Swiss Life Deutschland Holding GmbH

Hannover

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Konzernabschluss und zusammengefasster Lagebericht

Geschäftsjahr 2022

Aus rechentechnischen Gründen können in den Zahlenwerken Rundungsdifferenzen in Höhe von +/- einer Einheit Tausend Euro (TEUR) auftreten. Die Vergleichswerte des Vorjahres werden in Klammern dargestellt.

Zusammengefasster Lagebericht

Der Lagebericht der Swiss Life Deutschland Holding GmbH (SLDH) und der Konzernlagebericht der Swiss Life Deutschland Holding Gruppe (SLDH-Gruppe) sind nach § 315 Abs. 5 HGB zusammengefasst. Der Jahresabschluss und der mit dem Konzernabschluss zusammengefasste Lagebericht der SLDH für das Geschäftsjahr 2022 werden im Unternehmensregister veröffentlicht.

Kennzahlen

Swiss Life Deutschland Holding Gruppe

		2022	2021
Umsatz	TEUR	680.704	679.339
Veränderung zum Vorjahr		0,2 %	21,0 %
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)	TEUR	92.860	96.026
Veränderung zum Vorjahr		-3,3 %	54,4 %
Konzern-Jahresüberschuss	TEUR	58.262	62.370
Veränderung zum Vorjahr		-6,6 %	52,9 %
Berater/-innen	Personen	5.943	5.573
Veränderung zum Vorjahr		370	938

Swiss Life Deutschland Holding GmbH

		2022	2021
Beteiligungsergebnis	TEUR	111.469	106.642
Veränderung zum Vorjahr		4,5 %	25,6 %
Jahresüberschuss	TEUR	57.742	63.605
Veränderung zum Vorjahr		-9,2 %	67,8 %

Grundlagen des Konzerns

Geschäftsmodell

Geschäftsmodell der Swiss Life Deutschland Holding Gruppe

Die SLDH-Gruppe ist Teil des Swiss Life Konzerns mit Sitz in Zürich, Schweiz. Auf dem deutschen Markt positioniert sich die SLDH-Gruppe als ein führendes Finanzberatungsunternehmen. Unter der Marke Swiss Life werden den Privat- sowie Geschäftskundinnen und -kunden innovative Versicherungsprodukte und Finanzdienstleistungen in den Bereichen Versicherung, Vorsorge und Vermögen angeboten.

Über die Marken Swiss Life Select, tecis, HORBACH und ProVentus bietet die SLDH-Gruppe ihren Kundinnen und Kunden eine auf die persönlichen Bedürfnisse individuell zugeschnittene, ganzheitliche Finanzberatung an. Grundlage bildet eine persönliche Situations- und Bedarfsanalyse, verbunden mit einem softwaregestützten Bewertungs- und Selektionsprozess, an dessen Ende konkrete Lösungsvorschläge stehen. Dem Best-Select-Beratungsansatz folgend erhalten Kundinnen und Kunden eine fundierte Auswahl passender Lösungen von ausgewählten Partnergesellschaften in den Bereichen Altersvorsorge, persönliche Absicherung, Bausparen/Finanzierungen sowie Vermögensaufbau und -absicherung. Von der Zentrale in Hannover werden die Aktivitäten der ausschließlich im deutschen Markt tätigen Finanzvertriebe und der dazu gehörenden Servicegesellschaften gesteuert.

Über ihre Beteiligung an der Swiss Life Deutschland erste Vermögensverwaltung GmbH, Garching b. München, (1. VVG-Gruppe) agiert die SLDH-Gruppe als Vermittlungszentrale für die Makler/-innen der Swiss Life AG, Niederlassung für Deutschland, Garching b. München (SLDE). Auf Basis von Kooperationsverträgen mit Versicherungs-, Finanzdienstleistungs- und Immobilienunternehmen werden Provisionen aus der Vermittlung von Produkten dieser Kooperationspartner/-innen abgerechnet und an die Makler/-innen weitergeleitet. Die SLDH-Gruppe erbringt über einen Funktionsausgliederungs- und Dienstleistungsvertrag für die SLDE die Betreuung und Verwaltung des Geschäfts der betrieblichen Altersvorsorge (bAV-Geschäft), insbesondere für Direktversicherungen, Pensionskassenverträge, Rückdeckungsversicherungen, Pensionsfonds- und Unterstützungskassen. Darüber hinaus werden Leistungen im Bereich der Betreuung von externen betrieblichen Versorgungseinrichtungen und der Erstellung von versicherungsmathematischen Gutachten erbracht.

Geschäftsmodell der Swiss Life Deutschland Holding GmbH

Die SLDH ist die Holdinggesellschaft der SLDH-Gruppe. Zweck der Gesellschaft ist der Ankauf, das Management, die Verwaltung und der Verkauf von Unternehmen und Unternehmensbeteiligungen, die Erbringung von Management Services und Dienstleistungen sowie alle Tätigkeiten, die damit im Zusammenhang stehen.

Die SLDH hält Beteiligungen an folgenden Gesellschaften:

Finanzvertriebe	Swiss Life Select GmbH, Hannover
	tecis Finanzdienstleistungen AG, Hamburg
	HORBACH Wirtschaftsberatung GmbH, Hannover
	Deutsche ProVentus AG, Hannover
	Swiss Compare GmbH, Hannover
Servicegesellschaften	Swiss Life Deutschland Operations GmbH, Hannover
	Swiss Life Deutschland Vertriebsservice GmbH, Hannover
Sonstige	Swiss Life Stiftung für Chancenreichtum und Zukunft gGmbH, Hannover
	Swiss Life Deutschland erste Vermögensverwaltung GmbH, Garching b. München

Zusätzlich hält die Swiss Life Deutschland erste Vermögensverwaltung GmbH, Garching b. München, Beteiligungen direkt und indirekt an fünf Gesellschaften, von denen drei in den Konzernabschluss einbezogen werden. Die Swiss Life Deutschland Operations GmbH, Hannover, ist alleinige Gesellschafterin der Karriere Campus & Gastronomie GmbH, Hannover (ehemals Swiss Life Gastronomie GmbH).

Darüber hinaus hält die SLDH Anteile am assoziierten Unternehmen nepatec GmbH, Hannover, (49,0 %) sowie am Gemeinschaftsunternehmen vers.compare GmbH, Hannover, (50,0 %).

Die SLDH erbringt einheitlich für sämtliche der in Hannover bzw. Hamburg ansässigen Beteiligungen Management-Services und -Dienstleistungen, insbesondere in den Bereichen Marketing und Kommunikation, Recht, Compliance & Public Affairs, HR-Services & Operations Finanzvertriebe, Risikomanagement, Controlling sowie Finanzwesen. Darüber hinaus erzielt die SLDH Umsätze aus der Erbringung von konzerninternen Management- und sonstigen Dienstleistungen.

Zum 1. Januar 2023 erwarb der SLDH-Konzern 100 % der Anteile am Technologieunternehmen fb research GmbH, Hannover, (fbr GmbH) und erlangte damit die Beherrschung über dieses Unternehmen. Die fbr GmbH ist Spezialist für digitale Vergleichs- und Abschlussprozesse und setzt auf Onlinetechnologie. Das Unternehmen entwickelt seit 2000 zukunftsweisende kundenorientierte Beratungs- und Vergleichsprozesse sowie digitale Werkzeuge. Das Unternehmen gilt als eines der ersten Insurtechs am deutschen Markt und stellt einen Geschäftsbetrieb im Sinne von IFRS 3 dar. Mit dem Erwerb setzt die Finanzberatung des SLDH-Konzerns auf Kontinuität in der technischen Unterstützung beim Vergleich und der Beantragung von Versicherungs- und Vorsorgetarifen.

Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Hohe Inflation und keine positiven weltwirtschaftlichen Impulse

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Geprägt von hohen Energiepreisen und einer in der Bevölkerung empfundenen großen Unsicherheit, hat sich die Weltkonjunktur im Verlauf des Jahres 2022 in der Grundtendenz weiter abgeschwächt. Geopolitische Konflikte, insbesondere der Krieg in der Ukraine, führten in vielen Ländern zu steigenden Energiepreisen. Dürreperioden und Hitzewellen in Mittel- und Südostasien sowie in Europa ließen Lebensmittelpreise in die Höhe schnellen. Beide Entwicklungen führten dazu, dass die Verbraucherpreise im Sommer 2022 historische Höchststände erreichten. In den fortgeschrittenen Volkswirtschaften haben die Notenbanken auf den deutlichen Inflationsanstieg recht spät, dafür aber mit sehr deutlichen Anhebungen der Leitzinsen reagiert, was sich nach Einschätzung des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) mittlerweile jedoch bremsend auf die Weltkonjunktur auswirkt. Betroffen sind sowohl das verarbeitende Gewerbe als auch die Dienstleistungsbranche.

Eine rückläufige Tendenz der Inflationsrate konnte erstmals wieder seit Beginn des Inflationsschubs 2021 im November 2022 festgestellt werden. Zurückzuführen ist diese Entwicklung insbesondere auf die gesunkenen Energiepreise. Sofern bei der Ermittlung der Inflation die Energie- und Nahrungsmittelpreise unberücksichtigt bleiben, ist die Kernrate der Inflation jedoch nur leicht gesunken und weiterhin höher als von den Notenbanken angestrebt. Dennoch hat die Inflation in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften den Höhepunkt wohl überschritten.

Die Fiskalpolitik in Europa ist aktuell bemüht, die finanziellen Auswirkungen der Energiekrise auf Unternehmen und private Haushalte zu begrenzen und investiert erhebliche Gelder in Stützungsmaßnahmen.

In Deutschland sollen die Belastungen der privaten Haushalte infolge der hohen Energiepreise durch sogenannte Preisbremsen abgefedert werden. Dadurch schafft der Staat nach Auffassung des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung an der Universität München e. V. (Ifo Institut) aber auch Nachfrage nach privaten Konsumgütern. Aufgrund der limitierten Produktionskapazitäten wird der Preisauftrieb in diesem Segment hochgehalten. Die Inflationsrate lag im Jahr 2022 in Deutschland gemäß Statistischem Bundesamt bei 7,9 %. Die Großhandelspreise für Gas und Strom bewegen sich weiterhin auf einem hohen Niveau, sind in den letzten Monaten des Jahres jedoch deutlich gesunken.

Zinsen, Aktien, Immobilien

Wegen der geldpolitischen Straffung im Jahr 2022 zur Bekämpfung der höchsten Inflation seit zehn Jahren mussten auch Anleihen erhebliche Kursverluste hinnehmen, da gleichzeitig die Zinsen anstiegen und die Spreads sich ausweiteten. Die Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB) waren weniger stark als diejenigen der Zentralbank der Vereinigten Staaten (FED). Jedoch weiteten sich die Spreads infolge des Ukrainekriegs und der schwierigen Energieversorgungssituation in Europa stärker aus als in den USA.

Die weltweiten Verluste an den Aktienmärkten waren groß: Der Dow Jones verzeichnete ein Minus von 9 %, der Euro Stoxx 50 ein Minus vom 11 % und der DAX verlor 12 % seit dem ersten Handelstag 2022. Der Euro büßte gegenüber dem Dollar 6 % ein, entwickelte sich aber besser als die nordischen Währungen oder das Britische Pfund.

Auch der deutsche Immobilien-Investmentmarkt war im Jahr 2022 durch den Einfluss von Geopolitik, Konjunktur und Zinsentwicklung geprägt. Die Vermietungsmärkte erwiesen sich dagegen deutlich stabiler. Langfristige strukturelle Treiber wie der Mangel an Wohnraum in den Großstadtregionen oder der Bedarf an hochwertigen Büroflächen in zentralen Lagen sorgten im Mietmarkt von Wohnungen und Büros für eine robuste Flächennachfrage und angesichts bestehender Knappheiten für weiter steigende Mieten. Dagegen litt der Einzelhandel unter den Auswirkungen der stark eingetrübten Stimmung der Verbraucherinnen und Verbraucher im Umfeld hoher Inflation. Am Investmentmarkt schwächten sich sowohl Anzahl und Volumen von Transaktionen als auch die Preise im Jahresverlauf deutlich ab, was auf die stark gestiegenen und volatilen Finanzierungszinsen und auf die unterschiedlichen Preisvorstellungen von Kaufenden und Verkaufenden zurückzuführen war. So sind beispielsweise die Spitzenrenditen für Büroobjekte im Durchschnitt über die deutschen Top-7-Standorte 2022 um etwa 100 Basispunkte angestiegen. Das Transaktionsvolumen am Gesamtmarkt erreichte nach Angaben der CBRE Group, dem weltweit größten Immobiliendienstleistungs- und Investment-Unternehmen auf dem gewerblichen Immobiliensektor, 2022 rund 66 Mrd. Euro - ein Rückgang um ca. 41 % gegenüber dem Vorjahresvolumen von ca. 112 Mrd. Euro.

Branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die SLDH-Gruppe generiert ihre Erträge im Wesentlichen aus der Vermittlung von Finanzprodukten, insbesondere Versicherungen, Finanzierungen und Kapitalanlagen. Demzufolge hängt die Entwicklung der Finanzvertriebe sowohl von der gesamtwirtschaftlichen Konjunktur als auch von der Entwicklung der Versicherungswirtschaft ab.

Nach Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) erzielte die deutsche Versicherungswirtschaft im Geschäftsjahr 2022 insgesamt ein Beitragsvolumen von 224,3 Mrd. Euro (Vorjahr 225,9 Mrd. Euro); dies entspricht einem Rückgang von 0,7 % gegenüber 2021. Bedingt durch ein rückläufiges Einmalbeitragsgeschäft belief sich das gebuchte Bruttobeitragsvolumen in der Lebensversicherung auf 92,7 Mrd. Euro (Vorjahr 99,7 Mrd. Euro); dies entspricht einem Rückgang von 7,0 %. Davon entfielen 64,3 Mrd. Euro (+0,8 %) auf laufende Beiträge und 28,4 Mrd. Euro auf Einmalbeiträge (-20,8 %). Die Zahl neu abgeschlossener Verträge sank in der Lebensversicherung im Geschäftsjahr 2022 um etwa 10,8 % auf 4,3 Mio. Verträge; die Anzahl der Bestandsverträge reduzierte sich ebenfalls um 1,4 % auf 81,6 Mio. Verträge.

Die Beiträge zur betrieblichen Altersversorgung stiegen um 3,7 %. Im Vergleich zu 2021 erhöhte sich die Anzahl neu abgeschlossener Verträge um 13,0 %. In der privaten Krankenversicherung haben sich sowohl das Beitragsvolumen um 3,1 % auf 46,8 Mrd. Euro als auch die Anzahl der Versicherungsverträge um 1,6 % erhöht.

Nach Angaben der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) lag die Zahl der Finanzanlagenvermittler/-innen gemäß § 34f GewO zum 1. Januar 2022 bundesweit bei 39.084 Personen. Zum 1. Januar 2023 belief sich die Anzahl auf 39.949 Personen; dies entspricht einem Anstieg von 865 Personen bzw. 2,2 %. Von der Gesamtzahl der Finanzanlagenvermittler/-innen durften 39.507 Personen Investmentfonds vermitteln; dies entspricht einem Zuwachs von 881 Vermittlerinnen und Vermittlern bzw. 2,2 %. Die Anzahl der Vermittler/-innen von Vermögensanlagen nach § 34f Abs. 1 Nr. 3 GewO sank um 148 auf 5.326 Personen. Bei den Vermittlerinnen und Vermittlern von Immobiliendarlehen nach § 34i GewO erreichte die Anzahl seit 2014 erneut einen Höchststand. Laut DIHK verfügen aktuell 57.716 gewerbetreibende Personen (Vorjahr 56.715 gewerbetreibende Personen) über diese Erlaubnis. Die Zahl der registrierten Versicherungsvermittler/-innen ist über das gesamte Jahr 2022 um 2.081 auf 190.708 Personen gesunken.

Geschäftsverlauf

Swiss Life Deutschland Holding Gruppe

Mit insgesamt 11.943 Handelsvertreter/-innen (Vorjahr 12.090) und 5.943 Berater/-innen (Vorjahr 5.573) in den Finanzvertrieben konnte deren Anzahl gegenüber dem vergangenen Geschäftsjahr stabil gehalten werden.

Das Geschäftsjahr 2022 ist durch auf Vorjahresniveau liegende Umsatzerlöse geprägt (680.704 TEUR; Vorjahr 679.339 TEUR). Das Umsatzwachstum von 0,2 % resultiert im Wesentlichen aus der gestiegenen Nachfrage nach Finanzierungs- und Vermögensaufbauprodukten (+18,2 % bzw. +11,5 %); einen Rückgang gab es bei Altersvorsorgelösungen (-12,0 %). Infolge niedrigerer Kosten des Umsatzes stieg das Bruttoergebnis vom Umsatz absolut um 12.595 TEUR. Das prozentuale Bruttoergebnis erhöhte sich gegenüber Vorjahr um 5,6 % (Vorjahr 33,2 %).

Der Anstieg der Vertriebskosten um 9.365 TEUR bzw. 18,3 % auf 60.487 TEUR betrifft im Wesentlichen höhere Aufwendungen für Schulungen und Veranstaltungen (12.210 TEUR; Vorjahr 4.901 TEUR). Der Anstieg der Verwaltungskosten um 4.366 TEUR bzw. 4,7 % resultiert insbesondere aus höheren Personalaufwendungen (56.640 TEUR; Vorjahr 52.297 TEUR).

Das EBIT hat sich trotz des höheren Bruttoergebnisses vom Umsatz um 3.167 TEUR auf 92.860 TEUR (Vorjahr 96.026 TEUR) reduziert. Ursächlich waren höhere Vertriebs- und Verwaltungskosten (+9.365 TEUR bzw. +4.366 TEUR) und niedrigere sonstige betriebliche Erträge (-1.937 TEUR). Im Ergebnis schließt das Jahr 2022 mit einem Konzern-Jahresüberschuss in Höhe von 58.262 TEUR (Vorjahr 62.370 TEUR). Dies entspricht einem Rückgang von 6,6 % (Vorjahr Anstieg 52,9 %).

Swiss Life Deutschland Holding GmbH

Der Geschäftsverlauf der SLDH ist maßgeblich durch die Entwicklung der Beteiligungen geprägt. Aufgrund der bestehenden Ergebnisabführungs- bzw. Beherrschungsverträge mit den in Hannover bzw. Hamburg ansässigen Tochtergesellschaften sowie der Gewinnausschüttung der 1. VVG GmbH, Garching b. München, spiegelt sich der positive Geschäftsverlauf der Beteiligungen auch im Ergebnis der SLDH wider. Im Vorjahresvergleich konnte die SLDH dadurch einen Anstieg des Beteiligungsergebnisses um 4,5 % verzeichnen. Infolge niedrigerer sonstiger betrieblicher Erträge sowie höherer Personalaufwendungen und Abschreibungen hat sich der Jahresüberschuss um 9,2 % auf 57.742 TEUR reduziert.

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Vermögenslage

Swiss Life Deutschland Holding Gruppe

Die Vermögenslage der SLDH-Gruppe stellt sich wie folgt dar:

	31.12.2022		31.12.2021
	TEUR	Anteil	TEUR	Anteil
Langfristige Vermögenswerte	160.225	36,1 %	138.392	32,1 %
Kurzfristvermögen (ohne Finanzmittel)	91.004	20,5 %	158.835	36,7 %
Finanzmittel	192.401	43,4 %	134.501	31,2 %
Bilanzsumme	443.630	100,0 %	431.728	100,0 %

Der Anstieg der langfristigen Vermögenswerte betrifft im Wesentlichen Sachanlagen (24.251 TEUR). Von dem Anstieg entfallen 20.087 TEUR auf Nutzungsrechte (IFRS 16), die primär auf den Abschluss des Mietvertrags für das Seminar- und Tagungszentrum zurückzuführen sind. Dem Anstieg stehen im Wesentlichen um 2.882 TEUR niedrigere latente Steuerforderungen gegenüber (15.493 TEUR; Vorjahr 18.375 TEUR).

Zum Bilanzstichtag sinken die kurzfristigen Vermögenswerte insbesondere durch die Veräußerung eines Geldmarktfonds (0 TEUR; Vorjahr 67.978 TEUR). Die Finanzmittel haben sich stichtagsbedingt um 57.900 TEUR erhöht.

Swiss Life Deutschland Holding GmbH

Das Anlagevermögen der SLDH in Höhe von 526.652 TEUR besteht primär aus Anteilen an verbundenen Unternehmen (475.408 TEUR). Das Umlaufvermögen in Höhe von 183.700 TEUR betrifft im Wesentlichen Guthaben bei Kreditinstituten (171.713 TEUR; Vorjahr 112.860 TEUR).

Finanzlage

Kapitalstruktur

Swiss Life Deutschland Holding Gruppe

Zusammensetzung:

	31.12.2022		31.12.2021
	TEUR	Anteil	TEUR	Anteil
Konzern-Eigenkapital	72.080	16,3 %	67.653	15,7 %
Fremdkapital	371.550	83,7 %	364.075	84,3 %
Bilanzsumme	443.630	100,0 %	431.728	100,0 %

Die Veränderung des Konzern-Eigenkapitals resultiert im Wesentlichen aus einer im Geschäftsjahr vorgenommenen Gewinnausschüttung in Höhe von 62.000 TEUR sowie dem erwirtschafteten Konzern-Jahresüberschuss in Höhe von 58.262 TEUR. Gemessen an der Bilanzsumme steigt der Anteil des Konzern-Eigenkapitals infolge eines höheren sonstigen Ergebnisses (+8.164 TEUR) bei gleichzeitig geringerem Bilanzgewinn (-3.736 TEUR) um 0,6 Prozentpunkte auf 16,3 %.

