City-Bahn Chemnitz GmbH

Chemnitz

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Bilanz zum 31. Dezember 2022

AKTIVA

	31.12.2022		31.12.2021
	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	262.980,00		291.380,00
2. Geleistete Anzahlungen	13.791,62		0,00
		276.771,62	291.380,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten	440.823,55		450.923,55
- davon Geschäfts-, Betriebs- und andere Bauten EUR 146.942,00 (Vj.: EUR 157.042,00)
2. Gleisanlagen, Streckenausrüstung und Sicherungsanlagen	2.047.823,00		2.282.386,00
3. Fahrzeuge für Personen- und Güterverkehr	182.476,00		382.552,00
4. Maschinen und maschinelle Anlagen, die nicht zu 2. und 3. gehören	16.411,00		18.261,00
5. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	744.554,21		881.791,10
6. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	8.026,87		0,00
		3.440.114,63	4.015.913,65
III. Finanzanlagen
Beteiligungen		797,62	645,02
		3.717.683,87	4.307.938,67
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe		4.919,18	0,00
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	47.951,37		99.493,03
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	3.231.248,28		485.415,87
3. Sonstige Vermögensgegenstände	1.601.497,48		1.171.788,96
		4.880.697,13	1.756.697,86
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten		1.593.962,17	2.854.306,16
		6.479.578,48	4.611.004,02
C. Rechnungsabgrenzungsposten		7.873,01	3.358,99
		10.205.135,36	8.922.301,68

PASSIVA

	31.12.2022		31.12.2021
	EUR	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	25.750,00		25.750,00
II. Kapitalrücklage	127.822,97		127.822,97
III. Gewinnrücklagen
Andere Gewinnrücklagen	1.669.577,70		1.548.275,16
IV. Gewinnvortrag	762.442,64		762.442,64
V. Jahresfehlbetrag/ -überschuss	-184.456,07		121.302,54
		2.401.137,24	2.585.593,31
B. Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen		983.010,42	1.125.837,52
C. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen	3.087,00		74.480,96
2. Sonstige Rückstellungen	1.460.255,45		1.241.266,03
		1.463.342,45	1.315.746,99
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	143.802,49		312.360,49
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	3.274.352,05		2.488.939,13
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	1.401.359,96		570.317,80
4. Sonstige Verbindlichkeiten	509.246,66		523.506,44
- davon aus Steuern EUR 70.635,85 (Vj.: EUR 84.674,02)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 5.393,70 (Vj.: EUR 6.474,06)
		5.328.761,16	3.895.123,86
E. Rechnungsabgrenzungsposten		28.884,09	0,00
		10.205.135,36	8.922.301,68

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022

	2022		2021
	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse		35.257.537,20	30.111.577,47
2. Sonstige betriebliche Erträge		4.746.118,97	1.960.002,14
3. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	(3.664.053,60)		(1.764.356,76)
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	(23.521.429,15)		(17.393.796,40)
		(27.185.482,75)	(19.158.153,16)
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	(7.451.248,45)		(6.803.884,17)
b) Soziale Abgaben	(1.668.875,65)		(1.490.472,36)
davon für Altersversorgung EUR 62.607,72 (Vj.: EUR 58.913,00)
		(9.120.124,10)	(8.294.356,53)
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		(714.406,65)	(1.888.015,76)
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen		(3.156.489,25)	(2.696.297,37)
7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		6.818,09	15.297,14
davon aus der Abzinsung EUR 6.284,30 (Vj.: EUR 12.121,70)
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		(12.307,76)	(52.101,05)
davon aus der Aufzinsung EUR 10,00 (Vj.: EUR 390,00)
9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		(3.072,16)	126.464,72
10. Ergebnis nach Steuern		(181.408,41)	124.417,60
11. Sonstige Steuern		(3.047,66)	(3.115,06)
12. Jahresfehlbetrag /-überschuss		(184.456,07)	121.302,54

Anhang für das Geschäftsjahr 2022

A. ALLGEMEINE ANGABEN

Dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 liegen die Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) über die Rechnungslegung von Kapitalgesellschaften, die ergänzenden Vorschriften des Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbHG) sowie die Regelungen des Gesellschaftsvertrages zugrunde.

Die City-Bahn Chemnitz GmbH, Chemnitz, ist beim Amtsgericht Chemnitz unter der Handelsregisternummer HRB 14683 registriert.

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 wurde nach den Vorschriften des Dritten Buches des HGB unter der Prämisse der Unternehmensfortführung erstellt.

Die Gesellschaft ist eine mittelgroße Kapitalgesellschaft gemäß § 267 Absatz 2 HGB.

Gemäß § 15 Abs. 1 des Gesellschaftsvertrages sind auf die Rechnungslegung der Gesellschaft die Vorschriften für große Kapitalgesellschaften im Sinne von § 267 Absatz 3 HGB anzuwenden.

Die Gliederung der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung entsprechen den §§266 und 275 HGB und dem § 2 der Verordnung über die Gliederung des Jahresabschlusses von Verkehrsunternehmen vom 27. Februar 1968 (zuletzt geändert durch Verordnung vom 7. August 2021). Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Die im Vorjahr angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden beibehalten.

Die Form der Darstellung, insbesondere die Gliederung der Bilanz, wurde entsprechend dem Vorjahresabschluss beibehalten.

B. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN

Allgemeine Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Wertansätze und Bewertungsansätze in der Bilanz zum 31. Dezember 2021 bilden die Grundlage für die Bewertung in der Bilanz zum 31. Dezember 2022.

Im Einzelnen erfolgte die Bewertung wie folgt:

ANLAGEVERMÖGEN

Immaterielle Vermögensgegenstände

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten erfasst und entsprechend ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer im Zu- und Abgangsjahr zeitanteilig - linear abgeschrieben. Als Nutzungsdauer wurden 3 bis 10 Jahre zugrunde gelegt. Die geleisteten Anzahlungen auf immaterielle Vermögensgegenstände sind zum Nennwert bewertet.

Sachanlagen

Für ab dem Geschäftsjahr 2011 aktivierte Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden die erhaltenen Fördermittel insgesamt als Sonderposten für Investitionszuschüsse ausgewiesen. Die Auflösung erfolgt auf der Grundlage der Nutzungsdauer der bezuschussten Anlagegüter. Bis einschließlich 2010 sind Anlagegüter grundsätzlich nach Abschluss der Investitionen unter Verrechnung der erhaltenen Zuschüsse aktiviert worden.

Die Gegenstände des Sachanlagevermögens sind mit den Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, angesetzt.

Die planmäßigen Abschreibungen wurden linear entsprechend der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer vorgenommen. Bei technischen Anlagen und Maschinen beträgt die Nutzungsdauer 8 bis 21 Jahre, bei anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2 bis 18 Jahre.

Abnutzbare bewegliche Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens, deren Anschaffungs- und Herstellungskosten größer als 250 EUR sind, jedoch nicht mehr als 800 EUR betragen, werden im Zugangsjahr vollständig abgeschrieben und im Anlagespiegel als Abgang gezeigt. Die geleisteten Anzahlungen auf Sachanlagen und Anlagen im Bau sind zum Nennwert bewertet.

Finanzanlagen

Die unter den Finanzanlagen ausgewiesenen Beteiligungen sind mit den Anschaffungskosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips angesetzt.

UMLAUFVERMÖGEN

Vorräte

Die Vorräte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips angesetzt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Forderungen gegen verbundene Unternehmen und sonstige Vermögensgegenstände sind mit ihren Nennwerten angesetzt.

Erkennbare Risiken wurden durch Einzelwertberichtigungen berücksichtigt.

Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten sind zum Nennwert bewertet.

RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten enthält Ausgaben vor dem Bilanzstichtag, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit danach darstellen und wird zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

EIGENKAPITAL

Das Eigenkapital ist zum Nennwert angesetzt.

SONDERPOSTEN

Der Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen ist mit dem Nennwert passiviert und wird über die Nutzungsdauer der begünstigten Vermögensgegenstände aufgelöst.

RÜCKSTELLUNGEN

Die Bemessung der Steuerrückstellungen und der sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewisse Verbindlichkeiten auf der Grundlage vorsichtiger kaufmännischer Beurteilung. Die Bewertung erfolgt mit dem nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag.

Rückstellungen, deren Laufzeit über einem Jahr liegt, wurden gemäß § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB mit dem fristenkongruenten von der Deutschen Bundesbank vorgegebenen durchschnittlichen Marktzins abgezinst.

VERBINDLICHKEITEN

Die Verbindlichkeiten werden zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

C. ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ

1. Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens

Die Gliederung zum 31. Dezember 2022 und die Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2022 sind in der Anlage zum Anhang dargestellt.

Die Zugänge zum Anlagevermögen (124 TEUR) betreffen im Wesentlichen die anderen Anlagen und die Betriebs- und Geschäftsausstattung (69 TEUR), die geleisteten Anzahlungen für immaterielle Wirtschaftsgüter (14 TEUR), Software (33 TEUR) sowie für die geleisteten Anzahlungen für Anlagen im Bau (8 TEUR). In den Zugängen für anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung (69 TEUR) sind geringwertige Wirtschaftsgüter von 14 TEUR enthalten, die in gleicher Höhe als Abgang gezeigt werden.

Finanzanlagen

Die Deutschlandtarifverbund-GmbH (DTVG) wurde am 9. Juni 2020 in Frankfurt am Main gegründet. In der Gesellschafterversammlung am 18. März 2021 erwarb die CBC zwei Geschäftsanteile im Wert von 198 EUR (inkl. Aufgeld). In der 5. Gesellschafterversammlung am 20. September 2021 wurde die Aufnahme weiterer Gesellschafter durch Kapitalerhöhung sowie der Wechsel von Geschäftsanteilen beschlossen. Durch die Übernahme der Linie RB 37 und der Erweiterung des Chemnitzer Modells nach Aue erwarb die CBC vier weitere Geschäftsanteile. Die Finanzierungsbeiträge, die die Gesellschafter jährlich zu leisten haben, erhöhen die Finanzanlagen. Zum 31. Dezember 2022 betrug der Wert, den die CBC an der DTV hält 798 EUR.

Die DTVG ist die neue Abstimmungs- und Entscheidungsplattform für einen Deutschlandtarif, der zum 1. Januar 2022 den bis dahin gültigen Nahverkehrstarif der Deutschen Bahn AG ablöste. An der DTVG können sich alle Eisenbahnverkehrsunternehmen in Deutschland und erstmalig auch alle SPNV-Aufgabenträger beteiligen. Dieser neue deutschlandweite SPNV-Tarifverbund wird den Nahverkehrstarif für verbundübergreifende Fahrten im SPNV unternehmensneutral, gemeinschaftlich und transparent gestalteten und fortentwickeln und somit zur Steigerung der Attraktivität des SPNV in Deutschland beitragen.

Die DTVG ist eine reine Managementgesellschaft und arbeitet ohne Gewinnerzielungsabsicht. Die Aufwendungen der Gesellschaft werden u. a. durch Zuschüsse der Gesellschafter und durch Erlöse aus Abrechnungsdienstleistungen gedeckt.

2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr belaufen sich auf 4.844 TEUR sowie mit einer Restlaufzeit vom mehr als einem Jahr auf 36 TEUR.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind gegenüber dem Vorjahr (99 TEUR) um 51 TEUR auf 48 TEUR gefallen.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen von 3.231 TEUR (Vorjahr: 485 TEUR) betrafen Forderungen gegen die Verkehrsverbund Mittelsachsen GmbH (VMS GmbH) aus der zu erwartenden Erstattung der Schlussrechnung für die Einnahmeaufteilung für das Jahr 2022 von 178 TEUR (Vorjahr: 220 TEUR). Der Posten betrifft darüber hinaus Forderungen gegenüber dem Gesellschafter Zweckverband Verkehrsverbund Mittelsachsen (ZVMS) von 3.053 TEUR (Vorjahr: 257 TEUR) und beinhaltete die Ausgleichszahlung für Mehrkosten von Energie, Material, Personal und Instandhaltung für 2022 sowie ausstehenden Corona-Billigkeitsleistungen ÖPNV zum Ausgleich von Schäden im öffentlichen Personennahverkehr im Zusammenhang mit dem Ausbruch von COVID-19 für 2022, hierbei wurde die zu erwartende Rückzahlung von 295 TEUR berücksichtigt. Die Endabrechnung der Corona-Billigkeitsleistungen 2022 wird in 2024 erfolgen.

Die sonstigen Vermögensgegenstände hatten ein Volumen von 1.601 TEUR und setzten sich hauptsächlich aus Forderungen aus Umsatzsteuer von 1.188 TEUR, aus Schadenersatz von 189 TEUR, aus Ertragssteuern für Vorjahre von 102 TEUR, aus Einzahlungen der Firma Götz 34 TEUR sowie aus Forderungen aus Mineralölsteuern von 32 TEUR und aus Ausgleichzahlungen für höhengleiche Kreuzungen von 21 TEUR zusammen.

Die Forderungen für Ertragssteuern aus Vorjahren beinhalteten zu erwartende Erstattungen aus Körperschaftssteuer und Solidaritätszuschlag von 102 TEUR.

Die sonstigen Vermögensgegenstände hatten, bis auf 36 TEUR (Vorjahr: 34 TEUR) für Kautionen, eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr.

3. Liquide Mittel

Die Minderung der liquiden Mittel zum Bilanzstichtag um 1.260 TEUR auf 1.594 TEUR resultiert im Wesentlichen aus der Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und anderer Passiva um 1.773 TEUR sowie aus dem Anstieg der Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstiger Aktiva um 3.133 TEUR.

4. Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten stieg um 5 TEUR auf 8 TEUR (Vorjahr: 3 TEUR).

5. Eigenkapital

Das Eigenkapital bestand aus der geleisteten Stammeinlage der Gesellschafter von 26 TEUR (gezeichnetes Kapital), der Kapitalrücklage von 128 TEUR, anderen Gewinnrücklagen von 1.670 TEUR sowie dem Gewinnvortrag aus dem Vorjahr von 762 TEUR. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erwirtschaftete die Gesellschaft einen Jahresfehlbetrag von 185 TEUR, der mit dem Gewinnvortrag verrechnet werden soll.

6. Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen

Die Position Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen (983 TEUR) unterteilte sich in den Sonderposten für Investitionszuschüsse von 762 TEUR (Vorjahr: 851 TEUR) und Sonderposten für Investitionszuschüsse für Fahrzeuge von 221 TEUR (Vorjahr: 275 TEUR). Dem Sonderposten wurden die Finanzhilfen für das Vorhaben "ITCS Mittelsachsen - Erneuerung der Vertriebs- und Bordrechnertechnik in Bahnen inklusive eines regionalen rechnergestützten Betriebsleitsystems" um 6 TEUR gekürzt, da zwei der Handverkaufsgeräte aus dem genannten Vorhaben an die Stadt Zwönitz weiter vermietet wurden.

7. Rückstellungen

Die Steuerrückstellungen für 2022 von 3 TEUR wurden gegenüber dem Vorjahr um 71 TEUR verringert. Die Veränderung resultierte aus der Inanspruchnahme der Rückstellung aufgrund des Bescheides für die Körperschaftssteuer und den Solidaritätszuschlag für das Jahr 2020.

Gemäß Steuerberechnung 2021 wurde für das Jahr 2021 eine Rückstellung über Gewerbesteuer von 3 TEUR gebildet.

