WW-K Warmwalzwerk Königswinter GmbH

Königswinter

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2020

(mit Vergleichszahlen zum 31. Dezember 2019)

AKTIVA

		Vorjahr
	EUR	EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	11.040,01	25.741,01
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	384.605,00	407.918,00
2. Technische Anlagen und Maschinen	1.264.341,52	1.495.831,52
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	544.878,30	667.377,30
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	383.571,71	286.550,00
	2.577.396,53	2.857.676,82
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte	2.423.185,03	3.238.390,60
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	4.051.955,60	3.922.329,54
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	1.621.466,82	102.465,16
	10.685.043,99	10.146.603,13

PASSIVA

		Vorjahr
	EUR	EUR
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital	250.000,00	250.000,00
II. Gewinnrücklagen	4.843.556,13	4.843.556,13
III. Bilanzverlust	-14.333,48	-270.033,72
	5.079.222,65	4.823.522,41
B. RÜCKSTELLUNGEN	2.028.412,68	2.487.199,06
C. VERBINDLICHKEITEN	3.567.972,42	2.815.278,88
davon Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten: EUR 753.167,48 (Vj.: EUR 1.023.900,23)
D. PASSIVE LATENTE STEUERN	9.436,24	20.602,78
	10.685.043,99	10.146.603,13

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DEN ZEITRAUM VOM 1. JANUAR 2020 BIS ZUM 31. DEZEMBER 2020

(mit Vergleichszahlen für das Geschäftsjahr 2019)

			Vorjahr
	EUR	EUR	EUR
1. Rohergebnis		11.276.911,33	13.602.869,64
2. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	6.205.949,19		7.358.228,75
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	1.233.679,71	7.439.628,90	1.497.452,57
davon für Altersversorgung: EUR 28.351,44 (Vj.: EUR 30.048,14)
3. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		464.167,30	608.885,48
4. Sonstige betriebliche Aufwendungen		3.117.917,72	4.338.184,46
5. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		32.848,44	36.590,63
6. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		55.731,15	70.299,01
7. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (Ertrag; Vj. Aufwand)		-24.466,54	33.559,72
8. Ergebnis nach Steuern		256.781,24	-267.149,72
9. Sonstige Steuern		1.081,00	2.884,00
10. Jahresüberschuss (Vj. Jahresfehlbetrag)		255.700,24	-270.033,72
11. Verlustvortrag aus dem Vorjahr		-270.033,72	0,00
12. Bilanzverlust		-14.333,48	-270.033,72

ANHANG 2020

Allgemeines

Die WW-K Warmwalzwerk Königswinter GmbH wird beim Amtsgericht Siegburg unter der Nummer HRB 10960 geführt. Die Gesellschaft ist eine mittelgroße Kapitalgesellschaft im Sinne von § 267 HGB.

Der vorliegende Jahresabschluss wurde gemäß §§ 242 ff., 264 ff. HGB unter Berücksichtigung der Vorschriften des GmbH-Gesetzes aufgestellt.

Die gesetzlichen Gliederungsvorschriften der §§ 266 und 275 Abs. 2 HGB wurden angewandt.

Die Fristigkeitsvermerke zu den Forderungen (§ 268 Abs. 4 HGB) und den Verbindlichkeiten (§ 268 Abs. 5 HGB) sowie gesonderte GuV-Vermerke (§ 277 Abs. 5 HGB) wurden zur Verbesserung der Klarheit und Übersichtlichkeit in den Anhang aufgenommen.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Für die Erstellung des Jahresabschlusses waren die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgeblich.

Die Bewertung entspricht den gesetzlichen Vorschriften und Grundsätzen ordnungsmäßiger Bilanzierung (insbesondere Realisationsprinzip, Imparitätsprinzip und allgemeines Vorsichtsprinzip, Prinzip der Einzelbewertung, Grundsatz der Periodenabgrenzung und Going-Concern-Grundsatz).

Das Anlagevermögen wird zu Anschaffungskosten angesetzt und soweit abnutzbar um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die Abschreibungen werden ausschließlich nach der linearen Methode pro rata temporis vorgenommen.

Geringwertige Anlagegüter unter netto EUR 800,00 werden im Zugangsjahr vollständig abgeschrieben.

Die Bewertung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, die Material- und Fertigungsgemeinkosten enthalten. Das strenge Niederstwertprinzip für Vermögensgegenstände des Vorratsvermögens wird beachtet.

Die Bewertung der Forderungen und der sonstigen Vermögensgegenstände erfolgt zum Nennbetrag bzw. zu Anschaffungskosten oder zum niedrigeren beizulegenden Wert. Im Hinblick auf das latente Ausfallrisiko wurde eine Pauschalwertberichtigung in Höhe von 1 % auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gebildet.