Das ausgewiesene Fremdkapital (lang- und kurzfristige Schulden) umfasst hauptsächlich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Leasingverbindlichkeiten sowie Rückstellungen für Stornorisiken und für Provisionszusagen an Handelsvertreter/-innen und Berater/-innen.

Die langfristigen Schulden betragen zum Bilanzstichtag 181.078 TEUR (Vorjahr 170.346 TEUR). Der Anstieg betrifft insbesondere Leasingverbindlichkeiten (55.031 TEUR; Vorjahr 35.896 TEUR) sowie Verbindlichkeiten aus Stornoeinbehalten (56.504 TEUR; Vorjahr 51.291 TEUR). Dem Anstieg stehen niedrigere Pensionsrückstellungen in Höhe von 35.607 TEUR (Vorjahr 50.341 TEUR) gegenüber.

Die kurzfristigen Schulden sinken um 3.257 TEUR auf 190.472 TEUR (Vorjahr 193.729 TEUR). Gemessen am gesamten Fremdkapital sinkt der Anteil der kurzfristigen Schulden um 1,7 Prozentpunkte auf 43,0 %.

Swiss Life Deutschland Holding GmbH

Die Finanzierungsaufgaben für die in Hannover verwalteten Tochterunternehmen der SLDH-Gruppe werden von der SLDH wahrgenommen. Dazu gehört die Sicherstellung der Liquiditätsausstattung für das operative Geschäft sowie für Investitionen. Zur Steuerung der Liquidität betreibt die SLDH ein zentrales Cash-Management.

Die Kapitalstruktur der SLDH ist weiterhin durch einen hohen Eigenkapitalanteil geprägt. Gemessen an der Bilanzsumme liegt die Eigenkapitalquote nahezu unverändert bei 62,1 % (Vorjahr 62,6 %).

Investitionen

Im abgelaufenen Geschäftsjahr führte die SLDH-Gruppe im Wesentlichen Investitionen in Hard- und Software für Digitalisierungsmaßnahmen durch. Ferner investierte die SLDH-Gruppe in technische Ausstattung für das Seminar- und Tagungszentrum und in Betriebs- und Geschäftsausstattung für das Geschäftsgebäude.

Liquidität

Swiss Life Deutschland Holding Gruppe

in TEUR	Anhang Nr.	2022	2021
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode		134.501	138.483
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	22	65.292	52.530
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	23	58.965	-3.539
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	24	-66.357	-52.973
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	25	192.401	134.501

Bei einem Konzern-Jahresüberschuss in Höhe von 58.262 TEUR beträgt der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 65.292 TEUR (Vorjahr 52.530 TEUR). Der Anstieg des Cashflows wird im Wesentlichen durch den Rückgang der Vorräte, Forderungen und sonstigen Aktiva um 52.740 TEUR beeinflusst. Dem Anstieg stehen um 30.264 TEUR niedrigere Rückstellungen sowie um 13.660 TEUR geringere Verbindlichkeiten und sonstige Passiva gegenüber.

Der Anstieg des Cashflows aus der Investitionstätigkeit um 62.504 TEUR steht im Wesentlichen im Zusammengang mit der Veräußerung eines Geldmarktfonds (67.978 TEUR). Den Einzahlungen stehen insbesondere Investitionen in das Sachanlagevermögen (7.468 TEUR) sowie das immaterielle Anlagevermögen (2.346 TEUR) gegenüber.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit betrifft maßgeblich die Gewinnausschüttung an die Swiss Life Holding AG, Zürich, Schweiz (62.000 TEUR).

Swiss Life Deutschland Holding GmbH

Der Liquiditätsbestand der SLDH wird durch ein zentrales Cash Management für die SLDH und die in Hannover und Hamburg ansässigen Tochterunternehmen gesteuert und wird auch durch die Ergebnisabführungen der Tochterunternehmen sowie durch die Gewinnausschüttung der 1. VVG GmbH bestimmt.

Ertragslage

Swiss Life Deutschland Holding Gruppe

Im Geschäftsjahr 2022 hat die SLDH-Gruppe Umsatzerlöse in Höhe von 680.704 TEUR nach 679.339 TEUR im Vorjahr erzielt. Damit wurde der Vorjahreswert um 1.366 TEUR bzw. 0,2 % übertroffen.

Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Erträge um 1.937 TEUR betrifft im Wesentlichen die im Vorjahr vorgenommene Auflösung der Rückstellung für die Risikoabsicherung einer ehemaligen Auslandsbeteiligung. Die Erlöse aus Weiterberechnungen von Dienstleistungen an Swiss Life Gesellschaften außerhalb des Konsolidierungskreises in Höhe von 12.548 TEUR (Vorjahr 12.395 TEUR) blieben auf Vorjahresniveau.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen liegen mit 608 TEUR auf Vorjahresniveau (514 TEUR).

Die Kosten des Umsatzes der SLDH-Gruppe sinken im Geschäftsjahr 2022 um 11.229 TEUR. Dies entspricht einer Reduzierung von 2,5 %. Der Anstieg der Vertriebskosten um 9.365 TEUR bzw. 18,3 % auf 60.487 TEUR betrifft im Wesentlichen höhere Aufwendungen für Schulungen und Veranstaltungen (12.210 TEUR; Vorjahr 4.901 TEUR). Der Anstieg der Verwaltungskosten um 4.366 TEUR bzw. 4,7 % resultiert insbesondere aus höheren Personalaufwendungen (56.640 TEUR; Vorjahr 52.297 TEUR).

In der Folge hat sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 3.166 TEUR bzw. 3,3 % auf TEUR 92.860 reduziert.

Die Umsatzrendite sinkt bei moderat gestiegenen Umsatzerlösen und stark gestiegenen Verwaltungs- und Vertriebskosten auf 13,6 % (Vorjahr 14,1 %).

Das Finanzergebnis hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 843 TEUR auf -2.523 TEUR verbessert. Ursächlich hierfür ist insbesondere der Aufwand aus der Aufzinsung von langfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten.

Im Ergebnis schließt das Jahr 2022 mit einem Konzern-Jahresüberschuss in Höhe von 58.262 TEUR (Vorjahr 62.370 TEUR). Dies entspricht einem Rückgang von 6,6 % (Vorjahr Anstieg 52,9 %).

Swiss Life Deutschland Holding GmbH

Die SLDH erzielt Umsatzerlöse mit der Untervermietung des Geschäftsgebäudes sowie aus Serviceleistungen. Diese sind im Geschäftsjahr 2022 nahezu stabil geblieben (3.832 TEUR; Vorjahr 3.760 TEUR).

Die sonstigen betrieblichen Erträge sinken um 2.520 TEUR bzw. 12,1 % auf 18.322 TEUR. Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus geringeren Erträgen aus Auflösungen von Rückstellungen (-1.657 TEUR) im Zusammenhang mit dem Wegfall der Risikoabsicherung einer ehemaligen Auslandsbeteiligung (1.800 TEUR).

Die Personalaufwendungen steigen infolge des höheren Personalbestands auf 21.815 TEUR (Vorjahr 17.593 TEUR).

Die Abschreibungen belaufen sich auf 3.491 TEUR (Vorjahr 575 TEUR). Der Anstieg betrifft primär das Finanzanlagevermögen (2.795 TEUR; Vorjahr 0 TEUR).

Der Saldo aus Ergebnisabführungen auf Basis bestehender Ergebnisabführungs- und Beherrschungsverträge steigt um 5,0 % auf 105.750 TEUR (Vorjahr 100.756 TEUR); die Erträge aus Beteiligungen belaufen sich auf 5.718 TEUR (Vorjahr 5.886 TEUR).

Im Ergebnis erwirtschaftete die SLDH im Vorjahresvergleich einen um 5.863 TEUR bzw. 9,2 % niedrigeren Jahresüberschuss (57.742 TEUR; Vorjahr 63.605 TEUR).

Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Die Umsatzerlöse sind die wichtigsten finanziellen Kennzahlen für die Entwicklung der einzelnen Vertriebsgesellschaften und des gesamten Teilsegments Distribution. Darüber hinaus zählen Vertriebsleistung, Vertriebsaufwandsquote und Deckungsbeitrag sowie Jahresüberschuss zu weiteren Ziel- und Steuerungsgrößen der SLDH-Gruppe. Die Entwicklung der Kosten wird funktional über das Gesamtsegment Deutschland gesteuert.

Nichtfinanzielle Indikatoren wie die Anzahl der Berater/-innen und die Entwicklung des Neugeschäfts dienen als Anhaltspunkte für den operativen Geschäftserfolg, welcher unter Betrachtung von weiteren Produktivitäts- und Aktivitätskennzahlen im Detail analysiert werden kann. Nichtfinanzielle Frühindikatoren wie die Entwicklung der Anzahl von Handelsvertreter/-innen sowie Fluktuationsquoten stehen als wesentliche Indikatoren für einen nachhaltigen Aufbau der Vertriebsbasis im Fokus.

Die Anzahl der vollausgebildeten Berater/-innen hat sich entgegen dem allgemeinen Markttrend im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 5.943 erhöht. Dies entspricht einem Anstieg von 370 Personen bzw. 6,6 %. In der Prognose für das Geschäftsjahr 2022 ging die SLDH-Gruppe von einem moderaten Anstieg der Anzahl vollausgebildeter Berater/-innen aus.

Im Geschäftsjahr 2022 erzielte die SLDH-Gruppe Umsatzerlöse in Höhe von 680.704 TEUR (Vorjahr 679.339 TEUR). Das entspricht einem Anstieg von 1.365 TEUR bzw. 0,2 %. Der ursprünglich erwartete moderate Anstieg der Umsatzerlöse ist aufgrund des herausfordernden Marktumfelds nicht eingetreten.

Das Bruttoergebnis vom Umsatz entwickelte sich positiv und stieg um 12.595 TEUR bzw. 5,6 % auf 238.109 TEUR (Vorjahr 225.514 TEUR). Bei einer moderat gestiegenen Kostenbasis von 158.227 TEUR (Vorjahr 144.496 TEUR) wurde ein Jahresüberschuss von 58.262 TEUR erzielt.

Nachstehend werden zusammenfassend für das Geschäftsjahr 2022 die Zielerreichungswerte der von der SLDH-Gruppe verwendeten Steuerungsgrößen den prognostizierten Werten gegenübergestellt und der Ausblick für das Geschäftsjahr 2023 dargestellt:

Steuerungsgröße	Ursprüngliche Prognose Geschäftsjahr 2022	Zielerreichung Geschäftsjahr 2022	Prognose Geschäftsjahr 2023
Anzahl Berater/-innen	Anstieg im oberen einstelligen Prozentbereich	+ 370 Personen bzw. 6,6 %	Anstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich
Umsatzerlöse	Anstieg im oberen einstelligen Prozentbereich	+ 1.365 TEUR bzw. 0,2 %	Anstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich

Gesamtbeurteilung der Lage

Solide Geschäftsentwicklung bei wirtschaftlich herausforderndem Marktumfeld

Swiss Life Deutschland Holding Gruppe

Insgesamt hat sich die SLDH-Gruppe im vergangenen Geschäftsjahr in einem herausfordernden Marktumfeld positiv behauptet. Bei der Vertriebsstärke (Anzahl der Berater/-innen) hat sich der positive Trend der letzten Jahre fortgesetzt. Gegenüber 2021 hat sich die Anzahl der für die SLDH-Gruppe tätigen Berater/-innen um 6,6 % auf 5.943 Personen erhöht. Die Umsatzerlöse liegen mit 680.704 TEUR auf Vorjahresniveau.

Die SLDH-Gruppe ist mit dem Geschäftsverlauf im Jahr 2022 zufrieden. Der Umsatz konnte bei konsequenter Weiterentwicklung der Vertriebs- und Beratungsprozesse und dem weiter forcierten Ausbau der Vertriebsstärke stabilisiert werden. Trotz gestiegener Kostenbasis zeigte die SLDH-Gruppe insgesamt eine gute Geschäftsentwicklung.

Swiss Life Deutschland Holding GmbH

Die SLDH kann für das vergangene Geschäftsjahr eine stabile Geschäftsentwicklung verzeichnen. Der Saldo aus Ergebnisabführungen auf Basis bestehender Ergebnisabführungs- und Beherrschungsverträge ist um 5,0 % gestiegen (105.750 TEUR; Vorjahr 100.756 TEUR). Deren Anstieg konnte die um 2.520 TEUR niedrigeren sonstigen betrieblichen Erträge und die um 4.222 TEUR höheren Personalaufwendungen nicht kompensieren.

Bei einem Finanzergebnis von -1.340 TEUR sowie Aufwendungen für Steuern in Höhe von 25.447 TEUR schließt das Geschäftsjahr mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 57.742 TEUR (Vorjahr 63.605 TEUR).

Chancen-, Risiko- und Prognosebericht

Die SLDH-Gruppe ist in den Berichtserstattungs- und Steuerungsprozess der Swiss Life Holding AG, Zürich, Schweiz, eingebunden. Die folgenden Ausführungen gelten für die SLDH-Gruppe sowie für die SLDH.

Chancenbericht

Versichern und Beraten der nächsten Generation - für ein selbstbestimmtes Leben

Mit dem neuen Strategieprogramm "Swiss Life 2024" wurden die strategischen Weichen der Unternehmensausrichtung neu gestellt und der Fokus auf ein weiteres Wachstum in der ganzheitlichen Finanzberatung der jungen Zielgruppe (Millennials) gelegt. Da aktuell über drei Viertel des Umsatzes von Finanzprodukten mit Millennials generiert wird, birgt der Zugang insbesondere zu dieser jungen Kundenzielgruppe großes Potenzial.

Mit dem klaren Bekenntnis zur ganzheitlichen Finanzberatung schafft Swiss Life einen nachhaltigen Mehrwert für Kundinnen und Kunden, Vertriebs- und Geschäftspartner/-innen, für Mitarbeitende sowie für die Gesellschaft. Durch erstklassige Beratungsdienstleistungen und Services will Swiss Life auch weiterhin ihre Kundinnen und Kunden unterstützen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Swiss Life bedient sich zur Umsetzung dieser Strategie einer hohen fachlichen Qualifizierung der Berater/-innen sowie hybrider Beratungsprozesse mit entsprechenden digitalen Kundenschnittstellen.

Die SLDH-Gruppe ist als Vermittler von Finanz- und Vorsorgelösungen im deutschen Wettbewerbsumfeld mit ihren eigenständigen Vertriebsmarken Swiss Life Select, tecis, HORBACH und ProVentus zukunftsgerichtet aufgestellt. Die Vertriebsmarken stehen für eine ganzheitliche und persönliche Finanzberatung mit individuellen Lösungen nach dem Best-Select-Prinzip und verfügen über ein klares Profil hinsichtlich der Kundenzielgruppen. Eine intensive, persönliche und auf Langfristigkeit ausgelegte Beratung ist notwendig, um die Selbstbestimmung aller Kundinnen und Kunden zu wahren. Entsprechend ist das strategische Ziel, Kunden dauerhaft zu begleiten und mit ihnen zu wachsen. Dafür ist ein entsprechendes Vertrauensverhältnis essenziell und der Grundstein für nachhaltiges Wachstum. Vertrauen erfordert Verständnis für die Bedürfnisse der Zielgruppe. Neben der hohen fachlichen Qualifikation stellt dabei auch das Durchschnittsalter, welches mit 35 Jahren um rund 16 Jahre niedriger als der Marktdurchschnitt ist, einen erheblichen Wettbewerbsvorteil bei der Umsetzung von "Swiss Life 2024" dar.

IT-Modernisierung: Ausbau digitaler Services

Die fortschreitende Digitalisierung birgt große Chancen, die im Rahmen von "Swiss Life 2024" vorangetrieben werden. Der Einsatz digitaler Schnittstellen, wie beim Kundenportal oder in der Online- Videoberatung, intensivieren den Kontakt zu Kundinnen und Kunden und gestalten die Beratung nachhaltiger. Berater/-innen, aber auch die strategische Zielgruppe der Millennials setzen auf moderne Vertriebskanäle: So konnte auch in der Coronapandemie eine persönliche Finanzberatung aufrechterhalten werden.

Weiterhin werden im Rahmen von "Swiss Life 2024" Initiativen, wie die Schaffung verschiedener Angebote für Millennials und die Weiterentwicklung zu einer effizienten und skalierbaren Finanzvertriebe-Plattform, vorangetrieben . Die IT-Modernisierung bzw. Digitalisierung der SLDH-Gruppe stellen die Systemstabilität sicher, verbessern Services und vereinfachen Geschäftsprozesse. In Summe zielen all diese Initiativen in der Finanzberatung auf die Weiterentwicklung der eigenen Kunden-, Berater- und Backoffice-Systeme ab und ermöglichen neben Effizienzsteigerungen auch die Intensivierung der vertrieblichen Nähe zu den Kundinnen und Kunden. Die weitere Optimierung der Datenschnittstellen zu den Partnergesellschaften soll die Aktualität, der für die Beratung benötigten Informationen sicherstellen. Entsprechend dem Best-Select-Beratungsansatz beobachtet die SLDH-Gruppe die Entwicklung der Märkte, verbunden mit der Suche nach Partnergesellschaften mit innovativen und nachhaltigen Produkten, die den Bedürfnissen der Kundschaft gerecht werden.

Wachstum durch Ausbau eines geografischen Beratungsnetzwerks

Im Strategieprogramm "Swiss Life 2024" wird anknüpfend an das bisherige Unternehmensprogramm der Fokus in der Finanzberatung weiterhin auf das Wachstum der Finanzberatungsorganisation gelegt. Exzellente Beratung gilt als Schlüsselfaktor für den Erfolg der SLDH-Gruppe und wird als Chance in der Fokussierung auf die Qualität, Hybridisierung und Expansion der Beratung gesehen.

Durch regionale Expansion und attraktive Karrierewege soll die Lücke geschlossen werden, die durch den kosten- und altersbedingten Rückzug von anderen Marktteilnehmenden verursacht wird. Gewährleistet wird der nachhaltige Aufbau von lizenzierten Handelsvertreterinnen und Handelsvertretern sowie Beraterinnen und Beratern durch Qualifizierungsmaßnahmen und Fortbildungen in zentral durchgeführten Schulungen im Rahmen der Einarbeitungs- und Weiterbildungsprozesse sowie durch die ständige Weiterentwicklung und Optimierung der Karriere- und Vergütungssysteme. Um die hohe Beratungsqualität weiter zu fokussieren, wird in diesem Jahr der Ausbau der Spezialistenlaufbahn vorangetrieben. Handelsvertreter/-innen und Berater/-innen spezialisieren sich dabei auf einen Produktbereich (bspw. Betriebliche Altersvorsorge) und eignen sich vollumfängliches Wissen an. Mit hoher Expertise in ihrem Bereich können sie Kundinnen und Kunden so mit bester Beratungsqualität zur Seite stehen. Die hochqualifizierten Handelsvertreter/-innen und Berater/-innen werden hierbei durch einen harmonisierten Beratungs- und Verkaufsprozess effizient unterstützt und gewährleisten so die Qualität der individuellen ganzheitlichen Beratung ihrer Kundinnen und Kunden. Damit können eine hohe Kundenzufriedenheit und langfristige Kundenbindung erreicht werden, welche die Voraussetzung für weiteres Wachstum der SLDH-Gruppe darstellen. Die hohe Beratungsqualität in Verbindung mit qualifizierten Prozessen bei Anbieterauswahl und Produktfreigabe durch eine exzellente Beratungssoftware bilden die Basis, um weiterhin für Handelsvertreter/-innen und Berater/-innen attraktiv zu sein.

Grundstein für weiteres Wachstum

Weiterhin wird die SLDH-Gruppe im kommenden Jahr das Ziel verfolgen, die Digitalisierung und Hybridisierung bei der Finanzberatung auszubauen. Ein zentraler Bestandteil des letzten Strategieprogramms war der Karriere-Campus Hannover (KCH), der 2022 eröffnet wurde. Der KCH als multifunktionales Eventzentrum ist ein moderner Ort der Begegnung, des Wissensaustauschs und der Zusammenarbeit und steht sinnbildlich als Heimat für die Vertriebsmarken der SLDH-Gruppe. Das mit modernster Technik ausgestattete Seminar- und Tagungszentrum bietet den Handelsvertreterinnen und Handelsvertretern sowie Beraterinnen und Beratern sowohl vor Ort als auch online die Möglichkeit, sich zu entwickeln und so weiterhin die hochwertige Beratung der SLDH-Gruppe sicherzustellen. Die Eröffnung des KCH setzt damit einen wichtigen Impuls neben der voranschreitenden Digitalisierung an persönlicher Begegnung festzuhalten.

Gleichzeitig investiert die SLDH-Gruppe zur weiteren Digitalisierung der Finanzberatung unter anderem in das eigene Kundenportal. Mit diesen digitalen Services sollen die Kundinnen und Kunden in allen Phasen ihres Lebens unterstützt werden. So kann das Vertrauen der Kundinnen und Kunden und die Bindung an Swiss Life verstärkt werden, wodurch weitere Cross-Selling Potenziale zur Entfaltung kommen. Ergänzend werden ein umfassendes vertriebliches Datenmanagement, ein intelligentes CRM-System und das Ausspielen von individuellen Impulsen weiterentwickelt, das den Beraterinnen und Beratern dabei hilft, auf Kundenereignisse zu reagieren und so die Kundenbindung zu stärken. Kundinnen und Kunden erhalten damit permanent Zugriff auf individuelle Angebote und persönliche Beratung. Investitionen zur weiteren Digitalisierung treiben so die Hybridisierung der Finanzberatung weiterhin voran.

