewerber.

Operative Risiken und Chancen

Aufgrund des Coronavirus und der damit einhergehenden Ressourcenknappheit vor allem im Halbleiter- und Stahlbereich, ist die HOERBIGER Deutschland Gruppe Risiken sowohl auf der Beschaffungs- als auch der Absatzseite ausgesetzt. Die weltweit von den jeweiligen Regierungen angeordneten Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus führen zu Produktionsstopps bei Kunden und Lieferanten. Die Maßnahmen wirken entlang der gesamten Wertschöpfungskette über die Verfügbarkeit von Rohstoffen, den Absatz von Fertigwaren, die Fortführung von Investitionsprojekten bis hin zur Aufrechterhaltung der Produktion aufgrund von Personal-Engpässen. Durch das seit Jahren entwickelte globale Sourcing kann die HOERBIGER Deutschland Gruppe auf alternative Bezugsquellen ausweichen. Produktionsstätten in verschiedenen Regionen und Ländern ermöglichen es, für lokale Märkte zu produzieren und somit internationale Transportrouten zu reduzieren.

Die HOERBIGER Deutschland Gruppe arbeitet kontinuierlich an der Optimierung des Working-Capitals, überprüft Investitionen und fokussiert die Aktivitäten der Unternehmensbereiche auf ein dauerhaft profitables Kerngeschäft. Zur Zukunftssicherung arbeitet HOERBIGER an der Erschließung neuer Marktsegmente durch neue Produkte, Technologien, Vertriebsstrategien oder Serviceleistungen, welche selbst entwickelt oder mittels Unternehmenskäufen akquiriert werden. Dieser Prozess schließt auch mit ein, dass sich die HOERBIGER Deutschland Gruppe von Technologien und Unternehmen trennt, die nicht oder nicht mehr zu den strategischen Kernarbeitsgebieten gehören.

Ziel ist es, die Marktposition der HOERBIGER Deutschland Gruppe, ihrer Unternehmensbereiche und Gesellschaften zu stärken und die langfristige Weiterentwicklung zu sichern.

Die Konzernleitung der HOERBIGER Gruppe begleitet den Transformationsprozess der HOERBIGER Gesellschaften und lässt sich regelmäßig über geplante Maßnahmen und deren Umsetzung informieren. Unternehmerische Entscheidungen werden auf der Grundlage von weitreichenden Entscheidungsvorlagen getroffen, in denen Chancen und Risiken dargestellt werden. Darüber hinaus werden im Rahmen der langfristigen Unternehmensplanung, der jährlichen sowie der unterjährigen Planung, die Chancen und Risiken der Geschäftsaktivitäten beurteilt und daraus Zielerreichungs- und Risikobegrenzungsmaßnahmen abgeleitet.

Über das gruppenweite Berichtssystem werden die Entscheidungsträger zeitnah und umfassend über den Grad der Zielerreichung sowie über Markt- und Wettbewerbsveränderungen informiert. Kritische Erfolgsfaktoren werden permanent beobachtet, um signifikante Abweichungen frühzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zur Gegensteuerung einleiten und Chancen nutzen zu können.

Die im Jahr 2018 begonnene Anpassung der Zentralbereiche wurde auch im Jahr 2020 fortgeführt. Dabei wurde sichergestellt, dass die Kostenreduktionsmaßnahmen weiterhin umgesetzt werden.

Werthaltigkeitsrisiken und -chancen

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich im ersten Halbjahr 2021 gegenüber dem Vorjahr verbessert, seit dem zweiten Halbjahr 2021 zeichnet sich eine Eintrübung ab. In die Unternehmensbereichsplanungen sind die erwarteten Marktentwicklungen eingeflossen. Trotz der nach wie vor herausfordernden Rahmenbedingungen war keine wesentliche außerordentliche Wertberichtigung bei den immateriellen Vermögenswerten und den Sachanlagen im Geschäftsjahr 2020 erforderlich. Sollten sich zu den aktualisierten Unternehmensbereichsplanungen wesentliche Abweichungen ergeben, besteht das Risiko, dass bei den immateriellen Vermögenswerten und den Sachanlagen außerplanmäßige Abschreibungen erforderlich werden könnten.

Währungsrisiken

Das Währungsrisiko für die HOERBIGER Deutschland Gruppe besteht hauptsächlich in Bezug auf das Währungspaar EUR/USD. Da der Großteil der Geschäftstätigkeit in Euro stattfindet, wird das Risiko als gering eingestuft. Analog zum Vorjahr resultieren Währungsrisiken hauptsächlich aus den Forderungen sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie aus den in Fremdwährungen gewährten Darlehensverbindlichkeiten. Zur Steuerung der mit diesen Risiken einhergehenden Effekte werden Zahlungsströme in Fremdwährung entsprechend abgesichert. Absicherungen werden grundsätzlich für einen Zeitraum bis zu maximal drei Jahren getätigt.

Zinsänderungsrisiken und -chancen

Zinsrisiken drohen vor allem bei den mittel- und langfristig variabel verzinslichen Forderungen und Verbindlichkeiten. Positive Zinsentwicklungen im Vergleich zur Prognose stellen Zinsänderungschancen dar. Die mit der Interhoerbiger Finanz AG, Schweiz, abgeschlossenen mittel- und langfristigen Darlehensverträge sehen in aller Regel eine Weitergabe von Zinsänderungsrisiken und -chancen an den Darlehensnehmer vor.

Kreditrisiken und -Chancen

Das Kreditrisiko bezeichnet das Risiko des Verlustes, falls ein Kunde oder eine sonstige Gegenpartei, beispielsweise durch Insolvenz, ihre Pflichten im Rahmen einer Vereinbarung gegenüber der HOERBIGER Deutschland Gruppe nicht erfüllen können. Solche Ausfallrisiken können aus flüssigen Mitteln, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstigen Vermögenswerten sowie sonstigen finanziellen Vermögenswerten bestehen.

Dieses Risiko wird begrenzt, indem regelmäßig hohe Anforderungen an die finanzielle Bonität der Kontrahenten gestellt werden. Zwar bestehen aufgrund der unterschiedlichen Kundenstruktur in den verschiedenen Unternehmensbereichen keine allgemein gültigen Kreditlimite über die HOERBIGER Deutschland Gruppe hinweg; die Bonität der Kunden wird jedoch dezentral systematisch überprüft. Maßgebend dazu sind die finanzielle Situation, bisherige Erfahrungen und/oder andere Faktoren. Bei Unsicherheiten werden Sicherungsinstrumente wie Kreditbriefe/Akkreditive oder Bankgarantien eingefordert.

Chancen können hierbei entstehen, wenn sich das gemanagte Portfolio im Zeitablauf als besser darstellt, als bei Gewährung des Kredits geschätzt wurde.

Die HOERBIGER Deutschland Gruppe ist vollständig in das zentrale Treasury der Interhoerbiger Finanz AG, Schweiz, integriert. Bankbeziehungen werden durch die Interhoerbiger Finanz AG, Schweiz, geprüft, und es wird weltweit grundsätzlich nur mit bekannten Bankinstituten zusammengearbeitet. Finanzinstitute müssen ein Rating nach Standard & Poor's als «Investment Grade (Minimum BBB-)» aufweisen, um mit dem HOERBIGER Konzern Bankbeziehungen haben zu können.

Liquiditätsrisiken

Das Liquiditätsrisiko bezeichnet das Risiko, dass die Unternehmung zu irgendeinem Zeitpunkt nicht in der Lage sein könnte, ihren ordnungsgemäßen Zahlungsverpflichtungen fristgerecht und in vollem Umfang zu entsprechen.

Die HOERBIGER Deutschland Gruppe ist in die Finanzierung des HOERBIGER Konzerns integriert, über eigene externe Kreditlinien verfügt die Gruppe daher nicht. Der HOERBIGER Konzern verfügt über ausreichende Liquiditätsreserven und ungenutzte Kreditlinien, um den aktuellen Finanzierungsbedarf der HOERBIGER Deutschland Gruppe decken zu können. Das zentrale Treasury Team ist verantwortlich für die Überwachung der Liquidität, der Finanzierung und der Tilgung.

Zur Minimierung des Liquiditätsrisikos wird die uneingeschränkte und fristgerechte Zahlungsbereitschaft sowohl über eine Liquiditätsplanung mit laufender Abstimmung des Cashflows mit den entsprechenden Verpflichtungen als auch eine Finanzplanung mit mehrjährigem Planungshorizont sichergestellt.

Risiken aus den betrieblichen Aufgabenbereichen

Risiken aus Rückrufaktionen von Automobilunternehmen, die Gewährleistungsforderungen an die HOERBIGER Gruppe nach sich ziehen können, werden durch entsprechende Versicherungen mit überschaubarer Selbstbeteiligung minimiert.

Gesamtrisiko und -chancen

Die Gesamtbewertung der Risikolage für die HOERBIGER Deutschland Gruppe führt zu dem Ergebnis, dass die Gesamtrisikolage gegenüber dem Vorjahr konstant geblieben ist. Zwar herrscht auch ein Jahr nach dem Corona Ausbruch nach wie vor eine höhere Unsicherheit, jedoch ist das Management der HOERBIGER Deutschland Gruppe der Ansicht, dass der Konzern finanziell und operativ gut genug aufstellt ist und der Bestand des Unternehmens nicht gefährdet ist. Außerdem hat das vergangene Jahr gezeigt, dass HOERBIGER in einer unerwarteten Krisensituation vorbereitet ist.

Die HOERBIGER Deutschland Gruppe ist in hohem Maße von der Automobilkonjunktur und damit von der weltweiten Nachfrage nach höherwertigen Pkws abhängig. Jede Änderung der Nachfrage nach diesen Pkw schlägt sich auch auf die Automobilzulieferindustrie und damit bei HOERBIGER nieder. Insolvenzen von Automobilunternehmen bzw. Automobilzulieferunternehmen im In- und Ausland können große Auswirkungen auf das Geschäft von HOERBIGER haben. Dieser Sektor steht daher regelmäßig im Fokus der Risikobetrachtungen, um die Höhe des Gruppen-Engagements sowie die damit verbundenen Risiken regelmäßig zu überprüfen.

Für den Geschäftsbereich Safety wird mit einer Verschärfung der Wettbewerbssituation gerechnet. Das funktionierende Projektcontrolling und das nachhaltige Forderungsmanagement müssen daher weiterhin auf dem bestehenden hohen Niveau gehalten werden. Der Vergabe von angemessenen Kreditlimits, deren Überprüfung und der finanziellen Absicherung von Geschäften kommt in der Zukunft verstärkte Bedeutung zu, um auch weiterhin nennenswerten Zahlungsausfällen vorzubeugen und die Liquidität des Geschäftsbereiches zu gewährleisten.

Weitere Risiken ergeben sich aus dem technologischen Fortschritt. Die HOERBIGER Deutschland Gruppe beobachtet die strategischen Märkte der Gruppe und die technologischen Innovationen im Marktumfeld sehr genau, um mögliche Risiken aus der Weiterentwicklung des Standes der Technik zu vermeiden.

Teile der regelmäßigen Risikobetrachtungen sind außerdem die Identifizierung und Bewertung von Chancen und Potentialen, die dann neben den Risiken im jährlichen Planungszyklus berücksichtigt werden.

Chancen ergeben sich im Unternehmensbereich Drive Technology durch eine klare Strategie der Kostenführerschaft. Sowohl umfangreiche Restrukturierungen als auch die Entwicklung von kostenoptimierten Produkten stärken die globale Wettbewerbsfähigkeit. Eine kontinuierliche Steigerung des Marktanteils in den letzten Jahren belegt die Wettbewerbsfähigkeit. Da der Unternehmensbereich Drive Technology anerkannter Systementwicklungspartner ist, können kostenoptimierte Produkte den Kunden vorgeschlagen, und gemeinsam entwickelt und freigegeben werden.

Zur aktiven Zukunftsgestaltung werden in der HOERBIGER Hydraulik langfristige Strategien und Planungen erstellt, die die Entwicklung der derzeitigen Märkte, als auch die Entwicklung von Megatrends, wie Gesundheit, Mobilität und Neo-Ökologie berücksichtigt, um unsere langfristigen R&D-Aktivitäten zielgerichtet auszurichten. Hierzu arbeiten wir mit Universitäten und großen Kunden zusammen, die ihrerseits Innovationstreiber sind und verlässliche Partner benötigen.

Der Fokus für die Jahre 2021/2022 liegt für HOERBIGER Safety auf weiteren räumlichen Expansionen, beispielsweise Vertriebsstrukturen in weiteren Ländern Europas sowie der Erschließung neuer Vertriebskanäle in Asien, und der Erweiterung des Produktportfolios.

Die HOERBIGER Deutschland Gruppe ist insgesamt stabil aufgestellt, finanzstark und innovativ. Der Fortbestand des Konzerns ist nicht gefährdet.

Schongau, 3. November 2021

Die Geschäftsführung

Konzern - Bilanz

Aktiva

EUR '000	Anhangsangaben	31.12.2020	31.12.2019
LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE
Sachanlagen	8	160.386	182.840
Nutzungsrechte	9	15.085	17.305
Immaterielle Vermögenswerte	10	86.158	96.547
Beteiligungen an Gemeinschaftsunternehmen	11	1.124	1.491
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	12	679	1.167
Übrige Forderungen	13	2.823	284
Latente Steueransprüche	30	3.591	5.336
Total langfristige Vermögenswerte		269.846	304.970
KURZFRISTIGE VERMÖGENSWERTE
Vorräte	14	52.126	56.883
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	12	437	69
Übrige Forderungen	13	5.233	12.953
Vertragsvermögenswerte	25	2.277	2.244
Laufende Ertragsteueransprüche		0	5.731
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	15	98.911	84.969
Flüssige Mittel	16	424	827
Total kurzfristige Vermögenswerte		159.408	163.676
Total Aktiva		429.254	468.646
EIGENKAPITAL UND PASSIVA
EUR '000	Anhangsangaben	31.12.2020	31.12.2019
EIGENKAPITAL
Gezeichnetes Kapital		6.000	6.000
Konzernrücklagen		128.595	136.602
Total Eigenkapital	18	134.595	142.602
LANGFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN
Rückstellungen	19	24	94
Finanzverbindlichkeiten	20	115.483	131.096
Übrige Verbindlichkeiten	21	4.376	4.090
Personalvorsorgeverbindlichkeiten	22	26.695	24.333
Latente Steuerverbindlichkeiten	30	9.793	12.439
Total langfristige Verbindlichkeiten		156.371	172.052
KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN
Rückstellungen	19	5.887	8.552
Finanzverbindlichkeiten	20	36.734	59.183
Übrige Verbindlichkeiten	21	37.570	36.944
Vertragsverbindlichkeiten	25	4.339	3.137
Laufende Ertragsteuerverbindlichkeiten		1.119	320
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	23	52.639	45.856
Total kurzfristige Verbindlichkeiten		138.288	153.992
Total Fremdkapital		294.659	326.044
Total Passiva		429.254	468.646

Konzern - Gewinn- und Verlustrechnung

EUR '000	Anhangsangaben	2020	2019 ^*
FORTGEFÜHRTE GESCHÄFTSBEREICHE
Umsatzerlöse	25	470.156	519.585
Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen		-3.308	1.049
Materialkosten		-197.968	-224.262
Bruttogewinn		268.880	296.372
Personalaufwand	27	-149.489	-174.779
Sonstige betriebliche Aufwendungen	28	-87.825	-116.152
Sonstige betriebliche Erträge	28	24.860	52.112
Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen		56.426	57.553
Abschreibungen auf Sachanlagen, Nutzungsrechte und immaterielle Vermögenswerte		-42.922	-47.827
Betriebsergebnis (EBIT)		13.504	9.726
Finanzaufwendungen	29	-7.763	-8.415
Finanzerträge	29	63	287
Verlustanteile an Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, nach Steuern	11	-339	-261
Ergebnis vor Ertragsteuern		5.465	1.337
Ertragsteuern	30	-3.529	-6.293
Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen		1.936	-4.956
AUFGEGEBENE GESCHÄFTSBEREICHE
Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen, nach Steuern	17	0	23.777
Konzernergebnis		1.936	18.821

^* Umgliederung der Vorjahreswerte, um der Darstellung des aktuellen Jahres zu entsprechen. Siehe dazu Anhangsangabe 6 «Änderungen in den Grundsätzen der Konzernrechnungslegung»

Konzern - Gesamtergebnisrechnung

EUR '000	Anhangsangaben	2020	2019 ^*
Konzernergebnis		1.936	18.821
Neubewertung der leistungsorientierten Verpflichtungen		-662	-2.233
Latente Steuern aus der Neubewertung der leistungsorientierten Verpflichtungen		265	579
Sonstiges		0	-683
Posten, die zukünftig nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung reklassifiziert werden		-397	-2.337
Absicherung von Zahlungsströmen - wirksamer Teil der Änderungen des beizulegenden Zeitwertes		0	-341
Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen - Anteil am sonstigen Ergebnis	11	-29	16
Reklassifizierung von kumulierten Währungsdifferenzen in die Gewinn- und Verlustrechnung		3.417	1.222
Währungseinflüsse		-2.934	-898
Latente Steuern auf Verkehrswertänderungen aus Cash Flow Hedges		0	95
Posten, die bei Vorliegen bestimmter Kriterien in die Gewinn- und Verlustrechnung reklassifiziert werden:		454	94
Sonstiges Ergebnis nach Steuern		57	-2.243
Gesamtergebnis		1.993	16.578

^* Umgliederung der Vorjahreswerte, um der Darstellung des aktuellen Jahres zu entsprechen. Siehe dazu Anhangsangabe 6 «Änderungen in den Grundsätzen der Konzernrechnungslegung»

Konzern - Kapitalflussrechnung

EUR '000	Anhangsangaben	2020	2019
Betriebsergebnis (EBIT) aus fortgeführten Geschäftsbereichen		13.504	9.726
Betriebsergebnis (EBIT) aus aufgegebenen Geschäftsbereichen		0	24.643
Betriebsergebnis (EBIT), gesamt bereinigt um:		13.504	34.369
Abschreibungen und Wertminderungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte		42.922	48.628
Währungsergebnis		-586	3
Zunahme (+) / Abnahme (-) der Rückstellungen		-2.137	3.160
Ergebnis aus dem Verkauf von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten		2.104	14
Ergebnis aus dem Verkauf von Geschäfts- und Unternehmensteilen		0	-21.202
Übriger nicht liquiditätswirksamer Erfolg		-2.434	205
Veränderung des Nettoumlaufvermögens
Zunahme (-) / Abnahme (+) der Vorräte		3.630	3.316
Zunahme (-) / Abnahme (+) der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen		-16.251	16.861
Zunahme (-) / Abnahme (+) der übrigen Forderungen		5.922	1.846
Zunahme (+) / Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen		7.846	-11.439
Zunahme (+) / Abnahme (-) der übrigen Verbindlichkeiten		1.001	-10.673
Zinseinnahmen		50	360
Zinszahlungen		-7.527	-8.931
Ertragsteuerzahlungen, netto		1.960	-6.541
Geldfluss aus Geschäftstätigkeit		50.004	49.976
Kauf von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten		-15.225	-38.539
Verkauf von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten		7.721	11.783
Zunahme (-) / Abnahme (+) von Finanzanlagen		-359	424
Verkauf von Geschäfts- und Unternehmensteilen abzüglich mitgegebener flüssiger Mittel		-246	38.535
Sonstiger Geldfluss aus Investitionstätigkeit		294	23
Geldfluss aus Investitionstätigkeit		-7.815	12.226
Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten		32.007	27.558
Rückzahlung von Finanzverbindlichkeiten		-60.207	-85.435
Dividendenzahlung		-10.000	0
Auszahlung für Leasingverbindlichkeiten		-4.161	-4.383
Sonstiger Geldfluss aus Finanzierungstätigkeiten		-138	0
Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit		-42.499	-62.260
Veränderung der flüssigen Mittel		-310	-58
Währungseinflüsse auf flüssige Mittel		-93	123
Nettozunahme /(-abnahme) flüssige Mittel		-403	65
Flüssige Mittel am 1. Januar		827	762
Flüssige Mittel am 31. Dezember	16	424	827

Konzern - Eigenkapitalveränderungsrechnung

EUR '000	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklagen	Gewinnrücklagen	Pensionspläne	Hedging Reserve	Währungseinflüsse
Eigenkapital am 1. Januar 2019	6.000	93.460	34.654	-2.930	296	-5.456
Konzernergebnis	-	-	18.821	-	-	-
Sonstige Ergebnisse	-	-	-667	-1.654	-246	324
Gesamtergebnis	-	-	18.154	-1.654	-246	324
Eigenkapital am 31. Dezember 2019	6.000	93.460	52.808	-4.584	50	-5.132
Eigenkapital am 1. Januar 2020	6.000	93.460	52.808	-4.584	50	-5.132
Konzernergebnis	-	-	1.936	-	-	-
Sonstige Ergebnisse	-	-	-29	-397	-	483
Gesamtergebnis	-	-	1.907	-397	-	483
Gewinnausschüttung	-	-	-10.000	-	-	-
Eigenkapital am 31. Dezember 2020	6.000	93.460	44.715	-4.981	50	-4.649

EUR '000	Total Rücklagen	Total
Eigenkapital am 1. Januar 2019	120.024	126.024
Konzernergebnis	18.821	18.821
Sonstige Ergebnisse	-2.243	-2.243
Gesamtergebnis	16.578	16.578
Eigenkapital am 31. Dezember 2019	136.602	142.602
Eigenkapital am 1. Januar 2020	136.602	142.602
Konzernergebnis	1.936	1.936
Sonstige Ergebnisse	57	57
Gesamtergebnis	1.993	1.993
Gewinnausschüttung	-10.000	-10.000
Eigenkapital am 31. Dezember 2020	128.595	134.595

Konzernanhang

GRUNDLAGEN DER KONZERNABSCHLUSSERSTELLUNG

1 BERICHTERSTATTENDE EINHEIT

Die Hoerbiger Deutschland Holding GmbH (nachfolgend: "die Gesellschaft") ist eine international diversifizierte Industrieholding mit Sitz in Schongau. Die Gesellschaft ist unter der Nr. HRB 51087 im Register des Amtsgerichts München eingetragen. Die Anschrift ist Im Forchet 5, 86956 Schongau, Deutschland.