Die Rückstellungen werden nach den Grundsätzen vernünftiger kaufmännischer Beurteilung für alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen gebildet und mit dem notwendigen Erfüllungsbetrag angesetzt. Langfristige Rückstellungen werden fristenadäquat abgezinst.

Die Verbindlichkeiten sind mit den jeweiligen Erfüllungsbeträgen angesetzt.

Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund von temporären Differenzen zwischen handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen in der Bilanz wurden diese mit dem unternehmensindividuellen Steuersatz bewertet und nicht abgezinst. Aktive und passive Steuerlatenzen werden verrechnet.

Erläuterungen zur Bilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens und der Abschreibungen sowie die Zusammensetzung des Anlagevermögens sind in einer Anlage zu diesem Anhang dargestellt.

Forderungen

Die Forderungen haben insgesamt eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr.

Sonstige Vermögensgegenstände

Die Sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten einen Erstattungs- und Freistellungsanspruch für Pensionsverpflichtungen in Höhe von TEUR 1.263 (Vorjahr TEUR 1.209).

Rückstellungen

Die Rückstellung für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen ist nach versicherungsmathematischen Grundsätzen entsprechend der Vorschrift des § 253 Abs. 1 und 2 HGB unter Zugrundelegung eines Rechnungszinsfußes von 2,30 % sowie eines Rententrends von 1,75 % auf der Grundlage der "Richttafeln 2018 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck ermittelt. Als Rechnungszinsfuß wurde erstmals zum 31. Dezember 2016 der von der Bundesbank ermittelte 10-Jahres-Durchschnittszinssatz bei einer restlichen Laufzeit von 15 Jahren herangezogen. Es ergibt sich zum 31.12.2020 ein Unterschiedsbetrag zur vormals angewendeten 7-jährigen Durchschnittsbetrachtung von TEUR 144. Hinsichtlich dieses Unterschiedsbetrags besteht eine gesetzliche Ausschüttungssperre.

Die sonstigen Rückstellungen decken personalbezogene Verpflichtungen aus noch zu gewährenden Urlaubsansprüchen und Zeitguthaben sowie für Altersteilzeit ab. Weiter wurden Rückstellungen für ausstehende Eingangsrechnungen sowie für Gewährleistungen, die ohne rechtliche Verpflichtung erbracht werden gebildet.

Verbindlichkeitenspiegel

		Restlaufzeiten
Verbindlichkeiten in TEUR zum 31.12.2020 (31.12.2019)	Gesamtbetrag	bis zu 1 Jahr	über 1 bis 5 Jahre	mehr als 5 Jahre
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	753	270	483	0
	(1.024)	(270)	(754)	(0)
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.710	1.7110	0	0
	(1.572)	(1.572)	(0)	(0)
3. Sonstige Verbindlichkeiten	1.105	1.105	0	0
	(219)	(219)	(0)	(0)
	3.568	3.085	483	0
	(2.815)	(2.061)	(754)	(0)

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind durch übliche Eigentumsvorbehalte besichert.

Latente Steuern

	Stand zu Beginn des Geschäftsjahres	Veränderung	Stand zum Ende des Geschäftsjahres
Passive latente Steuern	20.602,78	- 11.166,54	9.436,24

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten aus der Auflösung der Rückbauverpflichtung einen Betrag von 536 TEUR. Die Rückstellung war nach einer Anpassung des Mietvertrages nicht mehr erforderlich.

Der Materialaufwand enthält Abwertungen auf Werkzeuge des Vorratsvermögens in einem Umfang von rd. TEUR 350.

Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen enthalten Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen in Höhe von TEUR 35 (Vj.: TEUR 44).

Sonstige Angaben

Gewinnverwendungsvorschlag

Der Bilanzverlust von TEUR 14 soll auf neue Rechnung vorgetragen werden.

Nachtragsbericht

Besondere Vorgänge nach dem Schluss des Geschäftsjahres haben sich nicht ergeben.

Zahl der Arbeitnehmer

Die Entwicklung der durchschnittlichen Beschäftigtenzahl ergibt sich aus untenstehender Übersicht.

Durchschnittliche Beschäftigtenzahl im Geschäftsjahr	2020	2019
Gewerblich	100	112
Kaufmännisch	17	18
	117	130

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Es bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen in Höhe von insgesamt TEUR 21.028 (Vorjahr TEUR 17.443). Davon resultieren finanziellen Verpflichtungen aus einem langfristigen Mietvertrag mit einem verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 2.349 (Vorjahr TEUR 4.521).

Weitere TEUR 15.089 betreffen Abnahmeverpflichtungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, die mit TEUR 6.702 gegenüber einem verbundenen Unternehmen bestehen. Diese Verpflichtungen werden im Jahresabschluss 2021 zum Abfluss liquider Mittel führen.

