Gebr. Ewald GmbH

Schleusingen

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020

I. Grundlagen des Unternehmens

1. Geschäftsmodell des Unternehmens

Die Gebr. Ewald GmbH ist ein international aufgestelltes Kosmetikunternehmen. Das Unternehmen hat eine lange Tradition und bietet ein breites Spektrum von Produkten für die Haar- und Körperpflege. Zu unseren Kunden zählen Friseure und Friseurketten, Einzelhandelszulieferer, Großhändler sowie national und international tätige Unternehmen.

Wir sind in den Segmenten Friseure Inland, Export, Retail und Lohnfertigung tätig. Unsere Kunden im Segment Friseure Inland werden im Direktvertrieb durch eigene Vertriebsmitarbeiter und freie Handelsvertretungen beliefert. Unsere wesentlichen Exportmärkte sind die Ukraine und Russland. Daneben verkaufen wir unsere Produkte u.a. auch in Weißrussland, den baltischen Staaten, Aserbaidschan, Österreich und der Schweiz, zum Teil über Distributeure, zum Teil aber auch über den lokalen Groß- und Einzelhandel. Der Retailmarkt wird über eine Lizenzvereinbarung mit einer Vertriebsfirma bedient. Im wachstumsträchtigen Segment Lohnfertigung sind wir als Dienstleister für national und international tätige Kosmetikunternehmen tätig.

Unsere Fertigungstiefe hat sich im Kerngeschäft der Gebr. Ewald GmbH sukzessive erhöht, so dass wir eigenständig alle Kundenbedürfnisse aus eigener Produktion bedienen können.

2. Bericht über Zweigniederlassungen

Das Unternehmen unterhielt eine unselbstständige Betriebsstätte im Ortsteil Schleusingen (Fertigwarenlager und Vertriebsinnendienst).

3. Forschung und Entwicklung

Der Markt für kosmetische Produkte wächst verhalten und wird unverändert dominiert von internationalen Konzernen. Für die Gebr. Ewald GmbH ist es deshalb von enormer Bedeutung, die Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten mittel- und langfristig weiter auszubauen.

Um keine weiteren Marktanteile zu verlieren, haben wir verstärkt in die Weiterentwicklung der bestehenden, marktgängigen Produkte investiert. Dabei lag unser Schwerpunkt auf der professionellen Haarkosmetik und dem Ausbau von naturkosmetischen und veganen Produkten.

Insgesamt sind in diesem Bereich 5 Mitarbeiter tätig. Gegenüber dem Vorjahr ergab sich personell keine Veränderung. Die Aufwendungen in der Forschung und Entwicklung betrafen im Geschäftsjahr 2020 nahezu ausschließlich Personalkosten in Höhe von TEUR 195,4 gegenüber TEUR 203,3 im Vorjahr.

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche, branchenbezogene Rahmenbedingungen

Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im Jahr 2020 nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) nach einer Pressemitteilung vom Januar 2021 um 5 % geringer als im Vorjahr. Die deutsche Wirtschaftskraft ist damit nach zehn Jahren Wachstum in Folge der Corona-Pandemie erstmals gesunken. In den beiden vorangegangenen Jahren war das preisbereinigte BIP gestiegen, 2018 um 1,3 %, 2019 jedoch lediglich um 0,6 %. Damit ist die deutsche Wirtschaft 2020 deutlich eingebrochen.1

Die privaten Konsumausgaben sind preisbereinigt um 6,0 % gesunken.1 Die Konsumausgaben des Staates stiegen dagegen um 3,4 %. Die Corona-Pandemie hatte auch auf den deutschen Import und Export von Waren und Dienstleistungen massive Auswirkungen. Die Importe gingen preisbereinigt um 8,6 % zurück, die Exporte reduzierten sich um 9,9 %.1

Die Zahl der Erwerbstätigen sank um 1,1 % gegenüber 2019.1 Dabei waren vor allem geringfügig Beschäftigte und Selbständige von dem Rückgang betroffen. Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse blieb aufgrund der Regelungen zur Kurzarbeit stabil.

Die massiven Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf Wirtschaft und Gesellschaft sind somit unübersehbar.

Dennoch konnte die Branche im Jahr 2020 einen Umsatz im Markt mit Kosmetik- und Körperpflegeartikeln in Deutschland von rund 14,04 Milliarden Euro erreichen und lag damit nur leicht (-0,1%) unter dem Vorjahreswert. Nach dem historischen Frühjahrseinbruch, der leichten Erholung im Sommer und dem erneuten Lockdown zum Jahresende wurde die Branche etwas ausgebremst.2

Trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen konnte die Haarpflege mit 2,5 % im Umsatz zulegen.2 Für das Geschäftsjahr 2021 erwartet die Branche wieder einen inflationsbereinigten Umsatzzuwachs. Dieser positive Inlandstrend wird auf den Exportmärkten analog positiv eingeschätzt. Dabei sind die Begriffe Natürlichkeit und Nachhaltigkeit von besonderer Bedeutung. Das Segment Naturkosmetik erlebt dabei einen wahren Boom.

In den Fokus geraten zudem immer stärker auch ethische Kaufmotive und das Vermeiden von Plastik. Als Fast Moving Consumer Goods (FMCG) müssen Kosmetika und Körperpflegeartikel neben dem Zweck der Verschönerung und der Pflege daher auch ihre ökologische Beschaffenheit unter Beweis stellen. Insbesondere die ausdrückliche Herstellung ohne Mikroplastik und ohne Tierversuche sind dabei seitens der Hersteller zu beachten und bringen Wettbewerbsvorteile. Dadurch bieten sich für kleinere Marken die Chance, im Kosmetikmarkt Fuß zu fassen und sich mittel- bis langfristig auf dem Kosmetikmarkt zu etablieren.

Insbesondere der Zugang zum Retailmarkt ist für mittelständische Betriebe nur mit erhöhtem Marketingaufwand, Produktinnovationen und attraktiven Preisen zu erreichen. Der enorme Preiskampf unter den Discountern wirkt sich negativ auf die erzielbaren Margen für die Hersteller aus. Gleichzeitig führt die Pandemie dazu, dass die Umsatzanteile bei den Drogeriemärkten, Discountern, Super- und Verbrauchermärkte und im E-Commerce kräftig zulegen und der Fachhandel in 2020 einen Rückgang von rd. 9,5 % hinnehmen musste.2 Insbesondere der E-Commerce nimmt an Bedeutung zu und muss als Handelskanal stark fokussiert werden.