Der Konzernabschluss umfasst den Abschluss der Hoerbiger Deutschland Holding GmbH sowie deren 17 Tochtergesellschaften (nachfolgend: "der Konzern" oder "HOERBIGER Deutschland Gruppe"). Der Konzern besteht aus den Divisionen Drive Technology und Compression Technology sowie den Geschäftsbereichen Hydraulics und Safety und beschäftigt per 31. Dezember 2020 2.200 Mitarbeiter.

2 GRUNDLAGEN DER ABSCHLUSSERSTELLUNG

Die Gesellschaft ist als Mutterunternehmen gemäß § 290 HGB zur Aufstellung eines Konzernabschlusses verpflichtet. Der Konzernabschluss ist gemäß § 315e Abs. 1 und 3 HGB aufgestellt. Er basiert auf den nach einheitlichen Richtlinien erstellten Jahresabschlüssen der Konzerngesellschaften und ist in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), herausgegeben durch das International Accounting Standards Board (IASB) und den ergänzenden nach § 315e Abs. 1 HGB zu beachtenden handelsrechtlichen Vorschriften, erstellt worden. Der Konzernabschluss vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage (Fair Presentation).

Der Konzernabschluss wurde auf Grundlage der historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten aufgestellt.

Der Konzernabschluss wird in Euro (EUR) ausgewiesen, der die funktionale Währung des Mutterunternehmens darstellt. Sofern nichts anderes angegeben ist, werden sämtliche Werte entsprechend kaufmännischer Rundung auf Tausend (TEUR) auf- oder abgerundet.

Die Jahresabschlüsse von ausländischen Tochtergesellschaften werden in deren funktionaler Währung erstellt, die in der Regel der Landeswährung entspricht und für Konsolidierungszwecke wie folgt in Euro umgerechnet wird: Bilanz - mit Ausnahme des Eigenkapitals, das zu historischen Kursen umgerechnet wird - zu Jahresendkursen, Gewinn- und Verlustrechnung zum durchschnittlichen Kurs des Geschäftsjahres. Daraus resultierende Umrechnungsdifferenzen werden im «sonstigen Ergebnis» erfasst und in einer separaten Komponente des Eigenkapitals ausgewiesen. Andere Kursdifferenzen, inklusive derjenigen aus Fremdwährungstransaktionen der normalen Geschäftstätigkeit, werden erfolgswirksam erfasst, mit Ausnahme von Kursdifferenzen auf konzerninternen Darlehen mit Beteiligungscharakter, welche im «sonstigen Ergebnis» erfasst werden.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick der wesentlichen Konzernwährungen und der verwendeten Fremdwährungskurse:

Umrechnungskurs (in EUR)	Stichtag		Durchschnitt
EUR	31.12.2020	31.12.2019	2020	2019
CAD	1,563	1,463	1,529	1,486
CHF	1,080	1,086	1,071	1,113
CNY	8,023	7,805	7,872	7,735
INR	89,661	79,938	84,599	78,857
PLN	4,560	4,258	4,443	4,298
USD	1,227	1,121	1,141	1,120

3 KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE

Konsolidierungskreis

Der Konzernabschluss umfasst den Abschluss der Hoerbiger Deutschland Holding GmbH, Schongau, Deutschland, und ihrer Konzerngesellschaften per 31. Dezember 2020 (HOERBIGER Deutschland Gruppe, HOERBIGER). Eine Übersicht der konsolidierten und assoziierten Gesellschaften ist in Anmerkung 33 «Beteiligungsstruktur» enthalten.

Auswirkungen der Covid-19 Pandemie

Am 11. März 2020 hat die Weltgesundheitsorganisation den COVID-19-Ausbruch aufgrund seiner schnellen weltweiten Ausbreitung zu einer Pandemie erklärt. Verschiedene Regierungen haben Eindämmungsmaßnahmen eingeleitet, um das Wachstum der Infektionen einzudämmen.

Der HOERBIGER Konzern hat diverse Vorkehrungen getroffen, um seinen Mitarbeitern ein sicheres Arbeitsumfeld zu bieten und die Geschäftskontinuität aufrechtzuerhalten. Engagierte Teams auf globaler und regionaler Ebene beobachten die Entwicklung der Situation und werden alle Maßnahmen auf der Grundlage der Anweisungen von Regierungen und anderen relevanten Behörden anpassen.

Die weltweite Ausbreitung des Coronavirus hatte erhebliche Auswirkungen auf das Geschäft von HOERBIGER. Vor allem der Automobilsektor verzeichnete im ersten Halbjahr 2020 einen deutlichen Rückgang, da die Produktionsstätten für mehrere Wochen geschlossen waren. Während sich der Umsatz im Automotive-Bereich im zweiten Halbjahr 2020 wieder erholte, wirkten sich die fehlenden Kundenbesuche von HOERBIGER und verschobene Projekte das ganze Jahr über auf den Geschäftsbereich Compression und Safety aus und führten zu deutlich geringeren Umsätzen im Vergleich zum Vorjahr und der Erwartung.

Zu Beginn der Pandemie hat HOERBIGER damit begonnen, mehrere Kosteneinsparungsmaßnahmen umzusetzen, darunter die Schließung und Optimierung bzw. Verlagerung von Produktionsstätten sowie bestimmte Personalmaßnahmen. Weitere Informationen sind in Anmerkung 19 enthalten.

Dank eines effizienten Kosten- und Krisenmanagements ist es HOERBIGER gelungen, das ganze Jahr über stabile Finanzkennzahlen darzustellen.

Die potenziellen Auswirkungen von COVID-19 wurden bei der Bilanzerstellung insbesondere in Bezug auf Wertminderungsauslöser für Sachanlagen, Geschäfts- oder Firmenwerte und immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer bewertet. Aus dieser Einschätzung wurden keine weiteren kritischen Beurteilungen bei der Bilanzierung oder wesentliche Quellen von Schätzungsunsicherheiten identifiziert. Weitere Informationen finden Sie in Anmerkung 8 und 10.

Unternehmenszusammenschlüsse

Der Konzern bilanziert Unternehmenszusammenschlüsse nach der Erwerbsmethode, wenn die Kontrolle auf den Konzern übergeht. Bei der Bestimmung, ob es sich bei einer bestimmten Gruppe von Aktivitäten und Vermögenswerten um einen Geschäftsbetrieb handelt, beurteilt der Konzern, ob die Gruppe der erworbenen Vermögenswerte und Aktivitäten mindestens einen Ressourceneinsatz und ein substanzielles Verfahren umfasst und ob die erworbene Gruppe in der Lage ist, Leistungen zu erstellen.

Der Konzern hat die Möglichkeit, einen "Konzentrationstest" anzuwenden, der eine vereinfachte Beurteilung ermöglicht, ob eine erworbene Gruppe von Aktivitäten und Vermögenswerten kein Geschäft ist. Der optionale Konzentrationstest ist erfüllt, wenn im Wesentlichen der gesamte beizulegende Zeitwert der erworbenen Bruttovermögenswerte auf einen einzigen identifizierbaren Vermögenswert oder eine Gruppe ähnlicher identifizierbarer Vermögenswerte konzentriert ist.

Die bei einem Unternehmenszusammenschluss erworbenen, identifizierbaren Vermögenswerte sowie die übernommenen Verbindlichkeiten, einschließlich Eventualverbindlichkeiten, bewertet HOERBIGER erstmalig mit ihren beizulegenden Zeitwerten zum Erwerbszeitpunkt, unabhängig vom Umfang etwaiger nicht beherrschender Anteile. Die Bewertung von nicht beherrschenden Anteilen erfolgt zum anteiligen beizulegenden Zeitwert der erworbenen Vermögenswerte und übernommenen Verbindlichkeiten. Transaktionen mit nicht beherrschenden Anteilen, die nicht zu einem Beherrschungsverlust führen, werden erfolgsneutral als Eigenkapitaltransaktionen erfasst.

Zum Zeitpunkt des Beherrschungsverlusts werden jegliche verbleibenden Anteile erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert neu bewertet.

Konzerninterne Transaktionen

Sämtliche konzerninternen Beziehungen und Transaktionen, inklusive nicht realisierter Gewinne zwischen Konzerngesellschaften, werden im Konzernabschluss vollständig eliminiert.

Tochtergesellschaften

Als Tochtergesellschaften gelten Gesellschaften, die durch die Hoerbiger Deutschland Holding GmbH beherrscht werden. Beherrschung besteht, wenn die Gesellschaft schwankenden Renditen aus seinem Engagement ausgesetzt ist und die Fähigkeit besitzt, diese Rendite mittels ihrer Beherrschung zu beeinflussen. Tochterunternehmen werden ab dem Zeitpunkt, an dem der Konzern die Beherrschung erlangt, vollkonsolidiert. Die Konsolidierung endet, sobald die Beherrschung durch die Muttergesellschaft nicht mehr besteht.

Assoziierte Gesellschaften und gemeinschaftliche Vereinbarungen

Assoziierte Gesellschaften sind Gesellschaften, die der Konzern nicht kontrolliert, auf die er jedoch einen maßgeblichen Einfluss ausübt oder ausüben könnte. Diese werden nach der Equity-Methode bilanziert. Beteiligungen an gemeinschaftlichen Vereinbarungen sind Beteiligungen, bei welchen der Konzern gemeinsam mit einem dritten Unternehmen eine gemeinschaftliche Führung ausübt. Diese werden entweder als eine «Gemeinschaftliche Tätigkeit» (Joint Operation) oder als ein «Gemeinschaftsunternehmen» (Joint Venture) klassifiziert, abhängig von den vertraglichen Rechten und Pflichten, die aus der Vereinbarung erwachsen, und weniger aus der legalen Struktur der gemeinschaftlichen Vereinbarung. Gemeinschaftliche Führung besteht dann, wenn die Bestimmung der Geschäfts- und Finanzpolitik die einstimmige Zustimmung aller an der gemeinschaftlichen Führung beteiligten Parteien erfordert.

«Gemeinschaftsunternehmen» werden nach der Equity-Methode bilanziert. Bei «Gesellschaften mit gemeinschaftlicher Tätigkeit» werden die Vermögenswerte, Verbindlichkeiten, Erträge und Aufwendungen im Verhältnis der gemeinschaftlichen Tätigkeit gemäß den maßgeblichen IFRS anteilmäßig im Konzernabschluss erfasst.

4 ÄNDERUNGEN IM KONSOLIDIERUNGSKREIS

Neugründungen

In den Geschäftsjahren 2020 und 2019 gab es keine Neugründungen.

Akquisitionen

In den Geschäftsjahren 2020 und 2019 gab es keine Akquisitionen.

Verkäufe

Am 31. Dezember 2020 wurde die Legaleinheit "Hoerbiger India Precision Technology Private Limited (ehemals GALA Precision Technology Private Limited) an deren Management veräußert (Management-Buy-Out). Der entstandene Verlust beläuft sich auf 8 Mio. EUR, einschließlich der Aufwendungen für den Verkauf des Geschäfts.

Am 30. April 2019 wurde ein Teil der Geschäftseinheit "Hydraulics" verkauft. Für weitere Informationen wird auf Anhangsangabe 17 verwiesen.

Liquidationen/Schließungen

Im Juli 2020 haben HOERBIGER und der Joint-Venture-Partner von HAONENG HOERBIGER DriveTech (Shanghai) Co. beschlossen, ihre Partnerschaft zu beenden und das chinesische Joint Venture aufzulösen. Der Liquidationsprozess hat begonnen und wird voraussichtlich zum Ende des Jahres 2021 abgeschlossen sein.

Im April 2019 wurde die Geschäftstätigkeit von FineStamping Inc., Kanada gestoppt und die Produktion geschlossen. Die formale Liquidation/ Schließung der legalen Einheit wird zum Ende des Jahres 2021 erwartet.

Interne Umstrukturierungen

In den Geschäftsjahren 2020 und 2019 gab es keine internen Umstrukturierungen.

5 WESENTLICHE SCHÄTZUNGSUNSICHERHEITEN UND ERMESSENSENTSCHEIDUNGEN

Die Rechnungslegung erfordert vom Management Ermessensentscheidungen und Schätzungen, welche die Höhe der ausgewiesenen Vermögenswerte und Schulden sowie Eventualverbindlichkeiten und -forderungen zum Zeitpunkt der Bilanzierung, aber auch Aufwendungen und Erträge der Berichtsperiode beeinflussen.

Die Ermessensentscheidungen und Schätzungen beruhen auf Erkenntnissen der Vergangenheit und verschiedenen Faktoren, die unter den gegebenen Umständen als zutreffend erachtet werden. Die effektiv später eintreffenden Ergebnisse können von diesen Schätzungen abweichen.

Die Annahmen und Einschätzungen werden laufend überprüft und gegebenenfalls angepasst, falls neue Informationen und Erkenntnisse vorliegen. Solche Änderungen werden in jener Berichtsperiode erfolgswirksam erfasst, in der die Einschätzung angepasst wird.

Die wichtigsten Ermessenseinschätzungen und Annahmen sind in den folgenden Anhangsangaben inkludiert:

Schätzungsunsicherheit/Ermessensentscheide	Anhangsangaben
Nutzungsdauer von Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte	8 & 10
Werthaltigkeit Goodwill	10
Rückstellungen - Schätzung des zu erwartenden Geldabflusses	19
Annahmen und Schätzungen zur Bewertung leistungsorientierter Verpflichtungen	22
Ermittlung von passiven latenten Steuerverpflichtungen sowie Beurteilung Ansatz aktiver latenter Steuern.	30

6 ÄNDERUNGEN IN DEN GRUNDSÄTZEN DER KONZERNRECHNUNGSLEGUNG

Änderungen in wesentlichen Rechnungslegungsstandards

Der Konzern hat die Definition eines Geschäftsbetriebs (Änderungen an IFRS 3) erstmals zum 1. Januar 2020 übernommen. Mehrere andere neue Standards treten ebenfalls zum 1. Januar 2020 in Kraft, haben jedoch keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss.

Der Konzern wendete die Definition eines Unternehmens (Änderungen an IFRS 3) auf Unternehmenszusammenschlüsse an, deren Erwerbszeitpunkt am oder nach dem 1. Januar 2020 liegt, um zu beurteilen, ob er ein Unternehmen oder eine Gruppe von Vermögenswerten erworben hatte. Einzelheiten zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind in Anmerkung 3 aufgeführt.

Änderung in der Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung

Der Konzern hat beschlossen, die Darstellung der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung vom Umsatzkosten- zum Gesamtkostenverfahren umzustellen, um die externe Finanzberichterstattung an neu definierte interne Leistungskennzahlen anzupassen. Aus Gründen der Vergleichbarkeit wurde die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung des Vorjahres entsprechend der Darstellung des aktuellen Jahres umgegliedert.

Anpassungen von Vorjahreswerten

Im Jahr 2020 wurde eine neue Konsolidierungssoftware im Konzern eingeführt, deren Kontenplan eine höhere Granularität aufweist als die vorgängige Software. Daher wurden bestimmte Beträge, die für Vorjahre im Konzernabschluss ausgewiesen wurden, entsprechend umgegliedert, um der Darstellung des aktuellen Jahres zu entsprechen.

7 ÄNDERUNGEN VON STANDARDS UND INTERPRETATIONEN, WELCHE NOCH NICHT ZWINGEND ANWENDBAR SIND

Die folgenden, bis Ende 2020 publizierten International Financial Reporting Standards und Interpretationen müssen ab dem Geschäftsjahr 2021 oder später angewendet werden:

―	Belastende Verträge - Kosten der Vertragserfüllung (Änderungen an IAS 37)
―	Reform der Referenzzinssätze - Phase 2 (Änderungen an IFRS 9, IAS 39, IFRS 7, IFRS 4 und IFRS 16)
―	Sachanlagen: Erträge vor der geplanten Nutzung (Änderungen an IAS 16)
―	Verweis auf das Rahmenkonzept (Änderungen an IFRS 3)
―	Einstufung von Verbindlichkeiten als kurz- bzw. langfristig (Änderungen an IAS 1)
―	COVID-19 bezogene Mieterleichterungen (Änderungen an IFRS 16)

Die HOERBIGER Deutschland Gruppe erwartet zum heutigen Zeitpunkt keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss durch die am oder nach dem 1. Januar 2021 in Kraft tretenden und nicht frühzeitig angewandten Änderungen.