Geschäftsführer

Geschäftsführer waren im Geschäftsjahr

―	Herr Rainer Zimmer, Düsseldorf, Industriekaufmann
―	Herr Roland Haas, Krefeld, Kaufmann

Die Gesellschaft macht von der Erleichterung gemäß § 286 Abs. 4 HGB Gebrauch.

Königswinter, 1. März 2021

Rainer Zimmer, Geschäftsführer

Roland Haas, Geschäftsführer

Angabe nach § 328 Abs. 1a HGB:

Der Jahresabschluss ist am 01. März 2021 festgestellt worden.

Angabe nach § 325 Abs. 1b S. 2 HGB:

In der Gesellschafterversammlung am 01. März 2021 wurde beschlossen, den Jahresüberschuss in Höhe von EUR 255.700,24 auf neue Rechnung vorzutragen.

ENTWICKLUNG DES ANLAGEVERMÖGENS IM GESCHÄFTSJAHR 2020

	ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN
	Zu Beginn des Geschäftsjahres (gesamt)	Zugänge (Geschäftsjahr)	Abgänge (Geschäftsjahr)	Am Ende des Geschäftsjahres (gesamt)
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE	250.948,09	580,00	0,00	251.528,09
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	571.154,00	0,00	0,00	571.154,00
2. Technische Anlagen und Maschinen	2.466.139,37	0,00	0,00	2.466.139,37
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.649.573,74	71.584,30	0,00	1.721.158,04
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	286.550,00	97.021,71	0,00	383.571,71
	4.973.417,11	168.606,01	0,00	5.142.023,12
	5.224.365,20	169.186,01	0,00	5.393.551,21

	ABSCHREIBUNGEN
	Zu Beginn des Geschäftsjahres (gesamt)	Zugänge Abschreibungen (Geschäftsjahr)	Abgänge Abschreibungen (Geschäftsjahr)	Am Ende des Geschäftsjahres (gesamt)
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE	225.207,08	15.281,00	0,00	240.488,08
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	163.236,00	23.313,00	0,00	186.549,00
2. Technische Anlagen und Maschinen	970.307,85	231.490,00	0,00	1.201.797,85
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	982.196,44	194.083,30	0,00	1.176.279,74
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	2.115.740,29	448.886,30	0,00	2.564.626,59
	2.340.947,37	464.167,30	0,00	2.805.114,67

	BUCHWERTE
	Stand Geschäftsjahr	Stand Vorjahr
	EUR	EUR
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE	11.040,01	25.741,01
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	384.605,00	407.918,00
2. Technische Anlagen und Maschinen	1.264.341,52	1.495.831,52
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	544.878,30	667.377,30
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	383.571,71	286.550,00
	2.5747.396,53	2.857.676,82
	2.588.436,54	2.883.417,83

Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020

A. Grundlagen des Unternehmens

GESCHÄFTSMODELL

Das Warmwalzwerk Königswinter ist der einzige Hersteller von warmgewalztem Breitflachstahl in Deutschland. Unsere europaweit einzigartige Walzstraße ermöglicht die Herstellung eines sehr breiten Abmessungsspektrums von Breitflachstahl mit Naturkante.

Unsere Erzeugnisse sind im Wesentlichen Vorprodukte und Halbzeuge für die Automobilindustrie, Offshore, Hoch- und Tiefbau sowie für den Metall- und Maschinenbau. Teile der Produktion werden direkt weiterverarbeitet zu Formteilen, die im Anlagen- und Maschinenbau sowie in der Automobil-Zulieferindustrie Verwendung finden.

Entsprechend unserer Spezialisierungsstrategie haben wir im Berichtsjahr mit unserem Großkunden einen neuen Liefervertrag bis zum 31.12.2023 geschlossen. Ab dem 01. Juli 2021 liefern wir ihm keine Formteile mehr, sondern ausschließlich Breitflachstahl. Daraus wird der Kunde die benötigten Formteile für die Nutzfahrzeug-Räderfabrikation künftig selbst fertigen.

Durch den Abschluss dieses neuen Vertrages haben wir einerseits für drei Jahre eine Grundauslastung unserer Walzstraße gesichert, andererseits können wir die nicht zum Kerngeschäft gehörende, kostenintensive Rondenproduktion einstellen.

B. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

KONJUNKTUR

Das Wirtschaftsjahr 2020 war geprägt durch die weltweite Pandemie. Im Corona-Krisenjahr ist die deutsche Wirtschaft in eine tiefe Rezession gefallen. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte um 5,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Nach derzeitigen Prognosen rechnet der IWF für die Weltwirtschaft mit einem Einbruch des globalen Wachstums um mindestens 4,4 Prozent.