Hinsichtlich des Beschaffungsmarktes müssen sowohl bei den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen als auch bei den Handelswaren und Verpackungssystemen erhebliche Preissteigerungen hingenommen werden. Ein Ende dieser Entwicklung ist nicht abzusehen.

1 Pressemitteilung Nr. 20 des Statistischen Bundesamts vom 14. Januar 2021

2 IKW Jahresbericht 2020_2021

2. Geschäftsverlauf

a) Produktionsbereich

Nach der Investitionsphase 2019 lag der Fokus im Geschäftsjahr 2020 insbesondere auf der Prozessorganisation und der Prozessoptimierung. Ziel dieser Anstrengungen war, das margenschwache Segment Lohnfertigung erfolgreicher zu gestalten und den Umsatz sowie die Produktivität ohne zusätzliche Investitionen zu steigern.

Diese Maßnahmen führten im 1. Quartal 2020 zu einem zufriedenstellenden Start, der sich allerdings durch die Maßnahmen zur Bekämpfung der Covid-19 Pandemie im weiteren Verlauf des Jahres ins Negative umkehrte. Mit der temporären Öffnung der Friseursalons im Sommer und Teilen des Herbsts gab es zwar leichte Erholungstendenzen, die allerdings im letzten Quartal 2020 durch den erneuten Lockdown zum Erliegen gebracht wurden.

Die Auslastung der aktuell vorhandenen Produktionskapazitäten lag im Jahresdurchschnitt im 2-schichtigen bzw. 2-3-schichtigen Betrieb je nach Produktgruppe zwischen 50 und 80%.

b) Absatzbereich

Der Inlandsumsatz im Segment Friseure Inland hat sich gegenüber dem Vorjahr um TEUR 278,9 auf TEUR 2.082,0 reduziert. Diese negative Entwicklung sind originär der Covid-19-Pandemie zuzuschreiben. Die Umsätze der Naturkosmetikserie sind zwar leicht gestiegen, blieben aber hinter den Planungen zurück.

Die in den Vorjahren festgelegte Strategie im Segment Retail hat auch im Jahr 2020 nicht die geplanten Umsatzerlöse / Ergebnisse gebracht. Der Umsatz reduzierte sich von dem schwachen Vorjahr (TEUR 397,5) auf TEUR 304,2. Obwohl in den beiden Vorjahren nahezu 40% des Umsatzes verloren gegangen sind, konnte in diesem Bereich ein positives Ergebnis (TEUR 2,4) realisiert werden. Die Produktion des Sortiments wird unverändert größtenteils bei der Gebr. Ewald GmbH realisiert.

Die negative Entwicklung auf dem Exportmarkt hat sich im Jahr 2020 fortgesetzt. Neben der Covid-19-Pandemie war hier insbesondere der Umsatzrückgang auf dem ukrainischen Markt verantwortlich. Der Umsatzrückgang (Vorjahr: TEUR 2.113,5) hat sich weiter dynamisiert. Im Berichtsjahr konnten nur TEUR 1.612,8 fakturiert werden. Dieses Segment hat sich mit einem negativen Ergebnis von TEUR -98,2 nachhaltig auf das Gesamtergebnis ausgewirkt. Alle Bemühungen auf den Exportmärkten konnten den negativen Trend in den für uns bedeutenden Ländern nicht kompensieren.

Erfreulich hat sich der Bereich Lohnfertigung im Jahr 2020 entwickelt. Zwar konnte in diesem Segment der Umsatz (TEUR 14.671,8) gegenüber dem Vorjahr (TEUR 16.044,0) nicht gehalten werden (TEUR -1.372,2), gleichwohl haben sich die Verluste gegenüber dem Vorjahr von TEUR -172,1 auf TEUR -97,1 reduziert. Maßgeblich für diesen Erfolg waren die Anstrengung in der Ablauf- und Prozessorganisation und die Akquisitionen von potentiellen Mittelstandskunden. Dieses Segment ist für die Gebr. Ewald GmbH nach wie vor der Wachstumstreiber.

3. Lage

a) Ertragslage

Im Geschäftsjahr 2020 hat sich der Gesamtumsatz der Gebr. Ewald GmbH um TEUR 2.226,0 auf TEUR 18.789,4 gegenüber dem vorangegangenen Geschäftsjahr reduziert. Dieser Rückgang ist maßgeblich auf die pandemischen Maßnahmen und deren Konsequenzen zurückzuführen.

Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren verringerten sich entsprechend der Umsatzentwicklung von TEUR 12.808,1 auf TEUR 11.362,7. Das strategische Ziel der Gesellschaft auf umfangreiche Fremdleistungen zu verzichten, konnte im Jahr 2020 umgesetzt werden. Die Aufwendungen für bezogene Leistungen lagen mit TEUR 172,2 um TEUR 384,6 unter dem Vorjahr. Dieser Trend hält auch im Jahr 2021 unverändert an.

Das Rohergebnis im Verhältnis zur Gesamtleistung hat sich von 36,9 % im Jahr 2019 auf 38,2 % im Geschäftsjahr 2020 verbessert. Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf die verbesserte Produktivität im Bereich Lohnfertigung und den Akquisitionen mit auskömmlichen Margen zurückzuführen.

Der Personalaufwand ermäßigte sich um TEUR 279,9 auf TEUR 4.510,7. Dieser Rückgang war Teil der Personalstrategie, um für die Nachpandemiezeit entsprechend gerüstet zu sein.

Die Abschreibungen auf das Anlagevermögen des Geschäftsjahres erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um TEUR 33,1. Außerdem wurden außerplanmäßige Abschreibungen auf den Vorratsbestand in Höhe von TEUR 46,6 vorgenommen, die das Ergebnis zusätzlich belasteten.

Bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen kam es zu einer Verringerung von 12,6 % auf TEUR 2.123,2. Gegenüber dem Vorjahr haben sich insbesondere die Aufwendungen für Reparaturen und Fahrzeuge spürbar reduziert.