Durch den Erwerb der fbr GmbH wird die technische Unterstützung der Finanzberatung des Beratungs- und Vergleichsprozesses weiter vorangetrieben und eröffnet Möglichkeiten die Vergleichs- und Abschlussprozesse weiter zu digitalisieren.

Nachhaltigkeit als Kernelement für den Geschäftserfolg

Swiss Life unterstützt konzernweit die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens und leistet einen aktiven Beitrag zur Vermeidung und Reduktion von CO ₂. Bis zum Jahr 2024 wird das Unternehmen in der gesamten Gruppe die CO ₂ -Emissionen pro Mitarbeiter/-in (Vollzeitäquivalent) um 35 % reduzieren. Dies erfolgt vorrangig durch die Reduktion von Dienstreisen und den Einsatz nachhaltiger Mobilitätslösungen. Alle verbleibenden CO ₂ -Emissionen werden durch die Unterstützung anerkannter Projekte komplett kompensiert. Damit hat Swiss Life seit 2022 das Ziel "Net Zero" in der eigenen Geschäftstätigkeit erreicht.

Im Geschäftsbereich Finanzberatung plant das Unternehmen die Integration von ESG-Kriterien in den Beratungsprozess. ESG steht für Environmental (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (verantwortungsvolle Unternehmensführung. Hand in Hand wird damit das Schulungs- und Fortbildungsangebot für Berater/-innen rund um Nachhaltigkeit intensiviert; zunehmend rückt auch die CO ₂ - und papiervermeidende, digitale Beratung in den Fokus.

Neben der Erfüllung der nachhaltigkeitsbezogenen Offenlegungspflichten im Finanzsektor ergibt sich daraus eine große Chance, besonders im Hinblick auf die Wünsche junger Kundinnen und Kunden, denen die Nachhaltigkeit im Kontext ihrer Finanzanlagen wichtig ist.

Weiterentwicklung der Organisationskultur als Basis für wirtschaftlichen Erfolg

Als weitere Chance für wirtschaftlichen Erfolg sieht die SLDH-Gruppe die Weiterentwicklung der eigenen Unternehmenskultur. Die Mitarbeitenden tragen maßgeblich zum Unternehmenserfolg bei. Deshalb bietet die Swiss Life ein Umfeld, in dem sie ihre Stärken entfalten und einbringen können. Swiss Life lebt eine Kultur des Mit- und des Füreinanders, der Eigenverantwortung und Selbstbestimmung. Bei diversen Fortbildungsveranstaltungen für Mitarbeitende aller Hierarchieebenen stehen die Themen Eigenverantwortung, Vertrauen und Unternehmertum im Vordergrund. Dies fördert die persönliche Selbstbestimmung der Mitarbeitenden und ermöglicht schnelle, kundenorientierte Entscheidungswege.

Im Zuge der weiteren Digitalisierung setzt die SLDH-Gruppe auf Agilität im Projektmanagement. Mitarbeitende werden für die Herausforderungen des modernen Arbeitens befähigt und neue Rollen für eine schnelle, iterative und fachbereichsübergreifende Kollaboration implementiert. Darüber hinaus baut Swiss Life mit dem Programm "Swiss Life Way of Work" ihre Position als moderne und kulturorientierte Arbeitgeberin aus. Darunter fallen flexible Arbeitszeitmodelle, die Einführung von Flex Office und modernster Büroumgebungen sowie Trainings und Coachings für die Arbeitswelt der Zukunft. Damit soll weiterhin die Position der SLDH-Gruppe als attraktiver und nachhaltiger Arbeitgeberin aufrechterhalten und gestärkt werden.

Risikobericht

Risikomanagement und Risiken der zukünftigen Entwicklung

Allgemeines

Die Geschäftstätigkeit der SLDH-Gruppe unterliegt einer Vielzahl von Risiken, wie sie stets mit unternehmerischem Handeln einhergehen. Der bestmöglichen Steuerung und Überwachung dieser Risiken kommen im Hinblick auf die nachhaltige Sicherung der Substanz und des operativen Erfolgs des Unternehmens große Bedeutung zu.

Risikomanagement ist ein kontinuierlicher Prozess, der bei der Umsetzung der Geschäftsstrategie angewandt wird. Zentrale Elemente des Risikomanagements sind die Festlegung der Risikostrategie, der Prozesse und des internen Meldewesens, die es ermöglichen, Risiken zu erkennen, zu bewerten, zu überwachen und zu steuern. Dies geschieht mittels aufbau- und ablauforganisatorischer Regelungen durch ein internes Steuerungs- und Kontrollsystem.

Das Risikomanagement der SLDH-Gruppe ist eng mit dem Planungs-, Führungs- und Steuerungssystem des Konzerns verbunden (Integrierter Managementansatz). Zudem ist es in den Berichterstattungs- und Steuerungsprozess der Swiss Life Holding AG, Zürich, Schweiz, eingebunden.

Die Risikostrategie der SLDH-Gruppe wird aus der Geschäftsstrategie abgeleitet. Sie stellt die mit der Geschäftsstrategie verbundenen Risiken und den Umgang mit ihnen dar.

Im Rahmen des gruppenweiten Nachhaltigkeitsprogramms integriert Swiss Life auch Nachhaltigkeits- und Klimaaspekte in ihre bestehenden Risikomanagement-Frameworks zur Geschäftssteuerung. Dabei behandelt das Risikomanagement insbesondere physische und transitorische Risiken des Wandels hin zu einer klimaverträglichen Gesellschaft.

Die Risikotoleranz definiert den Grad, bis zu dem die SLDH-Gruppe bereit ist, Risiken einzugehen. Alle identifizierten Risiken sind angemessen zu überwachen, zu bewerten und zu steuern. Mittelbar unterstützt das Risikomanagement damit die folgenden Ziele:

•	Sicherung des Fortbestands des Unternehmens
•	Sicherung einer nachhaltigen Wertsteigerung des Unternehmens
•	Sicherung der nachhaltigen Erfüllung der Verpflichtungen gegenüber unseren Kundinnen und Kunden, Vertriebspartnerinnen und Vertriebspartnern, Partnergesellschaften, Lieferantinnen und Lieferanten sowie Mitarbeitenden
•	Unterstützung zur Erreichung der strategischen und operativen Unternehmensziele
•	Etablierung einer Risikokultur und Schärfung des Risikobewusstseins aller Mitarbeitenden
•	Vermeidung einer Gefährdung der Nachhaltigkeit des Produktangebots
•	Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebes auch im Notfall
•	Integration von Nachhaltigkeitsrisiken in das Risikomanagementsystem
•	Vermeidung von negativen Wahrnehmungen in der Öffentlichkeit, die zu einer nachhaltigen Schädigung der Reputation der SLDH-Gruppe führen könnten.

Eine vollständige Risikovermeidung ist nicht mit den Geschäftszielen von Swiss Life vereinbar. Unter Berücksichtigung der vorgenannten Aussage verfolgt die SLDH-Gruppe jedoch eine konservativ ausgeprägte Risikopolitik.

Organisatorischer Aufbau des Risikomanagements

Die Organisationsstruktur ist darauf ausgerichtet, die Umsetzung der Geschäfts- und Risikostrategie zu unterstützen. Die Organisation ist im Sinne eines funktionsfähigen Kontroll- und Überwachungssystems in drei sogenannte Verteidigungslinien (Three-Lines-of-Defense-Modell) aufgebaut und beinhaltet die Funktionen, die zur Aufgabenerfüllung notwendig sind.

•	Die erste Verteidigungslinie bilden die operativen Organisationseinheiten, die für die Sicherstellung der Identifizierung, Beurteilung, Kontrolle sowie die entsprechende Verminderung der Risiken im Rahmen des Tagesgeschäfts verantwortlich sind.
•	Die zweite Verteidigungslinie beinhaltet die Risikomanagement-Funktion und die Compliance-Funktion als Beratungs- und Überwachungsinstanzen, die - unabhängig von der ersten Verteidigungslinie - Informationen sammeln, analysieren und direkt an die Geschäftsleitung berichten.
•	Die dritte Verteidigungslinie stellt als objektive und unabhängige Prüfungs- und Beratungsinstanz die Funktion der Internen Revision dar.

Die zwei Schlüsselfunktionen der zweiten Verteidigungslinie berichten direkt an das Local Risk Committee (LRC), dem zentralen Entscheidungsgremium zu wesentlichen Aspekten des Risikomanagements. Die Entscheidungs- und Überwachungsprozesse des Risikomanagements erfolgen in Interaktion mit den Mitgliedern der Geschäftsleitung. Im LRC sind der Chief Executive Officer (CEO), der Chief Financial Officer (CFO) und der Chief Risk Officer (CRO) als stimmberechtigte Mitglieder vertreten. Im LRC ist weiterhin die Compliance-Funktion beratend vertreten.

Risikomanagementsystem und -prozess

Risiken treten im gesamten Unternehmen sowie in unterschiedlichen Ausprägungen auf. Über den Risikomanagementprozess werden daher alle Unternehmensbereiche angesprochen und alle Risikokategorien abgedeckt. Im Rahmen des Risikokontrollprozesses werden Risiken kontinuierlich identifiziert, analysiert, gesteuert und überwacht. Ebenfalls Teil des Risikomanagements bei der SLDH-Gruppe sind wesentliche Funktionsausgliederungen und Dienstleistungen. In welchem Turnus eine Risikobetrachtung durchgeführt wird, hängt davon ab, wie schnell sich die entsprechenden Risiken verändern. So wird z. B. im halbjährlichen Turnus über operationelle Risiken im Besonderen sowie über die Entwicklung des Risikoprofils im Allgemeinen berichtet. Zur Früherkennung wesentlicher Risiken besteht für die Risikoverantwortlichen in allen Organisationseinheiten eine Ad-hoc-Meldepflicht. Integriert in das Risikomanagement ist weiterhin das Business Continuity Management (BCM).

Die SLDH-Gruppe ist auch in das Risikomanagementsystem der Konzernmutter eingebettet.

Die SLDH-Gruppe hat ein Qualitatives Risikomanagement (QRM) mit vier eng verzahnten Komponenten. Diese dienen dazu, die mit den Chancen des Geschäfts verbundenen Risiken zu identifizieren, zu analysieren, zu bewerten, zu steuern und zu überwachen. Der Prozess findet auf einer kontinuierlichen Basis statt. Die Komponenten werden im Risikomanagementprozess durchlaufen und stellen eine sachgerechte Kontrolle der sich bei der SLDH-Gruppe zeigenden Risiken sicher. Gegenüber dem Vorjahr haben sich keine wesentlichen Änderungen ergeben:

•	Comprehensive Risk Profile (CRP)

Der strategische Risikomanagementprozess beinhaltet eine strategische Risikolandkarte, das sogenannte Comprehensive Risk Profile (CRP). Hier werden die nachhaltig auf die Geschäftsentwicklung der SLDH-Gruppe wirkenden wesentlichen Risiken unter Berücksichtigung von Eintrittswahrscheinlichkeit und möglicher Ergebnisauswirkung bei Risikoeintritt abgebildet. Das Management formuliert entsprechende Maßnahmen zur Steuerung der Risiken und verfolgt deren Umsetzung.

•	Operationales Risikomanagement (ORM)

Über das Operationale Risikomanagement (ORM) werden alle das Unternehmen betreffenden Risiken halbjährlich im Rahmen der Risikoinventur systematisch identifiziert und strukturiert erfasst. Mittels zugeordneter Risikobewertungen werden mögliche Auswirkungen auf das Unternehmensergebnis und die Vermögenslage über einen Zeithorizont von einem Jahr abgeschätzt.

Im Rahmen der Risikobewertung werden bereits bestehende risikomindernde Maßnahmen berücksichtigt. Sofern erforderlich, werden nach erfolgter Risikobewertung weitere Maßnahmen implementiert, um das Netto-Risiko weiter zu reduzieren.

Über ein Ad-hoc-Meldeverfahren werden unterjährig zwischen den Inventurzeitpunkten wesentliche Veränderungen nachgehalten. Auch Verlustdaten (Operational Risk Events) werden den Risiken zugeordnet und nachgehalten (Verlustdatensammlung). Zur Risikolimitierung werden den identifizierten Risiken Maßnahmen zugeordnet, mittels derer sie gesteuert werden. Es erfolgt eine Unterscheidung in hohe, mittlere und niedrige Risiken. Hohe Risiken gelten als bestandsgefährdend, mittlere Risiken als wesentlich und niedrige Risiken als unwesentlich. Als Maßstab gilt der potenzielle Eigenkapitalverzehr. Die Grenzen der Wesentlichkeit werden fortwährend berechnet und aktualisiert. Der gesamte Managementprozess wird detailliert dokumentiert und organisatorisch im Local Risk Committee (LRC) behandelt. Im Bedarfsfall werden entsprechende Maßnahmen zum Umgang mit den entstandenen Risiken formuliert und eingeleitet.

•	Internes Kontrollsystem (IKS)

Das ORM wird durch ein prozessorientiertes IKS ergänzt. Das IKS unterstützt sowohl Effektivität als auch Effizienz der betrieblichen Tätigkeit und dient dem Schutz des betrieblichen Vermögens. Es sichert die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften sowie interner Managementvorgaben. Auf dieser Ebene werden die Kontrollen hinsichtlich des Designs und der Performance bewertet. Die von ihnen abgedeckten Risiken sind mit dem Inventar verknüpft.

Das IKS folgt dem Gruppenframework des Swiss Life Konzerns und lehnt sich an die Standards COSO II/ERM (Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission) für den Business-Bereich an. Im IT-Bereich lehnt sich der Swiss Life Konzern an COBIT (Control Objectives for Information and Related Technology) an. Ferner orientiert sich Swiss Life beim Information Security Management System (ISMS) an der Norm ISO 27002.

•	Business Continuity Management (BCM)

Als vierte Komponente unterhält die SLDH-Gruppe ein Business Continuity Management (BCM) als unternehmensweiten Prozess. Das BCM stellt sicher, dass die kritischen Geschäftsprozesse im Fall interner oder externer Ereignisse aufrechterhalten oder zeitgerecht wiederhergestellt werden können. Hierzu werden die kritischen Geschäftsprozesse des Unternehmens regelmäßig identifiziert und bewertet (Business Impact Analyse) sowie entsprechende Vorsorge- und Notfallmaßnahmen organisiert (BCM-Pläne) und getestet.

Risikoprofil und Risikoüberwachung

Im Risikoprofil werden zu einem bestimmten Stichtag alle identifizierten Risiken betrachtet, denen die SLDH-Gruppe ausgesetzt ist oder sein könnte. Die Risikogruppierung basiert auf folgenden Risikokategorien, wobei das operationelle Risiko den umfangreichsten Teil darstellt.

1. Operationelle Risiken

Das Operationelle Risiko bezeichnet das Risiko eines Verlustes durch unzulängliche bzw. fehlgeschlagene interne Prozesse, durch Mitarbeitende verursachte bzw. systembedingte oder externe Vorfälle. Das Operationelle Risiko umfasst auch Compliance- und Rechtsrisiken. Das Operationelle Risiko umfasst jedoch nicht Strategische Risiken und Reputationsrisiken.

Halbjährlich identifiziert und bewertet die SLDH-Gruppe im Rahmen der Risikoinventur unter anderem die wesentlichen operationellen Risiken, insbesondere die gestiegenen Cyber-Risiken. Im Rahmen der Risikobewertung werden bereits bestehende risikomindernde Maßnahmen berücksichtigt. Sofern erforderlich, werden nach erfolgter Risikobewertung weitere Maßnahmen implementiert, um das Netto-Risiko weiter zu reduzieren. Im Jahr 2022 erfolgten keine Risiko-Ad-hoc-Meldungen. Wesentliche Risikokonzentrationen für operationelle Risiken konnten nicht festgestellt werden.

Das Operationelle Risiko wird durch Maßnahmen gesteuert. Der Schwerpunkt liegt hierbei in den vertriebsnahen Bereichen im Kontext der Vertriebspartnerauswahl und -abhängigkeit, des Beratungsprozesses, des Karriere- und Vergütungssystems, der Produkt- und Partnerauswahl sowie den regulatorischen Anforderungen. Ein wesentliches Instrument zur Risikominderung der operationellen Risiken stellt das Interne Kontrollsystem (IKS) dar. Regelungen und Kontrollen in den Organisationsbereichen beugen Fehlentwicklungen und dolosen Handlungen vor. Darüber hinaus sind alle Mitarbeitenden in ihrem Handeln an den Code of Conduct von Swiss Life gebunden. Dieser Kodex legt Verhaltensregeln fest und bildet damit die Grundlage für eine rechtlich und ethisch korrekte Geschäftstätigkeit.

Schwerwiegende Ereignisse wie der Ausfall von Mitarbeitenden, IT, Gebäuden oder Dienstleistungen (unter anderem durch Naturkatastrophen und Cyberangriffe) können wesentliche operative Geschäftsprozesse gefährden. Im Rahmen von Notfallplanungen im Framework zum Business Continuity Management (BCM) trifft die SLDH-Gruppe mit definierten Verfahren Vorsorge für Störfälle, welche die Kontinuität der wichtigsten Geschäftsprozesse und -systeme gefährden könnten. Diese werden durch regelmäßige Übungen getestet und haben sich in der Praxis bewährt. Um die steigende Bedrohungslage ausreichend über das BCM abdecken zu können, werden jährlich Bedrohungsanalysen durchgeführt, um die wesentlichsten Bedrohungen wie unter anderem Klimarisiken im Sinne von Naturereignissen wie Flut und Sturm zu identifizieren und mit einer Notfallplanung zu berücksichtigen.

Im Rahmen der Risikoinventur ergaben sich keine Hinweise auf eine erhöhte Risikosituation aufgrund des Krieges in der Ukraine sowie eventueller Auswirkungen und Effekte der Coronapandemie. Auch ESG-Nachhaltigkeitsaspekte haben keine materiellen und nennenswerten Auswirkungen auf den operativen Geschäftsbereich. Die Themen und weitere potenzielle Auswirkungen werden künftig weiterhin eng beobachtet.

Im Rahmen des BCM stellt Corona nach wie vor eine hohe Bedrohung dar und stand unter intensiver Beobachtung durch die lokale Taskforce (Teile eines definierten Krisenteams). Die Lockdowns in Deutschland haben gezeigt, dass bei Swiss Life fast alle Geschäftsprozesse durch mobile Arbeit durchgeführt werden können. Nur wenige Prozesse benötigen Präsenz an einem Arbeitsplatz in den Gebäuden des Unternehmens. Aufgrund der stabilisierten Lage wurde die Task Force zum Ende des Jahres in den Ruhemodus versetzt und kann bei Bedarf zeitnah aktiviert werden.

Die Ergebnisse der Assessments des IKS Business (Risk and Control Self Assessments) und des IKS IT (IT General Controls) sowie der ISMS-Controls und des BCM-Maturity-Assessments fließen ebenfalls strukturiert in die Risikoinventuren ein. Somit werden die Risiken gesamthaft, d. h. sowohl prozessual als auch auf Unternehmensebene analysiert und Maßnahmen abgeleitet. Das Risikomanagement berichtet hierzu monatlich an das Local Risk Committee als Ausschuss der Geschäftsleitung. Hierbei haben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr keine gravierenden Auswirkungen ergeben.

Durch das Umsatzwachstum könnte es jedoch zu einer höheren Risikoexponierung im Bereich der operationellen Risiken kommen, was aber hinreichend beobachtet wird. Insbesondere das Stornorisiko wird in Hinblick auf die bestehende Coronapandemie und den daraus resultierenden negativen Auswirkungen für Swiss Life konservativ eingeschätzt und dem höheren Risikopotenzial mit einem zusätzlichen Sicherheitsabschlag bei der Bewertung der Forderungen gegen Partnergesellschaften Rechnung getragen. Es konnten bislang keine gravierenden Auswirkungen beobachtet werden.

In die Kategorie der operationellen Risiken gehören ebenfalls die Rechtsrisiken. Diese umfassen sowohl die Gefahr von Verlusten aufgrund der Verletzung geltender rechtlicher Bestimmungen als auch das Risiko, Verluste aufgrund einer Änderung der Rechtslage für in der Vergangenheit abgeschlossene Geschäfte zu erleiden. Die Konformität mit rechtlichen Bestimmungen wird über das fortlaufende Monitoring des rechtlichen und regulatorischen Umfelds und der entsprechenden internen Kommunikation sichergestellt. Insbesondere die vielfältigen vertraglichen Vereinbarungen und rechtlichen Rahmenbedingungen, die im Beratungsprozess berücksichtigt werden müssen, werden laufend durch den Fachbereich Recht, Compliance & Public Affairs sowie den Datenschutz- und Geldwäschebeauftragten beobachtet. Zusätzlich wird in Verbandsgremien mitgearbeitet und bei Bedarf aktiv der Austausch mit (externen) Expertinnen und Experten gesucht.

2. Kreditrisiken

Das Kreditrisiko bezeichnet das Risiko eines Verlustes oder nachteiliger Veränderungen der Finanzlage, das sich aus Fluktuationen bei der Bonität von Gegenparteien und anderen Schuldnern ergibt, gegenüber denen Forderungen bestehen und das in Form von Gegenparteiausfallrisiken oder Marktrisikokonzentrationen auftritt.