BRANCHENENTWICKLUNG

Die Corona Pandemie hat die stahlherstellenden und -verarbeitenden Industrien besonders hart getroffen. Die im Frühjahr und Winter 2020 verhängten Lockdowns führten zu einem massiven Nachfragerückgang und damit verbunden einem Einbruch der Industrieproduktion. Stahlverbraucher wie die Automobilbranche und der Maschinenbau haben ihre Produktion in vielen Bereichen massiv gedrosselt, mussten Kurzarbeit anmelden oder Personal abbauen. Händler und Verarbeiter haben als Reaktion auf den Nachfrageeinbruch ihre Lagerbestände radikal abgebaut. Um die Jahreswende verzeichneten die meisten Stahlverarbeiter einen historisch niedrigen Lagerbestand. Stahlhersteller haben ihre Hochöfen heruntergefahren und die Rohstahlproduktion der geringeren Nachfrage angepasst. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Rohstahlproduktion in Deutschland um über 10 Prozent gesunken. Insgesamt führte dies bis weit ins dritte Quartal zu einem Verfall der Stahlpreisen.

Unter dem Eindruck sinkender Infektionszahlen gab es im Sommer eine kurze Erholung der Märkte. Durch eine Entspannung der Situation und Lockerungen der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie wurden im Sommer Orders nachgeholt. Insgesamt konnte der Konjunktureinbruch aus dem ersten Halbjahr allerdings nicht annähernd kompensiert werden, zumal die zweite Pandemiewelle kurz darauf weitere Erholungstendenzen abbremste. Der zweite Lockdown im Herbst stoppte die konjunkturelle Erholung zunächst. Zum Jahresende belebte sich die Nachfrage jedoch unerwartet. Die Gründe hierfür liegen in China. Durch frühere und konsequentere Maßnahmen hat das Land die Krise schneller überwunden als der Rest der Welt. Infolgedessen stieg im vierten Quartal die Nachfrage nach PKW, auch von europäischen Autoherstellern. Ungeachtet der Tatsache, der größte Stahlhersteller der Welt zu sein, importierte China zudem in großem Umfang Stahl. Diese plötzliche Nachfrage stieß auf leere Lager und eine gedrosselte Rohstahlproduktion, die nur langsam hochgefahren werden kann. Die Folge war ein steiler Preisanstieg der Stahl- und Rohstoffpreise im vierten Quartal, die das Vor-Corona-Niveau sogar übertroffen haben. So verteuerten sich die für die Stahlerzeugung wichtigsten Rohstoffe wie Eisenerz und Kokskohle um bis zu 30 Prozent. Dieser Aufwärtstrend hält ungebrochen an und scheint sich auf diesem höheren Niveau zu stabilisieren.

Auch wenn es sich hier um einen Nachholeffekt und keine generelle Trendwende handelt, rechnet das RWI-Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung insgesamt mit einer langsamen Erholung der Stahlindustrie. Nichtsdestotrotz signalisiert der positive Trend eine Markterholung, der Anlass für vorsichtigen Optimismus gibt.

2. Geschäftsverlauf und -lage

UMSATZ UND AUFTRAGSENTWICKLUNG

Das Geschäftsjahr 2020 stand unter dem Einfluss der Corona Pandemie. Im Mittelpunkt unserer Tätigkeit standen daher die akute Stabilisierung des Auftragsbestandes sowie die Zukunftssicherung des Unternehmens durch Maßnahmen zur Konzentration auf unser Kerngeschäft.

Zu Jahresbeginn hatten wir noch eine stabile Auslastung und einen entsprechenden Auftragsbestand zu verzeichnen. Da Europa die Tragweite der Pandemie anfangs nicht übersehen konnte, setzte der Corona-Effekt entsprechend verzögert ein. Die Krise erreichte uns im zweiten Quartal: Die Pandemie sowie die Maßnahmen zu ihrer Eindämmung führten zu einem massiven Absatzeinbruch bei den stahlverarbeitenden Industrien und damit auch bei uns.

Als Lieferant von Vorprodukten für die Fabrikation von NFZ-Rädern beeinflussen Entwicklungen auf diesem Sektor wesentlich unsere Auslastung. Die Corona Pandemie führten im ersten Halbjahr 2020 zum Zusammenbruch des Absatzes sowohl auf dem Pkw- als auch auf den Nutzfahrzeug-Markt. Weltweit kam die Produktion fast zum Erliegen. Durch die Schließung der europäischen Autofabriken brach die Nachfrage nach Stahl ein.

Parallel zum ersten Lockdown im März verzeichneten wir auch einen spürbaren Nachfragerückgang unserer Händlerkunden. Unsere Monatsproduktion sank um rund ein Drittel für dieses Kundensegment. Aufträge wurden nur noch kurzfristig und preisumkämpft vergeben.