Neben den Steuerrückstellungen beinhaltet diese Position "Sonstige Rückstellungen", die sich folgendermaßen zusammensetzten:

	2022	Vorjahr
	Angaben in TEUR	Angaben in TEUR
Instandhaltung	370	250
Schadensfälle	327	100
Ausstehende Rechnungen / Sonstiges	299	409
Personal	226	225
Versicherungen (Umlageverpflichtung)	191	209
Prüfungs- und Beratungskosten	48	48
	1.461	1.241

Die Rückstellungen für Ausstehende Rechnungen / Sonstiges wurden im Wesentlichen für den Binnenverkehr mit der Chemnitzer Verkehrs-AG (CVAG), für die Rückzahlung von Mindererlösen, für die Reparatur der Variobahn 416, für die bestehenden Aufbewahrungspflichten, für die Rechnung der Berufsgenossenschaft sowie für Verzugszinsen aus nicht verwendeten Fördermitteln gebildet. Die Rückstellungen für ausstehende Instandhaltungen an Schienenfahrzeugen bezogen sich auf die Restaufwendungen Hauptuntersuchung (HU) der Variobahn 414 sowie Aufwendungen für die HU der Variobahn 432, welche Anfang Februar 2023 abgeschlossen wurde.

Die Personalrückstellungen von 226 TEUR enthielten Aufwendungen für Resturlaub sowie Aufwendungen für Arbeitszeitguthaben aus dem "Freizeitkonto".

Die Rückstellungen für umlagepflichtige Versicherung erfolgte auf der Grundlage der durch den Versicherungsverband Deutscher Eisenbahnen (VVDE) erstellten Berechnung.

Am 25. Dezember 2021 kam es zu einer Flankenfahrt zwischen einem eigenen Fahrzeug und einem Fahrzeug der CVAG. Das Unfallereignis wurde entsprechend bei unserem Haftpflichtversicherer als auch Kaskoversicherer gemeldet. Für die vertraglich festgelegten Selbstbeteiligungen sowie mögliche Deckungslücken wurde eine Rückstellung von 327 TEUR gebildet.

8. Verbindlichkeiten

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten sind im Verbindlichkeitsspiegel dargestellt.

		Restlaufzeit
	Gesamtbetrag	bis 1 Jahr	größer 1 Jahr	davon mehr als 5 Jahre	davon besichert
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	143.802,49	103.052,49	40.750,00	0,00	143.802,49 ¹⁾
im Vorjahr	312.360,49	169.985,49	142.375,00	0,00	312.360,49
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	3.274.352,05	3.274.352,05	0,00	0,00	0,00
im Vorjahr	2.488.939,13	2.488.939,13	0,00	0,00	0,00
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	1.401.359,96	1.401.359,96	0,00	0,00	0,00
im Vorjahr	570.317,80	570.317,80	0,00	0,00	0,00
4. Sonstige Verbindlichkeiten	509.246,66	509.246,66	0,00	0,00	0,00
im Vorjahr	523.506,44	523.506,44	0,00	0,00	0,00
	5.328.761,16	5.288.011,16	40.750,00	0,00	143.802,49
im Vorjahr	3.895.123,86	3.752.748,86	142.375,00	0,00	312.360,49

¹⁾ Sicherungsübereignung der finanzierten Fahrzeuge

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten verringerten sich aufgrund der planmäßigen Tilgung um 168 TEUR auf 144 TEUR (Vorjahr: 312 TEUR).

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich um 785 TEUR auf 3.274 TEUR und haben eine Laufzeit von bis zu einem Jahr.

Die in dem Posten "Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen" enthaltenen Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern waren, analog dem Vorjahr, komplett dem ZVMS zuzuordnen. Dabei entfielen 1.401 TEUR (Vorjahr: 558 TEUR) auf die Schlussrechnungen aus dem Verkehrsvertrag für das Chemnitzer Modell und dem Verkehrsvertrag für die Linie RB 37. Gegenüber der VMS GmbH bestanden zum 31. Dezember 2022 keine Verbindlichkeiten (Vorjahr: 12 TEUR).

Die sonstigen Verbindlichkeiten verringerten sich aufgrund von gesunkenen Verbindlichkeiten aus Lohnsteuer um 14 TEUR auf 509 TEUR.

9. Passiver Rechnungsabgrenzungsposten

In 2022 wurde ein passiver Rechnungsabgrenzungsposten von 29 TEUR gebildet, hierbei handelt es sich um Jahresabonnements für Bildungstickets.

D. ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

1. Umsatzerlöse

	2022 Angaben in TEUR	Vorjahr Angaben in TEUR
Betriebskostenzuschuss ZVMS	30.232,5	25.142,1
Ausgleichszahlungen	3.245,4	2.905,4
davon gegenüber VMS GmbH	2.157,2	2.096,5
davon gegenüber ZVMS	739,3	786,5
davon DTV-Tarifausgleich	452,9	102,5
davon gegenüber CVAG (Binnenverkehr)	-104,0	-80,1
SPNV-Tariferlöse	1.493,4	1.159,1
Übrige Umsatzerlöse	286,3	905,0
	35.257,6	30.111,6

Die Betriebskostenzuschüsse ZVMS (30.232 TEUR) enthielten Erlöse aus dem abgeschlossenen Verkehrsvertrag für das Netz des Chemnitzer Modells vom 18. Dezember 2019 mit dem ZVMS von 29.059 TEUR sowie 1.172 TEUR Erlöse für die Erbringung von SPNV-Leistungen auf der Strecke RB 37 Glauchau-Gößnitz sowie periodenfremde Erträge von 1 TEUR.

Die Erlöse aus Ausgleichszahlungen (3.245 TEUR) unterteilten sich vor allem in Ausgleichszahlungen gegenüber der VMS GmbH von 2.157 TEUR und dem ZVMS von 739 TEUR. Die Ausgleichzahlungen gegenüber der VMS GmbH beinhalteten Erlöse aus der Einnahmeaufteilung. Die Ausgleichszahlungen gegenüber dem ZVMS setzten sich aus Ausgleichszahlungen für Durchtarifierungsverluste (777 TEUR) sowie aus Erlösschmälerungen (38 TEUR) zusammen. Weiterhin enthielt die Position Erlöse aus dem Fahrscheinverkauf des Deutschlandtarifs von 453 TEUR sowie zu zahlende Ausgleiche an die CVAG aus der Einnahmeübertragung für den Binnenverkehr mit der selbigen (104 TEUR).

Die SPNV-Tariferlöse (1.493 TEUR) sind gegenüber dem Vorjahr (1.159 TEUR) um 334 TEUR gestiegen. Dieser Anstieg ist auf die Streckenerweiterung von Chemnitz, Technopark nach Aue/ Thalheim sowie der temporären Einführung des 9 Euro-Tickets zurückzuführen.

Die übrigen Umsatzerlöse von 286 TEUR beinhalteten im Wesentlichen Erlöse aus der Vermietung der Abstellhalle in Stollberg von 116 TEUR und Erlöse für Fahrgeldausfälle gem. § 148 Schwerbehindertengesetz von 83 TEUR sowie Erlöse für die Schülersonderzüge zwischen Reichenhain und Burkhardtsdorf von 58 TEUR.

2. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge (4.746 TEUR) enthalten im Wesentlichen Erträge von außergewöhnlicher Größenordnung aus dem Ausgleich von Mehrkosten für Energien, Personal, Material und Instandhaltung auf Grundlage der Änderung des Regionalisierungsgesetzes im Dezember 2022 für das Jahr 2022 in Höhe von 2.855 TEUR. Des Weiteren sind in dem Posten Erträge in Höhe von 611 TEUR für Ausgleichszahlungen für 2022 nach der "Richtlinie des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr zum Ausgleich von Schäden im öffentlichen Personennahverkehr im Zusammenhang mit dem Ausbruch von COVID-19 und dem temporär eingeführten 9 Euro-Ticket im Jahr 2022 im Freistaat Sachsen" (RL Corona-Billigkeitsleistungen ÖPNV 2022) vom 21. Juli 2022, übrige betriebliche Erträge von 358 TEUR, Erträge aus der Regulierung von Schadensfällen durch den Versicherer von 299 TEUR, Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen von 272 TEUR, periodenfremde Erträge von 198 TEUR sowie die Erträge aus der Auflösung von Sonderposten von 137 TEUR enthalten.

3. Materialaufwendungen

Die Materialaufwendungen von 27.185 TEUR umfassten im Wesentlichen Aufwendungen für bezogene Leistungen von 23.521 TEUR sowie Aufwendungen für Kraftstoff und Elektroenergie für den Betrieb der Züge von 3.613 TEUR.

Die bezogenen Leistungen enthielten Aufwendungen für Trassen- und Stationsentgelte von 13.793 TEUR, Aufwendungen für Reparaturen und Wartung (inkl. Schadensfälle) der Züge von 5.916 TEUR und Aufwendungen aus dem Geschäftsbesorgungsvertrag mit der Regio Infra Service Sachsen GmbH (RIS) vom 1.651 TEUR, Aufwendungen für übrige Leistungen von 659 TEUR wie Fahrzeugwäsche oder dem Geschäftsbesorgungsvertrag mit der VMS GmbH sowie 644 TEUR Aufwendungen für die Bestellung von Schienenersatzverkehr. Für die Miete der Citylinks wurden an die Schwestergesellschaft VMS GmbH 778 TEUR und für die Abstellung der Fahrzeuge an die CVAG 81 TEUR aufgewendet.

4. Personalaufwand

Der Personalaufwand betrug im vergangenen Jahr insgesamt 9.120 TEUR und setzt sich aus Aufwendungen für Löhne und Gehälter (7.451 TEUR) sowie aus Sozialabgaben und Aufwendungen für Berufsgenossenschaft (1.669 TEUR) zusammen. Der Anstieg von 826 TEUR gegenüber dem Vorjahr (8.294 TEUR) resultierte einerseits aus dem Personalanstieg von durchschnittlich 163 Beschäftigte in 2021 auf durchschnittlich 175 Angestellte in 2022. Des e Erhöhung der Entgelte zum 1. März 2022 um 1,5 % gemäß dem Tarifvertrag (ZugTV) und für die Mitarbeiter der Verwaltung zum 1. April 2022 die Erhöhung der Entgelte um 1,8 % gemäß der Anpassung des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst Bereich Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (TVöD/VKA).

5. Abschreibungen

Die Abschreibungen im abgelaufenen Geschäftsjahr beliefen sich auf 714 TEUR und resultierten weitestgehend aus der Abschreibung auf Fahrzeuge von 200 TEUR (Vorjahr 1.385 TEUR), der Abschreibungen für Gleisanlagen und Streckenausstattung von 235 TEUR (Vorjahr 235 TEUR), der Abschreibungen für Betriebs- und Geschäftsausstattung von 206 TEUR (Vorjahr 228 TUER) sowie der Abschreibungen für Gebäude von 10 TEUR (Vorjahr 10 TEUR). Gegenüber dem Vorjahr (1.888 TEUR) haben sich die Abschreibungen um 1.174 TEUR verringert, was insbesondere auf die gesunkenen Abschreibungsbeträge im Fahrzeugbereich zurückzuführen waren.

6. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen von 3.156 TEUR enthielten im Wesentlichen Aufwendungen für Versicherungen von 734 TEUR, übrigen Betriebsaufwand von 647 TEUR, Aufwendungen für Mieten, Pachten und Leasing von 310 TEUR, Aufwendungen für Aus- und Weiterbildung von 303 TEUR, Datenverarbeitungsaufwendungen von 266 TEUR, sowie Beratungs- und Prüfungskosten (224 TEUR) und Aufwendungen für Gebühren und Beiträge von 122 TEUR. Des Weiteren fielen periodenfremde Aufwendungen von 171 TEUR an.

7. Zinsen und ähnliche Erträge

Die Zinsen und ähnliche Erträge (7 TEUR) betrafen die Abzinsung für Rückstellungen mit Laufzeiten von über einem Jahr (6 TEUR) sowie Erträge aus Verzugszinsen und Verzugszuschlägen.

8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Die Zinsaufwendungen von 12 TEUR stammten aus Zinszahlungen für die aufgenommenen Kredite (10 TEUR) sowie aus Avalprovisionen (2 TEUR).

9. Steuern vom Einkommen und Ertrag

Das Jahresergebnis wird durch Ertragssteuern von 3 TEUR aus Vorjahren belastet. Diese resultierten aus periodenfremden Aufwendungen für Körperschaftssteuer und Solidaritätszuschlag.

E. SONSTIGE ANGABEN

1. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen hinsichtlich der Nutzung der Infrastrukturen mit einem Aufwand von ca. 16.198 TEUR für das Jahr 2023 aufgrund bestehender Verträge. Gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen Verpflichtungen von 784 TEUR p.a. für die Miete von Fahrzeugen und die Parkplatzmiete. Aus weiteren Miet- und Leasingverträgen bestehen Verpflichtungen von ca. 303 TEUR p.a.

2. Durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer nach Gruppen während des Geschäftsjahres

Es waren durchschnittlich 175 Mitarbeiter (inkl. Auszubildende und Triebfahrzeug-Qualifikanten) beschäftigt. Die Ermittlung erfolgte gemäß § 267 Absatz 5 HGB.

Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl setzte sich wie folgt zusammen:

- gewerbliche Arbeitnehmer	137
- Angestellte (incl. 2 Geschäftsführer)	38

Weiterhin beschäftigte die City-Bahn Chemnitz GmbH im Geschäftsjahr 2022 einen Auszubildenden. Die 12 Qualifikanten zum Triebfahrzeugführer wurden zum 31. Dezember 2022 unter den gewerblichen Arbeitnehmern geführt.

3. Organmitglieder

Zu den Geschäftsführern der Gesellschaft waren im Geschäftsjahr 2022 bestellt:

―	Herr Dr. Harald Neuhaus, Gersdorf, Dipl.-Ingenieur (bis 31. August 2022)
―	Herr Friedbert Straube, Glauchau, Dipl.-Ingenieur

Mitglieder im Aufsichtsrat

Vorsitzender:	Herr Mario Müller (ab 1. Januar 2023) (Vorsitz ab 9. Februar 2023) Beigeordneter für den Landkreis Zwickau
Vorsitzender:	Herr Carsten Michaelis (bis 31. Dezember 2022) Beigeordneter des Landkreises Zwickau
Mitglied:	Herr Michael Stötzer (ab 1. April 2022) (stellvertretender Vorsitzender) Bürgermeister Dezernat 6 Stadt Chemnitz
Mitglied:	Herr Bernd Gregorzyk (bis 31. März 2022) Amtsleiter des Tiefbauamtes der Stadt Chemnitz
Mitglied:	Herr Rico Ott Abteilungsleiter Landratsamt Erzgebirgskreis
Mitglied:	Herr Mathias Korda Geschäftsführer Verkehrsverbund Mittelsachsen GmbH (VMS GmbH)
Mitglied:	Herr Thomas Kranz Abteilungsleiter Landkreis Mittelsachsen
Mitglied:	Herr Jens Meiwald Geschäftsführer Versorgungs- und Verkehrsholding GmbH Chemnitz (VVHC)
Mitglied:	Herr Falk Ulbrich Stadtrat der Stadt Chemnitz

An die Mitglieder des Aufsichtsrates wurden im Geschäftsjahr Vergütungen von 2.800 EUR gezahlt.