Ausfall- bzw. Kreditrisiken resultieren vorrangig aus Provisionsforderungen gegenüber Partnergesellschaften sowie aus der Gewährung von Provisionsvorschüssen an Handelsvertreterinnen und Handelsvertreter. Die SLDH-Gruppe begegnet diesen Risiken durch ein umfassendes Forderungsmanagement. Forderungen, die als risikobehaftet einzustufen sind, werden entsprechend wertberichtigt. Im Bereich des Zins- und Währungsmanagements setzt die SLDH-Gruppe keine Finanzderivate zu Spekulationszwecken ein. Aus der Garantieübernahme der SLDH für die SLDE resultiert das Risiko, dass die potenzielle Entschädigungsleistung höher sein könnte, als ursprünglich zu erwarten war. Das Risiko eines hohen Schadens wird jedoch durch das vorgehaltene Kapital kompensiert.

3. Konzentrationsrisiken

Das Konzentrationsrisiko ist das Risiko eines Verlustes durch kumulierte bzw. konzentrierte Häufung von Risiken mit ähnlich hohen oder identischen Korrelationen bei Produktpartnerinnen und -partnern oder Handelsvertreterinnen und -vertretern bzw. Vertriebspartnerinnen und -partnern. Dabei ist das Risikopotenzial im Falle eines gleichzeitigen Auftretens umfangreich genug, um die Risikotragfähigkeit oder die Finanzlage- und Ertragslage der SLDH-Gruppe zu gefährden.

Konzentrationsrisiken entstehen im Unternehmen dort, wo sich Einzelrisiken aufgrund ihrer Höhe oder einer starken Korrelation verstärken. Wegen des Querschnittscharakters von Konzentrationsrisiken betrachtet Swiss Life diese Risiken bei den zugrunde liegenden Einzelrisiken. Im Rahmen des Konzentrationsrisikos wird die Abhängigkeit von einem Vertriebspartner sowie einem Produkt oder einer Produktgruppe überwacht und dieser entgegengewirkt. So werden monatlich Kennzahlen ermittelt und Gegenmaßnahmen bei Überschreiten von Schwellenwerten ergriffen.

4. Liquiditätsrisiken

Das Liquiditätsrisiko bezeichnet das Risiko, dass die SLDH-Gruppe finanziellen Verpflichtungen bei Fälligkeit nicht nachkommen kann, da nicht ausreichend liquide Mittel zur Verfügung stehen. Es handelt sich um ein Sekundärrisiko oder abgeleitetes Risiko, d. h. es tritt infolge des Eintritts anderer Risiken zu Tage, beispielsweise dem Ausfallrisiko.

Liquiditätsrisiken können dann auftreten, wenn auf die SLDH-Gruppe unerwartet hohe Auszahlungsanforderungen zukommen, die nicht durch vorhandene Barbestände oder den rechtzeitigen Verkauf von Vermögensgegenständen abgedeckt werden können. Um diesem Risiko zu begegnen, führt die SLDH-Gruppe zur Risikominderung über ein zentrales Cash-Management eine solide Liquiditätssteuerung zur Anlage von Liquiditätsüberschüssen durch und hält dabei einen gewissen Liquiditätspuffer vor.

Das Liquiditätsrisiko ist durch eine geringe Risikoneigung für die SLDH-Gruppe gekennzeichnet.

5. Strategische Risiken

Das Strategische Risiko bezeichnet das Risiko eines Verlustes infolge von strategischen Geschäftsentscheidungen und den zugrundeliegenden Annahmen. Hierzu zählt auch die unzureichende Anpassung von strategischen Geschäftsentscheidungen an ein geändertes Markt- und Wirtschaftsumfeld. Strategische Risiken sind in der Regel Risiken, die im Zusammenhang mit anderen Risiken auftreten. Sie können aber auch als Einzelrisiken auftreten.

Strategische Geschäftsentscheidungen beruhen auf Einschätzungen über die zukünftige Entwicklung. Damit bergen sie stets das Risiko, dass die prognostizierte Entwicklung nicht oder nicht in vollem Umfang eintritt. Ergänzend werden verstärkt auch Nachhaltigkeitsrisiken in die strategischen Geschäftsentscheidungen einbezogen. Zudem kann es in einem sehr dynamischen Umfeld zu Fehleinschätzungen über tatsächliche Trends und Entwicklungen des Markts kommen. Die SLDH-Gruppe beobachtet die Märkte kontinuierlich und stellt bei strategischen Entscheidungen sicher, dass Einschätzungen und Grundlagen transparent und nachvollziehbar sind. Die aktuelle Geschäftsstrategie wird, insbesondere im Hinblick auf die Vertriebsstruktur und das Produktangebot, regelmäßig überprüft und gegebenenfalls auch kurzfristig an ein verändertes Marktumfeld angepasst.

Konjunkturelle Störungen, ordnungspolitische Veränderungen und aufsichtsrechtliche Maßnahmen können sich negativ auf die Geschäftsentwicklung auswirken und das Geschäftsmodell beeinträchtigen. Daher verfolgt die SLDH-Gruppe kontinuierlich die Entwicklungen im politischen, ökonomischen und rechtlich-regulatorischen Umfeld in allen ihren Märkten. Dies beinhaltet auch mögliche Auswirkungen der Coronapandemie sowie des Ukrainekrieges und der damit einhergehenden aktuell schwierigen wirtschaftlichen Lage der Privathaushalte aufgrund steigender Kosten, insbesondere ausgelöst durch die derzeit hohe Inflation. Die strategische Ausrichtung sowie die operative Führung der Unternehmensgruppe werden mit Unterstützung interner und im Bedarfsfall auch externer Fachleute regelmäßig überprüft und ggf. an veränderte Bedingungen angepasst. Hierbei werden Emerging Risks konzernweit beobachtet und, sofern diese für die SLDH-Gruppe relevant werden könnten, über das Comprehensive Risk Profile verfolgt. Die aus der weitergehenden Digitalisierung entstehenden strategischen Risiken des Geschäftsmodells werden permanent beobachtet.

Im Rahmen der Regulierungsbeobachtung wurde das Risiko der Deckelung der Vermittlungsprovisionen identifiziert. Das Risiko wird mit geeigneten Maßnahmen überwacht.

6. Reputationsrisiken

Das Reputationsrisiko bezeichnet das Risiko eines Verlusts aufgrund einer Rufschädigung der SLDH-Gruppe infolge einer negativen Wahrnehmung in der Öffentlichkeit (z. B. bei Kundinnen und Kunden, Produkt- und Vertriebspartnerinnen und -partnern, Behörden etc.). Ebenso wie Strategische Risiken treten Reputationsrisiken in der Regel im Zusammenhang mit anderen Risiken auf. Reputationsrisiken können sich u. a. negativ auf das Neugeschäft, das Stornoverhalten, die Fluktuation der Mitarbeitenden sowie auf den Aktienwert der Swiss Life Holding AG auswirken.

Durch die Geschwindigkeit und Breitenwirkung von Onlinemedien und Social Media können negative Wahrnehmungen in der Öffentlichkeit (z. B. bei Kundinnen und Kunden, Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartnern, Behörden etc.) sehr stark und sehr schnell auf die Reputation wirken und den Ruf des Unternehmens nachhaltig beschädigen. Um langfristig am Markt erfolgreich zu sein, wird die Wahrnehmung von der SLDH-Gruppe in der Öffentlichkeit regelmäßig analysiert. Die SLDH-Gruppe strebt - intern wie extern - einen transparenten und offenen Dialog an.

Die SLDH-Gruppe begegnet dem Reputationsrisiko mit einer transparenten, proaktiven Kommunikationsstrategie, die in enger Abstimmung mit dem Konzern definiert wird. Eine kontinuierliche Medienbeobachtung unter Einsatz entsprechender Monitoring-Tools liefert jederzeit wichtige Erkenntnisse. Im Krisenfall ist die Kommunikation nach innen und außen ein essenzieller Bestandteil der einzuleitenden Maßnahmen und daher im Krisenstab vertreten.

Zusammenfassende Einschätzung der gesamten Risikolage

Zusammenfassend stellt die Geschäftsleitung fest, dass die SLDH-Gruppe mit dem bestehenden Risikomanagementsystem über ein Bündel von Instrumenten verfügt, den Risiken begegnen zu können. Das Risikomanagementsystem wird permanent weiterentwickelt, damit schnell auf neue Risikoentwicklungen reagiert werden kann.

Risiken, die die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich beeinträchtigen könnten, zeichnen sich nach Einschätzung der Geschäftsleitung aktuell nicht ab. Die insbesondere gestiegenen Cyber-Risiken werden regelmäßig identifiziert und im Rahmen der Risikoinventur unter Berücksichtigung bereits bestehender risikomindernder Maßnahmen bewertet.

Materielle Auswirkungen der Coronapandemie auf die Risikosituation der SLDH-Gruppe konnten, wie in den einzelnen Risikokategorien dargestellt, nicht beobachtet werden. Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine hat aus heutiger Sicht keine direkten wirtschaftlichen Auswirkungen auf das Unternehmen. Geopolitische Risiken können jedoch die Entwicklung der Volkswirtschaft und die internationalen Kapital- und Finanzmärkte beeinflussen. Weitere Entwicklungen werden durch das Risikomanagement kontinuierlich überwacht. Zudem werden mögliche Risikoszenarien identifiziert, bewertet und Handlungsmaßnahmen abgeleitet.

Die vorgenommenen qualitativen und quantitativen Beurteilungen der Risiken geben nach Einschätzung der SLDH-Gruppe ein zutreffendes Bild der Risikolage ab und finden ihren Niederschlag durch entsprechende Risikovorsorge auch in Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Anhang. Die SLDH-Gruppe ist davon überzeugt, den Risiken sachgerecht zu begegnen.

Gleiches wird auch bei weiterer Nutzung der bewährten Kontroll- und Steuerungssysteme für die Zukunft erwartet. Dennoch ist trotz eines bewährten Risikomanagements nicht völlig auszuschließen, dass sich bisher nicht erkannte oder als unwesentlich eingestufte Risiken konkretisieren und wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage erlangen.

Prognosebericht

Solide Geschäftsentwicklung der SLDH-Gruppe bei herausforderndem Marktumfeld und geopolitischen Risiken

Entwicklung Gesamtmarkt

Nach Aussage des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) schwächt sich die Weltkonjunktur im Prognosezeitraum vorerst weiter ab. Begründet wird dies unter anderem damit, dass stützende Faktoren aus der Pandemie wie beispielsweise Nachholeffekte in kontaktintensiven Wirtschaftsbereichen, die Verwendung angehäufter Ersparnisse zur Aufrechthaltung des Konsumverhaltens sowie die hohen Auftragsbestände der Industrie nun allmählich ausgeschöpft seien. Rückläufige Auftragseingänge würden damit zukünftig stärker auf die Produktion einwirken und auch die bislang sehr robusten Arbeitsmärkte könnten dann ihre stützende Wirkung verlieren. Negative Einflüsse werden insbesondere in dem Anstieg des allgemeinen Zinsniveaus gesehen, welches höhere Finanzierungskosten verursacht und damit Investitionen und Konsum bremst. Für die weltwirtschaftliche Expansion sieht das IfW damit rückläufige Steigerungsraten.

Für den Euroraum rechnet das IfW in den kommenden Quartalen mit einer konjunkturellen Schwächephase. Bedingt durch hohe Inflation, steigende Zinsen und Herausforderungen aus dem weltwirtschaftlichen Umfeld wird ein stagnierendes oder sogar leicht rückläufiges Bruttoinlandsprodukt über das Winterhalbjahr 2022/2023 erwartet. Eine Erholung wird nach aktueller Einschätzung für die weiteren Verläufe der Jahre 2023 und 2024 gesehen.

Das Ifo Institut geht als Folge der staatlichen Strom- und Gaspreisbremsen davon aus, dass die Inflationsrate von 7,9 % im Jahr 2022 auf 6,4 % im kommenden Jahr sinken wird. Dabei wird die Kernrate der Inflation im Jahr 2023 voraussichtlich von 4,8 % auf 5,8 % steigen. Erst für das Jahr 2024 wird der Preisdruck allmählich sinken und die Inflationsrate auf 2,8 % bzw. die Kernrate auf 2,6 % zurückgehen. Für das Frühjahr 2023 wird dann eine Konjunkturerholung erwartet und, darauf aufbauend, ein spürbares Wirtschaftswachstum in der zweiten Jahreshälfte. Laut Ifo sollen dann Einkommen wieder stärker steigen als die Preise. Zusammenfassend wird das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 1,8 % zunehmen und im kommenden Jahr geringfügig um 0,1 % schrumpfen.

In der Versicherungsbranche fällt die Einschätzung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) für das Jahr 2023 optimistisch aus. Über alle Versicherungsbereiche hinweg wird mit steigenden Beitragseinnahmen von 3,0 % gerechnet. In der Lebensversicherung, die im vermittelten Geschäft der SLDH-Gruppe einen Schwerpunkt darstellt, erwartet der GDV in einem unsicheren Umfeld eine stabile Entwicklung. In der privaten Krankenversicherung ist für 2023 ein Prämienanstieg von 3,5 % zu erwarten. Die Entwicklung in der Schaden- und Unfallversicherung wird von zwei gegenläufigen Effekten beeinflusst. Zum einen dürfte sich die Inflation bei den Versicherungssummen und Beiträgen niederschlagen, zum anderen könnten der starke Wettbewerb und die angespannte finanzielle Situation vieler Haushalte die Beitragsentwicklung dämpfen.

Im ersten Quartal 2023 wird ein Ergebnis zum Provisionsverbot für die Anlageberatung im Rahmen der EU-Richtlinie "Markets in Financial Instruments Directive" (Mifid II) - und damit indirekt auch für 34f-Vermittlerinnen und -vermittler - seitens der EU-Kommission erwartet. Dabei gibt es vermehrt Hinweise darauf, wonach die EU ein Verbot der provisionsbasierten Finanzberatung anstrebt. Ähnlich wie in Großbritannien oder in den Niederlanden könnte ein Provisionsverbot für bestimmte Anlageprodukte durchgesetzt werden. Branchenverbände in Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien und Spanien befürchten negative Folgen für die Anlagenberatung. Binnen kürzester Zeit würden gerade die auf eine Beratung angewiesenen Kleinanleger/-innen keine persönliche Beratung mehr erhalten, wodurch sich ein Großteil der Berater/-innen aus der Beratung zurückziehen könnte. Zudem sei dann auch der Schritt hin zu einem Provisionsverbot bei allen Versicherungsprodukten nicht weit.

Ausblick der SLDH- Gruppe

Im April 2022 hat Swiss Life eine bevölkerungsrepräsentative Umfrage durchgeführt, wie sich Menschen befähigt fühlen, Finanzentscheidungen zu treffen. Daraus geht hervor, dass 61 % der befragten Personen es zunehmend schwieriger finden, die richtigen Vorsorge- und Finanzentscheidungen zu treffen. Zudem sind mehr als die Hälfte der Teilnehmenden finanziell nicht auf unerwartete Wendungen im Leben vorbereitet. 36 % haben sich hingegen bewusst auf unvorhergesehene Risiken finanziell eingestellt. Die Studie verdeutlicht, dass es ein wichtiges Grundbedürfnis vieler Menschen ist, das eigene Leben selbstbestimmt und ohne finanzielle Abhängigkeiten oder Ängste zu gestalten. Die Umfrageergebnisse bestätigen, wie wichtig individuelle und qualitativ hochwertige Finanzberatung in Deutschland ist.

Der Beratungsbedarf ist nicht zuletzt aufgrund der Vielzahl an Krisen und der Inflation so hoch wie selten zuvor. Die Beratungsgespräche nehmen mehr Zeit in Anspruch und die Finanzoptimierung rückt in den Fokus. Mit dem Standortausbau möchte die SLDH-Gruppe dem Bedarf nachkommen und den Menschen Zugang zu qualifizierter Beratung und damit auch finanzieller Selbstbestimmung ermöglichen. Der Zugang zu Finanzberatung ist vor allem vor dem Hintergrund des allgemeinen Filialsterbens von Banken und Versicherungen wichtig. Die SLDH-Gruppe unterstützt die Berater/-innen gezielt bei der Eröffnung neuer Standorte. Das Ziel der SLDH-Gruppe ist es, eine flächendeckende Präsenz zu erreichen. Bereits im vergangenen Jahr profitierten daher vor allem die Bundesländer Baden-Württemberg (+ 21 %), Nordrhein-Westfalen und Sachsen (beide + 18 %), Sachsen-Anhalt (+ 13 %) sowie Hessen und Bayern (beide + 12 %) von der Investition in neue Beratungsstandorte. 2023 möchte die SLDH-Gruppe rund 70 weitere Standorte und Kanzleien eröffnen. Gerade in diesen herausfordernden Zeiten soll damit die Nähe zu Kundinnen und Kunden ausgebaut werden. Mit dem Ausbau der Standorte wird sich auch die Anzahl der Berater/-innen erhöhen. Für das kommende Geschäftsjahr rechnet die SLDH-Gruppe daher mit einem Anstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich.

Insbesondere die Qualität einer Beratung ist ausschlaggebend dafür, ob und wie Kundinnen und Kunden für ihr Alter vorsorgen. Schon heute investiert die SLDH-Gruppe deshalb überdurchschnittlich viel in die Qualifizierung und die Kundenorientierung des Beratungsteams. Nach rund zweijähriger Bauzeit wurde mit dem am 1. September 2022 eröffneten Karriere-Campus Hannover nun ein Ort der Begegnung geschaffen, in dem Wissen vermittelt wird und Ausbildung Spaß macht. Der über 7.000 Quadratmeter große Karriere-Campus Hannover ist künftig das deutschlandweit zentrale Seminar- und Tagungszentrum für die Aus- und Weiterbildung der Swiss Life-Finanzberatungsunternehmen Swiss Life Select, tecis, HORBACH und ProVentus. Hier finden Fortbildungen, Trainings, Coachings sowie Events für die derzeit fast 6.000 lizenzierten Finanzberaterinnen und -berater sowie die weiteren Auszubildenden und Trainees statt. Sie werden für eine hochwertige Beratungsleistung geschult.

Neben dem wachsenden Standortnetz investiert die SLDH-Gruppe auch in die digitale und damit ortsunabhängige Betreuung der Kundschaft und baut hybride Beratungsangebote aus. Dank Online-Videoberatung, digitaler Finanzpläne, eSignatur und dem digitalen Kundenportal ist das gesamte Leistungsspektrum der Swiss Life-Finanzberatungen auch virtuell verfügbar.

Die SLDH-Gruppe erwartet, dass die Digitalisierung in den kommenden Jahren weiter zunehmen wird, um Standardprozesse zu beschleunigen, Analysen vorhandener Produkte vorzunehmen und Handelsvertreter/

-innen sowie Berater/-innen im Beratungsprozess zu unterstützen. Für diese wird dabei die Bereitstellung von aktuellen beratungsrelevanten Informationen immer wichtiger. Die Automatisierung der damit im Zusammenhang stehenden Prozesse wird auch zukünftig erhebliche Investitionen in diesem Segment nach sich ziehen. Durch den forcierten Einsatz neuer Technologien werden Ertragspotenziale generiert und damit die Wettbewerbsposition der SLDH-Gruppe am Markt weiter verbessert.

Für die Umsetzung dieses operationellen Wandels bedarf es einer qualifizierten und motivierten Belegschaft, da die Mitarbeitenden maßgeblich zum Unternehmenserfolg beitragen. Deshalb finden sie bei Swiss Life ein Umfeld, in dem sie ihre Stärken entfalten und einbringen können. Das Unternehmen lebt eine Kultur des Mit- und des Füreinanders, der Eigenverantwortung und Selbstbestimmung. In Zeiten des Fachkräftemangels gehört Swiss Life zu den führenden Unternehmen im Bereich Personalpolitik und Mitarbeitendenangebote und wurde mittlerweile zum achten Mal in Folge als "Top Employer" ausgezeichnet. Mit einer tragenden und gelebten Unternehmenskultur, New Work und sozialer Verantwortung gibt es gute Gründe, um bei Swiss Life zu arbeiten. Die Unternehmenskultur bei Swiss Life basiert auf der Überzeugung, dass Menschen, die selbstbestimmt sind, neuen Herausforderungen motiviert und aufgeschlossen gegenüberstehen und damit einen Beitrag leisten, die Gesellschaft weiterzubringen.

Das gilt insbesondere auch für die Herausforderungen des Klimawandels. Die Aufgabe besteht darin, sowohl über das Geschäftsmodell der Lebensversicherung als auch über die Finanzberatung den Kundinnen und Kunden Orientierung zu ermöglichen. Das Ziel muss zum einen sein, Altersvorsorgeprodukte auf den Markt zu bringen, die ökologisch nachhaltig sind und zum anderen dabei zu helfen, den Mehrwert, den Nachhaltigkeit in der Altersvorsorge haben kann, zu erklären. Der Finanzberatung kommt deshalb die besondere Funktion zu, ein verlässlicher Lotse für Kundinnen und Kunden zu sein. Die Menschen möchten ein selbstbestimmtes Leben führen - im Hinblick auf ihre Finanzen und im Hinblick auf ihre individuelle Nachhaltigkeit. Persönliche Beratung unterstützt sie bei diesem Wunsch. Das zeigt, wie wichtig Finanzberatung ist, um eine ökologisch nachhaltige Gesellschaft zu fördern.