Während die Automobilindustrie und viele Zulieferer als Reaktion auf den Nachfrageeinbruch ihre Produktion gedrosselt, Arbeitszeiten und Löhne gekürzt haben, haben wir die entgegengesetzte Strategie verfolgt: Durch massive Vertriebsbemühungen im Breitflachstahlgeschäft und Preissenkungen ist es uns gelungen, unsere Auftragslage stabil zu halten und Löhne, Gehälter und Weihnachtsgeld - mit Ausnahme von nur wenigen Wochen Kurzarbeit - in vollem Umfang auszuzahlen. Die zum Jahresende einsetzende, weltweit anziehende Nachfrage nach Stahl hat uns zum Jahresende volle Auftragsbücher auch schon für die ersten Monate 2021 beschert.

Da niemand einschätzen konnte, wann sich die pandemische Lage - und damit auch die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft normalisieren - haben lagerhaltende Händler und Verarbeiter ihre Bestände bis zum vierten Quartal radikal abgebaut. Die Folge war ein massiver Preisverfall. Diese Entwicklung antizipierend haben wir unsere Vormaterialbestände rechtzeitig aufgestockt. Da die unerwartet schnell anziehende Nachfrage nach Stahl im vierten Quartal auf leere Läger traf und die gedrosselte Rohstahlproduktion erst langsam hochgefahren werden kann, hat dies die Stahlpreise auf ein Elfjahres-Hoch getrieben. Durch unseren antizyklischen Halbzeugeinkauf konnten wir die steigende Nachfrage bedienen und unsere Erlöse im Breitflachstahlgeschäft zum Jahresende deutlich verbessern, so dass wir im Berichtsjahr insgesamt noch ein positives Ergebnis erzielen konnten.

SORTIMENT UND PRODUKTENTWICKLUNG

Unabhängig von der Corona Pandemie verfolgen wir weiterhin das strategische Ziel, unsere Positionierung als Spezialanbieter für Sonderabmessungen zu festigen und das Breitflachstahlgeschäft sowohl mit lagerhaltenden Stahlhändlern als auch mit weiterverarbeitenden Endkunden europaweit kontinuierlich auszubauen.

Im Mai 2020 endete der zehnjährige Liefervertrag mit unserem Großkunden. Mit dem Auslaufen der vertraglichen Bindungen einer 100 % Belieferung mit Formteilen für die Räderfabrikation von Nutzfahrzeugen eröffnete sich uns die Chance, unser Sortiment zu straffen und uns auf unser Kerngeschäft der Breitflachstahlproduktion zu fokussieren.

Ein wichtiger Schritt hierfür war der Abschluss eines neuen Liefervertrages mit unserem Hauptabnehmer. Der neue Vertrag sichert nicht nur bis zum 31.12.2023 die notwendige Grundauslastung des Walzwerkes, sondern beinhaltet vor allem auch eine Umstellung von Formteilen auf Breitflachstahl. Zum 1. Juli 2021 wird die WW-K die Rondenproduktion einstellen. Zu diesem Stichtag wird die Produktionsanlage an den Kunden abgegeben. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde im Dezember 2020 unterzeichnet.

Neben der Produktionsanlage wird zudem ein Teil der für ihre Bedienung notwendigen Mitarbeiter am 1. Juli 2021 übergehen.

Ab diesem Zeitpunkt entfällt die kostenintensive Instandhaltung der Rondenstanze und wir reduzieren durch den Übergang der Mitarbeiter weiter unseren Personalbestand.

Durch den neuen Vertrag über die ausschließliche Lieferung von Breitflachstahl ist für die WW-K auch in Zukunft eine Grundauslastung der Walzstraße gesichert. Zugleich reduzieren wir durch die Entpflichtung einer 100% Belieferung unsere Abhängigkeit und gewinnen durch die Auslagerung der Rondenherstellung Produktionskapazitäten für die Ausweitung des margenstärkeren Breitflachstahlgeschäfts außerhalb des Automotive Sektors. Die Konzentration auf unser Kerngeschäft macht das Produktionsvolumen leichter steuerbar als zu Zeiten der Formteile Produktion.

ERTRAGSLAGE

Der handelsrechtliche Jahresüberschuss beträgt 256 TEUR (Vj.: -270 TEUR). Die Rohergebnismarge liegt bei 28,3 % (Vj.: 26,9 %). Bedingt durch die Covid 19 Pandemie und den verhängten Lockdown im Frühjahr 2020 ist die Auftragssituation drastisch eingebrochen. Der daraus resultierende Umsatzeinbruch konnten durch ein starkes Schlußquartal größtenteils kompensiert werden. Im Berichtsjahr ist das Rohergebnis um 2.883 TEUR auf 10.617 TEUR gesunken (Vj.: 13.500 TEUR). Durch die bereits im zweiten Halbjahr 2019 eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen konnte der Personalaufwand ¹ im Berichtsjahr um 1.602 TEUR auf 7.513 TEUR reduziert werden (Vj.: 9.115 TEUR). Durch den beabsichtigten Übergang des Rondenstanzen Equipments haben wir für zukünftig nicht mehr benötigte Rondenwerkzeuge eine Abschreibung in Höhe von 350 TEUR vorgenommen. Daneben ergab sich aus der Auflösung von Rückstellungen aus Rückbauverpflichtung sonstige betriebliche Erträge in Höhe von 537 TEUR.