POSITIONEN DER KONZERNBILANZ

8 SACHANLAGEN

Nettobuchwerte EUR '000	Grundstücke	Gebäude	Betriebseinrichtungen	Anlagen im Bau	Total
Bestand am 1. Januar 2020	3.502	32.453	128.245	18.640	182.840
Zugänge	0	298	8.713	3.479	12.490
Abgänge	0	-75	-1.180	0	-1.255
Abgänge durch Disinvestitionen	0	-57	-342	0	-399
Umgliederungen	0	0	9.274	-9.274	0
Abschreibungen	0	-1.669	-29.362	0	-31.031
Wertminderungen	0	-47	0	0	-47
Währungsumrechnung	-44	-537	-1.528	-103	-2.212
Bestand am 31. Dezember 2020	3.458	30.366	113.820	12.742	160.386

Bruttobuchwerte EUR '000					Total
Anschaffungskosten	3.458	75.794	438.184	12.742	530.178
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen	0	-45.428	-324.364	0	-369.792
Nettobuchwert am 31. Dezember 2020	3.458	30.366	113.820	12.742	160.386

Nettobuchwerte EUR '000	Grundstücke	Gebäude	Betriebseinrichtungen	Anlagen im Bau	Total
Bestand am 1. Januar 2019	3.496	30.756	125.786	36.857	196.895
Zugänge	0	296	22.413	7.665	30.374
Abgänge	0	0	-13.184	0	-13.184
Umgliederungen	0	2.826	23.828	-26.654	0
Abschreibungen	0	-1.654	-32.782	0	-34.436
Wertminderungen	0	0	-620	0	-620
Umgliederung von als zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte	0	152	2.231	27	2.410
Währungsumrechnung	6	77	573	745	1.401
Bestand am 31. Dezember 2019	3.502	32.453	128.245	18.640	182.840

Bruttobuchwerte EUR '000					Total
Anschaffungskosten	3.502	77.851	387.286	18.640	487.279
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen	0	-45.398	-259.041	0	-304.439
Nettobuchwert am 31. Dezember 2019	3.502	32.453	128.245	18.640	182.840

In 2020 wurden insgesamt Anlagen im Wert von EUR 1 Mio. (Vorjahr: EUR 13 Mio.) verkauft. Im Vorjahr wurden EUR 6 Mio. Betriebseinrichtungen der Hoerbiger Drive Technology Co. Ltd in China sowie der Hoerbiger FineStamping Inc. (EUR 5 Mio.) in Kanada im Zuge der laufenden Liquidation verkauft.

Aufgrund der Covid-19 Situation wurden Produktionsstandorte optimiert oder mit einem anderen Standort zusammengelegt. Daraus resultierend wurden EUR 1 Mio. Betriebseinrichtungen verkauft. Im Geschäftsjahr 2019 wurden Sachanlagen in der Höhe von EUR 1 Mio. von Hoerbiger India Precision Technology Private Limited wertberichtigt.

Per 31. Dezember 2020 hatte der Konzern offene Bestellverpflichtungen für Investitionsvorhaben in der Höhe von EUR 2 Mio. (Vorjahr: EUR 4 Mio.). Zum Bilanzstichtag bestehen, analog dem Vorjahr, keine belasteten Vermögenswerte.

Wesentlicher Ermessensentscheid oder Schätzungsunsicherheit

Das Management schätzt die Nutzungsdauer und Restwerte der Gebäude, Betriebseinrichtungen und andere Anlagen auf der Grundlage des erwarteten Zeitraums, über den dem Unternehmen wirtschaftliche Vorteile aus der Nutzung des Vermögenswerts zufließen. Die Nutzungsdauern werden jährlich auf Basis von historischen und prognostizierten Erwartungen bezüglich technologischer Weiterentwicklung, wirtschaftlicher oder rechtlicher Änderungen sowie weiterer externer Faktoren überprüft.

Rechnungslegungsgrundsätze

Die Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten oder zu Herstellungskosten abzüglich der betriebswirtschaftlich notwendigen Abschreibung und allfälliger Wertminderungen bilanziert. Fremdkapitalkosten, die während der Erstellungsphase durch die Finanzierung von Anlagen im Bau entstehen, sind Teil der Anschaffungskosten, soweit sie wesentlich sind.

Die Abschreibungen werden linear über die betriebswirtschaftlich geschätzte Nutzungsdauer vorgenommen. Die geschätzten Nutzungsdauern sind wie folgt:

Anlageklasse	Abschreibungsdauer
Grundstücke	Keine planmäßige Abschreibungen
Gebäude	25 bis 40 Jahre
Mietereinbauten	Nutzungsdauer oder maximale Mietdauer
Betriebseinrichtungen und Maschinen	5 bis 10 Jahre
Büroeinrichtungen	5 bis 10 Jahre
Fahrzeuge	3 bis 5 Jahre
EDV Hardware	3 bis 5 Jahre
Anlagen im Bau	Keine

Nutzungsdauern und Residualwerte werden jährlich per Bilanzstichtag überprüft, wobei allfällige Anpassungen erfolgswirksam erfasst werden.

Wenn Komponenten größerer Anlagen unterschiedliche Nutzungsdauern aufweisen, werden diese als separate Objekte abgeschrieben. Reparatur- und Unterhaltskosten werden als laufender Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Anzahlungen und Anlagen im Bau werden zu ihren Anschaffungskosten ausgewiesen und ab dem Zeitpunkt planmäßig abgeschrieben, an dem die betreffenden Vermögenswerte fertiggestellt sind und im Geschäftsbetrieb eingesetzt werden.

9 LEASING VERHÄLTNISSE

Nutzungsrechte EUR '000	31.12.2020	31.12.2019
Grundstücke und Gebäude	12.807	14.719
Fahrzeuge und Geräte	2.090	2.363
Übrige Nutzungsrechte	188	223
Total	15.085	17.305

2020 wurden EUR 2 Mio. als Zugänge zu Nutzungsrechten erfasst (Vorjahr: EUR 1 Mio.).

Leasingverbindlichkeiten EUR '000	31.12.2020	31.12.2019
Kurzfristig	3.495	3.683
Langfristig	11.783	13.692
Total	15.278	17.375

In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Beträge EUR '000	2020	2019
Abschreibungen	3.698	3.809
Davon Grundstücke und Gebäude	2.540	2.582
Davon Fahrzeuge und Geräte	1.116	1.144
Davon übrige Nutzungsrechte	42	83
Zinsaufwand auf Leasingverbindlichkeiten	426	474
Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse	72	492
Aufwendungen für Leasingverhältnisse über einen Vermögenswert von geringem Wert	63	78
Total	4.259	4.853

2020 betrugen die gesamten Zahlungsmittelabflüsse für Leasingverhältnisse EUR 4 Mio. (Vorjahr: EUR 4 Mio.).

Rechnungslegungsgrundsätze

Zu Beginn eines Vertrages, bestimmt die HOERBIGER Deutschland Gruppe, ob der Vertrag ein Leasingverhältnis darstellt oder enthält. Ein Vertrag enthält ein Leasingverhältnis, wenn für einen vereinbarten Zeitraum gegen Entgelt das Recht übertragen wird, die Nutzung eines identifizierbaren Vermögenswertes zu kontrollieren.

Das Nutzungsrecht wird beim erstmaligen Ansatz zu Anschaffungskosten erfasst. Diese bestehen aus der Summe der erstmaligen Bewertung der Leasingverbindlichkeiten, korrigiert um allfällige bereits getätigte Leasingzahlungen, plus entstandene anfängliche direkte Kosten, sowie einer Schätzung der Kosten, welche für Demontage und das Entfernen des Leasinggegenstandes anfallen.

Das Nutzungsrecht wird linear über den kürzeren der beiden Zeiträume aus Nutzungsdauer und Laufzeit des Leasingvertrags abgeschrieben. Der Konzern macht von den Ausnahmeregelungen für kurzfristige Leasingverhältnisse sowie geringwertige Vermögenswerte Gebrauch.

Die Leasingverbindlichkeit wird mit dem Barwert der zu dem Zeitpunkt noch nicht geleisteten Leasingzahlung angesetzt, abgezinst mit dem Grenzfremdkapitalzinsatz. Der Grenzfremdkapitalzinsatz beruht auf externen finanziellen Kennzahlen, angepasst auf die Laufzeit und die entsprechende Leasingkategorie.

Leasingzahlungen, welche zur Berechnung der Leasingverbindlichkeit verwendet wurden, beinhalten folgendes:

―	Feste Leasingzahlungen
―	Variable Leasingzahlungen, die an einen Index oder Zinssatz gekoppelt sind
―	Beträge, welche im Rahmen von Restwertgarantien voraussichtlich zu zahlen sind
―	Den Ausübungspreis einer Kaufoption, wenn es hinreichend sicher ist, dass der Leasingnehmer die Option ausüben wird.

Die Hauptleasingkategorien der HOERBIGER Deutschland Gruppe lassen sich in Grundstücke und Gebäude, Fahrzeuge und Geräte, sowie übrige Betriebseinrichtungen unterteilen und beinhalten vor allem Produktionsfabriken und Bürogebäude, Produktionsmaschinen und Fahrzeuge, welche von den Mitarbeitern benutzt werden. Gewisse Grundstücke und Gebäude Leasingverträge beinhalten eine Verlängerungsoption, resp. ein Kündigungsrecht, welche von der HOERBIGER Deutschland Gruppe bis zu einem Jahr vor Vertragsende ausgeübt werden kann.

Soweit dies praktikabel ist, bemüht sich die HOERBIGER Deutschland Gruppe, Verlängerungsoptionen in neue Mietverträge aufzunehmen, um betriebliche Flexibilität zu gewährleisten. Die HOERBIGER Deutschland Gruppe beurteilt zu Beginn des Mietverhältnisses, ob es hinreichend sicher ist, die Verlängerungsoptionen auszuüben. Der Konzern prüft erneut, ob es hinreichend sicher ist, die Optionen auszuüben, wenn ein bedeutendes Ereignis oder wesentliche Änderungen der Umstände innerhalb seiner Kontrolle vorliegen.

10 IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE UND GOODWILL

Nettobuchwerte EUR '000	Patente, Lizenzen und Technologie	EDV-Rechte	Sonstige Rechte	Vermögenswerte in Entwicklung	Goodwill	Total
Bestand am 1. Januar 2020	234	14.817	25.024	6.588	49.884	96.547
Zugänge	0	309	280	0	0	589
Abgänge aus Desinvestitionen	0	-33	0	0	0	-33
Zugänge aus Eigenentwicklung	0	1.224	0	590	0	1.814
Abgänge	-1	-3.636	-158	0	0	-3.795
Umgliederungen	0	70	3.656	-3.726	0	0
Abschreibungen	-61	-3.145	-4.921	0	0	-8.127
Wertminderungen	0	-19	0	0	0	-19
Währungsumrechnung	0	-9	72	0	-881	-818
Bestand am 31. Dezember 2020	172	9.578	23.953	3.452	49.003	86.158

Bruttobuchwert EUR '000						Total
Anschaffungskosten	43.240	24.898	54.538	3.452	49.003	175.131
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen	-43.068	-15.320	-30.585	0	0	-88.973
Nettobuchwert am 31. Dezember 2020	172	9.578	23.953	3.452	49.003	86.158

Nettobuchwerte EUR '000	Patente, Lizenzen und Technologie	EDV-Rechte	Sonstige Rechte	Vermögenswerte in Entwicklung	Goodwill	Total
Bestand am 1. Januar 2019	62	7.691	29.292	15.995	49.801	102.841
Zugänge	250	1.077	48	0	0	1.375
Zugänge aus Eigenentwicklung	0	118	0	1.812	0	1.930
Abgänge	0	-182	0	-93	0	-275
Umgliederungen	14	11.156	3	-11.173	0	0
Abschreibungen	-92	-5.130	-4.394	0	0	-9.616
Umgliederung von als zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte	0	83	0	0	0	83
Währungsumrechnung	0	4	75	47	83	209
Bestand am 31. Dezember 2019	234	14.817	25.024	6.588	49.884	96.547

Bruttobuchwert EUR '000						Total
Anschaffungskosten	9.499	40.498	82.982	6.588	65.244	204.811
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen	-9.265	-25.681	-57.958	0	-15.360	-108.264
Nettobuchwert am 31. Dezember 2019	234	14.817	25.024	6.588	49.884	96.547

Mit Ausnahme der erfassten Goodwillwerte bestanden per 31. Dezember 2020, wie auch im Vorjahr, keine immateriellen Vermögenswerte ohne bestimmbare Nutzungsdauer.

Zum Bilanzstichtag bestehen, analog dem Vorjahr, keine belasteten Vermögenswerte und Bestellverpflichtungen für immaterielle Vermögenswerte.

Goodwill

Der Goodwill wird der zahlungsmittelgenerierenden Einheit (CGU) zugeordnet, die vom jeweiligen Unternehmenskauf, aus dem der Goodwill entstanden ist, profitiert. Die CGUs sind die unterste Ebene, auf welcher der Goodwill für die interne Unternehmensführung überwacht wird und setzt sich bei der HOERBIGER Deutschland Gruppe folgendermaßen zusammen:

―	CGU Safety stellt Explosionsschutzsysteme und dazugehörige Servicedienstleistungen her und umfasst die IEP Technologies GmbH Deutschland und IEP Technologies GmbH Schweiz.
―	CGU Shift stellt Komponenten für manuelle und automatisierte Schaltgetriebe her und ist bestehend aus der Hoerbiger Antriebstechnik GmbH und der Hoerbiger SynchronTechnik GmbH.
―	CGU Serial stellt Standardventile für mobile Klimaanlagen und Bremssysteme her und besteht aus der Hoerbiger Kompressortechnik GmbH und der Hoerbiger India Precision Technology Private Limited (wurde per 31. Dezember 2020 verkauft).

Die Überprüfung der Werthaltigkeit wird mindestens einmal jährlich durchgeführt. Die Impairmenttests werden aufgrund von Nutzungswertberechnungen vorgenommen, die auf den zukünftigen Cashflows über die nächsten sieben Jahre basieren. Die Cashflows nach den sieben Planjahren werden mittels einer ewigen Wachstumsrate extrapoliert. Die verwendeten Zahlen basieren auf einem Budgetjahr und sechs Planjahren, die Teil der vom Management genehmigten Konzern-Langfristplanung sind und als Grundlage für die Impairmenttests dienen.

Planungsannahmen

Der Nutzungswertberechnung für die jährlichen Impairmenttests 2020 wurden die folgenden wesentlichen Annahmen zugrunde gelegt:

―	Die budgetierten Bruttomargen basieren auf den historischen Werten und den zukünftigen Markteinschätzungen.
―	Die Wachstumsraten für das ewige Wachstum basieren auf den allgemeinen Erwartungen in diesen Industriesektoren.

Für jede CGU wurde ein individueller Kapitalkostensatz errechnet. Bei der Berechnung dieser Diskontsätze wurde pro Division auf Daten einer relevanten Vergleichsgruppe zurückgegriffen. Zudem wurden CGU-spezifische Werte für den risikofreien Zinssatz, die Marktrisikoprämie, die Fremdkapitalkosten und den Steuersatz berücksichtigt. Da für die Cashflow-Projektionen Geldflüsse nach Steuern zugrunde gelegt werden, ist auch der Diskontsatz unter Berücksichtigung von Steuereffekten festgelegt worden.

Nettobuchwerte EUR '000	Safety	Shift	Serial	Übrige	Total
Goodwill am 31. Dezember 2020	21.926	18.799	6.741	1.537	49.003
Goodwill am 31. Dezember 2019	21.910	18.799	7.638	1.537	49.884

Planungsannahmen	Safety	Shift	Serial	Übrige
2020
Budgetierte Bruttomarge	51,5%	25,0%	26,9%
Wachstumsrate für ewige Rente	1,0%	-2,0%	1,0%	1,0%
Diskontierungssatz nach Steuern	8,0%	9,3%	8,4%	8,5%
Planungshorizont in Jahren	7	7	3	3
2019
Budgetierte Bruttomarge	50,0%	25,0%	26,9%
Wachstumsrate für ewige Rente	1,0%	-2,0%	1,0%	1,0%
Diskontierungssatz nach Steuern	8,1%	11,1%	8,7%	8,7%
Planungshorizont in Jahren	7	7	3	3

Sensitivitätsanalyse

Aufgrund der zum Bilanzstichtag vorgenommenen Impairmenttests wurde festgestellt, dass die Werthaltigkeit aller Goodwillpositionen gegeben ist. Zusätzlich werden die Goodwillpositionen durch Sensitivitätsanalysen überprüft. Hierbei ergaben sich die folgenden Resultate:

Die Buchwerte der Goodwillpositionen sind auch bei einer Erhöhung des Diskontsatzes um 1 Prozentpunkt noch gut gedeckt. Zudem würde bei jedem Goodwill selbst bei der Annahme eines Nullwachstums in der ewigen Rente, vorausgesetzt die anderen Parameter bleiben unverändert, kein Impairment resultieren.

Wesentlicher Ermessensentscheid oder Schätzungsunsicherheit

Die Zuteilung des Goodwills zu den zahlungsgenerierenden Einheiten sowie die Berechnung des er zielbaren Betrages liegen im Ermessen des Managements. Dies beinhaltet die Einschätzung von zukünftigen Cash Flows, die Ermittlung des Diskontierungsfaktors und der Wachstumsrate anhand von historischen Daten und aktuellen Prognosen.

Zur Beurteilung, ob eine Wertminderung vorliegt, werden Einschätzungen und Beurteilungen des Managements bezüglich der zu erwartenden zukünftigen Geldflüsse aus den Nutzungen und eventuellen Veräußerungen dieser Vermögenswerte vorgenommen. Ebenso sind die angenommenen Nutzungsdauern das Resultat von Erfahrungswerten und Einschätzungen des Managements.

Rechnungslegungsgrundsätze

Lizenzen, Patente und Technologien

Lizenzen, Patente und Technologien werden entweder separat oder im Rahmen einer Unternehmensübernahme erworben. Ein separater Erwerb wird zu Anschaffungskosten, ein Erwerb im Rahmen einer Unternehmensübernahme zum beizulegenden Zeitwert aktiviert.

EDV-Rechte

EDV-Rechte werden zu Anschaffungs- respektive Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und allfälliger Wertminderungen bilanziert.

Sonstige immaterielle Vermögenswerte

Immaterielle Vermögenswerte wie Kundenbeziehungen, Vertriebsnetze, übernommene Auftragsbestände, welche die HOERBIGER Deutschland Gruppe im Rahmen von Unternehmensübernahmen erworben und bei der «Purchase Price Allocation» als separate immaterielle Vermögenswerte identifiziert hat, werden zum beizulegenden Zeitwert aktiviert.

Forschungs- und Entwicklungskosten

Forschungskosten werden erfolgswirksam erfasst. Entwicklungskosten werden aktiviert, sofern die Aktivierungskriterien von IFRS erfüllt sind und der Buchwert durch erwartete, zukünftige Cashflows gedeckt ist. Die immateriellen Vermögenswerte werden linear über die betriebswirtschaftlich geschätzte Nutzungsdauer abgeschrieben. Die geschätzten Nutzungsdauern sind wie folgt:

Anlageklasse	Abschreibungsdauer
Lizenzen, Patente und Technologien	5 bis 20 Jahre
EDV Rechte	3 bis 5 Jahre
Sonstige immaterielle Vermögenswerte	5 bis 20 Jahre
Immaterielle Vermögenswerte in Entwicklung	Keine planmäßigen Abschreibungen
Goodwill	Keine planmäßigen Abschreibungen

Goodwill

Der Goodwill aus einer Akquisition entspricht dem Überschuss vom Kaufpreis über den Saldo der zum «beizulegenden Zeitwert» bewerteten, identifizierbaren Netto-Aktiva. Der Goodwill wird als immaterieller Vermögenswert mit einer unbestimmten Nutzungsdauer betrachtet und dementsprechend nicht systematisch amortisiert, sondern jährlich, oder bei Vorliegen von Indikatoren für Wertminderungen, einem Werthaltigkeitstest unterzogen. Goodwill in fremder Währung wird in der jeweiligen Fremdwährung geführt und zum Stichtagskurs umgerechnet. Transaktionskosten aus Akquisitionen werden sofort aufwandswirksam erfasst.