Trotz der multiplen Krisen in den letzten Jahren und den daraus resultierenden Turbulenzen an den Kapitalmärkten ist es der SLDH-Gruppe gelungen, in den Jahren 2020 und 2021 historische Bestmarken zu erreichen. Unter Berücksichtigung der prognostizierten konjunkturellen Rahmenbedingungen sowie der weiterhin hohen Nachfrage nach Versicherungs- und Kapitalanlageprodukten sowie Finanzierungslösungen geht die SLDH-Gruppe für das Geschäftsjahr 2023 von einer insgesamt positiven Geschäftsentwicklung aus. Bei einem anhaltend hohen Bedarf an qualitativer Finanzberatung wird das erwartete Wachstum der Umsatzerlöse insgesamt im mittleren einstelligen Prozentbereich gesehen.

Hannover, 24. März 2023

Swiss Life Deutschland Holding GmbH

Die Geschäftsführung

Jörg Arnold

Dr. Daniel von Borries

Dirk von der Crone

Dr. Tobias Herwig

Stefan Holzer

Dr. Matthias Wald

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022

Aktiva

in TEUR	Anhang Nr.	31.12.2022	31.12.2021
Immaterielle Vermögenswerte	9	80.242	78.784
Sachanlagen	10	60.656	36.406
Finanzanlagen	11	152	152
Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen	12	1.650	1.508
Latente Steueransprüche	13	15.493	18.375
Sonstige langfristige Vermögenswerte	15/16	2.032	3.168
Langfristige Vermögenswerte		160.225	138.392
Vorräte	14	1.134	816
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	15	34.506	29.553
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte	16	55.364	128.466
Flüssige Mittel	17	192.401	134.501
Kurzfristige Vermögenswerte		283.405	293.336
Summe Vermögenswerte		443.630	431.728
Passiva
in TEUR	Anhang Nr.	31.12.2022	31.12.2021
Gezeichnetes Kapital		25	25
Konzern-Bilanzgewinn		65.635	69.372
Kumulierte erfolgsneutrale Ergebnisveränderung		6.420	-1.745
Konzern-Eigenkapital	18	72.080	67.653
Pensionsrückstellungen und ähnliche langfristige	19	36.935	51.825
Verpflichtungen
Langfristige Rückstellungen	21	32.571	31.308
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten	22/23	111.572	87.214
Langfristige Schulden		181.078	170.346
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	22	63.076	59.798
Steuerverbindlichkeiten	20	3.779	3.010
Sonstige kurzfristige Rückstellungen	21	81.446	80.140
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten	23	42.171	50.781
Kurzfristige Schulden		190.472	193.729
Summe Konzern-Eigenkapital und Schulden		443.630	431.728

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022

in TEUR	Anhang Nr.	2022	2021
Umsatzerlöse	1	680.704	679.339
Kosten des Umsatzes	2	-442.595	-453.825
Bruttoergebnis vom Umsatz		238.109	225.514
Vertriebskosten	3	-60.487	-51.122
Verwaltungskosten	4	-97.740	-93.374
Sonstige betriebliche Erträge	5	13.586	15.523
Sonstige betriebliche Aufwendungen	5	-608	-514
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)		92.860	96.026
Finanzergebnis	6	-2.523	-3.366
Ergebnis vor Ertragsteuern		90.337	92.661
Ertragsteuern	7	-32.075	-30.291
Konzern-Jahresüberschuss		58.262	62.370

Konzern-Gesamtergebnisrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022

in TEUR	Anhang Nr.	2022	2021
Konzern-Jahresüberschuss		58.262	62.370
In die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung reklassifizierbar
Neubewertung Finanzanlagen		-10.451	-2.368
Latente Steuern auf Neubewertung Finanzanlagen		3.049	772
Zwischensumme		-7.042	-1.596
Nicht in die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung reklassifizierbar
Neubewertung Pensionsrückstellungen		17.983	5.496
Latente Steuern auf Neubewertung Pensionen		-2.777	-247
Zwischensumme		15.206	5.248
Sonstiges Ergebnis nach Steuern		8.164	3.654
Gesamtergebnis nach Steuern	8	66.426	66.023

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

			Gesamtergebnis nach Steuern
in TEUR	Anhang Nr.	Stand am 01.01.2021	Konzern-Jahresüberschuss	Sonstiges Ergebnis nach Steuern	Gewinnausschüttung	Stand am 31.12.2021
Gezeichnetes Kapital		25	0	0	0	25
Konzern-Bilanzgewinn		56.002	62.370	0	-49.000	69.372
Kumulierte erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderung (Finanzanlagen)		12.637	0	-1.596	0	11.042
Kumulierte erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderung (Pensionen)		-18.034	0	5.249	0	-12.785
Gesamt	18	50.630	62.370	3.654	-49.000	67.653

			Gesamtergebnis nach Steuern
in TEUR	Anhang Nr.	Stand am 01.01.2022	Konzern-Jahresüberschuss	Sonstiges Ergebnis nach Steuern	Gewinnausschüttung	Stand am 31.12.2022
Gezeichnetes Kapital		25	0	0	0	25
Konzern-Bilanzgewinn		69.372	58.262	0	-62.000	65.635
Kumulierte erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderung (Finanzanlagen)		11.042	0	-7.042	0	4.000
Kumulierte erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderung (Pensionen)		-12.785	0	15.206	0	2.421
Gesamt	18	67.653	58.262	8.164	-62.000	72.080

Konzern-Kapitalflussrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022

in TEUR	Anhang Nr.	31.12.2022	31.12.2021
1. Periodenergebnis (Konzernjahresergebnis einschließlich Ergebnisanteile anderer Gesellschafter)		58.262	62.370
2. +/- Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens		7.228	7.012
3. +/- Zunahme/Abnahme von Rückstellungen		-12.320	17.944
4. +/- Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge		11.654	3.551
5. -/+ Zunahme/Abnahme der Vorräte, Forderungen und sonstigen Aktiva		3.872	-48.868
6. +/- Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten und sonstigen Passiva		-428	13.232
7. -/+ Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens		-50	2
8. +/- Zinsaufwendungen/Zinserträge		-605	-365
9. - Sonstige Beteiligungserträge		-268	-166
10. +/- Ertragsteueraufwand/-ertrag		28.561	30.188
11. -/+ Ertragsteuerzahlungen		-30.612	-32.368
12. = Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (Summe aus 1 bis 11)	22	65.292	52.530
13. - Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen		-2.346	-192
14. + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens		53	1
15. - Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen		-7.468	-3.729
16. - Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen		-143	-190
17. - Einzahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen		67.978	0
Finanzdisposition
18. + Erhaltene Zinsen		623	404
19. + Erhaltene Dividenden		268	166
20. = Cashflow aus der Investitionstätigkeit (Summe aus 13 bis 19)	23	58.965	-3.539
21. - Gezahlte Zinsen		-2	-23
22. - Gezahlte Dividenden an Gesellschafter des Mutterunternehmens		-62.000	-49.000
23. - Auszahlungen für den Tilgungsanteil der Leasingverbindlichkeiten		-4.355	-3.949
24. = Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit (Summe aus 21 bis 23)	24	-66.357	-52.973
25. Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds (Summe aus 12, 20, 24)		57.900	-3.982
26. + Finanzmittelfonds am Anfang der Periode		134.501	138.483
27. = Finanzmittelfonds am Ende der Periode (Summe aus 25 bis 26)	25	192.401	134.501

Konzernanhang zum 31. Dezember 2022

Grundlegende Informationen

Die Swiss Life Deutschland Holding GmbH (SLDH) ist eine in Deutschland ansässige Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Einzige Gesellschafterin ist die Swiss Life Holding AG, Zürich, Schweiz.

Die SLDH hat ihren Sitz am Swiss-Life-Platz 1, 30659 Hannover, Deutschland. Sie ist im Handelsregister des Amtsgerichts Hannover unter der Nummer HRB 203530 eingetragen.

Gegenstand der SLDH-Gruppe ist eine auf persönliche Bedürfnisse zugeschnittene, ganzheitliche Finanzberatung. Darüber hinaus agiert die SLDH-Gruppe als Vermittlerzentrale für die Makler/-innen der Swiss Life AG, Niederlassung für Deutschland, Garching bei München.

Grundsätze der Rechnungslegung

Allgemeine Angaben

Der Konzernabschluss der SLDH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 steht im Einklang mit den für das Geschäftsjahr 2022 verpflichtend anzuwendenden International Financial Reporting Standards (IFRS) einschließlich der International Accounting Standards (IAS) des International Accounting Standards Board (IASB), London, wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind. Ebenso werden alle von der EU übernommenen für das Geschäftsjahr 2022 geltenden Auslegungen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) und die früheren Interpretationen des Standing Interpretations Committee (SIC) berücksichtigt.

Die SLDH hat bei der Erstellung des Konzernabschlusses von der Befreiungsnorm des § 315e Abs. 3 HGB Gebrauch gemacht. Ergänzende Pflichtangaben nach § 294 Abs. 3, § 297 Absätze 1a, 2 Satz 4, § 298 Abs. 1, § 313 Absätze 2 und 3, § 314 Abs. 1, Nr. 4, 6 und 9, Abs. 3 HGB sind im Anhang enthalten. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Umsatzkostenverfahren aufgestellt.

Der Konzernabschluss ist zum Bilanzstichtag der SLDH aufgestellt (31. Dezember 2022). Die Bilanzstichtage aller einbezogenen Unternehmen sind identisch.

Der Konzernabschluss ist in Euro aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden sämtliche Beträge in Tausend Euro (TEUR) angegeben und auf volle Tausend kaufmännisch gerundet.

Verpflichtend anzuwendende neue oder geänderte Standards

Die folgenden neuen oder geänderten Standards sowie neuen Interpretationen waren für das Geschäftsjahr 2022 erstmals verpflichtend:

IFRS 3	Änderungen	Verweis auf das Rahmenkonzept	Keine wesentlichen Auswirkungen
IAS 16	Änderungen	Sachanlagen: Erträge von der geplanten Nutzung	Keine wesentlichen Auswirkungen
IAS 37	Änderungen	Belastende Verträge - Kosten der Vertragserfüllung	Keine wesentlichen Auswirkungen
	Änderungen	Jährliche Verbesserungen der IFRS (Zyklus 2018 - 2020)	Keine wesentlichen Auswirkungen

Noch nicht in Kraft getretene oder angewandte Standards und Änderungen von Standards

Standard/Änderungen/Interpretationen		Zeitpunkt des Inkrafttretens	Voraussichtliche Auswirkungen
IFRS 17	Versicherungsverträge inklusive Änderungen an IFRS 17	01.01.2023	Keine Auswirkungen erwartet
IAS 1	Darstellung des Abschlusses - Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig (Änderungen an IAS 1)	01.01.2023	Keine wesentlichen Auswirkungen erwartet
IAS 1	Angabe von Rechnungslegungsmethoden (Änderungen an IAS 1 und IFRS Practice Statement 2)	01.01.2023	Keine wesentlichen Auswirkungen erwartet
IAS 8	Definition von Schätzungen (Änderungen an IAS 8)	01.01.2023	Keine wesentlichen Auswirkungen erwartet
IAS 12	Latente Steuern in Zusammenhang mit Vermögenswerten und Schulden aus einer einzigen Transaktion (Änderungen an IAS 12)	01.01.2023	Keine wesentlichen Auswirkungen erwartet

Eine vorzeitige Anwendung der noch nicht in Kraft getretenen Standards findet durch die SLDH-Gruppe nicht statt.

Konsolidierungsgrundsätze

Der Konzernabschluss basiert auf den im Regelfall nach konzerneinheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden erstellten Jahresabschlüssen der SLDH und der einbezogenen Konzerngesellschaften (Tochterunternehmen). Aufgrund der Vielzahl und der Heterogenität der einzelnen Konzerngesellschaften und der dadurch nicht immer vergleichbaren Umstände können insbesondere bei kleinen Konzerngesellschaften in Einzelfällen abweichende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zur Anwendung kommen, die jedoch für die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der SLDH-Gruppe unwesentlich sind.

Die Bilanzierung erworbener Tochterunternehmen, die einen Geschäftsbetrieb nach IFRS 3 darstellen, erfolgt nach der Erwerbsmethode. Die Anschaffungskosten des Erwerbs entsprechen dem beizulegenden Zeitwert der hingegebenen Vermögenswerte, der ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente und der entstandenen bzw. übernommenen Schulden zum Transaktionszeitpunkt. Im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses werden bilanzierungsfähige materielle und immaterielle Vermögenswerte und Schulden sowie Eventualverbindlichkeiten bei der Erstkonsolidierung mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet (abgesehen von den in IFRS 3.27 ff. genannten Sachverhalten). Ein bei Erwerb von Tochterunternehmen entstehender Überschuss der Anschaffungskosten über dem beizulegenden Zeitwert des Nettovermögens wird als Goodwill angesetzt. Sind die Anschaffungskosten geringer als das mit dem beizulegenden Zeitwert bewertete Nettovermögen des erworbenen Tochterunternehmens, wird die Differenz als Ertrag in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Konzerninterne Transaktionen, Salden sowie unrealisierte Gewinne und Verluste aus Transaktionen zwischen Konzernunternehmen werden im Rahmen der Konsolidierung eliminiert.

Die Bilanzierung erworbener Anteile an assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen erfolgt anhand der Equity-Methode zu Anschaffungskosten. Die Fortschreibung des Wertansatzes erfolgt durch eine Minderung um planmäßige Abschreibungen für aufgedeckte stille Reserven zum Erwerbszeitpunkt, eine Erhöhung oder Minderung um den Anteil am Jahresergebnis, eine Minderung um vereinnahmte Dividenden und eine Erhöhung oder Minderung um den Anteil einer effektiven Kapitalerhöhung/-herabsetzung.

Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss der SLDH-Gruppe werden Gesellschaften einbezogen, bei denen die Swiss Life Deutschland Holding GmbH direkt oder indirekt über die Mehrheit der Stimmrechte verfügt und bei denen nicht auf die Einbeziehung in den Konzernabschluss verzichtet wird.

Der Konsolidierungskreis umfasst demzufolge neben der SLDH als Muttergesellschaft zwölf weitere vollkonsolidierte inländische Tochterunternehmen.

Anzahl der einbezogenen Konzerngesellschaften	Inland
Einbezogen zum 31.12.2021	13
Veränderung	0
Einbezogen zum 31.12.2022	13

Folgende Gesellschaften werden nicht vollkonsolidiert:

	Swiss Life Deutschland Stiftung für Chancenreichtum und Zukunft gGmbH, Hannover
	nepatec GmbH, Hannover
	vers.compare GmbH, Hannover
	SLP Swiss Life Partner Vertriebs GmbH, Hamburg
	SLP Swiss Life Partner Vertriebs GmbH & Co. KG, Hamburg

Bei der Swiss Life Deutschland Stiftung für Chancenreichtum und Zukunft gGmbH, Hannover, handelt es sich um eine ausschließlich über Spenden finanzierte gemeinnützige GmbH. Aufgrund der steuerlichen Vorgaben der Abgabenordnung unterliegen die eingehenden Spenden dem Gebot der zeitnahen Mittelverwendung für Fördermaßnahmen Dritter und stehen damit nicht zur weiteren Disposition der Swiss Life Deutschland Holding GmbH zur Verfügung. Darüber hinaus hat die Gesellschafterversammlung der gGmbH im Jahr 2017 beschlossen, dass aus der Gesellschaft keine Mittelverwendung an die Swiss Life Deutschland Holding GmbH erfolgen darf und die Alleingesellschafterin darüber hinaus keine Verfügungsgewalt über die Erträge und Mittel der gGmbH hat. Eine Beherrschung nach IFRS 10 liegt nicht vor.

Bei nepatec GmbH, Hannover, handelt es sich um ein assoziiertes Unternehmen und bei der vers.compare GmbH, Hannover, um ein Gemeinschaftsunternehmen. Bei beiden Gesellschaften liegt keine Beherrschung i. S. v. IFRS 10 vor. Sie werden nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen.

Die SLP Swiss Life Partner Vertriebs GmbH und die SLP Swiss Life Partner Vertriebs GmbH & Co. KG wurden aus Wesentlichkeitsgründen (F.2.11) und unter Abwägung von Kosten- und Nutzenaspekten (F.2.39 ff.) nicht in den Konsolidierungskreis einbezogen.

Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Erträge und Aufwendungen

Die Erfassung der Umsatzerlöse und der sonstigen betrieblichen Erträge erfolgt in dem Maße, wie die Kundin bzw. der Kunde die Verfügungsgewalt über die vereinbarten Güter und Dienstleistungen erlangt und Nutzen aus diesen ziehen kann. Daraus kann eine zeitpunkt- oder eine zeitraumbezogene Erlösrealisation erfolgen. Auf Basis des jeweiligen Vertrages mit der Kundin bzw. dem Kunden und den darin enthaltenen Leitungsverpflichtungen wird ein Erlös in Höhe des zugeordneten anteiligen Transaktionspreises realisiert, sobald die vereinbarte Leistung erbracht wurde.

Durch vorzeitige Rückbelastung vermittelter Versicherungsverträge ist der Provisionsanspruch der Höhe nach mit Unsicherheiten belastet und stellt gemäß IFRS 15 einen variablen Transaktionspreis dar. Grundsätzlich trifft dies bei der SLDH-Gruppe auf sämtliche Provisionsarten zu. Basierend auf historischen Erfahrungswerten ermittelt die SLDH-Gruppe die Höhe des Transaktionspreises. Insofern erfolgt die Umsatzrealisierung erst im Zeitpunkt des Wegfalls dieser Unsicherheiten.

Die im engen Zusammenhang mit den tatsächlich erbrachten Umsatzerlösen stehenden Kosten des Umsatzes werden mit Inanspruchnahme der Leistung erfolgswirksam erfasst.

Ertragsteuern

Tatsächliche Steuererstattungsansprüche und -schulden werden mit dem Betrag bewertet, in dessen Höhe eine Erstattung von den Steuerbehörden bzw. eine Zahlung an die Steuerbehörden zu erwarten ist. Der Berechnung liegen die am Bilanzstichtag geltenden Steuersätze und -gesetze zugrunde.

Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern werden gemäß IAS 1.69(d) als kurzfristig ausgewiesen, da sie sofort fällig sind.

Latente Steuern

Für temporäre und quasi-permanente Differenzen zwischen den steuerlichen und den bilanziellen Wertansätzen und für steuerliche Verlustvorträge werden aktive und passive latente Steuern abgegrenzt. Die Bewertung der latenten Steuern erfolgt mit dem am Bilanzstichtag gültigen Steuersatz. Aktivische Steuerabgrenzungen sind nur insoweit angesetzt, wie die damit verbundenen Steuerminderungen wahrscheinlich eintreten.

Bewertung von Finanzinstrumenten

Die Bewertung der Finanzinstrumente erfolgt im Berichtsjahr im Wesentlichen zu fortgeführten Anschaffungskosten. Dies betrifft Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige finanzielle Forderungen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige finanzielle Verbindlichkeiten. Abweichungen hiervon sind in den Erläuterungen zu den einzelnen Bilanzposten enthalten. Aufgrund der Art dieser Forderungen und Verbindlichkeiten ergeben sich sowohl bei den kurzfristigen als auch bei den langfristigen Werten keine wesentlichen Unterschiede zu den jeweiligen Zeitwerten. Die Bewertung der Finanzanlagen erfolgt grundsätzlich erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert.

Immaterielle Vermögenswerte

Einzeln erworbene immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten angesetzt. Immaterielle Vermögenswerte, die eine bestimmte Nutzungsdauer haben, werden über den Zeitraum ihrer Nutzung planmäßig linear und ggf. auf einen niedrigeren erzielbaren Betrag außerplanmäßig abgeschrieben.

Ist die Nutzungsdauer nicht bestimmbar, so werden sie statt einer planmäßigen Abschreibung jährlich einem Wertminderungstest unterzogen und ggf. auf den erzielbaren Betrag abgeschrieben. Steigt der erzielbare Betrag für einen zuvor außerplanmäßig abgeschriebenen Vermögenswert, wird die Erhöhung als Wertaufholung erfasst. Ausgenommen von der Wertaufholung sind Geschäfts- und Firmenwerte. Diese werden für die Cash Generating Unit entsprechend dem Konsolidierungskreis des SLDH-Teilkonzerns ermittelt und einem Impairment-Test unterzogen.

Den planmäßigen Abschreibungen liegen folgende wirtschaftliche Nutzungsdauern zugrunde:

Anlagegegenstände	Nutzungsdauer
Software	3 Jahre
Geschäfts- oder Firmenwerte	keine planmäßige Abschreibung (IFRS 3)

Sachanlagen

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet, vermindert um planmäßige und ggf. auch außerplanmäßige Abschreibungen. Sachanlagen werden linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Außerplanmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen werden vorgenommen, wenn der jeweils erzielbare Betrag des betroffenen Vermögenswerts unter den Buchwert gesunken ist. Steigt der erzielbare Betrag für einen zuvor außerplanmäßig abgeschriebenen Vermögenswert, findet eine Wertaufholung statt.

Den planmäßigen Abschreibungen liegen folgende wirtschaftliche Nutzungsdauern zugrunde:

Anlagegegenstände	Nutzungsdauer
Hardware	3 bis 7 Jahre
Sonstige Betriebsausstattung	3 bis 23 Jahre

Leasingverhältnisse (IFRS 16)

IFRS 16 führt bei dem Leasingnehmenden dazu, dass sämtliche Vermögenswerte und Verbindlichkeiten aus Leasingvereinbarungen in der Bilanz auszuweisen sind. Ausgenommen davon sind Leasingvereinbarungen mit einer Laufzeit von zwölf oder weniger Monaten sowie geringwertige Vermögenswerte.