VERMÖGENSLAGE

Die Bilanzsumme von 10.685 TEUR (Vj.: 10.147 TEUR) wird im Wesentlichen geprägt von Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen mit 4.052 TEUR (37,9 %), Vorräten mit 2.423 TEUR (22,7 %), Anlagevermögen mit 2.588 TEUR (24,2 %) und Guthaben bei Kreditinstituten von 1.622 TEUR (15,2 %). Wegen kurzer Zahlungsziele und der, über bestehende Aufträge abgesicherten Produktion, erfahren unsere Vorräte und Forderungen gute bis sehr gute Umschlagshäufigkeiten. Hierdurch werden die uns zur Verfügung stehenden Mittel nicht nachteilig belastet.

Die Rückstellungen aus Betriebsrentenzusagen in Höhe von 1.263 TEUR (Vj.: 1.209 TEUR) für die übernommenen Mitarbeiter sind in vollem Umfang durch Freistellungs- bzw. Erstattungsansprüche gedeckt und damit für die WW-K ergebnisneutral. Hiernach beträgt die wirtschaftliche Bilanzsumme 9.422 TEUR.

¹ Inklusive Leihpersonal

Das Eigenkapital erhöhte sich zum Vorjahr von 4.824 TEUR um 255 TEUR auf 5.079 TEUR. Die Bilanzsumme hat sich zur Vorperiode von 10.147 TEUR um 538 TEUR auf 10.685 TEUR erhöht. Durch die Erhöhung der Bilanzsumme zum Stichtag reduzierte sich die wirtschaftliche Eigenkapitalquote geringfügig auf 53,9 % (Vj.: 54,0 %). Diese Eigenkapitalquote liegt deutlich über dem Branchendurchschnitt.

FINANZLAGE

Der Gesellschaft stehen Kreditlinien in mehr als ausreichender Höhe zur Verfügung. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betragen 753 TEUR (Vj: 1.024 TEUR) und wurden ausschließlich zur Finanzierung der umfangreichen Investitionsmaßnahmen aufgenommen. Die Gesellschaft finanziert sich größtenteils durch Eigenmittel und erzielt einen nachhaltig ausreichenden Cashflow.

Der Jahres-Cashflow beträgt im Berichtszeitraum 475 TEUR und erhöhte sich um 147 TEUR gegenüber dem Vorjahr von 328 TEUR. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit beträgt im Berichtsjahr 1.161 TEUR und erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr von 426 TEUR um 735 TEUR.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit erhöhte sich im Berichtsjahr um 46 TEUR von - 215 TEUR (Vorjahr) auf -169 TEUR. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit beträgt 527 TEUR und erhöhte sich um 826 TEUR gegenüber dem Vorjahr (Vj: -299 TEUR). Davon entfallen 818 TEUR auf die in Anspruch genommene Umsatzsteuerstundung für die Monate März bis Mai 2020.

Eingeräumte Avale wurden nicht in Anspruch genommen. Die Kreditversicherungen haben auf die WW-K Risiken in ausreichenden und komfortablen Umfang zur Sicherung unserer Lieferanten gezeichnet. Die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens war im Berichtsjahr jederzeit gewährleistet.

Zusammengefasst beurteilen wir, insbesondere gemessen an der Corona Krise, unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage als konservativ ausgerichtet, solide, ausreichend und sicher finanziert.

C. Chancen- und Risikobericht

Die Geschäftsführung betrachtet wirksames, vorausschauendes Risikomanagement als wesentlichen Bestandteil der Unternehmenssteuerung. Es gilt, die sich am Markt bietenden Chancen zu nutzen und mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen.

AUSFALLRISIKO

Die Risiken im Bereich des Finanz- und Kostenmanagements werden durch kontinuierliche und qualifizierte Kontrollen im Bereich der Debitoren- und Kreditorenanalyse begrenzt. Die Gesellschaft hat mit ihren Kunden kurze Zahlungsziele vereinbart und auch keine Zahlungsausfälle zu verzeichnen. Hauptkunden werden - wie in der Automobilindustrie üblich - just-in-time beliefert. Auf Zahlungsstockungen kann die WW-K insoweit umgehend reagieren. Im Zeitpunkt der Aufstellung des Lageberichts waren alle Forderungen aus Lieferungen und Leistungen des Kalenderjahres 2020 beglichen.