Wertminderungen

Die Werthaltigkeit wird regelmäßig beurteilt. Liegen Anzeichen einer Wertminderung vor, wird eine Berechnung des «netto realisierbaren Wertes» durchgeführt. Übersteigt der Buchwert eines Vermögenswertes oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit (CGU), zu welcher der Vermögenswert gehört, den erzielbaren Betrag, wird eine zusätzliche Abschreibung erfasst.

Für Goodwill und andere immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer sowie für immaterielle Vermögenswerte, die noch nicht für die Nutzung zur Verfügung stehen, wird der «netto realisierbare Wert» jährlich ermittelt, auch wenn keine Anzeichen für eine Wertminderung vorliegen.

Der «netto realisierbare Wert» ist der höhere Wert von «beizulegendem Zeitwert» abzüglich Verkaufskosten und Nutzwert. Bei der Ermittlung des Nutzwertes werden die geschätzten zukünftigen Zahlungsströme mit einem Vorsteuerzinssatz diskontiert. Dieser Zinssatz berücksichtigt zum einen die momentane Marktwert Einschätzung über den Zeitwert des Geldes und zum anderen die dem Vermögenswert inhärenten Risiken, sofern diese nicht bereits Eingang in die Schätzung der Zahlungsströme gefunden haben.

Wenn der geschätzte erzielbare Betrag eines Vermögenswertes oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit den Buchwert unterschreitet, wird der Buchwert des Vermögenswertes oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit auf den erzielbaren Betrag vermindert. Der Wertminderungsaufwand wird sofort erfolgswirksam erfasst, es sei denn, der entsprechende Vermögenswert wird mit seinem Neubewertungsbetrag angesetzt. In einem solchen Fall ist der Wertminderungsaufwand als Verminderung der Neubewertungsrücklage zu behandeln.

Wertminderungen werden aufgehoben, wenn sich eine Änderung der Annahmen, die bei der Bestimmung des erzielbaren Betrags herangezogen wurden, ergibt. Die Erhöhung des Buchwertes ist auf den Wert beschränkt, der sich ergeben hätte, wenn für den Vermögenswert in den Vorjahren kein Wertminderungsaufwand erfasst worden wäre. Eine Ausnahme bildet der Goodwill, dessen Buchwert nicht wieder aufgewertet werden darf.

11 BETEILIGUNGEN AN GEMEINSCHAFTSUNTERNEHMEN

EUR '000	Beteiligungsquote	31.12.2020	31.12.2019
HAONENG HOERBIGER DriveTech (Shanghai) Co., Ltd., China	49%	1.124	1.491
Total Beteiligungen an Gemeinschaftsunternehmen		1.124	1.491

Die Haupttätigkeit des Unternehmens sind Entwicklung, Verkauf sowie Handel mit Synchronringen und Synchronisierungen in China. Im Juli 2020 haben HOERBIGER und der Joint-Venture-Partner von HAONENG HOERBIGER DriveTech (Shanghai) Co. beschlossen, ihre Partnerschaft zu beenden und das chinesische Joint Venture aufzulösen. Der Liquidationsprozess hat begonnen und wird voraussichtlich zum Ende des Jahres 2021 abgeschlossen sein.

Die zusammenfassenden Finanzinformationen sowie die Überleitung der Finanzinformationen auf den Buchwert des Anteils an HAONENG HOERBIGER DriveTech (Shanghai) Co., Ltd., China, werden nachfolgend aufgezeigt. Die Finanzinformationen von HAONENG HOERBIGER Drive-Tech (Shanghai) Co., Ltd., China, wurden in Übereinstimmung mit IFRS aufgestellt.

EUR '000	31.12.2020	31.12.2019
Langfristige Vermögenswerte	0	60
Kurzfristige Vermögenswerte	2.310	8.257
Kurzfristige Verbindlichkeiten	-17	-5.274
Nettoaktiva	2.293	3.043

EUR '000	2020	2019
Nettoaktiva am 1. Januar	3.043	3.543
Verlust des Geschäftsjahres	-692	-533
Sonstiges Ergebnis des Geschäftsjahres	-58	33
Nettoaktiva am 31. Dezember	2.293	3.043

EUR '000	31.12.2020	31.12.2019
Beteiligungsquote	49%	49%
Anteilige Nettoaktiva	1.124	1.491
Nettobuchwert	1.124	1.491

EUR '000	31.12.2020	31.12.2019
Umsatzerlöse	14.323	18.683
Materialaufwand	-13.416	-17.603
Personalaufwand	-708	-848
Abschreibungen und außerplanmäßige Abschreibungen	-15	-26
Sonstiger Betriebsaufwand	-1.292	-943
Finanzerfolg	12	4
Ertragsteuern	-9	-12
Sonstiger Betriebsertrag	414	212
Ergebnis nach Steuern	-691	-533
Sonstiges Ergebnis	-58	33
Gesamtergebnis	-749	-500
Anteil Hoerbiger Deutschland Gruppe	-368	-245
Anteiliges Gesamtergebnis	-368	-245
Erfasst in Gewinn- und Verlustrechnung	-339	-261
Erfasst in Gesamtergebnisrechnung (sonstiges Ergebnis)	-29	16
Erhaltene Dividende	0	0

12 SONSTIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE

EUR '000	31.12.2020	31.12.2019 ^*
Übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte	679	1.167
Total sonstige finanzielle Vermögenswerte langfristige	679	1.167
Derivative Finanzinstrumente	63	67
Übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte	374	2
Total sonstige finanzielle Vermögenswerte kurzfristige	437	69
Total sonstige finanzielle Vermögenswerte	1.116	1.236

^* Umgliederung Vorjahreswerte, um der Darstellung des aktuellen Jahres zu entsprechen. Siehe dazu Anhangsangabe 6 «Änderungen in den Grundsätzen der Konzernrechnungslegung»

In den «langfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerten» sind mehrheitlich Mietzinsdepots enthalten. Weitere Details zu einzelnen Positionen der sonstigen finanziellen Vermögenswerte werden in der Anhangsangabe 24 «Finanzielles Risikomanagement» dargelegt.

13 ÜBRIGE FORDERUNGEN

EUR '000	31.12.2020	31.12.2019
Guthaben aus anderen Personalvorsorgeplänen	2.823	284
Total übrige Forderungen langfristig	2.823	284
Vorauszahlungen an Lieferanten	1.116	2.190
Sonstige Steuerforderungen	2.653	3.978
Sonstige Forderungen	1.464	6.785
Total übrige Forderungen kurzfristig	5.233	12.953
Total übrige Forderungen	8.056	13.237

Aufgrund von lokalen Vorschriften müssen in Deutschland langfristige Arbeitszeitkonten durch eine entsprechende Absicherung vor allfälliger Insolvenz gesichert werden.

Beim unter «Guthaben aus anderen Personalvorsorgeplänen» ausgewiesenen Betrag handelt es sich um den Nettobetrag von Guthaben aus Rückversicherungsverträgen zur Absicherung sowie den Saldo der langfristigen Arbeitszeitkonten.

In den «sonstigen Forderungen» sind mehrheitlich erwartete Stromrückerstattungen sowie Forderungen gegen Sozialversicherungsanstalten enthalten. Zusätzlich beinhalten die «sonstigen Forderungen» Garantierückbehalte von Kunden.

14 VORRÄTE

EUR '000	31.12.2020	31.12.2019 ^*
Roh- und Betriebsmaterial	21.833	26.488
Halbfabrikate und Aufträge in Arbeit	16.688	15.993
Fertigfabrikate und Handelswaren	13.605	14.402
Total Vorräte, netto	52.126	56.883

EUR '000	31.12.2020	31.12.2019
Total Vorräte, brutto	66.252	70.684
Wertberichtigungen	-14.126	-13.801
Total Vorräte, netto	52.126	56.883

^* Umgliederung Vorjahreswerte, um der Darstellung des aktuellen Jahres zu entsprechen. Siehe dazu Anhangsangabe 6 «Änderungen in den Grundsätzen der Konzernrechnungslegung

Im Geschäftsjahr 2020 hat die HOERBIGER Deutschland Gruppe Wertberichtigungen auf Vorräte in der Höhe von EUR 2 Mio. (Vorjahr: EUR 3 Mio.) in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Die Materialkosten beliefen sich 2020 auf EUR 198 Mio. (Vorjahr: EUR 224 Mio.).

Es sind keine Lagerbestände mit einem Pfandrecht belastet.

Rechnungslegungsgrundsätze

Handelswaren werden in der Regel zu durchschnittlichen Kosten, selbst erstellte Erzeugnisse zu Herstellungskosten bewertet. Diese enthalten die Material- und Fertigungseinzelkosten sowie einen Teil der anzurechnenden Gemeinkosten. Falls der Nettoveräußerungswert tiefer ist, werden entsprechende Wertberichtigungen vorgenommen. Vorratsbestände, die eine ungenügende Lagerumschlagshäufigkeit aufweisen, werden teilweise oder vollständig wertberichtigt.

15 FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN

EUR '000	31.12.2020			31.12.2019
	Bruttowert	Wertberichtigung	Nettowert	Bruttowert	Wertberichtigung	Nettowert
Nicht fällig	93.791	0	93.791	77.649	0	77.649
Überfällig 1 bis 30 Tage	3.610	0	3.610	4.316	0	4.316
Überfällig 31 bis 60 Tage	1.297	-247	1.050	1.130	-22	1.108
Überfällig 61 bis 90 Tage	165	0	165	676	0	676
Überfällig 91 bis 180 Tage	772	0	772	864	-6	858
Überfällig über 180 Tage	382	-97	285	1.142	-52	1.090
Total	100.017	-344	99.673	85.777	-80	85.697
Wertberichtigung aufgrund erwarteter Forderungsausfälle	0	-762	-762	0	-728	-728
Total Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	100.017	-1.106	98.911	85.777	-808	84.969

Die folgende Tabelle enthält die Aufteilung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nach Währungen:

EUR '000	31.12.2020	31.12.2019
CNY	39.376	28.554
EUR	59.191	54.792
USD	47	482
Other	297	1.141
Total Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	98.911	84.969

Die folgenden Tabellen enthalten Informationen zum Kreditrisiko und zum erwarteten Kreditverlust bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Die gewichteten Verlustraten basieren auf den tatsächlichen Kreditverlusten der letzten zwei Jahre.

Um einen Wertminderungsaufwand zu erfassen, ist es nicht erforderlich, dass ein Ausfallereignis eintritt.

Die Wertminderung wird auf Basis der erwarteten Kreditausfälle bestimmt, die dem Barwert der über die erwartete Restlaufzeit des finanziellen Vermögenswerts zu erwartenden Zahlungsausfälle entsprechen. HOERBIGER zieht in seinen historischen Ausfallraten von Kunden zukunftsgerichtete Informationen heran und klassifiziert die Forderungsgruppen nach Geschäftsbereich und Region. Dabei werden allfällige Sicherheiten berücksichtigt. Weitere Informationen sind in Anhangsangabe 24 «Finanzielles Risikomanagement» enthalten.

Übersicht Kreditrisiko SBU C & DIV E,S 31.12.2020	Gewichtete Ø Verlustrate	Nettowert EUR '000	Wertberichtigung EUR '000
Nicht fällig	0,4%	15.673	57
Überfällig 1 bis 30 Tage	1,0%	1.528	15
Überfällig 31 bis 60 Tage	39,8%	113	45
Überfällig 61 bis 90 Tage	7,1%	70	5
Überfällig 91 bis 180 Tage	8,1%	457	37
Überfällig über 180 Tage	17,0%	289	49
Total		18.130	208

Übersicht Kreditrisiko SBU D & DIV H 31.12.2020	Gewichtete Ø Verlustrate	Nettowert EUR '000	Wertberichtigung EUR '000
Nicht fällig	0,5%	78.118	375
Überfällig 1 bis 30 Tage	1,1%	2.082	22
Überfällig 31 bis 60 Tage	9,5%	937	89
Überfällig 61 bis 90 Tage	4,2%	95	4
Überfällig 91 bis 180 Tage	10,2%	315	32
Überfällig über 180 Tage	0,0%	-4	32
Total		81.543	554

Übersicht Kreditrisiko SBU C & DIV E,S 31.12.2019	Gewichtete Ø Verlustrate	Nettowert EUR '000	Wertberichtigung EUR '000
Nicht fällig	0,5%	14.805	69
Überfällig 1 bis 30 Tage	1,0%	2.452	25
Überfällig 31 bis 60 Tage	2,0%	699	14
Überfällig 61 bis 90 Tage	4,1%	317	13
Überfällig 91 bis 180 Tage	7,9%	467	37
Überfällig über 180 Tage	15,9%	321	51
Total		19.061	209

Übersicht Kreditrisiko SBU D & DIV H 31.12.2019	Gewichtete Ø Verlustrate	Nettowert EUR '000	Wertberichtigung EUR '000
Nicht fällig	0,5%	62.844	290
Überfällig 1 bis 30 Tage	1,6%	1.864	30
Überfällig 31 bis 60 Tage	2,9%	409	12
Überfällig 61 bis 90 Tage	5,8%	359	21
Überfällig 91 bis 180 Tage	11,0%	391	43
Überfällig über 180 Tage	16,0%	769	123
Total		66.636	519

EUR '000	2020	2019
Bestand am 1. Januar	808	1.805
Bildung von Wertberichtigungen	783	-29
Ausgebuchte Wertberichtigungen aufgrund aufgegebener Geschäftsbereiche	-64	0
Ausbuchung uneinbringbarer wertberichtigter Forderungen	-412	3
Auflösung nicht beanspruchter Wertberichtigung	0	-2.033
Währungseinflüsse	-9	1.076
Als zur Veräußerung gehalten klassifiziert	0	-14
Bestand am 31. Dezember	1.106	808

Rechnungslegungsgrundsätze

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich Wertminderungen bilanziert. Die Wertminderungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erfolgen je nach Art des zugrundeliegenden Geschäfts in Form von Einzelwertberichtigungen oder Portfoliowertberichtigungen, die das erwartete Ausfallrisiko abdecken. Die HOERBIGER Deutschland Gruppe verwendet das vereinfachte Verfahren, bei dem der erwartete Verlust für die nächsten 12 Monate dem erwarteten Verlust der Restlaufzeit der Forderung entspricht.

Die Wertminderungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden in den Umsatzkosten erfasst.

16 FLÜSSIGE MITTEL

EUR '000	31.12.2020	31.12.2019
Zahlungsmittel	424	827
Zahlungsmitteläquivalente	0	0
Total flüssige Mittel	424	827

EUR '000	31.12.2020	31.12.2019
EUR	225	430
Other	199	397
Total flüssige Mittel	424	827

Die flüssigen Mittel bestehen aus Zahlungsmitteln oder Zahlungsmitteläquivalenten, über welche die lokalen Gesellschaften frei verfügen können.

Rechnungslegungsgrundsätze

Die flüssigen Mittel umfassen Bargeld, Bankguthaben und -kontokorrente, Sichtdepositen und Festgelder sowie Geldmarktpapiere mit einer Laufzeit ab Erwerbszeitpunkt von weniger als drei Monaten. Sie werden zum Nominalwert bewertet.

17 ZUR VERÄUSSERUNG GEHALTENE VERMÖGENSWERTE UND AUFGEGEENE GESCHÄFTSBEREICHE

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte

Im Geschäftsjahr 2020 und 2019 gab es keine Vermögenswerte, welche per Stichtag als zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte ausgewiesen werden müssten.

Aufgegebene Geschäftsbereiche

Im Geschäftsjahr 2020 erfüllte keiner der verkauften, respektive zu liquidierenden Gesellschaften die Voraussetzungen um als aufgegebener Geschäftsbereich gemäß IFRS 5 ausgewiesen zu werden.

Im Vorjahr waren die folgenden Legaleinheiten und Geschäftsbereiche als aufgegebene Geschäftsbereiche klassifiziert:

Hoerbiger FineStamping Inc., Kanada

Im April 2019 wurde die Produktion vollends gestoppt und die Produktionsstätte geschlossen. Die formale Liquidation/Schließung wird zum Ende des Jahres 2021 erwartet.

«Machinery & SMF»

Per 30. April 2019 wurden die Aktiva und Passiva von «Machinery & SMF» welche sich aus den Legaleinheiten Hoerbiger Automatisierungstechnik Holding GmbH, Hoerbiger Micro Fluid GmbH, Hoerbiger Automatisierungstechnik GmbH und Hoerbiger (Wuxi) Automation Technology Co., Ltd. zusammensetzen, entkonsolidiert. Daraus resultierte ein Gewinn vor Abzug von Veräußerungskosten von EUR 21 Mio.

Die untenstehende Tabelle zeigt die Auswirkungen der geschlossenen, respektive verkauften Gesellschaften / Geschäftsbereiche:

Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen EUR '000	SMF & Machinery	FineStamping	Konsolidierungseffekte	Total 2019
Umsatzerlöse	21.798	8.237	-62	29.973
Umsatzkosten	-13.764	-9.032	66	-22.730
Bruttogewinn	8.034	-795	4	7.243
Operative Aufwendungen und Erträge	-9.446	4.871	773	-3.802
Gewinn aus dem Verkauf	21.202	0	0	21.202
Betriebsergebnis (EBIT)	19.790	4.076	777	24.643
Finanzergebnis, netto	-264	-889	457	-696
Ergebnis vor Steuern	19.526	3.187	1.234	23.947
Ertragsteuern	-170	0	0	-170
Ergebnis nach Steuern	19.356	3.187	1.234	23.777
Gewinn aus dem Verkauf	21.202
Ertragsteuern auf den Verkauf	-170
Total Verlust aus aufgegebenem Geschäftsbereich nach Steuern	-2.016

Geldfluss aus aufgegebenen Geschäftsbereichen EUR '000	SMF & Machinery	FineStamping	Total 2019
Geldfluss aus Geschäftstätigkeit	93	-6.410	-6.317
Geldfluss aus Investitionstätigkeit	38.047	5.371	43.418
Geldfluss aus Finanzierungstätigkeiten	-418	2.029	1.611
Netto-Geldfluss	37.722	990	38.712

Rechnungslegungsgrundsätze

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte

Ein langfristiger Vermögenswert oder eine Veräußerungsgruppe wird unter den kurzfristigen Vermögenswerten als «zur Veräußerung gehalten» klassifiziert, wenn der zugehörige Buchwert überwiegend durch Veräußerung und nicht mehr durch fortgeführte Nutzung realisiert wird. Voraussetzung dafür ist, dass eine hohe Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Verkaufs besteht und die Vermögenswerte in ihrem gegenwärtigen Zustand sofort veräußerbar sind. Eine hohe Wahrscheinlichkeit ist dann gegeben, wenn das Management sich zu einem Verkauf verpflichtet hat, der Angebotspreis der Vermögenswerte in einem angemessenen Verhältnis zum gegenwärtigen beizulegenden Zeitwert steht und die Veräußerung innerhalb eines Jahres erwartet wird. Die Bewertung erfolgt zum niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten. Ein etwaiger Wertminderungsaufwand einer Veräußerungsgruppe wird zunächst dem Geschäfts- oder Firmenwert und dann den verbleibenden Vermögenswerten und Schulden auf anteiliger Basis zugeordnet - mit der Ausnahme, dass den Vorräten, finanziellen Vermögenswerten, latenten Steueransprüchen, Vermögenswerten im Zusammenhang mit Leistungen an Arbeitnehmer, als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien oder biologischen Vermögenswerten, die weiterhin gemäß den sonstigen Rechnungslegungsmethoden des Konzerns bewertet werden, kein Verlust zugeordnet wird. Wertminderungsaufwendungen bei der erstmaligen Einstufung als zur Veräußerung gehalten oder zur Ausschüttung gehalten und spätere Gewinne und Verluste bei Neubewertung werden im Gewinn oder Verlust erfasst.