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit reduzierte sich von TEUR 6,4 auf TEUR -212,7. Die Eigenkapital- und die Umsatzrentabilität entwickelten sich wie folgt:

	2020	2019
EK-Rentabilität	-6,2%	0,2%
(Ergebnis der gewöhnl. Geschäftstätigkeit im Verhältnis zum Eigenkapital zzgl. hälftigen Sonderposten)
Umsatzrentabilität	-0,5%	1,6%
(Betriebsergebnis im Verhältnis zu den Umsatzerlösen)

Die operative Marge (Bruttoergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibung bzw. EBITDA) lag im Jahr 2020 bei TEUR 741,1 und damit TEUR 202,6 unter dem Vorjahr.

Das Planergebnis vor Corona (TEUR 102,0) wurde zwar damit verfehlt, das Corona-Planergebnis (TEUR -799,0) aber deutlich übertroffen.

b) Finanzlage, Investitionen und Liquidität

Aufgrund des entstandenen operativen Verlustes im Jahr 2020 war die Gebr. Ewald GmbH nicht kapitaldienstfähig. Dem bereinigten Kapitaldienst von TEUR 1.218 stand ein EBITDA von 709,8 gegenüber. Darin enthalten war auch eine Reduzierung der Betriebsmittellinien um TEUR 200,0.

Unverändert angespannt war die Liquiditätslage über das gesamte Geschäftsjahr 2020. Die Gründe hierfür liegen insbesondere in der vertraglich fixierten Bevorratung von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen von zum Teil 6 Monaten und der Antizipation von Störungen in der Lieferkette.

Erschwerend kommt hinzu, dass insbesondere mit größeren Kunden Forderungsziele akzeptiert werden müssen, die das übliche Maß deutlich überschreiten.

Über die Aufnahme eines Kfw-Sonderkredites "Corona" konnten sowohl das Working Capital als auch die Kapitaldienstunterdeckung ausgeglichen werden. Über die Ausweitung des bestehenden Factoringvertrages bzw. der Warenkreditversicherungslinien versucht die Gebr. Ewald GmbH die Liquiditätslage zu verbessern.

Mit dem zum 1. Januar 2015 geschlossenen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der H.C.F. GmbH + Co. KG bleibt das wirtschaftliche Eigenkapital durch die Verlustübernahme der Hauptgesellschafterin unverändert. Die kurzfristige Zahlungsfähigkeit, ebenso wie die Kreditwürdigkeit der Gebr. Ewald GmbH werden weiterhin durch die Hauptgesellschafterin sichergestellt.

Die Entwicklung des Eigen- und Fremdkapitals sowie der Liquidität stellt sich wie folgt dar:

	2020	2019
Eigenkapitalquote	19,6%	19,2%
Fremdkapitalquote	80,4%	80,8%
Liquidität 1. Grades	3,6%	3,6%
(Liquide Mittel im Verhältnis zu den kurzfr. Verb. ohne sonst. Rückstellungen)

Der Sonderposten für Zuschüsse und der Sonderposten mit Rücklageanteil wurden bei der Berechnung der obigen Kennzahlen jeweils hälftig dem Eigenkapital und dem Fremdkapital zugerechnet.

Im Jahr 2020 wurden Investitionen in Höhe von TEUR 540,4 vor allem für Abfüll- und Verpackungstechnologien vorgenommen.

c) Vermögenslage

Die Bilanzsumme der Gebr. Ewald GmbH war zum 31. Dezember 2020 mit TEUR 17.535,8 um 3,2 % niedriger als zum Vorjahresstichtag (TEUR 18.113,4). Das ausgewiesene Eigenkapital beträgt TEUR 2.912,5 (im Vorjahr: TEUR 2.912,5) bzw. 16,6% der Bilanzsumme. Der eingetretene Verlust hat durch die Verlustübernahme der Mehrheitsgesellschafterin keine Auswirkungen auf die Eigenkapitalsituation.

Die langfristigen Vermögenswerte lagen zum 31. Dezember 2020 bei TEUR 7.648,7 und damit nahezu auf dem Niveau des Vorjahres (TEUR 7.711,5). Die kurzfristigen Vermögenswerte betrugen zum Bilanzstichtag TEUR 9.887,1 (im Vorjahr: TEUR 10.401,9) und sind im Wesentlichen auf das gesunkene Vorratsvermögen (TEUR -241,1) und die Verringerung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (TEUR -304,4) zurückzuführen.

Auf der Passivseite stehen dem wirtschaftlichen Eigenkapital einschließlich des hälftigen Sonderpostens in Höhe von TEUR 3.437,9 (im Vorjahr: TEUR 3.484,6) Rückstellungen und Verbindlichkeiten von TEUR 14.097,9 (im Vorjahr: TEUR 14.628,8) gegenüber.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben sich um TEUR 405,1 zum Bilanzstichtag auf TEUR 6.994,8 (im Vorjahr: TEUR 6.589,7) erhöht. Die Erhöhung ergab sich aus der Finanzierung der Investitionen.

Die sonstigen Verbindlichkeiten haben sich mit einem Betrag von TEUR 2.722,0 (im Vorjahr: TEUR 2.867,5) um TEUR 145,5 verringert.

Die Anlagen- und Umlaufintensität haben sich im Vergleich zum Vorjahr wie folgt entwickelt:

	2020	2019
Anlagenintensität	43,6%	42,6%
Umlaufintensität	56,4%	57,4%

4. Finanzielle Leistungsindikatoren

Wir erstellen zum Zweck der internen Steuerung des Unternehmens eine nach den Sparten Export, Friseure Inland, Retail und Lohnfertigung aufgegliederte Erfolgsrechnung, die monatlich mit der Jahresplanung verglichen wird. Wesentliche Steuerungskennzahlen sind hierbei die Umsatzerlöse, das EBIT sowie die Leistung je Mitarbeiter in der Produktion. Das Hauptaugenmerkt des Unternehmens liegt unverändert auf dem Bereich der Profitabilität und der Produktivität.