LIQUIDITÄTS- UND ZINSRISIKO

Um jederzeit die Zahlungsfähigkeit sowie finanzielle Flexibilität sicherstellen zu können, halten wir auf Basis einer Finanzplanung sowie einer rollierenden Liquiditätsplanung ausreichend liquide Mittel vor. Unseren Kapitalbedarf decken wir im Wesentlichen aus eigenen Mitteln, womit wir das Zinsänderungsrisiko gegenüber volatilen Finanzmärkten reduzieren.

QUALITÄTSMANAGEMENT

Die gleichbleibende Qualität unserer Produkte gehört zu den Kernkompetenzen unseres Unternehmens. Dementsprechend legen wir großen Wert auf die EDV-gestützte Qualitätssicherung. Unser prozessorientiertes System umfasst alle Bereiche vom Einkauf, über die Fertigung bis zur Distribution. Die Gesellschaft ist zertifiziert u.a. nach DIN EN ISO 9001: 2015, zertifiziert über die werkseigene Produktionskontrolle für warmgewalzte Stäbe aus Baustählen nach DIN EN 10025-1: 2004, ist zugelassen als Hersteller von Werkstoffen im Rahmen der Druckgeräterichtlinie (DGRL 97/23/EG) bzw. als Hersteller von Breitflachstahl für normalfeste Schiffbaustähle und unlegierte Baustähle (WZ 2185 HH).

Das Risiko von Produktionsausfällen und Vermögensschädigungen aufgrund von höherer Gewalt ist durch entsprechende Versicherungen gedeckt. Zugleich bauen wir unser zertifiziertes Qualitätsmanagement stetig weiter aus.

Das Risiko eines Maschinenstillstandes durch Bedienungsfehler reduzieren wir durch eine sukzessive Digitalisierung unserer Produktionsanlagen.

REGULATORISCHE RISIKEN

Änderungen in der Gesetzgebung, bei Steuern und Zöllen oder von Umweltvorschriften können ebenfalls Risiken mit sich bringen. Risiken aus geänderten Umweltvorschriften, wie beispielsweise die Verschärfung von Emissionsvorschriften, begegnen wir durch eine Modernisierung unserer Produktionsanlagen. Dem Risiko von kurzfristigen Energiepreissprüngen begegnet die Gesellschaft mit dem Abschluss von Lieferverträgen mittelfristiger Länge, die Planungssicherheit geben. Für uns als energieintensives Industrie- und Dienstleistungsunternehmen bestehen Risiken für die Ertragslage, wenn wir im internationalen Wettbewerb die zusätzlichen Kosten aus einer zunehmenden Verteuerung nicht oder nicht in vollem Umfang an unsere Kunden weitergeben können. Im Rahmen des so genannten Klimaschutzprogramms 2030 der Bundesregierung tritt 2021 eine neue CO2-Bepreisung in Kraft. Die CO2-Steuer wird unsere Energiekosten in 2021 um ca. 250 TEUR erhöhen. Daher haben wir im Berichtsjahr einen Energieberater mit der Identifizierung möglicher Einsparpotenziale beauftragt. Diese Energieeffizienzbestrebungen sind ein Gemeinschaftsprojekt mit unserem Großkunden.

BESCHAFFUNGSRISIKO

Durch die Kapazitätsreduktion der europäischen Stahlhersteller als Reaktion auf den Nachfrageeinbruch stand im vierten Quartal für die zunehmende Nachfrage, unter anderem auch aus China, weltweit zu wenig Stahl zur Verfügung. Das knappe Angebot führte im vierten Quartal zu einem Preisanstieg, der sich in 2021 fortsetzt. Seit Januar 2021 werden weltweit vorrübergehend stillgelegte Hochofenkapazitäten wieder hochgefahren, so dass ab dem dritten Quartal 2021 ausreichend Stahl zur Verfügung stehen wird. Vorausgesetzt, dass es zu einer Nachfrageerholung kommt und die Rohstoffpreise konstant bleiben, werden sich die Preise voraussichtlich ab dem zweiten Quartal auf hohem Niveau stabilisieren. Durch einen soliden Brammenbestand sehen wir im Gegensatz zu vielen anderen Stahlverarbeitern keine akuten Beschaffungsprobleme.

D. Prognosebericht

Die Entwicklung unserer Geschäftstätigkeit hängt insbesondere vom gesamtwirtschaftlichen und branchenbezogenen Umfeld ab. Die im Folgenden beschriebenen Zukunftsprognosen beruhen auf den heutigen Erwartungen und Einschätzungen. Sie bergen daher eine Reihe von Risiken und Ungewissheiten. Zahlreiche Faktoren, die sich unserem Einflussbereich entziehen, wirken sich auf unsere Geschäftsaktivitäten aus. Abweichungen von unseren Prognosen sind unter anderem aufgrund der dargelegten Chancen und Risiken möglich, vor allem aber aufgrund der weiteren Entwicklung und Auswirkung der Corona-Pandemie.