Aufgegebene Geschäftsbereiche

Ein aufgegebener Geschäftsbereich ist ein Bestandteil des Konzerngeschäfts, dessen Geschäftsbereich und Cashflows vom restlichen Konzern klar abgegrenzt werden können und der

―	einen gesonderten, wesentlichen Geschäftszweig oder geografischen Geschäftsbereich darstellt
―	Teil eines einzelnen, abgestimmten Plans zur Veräußerung eines gesonderten, wesentlichen Geschäftszweigs oder geografischen Geschäftsbereichs ist oder
―	ein Tochterunternehmen darstellt, das ausschließlich mit der Absicht einer Weiterveräußerung erworben wurde.

Eine Einstufung als aufgegebener Geschäftsbereich geschieht bei Veräußerung oder sobald der Geschäftsbereich die Kriterien für eine Einstufung als zur Veräußerung gehalten erfüllt, wenn dies früher der Fall ist.

Wenn ein Geschäftsbereich als aufgegebener Geschäftsbereich eingestuft wird, wird die Gesamtergebnisrechnung des Vergleichsjahres so angepasst, als ob der Geschäftsbereich von Beginn des Vergleichsjahres an aufgegeben worden wäre. Vorjahresbilanzpositionen werden nicht angepasst.

18 EIGENKAPITAL

EUR '000	31.12.2020	31.12.2019
Gezeichnetes Kapital	6.000	6.000
Kapitalrücklagen	93.460	93.460
Gewinnrücklagen	44.715	52.808
Übrige Rücklagen ¹⁾	-9.580	-9.666
Eigenkapital	134.595	142.602
Bilanzsumme	429.254	468.646
Eigenkapitalquote in Prozent	31,4%	30,4%

¹⁾ Beinhaltet Pensionspläne, Hedgingreserven und Währungseinflüsse

Das Eigenkapital wird definiert als gezeichnetes Kapital zuzüglich Rücklagen und wird in Prozent am Gesamtkapital gemessen.

Gezeichnetes Kapital

Das gezeichnete Kapital der Gruppe entspricht dem Stammkapital der Hoerbiger Deutschland Holding GmbH und beträgt unverändert zum Vorjahr EUR 6 Mio.

Kapitalrücklagen

Die Kapitalrücklagen haben sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert.

Gewinnrücklagen

Für das Geschäftsjahr 2019 wurde 2020 insgesamt EUR 10 Mio. als Dividende ausbezahlt, welche den Gewinnrücklagen per 31. Dezember 2019 entnommen wurde. Für das Geschäftsjahr 2018 wurde in 2019 keine Dividende ausbezahlt.

Übrige Rücklagen

Die übrigen Rücklagen bestehen aus Pensionsplänen, Hedgingreserven und Währungseinflüssen, welche aus der Konsolidierung entstehen. Die jährlichen Veränderungen werden im sonstigen Ergebnis gezeigt.

Kapitalmanagement

Wie im Vorjahr bestehen per Ende 2020 keine materiellen nicht beherrschenden Anteile.

Die HOERBIGER Deutschland Gruppe steuert ihr Kapital mit dem Ziel, das Verhältnis von Eigen- und Fremdkapital zu optimieren. Hierzu wird die Dividendenpolitik sowie Kapitalanpassungsmaßnahmen unter dem Blickwinkel der Eigenkapitalausstattung und der Kapitalkosten mit dem Mutterunternehmen diskutiert und entsprechend definiert.

Die Hoerbiger Deutschland Holding GmbH hat mit Ausnahme von § 5 GmbHG keine gesetzlichen Vorschriften zur Mindesteigenkapitalausstattung zu beachten.

19 RÜCKSTELLUNGEN

EUR '000	Produkthaftung	Umweltrisiken	Restrukturierung	Übrige	Total
Stand am 1. Januar 2020	3.022	113	3.312	2.199	8.646
Bildung Rückstellungen	888	0	113	1.544	2.545
Auflösung nicht beanspruchter Rückstellungen	-1.022	-99	-777	-1.162	-3.060
Verwendung	-3	-3	-629	-1.484	-2.119
Währungsumrechnung	-101	0	0	0	-101
Stand am 31. Dezember 2020	2.784	11	2.019	1.097	5.911
Davon kurzfristig	2.760	11	2.019	1.097	5.887
Davon langfristig	24	0	0	0	24

Produkthaftung

Rückstellungen für Produkthaftungen sind primär in den Geschäftsbereichen Drive Technology und Hydraulics gebildet worden und basieren auf Erfahrungswerten und Einschätzungen des Managements.

Wenn die Annahmen des Managements über die historischen Schadensverläufe um 10% abweichen würden, wären die Garantierückstellungen um EUR 0,3 Mio. (Vorjahr: EUR 1 Mio.) höher beziehungsweise niedriger ausgefallen.

Restrukturierungsrückstellungen

Die Restrukturierungsrückstellungen decken hauptsächlich die zukünftigen Kosten im Zusammenhang mit verschiedenen Restrukturierungsplänen in diversen HOERBIGER Werken ab. Es sind dies hauptsächlich Leistungen aus Anlass der Beendigung von Arbeitsverträgen sowie Kosten in Verbindung mit verlustbringenden Verträgen.

Umweltrisiken

Die Umweltrisikorückstellungen decken mögliche Kosten für die Behebung allfälliger Umweltschäden ab.

Übrige

In den übrigen Rückstellungen sind mehrheitlich Kosten für Abfindungszahlungen an Mitarbeiter enthalten.

Wesentlicher Ermessensentscheid oder Schätzungsunsicherheit

Rückstellungen für Gewährleistungen und hängige Verfahren werden aufgrund der vorhandenen Informationen, auf Basis eines realistischerweise zu erwartenden Geldabflusses, bemessen. Je nach Ausgang dieser Verfahren können Ansprüche gegen den Konzern entstehen, deren Erfüllung möglicherweise nicht oder nicht vollumfänglich durch Rückstellungen oder Versicherungsleistungen gedeckt sind.

Rechnungslegungsgrundsätze

Rückstellungen werden für gegenwärtige Verpflichtungen mit unbestimmter Fälligkeit oder nicht definitiv bestimmbarer Höhe gebildet, soweit diese auf ein vergangenes Ereignis zurückzuführen sind und ein künftiger Mittelabfluss wahrscheinlich ist. Der Betrag bestimmt sich anhand der bestmöglichen Einschätzung des erwarteten Mittelabflusses. Sofern der Effekt einer Diskontierung langfristiger Rückstellungen wesentlich ist, wird die Rückstellung zum Barwert bilanziert.

Produkthaftung

Rückstellungen für Produkthaftung werden für bestehende Verpflichtungen gebildet, die aus in der Vergangenheit getätigten Verkäufen entstehen. Die Höhe der Rückstellung wird unter Berücksichtigung von Faktoren wie Erfahrungswerten der Vergangenheit, Anzahl und Höhe der gemeldeten Ansprüche und Schätzungen bezüglich der entstandenen, aber noch nicht gemeldeten Ansprüche ermittelt. Signifikante Einzelfälle werden berücksichtigt, wenn deren Eintritt wahrscheinlich ist und eine vernünftige Schätzung vorgenommen werden kann.

Umweltrisiken

Rückstellungen für Umweltrisiken werden für die Sanierung von Altlasten gebildet, wenn eine Verpflichtung zur Sanierung wahrscheinlich ist und eine zuverlässige Schätzung der Kosten möglich ist.

Rechtsfälle

Rückstellungen für erwartete Kosten aus Rechtsfällen werden gebildet, sofern eine verlässliche Schätzung des wahrscheinlichen Ausgangs von Rechtsfällen oder sonstigen Streitigkeiten möglich ist. Die Erstbeurteilung und allfällige Bilanzierung erfolgt zum Zeitpunkt des Bekanntwerdens eines Rechtsfalles.

Restrukturierungen

Rückstellungen für erwartete Kosten im Zusammenhang mit Restrukturierungen werden auf Basis von detaillierten, formellen und genehmigten Maßnahmen Pläne gebildet, wenn die Restrukturierung entweder begonnen hat oder kommuniziert worden ist. Restrukturierungsrückstellungen umfassen hauptsächlich Zahlungen für die vorzeitige Kündigung von Mietverhältnissen sowie Abfindungszahlungen an Mitarbeiter.

20 FINANZVERBINDLICHKEITEN

EUR '000	31.12.2020	31.12.2019
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	103.700	117.404
Leasingverbindlichkeiten	11.783	13.692
Total langfristige Finanzverbindlichkeiten	115.483	131.096
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	33.192	55.351
Verbindlichkeiten gegenüber Finanzinstituten	47	149
Leasingverbindlichkeiten	3.495	3.683
Total kurzfristige Finanzverbindlichkeiten	36.734	59.183
Total Finanzverbindlichkeiten	152.217	190.279

EUR '000	31.12.2020	31.12.2019
CAD	143	20.885
CNY	18.293	35.806
EUR	137.217	127.766
USD	-393	1.448
Sonstige	-3.043	4.374
Total Finanzverbindlichkeiten	152.217	190.279

Finanzielle Verbindlichkeiten werden anfänglich zum beizulegenden Zeitwert abzüglich direkt zurechenbarer Transaktionskosten erfasst und anschließend zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Die Differenz zwischen dem Buchwert und dem Rückzahlungswert wird in der Gewinn- und Verlustrechnung über die Laufzeit der Verwendung der Fremdmittel nach der Effektivzinsmethode erfasst. Die Cashpool Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen werden netto dargestellt. Das kann dazu führen, dass bei der Aufteilung nach Währungen Forderungen ausgewiesen werden.

21 ÜBRIGE VERBINDLICHKEITEN

EUR '000	31.12.2020	31.12.2019
Übrige Personalverbindlichkeiten	4.376	4.090
Total langfristige übrige Verbindlichkeiten	4.376	4.090
Übrige Personalverbindlichkeiten	13.045	15.042
Passive Rechnungsabgrenzung	9.588	10.302
Übrige Steuerverbindlichkeiten	3.395	2.352
Sozialversicherungsabgrenzungen	393	404
Verbindlichkeiten aus Investitionsprojekten	2.955	959
Sonstige Verbindlichkeiten	8.194	7.885
Total kurzfristige übrige Verbindlichkeiten	37.570	36.944
Total übrige Verbindlichkeiten	41.946	41.034

Die «übrigen Personalverbindlichkeiten» umfassen mehrheitlich Überzeit- und Urlaubsguthaben sowie Abgrenzungen für leistungsabhängige Entschädigungen. Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten im Wesentlichen Überzahlungen von Kunden beziehungsweise Einmalzahlungen an Kunden.

22 PERSONALVORSORGEVERBINDLICHKEITEN

EUR '000	31.12.2020	31.12.2019
Verbindlichkeiten aus leistungsorientierten Zusagen	18.080	17.697
Sonstige langfristige Personalverbindlichkeiten	8.615	6.636
Total	26.695	24.333

Die HOERBIGER Deutschland Gruppe unterhält in Deutschland und im Ausland eine Anzahl von Vorsorgeplänen für Mitarbeitende, welche die entsprechenden Kriterien für die Aufnahme erfüllen. Dazu gehören sowohl leistungs- als auch beitragsorientierte Pläne, welche die meisten Mitarbeiter des Konzerns für die Risiken, Tod, Invalidität respektive Pensionierung versichern.

Beitragsorientierte Vorsorgepläne

Einige HOERBIGER Deutschland Tochtergesellschaften verfügen über beitragsorientierte Vorsorgepläne. Dabei entrichten in der Regel Arbeitnehmer und Arbeitgeber Beiträge an einen Fonds, welcher von einer Drittpartei verwaltet wird. Die jeweiligen Ansprüche des einzelnen Pensionsberechtigten richten sich direkt gegen die entsprechende Versicherung beziehungsweise gegen den Pensionsfonds. In der Konzernbilanz sind folglich weder Guthaben noch Zusagen daraus enthalten. Insoweit ist keine Verpflichtung zu bilanzieren.

Die Aufwendungen für beitragsorientierte Vorsorgepläne betragen im Jahr 2020 EUR 0,6 Mio. (Vorjahr: EUR 0,6 Mio.).

Leistungsorientierte Vorsorgepläne

In einigen Tochtergesellschaften bestehen Pensionszusagen in Form einer leistungsorientierten Direktzusage. Vorsorgekapitalien werden - soweit vorhanden - in ausgelagerten Pensionsfonds gehalten. Die meisten leistungsorientierten Pläne sind auch rechtlich als Leistungsprimatspläne ausgestaltet. In allen Ländern ist die HOERBIGER Deutschland Gruppe versicherungsmathematischen Risiken ausgesetzt. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um das Zinsrisiko, die zukünftigen Lohnentwicklungen sowie das Risiko der Langlebigkeit. Die wesentlichsten leistungsorientierten Vorsorgepläne befinden sich in Deutschland.

Die HOERBIGER Deutschland Gruppe erwartet in 2021 Beiträge in der Höhe von rund EUR 0,1 Mio. (Vorjahr: EUR 0,1 Mio.) für leistungsorientierte Pläne aufzuwenden.

Vorsorgepläne in Deutschland

Die HOERBIGER Deutschland Gruppe verfügt in Deutschland über mehrere betriebliche Vorsorgepläne, welche auf verschiedenen Regelungen und Betriebsvereinbarungen beruhen. Grundsätzlich besteht ein Anspruch auf Vorsorgeleistung bei Eintritt des Vorsorgefalles (bei Alter oder Tod). In Abhängigkeit von der maßgebenden Leistungserbringung sind lebenslängliche Rentenleistungen oder gegebenenfalls Kapitalleistungen vorgesehen. Die Vorsorgeleistungen werden teilweise vom Arbeitgeber mitfinanziert. Allerdings wird in Deutschland auch eine mischfinanzierte Form (Unterstützungskasse) und Entgeltumwandlung unterhalten. Bei Ausscheiden aus der Firma vor Fälligkeit einer Versorgungsleistung verbleiben die Anwartschaften auf die Versorgungsleistungen, entsprechend den Regelungen des Arbeitgebers und werden als Vorsorgeleistungen in der Bilanz zurückgestellt.

Aufgrund der Planausgestaltung und der gesetzlichen Bestimmungen (Betriebsrentengesetz) ist der Arbeitgeber versicherungsmathematischen Risiken ausgesetzt. Die wesentlichsten sind dabei das Risiko der Langlebigkeit, das Risiko der Lohnentwicklung und das Risiko des Inflationsausgleichs der Renten.

Annahmen

Die biometrischen Sterbewahrscheinlichkeiten wurden gemäß Richttafeln von anerkannten Statistikern ermittelt. Die erwartete prozentuale Gehaltssteigerung umfasst erwartete Entgelt- und Einkommenssteigerungen, die unter anderem in Abhängigkeit von der Inflation und der Dauer der Zugehörigkeit zum Unternehmen jährlich geschätzt werden.

Annahmen für versicherungsmathematische Berechnungen	Deutschland	Übrige	Total
2020
Abzinsungssatz	0,5%	0,2%	0,5%
Zukünftige Lohn- oder Gehaltssteigerungen	2,9%	0,3%	2,5%
Zukünftige Pensionserhöhungen	1,7%	0,0%	1,4%
Gewichtete Restlaufzeit aller Pensionsverpflichtungen in Jahren	12	18	13
2019
Abzinsungssatz	0,8%	7,2%	1,3%
Zukünftige Lohn- oder Gehaltssteigerungen	2,9%	10,3%	3,3%
Zukünftige Pensionserhöhungen	1,7%	0,0%	1,4%
Gewichtete Restlaufzeit aller Pensionsverpflichtungen in Jahren	12	17	14

Total Vorsorgekosten EUR '000	31.12.2020	31.12.2019
Laufender Dienstzeitaufwand	206	267
Nettozinsen	124	246
Verlust aus Plankürzungen und Abgeltungen	3	2
Total Vorsorgeaufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst	333	515
Versicherungsmathematischer Verlust	837	2.987
Resultat aus dem Planvermögen ohne Zinserträge	-240	-109
Abgang durch Veräußerung von Investments	65	-654
Total Vorsorgeaufwand im sonstigen Ergebnis erfasst	662	2.224
Total Vorsorgekosten im fortgeführten Geschäftsbereich	995	2.739

Vorsorgeverpflichtung EUR '000	Deutschland	Übrige	Total 2020
Vorsorgeverpflichtung am 1. Januar	19.647	5.502	25.149
Laufender Dienstzeitaufwand	49	157	206
Zinsaufwand	129	1	130
Mitarbeiterbeiträge	31	61	92
Geleistete Zahlungen	-679	29	-650
Versicherungsmathematischer Verlust / (Gewinn) aus:
Demographischen Annahmen	0	3	3
Finanziellen Annahmen	671	0	671
Erfahrungsbedingter Berichtigung	70	0	70
Sonstige Bewegungen	98	-3	95
Änderung aufgrund von Unternehmensverkäufen	0	-603	-603
Währungsdifferenzen	0	26	26
Vorsorgeverpflichtung am 31. Dezember	20.016	5.173	25.189
davon nicht gedeckte Vorsorgeverpflichtung	10.823	0	10.823
davon gedeckte Vorsorgeverpflichtung	9.193	5.173	14.366

Vorsorgeverpflichtung EUR '000	Deutschland	Übrige	Total 2020
Fälligkeitsprofil
Innerhalb von 1 Jahr	816	29	845
Innerhalb von 2 bis 5 Jahren	3.505	304	3.809
Länger als 5 Jahre	15.695	4.840	20.535
Total	20.016	5.173	25.189

Vorsorgeverpflichtung EUR '000	Deutschland	Übrige	Total 2019
Vorsorgeverpflichtung am 1. Januar	18.065	3.348	21.413
Laufender Dienstzeitaufwand	117	150	267
Zinsaufwand	275	72	347
Mitarbeiterbeiträge	18	83	101
Geleistete Zahlungen	-650	93	-557
Versicherungsmathematischer Verlust / (Gewinn) aus:
Demographischen Annahmen	615	0	615
Finanziellen Annahmen	1.502	909	2.411
Erfahrungsbedingter Berichtigung	-295	256	-39
Sonstige Bewegungen	0	2	2
Änderung aufgrund von Unternehmensverkäufen/	0	465	465
Währungsdifferenzen	0	124	124
Vorsorgeverpflichtung am 31. Dezember	19.647	5.502	25.149
davon nicht gedeckte Vorsorgeverpflichtung	10.544	603	11.147
davon gedeckte Vorsorgeverpflichtung	9.103	4.899	14.002

Vorsorgeverpflichtung EUR '000	Deutschland	Übrige	Total 2019
Fälligkeitsprofil
Innerhalb von 1 Jahr	673	70	743
Innerhalb von 2 bis 5 Jahren	3.392	330	3.722
Länger als 5 Jahre	15.582	5.102	20.684
Total	19.647	5.502	25.149

Marktwert des Planvermögens EUR '000	Deutschland	Übrige	Total 2020
Marktwert des Planvermögens am 1. Januar	3.693	3.759	7.452
Arbeitgeberbeiträge	14	68	82
Arbeitnehmerbeiträge	25	61	86
Zinsertrag auf dem Vermögen	5	1	6
Ergebnis aus dem Planvermögen	135	121	256
Geleistete Zahlungen	-136	29	-107
Änderung aufgrund von Unternehmensverkäufen	0	-301	-301
Sonstige Bewegungen	-47	-47	-94
Settlements	-284	0	-284
Währungsdifferenzen	0	13	13
Marktwert des Planvermögens am 31. Dezember	3.405	3.704	7.109

Marktwert des Planvermögens EUR '000	Deutschland	Übrige	Total 2019
Marktwert des Planvermögens am 1. Januar	3.870	2.833	6.703
Arbeitgeberbeiträge	-90	111	21
Arbeitnehmerbeiträge	18	83	101
Zinsertrag auf dem Vermögen	50	51	101
Ergebnis aus dem Planvermögen	-86	196	110
Geleistete Zahlungen	-73	93	20
Sonstige Bewegungen	4	0	4
Umgliederung von als zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte	0	286	286
Währungsdifferenzen	0	106	106
Marktwert des Planvermögens am 31. Dezember	3.693	3.759	7.452

Netto Vorsorgeverpflichtung EUR '000	Deutschland	Übrige	Total 2020
Total Vorsorgeverpflichtung	20.016	5.173	25.189
Marktwert des Planvermögens	3.405	3.704	7.109
Total netto Vorsorgeverpflichtung	16.611	1.469	18.080

Netto Vorsorgeverpflichtung EUR '000	Deutschland	Übrige	Total 2019
Total Vorsorgeverpflichtung	19.647	5.502	25.149
Marktwert des Planvermögens	3.693	3.759	7.452
Total netto Vorsorgeverpflichtung	15.954	1.743	17.697

In 2020 resultierte auf Konzernstufe ein erfolgswirksam erfasster Ertrag auf das Planvermögen von TEUR 262 (Vorjahr: Ertrag TEUR 211).