Die SLDH-Gruppe bewertet die Leasingverbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen mit einer Restlaufzeit von mehr als zwölf Monaten mit dem Barwert der verbliebenen Leasingzahlungen, abgezinst mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz. Die in die Bewertung der Leasingverbindlichkeiten einbezogenen Leasingzahlungen umfassen feste sowie variable Zahlungen. In der Folgebewertung werden die diskontierten Leasingverbindlichkeiten über die jeweilige Vertragslaufzeit aufgezinst und die Leasingzahlungen als Tilgung erfasst. Im Falle von Modifikationen von Leasingverträgen (z. B. Änderung der Laufzeit und/oder Leasingrate) wird eine Neubewertung vorgenommen, so dass der Buchwert der jeweiligen Leasingverbindlichkeit den geänderten Verhältnissen entspricht.

Die Nutzungsrechte aus Leasingverträgen werden zu Anschaffungskosten in Höhe der Erstbewertung der Leasingverbindlichkeiten bewertet. Ebenso werden vor oder mit dem Abschluss der Leasingverträge eventuell geleistete Zahlungen berücksichtigt. Die Nutzungsrechte werden über die Dauer des jeweiligen Leasingvertrags linear abgeschrieben. Zusätzlich werden die Nutzungsrechte fortlaufend auf Wertminderungen überprüft und, sofern notwendig, berichtigt.

Für Leasingverträge über Gegenstände von geringem Wert sowie für kurzfristige Leasingverhältnisse mit einer Laufzeit von zwölf Monaten und weniger sieht der IFRS 16 Erleichterungen vor, von denen die SLDH-Gruppe Gebrauch macht. In diesen Fällen werden die Aufwendungen unmittelbar in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Als geringwertige Vermögenswerte wurden grundsätzlich Leasinggegenstände mit einem Neuwert von maximal 5 TEUR definiert.

Im Geschäftsjahr 2022 ergeben sich für die Gewinn- und Verlustrechnung und für die Kapitalflussrechnung folgende Effekte:

in TEUR	2022	2021
Sonstige betriebliche Erträge
Erträge aus Untervermietungen	310	293
Abschreibungen	3.045	2.680
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse	594	673
Aufwendungen für Leasinggegenstände von geringem Wert	6	6
Zinsergebnis
Zinsaufwendungen	1.446	1.489
Kapitalflussrechnung
Zahlungsmittelabflüsse für Leasingverträge	4.355	3.949

Finanzanlagen

Unter den Finanzanlagen werden Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen sowie sonstige Beteiligungen ausgewiesen. Die Bewertung der Finanzanlagen erfolgt erfolgswirksam in Anhängigkeit der Beteiligungsquote zum beizulegenden Zeitwert oder unter Anwendung der Equity-Methode.

Entsprechend der dreistufigen Bemessungshierarchie erfolgt die Einteilung der Bewertungstechniken der zur Bemessung des beizulegenden Zeitwerts verwendeten Inputfaktoren nach IFRS 13 in drei Level:

•	Inputfaktoren des Level 1 sind in aktiven, für das Unternehmen am Bemessungsstichtag zugänglichen Märkten für identische Vermögenswerte oder Schulden notierte (nicht berichtigte) Preise.
•	Inputfaktoren in Level 2 sind andere Eingangsparameter als die auf Stufe 1 enthaltenen notierten Preise, die für den Vermögenswert oder die Schuld entweder direkt beobachtbar sind oder indirekt aus anderen Preisen abgeleitet werden können.
•	Inputfaktoren in Level 3 sind Inputfaktoren, die auf Bewertungsmethoden beruhen, die Faktoren für den Vermögenswert oder die Schuld beinhalten, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren (nicht beobachtbare Parameter).

Für die SLDH-Gruppe sind diese Unternehmen von untergeordneter Bedeutung.

Vorräte

Die Vorräte sind mit dem jeweils niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten und dem Nettoveräußerungswert bewertet.

Forderungen und sonstige Vermögenswerte

Die Forderungen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet; sie enthalten keine Finanzierungskomponente. Daher ist der wertgeminderte Betrag aus den Forderungen nach dem vereinfachten Modell in Höhe der Gesamtlaufzeit-ECL (ECL = Expected Credit Loss) anzusetzen.

Bei Forderungen gegen Handelsvertreter/-innen und Berater/-innen wird die Höhe der Wertminderung auf Basis einer Wertminderungsquote über eine Wertminderungstabelle ermittelt. Bei Handelsvertreterinnen und Handelsvertretern sowie Beraterinnen und Beratern mit einem ungekündigten Vertragsverhältnis wird in Abhängigkeit vom Gesamtsaldo eine Wertminderungsquote von 50 % bis 75 % angewandt. Bei Handelsvertreterinnen und Handelsvertretern sowie Beraterinnen und Beratern mit gekündigten Vertragsverhältnis wird in Abhängigkeit vom Gesamtsaldo und dem Bestehen von Rückzahlungsvereinbarungen eine Wertminderungsquote von 50 % bis 100 % angewandt. Die Wertminderung wird erfolgswirksam erfasst. Steigt der erzielbare Betrag für einen zuvor außerplanmäßig abgeschriebenen Vermögenswert, findet eine Wertaufholung statt.

Die Wertminderungen auf Forderungen gegen Handelsvertreter/-innen und Berater/-innen entwickelten sich im Geschäftsjahr wie folgt:

Berichtsjahr TEUR	Stand 01.01.2022	Auflösung	Zuführung	Stand 31.12.2022
Provisionsrückforderungen	7.379	-340	162	7.201
Übrige Forderungen gegen Handelsvertreter/-innen und Berater/-innen	625	-20	53	658
Gesamt	8.004	-361	216	7.859

Vorjahr TEUR	Stand 01.01.2021	Auflösung	Zuführung	Stand 31.12.2021
Provisionsrückforderungen	7.580	-298	97	7.379
Übrige Forderungen gegen Handelsvertreter/-innen und Berater/-innen	985	-423	64	625
Gesamt	8.565	-721	161	8.004

Wenn sämtliche rechtlichen Mittel zur Beitreibung von Forderungen erfolglos ausgeschöpft wurden, gilt die Forderung als ausgefallen. In diesem Fall werden die Wertberichtigungen aufgelöst.

Wertpapiere

Die unter den sonstigen Vermögenswerten bilanzierten Wertpapiere umfassen im Wesentlichen Anleihen.

Käufe und Verkäufe von Wertpapieren werden am Handelstag erfasst. Die Amortisation bzw. die Zu- und Abschreibung der Differenz zwischen Anschaffungspreis und Rückzahlungsbetrag erfolgt unter Verwendung der Effektivzinsmethode und wird über die Laufzeit des Vermögenswerts im Finanzergebnis erfasst. Dividenden werden per Ausschüttungsdatum als Ertrag verbucht. Zinserträge werden zeitlich abgegrenzt.

Ein Wertpapier wird ausgebucht, wenn die vertraglichen Ansprüche auf die Mittelflüsse aus ihm erloschen sind oder im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen übertragen wurden oder die Risiken und Chancen weder übertragen noch behalten wurden, jedoch die Kontrolle des Vermögenswerts übertragen wurde.

Die Kategorisierung von finanziellen Vermögenswerten erfolgt unter IFRS 9 nach einem einheitlichen Modell in drei Kategorien:

•	Fair value through profit or loss (FVTPL)
•	Fair value through other comprehensive income (FVOCI)
•	Amortized cost (AC).

Gemäß IFRS 9 und dem gewählten Geschäftsmodell "Halten und Verkaufen" werden Wertpapiere, die das Zahlungsstromkriterium erfüllen, der Kategorie erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert (FVOCI) zugeordnet. Die Folgebewertung der Wertpapiere in der Kategorie FVOCI erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Gewinne und Verluste aus Änderungen des Zeitwertes der Kapitalanlagen werden in der kumulierten erfolgsneutralen Eigenkapitalveränderung (OCI) erfasst. Die Wertminderungen werden erfolgswirksam im Finanzergebnis erfasst. Beim Verkauf von Wertpapieren wird der Gewinn oder Verlust von der kumulierten erfolgsneutralen Eigenkapitalveränderung in die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung der betreffenden Rechnungsperiode umgebucht.

Wertpapiere, die das Zahlungsstromkriterium nicht erfüllen, werden der Kategorie erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (FVTPL) zugeordnet. Die sich aus dem Unterschiedsbetrag zwischen dem Marktwert und den fortgeführten Anschaffungskosten ergebenden nicht realisierten Gewinne oder Verluste werden erfolgswirksam im Finanzergebnis erfasst.

Für Wertpapiere, welche der Kategorie erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert (FVOCI) zugeordnet sind, wird bei Zugang sofort ein 12-Monats-Kreditverlust (Stufe 1) ermittelt. Bei einer signifikanten Verschlechterung der Kreditqualität wird für das entsprechende Papier bzw. die Papiere ein Gesamtlaufzeit-Kreditverlust ermittelt. Hierbei werden neben Kreditbewertungen auch zukunftsbezogene makroökonomische Faktoren quantitativ berücksichtigt.

Wertminderungen und -erhöhungen werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung als Teil des Finanzergebnisses (netto) dargestellt.

Flüssige Mittel

Das Guthaben bei Kreditinstituten ist mit dem jeweiligen Nennwert angesetzt. Die Bewertung der flüssigen Mittel erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten. Auf diesen finanziellen Vermögenswert ist der allgemeine Ansatz der Wertminderungsvorschriften anzuwenden.

Pensionsverpflichtungen

Die Pensionsverpflichtungen werden auf Basis von versicherungsmathematischen Gutachten bewertet.

Rückstellungen

Rückstellungen für Stornierungen decken die erwarteten Rückbelastungen von stornobehaftetem Geschäft ab. Bei den Rückstellungen für Provisionszusagen handelt es sich um noch nicht weitergegebene Provisionen an Handelsvertreter/-innen und Berater/-innen. Gewährleistungsrückstellungen werden unter Rückgriff auf historische Erfahrungswerte dotiert. Rückstellungen für ausstehende Leistungen und übrige geschäftsbezogene Verpflichtungen sind auf Basis der erwarteten Kosten bewertet. Die sonstigen Rückstellungen werden für erkennbare Risiken und ungewisse Verpflichtungen in Höhe der wahrscheinlichen Inanspruchnahme gebildet. Rückstellungen für Stornierungen und Gewährleistungen mit einer voraussichtlichen Fälligkeit von mehr als einem Jahr werden laufzeitgerecht abgezinst.

Verbindlichkeiten

Die Bewertung der Verbindlichkeiten erfolgt im Zugangszeitpunkt zum Fair Value, das heißt in der Regel zu Anschaffungskosten. In der Folgezeit findet eine Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten mit Hilfe der Effektivzinsmethode statt.

Schätzungen und Annahmen

Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfordert, dass Annahmen getroffen und Schätzungen verwendet werden, die sich auf die Bewertung der bilanzierten Vermögenswerte, Verbindlichkeiten, Rückstellungen sowie Eventualverbindlichkeiten auswirken. Die getroffenen Annahmen und Schätzungen basieren im Wesentlichen auf historischen Erfahrungen hinsichtlich der zum Bilanzstichtag zu beurteilenden Ereignissen, die eine Auswirkung auf zukünftige Geschäftsjahre haben. Verändert sich die ursprüngliche Schätzung aufgrund eines verbesserten Informationsstandes, wird die Bilanzierung zum Zeitpunkt einer besseren Erkenntnis angepasst.

Obwohl die Annahmen und Schätzungen nach bestem Wissen erfolgen, kann es bei den tatsächlichen Ergebnissen zu Abweichungen von diesen Schätzungen kommen. Dies gilt für den Fall unabsehbarer wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Entwicklungen, beispielsweise im Zusammenhang mit der Coronapandemie. Folglich ist nicht auszuschließen, dass die tatsächlichen Ergebnisse von den im Rahmen dieses Konzernabschlusses getroffenen Schätzungen und Annahmen abweichen und/oder in zukünftigen Perioden deren Anpassung erforderlich macht und diese einen nicht unwesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der SLDH-Gruppe haben können.

Annahmen und Schätzungen finden insbesondere Anwendung bei der Bewertung von Rückstellungen, der Realisierbarkeit von Forderungen, der Beurteilung der Werthaltigkeit des Goodwills, aber auch bei der Bestimmung der wirtschaftlichen Nutzungsdauer von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen. Sämtliche im Rahmen der Bilanzierung und Bewertung notwendige Schätzungen und Beurteilungen erfolgen im Einklang mit dem zugrundeliegenden Standard.

Die jährlichen Werthaltigkeitstests des Goodwills werden auf Basis von Mehrjahresplanungen vorgenommen. Aufgrund der Unsicherheiten, die dem Planungsprozess innenwohnen, sind hier Schätzungen der Nutzungswerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten hinsichtlich der voraussichtlichen, zukünftigen Cashflows erforderlich. Ferner werden Annahmen zum risikolosen Zinssatz sowie zum Risikoaufschlag getroffen.

Die angewandten Schätzmethoden sind gegenüber dem Vorjahr unverändert geblieben.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die Forderungen gegen Handelsvertreter/-innen und Berater/-innen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich erforderlicher Wertminderungen angesetzt. Die Wertminderungen beruhen auf Annahmen zum Ausfallrisiko und werden unter Einbeziehung aller vorhandener Informationen über die Bonität der Schuldner/-innen und die Altersstruktur der Forderungen ermittelt. Der wertgeminderte Betrag aus den Forderungen wird nach dem vereinfachten Modell in Höhe der Gesamtlaufzeit-ECL (ECL = Expected Credit Loss) angesetzt.

Für die Bemessung der sonstigen Rückstellungen werden Schätzungen der erwarteten Ausgaben vorgenommen, die zur Erfüllung der gegenwärtigen Verpflichtung zum Bilanzstichtag erforderlich sind.

Für die Bemessung der Stornorückstellungen werden grundsätzlich historische Daten verwendet, um auf deren Grundlage die Schätzung zukünftiger Vertragsstornierungen vorzunehmen.

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse (1)

Die Umsatzerlöse umfassen Provisionserlöse aus der Vermittlung von Finanzprodukten und sonstige Umsatzerlöse, im Wesentlichen aus Weiterberechnungen an selbstständige Handelsvertreter/-innen und Berater/-innen.

a) Provisionserlöse

Die Provisionserlöse gliedern sich in folgende Kategorien:

in TEUR	2022	2021
Abschlussprovisionen
Altersvorsorge	252.200	286.598
persönliche Absicherung	127.313	128.526
Vermögensaufbau	69.164	62.048
Bausparen und Finanzierungen	54.200	45.841
Vermögensabsicherung	31.282	30.555
Zwischensumme	534.159	553.567
Wiederkehrende Provisionen
Bestandsprovisionen	70.040	66.709
Dynamikprovisionen	44.006	38.777
Sonderprovisionen	10.460	11.402
Ratierliche Abschlussprovisionen	4.038	3.970
Zwischensumme	128.544	120.859
Gesamt	662.703	674.426

Abschlussprovisionen

Die Abschlussprovisionen sind Entgelte für zeitpunktbezogene Leistungen mit einem variablen Transaktionspreis.

Es handelt sich um zeitpunktbezogene Leistungen mit einem variablen Transaktionspreis, da das vertraglich vereinbarte Entgelt mit Unsicherheit behaftet ist. Bei einmaligen Abschlussprovisionen können die mit der Bestimmung des variablen Transaktionspreises verbundenen Unsicherheiten aufgrund empirischer Erfahrungswerte derart geschätzt werden, dass eine Umkehr der schätzweise angenommenen Erlöse hoch unwahrscheinlich ist.

Bei der Schätzung der variablen Transaktionspreise der laufenden und ratierlichen Abschlussprovisionen wird kein Gebrauch vom Wahlrecht der Portfoliobetrachtung gemacht, so dass die Transaktionspreise auf Basis jedes einzelnen Vertrages zu schätzen sind. Diese Schätzung wird dabei von externen und objektiven Faktoren beeinflusst, die im Ergebnis dazu führen, dass der Erwartungswert nicht verlässlich bestimmt werden kann und es nicht auszuschließen ist, dass es zu einer signifikanten Stornierung der angesetzten Umsatzerlöse kommt, sobald die Unsicherheit nicht mehr besteht. Laufende und ratierliche Abschlussprovisionen sind insofern nach zeitlichem Anfall zu erfassen.

Bestandspflegeprovisionen

Die Finanzvertriebe erhalten Provisionen für eine kontinuierliche Betreuung der Endkunden. Die zugrundeliegende Leistung der Finanzvertriebe wird damit über einen Zeitraum erbracht. Da der Partnergesellschaft der entsprechende Nutzen simultan zur erbrachten Leistung zufließt, handelt es sich um zeitraumbezogene Leistungen. Bestandspflegeprovisionen sind insofern nach zeitlichem Anfall zu erfassen.

Dynamikprovisionen

Für die durch Vertragsänderungen infolge Dynamisierung vereinbarten Beitragserhöhungen vereinnahmen die Finanzvertriebe Dynamikprovisionen. Es handelt sich um zeitpunktbezogene Leistungen, die dann zu erfassen sind, wenn die Versicherungsnehmerin bzw. der Versicherungsnehmer der Beitragserhöhung innerhalb der Widerrufsfrist nicht widersprochen hat.

b) Umsätze mit Handelsvertreterinnen und Handelsvertretern sowie Beraterinnen und Beratern

Zusammensetzung:

in TEUR	2022	2021
Erlöse Versicherungen	3.653	3.336
Erlöse Softwarenutzung	2.253	2.069
Erlöse Warenverkauf	2.163	2.304
Sonstige	1.549	1.869
Gesamt	9.618	9.578

Bei den Umsätzen mit Handelsvertreterinnen und Handelsvertretern sowie Beraterinnen und Beratern handelt es sich um zeitpunktbezogene Leistungen. Die jeweiligen Erlöse sind im Zeitpunkt der Erfüllung der Leistungsverpflichtung und dem damit entstehenden Anspruch auf Zahlung zu erfassen.

c) Sonstige Umsatzerlöse

Die sonstigen Umsatzerlöse betreffen im Wesentlichen Erlöse aus der Weiterberechnung von Kosten, unter anderem für Veranstaltungen, Seminare und sonstige Dienstleistungen. Es handelt sich um zeitpunktbezogene Leistungen. Die Erlöse sind nach Erbringung der Lieferung oder Leistung im Zeitpunkt der Entstehung des Anspruchs auf Zahlung zu erfassen. Ferner wird die Veränderung zu Lasten wie auch zu Gunsten der Stornorisikorückstellung unter diesem Posten ausgewiesen.

Kosten des Umsatzes (2)

Die Kosten des Umsatzes betreffen Provisionszahlungen an selbstständige Handelsvertreter/-innen und Berater/-innen sowie Materialaufwendungen einschließlich bezogener Dienstleistungen.

Zusammensetzung:

in TEUR	2022	2021
Provisionsaufwand	425.894	436.901
Materialaufwand	10.420	9.859
Sonstiger Aufwand	6.281	7.065
Gesamt	442.595	453.825

Vertriebskosten (3)

Die Vertriebskosten enthalten alle Aufwendungen der betrieblichen Funktionen Vertriebsunterstützung und Vertriebsbetreuung, Veranstaltungen und Seminare sowie Verkaufsförderung.

Zusammensetzung:

in TEUR	2022	2021
Personalaufwand	26.217	23.451
Veranstaltungen und Seminare	12.210	4.901
Dienstleistungen und Beratung	9.246	7.451
Informationstechnologie	6.606	9.874
Verkaufsförderung/Sonderkosten des Vertriebs	4.312	3.977
Infrastrukturkosten	1.201	810
Abschreibungen	695	657
Gesamt	60.487	51.122

Verwaltungskosten (4)

In den Verwaltungskosten werden die Kosten der übrigen betrieblichen Funktionen wie Produktmanagement, Erfassung und Bearbeitung von Mandantenanträgen, IT, Einkauf und Administration (Finanzwesen, Controlling, Recht, Personal etc.) erfasst.

Zusammensetzung:

in TEUR	2022	2021
Personalaufwand	56.640	52.297
Informationstechnologie	14.669	15.702
Dienstleistungen und Beratung	13.279	13.536
Abschreibungen	6.533	6.355
Infrastrukturkosten	6.531	5.491
Sonstige Aufwendungen	88	-6
Gesamt	97.740	93.374

Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen (5)

Die sonstigen betrieblichen Erträge betreffen im Wesentlichen Weiterberechnungen von Dienstleistungen an Gesellschaften des SLDH-Konzerns in Höhe von 12.548 TEUR (Vorjahr 12.395 TEUR). Der Rückgang des Postens betrifft im Wesentlichen die im Vorjahr vorgenommene Auflösung der Rückstellung für die Risikoabsicherung einer ehemaligen Auslandsbeteiligung.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen liegen mit 608 TEUR auf Vorjahresniveau (514 TEUR).

Finanzergebnis (6)

Zusammensetzung:

in TEUR	2022	2021
Finanzerträge
Zinsen und ähnliche Erträge	602	369
Beteiligungsergebnis	268	166
Erträge aus Wertpapieren	0	148
	870	683
Finanzaufwendungen
Verluste aus Wertpapieren	957	0
Zinsen und ähnliche Aufwendungen	3	23
Aufzinsung langfristiger Schulden und Rückstellungen	2.433	4.025
	3.393	4.049
Finanzergebnis	-2.523	-3.366

Das Finanzergebnis hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 843 TEUR auf -2.523 TEUR verbessert. Ursächlich hierfür ist insbesondere der niedrigere Aufwand aus der Aufzinsung von langfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten.