Die Vertreter der Gesellschafter waren im Geschäftsjahr 2022:

Vorsitzender:	Herr Dr. Christoph Scheurer (bis 30. April 2022) Verbandsvorsitzender ZVMS
	Herr Sven Schulze (ab 1. Mai 2022) Oberbürgermeister der Stadt Chemnitz
Gesellschafter:	Herr Jens Meiwald Geschäftsführer Versorgungs- und Verkehrsholding GmbH Chemnitz (WHC)
Gesellschafter:	Herr Roland Warner Geschäftsführer Versorgungs- und Verkehrsholding GmbH Chemnitz (VVHC)

4. Gesamtbezüge der Organmitglieder

Gemäß § 286 Absatz 4 HGB wird auf die Angaben nach § 285 Nr. 9 a und b HGB zu den Gesamtbezügen des Geschäftsführungsorgans verzichtet.

5. Anteilseigener und Konzernzugehörigkeit

Der ZVMS hält 50,004 % der Anteile an der CBC. Die restlichen Anteile von 49,996 % werden von der VVHC, Chemnitz, gehalten.

Die Gesellschaft wird in den Konzernabschluss der VVHC, Chemnitz, als assoziiertes Unternehmen einbezogen. Der Konzernabschluss wird im elektronischen Bundesanzeiger bekannt gemacht.

Durch das Erfüllen aller Voraussetzungen wurde die CBC seit dem 1. Januar 2021 in die bereits bestehende umsatzsteuerliche Organschaft des ZVMS mit der VMS GmbH einbezogen. Die umsatzsteuerliche Organschaft mit dem ZVMS als Organträger und der VMS GmbH als Organgesellschaft endete zum 31. August 2022, da die personellen Voraussetzungen entfallen sind.

6. Aufgliederung der Abschlussprüferhonorare

Das Honorar für die Abschlussprüfung beträgt 17 TEUR. Im Geschäftsjahr 2022 wurden darüber hinaus andere Bestätigungsleistungen im Umfang von 5 TEUR berechnet.

7. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres

Bezüglich der Auswirkungen der signifikanten allgemeinen Kostensteigerungen aus dem Ukrainekonflikt wird auf die Ausführungen im Lagebericht unter Ziffer C Prognose-, Chancen- und Risikobericht und Ziffer E Ausblick verwiesen.

8. Ergebnisverwendungsvorschlag

Es wird vorgeschlagen, den Jahresfehlbetrag von 184.456,07 EUR mit dem vorhandenen Gewinnvortrag aus Vorjahren zu verrechnen und den verbleibenden Gewinnvortrag (577.986,57 EUR) auf neue Rechnung vorzutragen.

Chemnitz, 12. Juni 2023

Die Geschäftsführung

Friedbert Straube

Anlagevermögen zum 31.12.2022

Bilanzposten	Entwicklung der Anschaffungswerte
	Stand 01.01.2022	Zugänge	Abgänge	Stand 31.12.2022
	EUR	EUR	EUR	EUR
1. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	479.476,97	33.264,66	0,00	512.741,63
2. Geleistete Anzahlungen	0,00	13.791,62	0,00	13.791,62
	479.476,97	47.056,28	0,00	526.533,25
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten	2.479.974,05	0,00	0,00	2.479.974,05
2. Gleisanlagen, Streckenausrüstungen und Sicherungsanlagen	35.388.443,70	0,00	0,00	35.388.443,70
3. Fahrzeuge für Personen und Güterverkehr	14.565.584,46	0,00	0,00	14.565.584,46
4. Maschinen und maschinelle Anlagen, die nicht zu 2. oder 3. gehören	269.026,10	0,00	0,00	269.026,10
5. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.180.728,82	68.933,10	42.165,95	2.207.495,97
6. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	8.026,87	0,00	8.026,87
	54.883.757,13	76.959,97	42.165,95	54.918.551,15
III. Finanzanlagen
Beteiligungen	645,02	152,60	0,00	797,62
Summe	55.363.879,12	124.168,85	42.165,95	55.445.882,02

Bilanzposten	Entwicklung der Abschreibungen
	Stand 01.01.2022	Zugänge	Abgänge	Stand 31.12.2022
	EUR	EUR	EUR	EUR
1. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	188.096,97	61.664,66	0,00	249.761,63
2. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	188.096,97	61.664,66	0,00	249.761,63
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten	2.029.050,50	10.100,00	0,00	2.039.150,50
2. Gleisanlagen, Streckenausrüstungen und Sicherungsanlagen	33.106.057,70	234.563,00	0,00	33.340.620,70
3. Fahrzeuge für Personen und Güterverkehr	14.183.032,46	200.076,00	0,00	14.383.108,46
4. Maschinen und maschinelle Anlagen, die nicht zu 2. oder 3. gehören	250.765,10	1.850,00	0,00	252.615,10
5. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.298.937,72	206.152,99	42.148,95	1.462.941,76
6. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	50.867.843,48	652.741,99	42.148,95	51.478.436,52
III. Finanzanlagen
Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00
Summe	51.055.940,45	714.406,65	42.148,95	51.728.198,15

Bilanzposten	Restbuchwerte
	Stand 31.12.2022	Stand 31.12.2021
	EUR	EUR
1. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	262.980,00	291.380,00
2. Geleistete Anzahlungen	13.791,62	0,00
	276.771,62	291.380,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten	440.823,55	450.923,55
2. Gleisanlagen, Streckenausrüstungen und Sicherungsanlagen	2.047.823,00	2.282.386,00
3. Fahrzeuge für Personen und Güterverkehr	182.476,00	382.552,00
4. Maschinen und maschinelle Anlagen, die nicht zu 2. oder 3. gehören	16.411,00	18.261,00
5. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	744.554,21	881.791,10
6. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	8.026,87	0,00
	3.440.114,63	4.015.913,65
III. Finanzanlagen
Beteiligungen	797,62	645,02
Summe	3.717.683,87	4.307.938,67

Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

A Geschäftsentwicklung

1 Rahmenbedingungen

Die City-Bahn Chemnitz Gesellschaft mit beschränkter Haftung (CBC) ist ein Anbieter im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in der Stadt Chemnitz und deren Umland und somit wichtiger Partner im Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS) zur Absicherung der Mobilität im Rahmen der Daseinsvorsorge. Durch die Verknüpfung von Eisenbahn- und Straßenbahnnetz wird eine schnelle und direkte Verbindung zwischen dem Stadtgebiet Chemnitz und der Region ermöglicht. Damit trägt die CBC zur Umsetzung von verkehrs- und umweltpolitischen Zielstellungen bei.

Nationale rechtliche Grundlage für die ÖPNV-Vergabe bildet die EG-Verordnung Nr. 1370/2007 sowie das Personenbeförderungsgesetz (PBefG). Es stärkt den Wettbewerb bei der öffentlichen Vergabe von Verkehrsleistungen, trägt aber auch der Verantwortung der kommunalen Träger für ein ausreichendes Verkehrsangebot Rechnung.

Auf Grundlage des Gesetzes über den öffentlichen Nahverkehr im Freistaat Sachsen (ÖPNVG) sind die Zweckverbände für die Erstellung und Fortschreibung der Nahverkehrspläne der jeweiligen Verbundräume zuständig.

Grundlage für die Bestellung von Verkehrsleistungen des Zweckverband Verkehrsverbund Mittelsachsen (ZVMS) ist das in der vierten Fortschreibung des Nahverkehrsplans definierte Verkehrsangebot.

Für die Erbringung von Verkehrsleistungen der CBC bildet einerseits der mit dem ZVMS am 18. Dezember 2019 abgeschlossene Verkehrsvertrag für das Netz des Chemnitzer Modells die rechtliche Grundlage. Der Vertrag hat eine Laufzeit bis Ende 2030 und umfasst die Leistungen auf der Pilotstrecke des Chemnitzer Modells Chemnitz - Stollberg (C11) und den Linien nach Burgstädt (C13), Hainichen (C15) und Mittweida (C14). Die Inbetriebnahme der Infrastrukturmaßnahme "Chemnitzer Modell Stufe 2" zwischen Chemnitz Technopark und Thalheim bzw. Aue im Januar 2022 führte zu einer Erweiterung des Leistungsangebotes auf den Linien C13 und C14.

Die ChemnitzBahn-Linien werden mit Ausnahme der C11 seit 2016 mit modernen Zweisystemfahrzeugen des Typs ET/VT 690 Stadler Citylink bedient. Diese fahren im Straßenbahnnetz elektrisch und darüber hinaus mit Dieselantrieb.

Auf der Pilotstrecke des Chemnitzer Modells zwischen Chemnitz und Stollberg (C11) werden Elektrofahrzeuge vom Typ Variobahn der Hersteller Adtranz und Bombardier Transportation GmbH aus dem Jahr 2002 eingesetzt.

Zudem wird die Linie RB 92 (Kursbuchstrecke 523) von Stollberg über St. Egidien nach Glauchau mit Dieseltriebwagen des Typs Regio-Shuttle RS 1 des Herstellers Stadler Rail AG bedient.

Ein weiterer Verkehrsvertrag wurde mit dem ZVMS am 3. Juni 2021 geschlossen und umfasst die Verkehrsleistung zwischen Glauchau und Gößnitz (RB 37), welche mit Dieseltriebwagen des Typs Regio-Shuttle RS 1 erbracht werden. Die CBC erbringt die Verkehrsleistung seit dem 13. Juni 2021 bis zum Fahrplanwechsel 2025. Eine Verlängerung des Verkehrsvertrags - voraussichtlich bis Fahrplanwechsel im Dezember 2027 - wurde seitens des Auftraggebers angekündigt.

2 Verkehrsleistungen

Die geplanten Verkehrsleistungen der CBC im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) sind 2022 gegenüber dem Vorjahr um rund 829 TZug-km angestiegen. Dabei erfolgte auf den Linien des Chemnitzer Modells innerhalb der Stadt Chemnitz keine Ausweitung der Verkehrsleistung. Der Anstieg der Verkehrsleistung ist auf die Streckenerweiterung der Linien C14 und C13 von Chemnitz Technopark nach Thalheim bzw. Aue ab Ende Januar 2022 zurückzuführen. Die Leistung der Linie RB 37 wurde in 2022 erstmals ganzjährig bedient. Das Leistungsangebot der Linie RB 92 wurde nicht verändert.

Die erbrachte Verkehrsleistung beträgt insgesamt 2.506 TZugkm, wovon 2.421 TZug-km im SPVN und 85 TZug-km im SEV/BEV gefahren wurden.

Die Verteilung der Verkehrsleistung und des SEV auf den einzelnen Linien ist in der nachfolgenden Tabelle dargestellt, ebenso die Fahrgastnachfrage, die sich 2022 im Vergleich zu 2021 auf allen Linien positiv entwickelte:

	2021
Strecke	Plan gesamt	Ist gesamt	davon SPNV	davon SEV oder BNV	Fährgäste
		in 1.00	00 km		in 1.000
C11 Chemnitz Stollberg	497	497	491	6	826
CI 3 Aue - Burgstädt	258	258	256	2	466
C14 Thalheim - Mittweida	283	283	281	2	383
C15 Chemnitz - Hainichen	376	376	366	10	368
RB92 Stollberg - St. Egidien - Glauchau	251	251	249	2	186
RB37 Glauchau - Gößnitz	51	51	51	0	42
Summe	1.716	1.716	1.694	22	2.271

	2022
Strecke	Plan gesamt	Ist gesamt	davon SPNV	davon SEV oder BNV	Fährgäste
		in 1.0	00 km		in 1.000
C11 Chemnitz Stollberg	497	488	472	16	1094
CI 3 Aue - Burgstädt	851	840	814	26	1200
C14 Thalheim - Mittweida	468	455	443	12	747
C15 Chemnitz - Hainichen	375	372	358	14	518
RB92 Stollberg - St. Egidien - Glauchau	251	249	246	3	278
RB37 Glauchau - Gößnitz	103	102	88	14	95
Summe	2.545	2.506	2.421	85	3.932

Der Schienenersatzverkehr (SEV) auf den Linien der CBC stieg gegenüber 2021 um 63 TZugkm an. Wesentliche Treiber des Anstiegs waren SEV-Maßnahmen infolge einer Gleisunterspülung aufgrund von starken Regenfällen im Oktober 2022 auf der C11 sowie eine Sperrung der neuen Strecke CM 2 vom 17. Oktober bis zum 28. Oktober 2022 zwischen Chemnitz Technopark - Aue.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden 3,9 Mio. Fahrgäste befördert, dies ist eine Steigerung von 73,14 % im Vergleich zu 2021. Gründe hierfür sind zum einen die Streckenerweiterung Chemnitz Technopark - Thalheim - Aue, geringere Einschränkungen durch Corona-Schutzmaßnahmen sowie die Einführung des 9 Euro-Tickets, das in den Monaten Juni bis August zu einem erhöhten Fahrgastaufkommen geführt hat.

Die Erlöse aus Fahrgeldeinnahmen sind von 1.159 TEUR in 2021 auf 1.493 TEUR in 2022 gestiegen. Gründe hierfür sind der Verkauf von Bildungstickets, die Tarifsteigerung zum 1. August 2022 sowie die Erweiterung des Leistungsangebots bis Thalheim und Aue. Der Anstieg der Fahrgastzahlen führte nicht im gleichen Maße zum Anstieg der Fahrgeldeinnahmen. Als Grund hierfür kann die temporäre Einführung des 9 Euro-Tickets für die Monate Juni bis August 2022 angeführt werden.

Zur Kompensation von Fahrgeldausfällen aufgrund COVID-19 und für die temporäre Einführung des 9 Euro-Tickets wurde vom Freistaat Sachsen erneut ein Rettungsprogramm für den ÖPNV aufgelegt. Grundlage bildet die vom Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) erlassene Richtlinie zum Ausgleich von Schäden im öffentlichen Personennahverkehr im Zusammenhang mit dem Ausbruch von COVID-19 im Jahr 2022 im Freistaat Sachsen (RL Corona-Billigkeitsleistungen ÖPNV 2022) vom 21. Juli 2022. Gemäß eben genannter Richtlinie ist der ZVMS als Auftraggeber für die Verkehrsunternehmen anspruchsberechtigt. Der Erlass des SMWA vom 23. Mai 2022 sah vor, dass zur Liquiditätssicherung im ÖPNV bereits vor der Verabschiedung der Richtlinie des Freistaates Sachsens finanzielle Mittel bereitgestellt werden, die zum Ausgleich der durch die Einführung des 9 Euro-Tickets entstandenen Schäden zur Verfügung standen. Der ZVMS hat am 24. Mai 2022 beim Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LASuV) die Auszahlung von 66,6 % auf der Basis für das Jahr 2021 erhaltenen Billigkeitsleistung für die CBC beantragt. Am 17. Juni 2022 erhielt die CBC zum Schadensausgleich 413 TEUR. Die Zahlung erfolgte unter Vorbehalt und im Vorgriff auf die noch zu erlassende Richtlinie Corona-Billigkeitsleistungen ÖPNV 2022. Am 16. September 2022 wurde von der CBC der Antrag auf Gewährung von Leistungen gemäß RL Corona-Billigkeitsleistungen ÖPNV 2022 von 906 TEUR beim ZVMS eingereicht. Am 12. Januar 2023 teilte der ZVMS der CBC mit, dass 100 % des vorläufigen Schadens für den Zeitraum 1. Januar 2022 bis 31. Dezember 2022 ausgeglichen werden. Dabei entfielen 655 TEUR für die Kompensation aus Fahrgeldausfällen sowie 251 TEUR für den Ausgleich der Einführung des 9 Euro-Tickets. Die Auszahlung der Restsumme von 493 TEUR erfolgte am 1. Februar 2023. Der Nachweis der Verwendung der Mittel für 2022 wird in 2024 erfolgen.