	2020	2019
Umsatzerlöse	18.789 TEUR	21.015 TEUR
Leistung / Mitarbeiter	104.782 EUR	99.690 EUR
(Rohertrag zzgl. Ertrag aus der Auflösung des SoPo dividiert durch die Anzahl der Mitarbeiter zzgl. Anzahl der Fremdarbeiter)
EBIT	91 TEUR	348 EUR
Umsatzrentabilität	0,5%	1,6%

5. Gesamtaussage

Auch die Gebr. Ewald GmbH konnte sich dem negativen Umsatz- und Ergebnistrend in der Kosmetikindustrie nicht entziehen. Die Covid-19-Pandemie hat zwar alle Segmente der GmbH betroffen, aber insbesondere den margenträchtigen Bereich des Exportes nachhaltig negativ beeinflusst. Damit wurden alle Anstrengungen im Bereich der Prozessorganisation und zur Produktivitätssteigerung zum Teil zu Nichte gemacht. Die Ausrichtung auf die Gewinnung neuer Vertriebswege sind kosten- und zeitintensiv und werden erst langfristig Erfolg bringe. Die Umsatzerwartungen lassen sich nur mit sehr hohen Marketingausgaben (Online Geschäft) oder sehr kleinen VK Preisen (Drogerie) verwirklichen.

Das für 2020 geplante Jahresergebnis wurde zwar deutlich verfehlt, das EBITDA war aber mit TEUR 741,1 deutlich positiv. In einigen Bereichen waren die Produktionskapazitäten gut, in den anderen Bereichen durchschnittlich bis unterdurchschnittlich ausgelastet.

III. Prognosebericht

Der Ausblick für das laufende Jahr 2021 ist zwiegespalten. Im ersten und zweiten Quartal 2021 beherrschen die Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus das Konsumverhalten. In der zweiten Jahreshälfte könnten mit zunehmender Impfung der Bevölkerung wieder Wachstumskräfte freigesetzt werden. Insbesondere im Bereich der Lohnfertigung lag die Nachfrage über den Planansätzen.

Im ersten Halbjahr 2021 war die Entwicklung in den einzelnen Geschäftsbereichen sehr heterogen. Zum 31. Mai 2021 liegen wir in der Lohnfertigung bei den Umsatzerlösen auf dem Planniveau. In dem Bereich Friseure Inland liegen wir deutlich hinter den Erwartungen. Durch die temporäre Schließung von Friseursalons konnten unsere Produkte nicht wie geplant veräußert werden. Der Bereich Export hat sich positiv gegenüber den Planansätzen entwickelt.

Durch die Einschränkungen des harten Lockdowns im 1. Halbjahr 2021 ist das geplante operative Ergebnis gefährdet. Allerdings konnten durch den Verkauf der Marke "Keralock" die aufgelaufenen Umsatz- und Ergebnisverluste überkompensiert werden. Für das 2. Halbjahr 2021 gehen wir von einem normalen Verlauf aus und erwarten deshalb für das Gesamtjahr das Erreichen der Planzahlen sowohl beim Umsatz als auch beim EBIT und beim Jahresergebnis. Bei dieser Annahme gegen wir allerdings davon aus, dass mit einer möglichen 4. Welle der Corona-Pandemie kein harter Lockdown zum Tragen kommt.

Für das Geschäftsjahr 2021 planen wir mit TEUR 19.850 einen Umsatz leicht über dem Niveau des Vorjahres, das EBITDA mit TEUR 837, das EBIT mit TEUR 267 und das EBT mit TEUR -103. Unter Berücksichtigung der außerordentlichen Faktoren und nach Steuerbelastung soll ein Ergebnis von TEUR 138 zum Ausweis kommen. Die Leistung je Mitarbeiter wird erwartungsgemäß bei 105.224 EUR liegen. Die Umsatzrentabilität wird 0,7% betragen.

IV. Chancen- und Risikobericht

1. Angaben zum Risikomanagementsystem

Das monatliche Berichtssystem bildet die einzelnen Geschäftsbereiche/Produktgruppen nach der Wirtschaftlichkeit und den Produktionsmengen/-kapazitäten zur Analyse gut ab. Daraus werden alle operativen und strategischen Chancen und Risiken untersucht und aufbereitet den verantwortlichen Stellen zur Kenntnis gebracht.

Das von der Gebr. Ewald GmbH installierte Finanzmanagement hat sich bewährt. Dieses umfasst neben der Finanzierung des operativen Prozessablaufs und den Investitionen auch das Liquiditätsmanagement und den renditeorientierten Einsatz des zur Verfügung stehenden Kapitals.

2. Risikobericht

Branchenspezifische Risiken

Die Ansprüche an die Produkte der Gebr. Ewald GmbH sind durch eine Reihe von regulatorischen, dokumentären und sicherheitsrelevanten Anforderungen überdurchschnittlich hoch. Insbesondere die Sicherheitsbewertung nimmt im Bereich des Qualitätsmanagements an Bedeutung zu. Erschwert werden erfolgreiche Marktplatzierungen auf den Exportmärkten durch landesspezifische Auflagen, die zum Teil protektionistisch wirken. Die erhöhten Anforderungen über die Verwendung von Mikroplastik sind eine zusätzliche Herausforderung vor allem für die Mittelständler.

Wegen der Volatilität der Nachfrage auf den Exportmärkten fokussieren wir uns vermehrt auf die Produktion für Dritte. Neben dem Ausbau des Produktportfolios mit unseren Bestandskunden werden die Anstrengungen bei der Neukundenakquisition forciert. Dabei liegt der Schwerpunkt auf unserer Kernkompetenz im Bereich des Pulveransatzes und der -abfüllung.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Liquiditätsrisiko

Durch den weiteren Aufbau des Umlaufvermögens, der durch die Auftragsstruktur erforderlich war, ist die Liquiditätslage unverändert angespannt. Mit der Hauptgesellschafterin wurde zum 1. Januar 2015 ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag geschlossen. Diese hat im Geschäftsjahr 2020 durch Verlängerung von Darlehen und Zuführung von kurzfristigem Kapital dafür gesorgt, dass die Gebr. Ewald GmbH ihren bestehenden Zahlungsverpflichtungen nachkommen konnte. Über die Bonität der Hauptgesellschafterin ist es der Gebr. Ewald GmbH möglich, bei Bedarf weiteres Fremd- / Beteiligungskapital zu erschließen.