Ertragsteuern (7)

Zusammensetzung:

in TEUR	2022	2021
Laufende Ertragsteuern	28.561	30.188
Latente Steuern	3.514	103
Gesamt	32.075	30.291

Die rechnerische Überleitung zwischen dem erwarteten Steueraufwand und dem anzuwendenden Steuersatz stellt sich im Berichtsjahr wie folgt dar:

in TEUR	2022	2021
Ergebnis vor Ertragsteuern	90.337	92.661
Ertragsteuersatz	32,00 %	32,00 %
Erwarteter Steueraufwand	29.020	29.811
Steuerfreie Erträge	-37	-42
Nichtabzugsfähige Betriebsausgaben	427	269
Gewerbesteuerliche Hinzurechnungen und Kürzungen	271	191
Periodenfremde tatsächliche Steuern	3.058	-526
Effekte aus Equity Bewertung	-47	-6
Sonstige	-619	595
Tatsächlicher Steueraufwand	32.075	30.291
Effektiver Steuersatz	35,51 %	32,69 %

Erläuterungen zur Konzern-Gesamtergebnisrechnung

Gesamtergebnisrechnung (8)

Die Darstellung aller in der Periode erfassten Änderungen des Konzern-Eigenkapitals erfolgt in drei getrennten Bestandteilen des Abschlusses. Zusätzlich zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung werden in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung solche eigenkapitalwirksamen Veränderungen von Vermögenswerten und Schulden erfasst, die das Periodenergebnis nicht beeinflussen. Die Konzern-Gesamtergebnisrechnung nimmt das Jahresergebnis auf und führt über die angesprochenen Posten zum Gesamtergebnis (Comprehensive Income).

Erläuterungen und Angaben zur Konzernbilanz

Immaterielle Vermögenswerte (9)

Die Geschäfts- oder Firmenwerte sind aufgrund fehlender Verbrauchsindikation mit unbestimmter Nutzungsdauer bilanziert und werden auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheit jährlich auf Werthaltigkeit nach IAS 36 überprüft. Der bilanzierte Goodwill ist der Cash Generating Unit Deutschland zugeordnet.

Die SLDH bestimmt den erzielbaren Betrag der Cash Generating Unit anhand der Nutzungswert der einzelnen in den Teilkonzern einbezogenen Gesellschaften. Die Nutzungswerte werden unter Anwendung eines angemessenen Diskontierungszinssatzes aus dem Barwert der zukünftigen Cashflows aus der fortgesetzten Nutzung dieser Unit ermittelt. Die Bestimmung der zukünftigen Cashflows und der diesen zugrunde liegenden Parameter (z. B. Umsatzwachstum, Marge) erfolgt auf Basis der aktuellen wirtschaftlichen Markbedingungen und der von der Geschäftsführung im Geschäftsjahr 2022 genehmigten Unternehmensplanung über einen Zeitraum von drei Jahren. Darauf aufbauend werden unter Berücksichtigung von zwei weiteren Jahren durchschnittliche Wachstumsraten von 2,0 % zugrunde gelegt.

Der für die Abzinsung der zukünftigen Zahlungsströme erforderliche Diskontierungszinssatz wird aus den gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten (Weighted Average Cost of Capital - WACC) nach Steuern ermittelt. Für den WACC ist der Wert 9,5 % (Vorjahr 7,6 %) verwendet worden. Der Exit Multiple errechnet sich mit (1+g)/(WACC-g); für die angenommene ewige Wachstumsrate g wurde der Wert 1,0 (Vorjahr 1,0) verwendet. Die der Ermittlung des Diskontierungszinssatzes zugrunde liegenden Annahmen, einschließlich des risikofreien Basiszinssatzes (2,0 %; Vorjahr 0,1 %), der Marktrisikoprämie (7,5 %; Vorjahr 7,5 %) und des Betafaktors (1,0 %; Vorjahr 1,0 %), werden anhand öffentlich zugänglicher Informationen ermittelt.

Auf Basis des durchgeführten Werthaltigkeitstests kam Swiss Life zu dem Ergebnis, dass zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 keine Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwerts vorlag.

Die Buchwerte der immateriellen Vermögenswerte sind im Konzern-Anlagevermögen dargestellt.

Konzern-Anlagevermögen

Posten des Anlagevermögens	Anschaffungs- und Herstellungskosten
Angaben in TEUR	01.01.2022	Zugang	Umbuchungen	Abgang	31.12.2022
I. Immaterielle Vermögenswerte
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	6.741	194	0	1.490	5.445
2. Firmenwert vollkonsolidiert	77.605	0	0	0	77.605
3. geleistete Anzahlungen	0	2.152	0	0	2.152
Summe immaterielle Vermögenswerte	84.346	2.346	0	1.490	85.202
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	67	0	0	0	67
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	28.658	6.846	1.105	385	36.224
3. Nutzungsrechte an Leasingobjekten	29.315	23.134	0	194	52.254
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.105	763	-1.105	0	763
Summe Sachanlagen	59.145	30.742	0	579	89.308
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	4	0	0	0	4
2. Verbundene Unternehmen nicht konsolidiert	25	0	0	0	25
3. Gemeinschaftsunternehmen Equitymethode	762	56	0	0	817
4. Assoziierte Unternehmen Equitymethode	876	87	0	0	963
5. Beteiligungen	120	0	0	0	120
6. Wertpapiere des Anlagevermögens	3	0	0	0	3
Summe Finanzanlagen	1.789	143	0	0	1.932
	145.280	33.231	0	2.068	176.443

Posten des Anlagevermögens	Abschreibungen
Angaben in TEUR	01.01.2022	Zugang	Abgang	31.12.2022
I. Immaterielle Vermögenswerte
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	5.562	888	1.490	4.960
2. Firmenwert vollkonsolidiert	0	0	0	0
3. geleistete Anzahlungen	0	0	0	0
Summe immaterielle Vermögenswerte	5.562	888	1.490	4.960
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	17	4	0	21
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	18.471	3.294	236	21.529
3. Nutzungsrechte an Leasingobjekten	4.250	3.045	193	7.102
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0	0	0	0
Summe Sachanlagen	22.738	6.344	429	28.652
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0	0	0	0
2. Verbundene Unternehmen nicht konsolidiert	0	0	0	0
3. Gemeinschaftsunternehmen Equitymethode	120	0	0	120
4. Assoziierte Unternehmen Equitymethode	9	0	0	9
5. Beteiligungen	0	0	0	0
6. Wertpapiere des Anlagevermögens	0	0	0	0
Summe Finanzanlagen	130	0	0	130
	28.429	7.232	1.919	33.742

Posten des Anlagevermögens	Buchwerte	Buchwerte
Angaben in TEUR	31.12.2022	31.12.2021
I. Immaterielle Vermögenswerte
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	484	1.179
2. Firmenwert vollkonsolidiert	77.605	77.605
3. geleistete Anzahlungen	2.152	0
Summe immaterielle Vermögenswerte	80.242	78.784
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	46	50
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	14.696	10.187
3. Nutzungsrechte an Leasingobjekten	45.152	25.065
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	763	1.105
Summe Sachanlagen	60.657	36.407
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	4	4
2. Verbundene Unternehmen nicht konsolidiert	25	25
3. Gemeinschaftsunternehmen Equitymethode	697	641
4. Assoziierte Unternehmen Equitymethode	953	866
5. Beteiligungen	120	120
6. Wertpapiere des Anlagevermögens	3	3
Summe Finanzanlagen	1.802	1.660
	142.701	116.851

Sachanlagen (10)

Der Anstieg des Sachanlagevermögens um 24.251 TEUR betrifft im Wesentlichen Nutzungsrechte an Leasingobjekten sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung. Von dem Anstieg entfallen 21.698 TEUR auf den Mietvertrag für das Seminar- und Tagungszentrum.

Die unter den Sachanlagen ausgewiesenen Leasing-Nutzungsrechte setzen sich wie folgt zusammen:

Berichtsjahr TEUR	Buchwerte 01.01.2022	Zugänge	Abschreibungen	Buchwerte 31.12.2022
Gebäude	23.513	22.189	2.249	43.453
Andere Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.224	707	540	1.391
Fahrzeuge	327	238	257	308
Gesamt	25.064	23.134	3.045	45.152

Vorjahr TEUR	Buchwerte 01.01.2021	Zugänge	Abschreibungen	Buchwerte 31.12.2021
Gebäude	25.366	65	1.918	23.513
Andere Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.697	0	471	1.224
Fahrzeuge	400	217	290	327
Gesamt	27.463	282	2.682	25.064

Die Leasing-Nutzungsrechte für Gebäude betreffen im Wesentlichen Bürogebäude und das Seminar- und Tagungszentrum am Standort Hannover (42.011 TEUR).

Finanzanlagen (11)

Die unter den Finanzanlagen ausgewiesenen Beteiligungen werden nach IFRS 9 bilanziert. Die Bewertung erfolgt unter Berücksichtigung von Inputfaktoren des Level 3, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten beruhen (nicht beobachtbare Parameter).

Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen (12)

Die erstmalige Bewertung der Finanzanlagen erfolgte jeweils zu Anschaffungskosten. Die Folgebewertung erfolgt jeweils anhand der Equity-Methode. Zu weiteren Details wird auf die Abschnitte "Konsolidierungskreis" sowie "Tochtergesellschaften und andere Unternehmen" verwiesen.

Latente Steueransprüche (13)

Die Ermittlung der latenten Steuern wird anhand des bilanzorientierten Konzepts vorgenommen. Danach werden auf sämtliche Differenzen zwischen den Wertansätzen nach IFRS- und Steuerbilanz abgegrenzt, sofern sich diese Differenzen in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich wieder umkehren. Die Bewertung der Differenzen erfolgte unter Zugrundelegung eines Steuersatzes von 32,62 %. Im Geschäftsjahr wurden aktive latente Steuern von insgesamt 31.192 TEUR (Vorjahr 28.337 TEUR) und passive latente Steuern von 15.699 TEUR (Vorjahr 9.962 TEUR) gebildet.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Verteilung der aktiven und passiven latenten Steuern auf die einzelnen Bilanzposten:

in TEUR	31.12.2022	31.12.2021
Aktive
Pensionsverpflichtungen	2.247	7.930
Rückstellungen	5.225	6.081
Leasingverbindlichkeiten	19.539	12.942
Sonstige	4.181	1.384
Gesamt	31.192	28.337
Passive
Finanzanlagen	0	993
Nutzungsrechte	14.729	8.176
Sonstige	970	793
Gesamt	15.699	9.962
Latente Steueransprüche	15.493	18.375

Vorräte (14)

Unter den Vorräten sind im Wesentlichen zum Weiterverkauf vorgesehene Waren an Handelsvertreter/-innen und Berater/-innen ausgewiesen.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (15)

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betreffen im Wesentlichen Forderungen gegen Partnergesellschaften (z. B. Versicherungen, Investmentfonds oder Banken), die aus laufenden Provisionsabrechnungen in Form von fälligen Provisionen und aus einbehaltenen Stornoreserven resultieren. Die Forderungen werden auf Werthaltigkeit geprüft und bei Bedarf wertberichtigt. Dabei werden die Bonitäten der Partnergesellschaften regelmäßig analysiert. Sofern eine Forderung gegen eine Partnergesellschaft mit Investment Grade extern geratet wird, wird das Wertminderungsrisiko als gering eingestuft.

Zusammensetzung:

Berichtsjahr TEUR	Stand am 31.12.2022	Laufzeit bis 1 Jahr	Laufzeit über 1 Jahr	Wertberichtigungen bis zum 31.12.2022
Forderungen aus Leistungserbringung	33.989	33.989	0	-178
Vermögenswerte i. V. m. Stornosicherheiten	1.551	517	1.034	0
Gesamt	35.540	34.506	1.034	-178

Vorjahr TEUR	Stand am 31.12.2021	Laufzeit bis 1 Jahr	Laufzeit über 1 Jahr	Wertberichtigungen bis zum 31.12.2021
Forderungen aus Leistungserbringung	29.037	29.037	0	-236
Vermögenswerte i. V. m. Stornosicherheiten	1.549	516	1.033	0
Gesamt	30.586	29.553	1.033	-236

Sonstige Vermögenswerte (16)

Sonstige Vermögenswerte betreffen im Wesentlichen Anleihen sowie unverzinsliche langfristige Forderungen gegen Partnergesellschaften und selbstständige Handelsvertreter/-innen und Berater/-innen sowie sonstige Forderungen.

Zusammensetzung:

Berichtsjahr TEUR	Stand am 31.12.2022	Laufzeit bis 1 Jahr	Laufzeit über 1 Jahr	Wertberichtigungen bis zum 31.12.2022
Forderungen gegen Handelsvertreter/- innen und Berater/-innen unverzinslich	438	0	438	0
Übrige langfristige Vermögenswerte	479	0	479	0
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte	55.446	28.504	26.941	-7.859
Gesamt	56.362	28.504	27.857	-7.859

Vorjahr TEUR	Stand am 31.12.2021	Laufzeit bis 1 Jahr	Laufzeit über 1 Jahr	Wertberichtigungen bis zum 31.12.2021
Forderungen gegen Handelsvertreter/- innen und Berater/-innen unverzinslich	496	0	496	0
Übrige langfristige Vermögenswerte	963	0	963	0
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte	129.143	95.686	33.456	-8.004
Gesamt	130.601	95.686	34.915	-8.004

In den sonstigen Vermögenswerten werden Wertpapiere in Höhe von 32.670 TEUR (Vorjahr 106.175 TEUR) ausgewiesen, die indirekt über Spezial-Sondervermögen unter Verwaltung der Internationalen Kapitalanlagegesellschaft mbH, Düsseldorf, gehalten werden. Der Rückgang des Postens betrifft im Wesentlichen die vollständige Veräußerung kurzfristiger Investitionen in einen Geldmarktfonds (0 TEUR; Vorjahr 67.978 TEUR) sowie gesunkene Kurswerte infolge des Zinsanstiegs im Jahr 2022.

Die in der Bilanz ausgewiesenen Buchwerte entsprechen jeweils den Marktwerten der Wertpapiere, die sich über auf aktiven Märkten notierte Preise für identische Vermögenswerte ermitteln. Aus den "zum beizulegenden Zeitwert" bilanzierten Wertpapieren resultieren zum Bilanzstichtag negative kumulierte erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen in Höhe von -10.452 TEUR (Vorjahr -2.368 TEUR).

Die Anleihen unterliegen Zins- und Marktveränderungsrisiken in Form von möglichen Kursschwankungen. Gemäß IFRS 7 werden diese Risiken mittels Sensitivitätsanalysen abgebildet, welche die Effekte von Änderungen der Marktzinssätze auf Zinserträge und -aufwendungen, andere Ergebnisbestandteile sowie ggf. auf das Eigenkapital darstellen. Bei der Sensitivitätsanalyse für festverzinsliche Wertpapiere werden Informationen zur Veränderung der Kurswerte bei entsprechenden Marktzinsveränderungen herangezogen (Basispoint-Value).

Die SLDH-Gruppe verfügte zum Abschlussstichtag über festverzinsliche Wertpapiere der Kategorien erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert (FVOCI) in Höhe von 26.679 TEUR (Vorjahr 33.081 TEUR) und der Kategorie erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (FVTPL) in Höhe von 5.990 TEUR (Vorjahr 73.095 TEUR).

Wäre das Marktzinsniveau zum Bilanzstichtag um 50 Basispunkte höher (niedriger) gewesen, wäre die kumulierte erfolgsneutrale Ergebniswirkung der Kategorie FVOCI um 1.561 TEUR niedriger (höher) und der erfolgswirksam Ergebniseffekt der Kategorie FVTPL um 4 TEUR niedriger (höher) ausgefallen. Bei den Wertpapieren der Kategorie FVTPL ergäbe sich bei einer Veränderung des Kurses um +/- 10 Prozent eine Ergebniswirkung von +/- 581 TEUR.

Flüssige Mittel (17)

Die flüssigen Mittel umfassen Guthaben bei Kreditinstituten.

Konzern-Eigenkapital (18)

Das Konzern-Eigenkapital der SLDH-Gruppe hat sich im Geschäftsjahr um 4.427 TEUR erhöht. Die Veränderung resultiert im Wesentlichen aus einer im Geschäftsjahr vorgenommenen Gewinnausschüttung in Höhe von 62.000 TEUR sowie dem erwirtschafteten Konzern-Jahresüberschuss in Höhe von 58.262 TEUR. Gemessen an der Bilanzsumme steigt der Anteil des Konzern-Eigenkapitals infolge eines höheren sonstigen Ergebnisses (+8.163 TEUR) bei gleichzeitig geringerem Bilanzgewinn (-3.736 TEUR) um 0,6 Prozentpunkte auf 16,2 % (Vorjahr 15,7 %).

Die Gewinnausschüttung bezieht sich auf den Bilanzgewinn der SLDH, der nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches ermittelt wird. Die Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinns des Geschäftsjahres 2021 erfolgte durch die Gesellschafterversammlung am 20. April 2022.

Das Kapitalmanagement beschränkt sich auf das Eigenkapital der SLDH und obliegt vollständig deren Muttergesellschaft, der Swiss Life Holding AG, Zürich, Schweiz. Die SLDH unterliegt keinen staatlichen Regulierungsvorschriften zur Eigenkapitalausstattung.

Das Other Comprehensive Income (OCI) setzt sich wie folgt zusammen:

in TEUR	31.12.2022	31.12.2021
Neubewertung Pensionen (IAS 19)	-848	-18.831
Steuereffekt Neubewertung Pensionen	3.270	6.047
Pensionen (IAS 19)	2.422	-12.784
Reserve aus Neubewertung Finanzanlagen	9.006	12.347
Last aus Neubewertung Finanzanlagen	-7.428	-317
Steuereffekt Neubewertung Finanzanlagen	2.419	-990
Finanzanlagen	3.997	11.040
Summe	6.419	-1.744

Pensionsrückstellungen (19)

Zusammensetzung:

Berichtsjahr TEUR	Stand 01.01.2022	Verbrauch	Auflösung	Zuführung
Pensionsrückstellungen	66.648	840	19.711	4.789
Rückdeckungsversicherung	16.307	409	504	377
Pensionsverpflichtungen	50.341	431	19.207	4.412

Berichtsjahr TEUR	Auf-/Abzinsung	Stand 31.12.2022	davon langfristig
Pensionsrückstellungen	683	51.569	51.569
Rückdeckungsversicherung	191	15.962	15.962
Pensionsverpflichtungen	492	35.607	35.607

Vorjahr TEUR	Stand 01.01.2021	Verbrauch	Auflösung	Zuführung
Pensionsrückstellungen	67.230	5.922	0	4.964
Rückdeckungsversicherung	15.462	405	0	1.250
Pensionsverpflichtungen	51.768	5.517	0	3.714

Vorjahr TEUR	Auf-/Abzinsung	Stand 31.12.2021	davon langfristig
Pensionsrückstellungen	376	66.648	66.648
Rückdeckungsversicherung	0	16.307	16.307
Pensionsverpflichtungen	376	50.341	50.341

Versorgungswerk

Für die Gesellschaften der SLDH-Gruppe bestehen leistungsorientierte und beitragsorientierte Leistungszusagen.

Die Pensionsverpflichtungen unterstehen dem Gesetz zur Verbesserung der betrieblichen Altersversorgung (bAV) und beruhen auf der Versorgungsordnung vom November 2013 (Versorgungswerk des Innendienstes) und der Versorgungsordnung vom Januar 2014 (Versorgungswerk des Vertriebs) der SLDH-Gruppe. Die Leistungen der beitragsorientierten Leistungszusage bestehen aus Kapitalleistungen im Todesfall oder bei Erreichen des Pensionsalters, die durch Kombination aus Entgeltumwandlung und arbeitgeberfinanzierter betrieblicher Altersversorgung finanziert werden. Diese Beiträge werden separat vom sonstigen Vermögen der SLDH-Gruppe zugunsten der Anspruchsberechtigten langfristig angelegt. Das Vermögen ist nicht als Planvermögen bilanziert.

Die versicherungsmathematischen Annahmen, die zur Ermittlung des Barwerts der definierten Leistungsverpflichtung eingesetzt werden, lauten wie folgt: Der Rechnungszins von 3,9 % (Vorjahr 1,0 %) für die Bewertung der Pensionsrückstellung ist auf Grundlage der Heubeck-Veröffentlichungen für einen leistungspflichtigen Bestand verwendet worden. Als Rechnungsgrundlage dienten die Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck. Für den Rententrend ist ein Wert von 2,0 % angesetzt, da es sich ausschließlich um Kapitalleistungen handelt. Der Entgelttrend wurde mit 0,0 % angesetzt, da die Leistungen vom individuellen Gehalt unabhängig sind.

In der Berichtsperiode hat sich bei Anwendung der Projected Unit Credit-Methode ein Aufwand von 4.855 TEUR (Vorjahr 5.188 TEUR) ergeben. Dieser setzt sich aus dem Dienstzeitaufwand in Höhe von 4.361 TEUR (Vorjahr 4.916 TEUR) und der Aufzinsung der erwarteten Pensionsverpflichtungen in Höhe von 494 TEUR (Vorjahr 273 TEUR) zusammen. Der Dienstzeitaufwand wird als Personalaufwand und die Aufzinsung als Zinsaufwand ausgewiesen.