Wesentlich für die Leistungserbringung sind jedoch die verkehrsvertraglich gezahlten Betriebskostenzuschüsse von 30.232 TEUR vom ZVMS für das Jahr 2022, davon 1.172 TEUR für die Linie RB 37 Gößnitz - Glauchau.

3 Infrastruktur

Zur Erbringung der Verkehrsleistung befährt die CBC Gleis- und Serviceanlagen der DB Netz AG (Chemnitz - Burgstädt, Chemnitz - Mittweida, Chemnitz - Niederwiesa, St. Egidien - Glauchau - Gößnitz), der CVAG (Stadtgebiet Chemnitz), der Regio Infra Service Sachsen GmbH (RIS, Stollberg - St. Egidien), der DB RegioNetz Verkehrs GmbH (Chemnitz Technopark - Aue) sowie der von der DB Netz AG gepachteten Strecke Altchemnitz - Stollberg. Für letztere hat die CBC die RIS mit der Infrastukturbetriebsführung beauftragt.

Investitions- und Erhaltungsmaßnahmen durch die CBC werden daher in der Regel nur für diese gepachtete Strecke erforderlich.

Die Umrüstung (Retrofit) der Gleichrichterunterwerke (GUW) an der Strecke Stollberg - Altchemnitz wurde begonnen. In 2022 wurde die Technik im GUW Pfaffenhain (verschoben aus dem Jahr 2021) und im GUW Neukirchen - Klaffenbach (planmäßig) erneuert.

Die dazu notwendige Erneuerung der Sekundärtechnik wurde bei der Firma Rail Power Systems GmbH (RPS) beauftragt. Das Auftragsvolumen betrug 495 TEUR.

Die verbleibenden GUW (Jahnsdorf und Niederdorf) werden in 2023 erneuert.

Durch die Firma Pintsch GmbH wurden per 31. Dezember 2021 die Ersatzteile für Bahnübergangsanlagen vom Typ BÜP93 abgekündigt, die auf der Pachtstrecke verbaut sind.

Zur Aufrechterhaltung der Wartungsfähigkeit der Anlagen beschafft die CBC nach Vorschlag des Betriebsführers RIS auf Basis der Auswertung des Ersatzteilbedarfs der letzten 10 Jahre letztmalig einen Ersatzteilvorrat. Die Kosten dafür belaufen sich auf 108 TEUR. Eine Teillieferung erfolgte bereits 2022 und wurde im Umlaufvermögen als Vorräte bilanziert. Die Restlieferung ist für 2023 geplant. Die Lagerhaltung übernimmt die RIS als Betriebsführer.

Am 6. September 2022 kam es aufgrund Starkregens zu einer massiven Gleisunterspülung auf der Strecke C11 zwischen Haltepunkt Friedrichstraße und Haltepunkt Klaffenbach. Die Strecke war nicht mehr befahrbar und die C11 verkehrte im Pendelbetrieb zwischen Altchemnitz und Chemnitz Hauptbahnhof sowie zwischen Stollberg und Neukirchen - Klaffenbach. Zwischen Altchemnitz und Neukirchen - Klaffenbach verkehrte Schienenersatzverkehr.

Die Wiederherstellung der Befahrbarkeit konnte durch den engagierten Einsatz der RIS und den beauftragten Baufirmen bereits in den Nachmittagsstunden des 15. September 2022 abgeschlossen werden. Die Kosten für die Instandsetzung lagen bei 23 TEUR. Offen ist jedoch noch der Austausch des verschlammten Schotters und als Präventivmaßnahme die Errichtung einer Winkelstützwand. Diese Arbeiten sollen im Rahmen der planmäßigen Instandhaltung im Jahr 2023 durchgeführt werden, der Aufwand dafür liegt bei ca. 30 TEUR und die entsprechenden Angebote der Firma Gleis- und Tiefbau Lasch GmbH liegen vor. Den Haftpflichtschaden (ohne Präventivmaßnahmen) werden 2023 an die Versicherung weitergeben.

Die für das Jahr 2021 geplante Übernahme der in 2001/2002 neu errichteten Eisenbahnüberführung über die Zwönitz auf der Strecke C11 Chemnitz - Stollberg in den Anlagenbestand der CBC konnte aufgrund fehlender Zuarbeit der CVAG auch 2022 noch nicht abgeschlossen werden und ist nunmehr für das Jahr 2023 geplant. Wesentliche Risiken sind damit aber nicht verbunden.

4 Fahrzeuge

Die Verkehrsleistungen wurden mit sechs Variobahnen und sechs Regio- Shuttle, die sich im Eigentum der CBC befinden, sowie mit 12 Zweisystemfahrzeugen des Typs Citylink erbracht. Die Citylinks befinden sich im Eigentum der Schwestergesellschaft VMS GmbH und werden gemäß dem Vertrag zur Überlassung von Zweisystemfahrzeugen für den SPNV im Chemnitzer Modell vom 16./19. Dezember 2016 an die CBC vermietet.

Sämtliche durch die CBC betriebene Fahrzeuge werden und wurden durch die CVAG instandgehalten. Für die 12 Citylink-Fahrzeuge übernahm die CBC gemäß Fahrzeugüberlassungsvertrag die Rechte und Pflichten der VMS GmbH aus dem ihrerseits mit der CVAG geschlossenen Instandhaltungsvertrag.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr befanden sich erstmals zwei Citylink zur Hauptuntersuchung (HU). Dem voraus ging eine Ausschreibung der Revision der Fahrwerke, da diese nicht durch die CVAG selbst erbracht werden kann. Den Zuschlag zur Revision aller Fahrwerke erhielt Stadler Rail Service Deutschland GmbH.

	Citylink 433	Citylink 432
Hauptuntersuchung (HU)/ Standzeit	04.07.2022 - 18.11.2022	seit 21.11.2022 - 24.02.2023
geplante Standzeit HU	14 Wochen	14 Wochen
tatsächliche Standzeit HU	20 Wochen	14 Wochen
Aufwendungen für HU	404 TEUR	bis dato 52 TEUR

Die Aufwendungen für die HU 433 fallen ca. 50 TEUR geringer als geplant aus. Dafür sind nicht durchgeführte Revisionen an den Kupplungen und dem Wagengelenk ursächlich. Für erstere konnten seitens des Lieferanten durch allgemeine Lieferengpässe keine Tauschteile bereitgestellt werden, für letzteres bestand keine Notwendigkeit zum Tausch, da diese Teile in der Regel während der Gewährleistung vom Fahrzeughersteller bereits getauscht wurden. Die Abarbeitung der HU hat deutlich länger als geplant gedauert. Dies war bedingt durch die notwendige Einarbeitung der CVAG-Mitarbeiter, noch nicht eingespielter Prozesse und unzureichenden Angaben in der Instandhaltungsdokumentation des Fahrzeugherstellers.

Für die Abarbeitung der zweiten HU am Fahrzeug 432, dessen Revision im abgelaufenen Geschäftsjahr begonnen wurde, ist bereits eine deutliche Beschleunigung der Abläufe erkennbar. Der Abschluss in der geplanten Frist wurde erreicht. Dafür wurde 2022 eine Rückstellung von 370 TEUR gebildet.

Für die Citylinks beliefen sich die Instandhaltungsaufwendungen auf insgesamt 3.944 TEUR. Davon wurden 2.681 TEUR für präventive (inklusive der HU) und 1.263 TEUR für korrektive Instandhaltungsmaßnahmen aufgewendet. Weitere größere Anteile entfallen, neben der o. g. HU, auf Bremsrevisionen, Radreifenwechsel und Radreifenbearbeitungen.

Für Instandhaltungsaufwendungen der Variobahnen wurden insgesamt 605 TEUR aufgewendet, davon für korrektive Instandhaltung 363 TEUR und für präventive Instandhaltung 170 TEUR.

Nach der Flankenfahrt mit Entgleisung am 25. Dezember 2021 befand sich die Variobahn 416 das ganze Jahr 2022 in der Instandsetzung. Der Gesamtschaden am Fahrzeug inkl. aller Nebenkosten beträgt voraussichtlich 469 TEUR. Bisher wurden gegenüber der Versicherung 427 TEUR abgerechnet und in 2023 bereits 57 TEUR überwiesen. Für die Regulierung werden noch Zuarbeiten des Instandhalters benötigt. Für das beteiligte CVAG-Fahrzeug wurde bei der Versicherung eine 1. Teilabrechnung von 729 TEUR angemeldet. Auch hier sind für die Regulierung noch Zuarbeiten notwendig. Für den Selbstbehalt von insgesamt 11 TEUR wurde eine Rückstellung gebildet. Aufgrund der offenen Schadensregulierung für das CVAG-Fahrzeug wurde eine Rückstellung von 316 TEUR gebildet, da aufgrund von Rückfragen der Versicherung das Risiko einer teilweisen Nichtregulierung besteht.

Die Instandhaltungsaufwendungen für die Regio-Shuttle beliefen sich insgesamt auf 415 TEUR in 2022. Davon entfielen 220 TEUR auf präventive und 195 TEUR auf korrektive Instandhaltung.

Die Instandhaltungsaufwendungen aufgrund von Schadenfällen betrugen 2022 insgesamt 683 TEUR, von denen 459 TEUR auf die Variobahnen und Shuttle sowie 224 TEUR auf die Citylinks entfielen. Die Aufwendungen für Schadensfälle betrifft im Wesentlichen die Variobahn 416 aus der Flankenfahrt vom 25. Dezember 2022 mit 351 TEUR.

Die Abrechnung der Fördermittel von 93 TEUR gegenüber dem Eisenbahn-Bundesamt (EBA) für die Umrüstung der Zugfunk-Anlagen Mesa23 auf ein neues, störfesteres Digitalfunkmodul MT5E erfolgte im Mai 2022 und wurde nicht beanstandet.

Gefährliche Ereignisse und Unfälle

Im Jahr 2022 gab es ca. 50 Wildunfälle sowie neun Kollisionen mit Bäumen/Ästen im Gleisbereich.

Bei der Kollision mit einem Baum am 10. Oktober 2022 wurde der Citylink 439 massiv beschädigt. Derzeit wird die Schadenhöhe auf ca. 142 TEUR geschätzt, welche zu 2/3 der DB Netz AG und zu 1/3 der Versicherung, abzüglich des Selbstbehaltes von 8 TEUR, weiterberechnet werden. Der Schaden ist bei den Beteiligten angezeigt worden und wird voraussichtlich im Laufe des Jahres 2023 reguliert.

Am 20. Mai 2022 kam es zu einem Unfall am Haltepunkt Niederzwönitz durch das unberechtigte Queren des Bahnübergangs durch eine Person, welche in Folge schwer verletzt wurde.

Am 30. August 2022 wurde in St. Egidien eine Person durch einen Zug der RB 92 erfasst und tödlich verletzt. Als Unfallursache wurde Suizid ermittelt.

Außerdem waren ca. 20 Fahrgaststürze zu verzeichnen, ursächlich hierfür war fehlendes Festhalten oder Stolpern/Stürzen.

Durch das Fehlverhalten von PKW-Fahrern kam es insgesamt zu zwei Verkehrsunfällen im Straßenbahnbereich.

Sicherheitsmanagement

Durch das Eisenbahn-Bundesamt wurde am 6. September 2022 ein Prozessaudit des Sicherheitsmanagementsystems durchgeführt.

Im Ergebnis wurden keine Prozessabweichungen festgestellt, jedoch sechs Handlungsempfehlungen, wie z. B. Aufnahme von Sicherheitsrisiken aus dem Zweisystembetrieb, gegeben. Die Umsetzung dieser Empfehlungen bei der City-Bahn wird Anfang 2023 abgeschlossen sein.

Die für das Jahr 2022 aufgestellten Sicherheitsziele wurden nach erster Prüfung weitestgehend erfüllt, eine detaillierte Auswertung erfolgte im ersten Quartal 2023 im Rahmen der jährlichen Managementbewertung.

Das im Unternehmen implementierte Risikomanagementsystem sichert mit einer monatlichen Sitzung eine permanente Beobachtung von Risikofaktoren und versetzt die Geschäftsführung in die Lage, frühzeitig nicht nur Risiken zu erkennen, sondern auch entsprechend gegenzusteuern.

5 IT-Systeme

5.1 Software

5.1.1 Fare Go Data

Die bei Scheidt & Bachmann GmbH (S&B) beauftragte Importschnittstelle zum Einlesen der aus dem VAS gelieferten Tarifdaten konnte anstatt im Februar 2022 erst im November 2022 bereitgestellt und zum Fahrplanwechsel 2022/23 getestet werden.

Durch diese Schnittstelle wird die CBC bei Tarifänderungen zeitlich unabhängig von S&B und spart die Kosten für die bisher durch S&B erbrachten Dienstleistungen ein.

5.1.2 Vertriebs- und Abrechnungssystem (VAS)

Seit 2022 arbeitet die Systemtechnik Sömmerda GmbH an einer Schnittstelle, die die tägliche Einnahmemeldung des DTV sicherstellen soll. Diese konnte bisher noch nicht bereitgestellt werden, sodass die DTV-Einnahmen weiterhin nur monatlich manuell übermittelt werden können.

5.1.3 Mobile Device Managementsystem (MDM)

2022 wurden alle Smartphones und Tablets der Verwaltung sowie der Fahrzeuge an die MDM-Software von Ivanti - vormals Mobilelron - angebunden, sodass alle im Unternehmen genutzten mobilen Endgeräte über diese Software datenschutz- und IT- sicherheitskonform verwaltet werden können. Der Aufwand der IT für die Betreuung dieser Geräte konnte damit auch weiter optimiert werden.

5.1.5 Dokumentenmanagementsystem (DMS)

Etwas eher als geplant wurde im August 2022 das ausgeschriebene DMS als Cloudsystem aufgesetzt. Die Wahl fiel dabei auf das von der iklaro GmbH angebotene System DocuWare. Nach intensiven Workshops implementierte die ikaro GmbH zunächst den Posteingangs- und ausgangsprozess, welcher nach einer Testphase und einer Basisschulung für alle Verwaltungsmitarbeiter am 1. November 2022 produktiv gesetzt wurde. Durch die Digitalisierung der Geschäftspost konnte der Prozess an sich optimiert und beschleunigt werden und es zeichnen sich Einsparungen im Bereich der Druckkosten ab. Im ersten Quartal 2023 ist die Einführung des digitalen Rechnungsverarbeitungs- und Kundenprozesses geplant. Allgemeine Vorteile, die durch das DMS entstehen, sind z. B. der orts- und geräteunabhängige Zugriff auf Dokumente, die Vermeidung redundanter Dokumentenspeicherungen, die revisionssichere Archivierung und der Abbau von Papierakten / Papierarchiven.