Grundauslastung durch Automotive Kunden solide gesichert

Gemäß der uns vorliegenden Jahresplanung unseres Großkunden gehen wir für 2021 davon aus, Material für insgesamt ca. 1 Mio Stück Räder zu liefern: im ersten Halbjahr in Form von Ronden, ab dem 1. Juli 2021 ausschließlich als Breitflachstahl. Da wir keine Halbzeuge für die Antriebstechnik liefern, ist der Ausbau der Elektromobilität für uns kein Risiko. Räder werden für alle Fahrzeuge auch antriebsunabhängig in Zukunft benötigt.

Infrastrukturprojekte als Wachstumstreiber für das Non-Automotive Geschäft

Nach der Automobilbranche ist der Bausektor der zweitgrößte Stahlverbraucher in Europa. Im ersten Quartal 2021 hat sich auch die Nachfrage unserer lagerhaltenden Händlerkunden deutlich belebt. Durch den historisch niedrigen Lagerbestand vieler Händler zum 31.12.2020 gibt es hier weiter großen Nachholbedarf, von dem wir durch unseren umfangreichen Halbzeugbestand profitieren, indem wir auch kurzfristige Bedarfsfälle bedienen können. Auch, da unsere europäischen Wettbewerber durch die Corona-Krise nur noch eingeschränkt oder gar nicht lieferfähig sind, hat unser Auftragsbestand für dieses Kundensegment zum Zeitpunkt der Berichtserstellung einen Vorlauf von ca. fünf bis sieben Wochen. Einen derartig komfortablen Vorlauf hatten wir zuletzt im Jahr 2017.

Übereinstimmend berichten unsere Händlerkunden von einer deutlich anziehenden Nachfrage. Die von der Regierung angekündigten Konjunkturprogramme und Investitionshilfen zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie könnten zum Treiber für unser Non-Automotive Geschäft werden. Auch die von der Deutschen Bahn geplanten Brückensanierungen könnte für uns ein erhebliches Auftragspotenzial bedeuten. Nach einer Normalisierung der Situation sehen wir insgesamt gute Chancen, unser Geschäft mit lagerhaltenden Händlern und Endabnehmer aus Branchen abseits des Automotive Geschäfts ausweiten zu können, weil es erheblichen Nachholbedarf geben wird. Unsere Aktivitäten in diesem Segment werden wir entsprechend verstärken.

Regionalisierung der Lieferketten

Die Corona Pandemie hat die Anfälligkeit globaler Lieferketten aufgedeckt. Das führt in vielen Teilen der Wirtschaft zu einer Neuordnung ihrer Lieferketten. Es ist davon auszugehen, dass viele Unternehmen ihren Einkauf nicht mehr nur nach Effizienzaspekten planen, sondern verstärkt auch Risikoaspekte berücksichtigen. Kurze Lieferketten werden insbesondere in Krisensituationen weniger leicht unterbrochen als lange. Die Unternehmensberatung McKinsey prognostiziert, dass sich der aus der Corona-Not geborene Trend zur Regionalisierung fortsetzen wird. Durch unsere umfangreichen Halbzeugbestände sowie unsere verkehrstechnisch günstige Lage werden wir vom Regionalisierungstrend profitieren.

Durch höhere Verkaufspreise einerseits und ein größeres Mengenaufkommen andererseits rechnen wir für das Jahr 2021 mit einem äußerst erfolgreichen Geschäftsverlauf. Wir erwarten eine deutliche Steigerung des Rohergebnisses sowie stabile Lohn- und Sachkosten. Dies wird nach unseren Planungen insgesamt zu einem signifikanten positiven Jahresergebnis führen.

Königswinter, 1. März 2021

Rainer Zimmer, Geschäftsführer

Roland Haas, Geschäftsführer

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

Bei dem vorstehenden Jahresabschluss und Lagebericht handelt es sich um die nach § 327 HGB für Offenlegungszwecke verkürzte Fassung. Zu dem vollständigen Jahresabschluss der WW-K Warmwalzwerk Königswinter GmbH, Königswinter, haben wir nachstehenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt:

An die WW-K Warmwalzwerk Königswinter GmbH, Königswinter

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der WW-K Warmwalzwerk Königswinter GmbH, Königswinter, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der WW-K Warmwalzwerk Königswinter GmbH, Königswinter, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Düsseldorf, den 1. März 2021

GaMa GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Faßbender, Wirtschaftsprüfer

Stork, Wirtschaftsprüferin