Marktpreisrisiko - Zins

Für die langfristigen Verbindlichkeiten bei Kreditinstituten bestehen entsprechende Festzinsvereinbarungen über die gesamte Laufzeit der Darlehen. Das aktuell niedrige Zinsniveau hat auch bei den Kurzfristverbindlichkeiten für Entlastung auf der Aufwandsseite gesorgt.

Marktpreisrisiko - Fremdwährung

Hauptabsatzgebiete der Gebr. Ewald GmbH sind unverändert der Euroraum und die ehemaligen RGW-Staaten. Die Gebr. Ewald GmbH wickelt aktuell alle Exporte in Euro ab. Wegen der Unsicherheiten mit Kunden in Osteuropa wird ein Teil der Faktura über Vorauskasse bzw. hermesgedecktes Factoring abgewickelt.

Kredit- und Ausfallrisiko

Mit den Bestandskunden werden, wie in der Vergangenheit, entsprechend der Bonitätskriterien Zahlungsziele vereinbart. Hinsichtlich der osteuropäischen bzw. russischen Abnehmer bestehen unverändert Ausfallrisiken, die sich allerdings in einem überschaubaren Rahmen bewegen. Bei Neukunden bzw. Kunden mit unzureichender Bonität operiert die Gesellschaft mit Vorauskasse. Bei Bedarf wird auf das Angebot von Warenkreditversicherern bzw. der Bundeshermes zurückgegriffen. Das implementierte Debitorenmanagement überwacht die Zahlungsfälligkeiten und eine zeitnahe Einleitung des Mahnverfahrens bei Überfälligkeiten.

Leistungswirtschaftliche Risiken und Absatzrisiken

Marktpreisrisiko Rohstoffe

Die Entwicklung der Rohstoffpreise ist durch den hohen Materialanteil an den Produkten, insbesondere für den Bereich Lohnfertigung, von enormer Bedeutung. Beschaffungs- und Marktrisiken bestehen in der Verknappung bzw. den Verteuerungen bei den Grundmaterialien und den Verpackungen. Diese Problematik kann nur bedingt beeinflusst werden, da die Lieferanten von den Auftraggebern vorgeschrieben sind und diese die Preisverhandlungen führen. Bei nachhaltigen Preisveränderungen in der Beschaffung bleibt nur der Weg über eine Anpassung der Verkaufspreise. Wenn keine Lieferantenvorschriften bestehen, bevorratet sich die Gebr. Ewald GmbH auf dem Spotmarkt, zum Teil auch über einen längeren Zeitraum / Bedarf, was eine größere Finanzbindung durch die Bevorratung mit sich bringt.

Exportrisiko

Der osteuropäische Markt ist durch die verschlechterten Währungsrelationen weiterhin unter Druck. Auch für die nächsten Monate erwartet die Gesellschaft hier keine nachhaltige Umsatzentwicklung. Durch die hohen Eintrittsbarrieren in neuen Marktgebieten sind Erfolge nur mit enormen administrativen und monetären Aufwendungen zu erreichen.

Risiko neue Geschäftsbereiche

Die Markteintritts- und Marketingkosten für den Aufbau neuer Geschäftsbereiche sind sehr hoch. Um die Produkte flächendeckend und nachhaltig im Markt zu platzieren bedarf es eines hohen finanziellen Aufwandes.

Risiken durch Corona-Pandemie

Der Bereich Lohnfertigung hat sich nach der Dynamik 2018 und 2019 zwar im Jahr 2020 etwas zurückentwickelt, soll aber im Jahr 2021 um neue Produkte und innovative Verpackungssysteme weiter ausgebaut werden. Obwohl die ersten fünf Monate des Geschäftsjahres 2021 auf Planniveau verlaufen sind, bleibt abzuwarten, ob diese Entwicklung über das ganze Jahr hinweg anhält. Sollte die im Anmarsch befindliche Delta-Variante erneut einen Lockdown verursachen und in Folge die Schließung von Friseursalons bedeuten, würde das die Umsätze der Gebr. Ewald GmbH sehr belasten.

3. Chancenbericht

Die Gebr. Ewald GmbH fokussiert sich im Segment Friseure Inland weiter auf die Direktvermarktung. Die Zusammenarbeit mit den Bestandskunden wird mit gezielten Aktionen unterstützt. Die regionalen Vertriebszuständigkeiten wurden neu geordnet und bisher vernachlässigte Regionen sukzessive mit neuen Außendienstmitarbeitern besetzt und versorgt. Durch eine Vertiefung der Schulungsmaßnahmen mit Profitrainern sollen die Bestandskunden intensiver gebunden und Neukunden akquiriert werden. Diese Basisarbeit soll auch in den nächsten Monaten beibehalten werden und zur Umsatz- und Ertragsgenerierung beitragen. Darüber hinaus beabsichtigt die Gesellschaft über den E-Commerce und die Einschaltung von Influencern die Erschließung von Neukunden.

Weiterhin bietet der Markt für Lohnfertigung große Wachstumschancen für unser Unternehmen. Durch die Trennung von Marke und Produktion sind wir nach wie vor für eine Reihe weiterer Anbieter als Lohnfertiger interessant. Über Erstaufträge, Folgeaufträge und eine Konzentration auf Nischenprodukte, deren Produktion wir zur vollen Zufriedenheit für die Kunden abwickeln konnten, wurden interessante Folge- und Neuaufträge akquiriert. Wir sind in der Lage, durch Ergänzung bestehender Technologien neue Verpackungssysteme zu realisieren, was gegenüber unseren Kunden ein Alleinstellungsmerkmal darstellt und uns auch in Zukunft neue Aufträge sichern wird.

4. Abschließende Zusammenfassung

Die Kosmetikindustrie ist international ausgerichtet und wird von einigen Multinationals beherrscht. Die Gebr. Ewald GmbH bewegt sich in diesem wettbewerbsintensiven Markt, der geprägt ist von einem enormen Preisdruck auf der Vertriebsseite und permanent steigenden Beschaffungspreisen bei den Rohstoffen, der Energie und den Verpackungen. Hinzu kommen erhebliche Belastungen aus den Anforderungen für die Sicherheitsbewertung, Produkt- und Qualitätszertifizierung sowie aus Ansatz- und Herstellvorschriften, Produktspezifikationen und Fertigungs- bzw. Prüfprotokollen. Neben einer hohen Anlagenintensität wird zur Herstellung der Produkte gut ausgebildetes, qualifiziertes Personal benötigt. Neben den schwer zu rekrutierenden Mitarbeitern kommt eine überdurchschnittliche Bezahlung (Subbranche der chemischen Industrie) hinzu.