Des Weiteren sollen im Jahr 2023 im DMS folgende Prozesse umgesetzt werden:

•	Vertragsmanagement
•	Digitale Personalakte mit vorangestelltem Bewerberprozess
•	Digitale Signatur von Dokumenten

5.1.6 Automatisches Fahrgastzählsystem (AFZS)

Ende des dritten Quartals 2022 startete die VMS GmbH das Projekt zur Neubeschaffung des "planfahrt"-Nachfolgers. Aufgrund von personellen Änderungen ist es aktuell nicht möglich, einen Termin für den Abschluss des Lastenheftes zu nennen. Geplant war, dass das Projekt Mitte 2024 abgeschlossen sein wird.

5.1.7 HCL Notes

Seit Gründung des Unternehmens ist HCL Notes, vormals Lotus Notes, als dokumentenorientiertes, verteiltes Datenbanksystem mit sehr enger E-Mail-Anbindung im Einsatz. Das System wurde vom IT-Dienstleister make IT als Standard Software befristet bis 31. Dezember 2022 bereitgestellt und betrieben. Seit 2022 erfolgt die Administration eigenständig durch die CBC. Für eine Laufzeit von zwei Jahren wurde neue HCL Notes Client Lizenzen beschafft, die Software in der aktuellsten Version ausgerollt und die verwendeten Datenbanken bedürfnisorientiert angepasst. Der über Jahre erweiterte Funktionsumfang der Software wird den Mitarbeitern im Rahmen von intern durchgeführten IT-Schulungen vermittelt.

5.2 Hardware

5.2.1 Vorverkaufsterminal + Handverkaufsgeräte (HVG)

Für den Fahrkartenverkauf im CBC-Kundencenter im Hauptbahnhof, wurde bei der Fa. IVU Traffic Technologies AG (IVU) ein Vorverkaufsterminal bestellt, das im Sommer 2023 in Betrieb gehen soll. Außerdem wurden mit der IVU Gespräche bezüglich einer Erweiterung für die Handverkaufsgeräte zur Digitalisierung der Fahrpreisnacherhebungen geführt. Eine Entscheidung wurde dazu noch nicht getroffen, da dies vorrangig zu klärende, grundsätzliche Aspekte der weiteren Vertriebsstrategie betrifft.

5.2.2 Dokumentenscanner

Für das Büromanagement wurde ein Dokumentenscanner beschafft mit direkter Verbindung zum Dokumentenmanagementsystem. Zudem dienen unsere drei Multifunktionsgeräte auf den Fluren zur Digitalisierung von Dokumenten.

5.2.3 ITCS-Spracharbeitsplatz

Im Rahmen der Erneuerung des TETRA-Netzes wurde über die CVAG ein "Spracharbeitsplatz" für die Einsatzleitung beauftragt, welcher nach Abschluss der Arbeiten voraussichtlich im Februar 2023 bereitgestellt werden soll. Über diesen Spracharbeitsplatz können zur Fahrgastinformation eigene Ansagen an den Haltestellen erfolgen.

5.3 Server

Im Bereich Serverbetrieb erfolgten 2022 folgende Leistungen:

―	05/2022: Inbetriebnahme des neuen physikalischen Oracle Servers (Ersatzbeschaffung).
―	07/2022: Inbetriebnahme eines neuen virtuellen Datenbankservers für das Aboprogamm, das seit 2015 auf einem externen und veralteten Oracle Server lief. Ein eigener SQL-Server war notwendig, um verschiedene Systeme unabhängig voneinander betreiben zu können.
―	09/2022: Inbetriebnahme eines neuen virtuellen Anwendungsservers für DocuWare. Das System wird als Cloudlösung betrieben; zur Installation weiterer individueller Tools sowie der Schnittstelle zur Buchhaltungsanwendung Syska SQL Rewe wird ein zentraler Server benötigt.
―	12/2022: Die beiden bis 31.12.2022 von make IT betriebenen Mailserver wurden auf zwei neue redundante virtuelle Mailserver migriert, die durch die CBC administriert werden. Damit betreibt die Make IT diesbezüglich ab 2023 nur noch das für den Mailbetrieb notwendige Secure E-Mail Gateway.

5.4 Netzwerk

5.4.1 Synology - NAS

2022 wurde ein "Network Attached Storage" beschafft, der als ins Netzwerk eingebundener Datenspeicher für Fotos und Videos dient und als zusätzliches Backup Medium für die HCL Notes Datenbanken und Filesystem Ordner genutzt wird. Gelöschte oder beschädigte Dateien können auf Anfrage der Fachbereiche in kürzester Zeit durch die IT der CBC wiederhergestellt werden. Durch das Auslagern großer Foto- und Videodateien können die Kosten für den von make IT bereitgestellten Speicherpool auf dem Fileserversystem reduziert werden. Des Weiteren können ausbildungsrelevante Dateien, wie z. B. Streckenkundevideos bei Aufenthalt in den Geschäfts- und Pausenräumen, via Browserzugriff für die Fahrpersonale auf den mobilen Endgeräten bereitgestellt werden. Ein Selbststudium ist dadurch jederzeit möglich.

5.4.2 Internetanschluss

Der Ende 2021 beauftragte Internetanschluss konnte aufgrund technischer Hürden erst im Oktober 2022 bereitgestellt werden. Seitdem laufen Gespräche mit der make IT zur Umstellung des Netzwerks der CBC. Geplant ist, mittels neuem Transfernetz und eigener Firewalls das Netz der CBC unabhängig von der make IT zu betreiben und die damit in Zusammenhang stehenden Betreuungsleistung (Internet, VPN etc.) mit vom 2021 beauftragten Netzwerkdienstleister bod GmbH erbringen zu lassen.

6 Personal

Zum 31. Dezember 2022 waren bei der CBC 178 Angestellte beschäftigt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden 23 Angestellte neu eingestellt, 18 Angestellte verließen das Unternehmen.

Die Neueinstellungen betrafen alle Bereiche des Unternehmens: 13 Qualifikanten zum Triebfahrzeugführer, fünf Triebfahrzeugführer, zwei Kundenbetreuer, zwei Verwaltungsmitarbeiter sowie eine Auszubildende als Eisenbahnerin im Betriebsdienst. Die Austritte betrafen ebenfalls alle Bereiche des Unternehmens: fünf Qualifikanten zum Triebfahrzeugführer, sechs Triebfahrzeugführer, ein Mitarbeiter der Einsatzleitung, zwei Kundenbetreuer, drei Verwaltungsangestellte und ein Geschäftsführer haben 2022 die CBC verlassen. Hier wurden die betroffenen Arbeitsverhältnisse entweder aus persönlichen Gründen gekündigt, durch Aufhebungsvertrag beendet, waren befristet abgeschlossen oder endeten aufgrund mangelhafter Leistung gemäß Qualifizierungsvertrag. Drei Angestellte haben das Unternehmen aufgrund des Renteneintritts verlassen.

Als Novum im Unternehmen startete im September 2022 eine Auszubildende in die Lehre als "Eisenbahner im Betriebsdienst mit der Fachrichtung Triebfahrzeugführer". Die Ausbildung findet in Kooperation mit der Länderbahn statt, die einen Anteil der Praxis übernimmt. Das Berufsschulzentrum für die Theorie befindet sich in Schkeuditz. In der dreijährigen Lehrzeit ist auch die für die CBC erforderliche Qualifikation zum Straßenbahnfahrer enthalten.

Die in 2021 begonnenen Qualifizierungen zum Triebfahrzeugführer/Straßenbahnfahrer mit insgesamt 14 Qualifikanten wurden in 2022 beendet. Neun Qualifikanten konnten die Ausbildung erfolgreich abschließen und erhielten einen unbefristeten Arbeitsvertrag.

Im Mai bzw. Oktober 2022 haben 13 Quereinsteiger die Qualifikation zum Triebfahrzeugführer/Straßenbahnfahrer begonnen. Bisher haben drei Qualifikanten das Unternehmen während ihrer Ausbildung verlassen, davon zwei aus persönlichen Gründen und einer aus Leistungsgründen. Der Abschluss der Qualifizierung ist für April bzw. November 2023 geplant.

Zusätzlich konnten fünf bereits ausgebildete Triebfahrzeugführer für unser Unternehmen gewonnen werden. Dabei handelt es sich hauptsächlich um "Heimkehrer", die ihren Lebensmittelpunkt wieder in die ursprüngliche Heimat zurückverlegt haben. Die Kollegen konnten innerhalb von 6 - 8 Wochen zur Fahrzeugspezifik, den relevanten Betriebsverfahren und der Straßenbahn qualifiziert werden und verrichten seither eigenständig ihre Dienste.

In der Einsatzleitung und der Betriebsvorbereitung musste in 2022 je ein Personalabgang verzeichnet werden. Für die Personaldisposition konnte bereits ein neuer Mitarbeiter gewonnen werden, welcher sich aktuell in derAusbildung befindet. Aufgrund der personellen Lage in der Einsatzleitung, als zentrale Organisation für den täglichen Eisenbahnbetrieb, war es notwendig, zwei Angestellte aus dem Bereich Personaldisposition zeitweilig mit Tätigkeiten der Einsatzleitung zu beauftragen.

Für die Triebfahrzeugführer, Kundenbetreuer und Einsatzleiter/Personaldisponenten findet der Zug-Tarifvertrag (ZugTV) Anwendung. Die Ende Februar 2022 abgeschlossenen Tarifverhandlungen mündeten in einen neuen Tarifvertrag ab 1. März 2022, welcher frühestens zum 30. Juni 2023 gekündigt werden kann. Neben dienstplanerischen Anpassungen wurde eine Entgelterhöhung um 1,5 % ab 1. März 2022 und eine weitere Erhöhung um 1,8 % ab 1. Januar 2023 sowie die Eingruppierung der Einsatzleiter in eine höhere Entgeltgruppe vereinbart. In 2022 wurde die für 2021 beschlossene Corona-Sonderzahlung an die Mitarbeiter ausgezahlt. Für alle tariflichen Mitarbeiter gilt weiterhin die 38-Stundenwoche, wobei ein Wahlrecht für zusätzlichen Erholungsurlaub bei einer 39-Stundenwoche zulässig ist. Von dem Wahlmodell für zusätzlichen Erholungsurlaub haben 70 % der tariflichen Beschäftigten Gebrauch gemacht.

Zum 31. Dezember 2022 waren 14 Triebfahrzeugführer, drei Kundenbetreuer, zwei Mitarbeiter aus der Einsatzleitung sowie sechs Verwaltungsangestellte in Teilzeit beschäftigt.

Für die Mitarbeiter der Verwaltung wurden zum 1. April 2022 die Entgelte gemäß der Anpassung des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst Bereich Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (TVöD/VKA) um 1,8 % erhöht.

Bis zum 31. August 2022 führten Herr Friedbert Straube und Herr Dr. Harald Neuhaus die Geschäfte der CBC gemeinsam. Aufgrund des Ausscheidens von Herrn Dr. Neuhaus aus Altersgründen führt Herr Straube die Geschäfte seit 1. September 2022 allein.

7 Service

Die Umrüstung der Terminals der Fahrscheinautomaten für die Kartenzahlung wurde in 2022 abgeschlossen. Aufgrund der steigenden unbaren Zahlungsvorgänge wurde die Zahlungsart Kreditkarte freigeschaltet. Der Nutzerkreis wurde somit erweitert, da auch die kontaktlose Zahlung mit Handy oder Smartwatch erfolgen kann. Derzeit werden aber ca. 24 % der Umsätze unbar bezahlt.

Zum 1. Juni 2022 wurde das 9 Euro-Ticket für die Monate Juni bis August 2022 eingeführt. Dieses Monatsticket konnte über die Fahrscheinautomaten im Fahrzeug, über das Handverkaufsgerät der Kundenbetreuer und im Kundencenter im Vorverkauf erworben werden. Unsere Abokunden wurden automatisch auf dieses Ticket umgestellt. Es wurden statt der sonst gültigen Preise nur 9 EUR abgebucht und damit ein für die Kunden unkomplizierter Umstieg auf das neue Ticket ermöglicht. Alle Einmalzahler haben den Differenzbetrag erstattet bekommen.

Mit dem Tarifwechsel zum 1. August 2022 wurde das Bildungsticket für die anspruchsberechtigten Schüler eingeführt. Dieses Ticket ersetzt die Schülerverbundkarte, welche bisher über den ZVMS vertrieben wurde. Das neue Tarifprodukt wird nun über die Verkehrsunternehmen angeboten. Die Antragstellung war zu Beginn nur per Formular entweder per Post, per E-Mail oder persönlich im Kundencenter möglich. Im Mai 2022 wurde auf unserer Homepage die digitale Beantragung des Bildungstickets implementiert. Zur Sicherstellung des digitalen "Vertragsabschlusswillens" und zur Reduzierung des hohen Aufwands bei der monatlichen Zahlungsweise wurde mit Einführung des Online-Abos ein Anreiz zur Einmalzahlung geschaffen. Alle online abgeschlossenen Abos für das Bildungsticket mit Einmalzahlung erhielten einen Einkaufsgutschein im Wert von 10 EUR. Diese Aktion war bis zum 31. Dezember 2022 begrenzt. Die Anzahl der Bildungstickets ist seit Juli 2022 bis Dezember 2022 um 524 Abos auf 632 gestiegen. 80 Anträge wurden online gestellt, davon war 40 Einmalzahler.

Im Jahr 2022 wurde das Angebot auf den mobilen Fahrscheinautomaten um den Verkauf von DTV-Fahrscheinen erweitert. Damit können Bahnfahrkarten des Nahverkehrs bundesweit mit Fahrtbeginn oder Ziel im Netz der CBC an Automaten verkauft werden.

Durch die Aufnahme des Betriebs auf der Strecke Chemnitz Technopark - Thalheim - Aue sowie die Reduzierung coronabedingter Einschränkungen ist das Arbeitsaufkommen im Kundencenter deutlich gestiegen. Konkret hat die Anzahl der Kundenanfragen und -beschwerden deutlich zugenommen. Hauptanliegen der Kunden waren Verspätungen bzw. Ausfälle und unzureichende Informationen an den Haltestellen.

In der grenznahen Region des Erzgebirges existiert bereits seit mehreren Jahren das EgroNetTicket als grenzüberschreitendes Tarifangebot im Nahverkehr. In den Tarifbestimmungen ist festgelegt, dass dieses Angebot u. a. in der Tarifzone 22 gilt. Mit der Inbetriebnahme der Strecke Chemnitz Technopark - Aue erkennt auch die CBC dieses Angebot auf dem Streckenabschnitt Aue - Lößnitz oberer Bahnhof an. Das Ticket wird auch an unseren Automaten in diesem Bereich angeboten. Damit ist die CBC auch an der Aufteilung der Einnahmen beteiligt.

Deutschlandtarifverbund

Die CBC hält zum 31. Dezember 2022 insgesamt sechs Gesellschafteranteile an der Deutschlandtarifverbund-GmbH (DTVG) zu einem Nennwert je 75 EUR. Diese Beteiligung von 450 EUR ist gegenüber dem Vorjahr damit unverändert und entspricht einem Anteil von 0,83 % am Stammkapital. Der jährliche Finanzierungsbeitrag, den die Gesellschafter zu zahlen haben, wird von der DTVG der Kapitalrücklage zugeführt. Der gezahlte Finanzierungsbeitrag in 2022 betrug 152,60 EUR und erhöhte die Finanzanlage auf insgesamt 797,62 EUR inkl. Aufgeld.