Weiterhin ist ein Neubewertungsbetrag in Höhe von -17.983 TEUR (Vorjahr -5.495 TEUR) direkt im Konzern-Eigenkapital erfasst worden. Die gesamten Defined Benefit Liabilities (DBL) belaufen sich zum 31. Dezember 2022 auf 35.607 TEUR (Vorjahr 50.341 TEUR). Beizulegende Zeitwerte bestehen nicht.

Hierin enthalten sind Einzelzusagen in Höhe von 5.871 TEUR, bei denen Rückdeckungsversicherungen in Höhe von 5.586 TEUR als Planvermögen anzusetzen sind.

Für die Gesellschaften der 1. VVG-Gruppe bestehen ebenfalls Pensionsverpflichtungen. Diese beruhen auf den Versorgungsordnungen VO87, VO2004 und VO2016. Es handelt sich hierbei um leistungsorientierte und beitragsorientierte Leistungszusagen. Für diese Zusagen existieren Rückdeckungsversicherungen, die als Planvermögen anzusetzen sind.

Für diese Zusagen gelten folgende versicherungsmathematischen Annahmen: Der Rechnungszins von 3,90 % (Vorjahr 1,30 %) ist auf Grundlage der Heubeck-Veröffentlichungen für einen Mischbestand verwendet worden. Es ist ein Rententrend von 2,0 % und ein Gehaltstrend von 2,5 % berücksichtigt.

Den entsprechenden Defined Benefit Obligations in Höhe von 12.320 TEUR steht ein Planvermögen von 10.741 TEUR gegenüber; die Beträge sind saldiert ausgewiesen.

Veränderung der Verbindlichkeiten aus leistungsorientierten Plänen in TEUR	2022	2021
Stand 1. Januar	50.341	51.768
Leistungsorientierter Aufwand	4.855	5.188
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste	-17.983	-5.495
Leistungszahlungen	1.606	1.120
Stand am Ende der Periode	35.607	50.341

Veränderungen Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung in TEUR	2022	2021
Stand 1. Januar	66.648	67.230
Laufender Dienstzeitaufwand	4.361	4.964
Zinsaufwand	690	376
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus
- erfahrungsbedingten Anpassungen	2.142	184
- Änderungen der finanziellen Annahmen	-20.622	-5.393
- Änderungen der demographischen Annahmen	0	0
Leistungszahlungen	1.650	713
Stand am Ende der Periode	51.569	66.648

Veränderung des Fair Value des Planvermögens in TEUR	2022	2021
Stand 1. Januar	16.307	15.462
Zinsertrag	196	103
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus
- erfahrungsbedingten Anpassungen	-497	287
Beiträge des Arbeitgebers	733	860
Leistungsauszahlungen	777	405
Stand am Ende der Periode	15.962	16.307

Erwartete Leistungsauszahlungen in TEUR	2022	2021
innerhalb von 12 Monaten	1.386	1.196
zwischen 1 und 2 Jahren	1.556	1.375
zwischen 3 und 5 Jahren	5.865	5.047
zwischen 6 und 10 Jahren	14.582	13.093

Die Sensitivitätsanalyse bezieht sich auf die Rechnungsgrundlagen Zins, Gehaltstrend sowie längere Lebenserwartungen. Somit ergibt sich ein zusätzlicher Aufwand in Höhe von 3.004 TEUR bei Absenken des Rechnungszinses um 50 Basispunkte sowie eine Entlastung in Höhe von 2.711 TEUR bei einer Erhöhung des Rechnungszinses um 50 Basispunkte. Bei Absenken des Gehaltstrends um 50 Basispunkte ergibt sich eine Entlastung in Höhe von 303 TEUR, bei einer Erhöhung um 50 Basispunkte ergibt sich ein zusätzlicher Aufwand von 320 TEUR. Eine längere Lebenserwartung von 1 Jahr führt zu einem zusätzlichen Aufwand von 449 TEUR.

Die Laufzeit der leistungsorientierten Verpflichtungen beträgt 10,65 Jahre.

Steuerverbindlichkeiten (20)

Die Steuerverbindlichkeiten betreffen in voller Höhe Ertragsteuern (3.779 TEUR; Vorjahr 3.010 TEUR).

Sonstige kurzfristige und langfristige Rückstellungen (21)

Zusammensetzung:

Berichtsjahr TEUR	Stand 01.01.2022	Verbrauch	Auflösung	Zuführung
Stornorisiko	55.565	29.291	0	31.071
Provisionszusagen	36.232	25.723	5.078	31.824
Gewährleistungskosten	999	260	141	68
Restrukturierung	736	662	74	677
Übrige	17.917	13.535	1.619	15.254
Gesamt	111.449	69.471	6.911	78.893

Berichtsjahr TEUR	Auf-/Abzinsung	Stand 31.12.2022	davon langfristig
Stornorisiko	-37	57.307	26.501
Provisionszusagen	92	37.346	5.503
Gewährleistungskosten	2	669	567
Restrukturierung	0	677	0
Übrige	0	18.017	0
Gesamt	57	114.017	32.571

Vorjahr TEUR	Stand 01.01.2021	Verbrauch	Auflösung	Zuführung
Stornorisiko	41.484	22.134	0	36.315
Provisionszusagen	32.011	22.351	1.346	28.012
Gewährleistungskosten	3.284	774	1.616	72
Restrukturierung	1.153	604	237	423
Übrige	14.141	9.736	3.029	16.542
Gesamt	92.073	55.596	6.229	81.363

Vorjahr TEUR	Auf-/Abzinsung	Stand 31.12.2021	Davon langfristig
Stornorisiko	-100	55.565	25.412
Provisionszusagen	-94	36.232	5.198
Gewährleistungskosten	-31	999	698
Restrukturierung	0	736	0
Übrige	0	17.917	0
Gesamt	-162	111.449	31.308

Die Rückstellungen für Stornorisiken decken die wirtschaftlichen Folgen von erwarteten Rückabwicklungen bei noch in Stornohaftung befindlichem Geschäft ab. Der erwartete Verbrauch erstreckt sich über diesen Zeitraum.

Die Rückstellungen für Provisionszusagen beinhalten primär jährliche Provisionszahlungen an die Handelsvertreter/-innen und Berater/-innen, die an festgelegte Erfolgsgrößen gekoppelt sind und nur in dem Maße anfallen, wie diese Größen erreicht werden.

Rückstellungen für Gewährleistungskosten berücksichtigen Risiken aus vermeintlicher Fehlberatung und daraus resultierenden Rechtskosten.

Die Rückstellungen für Restrukturierung betreffen im Wesentlichen Personalkosten im Rahmen der Neuorganisation am Standort Hannover.

Die übrigen Rückstellungen betreffen insbesondere Rückstellungen für ausstehende Rechnungen in Höhe von 9.872 TEUR (Vorjahr 10.515 TEUR), Bonusverpflichtungen in Höhe von 4.786 TEUR (Vorjahr 3.833 TEUR) sowie Personalrückstellungen in Höhe von 1.890 TEUR (Vorjahr 2.086 TEUR).

Es kann naturgemäß nicht ausgeschlossen werden, dass sich neben durch Rückstellungen abgedeckte Sachverhalte und Beträge in Zukunft weitere wirtschaftliche Auswirkungen aus der Geschäftstätigkeit realisieren. Für eine Angabe von Eventualschulden fehlt dabei jedoch die hinreichende Bestimmtheit. Außerdem können die verwendeten Schätzgrößen innerhalb der Rückstellungsberechnung von den jeweiligen Ist-Werten abweichen. Dieses kann zu Veränderungen in der Rückstellungshöhe oder zu höheren Belastungen als erwartet führen. Die Schätzparameter werden regelmäßig überprüft.

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (22)

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen insbesondere gegenüber selbstständigen Handelsvertretern/-innen und Beratern/-innen aus laufendem Provisionsabrechnungsverkehr und aus einbehaltenen Stornoreserven. Alle Verbindlichkeiten sind als "zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet" klassifiziert. Die Buchwerte entsprechen den beizulegenden Zeitwerten.

Zusammensetzung:

Berichtsjahr TEUR	Stand am 31.12.2022	Laufzeit bis 1 Jahr	Laufzeit 1-5 Jahre	Laufzeit über 5 Jahre
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	119.618	63.076	56.504	38
Gesamt	119.618	63.076	56.504	38

Vorjahr TEUR	Stand am 31.12.2021	Laufzeit bis 1 Jahr	Laufzeit 1-5 Jahre	Laufzeit über 5 Jahre
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	111.116	59.798	51.291	27
Gesamt	111.116	59.798	51.291	27

Sonstige Verbindlichkeiten (23)

Die sonstigen Verbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen Leasingverbindlichkeiten (59.897 TEUR; Vorjahr 39.676 TEUR), Verbindlichkeiten gegenüber Partnergesellschaften aus laufendem Provisionsabrechnungsverkehr (24.874 TEUR; Vorjahr 34.786 TEUR) sowie Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern (7.223 TEUR; Vorjahr 6.943 TEUR).

Zusammensetzung:

Berichtsjahr TEUR	Stand am 31.12.2022	Laufzeit bis 1 Jahr	Laufzeit 1-5 Jahre	Laufzeit über 5 Jahre
Sonstige Verbindlichkeiten	97.202	42.171	55.031	0
Gesamt	97.202	42.171	55.031	0

Vorjahr TEUR	Stand am 31.12.2021	Laufzeit bis 1 Jahr	Laufzeit 1-5 Jahre	Laufzeit über 5 Jahre
Sonstige Verbindlichkeiten	86.677	50.781	35.896	0
Gesamt	86.677	50.781	35.896	0

Die Fälligkeitsanalyse der ausstehenden Leasingverbindlichkeiten nach dem Bilanzstichtag stellt sich wie folgt dar:

Leasingverbindlichkeiten in Monaten	31.12.2022 TEUR	31.12.2021 TEUR
0 bis 12	4.867	3.780
13 bis 60	10.714	7.271
über 60	44.317	28.625
Gesamt	59.897	39.676

Erläuterungen und Angaben zur Kapitalflussrechnung

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (22)

Im Mittelzufluss aus der Geschäftstätigkeit (operativer Cashflow) sind die nicht zahlungswirksamen Aufwendungen und Erträge eliminiert. Im operativen Cashflow sind die erhaltenen und gezahlten Zinsen und Steuern, wie in den Zusatzangaben verzeichnet, enthalten.

Cashflow aus der Investitionstätigkeit (23)

Im Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit sind die finanzwirksamen Investitionen in das Anlagevermögen ausgewiesen. Die Schwerpunkte der Investitionstätigkeit sind in den Erläuterungen zur Entwicklung des Anlagevermögens aufgeführt. Die Investitionen in das Sachanlagevermögen betreffen im Wesentlichen die Anschaffung von Betriebs- und Geschäftsausstattung (7.468 TEUR) und vom immateriellen Anlagevermögen (2.346 TEUR). Den Investitionen bzw. Auszahlungen stehen im Wesentlichen Einzahlungen in Höhe von 67.978 TEUR durch die Veräußerung eines Geldmarktfonds gegenüber.

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit (24)

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit sinkt im Geschäftsjahr 2022 um 13.384 TEUR auf -66.357 TEUR (Vorjahr -52.973 TEUR) primär infolge der höheren Gewinnausschüttung an die Swiss Life Holding AG, Zürich, Schweiz (62.000 TEUR; Vorjahr 49.000 TEUR). Weiterhin wird der Cashflow durch den gestiegenen Tilgungsanteil für Leasingverbindlichkeiten (4.355 TEUR; Vorjahr 3.949 TEUR) angesichts der Anmietung des Bürogebäudes und des Seminar- und Tagungszentrums am Standort Hannover beeinflusst.

Angaben zu den Veränderungen von Finanzverbindlichkeiten nach IAS 7:

			Nicht zahlungswirksame Veränderungen
Berichtsjahr TEUR	01.01.2022	Zahlungswirksame Veränderung Einzahlung (+) Auszahlung (-)	Zugang (+) Abgang (-) Leasingverträge	Aufzinsung	31.12.2022
Leasingverbindlichkeiten	39.676	- 4.355	23.112	1.446	59.897
Gesamt	39.676	- 4.355	23.112	1.446	59.897

			Nicht zahlungswirksame Veränderungen
Vorjahr TEUR	01.01.2021	Zahlungswirksame Veränderung Einzahlung (+) Auszahlung (-)	Zugang (+) Abgang (-) Leasingverträge	Aufzinsung	31.12.2021
Leasingverbindlichkeiten	41.847	- 3.949	282	1.496	39.676
Gesamt	41.847	- 3.949	282	1.496	39.676

Flüssige Mittel am Ende der Periode (25)

Die flüssigen Mittel am Ende der Periode entsprechen den flüssigen Mitteln auf der Aktivseite der Bilanz und enthalten kurzfristig verfügbare Guthaben bei Kreditinstituten und den Kassenbestand.

Sonstige Angaben

Tochtergesellschaften und andere Unternehmen

Lfd. Nr.	Name der Gesellschaft	Sitz	Beteiligung	Eigenkapital 2022 TEUR	Jahresergebnis 2022 TEUR
Vollkonsolidierte Tochtergesellschaften
1	Deutsche ProVentus AG	Hannover	100 %	652	60
2	HORBACH Wirtschaftsberatung GmbH	Hannover	100 %	1.104	33
3	Karriere Campus & Gastronomie GmbH	Hannover	100 %	29	4
4	Swiss Compare GmbH	Hannover	100 %	101	0
5	Swiss Life Deutschland	Hannover	100 %	7.705	97
	Operations GmbH
6	Swiss Life Deutschland	Hannover	100 %	4.906	145
	Vertriebsservice GmbH
7	Swiss Life Deutschland erste Vermögensverwaltung GmbH	Garching b.	100 %	6.982	1.447
		München
8	Swiss Life Partner Service- und	Garching b.	100 %	2.496	168
	Finanzverwaltung GmbH	München
9	Swiss Life Select	Hannover	100 %	4.923	64
	Deutschland GmbH
10	Swiss Life Vermittlungs GmbH	Garching b.	100 %	50	0
		München
11	SLPM Schweizer Leben	Garching b.	100 %	4.259	1.608
	PensionsManagement GmbH	München
12	tecis Finanzdienstleistungen AG	Hannover	100 %	1.250	115
Anteile an Spezial-Sondervermögen (vollkonsolidiert)
13	SLDH-A	Düsseldorf	100 %	10.929	-130
14	SLDH-C	Düsseldorf	100 %	23.504	386
Gemeinschaftsunternehmen (Equity-Methode)
15	vers.compare GmbH	Hannover	50 %	824	349
Assoziierte Unternehmen (Equity-Methode)
16	nepatec GmbH	Hannover	49 %	1.250	177
Andere Unternehmen (nicht konsolidiert)
15	Swiss Life Stiftung für Chancenreichtum	Hannover	100 %	467	-176
	und Zukunft gGmbH
16	SLP Swiss Life Partner Vertriebs	Hamburg	51 %	375	39
	GmbH & Co. KG
17	SLP Swiss Life	Hamburg	51 %	35	1
	Partner Vertriebs GmbH

Alle aufgeführten vollkonsolidierten Tochtergesellschaften der Swiss Life Deutschland Holding GmbH haben durch Beschluss der jeweiligen Obergesellschaften von den Erleichterungsvorschriften des § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch gemacht.

Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Zum Bilanzstichtag bestehen unverändert zum Vorjahr Haftungsverhältnisse aus Bürgschaften und Gewährleistungen in Höhe von 513 TEUR. Diese setzen sich wie folgt zusammen:

in TEUR	31.12.2022	31.12.2021
aus Bürgschaften	356	356
aus Avalen	157	157
Gesamt	513	513

Bei den Bürgschaften im Zusammenhang mit Stornoreserven gegenüber Partnergesellschaften werden die Bonitäten der Partnergesellschaften regelmäßig analysiert. Sofern eine Forderung gegenüber einer Partnergesellschaft extern mit "Investment Grade" geratet wird, wird das Wertminderungsrisiko als gering eingestuft.

Durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter/-innen

	2022	2021
Angestellte Mitarbeiter/-innen	1.006	937
Geschäftsführende Manager/-innen	20	21
Auszubildende	45	43
Gesamt	1.071	1.001

Leistungen an Arbeitnehmer/-innen

in TEUR	2022	2021
Löhne und Gehälter	66.852	60.650
Soziale Abgaben und Altersversorgung	16.005	15.098
Gesamt	82.857	75.748

Honorar des Konzernabschlussprüfers

in TEUR	2022	2021
Das von dem Abschlussprüfer des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar, aufgeschlüsselt in das Honorar für
a) die Abschlussprüfungsleistungen	535	500
b) andere Bestätigungsleistungen	295	546
Gesamt	830	1.046

Angaben zum Mutterunternehmen

Die Swiss Life Deutschland Holding GmbH wird in den Konzernabschluss der Swiss Life Holding AG, Zürich, Schweiz, als beherrschendes Unternehmen einbezogen. Der Konzernabschluss der Swiss Life Holding AG, Zürich, Schweiz, wird in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt und ist im Internet auf der Website www.swisslife.com veröffentlicht.

Sonstige Beziehungen zu nahestehenden Personen und Unternehmen

Im Berichtszeitraum tätigte die SLDH-Gruppe mit weiteren Gesellschaften des Swiss Life Konzerns Provisionsumsätze in Höhe von 82.322 TEUR. Außerdem entrichtete die SLDH-Gruppe 10.529 TEUR an Trademark- und Management-Fees an Unternehmen innerhalb des Swiss Life-Konzerns.

Mit Datum vom 31. August 2022 hat die SLDH einen Mietvertrag für das Seminar- und Tagungszentrum mit einer Schwestergesellschaft zu marktüblichen Konditionen geschlossen.

Die SLDH hat eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung (sogenannte D&O Versicherung) für die Geschäftsführungsmitglieder abgeschlossen. Für die Geschäftsführung besteht eine Langzeittantiemevereinbarung, die von der Swiss Life Holding AG, Zürich, Schweiz, administriert wird. Für diese Vereinbarung ist im Geschäftsjahr der Betrag von 1.478 TEUR (Vorjahr 1.310 TEUR) an die Swiss Life Holding AG abgeführt worden.

Die übrigen Geschäfte mit nahestehenden Personen und Unternehmen sind im Berichtszeitraum in ihrem Umfang unwesentlich.

Nachtragsbericht

Es sind keine Ereignisse von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres eingetreten, die auf die Lage der SLDH-Gruppe von erheblichem Einfluss sein könnten.

Mitglieder des Geschäftsführungsorgans sowie gewährte Gesamtbezüge

Die Geschäftsführung der Swiss Life Deutschland Holding GmbH setzt sich zum 31. Dezember 2022 wie folgt zusammen:

Vor- und Nachname	Jörg Arnold
Ausgeübter Beruf	Vorsitzender der Geschäftsführung (CEO)
Zuständigkeit	● Marketing und Kommunikation Interne Revision
	● Interne Revision
	● Recht, Compliance & Public Affairs
	● Unternehmensentwicklung
Vor- und Nachname	Dr. Daniel von Borries
Ausgeübter Beruf	Mitglied der Geschäftsführung (CFO)
Zuständigkeit	● Finanzen
Vor- und Nachname	Dirk von der Crone
Ausgeübter Beruf	Mitglied der Geschäftsführung
Zuständigkeit	● Human Resources
	● Services & Operations Finanzvertriebe
Vor- und Nachname	Lothar Engelke (bis 28. Februar 2023)
Ausgeübter Beruf	Mitglied der Geschäftsführung (CTO)
Zuständigkeit	● Informationstechnologie
Vor- und Nachname	Dr. Tobias Herwig (seit 2. März 2023)
Ausgeübter Beruf	Mitglied der Geschäftsführung (CTO)
Zuständigkeit	● Informationstechnologie
Vor- und Nachname	Stefan Holzer
Ausgeübter Beruf	Mitglied der Geschäftsführung
Zuständigkeit	● Versicherungsproduktion
Vor- und Nachname	Dr. Matthias Wald
Ausgeübter Beruf	Mitglied der Geschäftsführung
Zuständigkeit	● Vertrieb

Die Gesamtbezüge der im Geschäftsjahr tätigen Geschäftsführungsmitglieder betragen 5.348 TEUR (Vorjahr 4.996 TEUR). Für frühere Geschäftsführungsmitglieder bestehen Pensionszusagen in Höhe von 6.641 TEUR (Vorjahr 6.731 TEUR); diese Verpflichtungen sind in den bilanzierten Pensionsrückstellungen inkludiert. Weitere Ansprüche ehemaliger Geschäftsführungsmitglieder bestehen nicht.

Hannover, 24. März 2023

Swiss Life Deutschland Holding GmbH

Die Geschäftsführung

Jörg Arnold

Dr. Daniel von Borries

Dirk von der Crone

Dr. Tobias Herwig

Stefan Holzer

Dr. Matthias Wald

Konzernabschluss und zusammengefasster Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2022

Swiss Life Deutschland Holding GmbH

Swiss-Life-Platz 1

30659 Hannover

Tel. +49 511 9020-0

info@swisslife.de

www.swisslife.de

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Swiss Life Deutschland Holding GmbH, Hannover

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Swiss Life Deutschland Holding GmbH, Hannover, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Swiss Life Deutschland Holding GmbH, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlage berichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

•

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

•

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

•

beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

•

holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

•

beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

•

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Hannover, den 24. März 2023

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Frank Trauschke, Wirtschaftsprüfer

ppa. Carsten Rösemeier, Wirtschaftsprüfer

Der Konzernabschluss zum 31.12.2022 wurde am 20.04.2023 gebilligt.