Die länderspezifischen Einfuhrbestimmungen behindern zusehends den Export. Die Ausfuhren werden darüber hinaus über Sanktionsmaßnahmen erschwert. Insbesondere belastend wirken sich in diesem Bereich auch die Währungskursverluste aus. Von einer kurzfristigen Erholung in dieser Absatzregion ist daher nicht auszugehen.

Aufgrund der bisherigen Marktstellung und -chancen, des erweiterten Sortimentes und den neuen Vertriebswegen verfügt die Gebr. Ewald GmbH unseres Erachtens über ein ausgewogenes Chancen-/ Risikoprofil.

Entwicklungsbeeinträchtigende Risiken liegen im Bereich der Liquidität und Bonität der Gesellschaft. Diesen Risiken wird durch Kapitalmaßnahmen der Hauptgesellschafterin und die Verlustübernahme im Rahmen des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages begegnet.

V. Risikoberichterstattung über die Verwendung von Finanzinstrumenten

Zu den im Unternehmen bestehenden Finanzinstrumenten gehören im Wesentlichen Forderungen, Verbindlichkeiten und Guthaben bei Kreditinstituten.

Das Unternehmen verfügt grundsätzlich über einen breiten und solventen Kundenstamm. Mit einem Großteil unserer Kunden besteht eine langjährige positive Zusammenarbeit. Das Debitorenmanagement sowohl im Inland als auch im Export wird über ein konsequentes Mahnsystem und über die Einholung von wirtschaftlichen Informationen der Kunden geregelt.

Ziel des Finanz- und Risikomanagements des Unternehmens ist die Sicherung des Unternehmenserfolges gegen finanzielle Risiken jeglicher Art.

Zur Minimierung des Ausfallrisikos verfügt das Unternehmen über ein aktives Debitorenmanagement. Vor dem Eingehen einer neuen Geschäftsbeziehung wird die Bonität des Kunden abgefragt und bei größeren Geschäften eine Warenkreditversicherung bzw. bei ausländischen Kunden die Bundeshermes angefragt.

Um die Lieferfähigkeit zu jedem Zeitpunkt nach Quantität und Qualität zu gewährleisten, war und ist eine Bestandshaltung auf dem gegebenen hohen Niveau, sowohl bei den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen als auch den Fertigerzeugnissen, unverzichtbar. Zudem sind wir unverändert mit überdurchschnittlichen Zahlungszielen unserer Kunden konfrontiert. Der sich daraus ergebende Debitorenbestand bindet nach wie vor nicht unerheblich liquide Mittel. Dieser Entwicklung wird durch eine Inanspruchnahme von Betriebsmittelkrediten, durch Vorkassenregelungen und einem aktiven Forderungsmanagement begegnet.

Alle Lieferungen werden in Euro fakturiert. Es bestehen mithin keine Währungsrisiken.

Schleusingen, im Juli 2021

Rita Ewald, Geschäftsführerin

Annegret Ewald, Geschäftsführerin

Almut Ewald, Geschäftsführerin

Bilanz zum 31.12.2020

AKTIVA

	31.12.2020 EUR	31.12.2019 EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	57.053,34	69.970,34
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	3.785.171,72	3.970.746,72
2. Technische Anlagen und Maschinen	2.399.586,00	2.205.663,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.356.170,50	1.460.884,50
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	50.915,00	4.265,00
	7.591.843,22	7.641.559,22
III. Finanzanlagen	1,00	1,00
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte	4.785.365,22	5.026.486,41
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	4.733.491,09	4.944.552,87
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	326.581,40	373.114,33
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	41.432,84	57.704,68
	17.535.768,11	18.113.388,85
PASSIVA
	31.12.2020 EUR	31.12.2019 EUR
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital	1.335.400,00	1.335.400,00
II. Kapitalrücklage	739.188,13	739.188,13
III. Gewinnrücklagen	55.463,15	55.463,15
IV. Gewinnvortrag	782.497,01	782.497,01
V. Jahresüberschuss	0,00	0,00
	2.912.548,29	2.912.548,29
B. SONDERPOSTEN MIT RÜCKLAGEANTEIL	58.158,47	87.916,47
C. SONDERPOSTEN FÜR ZUSCHÜSSE	992.556,95	1.056.257,01
D. RÜCKSTELLUNGEN	231.456,38	343.137,80
E. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	6.994.831,24	6.589.676,66
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	1.883.890,82	2.726.174,11
3. restliche Verbindlichkeiten	4.462.325,96	4.397.678,51
	13.341.048,02	13.713.529,28
	17.535.768,11	18.113.388,85

Gewinn- und Verlustrechnung vom 01.01.2020 bis 31.12.2020

	2020 EUR	2019 EUR
1. Rohergebnis	7.406.743,80	8.182.900,52
2. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-3.743.282,12	-3.957.886,62
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-767.391,47	-832.686,52
-davon für Altersversorgung EUR -1.742,48 (EUR -1.742,48)
3. Abschreibungen
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen sowie auf aktivierte Aufwendungen für die Ingangsetzung und Erweiterung des Geschäftsbetriebs	-603.031,47	-569.926,22
b) auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten	-46.649,20	-25.659,61
4. sonstige betriebliche Aufwendungen	-2.123.240,59	-2.428.362,30
5. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	65,34	24,24
6. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens	0,00	-10.382,41
7. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-335.885,40	-351.636,92
8. Ergebnis nach Steuern	-212.671,11	6.384,16
9. sonstige Steuern	-31.729,71	-20.288,57
10. Erträge aus Verlustübernahme	244.400,82	13.904,41
11. Jahresüberschuss	0,00	0,00

Anhang für das Geschäftsjahr 2020

I Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Die Gebr. Ewald GmbH hat ihren Sitz in Schleusingen. Sie ist im Handelsregister des Amtsgerichts Jena unter HRB 300084 eingetragen.