Die notwendige Verkehrserhebung für die Ermittlung des Aufteilungsschlüssels hat im 1. März 2022 begonnen. Aufgrund der Einführung des 9 Euro-Tickets und der damit verbundenen Verwerfungen bei den Fahrscheinarten wurde diese Erhebung am 29. Mai 2022 abgebrochen, da die DTVG es abgelehnte, Ergebnisse aus Erhebungen im 2022 zur Einnahmeaufteilung zu verwenden. Eine neue Erhebung zur Feststellung des Anspruchs aus Pauschalpreistickets ist beginnend ab Juli 2023 in Kombination mit der Verkehrserhebung des VMS geplant. Bezüglich der Relationstickets mit ausgewiesenem Start- und Zielbahnhof ist die CBC in das Standardaufteilungsverfahren ("Analyse-Aufteilungs-Verfahren" AAV) der DTVG gewechselt, damit ein Erlösanspruch ermittelt werden kann. Dabei werden alle planmäßigen Züge einem Eisenbahnunternehmen zugeordnet und dann fahrplanbasiert für jede Relation ermittelt, welcher Fahrpreisanteil jedem möglichen beteiligten Unternehmen zusteht. Auf der Basis des Fahrplans wird ermittelt, mit welcher Wahrscheinlichkeit der Fahrgast welche Verbindung nutzen wird. Der so ermittelte Anteil wird dann den Unternehmen für jede verkaufte Fahrkarte zugeschieden. Es ist eine rein mathematische Einnahmeaufteilung. Die Anwendung dieses Standardaufteilungsverfahrens sollte ursprünglich wegen der mangelnden Transparenz dieses Verfahren vermieden werden.

8 Marketing und Kommunikation

Die Pressearbeit für die CBC in 2022 übernahm fortführend in Personalunion wieder der Pressesprecher der VMS GmbH. Die Abrechnung erfolgte bei Inanspruchnahme der Leistungen über den Geschäftsbesorgungsvertrag mit der VMS GmbH. In Form von Zuarbeiten und CBC-interner Koordination wurde der Pressesprecher dabei vom neuen Mitarbeiter Unternehmenskommunikation der CBC unterstützt. Damit konnten mehr Kompetenzen im eigenen Unternehmen gebündelt und zusätzliche PR- und Presseaufgaben bearbeitet werden.

Gerade in Vorbereitung der Inbetriebnahme der Stufe 2 des Chemnitzer Modells - dem neuen Streckenabschnitt nach Thalheim und Aue - hat die CBC ihrerseits den Geschäftsbereich Marketing der VMS GmbH unterstützt. Insgesamt hat sich die Zusammenarbeit der VMS-Geschäftsbereiche Marketing und Presse mit dem Bereich Unternehmenskommunikation der CBC weiter positiv entwickelt. Dies zeigte sich auch in der partnerschaftlichen Durchführung diverser regionaler Veranstaltungsteilnahmen - hauptsächlich zu PR-Zwecken beider Unternehmen.

Die verbundweite Einführung des sogenannten Bildungstickets stellte die CBC, wie alle anderen Verkehrsunternehmen auch, vor die Herausforderung, in Anbahnung direkter Abonnementverträge in diesem Segment erstmalig selbst Neukunden zu akquirieren. Aufgrund des hohen Kundenpotentials wurde eigens zu diesem Zweck ein neues Online-Buchungsportal (www.bildungsticket.city-bahn.de) entwickelt und flankiert von diversen Marketingaktivitäten breit beworben. Ziel war ein schlanker und möglichst papierloser Buchungsprozess.

In Vorbereitung einer betriebsinternen Jubiläumsfeier zum 25-jährigen Bestehen der CBC und als Geschenk für alle Mitarbeiter entstand außerdem eine 40-seitige gedruckte Hochglanz-Sonderausgabe der Mitarbeiterzeitung CBaktuell als eine etwas andere Unternehmenschronik.

Der stetig steigende Personalbedarf, sowohl bei den Fahrpersonalen als auch innerhalb der Verwaltung, erfordert mittlerweile größere Anstrengungen im Bereich Personalmarketing. Aus diesem Grund sind 2022 die CBC-Stellenausschreibungen sowohl inhaltlich als auch gestalterisch überarbeitet worden. Ein einheitliches Layout in Kombination mit Fotos echter CBC-Mitarbeiter (als Testimonials) sollte den Wiedererkennungswert der Anzeigenmotive erhöhen und den Wert der CBC-Arbeitgebermarke stärken. Die Anzeigenmotive wurden sowohl digital auf der CBC-Website und den LED- Infoscreens im Kundencenter als auch in Plakatform in den Schienenfahrzeugen veröffentlicht.

Den Anforderungen des Bereichs Ausbildung entsprechend wurden ergänzend neue Infoflyer für den Ausbildungsberuf "Eisenbahner im Betriebsdienst" sowie die "Quereinsteiger zum Triebfahrzeugführer" erstellt und produziert. Diese werden bei der Nachwuchsgewinnung eingesetzt.

Ein weiterer Baustein bei der Mitarbeiterwerbung ist der kurz vor Weihnachten 2022 ins Leben gerufene Facebook-Kanal der CBC. Vordergründung zur Imagestärkung der CBC in Vorbereitung der Betriebsübernahme der Erzgebirgsstrecken Mitte 2024 initiiert, werden mit professionell produzierten Recruiting-Videos neue Potentiale in den Sozialen Medien gehoben. Flankiert werden die Bemühungen mit reichweitenstarken HR-Kampagnen u. a. bei TAG24. Der Facebook-Kanal selbst dient vordergründig zur Stärkung des Bekanntheitsgrades der CBC in den künftig zu bedienenden Regionen des Erzgebirges. Etwaige Probleme, die sich aus der kurzfristigen Betriebsübernahme ergeben können, sollen so frühzeitig mit einer offenen Außenkommunikation begegnet werden. Die Entwicklung einer damit verbundenen und zielführenden Kommunikationsstrategie ist noch in Arbeit.

Ein wichtiges Augenmerk der Unternehmenskommunikation in 2022 waren die Weiterentwicklung und der Ausbau der internen MA-Kommunikation. Neben der nun regelmäßig erscheinenden MA-Zeitung "CBaktuell" wurde Mitte des Jahres ein neuer Firmennewsletter als elektrisches Mailing etabliert. Dort werden tagesaktuelle Themen kurz angerissen und verstärken somit den Informationsfluss zwischen Geschäftsführung und Mitarbeitern. Beide sollen monatlich mit einer zeitversetzten Veröffentlichung von jeweils 14 Tagen erscheinen.

Auf zielgerichtete Werbekampagnen zur Neukundengewinnung und Bestandskundenbindung musste aufgrund der unübersichtlichen Entwicklung und Einführung des 9 Euro-Tickets sowie der in Aussicht gestellten Einführung des Deutschlandtickets als Nachfolgeprodukt erst einmal verzichtet werden. Deshalb hat man sich intern stärker dem Thema Fahrgastinformation gewidmet. Bei der Entwicklung der neuen CBC-Website haben Recherchen und sehr aufwendige Informationsbeschaffungsprozesse die selbstgestellten Anforderungen an die Umsetzung der integrierten Störungsmeldungsausgabe mehrfach (zum Positiven) verändert. In der Folge konnte die neue Webpräsenz im Berichtszeitraum noch nicht online gehen.

9 Umweltbewusstsein

Die CBC bietet mit ihrem Leistungsangebot eine umweltfreundliche Alternative an, um viele Wege auf wichtigen Relationen - insbesondere zwischen der Stadt Chemnitz und dem Umland - auch ohne Nutzung eines Autos zurücklegen zu können. Damit werden Schadstoff- und Lärmemissionen reduziert. Somit entsprechen unsere Leistungen bei der Umsetzung der politischen Zielstellungen hin zu einer nachhaltigeren Mobilität und eine Reduzierung des Energieverbrauchs.

Für die Einspeisung von Elektroenergie in die Oberleitungsanlage unserer Strecke Chemnitz - Stollberg (C11) hat die CBC einen Versorgungsvertrag zur Lieferung von regenerativ erzeugter Energie abgeschlossen.

Durch die Digitalisierung von Geschäftsprozessen und der Einführung eines Dokumentenmanagementsystems konnten bereits erste Einsparungen von Druck- und Papierkosten sowie weiteren Ressourcen erreicht werden.

10 Korruptionsprävention / Compliancemanagement

Die Unternehmen des VVHC-Konzerns haben bereits in 2008 eine "Konzernrichtlinie zur Korruptionsprävention" in Kraft gesetzt, die seitdem mehrmals aktualisiert wurde.

Zielstellung dieser Richtlinie ist es, durch Regelungen die Sensibilisierung des Einzelnen und das Bewusstsein für die Folgen von Korruption und dolosen Handlungen zu stärken und die Möglichkeit ihrer Bekämpfung zu schaffen. Dabei gibt die Korruptionsrichtlinie Verhaltensgrundsätze zur Einhaltung der Gebote der Rechtstreue sowie zur Vorbeugung von Korruption und zeigt auf, wie bei Korruptionsverdacht zu verfahren ist. Dies beinhaltet den "Leitfaden gegen Korruption für Führungskräfte".

Alle Mitarbeiter werden in regelmäßigen Abständen zur Einhaltung der Konzernrichtlinie belehrt. In 2022 wurde bei der durch das Unternehmen benannte Ombudsfrau kein Fall im Zusammenhang mit Compliance angezeigt.

11 Verflechtungen mit den Gesellschaftern und Schwesterunternehmen

Die Anteile der CBC werden zu 50,004 % vom ZVMS und zu 49,996 % von der Versorgungs- und Verkehrsholding GmbH Chemnitz (VVHC) gehalten.

Im Jahr 2022 erhielt die CBC für bestellte Verkehrsleistungen 31.755 TEUR vom ZVMS. Darin enthalten war eine Ausgleichsleistung von 705 TEUR, welche die CBC auf Grundlage der Richtlinie "RL Corona-Billigkeitsleistungen im ÖPNV" für die Jahre 2020 bis 2022 über den ZVMS zum Ausgleich von Schäden im Zusammenhang mit dem Ausbruch von COVID-19 erhielt. Weiterhin zahlte der ZVMS Ausgleichsleistungen für Durchtarifierungsverluste in Höhe von 795 TEUR sowie eine Finanzhilfe in Höhe von 254 TEUR für die Finanzierung des Vorhabens "ITCS - Mittelsachsen", dem gegenüber steht die Anlagenübertragung und somit Aktivierung des ITCS - Mittelsachsen und dem Sonderposten in Höhe der Finanzhilfe.

Die VMS GmbH, an der der ZVMS zu 100 % beteiligt ist, vermietet der CBC 12 Citylinks. Dafür fielen Nutzungsentgelte in Höhe von 778 TEUR an. Des Weiteren zahlte die CBC an die VMS GmbH für Leistungen aus dem Geschäftsbesorgungsvertrag 18 TEUR und für die Stellplatzmiete 13 TEUR. Die CBC erhielt von der VMS GmbH Ausgleichszahlungen aus der Einnahmeaufteilung in Höhe von 2.157 TEUR.

Die CVAG ist eine Tochtergesellschaft der VVHC und somit ebenfalls eine Schwestergesellschaft der CBC. Die CBC zahlte in 2022 an die CVAG 11.302 TEUR im Wesentlichen für Instandhaltungsarbeiten, Kraftstoff, Elektroenergie, Fahrstrom, Fahrzeugwäschen, Trassennutzungsgebühren und Stationsentgelten sowie anderen Serviceleistungen an den Fahrzeugen. Aus der Verpachtung der Abstellhalle in Stollberg generierte die CBC Erlöse in Höhe von 116 TEUR.

An der Regio Infra Service Sachsen GmbH (RIS) ist die CVAG zu 50 % beteiligt. Mit der RIS bestand und besteht ein Geschäftsbesorgungsvertrag zur Pflege und Instandhaltung der Strecke Chemnitz - Stollberg. Für die Betriebsführung zahlte die CBC in 2022 1.965 TEUR an die RIS. Des Weiteren wurden an die RIS 1.954 TEUR gezahlt, im Wesentlichen Trassennutzungsgebühren und Stationsentgelte für die Strecken.

B Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

1 Vermögenslage

Die Bilanzsumme hat sich gegenüber dem Vorjahr (8.922 TEUR) um 1.283 TEUR auf 10.205 TEUR erhöht. Dies resultiert hauptsächlich aus der Zunahme der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen von 3.124 TEUR sowie der Abnahme der liquiden Mittel um 1.260 TEUR und des Anlagevermögens um 590 TEUR. Bei gleichzeitiger Abnahme des Anlagevermögens und Anstieg der Bilanzsumme ist der Anteil des Anlagevermögens am Gesamtvermögen von 48,3 % (Vorjahr) auf 36,4 % gesunken. Gleichzeitig hat sich aus den oben genannten Gründen der Anteil des Umlaufvermögens auf 63,6 % (Vorjahr 51,7 %) an der Bilanzsumme erhöht.

Die Kapitalstruktur wies im Vergleich zum Vorjahr eine geringere Eigenkapitalquote (ohne Sonderposten) von 23,5 % (Vorjahr 29,0 %) auf. Ursächlich für die Minderung der EK-Quote war die Minderung des Eigenkapitals um 185 TEUR auf 2.401 TEUR. Die wirtschaftliche Eigenkapitalquote, die unter Einbeziehung von 2/3 des Sonderpostens berechnet wird, betrug 29,9 % und ist gegenüber dem Vorjahr um 7,5 % gesunken, dies resultierte aus dem Anstieg der Bilanzsumme und der Minderung des Eigenkapitals andererseits. Die korrespondierende wirtschaftliche Fremdkapitalquote (Einbezug von 1/3 des Sonderpostens) betrug 70,1 % (Vorjahr 62,6 %). Dabei hat sich der Sonderposten gegenüber dem Vorjahr (1.126 TEUR) um 143 TEUR auf 983 TEUR verringert. Grund dafür war die vollständige Auflösung des Sonderpostens für verschiedene Anlagegüter. Die Fremdkapitalquote (ohne Sonderposten) erhöhte sich auf 66,8 % (Vorjahr 58,4 %) Dies ist auf den Anstieg der Verbindlichkeiten (1.434 TEUR) zurückzuführen.

Im Jahr 2022 wurde eine weitere Fläche im Hauptbahnhof Chemnitz angemietet, diese befindet sich in der ehemaligen Zug-Ansage und wurde zu einem Schulungs- und Beratungsraum mit kleiner Küche umgestaltet. Bei den Aufwendungen handelt es sich um Modemisierungskosten, die vollständig als Aufwand abgebildet wurden. Lediglich die Ausstattung wurde im Anlagevermögen aktiviert.

2 Finanzlage

Für 2022 war die Liquidität durch die gezahlten Betriebskostenzuschüsse des ZVMS gesichert. Es bestanden Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 144 TEUR, die planmäßig getilgt wurden. Die Tilgungszahlungen betrugen im abgelaufenen Geschäftsjahr 169 TEUR.

Die Abnahme der Liquidität zum Bilanzstichtag um 1.260 TEUR auf 1.594 TEUR resultierte aus einem Mittelabfluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit in Höhe von 956 TEUR, einem Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit in Höhe von 124 TEUR sowie aus einem Mittelabfluss aus der Finanzierungtätigkeit in Höhe von 181 TEUR.