Vorsorgevermögen EUR '000	Deutschland	Übrige	Total 2020
Sonstige Finanzanlagen ¹⁾	3.405	3.704	7.109
Total Marktwert des Planvermögens	3.405	3.704	7.109

Vorsorgevermögen EUR '000	Deutschland	Übrige	Total 2019
Sonstige Finanzanlagen ¹⁾	3.693	3.759	7.452
Total Marktwert des Planvermögens	3.693	3.759	7.452

¹⁾ Unquoted

Die sonstigen Finanzanlagen in Deutschland stellen Ansprüche gegenüber der Versicherungsgesellschaft dar.

Die maßgeblichen versicherungsmathematischen Annahmen, die zur Ermittlung der leistungsorientierten Verpflichtung genutzt werden, sind der Abzinsungssatz und die erwartete Gehaltserhöhung. Die nachfolgend dargestellten Sensitivitätsanalysen wurden auf Basis der nach vernünftigem Ermessen möglichen Änderungen der jeweiligen Annahmen zum Bilanzstichtag durchgeführt, wobei die übrigen Annahmen jeweils unverändert geblieben sind.

Die unten dargestellte Sensitivitätsanalyse ist möglicherweise nicht repräsentativ in Bezug auf die tatsächliche Änderung der leistungsorientierten Verpflichtung. Es ist unwahrscheinlich, dass die Änderungen der Annahmen isoliert voneinander auftreten werden, da einige Annahmen möglicherweise korrelieren.

Sensitivität der Vorsorgeverpflichtung EUR '000	Deutschland	Übrige	Total 2020
Erhöhung des Abzinsungssatzes um 0,5%	-794	-126	-920
Senkung des Abzinsungssatzes um 0,5%	859	148	1.007
Erhöhung des Gehaltes um 0,5%	51	18	69
Senkung des Gehaltes um 0,5%	-49	-16	-65

Sensitivität der Vorsorgeverpflichtung EUR '000	Deutschland	Übrige	Total 2019
Erhöhung des Abzinsungssatzes um 0,5%	-1.313	-285	-1.598
Senkung des Abzinsungssatzes um 0,5%	1.482	271	1.753
Erhöhung des Gehaltes um 0,5%	56	76	132
Senkung des Gehaltes um 0,5%	-54	4	-50

Andere langfristige Personalverbindlichkeiten

In den anderen langfristigen Verbindlichkeiten sind hauptsächlich Verbindlichkeiten aus Altersteilzeit und Überbrückungsgeld enthalten.

Wesentlicher Ermessensentscheid oder Schätzungsunsicherheit

Bei leistungsorientierten Plänen werden statistische Annahmen getroffen, um zukünftige Entwicklungen abzuschätzen. Dazu gehören die Annahmen und Schätzungen in Bezug auf den Diskontierungssatz, die in den einzelnen Ländern erwarteten Erträge aus dem ausgeschiedenen Vermögen sowie Annahmen zu Lohn- und Rentenentwicklungen. Die Versicherungsmathematiker verwenden in ihren Berechnungen zur Bestimmung der Vorsorgeverpflichtung statistische Informationen und Daten wie Lebenserwartung der Versicherten und Austrittswahrscheinlichkeiten. Ändern sich diese Parameter aufgrund der veränderten Wirtschaftslage oder neuer Marktbedingungen, höherer oder niedrigerer Austrittsraten, längerer oder kürzerer Lebensdauer der Versicherten sowie aufgrund anderer geschätzter Faktoren können spätere Ergebnisse wesentlich von den versicherungsmathematischen Gutachten und Berechnungen abweichen. Solche Abweichungen können einen Einfluss auf die bilanzierten Pensionsguthaben und Personalvorsorgeverbindlichkeiten haben.

Rechnungslegungsgrundsätze

Leistungsorientierte Vorsorgepläne

Die versicherungsmathematischen Berechnungen des Aufwands und der Verpflichtungen aus leistungsorientierten Vorsorgeplänen erfolgen nach der Methode der laufenden Einmalprämien (Projected Unit Credit-Methode) und wird einmal jährlich von einem anerkannten Versicherungsmathematiker berechnet. Die Bewertung des Vorsorgevermögens erfolgt jährlich zu Marktwerten. Die Vorsorgekosten setzen sich aus drei Komponenten zusammen:

―	Dienstzeitaufwand, welcher im «Personalaufwand» erfasst wird;
―	Netto-Zinsaufwand, welcher im «Finanzergebnis» erfasst wird; und
―	Neubewertungskomponenten, welche im «sonstigen Ergebnis» erfasst werden.

Der Dienstzeitaufwand umfasst den laufenden Dienstzeitaufwand, nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand und Gewinne und Verluste aus nicht routinemäßigen Planabgeltungen. Gewinne und Verluste aus Plankürzungen werden dem nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand gleichgestellt.

Arbeitnehmerbeiträge und Beiträge von Drittpersonen reduzieren den Dienstzeitaufwand und werden von diesem in Abzug gebracht, sofern sich diese Beiträge aus den Vorsorge Reglementen oder einer faktischen Verpflichtung ergeben.

Der Netto-Zinsaufwand entspricht dem Betrag, welcher sich ergibt, wenn man den Rechnungslegungszinssatz mit der Nettopensionsverbindlichkeit bzw. dem Nettopensionsvermögenswert zu Beginn des Geschäftsjahres multipliziert unter Berücksichtigung der sich im Geschäftsjahr durch Beiträge und Rentenzahlung ergebenden Änderungen. Dabei werden unterjährige Kapitalflüsse und Veränderungen gewichtet berücksichtigt.

Die Neubewertungskomponenten umfassen:

―	aktuarische Gewinne und Verluste aus der Entwicklung des Barwertes der Vorsorgeverpflichtungen, welche sich aufgrund von Annahmeänderungen und Erfahrungsabweichungen ergeben;
―	den Vermögensertrag abzüglich der Beträge, welche im Netto-Zinsaufwand enthalten sind; und
―	die Veränderungen der nicht erfassten Vermögenswerte abzüglich der Effekte, welche im Netto-Zinsaufwand enthalten sind.

Neubewertungskomponenten werden im «sonstigen Ergebnis» erfasst und nicht rezykliert.

Die im Konzernabschluss erfassten Pensionsverbindlichkeiten entsprechen der Unterdeckung der leistungsorientierten Vorsorgepläne. Das erfasste Pensionsvermögen wird jedoch auf den Barwert des wirtschaftlichen Nutzens des Konzerns aus künftigen Beitragsreduktionen oder Rückzahlungen beschränkt.

Beitragsorientierte Vorsorgepläne

Arbeitgeberbeiträge an beitragsorientierte Vorsorgepläne werden im Zeitpunkt, wo der Mitarbeiter den Anspruch darauf erwirbt, im Personalaufwand erfasst.

Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses

Verpflichtungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses werden in dem Zeitpunkt erfasst, wenn der Konzern keine andere Möglichkeit mehr hat, als die angebotenen Leistungen zu finanzieren. In jedem Falle wird der Aufwand frühestens in dem Zeitpunkt erfasst, wo auch der übrige Restrukturierungsaufwand erfasst wird.

Andere langfristige Personalverbindlichkeiten

Für andere langfristige Leistungen wird der Barwert der Verpflichtung am Bilanzstichtag erfasst. Veränderungen des Barwertes werden direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung als Personalaufwand verbucht.

23 VERBINDLICHKEITEN US LIEFERUGNEN UND LEISTUNGEN

EUR '000	31.12.2020	31.12.2019
CNY	23.681	13.852
EUR	27.530	29.671
USD	204	131
Sonstige	1.224	2.202
Total Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	52.639	45.856

24 FINANZIELLES RISIKOMANAGEMENT

Durch die Geschäftsaktivitäten ist die HOERBIGER Deutschland Gruppe finanziellen Risiken wie Kredit-, Liquiditäts- und Marktrisiken ausgesetzt.

Das allgemeine Risikomanagement der HOERBIGER Deutschland Gruppe ist darauf ausgerichtet, die finanziellen Risiken, denen der Konzern ausgesetzt ist, zu identifizieren, zu analysieren und angemessene Limiten zu definieren, um die potenziell negativen Auswirkungen auf das finanzielle Ergebnis auf ein Minimum zu reduzieren. Zur Absicherung von gewissen Risiken setzt der HOERBIGER Konzern Finanzinstrumente ein.

Die Risikosteuerung erfolgt zentral durch das Corporate Treasury. Corporate Treasury identifiziert, beurteilt und sichert Finanzrisiken in enger Zusammenarbeit mit den Konzerngesellschaften ab. Prinzipien zum Risikomanagement sowie Weisungen zu spezifischen Bereichen wie Fremdwährungsrisiko, Zinsrisiko, Kreditrisiko existieren in schriftlicher Form. Die nachfolgenden Informationen geben einen Überblick über die vorgehend erwähnten Risiken sowie die entsprechenden Ziele und Grundsätze.

Allgemein

Die Bilanzwerte der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten entsprechen aufgrund der kurzen Laufzeit annähernd den «beizulegenden Zeitwerten» (FV). Die nachfolgenden Aufstellungen zeigen die Klassifizierung sowie die Fair-Value-Hierarchie der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten.

Die Fair-Value-Hierarchie bildet die Bedeutung der Einflussgrößen ab, die bei den Verkehrswertbemessungen eingesetzt werden.

Fair-Value-Hierarchie
Ebene 1	Börsenkurse an einem aktiven Markt für identische Vermögenswerte und Verbindlichkeiten
Ebene 2	Beobachtbare Einflussgrößen mit Ausnahme von Börsenkursen an einem aktiven Markt für identische Vermögenswerte und Verbindlichkeiten
Ebene 3	Nichtbeobachtbare Einflussgrößen

Die derivativen Finanzinstrumente in Stufe 2 sind ausschließlich Devisentermingeschäfte. Das angewendete Bewertungsverfahren ist das Discounted Cashflow-Verfahren; künftige Cashflows werden aus Basis von Devisenterminkursen (beobachtbare Kurse am Bilanzstichtag) und den kontrahierten Devisenterminkursen geschätzt, diskontiert mit einem Zinssatz, der das Bonitätsrisiko der verschiedenen Gegenparteien berücksichtigt.

Klassifizierung per 31. Dezember 2020 EUR '000	Flüssige Mittel	Fortgeführte Anschaffungskosten	Erfolgswirksam zum FV	Erfolgsneutral zum FV	Buchwert total	Beizulegender Zeitwert
Langfristige sonstige finanzielle Vermögenswerte	0	621	58	0	679	679
Kurzfristige sonstige finanzielle Vermögenswerte	0	374	0	63	437	437
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	0	98.911	0	0	98.911	98.911
Flüssige Mittel	424	0	0	0	424	424
Total Aktiva	424	99.906	58	63	100.451	100.451
Langfristige Finanzverbindlichkeiten		115.483	0	0	115.483	126.550
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten		36.734	0	0	36.734	36.734
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen		52.639	0	0	52.639	52.639
Total Passiva		204.856	0	0	204.856	215.923

Klassifizierung per 31. Dezember 2019 EUR '000	Flüssige Mittel	Fortgeführte Anschaffungskosten	Erfolgswirksam zum FV	Erfolgsneutral zum FV	Buchwert total	Beizulegender Zeitwert
Langfristige sonstige finanzielle Vermögenswerte	0	1.017	150	0	1.167	1.167
Kurzfristige sonstige finanzielle Vermögenswerte	0	2	0	67	69	69
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	0	84.969	0	0	84.969	84.969
Flüssige Mittel	827	0	0	0	827	827
Total Aktiva	827	85.988	150	67	87.032	87.032
Langfristige Finanzverbindlichkeiten		131.096	0	0	131.096	141.611
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten		59.183	0	0	59.183	59.183
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen		45.856	0	0	45.856	45.856
Total Passiva		236.135	0	0	236.135	246.650

Fair value Hierarchie per 31. Dezember 2020 EUR '000	Level 1	Level 2	Level 3
Fair value Option	58	0	0
Derivative Finanzinstrumente	0	63	0
Total sonstige finanzielle Vermögenswerte	58	63	0
Derivative Finanzinstrumente	0	0	0
Total finanzielle Verpflichtungen	0	0	0

Fair value Hierarchie per 31. Dezember 2019 EUR '000	Level 1	Level 2	Level 3
Fair value Option	150	0	0
Derivative Finanzinstrumente	0	67	0
Total sonstige finanzielle Vermögenswerte	150	67	0
Derivative Finanzinstrumente	0	0	0
Total finanzielle Verpflichtungen	0	0	0

Kreditrisiko

Kreditrisiken können auf Flüssigen Mitteln, Guthaben bei Finanzinstituten, auf Kundenforderungen, übrigen Forderungen und aktiven Rechnungsabgrenzungen bestehen. Kreditrisiken entstehen, wenn ein Geschäftspartner unfähig oder nicht willens ist, seinen Verpflichtungen wie vereinbart nachzukommen, und die HOERBIGER Deutschland Gruppe dadurch einen finanziellen Schaden erleidet.

Der Konzern minimiert das Gegenpartei-Risiko, indem die wesentlichen Bestände an Flüssigen Mitteln bei erstklassigen Bankinstituten verwaltet werden. Außerdem werden allfällige Risiken weiter minimiert, indem nicht ein einzelnes Bankinstitut, sondern verschiedene Finanzdienstleister berücksichtigt werden. Finanzinstitute müssen ein Rating nach Standard & Poors als «Investment Grade (Minimum BBB-)» aufweisen, um mit dem HOERBIGER Konzern Bankbeziehungen pflegen zu können.

Aufgrund der unterschiedlichen Kundenstruktur in den Geschäftsbereichen gelten keine allgemein gültigen Kreditlimiten für Kundenforderungen innerhalb des Konzerns. Die Bonität der Kunden wird jedoch systematisch in den einzelnen Geschäftseinheiten überprüft. Das Kreditausfallrisiko für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird vom Konzern als beschränkt eingestuft, da er dank der breiten geografischen und branchenmäßigen Streuung sowie der hohen Kundenanzahl keinen nennenswerten Klumpenrisiken ausgesetzt ist. Die Kundenstruktur ist breit diversifiziert, der Anteil der offenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen des größten Einzelkunden beträgt per 31. Dezember 2020 14% (Vorjahr: 14%). Der Anteil der fünf signifikantesten Kunden beträgt rund 29% (Vorjahr: 40%).

Vereinzelt werden zur Verminderung von Kreditausfallrisiken Kreditabsicherungsinstrumente (Akkreditive, Versicherungen) abgeschlossen. Die Altersstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist in Anmerkung 15 «Forderungen aus Lieferungen und Leistungen» ersichtlich.

Beim überwiegenden Teil der nicht fälligen Forderungen handelt es sich um Forderungen aus langjährigen Kundenbeziehungen. Aufgrund von Erfahrungswerten erwartet die HOERBIGER Deutschland Gruppe keine zusätzlichen Ausfälle. Die maximalen Ausfallrisiken je Kategorie sind wie folgt:

EUR '000	31.12.2020	31.12.2019
Langfristige sonstige finanzielle Vermögenswerte	679	1.167
Kurzfristige sonstige finanzielle Vermögenswerte	437	69
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	98.911	84.969
Flüssige Mittel	424	827
Total maximale Ausfallrisiken	100.451	87.032

Liquiditätsrisiko

Ein Liquiditätsrisiko entsteht, wenn die HOERBIGER Deutschland Gruppe nicht mehr in der Lage ist, ihre Verpflichtungen bei Fälligkeit zu erfüllen. Die Gruppe ist in die Finanzierung des HOERBIGER Konzerns integriert, weshalb die Gruppe über keine wesentlichen externen Kreditlinien verfügt. Der HOERBIGER Konzern stellt durch ein vorsichtiges Liquiditätsmanagement sicher, dass genügend Liquidität vorhanden ist, um den fälligen Verbindlichkeiten nachzukommen. Dies schließt das Halten einer ausreichenden Reserve an Flüssigen Mitteln und die Möglichkeit zur Finanzierung durch einen adäquaten Betrag aus zugesagten Kreditlimiten ein.

EUR '000	31.12.2020	31.12.2019
Vorhandene Liquidität	424	827
Zugesagte Kreditlimite	233.860	350.772
./. Beanspruchte Kreditlimite	-136.892	-172.755
Total vorhandene Liquidität und nicht beanspruchte Kreditlimite	97.392	178.844

Die Liquidität des Konzerns, insbesondere die Finanzierungstätigkeit, wird zentral bewirtschaftet, verwaltet und überwacht. Auf Stufe HOERBIGER Konzern bestehen bilaterale Kredite. Daneben bestehen einige weitere lokale Kreditbeziehungen, die betragsmäßig limitiert sind.

Die nachfolgenden Tabellen geben eine Übersicht über die Liquiditätsreserven, die ungenutzten Kreditlimiten sowie die erwarteten Geldabflüsse.

Erwartete Geldabflüsse EUR '000	Buchwert 31.12.2020	Vertragliche Geldabflüsse	< 1 Jahr	1-2 Jahre	2-5 Jahr	> 5 Jahr
Verbindlichkeiten verbundene Unternehmen	136.892	167.577	66.752	23.965	57.350	19.510
Leasingverbindlichkeiten	15.278	14.755	3.150	2.755	5.237	3.613
Finanzverbindlichkeiten	47	47	47	0	0	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	52.639	52.639	52.639	0	0	0
Total nicht derivative Finanzinstrumente	204.856	235.018	122.588	26.720	62.587	23.123
Total Finanzinstrumente	204.856	235.018	122.588	26.720	62.587	23.123

Erwartete Geldabflüsse EUR '000	Buchwert 31.12.2019	Vertragliche Geldabflüsse	< 1 Jahr	1-2 Jahre	2-5 Jahr	> 5 Jahr
Verbindlichkeiten verbundene Unternehmen	172.755	186.815	59.968	23.758	64.711	38.378
Leasingverbindlichkeiten	17.375	18.943	4.103	3.343	6.990	4.507
Finanzverbindlichkeiten	149	149	149	0	0	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	45.856	45.856	45.856	0	0	0
Total nicht derivative Finanzinstrumente	236.135	251.763	110.076	27.101	71.701	42.885
Total Finanzinstrumente	236.135	251.763	110.076	27.101	71.701	42.885

Marktrisiko

Der HOERBIGER Deutschland Gruppe ist Marktrisiken ausgesetzt, die sich vorwiegend auf Wechselkurse und Zinssätze beziehen. Die zentrale Treasury Abteilung des HOERBIGER Konzerns überwacht diese Risiken laufend. Das Ziel des Konzerns ist es, Fluktuationen in den Ergebnissen oder Geldflüssen zu reduzieren, die mit Zinssatzänderungen und Wechselkursänderungen verbunden sind.