II Allgemeine Angaben zu Inhalt und Gliederung des Jahresabschlusses

Allgemeines

Der Jahresabschluss der Gebr. Ewald GmbH wurde nach den Vorschriften des dritten Buchs des HGB sowie der ergänzenden Vorschriften des GmbH-Gesetzes aufgestellt. Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses wurden die größenabhängigen Erleichterungen für mittelgroße Kapitalgesellschaften in Anspruch genommen. Wahlrechte, bestimmte Angaben entweder in der Bilanz, in der Gewinn- und Verlustrechnung oder im Anhang zu machen, wurden grundsätzlich so ausgeübt, dass diese Angaben im Anhang erfolgen. Die Aufstellung des Jahresabschlusses erfolgt nach den Vorschriften der §§ 264 ff. HGB. Er besteht aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang.

Der vorliegende Jahresabschluss ist grundsätzlich unter Beibehaltung der für den Vorjahresabschluss angewendeten Gliederungsgrundsätze nach den für mittelgroße Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellt (§§ 265 Abs. 1, 266 ff. HGB).

Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt.

III Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Den Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen sind die handelsrechtlichen Vorschriften stetig zum Vorjahr zugrunde gelegt worden.

Anlagevermögen

Für die Abschreibungen von Gegenständen des Anlagevermögens werden folgende Abschreibungsmethoden angewandt:

Anlageposition	Abschreibungsmethode	Nutzungsdauer
Immaterielle Vermögensgegenstände	linear	4-15 Jahre
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	linear	11-50 Jahre
Technische Anlagen und Maschinen	linear und degressiv	3-25 Jahre
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	linear und degressiv	3-25 Jahre

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände wurden zu Anschaffungskosten und, sofern sie der Abnutzung unterliegen, abzüglich Abschreibungen bewertet. Sie wurden linear über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abgeschrieben.

Sachanlagen wurden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und wurden, sofern abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert. Geringwertige Wirtschaftsgüter bis zu 250 Euro werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben. Geringwertige Wirtschaftsgüter im Wert von über 250 bis zu 1.000 Euro werden in einem jahresbezogenen Sammelposten zusammengefasst und gleichmäßig über 5 Jahre abgeschrieben.

Die sonstigen Ausleihungen des Finanzanlagevermögens wurden mit ihren Anschaffungskosten angesetzt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Vermögensgegenstände wurden mit dem Nominalwert angesetzt. Alle erkennbaren Risiken wurden durch Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Dem allgemeinen Kreditrisiko wurde durch Einstellung einer Pauschalwertberichtigung zu den Forderungen ausreichend Rechnung getragen. Forderungsausfälle wurden als uneinbringlich behandelt.

Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks

Flüssige Mittel wurden zu Nominalwerten angesetzt. Die Fremdwährungen wurden zum Devisenkassakurs zum Abschlussstichtag bewertet.

Rechnungsabgrenzungsposten

Die jahresübergreifenden Aufwendungen wurden als Rechnungsabgrenzungsposten aktiviert und über die Laufzeit der zu Grunde liegenden Verträge linear aufgelöst.

Sonderposten mit Rücklageanteil

Sonderabschreibungen nach dem Fördergebietsgesetz aus Vorjahren werden im "Sonderposten mit Rücklageanteil" ausgewiesen, der insoweit fortgeführt wird. Die Auflösung erfolgt in Abhängigkeit von der Nutzungsdauer der geförderten Wirtschaftsgüter.

Sonderposten für Zuschüsse

Nicht rückzahlbare Investitionszuschüsse der Gemeinschaftsaufgabe Ost werden ohne Berührung der Gewinn- und Verlustrechnung in den gesonderten Passivposten (§ 265 Abs. 5 Satz 2 HGB) "Sonderposten für Zuschüsse und Zulagen" gemäß der Stellungnahme HFA 1/1984 des IDW eingestellt. Die Auflösung des Sonderpostens erfolgt in Abhängigkeit von der Nutzungsdauer der bezuschussten Wirtschaftsgüter.

Rückstellungen

Die Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten und sind mit dem Erfüllungsbetrag bewertet, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist.

Verbindlichkeiten

Diese sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

IV Erläuterungen zur Bilanz

Aktiva

Anlagenspiegel

Die Zusammensetzung und Entwicklung des Anlagevermögens kann der Darstellung auf den folgenden Seiten entnommen werden.

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten

In dem Rechnungsabgrenzungsposten sind Abgrenzungen für Disagios in Höhe von Euro 29.305,87 (Vorjahr: Euro 34.394,97) enthalten.

Passiva

Verbindlichkeiten

Der Betrag der Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr beträgt Euro 9.151.369,46 (Vorjahr: Euro 10.228.782,49).

Der Betrag der Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von einem bis fünf Jahre beträgt Euro 2.847.687,78 (Vorjahr: Euro 2.550.932,79).

Der Betrag der Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren beträgt Euro 1.341.990,78 (Vorjahr: Euro 933.814,00).

Besicherung der Verbindlichkeiten

Der Gesamtbetrag der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, die durch Pfandrechte oder ähnliche Rechte gesichert sind, beträgt Euro 6.994.831,24. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind mit Grundschulden auf dem Grundstück in 98553 Schleusingen im Grundbuch von Hinternah, Blatt 2016, sowie auf dem Grundstück in 98553 Schleusingen im Grundbuch von Schleusingen, Blatt 32, und im Grundbuch von Rappelsdorf, Blatt 180, des Amtsgerichts Hildburghausen besichert. Weiterhin wurden diverse Investitionsgüter, der Forderungsbestand sowie die Fertigwaren- und Materialbestände in den Lägern Hinternah und Schleusingen sicherungsübereignet. Auch die Einspeisevergütung aus der Photovoltaikanlage, die Zuschüsse aus der Gemeinschaftsaufgabe Ost und diverse Versicherungsansprüche wurden abgetreten. Darüber hinaus haben einzelne Gesellschafter Abtretungen von Rechten und Ansprüchen aus ihren Risikolebensversicherungen vorgenommen sowie verschiedene Höchstbetragsbürgschaften abgegeben.

Der Gesamtbetrag der sonstigen Verbindlichkeiten, die durch Pfandrechte oder ähnliche Rechte besichert sind, beträgt Euro 1.924.642,76, die gegenüber der Factoringgesellschaft Forfaiting Solutions aus Ansprüchen aus Kundenforderungen abgetreten wurden.