3 Ertragslage

Die Erlöse aus dem Verkehrsvertrag für das Netz des Chemnitzer Modells in Höhe von 29.059 TEUR und dem Verkehrsvertrag für die Strecke Glauchau - Gößnitz (RB 37) in Höhe von 1.172 TEUR bildeten die Haupteinnahmequelle der CBC in 2022. Die Einnahmen aus dem Verkehrsvertrag für das Chemnitzer Modell sind gegenüber dem Vorjahr (24.258 TEUR) um 4.803 TEUR angestiegen. Des Weiteren wurden Einnahmen aus SPNV-Ausgleichszahlungen in Höhe von 3.245 TEUR (Vorjahr 2.905 TEUR), Fahrgeldeinnahmen in Höhe von 1.493 TEUR (Vorjahr 1.159 TEUR) sowie übrige Umsatzerlöse in Höhe von 286 TEUR (Vorjahr 905 TEUR) erzielt.

Gegenüber dem Vorjahr stiegen die Erlöse aus diesen drei Bereichen in Summe um 56 TEUR an. Dies war vor allem auf die leichte Steigerung der Fahrgeldeinnahmen und die damit verbundenen höheren SPNV-Ausgleichzahlungen zurückzuführen. Darüber hinaus wurden in 2022 erstmalig Ausgleichszahlungen für den DTV aufgrund der Einnahmemeldung in Höhe von 453 TEUR vereinnahmt.

In den übrigen Umsatzerlösen (286 TEUR) wurden die Erträge aus Vermietung der Abstellhalle in Stollberg von 116 TEUR (gegenüber dem Vorjahr unverändert), die Erträge aus Fahrgeldausfällen gem. § 148 Schwerbehindertengesetz von 83 TEUR (Vorjahr 83 TEUR) und erstmals Erträge aus der Erbringung von Sonderleistungen (Schülersonderzug) für die Stadt Chemnitz von 58 TEUR erfasst.

Die sonstigen betrieblichen Erträge (4.746 TEUR) setzten sich im Wesentlichen aus außerordentlichen Erträgen für den Ausgleich von Mehrkosten für 2022 von 2.855 TEUR, den Erträgen für den Ausgleich der Corona-Billigkeitsleistungen von 611 TEUR für 2022 und von 62 TEUR für 2021, aus Erträgen aus Schadensleistungen von 299 TEUR, aus der Ausgleichszahlung für höhengleiche Kreuzungen von 106 TEUR und der Auflösung des Sonderpostens von 137 TEUR (Vorjahr 580 TEUR) zusammen. Die außerordentlichen Erträge werden vom ZVMS für den Ausgleich von Mehrkosten aus den bestellten SPNV-Leistungen gegenüber der Kalkulation gemäß Verkehrsvertrag basierend auf dem Wirtschaftsplan 2022 gezahlt. Die Mehrkosten entstanden im Wesentlich für Energie, Material, Personal und Instandhaltung.

Der Materialaufwand stieg gegenüber 2021 um 8.027 TEUR auf 27.185 TEUR an. Der Anstieg resultierte aus den gestiegenen Ausgaben für bezogene Leistungen (6.128 TEUR) sowie für die Aufwendungen für bezogene Waren (1.928 TEUR). Die Kosten für Kraftstoff betrugen 3.043 TEUR (Vorjahr 1.142 TEUR) und für Strom für die Fahrzeuge 567 TEUR (Vorjahr 540 TEUR). Der Anstieg der Kraftstoffkosten ist neben den deutlich gestiegenen Bezugspreisen mit Beginn des Ukrainekriegs im ersten Quartal 2022 auch auf die Erhöhung des Leistungsangebots aufgrund des ganzjährigen Betriebs auf der RB 37 sowie der Streckenerweiterung Chemnitz Technopark nach Aue bzw. Thalheim auf den Linie C13 und C14 zurückzuführen.

Die Aufwendungen für bezogene Leistungen (23.521 TEUR) beinhalteten im Wesentlichen Kosten für Trassenentgelte von 10.967 TEUR (Vorjahr 6.610 TEUR), für Wartung und Reparaturen der Fahrzeuge von 5.916 TEUR (Vorjahr 5.594 TEUR), für Stationsentgelte von 2.825 TEUR (Vorjahr 1.990 TEUR) sowie für den Geschäftsbesorgungsvertrag mit der RIS von 1.651 TEUR (Vorjahr 1.572 TEUR) und Kosten aus der Vermietung und Verpachtung von 859 TEUR. Die Aufwendungen für Vermietung und Verpachtung resultierten zum einem aus der Anmietung der Citylinks von der VMS GmbH von 778 TEUR (Vorjahr 756) und aus der Anmietung einer Abstellfläche für die Citylinks von der CVAG von 81 TEUR (Vorjahr 80 TEUR). Des Weiteren fielen für Aufwendungen wie Fahrzeugwäsche der Fahrzeuge und dem Geschäftsbesorgungsvertrag mit der VMS GmbH Kosten in 659 TEUR (Vorjahr 574 TEUR) sowie Kosten für den SEV von 644 TEUR (Vorjahr 217 TEUR) an. Insbesondere die Trassen- und Stationskosten sind um 5.193 TEUR gestiegen. Grund hierfür sind im Wesentlichen die zusätzlichen Leistungen aufgrund der Streckenerweiterung Chemnitz Technopark nach Aue bzw. Thalheim der Linie C13 bzw. C14, der ganzjährige Betrieb der RB 37 sowie für die Schülersonderzüge im zweiten Quartal 2022. Die Kostensteigerung von 426 TEUR für den SEV sind auf die Streckensperrung der C11 aufgrund der Gleisunterspülung sowie der Linie C13 und C14 von Chemnitz Technopark bis Aue bzw. Thalheim aufgrund von Gleisarbeiten zurückzuführen. Die Hauptuntersuchung an zwei Citylink, von denen die zweite bis zum 31. März 2023 abgeschlossen sein soll, führen ebenso zu einem Anstieg der Aufwendungen.

Angaben in TEUR	2020	2021	2022
Umsatzerlöse	26.840	30.112	35.258
davon Betriebskostenzuschüsse ZVMS	22.193	25.142	30.232
davon SPNV-Ausgleichszahlungen	2.696	2.905	3.245
davon Fahrgeldeinnahmen	1.016	1.159	1.493
davon übrige Umsatzerlöse	935	905	286
Sonstige betriebliche Erträge	2.319	1.960	4.752
Materialaufwand	-16.034	-19.158	-27.185
davon bezogene Leistungen	-14.701	-17.394	-23.521
davon für Roh-, Hilf- und Betriebsstoffe und bezogene Waren	-1.333	-1.764	-3.664
Personalaufwand	-7.189	-8.294	-9.120
Abschreibungen	-1.952	-1.888	-714
Sonstiger betrieblicher Aufwand	-2.319	-2.696	-3.156
davon übrige sonstige betriebliche Aufwendungen	-1.354	-1.590	-1.990
davon Versicherungen	-715	-705	-734
davon Mieten, Pachten und Leasing	-220	-226	-311
Zinsen und ähnliche Erträge	16	15	1
Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-53	-52	-12
Ergebnis vor Steuern	1.628	-2	-178
Steuern von Einkommen und Ertrag	-426	126	-3
Ergebnis nach Steuern	1.202	124	-181
Sonstige Steuern	-3	-3	-3
Jahresüberschuss/-fehlbetrag	1.199	121	-184

Der Personalaufwand (9.120 TEUR) stieg gegenüber 2021 um 826 TEUR an. Die Einstellungen von Mitarbeitern für die Ausbildung zum Triebfahrzeugführer führten zu einem Anstieg der Personalaufwendungen. Die Entgelte der Verwaltungsmitarbeiter wurden, angelehnt an den TVöD, zum 1. April 2022 um 1,8 % erhöht. Die Tabellenentgelte für alle im ZugTV angestellten Beschäftigten wurden ab 1. März 2022 mit dem Tarifabschluss am 25. Februar 2022 mit der Gewerkschaft der deutschen Lokomotivführer (GDL) um 1,4 % erhöht.

Die Abschreibungen im abgelaufenen Geschäftsjahr betrugen 714 TEUR (Vorjahr 1.888 TEUR). Gegenüber dem Vorjahr sind diese stark gesunken, da einige Wirtschaftsgüter wirtschaftlich abgeschrieben sind.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen (3.156 TEUR) stiegen gegenüber 2021 um 460 TEUR. Die Erhöhung resultiert im Wesentlichen aus den Aufwendungen für übrige sonstige betriebliche Aufwendungen um 400 TEUR auf 1.990 TEUR, den Aufwendungen für Mieten und Pachten um 84 TEUR auf 311 TEUR sowie für Versicherungen um 29 TEUR auf 734 TEUR.

Unter den übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen resultiert die Erhöhung im Wesentlichen aus dem übrigen Betriebsaufwand (238 TEUR) aufgrund der Rückstellung für den Schaden aus der Flankenfahrt 2021. Die Kosten für das Dokumentenmanagementsystem (43 TEUR) sowie die Aufwendungen für Provisionen (31 TEUR) und den Wachschutz (22 TEUR) tragen ebenso zur Aufwandserhöhung bei.

Die Zinsen und ähnliche Erträge von 7 TEUR (Vorjahr 15 TEUR) beinhalteten überwiegend Erträge aus der Abzinsung von Rückstellungen von 6 TEUR (Vorjahr 12 TEUR) sowie Verzugszinsen. Erträge für Zinsen aus Steuererstattungen wurden in 2022 nicht realisiert (Vorjahr 3 TEUR).

Die Zinsaufwendungen von 12 TEUR (Vorjahr 52 TEUR) stammten aus den noch laufenden Krediten. Aufgrund der noch geringen Laufzeit oder dem Auslaufen der Kredite sind die Zinsen für 2022 deutlich gesunken.

Das Ergebnis nach Steuern von in Höhe von -181 TEUR (Vorjahr 124 TEUR) wurde durch Aufwendungen für Körperschaftssteuer sowie Solidaritätszuschlag für Vorjahre mit 3 TEUR belastet. Des Weiteren fielen Ausgaben für Grund- und Kfz-Steuer von 3 TEUR an.

Der Jahresfehlbetrag betrug 184.456,07 EUR. Es wird vorgeschlagen, diesen mit dem im Vorjahr gebildeten Gewinnvortrag zu verrechnen und den verbleibenden Rest (557.986,57 EUR) auf neue Rechnung vorzutragen.

C Prognose-, Chancen- und Risikobericht

Mit der aktuellen Gesellschafterstruktur konnte neben dem Verkehrsvertrag für das Netz des Chemnitzer Modells mit einer Laufzeit bis 2030 auch der Verkehrsvertrag für die Verkehrsleistung Glauchau - Gößnitz (RB 37) ab 13. Juni 2021 bis zum Fahrplanwechsel 2025 direkt an die CBC vergeben werden. Der abgeschlossene Verkehrsvertrag Netz Chemnitzer Modell ermöglicht der CBC, jährlich im Rahmen der Wirtschaftsplanung und ggf. mit Fortschreibungen des Wirtschaftsplans kurzfristig auf tatsächlich notwendige Kosten, die im Rahmen der Erbringung der Verkehrsleistungen anfallen, zu reagieren. Mit Erstellung des jährlichen Wirtschaftsplans der Gesellschaft können diese Aufwendungen in die Berechnung des Bestellerentgelts einfließen sowie mit dem ZVMS als Vertragspartner abgestimmt werden. Gegenüber den üblichen Geschäftsmodellen im SPNV entfällt damit das Risiko aus langfristigen Kosten und Erlösprognosen. Damit wurde das wirtschaftliche Risiko der Gesellschaft gegenüber dem branchenüblichen erheblich reduziert.

Es besteht derzeit nicht die Absicht, dass die CBC wesentliche Leistungen außerhalb der öffentlichen Dienstleistungsaufträge erbringt. Es besteht daher kein nennenswertes Drittgeschäft, aus dem wesentliche unternehmerische Chancen und Risiken entstehen können.

Entsprechend des Baufortschritts der einzelnen Stufen des Chemnitzer Modells können über den Verkehrsvertrag zusätzliche Verkehrsleistungen auf dem stetig wachsenden Netz durch den ZVMS bestellt und von der CBC geleistet werden. Damit sind die bestehenden und zusätzlichen SPNV-Leistungen - und damit das wesentliche Geschäftsfeld der CBC - bis Ende 2030 bedarfsorientiert und somit stabil finanziert.

Am 29. September 2022 hat der ZVMS bekanntgegeben, dass die Deutsche Bahn kein Angebot für die Fortführung des SPNV auf den Linien der Erzgebirgsbahn abgegeben hat und daher eine entsprechende Option im Verkehrsvertrag Netz Chemnitzer Modell gezogen werden soll. Die Verbandsversammlung hat am 25. November 2022 die Ziehung der Option beschlossen und damit den SPNV auf den Linien RB 80 und RB 81 bei der CBC beauftragt. Für die fristgemäße Übernahme des Betriebs zum 10. Juni 2024 stehen als wesentliche Herausforderungen die Akquise bzw. Ausbildung von Triebfahrzeugführern, die Anmietung geeigneter Fahrzeuge und die Organisation der Fahrzeuginstandhaltung im Vordergrund. Der Vergütung der Leistungen erfolgt entsprechend der eingangs dargestellten Regelung des Verkehrsvertrags Netz Chemnitzer Modell.

Wegen der Leistungserweiterungen 2022 und 2024 wird weiterhin mit einer Zunahme der Fahrgastzahlen gerechnet. Auch das Abflachen der Covid-19-Pandemie wird absehbar die Nachfrage stimulieren wie auch die Einführung des Deutschlandtickets. Hinsichtlich der Erzielung von Einnahmen stellt jedoch das Deutschlandticket einen Strukturbruch dar. Inwieweit daraus wirtschaftliche Chancen und Risiken entstehen, hängt von der Ausgestaltung des Verlustausgleichs und der Einnahmenaufteilung ab.

Der zwischen Gewerkschaft der Lokomotivführer (GDL) und der CBC 2022 geschlossene Tarifvertrag hat eine Mindestlaufzeit bis zum 30. Juni 2023. Die fristgemäße Kündigung ist bereits am 8. März 2023 eingegangen. Eine aus der Tarifvertragsverhandlung zu erwartende Erhöhung der Personalkosten wurde in den Wirtschaftsplan berücksichtigt. Ob diese ausreichend ist, hängt im Wesentlichen vom Verhandlungsergebnis und dem Zeitpunkt der Anpassung ab. Der Tarifvertragsabschluss 2022 hat erst 15 Monate nach Laufzeitende stattgefunden. Ein weiter anhaltender Trend zur Arbeitszeitverkürzung bei angespannter Arbeitsmarktsituation führt jedoch generell in der Branche zu Problemen bei der Erbringung des Leistungsvolumens.

Neben der erwartbaren Erhöhung der Personalkosten erschwert das allgemeine Inflationsgeschehen sämtliche Kalkulationen. Inwieweit die zusätzlichen Mittel aufgrund der 8. Änderung des Regionalisierungsgesetzes die Kostensteigerungen kompensieren können, wird sich im nächsten Jahr zeigen. Es ist daher zu erwarten, dass auch in den Folgejahren die Wirtschaftsplanungen der CBC unterjährig fortgeschrieben werden müssen.