Währungsrisiken

Die HOERBIGER Deutschland Gruppe ist hauptsächlich dem Währungsrisiko in Bezug auf das Währungspaar EUR/USD ausgesetzt. Zur Steuerung der mit diesen Risiken einhergehenden Effekte setzt der HOERBIGER Konzern Finanzinstrumente ein, sofern die Geschäftsleitung dies unter den gegebenen Umständen als angebracht erachtet. Bei den beteiligten Vertragspartnern handelt es sich um Finanzinstitute mit guter Bonität. Es werden keine ungedeckten Leerverkäufe durchgeführt. Absicherungsgeschäfte stehen stets im Zusammenhang mit bestehenden Vermögenswerten und Verbindlichkeiten oder künftigen Geldtransaktionen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit zustande kommen. Des Weiteren ist der Konzern bestrebt, Einnahmen und Ausgaben in Fremdwährungen aufeinander abzustimmen, um möglichst eine natürliche Absicherung zu erreichen.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Währungsrisiken aus Finanzinstrumenten, bei denen die Währung von der Funktionalwährung der Konzerngesellschaft, die diese Finanzinstrumente hält, abweicht:

Währungsrisiken aus Finanzinstrumenten EUR '000	31.12.2020 USD	31.12.2019 USD
Flüssige Mittel	707	60
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	-6	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	-70	-2.771
Nettorisiko in der Bilanz (+= Fremdwährungsüberhang)	631	-2.711
Cashflow Hedges	0	0
Nettorisiko aus Devisentermingeschäften	631	-2.711

EUR '000	Eigenkapital		Jahreserfolg
	Stärkung	Schwächung	Stärkung	Schwächung
31.12.2020 USD (7,5% Veränderung)	0	0	-47	47
31.12.2019 USD (7,5% Veränderung)	0	0	-203	203

Die Analyse basiert auf Währungskursschwankungen, die HOERBIGER Deutschland Gruppe am Abschlussstichtag als möglich erachtet. In der Analyse wird unterstellt, dass alle anderen Einflussfaktoren konstant bleiben. Die Volatilität der Sensitivitätsanalyse wurde anhand der Wechselkursveränderungen des USD gegenüber dem Euro im Geschäftsjahr festgelegt. Die Sensitivitätsanalyse beinhaltet ausstehende Flüssige Mittel und Fremdwährungsforderungen und -Verbindlichkeiten. Wesentlich größere Effekte auf die Gewinn- und Verlustrechnung können Kursveränderungen bezogen auf die unterjährigen Geschäftsvorfälle haben, die in der obigen Tabelle nicht berücksichtigt sind.

Zinsänderungsrisiko

Flüssige Mittel und verzinsliche Verbindlichkeiten mit variabler Verzinsung setzen die Gruppe einem Cashflow-Zinsrisiko aufgrund einer Zinsänderung aus, während Verbindlichkeiten mit fester Verzinsung ein Fair-Value-Zinsrisiko aufgrund einer Zinsänderung darstellen.

Das Zinsänderungsrisiko wird über das Verhältnis der fest/variabel verzinslichen Finanzverbindlichkeiten gesteuert. Die Absicherungsstrategie kann entweder durch das Ziehen von Festkrediten oder mittels Zinssatzswaps umgesetzt werden. Die Entscheidung zur Absicherung von Zinsrisiken obliegt Corporate Treasury und ist abhängig von den zu erwartenden Zinsentwicklungen. Analog zu 2019 wurden im Geschäftsjahr 2020 für die HOERBIGER Deutschland Gruppe keine solchen Zinsabsicherungen getätigt und es sind per 31. Dezember 2020 keine Zinssicherungskontrakte offen. Die HOERBIGER Deutschland Gruppe ist hauptsächlich bei den variabel verzinslichen Finanzverbindlichkeiten dem zinsbedingten Cashflow-Risiko ausgesetzt. Eine Erhöhung des Zinssatzes per 31. Dezember 2020 um 25 Basispunkte hätte das Konzernergebnis um EUR 0,5 Mio. verschlechtert (Vorjahr: um EUR 1 Mio. verschlechtert). Eine gleich hohe Reduktion des Zinssatzes hätte eine gleich hohe Auswirkung in umgekehrter Richtung gehabt. Eine Veränderung des Zinssatzes um 25 Basispunkte hätte keine signifikante Auswirkung auf das Gesamtergebnis. Diese Analysen gehen davon aus, dass alle anderen Einflussfaktoren, im speziellen Fremdwährungskurse, unverändert bleiben.

Aufteilung Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen zwischen fixer und variabler Verzinsung

EUR '000	31.12.2020	31.12.2019
Fix verzinsliche Finanzverbindlichkeiten	0	0
Variable verzinsliche Finanzverbindlichkeiten	136.892	172.755
Total Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	136.892	172.755

Effektive Zinssätze für Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen EUR '000	Nominalwert in Lokalwährung	Nominalzins in %	31.12.2020	31.12.2019
CAD-Kredite	224	6,36%	143	20.885
EUR-Kredite	124.046	2,66%	124.046	113.258
Übrige			12.703	38.612
Total Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen			136.892	172.755

ERGEBNIS DES GESCHÄFTSJAHRES

25 UMSATZERLÖSE

HOERBIGER generiert die Mehrheit der Umsatzerlöse durch den Verkauf von Produkten sowie die Erbringung von Servicedienstleistungen. In den folgenden Tabellen erfolgt die Aufschlüsselung der Umsätze nach den primären geografischen Märkten sowie nach dem Übertragungszeitpunkt der Güter und Dienstleistungen.

Aufteilung der Erlöse aus Verträgen mit Kunden EUR '000	Drive Technology	Compression Technology	Hydraulics	Safety	Total 2020
Region Asien Pazifikraum	110.413	11.937	0	0	122.350
Schwellenländer	0	93	0	0	93
Europa	220.920	74.687	25.209	25.199	346.015
Nordamerika	0	617	0	1.081	1.698
Total	331.333	87.334	25.209	26.280	470.156
Zeitpunkt der Übertragung zu einem bestimmten Zeitpunkt	331.333	87.334	25.209	26.280	470.156
über einen bestimmten Zeitraum	0	0	0	0	0
Total	331.333	87.334	25.209	26.280	470.156

Aufteilung der Erlöse aus Verträgen mit Kunden EUR '000	Drive Technology	Compression Technology	Hydraulics	Safety	Total 2019 ^*
Region Asien Pazifikraum	86.379	15.777	0	0	102.156
Europa	270.602	77.737	40.023	27.042	415.404
Nordamerika	0	992	0	1.033	2.025
Total	356.981	94.506	40.023	28.075	519.585
Zeitpunkt der Übertragung zu einem bestimmten Zeitpunkt	356.981	94.506	40.023	28.075	519.585
über einen bestimmten Zeitraum	0	0	0	0	0
Total	356.981	94.506	40.023	28.075	519.585

^* Umgliederung Vorjahreswerte, um der Darstellung des aktuellen Jahres zu entsprechen. Siehe dazu Anhangsangabe 6 «Änderungen in den Grundsätzen der Konzernrechnungslegung»

Vertragssalden

Bei langfristigen wesentlichen Serviceprojekten, bei denen der Umsatz über die Zeit erfasst wird, werden während der Auftragserfüllung die Arbeiten entsprechend den vereinbarten Vertragsbedingungen entweder in regelmäßigen Abständen (bspw. monatlich) oder bei Erreichen der vertraglichen Meilensteine verrechnet. Im Allgemeinen erfolgt die Abrechnung nach der Umsatzrealisierung, was zu Vertragsvermögenswerten führt. Teilweise erhält HOERBIGER jedoch Vorauszahlungen von Kunden, was entsprechend zu Vertragsverbindlichkeiten führen kann.

Diese Vertragssalden werden in der konsolidierten Bilanz zum Jahresende auf Vertragsbasis entweder als Vertragsvermögenswert oder Vertragsverbindlichkeit ausgewiesen. Im Weiteren erhält HOERBIGER für gewisse Verträge entweder bei Vertragsbeginn oder bei Erreichung von definierten Meilensteinen Anzahlungen (Vertragsverbindlichkeiten). Diese Anzahlungen werden bei Umsatzrealisierung verrechnet.

Innerhalb der Vertragsvermögenswerte entfallen EUR 0,3 Mio. auf Werkzeugerlöse, bei denen die Kundenzahlung nicht den eigenständigen Verkaufspreis des Werkzeuges darstellt. Dieser Teil des Vertragsvermögens wird über die Vertragslaufzeit der mit den Werkzeugen hergestellten Teile erfasst.

Übersicht Vertragssalden EUR '000	2020		2019
	Vertragsvermögenswerte	Vertragsverbindlichkeiten	Vertragsvermögenswerte	Vertragsverbindlichkeiten
Vertragssalden am 1. Januar	2.244	3.137	1.626	2.524
Vertragssalden am 31. Dezember	2.277	4.339	2.244	3.137
Änderung der Vertragsssalden im Geschäftsjahr	33	1.202	618	613

In der Berichtsperiode wurden keine Wertberichtigungen auf Vertragsvermögen vorgenommen.

Rechnungslegungsgrundsätze

Der Umsatz für Waren oder Dienstleistungen wird basierend auf der vertraglich vereinbarten Gegenleistung gemessen und schließt Beträge aus, die im Auftrag von Dritten erhoben werden.

Umsatzerlöse werden verbucht, wenn die Kontrolle über ein Produkt oder eine Dienstleistung auf den Kunden übertragen wurde.

Die Beurteilung, ob die Kontrolle übertragen wurde, erfolgt für jedes Verkaufsgeschäft separat aufgrund der vertraglichen Vereinbarung. Zur Veranschaulichung des generellen Kontrollübergangs ist in der untenstehenden Tabelle für die wesentlichen Produktlinien der HOERBIGER Gruppe eine Beschreibung der Hauptaktivitäten aufgeführt.

SBU / BU	Produktlinie	Zeitpunkt der Leistungserfüllung	Zahlungsbedingungen	Definition des Alleinverkaufspreises
Compression Technology	Recip Valves	Produktverkauf Kontrolle der Ventile geht bei Lieferung basierend auf den Incoterms auf den Kunden über	30 bis 60 Tage nach Lieferung	Beobachtbarer Marktpreis für Ventile
	Recip Service Parts Trading	Produktverkauf Kontrolle der Ventile geht bei Lieferung basierend auf den Incoterms auf den Kunden über	14 bis 90 Tage nach Lieferung	Angepasster Marktbewertungsansatz oder erwartete Kosten plus Marge
	Recip Service Repair	Reparatur von Kompressorkomponenten Kontrolle geht bei Abnahme des Reparaturprojekts auf den Kunden über	14 bis 90 Tage nach Kundenabnahme	Angepasster Marktbewertungsansatz oder erwartete Kosten plus Marge
	Recip Service Solution	Vollständige Überholung eines Kompressors Kontrolle geht bei Kundenabnahme der Überholung auf den Kunden über	14 bis 90 Tage nach Kundenabnahme	Angepasster Marktbewertungsansatz oder erwartete Kosten plus Marge
Drive Technology	Synchronicers	Produktverkauf basierend auf kundenspezifischen Anforderungen Kontrolle geht bei Lieferung basierend auf den Incoterms auf den Kunden über	30 bis 60 Tage nach Lieferung	Erwartete Kosten plus Marge
Hydraulics	Convertibles	Produktverkauf basierend auf kundenspezifischen Anforderungen Kontrolle geht bei Lieferung basierend auf den Incoterms auf den Kunden über	30 bis 60 Tage nach Lieferung	Erwartete Kosten plus Marge
Safety	Surpression	Produktsystemverkauf basierend auf kundenspezifischen Anforderungen Kontrolle geht bei Kundenabnahme des installierten Systems über	Individuell vereinbarte Zahlungspläne	Erwartete Kosten plus Marge

Erlöse sind in Höhe der Gegenleistung, die HOERBIGER für diese Güter oder Dienstleistungen erwarten darf zu erfassen, wenn die zugesicherten Güter oder Dienstleistungen an den Kunden übergehen. Für die Bestimmung orientiert sich HOERBIGER an dem folgenden fünfstufigen Rahmenmodell:

―	Identifizierung des Vertrags / der Verträge;
―	Identifizierung der eigenständigen Leistungsverpflichtungen in dem Vertrag;
―	Bestimmung des Transaktionspreises;
―	Verteilung des Transaktionspreises auf die Leistungsverpflichtungen des Vertrags; und
―	Erlöserfassung bei Erfüllung der Leistungsverpflichtungen

Die Gruppe schließt häufig langfristige Liefervereinbarungen mit Automobilherstellern ab. Ein solcher Vertrag umfasst typischerweise auch die Herstellung von einem Werkzeug, das für die Produktion der vereinbarten Teile notwendig ist. Für die Erlöserfassung müssen die folgenden zwei Fälle betrachtet werden:

1. HOERBIGER überträgt nach dem Bau das wirtschaftliche Eigentum und den Rechtstitel am Werkzeug an den Kunden. Der physische Besitz der Werkzeuge kann jedoch bei HOERBIGER bleiben, da das Werkzeug für die Produktion der vereinbarten Teile benötigt wird. In diesem Fall betrachtet HOERBIGER die Werkzeuge als separate Leistungsverpflichtung, da der OEM von den Werkzeugen selbst profitieren kann und die Entwicklung des Werkzeuges nicht eng mit der Produktion der Teile zusammenhängt. Die Kontrolle über die Werkzeuge wird zu einem bestimmten Zeitpunkt transferiert und dementsprechend der Erlöse erfasst. Falls die Zahlung des Kunden nicht den Einzelverkaufspreis des Werkzeuges darstellt, wird ein Vertragsvermögenswert angesetzt, der über die Vertragslaufzeit zeitraumbezogen aufgelöst wird.

2. Das wirtschaftliche Eigentum oder der rechtliche Titel der Werkzeuge bleiben nach der Herstellung bei HOERBIGER. In diesem Fall wird der Vermögenswert nach IAS 16 bilanziert. HOERBIGER bleibt verantwortlich für die Instandhaltung des Vermögenswerts sowie die notwendige Versicherung. HOERBIGER gibt die Werkzeuge nur dann an den Kunden, wenn eine Vertragsverletzung in Bezug auf die für den Kunden hergestellten Teile vorliegt. Jegliche Entschädigung, die HOERBIGER vor Produktionsbeginn erhält, wird als Vertragsverbindlichkeit aufgeführt und über die Vertragslaufzeit aufgelöst.

26 FORSCHUNGS- UND ENTWICKLUGNSKOSTEN

Im Jahr 2020 wurden insgesamt EUR 10 Mio. (Vorjahr: EUR 12 Mio.) für Forschung und Entwicklung aufgewendet. Davon erfüllen EUR 2 Mio. (Vorjahr: EUR 2 Mio.) die Kriterien für eine Aktivierung gemäß IFRS und wurden deshalb in den «Immateriellen Vermögenswerten in Entwicklung» respektive in den «Sonstigen Rechten» aktiviert.

Wesentlicher Ermessensentscheid oder Schätzungsunsicherheit

Der Konzern hat Entwicklungskosten aktiviert. Die Aktivierung der Kosten beruht auf Einschätzungen des Managements, dass die technische und wirtschaftliche Realisierbarkeit nachgewiesen ist. Für die Höhe der zu aktivierenden Beträge trifft das Management Annahmen über die Höhe der zu erwartenden künftigen Rückflüsse aus dem Projekt, die anzuwendenden Abzinsungssätze und den Zeitraum des erwarteten Nutzenzuflusses.

27 PERSONALAUFWAND

EUR '000	31.12.2020	31.12.2019 ^*
Löhne und Gehälter	123.691	143.282
Sozialleistungen	24.129	27.137
Übriger Personalaufwand	1.669	4.360
Total Personalaufwand	149.489	174.779

^* Umgliederung Vorjahreswerte, um der Darstellung des aktuellen Jahres zu entsprechen. Siehe dazu Anhangsangabe 6 «Änderungen in den Grundsätzen der Konzernrechnungslegung»

Aufteilung der Mitarbeiter	2020	2019
Gewerbliche Mitarbeiter	1.701	2.012
Administrative Mitarbeiter	446	485
Management	53	73
Total Mitarbeiter per 31. Dezember	2.200	2.570
Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt	2.472	2.756

28 SONSTIGE BETRIEBLICHE ETRÄGE UND AUFWENDUNGEN

EUR '000	2020	2019 ^*
Gewinn aus Fracht und Verpackung	941	996
Gewinne aus Verkäufen von Schrott	4.491	5.288
Gewinne aus Verkäufen von Sachanlagen	2.843	1.417
Gewinne aus Erbringung von Management Dienstleistungen	2.523	5.180
Sonstige Erträge	14.062	39.231
Total sonstige betriebliche Erträge	24.860	52.112

EUR '000	2020	2019 ^*
Aufwendungen für Energie	11.436	11.269
Aufwendungen für Reisetätigkeiten	1.559	3.429
Aufwendungen in Zusammenhang mit Mieten	8.401	12.010
Aufwendungen für Versicherungen, Gebühren und Kapitalsteuern	2.189	2.048
Aufwendungen für Reparaturen und Wartungen	13.134	8.110
Aufwendungen für Administration und Werbung	3.370	8.932
Aufwendungen für Verpackungsmaterial	2.441	2.969
Aufwendungen für Kommissionen und Beratungsdienstleistungen	4.880	6.545
Aufwendungen für Management Fees	10.557	14.029
Aufwendungen für Know-how Fees	991	3.099
Aufwendungen für Namenslizenzen	6.489	7.504
Sonstige Aufwendungen	22.378	36.208
Total sonstige betriebliche Aufwendungen	87.825	116.152

^* Umgliederung Vorjahreswerte, um der Darstellung des aktuellen Jahres zu entsprechen. Siehe dazu Anhangsangabe 6 «Änderungen in den Grundsätzen der Konzernrechnungslegung»

Die im Geschäftsjahr 2020 für den Abschlussprüfer des Konzernabschlusses erfasste Honoraraufwand nach §314 Abs.1 Nr.9 HGB beträgt TEUR 184 (Vorjahr: TEUR 202) und gliedert sich wie folgt:

EUR '000	2020	2019
Abschlussprüfungsleistungen	164	162
Andere Bestätigungsleistungen	20	40
Steuerberatung	0	0
Total Honoraraufwand	184	202

29 FINANZERGEBNIS

EUR '000	2020	2019 ^*
Zinserträge aus Bankguthaben	31	90
Sonstige Finanzerträge	32	197
Total Finanzertrag	63	287
Zinsaufwand auf Bankdarlehen	0	59
Übrige Zinsaufwendungen	7.091	7.806
Zinsaufwand auf Leasingverbindlichkeiten	426	474
Währungsergebnis	246	76
Total Finanzaufwand	7.763	8.415
Finanzergebnis, netto	-7.700	-8.128

^* Umgliederung Vorjahreswerte, um der Darstellung des aktuellen Jahres zu entsprechen. Siehe dazu Anhangsangabe 6 «Änderungen in den Grundsätzen der Konzernrechnungslegung»

30 ERTRAGSTEUERN

EUR '000	2020	2019
Laufende Ertragsteuern	4.173	5.795
Latenter Steueraufwand	-644	498
Total Ertragsteuern	3.529	6.293

Der erwartete Konzernsteuersatz entspricht dem gewichteten Durchschnitt der Steuersätze derjenigen Länder, in denen der Konzern tätig ist. Der erwartete Konzernsteuersatz von 27,6% (Vorjahr 27,5%) ist im Vergleich zum Vorjahr leicht angestiegen.