Angaben gemäß § 42 Abs. 3 GmbHG

In den Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern in Höhe von Euro 1.926.655,55 (Vorjahr Euro 2.766.518,19) enthalten.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen über TEUR 10 pro Jahr zum 31. Dezember 2020

Der Nutzung von KFZ und anderer technischer Anlagen und Maschinen liegen teilweise Operating-Leasingverträge zugrunde. Der Abschluss von Leasingverträgen dient der Verringerung der Kapitalbindung und verlagert das Risiko der Verwertung auf den Leasinggeber. Die Verträge haben eine Laufzeit bis maximal 2024.

		mit einer Restlaufzeit von
	Gesamtbetrag TEuro	bis zu 1 Jahr TEuro	1 bis 5 Jahren TEuro	mehr als 5 Jahren TEuro
Verpflichtungen aus Leasing	142	64	78	0

V Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Sonstige betriebliche Erträge

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens mit Rücklageanteil in Höhe von Euro 29.758 enthalten.

VI Sonstige Angaben

Beschäftigte Arbeitnehmer im Jahresdurchschnitt

Der Beschäftigungsstand per 31. Dezember 2020 beträgt 122 Arbeitnehmer (Vorjahr: 124 Arbeitnehmer).

Im Jahresdurchschnitt waren 127 Arbeitnehmer beschäftigt (Vorjahr: 120 Arbeitnehmer).

	Arbeitnehmer
Beschaffung	2
Produktion	85
Kaufm. Verwaltung	12
Vertrieb	23
Forschung und Entwicklung	5
Gesamt	127

Organe der Gesellschaft

Geschäftsführer sind:

- Frau Rita Ewald, Chemiefacharbeiterin, Frauenwald

- Frau Annegret Ewald, Betriebswirtin, Frauenwald

- Frau Almut Ewald, Betriebswirtin, Hinternah

Gesamtbezüge der Geschäftsführung

Von der Schutzklausel des § 286 Abs. 4 HGB wird Gebrauch gemacht.

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres

Herr Robert Ewald ist seit dem 01.04.2021 nicht mehr Geschäftsführer der Gebr. Ewald GmbH. Frau Annegret Ewald sowie Frau Almut Ewald sind seit dem 01.04.2021 Geschäftsführerinnen der Gebr. Ewald GmbH.

Der Ausbruch der Corona-Pandemie im 1. Quartal 2020 führte zu signifikanten Umsatzrückgängen in unseren Geschäftsfeldern Friseure Inland, Export und Retail.

Mit Wirkung vom 10.03.2021 hat die Gesellschaft den Markennamen Keralock und die zugehörigen Rezepturen veräußert.

Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Berichtszeitraumes eingetreten sind und Auswirkungen auf die Vermögen-, Finanz- und Ertragslage haben, liegen nicht vor.

Schleusingen, im Juli 2021

Rita Ewald, Geschäftsführerin

Almut Ewald, Geschäftsführerin

Annegret Ewald, Geschäftsführerin

Angaben zur Feststellung:

Der Jahresabschluss wurde am 25.11.2021 festgestellt.

Anlagenspiegel

Anschaffungs- und Herstellungskosten:	01.01.2020 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	Umbuchungen EUR	31.12.2020 EUR
Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	263.693,60	0,00	0,00	0,00	263.693,60
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	6.337.677,34	8.490,00	0,00	0,00	6.346.167,34
2. Technische Anlagen und Maschinen	6.018.602,88	95.111,11	9.430,31	344.869,50	6.449.153,18
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.458.461,03	45.277,86	13.860,89	0,00	3.489.878,00
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	4.265,00	391.519,50	0,00	-344.869,50	50.915,00
	15.819.006,25	540.398,47	23.291,20	0,00	16.336.113,52
III. Finanzanlagen	10.383,41	0,00	0,00	0,00	10.383,41
Summe Anlagevermögen	16.093.083,26	540.398,47	23.291,20	0,00	16.610.190,53

Abschreibungen:	01.01.2020 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	Umbuchungen EUR	31.12.2020 EUR
Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	193.723,26	12.917,00	0,00	0,00	206.640,26
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	2.366.930,62	194.065,00	0,00	0,00	2.560.995,62
2. Technische Anlagen und Maschinen	3.812.939,88	246.057,61	9.430,31	0,00	4.049.567,18
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.997.576,53	149.991,86	13.860,89	0,00	2.133.707,50
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	8.177.447,03	590.114,47	23.291,20	0,00	8.744.270,30
III. Finanzanlagen	10.382,41	0,00	0,00	0,00	10.382,41
Summe Anlagevermögen	8.381.552,70	603.031,47	23.291,20	0,00	8.961.292,97

Buchwerte:	31.12.2020 EUR	31.12.2019 EUR
Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	57.053,34	69.970,34
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	3.785.171,72	3.970.746,72
2. Technische Anlagen und Maschinen	2.399.586,00	2.205.663,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.356.170,50	1.460.884,50
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	50.915,00	4.265,00
	7.591.843,22	7.641.559,22
III. Finanzanlagen	1,00	1,00
Summe Anlagevermögen	7.648.897,56	7.711.530,56

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Zu dem vollständigen Jahresabschluss und Lagebericht habe ich den folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Gebr. Ewald GmbH

Prüfungsurteile

Ich habe den Jahresabschluss der Gebr. Ewald GmbH - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus habe ich den Lagebericht der Gebr. Ewald GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach meiner Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

• entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 und

• vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erkläre ich, dass meine Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Ich habe meine Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Meine Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" meines Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Ich bin von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und habe meine sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Ich bin der Auffassung, dass die von mir erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für meine Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Meine Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der meine Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung übe ich pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahre eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

• identifiziere und beurteile ich die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, plane und führe Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlange Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für meine Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

• gewinne ich ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

• beurteile ich die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

• ziehe ich Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls ich zu dem Schluss komme, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, bin ich verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, mein jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Ich ziehe meine Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum meines Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

• beurteile ich die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

• beurteile ich den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.

• führe ich Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehe ich dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteile die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen gebe ich nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Ich erörtere mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die ich während meiner Prüfung feststelle.

Bad Kissingen, den 23. Juli 2021

Judith Hey, Wirtschaftsprüferin