D Finanziellen und nicht finanziellen Leistungsindikatoren

1 Finanzielle Leistungsindikatoren

Zur Steuerung der Unternehmensaktivitäten werden die Umsatzerlöse und die bezogenen Leistungen als wesentlichen Steuerungsgrößen verwendet.

Die Umsatzerlöse betrugen im Geschäftsjahr 35.258 TEUR und sind gegenüber dem Vorjahr um 5.146 TEUR gestiegen. Die größte Erlösposition mit 30.232 TEUR bilden die Betriebskostenzuschüsse des ZVMS, die um 20,2 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen sind. Die Fahrgeldeinnahmen sind im Geschäftsjahr um 334 TEUR auf 1.493 TEUR trotz der anhaltenden Corona-Pandemie und der temporären Einführung des 9 Euro-Tickets angewachsen. Die Tariferhöhung zum 1. August 2022 sowie das umfangreichere Leistungsangebot führen ebenfalls zur Erhöhung der Fahrgeldeinnahmen. Ein Ausgleich des entstanden Schadens wurde durch die Zahlungen von Corona-Billigkeitsleistungen (906 TEUR) gedeckt. Diese Erlöse wurden allerdings unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.

Die bezogenen Leistungen von 23.521 TEUR sind die größte Aufwandsposition unter dem Materialverbrauch. Die Infrastrukturkosten (Trassen- und Stationsentgelte sowie Geschäftsbesorgungsvertrag RIS) von 15.444 TEUR (Vorjahr 10.172 TEUR) und die Instandhaltungskosten für die Fahrzeuge von 5.916 TEUR bilden die wesentlichen Bestandteile der bezogenen Leistungen. Die Kosten für den SEV von 644 TEUR sind gegenüber dem Vorjahr (217 TEUR) deutlich gestiegen.

Eine Hauptaufgabe des Controllings ist die Liquiditätsplanung und -steuerung, um Zahlungsausfälle zu verringern sowie das Erfüllen aller Zahlungsverpflichtungen sicherzustellen. Des Weiteren arbeitet das Controlling an der Verbesserung der Kalkulation der Bestellerentgelte sowie der Wirtschaftsplanung.

2 Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Der für 2022 geplante Ausbau von nicht-finanziellen Leistungsindikatoren zur Steuerung wurde hinsichtlich der Instandhaltung und der Betriebsdurchführung vorbereitet, aber noch nicht im vollen Umfang eingeführt. Grund dafür waren fehlende entsprechend qualifizierte Mitarbeiter und eine noch unzureichend organisierte Datenhaltung im Betriebsbereich. Der Ausbau der personellen und technischen Resourcen wird im Rahmen eines Organisationsstrategieprozesses im Jahr 2023 fortgeführt.

Die Erfassung und Auswertung der nicht-finanziellen Leistungsindikatoren im Bereich der Eisenbahnbetriebssicherheit wurden entsprechend den Festlegungen des innerbetrieblichen Sicherheitsmanagementsystems fortgeführt.

Um den weiter steigenden Anforderungen und der Komplexität des Geschäftsmodells der CBC zu entsprechen, setzt die Gesellschaft auf eine konsequente Qualifizierung und Weiterbildung. Hierzu zählen auch Maßnahmen, die die Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen und die Arbeitszufriedenheit erhöhen. Dabei wird großer Wert auf die Qualifizierung und Weiterbildung der Mitarbeiter und die Einbeziehung der Mitarbeiter bei verschiedenen Themen gelegt.

Eine umfassende Mitarbeiterbefragung zur Zufriedenheit wurde im Herbst 2022 durchgeführt. Die "durchwachsenen" Ergebnissen werden im Rahmen des im Dezember 2022 begonnen Organisationsstrategieprozesses berücksichtigt. Ebenso wird im Rahmen dieses Prozesses eine umfassende Analyse aller Aspekte zur Mitarbeiterbindung durchgeführt mit der Zielstellung einer systematischen Professionaliserung von Rekruting / "On-boarding" bis zur Qualifizierung aller Mitarbeitergruppen - wie es im Bereich der Triebfahrzeugführer bereits eingerichtet ist.

E Ausblick

Geschäftsfeld Betrieb

Für das Geschäftsjahr 2023 steht weiterhin die Leistungserbringung der bestellten Verkehrsleistungen durch den ZVMS auf den Linien des Chemnitzer Modells sowie der RB 92 und RB 37 im Mittelpunkt.

Die im bestehenden Verkehrsvertrag optional-verankerte Leistungserweiterung nach Cranzahl (RB 80) und nach Olbernhau-Grünthal (RB 81) wurde durch den ZVMS ab Juni 2024 bei der CBC bestellt.

Aus diesem Grund müssen für die Inbetriebnahme des Erzgebirgsnetzes annähernd 40 Triebfahrzeugführer und Kundenbetreuer eingestellt werden. Aufgrund der langen Ausbildungsdauer muss bereits in 2023 mit der Qualifizierung begonnen werden. Der Beginn der Ausbildung ist für April 2023 und September 2023 mit insgesamt 30 Qualifikanten geplant. Weitere Personale für das Erzgebirgsnetz könnten vom bisherigen Betreiber der Linien zur CBC übergehen. Die Akquise für die zu besetzenden Kundenbetreuerstellen beginnt in der zweiten Jahreshälfte, damit die zweimonatige Qualifizierung Anfang 2024 beginnen kann. Für die Ausbildung der Qualifikanten sowie der Triebfahrzeugführer im Unternehmen wird die Anzahl von fünf Ausbildungslokführern konstant bleiben. Die Anzahl der Praxistrainer, welche die Ausbildungslokführer in der praktischen Ausbildung unterstützen, wird sich in 2023 um vier auf 12 Triebfahrzeugführer erhöhen, um den erhöhten praktischen Ausbildungsbedarf abdecken zu können.

Die Leistungsübernahme erfordert auch eine Erweiterung/Aktualisierung der vorhandenen Prozesse im Sicherheitsmanagementsystem, grundsätzlich deckt jedoch die vorhandene Sicherheitsbescheinigung die geplante Leistungserweiterung ab.

Vertrieb

Im Rahmen der Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung aufgrund der Energiepreissteigerungen wurde die Einführung des bundesweit in allen Nahverkehrsmitteln gültigen Deutschlandtickets ab 1. Mai 2023 beschlossen. Das Ticket soll ausschließlich als digitales Aboprodukt ausgegeben werden. Da im VMS bisher alle Abonnements in Papierform ausgegeben wurden, ist die Umstellung eine Herausforderung für alle Verkehrsunternehmen im VMS. Die Nutzung des Tickets erfolgt über die App "Mooveme". Um die Abo-Änderungen termingerecht anbieten und in der App bereitzustellen, sind erhebliche Anstrengungen im Bereich Service notwendig.

Der Freistaat Sachsen hat im Koalitionsvertrag die Einführung eines Sachsentarifs zum Fahrplanwechsel 2023/2024 vereinbart. Die Vorbereitungen werden durch das Kompetenzzentrum Sachsentarif beim Verkehrsverbund Oberelbe GmbH (WO) koordiniert. Im Sachsentarifwerden in einem ersten Schritt Relationsfahrscheine nach dem DTV ausgegeben und zusätzlich die Nutzung des Nahverkehrs in den Verkehrsverbundstarifzonen des Abgangs- und Zielbahnhofs kostenlos ermöglicht. Die sich aus der kostenlosen Nutzung ergebenden fehlenden Einnahmen werden durch den Freistaat Sachsen ausgeglichen. Es besteht das Ziel, den Sachsentarif sowohl auf den mobilen Automaten in den Fahrzeugen als auch über die Handverkaufsgeräte der Kundenbetreuer zu verkaufen.

IT

Für 2023 ist die Migration des Terminal- und Webservers für die Anwendung Trapeze geplant, da das Betriebssystem Windows Server 2012 nur bis Januar 2023 supported wird. Des Weiteren wird im Rahmen der anstehenden Netzwerkumstellungen in Erwägung gezogen, einen der virtuellen Domänencontroller durch eine physische Maschine am Standort der Geschäftsstelle CBC abzulösen. Eine detaillierte Planung und Risikoabschätzung soll im Laufe des zweiten Quartals 2023 erstellt werden.

Neben den bereits erwähnten Punkten wird die IT in Zusammenarbeit mit den Fachbereichen im Jahr 2023 insbesondere vor folgenden grundsätzlichen Aufgaben stehen:

•	Planung und Einführung eines IT-Servicemanagements, um die innerbetrieblichen IT-Services systematisch zu organisieren
•	Ablösung des bestehenden Systems zur Abokundenverwaltung
•	Digitalisierung des Fahrpreisnacherhebungsprozesses
•	Einführung des Deutschlandtickets gemeinsam mit VMS
•	Einführung des Sachsentarifs

Der Abschlussbericht des IT-Assessments und die darin aufgeführten Empfehlungen für Folgeprojekte wurden mit der Geschäftsführung Mitte Februar 2022 besprochen. Aus den Empfehlungen des Abschlussberichts des IT-Assessments wurde 2022 gemeinsam mit der Datagroup GmbH eine erste Meilensteinplanung vorgenommen. Aufgrund der daraus resultierenden Kosten wurde die Planung nochmals intern priorisiert. Die Umsetzung soll im Gleichklang mit dem bereits begonnenen Insourcing wesentlicher IT-Services größtenteils in Eigenleistung erfolgen, um die Abhängigkeit von externen IT-Dienstleistern insbesondere in strategischer Hinsicht zu reduzieren.

Im Bereich Active Directory Administration soll es ab Februar 2023 eine Erweiterung der Adminrechte für die Administratoren der CBC geben, sodass es möglich ist, in der Domäne city-bahn.local Benutzer und Gruppen und im Filesystem Ordner zu verwalten.

Betriebswirtschaftlich

Für das Geschäftsjahr 2023 rechnet das Unternehmen mit Erträgen von 45 Mio. EUR. Dem stehen Materialaufwendungen von 31 Mio. EUR (davon 27 Mio. EUR bezogene Leistungen) sowie Personalaufwendungen von 11 Mio. EUR gegenüber. Es wird mit einem Ergebnis vor Steuern in Höhe von -182 TEUR gerechnet. Das geplante Investitionsvolumen beläuft sich auf 597 TEUR. Alle Investitionen sollen durch Eigenmittel finanziert werden.

Des Weiteren soll die Liquiditätsplanung zur Vermeidung von Zahlungsausfällen weiter optimiert und dadurch auch eine weitere Konkretisierung der Wirtschaftsplanung erreicht werden. Das Tax Compliance Management System (TCMS) befindet sich derzeit im Aufbau. Einige steuerliche Abläufe werden durch interne Regelungen einer Prüfung unterzogen.

Das Risikomanagementsystem soll zukünftig auf alle Bereiche des Unternehmens ausgeweitet und angewendet werden.

Kommunikation

Die Grundlage für eine bessere Kundenkommunikation wurde im Jahr 2022 mit der Ausschreibung einer neuen Internetseite für die CBC geschaffen. Dafür soll die bestehende CBC-Website einer konzeptionellen, technischen und grafischen Neuausrichtung unterzogen werden. Nach dem Relaunch der Website werden die Nutzer von einer gesteigerten User-Experience profitieren. Die zielgruppengerecht aufbereiteten Informationen sollen künftig mit nur wenigen Klicks erreichbar und natürlich leicht verständlich sein. Da immer mehr Websitezugriffe über mobile Endgeräte erfolgen, wird der neue Internetauftritt selbstverständlich "full responsive" umgesetzt und soll darüber hinaus den Anforderungen der Barrierefreiheit entsprechen. Priorität gilt allen Aspekten, die zu einer verbesserten Fahrgastinformation beitragen - seien es Fahrplaninformationen, Zugausfälle oder anderweitige Abweichungen vom Regelbetrieb sowie Infos zu allgemeinen Beförderungsleistungen.

Im Jahr 2023 wird die Digitalisierung und Professionalisierung aller internen und externen Kommunikationsmaßnahmen fortgeführt. Dabei sollen die Bedürfnisse der einzelnen Zielgruppen (primär: Kunden und Mitarbeiter) klarer herausgearbeitet und passende Lösungskonzepte erarbeitet sowie umgesetzt werden.

Nach der erfolgreichen Implementierung des Dokumentenmanagementsystems (DMS) im vierten Quartal 2022 werden sukzessive weitere Geschäftsprozesse integriert, um Effizienz und Effektivität der Organisation zu verbessern und Ressourcen einzusparen.

Sobald die notwendigen Grundlagen geschaffen wurden, kann sich die Unternehmenskommunikation dann deutlich strategischer ausrichten. Mittelfristig sollen neue Kommunikations- und Marketingkonzepte dazu beitragen, das Profil der CBC nach innen und außen zu schärfen, um so noch stärker zum wirtschaftlichen Erfolg der CBC beizutragen.

Insgesamt lässt die Einschätzung der Risikolage die Feststellung zu, dass im abgelaufenen Geschäftsjahr keine den Fortbestand des Unternehmens gefährdenden Risiken bestanden haben und nach gegenwärtigem Kenntnisstand auch für einen mittelfristigen Zeitraum nicht erkennbar sind. Stattdessen sichert insbesondere der mit dem ZVMS geschlossene Verkehrsvertrag langfristig die erforderlichen Umsätze im Hauptgeschäftsfeld SPNV ab.

Strukturelle Veränderungen

Im laufenden Jahr 2022 hat es strukturelle Veränderungen in der Gesellschaft sowie seinen Gremien gegeben. Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende, Herr Bernd Gregorzyk, hat sein Amt zum 31. März 2022 niedergelegt. Der Minderheitsgesellschafter hat stattdessen Herrn Michael Stötzer, Baubürgermeister der Stadt Chemnitz, berufen. Herr Carsten Michaelis hat sein Aufsichtsratsmandat zum 31. Dezember 2022 niedergelegt. Stattdessen ist Herr Mario Müller, Dezernent im Landkreis Zwickau, vom Mehrheitsgesellschafter berufen wurden. Aufgrund des altersbedingten Ausscheidens des Geschäftsführers Herrn Dr. Neuhaus zum 31. August 2022 wird die CBC durch einen Geschäftsführer geführt.

F Sonstige Angaben in Anwendung der Sächsischen Gemeindeordnung gemäß den Bestimmungen des Gesellschaftsvertrages

Die Organe der Gesellschaft sind die Gesellschafterversammlung, der Aufsichtsrat und die Geschäftsführung. Hinsichtlich der Zusammensetzung der Organe wird auf die Angaben im Anhang verwiesen.

Abschlussprüfer:	RSM GmbH
	Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
	Steuerberatungsgesellschaft
	Winklerstraße 20
	09113 Chemnitz

Die im Lagebericht enthaltenen Daten zu den wichtigsten Leistungsindikatoren und Kennzahlen des Unternehmens werden durch Angaben in der Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie im Anhang ergänzt.

Chemnitz, den 12. Juni 2023

Friedbert Straube, Geschäftsführer

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die City-Bahn Chemnitz GmbH:

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der City-Bahn Chemnitz GmbH - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der City-Bahn Chemnitz GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit §317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften sowie den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrages in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrundeliegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrundeliegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Chemnitz, den 12. Juni 2023

RSM GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Hesse, Wirtschaftsprüferin

Kuhlmann, Wirtschaftsprüfer