Der effektive Steueraufwand unterscheidet sich gegenüber dem erwarteten Steueraufwand wie folgt:

EUR '000	2020	2019
Gewinn vor Ertragsteuern	5.465	1.337
Erwarteter Steuersatz	27,6%	27,5%
Erwarteter Steueraufwand	1.507	367
Abweichung aufgrund von:
Belastungen / (Gutschriften) früherer Perioden, netto	3	76
Nicht abzugsfähiger Aufwand	4.081	319
Nicht steuerpflichtiger (Aufwand) / Ertrag	2	-404
Nicht aktivierbare Verlustvorträge	617	2.705
Veränderung der latenten Steuern aufgrund Neubeurteilung	0	4.164
Steuersatzänderungen auf latente Steuern	-414	175
Abweichung zwischen lokalem und Konzernsteuersatz	233	431
Quellensteuern auf Erträge und sonstigen Ertragsteuern	337	-52
Verwendung von nicht aktivierten steuerlichen Verlustvorträgen	0	0
Sonstige Einflüsse	-2.837	-1.488
Effektiver Steueraufwand des Konzerns	3.529	6.293
Effektiver Konzernsteuersatz	64,6%	470,7%

Aktive latente Ertragsteuern EUR '000	Sachanlagen	Immaterielle Anlagen	Vorräte	Andere Aktiva	Rückstellungen	Andere Passiva
Stand am 1. Januar	1.368	1.157	2.082	493	760	4.270
Abgänge durch Divestment	0	0	0	-176	0	-38
Erfassung im Eigenkapital	0	0	0	205	0	149
Erfolgswirksame Veränderung	-446	-1.156	-768	-353	-339	1.190
Fremdwährungsdifferenzen	11	0	13	1	20	6
Stand am 31. Dezember, brutto	933	1	1.327	170	441	5.577
Saldierung
Stand am 31. Dezember, netto

Aktive latente Ertragsteuern EUR '000	Verlustvorträge	Total 2020	Total 2019
Stand am 1. Januar	0	10.130	13.381
Abgänge durch Divestment	0	-214	0
Erfassung im Eigenkapital	0	354	510
Erfolgswirksame Veränderung	-74	-1.946	-3.700
Fremdwährungsdifferenzen	74	125	-61
Stand am 31. Dezember, brutto	0	8.449	10.130
Saldierung		-4.858	-4.794
Stand am 31. Dezember, netto		3.591	5.336

Passive latente Ertragsteuern EUR '000	Sachanlagen	Immaterielle Anlagen	Vorräte	Andere Aktiva	Rückstellungen	Andere Passiva
Stand am 1. Januar	4.594	12.109	144	184	28	174
Abgänge durch Divestment	0	0	0	0	0	-2
Erfassung im Eigenkapital	0	0	0	0	0	-13
Erfolgswirksame Veränderung	-1.010	-1.357	-119	-37	-3	-64
Fremdwährungsdifferenzen	24	-2	0	1	0	0
Stand am 31. Dezember, brutto	3.608	10.750	25	148	25	95
Saldierung
Stand am 31. Dezember, netto

Passive latente Ertragsteuern EUR '000	Total 2020	Total 2019
Stand am 1. Januar	17.233	20.626
Abgänge durch Divestment	-2	0
Erfassung im Eigenkapital	-13	-164
Erfolgswirksame Veränderung	-2.590	-3.201
Fremdwährungsdifferenzen	23	-28
Stand am 31. Dezember, brutto	14.651	17.233
Saldierung	-4.858	-4.794
Stand am 31. Dezember, netto	9.793	12.439

Fälligkeitsstruktur von Verlustvorträgen, auf denen latente Ertragsteuernguthaben berücksichtigt sind EUR '000	31.12.2020	31.12.2019
Innerhalb eines Jahres	0	0
In einem bis zwei Jahren	0	0
In drei bis fünf Jahren	0	0
Später	0	0
Unbefristet	0	0
Total aktivierte Verlustvorträge	0	0
Latente Steuerguthaben auf Verlustvorträge	0	0
Durchschnittlicher Steuersatz aktivierte Verlustvorträge	n/a	n/a

Fälligkeitsstruktur von Verlustvorträgen, auf denen keine latenten Ertragsteuernguthaben berücksichtigt sind EUR '000	31.12.2020	31.12.2019
Innerhalb eines Jahres	1.929	0
In einem bis zwei Jahren	19.119	1.929
In drei bis fünf Jahren	3.295	19.119
Später	617	3.295
Unbefristet	0	0
Total nicht aktivierte Verlustvorträge	24.960	24.343

Wesentlicher Ermessensentscheid oder Schätzungsunsicherheit

Die Bemessung der laufenden Steuerverpflichtungen unterliegt der Auslegung der Steuergesetze in den entsprechenden Ländern, deren Angemessenheit im Rahmen der definitiven Einschätzung oder bei steuerlichen Prüfungen durch die Behörden beurteilt wird. Hieraus können sich wesentliche Anpassungen beim Steueraufwand ergeben.

Rechnungslegungsgrundsätze

Laufende Ertragsteuern

Der laufende Steueraufwand wird auf Basis des zu versteuernden Einkommens für das Jahr ermittelt. Latente Ertragsteuern werden unter Anwendung der Liability-Methode berücksichtigt. Entsprechend dieser Methode werden die ertragssteuerlichen Auswirkungen von vorübergehenden Differenzen zwischen den konzerninternen und den steuerlichen Bilanzwerten als «langfristiges Fremdkapital» beziehungsweise «langfristige Vermögenswerte» erfasst. Maßgebend für die Berechnung sind die tatsächlichen oder die zu erwartenden lokalen Steuersätze.

Im Weiteren erfordert die Beurteilung der Aktivierbarkeit steuerlich verwendbarer Verlustvorträge eine kritische Einschätzung der Verrechenbarkeit mit künftigen Gewinnen, die von vielfältigen Einflüssen und Entwicklungen, wie beispielsweise von Veränderungen des Markt- und Wettbewerbsumfelds, der Kundenstruktur und der allgemeinen Wirtschaftslage, abhängt. Latente Steueransprüche auf Verlustvorträgen werden im Umfang der erwarteten Nutzbarkeit angesetzt und basieren auf Basis der Planungsrechnung der jeweiligen Gesellschaft. Die Planungsrechnung wird jährlich überarbeitet.

Latente Ertragsteuern

Latente Steuern aus dem erstmaligen Ansatz von Vermögenswerten oder Verbindlichkeiten, welche weder das steuerbare Ergebnis noch das Jahresergebnis beeinflussen und nicht aus Unternehmenszusammenschlüssen herrühren, sowie latente Steuern auf Beteiligungen an Tochtergesellschaften, sofern der Zeitpunkt der Umkehrung durch die HOERBIGER Holding gesteuert werden kann und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit nicht umkehren, werden nicht angesetzt.

Latente Steueraktiva, einschließlich solcher auf steuerlich verwendbaren Verlustvorträgen sowie auf zu erwartenden Steuergutschriften, werden nur dann berücksichtigt, wenn es wahrscheinlich ist, dass zukünftige Gewinne verfügbar sind, gegen welche die entsprechenden Aktiva steuerlich verwendet werden können.

Der Buchwert der aktiven latenten Steuern wird an jedem Bilanzstichtag auf eine allfällige Wertminderung geprüft und gegebenenfalls um den Betrag gemindert, für den keine künftigen steuerlichen Gewinne erwartet werden.

SONSTIGE ANHANGSANGABEN

31 GESCHÄFTSVORFÄLLE MIT NAHESTENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONEN

Nahestehende Unternehmen oder Personen sind nach IAS 24 für die HOERBIGER Deutschland Gruppe:

―	Die Hoerbiger Holding AG, Schweiz (oberstes Mutterunternehmen)
―	Konsolidierte und nicht konsolidierte verbundene Unternehmen des HOERBIGER Konzerns
―	Gemeinschaftsunternehmen, an welchen der HOERBIGER Konzern beteiligt ist
―	Mitglieder der Geschäftsleitung oder des Verwaltungsrates
―	Unternehmen, an denen ein beträchtlicher Anteil der Stimmrechte durch die Hoerbiger Holding AG oder Mitglieder des Managements gehalten werden.

Zu den von nahestehenden Unternehmen bezogenen Lieferungen und Leistungen zählen vornehmlich Zulieferungen für die Produktion sowie Vertriebsleistungen, Finanzdienstleistungen wie Kredite und Darlehen sowie in geringerem Umfang Schulungs- und Serviceleistungen. Bei den an nahestehende Personen erbrachten Leistungen handelt es sich um zentral erbrachte Dienstleistungen.

Zum Stichtag 31. Dezember 2020 bzw. 31. Dezember 2019 setzten sich die Geschäfte mit nahestehenden Personen wie folgt zusammen:

Guthaben und Verbindlichkeiten mit nahestehenden Personen EUR '000	Muttergesellschaft	Konzerngesellschaften	Gemeinschaftsunternehmen	Total 2020
Sonstige finanzielle Vermögenswerte langfristig	-	619	-	619
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	-	1.912	37	1.949
Übrige Forderungen kurzfristig	179	2.486	-	2.665
Sonstige finanzielle Vermögenswerte kurzfristig	-	372	-	372
Total Aktiva	179	5.389	37	5.605
Langfristige Finanzverbindlichkeiten	-	103.700	-	103.700
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten	-	33.192	-	33.192
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	118	1.204	-	1.322
Sonstige Verbindlichkeiten kurzfristig	4.174	2.920	-	7.094
Total Passiva	4.292	141.016	-	145.308

Guthaben und Verbindlichkeiten mit nahestehenden Personen EUR '000	Muttergesellschaft	Konzerngesellschaften	Gemeinschaftsunternehmen	Total 2019
Sonstige finanzielle Vermögenswerte langfristig	-	1.006	-	1.006
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	-	2.715	2.911	5.626
Übrige Forderungen kurzfristig	315	8.067	-	8.382
Total Aktiva	315	11.788	2.911	15.014
Langfristige Finanzverbindlichkeiten	-	117.404	-	117.404
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten	-	55.351	-	55.351
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	76	4.001	-	4.077
Sonstige Verbindlichkeiten kurzfristig	2.805	2.203	-	5.008
Total Passiva	2.881	178.959	-	181.840

Geschäfte mit nahestehenden Personen EUR '000	Muttergesellschaft	Konzerngesellschaften	Gemeinschaftsunternehmen	Total 2020
Umsatzerlöse	-	11.145	7.054	18.199
Sonstige betriebliche Erträge	1.842	10.437	164	12.443
Zinserträge	-	72	-	72
Total Erträge	1.842	21.654	7.218	30.714
Sonstige betriebliche Aufwendungen	4.983	16.892	-	21.875
Aufwendungen für Namenslizenzen	6.489	-	-	6.489
Zinsaufwendungen	-	6.601	-	6.601
Total Aufwendungen	11.472	23.493	-	34.965

Geschäfte mit nahestehenden Personen EUR '000	Muttergesellschaft	Konzerngesellschaften	Gemeinschaftsunternehmen	Total 2019
Umsatzerlöse	-	12.280	9.217	21.497
Sonstige betriebliche Erträge	2.068	20.676	275	23.019
Zinserträge	-	189	-	189
Total Erträge	2.068	33.145	9.492	44.705
Sonstige betriebliche Aufwendungen	4.790	21.558	-	26.348
Aufwendungen für Namenslizenzen	7.504	-	-	7.504
Zinsaufwendungen	-	9.063	-	9.063
Total Aufwendungen	12.294	30.621	-	42.915

Die Bezüge der Geschäftsführung betrugen TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 0). Die Geschäftsführung wird von HOERBIGER Gesellschaften vergütet, welche nicht im Konsolidierungskreis der HOERBIGER Deutschland Gruppe enthalten sind. Diese Bezüge werden anteilig an die HOERBIGER Deutschland Gruppengesellschaften in Form von Verwaltungsgebühren weiterbelastet. Rückstellungen für Pensionen dieses Personenkreises bestanden zum 31. Dezember 2020 sowie zum 31. Dezember 2019 nicht.

Im Geschäftsjahr bestanden keine Kredite an Mitglieder der Geschäftsführung. Per 24. Juli 2019 wurde Elodie Cingari neu in die Geschäftsleitung aufgenommen. Charles Friess, welcher die Geschäftsleitung per 24. Juli 2019 verließ, wurde durch Subdoh Gore (seit 11. Dezember 2019) ersetzt. Elodie Cingari wurde per 20. November 2020 durch Herrn Olaf Werwitzke ersetzt.

32 EVENTUALVERBINDLICHKEITEN UND -FORDERUNGEN

Aus der Teilnahme am konzernweiten Cash-Pooling besteht eine Mitverpflichtungs- und Aufrechnungsvereinbarung der HOERBIGER Konzerngesellschaften; die Konzerngesellschaften haften hierbei gegenüber den jeweiligen Kreditinstituten gesamtschuldnerisch. Zum Bilanzstichtag bestehen keine belasteten Vermögenswerte der HOERBIGER Deutschland Gruppe.

Die HOERBIGER Deutschland Gruppe ist im Rahmen des normalen Geschäftsganges in verschiedene rechtliche Verfahren involviert, welche zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschließend beurteilt werden können. Den entsprechenden Risiken wurde, soweit negative finanzielle Folgen abschätzbar und wahrscheinlich sind, im Konzernabschluss Rechnung getragen.

33 BETEILIGUNGSSTRUKTUR

Die untenstehende Auflistung umfasst alle Gesellschaften, an denen die Hoerbiger Deutschland Holding GmbH direkt oder indirekt 100% des Aktienkapitals hält. Es gibt keine anderen Stimmrechte, weshalb bei allen Gesellschaften die Hoerbiger Deutschland GmbH die Beherrschung ausübt mit Ausnahme der Haoneng Hoerbiger DriveTech (Shanghai) co, Shanghai, welche zu 49% in Besitz ist. Bei allen Gesellschaften entspricht das Land der Registrierung auch dem primären Land der Geschäftstätigkeit.

Der HOERBIGER Deutschland Konzern verfügt in den chinesischen Gesellschaften über keine Flüssige Mittel welche staatlichen Devisenbeschränkungen unterliegen (Vorjahr: EUR 1,0 Mio.). Diese Bestimmungen beschränken mit Ausnahme von Dividenden den Kapitalexport aus China.

Land	Geschäftsbereich	Gesellschaft	Funktion	Beteiligung in %
				2020	2019
Europa
Belgien	S	Hoerbiger Turbomachinery Service B.V.B.A., Stekene	DIST	100	100
Deutschland	D	Hoerbiger Antriebstechnik GmbH, Schongau ¹⁾	PROD	100	100
	D	Hoerbiger Antriebstechnik Holding GmbH, Schongau ¹⁾	MGT	100	100
	H	Hoerbiger Automotive Komfortsysteme GmbH, Schongau ¹⁾	PROD	100	100
	H	Hoerbiger Elektronik GmbH, Ammerbuch ¹⁾	PROD	100	100
	C	Hoerbiger Flow Control GmbH, Altenstadt ¹⁾	PROD	100	100
	Corp	Hoerbiger Immobilien GmbH, Schongau ¹⁾	MGT	100	100
	C	Hoerbiger Kompressortechnik GmbH, Schongau ¹⁾	PROD	100	100
	D	Hoerbiger Penzberg GmbH, Penzberg ¹⁾	PROD	100	100
	C	Hoerbiger Service GmbH, Schongau ¹⁾	SERV	100	100
	D	Hoerbiger SynchronTechnik GmbH, Oberstenfeld ¹⁾	PROD	100	100
	S	IEP Technologies GmbH, Ratingen ¹⁾	PROD	100	100
Finnland	S	Atexon Oy, Oulunsalo	PROD	94	94
Polen	H	Hoerbiger Automotive Sp.z.o.o., Boleslaviec	PROD	100	100
Schweiz	S	IEP Technologies GmbH, Olten	DIST	100	100
Nordamerika
Kanada	D	Hoerbiger FineStamping Inc., Waterloo ²⁾	PROD	100	100
Asien und Ozeanien
China	D	Hoerbiger Drive Technology (Changzhou) Co., Ltd., Changzhou	PROD	100	100
	D	Haoneng Hoerbiger DriveTech (Shanghai) Co. Ltd., Shanghai ²⁾	PROD	49	49
Indien	C	Hoerbiger India Precision Technology Private Limited (vormals Gala Precision Technology Private Limited), Thane ³⁾	PROD	0	100

¹⁾ Unternehmen, bei denen gemäss 264 Abs. 3 HGB bez. 264b HGB von Erleichterungen bei der Aufstellung, Prüfung oder Offenlegung Gebrauch gemacht wird. Die Mitteilungen über die Inanspruchnahme von Befreiungsmöglichkeiten wurden im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.
²⁾ In Liquidation
³⁾ Im Dezember 2020 verkauft

PROD	Produktionsgesellschaft
SERV	Servicegesellschaft
MGT	Managementgesellschaft
DIST	Distribution Gesellschaft
C	Compression Technology
S	Safety
D	Drive Technology
H	Hydraulics

34 RISIKOBEURTEILUNG

Die HOERBIGER Deutschland Gruppe ist Teil des Gruppenrisikomanagement und verfügt über ein implementiertes Risikomanagementsystem. Ausgehend von einer periodisch durchgeführten systematischen Risikoidentifikation werden die für die Gesellschaft wesentlichen Risiken auf ihre Eintrittswahrscheinlichkeit und deren Auswirkung bewertet. Mit entsprechenden, vom Verwaltungsrat beschlossenen Maßnahmen werden diese Risiken vermieden, vermindert oder überwälzt. Die selbst getragenen Risiken werden konsequent überwacht. Corporate Risk Management informiert die Konzernleitung einmal jährlich über die bestehenden Risiken und die entsprechenden Maßnahmen sowie über die Fortschritte in der Erreichung der wesentlichen Risikoziele.

35 EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG

Zwischen dem Bilanzstichtag und dem Datum der Erstellung dieses Konzernabschlusses sind keine Ereignisse eingetreten.

36 FREIGABE DES NACH IFRS AUFGESTELLTEN KONZERNABSCHLUSSES UND DES KONZERNLAGEBERICHT

Der nach IFRS aufgestellte Konzernabschluss und der Konzernlagebericht zum 31. Dezember 2020 wurden durch die Geschäftsführung unter dem heutigen Datum aufgestellt und damit freigegeben. Die Veröffentlichung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts der Hoerbiger Deutschland Holding GmbH erfolgt im elektronischen Bundesanzeiger.

Schongau, 3. November 2021

Geschäftsführung

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Hoerbiger Deutschland Holding GmbH, Schongau

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Hoerbiger Deutschland Holding GmbH, Schongau, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sowie Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Hoerbiger Deutschland Holding GmbH, Schongau, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2020 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und

―

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
―	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
―	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
―	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

München, den 3. November 2021

Deloitte GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Tanja Markert, Wirtschaftsprüferin

Nadine Repsch, Wirtschaftsprüferin

Hoerbiger Automotive Komfortsysteme GmbH